TTIP: Chancen im Fokus - IHK Freizeitbarometer 2015

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TTIP: Chancen im Fokus - IHK Freizeitbarometer 2015
www.nordschwarzwald.ihk24.de
| 06. Mai 2015 | Nr. 5
TTIP:
Chancen
im Fokus
Titel | Seite 8
IHK aktuell
Märkte & Trends
Wirtschaft im Nordschwarzwald
25 Jahre Umwelt
Akademie Freudenstadt
Teamhunting
wird zum Thema
Pforzheim
schlägt sich wacker
Seite 18
Seite 46
Seite 30
Editorial
Globalisierung aktiv gestalten
E
s bringt uns Wirtschaftswachstum“, sagen die
einen. „Es kostet uns die Demokratie“, sagen
die anderen. Seit Wochen wird in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft intensiv über die geplante
Transatlantische Handels- und Investitionspartnerschaft (TTIP) zwischen der EU und den USA
diskutiert. Viele Themen sind angstbesetzt: vom
vermuteten Abbau sozialer Standards über die
Aushöhlung des Rechtsstaats bis zur Bedrohung
der deutschen Kulturlandschaft. Bedenken ernst
nehmen heißt auch, den sachlichen Bezug zu
wahren, statt die Debatte durch überspitzte
Befürchtungen zu emotionalisieren: dabei geht
der objektive Blick für Chancen und Risiken
verloren.
„Mit TTIP können
und wollen wir ein
I
n Zeiten zunehmender internationaler Abhängigkeit ist es wichtig, gemeinsam mit unseren
wichtigen und langjährigen Partnern innovative
Ansätze zu entwickeln, um die weltweiten Herausforderungen zu gestalten. Freihandelsabkommen der „neuen Generation“ haben nicht nur
finanzielle Ziele, sondern sehen die Kooperation
ganzheitlich: ging es früher noch um die klassischen Fragen des Zollabbaus, so stehen heute Themen wie Dienstleistungen, Investitionen,
Schutz des geistigen Eigentums, öffentliche
Beschaffung sowie Anerkennung technischer
Standards im Fokus – allesamt Themen, die
wesentlich über die Wettbewerbsfähigkeit
eines Staates oder einer Region entscheiden.
W
ir beobachten, dass die starke Integration
im asiatisch-pazifischen Raum die Gewichte
der Weltwirtschaft in Richtung Asien verschiebt.
Möchte die EU weiterhin wirtschaftlich und politisch relevant bleiben, muss sie Antworten auf
diese Entwicklungen finden. Bilaterale Abkommen mit strategisch wichtigen Partnern wie den
USA sind eine Möglichkeit für die EU, die Regeln
für den weltweiten Handel aktiv mitzugestalten
und Standards zu setzen. Mit TTIP können und
wollen wir ein klares Bekenntnis zu Nachhaltigkeit, fairem Wettbewerb sowie hochwertigen
Umwelt- und Sozialstandards abgeben und damit
als Vorbilder entwickeln für weitere weltweite
Handelsabkommen.
klares Bekenntnis
zu Nachhaltigkeit,
fairem Wettbewerb sowie hochwertigen Umwelt- und Sozialstandards abgeben.“
www.nordschwarzwald.ihk24.de
V
on einem zukunftsorientierten, nachhaltigen
TTIP-Abkommen sind wichtige Effekte zu
erwarten: TTIP kann unsere Position wirtschaftlich, politisch und gesellschaftlich stärken.
Deshalb sollten wir die Verhandlungen über das
Freihandelsabkommen sachlich, aktiv und selbstbewusst unterstützen und fortführen.
Herzlichst Ihr
Burkhard Thost
Präsident IHK Nordschwarzwald
IHK Magazin Nordschwarzwald 5/15
1
Einstieg
- Anzeige -
IT-Ausstattung der
Schulen katastrophal
54 Prozent der Schüler sind mit dem Zustand der
Computertechnik unzufrieden: digitale Medien werden
nur selten im Unterricht eingesetzt
S
chüler geben der IT-Ausstattung an Standard. So geben jeweils neun von
ihren Schulen von Jahr zu Jahr zehn Schülern an, dass diese Geräschlechtere Noten und wünschen sich te eingesetzt werden. Acht von zehn
einen stärkeren Einsatz von digitalen Schüler werden zudem mit Hilfe von
Medien im Unterricht.
digitalen Tafeln, sogeDas ist das Ergebnis
nannten Whiteboards,
einer repräsentativen
unterrichtet. Schon
Befragung von 512
deut­
lich seltener wird
Ergebnisse einer
Schülern weiterführenauf Tablet CompuBefragung von
der Schulen im Aufter (29 Prozent) oder
Bitkom und Learntec E-Book-Reader (sechs
trag des Hightech-Verbands Bitkom und der
Prozent) zurückgegrifLearntec, der Messe für
fen. Wirklich täglich
digitales Lernen.
genutzt werden all dieMehr als jeder zweite Schüler (54 se Geräte aber kaum. Nur 35 Prozent
Prozent) bezeichnet den Zustand der der Schüler erleben täglich Whiteboards
Computertechnik an seiner Schule als im Unterricht, noch weniger nutzen
mittelmäßig oder schlecht. Die Kri- Notebooks (34 Prozent) oder stationätik der Schüler an der mangelhaf- re PCs (28 Prozent). Selbst der Beamer
ten IT-Ausstattung der Schulen wird wird nur bei jedem vierten Schüler (25
damit immer schärfer. Im Jahr 2010 Prozent) an jedem Schultag eingesetzt.
waren nur 40 Prozent der Schüler so Ein Schattendasein fristen alle Geräte,
unzufrieden, 2007 lediglich 38 Prozent. die im beruflichen und privaten Umfeld
Jeder dritte Schüler (35 Prozent) bringt in den vergangenen Jahren ihren Siedaher sein eigenes Notebook mit in den geszug angetreten haben: SmartphoUnterricht, jeder fünfte (19 Prozent) nes (sieben Prozent), Tablet Computer
einen Tablet Computer. „Wenn die Aus- (sechs Prozent) und E-Reader (null Prostattung nicht stimmt, sind die Bemü- zent). Zum Vergleich: Fotokopien werhungen zum Einsatz digitaler Medi- den an 85 Prozent der Schüler täglich
en im Unterricht zum Scheitern verur- ausgegeben.
teilt“, sagte Bitkom-Vizepräsident AchÜberwiegend werden digitale Geräte
im Berg. „Die Schüler helfen sich selbst. für die Präsentation von Lerninhalten
Ihre Smartphones und Tablets haben durch Lehrer (97 Prozent) und Schüler
nicht selten ein Vielfaches der Rechen- (94 Prozent) sowie zur Internetrecherleistung der in die Jahre gekommenen che (88 Prozent) genutzt. Deutlich sel,Computerkabinette‘ unserer Schulen.
tener werden spezielle Lernprogramme
Die Schere zwischen der privaten (42 Prozent) eingesetzt oder die Geräte
IT-Ausstattung und dem Gerätepark zum Programmieren (27 Prozent) oder
der Schulen öffnet sich immer wei- Gestalten einer Website (25 Prozent)
wendet. „Wir verschenken in unter. Wir brauchen eine Digitale Agen- ver­
s­
eren Schulen enormes Potenzial“,
da für die Schulen.“ Nur auf den ersten ­
Blick gehören inzwischen PCs, Note- mahnt Berg eindringlich. Bitkom / Hasch
books und Beamer im Unterricht zum
2
IHK Magazin Nordschwarzwald 5/15www.nordschwarzwald.ihk24.de
Mai 2015
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Zeitschrift der Industrie- und Handelskammer Nordschwarzwald
Inhalt
■■ Editorial01
■■ Einstieg02
■■ Namen & Nachrichten 04
■■ Firmen & Nachrichten 06
■■ Titel
08
TTIP: Chancen im Fokus
Die Vollversammlung der IHK Nordschwarzwald und weitere
Wirtschaftsvertreter aus der Region haben über die geplante Transatlantische Handels- und Investitionspartnerschaft
(TTIP) diskutiert. Mit welchen Inhalten ist ab Seite 08 zu
lesen.
Worum geht es bei TTIP? 10
„Nicht nur zuschauen“ –
ein Interview 12
■■ IHK aktuell
Revolution für den Handel 21
Elevator Pitch in Pforzheim 22
■■ Service
18
25 Jahre Umwelt Akademie
Freudenstadt
Vor 25 Jahren ist die Umwelt Akademie
als Weiterbildungseinrichtung in Freudenstadt gegründet worden. Wie und
wo gefeiert wird, lesen Sie auf Seite 18.
46
Ehrungen24
Börsen26
Zeitarbeit und Werkverträge 27
■■ Aus-/und Weiterbildung
1A ausgezeichnet –
Lauffer in Horb 38
■■ Märkte und Trends
Wirtschaftsspionage im Fokus42
■■ Zu guter Letzt
Teamhunting wird zum
Thema
IT-Unternehmen sprechen bei der
Suche nach Mitarbeitern verstärkt ganze Teams in anderen Unternehmen an,
um sie abzuwerben.
Herz trifft Hirn –
Neuerscheinung 48
■■ Impressum48
30
Pforzheim schlägt sich wacker
Das teilte die Fachvereinigung Edelmetalle im Rahmen ihrer Jahrespressekonferenz mit und gab einen Ausblick auf
die zu erwartende Entwicklung in 2015.
Diese Ausgabe enthält das Verlagsspecial „Mobilität“.
IHK Magazin Nordschwarzwald 5/15
3
Namen & Nachrichten
Messeprogramm
für die Förderung
von Start-ups 2016
Junge, innovative Unternehmen
können auch 2016 besonders preisgünstig auf internationalen Messen
in Deutschland ausstellen. Das Bundesministerium für Wirtschaft und
Energie hat für dasUdae
entsprechende
nulpa diam
Förderprogramm jetzt
ne net66 Messen
ausgewählt. Es richtet sich an Startups aus Industrie, Handwerk oder
technologieorientierten Dienstleistungsbereichen. www.auma.de
Anne Böhl
Jungunternehmen
treffen Europaparlamentarier
Zum 11. Mal findet vom 27. Septem­
ber bis 8. Oktober der Europäische
Know-how-Transfer zwischen jungen Europäern, Unternehmern und
Abgeordneten des Europäischen
Parlamentes in Brüssel statt. Der
Europäische Know-how-Transfer
ist das europäische Vorzeigeprojekt
des internationalen Dachverband
Junior
Chamber
diam
ne net
Rios volo- International (JCI),
in dem auch die Wirtschaftsjunioren
reriaes
Deutschland Mitglied sind. Anmeldungen ab dem 1. April 2015 unter
www.jci.cc/eukht für Unternehmer
unter 40. Kontakt: [email protected]
pm
Gipfelstürmer gesucht:
Neuer Bildungspreis der
IHK-Organisation
D
IHK und Otto Wolff Stiftung (OWS) aller Bewerbungen, einen Ehrenpreis zu
verleihen 2016 erneut den IHK- verleihen, wenn möglicherweise nicht
Bildungspreis. Bewerbungen sind ab alle Kriterien für den Hauptpreis erfüllt
27. April 2015 möglich. Gesucht wer- sind, das Konzept aber besonders vielden Unternehmer mit herausragenden versprechend erscheint.
Konzepten der betrieblichen Aus- und
Eine hochkarätige Jury wählt aus
Weiterbildung. Die IHK-Organisation allen eingegangenen Bewerbungen
zeichnet mit dem neuen IHK-Bildungs- die besten 15 Bewerbungen aus. Die
preis die Unternehmen aus, die den Gewinner der fünf Preise werden am
hohen Stellenwert der beruflichen Bil- 15. Februar 2016 in Berlin live durch
dung für den eigenen unternehmeri- eine 400-köpfige Jury (Ehrenamt der
schen Erfolg sowie für ihre Belegschaft IHKs) gekürt und an diesem Abend feierkannt haben. Sie beschreiten ganz- erlich ausgezeichnet.
heitliche oder neue Wege und möchten
Den ausgezeichneten Unternehfür Anderen Vorbild sein. Der Preis wird men winkt neben der Erstellung eines
von der Otto Wolff Stiftung gestiftet.
Image-Films ein Preisgeld, das diese an
Der IHK-Bildungspreis steht als gemeinnützige Organisationen, die sich
Hauptpreis für den ganzheitlichen der Förderung der beruflichen Bildung
Erfolg von beruflicher Aus- und Wei- widmen, spenden.
Bewerben, dabei sein, Weitersagen!
terbildung. Er wird nach drei Unternehmensgrößen unterschieden. Zusätzlich Informationen und Bewerbungen unter:
UF
besteht
die Möglichkeit, aus09.03.15
dem13:23
Pool
150305_dihk_Anzeigen_Auswahl_A5quer
Seite 1www.ihk-bildungspreis.de
Für Gipfelstürmer
Ab 27. April
Chance Inklusion
Menschen mit Behinderung können
in Betrieben einen Beitrag zur Fachkräftesicherung leisten. Um gerade
KMU über die umfangreichen Unterstützungs- und Fördermöglichkeiten bei der Ausbildung und Beschäftigung zu informieren und Tipps
und gute Praxisbeispiele zu geben,
legt der DIHK den neuen Leitfaden
„Chance Inklusion – Menschen mit
Behinderung ausbilden und beschäfBeatem fuga. Hillotigen“ vor. Der DIHK-Leitfaden
kann
rem facestis
zum Preis von 2,00 Euro beim DIHK
Verlag, www.dihk-verlag.de, bestellt
werden.Sr
Aktiv sein in d
Weiterbildung
manchmal ein
Weil alle nur g
können, engag
Betrieb durch
Konzepte oder
Engagement f
liche Bildung?
Zeigen Sie uns
Bildungs-Gipf
sind und bewe
für den IHK-B
Bildungspreis 2016
Gestiftet durch die Otto Wolff Stiftung
4
ihk-bildun
IHK Magazin Nordschwarzwald 5/15www.nordschwarzwald.ihk24.de
Namen & Nachrichten
Baselworld 2015 stärkt
ihre Führungsposition
BWIHK zur Pkw-Maut:
500 Millionen Euro sind zu wenig
ie Industrie- und Handelskammern
in Baden-Württemberg sehen in der
jetzt verabschiedeten Pkw-Maut nur
einen Tropfen auf den heißen Stein.
„Eine Pkw-Vignette ausschließlich für
Pkw, die am Ende nur von ausländischen Autofahrern zusätzliche Gelder
in Höhe von rund 500 Millionen Euro
pro Jahr einbringen soll, führt nicht
zum Ziel“, kritisiert Dr. Peter Kulitz,
Präsident des Baden-Württembergischen Industrie- und Handelskammertages (BWIHK). Von der erforderlichen
Mittelbereitstellung von rund 9,5 Milliarden Euro pro Jahr für die Bundes-
fernstraßen sei man noch meilenweit
entfernt. Dieser jährliche Betrag ist laut
einem BWIHK-Gutachten erforderlich,
um die zu erwartende Finanzierungslücke bis zum Jahr 2030 zu schließen. Für ein Plus von 500 Millionen
Euro nehme man hingegen einen kaum
abschätzbaren Bürokratieaufwand in
Kauf. Da darüber hinaus in den Grenzregionen mit negativen Rückwirkungen
auf den kleinen Grenzverkehr zu rechnen sei, könne die gesamtwirtschaftliche Bilanz der Maut schnell negativ
ausfallen.
BWIHK
Foto: Ingram Image
D
Auf der diesjährigen Baselworld
haben 1.500 Firmen ihre Innovationen und Kreationen vorgestellt.
Bei einem leichten
Minus unter den
Einkäufern (minus
drei
Prozent
ge­gen­über 2014) Tatur, officia cusam
besuchten wieder rae n
etwa 150.000 Per- 1.500 Firmen waren
sonen die Messe. auf der Baselworld
vertreten.
Gut 4.300 Presse­
vertreter aus mehr als 70 Ländern
waren vor Ort. Mit einer Steigerung von 7,5 Prozent gegenüber
2014 stellt dies laut Veranstalter einen neuen Rekordwert dar.
Der Pforzheimer Schmuckunter­
nehmer, Karl-Friedrich Scheufele,
Co-Präsident von Chopard, nahm
Bezug auf den Stellenwert der
Messe und betonte, „dass die Baselworld weiterhin den entscheidenden
Meilenstein im Jahr markiert“. Die
nächste Baselworld findet vom 17. bis
24.
2016 statt.
pm
Nest, März
quodit voleniscit odistis
www.bw.ihk.de
Einzelhandel startet
„Ausbilderversprechen“
M
it dem „Ausbilderversprechen“
hat der Handelsverband gemeinsam mit dem Baden-Württembergischen IHK-Tag eine Initiative für eine
hohe Qualität in der Ausbildung im
baden-württembergischen Einzelhandel gestartet. „Unser gemeinsames Ziel
ist es, in der betrieblichen Ausbildung eine lebendige und nachhaltige
Kultur der Qualitätssicherung aufzubauen und zu pflegen. Je besser dies
gelingt, desto größer sind die Chancen,
dass sich auch künftig viele talentierte und motivierte junge Menschen für
die Berufsausbildung im Einzelhandel
begeistern“, betonen die beiden Initiatoren. Mit dem „Ausbilderversprechen“,
das Geschäfte als Selbstverpflichtung
abgeben, können sich engagierte Ausbildungsbetriebe als vorbildliche Ausbilder und Arbeitgeber positionieren.
Ausbildungsbetriebe verpflichten sich
mit dem Ausbilderversprechen in zehn
konkreten Punkten zu einem fairen
Umgang mit den Auszubildenden und
zur optimalen Förderung der Jugend­
lichen. Die Punkte sind auf einer
Urkunde formuliert, die der Betrieb
unterschreibt und sichtbar aushängt.
pm
„MINT-freundliche
Schule“ 2015
Die IHKs sind mit tecnopedia
seit Herbst 2014 neuer auszeichnen­
der Partner für die Auszeichnung
„MINT-freundliche Schule“. Jetzt
beginnt die Bewerbungs­
r unde
2015 für die Auszeichnung in
den Bundeslän­
dern
Bay­e rn,
Baden-Württemberg, Saarland,
Rheinland-Pfalz,
Hessen, Thüringen,
Sachs­e n,
Sachsen-Anhalt,
Berlin und BranGesucht: MINTdenburg. Bewerfreundliche Schulen.
bungsschluss für
die Schulen ist der
Mai
2015.
Aque31.
cusdae
aut ratuNähere Infos unter:ri optate
www.mintzukunftschaffen.de/
schulen.html
IHK Magazin Nordschwarzwald 5/15
5
Firmen & Nachrichten
Spinner in Nadelstreifen
I
Foto: Ingram Image
m Personalmanagement wird zu viel
Geld für Mumpitz ausgegeben. Das
behauptet Viktor Lau, Senior-Manager
bei der Unternehmensberatung zeb/
rolfes.schierenbeck.associates. An der
Hochschule Pforzheim sagte der Autor
des Schwarz­buchs Personalentwicklung
mit dem Titel „Spinner in Nadelstreifen“, was er von Psychoseminaren,
Tieren als Co-Trainer und dergleichen
„Absurditäten“ hält: nichts.
Die Veranstaltungsreihe ist eine
Kooperation der Hochschule mit der
Industrie- und Handelskammer (IHK)
Nordschwarzwald. IHK-Geschäftsführer Markus Wexel bekannte in seiner
Begrüßung im Audimax mit Blick auf
Laus Buchtitel: „Ich habe heute meinen
Nadelstreifen-Anzug im Schrank hängen lassen, um nicht in falschen Verdacht zu kommen.“
6
Deutsche Unternehmen seien von
einer unheilvollen Managementesoterik
befallen, beklagt Viktor Lau. Er spricht
von „zenbuddhistischen Meditations­
zirkeln, pseudotherapeutisch-mystischen Beratungstechniken, typologischer
Eignungsdiagnostik oder zoologisch
angereicherter Führungskräfteentwicklung“. Zur zoologischen Variante
meinte er sarkastisch: „Wölfe sind mo­men­tan groß angesagt. Oder Greifvögel.
Ich empfehle Lamas.“ Ein größeres
deutsches Bankhaus habe seine Führungskräfte einst mit Pferden trainieren
lassen, sei dann später auf Lamas um­ge­stiegen. Die Befürworter solcher Prak­tiken sähen in Tieren den Vorteil des
„unverfälschten Feedbacks“. Heraus
kämen Ergebnisse wie diese: Mit Druckmachen funktioniert es nicht. Lau: „Aha.
Und für diese Erkenntnis muss man
in den Stall gehen? In den 20 Jahren
Berufspraxis habe er schon „viel Absonderliches“ erlebt, teilweise mit dramatischen Folgen, sagte Lau. Die Mitarbeiterin eines Unternehmens sei von ihrem
Vorgesetzten zu einem zweifelhaften Psychotraining geschickt worden.
Zurückgekommen sei sie mit einem
„veritablen Bandscheibenschaden“ –
wohl teils durch die Psyche bedingt,
sicher auch durch das ständige Sitzen
auf dem Boden während des Seminars.
Psychotherapeutische Versatzstücke
gehören nicht in die Arbeit der Personalentwickler, meint Lau. Ohnehin würden diese Praktiken nicht selten ohne
die Einwilligung der betroffenen Mitarbeiter vorgenommen. Für den Buchautor sind damit die Grenzen klar überschritten. Hinzu komme, dass diese
Coaches keine entsprechend solide psychotherapeutische Ausbildung hätten.
Das seien unter anderem Betriebswirte
oder Ingenieure, die sich ihr zweifelhaftes Wissen in schlechten Seminaren und Wochenendkursen angeeignet
hätten.
Foto: Hasch
Buchautor: Unternehmen infiziert von unheilvoller Managementesoterik
Viktor Lau kritisiert Pseudo-Therapien in der Personalentwicklung
Viktor Lau, Senior Manager, zeb/rolfes.schierenbeck.
associates.gmbh Frankfurt am Main.
Ein Reizwort für Lau ist NLP. Unter
der Neuro-Linguistischen-Programmierung versteht man eine Sammlung
von Kommunikationstechniken und
Methoden zur Veränderung psychischer
Abläufe im Menschen. Für den Referenten ist die Methode schlicht „purer
Humbug, eine Wissenschaftsparodie
ohne rational-empirisches Fundament“.
Und dennoch: In der Personalentwicklung sei NLP weit verbreitet.
Es gebe genügend seriöse Verfahrensweisen, die theoretisch fundiert, die
rational, logisch und verständlich seien und empirisch nachvollziehbar. Lau
fordert „mehr Professionalität bei der
Personalentwicklung“. Statt auf zweifelhafte Coachings hereinzufallen, empfahl er dem Auditorium an der Hochschule Pforzheim stattdessen zur Weiterbildung: „Lesen Sie gute Sachbücher.
Lesen hilft!“
Gerd Lache, mit freundlicher Genehmigung
der Pforzheimer Zeitung
IHK Magazin Nordschwarzwald 5/15www.nordschwarzwald.ihk24.de
Firmen & Nachrichten
Schwarzwald Sanatorium
unter neuer Leitung
S
Mit dem WRP Star 2014 wurde die Klosterreichenbacher Firma Kafa in Frankfurt für ihr „Vorbildliches Energiesparkonzept“ ausgezeichnet. Firmengründer Karl Kallfaß (links) und Geschäftsführer Uwe Kallfaß (rechts) nahmen den begehrten
Branchenpreis im Messe-Kongresshaus entgegen.
der Expo in Mailand für das Unternehmen der Young Merry Real International Group in Hangzhou feierlich
unterzeichnet. Somit vertritt die Young
Merry Real International Group aus
China in einem der vielen Pavillons
das fernöstliche Land. Am 9. Mai 2015
gibt es daher eine große Vorstellung
für geladene Gäste aus Wirtschaft und
Politik, bei der sich das Unternehmen
vorstellen wird. Krüger möchte hier
auch als Bindeglied zwischen China
und Deutschland insbesondere für den
Bereich Umwelt und Energie werben.
Denn der Wunsch nach sauberer Luft
wird in China immer lauter und stellt
daher deutschen Unternehmen einen
riesigen Markt zur Verfügung.
pm
Foto: Klein-Wiele
eit 1. Oktober 2014 ist der gebürtige 50-jährige Freiburger Klaus
Krüger neuer Geschäftsführer des im
April 2014 in die Insolvenz gegan­
genen Schwarzwald Sanatoriums in
Baiersbronn Obertal im Nordschwarzwald. Klaus Krüger leitet das 25.000 qm
große Sanatorium, für das zur Zeit eine
Klinikzulassung beantragt ist. Das Haus,
welches unter der Regie der HG Health
GmbH geführt wird, hat Großes vor.
Bereits jetzt wurden mehr als eine
Million Euro seit Übernahme investiert. Krüger, der mit seinem chinesischen Geschäftsführer Hong Bao Guo
und seinem Assistenten Stefan Mosler
die Firma vertritt, hat Pläne. Erst im
Januar 2015 wurde die Teilnahme an
WRP-Star für
vorbildlichen
Energiesparer
Kafa holt Trophäe nach Baiersbronn
S
chon zum zweiten Mal ist der Firma
Kafa Textilpflege und Mietservice
aus Klosterreichenbach die höchste
Auszeichnung in ihrer Branche verliehen worden. Geschäftsführer Uwe
Kallfaß und Firmengründer Karl Kallfaß durften die begehrte Trophäe „WRP
Star 2014“ in Frankfurt entgegennehmen. Überzeugte das Kafa-Team
2012 mit seinem Marketingkonzept, so
kürte es die Jury diesmal zum Sieger in
der Kategorie „Vorbildliches Energie­
sparkonzept“. Grund für die Preisvergabe durch die „WRP Wäscherei +
Reinigungspraxis“, dem offiziellen
Organ der Textilpflege-Branchenverbände, war die größte Investition der
Firmengeschichte in eine neue Holz­
pellets-Dampfkesselanlage. Mit ihr werden jährlich rund 500.000 Liter Heizöl und somit über 1,3 Millionen Kilogramm Kohlendioxid eingespart. „Das
Pilotprojekt, aber auch unsere Kunden,
tragen damit zum Klimaschutz bei“,
sagt Geschäftsführer Uwe Kallfaß.
Damit habe Kafa die Energiewende zu
100 Prozent geschafft.
k-w
Commerzbank
Pforzheim auf
Wachstumskurs
Die Commerzbank hat im vergangenen Jahr in Pforzheim Marktanteile
gewonnen. Im Privat- und Firmenkundengeschäft wuchsen Kundenzahl und Neugeschäft. Zudem konnte die Commerzbank nach eigenen
Angaben 2014 mit ihrer BeratungsTatur,
officia in
cusam
qualität punkten. „Wir
haben
der
rae n 250 neue
Region Pforzheim netto
Kunden gewonnen und betreuen jetzt
11.900 Privat- und Geschäftskunden“,
sagte Christian Stenta, verantwortlich für das Privatkundengeschäft.
Das hohe Niveau der Anzahl Firmenkunden konnte in 2014 um weitere
50 neue Firmenkunden gesteigert
werden. pm
Rekordzuwächse:
Deutsche Bank in
Pforzheim
Die Deutsche Bank in Pforzheim blickt
zufrieden auf das Geschäftsjahr 2014.
„Wir haben unsere Marktposition hier
in der Region Baden und in Pforzheim
Nest, quodit volenisauf
hohem Niveau und in einem wettcit odistis
bewerbsintensiven Umfeld eindrucksvoll behauptet und
weiter ausgebaut“,
sagte Filial­direktor
Roland
Müller.
Er verwies unter
anderem auf das
sich erfolgreich
entwickelnde Mittelstandsgeschäft. Roland Müller, DirekDie Neuaufstellung tor der Pforzheimer
der Deutschen
Ende 2013 zeige Filiale
Bank kann sich über
sichtbare Erfolge: ein deutlich gestei„So haben wir gertes Geschäftsvo2014 im breiten lumen freuen.
Mittelstand, um den sich viele Institute
intensiv bemühen, deutschlandweit
unter dem Strich rund 10.000 neue
Geschäfts- und Firmenkunden hinzugewonnen. Gute Nachrichten auch
von der Kerndisziplin des Firmenaut ratukundengeschäfts: Aque
Die cusdae
Kreditvergabe
ri optate
durch die Deutsche Bank stieg um fast
zehn Prozent.“
pm
IHK Magazin Nordschwarzwald 5/15
7
Titel| Chancen von TTIP
TTIP:
Chancen
im Fokus
Wirtschaftsdialog im
Pforzheimer IHK-Haus
Patrick Stöber, Burkhard Thost, Felix Neugart
und Martin Keppler (von links) diskutierten über
die geplante Transatlantische Handels- und
Investitionspartnerschaft.
Foto: Helga Schröck
D
8
ie Vollversammlung der IHK Nordschwarzwald
und weitere Wirtschaftsvertreter aus der Region haben über die geplante Transatlantische Handels- und Investitionspartnerschaft (TTIP) diskutiert. „Das Abkommen bietet den kleinen und mittelständischen Unternehmen in der Region Nordschwarzwald ebenso wie den Verbraucher/-innen
viele Chancen. Es verdient eine breite öffentliche
IHK Magazin Nordschwarzwald 5/15www.nordschwarzwald.ihk24.de
Chancen von TTIP | Titel
Forschung, Entwicklung und
Mitarbeiterqualifizierung sinnvoller einsetzen“,
so der einhellige
Tenor der Wirtschaftsvertreter.
Darüber hinaus wurden
die in der Öffentlichkeit
stark debattierten Themen
„Senkung des Verbraucherschutzes“ und die
ilia
befürchtete Privatisieent
z
|
dia
rung
von öffentlichen
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th
Pan
Dienstleistungen
beim
:
©
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Fot
IHK-Wirtschaftsdialog erörtert. „Wir nehmen die Sorgen der
Menschen ernst“, betonte IHK-Hauptgeschäftsführer
Debatte, in der Martin Keppler angeneben den großen sichts der geäußerten
Potenzialen auch die Befürchtungen, dass
noch offenen Fragen dis- TTIP
europäische
senken
kutiert werden“, betonte IHK- Standards
Präsident Burkhard Thost in seiner könnte. Unter BezugBegrüßung. „Mit dem heutigen Wirtschaftsdia- nahme auf das im
„TTIP ist eine Chance,
log wollen wir dazu beitragen, Transparenz über Internet veröffentGlobalisierung zu
die Inhalte des Verhandlungsmandats sowie den lichte Verhandlungsgestalten.“
tatsächlichen Verhandlungsfortgang herzustel- mandat gibt Keppler
len“, so Thost weiter. Für die Diskussionsrunde im jedoch Entwarnung
IHK-Haus war Felix Neugart, Leiter des Bereichs „Bei TTIP geht es
Burkhard Thost,
Außenwirtschaftspolitik und –recht beim Deut- um Bürokratieabbau
Präsident IHK Nordschwarzwald
schen Industrie- und Handelskammertag in Ber- – nicht um Demolin, nach Pforzheim gekommen. Als Vertreter des kratieabbau. Die EUeuropäischen Kammernetzwerks Eurochambres ist Kommission hat sich
Neugart Mitglied der Beratergruppe der EU-Kom- eindeutig festgelegt.
mission zu TTIP.
Die
europäischen
„70 Prozent der auslandsaktiven Unternehmen Schutzniveaus sind
beurteilen TTIP als wichtig oder sogar sehr wich- nicht verhandelbar. Auch eine Öffnung des Marktig“, betonte Neugart unter Bezugnahme auf die tes für öffentliche Dienstleistungen im Bereich der
jüngste DIHK-Umfrage „Going International“. Daseinsvorsorge steht nicht zur Debatte.“
Dabei sind es nicht allein die Zölle, die bei den
„TTIP ist eine Chance, Globalisierung zu gestalUnternehmen zu Buche schlagen. Vielmehr geht ten und dabei Standards im Sinne unserer Vores um die „nichttarifären Handelshemmnisse“, stellungen von Nachhaltigkeit, fairem Wettbeum doppelte Zertifizierungen, doppelte Zulas- werb, Arbeitnehmerrechten, Umwelt- und Konsusungsverfahren und regulatorische Hindernisse, menteninteressen zu setzen“, so der Ausblick von
die die Unternehmen am stärksten belasten. „Die IHK-Präsident Burkhard Thost gegen Ende des
Kosten, die uns durch unnötige bürokratische knapp zweistündigen Wirtschaftsdialogs.
Reglementierungen entstehen, könnten wir für
Elke Mönch
IHK Magazin Nordschwarzwald 5/15
9
Titel| Was ist TTIP?
Worum geht
es bei TTIP?
D
ie Europäische Union und die USA verhandeln derzeit über den Abschluss einer Transatlantischen Handels- und Investitionspartnerschaft
(TTIP). Ziel eines erfolgreich verhandelten TTIPAbkommens ist ein transatlantischer Marktplatz,
der den Handel zwischen Europa und den USA
deutlich vereinfacht. Durch dieses Freihandelsabkommen sollen Zölle und weitere Handelsschranken
abgebaut, der Marktzugang erleichtert und Wirt­
schaftswachstum auf beiden Seiten des Atlantiks
gesichert werden. Elke Mönch
Gr
Ing
afik:
ram
Ima
ge
Die IHK Nordschwarzwald stellt Ihnen
online regelmäßig aktuelle und
kompakte Informationen über TTIP zur
Verfügung. Unter
www.nordschwarzwald.ihk24.de/ttip
finden Sie Berichte, Positionspapiere sowie
Weblinks zum Verhandlungsmandat und zu
Verhandlungstexten der EU-Kommission.
10
Foto: Kalim | Fotolia.de
TTIP Special online
IHK Magazin Nordschwarzwald 5/15www.nordschwarzwald.ihk24.de
Titel| Interview zu TTIP
Nicht nur zuschauen,
wie sich die Architektur
des Welthandelssystems
verändert
S
eit Mitte 2013 verhandeln die EU-Kommission
und die US-Regierung unter dem Titel „Transatlantic Trade and Investment Partnership“ (TTIP)
über ein umfassendes Freihandelsabkommen. Das
IHK Magazin (IM) sprach mit Freya Lemcke, Leiterin des Referats Handelspolitik, EU-Zollfragen,
Transatlantische Beziehungen beim Deutschen
Industrie- und Handelskammertag in Brüssel, über
Inhalte und Hintergründe des geplanten Abkommens.
IHK Magazin: Das geplante Freihandelsabkommen hat vor allem in Deutschland intensive und
kontroverse Diskussionen ausgelöst. Worauf führen Sie das zurück?
Lemcke: Die Intensität der Diskussion in Deutschland kam in der Tat überraschend, denn das Interesse an Freihandelsabkommen war in der Öffentlichkeit bisher gering. Die Befürchtungen in Bezug
auf TTIP zeigen, dass vielen Menschen die Inhalte
und Ziele von Handelspolitik sowie ihre Chancen
für Deutschland als Exportnation nicht klar sind
und dass es an der Zeit ist, diese breit zu diskutieren. Allerdings muss diese Diskussion auf Fakten
basieren und nicht auf Spekulationen.
IM: Um welche Bereiche geht es bei TTIP? Was
soll geregelt werden?
Lemcke: Die TTIP-Verhandlungen lassen sich in
drei große Bereiche gliedern: Im Bereich Marktzugang geht es insbesondere um den Abbau
von Zöllen und Importquoten, den verbesserten
Zugang für Dienstleistungen und Investitionen
sowie zum öffentlichen Beschaffungsmarkt im
12
Partnerland. Ein Großteil der Verhandlungen konzentriert sich auf die regulatorische Zusammenarbeit und nicht-tarifäre Handelshemmnisse, wo der
Schwerpunkt auf Normen, Standards und Zertifizierungen liegt. Im dritten Bereich werden allgemeine handelsbezogene Regeln zum Beispiel zu
den Themen Geistiges Eigentum, Wettbewerb und
KMUs definiert.
IM: Was sind die Vorteile für Unternehmen bei
erfolgreichem Abschluss?
Lemcke: Ein solch umfassendes Abkommen
eröffnet der deutschen Wirtschaft viele Möglichkeiten, da der deutsche Mittelstand sehr exportorientiert ist und die USA weltweit unser zweitgrößter Exportmarkt sind. Die Handelshürden sind
jedoch oft hoch und vor allem für den Mittelstand
aufgrund seiner begrenzten Ressourcen schwer zu
bewältigen. Die Anerkennung äquivalenter Standards würde verhindern, dass Zertifizierungsprozesse doppelt durchlaufen werden müssen. Beispiel Werkzeugmaschinen: Man einigt sich etwa
auf einheitliche Farben für Hydraulik und Stromkabel in den Maschinen. Bisher muss hier fast
jedes Kabel einzeln für den Export in jeden USStaat angepasst werden. TTIP würde also nicht nur
den Markteintritt, sondern auch die Abwicklung
laufender Geschäfte vereinfachen.
IM: Wie können KMU ihre Interessen in die Verhandlungen einbringen?
Lemcke: Die Europäische Kommission hat letztes
Jahr über eine europaweite Online-Konsultation
direktes Feedback von KMU zu bestehenden Han-
IHK Magazin Nordschwarzwald 5/15www.nordschwarzwald.ihk24.de
Foto: Lemcke
Interview zu TTIP | Titel
„Über unser Arbeitsrecht,
die Daseinsvorsorge und
Umweltschutzmaßnahmen
entscheiden wir weiterhin selbst.
Daran wird auch TTIP
nichts ändern.“
Foto: Ingram Image
Freya Lemcke, DIHK
delshemmnissen eingeholt. Auch über die strukturierten Gremien findet laufend ein Dialog statt:
Die IHK-Organisation ist sowohl in der TTIP-Advisory Group der EU-Kommission als auch im TTIPBeirat von Bundeswirtschaftsminister Gabriel vertreten. Dort diskutieren Vertreter der Wirtschaft,
Gewerkschaften, Verbraucherschutzverbände und
Nichtregierungsorganisationen regelmäßig verschiedene Aspekte des TTIP. Im Rahmen der TTIPVerhandlungsrunden gibt es auch jedes Mal Stakeholder-Dialoge, bei denen jede interessierte
Organisation ihre Anliegen und Sichtweisen zu
TTIP direkt den Verhandlungsteams der EU und
der USA darlegen kann.
IM: Jedes Freihandelsabkommen bringt für den
Handel mit nicht beteiligten Drittstaaten Nachteile. Ist dieses Risiko nicht besonders groß, wenn
sich die zwei wichtigsten Wirtschaftsräume der
Welt zusammentun?
Lemcke: Das Erschließen von neuen Märkten ist
kein Risiko, sondern notwendig, um im Wettbewerb zu bestehen. Wir müssen uns fragen: Was
passiert mit Europa, wenn wir dieses Abkommen nicht abschließen? Weltweit werden momentan Dutzende Handelsabkommen verhandelt, in
Asien-Pazifik z.B. das Transpacific Partnership
(TPP) und das Regional Comprehensive Economic
Partnership (RCEP). Dies sind große plurilaterale
Abkommen, die die Welthandelsströme bedeutend
verändern werden. Insofern ist TTIP eine Initiative unter vielen – aber für uns als Europäer ist
es wichtig, nicht nur zuzuschauen, wie sich die
Architektur des Welthandelssystems verändert,
sondern diese aktiv mitzugestalten. Der bevorzugte Marktzugang zur EU für die am wenigsten
entwickelten Länder oder über die bestehenden
Abkommen mit Partnern in Afrika und Lateinamerika bleibt natürlich auch mit TTIP erhalten.
IM: Stichwort „Chlorhühnchen“: In Deutschland
ist die Besorgnis groß, dass dann Produkte auf
den Tisch kommen, die gesundheitsschädlich sein
könnten. Kann man das ausschließen und wenn
ja, wie?
Lemcke: Die Verhandlungsführer und die Bundesregierung haben sich eindeutig festgelegt:
Keine Absenkung von Verbraucher-, Umwelt-,
Arbeitnehmer- oder Datenschutzstandards durch
TTIP. Im Rahmen des Abkommens sollen nur solche Zertifizierungen gegenseitig anerkannt werden, die sowohl in den USA als auch in der EU ein
gleichwertiges Schutzniveau garantieren. Wo die
Normen in EU und USA unterschiedliche Schutzniveaus festlegen, wird es keine Anerkennung
geben, um eine Absenkung der Sicherheitsstandards zu verhindern. Es geht nicht darum, dass die
EU die Gesetze der USA übernimmt oder umgekehrt. Die EU hat bereits Abkommen mit über 50
Handelspartnern – doch über unser Arbeitsrecht,
die Daseinsvorsorge und Umweltschutzmaßnahmen entscheiden wir weiterhin selbst. Daran wird
auch TTIP nichts ändern.
Das Interview führte Elke Mönch
IHK Magazin Nordschwarzwald 5/15
13
Titel| Auslandsgeschäfte
Weltweite Verhandlungen
Die EU hat bereits mit etlichen Staaten Handelsabkommen
geschlossen oder plant, dieses in Zukunft zu tun.
V
oraussetzung für erfolgreiche Auslandsgeschäfte ist ein möglichst barrierefreier Handel. Den Königsweg für Handelsliberalisierungen
stellen nach wie vor Vereinbarungen innerhalb
der Welthandelsorganisation dar. Doch die WTOVerhandlungen sind ins Stocken geraten. Der große Durchbruch ist noch lange nicht in Sicht. Deshalb gibt es weltweit Liberalisierungsbestrebungen auf bilateraler und regionaler Ebene. Anfang
2015 gab es 446 bei der WTO angemeldete regionale Handelsabkommen, von denen 259 in Kraft
beziehungsweise vorläufig anwendbar sind. Die
EU allein verfügt derzeit über 32 Abkommen,
zahlreiche weitere befinden sich in verschiedenen
Verhandlungsstadien. Elke Mönch
„Den Königsweg
für Handelsliberalisierungen
stellen nach wie vor
Vereinbarungen
innerhalb der
Welthandelsorganisation dar.“
Elke Mönch,
IHK Nordschwarzwald
© Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (Stand 03/2015)
14
IHK Magazin Nordschwarzwald 5/15www.nordschwarzwald.ihk24.de
Umfrage | Titel
TTIP von größter Priorität
Beurteilung eines Handels­ab­kom­mens mit den USA
negativ
3%
L
aut der DIHK-Umfrage „Außen­
wirt­
schafts­re­port“ vom Oktober 2014 hat
das TTIP-Ab­kom­men in der deutschen
Wirtschaft eine erhebliche Rückendeckung. In Anbetracht von bestehenden nicht-tarifären Handels­
hemm­nis­sen würden deutsche
Unternehmen einen erfolgreichen Abschluss von TTIP
äußerst begrüßen. Es ist daher
nicht überraschend, dass rund
70 Prozent des auslandsaktiven
Mittelstands die Bedeutung von
TTIP für ihre Geschäftstätigkeit
als positiv beurteilen.
neutral
27 %
positiv
70 %
Relevanz einzelner Themen
Gegenseitige Annerkennung gleichwertiger
Standards, Normen und Zertifizierungen
Vereinfachung der Zollabwicklung
Abbau von Zöllen
Entwicklung einheitlicher
transatlantischer Standards
Flexiblere Visalösungen
Investorenschutz
Verbesserter Marktzugang
im Dienstleistungsbereich
Verbesserter Zugang
zu öffentlichen Aufträgen
0%
Quelle: Going International 2014/2015, DIHK
10 %
20 %
30 %
40 %
50 %
60 %
70 %
80 %
90 %
100 %
Prozentuale Verteilung der Angaben „wichtig“ und „sehr wichtig“
IHK Magazin Nordschwarzwald 5/15
15
Titel| Mythen und Fakten
TTIP – Mythen und Fakten
Wird durch TTIP die öffentliche
Daseinsvorsorge liberalisiert?
Nein! Die öffentliche Daseinsvorsorge wird
durch TTIP nicht liberalisiert. Seit dem Allgemeinen Übereinkommen über den Handel mit
Dienstleistungen (GATS) von 1995 sind Dienstleistungen, die „in Ausübung hoheitlicher Gewalt“
erbracht werden, nicht Teil von Freihandelsabkommen. Auch andere Bereiche der Daseinsvorsorge wurden seitdem systematisch von den Liberalisierungsverpflichtungen ausgenommen. Die
Mitgliedstaaten und Kommunen haben also weiterhin die alleinige Kompetenz, öffentliche Dienstleistungen zu privatisieren. Ob sie dies tun, bleibt
auch nach TTIP ihre eigene Entscheidung. Die
hohen Standards für öffentliche Dienstleistungen
wie Wasser, Gesundheit oder Bildung wurden im
Verhandlungsmandat der Europäischen Kommission verankert und stehen daher nicht zur Disposition.
Bedroht TTIP die
Kulturförderung?
Nein! Auch die Kulturförderung wird durch
TTIP nicht angegriffen. Das Verhandlungsmandat legt fest, dass audiovisuelle Dienstleistungen
(Rundfunk und Film) nicht in den Anwendungsbereich des Abkommens fallen, und bekennt sich
zur UNESCO-Konvention zum Schutz und der
Förderung der kulturellen
Vielfalt. Die Bundesregierung bestätigt, dass sie keine
Liberalisierungsverpflichtungen für kulturelle Dienstleistungen übernehmen wird.
„Die öffentliche DaseinsDie Handelsabkommen der
vorsorge wird durch TTIP
EU enthalten außerdem standardmäßig eine Generalausnicht liberalisiert.“
nahme für Subventionen im
Dienstleistungsbereich – dieFreya Lemcke, DIHK
se sichert auch die Zulässigkeit von Subventionen für
den Kulturbereich.
16
Unterläuft TTIP das Recht der
Deutschen Bundesregierung,
Gesetze zu erlassen?
Nein! TTIP wird den Gesetzgebungsspielraum
von europäischen Mitgliedstaaten nicht einschränken. Deutsche Gesetze werden in Deutschland gelten, wie auch US-amerikanische Regelungen weiterhin in den
Vereinigten Staaten gelten werden. Unternehmen müssen
sich an diese Gesetze
halten, wenn sie im
jeweils anderen
Partnerland
investieren
oder
sich
niederlassen. Die
Angst, dass beispielsweise US-amerikanische Arbeitsregelungen und -bedingungen in Deutschland eingeführt
werden, ist
somit unbegründet.
Foto: Weissblick | Fot
IHK Magazin Nordschwarzwald 5/15www.nordschwarzwald.ihk24.de
olia.de
Mythen und Fakten | Titel
Schafft TTIP eine Paralleljustiz,
die Unternehmen Sonderrechte
zugesteht?
Nein! Rechte wie z.B. der Schutz vor Enteignung
sind nur dann wirksam, wenn es auch Gerichte
gibt, die sie effektiv schützen. Nationale Gerichte sind aber im Bereich internationaler Verträge
in der Regel gar nicht zuständig. Investor-StaatSchiedsgerichte (ISDS) sollen daher die staatliche
Justiz ergänzen und die Rechte von Unternehmen immer dann wahren, wenn das Abkommen
sie explizit einräumt. ISDS ist eine Methode der
Streitbeilegung, die seit Jahrzehnten praktiziert
wird und sich bewährt hat. Auch die Mitgliedstaaten der Europäischen Union haben über 1.400 bilaterale Investitionsschutzabkommen, größtenteils
mit integriertem ISDS. Ziel dieser Abkommen ist
es, Unternehmen vor Enteignung
oder diskriminierender Behandlung zu schützen. Sie dienen
nicht der Verlagerung von
wirtschaftlichen Verlusten einzelner
Unternehmen auf
die
„Regleungen zu
Investitionsschutz und ISDS
müssen so eindeutig
und unmissverständlich
formuliert sein,
dass Missbrauch
ausgeschlossen wird.“
Freya Lemcke, DIHK
Allgemeinheit, sondern dem Rechtsstaat und dem
fairen Wettbewerb.
Der Vorteil von Schiedsgerichten
ist, dass sie ein einfaches und effektives Mittel zur Streitbeilegung sind
und Schiedsrichter mit besonderen
Sachkenntnissen und Erfahrungen im
jeweiligen Bereich die Streitfälle entscheiden. Außerdem werden die Verfahren von
der politischen auf die rechtliche Ebene geholt. Zwar können die Investoren
auch vor nationalen Gerichten ihre Forderung geltend machen. Diese bieten jedoch
nicht immer ausreichenden Schutz. Denn
wenn ein Abkommen nicht in nationales
Recht umgesetzt wurde, können nationale Gerichte es nicht unmittelbar anwenden
und sind oftmals auch nicht bereit, sie bei
der Auslegung nationalen Rechts zu berücksichtigen. Dann hilft nur ISDS.
Durch einzelne ungerechtfertigte Klagen sind
aber auch Schwächen in bestehenden Abkommen
deutlich geworden. Daher strebt die EU-Kommission mit den USA eine Verbesserung der Regelungen u.a. durch eine klarere Definition von
Schlüsselbegriffen (wie „faire und angemessene
Behandlung“, oder „indirekte Enteignung“), die
Festschreibung des staatlichen „Rechts auf Regulierung“ sowie eine höhere Transparenz und
Professionalität des Verfahrens an. Sollte
TTIP Regelungen zu Investitionsschutz
und ISDS enthalten, müssen diese so
eindeutig und unmissverständlich formuliert sein, dass Missbrauch ausgeschlossen und gleichzeitig der notwendige Schutz von
Investoren im Ausland sichergestellt wird.
Freya Lemcke, DIHK
IHK Magazin Nordschwarzwald 5/15
17
IHK aktuell| Umwelt Akademie Freudenstadt
Neubau
Gründung
Vor 25 Jahren, am 25. September
1990, ist die Umwelt Akademie als Weiterbildungseinrichtung der Industrieund Handelskammer Nordschwarzwald
in Freudenstadt gegründet worden.
Schon in den 80er Jahren erkannte
man bei der IHK Nordschwarzwald den
Bedarf an Qualifizierungsmaßnahmen
im betrieblichen Umweltschutz. Der
Ruf der Wirtschaft nach fachkundigen
Personen mit umfangreichen Kenntnissen, beispielsweise auf den Gebieten der Kreislaufwirtschaft oder des
Gewässerschutzes, wurde immer lauter. Einerseits durch ein wachsendes
Umweltbewusstsein, andererseits auch
durch neue und strengere gesetzliche
Vorschriften und behördliche Auflagen.
Dieser Herausforderung stellte sich
die IHK Nordschwarzwald mit der
Gründung der Umwelt Akademie in
Freudenstadt. Es wurden Lehrgänge
konzipiert, mit Experten aus Wirtschaft
und Lehre die Inhalte abgestimmt und
den zuständigen Behörden zur Genehmigung eingereicht. Noch vor Jahresende konnten die ersten Maßnahmen
erfolgreich starten.
18
Entwicklung
Die zielgerichteten Lehrgänge mit
hohem Praxisbezug führten zu einer
großen Akzeptanz bei den Unternehmen, so dass die Umwelt Akademie
Freudenstadt schnell auch über Landesund Bundesgrenzen hinaus bekannt
wurde. Teilnehmer nehmen oftmals lange Reisezeiten in Kauf, um Lehrgänge
zu besuchen. Besonders freut man sich
in der Umwelt Akademie über mehrere
hundert „Stammkunden“, Mitarbeiter
aus Unternehmen, die Veranstaltungen
seit vielen Jahren regelmäßig besuchen.
Bewährt hat sich das Angebot der Firmenlehrgänge: Gemeinsam mit Dozenten stimmen Unternehmen und die
Umwelt Akademie Inhalte bedarfsgerecht und individuell zu einer maßgeschneiderten Weiterbildung ab.
Elektronikschrott, Altholz, Umgang
mit Asbest, Gefahrstoffe, neue oder
geänderte Verfahren oder Rechtsvorschriften, um nur einige Beispiele zu
nennen – der Qualifizierungsbedarf im
Umweltschutz ist eine ständige Herausforderung.
Die angemieteten Räume konnten die
Ansprüche nicht mehr erfüllen, so dass
man sich entschloss, ein eigenes Bildungszentrum zu bauen. 1998 wurde
das blaue Gebäude in der Marie-CurieStr. 2 in Freudenstadt bezogen.
Umweltschutz und mehr
Das Angebot sollte jedoch nicht auf
den klassischen Umweltschutz begrenzt
bleiben. Anfragen und Bedarf nach
Qualifizierungsmaßnahmen mit IHK
Abschlüssen und behördlich anerkannten Lehrgängen zur Vermittlung der
Fachkunde auf den Gebieten des Strahlenschutzes, Arbeitsschutzes und Energie runden mittlerweile das Angebot
der Umwelt Akademie ab.
Seit 2008 hat die Umwelt Akademie
ein Qualitätsmanagementsystem eingeführt, ist zertifiziert nach DIN EN ISO
9001:2008 und zugelassener Bildungsträger nach AZAV. Die Fachkundelehrgänge sind genehmigt durch das Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg, das
Regierungspräsidium Tübingen, den
Verband der Großkraftwerksbetreiber
und das Eidgenössische Nuklearsicherheitsinspektorat, Brugg/Schweiz.
IHK Magazin Nordschwarzwald 5/15www.nordschwarzwald.ihk24.de
Foto: shotbydave | iStockphoto.com
Umwelt Akademie Freudenstadt
wird 25 Jahre
Umwelt Akademie Freudenstadt | IHK aktuell
VERANSTALTUNG
Jubiläum
am 17.07.2015
Ein Vierteljahrhundert erfolgreicher Arbeit liegt hinter
uns. Darauf möchten wir zurückblicken, mit Ihnen feiern
und Zukunftspläne schmieden:
Freitag, 17. Juli, um 10 Uhr, in Freudenstadt.
Zukunft
Wie sieht der betriebliche Umweltschutz der Zukunft
aus? Welche Themen werden weiter in den Vordergrund
rücken? Welchen neuen Herausforderungen muss sich die
Umwelt Akademie in Zukunft stellen?
Mit diesen Fragen beschäftigt sich das Team der Umwelt
Akademie, um auch weiterhin ein kompetenter und zuverlässiger Partner für die Wirtschaft zu sein.
Knappschneider
Mit einer Festrede von Alexander Bonde, Minister für
Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, fachlichem
Impulsvortrag, Diskussion und Messe/Ausstellung.
Sie sind herzlich eingeladen – feiern Sie mit uns!
Anmeldung zur Jubiläumsveranstaltung und weitere Informationen: Heiko Knappschneider, Telefon 07441 86052-27,
[email protected]
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IHK Magazin Nordschwarzwald 5/15
19
IHK aktuell| Unternehmensnachfolge
Unternehmensnachfolge im
ländlichen Raum
und 50 Teilnehmer haben sich bei der erfolgreichen Veranstaltung zum Thema Unternehmensnachfolge im ländlichen Raum im schönen Kloster in Horb informiert. Die
Industrie- und Handelskammer Nordschwarzwald, die Handwerkskammer Reutlingen und die Handwerkskammer Karlsruhe führten gemeinsam mit der Stadt Horb durch das Programm.
Den Nachmittag eröffnete Stefan Hammes, Bereichsleiter der IHK und Nachfolgemoderator. Die Erfolgsfaktoren
einer Unternehmensnachfolge wurden in der Veranstaltung
von Anja Maisch als Nachfolgemoderatorin vorgestellt sowie
die rechtlichen Aspekte von Dr. Stefan Seyfarth sowie Nina
Dearth-Crispino von der Kanzlei Voelker & Partner Rechtsanwälte Steuerberater Wirtschaftsprüfer aus Reutlingen. Ein
weiterer wichtiger Teil einer Nachfolge ist die Unternehmensbewertung, Sylvia Weinhold von der Handwerkskammer Reutlingen referierte hierzu. Zwei Beispiele aus der Praxis rundeten das Programm ab. Andrea Winkler, Nachfolgemoderatorin der Handwerkskammer Karlsruhe, und Stefan
Hammes führten durch das spannende Interwiew mit Herrn
Barzen von Keller Design - Messen & Events - GmbH, Simmozheim und Siegfried Herter, Malergeschäft, Wildberg. Die
Herren haben lebhaft dargestellt wie es Ihnen bei der Übernahme/Übergabe Ihres Unternehmens ergangen ist.
Die Veranstaltung wird vom Ministerium für Finanzen
und Wirtschaft Baden-Württemberg gefördert. Anja Maisch
Foto: Ingram Image
R
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NACHFOLGEVERANSTALTUNGEN
Unternehmensnachfolge
im ländlichen Raum
Weitere Nachfolgeveranstaltungen im ländlichen Raum
finden Sie in der Veranstaltungsreihe März bis November
2015 unter http://www.lel-bw.de.
Bei Interesse / Beratungsbedarf wenden Sie sich bitte an:
Sylvia Weinhold, Telefon 07121 2412-133,
[email protected],
Andrea Winkler, Telefon 0721 1600-109,
[email protected]
Anja Maisch, Telefon 07231 201-154,
[email protected]
Die nächste Veranstaltung in Form eines Beratungstages
findet von 10 bis 17 Uhr im NETZ in der Lise-MeitnerStr. 21, Nagold, am Mittwoch, 20.05.2015, statt.
20
IHK Magazin Nordschwarzwald 5/15www.nordschwarzwald.ihk24.de
Beacon Technologie | IHK aktuell
Beacon Technologie –
die nächste Revolution für
den Handel
D
Foto: Hasch
ie Digitalisierung schreitet in allen Branchen unabwendbar voran. Damit verändern sich die Anforderungen an
bestehende Geschäftsmodelle. Die Kunden im Handel, so
Hubert Spannagel von der IHK Nordschwarzwald, erwarteten
von den Unternehmen eine zunehmend digital ausgerichtete
Strategie und Ansprache. Eine mit durch den Onlinehandel
ausgelöste geringere Frequenz in Handelsunternehmen und
Städten, erfordert einen neuen Marketingansatz.
Location based Services rücken in den Focus des Marketings.
Es ergibt sich eine Vielzahl von Möglichkeiten den Kunden
über mobile Geräte direkt anzusprechen. Ein personalisiertes
Einkaufserlebnis kann geschaffen werden.
Im Rahmen eines IHK-Vortrags ging Adnan Mumbašic,
Geschäfts­
führer, ITM Research GmbH, daher auch auf
Schlag­wörter wie Beacons und Apps, ebenso wie das StichHubert Spannagel,
wort `Location based Services´ ein. Beacons sind kleine SenTeamleiter Handel und Dienstleistungen,
der (Leucht­feuer) die Signale an mobile Endgeräte senden.
IHK Nordschwarzwald, begrüßt die Teilnehmer der Veranstaltung.
Damit kann nicht nur der Standort des mobilen Endgeräts
und des Kunden lokalisiert, sondern auch Angebote an den
Kunden übermittelt werden. In verschiedenen Szenarien und
mithilfe von Beispielen zeigte er den Teilnehmern auf, wie
sich mit dieser Technologie der Service am Point of Sale verbessert.
Durch diese Technik können mehr Kunden für erhöhte Frequenz in den Geschäften sorgen und damit die Kundenumsätze ankurbeln. Das ist Adnan Mumbašic zufolge die einfachste Anforderung. Sie kann beispielsweise über Gewinnspiele, Couponning oder personalisierte Angebote erfolgen.
Hubert Spannagel
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Von Einzelstück bis Kunststück.
IHK Magazin Nordschwarzwald 5/15
21
IHK aktuell| Elevator Pitch
Foto: reinhardt-fotografie
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Regionaler Elevator Pitch
in Pforzheim
D
ie Industrie- und Handelskammer Nordschwarzwald,
die Handwerkskammer Karlsruhe / Außenstelle Pforzheim,
Wirtschaft und Stadtmarketing Pforzheim / Kreativwirtschaft
und die Hochschule Pforzheim veranstalten gemeinsam
einen regionalen Elevator Pitch am Dienstag, 12. Mai 2015
von 14:00 bis 19:00 Uhr im EMMA-Kreativzentrum Pforzheim, Emma-Jaeger-Str. 20, 75175 Pforzheim.
Der Elevator Pitch bietet Gründerinnen und Gründern eine
attraktive Plattform, um sich und ihre Geschäftsidee vor
einer hochkarätigen Jury und einem Publikum aus regionalen Institutionen, potenziellen Investoren, Geschäftspartnern
und Kunden zu präsentieren.
Der Gewinner unseres regionalen Wettbewerbs bekommt
die einmalige Chance, im Landesfinale am Donnerstag,
18. Juni, in Stuttgart, seine Geschäftsidee zu pitchen und ein
Preisgeld von bis zu 3.000 € zu gewinnen.
Bewerbungsschluss: 05.05.2015, 16.00 Uhr
Wir freuen uns auf Anmeldungen und spannende Ideen,
die am Veranstaltungstag in drei Minuten präsentiert werden.
Anja Maisch/Rebekka Sanktjohanser
Bewerbungen unter folgendem Link:
www.elevatorpitch-bw.de/events/pforzheim2
22
IHK Magazin Nordschwarzwald 5/15www.nordschwarzwald.ihk24.de
Service
Veranstaltungskalender
Mai 2015
12.|Frachtkosten-Management
und -Controlling
1/2-tägiges Seminar, Pforzheim, € 115,–
15.|Dokumentation
und Abrechnung
im ambulanten Bereich
Abendlehrgang, 28 U´Std. , Pforzheim, € 320,–
18.|Profiling
1-tägiges Seminar, Pforzheim, € 215,–
19.|Fortbildung
für Umweltschutzbeauftragte
Vollzeitlehrgang 16 U´Std., Freudenstadt, € 540,–
19.|Umsteigerschulung
Office 2010/2013
09.|Business
English I
09.|Business
English III
Abendlehrgang, 60 U´Std., Pforzheim, € 380,–
Abendlehrgang, 60 U´Std., Pforzheim, € 380,–
09.|Der
Elektronische Zolltarif (EZT-online)
1/2-tägiges Seminar, Pforzheim, € 115,–
09.|Excel
Grundlehrgang
Abendlehrgang, 20 U´Std., Pforzheim, Nagold, € 195,–
09.|Italienisch
für Anfänger/-innen
Abendlehrgang, 48 U´Std., Pforzheim, € 300,–
09.|Zolldatenbanken
im Internet
1/2-tägiges Seminar, Pforzheim, € 115,–
Abendlehrgang, 8 U´Std., Pforzheim, Nagold, € 110,–
11.|Am
Telefon erfolgreich mahnen
20.|Forderungsmanagement
im Auslandsgeschäft
11.|Ausbilderlehrgang
1-tägiges Seminar, Pforzheim, € 215,–
17.|Erfolgreich in Brasilien durch
interkulturelle Kompetenz
1-tägiges Seminar, Pforzheim, € 220,–
17.|Teamsensoring
1-tägiges Seminar, Pforzheim, € 215,–
18.|Aktuelle Ausfuhrvorschriften
und Zollregelungen
1-tägiges Seminar, Pforzheim, € 215,–
18.|Rechte
und Pflichten des
Prokuristen (m/w)
1-tägiges Seminar, Pforzheim, € 215,–
18.|Umwelt-Auditor /
Umweltbetriebsprüfer (m/w)
Vollzeitlehrgang, 40 U´Std., Freudenstadt, € 1.100,–
20.|Rechtsgrundlagen
im Einkauf
1/2-tägiges Seminar, Pforzheim, € 50,–
Abendlehrgang, 40 U´Std., Pforzheim, € 230,–
Vollzeitlehrgang, 8 U´Std., Nagold, Freudenstadt,
€ 280,–
20.|Richtig
11.|Finanzierung
22.|Ausbilderlehrgang
tarifieren
- Praktischer Teil
und Controlling
1-tägiges Seminar, Pforzheim, € 215,–
Abendlehrgang, 32 U´Std., Pforzheim, € 360,–
Vollzeitlehrgang, 96 U´Std., Nagold, € 525,–
21.|Betriebliches
12.|EDV Lohn- und Gehaltsabrechnung
(Lexware)
22.|Bar
Stressmanagement
Vollzeitlehrgang, 20 U´ Std., Nagold, € 460,–
21.|C
/ C++ Grundlagen Programmierung
Abendlehrgang, 50 U´Std., Pforzheim, Nagold, € 750,–
21.|Energieeffiziente
Kältetechnik
1-tägiges Seminar, Pforzheim, € 300,–
21.|Geprüfter
IHK (m/w)
Technischer Betriebswirt
Vollzeitlehrgang, 5 Monate, Nagold, € 3.590,–
21.|Importseminar
1-tägiges Seminar, Pforzheim, € 215,–
22.|Zollverfahren
und -formalitäten
bei der Ausfuhr von Waren
1-tägiges Seminar, Pforzheim, € 215,–
Juni 2015
08.|Aktiver
Verkauf in der Tourist-Info
1-tägiges Seminar, Freudenstadt, € 215,–
08.|Ausbilderlehrgang
Vollzeitunterricht, 96 U´Std., Freudenstadt, € 525,–
08.|Business
English IV
Abendlehrgang, 60 U´Std., Pforzheim, € 380,–
08.|Praxiswissen
Kommunikation
Marketing und
Vollzeitlehrgang, 32 U´Std. , Nagold, Freudenstadt,
€ 640,–
08.|Französisch
für Anfänger/-innen
Abendlehrgang, 48 U´Std., Pforzheim, € 300,–
08.|Geprüfter
Fachwirt im Gesundheitsund Sozialwesen (m/w)
Vollzeitlehrgang, 2 Jahre, Pforzheim, € 2.950,–
08.|Kommunikation
in Marketingprozessen
Vollzeitlehrgang, 32 U´Std., Pforzheim, € 470,–
08.|Joomla
Content Management
Abendlehrgang, 40 U´Std., Pforzheim, Nagold, € 550,–
08.|Kosten-
und Leistungsrechnung
Vollzeitlehrgang, 40 U´Std. , Nagold, Freudenstadt,
€ 390,–
Vollzeitlehrgang, 16 U´Std., Pforzheim, € 230,–
12.|IHK-Expertenwissen
Logistikleiter (m/w)
Vollzeitlehrgang, 16 U´Std., Pforzheim, € 460,–
12.|Strategischer
Einkauf
Basics
1-tägiges Seminar, Calw, € 215,–
22.|Stolperfalle
Geringfügige Beschäftigung
1-tägiges Seminar, Pforzheim, € 215,–
23.|Geprüfter Technischer Betriebswirt
IHK (m/w)
Vollzeitlehrgang, 16 U´Std., Nagold, Freudenstadt,
€ 380,–
Abendlehrgang, 16 Monate, Pforzheim, € 3.590,–
13.|Deeskalationscoach
Blockunterricht, Pforzheim-Hohenwart, € 1.850,–
Samstagslehrgang, 52´U´Std., Pforzheim, € 990,–
23.|Grundkurs
Brandschutzbeauftragte
25.|IHK-Expertenwissen
Einkaufsleiter
Vollzeitlehrgang, 8 U´Std., Pforzheim, € 240,–
Vollzeitlehrgang, 16 U´Std., Nagold, Freudenstadt,
€ 460,–
13.|Steuerrechtliche
25.|PC
13.|MDK
Management
Grundlagen
Grundlagen
Wochenendlehrgang, 32 U´Std. , Nagold,
Freudenstadt, € 370,–
Abendlehrgang, 16 U´Std., Pforzheim, € 150,–
15.|Access
Abendlehrgang, 20 U´Std., Pforzheim, Nagold, € 350,–
Grundlehrgang
Abendlehrgang, 20 U´Std., Pforzheim, € 195,–
15.|Ausbilderlehrgang
26.|MS-Projekt
Grundlagen
26.|Sachkunde für Prüfung und Wartung
von Leichtflüssigkeitsabscheidern
Vollzeitlehrgang, 96 U´Std., Pforzheim, € 525,–
1/2-tägiges Seminar, Freudenstadt, € 200,–
15.|Ausbilderlehrgang
29.|Unterrichtung für Bewachungspersonal
gem. § 34a GewO
- Praktischer Teil
Vollzeitlehrgang, 30 U´Std., Nagold, € 230,–
15.|IHK-Expertenwissen
Einkaufsleiter
Vollzeitlehrgang, 40 U´Std., Nagold, € 425,–
Abendlehrgang, 16 U´Std., Pforzheim, € 460,–
15.|Maschinen-
Vollzeitlehrgang, 600 U´Std., Pforzheim, € 4.700,–
15.|Projektmanagement
Abendlehrgang, 24 U´Std., Pforzheim, € 280,–
16.|Geprüfter
Juli 2015
und Anlagenführer (m/w)
Betriebswirt IHK (m/w)
Abendlehrgang, 2,5 Jahre, Nagold, € 3.990,–
01.|Der
Jahresabschluss
Abendlehrgang, 20 U´Std., Pforzheim, € 240,–
01.|Einführung in den betrieblichen
Umweltschutz
2-tägiges Seminar, Freudenstadt, € 500,–
16.|Importmanagement
1-tägiges Seminar, Pforzheim, € 215,–
16.|Professionelles und kundenorientiertes
Telefonieren
1-tägiges Seminar, Pforzheim, € 215,–
17.|Energieeinkäufer
So funktioniert der Energiemarkt
1-tägiges Seminar, Pforzheim, € 300,–
Infos / Buchung
Pforzheim
Tel. 07231 201-0
Nagold
Tel. 07452 9301-0
Freudenstadt Tel. 07441 86052-0
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23
Service
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Kammerbezirk
Ehrungen
D
ie Industrie- und Han­­dels­kammer Nord­schwarz­wald
hat auf Antrag der Firmen an ­folgende Arbeits­jubilare
Ehrenurkunden verliehen, in denen ihre treue und
bewährte Pflicht­er­fül­lung anerkannt worden ist:
50 Dienstjahre
Friedrich Binder GmbH & Co.
KG, Mönsheim
Frau Sigrid Pfeilsticker, Mönsheim
Frau Sonja Renner, Wimsheim
Direktion Köhler-Kimmich GbR,
Horb
Herr Thomas Maier, Horb
Kissling Dienstleistungen
GmbH, Wildberg
Herr Manfred Gaus, Wildberg
Richard Wolf GmbH,
Knittlingen
Herr Helmut Mahr, Illinois
40 Dienstjahre
Fritz Osk. Michallik GmbH +
Co. KG, Mühlacker
Frau Margarete Jung, Neulingen
25 Dienstjahre
alutec metal innovations GmbH
& Co. KG, Sternenfels
Herr Michael Kuntz, NeulingenBauschlott
Bilfinger OKI Isoliertechnik
GmbH, Pforzheim
Herr Ali-Nihat Canpolat,
Garching/Alz
Herr Dietmar Moor, Riedenburg
Bosch Rexroth AG, Horb
Herr Waler Roehse
Herr Halil Uysal
EBB Beschlagtechnik GmbH,
Nagold
Herr Jens Junghans, NagoldHochdorf
Kurt Eberle GmbH & Co. KG,
Wurmberg
Frau Karin Simon, Niefern-Öschelbronn
elumatec AG, Mühlacker
Herr Mehmet Emek, Mühlacker
Herr Michael Roser, VaihingenEnsingen
F&W Frey & Winkler GmbH & Co.
KG, Königsbach-Stein
Herr Yusuf Okatan, Pforzheim
Gebr. SAACKE GmbH & Co. KG,
Pforzheim-Eutingen
Herr Eduard Martian, Pforzheim
Rudolf Graf GmbH u. Co. KG,
Nagold
Herr Andreas Schubert, Nagold
Herr Gert Sterzik, HaiterbachOberschwandorf
Ferd. Haecker KG, Pforzheim
Herr Gerd Lück, Pforzheim-Würm
Haulick + Roos GmbH, Pforzheim
Herr Roland Welschhof, Pforzheim
helag-electronic gmbh, Nagold
Frau Maria Schneider-Mackiewicz,
Wildberg
HOLZMA Plattenaufteiltechnik
GmbH, Calw-Holzbronn
Herr Arne Mömesheim, Bad Liebenzell
Herr Thomas Simon, Wildberg
Ewald Kaufmann GmbH + Co. KG,
Remchingen
Frau Barbara Völkerling, Pforzheim
Erich Lacher Präzisionsteile GmbH &
Co. KG, Pforzheim
Herr Recep Köse, Pforzheim-Huchenfeld
Mineralbrunnen Teinach GmbH,
Bad Teinach
Frau Petra Günther, Simmersfeld
Frau Monika Knecht, Althengstett
Herr Claus Pfrommer, Bad Teinach
Herr Stefan Rothe, Calw
Herr Arnold Rothfuß, Neubulach
Herr Norbert Walthelm, Neuweiler
Herr Thaddäus Wojtylka, Ebhausen
Georg Oest Mineralölwerk GmbH &
Co. KG, Freudenstadt
Herr Ahmet Tilafsinlu, Baiersbronn
Pentair Technical Solutions GmbH,
Straubenhardt
Frau Gabriele De Luca, Straubenhardt
Herr Alois Fröhlich, Pforzheim
Frau Beate Lehm, Straubenhardt
Frau Sevilay Öztürk, Straubenhardt
Herr Thomas Treder, Bruchsal
Frau Susanne Weber, Straubenhardt
Herr Leo Wittmann, Straubenhardt
Sämann Stein- und Kieswerk GmbH
& Co. KG, Mühlacker
Herr Hanspeter Neumaier, Sulzfeld
Schmid & Wezel GmbH & Co. KG,
Maulbronn
Herr Werner Müthlein, Maulbronn
STI Deutschland GmbH, SternenfelsDiefenbach
Frau Birgit Gerstmeier, Knittlingen
STÖBER ANTRIEBSTECHNIK GmbH &
Co. KG, Pforzheim
Herr Arthur Heidenfelder, Pforzheim
Herr Carmine Sica, Remchngen
TBG Transportbeton GmbH & Co.
KG, Ellmendingen
Herr Heimo Meisenbacher, Birkenfeld
Volksbank eG Horb-Freudenstadt,
Freudenstadt
Frau Gabriele Fahrner, Bad PeterstalGriesbach
ONLINE-BESTELLUNG
IHK-Ehrenurkunde online beauftragen
Ab sofort können Sie für die 10-, 25-, 40-, 50- oder 60-jährige Betriebszugehörigkeit
eines Mitarbeiters bzw. einer Mitarbeiterin die Verleihung einer Ehrenurkunde durch
die IHK Nordschwarzwald auch online beauftragen. Auszufüllen ist die Bestellung
vom Betrieb oder von der Firma (lt. Handelsregister.)
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24
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Foto: Berthold Werkmann | Fotolia.de
Service
Kammerbezirk
Herr Wolfgang Laiß
Herr Serkan Piravusta
Persolog GmbH, Remchingen
Frau Elke Künkele, PforzheimEutingen
ROB Cemtrex GmbH, Neulingen
Frau Irene Welz, Remchingen
WITZENMANN GmbH, Pforzheim
Frau Britta Hesse
Herr Andrej Walter
Firmenjubiläen
75 Jahre
Witzenmann GmbH, Pforzheim
Herr Gustav Buterus
Herr Harry Buterus
Herr Domenico Licata
Herr Peter Rittershofer
10 Dienstjahre
ADMEDES SCHUESSLER GmbH,
Pforzheim
Frau Tatjana Fröhlich, Pforzheim
Frau Valentina Löwenstein, Niefern
Frau Olga Moor, Pforzheim
AWG Abfallwirtschaft Landkreis
Calw GmbH, Nagold
Frau Elke Lüttich, Nagold
Rolf Benzinger Spedition und
Transporte GmbH, Friolzheim
Herr Eckerhart Jurk, NiefernÖschelbronn
BERGLE & Co. GmbH, Mühlacker
Herr Camillo Fischer, Sersheim
Herr Eduard Korp, Mühlacker
Bosch Rexroth AG, Horb
Herr Dirk Knust
Helmut Christmann GmbH,
Birkenfeld
Frau Susanne Gastanaza, Kämpfelbach
DV-COM GmbH, Pforzheim
Herr Christian Gentsch, Pforzheim
EBB Beschlagtechnik GmbH, Nagold
Frau Andrea Kolibius, Sulzfeld
Berta Herder GmbH + Co. KG,
Niefern-Öschelbronn
Herr Bruno Krompietz, Wiernsheim
Frau Martina Sobbe, Schriesheim
Gebr. Kaltenbach GmbH & Co. KG,
Dornstetten
Herr Johannes Tauberger, Dornstetten
MAGS Vertriebs GmbH,
Ostelsheim
Herr Denis Zabusch, LeinfeldenEchterdingen
Friedrich Münch GmbH + Co. KG,
Mühlacker
Herr Steve Jäger
Schrammel Einkaufszentrum GmbH,
Mühlacker
50 Jahre
Öl-Scheu GmbH, Pfalzgrafenweiler
Steuer-Fachverlag Henssler GmbH,
Bad Herrenalb
25 Jahre
Nasser Ahmadi, Keltern
Bernhard Dennig GmbH,
Remchingen
Matthias Wolfgang Hubert,
Bad Liebenzell
C-S-I Claudius Semmler,
Internetwerbung, Wiernsheim
Marquart GmbH Feinkost &
Gastronomie Service, Mühlacker
Hermann Scheu GmbH, Tiefenbronn
Ihre Meinung interessiert uns!
Ihre Leserbriefe, für die wir uns Kürzungen vorbehalten
und die nicht der Meinung der Redaktion entsprechen
müssen, schicken Sie an:
IHK Nordschwarzwald
Yvonne Dast-Kunadt
Kommunikation
[email protected]
Fax: 07231 – 201 41308
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gründen und mangels eigenem Nachfolger wird ein externer Nachfolger
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Diversifikation auch Abgabe von Teilbereichen (z.B. Alubearbeitung) möglich.
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Service
Recht
Zeitarbeit und Werkverträge –
Flexibilität erhalten,
neue Belastungen vermeiden
D
er zu Jahresbeginn eingeführte Mindestlohn verunsichert viele Unternehmen, schafft erhebliche Bürokratie und ist zugleich eine beschäftigungspolitische Belastungsprobe. Aber
damit nicht genug, stehen doch schon
die nächsten Regulierungsvorhaben bei
Zeitarbeit und Werkverträgen vor der
Tür: Mit dem Ziel der Bundesregierung,
Bürokratie abzubauen, lässt sich das
nicht vereinbaren.
Equal Pay und Co.
Union und SPD haben sich im Koalitionsvertrag darauf verständigt, dass
Zeitarbeitnehmer Betrieben künftig
nicht länger als 18 Monate überlassen
werden dürfen. Zudem sollen sie spätestens nach neun Monaten den gleichen
Lohn bekommen wie Stammbeschäftigte (Equal Pay). Bei Werkverträgen
soll „Missbrauch verhindert“ und die
Beteiligung des Betriebsrates ausgeweitet werden.
Zeitarbeit ermöglicht
Einstieg
Zeitarbeit ist ein wichtiges Flexibilitätsinstrument in der deutschen Wirtschaft – selbst, wenn hier nur 2,5 Pro­zent der sozialversicherungspflichtig
Beschäftigten tätig sind. Gerade für
Arbeitslose und Geringqualifizierte bietet die Zeitarbeit zudem Einstiegsmöglichkeiten in Beschäftigung. Zwei Drittel der Zeitarbeiter waren zuvor ohne
Beschäftigung; mehr als jeder zweite
übt Helfertätigkeiten aus (Gesamtwirtschaft: 14 Prozent).
Regulierung wirft
Schatten voraus
Die drohenden Einschränkungen bleiben nicht folgenlos: So sehen mittlerweile rund sechs von zehn Zeitarbeits-
unternehmen in den wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen ein Risiko für
ihre Geschäftstätigkeit –
in der Gesamtwirtschaft
sind es „nur“ 43 Prozent. Aber auch vielen
Beschäftigten würden
die
Regelungen
mehr schaden
als
nutzen.
Neben generell vermin­
derten Ein­
stiegschancen
für
die
Schwäch­sten am Arbeitsmarkt
würde die Höchstüberlassungsdauer z. B. Vertretungen bei
Elternzeit, Familienpflegezeit oder längeren Krankheiten erheblich erschweren, die nicht selten mehr als 18 Monate dauern.
Werkverträge nicht
pauschal schlechtreden
Werkverträge sind in einer arbeitsteiligen Wirtschaft üblich. Unternehmen
beziehen so Leistungen, die sie selbst
aus Zeit-, Kapazitäts- oder Know-howGründen nicht erbringen können, von
außen. Dadurch können mehr und
andere Aufträge angenommen werden. Es ist daher falsch, Werkverträge
als „missbrauchsanfällig“ unter Generalverdacht zu stellen. Im Übrigen sind
Scheinwerkverträge schon jetzt verboten. Eine Verschärfung bereits bestehender Gesetzesregelungen ist nicht
notwendig.
Richtig ist, dass klarer sein muss, was
erlaubt ist und was nicht. Ein gesetzlicher Kriterienkatalog ist dafür allerdings wenig geeignet, weil es praktisch
unmöglich ist, den vielen verschiede-
nen Praxisfällen von Werkverträgen gerecht zu werden. Vielmehr sollte es Möglichkeiten
geben, z. B. mit der verantwortlichen Behörde vor Abschluss
eines Vertrages verbindlich zu
klären, ob er als Werkvertrag
anerkannt wird. Die geplante Ausweitung des Informations- und Mitbestimmungsrechts des Betriebsrats auf
Werkverträge lehnt der DIHK
als ungerechtfertigten Eingriff
in die Unternehmerentscheidung ab.
Belastungen vermeiden
Keine weiteren Belastungen und der
Erhalt notwendiger und bewährter Flexibilität – das sollte die Maxime der
Bundesregierung sein, wenn es um
die Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit geht. Mit Blick auf Equal Pay
müssen tarifliche Lösungen Vorrang
vor gesetzlichen Vorgaben haben. Bei
der Höchstüberlassungsdauer sind Öffnungsklauseln, auch auf betrieblicher
Ebene, ein sinnvolles Instrument, um
den individuellen Anforderungen Rechnung zu tragen. Auch die Grenze von
18 Monaten sollte mit Blick auf bestehende andere Grenzen dringend in Frage gestellt werden. In jedem Fall sollten
manche Einsatzarten grundsätzlich von
der zeitlichen Beschränkung ausgenommen werden – wie z. B. Elternzeit-,
Familienpflegezeit- und Krankheitsvertretung sowie Projektgeschäfte.
Dr. Stefan Hardege,
Hildegard Reppelmund, DIHK
IHK Magazin Nordschwarzwald 5/15
27
Verlagssonderseiten Mai 2015
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Mobilität – Fuhrpark | Leasing
Mit Leasing alle Fahrzeugkosten unter Kontrolle
Umweltaspekt erobert langsam aber sicher das Flottenmanagement
O
hne Leasing geht in der deutschen
Wirtschaft gar nichts. Gut die
Hälfte aller fremdfinanzierten Investitionen erfolgt über Leasing. Dabei
dominiert eindeutig die Beschaffung
von Fahrzeugen. Sie zeichnet für insgesamt 70 Prozent des Leasing-Neugeschäfts verantwortlich. Pkws und
Kombis kommen auf einen Anteil von
54 Prozent, Lkws, Anhänger, Transporter und Busse auf einen von 14 Prozent.
Für die Finanzentscheider in den Unternehmen bietet Leasing eine Reihe
von Vorteilen: „‚Mit Leasing habe ich
meine Kosten fest im Griff‘, ist ein
Argument, das wir häufig hören“, erklärt Horst Fittler, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Deutscher Leasing-Unternehmen (BDL).
Das bestätigt eine Befragung des Meinungsforschungsinstituts TNS infratest. Demnach stehen für die Kunden
an erster Stelle die genaue Kalkulierbarkeit der Kosten und die Schonung
der Liquidität. „Werden zusätzlich zum
Fahrzeug noch Servicekomponenten
wie Wartung, Reparatur, Versicherung
bis zum Full-Service-Paket vereinbart,
sind die Kosten noch besser planbar“,
erläutert der BDL-Hauptgeschäftsführer den anhaltenden Trend, Dienstleistungen zum Leasing-Vertrag hinzu
zu buchen.
Insbesondere bei den Zusatz-Dienstleistungen gibt es noch Nachholbedarf in Deutschland. Während
beispielsweise in Großbritannien 80
Prozent der Firmen auf die Full-ServiceLösung setzen, sind es hierzulande
lediglich rund 40 Prozent. Ein weiterer Trend besteht in der Auslagerung
des kompletten Fuhrparkmanagements. Das bringt vor allem Kostenvorteile mit sich, entfallen doch die
Verwaltungsausgaben beispielsweise
im Rechnungswesen. Die Spezialisten
der Leasing-Gesellschaften können
Rechnungsposten, unnötige Reparaturen, Kulanzansprüche oder zu teure
Ersatzteile besser einschätzen als Mitarbeiter, die dies nur „nebenher mitmachen“. Immer wichtiger wird zudem
das Thema „Grüne Flotte“. Der ökologische Aspekt einer Fahrzeugnutzung
ist inzwischen in vielen Firmen fester
Bestandteil einer Investitionsentschei-
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1
Verlags-Sonderveröffentlichung Prüfer Medienmarketing für die Region Nordschwarzwald
Verlagssonderseiten Mai 2015
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dung. Bei der Umsetzung hilft unter
anderem ein tagesaktuelles ReportingSystem, das internetbasiert immer die
jeweilige Verbrauchsdaten und die
damit verbundenen Kosten der einzelnen Fahrzeuge anzeigt.
Insbesondere in Sachen Umweltfreundlichkeit stehen die Unternehmensflotten noch ganz am Anfang.
Dabei gibt es bereits einige interessante Konzepte, vor allem basierend
auf dem Einsatz von Elektro-Fahrzeugen. Ein solches stammt vom Fraunhofer Institut für Arbeitswirtschaft und
Organisation. Die einen lehnen sich
zurück, trinken Kaffee, surfen im Netz.
Die anderen halten eine Besprechung
ab, erledigen die Geschäftskorrespondenz, führen Verkaufsgespräche.
Gut genutzte Zeit, während draußen
an der Ladestation ihrem Elektrofahrzeug neues Leben eingehaucht
wird. Chargelounge nennt sich diese
Schnellladestation mit angeschlossener Wohlfühloase. Eine halbe Stunde
dauert der Zwischenstopp an der
Stromtankstelle bis die Batterie wieder
voll einsatzfähig ist. Getränke, WLAN,
Strom, das gibt es zum Festpreis. Bei
rund 80 Euro soll die Flatrate liegen.
Die flächendeckende Erschließung
läuft derzeit an. Der Zeitplan sieht
1.000 dieser eine Viertelmillion Euro
teuren Stationen bis 2020 vor.
Während die Chargelounge noch Zukunftsmusik ist, ist ein anderes Projekt
bereits Realität. Für manch Unternehmen lohnt sich der Umstieg auf
eine E-Flotte bereits heute. Ein Beispiel für einen ökologisch wie wirtschaftlich sinnvollen Einsatz ist das
Fahren der Mitarbeiter zur täglichen
Arbeit und wieder nach Hause. Legt
bisher jeder die Wegstrecke mit dem
eigenen Wagen zurück, bietet der Einsatz von Elektrobussen einen echten
Vorteil. Außer den E-Bussen bedarf es
nur noch einer gewissen Infrastruktur
mit entsprechenden Ladestationen.
Bei Pendlerstrecken zwischen 50 und
100 Kilometern rechnet sich die elektrische Variante bereits heute. Dann
sind auch die Mehrkosten für ein Elektromobil schnell reingeholt. Das zeigen
entsprechende Pilotprojekte innerhalb
des von der Bundesregierung geförderten Schaufensters Elektromobilität
in Baden-Württemberg.
HDI – steht für Zuverlässigkeit
Mehr als Gewinnen können Sie bei einem KFZ-Prämien Vergleich
nicht. Aus diesem Grund vereinbaren Sie JETZT einen Termin mit
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Verlags-Sonderveröffentlichung Prüfer Medienmarketing für die Region Nordschwarzwald
2
Wirtschaft im Nordschwarzwald| Fachvereinigung Edelmetalle
Pforzheim
schlägt
sich wacker
Negativer Trend beim
Schmuckhalbzeug gestoppt.
Sinkende Preise von Edelmetallen
haben Absatzmenge gesteigert.
Edelmetalle sind für
das moderne Leben
unverzichtbar
D
ie Pforzheimer Scheideanstalten
haben sich wacker geschlagen“,
so Dr. Peter Dorner, Geschäftsführer
der Heimerle + Meule GmbH, Pforzheim, anlässlich der Jahrespressekonferenz der Fachvereinigung Edelmetalle, deren Vorstandsmitglied er ist.
Anwesend waren vor allem Vertreter der Pforzheimer Edelmetallindustrie,
die einen zusätzlichen regionalen Fokus
auf die Entwicklung diese Branchen
richteten. Zum wirtschaftlichen Umfeld
der Edelmetallindustrie stellte Dr. Dorner fest, dass die Weltwirtschaft 2015
durch unterschiedliche Entwicklungen
gekennzeichnet sein dürfte. Mit Wachstum könne in Nordamerika, in Asien,
aber auch in Deutschland gerechnet
werden. Probleme könnten die Ölexporteure und Russland bekommen. In
Deutschland zeichne sich wie 2014 ein
Wirtschaftswachstum von 1,5 Prozent
ab – getrieben durch den privaten Verbrauch und durch sinkende Energieausgaben.
30
Dietmar Becker, Stellvertretender
Vorsitzender des Arbeitsausschusses
Edelmetallwirtschaft und Mitglied des
Vorstandes der Fachvereinigung Edelmetalle sowie Vorstand Agosi, Pforzheim, erinnerte an die besondere Rolle, die Edelmetalle aufgrund ihrer einzigartigen Eigenschaften in Wirtschaft
und Gesellschaft spielen. Edelmetalle sind nach Becker unverzichtbare
Schlüsselwerkstoffe für die technologische Entwicklung der Menschheit. Die
High-Tech Produkte, die alle heutzutage faszinierten, könnten ohne Edelmetalle nicht entwickelt oder produziert werden. Zum Einsatzgebiet der
Elektronikindustrie stellte Becker ein
leichtes Wachstum von etwas mehr als
zwei Prozent in 2014 fest, wobei der
Absatzmarkt China eine sehr wichtige Rolle spiele. Edelmetalle würden
z.B. in Schaltkreisen und Kontakten,
in Windkraftanlagen und in der Photovoltaik verwendet. Weltweit seien
hier etwa 267 Tonnen Gold und 7200
Tonnen Silber eingesetzt worden. Platingruppenmetalle dienen der Luftreinhaltung durch ihren Einsatz in Autoabgaskatalysatoren oder auch in Brennstoffzellen. Etwa 90 Tonnen Platin,
und 190 Tonnen Palladium wurden
weltweit im Automotive-Bereich verwendet. Auch die Automobilindustrie
ist nach Becker im vergangenen Jahr
leicht gewachsen. Die Wiederverwendung verbrauchter Katalysatoren sei
erneut gestiegen. Gold und Silber sind
ein wichtiges Anlagegut. Ihre Bedeutung habe seit der Weltfinanzkrise 2009
erheblich an Bedeutung zugenommen,
so Becker. Jeweils ein Viertel dieser
Edelmetalle gehe in den Anlagebereich.
Trotz gesunkener Edelmetallpreise sei
die Nachfrage hoch.
Das Recycling von Edelmetallen
bleibt nach Becker das Paradefeld der
deutschen Scheideanstalten. Im Vergleich zur Primärgewinnung lasse sich
mit Recycling ein Vielfaches der Bergbau-Ausbringung herstellen. Edelmetall-Recycling sei wirtschaftlich sinnvoll und schone Umwelt und Ressourcen, wobei die Ökobilanz des Recyclings die Primärgewinnung immer
mehr in den Schatten stelle. So erfordere die Produktion von 1,5 Gramm Gold
eine Tonne Gesteinsbruch. Deutsches
Gold sei konfliktfrei, insoweit es aus
regulären Quellen stamme. Die Prüfung
der Herkunft und des Zulieferers erfolge
dabei durch den renommierten London
Bullion Market, LBNA, einem wichtigen
außerbörslichen Handelsplatz für Gold
und Silber, an dem der Weltmarktpreis
für diese Rohstoffe festgelegt wird. Das
Goldrecycling erfahre zudem in den
führenden Scheideanstalten umfangreiche Prüfungen der Materialherkunft.
Die Altgoldmenge habe nun nach den
Preisrückgängen der letzten Zeit ein
stabiles Mengenniveau erreicht. Das
gleiche gelte für Silber, wobei hier der
Preis im industriellen Recyclingumfeld
kaum eine Rolle spiele.
IHK Magazin Nordschwarzwald 5/15www.nordschwarzwald.ihk24.de
Fachvereinigung Edelmetalle | Wirtschaft im Nordschwarzwald
Foto: Hasch
Foto: Hasch
wurde diese Entwicklung durch niedrigere Edelmetallpreise. Bei den Scheideanstalten habe sich der Trend zu einer
höheren Fertigungstiefe fortgesetzt. Der
Schwerpunkt bei den Schmuckherstellern liege jetzt verstärkt beim Design
und beim Vertrieb. Dorner erwartet,
dass die Absatzmenge bei Schmuckhalbzeug 2015 ähnlich hoch liegen
wird wie 2014 – vorausgesetzt, dass
sich die Edelmetallpreise nicht wesentlich ändern.
V.l.: Wilfried Held, Geschäftsführer der Fachvereinigung Edelmetalle e.V., Dr. Peter Dorner,
Vorsitzender des Arbeitsausschusses Edelmetallwirtschaft und Mitglied des Vorstandes der
Fachvereinigung Edelmetalle, Geschäftsführer
der Heimerle + Meule GmbH, Pforzheim und
Dietmar Becker, Stellvertretender Vorsitzender
des Arbeitsausschusses Edelmetallwirtschaft,
Mitglied des Vorstandes der Fachvereinigung
Edelmetalle und Vorstand der Allgemeinen
Gold- und Silberscheideanstalt AG, Pforzheim.
Schmucklegierungen
zeigen sich erholt
Dr. Dorner berichtete, dass bereits
2013 der langjährige Trend beim Absatz
von Schmuckhalbzeug gestoppt werden
konnte. Im vergangenen Jahr seien die
Mengen sogar gestiegen. Begünstigt
Trotz weiter bestehender ungünstiger Rahmenbedingungen - Substitution durch preiswertere Materialien, neue
Technologien ohne Edelmetalle - ist der
Absatz edelmetallhaltiger Dentallegierungen 2014 im Vergleich zum Vorjahr
nur leicht gesunken, so Dorner. Die Talsohle scheine erreicht. Eine Trendumkehr erwartet Dorner jedoch nicht.
Hasch / PM
IHK Magazin Nordschwarzwald 5/15
Fotos: Ingram Image
Dentallegierungen mit
nur leichtem Rückgang
31
Wirtschaft im Nordschwarzwald| Jubiläum in Calw
Die Raiffeisenbank wird in Calw 50
– und ist doch viel älter
So sah 1891 die erste Bilanz der
ältesten Vorgängerin Rohrdorf
des heute mit Hauptsitz in Neubulach etablierten genossenschaftlichen Instituts aus.
m 19. Juni gibt es die Raiffeisenbank im Kreis Calw in der Großen
Kreisstadt seit nunmehr 50 Jahren. Sie
wurde 1965 aus den Spar- und Darlehenskassen Alzenberg, Liebelsberg,
Oberkollbach, Sommenhardt und Würzbach neu gegründet und nahm ihren
Sitz im prächtigen Fachwerkbau der
ehemaligen Alten Apotheke am Marktplatz. Heute unterhält sie mehrere Filialen in der Stadt.
Bis Ende der 1960er-Jahre kamen
weitere kleine Genossenschaften aus
den heutigen Gemeinden Bad TeinachZavelstein, Oberreichenbach und Neuweiler hinzu. Aus der Start-Bilanz von
1965 mit etwas über zwei Millionen
Deutsche Mark wurde inzwischen eine
Bilanzsumme von 421 Millionen Euro.
Vorstandssprecher Gerd Haselbach und
sein Kollege Dietmar Hinger sind mit
ihren rund 100 Mitarbeitern stolz auf
eine – auch in schwierigen Zeiten – stetig von Aufwärtsentwicklung getragene
Geschäftstätigkeit. Die Bank hat inzwischen über 9.500 Mitglieder und weit
mehr als 20.000 Kunden.
In den Firmennamen eingefügt, „im
Kreis Calw“, hat die Genossenschaft bei
32
der Fusion mit der Ebhauser Bank 2004.
Zusammenschlüsse gab es zuvor 1999
mit der Raiffeisenbank Altburg und
schon 1978 mit Neubulach. Seit damals
ist Sitz die Bergwerkstadt, wo gerade
ein Erweiterungsbau entstand.
Die Ursprünge liegen weit vor 1965:
Als ältester im heutigen Institut aufgegangener Vorgänger wurde der Darlehenskassenverein Rohrdorf 1891
gegründet. Die Genossenschaften in
Oberhaugstett, Neuweiler, Neubulach,
Altbulach und Alzenberg-Speßhardt
folgten 1892. Im Rahmen seines Verbundes kann das genossenschaftliche
Unternehmen heute mit der kompletten
Palette an Bank-Dienstleistungen aufwarten.
Hans Schabert
Fotos: Archiv privat
A
Die Alte Apotheke in Calw ist ein prächtiger, modernisierter Fachwerkbau von 1705, in dem 1965 die
heutige Raiffeisenbank im Kreis Calw ihren Sitz
nahm.
IHK Magazin Nordschwarzwald 5/15www.nordschwarzwald.ihk24.de
Sicherheitsforum-Preis | Wirtschaft im Nordschwarzwald
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Sicherheitspreis Baden-Württemberg
geht an die J. Schmalz GmbH
Der Weltmarktführer von Vakuum-Technologie aus Glatten
überzeugt Sicherheitsforum BW mit IT-Notfallmanagement
ür ihr herausragendes IT-Notfallmanagement wurde auf der Messe Eltefa in Stuttgart die J. Schmalz
GmbH aus Glatten mit dem „Sicherheitspreis Baden-Württemberg 2015“
ausgezeichnet. Innenminister und
Schirmherr des Preises Reinhold Gall
überreichte Wolfgang Schmalz, einem
der beiden Inhaber des Familienunternehmens, die Urkunde und ein mit
dem Preislogo graviertes Acrylobjekt.
Die Eltefa, wichtigste Landesmesse für
Elektrotechnik und Elektronik, befasst
sich programmatisch mit Sicherheitslösungen für Gebäude, Grundstücke und
IT-Infrastruktur. Ausgelobt und vergeben wird der Preis unter dem Motto „Die Wirtschaft schützt ihr Wissen“
seit 2007 alle zwei Jahre vom Sicherheitsforum Baden-Württemberg. Diese
Institution wurde 1999 von Vertretern
baden-würt­tem­ber­gi­scher Un­ter­neh­men,
Kammern, Ver­bän­den, Forschungseinrichtungen und Behörden als erste derartige Institution in Deutschland gegründet
Gewinner des
Sicherheitspreises BadenWürttemberg 2015:
Dipl.-Ing. Wolfgang
Schmalz, Geschäftsführer, (li.) und
Hermann
Huber, Datenschutzbeauftragter (re.) der
J. Schmalz
GmbH aus
Glatten mit dem
Innenminister
des Landes
Baden-Württemberg, Reinhold Gall
MdL auf der Messe
Eltefa 2015.
und hat heute noch Vorbildfunktion. Verschiedene Sicherheitsvorfälle in der Vergangenheit hatten der Schmalz-Firmenleitung gezeigt, dass die bereits
etablierten Methoden zum Schutz der
vielen Unternehmensinformationen, die
schließlich den Wert der Firma darstellen, optimiert werden sollten. Mit der
Einführung eines Sicherheitsmanagementsystems (ISMS) wollte sich der
Mittelständler vor unerlaubten Zugriffen schützen. Eine wichtige Rolle spielte dabei die Einführung und Umsetzung
eines IT-Notfallmanagementsystems
auf Grundlage eines bereits vorhandenen Ticketing-Systems mit dem Ziel,
den IT-Notfallprozess in das Tagesgeschäft der IT-Abteilung zu integrieren.
Äußerst wichtig schien den Verantwortlichen des Projektes die Sensibilisierung aller Betriebsangehörigen für
dessen Notwendigkeit und Bedeutung.
Dazu trug eine Awareness-Kampagne
bei. Schließlich initialisierte und realisierte man einen Notfallmanagementprozess und übergab ihn in die Linienfunktion.
pm
Foto: Lena Lohmaier
F
IHK Magazin Nordschwarzwald 5/15
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Wirtschaft im Nordschwarzwald| Gesundheit aus Dornstetten
Natürliches aus dem Schwarzwald
Dornstettener Familienunternehmen Schupp hat sich Kräfte der Natur nutzbar gemacht
A
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Die Quelle für Badetabletten,
Massagemittel, Rheumapräparate,
Franzbranntwein und „Luftverbesserungsmittel“ mit vielen rein
natürlichen Grundstoffen liegt
im Glattal, wo Schupp 1950 ein
knapp neun Hektar großes landwirtschaftliches Anwesen erwirbt
und den Betrieb aufbaut.
Damit hat 1934 alles
begonnen: Schupp
produziert in einem
von ihm entwickelten
Herstellungsverfahren
Schwarzwälder
Fichtennadelextrakt.
Die Therapeuten
erfolgreich machen
Dabei geht es Schupp nach eigenen Angaben niemals einzig um den
Vertrieb von Trainingsgeräten, sondern stets um den Erfolg der Anwender
ihrer Produkte – sei es in den Bereichen
Veränderungen
Physiotherapie, Massage, Balneologie
erkennen und
und Spa-Anwendungen oder im Sport
Trends mitprägen
und der Gesundheitsvorsorge. „Wir sind
Diese Vertriebswege be­wäh­ schließlich keine Geräte- oder Maschiren sich auch, als die Nach­
- nenbauer sondern denken zunächst an
frage aus den Badeanstal- den Menschen mit seiner Physiologie,
ten und Kurbädern aus ver- seinen Beschwerden und seinen Wünschiedenen Gründen ab den schen, denn da kommen wir her“, ver70er Jahren immer schwä- sichert Vertriebsleiter Joachim Kleber.
cher wird. Denn parallel neh- Das zeigt sich neben dem breiten Promen Massage- und Kranken­ duktsortiment auch in den zahlreichen
gymnastik­praxen zu und fan- Beratungs- und Dienstleistungsangegen den Rückgang auf. Vor boten. „Wir wollen die Therapeuten
dem Hintergrund dieser neuen erfolgreich machen und unterstützen
sie so breit wie möglich als PartMärkte macht sich einner und Lösungsanbieter“,
mal mehr Schupps Weitsicht
formuliert Karin Schupp
bezahlt, die er beweist, als
die Firmenphilosophie.
er ab 1976 Geräte und
Als Komplettanbieter
im Bereich PhysioEinrichtungsgegenstände
therapie, Wellness und
für die Physikalische TheMedizinische Trainings—
rapie ins Sortiment auftherapie begleitet
nimmt. Heute macht dieSchupp Therapeuten.
ser Bereich etwa die Hälfte des jährlichen Umsatzes
aus. Was mit selbst montierten
Massageliegen, Hockern und Stühlen sowie Lagerungszubehör begann,
umfasst inzwischen diverse modernste
MTT-Geräte.
Fotos: privat
ls der promovierte Chemiker Ludwig Schupp 1934 sein Unternehmen gründete ist er bereits über 50
und weiß genau, was er will. In der
Bäderstadt Freudenstadt sind Chemiker nicht gefragt und so produziert
Schupp in einem von ihm entwickelten
Herstellungsverfahren Fichtennadelöl.
Schließlich hat er sich mit Pflanzenextrakten schon 1907, während seines
Studiums befasst und nach der Promotion bedeutende Fabriken zur Gerbstoff-Extraktion in Schweden, Polen
und Russland aufgebaut. Sogar in Südamerika werden Gerbstoffe nach seinem Verfahren extrahiert – in den
damals dafür größten Fabriken
der Welt.
Im Schwarzwald geht zu-­
nächst alles viel beschaulicher zu. Ein umgebauter Lo­ko­mo­ti­ven-Dampf­kes­sel wird zur
Dampf­er­zeu­gung eingesetzt,
damit die ersten „Schwarz­wäl­
der Bade­
zusätze“ entstehen
können. Darunter ein Ölbad
aus kostbarem Fichtennadelöl, das die Durchblutung der
Haut anregt und die Atemwege
befreit. Dieses ist heute immer
noch im Sortiment von Schupp
zu finden.
Bereits Anfang der 60er Jahre schickt
Schupp eine beachtliche Zahl Außendienstler auf Reisen, um das stark
gewachsene Sortiment an die Kunden
zu bringen. Die Quelle für die Badetabletten, Massagemittel, Rheumapräparate, Franzbranntwein und „Luft­ver­bes­
se­rungsmittel“ mit vielen rein natürlichen Grundstoffen liegt im Glattal, wo
Schupp 1950 ein knapp neun Hektar großes landwirtschaftliches Anwesen erwirbt. Dank umfangreicher Investitionen entsteht ein leistungsfähiger
Betrieb mit modernen Maschinen.
IHK Magazin Nordschwarzwald 5/15www.nordschwarzwald.ihk24.de
Gesundheit aus Dornstetten | W
irtschaft im Nordschwarzwald
Immer zuerst an den
Menschen denken
Von der langjährigen Erfahrung des
Familienunternehmens profitieren Therapeuten sogar schon in der Aus- und
Weiterbildung. In enger Zusammenarbeit mit dem Verband Physikalische
Therapie - Vereinigung für die physio­
therapeutischen Berufe (VPT) e.V. und
der Fortbildungsakademie Markus
Pschick GmbH mit insgesamt mehr als
50 Standorten in Deutschland bietet
Schupp Existenzgründerseminare und
Weiterbildungskurse für Therapeuten
an. Die Grundeinstellung von Schupp,
an die Menschen zu denken, zeigt
sich so schon frühzeitig – wie schon
beim Firmengründer Ludwig Schupp
vor über 80 Jahren.
geführte Traditionsunternehmen mit
rund 100 Mitarbeitern ist ein Partner und Lösungsanbieter für Therapeuten. Schupp bietet neben Produkten für
Balneologie und Massage
auch Wärmepackungen, Zubehör für
die Physiotherapiepraxis sowie MTTGeräte für die Sport- und Gesundheitstherapie an. Darüber hinaus unterstützt Schupp seine Kunden als Berater von der Existenzgründung über die
betriebliche Praxis bis zur Praxisübergabe mit Erfahrung und nachhaltigen
Konzepten für die tägliche Umsetzung.
Das Schwarzwälder Unternehmen hat
zuletzt rund 13 Mio. Euro Jahresumsatz
erzielt.
pm / kun
Dank umfangreicher Investitionen entsteht
schon früh ein
Betrieb mit
modernen
Maschinen.
Heute ist die Dornstettener Schupp
GmbH & Co. KG einer der größten
deutschen Komplettanbieter im Bereich
Physiotherapie, Wellness und Medizinische Trainingstherapie. Das in dritter
Familiengeneration von Karin Schupp
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IHK Magazin Nordschwarzwald 5/15
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www.weiterbildung-mit-uns.de
Kursübersicht| Weiterbildung
Heute das Kapital
von morgen bilden –
Weiterbildung mit
der IHK.
: In
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Im a g
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Weiterbildung
Rubrik | Aktuelles
| Kursübersicht
Thema
Die IHK-Hotlines – wir freuen uns auf Ihren Anruf!
Pforzheim 07231 201-0 | Nagold07452 9301-0 | Freudenstadt 07441 86052-0
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Zollverfahren und -formalitäten bei der
Ausfuhr von Waren
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den betrieblichen
Umweltschutz
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Aus- und Weiterbildung| Nachwuchsförderung
Foto: k-w
Nachwuchsförderung mit Leidenschaft
Freuen sich bei Lauffer über das IHK-Gütesiegel „1A Ausgezeichneter Ausbildungsbetrieb“: IHK-Hauptgeschäftsführer Martin Keppler bei der Übergabe der Urkunde an den geschäftsführenden Gesellschafter
Richard Lauffer, zusammen mit dem technischen Geschäftsführer Markus Oechsle, den Ausbildungsleitern
und Auszubildenden des Horber Unternehmens.
Richard Lauffer nimmt IHK-Urkunde entgegen / Hauptgeschäftsführer Martin Keppler:
„Bei Horber Unternehmen stimmt das Ausbildungsangebot.“
J
unge Menschen brauchen Förderer,
sagt Martin Keppler, die sie zu hochqualifizierten Fachkräften machen. Ein
Unternehmen, das sich große Verdienste um die Ausbildung in der Region
erworben hat, zeichnete der Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer (IHK) Nordschwarzwald
mit der Firma Lauffer in Horb aus.
„Bei ihnen wird Ausbildung von
einem Geist getragen, der seinesgleichen sucht“, lobte Keppler bei der Übergabe des IHK-Gütesiegels „1A Ausgezeichneter Ausbildungsbetrieb“ an
den geschäftsführenden Gesellschafter
Richard Lauffer. „Diese Urkunde erhalten nur Betriebe, die sich durch vorbildliche Leistungen in der Ausbildung hervor getan haben“, fügte Keppler hinzu,
„und hier stimmt das Angebot.“ Für ihn
38
wird in der Lehrwerkstatt schnell sichtbar: „Da steckt Leidenschaft dahinter!“
Bei dem Maschinenbauunternehmen
brauche man nicht lange nach Argumenten zu suchen, die für eine Ausbildung bei Lauffer sprechen. Qualifizierte Ausbilder, die sich über das übliche Maß hinaus engagieren, hervorragende Rahmenbedingungen und sogar
die Möglichkeit, weltweit bei Einsätzen
dabei zu sein, seien beste Voraussetzungen für fundiertes Wissen. Internationale Kompetenz werde immer wichtiger. Die Maschinenfabrik Lauffer ist
mit ihren 230 Mitarbeitern einer der
führenden Hersteller von hydraulischen
Pressen für die Metall-, Pulvermetall-,
Kunststoff- und Elektronikindustrie.
Ausbildung bei Lauffer sei ein „ganzheitliches und lebenslanges Modell“,
so der IHK-Hauptgeschäftsführer. So
erhielten auch ehemalige Azubis immer
wieder die Chance, sich gezielt weiterzubilden. Viele hätten aus diesem ständigen „Ausbildungsprozess“ heraus ihre
Lebensstellung gefunden. Interessante Perspektiven in einem Unternehmen
seien freilich Grundlage für den beruflichen Aufstieg und die Treue zu einer
Region.
Ergo helfe die Firma Lauffer mit
ihrem Ausbildungskonzept nicht nur
sich selbst bei der Rekrutierung geeigneter Fachkräfte, sondern der gesamten
Wirtschaft im Nordschwarzwald. Das
Ergebnis fuße auf einem „guten Dialog“
in der Region, der seinesgleichen suche.
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Nachwuchsförderung | Aus- und Weiterbildung
Info
Unternehmen aus der Region können sich um das IHK-Gütesiegel „1A Ausgezeichneter Ausbildungsbetrieb“ bei der Industrie- und Handelskammer Nordschwarzwald bewerben. Bei der Beurteilung des Betriebes stehen vor allem die
Bereiche Personalentwicklung, Karriereplanung, Qualifizierung der Mitarbeiter,
Begleitung der Ausbildung, soziales und ehrenamtliches Engagement, Vereinbarkeit von Beruf und Familie sowie Gesundheit und Freizeit im Fokus. Das
Online-Antragsformular findet sich auf:
www.nordschwarzwald.ihk24.de
Das IHK-Gütesiegel „soll uns helfen, noch besser
zu werden.“
Richard Lauffer
wie auch der technische Geschäftsführer
Markus
Oechsle wollten
die Lorbeeren allerdings nicht alleine
ernten. Sie hoben das besondere Engagement von Peter Held (Personalleiter),
Matthias Krauß (Leiter technische Ausbildung und DH-Studium) Evelyn
Gickelhorn (Leiterin kaufmännische
Ausbildung) sowie Marcel Dürr
(stellvertretender Ausbildungsleiter) für die Nachwuchsförderung hervor.
k-w
Foto: Ingram Image
„Wir müssen zusammenhalten, um
gemeinsam etwas für unseren Standort
zu erreichen“, machte Keppler klar, der
den Schulterschluss im Nordschwarzwald als „echte Besonderheit“ betrachtete. Die Eigentümerfamilie habe die
Arbeit der IHK immer nachhaltig unterstützt und sich für die Gründung der
Geschäftsstelle Freudenstadt engagiert,
richtete Keppler auch persönliche Dankesworte an die Geschäftsleitung.
Vor 15 Jahren, erinnerte Richard
Lauffer, habe das Unternehmen seine
firmeninterne Ausbildung neu geordnet. „Wir sind heute als kleine Firma in
der Firma anders strukturiert als andere“, sagte Lauffer, „und bauen mit den
Auszubildenden sogar Maschinen, die
am Markt in Betrieb gehen.“ Aktuell binde die Universität Münster eine
Laminierpresse der Lauffer-Azubis in
ihre Projekte ein. Die enge Verzahnung von Theorie und Praxis „bringt
den jungen Menschen unwahrscheinlich viel“, hat Lauffer erfahren. Mit 14
Prozent sei die Ausbildungsquote „für
unsere Größenordnung recht hoch“,
fügte der Firmenchef hinzu, „wir brauchen uns also nicht zu verstecken.“
IHK Magazin Nordschwarzwald 5/15
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Aus- und Weiterbildung| Nachwuchsförderung
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Strähle und Hess
erweitert Ausbilder­team
D
as Althengstetter Unternehmen Strähle und Hess hat
gemeinsam mit der IHK-Weiterbildung sichergestellt,
dass auch in Zukunft qualifizierter Nachwuchs das Team
des Herstellers von Spezialtextilien für den AutomotiveBereich verstärkt. Aus diesem Grund haben mit Philipp
Bahner, Dino Boric, Sabine Breitling, Marco Gack, Irene
Hinkel, Silvia Mürb, Tobias Kops, Michael Musch, Stefan
Sieferer und Jürgen Wangner gleich zehn Mitarbeiter aus
verschiedenen Bereichen eine aus drei Modulen bestehende Schulung mit der Referentin Adelheid Pfrommer
absolviert und mit der Ausbildereignungsprüfung erfolgreich abgeschlossen. Bei Strähle und Hess werden die
Ausbildungsberufe Maschinen/Anlagenführer(in) Textil­
maschinen, Produktionsmechaniker(in) Fachrichtung Textil,
Industriekaufmann/-frau und Textillaborant(in) angeboten.
Außerdem besteht die Möglichkeit eines Dualen Hochschulstudiums der Betriebswirtschaft an der DHBW Stuttgart. Die
nächste Ausbildungsrunde bei Strähle und Hess startet im
Herbst 2016.
pm
Foto: Privat
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Wir rufen zurück!
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40
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Foto: ARBURG
Nachwuchsförderung | Aus- und Weiterbildung
Die 13 Gewinner des Recruiting-Messen-Gewinnspiels waren begeistert von ihrem Besuch bei Arburg. Fabian Kohler (Mitte) gewann den Hauptpreis, den die geschäfts­
führende Arburg-Gesellschafterin Renate Keinath (7.v.l.) überreichte.
Zu Gast bei Arburg:
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Gewinner von
Recruiting-Messen
U
m Hochschulabgänger auf die vielfältigen beruf­
lichen Perspektiven aufmerksam zu machen, präsentiert sich Arburg verstärkt auf Recruiting-Messen in
Baden-Württemberg. Dabei konnten die Messebesucher
bei einem Preisausschreiben eine Einladung zu Arburg
nach Loßburg gewinnen. Anfang März machten sich die
13 Sieger auf den Weg nach Loßburg, um das Familien­
unternehmen näher kennenzulernen und an der Auslosung
um den Hauptpreis teilzunehmen. Diesen gewann Fabian
Kohler, der im Rahmen der Recruiting-Messe am KIT
in Karlsruhe auf Arburg aufmerksam geworden war.
„Einen Modell-Helikopter wollte ich immer schon haben“,
freute sich der Maschinenbauabsolvent, als er den
Preis von der geschäftsführenden Arburg-Gesellschafterin
Renate Keinath überreicht bekam.
Leslie Oliver Clauer, der bei Arburg unter anderem für
die Personalbeschaffung verantwortlich ist, machte deutlich, wie wichtig es sei, auf Recruiting-Messen präsent zu
sein: „Wir wollen und müssen unsere Aktivitäten intensivieren, um auch überregional auf Arburg aufmerksam zu
machen und den angehenden Hochschulabsolventen in
persönlichen Gesprächen ihre Berufseinstiegschancen zu
vermitteln.“ pm
IHK Magazin Nordschwarzwald 5/15
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Märkte und Trends| Wirtschaftsspionage
Der Verfassungsschutz Baden-Württemberg informiert:
Wirtschaftsspionage im Fokus –
Herausforderungen für Industrie
und Handel
D
ie unsichere Weltlage unserer Zeit,
die durch zahlreiche politische, militärische und wirtschaftliche Krisen und
Konflikte gekennzeichnet ist, bewirkt
eine deutliche Zunahme von Spionageaktivitäten. Dabei werden erfolgreiche Vorgehensweisen der Vergangenheit nach wie vor eingesetzt. Daneben
hat die fulminante Entwicklung der IT
vielfältige neue Methoden der Informationsbeschaffung eröffnet. Immer häufiger erfolgt der nachrichtendienstliche Informationsabgriff nicht mehr im
Inland, sondern im Ausland oder wird
zumindest von dort aus gesteuert.
1. Elektronische
Kommunikations­
überwachung weltweit
Die elektronische Kommunikationsüberwachung (E-Mail, Mobil- und
Festnetztelefonie) ist heutzutage ein
gebräuchliches Mittel der Spionage.
Auf diesem Feld sind die USA mit
dem Aufklärungssystem ECHELON und
Russland mit dem Programm SORM,
sowie zahlreiche andere Staaten, schon
seit Längerem weltweit aktiv. Häufig
wird die Bekämpfung des internationalen Terrorismus als Begründung angeführt. Es zeigt sich jedoch, dass weit
mehr Informationen gesammelt werden, als dafür notwendig sind. Dies
wurde insbesondere durch die Enthüllungen Edward Snowdens, der unter
anderem über die groß angelegten amerikanischen und britischen Beschaffungsprogramme PRISM und TEMPORA berichtet hat, deutlich. Deutsche
Geschäftsleute, die international aktiv
sind, sollten folglich sorgsam mit sensiblen Firmendaten umgehen und die-
42
se nicht über offene Netze transferieren. Ansonsten besteht die hohe Gefahr,
dass die abgeschöpften Daten (auch)
für den Zweck der Wirtschaftsspionage
missbraucht werden.
2. Cyberangriffe
Momentan geht die einschneidenste Spionagegefahr von Cyberangriffen
mit Schadsoftware aus. Neben HackingAttacken, also direkten Zugriffsversuchen auf das System, werden vor allem
E-Mails mit „trojanisierten“ Anhängen verschickt. Mit vorgetäuschten,
scheinbar vertrauenswürdigen Absenderadressen sowie mit plausiblen, aktuellen Betreffs, sollen die Empfänger
zur Annahme der Nachricht und zum
Öffnen des Anhangs verleitet werden.
Diese Attacken sind hochprofessionell,
ertragreich und werden oft nicht oder
nur zufällig, vielfach mit erheblichem
zeitlichen Verzug, entdeckt. Besonders
herausragende Akteure sind in diesem
Zusammenhang die Volksrepublik China und die Russische Föderation.
blick auf mitgeführte Unternehmensinterna. Gängige Maßnahmen der ausländischen Geheimdienste, die ihren
“Heimvorteil“ konsequent ausnutzen,
sind u.a. die lückenlose Überwachung,
die Herbeiführung kompromittierender
Situationen und der Zugriff auf mitgeführte elektronische Endgeräte, speziell
Notebooks und Smartphones.
4. Risikofaktor Mensch
Obgleich eine deutliche Verlagerung
der Spionage in das Ausland stattgefunden hat, ist sie auch im Inland, in
den hiesigen Firmenzentralen, allgegenwärtig.
Dabei gehen insbesondere vom Risikofaktor „Mensch“ die größten Gefahren aus. Dies wird nicht zuletzt durch
die Spionagefälle Ehepaar Anschlag
(Russland-Bezug) und des „BND-Spions“ Markus R. (USA-Bezug), deut-
3. Risiko Geschäftliche
Tätigkeiten im Ausland
Der globale Markt führt dazu,
dass auch Mittelständler aus BadenWürttemberg weltweit, auch in Ländern, die klassischerweise Wirtschaftsspionage betreiben, aktiv sind. Dies
birgt ein hohes Verlustrisiko im Hin-
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Wirtschaftsspionage | Märkte und Trends
tolia.com
I Ingram
Image
Eine verstärkte Kooperation zwischen
Verfassungsschutz und Wirtschaft sollte forciert werden, um den aktuellen
Wettbewerbsvorteil deutscher Unternehmen nicht zu gefährden. Der Verfassungsschutz bietet in diesem Rahmen individuell zugeschnittene Beratung, Vorträge etc. an, ist aber auch
dringend auf Verdachtshinweise aus
den Unternehmen angewiesen.
pm
Fotos: fo
lich. Nicht selten sind es die eigenen
Mitarbeiter, die für „unlauteren Informationsabfluss“ verantwortlich sind.
Neben Vorsatztätern, die Firmenwissen
zu Geld machen wollen, sind Informationsverluste oftmals auch auf irrtümlich
oder fahrlässig handelnde Mitarbeiter
zurückzuführen. Es ist daher von herausragender Bedeutung, die Belegschaft
auf Spionagerisiken hinzuweisen und
sie umfassend über das sicherheitsmäßig korrekte Verhalten zu schulen.
IHK Magazin Nordschwarzwald 4/15
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Märkte und Trends| Medizintechnik
Der Wandel
der Medizintechnik-Branche
Vom Produkthersteller zum Anbieter medizinischer Lösungen
Foto: pengyou92 - Fotolia.com
D
as Bundesministerium für Bildung
und Forschung hat 2011 gemeinsam mit dem Bundesministerium für
Gesundheit und dem Bundesministerium für Wirtschaft und Energie den
Nationalen Strategieprozess „Innovationen in der Medizintechnik“ ins Leben
gerufen. Er sollte Wege aufzeigen, wie
die Wettbewerbsfähigkeit der Branche
gesteigert, die Leistungsfähigkeit der
Gesundheitsversorgung ausgebaut und
die Innovationskraft der medizintechnischen Forschung gestärkt werden
können. Seitdem ist die Forschungsförderung im Bereich Medizintechnik
substanziell aufgestockt worden. Darüber hinaus vermittelt die Nationale
Informationsplattform Medizintechnik
– Medizintechnologie.de – branchenspezifisches Wissen und erleichtert es
den Akteuren, sich untereinander zu
vernetzen.
Strategieprozess
angestoßen
Innovative medizinische Technologien tragen wesentlich dazu bei, dass
die Menschen bis ins hohe Alter ein
aktives Leben führen können oder dass
die soziale Teilhabe von Menschen
mit körperlichen Beeinträchtigungen
gesichert ist. Nur eine leistungsfähige Gesundheitswirtschaft ist in der
Lage, die Mittel für eine gute Gesundheitsversorgung bereitzustellen. Deshalb hat das Bundesforschungsministerium gemeinsam mit dem Bundes-
44
www.medizintechnologie.de
gesundheits- und dem Bundeswirtschaftsministerium 2011 den Nationalen Strategieprozess „Innovationen in der Medizintechnik“ in Gang
gesetzt. Im Rahmen des Strategieprozesses diskutierten Vertreter aus Wirtschaft, Wissenschaft, Gesundheitsversorgung, Selbstverwaltung und Politik die Herausforderungen für Innovationen im Bereich Medizintechnik.
Ziel war und ist, an den Nahtstellen
zwischen Forschungs-, Gesundheitsund Wirtschaftspolitik die Grundlagen
für eine Innovationspolitik aus einem
Guss zu schaffen. Forschung soll sich
stärker als bisher am medizinischen
Bedarf ausrichten und in anwendungsfähigen Produkten münden, die tatsächlich geeignet sind, die Gesundheitsversorgung zu verbessern. Themen-, zielgruppen- und strukturspezifische Förder­maß­nah­men sollen die
staatlichen Impulse dafür setzen und
den Wandel der Branche vom Produkthersteller zum Anbieter medizinischer Lösungen unterstützen.
Nur knapp ein Jahr nach der Strategiekonferenz 2014 schreibt der Nationale Strategieprozess bereits Erfolgsgeschichte. Das Bundesforschungsministerium (BMBF) hat Förderpro-
gramme zu
den dringlichen Themen
Mehrfacherkrankungen und individualisierte Medizintechnik angestoßen. Die
Förder­mittel für das Programm
„KMU-innovativ Medizintechnik“
wurden auf 20 Millionen Euro im Jahr
verdoppelt. Bis zu 30 Millionen Euro
werden in den kom­menden vier Jahren für sogenannte Indus­trie­in-KlinikPlattformen be­
reit­
gestellt. Hier arbeiten Entwickler von Medizinprodukten Hand in Hand mit Medizinern, die
Anwender und zugleich Ideenge­ber für
neue Produkte sind. Eine Förderung
in ähnlicher Höhe wird auch für die
jüngste Fördermaßnahme angestrebt:
„Medizintechnische Lösungen für eine
digitale Gesundheitsversorgung“. Die
Digitalisierung birgt riesige Chancen
für das Gesundheitssystem. Sie ermöglicht völlig neue Behandlungsansätze. Sie entlastet Ärzte und unterstützt
Patienten. Sie erleichtert die Kommunikation über dieSektorengrenzen hinweg.
Informationsplattform
initiiert
Neben neuen Förderinitiativen
hat das BMBF zudem die Nationale Informationsplattform Medizintechnik – Medizintechnologie.de – initiiert. Die Geschäftsstelle Nationa-
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Foto: Ingram Image
Medizintechnik | METS | Märkte und Trends
ler Strategieprozess, die bei der VDI
Technologie­zentrum GmbH als Projektträger Gesundheitswirtschaft
des BMBF angesiedelt ist, setzt
die Plattform in Kooperation mit
Forum MedTech Pharma e.V.
um. Der Nationale Strategieprozess hat klar herausgestellt, dass
der Informationsaustausch zwischen privaten Sektor und öffentlicher Hand rund um das Thema Innovation verbessert werden
muss. Neben einem umfangreichen
Datenbankangebot und tagesaktuellen Branchen-Nachrichten bietet das
Webportal Hintergrundberichte und
Dossiers über medizinische Bedarfe,
technologische Trends, politische und
regulatorische Rahmenbedingungen.
Herzstück der Plattform ist ein
Medizinprodukte-Lotsendienst. Der
Weg von der Idee für ein innovatives Produkt bis zur Einführung in
den Markt ist anspruchsvoll. Der Lotsendienst gibt ganz konkrete Hilfestellung. Er beantwortet Fragen wie:
„Was sind die Voraussetzungen für
die For­
schungs­
förderung? Wie muss
eine klinische Studie designt sein?
Was sind die Voraussetzungen für die
Zertifizierung? Wie erobere ich den
nationalen und den internationalen
Markt?“ Der Lotsendienst geht online anlässlich der Connecting Healthcare IT, Industriemesse und Kongress
zu IT-gestützten Lösungen für das
Gesundheitswesen, die vom 14. bis
16. April 2015 in Berlin stattfinden.
Nationale Informationsplattform
Medizintechnik
METS in Hongkong
ie zweite Auflage der „METS –
Machinery, Equipment, Technologiy
and Supplies for Jewellery and Watch
Industry“ findet vom 24. bis 27. Juni
2015 in Hongkong statt. Die internationale Ausstellung für moderne Technologien, Maschinen und Zubehör für
die Schmuck- und Uhrenindustrie wird
von der Hong Kong Jewellery & Jade
Manufacturers Association veranstaltet
und ist die größte Veranstaltung ihrer
Art in Asien. Bei der Erstveranstaltung
waren knapp 100 Aussteller aus 11
Ländern vertreten. Die viertägige Veranstaltung besuchten 2200 Fachbesucher aus 59 Ländern.
Das Produktportfolio der Messe
umfasst die gesamte Schmuck- und
Uhrenproduktion inklusive Ausrüstung
zur Herstellung, Werkzeuge, Zulieferteile, Prüfeinrichtungen, Sicherheitssysteme, Verpackungsmaterial, Zubehör, CAD/CAM. Ein besonderer Schwer-
punkt der Ausstellung liegt in der Präsentation von Rohmaterialien, wie einer
breiten Palette von Edelsteinen und
qualitativ hochwertigen losen Perlen.
Damit soll internationalen Einkäufern
eine umfassende One-Stop Handelsplattform geboten werden.
Neben den Exponaten will die
METS 2015 den Facheinkäufern einen besonderen Service
anbieten, wie zum Beispiel
Business Matching, Direktkauf von ausgestellten
Produkten und
profes­sionnelle Übersetzungsdienstleistungen. Damit sollen Informationsaustausch und Technologietransfer unterstützt werden.
Deutsche Hersteller von Maschinen
und Ausrüstungen für die Schmuckund Uhrenindustrie sind als Aussteller
willkommen.
Birgit Tischendorf
Foto: Ingram Image
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IHK Magazin Nordschwarzwald 5/15
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Märkte und Trends| Teamhunting
Unternehmen werben
ganze Mitarbeiter-Teams ab
Teamhunting ist in jedem sechsten IT-Unternehmen ein Thema –
Vor allem Software-Entwickler und IT-Berater sind gesucht
I
Foto: Syda Productions | Fotolia.com
T-Unternehmen sprechen bei der Suche nach Mitarbeitern
verstärkt ganze Teams in anderen Unternehmen an, um sie
zu einem Wechsel zu bewegen. Jedes sechste Unternehmen
(17 Prozent) gibt an, das sogenannte Teamhunting zur Personalgewinnung zu diskutieren, konkret zu planen oder zu
nutzen. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Unternehmensbefragung von Bitkom Research im Auftrag der Personalagentur Profcon - Professional Consulting GmbH.
46
Headhunting war gestern - zumindest in der IT-Branche.
Dort werden inzwischen komplette Teams abgeworben.
Der Studienbericht steht zum
Download bereit unter
www.bitkom-research.de/Presse/
Pressearchiv-2015/Teamhunting
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Teamhunting | Märkte und Trends
„Der seit Jahren unverändert hohe Mangel an IT-Spezialisten führt dazu, dass bei der Gewinnung geeigneter Mitarbeiter neue Ansätze gewählt werden“, sagt Dr. Axel Pols,
Geschäftsführer der Bitkom Research. Derzeit nutzen sieben
Prozent der IT-Unternehmen bereits Teamhunting bei der
Personalsuche. Fünf Prozent haben konkrete Pläne dazu,
weitere fünf Prozent diskutieren das Thema noch. Allerdings
ist mehr als drei Vierteln der Unternehmen (78 Prozent) das
Teamhunting noch völlig unbekannt.
Foto: Ingram Image
Kluge Köpfe gefragt: Mit Teamhunting
werden derzeit vor allem Teams in den
Bereichen Software-Entwicklung sowie
allgemein Forschung und Entwicklung
gesucht.
Forscher und Entwickler gesucht
Mit Teamhunting werden derzeit vor allem Teams in
den Bereichen Software-Entwicklung sowie allgemein Forschung und Entwicklung gesucht. Von den Unternehmen, die
Teamhunting bereits nutzen oder dies planen, haben bereits
23 Prozent Entwickler-Teams angeworben, 19 Prozent wollen das in Zukunft tun. Ähnlich begehrt sind IT-Beraterteams,
die ebenfalls 23 Prozent der Unternehmen bereits gewonnen
haben, 15 Prozent haben das vor. Durch Teamhunting wollen die Unternehmen vor allem die Einarbeitungszeit verkürzen. Dieses Ziel ist für neun von zehn Unternehmen
(87 Prozent) „sehr wichtig“ oder „wichtig“. Daneben sollen die Rekrutierungsdauer reduziert (84 Prozent) sowie die
neuen Mitarbeiter schneller ins Unternehmen integriert werden (76 Prozent). „Durch das Einbinden bestehender Teams
ins eigene Unternehmen werden im Idealfall Zeit und damit
auch Kosten gespart“, so Dr. Jörg Schneider, Geschäftsführer
der Profcon. „Zugleich erhöht sich das Innovationstempo im
Unternehmen.“
Dass das Thema dennoch nicht unumstritten ist, zeigt die
Tatsache, dass es in jedem fünften Unternehmen (18 Prozent), das sich bereits mit Teamhunting beschäftigt hat,
„ethische oder moralische Vorbehalte“ gibt, etwa inwieweit
das Vorgehen fair ist gegenüber den Unternehmen, bei denen
komplette Mitarbeiter-Teams abgeworben werden. „In Fällen, wo Unternehmen vor Umstrukturierungen oder gar einer
Insolvenz stehen, kann die Übernahme bestehender Teams
aber auch für alle Seiten von Vorteil sein“, so Pols. Von den
Unternehmen, die bereits Teamhunting eingesetzt haben,
gibt ein Drittel (33 Prozent) an, dass die Erfahrungen durchweg positiv waren, 60 Prozent berichten von eher positiven
Erfahrungen. Kein Unternehmen hat negative Erfahrungen
gemacht.
pm/Andreas Streim
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Zu guter Letzt
Impressum
Herz trifft Hirn
Besser verkaufen mit Neuro-Tricks
Verkäufertricks – wer hier nur an
auswendig gelernte Standardsprüche oder das Einmaleins der
Körpersprache denkt, dem sei
die Lektüre des neuen HäuselBuchs „Top Seller“ empfohlen.
Der NeuromarketingExperte geht weit über die
altbekannten Tipps und
Kniffe hinaus. Er gibt
Verkäufern verständliche
und wirkungsvolle Werkzeuge an die Hand, um
die Herzen ihrer Kunden
nachhaltig zu gewinnen. Und so ihren Verkaufserfolg zu steigern.
Unbewusste Mechanismen und Emotionen
sind die wahren Herrscher im Kundengehirn. Deshalb können die Kaufentscheidungen eines Kunden von einem
Verkäufer vielfältig beeinflusst werden. Dr. Hans-Georg Häusel, international bekannter Neuromarketing-Experte, dessen Buch „Brain View – Warum
Kunden kaufen“ von einer internationalen Jury zu einem der hundert besten
Wirtschaftsbücher aller Zeiten gewählt
wurde, zeigt in seinem neuen Buch
„Top Seller“, wie das geht. Am Verlauf
des Verkaufsprozesses erklärt Häusel,
wie man die Erkenntnisse der Hirnforschung als Verkäufer für sich nutzen
kann. Dafür stellt er über 100 Tipps
und Tricks vor und erklärt, wie diese im
Kundengehirn wirken. Michael Hasch
IHK Magazin Nordschwarzwald
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Redaktion: Yvonne Dast-Kunadt, Michael Hasch,
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Z. Zt. gilt Anzeigenpreisliste Nr. 39 vom Januar
2015
Dr. Hans-Georg Häusel
Top Seller - Was Spitzenverkäufer
von der Hirnforschung lernen können
ISBN 978-3-648-06629-4
Freiburg, Haufe Verlag, 1. Auflage 2015, 200 Seiten
19,95 Euro
48
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