Bericht

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Bericht
Natur- und Vogelschutz Wohlen NVW
www.birdlife.ch/nvw
Peter Fluri
06.04.2015
BERICHT
Amphibienkontrolle Staatsstrasse Eeriholz, Säriswil, 2015
Im Frühjahr 2015 wurde kein Amphibienzaun aufgestellt, sondern nur stichprobenweise auf der
Staatsstrasse beobachtet (300 m ab Beginn Eeriholz, von Säriswil her). Dies erfolgte zwischen dem
2. März und dem 6. April in 14 Nächten (je um ca. 21 h) und am jeweils darauffolgenden Morgen
(vor 08 Uhr). Die lebenden Tiere auf der Staatsstrasse wurden aufgelesen und auf der Südseite im
Feld freigelassen. Die Beobachter/innen waren wiederum Freiwillige des NVW’s.
Ergebnisse 2015
Es wurden 43 lebende Erdkröten über die Strasse getragen sowie 38 überfahrene Erdkröten
gezählt. Grasfrösche oder andere Amphibien wurden diesmal keine festgestellt. Demgegenüber
gab es in den Gartenteichen im Dorf Säriswil ungefähr ab dem 5. April zahlreiche Grasfrösche. Die
Erdkröten folgten einige Tage später.
Ergebnisse 2015 im Vergleich zu den Vorjahren
2015
2014
2013
2012
Beginn / Ende der Kontrollen
2.3. / 6.4.
4.3. / 7.4.
6.3. / 2.4.
7.3. / 31.3.
Kontrollperiode
36 Tage
35 Tage
28 Tage
23 Tage
Durchführung
14 Abende
und Morgen
jeden
Morgen
jeden
Morgen
jeden
Morgen
220 / 10
220 / 11
160 / 8
26
161
258
Erdkröte / Grasfrosch / Bergmolch / Feuersalam in %
65 / 0 / 19 / 16
90 / 9 / 0 / 1
64 / 35 / 1 / 0
tote Amphibien auf der Staatsstrasse östlich, westlich
und parallel des Zauns
27
56
170
53
217
428
Zaun Länge Meter / Anzahl Kübel
Beobachtungsstrecke Staatsstrasse Länge Meter
300
Anzahl lebende Amphibien in den Kübeln
Anzahl lebende Amphibien auf der Staatsstrasse
alles Erdkröten
43
tote Amphibien auf der Staatsstrasse 300 m
38
TOTAL Amphibien
81
Die Amphibienwanderung im Frühjahr 2015 wurde durch stichprobenweises Beobachten auf der
Staatsstrasse erfasst. Die Zahlen von 2015 zeigen eine deutliche Wanderaktivität der Erdkröten, die
tendenziell stärker zu sein scheint als im Vorjahr. Grasfrösche wurden wie auch schon im Vorjahr
keine festgestellt. Es scheint, dass im Eeriholz vor allem Erdkröten überwintern. Die in den
Gartenteichen in Säriswil zahlreich laichenden Grasfrösche überwintern vermutlich näher beim Dorf.
In den Vorjahren erfolgte die Kontrolle der Wanderung mit Hilfe eines Amphibienzauns. Ein direkter
Vergleich der Zahlen 2015 mit den Zahlen aus den Vorjahren ist wegen der unterschiedlichen
Erfassungsmethode nicht zulässig. Hingegen ist eine Beurteilung der Tendenz möglich.
Natur- und Vogelschutz Wohlen NVW
www.birdlife.ch/nvw
Wohin wandern die Amphibien?
Im Regenwasserbecken des Gartenzentrums (ca. 200 m vom Eeriholz entfernt) wurden im Frühjahr
2015 einige Erdkrötenpärchen und einige Laichschnüre beobachtet, hingegen keine Grasfrösche
und keine Laichballen. Ungünstig für die Amphibienvermehrung könnten hier die Fische und ev.
auch Enten sein. Im Weiher beim Schulhaus Murzelen (ca. 700 m entfernt) wurden weder adulte
Amphibien noch Laich festgestellt. Andere mögliche Laichgewässer in der näheren Umgebung
südlich des Eeriholzes sind nicht bekannt (intensive Landwirtschaft). Fazit: Das Ziel der Wanderung
vom Eeriholz nach Süden über die Staatsstrasse ist nach wie vor nicht klar. Es könnte sich ev. um
eine „alte Gewohnheit“ aus der Zeit vor dem 2. Weltkrieg handeln, als die „Rohrmatte“ südlich des
Eeriholzes noch ein Nassgebiet war.
Neue Laichgewässer im Eeriholz
Um die Amphibienwanderung vom Eeriholz über die Staatsstrasse nach Süden längerfristig deutlich
zu verringern, sind 3 neue, ökologisch unterschiedliche Laichgewässer im Eeriholz geplant. Die
Realisierung ist im Herbst 2015 vorgesehen. Die neuen Laichgewässer sollten im März 2016 zur
Verfügung stehen. Der Amphibienzaun wird im März 2016 voraussichtlich wieder erstellt. Wohin die
gefangenen Tiere dann zu transportieren sind, ist mit der Amphibienspezialistin der karch noch
festzulegen.
Folgende Personen wirkten 2015 bei der Amphibienkontrolle mit:
Organisation und Durchführung der Kontrollen auf der Staatsstrasse: NVW, Peter Fluri, Clémence
Dirac, Ursula Galli, Simone Liechti, Bruno Lauper
Beratung: Koordinationsstelle für Amphibien- und Reptilienschutz (karch Bern), Sarah Althaus
Signal- und Infotafeln an der Staatsstrasse: Gemeindebetriebe Wohlen, Rowan Borter
Die Beobachtungen auf der Staatsstrasse im März-April
2015 erfolgten vom Beginn des Eeriholzes auf einer Strecke
von 300 Metern.
In diesem Jahr wurden auf der
Staatsstrasse einzig Erdkröten
festgestellt.