Garten - Weser Kurier

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Garten - Weser Kurier
6
Landkreis
SONNABEND
25. APRIL 2015
Handelsabkommen im Fokus
Die Knautschzone
lässt grüßen
Attac Regionalgruppe Diepholz-Nord lädt zu Podiumsdiskussion in Syke ein
Landkreis Diepholz (möh). Um die Risiken
und Chancen des geplanten Freihandelsabkommens TTIP geht es bei einer Podiumsdiskussion am Mittwoch, 28. April, ab 19.30
Uhr im Gleis 1 im Syker Bahnhof. Das
Thema lautet „TTIP – Streitfall Freihandelsabkommen EU-USA“. Dazu lädt die Attac
Regionalgruppe Diepholz-Nord ein. Das
Gespräch wird von Pastor Matthias Jung
geleitet. Die Attac Regionalgruppe Diepholz-Nord möchte nach eigenen Angaben
folgenden Fragen nachgehen: Worin
könnte der Gewinn des Freihandelsabkommens TTIP bestehen? Wie hoch sind die
Kosten und wer hat sie sie zu tragen? Welche Auswirkungen hat TTIP auf die Kommunen und die Verbraucher?
Der Diepholzer Bundestagsabgeordnete
Axel Knoerig, der ebenfalls an der Diskussion teilnimmt, ist der Überzeugung, dass
Deutschland als Exportnation erheblich
von dem geplanten Abkommen profitiert.
Wie der Kirchdorfer mitteilt, vertritt er die
Auffassung, dass gerade mittelständische
Unternehmen mit dem Abkommen, mit
dem Zölle abgebaut sowie Normen und
Standards angeglichen werden sollen, im
internationalen Wettbewerb unterstützt
werden. Prognosen zufolge wird TTIP die
Wirtschaft der EU um rund 120 Milliarden
Euro und die Wirtschaft der USA um 95 Milliarden Euro ankurbeln, lässt der Bundestagsabgeordnete weiter wissen. Bis zu
400 000 neue Arbeitsplätze sollen allein in
Europa entstehen, so Knoerig.
Der Bremer Attac-Aktivist Klaus Berger
traut den Prognosen in Bezug auf Arbeitsplätze und Einkommenszuwächse nicht.
Der Wirtschaftswissenschaftler befürchtet
laut eigener Angaben auch eine Absenkung der Arbeits- und Sozialstandards. Kritisch sieht Berger die Investitionsschutz-Regelung (ISDS), die nur für ausländische
Unternehmen gilt. Dabei könnten Staaten
von Investoren auf entgangene Gewinne
verklagt werden. Verhandelt sollen diese
Streitfälle vor privaten Schiedsstellen werden, deren Entscheidung verbindlich sein
soll.
Christoph Meinecke, stellvertretender
Hauptgeschäftsführer des Vereins Unternehmerverbände Niedersachsen (UVN),
hingegen hält die Schiedsgerichte für eine
gute Möglichkeit, mehr Rechtssicherheit
für die Wirtschaft zu schaffen. Zudem sieht
Meinecke in TTIP auch für mittelständische Unternehmen große Chancen. Durch
den vergrößerten Handelsraum hätten
auch kleine und mittlere Unternehmen die
Chance, am globalen Markt teilzunehmen,
ist der 39-jährige Jurist überzeugt.
Der Bündnisgrüne Dragos Pancescu kritisiert, dass die Verhandlungen zu TTIP hinter verschlossenen Türen geführt werden.
Hinter dem Abkommen stecke eine Deregulierungskampagne, die weit über den
Abbau von Zöllen hinausgehe und dabei
demokratisch nicht legitimiert sei. Durch
die
Investitionsschutzbestimmungen
werde die Entscheidungsfreiheit demokratisch gewählter Parlamente eingeschränkt,
empört sich Panecescu aus Brake.
Gute Handelsabkommen können die
Globalisierung in richtige Bahnen lenken,
findet der Bremer Bundestagsabgeordnete
Carsten Sieling. Seit September 2009 ist
der Ökonom Mitglied des Bundestages
und der Sprecher der Linken in der SPDFraktion.
Sieling lehnt die geplanten privaten
Schiedsgerichte nach eigenen Angaben
ab, vor denen Großkonzerne ganze Staaten
verklagen können. Er fordert, dass Handelsabkommen wie TTIP auch kündbar
sein müssen – sowohl durch die EU als auch
durch einzelne Mitgliedsstaaten. Der Eintritt zu der Veranstaltung ist kostenlos.
Garten
Garten
Automuseum öffnet am 1. Mai
VO N KAR I N N E U KI R CHE N -STR ATM AN N
Asendorf. Auch im Automuseum Asendorf startet wie in vielen anderen Einrichtungen am 1. Mai die diesjährige Saison.
Freunde alter Vier- und Zweiräder kommen beim Besuch der Einrichtung im Ortszentrum von Asendorf wieder voll auf ihre
Kosten. Auch einige neue Fahrzeuge gibt
es im jetzt 35. Jahr des Automuseums zu
entdecken. So stellen die Betreiber Uwe
Hoss und Eberhard Rädisch einen grünen
Ford T von 1923 mit Klappverdeck als Neuzugang aus. „Frischluftfanatiker musste
man schon sein und auch gelenkig, um als
Fahrer über den Beifahrersitz hinter das
Lenkrad zu schlüpfen. Als Zweisitzer konzipiert, bot sich allerdings die Möglichkeit, eine dritte Person mitzunehmen. Sie
saß dabei nicht ganz so komfortabel, was
vielleicht in manchen Fällen auch nicht gewollt war, wenn ein junges verliebtes Pärchen lieber in trauter Zweisamkeit einen
Ausflug ins Grüne machen wollte“, so Bärbel Rädisch vom Automuseum. Den Notsitz habe man damals „Schwiegermuttersitz“ genannt.
Ein weiterer Neuzugang im Museum ist
etwas jüngeren Datums, ein roter Opel
Olympia im Originalzustand von 1935. Bis
1937 wurde dieses Modell gebaut. „Den
Namen erhielt er im Hinblick auf die Olympischen Spiele in Berlin und Garmisch-Partenkirchen 1936. Er war das erste in Großserie gebaute deutsche Auto mit selbsttragender, ganz aus Stahlblech gebauter Karosserie“, erklärt Bärbel Rädisch. Damit
wurde das Auto leichter. Durch eine verbesserte Aerodynamik verbesserte sich
außerdem die Fahreigenschaft und sank
der Kraftstoffverbrauch. „Eine Besonderheit war die erstmals eingebaute Sollbruchstelle im vorderen Bereich des Fahrzeugs, ein Vorgänger der heutigen
Knautschzone.“
Wie in den Vorjahren bieten die Betreiber des Automuseums auch in diesem
Jahr wieder einen Teilemarkt mit Oldtimertreffen am 7. Juni von 9 bis 18 Uhr an.
Anmeldung nimmt das Museum schon
jetzt unter www.museum-asendorf.de entgegen.
Das Automuseum hat vom 1. Mai bis 4.
Oktober sonnabends von 14 bis 18 Uhr
und sonn- und feiertags von 10 bis 18 Uhr
geöffnet.
Verlagssonderveröffentlichung
Foto: Fotolia
im Frühling
Die Schachbrettblume mag feuchte Plätze
Zu den bekannten Vertretern der Pflanzengattung Fritillarien gehört auch die Kaiserkrone
Als Pendant mit weißen Blüten
passt Fritillaria bucharica dazu.
Sie erreicht zur Blütezeit von
April bis Mai eine Höhe von
etwa 25 Zentimetern.
Recht wüchsig und vor allem
auch sehr winterhart ist Fritillaria pallidiflora. An etwa 35 Zentimeter hohen Stängeln sitzen
im Frühsommer zitronengelbe
Blüten. Fritillaria michailovskyi
trägt braune Glocken mit einem
gelben Rand und wird nur 15
Ihr Name leitet sich von ihrem Blütenkleid ab: Die Schachbrettblume ziert das Muster des Spielbretts. Foto: dpa/tmn
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schützt. Sie gedeihen an sonnigen bis halbschattigen Standorten.
Das Laub der Fritillarien müssen Hobbygärtner so lange
nach der Blüte stehen lassen,
bis es sich von selbst einzieht,
betont Schober. Nur so können
die Zwiebeln ausreichend Energie für die Blüte im Folgejahr
einlagern. Darüber hinaus sind
die
Bodenverhältnisse
der
Schlüssel zum Erfolg. „Der
Boden muss gut durchlässig
sein“, erläutert der Gärtner. Die
Zwiebeln vertragen nicht dauerhaft Nässe, wenngleich eine
gleichmäßige
Feuchtigkeit
durchaus wünschenswert ist.
„Viele der kleineren FritillariaArten passen mit ihrem Wuchsbild und mit ihren Standortansprüchen gut in den Steingarten“, sagt Schober. Hier ist ein
frischer, humoser Boden mit
einer guten Drainage vorhanden. Auch eine leicht saure Bodenreaktion kommt ihnen entgegen.
Als Art mit einer ungewöhnlichen Blütenfärbung empfiehlt
der Gärtner Fritillaria camschatcensis: „Die violett-schwarzen
Blüten dieser Rarität sind ein
Blickfang.“ Sie blüht zwischen
Mai und Juni und erreicht eine
Höhe von etwa 20 Zentimetern.
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lateinische Begriff meleagris
steht für Perlhuhn, dessen Federkleid der Zeichnung der
Blüte ähnelt. Im Volksmund
kennt man die Schachbrettblume auch als Kiebitz-Ei, in
Anlehnung an die getupften
Eier des Vogels, der im Frühling
Nester in feuchten Wiesen baut.
Genau da wächst auch die Fritillaria: „An feuchten nährstoffreichen Standorten findet man
die Schachbrettblumen in den
Frühlingsmonaten“,
erklärt
Dethardt Goetze, Kustos des
Botanischen Gartens der Universität Rostock. Häufig handelt es
sich um Auenlandschaften.
Wer die Schachbrettblume im
Mein Garten.
Garten ansiedeln will, sollte
Mein Zuhause.
folglich einen Standort aussuchen, der das ganze Jahr über
feucht ist. Dort kann die Pflanze
durchaus auch in der Sonne
stehen. Die Knollen werden bereits im Herbst gepflanzt. „Ideal
Sichtschu sind Bereiche mit wenig eigeMauerbau Großgefässe ner Vegetation“, sagt Goetze.
Dort kommen die zierlichen,
etwa 30 Zentimeter hohen BluErdarbeite men gut zur Geltung.
Die Gattung Fritillaria umInnenraumbegrünun fasst eine ganze Reihe von
Arten. Ein Klassiker ist die Kaiserkrone (Fritillaria imperialis).
Sichtschutz
Sie wird zwischen 0,5 bis 1,5
Meter hoch, bildet prachtvolle
Rollrasen
orangene oder gelbe Blütenstände. Die traditionellen hohen
Wasserspiele Zaunarbeiten Sorten heißen ,Lutea Maxima‘
und ,Rubra Maxima‘. Daneben
gibt es einige zierlichere neue
Licht
Sorten. Jene, die die Namen
von Musikern wie ,Beethoven‘,
,Vivaldi‘ und ,Chopin‘ tragen,
sind durch Einkreuzen von Wildarten entstanden, erläutert der
Zwiebelblumengärtner Bernd
Schober aus Augsburg. Sie
haben schöne Farbschattierungen. Ein Charakteristikum ist
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der strenge Duft der Zwiebeln,
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Die Namen der bekanntesten
Vertreter der Pflanzengattung
Fritillarien sprechen für sich:
Schachbrettblume und Kaiserkrone. Letztere wird bis zu 1,5
Meter hoch und bildet prachtvolle Blüten. Die Schachbrettblume ist eine echte Dame: Sie
trägt hübsche Karokleider.
Der Name ist Programm: Die glockenförmigen
Blüten
der
Schachbrettblume ziert natürlich ein schachbrettartiges
Muster. Auch der botanische
Name Fritillaria meleagris bezieht sich auf die Blüten: Der
Zentimeter hoch. Die Persische
Kaiserkrone (Fritillaria persica)
erinnert mit ihrem annähernd
meterhohen Blütenstand an
einen Schellenbaum. Die Blütenglocken sind meist dunkelviolett, cremeweiß aber die
Sorte ,Ivory Bells‘. Schober
empfiehlt die Kombination mit
weißen Tulpen und Narzissen
für diese Sorte, die sonnige
Plätze gut verträgt und bereits
ab April erblüht.
dpa/tmn
Winterdienst
Zaunbau
Die Kaiserkrone bildet einen prachtvollen bis zu 1,5 Meter hohen Blütenstand.
Fotos: Hilke Segbers
Blockbohlenhäuser
7
Syke / Bruchhausen-Vilsen
SONNABEND
25. APRIL 2015
Wie in Le Mans, nur auf dem Mofa
Auf der Grasbahn in Schwarme steigt heute ab 15.45 Uhr ein Rennen der besonderen Art / Vorher Oldtimer-Treff
V ON MI C H A BUS T IA N
Schwarme·Syke. Da steht es nun, das
Schätzchen, das Lutz Jankowsky, Robert
Körnig und Leif Rullhusen am heutigen
Sonnabend drei Stunden lang über die
Schwarmer Grasbahn tragen soll. Das
über die Schwarmer Grasbahn fliegen
soll. Grobe Bereifung, Zündapp-Gestell,
Zündapp-Motor. Ein Mofa. „Das ist ein Serienfahrwerk, auch Rahmen und Motor
sind original“, sagt Torsten Kaatz, im
selbst ernannten Team Schulsport-Gemeinschaft aus Leerßen für die technische Unterstützung zuständig.
Das Gestell haben die Tüftler bei Ebay
ersteigert. Und genau da hört es mit der
Straßentauglichkeit auch auf. Sachdienliche Veränderungen an Zylindern, Vergaser, Ansaugkanal und Auspuff sorgen dafür, dass das Motorfahrrad 60 anstatt 25
Stundenkilometer auf die Straße bringt.
Zudem wurde der Rahmen stabilisiert.
„Sonst bricht uns das Ding auf dem
Schwarmer Acker auseinander“, befürchtet Lutz Jankowsky. Denn dorthin geht es
heute – zum Mofarennen in Schwarme.
Arno Grabosch hatte einst die Idee, das
Grasbahnrennen des MSC Schwarme
(morgen von 9 bis 18 Uhr) und das am Tag
zuvor stattfindende Oldtimertreffen mit
Ausfahrt auf dem Niedersachsenring in
Syke-Osterholz (heute ab 8 Uhr) um ein
Mofarennen zu erweitern. Damit auch
zwischen Oldtimern und offiziellem Rennen etwas los ist. „Ich hatte die Mofarennen im Internet gefunden“, erinnert sich
der 69-Jährige. „In Ostfriesland scheint
das eine Art Volkssport zu sein.“ Und
auch in Schwarme kommt es gut an. 46
Teams haben sich für diesen Spaß angemeldet. Zuschauer zieht die Veranstaltung, die heute zum zwölften Mal steigt,
ebenfalls reichlich. „Wenn gutes Wetter
ist, wird gewaltig was los sein.“
Um 15.45 Uhr erschallt heute der Startschuss. „Es wird sein wie beim 24-Stunden-Rennen in Le Mans“, freut sich Torsten Kaatz. Auf der einen Seite die Mofas,
auf der anderen die Fahrer. Startschuss!
Die Piloten rennen los, kicken ihre Mofas
an, und ab geht es auf die Strecke. Zweieinhalb Stunden werden sie unterwegs
sein, sich in regelmäßigen Abständen abwechseln. „Durchhalten ist Priorität Nummer eins“, steckt Lutz Jankowsky das
Ziel. „Und wir wollen nicht Letzter werden.“
Alle Mitglieder des Teams
Torsten Kaatz zurück. „Und
Schulsport-Gemeinschaft sind
heute haben einige mit Anfang
dem Motorsport verbunden. In
20 noch keinen Führerschein.“
Lutz Jankowskys Garage steDas kann er schlecht verstehen neben dem Mofa für das
hen. Kein Wunder bei einem,
Schwarmer Rennen noch eine
der aus einem Mofa auch 80
Motocross-Maschine und ein
Stundenkilometer herausholen
Cross-Kart. Es riecht nach Öl.
könnte.
Maschinenbau-Ingenieur JanNun: Dieses Tempo könnte
kowsky und Konstrukteur
man auf dem Schwarmer RundKaatz kommen aus dem handkurs schwerlich erreichen. Bewerklichen
Bereich.
„Das
schleunigung stehe auf der kurSchrauben ist auch die Motivavigen Strecke über Endgetion für so ein Rennen“, findet
schwindigkeit. „Und fahr mal
Torsten Kaatz. „Zu einem gromit so ’nem Ding 80 Sachen“,
ßen Teil sogar. Da können wir
warnt Lutz Jankowsky. „Da
unserem Hobby frönen.“ Deswird Dir Angst und Bange.“ Er
wegen haben sie an ihrem Gekomme natürlich auch lieber
fährt auch „alles verändert,
als Erster als als Fünfzehnter
was das Reglement hergibt“.
ins Ziel, aber in Schwarme
Nimmt man die Straßenvergehe es deutlich mehr um den
kehrsordnung, dürfte ein Mofa
Spaß. „Es gibt schon ein paar
25 Stundenkilometer schnell Es kann losgehen: Lutz Jankowsky und seine Mitstreiter von der Schulehrgeizige junge Leute“, weiß
fahren. „Für die Jugendlichen sport-Gemeinschaft Leerßen starten heute beim Mofarennen des MSC
Torsten Kaatz, „aber wir fahren
heute scheint das aber keine Al- Schwarme. Ihre Ziele: Durchhalten und nicht Letzter werden. FOTO: MEI just for fun. Wir sind ja alle geternative zu sein“, hat Lutz Jansetztere Herrschaften.“ Gesetzkowsky bemerkt. Er hätte seiner Tochter
halten. „Wir haben früher auf unseren 15.
tere Herrschaften, die nach dem Rennen
angeboten, ihr ein Mofa fertig zu machen.
Geburtstag hingefiebert, weil wir dann
den Grill anschmeißen und sich ein, zwei
Die Begeisterung habe sich in Grenzen zu
endlich Mofa fahren durften“, schaut
Bierchen gönnen werden.
Garten
Garten
Verlagssonderveröffentlichung
Foto: Fotolia
im Frühling
Was in diesem
Monat ansteht
Bienen fliegen auf Lavendel
Hobbygärtner können auch auf dem heimischen Balkon Nahrung bieten
Die Bienen brauchen unsere
Hilfe: Viele Blumen sind heute
so gezüchtet, dass sie gut aussehen. Aber sie sind steril und
bieten den Tieren kaum Nahrung. Leiden Bienen Hunger,
sind sie anfälliger für Krankheiten. Aber jeder Gärtner kann
etwas tun – auch auf dem Balkon.
Bienen sind gefährdet. Pestizide raffen ganze Völker dahin.
Und sie leiden vielerorts Hunger, was die Tiere schwächt und
anfällig macht. „Wir brauchen
mehr bienenfreundliche Pflanzen in unseren Gärten und auf
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14 – 18 Uhr
Sa. 9 – 12 Uhr
den Balkonen, denn nur wohlernährte Bienen sind auch stark
genug, Krankheiten und Parasiten wie der Varroamilbe mit
Aussicht auf Erfolg zu widerstehen“, sagt daher Peter Bleser,
Parlamentarischer Staatssekretär im Bundeslandwirtschaftsministerium. Er präsentierte am
Donnerstag die Informationskampagne „Bienen füttern“.
Jeder Hobbygärtner kann die
Tiere unterstützen: Er pflanzt
am besten einheimische sowie
nektar- und pollenreiche Blumen an, erklärt der Bund für
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Der Lavendel zählt zu den Gewächsen, die den Bienen besonders viel
Nahrung bieten.
Foto: Andrea Warnecke
Deutschland. Außerdem sollte
die Bepflanzung vielfältig sein.
Besonders gut für die Insekten geeignete Pflanzen bezeichnen die Profis als Bienenweiden. Sie bieten viele Pollen und
jede Menge Nektar. Das Bundeslandwirtschaftsministerium
rät in einem Lexikon bienenfreundlicher Pflanzen zum Beispiel zum Apfel- oder Kirschbaum. Aber auch die Unkräuter
Löwenzahn und Klee bieten
den Insekten besonders viel
Nahrung.
Selbst Balkone lassen sich mit
Bienenweiden bepflanzen. Der
Verbraucherinformationsdienst
AID empfiehlt polstrige und
niedrig wachsende Wildblumen
wie die Großblütige Brunelle
(Prunella
grandiflora),
die
Kleine Brunelle (Prunella vulgaris) und den Blutroten Storchschnabel (Geranium sanguineum). Er verweist auf entsprechende Versuchsergebnisse der
Staatlichen Lehr- und Versuchsanstalt für Gartenbau in Heidelberg. Auch auf die Knäuel-Glockenblume (Campanula glomerata), den Echten Lavendel
(Lavandula angustifolia), die
Kuckucks-Lichtnelke (Lychnis
flos-cuculi) und die Katzenminze (Nepeta racemosa) stehen die Tiere.
Stadtgärtner mit Balkon, die
höhere Stauden für größere
Töpfe suchen, greifen am besten zum Wiesensalbei (Salvia
pratensis) und der Acker-Witwenblume (Knautia arvensis).
Im Herbst erblüht die Große
Fetthenne (Sedum telephium).
Ebenfalls bei Insekten beliebt
sind Kräuter wie Oregano und
Thymian.
Eine Übersicht einiger Bienenweiden bietet das Bundeslandwirtschaftsministerium in
einer App mit einem Lexikon
mit mehr als 100 bienenfreundlichen Pflanzen und ihren Standortbedingungen sowie Hintergrundinfos zu Bienen und Wespen. (http://dpaq.de/GY40w).
Während Imker Honigbienen
ein Zuhause schaffen, sollte der
Hobbygärtner mit eigenem Garten auch zum Vermieter für
Wildbienen werden: Rund 40
Arten lassen sich laut BUND mit
Nisthilfen anlocken. Unter
http://dpaq.de/hIYA9 gibt es
eine Bauanleitung.
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Die Tage werden wärmer, aber
auch in den Nächten wird es
nicht mehr so kalt wie in den
Wochen und Monaten zuvor:
Mitte Mai ist die Frostgefahr in
Deutschland eigentlich vorbei.
Damit tun sich für den Hobbygärtner einige Aufgabe im Garten auf.
In diesem Zusammenhang rät
die Königliche Gartenakademie
in Berlin beispielsweise, frostempfindliche Pflanzen nach
den Eisheiligen aus ihrem Winterlager nach draußen zu holen.
Darüber hinaus können in diesen Tagen nicht winterharte
Kräuter wie Basilikum und
Koriander sowie Dahlien ausgepflanzt werden.
Jetzt ist auch der ideale Zeitpunkt, um Blattläuse auf Rosen
zu bekämpfen: einfach mit den
Fingern abwischen. Windempfindliche Stauden müssen
jetzt abgestützt, Kletterpflanzen
wie Klematis und Rosen angebunden werden. Und nicht zuletzt vertragen frühblühende
Gehölze gleich nach der Blüte
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