ZAVD-Brief-an-Herr-Jung.21.04.15

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ZAVD-Brief-an-Herr-Jung.21.04.15
Ernst-Buschmann-Straße 32 • D-33330 Gütersloh
Herrn Dr. Franz Josef Jung
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Ernst-Buschmann-Straße 32
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Gütersloh, 12.04.2014
Gütersloh, 21.04.2015
100. Gedenktag an den Völkermord an den Assyrern (Aramäer/
Chaldäer) im Osmanischen Reich- Völkermord offiziell anerkennen!
Sehr geehrter Herr Dr. Jung,
ich möchte mich mit diesem Schreiben auf unser Gespräch vom 09. August 2014 in Ihrer
Anwaltskanzlei Eltville beziehen (s. Anhang) und auf Ihre Anteilnahme für die verfolgten
Christen im Nahen Osten zurückgreifen.
Aufgrund der bevorstehenden Teilnahme an dem ökumenischen Gedenkgottesdienst am 23.
April im Berliner Dom, durch den Bundespräsidenten Herr Joachim Gauck und der
Bundestagsdebatte am 24.04.2015, möchten wir folgenden Appell an Sie richten.
Der 100. Gedenktag des Völkermords von 1915 ist ein angemessener Anlass, die Vernichtung
der Assyrer im Osmanischen Reich ausdrücklich als Völkermord zu benennen und nicht mehr
die assyrischen Opfer totzuschweigen. Damals fielen neben den Armenier über zwei Drittel
der assyrischen Bevölkerung (750.000 Assyrer) grausamen Massakern, Erschießungen und
Deportationen zum Opfer.
Die Leugnung des Völkermords beleidigt nicht nur die Opfer, die Überlebenden und die
Nachkommen der Überlebenden, sie hat auch dazu geführt, dass das Leid des assyrischen
Volkes bis heute andauert und ignoriert wird. Die Nichtanerkennung des Völkermords hat
zur Kontinuität einer Politik beigetragen, in der die Assyrer auch heute in ihren
Heimatländern im Nahen Osten in besonderem Ausmaß Zielscheibe von Verfolgung,
Vertreibung und Enteignung sind.
Gerade in dieser schweren Zeit des 100-jährigen Gedenktags fühlen wir die Schmerzen
besonders stark. Der Völkermord wird nicht nur geleugnet, er wird auch totgeschwiegen und
der Name des assyrischen Volkes findet keine Erwähnung. Das Gedenken und Erinnern an
die Opfer des assyrischen Volkes findet nicht statt. Dies ist eine anhaltende
Unmenschlichkeit gegenüber einem Volk, das die Wiege der Zivilisation darstellt und zum
1. Vorsitzender: Johann Roumee
2. Vorsitzender: Grigo Simsek
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Reichtum und zur Kultur des Abend- und Morgenlandes beigetragen hat. Diese mangelnde
Menschlichkeit berührt das assyrische Volk zutiefst. Die Überlebenden und ihre
Nachkommen wachsen weiterhin mit der Erfahrung von Gewalt, der Angst von Verfolgung
und dem Trauma des Genozids auf.
Wir appellieren an Sie die Opfergemeinschaft der Assyrer innerhalb Ihrer Fraktion bei dem
Antrag am 24.04.2015 mit zu erwähnen und so den Opfern und den Nachkommen der
Überlebenden ein Stück Gerechtigkeit widerfahren zu lassen.
Mit herzlichen Grüßen
Zentralverband der Assyrischen Vereinigungen
In Deutschland und Europäischer Sektion e.V.
Grigo Simsek
2. Vorsitzender
http://zavd.de/2014-08-09/pressemitteilung/austausch-zwischen-dr-franz-josef-jung-unddem-zavd/
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