Antrittsrede Eva Mückstein 2015
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Antrittsrede Eva Mückstein 2015
Bad Vöslau am 26.3.2015 Antrittsrede von Eva Mückstein zur konstituierenden Sitzung des Bad Vöslauer Gemeinderates Ich bedanke mich bei dieser Gelegenheit nochmals bei den Wählerinnen und bei den Wählern, die uns zur zweitstärksten Fraktion im Vöslauer Gemeinderat gemacht haben. Wir sind nun mit 6 GemeinderätInnen und 1 Stadträtin die stärkste Oppositionsgruppierung. Deshalb möchte ich bei meiner Antrittsrede etwas zur Aufgabe der Opposition ausführen: Die Opposition hat den Auftrag, die regierende Mehrheit kritisch zu hinterfragen, konstruktive Alternativ- und Gegenvorschläge anzubieten und zu kontrollieren. Sie ist damit unter Verfassungsgesichtspunkten ein unbedingt wesentlicher Bestandteil einer funktionierenden Demokratie und ist deshalb auch mit umfangreichen Rechten und Pflichten ausgestattet. Insgesamt ist sie nicht mehr oder weniger wichtig als die Mehrheitsgruppierung selbst. Ansonsten hätten wir totalitäre Verhältnisse. Demokratie braucht auch Meinungsvielfalt und die Verschiedenheit der Interessen und die politische Debatte darüber. Warum sage ich das, meine sehr geehrten Damen und Herren? Ich habe den Eindruck, dass die langjährige absolute Mehrheit der Liste Flammer das Verständnis für den Wert und die Aufgaben der Opposition in den Hintergrund gedrängt hat. Alternativvorschläge, Kontrolle und Meinungsverschiedenheiten – so scheint mir – werden allzu oft als persönliche Angriffe und weniger als Beitrag demokratischer, professioneller, politischer Arbeit betrachtet. Es ist die Aufgabe der Mehrheit eine Opposition zu tolerieren. Es geht im wahrsten Sinne des Wort um Toleranz und um das Ertragen der Pluralität und der Meinungsvielfalt. Nur so ist Demokratie und ein eigentliches Miteinander möglich. Seite 1 von 2 Wir werden versuchen, die Oppositionsrolle gut auszufüllen – Wir werden uns weiterhin für Transparenz und sauberen Umgang mit Steuern und Abgaben der BürgerInnen und für Mitsprache und Bürgerbeteiligung einsetzen. Wir stehen für eine nachhaltige Gemeindepolitik. Das betrifft ökologische, wirtschaftliche und soziale Nachhaltigkeit und die nachhaltige Verbesserung der Lebensqualität der VöslauerInnen. Wir denken dabei bereits an die Zukunft unserer Kinder und Enkelkinder. Damit verbinden wir vor allem auch die Lösung des Verkehrsproblems und die Entwicklung eines lebendiges Stadtzentrum zum Spazieren und Genießen mit einer guten Aufenthaltsqualität, von der auch die Geschäfte in Bad Vöslau profitieren werden. „Kurstadt statt Industriegemeinde“, das bleibt die übergeordnete Zielsetzung. Naturschutz statt großflächige Betriebsgebiete, Qualitätstourismus, Schutz der Kultur- und Naturschönheiten und Ökologisierung unseres Lebensraumes. Ein weiteres Ziel ist die Belebung der Kulturszene und ein inklusives Zusammenleben mit allen Bevölkerungsgruppen in Bad Vöslau. Die Sitzungen in den letzten Wochen fanden in einem denkbar schlechten Klima statt. Es kam zu unschönen Szenen, die ich nicht mehr erleben möchte: Die Liste Flammer spielte ihre absolute Mehrheit bis hin zur Einschüchterung beinhart aus und machte enormen Druck, um ihre machttaktischen Winkelzüge um die Anzahl der Stadträte und um das Verkehrsressort zu rechtfertigen. Ich schlage deshalb abschließend einen gemeinsamen Coachingtag für alle Fraktionen vor. Das sollte zur jeweiligen Rollenklärung und zur Verbesserung des Klimas im Gemeinderat führen. Mit diesem Vorschlag hoffe ich auf gute Zusammenarbeit in den nächsten fünf Jahren zum Wohl der Vöslauer Bürgerinnen und Bürger. Seite 2 von 2