Gemeinsame Erklärung der Jüdischen Gemeinde und des Rates

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Gemeinsame Erklärung der Jüdischen Gemeinde und des Rates
Rat der Religionen - Frankfurt
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Gemeinsame Pressemitteilung des Rates der Religionen und der Jüdischen Gemeinde Frankfurt
vom 11.12.2014
Annäherung zwischen dem Frankfurter Rat der Religionen und der Jüdischen Gemeinde
Vertreter des Rates der Religionen und der Jüdischen Gemeinde haben sich am 8. Dezember 2014 im
Zusammenhang mit der ruhenden Mitgliedschaft der Jüdischen Gemeinde im Rat der Religionen zu
einem weiteren vertraulichen Gespräch zusammen gefunden. Das Gespräch fand unter Beteiligung
des Vorstandsmitglieds der Jüdischen Gemeinde Herrn Prof. Dr. Latasch und der Gemeindedirektorin
Frau Marställer sowie dem Vorsitzenden des Rates der Religionen Herrn Singh (Vertreter der SikhReligion), dem Vorstandsmitglied Herrn Doğruer (Landesbeauftragter der DITIB) und der
Geschäftsführerin Frau Klemens statt.
Der Vertreter der Jüdischen Gemeinde Prof. Dr. Latasch: „Bei der Begegnung wurde mit großer
Offenheit die Problematik diskutiert, die dazu geführt hat, dass die Gemeinde Ihre Mitgliedschaft hat
ruhen lassen.“
Muslimisches Vorstandsmitglied Doğruer: „Uns allen ist wieder einmal klar geworden, wie das
direkte Gespräch in einem vertraulichen Rahmen für das gegenseitige Verständnis klärend und
vertrauensbildend wirkt. Gerade das komplexe Thema des Nahostkonfliktes ist besonders anfällig für
Missverständnisse. Eine differenzierte und sachliche Auseinandersetzung ist gerade bei diesem
Thema notwendig, um die verschiedenen Kontexte in denen wir uns bewegen, angemessen zu
berücksichtigen. Ich werde genauso wie die Vertreter des Rates weiterhin meinen Beitrag dazu
leisten.“
Ratsvorsitzender Singh: „Der offene, persönliche und vertrauensvolle Dialog ist die beste Basis für
Annäherung. Das Gespräch hat neue Brücken gebaut. Wir konnten einen Teil der bestehenden
Missverständnisse zur Zufriedenheit der anwesenden Beteiligten ausräumen. Dabei ist auch noch
einmal deutlich geworden, dass es die gemeinsame Verantwortung aller Religionsvertreter ist,
sowohl ihre Worte als auch ihre Reaktionen auf Äußerungen achtsam und mit Weitsicht zu wählen und sich nicht vor Selbstkritik zu scheuen.“
Ausgehend von dem positiven Gespräch diese Woche, sollen im neuen Jahr weitere Gespräche
folgen. Der Rat der Religionen und die Jüdische Gemeinde Frankfurt stehen bereits seit September
2014 im direkten Kontakt im Zusammenhang mit der ruhenden Mitgliedschaft der Jüdischen
Gemeinde im Rat der Religionen. Hintergrund des Konfliktes waren Äußerungen zweier muslimischer
Ratsmitglieder zum Nahostkonflikt.
Kontakt:
Prof. Dr. Leo Latasch, Jüdische Gemeinde Frankfurt am Main K.d.ö.R.
Khushwant Singh, 1. Vorsitzender, Rat der Religionen Frankfurt