Nomita Selder – Erfahrungsbericht WiSe 2014_2015

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Nomita Selder – Erfahrungsbericht WiSe 2014_2015
Erfahrungsbericht Projekttag „Cybermobbing“
Aachener Gymnasium
Klasse 6a
Seminar: Neue Medien – Lehrer in der Digitalen Welt
Dozenten: Christiane Rust und Thorsten Junge
Nomita Selder
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Inhaltsverzeichnis
Theoretische Einführung .................................................................................... 2
Hintergrund des Seminars.................................................................................. 3
Konzeption des Projekttages ............................................................................... 4
Organisation des Projekttages im Vorfeld .......................................................... 8
Gesamtbewertung des Projekttages ................................................................. 12
Resümee ............................................................................................................. 15
Quellen & Literatur .......................................................................................... 16
Einverständniserklärung ............................. Fehler! Textmarke nicht definiert.
Theoretische Einführung
Das Seminar „Neue Medien – Lehrer in der Digitalen Welt“ stellte den
Umgang und die Gefahren der neuen Medien in den Mittelpunkt. Der
Schwerpunkt lag hierbei auf dem Phänomen des Cybermobbings, welches auch
der
zentrale
Punkt
des
Praxistages
in
der
Schule
war.
Cybermobbing tritt vor allem durch die Entstehung und Nutzung des
Internets und sozialer Netzwerke und Messengerdienste auf. Der Begriff
umfasst dabei sämtliches Verhalten von einzelnen Personen oder Gruppen, die
diese Medien nutzen, um gezielt Andere zu mobben. Genau wie beim
„normalen“ Mobbing wird das Opfer hierbei beleidigt und generell mit
feindseligen oder aggressiven Äußerungen konfrontiert. Dies hat ebenfalls
zum Ziel, diese Person zu diffamieren. Die Täter nutzen hierbei verschiedene
Mittel wie bspw. Kommentare, öffentliche und private Nachrichten, Bilder,
Videos oder Gruppen.
2
Diese Form von Mobbing findet über Smartphones, Computer, Tablets oder
andere elektronischen Geräte statt und besitzt somit keine Trennung zwischen
Schule und Privatleben (Rust 2014 .7f.)
Da die Schülerinnen und Schüler sowohl privat als auch in der Schule
zunehmend neue Medien nutzen, hält auch das Cybermobbing verstärkten
Einzug in den Schulalltag von Lehrern und Schülern. Oftmals startet es als
„klassisches“ Mobbing in der Schule und überträgt sich auf die genutzten
Medien.
Meist kennen sich Täter und Opfer also auch in der echten Welt, aber die
Ausbreitung und der Einstieg von Fremden/ Mitläufern passiert recht schnell.
Da die Eltern mit den neuen Medien oft nicht vertraut sind, ist es auch
Aufgabe der Schule und der Lehrer, einen verantwortungsvollen und
kritischen Umgang mit den Medien zu vermitteln. Dazu gehören auch das
Erkennen und der Umgang mit Cybermobbing sowie Maßnahmen der
Prävention und Intervention.
Hintergrund des Seminars
Das Seminar „Neue Medien- Lehrer in der digitalen Welt“, das zum Master
Modul M3, „Technik- und Medienbildung“ gehört, vermittelt den Studierenden
sowohl die Chancen als auch Gefahren im Umgang mit den neuen Medien für
die Schule. Dazu gehörte vor allem der Umgang mit sozialen Netzwerken und
Messengerdiensten wie Facebook, WhatsApp, Twitter oder Instagram.
Neben Punkten wie dem Datenschutz und den technischen Aspekten, stand
vor allem das Thema Cybermobbing im Mittelpunkt und wurde sehr
ausführlich behandelt.
3
Dabei wurde zunächst der Zusammenhang mit „klassischem“ Mobbing, die
Gemeinsamkeiten und auch Unterschiede und spezielle Merkmale der beiden
Arten thematisiert. Im Weiteren wurden die Motive, die Beteiligten und die
rechtlichen und persönlichen Folgen angesprochen, was natürlich ein sehr
komplexes Feld ist. Daher wurden unter anderem der Film „Let’s fight it
together“ und das Abschiedsvideo der US-Schülerin Amanda Todd besprochen.
Ein anderer wichtiger Punkt waren die verschiedenen Formen des
Cybermobbings und vor allem die Erarbeitung verschiedener Präventions- und
Interventionsmaßnahmen.
Diese
reichen
von
Aufklärung,
über Nutzung verschiedener Websites wie klicksafe.de (Klicksafe.de. Die EUInitiative für mehr Sicherheit im Netz. URL:http://www.klicksafe.de) über
Gespräche mit den Beteiligten bis hin zur allgemeine Schulung im Umgang
mit den Medien.
Das Ziel des Seminars war die Vorbereitung, Planung und Durchführung eines
Projekttages zum Thema Cybermobbing an verschiedenen Schulen und
Klassen in Gruppen. Da diese mithilfe von iPads durchgeführt werden sollten,
waren auch der Umgang und die Nutzung verschiedener Apps wie ComicLife
und iMovie Bestandteil der Vorbereitung.
Konzeption des Projekttages
Bei der Planung des Projekttages war uns vor allem wichtig, die
Ernsthaftigkeit des Themas für die Schülerinnen und Schüler zu betonen, da
vor allem die Jüngeren Beleidigungen, Gerüchte etc. über soziale Netzwerke
oft
als
vermeintlich
harmlosen
Spaß
abtun.
Daher war schnell klar, dass wir den Film „Let’s fight it together“ (URL:
https://www.youtube.com/watch?v=hYrDbGzZVUQ)
und
ein
von
den
Schülerinnen und Schülern zu konstruierendes Ende in den Mittelpunkt des
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Tages stellen wollten, damit die Schülerinnen und Schüler durch das dafür
nötige Rollenspiel auch einen Perspektivenwechsel vornehmen müssen. Um
die wichtigsten Inhaltspunkte des Tages möglichst nachhaltig zu sichern,
haben wir uns zudem für die Erarbeitung von zwei Plakaten und einem
Klassenvertrag, die auch für alle sichtbar im Klassenraum aufgehängt werden
sollen, entschieden. Der Klassenvertrag soll daher gemeinsam aufgestellt und
von allen Schülerinnen und Schülern unterzeichnet werden.
Da unsere Gruppe mit einer Klasse gearbeitet hat, in der es bereits mehrere
Cybermobbingfälle gegeben hatte, lag das Augenmerk auch darauf, dies
angemessen zu berücksichtigen. Dies spiegelte sich vor allem in der
Gestaltung der Spiele wieder, die wir dementsprechend anpassten. Insgesamt
achteten wir darauf, den Fokus nicht zu sehr auf die betroffenen Schülerinnen
und Schüler oder zu stark auf das Medium WhatsApp, über das die
Mobbingfälle stattgefunden haben, zu lenken.
Der Aufbau des Tages und die Übungen sollten auch an das Alter der
Schülerinnen und Schüler angepasst werden, denn Schülerinnen und Schüler
der 6. Klasse bringen natürlich andere Voraussetzungen mit als Schülerinnen
und Schüler der Mittel- oder Oberstufe.
Insgesamt haben wir versucht, nicht zu viele Einzelübungen/ Module zu
verwenden, um diesen jeweils genug Zeit einzuräumen. Schlussendlich
entschieden wir uns für die beiden Spiele, das Aufsteh- und das Ampelspiel zu
Beginn, um allen einen lockeren Einstieg in das Thema und auch den
Projekttag
zu
ermöglichen
(Vgl.
Pieschl
und
Porsch
2012).
Im Anschluss wollen wir durch unser Modul „Definition Cybermobbing“
gemeinsam mit den Schülerinnen und Schülern eine genaue Eingrenzung und
Beschreibung des Begriffs erarbeiten. Hier wird ein Gruppenmitglied
zusammen mit den Schülerinnen und Schüler die grundlegenden Merkmale
und Gefahren von Cybermobbing sammeln und erklären.
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Um den Hauptteil angemessen durchführen zu können, mussten im Vorfeld
die räumlichen und zeitlichen Rahmenbedingungen geschaffen werden, da
möglichst jede Gruppe einen eigenen Raum/ Drehort benötigt und auch auf die
Pausenregelung der Schule(n) Rücksicht genommen werden sollte.
Aufgrund des umfangreichen Medienkoffers, der bereits Stifte, Ampelkarten
und iPads etc. enthielt, und den im Seminar vorgestellten Materialien
benötigten wir nur wenige zusätzliche Quellen. Dies schloss einige
Plakatpappen für den Klassenvertrag und die Plakate und eine textlichen
Vorlage für den Klassenvertrag mit ein.
Eine Übersichtstabelle mit unserem Konzept findet sich auf der nächsten
Seite.
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Übersichtsplan für den Projekttag
Zeit
Punkt
Info
Medien
8:10
Vorstellung
Kurze Einführung mit Vorstellung von Personen,
Ziel und grobem Ablaufplan.
OHP-Folie mit
Übersicht
8:25
Aufstehspiel
Schüler sollen Fragen zum Thema Neue Medien
durch aufstehen bzw. Sitzenbleiben beantworten.
PPP1 & Beamer
8:35
Ampelspiel
Schüler sollen Situationen bzgl. Cybermobbing
mithilfe von farbigen Karten bewerten.
Ampelkarten,
Beamer & PPP
8:45
Definition
Cybermobbing
Gemeinsam mit den Schülern soll eine Definition
und die wichtigsten Merkmale von Cybermobbing
erarbeitet werden.
Tafel
9:05
Let’s fight it
together
Der Film „Let’s fight it together“ soll in gekürzter
Fassung mit den Schülern angesehen und
besprochen werden. Anschließend
Gruppeneinteilung.
Beamer, Film
9:30
PAUSE
Erstellen des
Medienproduk
tes
Gruppen sollen positives Ende erarbeiten und
mithilfe des iPads als Film/ Comic umsetzen;
Im Anschluss gemeinsame Dreharbeiten.
Danach Schneiden der Filme und Erarbeitung von
Plakaten zum Thema „Intervention“ und
„Rechtliche Aspekte“.
iPads,
Storyboards;
Plakate
12:25
Präsentation
der Plakate
Die Plakate werden präsentiert und besprochen.
Plakate
12:40
Präsentation
d.
Medienproduk
te
Alle Ergebnisse (Filme bzw. Comics) werden
gezeigt und kurz besprochen.
Beamer,
Medienprodukte,
Tafel
12:55
Die den Tag über gesammelten Aspekte werden
besprochen und auf den Klassenvertrag
Klassenvertrag
geschrieben.
Alle Schüler unterschreiben diesen am Ende.
9:45
12:15
PAUSE
1 Power-Point-Präsentation
7
Plakat und
Zettel
13:15
Feedbackbogen
Feedbackbogen wird an die Schüler ausgeteilt und
ausgefüllt.
Fragebogen
Zusätzlich benötigte Materialien: 5 Plakate und 6 Storyboard Vorlagen
Organisation des Projekttages im Vorfeld
Neben dem konkreten Konzept (s.o.) des Projekttages waren vor allem der
Zeitplan und die Aufgabenverteilung eine der Hauptaufgaben. Dass wir einen
ganzen Vormittag zur Verfügung hatten, war Vor- und Nachteil zugleich, da
man die verschiedenen Teile dementsprechend veranschlagen musste.
Beim Vorgespräch mit der Klassenlehrerin wurden vor allem die konkreten
Voraussetzungen in der Schule und der Kenntnisstand der Klasse abgeklärt.
Da in dieser Klasse bereits mehrere Fälle von Cybermobbing aufgetreten sind,
ging es vor allem darum, im Vorfeld zu klären, welche Schülerinnen und
Schüler genau betroffen waren. Zudem wollte man vermeiden, diese Fälle im
Speziellen anzusprechen, um vor allem die Opfer nicht in den Mittelpunkt zu
stellen.
Außerdem wurden die verschiedenen Räumlichkeiten besichtigt und die zur
Verfügung stehenden Präsentationsmittel wie Tafel, Overheadprojektor,
Beamer etc. mit der Schule abgestimmt.
Da wir im Vorfeld die verschiedenen Abschnitte des Tages auf die fünf
Gruppenmitglieder Daniel, Tamara, Chayma, Karline und Nomita aufgeteilt
hatten, konnte sich jeder inhaltlich auf seine Abschnitte konzentrieren.
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Durchführung des Projekttages
Zur Beginn stellten wir uns und den Ablauf des Tages vor, wobei ein genauer
Plan und die wichtigsten Verhaltensregeln mittels OHP für alle sichtbar an
die Wand projiziert wurden (siehe Tabelle oben).
Die zu Anfang durchgeführten Spiele haben die Schülerinnen und Schüler
sofort aktiv mit eingebunden und gleichzeitig einen lockeren Einstieg
ermöglicht.
Zunächst hat Karline das sogenannte „Aufstehspiel“ durchgeführt, bei dem
den Schülerinnen und Schülerinnen und Schülern einzelne Aussagen
vorgestellt worden sind, die sie dann, jeder für sich, bewerten sollten. Wer der
gezeigten Aussage zustimmt bzw. bejaht, sollte aufstehen und wer die Frage/
Aussage mit einem „Nein“ beantwortet, sollte auf seinem Platz sitzen bleiben.
Die Fragen bezogen sich hauptsächlich auf die Nutzung neuer Medien in
Schule und Alltag. Auffällig hierbei war vor allem, dass kaum jemand aus der
Klasse Facebook nutzte.
Anschließend habe ich das „Ampelspiel“ moderiert, das diesem ähnelte. Den
Schülerinnen und Schülern wurden dazu Karten aus Karton in den Farben
grün, gelb und rot ausgeteilt. Im Gegenzug zum ersten Spiel gab es diesmal
keine Fragen, sondern verschiedene Situationen, die im Umgang mit den
sozialen Netzwerken und Medien wie Facebook, YouTube und WhatsApp,
entstehen können. Die Schülerinnen und Schüler sollten diese mithilfe der
Karten bewerten. Grün bedeutete dabei „ja/gut“, gelb „okay“ und rot „nein/
schlecht“.
Im Anschluss an die Spiele stellte Daniel den Begriff des Cybermobbings noch
einmal genauer und umfangreicher dar. Aufgrund der Situation der Klasse
besaß diese ein recht großes Vorwissen und wir mussten selbst weniger
erklären als gedacht. Dadurch wurden die wichtigsten Merkmale zügig
gesammelt und besprochen. Parallel zu den Spielen haben wir bereits
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Sprechblasen ausgeteilt, die die Schülerinnen und Schüler im Laufe des Tages
mit eigenen Vorschlägen zum Thema Klassenvertrag füllen konnten.
Als nächstes haben wir den Schülerinnen und Schülern die geschnittene
Fassung des Films „Let’s fight it together“ gezeigt und sie in Gruppen
eingeteilt. Anschließend fand die erste Pause statt, die wir Betreuer nutzten,
um die Tische und Stühle für die Gruppenarbeit zu Tischgruppen zusammen
zu stellen.
.
Nach der Pause fanden sich die Schülerinnen und Schüler in den Gruppen
zusammen, um ein Konzept zu erarbeiten. Am Anfang stand dabei die
Entscheidung, welches Medienprodukt sie erstellen möchten, einen Comic
oder einen Kurzfilm, und die Auswahl der beiden Techniker in der Gruppe. Die
Schülerinnen und Schüler, die keine Einverständniserklärung der Eltern
besaßen, sollten auf jeden Fall zu den Technikern gehören, dies stellte jedoch
kein Problem dar. Da sich alle Gruppen für iMovie entschieden hatten,
mussten sich die Technikexperten, Daniel, Markus und ich, bei der
Technikschulung im Nebenraum nur auf dieses Programm konzentrieren. Die
Schülerinnen und Schüler haben den Umgang mit dem Programm sehr schnell
verstanden und sind anschließend zu ihren Gruppen zurückgekehrt, die
bereits begonnen hatten, das Storyboard zu erarbeiten.
Bei den Dreharbeiten der Schülergruppen verteilten sich diese in Begleitung
von je zwei Aufsichtspersonen im Gebäude. Vor allem bei den ersten Szenen
wurde viel bezüglich der Aufnahmepositionen, der Lautstärke und des
genauen Ablaufs ausprobiert. Durch die Größe der Schule, konnten alle
Gruppen verschiedene Drehorte für ihre Aufnahmen nutzen. Zwischen den
Gruppen gab es recht deutliche Diskrepanzen bezüglich der Geschwindigkeit.
Im Anschluss an das Drehen wurden die Schnittarbeiten zusammen mit
Daniel in einem separaten Raum durchgeführt.
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Die übrigen Mitglieder der Gruppe erarbeiteten mit den anderen Studierenden
die
Plakate
zu
den
Themen
„Lösungsansätze“
und
„Rechtliche
Konsequenzen“.
Der letzte Abschnitt des
Projekttages
mit
der
startete
Präsentation
und Besprechung beider
Plakate unter der Moderation von Tamara.
Sowohl
Plakat „Rechtliche Konsequenzen“
die
Lösungs-
ansätze als auch die
Rechtlichen Konsequenzen wurden vorgestellt und besprochen.
Danach stellte Chayma die gesammelten und im Vorfeld sortierten
Beiträge zum Klassenvertrag vor
und einigte sich gemeinsam mit den
Schülerinnen und Schülern auf vier
Punkte,
die
auf
den
Vertrag
geschrieben wurden.
Zum Abschluss des Tages wurden die
vier Filme der Gruppen vorgestellt
und anschließend eine Feedbackrunde, bei der die Schülerinnen und
Schüler einen kurzen Fragebogen
zum
Klassenvertrag
Ausfüllen
durchgeführt.
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erhielten,
Plakat „Lösungsansätze“
Gesamtbewertung des Projekttages
Nach Abschluss des Projekttages konnten wir zufrieden auf den Vormittag
zurückblicken. Da die Schülerinnen und Schüler über weite Teile gut zugehört
und mitgemacht haben, sind die meisten Abschnitte rund gelaufen. Infolge der
insgesamt zehn Aufsichtspersonen (5 Studenten, 4 Betreuer und die
Klassenlehrerin) konnten wir uns ein wenig im Raum verteilen und
aufkommende Unruhe schnell unterbinden.
Vor allem der erste Abschnitt mit der Einführung, den beiden Spielen und der
Definition
von
Cybermobbing
lief
aufgrund
der
Vorkenntnisse
und
Erfahrungen der Schülerinnen und Schüler reibungslos ab, so dass wir damit
früher fertig waren. Einige kleinere Schwierigkeiten traten während des
Hauptteils, der Erstellung des Medienprojektes auf. Da die beiden Schulen
unterschiedliche Pausenzeiten hatten, war es etwas aufwändiger, geeignete
Drehorte für die verschiedene Gruppen und Szenen zu finden, schlussendlich
gab es jedoch die Möglichkeit auf einige leerstehende Klassenräume
auszuweichen.
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Insgesamt gab es, wie bereits erwähnt, eine relativ große Diskrepanz zwischen
den Gruppen bezüglich der Geschwindigkeit, wodurch der Übergang einige
Verzögerung mit sich brachte. Somit waren einige der Techniker fast fertig mit
Schnittarbeiten, während andere erst angefangen hatten.
Da wir bereits gegen Ende der Dreharbeiten erste Konzentrationsschwierigkeiten der Schülerinnen und Schüler feststellen konnten, haben wir
nach der Fertigstellung der Plakate eine zusätzliche kurze Pause eingebaut,
um den letzten Abschnitt des Tages vernünftig bewältigen zu können.
Erstaunlicherweise
hatten
die
Schülerinnen
und
Schüler
einige
Schwierigkeiten beim Verstehen ihres Arbeitsauftrages, dem Erstellen des
Medien-Produktes. Einige Schülerinnen und Schüler wollten eine eigene
Geschichte, andere ein eher negatives Ende erstellen. Daher sollte man
eventuell etwas mehr Zeit beim Erklären des Auftrags einplanen und vor allem
ein positives, konstruktives Ende betonen.
Leider fehlte dadurch etwas Zeit, um sowohl die Plakate, als auch die
erstellten Filme ausführlicher zu besprechen. Dennoch gab es von den Seiten
der Schüler und der Lehrerin ein positives Feedback und auch wir hatten den
Eindruck, dass die Schüler viel mitgenommen haben.
Bei einem erneuten Projekttag hätte man im Vorfeld die genauen Räumlichund Örtlichkeiten für die Dreharbeiten noch konkreter vorbereiten bzw.
absprechen und ein wenig an der zeitlichen Planung justieren müssen. Um am
Ende ausreichend Zeit für eine Reflektion der Projekte zu gewährleisten,
könnte man zum Beispiel eins der beiden Spiele zu Beginn weglassen.
Für die Zukunft bleibt zu überlegen, ob eine 6. Klasse bereits die komplexe
Denkweise, welche die Erstellung eines Medienprodukts erfordert, erfüllt,
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oder ob dies eher für Schülerinnen und Schüler der Mittel- und Oberstufe
geeignet ist. Das Thema Cybermobbing an sich sollte jedoch bereits so früh wie
möglich in der Schule, ob im normalen Unterricht oder als Projekttag,
thematisiert werden, weil die Schülerinnen und Schüler mittlerweile immer
früher die neuen Medien nutzen und somit den richtigen Umgang und die
Gefahren kennen lernen sollten.
Insgesamt ist der Projekttag jedoch sehr positiv verlaufen, da die Schülerinnen
und Schüler, vor allem in Hinblick auf ihr Alter, gut und motiviert
mitgearbeitet haben und auch die räumlichen Möglichkeiten gegeben waren,
um die Schülerinnen und Schüler z.T. nach Aufgabengebiet und vor allem beim
Drehen aufzuteilen.
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Resümee
Im Zuge der Vorbereitung des Projekttages konnten alle Beteiligten ihre
bisherigen Erfahrungen und Fähigkeiten in Bezug auf die Unterrichtsplanung
nutzen und erweitern. Auch dadurch, dass man normalerweise „nur“
Unterrichtsstunden von maximal 90 Minuten plant und vorbereitet war es für
alle eine neue Erfahrung.
Der Projekttag selbst hat vor allem gezeigt, wie wichtig praktische Elemente
für die Schülerinnen und Schüler sind, um Gelerntes aufzunehmen und zu
verarbeiten. Vor allem jüngere Schülerinnen und Schüler sollten nicht nur mit
theoretischem Wissen konfrontiert werden, sondern dieses auch praktisch
umsetzen können.
Zudem wurde deutlich, wie sehr der Umgang mit neuen Medien zum Alltag
der Schülerinnen und Schüler gehört, die im Gegensatz zu den Eltern oder
Lehrern (Studierende) damit aufgewachsen sind, und meist mehr wissen, als
man zunächst vermutet hat.
Dennoch
sollte
man
darauf
achten,
die
Unterrichtsplanung,
den
Schwierigkeitsgrad und auch die Erwartungen an das entsprechende Alter der
Schülerinnen und Schüler anzupassen. Schülerinnen und Schüler der
Unterstufen können natürlich noch nicht so komplexe Sachverhalte verstehen
und auch entwickeln wie Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Oberstufe.
Zum Abschluss des Seminars und des Projekttages kann ich sagen, dass ich
auch selbst viel über den Umgang mit neuen Medien und vor allem über das
Thema Cybermobbing gelernt habe, was zu meiner eigenen Schulzeit noch
nicht so präsent war. Vor allem die Unterschiede und Gemeinsamkeiten mit
„klassischem“ Mobbing waren ein guter Anknüpfungspunkt zwischen eigenem
Vorwissen
und
diesem
neuen
Thema.
Die bereits bekannten Mobbingfälle in der Klasse haben für mich zudem die
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große Relevanz von Cybermobbing und die Wichtigkeit der Präventionsarbeit
bereits in den unteren Klassenstufen unterstrichen.
Quellen & Literatur

„Let’s
[URL:
fight
it
together“
-
YouTube
https://www.youtube.com/watch?v=hYrDbGzZVUQ]
Video.
[Datum:
20.12.15].

Klicksafe
–
Die
EU-Initiative
für
mehr
Sicherheit
im
Netz.
[URL: http://www.klicksafe.de ] [Datum: 20.12.15].

Pieschl, S., & Porsch, T. (2012). Schluss mit Cybermobbing! Das
Trainings- und Präventionsprogramm "Surf-Fair". Weinheim: Beltz.

Präventionsmaßnahmen – Beschreibung der an der Universität
Münster
entwickelten
Präventionsprogramme.
[URL:http://wwwpsy.unimuenster.de/Psychologie.inst3/AEbromme/fort
bildung/fachkom/gwi/prae.html#cyberbullying] [Datum: 20.12.15].

Projekt
Surf-Fair
[URL:
http://www.medienkompetenzportal-
nrw.de/medienpaedagogischer-atlas-nrw/empfehlungen-des-aktuellenmonats/empfehlungen-des-monats-fuer-das-jahr-2012/juli-2012-surffair-gegen-cybermobbing.html] [Datum: 20.12.15].

Rust, Christiane. Neue Medien – Lehrer in einer digitalen Welt;
Theoretische Einführung Cybermobbing (Folien Seminar).
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