Immunhistochemische Untersuchungen zur Zellproliferation und
Transcription
Immunhistochemische Untersuchungen zur Zellproliferation und
Tierärztliche Hochschule Hannover Immunhistochemische Untersuchungen zur Zellproliferation und Apoptose bei Synovialitiden des Hundes INAUGURAL-DISSERTATION zur Erlangung des Grades einer Doktorin der Veterinärmedizin -Doctor medicinae veterinariae(Dr. med. vet.) vorgelegt von Eva-Maria Beckold Lahr Hannover 2009 Wissenschaftliche Betreuung: Univ.-Prof. Dr. Marion Hewicker-Trautwein aus dem Institut für Pathologie 1.Gutachter: Univ. Prof. Dr. Marion Hewicker-Trautwein 2. Gutachter: Univ. Prof. Dr. Wilfried Meyer Tag der mündlichen Prüfung: 29.10.2009 Für Nike und Björn Die größte Tragödie in der Wissenschaft überhaupt ist der Tod einer wunderschönen Hypothese durch die Hand einer häßlichen Tatsache. Thomas Henry Huxley (1825-1895) I Inhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichnis ................................................................................................................................... I 1 Einleitung ...................................................................................................................................... 1 2 Literaturübersicht ........................................................................................................................ 3 2.1 Histologie der Synovialmembran ............................................................................................ 3 2.2 Kreuzbandriss beim Hund ....................................................................................................... 5 2.2.1 Klinik, Ätiologie und Pathogenese ............................................................................... 5 2.2.2 Histologie der Synovialmembran beim Kreuzbandriss ................................................10 2.2.3 Immunhistochemie der Synovialmembran beim Kreuzbandriss des Hundes ..............12 2.3 Histologische und immunhistochemische Befunde an der Synovialmembran von Hunden mit immunvermittelten Arthritiden ..............................................................................................13 2.3.1 Klassifikation der entzündlichen Gelenkserkrankungen beim Hund ...........................13 2.3.2 Erosive Arthritis ...........................................................................................................13 2.3.3 Pathogenese der rheumatoiden Arthritis ......................................................................16 2.3.4 Pathologie und Pathohistologie bei der rheumatoiden Arthritis ..................................17 2.3.5 Immunhistochemie der rheumatoiden Arthritis ...........................................................18 2.3.6 Das Polyarthritis-Polymyositis-Syndrom.....................................................................19 2.4 Zyklus der Zellproliferation ...................................................................................................20 2.4.1 Ki-67-Protein ...............................................................................................................20 2.5 Allgemeines über die Apoptose .............................................................................................21 2.5.1 Caspase-3 .....................................................................................................................24 2.6 Proliferation und Apoptose in der Synovialmembran und im Kreuzband .............................25 2.6.1 Proliferation der B-Lymphozyten in der Synovialmembran bei der Osteoarthritis und der rheumatoiden Arthritis des Menschen .....................................................................................25 2.6.2 Proliferation von T-Lymphozyten in der Synovialmembran bei der rheumatoiden Arthritis des Menschen ..................................................................................................................27 2.6.3 Apoptose von synovialen T- und B-Lymphozyten beim Menschen ............................27 Inhaltsverzeichnis 3 II 2.6.4 Proliferation und Apoptose von Synovialdeckzellen ...................................................28 2.6.5 Apoptose im Kreuzband von Hunden ..........................................................................30 2.6.6 Apoptose bei der Osteoarthrose ...................................................................................31 Material und Methoden ..............................................................................................................33 3.1 Untersuchungsmaterial ...........................................................................................................33 3.1.1 Vergleichstiere .............................................................................................................33 3.1.2 Hunde mit Kreuzbandriss und Synovialitis (Gruppe 1 bis 3) ......................................33 3.1.3 Hunde mit Polyarthritis ................................................................................................34 3.2 Gewinnung und Aufarbeitung der Gewebeproben für die histologischen und immunhistochemischen Untersuchungen ...............................................................................35 3.3 Physikochemische Färbemethoden ........................................................................................35 3.3.1 Hämatoxylin-Eosin-Übersichtsfärbung ........................................................................35 3.4 Immunhistochemische Färbemethoden .............................................................................36 3.4.1 Einzelfärbungen ...........................................................................................................36 3.4.2 ABC-Methode an formalinfixiertem Paraffinmaterial .................................................36 3.4.3 Primäre und sekundäre Antikörper ..............................................................................36 3.4.4 Tertiärer Antikörper .....................................................................................................36 3.4.5 Nachweis des Ki-67- Antigens in der Synovialmembran ............................................37 3.4.6 Nachweis des aktiven Caspase-3- Antigens in der Synovialmembran ........................38 3.5 Doppelfärbungen ....................................................................................................................40 3.5.1 Nachweis von Ki-67- und CD3- positiven Zellen in der Synovialmembran ...............41 3.5.2 Nachweis von Ki-67- und IgG- positiven Zellen in der Synovialmembran.................43 3.6 Kontrollen ..............................................................................................................................46 3.6.1 Positivkontrollen ..........................................................................................................46 3.6.2 Negativkontrollen.........................................................................................................46 3.7 Befunderhebung, Auswertung und statistische Aufarbeitung der Daten ...............................47 4 Ergebnisse ....................................................................................................................................49 Inhaltsverzeichnis III 4.1 Histologische Untersuchungen der Synovialisproben ............................................................49 4.1.1 Histologische Befunde bei den Vergleichstieren .........................................................49 4.1.2 Histologische Befunde bei Hunden mit Kreuzbandriss ...............................................51 4.1.3 Histopathologische Befunde bei Hunden mit Polyarthritis ..........................................56 4.2 Immunhistochemische Untersuchungen.................................................................................58 4.2.1 Immunhistochemischer Nachweis des Ki-67-Antigens bei Synovialdeckzellen .........58 4.2.1.1 Nachweis des Ki-67-Antigens bei Synovialdeckzellen der Vergleichstiere ................58 4.2.1.2 Nachweis des Ki-67-Antigens bei Synovialdeckzellen der Hunde mit Kreuzbandriss59 4.2.1.3 Nachweis des Ki-67-Antigens bei Synovialdeckzellen der Hunde mit Polyarthritis (Gruppe 4) ..................................................................................................................63 4.2.2 Immunhistochemischer Nachweis des Caspase-3- Antigens bei Synovialdeckzellen und Entzündungszellen .................................................................................................65 4.2.2.1 Nachweis des Caspase-3- Antigens bei Synovialdeckzellen der Vergleichstiere ......65 4.2.2.2 Nachweis des Caspase-3- Antigens bei Synovialdeckzellen der Hunde mit Kreuzbandriss .............................................................................................................66 4.2.2.3 Nachweis des Caspase-3- Antigens bei Synovialdeckzellen der Hunde mit Polyarthritis (Gruppe 4) ..............................................................................................67 4.2.2.4 Nachweis des Caspase-3- Antigens bei Entzündungszellen von Vergleichstieren ....69 4.2.2.5 Nachweis des Caspase-3- Antigens bei Entzündungszellen von Hunden mit Kreuzbandriss .............................................................................................................69 4.2.2.6 Nachweis des Caspase-3- Antigens bei Entzündungszellen von Hunden mit Polyarthritis (Gruppe 4)..............................................................................................70 4.2.3 Immunhistochemischer Nachweis von IgG- positiven Zellen .....................................72 4.2.3.1 Nachweis von IgG- positiven Zellen bei den Vergleichstieren ..................................73 4.2.3.2 Nachweis von IgG- positiven Zellen bei den Tieren mit Kreuzbandriss ...................73 4.2.3.3 Nachweis von IgG- positiven Zellen bei den Tieren mit Polyarthritis (Gruppe 4) ....74 4.2.4 Immunhistochemischer Nachweis von CD3- positiven Entzündungszellen ................76 4.2.4.1 Nachweis von CD3-positiven Entzündungszellen bei den Vergleichstieren .............76 4.2.4.2 Nachweis von CD3-positiven Entzündungszellen bei den Tieren mit Kreuzbandriss .. ....................................................................................................................................76 4.2.4.3 Nachweis von CD3-positiven Entzündungszellen bei den Hunden mit Polyarthritis (Gruppe 4) ..................................................................................................................78 4.2.5 Immunhistochemischer Nachweis des Ki-67- Antigens bei Entzündungszellen .........81 Inhaltsverzeichnis IV 4.2.5.1 Nachweis des Ki-67-Antigens bei Entzündungszellen der Vergleichstiere ...............81 4.2.5.2 Nachweis des Ki-67-Antigens bei Entzündungszellen der Hunde mit Kreuzbandriss ....................................................................................................................................82 4.2.5.3 4.2.6 Immunhistochemischer Nachweis von Ki-67 CD3- positiven Zellen..........................85 4.2.6.1 Nachweis von Ki-67 CD3- positiven Zellen bei den Vergleichstieren ......................85 4.2.6.3 Nachweis von Ki-67 CD3- positiven Zellen bei Hunden mit Polyarthritis ................86 4.2.7 5 Nachweis des Ki-67- Antigens bei Entzündungszellen der Hunde mit Polyarthritis (Gruppe 4) ..................................................................................................................83 Immunhistochemischer Nachweis von Ki-67 IgG- positiven Zellen ...........................90 4.2.7.1 Nachweis von Ki-67 IgG- positiven Zellen bei den Vergleichstieren........................91 4.2.7.2 Nachweis von Ki-67 IgG- positiven Zellen bei Hunden mit Kreuzbandriss ..............91 4.2.7.3 Nachweis von Ki-67 IgG- positiven Zellen bei Hunden mit Polyarthritis ................92 Diskussion.....................................................................................................................................97 5.1 Histopathologische Befunde an der Synovialmembran .........................................................98 5.2 Proliferation und Apoptose der Synovialdeckzellen ............................................................100 5.2.1 Proliferation der Synovialdeckzellen bei Hunden mit Kreuzbandriss .......................101 5.2.2 Proliferation der Synovialdeckzellen bei Hunden mit Polyarthritis ...........................102 5.2.3 Apoptose der Synovialdeckzellen bei Tieren mit Kreuzbandriss ..............................102 5.2.4 Apoptose der Synovialdeckzellen bei Tieren mit Polyarthritis ..................................103 5.2.5 Schlussfolgerung zur Proliferation und Apoptose der Synovialdeckzellen bei den KBR-Tieren und den Tieren mit Polyarthritis ............................................................103 5.3 Proliferation und Apoptose von Entzündungszellen ............................................................104 5.3.1 CD3- positive T-Lymphozyten und IgG- positive Plasmazellen in der Synovialmembran von Hunden mit Kreuzbandriss und mit Polyarthritis ..................105 5.3.2 Proliferation der Entzündungszellen bei den Tieren mit Kreuzbandriss ....................106 5.3.3 Proliferation der Entzündungszellen bei den Tieren mit Polyarthritis .......................107 5.3.4 Apoptose der Entzündungszellen bei Hunden mit Kreuzbandriss und Hunden mit Polyarthritis ................................................................................................................109 6 Zusammenfassung .....................................................................................................................111 7 Summary ....................................................................................................................................115 Inhaltsverzeichnis V 8 Literaturverzeichnis ..................................................................................................................117 9 Anhang .......................................................................................................................................129 9.1 Versuchsmaterial ..................................................................................................................129 9.2 Histopathologische Befunde ................................................................................................133 9.3 Statistik .................................................................................................................................138 9.4 Lösungen und Puffer für die immunhistochemischen Untersuchungen...............................142 9.5 Bezugsquellen ......................................................................................................................143 9.5.1 Bezugsquellen für Geräte und Einmalartikel .............................................................144 9.6 Verzeichnis der verwendeten Abkürzungen.........................................................................146 Einleitung 1 1 Einleitung Nicht nur bei Hunden mit chronischer rheumatoider Polyarthritis, sondern auch bei Hunden mit Synovialitiden, die mit vorderem Kreuzbandriss assoziiert sind, tritt eine Infiltration der Synovialis Plasmazellen mit Makrophagen, auf. Aufgrund Lymphozyten und histologischer Immunglobulin-produzierenden Befunde und anderweitiger Untersuchungsergebnisse wird angenommen, dass nicht nur der chronischen rheumatoiden Arthritis, sondern auch dem Kreuzbandriss des Hundes eine Immunpathogenese zugrunde liegt. Es ist bisher nicht bekannt, ob die Akkumulationen von Lymphozyten und Plasmazellen in der Synovialmembran bei diesen Hunden auf eine lokale Proliferation von T- bzw. BLymphozyten zurückzuführen sind oder ob bereits aktivierte T- bzw. B-Lymphozyten in die Synovialmembran einwandern und dort ausreifen. Über das mögliche Auftreten von Apoptose in der Synovialmembran von Hunden gibt es keinerlei Untersuchungen; bisher existieren nur Untersuchungen über das Vorkommen von Apoptose im vorderen Kreuzband von Hunden mit und ohne Kreuzbandriss. Des weiteren ist bisher nicht bekannt, ob die bei Hunden mit chronischer rheumatoider Polyarthritis auftretende Synovialishyperplasie auf eine erhöhte Proliferationsrate der Synovialdeckzellen und/oder auf eine verminderte Apoptose zurückzuführen ist. In dieser Arbeit wurden in Paraffin eingebettete Synovialgewebeproben von 23 Hunden mit Kreuzbandriss und von 6 Hunden mit Polyarthritis untersucht. Ein Ziel der Untersuchungen war es, in den entzündlich veränderten Synovialisproben dieser Hunde die lokale lymphoplasmazellulären Proliferationsaktivität von Entzündungszellinfiltrates Synovialdeckzellen zu analysieren. und Hierfür des wurden immunhistochemische Doppelfärbetechniken und Antikörper gegen T-Lymphozyten (CD3), gegen Immunglobulin G- haltige Plasmazellen und der Proliferationsmarker Ki-67 eingesetzt. Des weiteren sollte das Vorkommen von Apoptose bei Entzündungs- und Synovialdeckzellen charakterisiert werden. Die Auszählung der markierten Zellen erfolgte semiquantitativ. Als Einleitung Vergleichsgruppe 2 dienten gelenkgesunden Hunden. Synovialgewebeproben von 8 pathologisch-anatomisch Literaturübersicht 3 2 Literaturübersicht 2.1 Histologie der Synovialmembran Die Gelenkkapsel ist eine Fortsetzung des Periosts, sie besitzt ein äußeres straffes kollagenfaseriges Stratum fibrosum und ein inneres lockergebautes Stratum synoviale. Das Stratum synoviale schickt Zotten und Falten in den kapillären Spalt des Gelenkes hinein (LEONHARDT 1990). Das Stratum synoviale oder auch einfach Synovialis genannt, ist reich an Blut- und Lymphgefässen sowie an Nerven (NICKEL et al. 1992). Die Synovialis ist mesenchymalen Ursprungs und hat daher keine epitheliale Struktur. Die Synovialis wird in 2 Schichten unterteilt, die Intima (ein- bis mehrreihige Deckzellschicht) und die Subintima. In der Subintima befinden sich Fibroblasten, Fibrozyten, Fettzellen, Kollagenfasern, elastische Fasern und mononukleäre Zellen. Entsprechend deren jeweiligen Anteilen kann die Subintima in verschiedene histologische Typen, wie den fibrösen Typ, den areolären Typ und den adipösen Typ unterteilt werden, obwohl auch Mischformen wie fibroareoläre und adipoareoläre Typen vorkommen (BENNETT 1991). WYSOCKI u. BRINKHOUS (1972) zeigen in ihrer Studie anschaulich die Lokalisation der verschiedenen Typen der Synovialmembran im Kniegelenk des Hundes. Die Topographie der Synovialis anderer Spezies wie Mensch, Schwein, Kaninchen und Ratte ist im allgemeinen der des Hundes bis auf minimale Unterschiede sehr ähnlich. Fibröse Anteile findet man beim Hund vor allem in den Bereichen um Bänder und Patellaanteile (WYSOCKI u. BRINKHOUS, 1972). In den durch Beugung und Streckung gespannten bzw. entspannten Kapselabschnitten ist als Verschiebepolster Fettgewebe eingelagert (adipöser Typ). Die für die Bereitung der Synovia als Ultrafiltrat und für Resorptionsvorgänge wichtigste Struktur ist der areoläre Bereich mit einem dichten Netz von Blut- und Lymphkapillaren in einem lockeren Fasergewebe (DÄMMRICH et al. 1989). WYSOCKI und BRINKHOUS (1972) unterscheiden wie GREISEN et al. (1982) beim Hund zwischen einem makrophagenähnlichen Typ A und einem fibroblastenähnlichen Typ B. Die Typ A- Zellen enthalten Lysosomen, Vesikel und Vakuolen. Die Typ B- Zellen sind durch ein stark entwickeltes raues endoplasmatisches Retikulum gekennzeichnet. Nicht nur morphologisch, sondern auch funktionell unterscheiden sich die Typ A- Zellen mit den Aufgaben der Phago- und Pinozytose von den Deckzellen vom Typ B, die die viskösen sauren Proteoglykane in die Synovia sezernieren (DÄMMRICH et al. Literaturübersicht 4 1989). Die Untersuchungen von Yasui et al. (2004) zeigen, dass Hyaluronsäure in der Synovialmembran bei Ziegen von der inneren Seite der Plasmamembran der Typ B- Zellen synthetisiert wird und von Typ A- Zellen aufgenommen und abgebaut wird. In unveränderter Synovialis überwiegen beim Hund deutlich die Typ B- Synoviozyten. Eine Untersuchung von GREISEN et al. (1982) zeigt, dass in der Synovialis eines 24 Wochen alten, gesunden Beagles 17% Typ A- Zellen und 80% Typ B- Zellen vorhanden waren. Bei degenerativen Knochenerkrankungen fällt die Anzahl der Typ A- Synoviozyten weiter ab. Die Anzahl der B-Synoviozyten bleibt dagegen konstant (GREISEN et al. 1982) Die Synovia, teils Dialysat des Blutes, teils Sekret der Synoviazellen, besteht hauptsächlich aus Hyaluronsäure und Proteinen und enthält reichlich Glukose, sie schmiert das Gelenk und vermittelt die Ernährung durch Diffusion (LEONHARDT 1990). Die Synovialis bildet zusammen mit dem Kapillarendothel die Blut-Synovia-Schranke. Sowohl Komponenten der Synovialflüssigkeit, welche aus dem Blutkreislauf stammen, als auch die Metaboliten der Synovialflüssigkeit müssen diese Schranke passieren (BENNETT 1991). Literaturübersicht 5 2.2 Kreuzbandriss beim Hund 2.2.1 Klinik, Ätiologie und Pathogenese Die Ruptur des cranialen Kreuzbandes ist und bleibt in der Veterinärmedizin das größte orthopädische Problem beim Hund (HARASEN, 2003). Bei Hunden ist, mit Ausnahme der akuten traumatischen Form, die genaue Ursache und Pathogenese der Kreuzbandruptur weiterhin unklar (DOOM et al. 2008). Im Gegensatz zum Menschen fehlt beim Hund oft im Vorbericht ein akutes Trauma als Auslöser des Kreuzbandrisses (GALLOWAY and LESTER, 1995; BARRETT et al. 2005). Die durch die Kreuzbandruptur bedingte schmerzhafte Gelenkinstabilität führt zur Lahmheit. Typisch sind wechselnde Perioden von verschiedenen Lahmheitsgraden (FREUDIGER et al. 1997). In einer Vielzahl von Fällen reißt innerhalb Jahresfrist auch das kontralaterale Band. Ohne Operation stabilisiert sich das Gelenk partiell durch die einsetzende Kapselfibrose, damit verringert sich die Lahmheit. Die trotzdem weiter bestehende, wenn auch verminderte Instabilität, schädigt vor allem den medialen Meniskus und den Gelenkknorpel und führt zur Osteoarthrose (NIEMAND u. SUTER, 2000). In einer Studie von GRIFFIN und VASSEUR (1992) zeigen 67% der untersuchten Hunde eine totale Ruptur und 15% eine partielle Ruptur. Dabei waren die Hunde mit partieller Ruptur signifikant jünger und zeigten milde bis mittlere Entzündungsvorgänge in der Synovialflüssigkeit. Jeder dritte Kreuzbandrisspatient erleidet 8 Monate nach der Ruptur eine weitere Kreuzbandrissruptur im kontralateralen Kniegelenk (POND u. CAMPBELL 1972; BENNETT et al. 1988; DOVERSPIKE et al. 1993). Radiographisch dokumentiert wurde die signifikante Zunahme der Osteophytenformation, also der Progression von osteoarthritischen Prozessen, im kontralateralen Kniegelenk 6 bis 12 Monate nach einer Kreuzbandrissruptur (DE BRUIN et al. 2007 c). Dabei ist die Theorie umstritten, dass aufgrund des schmerzhaften instabilen Gelenks eine erhöhte Gewichtsbelastung zu ungunsten des kontralateralen Kniegelenks erfolgt und letztendlich zu osteoarthritischen Veränderungen führt (RUMPH et al. 1995). Osteophytäre Zubildungen entlang der femoralen Trochlea und der Area intercondylaris der Trochlea werden von TIRGARI (1977) als pathognomonisch für einen Kreuzbandriss angesehen. Literaturübersicht 6 Laut DOOM et al. (2008) ist es zweifelsfrei, dass der cranialen Kreuzbandruptur beim Hund eine multifaktorielle Ätiologie und Pathogenese zugrundeliegt. Alter, Rasse, Gewicht und Geschlecht sind alles Faktoren, die einen Einfluss auf die Entwicklung eines Kreuzbandrisses haben (GALLOWAY u. LESTER 1995). Nach BENNETT et al. (1988) sind typischerweise kleine bis mittlere Rassen fortgeschritteneren Alters (5-7 Jahre) betroffen oder es handelt sich um junge Hunde (1 bis 3 Jahre) der größeren Rassen (Rottweiler, Bernhardiner, Labrador Retriever, Dogge). HARASEN stellt in seiner Studie von 2003 in den vergangenen Jahren sogar eine Zunahme der Kreuzbandrisse bei jungen großen Hunderassen fest. Fortschreitendes Alter ist mit einer Degeneration des Kreuzbandes verbunden ebenso wie höheres Körpergewicht. Dabei liegen degenerative Veränderungen des Kreuzbandes bei Hunden über 5 Jahre vor, welche mehr als 15 kg wiegen (VASSEUR et al. 1985). Eine Rasseprädisposition für eine Kreuzbandruptur liegt vor allem beim Labrador Retriever und Rottweiler vor (WHITEHAIR et al. 1993). Eine Studie von COMERFORD et al. (2006) zeigt den histologischen Unterschied der parallel angeordneten Kollagenfasern beim Labrador Retriever zu der fibrokartilaginösen Formation der Kollagenfasern des Greyhounds, welche eine Adaption an extreme Bedingungen wie Hunderennen zu sein scheint. Auffallend ist, dass bei dem für Kreuzbandrisse prädisponierten Labrador Retriever eine höhere Anzahl von Kollagenfasern kleineren Durchmessers vorhanden ist als beim Greyhound, wobei letztere Rasse keine Prädisposition für einen Kreuzbandriss besitzt. Auch das Geschlecht scheint als prädisponierender Faktor für einen Kreuzbandriss eine Rolle zu spielen: beim Menschen erleiden weibliche Athleten wesentlich öfter einen Kreuzbandriss als männliche Sportler. Östrogen- Rezeptoren sind in Fibroblasten bei Kaninchen und Menschen in Kreuzbändern gefunden worden. Der Östrogen- Einfluss auf Fibroblasten ist nachgewiesen (INNES 2003). Auch bei Hunden ist vorwiegend das weibliche Geschlecht betroffen, in einer Studie von HARASEN (2003) waren 65% der Kreuzbandrisspatienten Hündinnen. BENNETT (1990) hat Kreuzbandrupturen untersucht, welche mit einer Gonitis asssoziiert sind. Dabei wirkt der entzündliche Prozess so nachteilig auf das Kreuzband ein, dass dieses durch ein geringes Trauma reissen kann. Immunkomplexe und Antikörper gegen Kollagen 1 und 2, welche im Blut und in der Synovialflüssigkeit gefunden wurden, sind nach BENNETT (1990) nicht primär immunvermittelt, sondern wahrscheinlich ein sekundäres Phänomen. Literaturübersicht 7 Diese Vermutung deckt sich mit den Ergebnissen von DE ROOSTER et al. (1999). Deren These ist, dass die durch die Kreuzbandruptur entstandene Gelenksinstabilität zusammen mit erhöhtem Gewicht zu einem mechanischen Schaden am Gelenkknorpel führt und daraufhin Antigene in Form von Enzymen, Kollagen und Knorpel frei werden, welches dem Immunsystem präsentiert wird, worauf die Produktion von Autoantikörpern eingeleitet wird. Auch GRIFFIN und VASSEUR (1992) vertreten diese These. So ist für die Autoren die Kreuzbandruptur bei vielen Hunden ein progressiver Prozess mit einer entzündlichen Komponente in den frühen Stadien von Band- und Knorpeldegeneration. In einer Studie von DE BRUIN et al. (2007 a) wurde demonstriert, dass eine zelluläre Reaktivität der TLymphozyten im peripheren Blut gegen Kollagen- Typ 1 sowohl bei Hunden mit Kreuzbandriss vorhanden ist, aber ebenso bei gesunden schein- operierten Hunden am Kniegelenk und gesunden Hunden vorkommt. Ein Anstieg der Proliferation der Lymphozyten lag mehrheitlich bei den Hunden mit Kreuzbandriss vor, jedoch war kein Unterschied bezüglich der Lymphozyten Reaktivität zu Kollagen- Typ 1 zwischen Hunden, die einen Kreuzbandriss im kontralateralen Kniegelenk entwickelten und denen, die keine kontralaterale Ruptur erlitten, zu erkennen. Eine Aussage hinsichtlich einer Initiatorrolle der zellulären Immunantwort gegen Kollagen- Typ 1 beim Kreuzbandriss des Hundes kann nicht getroffen werden. Zukünftige Untersuchungen von Synovialflüssigkeit sollen klären, ob lokal im Kniegelenk eine zelluläre Reaktivität der T-Lymphozyten gegen Kollagen- Typ 1 existiert (DE BRUIN et al. 2007 a). Häufig ist der Kreuzbandriss mit einer lymphozytär-plasmazytären Synovitis assoziiert. Entzündungen in der Synovialmembran und entzündliche Veränderungen in der Synovialflüssigkeit bei Hunden mit Kreuzbandruptur sind schon mehrfach beschrieben worden (MUIR et al. 2005; GALLOWAY et al. 1995; LAWRENCE et al. 1998; HEWICKER-TRAUTWEIN et al. 1999; GRIFFIN u. VASSEUR 1992; LEMBURG et al. 2004). Degenerative Gelenkserkrankungen werden nicht mehr als ein rein nicht-entzündlicher Prozess verstanden (DE ROOSTER et al. 1999). Die Ursache der chronischen Entzündung und welche Rolle diese Entzündung für den Mechanismus einer Kreuzbandruptur spielt ist unbekannt. Die Vermutung eines immunvermittelten Geschehens stützt sich auf die Tatsache, dass in der Synovialmembran IgG- und IgM- Antikörper vorhanden sind und die Entzündungszellpopulation auch zahlreiche dendritische Zellen enthält, welche das MHC II- Literaturübersicht 8 Antigen exprimieren (MUIR et al. 2005 b; LAWRENCE et al. 1998; HEWICKERTRAUTWEIN et al. 1999; LEMBURG et al. 2004). Neuere Untersuchungen zeigen den Nachweis von Bakterien- DNA im Kniegelenk bei Hunden mit Kreuzbandriss (MUIR et al. 2007). Dieses bakterielle Material könnte als immunologischer Trigger für die Synovialitis fungieren. Dafür spricht auch der Nachweis einer erhöhten Expression von TLR-2 (toll-like-rezeptor-2) bei Hunden mit einer bestehenden Oligoarthritis nach Kreuzbandrissruptur, welcher eine Aktivierung durch bakterielle Lipoproteine erfährt. Eine Schlüsselrolle des TLR besteht darin, dendritische Zellen zu aktivieren um Th1 T-Zell Antworten zu unterstützen (MUIR et al. 2007). BARRETT et al. (2005) untersuchten und verglichen bei caninen Kreuzbandrupturen als auch bei humanen Kreuzbandrupturen die Dichte Makrophagen-ähnlicher Zellen in der Synovialmembran, welche kollagenolytische Enzyme wie TRAP (Tartrate-resistant–acid-phosphatase) und Kathepsin K produzieren. In dieser Studie zeigte sich, dass signifikant mehr TRAP- positive Zellen und Kathepsin K- positive Zellen beim caninen Kreuzbandriss vorhanden sind als beim humanen Kreuzbandriss Die Autoren sehen Kreuzbandrisse bei den meisten Hunden als Endstadium einer immunvermittelten entzündlichen Arthropathie an, bei der Kathepsin K und TRAP zu einer irreversiblen Zerstörung des Kreuzbandes führen. Auch MUIR et al. (2005) zeigten, dass bei caninen rupturierten Kreuzbändern die mRNA von Matrixmetalloproteinasen wie MMP-2 und MMP-9 im Vergleich zu gesunden Kreuzbändern ansteigt. Dabei wurden die mRNA von TRAP und Kathepsin S nur in rupturierten Kreuzbändern nachgewiesen. Die Hypothese einer immunvermittelten Entzündung im Synovialgewebe wird durch die Tatsache gestützt, dass Kathepsin S an der Antigenpräsentation und am Matrixabbau beteiligt ist. Kathepsin K ist sowohl im intakten Gewebe als auch im rupturierten Kreuzband enthalten. KLOCKE et al. (2005) vermuten, dass Synovialmakrophagen in der Synovialmembran und der Gelenkkapsel von Hunden mit rupturierten Kreuzbändern proinflammatorische Zytokine wie Interleukin-6 und Tumor-Nekrose-Faktor-α produzieren und somit wesentlich beteiligt sind an der Entstehung von pathologischen Veränderungen wie der sekundären Osteoarthritis bei Kreuzbandrissen. Die Dichte der Synovialmakrophagen ist dabei positiv korreliert mit der Schwere der sekundären osteoarthritischen Veränderungen. Literaturübersicht 9 Nach MUIR et al. (2005) sind immunvermittelte entzündliche Veränderungen wichtige Faktoren, welche klinische Erscheinungen wie chronische Lahmheit, bilaterale Erkrankung und die häufig auftretende Osteoarthritis beim Kreuzbandriss erklären könnten. Die Frage bleibt offen, was sich zuerst entwickelt - die Synovialitis oder die Gelenksinstabilität und die Kreuzbandruptur. Dabei fehlen weitgehend Untersuchungen am Kniegelenk vor dem Eintritt einer Kreuzbandruptur (MUIR et al. 2005). Eine aktuelle Studie von DE BRUIN (2007 b) zeigt beim unilateralen Kreuzbandriss eine signifikante Interleukin8 Expression im verletzten Kniegelenk nach Kreuzbandruptur beim Vergleich mit dem unversehrten kontralateralen Kniegelenk und bei Hunden mit medialer Patellaluxation. 6 Monate nach der Kreuzbandrissoperation war die Interleukin-8 Expression jedoch auch signifikant im kontralateralen Kniegelenk verglichen mit dem Schultergelenk angestiegen. Diese Ergebnisse könnten darauf hindeuten, dass ein Entzündungsgeschehen bereits vor der Kreuzbandruptur existiert (De BRUIN et al. 2007 b). Die exakte Rolle von proinflammatorischen Zytokinen, anti-inflammatorischen Zytokinen, Wachstumsfaktoren und Matrix abbauenden Enzymen wie Matrixmetalloproteinasen, Kathepsinen und TRAP bleibt weiterhin unklar (DOOM et al. 2008) Stickstoffmonoxid (NO) spielt eine wichtige Rolle in der Initiation und der Progression von entzündlichen und degenerativen Gelenkerkrankungen (MURELL et al. 1996; EVANS et al. 1995). Stickstoffmonoxid bewirkt einen Knorpelabbau durch Verhinderung der Kollagen- und Proteoglycanproduktion (PELLETIER et al. 1998). SPRENG et al. (2000) untersuchten die iNOS- (induzierbare Stickoxid Synthase) Produktion in der Synovialmembran und im kranialen Kreuzband. Während sich in der Synovialmembran die iNOS- Konzentration zwischen Hunden mit rupturiertem Kreuzband und gesundem Kreuzband nicht unterschied, sank die iNOS- Konzentration im rupturiertem Band im Gegensatz zum gesundem Band deutlich ab. Die Ursache ist den Autoren nach in der Unterversorgung des Blutkreislaufes im Band bei einer Kreuzbandruptur zu sehen. Aufgrund des Vorkommens von iNOS im gesunden Kreuzband wird vemutet, dass NO eine physiologische Rolle spielt. RIITANO et al. (2002) zeigen in ihrer Studie, dass Explantate von intakten Kreuzbändern iNOS-induziertes NO produzieren. Durch Stimulation der chondroiden metaplastischen Zellen des Kreuzbandes durch proinflammatorische Zytokine wie Interleukin-1 und Tumor- Nekrose- Faktor-α steigt die iNOS- Produktion an. Die Autoren Literaturübersicht 10 gehen davon aus, dass die NO- Produktion eine Rolle im pathophysiologischen Prozess des Kreuzbandrisses spielt. Nach BENNETT (1990) kann das Kreuzband außerdem durch andere Gelenksentzündungen wie rheumatoide, infektiöse und idiopathische Arthritis geschwächt werden. Eine valgoide Instabilität des Gelenks, welche für gewöhnlich nach Femurfrakturen oder Hüftluxationen folgt, wirkt sich ebenfalls nachteilig auf das Kreuzband aus. Auch eine Deformation der Tibia verändert die Biomechanik des Gelenks, woraus eine degenerative Gelenkerkrankung und eventuell die Ruptur des Kreuzbandes resultiert. 2.2.2 Histologie der Synovialmembran beim Kreuzbandriss LIPOWITZ et al. (1985) untersuchten die Synovialmembran von Hunden nach experimenteller Durchtrennung des Kreuzbandes. Bei allen Hunden war dabei eine Synovialdeckzellhypertrophie und/ oder -hyperplasie und auch eine gesteigerte Hyperämie und Hyperkapillarität festzustellen. Eine ausgeprägte villöse Proliferation zeigte sich 8 Wochen post operationem. Nach einer Woche p.op. erschienen bereits einige mononukleäre Zellen als diffus verteilte oder aber auch als perivaskuläre Akkumulationen. Nach 8 bis 13 Wochen p.op. zeigten sich subsynovial hochgradige, meist perivaskuläre Akkumulationen von Lymphozyten und Plasmazellen. Bei den dominierenden Plasmazellen waren des öfteren Hämosiderin-haltige Makrophagen zu sehen. Die Autoren diskutieren die Möglichkeit, dass Hämorrhagien eine Synovialitis produzieren könnten. Wiederholte Injektionen von Blut in Kniegelenke von Hunden führten zu einer chronischen Entzündung und subsynovialer Fibrose (CONVERY et al. 1976; HOAGLUND 1967). BRANDT et al. (1991) untersuchten das Synovialgewebe 54 Monate nach experimenteller Durchtrennung des Kreuzbandes bei Hunden. Sichtbar wurde dabei eine Synovialdeckzellhyperplasie (bis 10 Reihen), und das Synovialgewebe aus dem infra- und suprapatellaren Fettgewebe zeigte eine extensive mononukleäre Zellinfiltration und Fibrose; in der Synovialmembran der medialen parapatellaren Region war keine mononukleäre Zellinfiltration vorhanden. GALLOWAY und LESTER (1995) unterteilten in ihrer Studie 2 Gruppen von Hunden mit spontanem Kreuzbandriss jeweils nach An- oder Abwesenheit subsynovialer, fokaler, nodulärer, lymphoplasmazytärer Aggregate. In Gruppe 1 war das meist perivaskulär gelegene Literaturübersicht 11 Lymphozytenaggregat von Plasmazellen umgeben. Diese Hunde wiesen dabei sowohl eine vermehrte Anzahl an subsynovialen Kapillaren auf, als auch eine erhöhte Zahl der Synovialdeckzellreihen (2 bis 10). Es handelt sich bei der Gruppe 1 um Hündinnen, welche öfter schwerer und jünger als die Hunde in Gruppe 2 waren. In Gruppe 2 mit kleineren und älteren Hunden als in Gruppe 1 wiesen die Bioptate diffuse Infiltrate von Lymphozyten, Plasmazellen und Makrophagen auf. Auch hier zeigte mehr als die Hälfte der Hunde eine villöse Hyperplasie mit vielen Kapillaren. Die meisten Synovialdeckzellen waren hypertroph und hyperplastisch. Die schwereren, jüngeren Hunde aus Gruppe 1 wiesen die gravierenderen histopathologischen Veränderungen an der Synovialmembran auf. Nur in dieser Gruppe kamen partielle Bandrisse und beidseitige Kreuzbandrupturen vor. Eventuell ist die unvollständige Ruptur des Kreuzbandes als möglicher Faktor für die Entstehung schwerer Entzündungerscheinungen anzusehen. Bei Gruppe 2 vermuteten die Autoren, dass die altersbedingte Degeneration des Kreuzbandes zur Ruptur führt und die entzündlichen Veränderungen sekundärer Natur sind. Beim Menschen konnten lymphoplasmazytäre Ansammlungen bei rheumatoider Arthritis und vielen infektiösen Arthritiden gefunden werden (HARRIS 1990). Die noduläre Form gilt als histologischer Marker einer Immunantwort und die vermehrte Zahl an Plasmazellen sind ein Indikator für Antikörperproduktion. Die histologischen Läsionen der Gruppe 1 sind kompatibel mit einer immunvermittelten Synovitis (GALLOWAY und LESTER, 1995). Auch LEMBURG et al. (2004) beobachteten bei der histologischen Untersuchung von Hunden mit Kreuzbandruptur in der Synovialmembran vielfach perivaskuläre lymphoplasmazelluläre Akkumulationen ohne vorhandene lymphatische Follikel oder Keimzentren. Die Autoren stellten fest, dass diese histopathologischen Veränderungen denen beim Menschen mit Osteoarthritis und lymphoplasmazellulärer Synovialitis gleichen. KRENN et al. (1999) zeigten in ihren Untersuchungen, dass beim Menschen mit Osteoarthritis und lymphoplamazellulärer Synovialitis B-Zellen perivaskulär einwandern, akkumulieren und sich direkt, ohne weitere Proliferation, in Plasmazellen differenzieren. Dies spricht für eine spezifische, nicht lokal vermittelte Immunantwort dieser degenerativen Erkrankung. Literaturübersicht 12 2.2.3 Immunhistochemie der Synovialmembran beim Kreuzbandriss des Hundes In einer Studie von HEWICKER-TRAUTWEIN et al. (1999) stellte sich heraus, dass bei der Untersuchung der Synovialmembran von Hunden mit spontanem Kreuzbandriss und sekundär entwickelter Osteoarthritis vor allen Dingen subsynovial MHC II- positive Zellen vorhanden sind, welche vorwiegend eine dendritische Morphologie besitzen. Die Zahl der meist diffus verteilten CD5+, CD4+ und CD8+ Lymphozyten war gering. Die Autoren diskutierten, dass die Anwesenheit von dendritischen MHC Klasse II- Zellen einen Indikator für die Präsentation eines unbekannten Antigens für die T-Zellen darstellen könnte. Bei LEMBURG et al. (2004) bestanden die Hauptzelltypen in untersuchten Synovialisproben aus Kniegelenken von Hunden mit Kreuzbandriss (und entzündlich verändertem Gewebe) vor allen Dingen aus B-Lymphozyten und Plasmazellen. Die Plasmazellen waren vorwiegend dem Isotyp- IgG zugehörig, weniger entsprachen dem Isotyp- IgM und noch weniger dem IgA- Isotyp. Diese Ergebnisse stehen im Gegensatz zu einer früheren Untersuchung von LAWRENCE et al. (1998), die nach der immunhistochemischen Untersuchung der Synovialis von Hunden mit Kreuzbandruptur zu dem Ergebnis kamen, dass vor allem IgM- und dann nachfolgend IgG- positive Zellen nachgewiesen werden konnten, während IgA- positive Zellen nicht vorhanden waren. Bei entzündlich verändertem Synovialgewebe des Menschen mit Osteoarthritis (KRENN et al. 1999) waren es vorwiegend IgG- und IgA- positive Plasmazellen, welche sich in der Peripherie lymphozytärer Aggregate fanden. Bei der Untersuchung der T-Lymphozytenpopulation in der Synovialmembran von Hunden mit Kreuzbandriss von LEMBURG et al. (2004) erwiesen sich die CD4+ T-Lymphozyten als stärkster Vertreter, gefolgt von den CD8+ T-Lymphozyten. LEMBURG et al. (2004) zeigten außerdem, dass in stark entzündlich veränderten Synovialisanschnitten die gesamte Deckzellschicht positiv für MHC II waren, dabei hatten die Deckzellen das Aussehen von Typ A- Synoviozyten. Übereinstimmend mit den Untersuchungen von HEWICKERTRAUTWEIN et al. (1999) fanden sich überwiegend subsynovial MHC II- positive Zellen mit dendritischer Morphologie. Weiterhin konnte gezeigt werden, dass 95% der Zellen mit dendritischer Morphologie in der Synovialmembran von Hunden mit Kreuzbandriss sowohl MHC II- als auch CD1c- Antigene exprimieren. Diese waren dabei in direkter Nachbarschaft zu lymphozytären Zellen zu finden. Nach Meinung der Autoren handelt es sich dabei Literaturübersicht 13 wahrscheinlich um ausgereifte dendritische Zellen. Ausserdem wiesen LEMBURG et al. (2004) eine positive Korrelation der Expression von Adhäsionsmolekülen (CD11/CD18 Familie) mit dem Schweregrad der entzündlichen Infiltration der Synovialmembran bei Hunden mit Kreuzbandruptur nach. 2.3 Histologische und immunhistochemische Befunde an der Synovialmembran von Hunden mit immunvermittelten Arthritiden 2.3.1 Klassifikation der entzündlichen Gelenkserkrankungen beim Hund Nach BENNETT und MAY (1995) lassen sich entzündliche Gelenkerkrankungen in infektiöse Formen, die sehr seltenen kristallinduzierten und die immunbedingten nichtinfektiösen Formen unterteilen. Immunbedingte Arthritiden, die sich meist als Polyseltener auch als Mono- oder Oligoarthritiden präsentieren, können aufgrund des radiologischen Erscheinungsbildes in erosive und nicht-erosive Formen unterteilt werden (Tabelle 1). 2.3.2 Erosive Arthritis Häufigste erosive Arthritisform ist die rheumatoide Arthritis; dabei handelt es sich um eine autoimmune, progressive, bilateral symmetrische, erosive Polyarthritis (LEWIS 1994). Die chronische Polyarthritis ist eine meist chronische und progredient verlaufende Systemerkrankung des Bindegewebes, die sich mit destruktiven Veränderungen an den Gelenken manifestiert und fakultativ auch verschiedene innere Organe befallen kann. Die chronische Polyarthritis selbst basiert auf einer genetisch determinierten Empfänglichkeit (SCHWALBACH und SPRENG, 1991). Die Ätiologie der rheumatoiden Arthritis ist unbekannt, aber sie scheint multifaktoriell zu sein (BENNETT and MAY, 1995). Zur Diskussion standen in der Vergangenheit Streptokokken, Clostridien, Mykoplasmen, Corynebakterien und Viren (SCHWALBACH et al. 1993 b). Ergebnisse zweier Studien deuten auf die Anwesenheit des Staupe-Virus in den erkrankten Gelenken und eine ätiologische Bedeutung bei der rheumatoiden Arthritis des Hundes hin (BELL et al. 1991; Literaturübersicht 14 MAY et al. 1994). Beim Hund ist die rheumatoide Arthritis eine seltene Erkrankung (PEDERSEN et al. 2000). Die rheumatoide Arthritis betrifft junge bis mittelalte Hunde (1-8 Jahre) und zum Teil kleine und Toy Rassen, es liegt keine Geschlechtsdisposition vor (LEWIS 1994). Bei der rheumatoiden Arthritis sind besonders die Karpal-, Tarsal-, Ellenbogen- und Kniegelenke betroffen, aber auch Phalangeal-, Schulter- und Hüftgelenke. In Ausnahmefällen können auch Wirbelsäulengelenke erkranken. Vergesellschaftet ist die rheumatoide Arthritis im frühen Stadium mit Symptomen wie Fieber, Anorexie und einer Lymphadenopathie. Die renale Amyloidose kann als Komplikation einer lang andauernden Erkrankung auftreten. Die ersten radiologischen Veränderungen bestehen in einer Weichteilschwellung (arthritische Weichteilzeichen) und dem Verlust der Knochendichte. Kollateralphänomene wie die Entkalkung des Knochens können erst Monate nach Entzündungsbeginn festgestellt werden. Ein wichtiges röntgenologisches Merkmal der rheumatoiden Arthritis des Hundes nach wochen- bis monatelanger Erkrankung sind deutliche Erosionen subchondraler und gelenknaher knöcherner Strukturen. Ein deutlich sichtbar erweiterter Gelenkspalt ist das Ergebnis von Knorpelerosionen und der Zerstörung des subchondralen Knochens (PEDERSEN et al. 2000) Diese sogenannten arthritischen Direktzeichen kommen infolge des proliferativen Entzündungsprozesses zustande (SCHWALBACH et al. 1993 b). Der Schwerpunkt in der Diagnostik wird auf die röntgenologischen und histologischen Befunde gelegt (BENNETT, 1987). Nach BENNETT (1987) gibt es 4 wesentliche Unterschiede zur rheumatoiden Arthritis des Menschen. Beim Hund gibt es die beim Menschen häufig beobachteten subkutanen Knoten nicht und auch Lymphfollikel werden sehr selten in der Synovialmembran beobachtet. Ausserdem gibt es beim Hund keine Augen assozierten Erkrankungen wie z.B. eine Skleritis und auch keine vaskulären Läsionen (Polyarteriitis). Von PERSON et al. (1991) wurden speziell für den Hund diagnostische Kriterien entwickelt (Tabelle 2). Sind fünf dieser Kriterien vorhanden, ist das Vorliegen einer rheumatoiden Arthritis wahrscheinlich, sieben machen die Diagnose definitiv. Literaturübersicht 15 Tabelle 1: Einteilung der immunvermittelten Arthritiden beim Hund (modifiziert nach BENNETT, 2005) Erosive Polyarthritiden Rheumatoide Arthritis Polyarthritis der Greyhounds Sjögren-Syndrom Felty-Syndrom Nichterosive (nicht deformierende) Polyarthritiden Idiopathische Polyarthritis (IPA) Typ 1: unkomplizierte IPA Typ 2: reaktive Arthritis (assoziiert mit extraartikulären Entzündungen bzw. Infektionen: z.B. Endokarditis, Pyometra, Pneumonie, Rhinitis, Pleuritis) Typ 3: enteropathische Arthritis (assoziiert mit gastrointestinalen Erkrankungen) Typ 4: tumorassoziiert (z.B. Mammakarzinom, Plattenepithelkarzinom) Systemischer Lupus erythematodes Polyarthritis-Polymyositis-Syndrom Polyarthritis-Meningitis-Syndrom Lymphoplasmazelluläre Gonitis Panarteriitis nodosa Arzneimittelinduzierte Arthritis Polyarthritis als Impfreaktion Literaturübersicht 16 Tabelle 2 KRITERIEN für die Diagnose der rheumatoiden Arthritis beim Hund nach PERSON et al. (1991) 1. Schmerzen und Probleme beim Aufstehen 2. Symmetrische Deformationen an den distalen Gelenken der Gliedmassen 3. Periartikuläre Weichteilschwellung 4. Bewegungsschmerz an mindestens einem Gelenk 5. Arthritis seit mindestens 3 Monaten 6. Entzündlich veränderte Synovia 7. Typische radiologische Gelenkveränderungen der betroffenen Gelenke 8. Serologischer Nachweis von Rheumafaktoren 9. Charakteristische Veränderungen an der Synovialis 10. Extraartikuläre Symptome (Tendovaginitis, Lymphadenopathie) 2.3.3 Pathogenese der rheumatoiden Arthritis Die Pathogenese ist bei allen immunbedingten Arthritiden ungeachtet des Arthritistyps ähnlich und durch Immunkomplexablagerungen in den Gelenken gekennzeichnet. Bei der Bildung von Immunkomplexen aus IgG- Antikörpern und einem bisher unbekannten Antigen entsteht im Sinne einer sterischen Konfigurationsänderung eine „Alteration“ am Immunglobulinmolekül. Das alterierte IgG wird als körperfremd empfunden und der Organismus reagiert mit der Bildung von Autoantikörpern, welche gegen den Fc- Teil des IgG- Moleküls gerichtet sind. Diese sogenannten Rheumafaktoren entdeckten WAALER (1940) und ROSE (1948) unabhängig voneinander. Die so gebildeten Komplexe haben eine Aktivierung des Komplementsystems zufolge und eine Bildung von leukotaktischen Faktoren. Zahlreiche Leukozyten dringen in das Gelenk ein und phagozytieren die Immunkomplexe. Literaturübersicht 17 Lysosomale Enzyme, welche von neutrophilen Granulozyten stammen, verursachen eine Knorpelschädigung. Die dadurch zerstörten Knorpelzellen setzen proteolytische Enzyme frei, welche den ganzen Prozess in Gang halten. Versteckte Knorpelantigene, welche durch die Zerstörung der Zellen freigelegt werden, können eine Autoimmunantwort in die Wege leiten. Der antigene Stimulus im Gelenk, der den geschilderten Ablauf einleitet, bleibt unentdeckt (NEWTON et al. 1976; LEWIS 1994; SCHWALBACH et al. 1993 a). Rheumafaktoren können jedoch bei jedem chronisch-entzündlichen Prozess mit konstanten AntigenAntikörper- Reaktionen vorkommen; deshalb gelten sie zwar als charakteristisch für die rheumatoide Arthritis, aber nicht als spezifisch. NEWTON et al. (1976) wiesen bei 70% der erkrankten Tiere, aber auch bei 7% der gesunden Hunde Rheumafaktoren nach. Ein positives Testergebnis sichert die Diagnose einer rheumatoiden Arthritis ebensowenig, wie ein negatives Testergebnis diese ausschließt (PERSON et al. 1991). Im Gegensatz zum Menschen, bei dem die IgM- Rheumafaktoren überwiegen, gehören beim Hund viele der Rheumafaktoren der IgG- Klasse an (HALLIWELL et al. 1989). 2.3.4 Pathologie und Pathohistologie bei der rheumatoiden Arthritis Die pathologisch-anatomischen Gelenkveränderungen können in eine reversible exsudativproliferative Synovialitis und eine anschließende irreversible Zerstörung gelenknaher Knorpel- und Knochenstrukturen unterteilt werden (WOLLENHAUPT u. ZEIDLER, 1993). Makroskopisch erscheint die Synovialis in frühen Stadien zottenförmig proliferiert. Histologisch besteht eine Hyperplasie und Hypertrophie der Synovialdeckzellen. Im oberflächlich und tiefer gelegenen subsynovialen Gewebe befinden sich diffuse und auch fokale Zellinfiltrate aus teilweise hämosiderinspeichernden Makrophagen, Plasmazellen, Lymphozyten und einigen neutrophilen Granulozyten. Gelegentlich sind kleine perivaskuläre lymphozytäre Aggregate vorhanden, jedoch keine lymphoiden Follikel. Die Infiltration mit Entzündungszellen ist oft assoziiert mit einer Hypervaskularität, einem Ödem, Hämosiderin und prominenten Fibroblasten (PEDERSEN et al. 1976; HEWICKER-TRAUTWEIN et al. 1999) Die große Anzahl von Lymphozyten und Plasmazellen weist auf die Anwesenheit eines lokalen antigenen Stimulus und einer Typ IV- Überempfindlichkeitsreaktion hin (PEDERSEN et al. 2000). Die Oberfläche der Synovialmembran kann mit Fibrin bedeckt Literaturübersicht 18 sein. In späteren Stadien bildet sich ein gefäßreiches Granulationsgewebe, der sogenannte Pannus. Der Pannus besteht vorwiegend aus proliferierenden Synoviozyten, Lymphozyten, Plasmazellen und neutrophilen Granulozyten. Dieser schiebt sich zungenförmig über die Knorpeloberfäche und auch unter dem Gelenkknorpel in Richtung auf den Markraum vor. Der „Zangeneffekt“ des Pannus führt zu einer Mikrohöhlenbildung des Knochens, Verlust von Gelenkknorpel und eventuell einer Fibrose, welche einhergeht mit Gelenksdeformation (LEWIS 1994). Die Aufnahme von IgG- Rheumafaktoren- Immunkomplexen durch Typ ASynoviozyten führt zur Aktivierung und Proliferation dieser Zellen. Solche aktivierten Synoviozyten setzen Enzyme und Mediatoren frei. Diese führen zusammen mit dem Einfluss von Lymphozyten, Monozyten und neutrophilen Granulozyten zu einer Zerstörung von Knochen und Knorpel. Eine tragende Rolle bei der Zerstörung spielen dabei vor allem Interleukin- 1, Kollagenasen und Peptidasen, welche von aktivierten Synoviozyten stammen. Auch Prostaglandin E2, welches von aktivierten Synoviozyten und Leukozyten stammt, übernimmt durch Osteoklastenaktivierung eine wichtige Rolle in der Gewebezerstörung. Eine intra- und periartikuläre Fibrose ist letztendlich der Prozess, der zur Deformation und Subluxationen führt, welche für eine chronisch rheumatoide Arthritis charakteristisch sind (LEWIS 1994). 2.3.5 Immunhistochemie der rheumatoiden Arthritis Bei den Fällen mit chronischer Polyarthritis stellen die T-Lymphozyten die dominierende Zellart dar, während die Beteiligung von Plasmazellen bei unter 25% liegt (LEMBURG et al. 2004; HEWICKER-TRAUTWEIN et al. 1999). Es handelt sich dabei mehrheitlich um perivaskulär verteilte CD4- und CD5- positive Zellen. In der kaninen rheumatoid veränderten Synovialis findet sich eine starke Immunglobulinreaktivität in Form vieler IgG- positiver Zellen und nur weniger IgA- positiver Zellen (MAY et al. 1992; LEMBURG et al. 2004). Das Vorliegen von sogenannten Lymphfollikel- ähnlichen Aggregaten im Synovialgewebe von Hunden mit rheumatoider Arthritis (MAY et al. 1992) konnte in den Untersuchungen von LEMBURG et al. (2004) nicht bestätigt werden. HEWICKER-TRAUTWEIN et al. (1999) stellten neben einer großen Zahl von perivaskulären CD4- positiven Zellakkumulationen die Anwesenheit vieler MHC II- positiver Zellen mit dendritischer Morphologie und Literaturübersicht 19 Makrophagen sowohl in der Synovialdeckzellschicht als auch subsynovial fest. Diese Ergebnisse könnten, wie bei humaner rheumatoider Arthritis dafür sprechen, dass die CD4positiven T-Zellen, die Makrophagen und die dendritischen Zellen, welche MHC II exprimieren, auf eine kontinuierliche Präsentation eines unbekannten Antigens zu den Lymphozyten hindeuten. Dendritische Zellen und Makrophagen gelten bei der rheumatoiden Arthritis des Menschen als die hauptsächlich vorherrschenden Antigen-präsentierenden Zellen (KNIGHT 1988) Mittels immunfluoreszenzmikroskopischer Doppelmarkierung konnten LEMBURG et al. (2004) zeigen, dass in der Synovialmembran von Hunden mit rheumatoider Arthritis die Zellen mit dendritischer Gestalt sowohl MHC II- als auch CD1c- Antigene exprimieren und dabei in direkter Nachbarschaft zu lymphozytären Zellen zu finden sind; hierbei handelt es sich wahrscheinlich um ausgereifte dendritische Zellen. 2.3.6 Das Polyarthritis-Polymyositis-Syndrom Das Polyarthritis-Polymyositis-Syndrom ist eine sehr seltene Erkrankung, welche durch eine bilaterale nicht-erosive Polyarthritis und eine Polymyositis gekennzeichnet ist. Die Ätiologie ist bisher unbekannt. Es existieren nur sehr wenige Studien über diese Erkrankung. Eine dieser Studien belegt das gehäufte Vorkommen bei Spaniel Rassen (BENNETT u. KELLY 1987) Um die Diagnose Polyarthritis-Polymyositis-Syndrom zu stellen, müssen außer der Anwesenheit einer nicht-erosiven symmetrischen entzündlichen Polyarthropathie und einer entzündlichen Polymyopathie mit symmetrischer Muskelatrophie, Myalgie und Muskelkontrakturen ähnliche Erkrankungen wie die rheumatoide Arthritis, der Systemische Lupus erythematodes und die subakute bakterielle Endokarditis ausgeschlossen werden (BENNETT u. KELLY 1987). Die histopathologischen Merkmale in der Synovialmembran sind eine Fibrinexsudation, eine villöse Proliferation und ein aus Plasmazellen, Makrophagen, Lymphozyten und neutrophilen Granulozyten bestehendes Entzündungszellinfiltrat. Auch im Endo- und auch teilweise im Perimysium besteht das Entzündungszellinfiltrat vorwiegend aus neutrophilen Granulozyten und Makrophagen und fokal aus Aggregaten von Lymphozyten und Plasmazellen. Die histopathologischen Ergebnisse lassen vermuten, dass es sich bei dem Polyarthritis-Polymyositis-Syndrom um ein immunvermitteltes Geschehen handelt. Gestützt wird diese Vermutung durch ein positives Ansprechen auf eine immunsuppressive Therapie Literaturübersicht 20 bei einem Teil der Patienten. Wahrscheinlich spielen auch hier sich ablagernde Immunkomplexe und Enzyme, welche durch neutrophile Granulozyten freigesetzt wurden, eine wichtige Rolle in der Pathogenese des Polyarthritis-Polymyositis-Syndroms (HEWICKER-TRAUTWEIN et al. 2008). 2.4 Zyklus der Zellproliferation Der Zyklus der Zellproliferation ist in 2 Phasen gegliedert. Nach der Mitose kommt die Zelle in die Interphase. Die Interphase wird in die G 1-, S-, und G 2- Phase unterteilt. In der Präsynthesephase (G 1- Phase), welche im Anschluss an die Mitose erfolgt, wächst die Zelle, Zellbestandteile wie das Zytoplasma und Zellorganellen werden ergänzt. Die Zentriolen teilen sich. Jetzt erfolgt die Proteinbiosynthese. Diese Phase dauert im Durchschnitt 3 Stunden. In der G 1- Phase liegt ein Satz von Chromosomen mit einem Chromatid vor. Danach findet die Synthesephase (S- Phase) statt, in welcher sich die DNA redupliziert und die Histone produziert werden. Danach hat jedes Chromosom 2 Chromatiden. Diese Phase dauert circa 7 Stunden. Im Anschluss folgt die G 2- Phase, auch Postsynthesephase genannt, in der sich die Zell-Zell-Kontakte lösen und die Zelle sich abrundet und vergrößert. Es werden verstärkt RNA-Moleküle und zellteilungsspezifische Proteine synthetisiert, um die nachfolgende Zellteilung vorzubereiten. Die mittlere Dauer beträgt 3 bis 4 Stunden (ALBERTS et al. 2005; LIEBICH 2004) Die Mitosephase wird in Pro-, Meta-, Ana- und Telophase eingeteilt. Hier findet die Teilung von Chromosomen, Zellkern und Zelle statt (LIEBICH 2004). In der G 0Phase, auch Ruhephase genannt, verbleiben ausdifferenzierte Zellen, wie beispielsweise Nervenzellen oder Muskelzellen. Zelltypen wie Hepatozyten oder Lymphozyten befinden sich nach ihrer Ausdifferenzierung für Wochen oder Monate in der G 0- Phase, können dann aber wieder in die G 1- Phase zurückkehren und sich teilen (ALBERTS et al. 2005). 2.4.1 Ki-67-Protein Endeckt wurde dieses Protein in der Stadt Kiel, welche mit der Nummer des Originalklons für dessen Namen steht (SCHOLZEN u. GERDES 2000). Das Ki-67- Antigen, ein menschliches nukleäres nicht- Histon- Protein, ist streng assoziiert mit Zellproliferation und wird in der Literaturübersicht Routinediagnostik 21 der Pathologie als „Proliferationsmarker“ benutzt, um die Wachstumsfraktion von Zellen in menschlichen Tumoren nachzuweisen. In Immunoblots von Proteinen proliferierender Zellen detektiert Ki-67 ein Doppelband mit einem Molekulargewicht von 395 und 345 kD (SCHLÜTER et al. 1993). Nicht nur beim Menschen, sondern auch bei verschiedenen Säugetierspezies reagieren Antikörper mit Ki-67. Das Ki-67Protein ist während allen aktiven Phasen des Zellzyklus (späte G 1- Phase, S-, G 2- und Mitosephase) anwesend, jedoch nicht in ruhenden Zellen (G 0) und der frühen G 1- Phase. Während der Interphase kann das Antigen ausschließlich im Nukleus detektiert werden, während es in der Mitose auch im Zytoplasma lokalisiert ist. Durch die biologische Halbwertszeit von 1 Stunde liegt eine ständige Synthese und Degradation vor (SCHOLZEN u. GERDES 2000). 2.5 Allgemeines über die Apoptose Die Apoptose oder der programmierte Tod von Zellen ist ein essentieller physiologischer Prozess, der wie die Proliferation für die Homöostase eines Organismus unabdingbar ist. Störungen des geordneten Zusammenwirkens von Zellproliferation und Zelltod kann beispielsweise zur Tumorbildung führen. (ZIMMERMANN et al. 2001; KUMAR et al. 2005). Der programmierte Zelltod wurde 1842 bei der Beobachtung der Ontogenese von Wirbeltieren zum ersten Mal beschrieben (VOGT 1842). VOGT beobachtete, dass während der Entwicklung von Amphibien unerwünschte Gewebe (Schwanz, Schwimmhäute) durch Zelltod gezielt abgebaut werden. Der Begriff Apoptose taucht erstmals in den Untersuchungen von KERR et al. im Jahre 1972 auf. Die Apoptose spielt eine wichtige Rolle in der Embryogenese, bei Hormon-abhängigenen Rückbildungen beim Adulten, als Verteidigungsmechanismus in Immunreaktionen, bei Zellschäden, ausgelöst durch Tumorerkrankungen oder virale Infektionen oder andere Stimuli wie Hitze, Strahlung oder Chemikalien. Glukokortikoide können beispielsweise durch Bindung an intrazelluläre Rezeptoren Apoptose auslösen. Auch ein Entzug von Überlebens-, Wachstumsfaktoren und Zytokine, die an Oberflächenrezeptoren binden, können Apoptose induzieren. Beim Alterungsprozess besitzt die Apoptose eine tragende Rolle (KUMAR et al. 2005). Literaturübersicht Apoptotische Zellen 22 sind durch spezifische morphologische und biochemische Veränderungen charakterisiert (ZIMMERMANN et al. 2001) Die morphologischen Veränderungen beinhalten das Schrumpfen von Zytoplasma und Zellkern. Ausserdem kondensiert das Chromatin und zerfällt in Fragmente. Des weiteren bilden sich Ausstülpungen der Plasma- und der Kernmembran, die sich als sogenannte „apoptotic bodies“ abschnüren. Diese durch sogenanntes „blebbing“ abgeschnürten Vesikel und die geschrumpften Zellkörper werden dann von phagozytierenden Zellen beseitigt. (ZIMMERMANN et al. 2001; KUMAR et al. 2005). Ein wichtiges biochemisches Charakteristikum ist unter anderem die durch internukleosomale Spaltung der DNA entstandene typische „DNA-Leiter“. In der Elektrophorese isolierter DNA können die DNA- Fragmente als Leitermuster sichtbar gemacht werden und sind somit unterscheidbar von der unspezifisch umgebauten DNA nekrotischer Zellen (SARASTE u. PULKKI 2000). In der Zelle werden durch die obengenannten Stimuli die Caspasen (Cystein Aspartat-spezifische Proteasen) aktiviert. Diese liegen im Zytoplasma als Proenzyme vor und werden durch 2 spezifische Spaltungen zu voll funktionsfähigen Proteasen aktiviert. Prototyp der Caspasen ist das Interleukin-1ß converting enzyme (ICE; Caspase-1), welches verantwortlich ist für die Maturation der Proform von Il1ß zu seiner biologisch aktiven Form. Das ICE oder die Caspase-1 ist homolog zu einem Gen namens ced-3 in dem Nematoden Caenorhabditis elegans. Bei den Säugetieren sind insgesamt 14 Gene der Familie der Caspasen bekannt (ZIMMERMANN et al. 2001). Die Caspasen gelten als evolutionsbiologisch konserviert und kommen beim Menschen, Insekten, Nematoden und Hydra vor (HENGARTNER 2000). Bei der sogenannten Caspase- Kaskade aktivieren Initiator-Caspasen (Caspase-2,-8,-9) dabei nachgeschaltete Effektor-Caspasen (Caspase-3,-6,-7), die dann durch die Spaltung wichtiger Zellproteine den Tod und die Degradation der Zelle herbeiführen (ZIMMERMANN et al. 2001). Es existieren 2 Hauptwege der Caspase- Aktivierung. Der sogenannte intrinsische Weg wird über die Mitochondrien vermittelt (rezeptorunabhängig). Hier kommt es durch noch nicht genau bekannte Mechanismen zur Freisetzung von Cytochrom c und anderen proapoptotischen Faktoren wie Smac/DIABLO aus den Mitochondrien in das Zytoplasma (ZIMMERMANN et al. 2001). Dieser Weg kann ausgelöst werden durch TumorSuppressoren, wie beispielsweise p53, einem Transkriptionsfaktor, der durch Schädigung der DNA aktiviert wird. p53 stimuliert die Expression pro-apoptotisch wirkender Mitglieder der Literaturübersicht 23 Bcl-2 Familie (z. B. Bax, Bad). Diese führen dann zur Freisetzung der pro-apoptotischen Faktoren– wie etwa Cytochrom c – aus dem mitochondrialen Intermembranraum. Es wirken jedoch viele toxische Substanzen wie z.B. Chemotherapeutika auch direkt auf die Mitochondrien und können so den intrinsischen Weg der Apoptose induzieren. Durch die Bindung von Cytochrom c und dATP an Apaf-1 (apoptotischer Protease-Aktivierungsfaktor1) wird eine Konformationsänderung des Proteins verursacht. Durch diese Konformationsänderung wird die Proteinbindedomäne CARD (Caspase-RekrutierungsDomäne) von Apaf-1 zugänglich, so dass sie an die CARD Domäne der Procaspase-9 binden kann. Die Bildung dieses Heterodimers ist eine Voraussetzung für die autolytische Aktivierung der Caspase-9. Dieser Komplex wird Apoptosom genannt und stellt die aktive Form der Caspase-9 dar. Analog zu Caspase-8 beim extrinsischen Weg initiiert aktive Caspase-9 die Caspase-Kaskade. Eine Signalverstärkung dieses Weges wird innerhalb der Caspase-Kaskade durch Caspase-7 vermittelt, welche nicht nur Substrate spaltet, die an der Ausführung der Apoptose beteiligt sind, sondern ihrerseits auch die Caspase-9 aktiviert (ZIMMERMANN et al. 2001; HENGARTNER 2000; KUMAR et al. 2005). Der extrinsische Weg wird durch Ligandenbindung an einen Todesrezeptor der TNFRezeptorfamilie z.B. Fas (CD95) eingeleitet. Ferner unterscheidet man zwischen aktiver (durch Aktivierung von Rezeptoren induziert) und passiver (ausgelöst durch Entzug von Wachstumsfaktoren z. B. Neurotrophine) Apoptose. Die sogenannten Todesrezeptoren besitzen in ihrem zytoplasmatischen Teil eine Todesdomäne (DD, „death domain“). Liganden sind zum Beispiel der Tumornekrosefaktor (TNF) oder Fas-Ligand (FasL) und andere Zytokine. Durch die induzierte Trimerisierung des Rezeptors bilden die Todesdomänen eine Struktur, an die nun Adaptermoleküle mit eigener Todesdomäne binden können. In einem ersten Schritt wird das „TNF-Rezeptor assoziierte Protein“ (TRADD) rekrutiert. Anschließend bindet an die DD des TRADD das „Fas assoziierte Protein mit Todesdomäne“ (FADD). FADD besitzt neben der DD auch eine Todeseffektordomäne (DED, „death effector domain“), über welche sich die proCaspase-8 mit ihrer DED an den Komplex bindet. Diese kann sich nun durch die entstandene hohe lokale Konzentration autokatalytisch aktivieren. Die aktive Caspase-8 löst ihrerseits die Caspase- Kaskade aus, wodurch in einer signalverstärkenden Rückkopplung weitere Caspase-8-Moleküle aktiviert werden und es Literaturübersicht 24 letztendlich zu einer Aktivierung der Caspase-3 kommt (HENGARTNER 2000; ZIMMERMANN et al. 2001; KUMAR et al. 2005). 2.5.1 Caspase-3 Die häufigste Caspase in der Zelle ist die Caspase-3. Die Caspase-3 ist hauptverantwortlich für die Mehrheit der apoptotischen Effekte, unterstützt wird sie dabei von der Caspase-6 und 7 (ZIMMERMANN et al. 2001). Diese Effektorcaspasen führen zum apoptotischen Tod der Zelle. Sie aktivieren einerseits sekundäre Zielproteine (z. B. Caspase- aktivierte DNase, CAD, oder andere Caspasen) durch limitierte Proteolyse. Andererseits sind sie selbst aktiv am Abbau von Lamin (in der Zellkernmembran) und Actin (Teil des Zytoskeletts) beteiligt. Ein weiterer Aspekt ist die caspasevermittelte Unterdrückung der DNA-Reparatur (HENGARTNER 2000) Die Wege, die zu einer Aktivierung der Caspase-3 führen, können von der Cytochrom c Freisetzung aus den Mitochondrien und der Caspase-9 Funktion sowohl abhängig als auch unabhängig sein (PORTER u. JÄNICKE 1999). Caspase-3 ist essentiell für die normale Gehirnentwicklung. Caspase-3 knock-out Mäuse werden nur wenige Wochen alt. Interessanterweise sind bei diesen Mäusen die Folgen des Fehlens von programmiertem Zelltod in Form einer Hyperplasie nur im Gehirn zu sehen, jedoch nicht in den anderen Organen. Die obengenannten Autoren sehen dies eventuell als Hinweis, dass die Caspase-3 im Zentrum eines essentiellen neuralen Todeswegs liegt (PORTER u. JÄNICKE 1999). Caspase-3 ist als Vorstufe im Zytoplasma vorhanden und wird durch autoproteolytische Spaltung oder durch die Spaltung einer oder mehrerer Proteasen in das aktive heterotetramerische Enzym überführt. Die nicht-aktive Vorstufe der Caspase-3 besteht aus einer Prodomäne und einer grossen p17- und einer kleinen p12- Untereinheit. Bei der Aktivierung der Caspase-3 wird die Prodomäne abgespalten und die zwei Untereinheiten verbinden sich jeweils zu einem Molekül. So entsteht das (p17/p12)2 Tetramer mit einem Molekulargewicht von 52 kDa (TAWA et al. 2004). Literaturübersicht 25 2.6 Proliferation und Apoptose in der Synovialmembran und im Kreuzband Beim Menschen gibt es vor allen Dingen bei Patienten mit rheumatoider Arthritis oder Osteoarthritis mehrere Untersuchungen über die Proliferationsaktivität von Entzündungszellen wie B- und T-Lymphozyten und der Synovialdeckzellen in der Synovialmembran. Bei Hunden mit Synovialitiden liegen bisher keine Erkenntnisse über die Proliferationsaktivität von B- und T-Lymphozyten vor und ebenso nicht über die Proliferationsaktivität der Synovialdeckzellen. Die Apoptose wurde bisher beim Hund nur im Kreuzband untersucht und nicht in der Synovialmembran. 2.6.1 Proliferation der B-Lymphozyten in der Synovialmembran bei der Osteoarthritis und der rheumatoiden Arthritis des Menschen Plasmazellen und B-Lymphozyten bilden bei der rheumatoiden Arthritis des Menschen eine konstante und dominierende Komponente des Entzündungszellinfiltrates (MAGALHĂES et al. 2002). In einer immunhistochemischen Analyse über proliferierende und Antigenpräsentierende Zellen in der Synovialmembran bei Menschen mit rheumatoider Arthritis zeigten KRENN et al. (1996), dass proliferierende B-Zellen in Sekundärfollikeln, in kleinen follikulären Aggregaten mit dendritischen Retikulumzellen und nahe der synovialen Intima vorhanden sind. Auffallend war dabei, dass die B- und T-Lymphozytenproliferation in Anwesenheit von follikulären dendritischen Retikulumzellen und interdigitierenden dendritischen Zellen geschieht. Die Autoren stellten die Vermutung an, dass die Synovialmembran als Ort für Antigen- abhängige Proliferation und Maturation von B-und TLymphozyten fungieren könnte. In den vergangenen Jahren zeigte sich, dass in der Synovialmembran bei 10-23% der Fälle mit rheumatoider Arthritis lymphatische Follikel mit sogenannten Keimzentren vorhanden sind und dass B-Lymphozyten in der Lage sind, eine lokale Keimzentrumsreaktion zu begehen. Dabei werden in der Synovialmembran naive BZellen von einem unbekannten Antigen aktiviert und differenzieren sich lokal in Plasmazellen (KIM et al. 1999; MAGALHĂES et al. 2002). Literaturübersicht 26 Die Osteoarthritis ist im Gegensatz zur rheumatoiden Arthritis durch eine nicht follikuläre Entzündungsinfiltration und eine charakteristische Anordnung von Lymphozyten und Plasmazellen gekennzeichnet. Gegenstand der Untersuchungen von KRENN et al. (1999) war die Klärung der Frage, ob die Akkumulationen von Plasmazellen und B-Lymphozyten auf lokaler Proliferation oder auf einer hämatogenen Einwanderung bereits aktivierter Zellen basieren. Die Autoren demonstrierten hochgradig mutierte VH Gene- von B-Lymphozyten aus der Synovialmembran von Patienten mit Osteoarthritis. Antigen-aktivierte B-Lymphozyten gehen mit einer somatischen Hypermutation der VH Gene einher. Die somatische Mutation der VH Gene erfordert eine Keimzentrumsreaktion wie zum Beispiel in Lymphknoten, jedoch sind bei der Osteoarthritis in der Synovialmembran keine Keimzentrum-ähnlichen Strukturen vorhanden. KRENN et al. (1999) zeigten zwei charakteristische Anordnungen der BLymphozyten auf. Zum einen wurden perivaskulär lokalisierte CD20 B- und CD4- und CD8T-Lymphozyten von vorwiegend IgG- positiven Plasmazellen umgeben. In diesen Aggregaten waren sehr wenige proliferierende Zellen und gar keine follikulären dendritischen Zellen vorhanden. Zum anderen wurden Plasmazellen in der Nähe von Blutgefässen lokalisiert. Aufgrund der nachgewiesenen hochgradig mutierten VH- Gene der B-Lymphozyten, der geringen Proliferationsaktivität in den lymphatischen Aggregaten und zugleich der charakteristischen Anordnung von B-Lymphozyten und Plasmazellen vermuten die Autoren, dass Aktivierung und Proliferation der Lymphozyten an einem anderen Ort als der Synovialmembran stattfindet und diese anschließend hämatogen in die Synovialmembran immigrieren und sich ohne weitere Proliferation direkt zu Plasmazellen differenzieren (KRENN et al. 1999). MAGALHĂES et al. (2002) unterscheiden eine Keimzentumsreaktion (maturativer Typ) von einer Nicht-Keimzentrumsreaktion (akkumulativer Typ) in der Synovialmembran. Die synovialen Keimzentren werden auch als ektopische lymphatische Follikel bezeichnet. Dabei gilt der maturative Typ als charakteristisch für die rheumatoide Arthritis, der akkumulative Typ kommt sowohl bei der rheumatoiden Arthritis als auch bei der Osteoarthritis vor. Literaturübersicht 27 2.6.2 Proliferation von T-Lymphozyten in der Synovialmembran bei der rheumatoiden Arthritis des Menschen KRENN et al. (1996) zeigten in einer immunhistochemischen Analyse über proliferierende und Antigen-präsentierende Zellen bei der rheumatoiden Arthritis des Menschen, dass proliferierende T-Zellen in T-Lymphozyten- Aggregaten, perivaskulär und sowohl in als auch nahe der Synovialdeckzellschicht vorhanden sind. Dabei vermuteten die Autoren, dass die perivaskuläre Region bei der rheumatoiden Arthritis möglicherweise den Ort der TLymphozytenaktivierung darstellen könnte. Die Tatsache, dass proliferierende TLymphozyten in und nahe der Synovialdeckzellschicht vorhanden sind, weist nach Meinung der Autoren auf eine Beziehung zwischen Synovialdeckzellen und T-Lymphozyten hin. Da Synovialdeckzellen charakteristische Eigenschaften von Antigen- präsentierenden Zellen aufweisen, könnte durch die Produktion von Zytokinen eine lokale Proliferation von den in die synoviale Intima einwandernden T-Lymphozyten hervorgerufen werden. Außerdem wiesen die Autoren eine deutliche Korrelation zwischen dem Auftreten proliferierender TLymphozyten und der Anzahl von Antigen- präsentierenden Zellen (interdigitierende dendritische Retikulumzellen) nach. SCHASER et al. (1996) demonstrierten, dass T-Zellen von Patienten mit rheumatoider Arthritis kaum Proliferationsaktivität zeigen. 2.6.3 Apoptose von synovialen T- und B-Lymphozyten beim Menschen Apoptose und auch die Proliferation sind assoziiert mit der Homöostase im Gewebe oder im Immunsystem, genauso wie mit der Pathophysiologie von Autoimmunerkrankungen wie zum Beispiel der rheumatoiden Arthritis. Rheumatoide synoviale T-Zellen sind hoch empfänglich für anti-Fas monoklonale Antikörper (mAB). Dabei sind CD3+, CD4+ und CD45RO+ T-Zellen hoch sensitiv gegen anti-Fas mAB. Fas gehört zu der TNF- Todesrezeptorfamilie des extrinsischen Weges der Apoptose. Im Gegensatz dazu gehen bei der Osteoarthrose die synovialen T-Zellen keine Apoptose durch die Fas-Bindung ein (HASUNUMA et al. 1998). Bei der rheumatoiden Arthritis des Menschen zeigten SUGIYAMA et al. (1996), dass bcl-2, ein Inhibitor der Apoptose, hauptsächlich in follikulär angeordneten Lymphozyten auffindbar ist. Der Phänotyp der Lymphozyten wurde von den Autoren nicht identifiziert. In keinem ihrer Fälle konnten die Autoren Apoptose bei den infiltrierten Lymphozyten nachweisen. Literaturübersicht 28 Synoviale Zellen, welche das Protein bcl-2 exprimieren, sind resistent gegenüber dem Mechanismus der Apoptose. SCHIRMER et al. (1998) zeigten, dass bei Patienten mit rheumatoider Arthritis CD4+CD28- T-Zellen in der Synovialmembran verstärkt bcl-2 exprimieren. Eine frühere Studie von EDWARDS u. CAMBRIDGE (1995) stellten die Hypothese auf, dass das Ausbleiben der Apoptose bei B-Zellen ein wichtiger Faktor in der Pathogenese der rheumatoiden Arthritis ist. 2.6.4 Proliferation und Apoptose von Synovialdeckzellen Die synoviale Proliferation kann durch proinflammatorische Zytokine wie IL-1ß, IL-6 und TNF-α induziert werden. HASUNUMA et al. (1998) vermuteten, dass TNF-α auf autokrinem Weg in den Synovialdeckzellen produziert wird. TNF-α wiederum induziert die Bildung von Interleukin-6. Zellklone von rheumatoiden Synoviozyten, welche für lange Zeit kultiviert werden, produzieren spontan IL-1, welches grossen Einfluss auf die synoviale Proliferation hat (GOTO et al. 1987). Eine neuere Studie von KLOCKE et al. (2005) zeigte, dass die Dichte von synovialen Makrophagen signifikant assoziiert ist mit dem Schweregrad der Osteoarthritis bei Hunden und zudem mit der Häufigkeit des Vorkommens von Interleukin-6 und TNF-α. Die Autoren stellen damit die bisher übliche Meinung über die Herkunft von Il-6 und TNF-α aus den Synovialdeckzellen in Frage und vermuten als Quelle dieser proinflammatorischen Zytokine die synovialen Makrophagen. Inwieweit die synoviale Hyperplasie bei der rheumatoiden Arthritis des Menschen vorrangig durch ein Rekruitment von Zellen des mononukleären Phagozytensystems entsteht oder auch Folge lokaler Proliferationsvorgänge von synovialen Deckzellen ist, bleibt Gegenstand kontroverser Diskussion (SCHASER et al. 1996). SCHASER et al. (1996) zeigten, dass im Vergleich zum Synovialsarkom die Zahl der proliferierenden Synovialdeckzellen sowohl bei Patienten mit Osteoarthritis als auch bei Patienten mit rheumatoider Arthritis niedrig ist. Aus den Ergebnissen schlossen die Autoren, dass der Hyperplasie in der Synovialmembran der rheumatoiden Arthritis eher ein Rekruitment von Zellen aus dem Blut, als eine signifikante lokale Proliferation von Synovialdeckzellen zugrundeliegt. Dieser Meinung schließen sich KRENN et al. (1996) an, die bei der rheumatoiden Arthritis des Menschen auch nur eine Literaturübersicht 29 geringe Proliferationsaktivität der Synovialdeckzellen nachweisen können. Auch das Ergebnis von KINNE et al (1993) zeigte, dass die Synovialdeckzellen zwar stark positiv für die als Aktivierungsmarker geltenden Protoonkogene c-fos und jun-b sind, aber nur zu 1% das Ki67- Antigen coexprimieren. Einige Studien weisen eine Mutation des p53- TumorsuppressorProteins in Synoviozyten bei der rheumatoiden Arthritis nach (FIRESTEIN et al. 1997; REME et al. 1998; AUPPERLE et al. 1998). Das Fehlen oder eine Mutation des p53Tumorsuppressor- Proteins ist mit Neoplasien und Zelltransformationen verknüpft. Die genannten Autoren vermuten, dass die Mutation des p53- Proteins zu einer überschießenden Proliferationsaktivität in den Synoviozyten führt und letztendlich zur Gelenkszerstörung. In einer Studie von KAMIMOTO et al. (2003) wird die Proliferationsaktivität von Synovialdeckzellen bei Ratten in situ im Adjuvans-Arthritis Modell demonstriert. Es stellte sich heraus, dass jeweils beide Synovialdeckzelltypen zu einem bestimmten Zeitpunkt proliferieren. Dabei sind die Typ B- Zellen die ersten, welche in der tiefen Synovialdeckzellschicht eine Proliferationsaktivität zeigen, während die Proliferationsaktivität der Typ A- Zellen während des Entzündungsprozesses in der oberflächlichen Synovialdeckzellschicht ansteigt. Die Autoren vermuten, dass die synoviale Hyperplasie ihren Ursprung in proliferierenden Synovialdeckzellen und/oder einwandernden Stammzellen haben kann. Eine ausbleibende Aktivierung der Apoptose stellt einen wichtigen Teil der Mechanismen dar, welche letztendlich zur Progression einer Vielzahl von Erkrankungen wie Krebs, Autoimmunerkrankungen und degenerativen Erkrankungen führen. Eine Dysregulation des apoptotischen Prozesses könnte auch eine wichtige Rolle in der Pathogenese der rheumatoiden Arthritis spielen. Ein Ausbleiben der Apoptose könnte eine abnormale Proliferation initiieren (SUGIYAMA et al. 1996). SUGIYAMA et al. (1996) wiesen bei Patienten mit rheumatoider Arthritis nach, dass Synovialdeckzellen zusätzlich zu einer Proliferationsaktivität auch eine Apoptose in niedriger Frequenz zeigen. Dabei vermuten die Autoren, dass der apoptotische Prozess durch eine Überexprimierung von Bcl-2, einem Inhibitor der Apoptose, unterdrückt wird. In einer immunhistochemischen Analyse von PERLMAN et al. (2000) stellte sich heraus, dass die bcl-2- Expression bei Patienten mit rheumatoider Arthritis in der Synovialmembran höher ist als bei Patienten mit Osteoarthritis. Dabei waren hauptsächlich Fibroblasten-ähnliche Deckzellen positiv; die Dicke der Literaturübersicht 30 Synovialdeckzellschicht und die Entzündung waren positiv korreliert mit der Anzahl der bcl2- positiven Zellen. Die Autoren vermuten, dass bcl-2 die Apoptose bei Fibroblastenähnlichen Deckzellen unterdrückt und letztendlich zu einer Synovialdeckzellhyperplasie führt. HASANUMA et al. (1998) demonstrierten, dass die Apoptose bei rheumatoiden Synoviozyten von dem Rezeptor Fas abhängig und charakteristisch für die rheumatoide Arthritis ist und nicht bei der Osteoarthritis vorkommt. 2.6.5 Apoptose im Kreuzband von Hunden Über die Apoptose im Kreuzband existieren nur sehr wenige Studien; diese haben hauptsächlich das kanine Kreuzband zum Gegenstand ihrer Untersuchungen. VASSEUR et al. (1985) zeigten, dass das rupturierte kanine Kreuzband im Kern ein Defizit an Fibroblasten aufweist. Als Hintergrund dessen vermuten die Autoren einen erhöhten Zelltod im Kreuzband. Eine Studie von HAYASHI et al. (2003) demonstrierte eine hohe Anzahl nicht lebensfähiger Zellen im kaninen rupturierten Kreuzband, jedoch war dabei die Anzahl apoptotischer Zellen nicht hoch. Aus diesem Grunde vermuteten die Autoren die Nekrose als Hauptart des Zelltodes der Fibroblasten. Hypoxie, verursacht durch ein Trauma des Kreuzbandes, soll letztendlich zur Nekrose der Fibroblasten führen. GYGER et al. (2006) untersuchten in ihrer Studie die Verteilung von apoptotischen Zellen in normalen und in rupturierten kaninen Kreuzbändern. Dabei stellte sich heraus, dass Apoptose sowohl im gesunden kaninen Kreuzband als auch im rupturierten kaninen Kreuzband vorhanden ist, jedoch die Anzahl apoptotischer Zellen im rupturierten Band wesentlich höher ist. Die Autoren gehen konform mit HAYASHI et al. (2003) in der Meinung, dass die Nekrose die Hauptform des Zelltodes nach einer Ruptur darstellt. Vor einer Ruptur könnte die Apoptose möglicherweise eine tragende Rolle hinsichtlich einer erhöhten Matrix- Degeneration im Band spielen und letztendlich ursächlich für eine Ruptur sein. Um festzustellen, ob Apoptose im kaninen Kreuzband eine Rolle vor der Ruptur oder nach der Ruptur spielt, untersuchten KRAYER et al. (2008) Hunde mit partieller Kreuzbandruptur. Besonderes Augenmerk galt dabei dem intakten Teil des partiell rupturierten Kreuzbandes, welches ebenso wie der rupturierte Teil eine hohe Anzahl apoptotischer Zellen zeigte. Die Autoren schlossen daraus, dass Apoptose nicht die Konsequenz eines akuten Traumas des Bandes ist, sondern vorher im Literaturübersicht 31 Band existiert. Die Apoptose könnte somit eine Rolle in der Pathogenese des Kreuzbandrisses des Hundes spielen. 2.6.6 Apoptose bei der Osteoarthrose Die Apoptose ist bei der Osteoarthrose sowohl beim Menschen als auch beim Hund ein Mechanismus des Zelltodes von Chondrozyten (BOILEAU et al. 2002; CHEN et al. 2005). In einem Kreuzband Transsektionsmodell bei Kaninchen konnte erfolgreich eine Knorpeldegeneration mit einem Caspase- Inhibitor verhindert werden (D`LIMA et al. 2001). Material und Methoden 33 3 Material und Methoden 3.1 Untersuchungsmaterial Zur Untersuchung lagen formalinfixierte und paraffineingebettete Synovialisproben aus dem Kniegelenk von insgesamt 37 Hunden unterschiedlicher Rassen im Alter von 4 Monaten bis vierzehn Jahren vor. Tier- und Einsendungs- oder Sektionsfallnummer, Alter, Geschlecht, Rasse und Erkrankungs- bzw. Todesursache der Tiere sind im Anhang unter 9.1 aufgelistet. Das gesamte Tiermaterial wurde in fünf Gruppen eingeteilt. Diese bestehen aus der Vergleichstiergruppe, den Kreuzbandrissgruppen 1 bis 3 mit jeweils unterschiedlichem Entzündungsgrad der Synovialis (KBR-Gruppen) und den Hunden mit Polyarthritis (Gruppe 4). 3.1.1 Vergleichstiere Die 8 Vergleichstiere stammen aus dem Sektionsgut des Instituts für Pathologie der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover und waren zur diagnostischen Sektion eingesandt worden. Die Vergleichstiere wiesen vorberichtlich und bei der Sektion keinerlei Erkrankungen des Bewegungsapparates auf. Das Durchschnittsalter der Vergleichstiergruppe betrug 4,9 Jahre und das Durchschnittsgewicht lag bei 34,3 kg. 3.1.2 Hunde mit Kreuzbandriss und Synovialitis (Gruppe 1 bis 3) In die KBR-Gruppe 1 wurden zehn Hunde mit Kreuzbandriss und geringgradiger Synovialitis eingruppiert. 2 Synovialisproben dieser Tiere wurden aus der Tierklinik Greven zur Verfügung gestellt (Nr. 9, 14), die restlichen 8 Synovialisproben stammen aus der Klinik für Kleintiere der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover. Alle Synovialisproben wurden im Rahmen einer Kreuzbandrissoperation entnommen. Die Tiere waren im Durchschnitt 5,7 Jahre alt und 33,4 kg schwer. Bei 8 Tieren war das linke Knie betroffen und bei 2 Tieren die rechte Seite. Bei einem Geschlechterverhältnis von 1:1 handelt es sich um 5 Hündinnen (davon eine kastriert) und 5 Rüden (davon vier kastriert). Die KBR-Gruppe 2 besteht aus 5 Hunden mit Kreuzbandriss und mittelgradiger Synovialitis. Eine Synovialisprobe war von extern eingesandt worden (Nr.19), die übrigen Proben wurden Material und Methoden 34 im Rahmen einer Kreuzbandrissoperation in der Klinik für Kleintiere der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover entnommen. Das Durchschnittsalter und -gewicht der Hunde lag bei 5 Jahren und 38,5 kg. Bei 3 Tieren wurde der Kreuzbandriss auf der linken Seite diagnostiziert und bei 2 Tieren auf der rechten Seite. In dieser Gruppe überwog der Anteil der Rüden, wobei 2 von den 3 Rüden und die beiden Hündinnen kastriert waren. Die KBR-Gruppe 3 setzt sich aus 8 Hunden mit Kreuzbandriss und hochgradiger Synovialitis zusammen. 3 Synovialisproben stammen aus der Kleintierklinik Greven (Nr. 25, 26, 27), die übrigen Synovialisproben stammen aus der Klinik für Kleintiere der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover. Durchschnittlich waren diese Tiere 5,7 Jahre alt und 44,6 kg schwer. Bei 5 von 8 Tieren lag der Kreuzbandriss auf der linken Seite vor. 5 der Tiere waren Rüden (davon einer kastriert) und 3 Hündinnen. Von den insgesamt 23 Tieren mit Kreuzbandriss und Synovialitis unterschiedlichen Grades war bei 16 Tieren die linke Knieseite betroffen und bei 7 Tieren die rechte Seite. Angaben über einen partiellen oder totalen Kreuzbandriss fehlen, ebenso Hinweise über einen zusätzlichen Meniskusschaden. 13 Rüden standen 10 Hündinnen gegenüber. Mehr als die Hälfte der Rüden (7 von 13) war kastriert, bei den Hündinnen waren bei 3 von 10 Tieren die Keimdrüsen entfernt worden. Das Durchschnittsgewicht aller Gruppen mit Kreuzbandriss betrug 38,8 kg und die Tiere waren durchschnittlich 5,5 Jahre alt. 3.1.3 Hunde mit Polyarthritis Gruppe 4 besteht aus 6 Hunden, bei denen aufgrund klinischer und histopathologischer Befunde eine Polyarthritis diagnostiziert worden war. 2 Fälle mit chronischer rheumatoider Arthritis stammen aus dem Small Animal Hospital, Faculty of Veterinary Science, University of Liverpool (Nr. 34, Nr. 36), ein Fall mit Polyarthritis-Polymyositis Syndrom aus der Klinik für Kleintiere der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover (Nr. 32). Die übrigen Fälle waren externe Einsendungen zur diagnostischen Untersuchung an das Institut für Pathologie der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover. Das Durchschnittsalter der Hunde betrug 2,0 Jahre. Ein Durchschnittsgewicht konnte nicht ermittelt werden, da nur für Nr. 32 eine Angabe von 20,3 kg vorlag. Die Synovialisproben Material und Methoden 35 wurden in 3 Fällen aus dem rechten Kniegelenk und bei einem Tier aus dem linken Kniegelenk entnommen. Eine Probenentnahme erfolgte bei einem Tier beidseitig aus den Kniegelenken (Nr. 32) und bei Nr. 33 aus der Schulter. 4 Tiere der Gruppe waren weiblich (davon eine Hündin kastriert) und 2 Tiere männlich. 3.2 Gewinnung und Aufarbeitung der Gewebeproben für die histologischen und immunhistochemischen Untersuchungen Die Probenentnahme bei den Vergleichstieren wurde in gleicher Weise wie die Probenentnahme bei den Kreuzbandrissoperationen in der Klinik für Kleintiere der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover und der Kleintierklinik Greven vorgenommen. Der Zugang zum Kniegelenk erfogte von lateral. Die Proben wurden aus einem proximal der Patella gelegenen Rezessus entnommen. Über die Art und Weise der Probenentnahme bei der Gruppe der Hunde mit Polyarthritis fehlen Angaben. Die Synovialisproben wurden 24 Stunden in neutralem, gepufferten 4%igen Formalin fixiert. Die formalinfixierten Proben wurden in Paraplast Plus (Fa. Shandon, Frankfurt) eingebettet. Nach einer dreistündigen Spülung in Leitungswasser wurden die Proben in einer aufsteigenden Alkoholreihe dehydriert (70%, 80% und 96% Ethanol, 100% Isopropylalkohol) und nach zwei Bädern in Essigsäuren-Butylester als Intermedium eingebettet. Die Paraplast-Blöcke wurden bei Zimmertemperatur und in Dunkelheit gelagert. Auf einem Rotationsmikrotom wurden 1µm dünne Paraffinschnitte angefertigt. Diese Schnitte wurden in einem Wasserbad bei 40°C gestreckt und auf Superfrost Plus Objektträger aufgezogen. Die anschliessende Trocknung erfolgte für 60 Min. in einem Trockenschrank bei 70°C (Fa. Heraeus, Hanau). 3.3 Physikochemische Färbemethoden 3.3.1 Hämatoxylin-Eosin-Übersichtsfärbung Die Färbung erfolgte automatisiert in einem Färbecenter (Leica ST 4040, Leica Mikrosystems Nussloch GmbH, Nussloch) nach einem standardisierten Laborprotokoll mit Hämatoxylin und Eosin. Material und Methoden 3.4 36 Immunhistochemische Färbemethoden 3.4.1 Einzelfärbungen 3.4.2 ABC-Methode an formalinfixiertem Paraffinmaterial Zur immunhistochemischen Darstellung der Antigene wurde die Avidin-Biotin-Komplex Peroxidase- (ABC) Methode angewandt. Der unkonjugierte Primärantikörper bindet sich spezifisch an das nachzuweisende Antigen. Der Sekundärantikörper, welcher sich an den ersten Antikörper bindet, ist biotinyliert. Das dritte Reagenz ist der Peroxidase-konjugierte Avidin-Biotin-Komplex, bei dem die freien Stellen des Avidins und die hohe Affinität zu Biotin die Bindung an das Biotin des Sekundärantikörpers ermöglichen. Das Enzym Peroxidase wird mit einem Chromogen sichtbar gemacht und damit gleichzeitig auch das gesuchte Antigen. 3.4.3 Primäre und sekundäre Antikörper Alle Primär- und Sekundärantikörper sind kommerziell erhältlich; die benutzten Verdünnungen der verwendeten Antikörper sind in Tabelle 3 und 4 aufgelistet. Nähere Angaben zu Herkunft und Herstellern befinden sich am Beginn der jeweiligen Rezepte. 3.4.4 Tertiärer Antikörper Als tertiärer Antikörper wurden bei Verwendung des DAB-Detektionssystems Peroxidasegekoppelte Avidin-Biotin-Peroxidase-Komplexe (Vector Laboratories, USA; ABC-Standard, PK-4000 und ABC-Elite, PK-6100) eingesetzt. Material und Methoden 3.4.5 37 Nachweis des Ki-67- Antigens in der Synovialmembran Marker für Proliferation: Monoklonaler Maus- Anti- Mensch- Ki-67- Antigen- Antikörper Klon MIB-1 (DAKO CYTOMATION, Glostrup, Dänemark) 1.Tag: 1. Entparaffinierung der Schnitte in einer absteigenden Alkoholreihe: Essigsäurebutylester (3 x 5 Min.), Isopropylalkohol (5 Min.), 96%iger und 70%iger Alkohol (jeweils 5 Min.). 2. 30 Min. Hemmung der endogenen Peroxidase in 0,5 % Wasserstoffperoxid (Merck, Darmstadt). 3. 3 x 5 Min. spülen in PBS-Puffer unter ständigem Rühren auf einem Magnetrührer. 4. Demaskierung der Antigene 15 Min. in Citratpuffer (Quartett, Berlin) kochend in der Mikrowelle (Bauknecht, Schorndorf). 5. 3 x 5 Min. spülen in PBS-Puffer unter ständigem Rühren auf einem Magnetrührer. 6. Objektträger auf Shandon Coverplates™ (Thermo Electron, Dreieich) und in Shandon Sequenza®-Slide Racks (Thermo Electron, Dreieich) überführen. 7. Überschichten mit 1:5 verdünntem inaktivierten Ziegen-Normalserum in PBS; 20 Min. Inkubation bei Raumtemperatur. 8. Erstantikörper: 1:100 in PBS mit 1% bovinem Serumalbumin (BSA, Serva, Heidelberg) verdünnter monoklonaler Maus- anti- Mensch- Ki-67- Antigen- Antikörper (DakoCytomation, Glostrup, Dänemark); Inkubation über Nacht bei 4° C im Kühlschrank. 2.Tag: 9. 3 x 5 Min. spülen in PBS-Puffer mit 0,05 % Tween (Serva, Heidelberg). 10. Zweitantikörper: 1:200 in PBS mit 50% Hundeserum (am Vortag angesetzt) verdünnter biotinylierter Pferd- anti- Maus- IgG (H+L)- Antikörper (Vector, Burlingame, CA, USA); Inkubation 30 Min. bei Raumtemperatur. 11. 3 x 5 Min. spülen in PBS-Puffer mit 0,05% Tween. Material und Methoden 12. 38 Überschichten mit ABC-Reagenz (Vector, Burlingame, CA, USA, Zubereitung siehe Anhang unter 9.4.1.). 13. 3 x 5 Min. spülen in PBS-Puffer. 14. Überführen der Objektträger aus den Coverplates zurück in Küvetten. 15. Enzymhistochemische Reaktion: 3,3´-Diaminobenzidin-Tetrahydrochlorid (DAB, Fluka, Buchs, Schweiz, Zubereitung siehe Anhang); 5 Min. bei Raumtemperatur unter ständigem Rühren auf einem Magnetrührer. 16. 5 Min. spülen in PBS- Puffer unter ständigem Rühren auf einem Magnetrührer. 17. Verbringen in fliessendes Leitungswasser und 10 Min. spülen. 18 Gegenfärbung 30 Sekunden in Hämalaun nach Mayer (Roth, Karlsruhe). 19. 15 Min. bläuen in fließendem Leitungswasser. 13. Entwässern der Schnitte in einer aufsteigenden Alkoholreihe: 50%iger, 70%iger, 96%iger Alkohol für jeweils 3 Min., Isopropylalkohol (2 x 5 Min.), Essigsäurebutylester (3 x 5 Min.). 14. Eindecken der Gewebeschnitte mit Roti®-Histokitt (Roth, Karlsruhe). 3.4.6 Nachweis des aktiven Caspase-3- Antigens in der Synovialmembran Marker für Apoptose: Polyklonaler Kaninchen- anti-Mensch/Maus/Ratte- aktive Caspase-3 -Antikörper gegen ein Peptid des p 17 Fragmentes der humanen Caspase-3 (PROMEGA, Madison, WI, USA) 1. Tag: 1. Entparaffinierung der Schnitte in einer absteigenden Alkoholreihe: Essigsäurebutylester (3 x 5 Min.), Isopropylalkohol (5 Min.), 96%iger und 70%iger Alkohol (jeweils 5 Min.). 2. 30 Min. Hemmung der endogenen Peroxidase in 0,5 % Wasserstoffperoxid (Merck, Darmstadt). 3. 3 x 5 Min. spülen in PBS-Puffer unter ständigem Rühren auf einem Magnetrührer. Material und Methoden 4. 39 Demaskierung der Antigene 15 Min. in Citratpuffer (Quartett, Berlin) kochen in der Mikrowelle (Bauknecht, Schorndorf). 5. 3 x 5 Min. spülen in PBS-Puffer unter ständigem Rühren auf einem Magnetrührer Objektträger auf Shandon Coverplates™ (Thermo Electron, Dreieich) und in Shandon Sequenza®-Slide Racks (Thermo Electron, Dreieich) überführen. 6. Überschichten mit 1:5 verdünntem inaktivierten Ziegen-Normalserum in PBS; 20 Min. Inkubation bei Raumtemperatur. 7. Erstantikörper: 1:6000 in PBS mit 1% bovinem Serumalbumin (BSA, Serva, Heidelberg) verdünnter Polyklonaler Kaninchen- anti- Mensch- aktive Caspase-3 Antikörper (PROMEGA, Madison, WI, USA); Inkubation über Nacht bei 4° C im Kühlschrank. 2. Tag: 8. 3 x 5 Min. spülen in PBS-Puffer mit 0,05 % Tween (Serva, Heidelberg) 9. Zweitantikörper: 1:200 (mit Adsorption des Zweitantikörpers in PBS mit 50% Hundeserum am Vortag) verdünnter biotinylierter Ziege- anti- Kaninchen- IgGAntikörper (VECTOR, Burlingame, CA, USA); am nächsten Tag Zentrifugieren des angesetzten Zweitantikörpers und Pipettieren des Überstandes und Überschichten. Inkubation 30 Min. bei Raumtemperatur. 10. 3 x 5 Min. spülen in PBS-Puffer mit 0,05% Tween. 11. Überschichten mit ABC-Reagenz (Vector, Burlingame, CA, USA, Zubereitung siehe Anhang unter 9.4.1.). 12. 3 x 5 Min. spülen in PBS-Puffer. 13. Überführen der Objektträger aus den Coverplates zurück in Küvetten. 14. Enzymhistochemische Reaktion: 3,3´-Diaminobenzidin-Tetrahydrochlorid (DAB, Fluka, Buchs, Schweiz, Zubereitung siehe Anhang unter 9.4.1.); 5 Min. bei Raumtemperatur unter ständigem Rühren auf einem Magnetrührer. 15. 5 Min. spülen in PBS- Puffer unter ständigem Rühren auf einem Magnetrührer. 16. Verbringen in fließendes Leitungswasser und 10 Min. spülen. 17. Gegenfärbung 30 Sekunden in Hämalaun nach Mayer (Roth, Karlsruhe). 18. 15 Min. bläuen in fließendem Leitungswasser. Material und Methoden 19. 40 Entwässern der Schnitte in einer aufsteigenden Alkoholreihe: 50%iger, 70%iger, 96%iger Alkohol für jeweils 3 Min., Isopropylalkohol (2 x 5 Min.), Essigsäurebutylester (3 x 5 Min.). 20. Eindecken der Gewebeschnitte mit Roti®-Histokitt (Roth, Karlsruhe). Tabelle 3: Rezepte für die Einfachfärbungen Antikörper Ki-67 Caspase-3 Verdünnung Verdünnung Erstantikörper Zweitantikörper Citratpuffer Ki-67 Horse-anti-Mouse-b 10 Min. kochen in der 1:100 in PBS mit 1% 1:200 in PBS mit 50% Mikrowelle BSA Hundeserum Citratpuffer Caspase-3 Goat-anti-Rabbit-b 10 Min. kochen in der 1:6000 in PBS mit 1:200 in PBS mit 50% Mikrowelle 1% BSA Hundeserum Vorbehandlung Anmerkung: b=biotinyliert 3.5 Doppelfärbungen Mit Hilfe einer Doppelfärbung wird die Art der proliferierenden, also Ki-67- positiv markierten Zelle, spezifiziert. In diesem Falle lassen sich anhand der beiden Doppelfärbungen proliferierende CD3- positive T-Zellen von proliferierenden IgG- positiven Plasmazellen unterscheiden. In Tabelle 4 befinden sich die Vorbehandlung und die jeweiligen benötigten Verdünnungen der Antikörper der Doppelfärbungen. Material und Methoden 3.5.1 Nachweis von 41 Ki-67- und CD3- positiven Zellen in der Synovialmembran 1. Antikörper: monoklonaler Maus- anti- Mensch- Ki-67- Antigen- Antikörper (DAKO CORPORATION, Carpinteria, CA, USA) 2. Antikörper : biotinylierter Ziege- anti- Maus- Antikörper (VECTOR, Burlingame, CA, USA) 3. Antikörper: polyklonaler Ratte- anti- Mensch- CD3-T-Zellen- Antikörper (SEROTEC, MORPHO SYS AG, Martinsried) 4. Antikörper: biotinylierter Ziege- anti-Ratte- IgG (H+L)- Antikörper (VECTOR, Burlingame, CA, USA) Erster Tag 1. Entparaffinierung der Schnitte in einer absteigenden Alkoholreihe: Essigsäurebutylester (3 x 5 Min.), Isopropylalkohol (5 Min.), 96%iger und 70%iger Alkohol (jeweils 5 Min.). 2. 30 Min. Hemmung der endogenen Peroxidase in 0,5 % Wasserstoffperoxid (Merck, Darmstadt). 3. 3 x 5 Min. spülen in PBS-Puffer unter ständigem Rühren auf einem Magnetrührer. 4. Demaskierung der Antigene 15 Min. in Citratpuffer (Quartett, Berlin) kochend in der Mikrowelle (Bauknecht, Schorndorf). 5. 3 x 5 Min. spülen in PBS-Puffer unter ständigem Rühren auf einem Magnetrührer. 6. Objektträger auf Shandon Coverplates™ (Thermo Electron, Dreieich) und in Shandon Sequenza®-Slide Racks (Thermo Electron, Dreieich ) überführen. 7. Überschichten mit 1:5 verdünntem inaktivierten Ziegen-Normalserum in PBS; 20 Min. Inkubation bei Raumtemperatur. Material und Methoden 8. 42 Erster Antikörper: 1:100 in PBS mit 1% bovinem Serumalbumin (BSA, Serva, Heidelberg) verdünnter monoklonaler Maus- anti- humanes- Ki-67-AntigenAntikörper (DAKO CORPORATION, Carpinteria,CA, USA). Inkubation über Nacht bei 4° C im Kühlschrank. Zweiter Tag: 9. 3 x 5 Min. spülen in PBS-Puffer mit 0,05 % Tween (Serva, Heidelberg). 10. Zweiter Antikörper: 1:200 in PBS mit 50% Hundeserum (am Vortag angesetzt) verdünnter biotinylierter Ziege- anti- Maus- Antikörper (VECTOR, Burlingame, CA, USA) ; 11. 3 x 5 Min. spülen in PBS-Puffer mit 0,05% Tween. 12. Überschichten mit ABC-Reagenz (Vector, Burlingame, CA, USA, Zubereitung siehe Anhang unter 9.4.1.). 13. 3 x 5 Min. spülen in PBS-Puffer. 14. Überführen der Objektträger aus den Coverplates zurück in Küvetten. 15. Enzymhistochemische Reaktion: 3,3´-Diaminobenzidin-Tetrahydrochlorid (DAB, Fluka, Buchs, Schweiz, Zubereitung siehe Anhang unter 9.4.1.); 5 Min. bei Raumtemperatur unter ständigem Rühren auf einem Magnetrührer. 16. 5 Min. spülen in PBS- Puffer unter ständigem Rühren auf einem Magnetrührer. 17. Verbringen in fließendes Leitungswasser und 10 Min. spülen. 18. Hemmung der endogenen Peroxidase für 30 Min. in 70% Ethanol mit 0,5 % H2O2 19. 3 x 5 Min. Spülen in PBS. 20. Überschichten mit 1:5 verdünntem inaktiviertem Ziegen-Normalserum. Inkubation 20 Min. 21. Dritter Antikörper: 1:200 in PBS mit 1% bovinem Serumalbumin (BSA, Serva, Heidelberg) verdünnter polyklonaler Ratte- anti- humane- CD3 T-ZellenAntikörper (SEROTEC, MORPHO SYS AG, Martinsried). Überschichten und Inkubation über Nacht bei 4°C im Kühlschrank. 3. Tag: 22. 3 x 5 Min. spülen in PBS. 23. Vierter Antikörper: 1:200 in PBS verdünnter biotinylierter Ziege- anti- Ratte- IgG (H+L)- Antikörper (VECTOR, Burlingame, CA, USA) Material und Methoden 43 24. 3 x 5 Min. spülen in PBS. 25. Überschichten mit ABC-Reagenz (VECTOR, Burlingame, CA, USA, Zubereitung siehe Anhang). 30 Min. vor Gebrauch ansetzen. Inkubation 30 Min. bei Zimmertemperatur. 26. 3 x 5 Min. spülen in PBS. 27. 4 Tropfen AEC+ pro Coverplate. Inkubation 5 Min.. 28. Spülen der Schnitte in PBS und verbringen in fliessendes Leitungswasser. Insgesamt 15 Min.. 29. Gegenfärbung 30 Sekunden in Hämalaun nach Mayer (Roth, Karlsruhe). 30. 15 Min. bläuen in fließendem Leitungswasser. 31. Aus dem Wasser mit vorgewärmtem wässrigen Eindeckmittel eindecken. 3.5.2 Nachweis von Ki-67- und IgG- positiven Zellen in der Synovialmembran 1. Antikörper: monoklonaler Maus- anti- Mensch- Ki-67- Antigen- Antikörper (DAKO CORPORATION, Carpinteria, CA, USA) 2. Antikörper : biotinylierter Ziege- anti- Maus- Antikörper (VECTOR, Burlingame, CA, USA) 3. Antikörper: FITC konjugierter polyklonaler Schaf- anti- Hunde- IgG- (schwere Ketten) Antikörper (BETHYL LABORATORIES, Montgomery, TX, USA) 4. Antikörper: biotinylierter Ziege- anti- FITC- Antikörper (VECTOR, Burlingame, CA, USA) Erster Tag 1. Entparaffinierung der Schnitte in einer absteigenden Alkoholreihe: Essigsäurebutylester (3 x 5 Min.), Isopropylalkohol (5 Min.), 96%iger und 70%iger Alkohol (jeweils 5 Min.). Material und Methoden 2. 44 30 Min. Hemmung der endogenen Peroxidase in 0,5 % Wasserstoffperoxid (Merck, Darmstadt). 3. 3 x 5 Min. spülen in PBS-Puffer unter ständigem Rühren auf einem Magnetrührer. 4. Demaskierung der Antigene 15 Min. in Citratpuffer (Quartett, Berlin) kochend in der Mikrowelle (Bauknecht, Schorndorf). 5. 3 x 5 Min. spülen in PBS-Puffer unter ständigem Rühren auf einem Magnetrührer. Objektträger auf Shandon Coverplates™ (Thermo Electron, Dreieich) und in Shandon Sequenza®-Slide Racks (Thermo Electron, Dreieich ) überführen. 6. Überschichten mit 1:5 verdünntem inaktivierten Ziegen-Normalserum in PBS; 20 Min. Inkubation bei Raumtemperatur. 7. Erster Antikörper: 1:100 in PBS mit 1% bovinem Serumalbumin (BSA, Serva, Heidelberg) verdünnter monoklonaler Maus- anti- humanes- Ki-67-Antigen Antikörper (DAKO CORPORATION, Carpinteria, CA, USA). Inkubation über Nacht bei 4° C im Kühlschrank. Zweiter Tag 9. 3 x 5 Min. spülen in PBS-Puffer mit 0,05 % Tween (Serva, Heidelberg) 10. Zweiter Antikörper: 1:200 in PBS mit 50% Hundeserum (am Vortag angesetzt) verdünnter biotinylierter Ziege- anti-Maus- Antikörper (Vector, Burlingame, CA, USA). 11. 3 x 5 Min. spülen in PBS-Puffer mit 0,05% Tween. 12. Überschichten mit ABC-Reagenz (Vector, Burlingame, CA, USA, Zubereitung siehe Anhang unter 9.4.1.). 13. 3 x 5 Min. spülen in PBS-Puffer. 14. Überführen der Objektträger aus den Coverplates zurück in Küvetten. 15. Enzymhistochemische Reaktion: 3,3´-Diaminobenzidin-Tetrahydrochlorid (DAB, Fluka, Buchs, Schweiz, Zubereitung siehe Anhang unter 9.4.1); 5 Min. bei Raumtemperatur unter ständigem Rühren auf einem Magnetrührer. 16. 5 Min. spülen in PBS- Puffer unter ständigem Rühren auf einem Magnetrührer. 17. Verbringen in fließendes Leitungswasser und 10 Min. spülen. 18. Hemmung der endogenen Peroxidase für 30 Min. in 70% Ethanol mit 0,5 % H2O2. 19. 3 x 5 Min. Spülen in PBS. Material und Methoden 20. 45 Überschichten mit 1:5 verdünntem inaktiviertem Ziegen-Normalserum. Inkubation 20 Min.. 21. Dritter Antikörper: 1:10.000 in PBS mit 1% BSA verdünnter FITC konjugierter polyklonaler Schaf- anti- Hunde- IgG- (schwere Ketten) Antikörper (BETHYL LABORATORIES, Montgomery, TX, USA). Überschichten und Inkubation über Nacht bei 4°C im Kühlschrank. 3. Tag 22. 3 x 5 Min. spülen in PBS. 23. Vierter Antikörper: 1:200 in PBS verdünnter biotinylierter Ziege- anti- FITCAntikörper (VECTOR, Burlingame, CA, USA). 24. 3 x 5 Min. spülen in PBS. 25. Überschichten mit ABC-Reagenz (Vector, Burlingame, CA, USA, ZzzZubereitung unter 9.4.1.) 30 Min. vor Gebrauch ansetzen. Inkubation 30 Min. bei Zimmertemperatur. 26 3 x 5 Min. spülen in PBS. 27. 4 Tropfen AEC+ pro Coverplate. Inkubation 5 Min.. 28. Spülen der Schnitte in PBS und Verbringen in fliessendes Leitungswasser. Insgesamt 15 Min.. 29. Gegenfärbung 30 Sekunden in Hämalaun nach Mayer (Roth, Karlsruhe). 30. 15 Min. bläuen in fließendem Leitungswasser. 31. Aus dem Wasser mit vorgewärmtem wässrigen Eindeckmittel eindecken. Material und Methoden 46 Tabelle 4: Rezepte zu den Doppelfärbungen Doppelfärbung Verdünnung Verdünnung Erstantikörper Zweitantikörper Verdünnung Verdünnung Drittantikörper Viertantikörper Ki-67 CD3 Ki- 67 Goat-anti-mouse-b Rat-anti-human- Goat-anti-rat- 1:100 in PBS 1:200 in PBS mit CD3 IgG mit 1% BSA 50% Hundeserum 1:200 in PBS mit 1:200 in PBS 1% BSA Ki-67 IgG Ki-67 Goat-anti-mouse-b Sheep-anti-dog- Goat-anti- 1:100 in PBS 1:200 in PBS mit IgG-FITC FITC-b mit 1% BSA 50% Hundeserum 1:10.000 in PBS 1:200 in PBS mit 1 % BSA Anmerkung: b=biotinyliert 3.6 Kontrollen 3.6.1 Positivkontrollen Als positives Kontrollgewebe für den Nachweis von Ki-67 und Caspase-3 und die beiden Doppelfärbungen wurde ein in 5%igem Formalin fixierter und in Paraffin eingebetteter Hundelymphknoten verwendet. Ki-67- positive Zellen zeigten eine spezifische Reaktion im Kern. Caspase-3- positive Zellen zeigten hauptsächlich eine goldbraune Färbung im Kern, aber auch vereinzelt eine zytoplasmatische Reaktion. Das Kontrollgewebe entstammte dem Sektionsgut des Institutes für Pathologie. Den Nachweis von T-Lymphozyten mittels des polyklonalen CD3- Antikörpers im Paraffin eingebetteten Gewebe von Hunden erbrachten die Autoren FERRER et al. (1992). Das CD3- Antigen ist in allen T-Lymphozyten nachzuweisen und in anderen Zellen (außer den Purkinje Zellen) nicht vorhanden. Aus diesem Grunde gilt das CD3- Antigen als ein exzellenter Marker für T-Lymphozyten. Positive Lymphozyten zeigen eine spezifische zytoplasmatische Reaktion. 3.6.2 Negativkontrollen Um die Existenz unspezifischer Bindungen beurteilen zu können, wurden Negativkontrollen durchgeführt. Der Primärantikörper wurde bei der Ki-67- Reaktion durch Balb/c Mäuseaszites Material und Methoden 47 (BioLogo Dr. Hartmut Schultheiß e.K., Kronshagen) in der Verdünnung 1:1000 in PBS mit 1% BSA ersetzt. Bei der Caspase-3- Reaktion wurde inaktiviertes Kaninchenserum in der Verdünnung 1:60.000 in PBS mit 1% BSA eingesetzt. Bei den beiden Doppelfärbungen wurde der Primärantikörper Ki-67 durch Balb/c-Mäuseaszites 1:1000 in PBS mit 1% BSA ersetzt. Als 3. Antikörper wurde anstelle von Sheep- anti- dog- IgG inaktiviertes Schafserum in der Verdünnung 1:10.000 in PBS eingesetzt und statt Ratte- anti- CD3 als 3. Antikörper inaktiviertes Rattenserum in der Verdünnung 1:2000 in PBS. 3.7 Befunderhebung, Auswertung und statistische Aufarbeitung der Daten Histologisch beurteilt wurden die Hämatoxylin Eosin (H.E.) gefärbten Schnittpräparate mit Hilfe eines Standard-Binokular-Lichtmikroskops (Fa. Zeiss, Oberkochen). Der Entzündungsgrad der Synovialitis der Tiere mit Kreuzbandriss wurde anhand der Anzahl von Lymphozyten und Plasmazellen ermittelt. Bei einer geringgradigen Synovialitis waren > 10 und ≤ 50 lymphoplasmazelluläre Zellen pro HPF in der 400fachen Vergrößerung in der HEFärbung zu sehen. Eine mittelgradige Synovialitis zeigte > 50 und ≤ 200 Zellen und eine hochgradige Synovialitis > 200 lymphoplasmazelluläre Zellen pro HPF in der 400fachen Vergrößerung. Die morphometrische Auswertung der immunhistochemischen Präparate erfolgte mit Hilfe eines semiautomatischen Systems (ASM68k, Leitz, Wetzlar). Hiermit ist eine Berechnung der markierten Flächen und eine Zählung der gekennzeichneten positiven Zellen möglich. Dabei wurde die Anzahl positiv gefärbter Zellen in 5 Schnittlokalisationen im Sichtfeld bei 400facher Vergrößerung ausgewertet. Aus der ermittelten Gesamtzahl positiver Zellen wurde der Median gebildet. Die Auswertung der proliferierenden und apoptotischen Synovialdeckzellen konnte aufgrund der jeweils geringen Anzahl betreffender Zellen ohne morphometrisches System erfolgen. Die statistische Aufarbeitung der Daten erfolgte in Zusammenarbeit mit dem Institut für Biometrie, Epidemiologie und Informationsverarbeitung der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover. Die Ergebnisse wurden unter Verwendung der Programme SAS (Statistical Analysis System, Version 8.2, SAS Institute Inc., 1999) und SPSS (Superior Performing Software Systems, Version 11.0) bearbeitet. Die grafischen Darstellungen wurden auf einem Personalcomputer mit dem Programm SPSS (Version 11.0) erzeugt. Im deskriptiven Teil der statistischen Analysen wurden die arithmetischen Mittelwerte, Mediane Material und Methoden 48 und Quantile der Daten berechnet (Tabelle 15 und 16 im Anhang unter 9.3). Des weiteren wurden die Daten anhand des Shapiro-Wilks-Testes auf Normalverteilung geprüft. Da die Daten sich überwiegend als nicht normalverteilt erwiesen, wurden in den weiterführenden Untersuchungen nicht-parametrische Testverfahren eingesetzt. Für den paarweisen Gruppenvergleich wurde als nicht-parametrischer Test der Wilcoxon`s two-sample Test eingesetzt. Bei Benennung der statistischen Signifikanzen wurde ein vergleichsbezogenes Signifikanzniveau (ohne α-Adjustierung nach Bonferroni) von α = 0,05 zu Grunde gelegt. Ergebnisse mit p < 0,05 wurden als statistisch signifikant angesehen. p-Werte zwischen 0,05 und 0,10 werden noch als “statistisch auffällig“ bezeichnet. Die p-Werte sind im Anhang unter 9.3 in Tabelle 17 und 18 einzusehen. Ergebnisse 49 4 Ergebnisse 4.1 Histologische Untersuchungen der Synovialisproben 4.1.1 Histologische Befunde bei den Vergleichstieren Die paraffineingebetteten und H.E. gefärbten Synovialisproben der 8 Vergleichstiere zeigen mehrheitlich eine Synovialdeckzellschicht von 1 bis 2 Reihen, nur bei einem Tier sind fokal bis zu 3 Reihen vorhanden. Folglich liegt bei keinem Tier eine Synovialdeckzellhyperplasie vor, jedoch ist bei 6 von 8 Vergleichstieren eine Synovialzellhypertrophie festzustellen. Dabei ist ein geschätzter Anteil von mindestens 30-50% der Zellen davon betroffen. Das Zytoplasma hypertrophierter Zellen ist vergrößert und hat ein schaumiges Aussehen, der Kern ist randständig und chromatinarm. Die Synovialmembran zeigt bei Fall Nr. 3 ausschließlich fingerförmige Ausstülpungen, während bei den anderen Tieren neben einer geradlinigen Synovialmembran immer wieder abschnittsweise kurze und auch fingerförmige Ausstülpungen vorkommen. Bei dem subsynovialen Gewebe handelt es sich in 5 Fällen um den adipösen Typ (Abb. 1), in 2 Fällen ist subsynovial erst eine schmale Schicht aus kollagenem Bindegewebe zu sehen, dann folgt Fettgewebe. Bei Fall Nr. 5 ist zu 50% Fettgewebe und zu 50% kollagenes Bindegewebe auf einem Schnitt vorhanden. Bei 3 Tieren sind subsynovial disseminiert einzelne lymphozytäre Zellinfiltrate zu sehen und häufig auch geringgradige Makrophagenansammlungen (Fall Nr. 1, Fall Nr. 3 und Fall Nr. 6 links). Bei Fall Nr. 3 sind subysnovial und bei Fall Nr. 2 intravaskulär einzelne neutrophile Granulozyten zu erkennen. Bei Fall Nr. 1 links zeigen sich subsynovial mittelgradige multifokale lymphozytäre Herde mit einzelnen Plasmazellen (Abb. 2). Entzündungszellinfiltrate unter einer Synovialmembran ohne Ausstülpungen kommen nicht vor. Hämosiderinablagerungen sind in 3 Fällen vorhanden. Nur 3 Tiere zeigen keine Hyperämie und/oder Hyperkapillarität. Es befinden sich im subsynovialen Gewebe und direkt unter der Synovialdeckzellschicht Kapillaranschnitte, welche mit Erythrozyten gefüllt sind. In Tabelle 10 im Anhang sind die histologischen Befunde der Vergleichstiere aufgelistet. Ergebnisse 50 Abb. 1: Unveränderte kanine Synovialmembran vom adipösen Typ; ein- bis zweireihige Synovialdeckzellschicht; subsynovial Adipozyten; Fall Nr. 3; H.E. Färbung, 100fache Vergrößerung. Abb. 2: Synovialmembran eines Vergleichstieres vom fibrozytären Typ; zweireihige Synovialdeckzellschicht; hypertrophierte Synovialdeckzellen; Hyperämie; subsynovial ggr. lymphoplasmazelluläre Infiltration; Fall Nr. 1 links; H.E. Färbung; 200fache Vergrößerung. Ergebnisse 51 4.1.2 Histologische Befunde bei Hunden mit Kreuzbandriss Insgesamt sind 23 Proben von Hunden mit Kreuzbandriss in Paraffin eingebettet und H.E. gefärbt worden. Hierbei zeigen insgesamt 10 Tiere eine geringgradige, 5 Tiere eine mittelgradige und 8 Tiere eine hochgradige Synovialitis. 8 von 10 Tieren mit einer geringgradigen Entzündung weisen eine 1- bis höchstens 3- reihige Synovialdeckzellschicht auf. Die Synovialdeckzelltiefe der Tiere mit mittelgradiger Entzündung stellt sich mit mindestens 1 Reihe dar und reicht bei einem Tier bis maximal 4 Reihen. Über die Hälfte der Tiere mit hochgradiger Entzündung weist eine mindestens 4- reihige Synovialdeckzellschicht auf, bei einem Tier ist sogar eine 6- reihige Synovialdeckzellschicht vorhanden. Der Mittelwert der Synovialdeckzellreihen dieser Gruppe beträgt 1-4 Reihen. Das bedeutet, dass eine generelle Synovialdeckzellhyperplasie vorliegt. Der Anstieg der Synovialdeckzelltiefe ist mit der Zunahme des Entzündungsgrades positiv korreliert. Hyperplastische Abschnitte der Synovialmembran beschränken sich hierbei immer nur auf einen relativ kurzen Teilbereich der insgesamt angeschnittenen Synovialmembran und sind nicht unbedingt mit einem unmittelbar darunter liegenden subsynovialen Entzündungsherd korreliert. Bei der Mehrheit der Tiere (6 von 10) mit geringgradiger Entzündung liegen kurze bis fingerförmige Ausstülpungen der Synovialmembran vor. Bei 2 Tieren wechseln gerade Abschnitte mit kurzen oder fingerförmigen Ausstülpungen ab. Alle Tiere mit mittelgradiger Entzündung weisen bis auf eines mindestens kurze bis fingerförmige Ausstülpungen der Synovialmembran auf. Über die Hälfte der Tiere mit hochgradiger Entzündung zeigt eine fingerförmige villöse Proliferation, wobei man an der Synovialmembran der übrigen Hunde mindestens kurze Ausstülpungen erkennen kann. Eine villöse Proliferation ist mit Deckzellmehrreihigkeit nicht positiv korreliert. Die Anzahl hypertrophierter Synovialdeckzellen ist im Vergleich zu den Vergleichstieren deutlich vermehrt. Betroffen sind davon sowohl einzelne als auch bis zu 80% der Synoviozyten. Das Zytoplasma ist schaumig mit chromatinarmem Kern. Hyperkapillarität ist nur bei 3 Tieren von den insgesamt 23 Tieren mit Kreuzbandriss nicht vorhanden und eine Hyperämie ist, abgesehen von einem Fall, bei allen Tieren zu sehen. Hämosiderin konnte bei 3 von insgesamt 23 Tieren identifiziert werden. Diffus verteilte lymphozytäre und/oder plasmazelluläre Infiltrate sind bei 4 von 10 Tieren mit geringgradiger Synovialitis und auch bei den Tieren mit mittelgradiger Synovialitis (2 von 5) vorhanden. Das ändert sich bei der Gruppe der Tiere mit hochgradiger Ergebnisse 52 Entzündung; hier ist das Verteilungsmuster der Infiltrate ausschließlich multifokal, dabei erkennt man bei 6 von 8 Tieren eine akzentuierte perivaskuläre Verteilung. Dabei sind die Entzündungszellinfiltrate überwiegend direkt unterhalb der Deckzellschicht zu finden. Des öfteren zeigen sich innerhalb des Infiltrates solitär gelegene Makrophagen. Der geschätzte prozentuale Anteil der am Entzündungsinfiltrat beteiligten Plasmazellen reicht von vereinzelten Plasmazellen bis zu einem Anteil von 90% Plasmazellen am Gesamtinfiltrat. Es ist keine Korrelation zwischen Entzündungsgrad und Anzahl der Plasmazellen festzustellen. Ein Anteil von 80% Plasmazellen am Gesamtinfiltrat kommt beispielsweise in allen 3 Gruppen vor. Im Anhang in Tabelle 11, Tabelle 12, Tabelle 13 sind, jeweils nach dem Entzündungsgrad der Synovialitis gegliedert, die histopathologischen Befunde der Hunde mit Kreuzbandriss aufgelistet. In Abb. 3 ist die Synovialmembran eines Hundes mit Kreuzbandriss und geringgradiger Synovialitis dargestellt. In Abb. 4 und Abb. 5 sind 2 Fälle von Hunden mit Kreuzbandriss und mittelgradiger Synovialitis zu sehen. Abb. 6, Abb. 7 und Abb. 8 zeigen jeweils in unterschiedlich starken Vergrößerungen ein hochgradiges lymphoplasmazelluläres Infiltrat eines Hundes mit Kreuzbandriss. Ergebnisse 53 Abb. 3: Synovialzotte eines Hundes mit KBR und ggr.Synovialitis; Synovialdeckzellschicht 1bis 3- reihig; Hypertrophie der Synovialdeckzellen; ggr. perivaskuläre lymphoplasmazelluläre Infiltration; ggr. Hämosiderinablagerungen; Fall Nr. 12; H.E.- Färbung, 200fache Vergrößerung. Abb. 4: Synovialzotte eines Hundes mit KBR und mgr. Synovialitis; 1- bis 2- reihige Synovialdeckzellschicht; mittelgradige perivaskuläre lymphoplasmazelluläre Infiltration; Hyperämie; Fall Nr. 19, H.E. Färbung, 200fache Vergrößerung. Ergebnisse 54 Abb. 5: Synovialmembran eines Hundes mit KBR und mgr. Synovialitis; 1- reihige Synovialdeckzellschicht; mittelgradige disseminierte lymphozytäre Infiltration; Hyperämie; Fall Nr. 20, H.E.- Färbung, 100fache Vergrößerung. Abb. 6: Synovialmembran eines Hundes mit KBR und hgr. Synovialitis; hgr. villöse Proliferation; subsynovial multifokale hochgradige perivaskuläre lymphoplasmazelluläre Infiltration; Fall Nr.31; H.E. Färbung, 40fache Vergrößerung. Ergebnisse 55 Abb. 7: Ausschnittsvergrößerung aus Abb. 6; Hypertrophie der Synovialdeckzellen; hochgradige perivaskuläre lymphoplasmazelluläre Infiltration; geschätzter Anteil Plasmazellen am Gesamtinfiltrat 30%; Fall Nr.31; H.E. Färbung; 200fache Vergrößerung. Abb. 8: Ausschnittvergrößerung aus Abb. 7, lymphoplasmazelluläres Zellinfiltrat in der Subsynovialis eines Hundes mit KBR und hgr. Synovialitis, Fall Nr.31; H.E.- Färbung; 400fache Vergrößerung. Ergebnisse 56 4.1.3 Histopathologische Befunde bei Hunden mit Polyarthritis Die 6 Tiere, bei denen klinisch eine Polyarthritis diagnostiziert wurde, zeigen im Durchschnitt eine 2- bis 4- reihige Synovialdeckzellschicht. Hypertrophierte Synovialdeckzellen mit schaumigem Zytoplasma und chromatinarmem Zellkern sind bei Fall Nr. 32 (über 90% der SDZ betroffen) und bei Fall Nr. 33. vorhanden. Nur in 2 Fällen sind keine Ausstülpungen der Synovialmembran zu beobachten (Fall Nr. 34 und Fall Nr. 36); die anderen Tiere besitzen fingerförmige Ausläufer der Synovialmembran, welche häufig mit abschnittsweise kurzen Ausstülpungen und/oder fehlenden Ausstülpungen der Synovialmembran wechseln. Hyperämie tritt bei der Hälfte der Tiere auf, während eine Hyperkapillarität nur bei einem Tier zu sehen ist. Hämosiderin ist bei 2 Tieren zu erkennen. 50% der Tiere zeigen eine mittelgradige Entzündungszellinfiltration, es folgen 33,4% mit einer geringgradigen und die verbleibenden 16,6% mit einer hochgradigen Synovialitis. Der Anteil von Plasmazellen am Infiltrationsgrad liegt dabei in der Mehrheit der Polyarthritisfälle bei unter 25% (4 von 6 Tieren). Ausser Plasmazellen sind am Infiltrat häufig Lymphozyten, neutrophile Granulozyten und Makrophagen beteiligt. In einem Fall sind außerdem viele aktivierte Fibroblasten zu erkennen (Fall Nr. 35) und bei Fall Nr. 32 eine hochgradige Fibrinexsudation. Das Verteilungsmuster des Infiltrates ist bei der Hälfte der Tiere disseminiert. Nur bei einem Tier fällt ein ausschließliches multifokales, perivaskuläres Verteilungsmuster auf. Im Anhang in Tabelle 14 finden sich detaillierte Angaben über die histopathologischen Befunde. Dargestellt ist Fall Nr. 35 in Abb.9 und Abb. 10. Ergebnisse 57 Abb. 9: Tangentialanschnitt der Synovialmembran eines Hundes mit Polyarthritis; hochgradige fokale, vorwiegend plasmazelluläre Infiltration; Fall Nr. 35; H.E-Färbung, 200fache Vergrößerung. Abb. 10: Hund mit Polyarthritis; in der fibrösen Subsynovialis sind Hämorrhagien und Hämosiderin vorhanden; Beteiligung zahlreicher Makrophagen am lymphoplasmazellulären Infiltrat; Fall Nr.35, H.E.-Färbung, 200fache Vergrößerung Ergebnisse 58 4.2 Immunhistochemische Untersuchungen 4.2.1 Immunhistochemischer Nachweis des Ki-67-Antigens bei Synovialdeckzellen Bei der immunhistologischen Untersuchung mit dem monoklonalen Ki-67- Antikörper zeigen proliferierende Synovialdeckzellen dunkelbraun gefärbte Kerne. Das Verteilungsmuster der positiven Synoviozyten in der Deckzellschicht ist disseminiert. Positiv gefärbte Synovialdeckzellen besitzen ein unterschiedliches morphologisches Aussehen: einerseits sind längliche Zellen vorhanden, andererseits auch runde bis ovale Synovialdeckzellen. Positiv gefärbt wurden ausserdem Lymphozyten, Plasmazellen, Makrophagen, Fibrozyten und Endothelzellen. In Abb. 17 ist die Anzahl Ki-67- positiver Synovialdeckzellen bei allen untersuchten Tiergruppen grafisch dargestellt. Im Anhang unter 9.3 befinden sich in Tabelle 15 ermittelte Mediane und Quantile und in Tabelle 17 die p-Werte aller Tiergruppen. 4.2.1.1 Nachweis des Ki-67-Antigens in Synovialdeckzellen der Vergleichstiere Bei den Vergleichstieren liegt eine Proliferationsaktivität von 0,2 Ki-67- positiven Synovialdeckzellen pro HPF in der 400fachen Vergrößerung vor (Median). Damit ist dies der geringste Wert im Vergleich mit den anderen Gruppen. Eine signifikant größere Anzahl an Ki-67- positiven Synovialdeckzellen liegt vor bei KBR-Gruppe 1 (p=0,0001), KBR-Gruppe 2 (p=0,0032), KBR-Gruppe 3 (p=0,0004) und bei Gruppe 4 (p=0,0043). In Abb. 11 werden vereinzelte Ki-67- positive Synovialdeckzellen bei einem Vergleichstier dargestellt. Ergebnisse 59 Abb. 11: Ki-67- positive Synovialdeckzellen bei einem Vergleichstier; Fall Nr. 1; Proliferationsmarker Ki-67; 200fache Vergrößerung. 4.2.1.2 Immunhistochemischer Nachweis des Ki-67-Antigens in Synovialdeckzellen der Hunde mit Kreuzbandriss KBR-Gruppe 1: Hunde mit Kreuzbandriss und geringgradiger Synovialitis Bei dieser Gruppe ist eine Proliferationsaktivität von 2,8 Ki-67- positiven Synovialdeckzellen pro HPF in der 400fachen Vergrößerung festzustellen (Median). Dabei sind signifikant mehr Ki-67- positive Deckzellen als bei den Vergleichstieren vorhanden (p=0,0001). Verglichen mit der KBR-Gruppe 3 fanden sich signifikant weniger positive Synovialdeckzellen (p=0,0097), und auch zur Gruppe 4 waren statistisch auffällig weniger positive Synovialdeckzellen vorhanden (p-Wert=0,0338). Es besteht kein signifikanter Unterschied zur KBR-Gruppe 2. Zwei Fälle der KBR-Gruppe 1 werden in Abb. 12 und Abb. 13 dargestellt. Ergebnisse 60 Abb. 12: Ki-67- Immunreaktivität in der Synovialmembran bei einem Hund mit KBR und ggr. Synovialitis; vereinzelt proliferierende Synovialdeckzellen; Fall Nr.11; Proliferationsmarker Ki67; 100fache Vergrößerung. Abb. 13: Proliferierende Synovialdeckzellen bei einem Hund mit KBR und ggr. Synovialitis; Synovialdeckzellhyperplasie mit bis zu 5 Reihen; Fall Nr. 12; Proliferationsmarker Ki-67; 400fache Vergrößerung. Ergebnisse 61 KBR-Gruppe 2: Hunde mit Kreuzbandriss und mittelgradiger Synovialitis In der KBR-Gruppe 2 ist eine Proliferationsaktivität von 2,4 Ki-67- positiven Synovialdeckzellen pro HPF in der 400fachen Vergrößerung zu beobachten (Median), welche somit im Vergleich zur Proliferationsaktivität der KBR-Gruppe 1 geringgradig schwächer ausfällt. Es besteht kein signifikanter Unterschied zur KBR-Gruppe 1. Jedoch sind signifikant mehr Ki-67- positive Synovialdeckzellen als bei den Vergleichstieren vorhanden (p=0,0032). Auch gegenüber der KBR-Gruppe 3 zeigen sich signifikant weniger Synovialdeckzellen (p=0,0233). Verglichen mit der Gruppe 4 waren statistisch auffällig weniger positive Synovialdeckzellen Ki-67 vorhanden (p=0,0828). Ein Fall der KBR-Gruppe 2 wird in Abb. 14 bildlich dargestellt. Abb. 14: Ki-67- Immunreaktivität in der Synovialmembran eines Hundes mit KBR und mgr. Synovialitis; Ki-67- positive Synovialdeckzellen und Entzündungszellen; Fall Nr. 20; Proliferationsmarker Ki-67; 200fache Vergrößerung. Ergebnisse 62 KBR-Gruppe 3: Hunde mit Kreuzbandriss und hochgradiger Synovialitis In dieser Gruppe zeigt sich gegenüber den anderen beiden Kreuzbandrissgruppen eine deutlich verstärkte Proliferationsaktivität mit 5,6 Deckzellen pro HPF in der 400fachen Vergrößerung (Median). Die Vergleichstiere weisen signifikant weniger Ki-67- positive Deckzellen auf (p=0,0004). Auch gegenüber der KBR-Gruppe 1 (p=0,0097) und der KBRGruppe 2 (p=0,0233) zeigen sich signifikant mehr Ki-67- positiv gefärbte Deckzellen. Zur Gruppe der Tiere mit Polyarthritis (Gruppe 4) besteht kein signifikanter Unterschied. In Abb. 15 sind in der Synovialmembran eines Hundes mit KBR und hochgradiger Synovialitis Ki-67positive Synovialdeck- und Entzündungszellen zu sehen. Abb. 15: Ki-67- Immunreaktivität in der Synovialmembran eines Hundes mit KBR und hgr. Synovialitis; Ki-67- positive Zellen sowohl in der Synovialdeckzellschicht als auch unter den subsynovial perivaskulär proliferierenden Entzündungszellen; Fall Nr. 30; Proliferationsmarker Ki-67; 100fache Vergrößerung. Ergebnisse 63 4.2.1.3 Nachweis des Ki-67-Antigens in Synovialdeckzellen der Hunde mit Polyarthritis (Gruppe 4) Der Median der Gruppe der Hunde mit Polyarthritis beträgt 6,2 Ki-67- positive Zellen pro HPF in der 400fachen Vergrößerung. Es sind signifikant mehr Ki-67- positive Synovialdeckzellen als bei den Vergleichstieren vorhanden (p=0,0043). Verglichen mit der KBR-Gruppe 1 wurde ein signifikant vermehrtes Vorkommen an Proliferationsaktivität der Synovialdeckzellen bei den Tieren mit Polyarthritis nachgewiesen. Zur KBR-Gruppe 1 lag der p-Wert bei 0,0338. Zur KBR-Gruppe 2 liegen statistisch auffällig mehr proliferierende Synovialdeckzellen vor (p=0,0828). Im Vergleich mit der KBR-Gruppe 3 bestehen keine Signifikanzen. Die Proliferationsaktivität der Synovialdeckzellen eines Falles mit Polyarthritis wird in Abb. 16 dargestellt. Abb. 16: Ki-67- Immunreaktivität in der Synovialmembran eines Hundes mit Polyarthritis; proliferierende Synovialdeckzellen und Entzündungszellen, Fall Nr. 32; Proliferationsmarker Ki-67; 200fache Vergrößerung. Ergebnisse Abb. 17: Tiergruppen 64 Darstellung der Ki-67- positiven Synovialdeckzellen bei allen untersuchten Anmerkung: gezählt wurden die Ki-67- positiven Synovialdeckzellen pro High Power Field (HPF) in der 400fachen Vergrößerung. Maximum Identische Symbole 75%Quartil Median 25% Quartil symbolisieren einen statistisch Minimum (p≤ 0,05) signifikanten Unterschied Ausreißer Ergebnisse 65 4.2.2 Immunhistochemischer Nachweis des Caspase-3- Antigens bei Synovialdeckzellen und Entzündungszellen Die positiv gefärbten Synovialdeckzellen und Entzündungszellen zeigen einen goldbraun gefärbten Kern oder aber auch vereinzelt ein goldbraun gefärbtes Zytoplasma. Die einzelnen positiven Zellen liegen disseminiert in der Synovialdeckzellschicht (Synovialdeckzellen) oder in der Subsynovialis (Entzündungszellen). Vereinzelt können apoptotic bodies mit positivem immunhistochemischen Nachweis von aktivierter Caspase-3 nachgewiesen werden. Die Zellmorphologie untersuchter Synovialdeckzellen und Entzündungszellen zeigt teilweise kondensierte Kerne oder eine Kernwandhyperchromasie. Im subsynovialen Stroma konnten disseminiert positive Reaktionen ausserdem bei Endothelzellen, Fibrozyten und Makrophagen beobachtet werden. In Abb. 19 ist die Anzahl Caspase-3- positiver Synovialdeckzellen bei allen untersuchten Tiergruppen dargestellt und Abb. 20 zeigt den Vergleich sämtlicher Tiergruppen hinsichtlich Proliferation und Apoptose der Synovialdeckzellen. Im Anhang unter 9.3 sind in Tabelle 16 die arithmetischen Mittelwerte zu finden. In Abb. 23 ist die Anzahl der Caspase-3- positiven Entzündungszellen bei allen untersuchten Tiergruppen grafisch dargestellt. Im Anhang unter 9.3 sind in Tabelle 15 ermittelte Mediane und Quantile, in Tabelle 16 arithmetische Mittelwerte und in Tabelle 17 die p-Werte aller Tiergruppen zu sehen. 4.2.2.1 Nachweis des Caspase-3- Antigens bei Synovialdeckzellen der Vergleichstiere Die Auswertung der immunhistochemischen Reaktion ergibt bei den Vergleichstieren einen arithmetischen Mittelwert von 0,17 Caspase-3- positiven Synovialdeckzellen pro HPF in der 400fachen Vergrößerung. Dabei sind ausschliesslich bei den Fällen Nr. 1 rechts, Nr. 2 rechts und Nr. 7 rechts positive Synovialdeckzellen zu sehen. Bei den Vergleichstieren liegt der höchste Wert an Caspase-3- positiven Synovialdeckzellen von allen Gruppen vor; Signifikanzen zu den anderen Gruppen bestehen jedoch nicht. Caspase-3- positive Synovialdeckzellen sind bei einem Vergleichstier in Abb. 18 dargestellt. Ergebnisse 66 Abb. 18: Synovialmembran eines Vergleichstieres; Caspase-3- positive Synovialdeckzelle; Fall Nr.1; 200fache Vergrößerung. 4.2.2.2 Nachweis des Caspase-3- Antigens bei Synovialdeckzellen der Hunde mit Kreuzbandriss KBR-Gruppe 1: Hunde mit Kreuzbandriss und geringgradiger Synovialitis Bei der KBR-Gruppe 1 sind keine Caspase-3- positiven Synovialdeckzellen vorhanden. Der arithmetische Mittelwert liegt damit bei 0,0 positiven Synovialdeckzellen pro HPF in der 400fachen Vergrößerung. Signifikante Unterschiede zu den übrigen Gruppen sind nicht vorhanden. KBR-Gruppe 2: Hunde mit Kreuzbandriss und mittelgradiger Synovialitis Es zeigen sich keine Caspase-3- positiven Synovialdeckzellen bei KBR-Gruppe 2. Der arithmetische Mittelwert der KBR-Gruppe 2 beträgt 0,0 positive Synovialdeckzellen pro HPF in der 400fachen Vergrößerung. Ein signifikanter Unterschied in der Anzahl positiver Synovialdeckzellen zu den anderen Gruppen ist nicht festzustellen. Ergebnisse 67 KBR-Gruppe 3: Hund mit Kreuzbandriss und hochgradiger Synovialitis Bei Fall 31 ist eine Caspase-3- positive Synovialdeckzelle in einem der 5 untersuchten Felder in der 400fachen Vergrößerung vorhanden. Der arithmetische Mittelwert der gesamten Gruppe beträgt 0,025 positive Zellen pro HPF in der 400fachen Vergrößerung. Signifikante Unterschiede zu den anderen Gruppen bestehen nicht. 4.2.2.3 Nachweis des Caspase-3- Antigens bei Synovialdeckzellen der Hunde mit Polyarthritis (Gruppe 4) Bei den Hunden mit Polyarthritis konnten keine apoptotischen Synovialdeckzellen nachgewiesen werden. Der arithmetische Mittelwert dieser Gruppe liegt somit bei 0,0 positiven Synovialdeckzellen pro HPF in der 400fachen Vergrößerung. Im Vergleich mit den anderen Gruppen liegen keine signifikanten Unterschiede vor. Ergebnisse 68 Caspase-3- pos. Deckzellen 0,18 0,16 0,14 0,12 0,1 0,08 0,06 0,04 0,02 0 Caspase-3- pos. Deckzellen Abb. 19 :Darstellung von Apoptose der Synovialdeckzellen bei allen untersuchten Tiergruppen Anmerkung: Darstellung des arithmetischen Mittelwertes positiver Zellen pro HPF (High Power Field) in der 400fachen Vergrößerung Tiere mit Polyarthritis KBR-Gruppe 3 Ki-67- pos. Deckzellen KBR-Gruppe 2 Caspase- 3- pos. Deckzellen KBR-Gruppe 1 Vergleichstiere 0 2 4 6 8 Abb. 20: Darstellung von Apoptose und Proliferation von Synovialdeckzellen bei allen untersuchten Tiergruppen Anmerkung zu Abb. 20: Darstellung des arithmetischen Mittelwertes positiver Zellen pro HPF (High Power Field) in der 400fachen Vergrößerung Gruppe 1 = KBR-Tiere mit ggr. Synovialitis, Gruppe 2 = KBR-Tiere mit mgr. Synovialitis, Gruppe 3 = KBR-Tiere mit hgr. Synovialitis, Gruppe 4= Hunde mit Polyarthritis Ergebnisse 69 4.2.2.4 Nachweis des Caspase-3- Antigens bei Entzündungszellen von Vergleichstieren Bei der Auswertung des immunhistochemischen Nachweises des Caspase-3- Antigens beträgt der arithmetische Mittelwert bei den Vergleichstieren 0,2 Caspase-3- positive Entzündungszellen pro HPF in der 400fachen Vergrößerung. Der arithmetische Mittelwert von 0,2 ist dabei größer als der Wert der KBR-Gruppe 1 (0,06) und der KBR-Gruppe 2 (0,04). Signifikante Unterschiede zu den anderen Gruppen bestehen nicht. 4.2.2.5 Nachweis des Caspase-3- Antigens bei Entzündungszellen von Hunden mit Kreuzbandriss KBR-Gruppe 1: Hunde mit Kreuzbandriss und geringgradiger Synovialitis Der arithmetische Mittelwert von 0,06 Caspase-3- positiven Entzündungszellen pro HPF in der 400fachen Vergrößerung liegt unter dem Wert der Vergleichstiere. Nur bei Fall Nr. 12 ist eine Entzündungszelle und bei Fall Nr. 18 sind 2 positive Entzündungszellen in einem Feld in der 400fachen Vergrößerung vorhanden. Signifikante Unterschiede zu den anderen Gruppen bestehen nicht. KBR-Gruppe 2: Hunde mit Kreuzbandriss und mittelgradiger Synovialitis Die Auswertung der immunhistochemischen Reaktion ergibt einen arithmetischen Mittelwert von 0,04 Caspase-3- positiven Entzündungszellen pro HPF in der 400fachen Vergrößerung und stellt damit den geringsten Wert aller Gruppen dar. Es ist nur bei Fall Nr. 20 eine positive Zelle in einem Feld in der 400fachen Vergrößerung zu sehen. Es bestehen jedoch keinerlei Signifikanzen zu den anderen Gruppen. KBR-Gruppe 3: Hund mit Kreuzbandriss und hochgradiger Synovialitis Der arithmetische Mittelwert von 0,58 Caspase-3- positiven Zellen pro Feld ist im Vergleich zu den Mittelwerten der KBR-Gruppe 1 und 2 etwas höher. Von den 8 Hunden dieser Gruppe finden sich in 3 Fällen Caspase-3- positive Entzündungszellen, wobei Fall Nr. 24 mit im Ergebnisse 70 Durchschnitt 3 positiven Zellen pro Feld die höchste Anzahl an apoptotischen Zellen aufweist. Signifikante Unterschiede zu den anderen Gruppen bestehen nicht. Abb. 21 und Abb. 22 zeigen Caspase-3- positive Entzündungszellen bei einem Kreuzbandrisspatienten mit hochgradiger Synovialitis. 4.2.2.6 Nachweis des Caspase-3- Antigens bei Entzündungszellen von Hunden mit Polyarthritis (Gruppe 4) Der für diese Gruppe ermittelte arithmetische Mittelwert von 0,7 Caspase-3- positiven Entzündungszellen pro Feld in der 400fachen Vergrößerung ist höher als der arithmetische Mittelwert der Vergleichstiere, der KBR-Gruppe 1 und der KBR-Gruppe 2 und der KBRGruppe 3. Es bestehen keine signifikanten Unterschiede. Ergebnisse 71 Abb. 21: Caspase-3- Immunreaktivität in der Synovialis eines Hund es mit KBR und hgr. Synovialitis; subsynovial befinden sich Caspase-3- positive Entzündungzellen und apoptotic bodies; Fall Nr. 24; Apoptose Marker Caspase-3; 200fache Vergrößerung. Abb. 22: Ausschnittsvergrößerung aus Abb. 21; perivaskuläres Entzündungsinfiltrat mit vorwiegend Plasmazellen; Caspase-3- positive Entzündungszellen (Pfeile) und apoptotic bodies (Pfeilspitze); Fall Nr. 24; Caspase-3 Marker; 400fache Vergrößerung. Ergebnisse 72 Caspase-3pos. Entzündungszellen Tiere mit Polyarthritis KBR-Gruppe 3 KBR-Gruppe 2 Caspase- 3- pos. Entzündungszellen KBR-Gruppe 1 Vergleichstiere 0 0,1 0,2 0,3 0,4 0,5 0,6 0,7 0,8 Abb. 23: Darstellung von Caspase-3- positiven Entzündungszellen bei allen untersuchten Tiergruppen Anmerkung zu Abb.23: Darstellung des arithmetischen Mittelwertes positiver Zellen pro HPF in der 400fachen Vergrößerung; Zählung von positven Entzündungszellen (Lymphozyten und Plasmazellen). Abkürzungen: V = Vergleichstiere, Gruppe 1 = KBR-Tiere mit geringgradiger Entzündung, Gruppe 2 = KBR-Tiere mit mittelgradiger Entzündung, Gruppe 3 = KBR-Tiere mit hochgradiger Entzündung, Gruppe 4 = Tiere mit Polyarthritis, HPF=High Power Field. 4.2.3 Immunhistochemischer Nachweis von IgG- positiven Zellen Bei der immunhistochemischen Reaktion für Immunglobulin G wird das Zytoplasma positiver Entzündungszellen rot gefärbt. Durch den exzentrisch gelegenen Zellkern lassen sich die positiven Plasmazellen von den anderen Zellen unterscheiden. Grafisch dargestellt wird die Anzahl IgG- positiver Zellen bei jeder einzelnen untersuchten Tiergruppe in Abb. 24. Ermittelte Mediane und Quantile sind in Tabelle 15 im Anhang unter 9.3 zu finden, in Tabelle 18 sind die p-Werte einzusehen. Ergebnisse 73 4.2.3.1 Nachweis von IgG- positiven Zellen bei den Vergleichstieren IgG- positive Plasmazellen kommen bei den Vergleichstieren nur vereinzelt vor. Pro mm² sind in der 400fachen Vergrößerung 43,12 IgG- positive Zellen vorhanden (Median). Eine signifikant höhere Anzahl an IgG- positiven Zellen als die Gruppe der Vergleichstiere zeigen die KBR-Gruppe 1 (p=0,0111), die KBR-Gruppe 2 (p=0,019), die KBR-Gruppe 3 (p=0,0002) und die Gruppe 4 (p=0,0436). 4.2.3.2 Nachweis von IgG- positiven Zellen bei den Tieren mit Kreuzbandriss Bei den Tieren mit Kreuzbandriss und geringgradiger Entzündung erkennt man vereinzelt positive, disseminiert verteilte IgG- positive Plasmazellen. Die Tendenz zu mittel- bis hochgradigen multifokalen und auch oft perivaskulären Ansammlungen von IgG- positiven Zellen nimmt mit steigendem Entzündungsgrad der Synovialmembran zu. Des öfteren können IgG- positive Zellen auch intravasal beobachtet werden. Besonders auffallend sind dabei die Fälle Nr. 25, Nr. 27 und Nr. 28. Beim Vorhandensein fingerförmiger Ausläufer der Synovialmembran befindet sich die Entzündungszellinfiltration stets im subsynovialen Stroma der Zotte, teilweise unmittelbar unter der Synovialdeckzellschicht. KBR-Gruppe 1: Tiere mit geringgradiger Synovialitis Bei der KBR-Gruppe mit geringgradiger Synovialitis sind 143,7 IgG.positive Zellen pro mm² in der 400fachen Vergrößerung vorhanden (Median). Eine signifikant geringere Anzahl an IgG- positiven Zellen beim Vergleich mit der KBR-Gruppe 1 ist bei den Vergleichstieren nachzuweisen (p=0,0111). Einen signifikanten Unterschied in Bezug auf eine höhere Anzahl an IgG- positiven Zellen gegenüber KBR-Gruppe 1 zeigt die KBR-Gruppe 2 mit einem pWert von 0,0576 und ebenso die KBR-Gruppe 3 mit dem p-Wert 0,0016. Keine signifikanten Unterschiede bestehen zwischen der KBR-Gruppe 1 und der Gruppe 4. Ein Extremwert von 2944,79 IgG- positiven Zellen pro mm² in der 400fachen Vergrößerung ist bei Fall Nr.13 vorhanden. Ein Ausreißerwert mit 1511,15 IgG- positiven Zellen zeigt sich bei Fall Nr.12. Ergebnisse 74 KBR-Gruppe 2: Tiere mit mittelgradiger Synovialitis Der Median der KBR-Gruppe 2 liegt bei 510,1 IgG- positiven Zellen pro mm² in der 400fachen Vergrößerung. Damit liegt die Zahl der IgG- positiven Zellen gegenüber der KBRGruppe 1 um den Faktor 3,5 höher. Die KBR-Gruppe 2 zeigt eine signifikant höhere Anzahl an IgG- positiven Zellen als die Gruppe der Vergleichstiere (p=0,019) und als die KBRGruppe 1 (p=0,0576). Der Vergleich mit KBR Gruppe 3 ergibt eine signifikant geringere Anzahl an IgG- positiven Zellen (p=0,0157). Keine signifikanten Unterschiede bezüglich der Anzahl an IgG- positiven Zellen bestehen zur Gruppe 4. KBR-Gruppe 3: Tiere mit hochgradiger Synovialitis Bei den Hunden mit Kreuzbandriss und hochgradiger Synovialitis können 3226,4 IgG positive Zellen pro mm² in der 400fachen Vergrößerung nachgewiesen werden (Median). Dies ist die höchste Anzahl an IgG- positiven Zellen aller Gruppen, womit signifikante Unterschiede zur Gruppe der Vergleichstiere (p=0,0002), zur KBR-Gruppe 1 (p=0.0016), zur KBR-Gruppe 2 (p=0,0157) und zur Gruppe 4 (p=0,0024) bestehen. 4.2.3.3 Nachweis von IgG- positiven Zellen bei den Tieren mit Polyarthritis (Gruppe 4) Hier reicht das Spektrum IgG- positiver Zellen von vereinzelten, disseminierten Zellen bis zu hochgradigen, vorwiegend perivaskulären Zellinfiltrationen. In der Gruppe der Hunde mit Polyarthritis sind pro mm² in der 400fachen Vergrößerung 284,4 Zellen IgG- positiv (Median). Diese Gruppe weist eine signifikant höhere Anzahl an IgGpositiven Zellen auf als die Gruppe der Vergleichstiere (p=0,0436). Im Vergleich mit der KBR-Gruppe 3 zeigt diese Gruppe eine signifikant geringere Anzahl an IgG- positiven Zellen (p=0,0024). Zur KBR-Gruppe 1 und zur KBR-Gruppe 2 liegen keine signifikanten Unterschiede vor. Ergebnisse 75 Abb. 24: Darstellung von IgG- positiven Zellen bei allen untersuchten Tiergruppen Maximum Identische Symbole 75%Quartil Median 25% Quartil Minimum symbolisieren einen statistisch signifikanten Unterschied (p≤ 0,05) Ausreißer Extremwert Ergebnisse 76 4.2.4 Immunhistochemischer Nachweis von CD3- positiven Entzündungszellen Bei der immunhistologischen Reaktion gegen das Oberflächenantigen CD3 stellen sich runde bis ovale lymphozytäre Zellen mit rot gefärbtem Zytoplasma dar. In Abb. 25 wird die Anzahl der CD3- positiven Zellen bei allen untersuchten Tiergruppen grafisch dargestellt. Abb. 26 zeigt die Anzahl der IgG- und CD3- positiven Zellen bei allen Tiergruppen im Vergleich. Im Anhang unter 9.3 in Tabelle 15 sind die ermittelten Mediane und Quantile aller Tiergruppen zu finden, in Tabelle 18 sind die p-Werte einzusehen. 4.2.4.1 Nachweis von CD3-positiven Entzündungszellen bei den Vergleichstieren Die unmittelbar unter der Deckzellschicht gelegenen, vereinzelten CD3- positiven Zellen zeigen eine disseminierte, oft perivaskuläre Verteilung. Im Fall Nr. 1 links ist eine geringgradige fokale perivaskuläre Infiltration mit CD3- positiven Zellen zu sehen. Bei den Vergleichstieren konnten 151,8 CD3- positive Zellen pro mm² in der 400fachen Vergrösserung nachgewiesen werden (Median). Die Entzündungszellpopulation der Vergleichstiere wird damit von den CD3- positiven Zellen dominiert, es liegt der 3,5 fache Wert der IgG- positiven Zellen vor. Eine signifikant größere Anzahl an CD3- positiven Zellen als bei den Vergleichstieren lag sowohl bei KBR-Gruppe 2 vor (p=0,0098) als auch bei der KBR-Gruppe 3 (p=0,0116). Keine signifikanten Unterschiede bezüglich der Anzahl an CD3positiven Zellen lagen zwischen den Vergleichstieren und der KBR-Gruppe 1 und zwischen den Vergleichstieren und den Hunden mit Polyarthritis (Gruppe 4) vor. 4.2.4.2 Nachweis von CD3-positiven Entzündungszellen bei den Tieren mit Kreuzbandriss Bei den Tieren mit Kreuzbandriss und Synovialitis zeigen CD3- positive Zellen überwiegend eine multifokale, subsynoviale, perivaskuläre Verteilung. Mit zunehmenden Grad der Synovialitis steigt auch die Zahl CD3- positiver Zellen an. Auch der multifokale Verteilungscharakter nimmt mit steigendem Synovialitisgrad zu. Ergebnisse 77 KBR-Gruppe 1: Tiere mit geringgradiger Synovialitis Bei den Tieren mit Kreuzbandriss und geringgradiger Synovialitis zeigten sich 86,71 CD3positive Zellen pro mm² in der 400fachen Vergrößerung (Median). Damit dominieren in der Entzündungszellpopulation der Gruppe 1 die IgG- positiven Zellen, deren Anzahl um das 1,7fache größer ist als die Anzahl der positiven CD3- Zellen. Die KBR-Gruppe 3 und die KBRGruppe 2 zeigen eine signifikant höhere Anzahl an positiven CD3- Zellen als die KBRGruppe 1. Der erste p-Wert liegt bei 0,0111 und der zweite p-Wert bei 0,0187. Auch die Gruppe 4 weist eine signifikant höhere Anzahl an CD3- positiven Zellen pro mm² in der 400fachen Vergrößerung auf als die KBR-Gruppe 1 (p=0,0218). Es liegen keine signifikanten Unterschiede bezüglich der Anzahl an CD3- positiven Zellen zwischen KBR-Gruppe 1 und den Vergleichstieren vor. KBR-Gruppe 2: Tiere mit mittelgradiger Synovialitis Der Median der KBR-Gruppe 2 liegt bei 335,9 CD3- positiven Zellen pro mm² in der 400fachen Vergrößerung. Demzufolge besteht auch bei dieser Gruppe die Entzündungszellpopulation überwiegend aus IgG- positiven Zellen, welche um den Faktor 1,5 stärker vertreten sind als die CD3- positiven Zellen. Die KBR-Gruppe 2 weist eine signifikant höhere Anzahl an CD3- positiven Zellen auf als die Vergleichstiere (p=0,0098) und die KBRGruppe 1 (p=0,0187). Ein signifikanter Unterschied bezüglich einer niedrigeren Anzahl an CD3- positiven Zellen liegt zur KBR-Gruppe 3 mit einem p-Wert von 0,0144 vor. Keine signifikanten Unterschiede bestehen zwischen KBR-Gruppe 2 und der Gruppe 4. Einen Ausreißerwert von 698,16 CD3- positiven Zellen pro mm² in der 400fachen Vergrößerung bildet Fall Nr. 22. KBR-Gruppe 3: Tiere mit hochgradiger Synovialitis Bei den Hunden mit Kreuzbandriss und hochgradiger Synovialitis wurden 3894,9 CD3positive Zellen pro mm² in der 400fachen Vergrößerung gezählt (Median). Damit dominieren in dieser Gruppe die CD3- positiven Zellen um den Faktor 1,2 über der Anzahl der IgGpositiven Zellen. Die KBR-Gruppe 3 hat im Vergleich mit den Vergleichstieren und der KBR-Gruppe 1 einen signifikanten Unterschied bezüglich einer höheren Anzahl an CD3- Ergebnisse 78 positiven Zellen aufzuweisen (1. p-Wert=0,0116 und 2. p-Wert=0,0111). Auch gegenüber der KBR-Gruppe 2 (p=0,0144) und der Tiere mit Polyarthritis (Gruppe 4) liegen signifikant mehr CD3- positive Zellen vor (p=0,0015). 4.2.4.3 Nachweis von CD3-positiven Entzündungszellen bei den Hunden mit Polyarthritis (Gruppe 4) Bei der Reaktion gegen das Oberflächenantigen CD3 zeigen sich die subsynovial gelegenen positiven Lymphozyten vorwiegend disseminiert verteilt. Die Hunde mit Polyarthritis zeigen im Median 223,96 CD3- positive Zellen pro mm² in der 400fachen Vergrößerung. Dabei überwiegen die IgG- positiven Zellen die CD3- positiven Zellen um den Faktor 1,3 und stellen damit die dominierende Entzündungszellart bei den Hunden mit Polyarthritis dar. Die Hunde mit Polyarthritis zeigen eine signifikant größere Anzahl an CD3- positiven Zellen als KBR-Gruppe 1 (p=0,0218). Die Hunde mit Kreuzbandriss und hochgradiger Synovialitis (Gruppe 3) zeigen eine signifikant höhere Anzahl an CD3- positiven Zellen als die Tiere mit Polyarthritis (p=0,0015). Es bestehen keine signifikanten Unterschiede bezüglich der Anzahl an CD3- positiven Zellen sowohl zwischen den Tieren mit Polyarthritis und den Vergleichstieren als auch zur KBR-Gruppe 2 Ergebnisse 79 Abb. 25: Darstellung von CD3- positiven Zellen bei allen untersuchten Tiergruppen Maximum Identische Symbole 75% Quartil symbolisieren einen Median 25% Quartil statistisch signifikanten Minimum Unterschied (p < 0,05) Ausreißer Ergebnisse 80 IgG und CD3 4000 3500 3000 Vergleichstiere Gruppe 1 Gruppe 2 Gruppe 3 Gruppe 4 pos. Zellen 2500 pro 2000 mm² 1500 1000 500 0 IgG CD3 Abb. 26: IgG- und CD3- positive Entzündungzellen im Vergleich bei allen untersuchten Tiergruppen Abkürzung: Gruppe 1 = KBR-Tiere mit geringgradiger Entzündung, Gruppe 2 = KBR-Tiere mit mittelgradiger Entzündung, Gruppe 3 = KBR-Tiere mit hochgradiger Entzündung, Gruppe 4 = Tiere mit Polyarthritis. Darstellung des Medians positiver Zellen pro mm² in der 400fachen Vergrößerung. Ergebnisse 4.2.5 Immunhistochemischer 81 Nachweis des Ki-67- Antigens bei Entzündungszellen Bei dem immunhistologischen Nachweis des Ki-67- Antigens bei Lymphozyten und Plasmazellen sind positive Kerne dunkelbraun gefärbt. Bemerkenswert sind dabei die Nukleoli, welche durch eine tiefere dunkelbraune Färbung besonders auffallen. Zu erwähnen sind außerdem geringgradig braun gefärbte Zellkerne von Lymphozyten und Plasmazellen, welche aufgrund ihrer schwach positiven Reaktionsintensität nicht in die Bewertung miteinbezogen wurden. Gezählt wurden sowohl Zellen mit lymphoidem Aussehen als auch Zellen mit plasmazytoidem Aussehen. Die Verteilung der Ki-67- positiven Zellen reicht dabei von disseminiert bis akzentuiert perivaskulär. Außerdem lag im subsynovialen Stroma eine positive Färbung bei zahlreichen Endothelzellen, Fibrozyten und Makrophagen vor. Abb. 28 stellt die Anzahl der Ki-67- positiven Entzündungszellen wie Lymphozyten und Plasmazellen bei allen untersuchten Tiergruppen grafisch dar. Im Anhang unter 9.3 in Tabelle 15 sind die ermittelten Mediane und Quantile aller Tiergruppen zu finden, in Tabelle 17 sind die p-Werte einzusehen. 4.2.5.1 Nachweis des Ki-67-Antigens bei Entzündungszellen der Vergleichstiere Die vereinzelten Ki-67- positiv gefärbten Zellkerne liegen disseminiert in der Subsynovialis vor, bei 4 Tieren sind jeweils auf einer Seite und bei Fall Nr. 3 beidseits keine Ki-67positiven Zellen vorhanden. Bei den Vergleichstieren liegt eine geringe Proliferationsaktivität von 0,1 positiven Zellen pro mm² in der 400fachen Vergrößerung vor (Median). Eine signifikant höhere Anzahl an Ki-67positiven Entzündungszellen als bei der Gruppe der Vergleichstiere liegt bei KBR-Gruppe 1 (p=0,0001), KBR-Gruppe 2 (p=0,0015), KBR-Gruppe 3 (p=0,0002) und der Gruppe 4 vor (p=0,0004). Der Ausreißerwert von 86,32 Ki-67- positiven Zellen pro mm² in der 400fachen Vergrößerung stammt von Fall Nr. 6 links. Ergebnisse 82 4.2.5.2 Nachweis des Ki-67-Antigens bei Entzündungszellen der Hunde mit Kreuzbandriss Die Verteilung von Ki-67- positiven Lymphozyten und Plasmazellen zeigt bei allen Kreuzbandrissgruppen mehrheitlich eine disseminierte Verteilung, dabei kommt es auch gelegentlich zu perivaskulären Zellansammlungen. Die Proliferationsaktivität bei Hunden mit Kreuzbandriss und Synovialitis ist positiv korreliert mit ansteigendem Entzündungsgrad. KBR-Gruppe 1: Hunde mit geringgradiger Synovialitis Bei KBR-Gruppe 1 zeigt sich eine Proliferationsaktivität von 210,6 Entzündungszellen pro mm² in der 400fachen Vergrößerung (Median). Die KBR-Gruppe 1 weist dabei signifikant mehr proliferierende Entzündungszellen auf als die Gruppe der Vergleichstiere (p< 0,0001) und signifikant weniger proliferierende Entzündungszellen als KBR-Gruppe 2 (p=0,0194) und als KBR-Gruppe 3 (p=0,0043). Kein signifikanter Unterschied besteht zwischen KBR-Gruppe 1 und Gruppe 4. KBR-Gruppe 2: Hunde mit mittelgradiger Synovialitis Der Median der Gruppe 2 beträgt 634,3 positive Entzündungszellen pro mm² in der 400fachen Vergrößerung und hat sich damit um die 3fache Anzahl Ki-67- positiver Entzündungszellen der KBR-Gruppe 1 gesteigert. Der Wert ist signifikant höher als die Werte der Vergleichstiere (p=0,0015) und der KBR-Gruppe 1 (p=0,0194). Jedoch sind signifikant weniger Ki-67positive Entzündungszellen vorhanden als bei der KBR-Gruppe 3 (p=0,0412). Es besteht kein signifikanter Unterschied bezüglich der Anzahl Ki-67- positiver Entzündungszellen zur Gruppe 4. KBR-Gruppe 3: Hunde mit hochgradiger Synovialitis Die stärkste Proliferationsaktivität von 1285,3 positiven Entzündungszellen pro mm² (Median) wurde bei der KBR-Gruppe 3 ermittelt, wobei gegenüber der KBR-Gruppe 1 eine Steigerung um den Faktor 6,1 vorliegt und gegenüber der KBR-Gruppe 2 die doppelte Anzahl von Ki-67- positiven Entzündungszellen existiert. Signifikante Unterschiede sind zu den Vergleichstieren (p=0,0002), zur KBR-Gruppe 1 (p=0,0043), zur KBR-Gruppe 2 (0,0412) Ergebnisse 83 und zur Gruppe 4 (p=0,0169) vorhanden. Der Ausreißerwert von 2920,56 Ki-67- positiven Zellen pro mm² in der 400fachen Vergrößerung stammt von Fall Nr. 31. In Abb. 27 wird die Proliferationsaktivität von Entzündungszellen eines Falles der KBR-Gruppe 3 dargestellt. Abb. 27: Ki-67- Immunreaktivität in der Synovialmembran eines Hundes mit KBR und hgr. Synovialitis; Ki-67- positive Zellen sowohl in der Synovialdeckzellschicht als auch subsynovial im Entzündungszellinfiltrat; Fall Nr. 30; Proliferationsmarker Ki-67; 100fache Vergrößerung. 4.2.5.3 Nachweis des Ki-67- Antigens bei Hunden mit Polyarthritis (Gruppe 4) In dieser Gruppe herrscht überwiegend ein disseminiertes Verteilungsmuster mit teilweise geringgradigen fokalen perivaskulären Infiltraten positiver Zellen vor. Mittelgradige multifokale perivaskuläre Infiltrate Ki-67- positiver Entzündungszellen sind bei den Fällen Nr. 34 und Nr. 35 zu sehen. Die Tiere mit Polyarthritis zeigen eine Proliferationsaktivität von 486,6 Ki-67- positiven Entzündungszellen pro mm² in der 400fachen Vergrößerung (Median). Der Wert liegt dabei zwischen dem Wert der KBR-Gruppe 1 und der KBR-Gruppe 2. Es liegen signifikant mehr positive Entzündungszellen als bei den Vergleichstieren (p=0,0004) vor, und es ist signifikant weniger Proliferationsaktivität als bei der KBR-Gruppe 3 nachzuweisen (p=0,0169). Keine signifikanten Unterschiede bestehen zur KBR-Gruppe 1 und KBR-Gruppe 2. Ergebnisse 84 Abb. 28: Darstellung der Ki-67- positiven Entzündungszellen bei allen untersuchten Tiergruppen Maximum Identische Symbole 75% Quartil Median 25% Quartil Minimum symbolisieren einen statistisch signifikanten Unterschied (p < 0,05) Ausreißer Ergebnisse 85 4.2.6 Immunhistochemischer Nachweis von Ki-67 CD3- positiven Zellen Die immunhistochemische Doppelfärbung stellt positive lymphoide Zellen mit einem dunkelbraunen Kern und rotem Zytoplasma dar. Abb. 29 stellt die Anzahl Ki-67 CD3positiver Zellen bei allen untersuchten Tiergruppen grafisch dar und Abb. 30 zeigt die Proliferationsaktivität der CD3- Gesamtpopulation jeder einzelnen untersuchten Gruppe in %. Im Anhang unter 9.3 in Tabelle 15 sind die ermittelten Mediane und Quantile aller Tiergruppen zu finden, in Tabelle 18 befinden sich die p-Werte. 4.2.6.1 Nachweis von Ki-67 CD3- positiven Zellen bei den Vergleichstieren Bei keinem der Vergleichstiere konnten Ki-67 CD3- positive Zellen nachgewiesen werden. Eine signifikant höhere Anzahl an Ki-67 CD3- positiven Zellen als die Gruppe der Vergleichstiere zeigt die KBR-Gruppe 1 (p=0,0003), die KBR-Gruppe 3 (p=0,0270) und auch die Gruppe 4 (p=0,0118). Keine signifikanten Differenzen bezüglich der Anzahl Ki-67 CD3positiver Zellen bestehen zwischen den Vergleichstieren und KBR-Gruppe 2. 4.2.6.2 Nachweis von Ki-67 CD3-positiven Zellen bei Tieren mit Kreuzbandriss Die Ki-67 CD3- positiven Zellen sind subsynovial gelegen und zeigen eine mehrheitlich disseminierte und teilweise auch perivaskuläre Verteilung. KBR-Gruppe 1: Hunde mit geringgradiger Synovialitis Bei den 10 Tieren sind 82,53 Ki-67 CD3- positive Zellen pro mm² vorhanden (Median). Es proliferieren 50,9 % der CD3- positiven Zellen dieser Gruppe. Der Median der KBR-Gruppe 1 unterscheidet sich in der höheren Anzahl an positiven Zellen signifikant von der Gruppe der Vergleichstiere (p=0,0003). Keine signifikanten Unterschiede bestehen zu der KBR-Gruppe 2 und KBR-Gruppe 3 und zur Gruppe 4. Fall Nr. 9 zeigt einen Extremwert von 550,12 Ki-67 CD3- positiven Zellen pro mm² in der 400fachen Vergrößerung. Ergebnisse 86 KBR-Gruppe 2: Hunde mit mittelgradiger Synovialitis Der ermittelte Median dieser Gruppe beträgt 27,30 positive Zellen pro mm² in der 400fachen Vergrößerung. Gemessen an der Gesamtpopulation der gezählten CD3- positiven Zellen dieser Gruppe zeigen 14,4% der Entzündungszellen Proliferationsaktivität. Es bestehen keine signifikanten Unterschiede zu der Gruppe der Vergleichstiere, der KBR-Gruppe 1, der KBRGruppe 3 sowie zur Gruppe 4. KBR-Gruppe 3: Hunde mit hochgradiger Synovialitis Bei den Hunden mit Kreuzbandriss und einer hochgradigen Synovialitis sind 55,06 Zellen pro mm² Ki-67 CD3- positiv (Median). Demnach proliferieren 1,2% der CD3- positiven Zellen dieser KBR-Gruppe. Zur Gruppe der Vergleichstiere sind signifikant mehr Ki-67 CD3positive Zellen vorhanden (p=0,0270) Es besteht kein signifikanter Unterschied zur KBRGruppe 1, KBR-Gruppe 2 und zur Gruppe 4. 4.2.6.3 Nachweis von Ki-67 CD3- positiven Zellen bei Hunden mit Polyarthritis (Gruppe 4) Bei der Reaktion gegen das Ki-67 CD3- Antigen zeigen sich die vereinzelten positiven lymphoiden Zellen subsynovial und disseminiert verteilt. Bei der Gruppe 4 wurden 23,36 Ki-67 CD3- positive Zellen pro mm² gezählt. An der Gesamtpopulation der CD3- positiven Zellen der Gruppe 4 beträgt der Anteil an proliferierenden Zellen 9,9%. Es liegt somit eine signifikant größere Anzahl an Ki-67 CD3positiven Zellen als bei den Vergleichstieren vor (p=0,0118). Es bestehen keinerlei Signifikanzen zu KBR-Gruppe 1, KBR-Gruppe 2 und KBR-Gruppe 3. In. Abb. 31, Abb. 32 und Abb. 33 ist die Immunreaktivität einer Ki-67 CD3- positiven Zelle bei 2 Fällen mit Polyarthritis dargestellt. Ergebnisse 87 Abb. 29: Darstellung der Ki-67 CD3- positiven Zellen bei allen untersuchten Tiergruppen Maximum Identische Symbole 75% Quartil symbolisieren einen Median 25% Quartil statistisch signifikanten Minimum Unterschied (p < 0,05) Extremwert Ausreißer Ergebnisse 88 Proliferationsaktivität Ki-67 CD3 60 40 20 0 Proliferationsaktivität Ki-67 CD 3 Abb. 30: Proliferationsaktivität in % der CD3- Gesamtpopulation bei allen untersuchten Tiergruppen; Gruppe 1 = KBR-Tiere mit geringgradiger Entzündung, Gruppe 2 = KBR-Tiere mit mittelgradiger Entzündung, Gruppe 3 = KBR-Tiere mit hochgradiger Entzündung, Gruppe 4 = Tiere mit Polyarthritis. Ergebnisse 89 Abb. 31: Ki-67 CD3- Immunreaktivität in einer hgr. entzündlich veränderten Synovialis; eine Ki-67 CD3- positive Zelle (Pfeil), zahlreiche CD3- positive Zellen (rotes Zytoplasma) und einige Ki-67- positive Zellen (brauner Kern); Fall Nr. 32; Ki-67 CD3 Doppelfärbung; 200fache Vergrößerung. Abb. 32: Ausschnittsvergrößerung von Abb. 31; eine proliferierende CD3- positive Zelle (Pfeilspitze) im Entzündungsinfiltrat umgeben von einigen proliferierenden Entzündungszellen (langer Pfeil) und nicht proliferierenden CD3- positiven Zellen (kurzer Pfeil); Fall Nr. 32; Ki-67 CD3 Doppelfärbung; 1000fache Vergrößerung. Ergebnisse 90 Abb. 33: Ki-67 CD3- Immunreaktivität; perivaskuläres Entzündungszellinfiltrat; einzelne proliferierende CD3- positive Zelle (Pfeilspitze) und zahlreiche nicht proliferierende CD3positive Zellen (lange Pfeile) und proliferierende Entzündungszellen (kurzer Pfeil); Fall Nr. 34; Ki-67 CD3 Doppelfärbung; 400fache Vergrößerung. 4.2.7 Immunhistochemischer Nachweis von Ki-67 IgG- positiven Zellen Das Ki-67- Antigen zeigt in der Doppelfärbung dunkelbraun gefärbte Kerne, das IgGAntigen wird durch rot gefärbtes Zytoplasma dargestellt. Positive Plasmazellen sind durch den exzentrischen Zellkern identifizierbar. Abb. 34 stellt grafisch die Anzahl der Ki-67 IgGpositiven Zellen pro mm² in der 400fachen Vergrößerung dar und Abb. 35 veranschaulicht die Proliferationsaktivität der IgG- Gesamtpopulation bei allen untersuchten Tiergruppen in %. Im Anhang unter 9.3 in Tabelle 15 sind die ermittelten Mediane und Quantile aller Tiergruppen zu finden, in Tabelle 18 sind die p-Werte einzusehen. Ergebnisse 91 4.2.7.1 Nachweis von Ki-67 IgG- positiven Zellen bei den Vergleichstieren Bei 2 Fällen liegen Ki-67 IgG- positive Zellen vor (Extremwert von 15,88 positiven Zellen bei Fall Nr. 1 links und Extremwert von 9,99 Ki-67 IgG- positiven Zellen bei Fall Nr. 7). Der Median liegt hier bei 0 positiven Zellen pro mm² in der 400fachen Vergrößerung. Ein Anteil von 0,4% der IgG- positiven Zellen dieser Gruppe zeigt Proliferationsaktivität. Damit weisen die Vergleichstiere signifikant weniger Ki-67 IgG- positive Zellen auf als die KBRGruppe 3 (p= 0,0095) und als die Hunde mit Polyarthritis (p=0,0128). Statistisch auffällig ist die geringere Anzahl an positiven Zellen gegenüber der KBR-Gruppe 2 (p=0,1068). Keinerlei Signifikanzen ergeben sich gegenüber der KBR-Gruppe 1. 4.2.7.2 Nachweis von Ki-67 IgG- positiven Zellen bei Hunden mit Kreuzbandriss Bei den Tieren mit Kreuzbandriss reicht die Anzahl und Verteilung der Ki-67 IgG- positiven Zellen von vereinzelten, disseminierten, positiven Zellen bis hin zu geringgradigen, fokalen, perivaskulären Ansammlungen von Ki-67 IgG- positiven Zellen (Fall Nr. 27). Es besteht eine positive Korrelation einer höheren Anzahl Ki-67 IgG- positiver Zellen mit steigendem Entzündungsgrad und auch mit einer zunehmenden fokalen perivaskulären Verteilung. KBR-Gruppe 1: Tiere mit geringgradiger Synovialitis Diese 10 Tiere weisen ebenfalls einen Median von 0 positiven Zellen pro mm² auf. Gemessen an der Gesamtpopulation der IgG- positiven Zellen proliferieren davon 6,8% Zellen. Eine signifikant größere Anzahl an positiven Zellen zeigt die KBR-Gruppe 3 mit einem p-Wert von 0,0394. Als statistisch auffällig kann man den Unterschied zu der höheren Anzahl an Ki-67 IgG- positiven Zellen der KBR-Gruppe 2 bezeichnen (p=0,0576). Kein signifikanter Unterschied besteht zu der Gruppe der Vergleichstiere und zur Gruppe 4. Außerdem sind 2 Extremwerte bei Fall Nr.12 mit 139,42 positiven Zellen und bei Fall Nr. 18 mit 239,30 Ki-67 IgG- positiven Zellen pro mm² in der 400fachen Vergrößerung vorhanden. Ergebnisse 92 KBR-Gruppe 2: Tiere mit mittelgradiger Synovialitis Hier wird ein Wert von 7,5 positiven Zellen pro mm² in der 400fachen Vergrößerung erreicht (Median). Damit proliferieren 4,1% der IgG- positiven Zellen dieser Gruppe. Statistisch auffällig mehr positive Zellen weist die KBR-Gruppe 2 zur KBR- Gruppe 1 auf (p=0,0576) und auch zur Gruppe der Vergleichstiere (p=0,1068). Kein signifikanter Unterschied ergibt sich zur KBR-Gruppe 3 und zur Gruppe 4. KBR-Gruppe 3: Tiere mit hochgradiger Synovialitis Die KBR-Gruppe 3 zeigt 76,88 Ki-67 IgG- positive Zellen pro mm² in der 400-fachen Vergrößerung (Median). Dieser Wert ist eine 10,3fache Steigerung des Wertes von KBRGruppe 2. 6,8% der IgG- positiven Zellen dieser Gruppe befinden sich in Proliferation. Signifikante Unterschiede in der größeren Anzahl an positiven Zellen bestehen zu der KBRGruppe 1 (p=0,0394) und der Gruppe der Vergleichstiere (p=0,0095). Keine Signifikanz besteht zu der KBR-Gruppe 2 und zur Gruppe 4. In Abb.36 und Abb.37 sind deutlich proliferierende Plasmazellen bei einem Fall mit Kreuzbandriss und hochgradiger Synovialitis zu erkennen. 4.2.7.3 Nachweis von Ki-67 IgG- positiven Zellen bei Hunden mit Polyarthritis (Gruppe 4) Bei der Reaktion gegen das Ki-67 IgG- Antigen zeigen sich vereinzelte disseminierte Zellen bis hin zu geringgradigen fokalen perivaskulären Zellansammlungen positiv. Bei den Hunden mit Polyarthritis sind 49,8 Ki-67 IgG- positive Zellen pro mm² vorhanden (Median). Die Proliferationsaktivität liegt hier bei 26,27% der Gesamtanzahl IgG- positiver Zellen und stellt damit von allen Gruppen die stärkste Proliferationsaktivität dar. Ein signifikanter Unterschied in der höheren Anzahl an positiven Zellen besteht zur Gruppe der Vergleichstiere (p=0,0128). Ein Ausreißerwert von 312,85 positiven Zellen pro mm² in der 400fachen Vergrößerung liegt bei Fall Nr. 34 vor. In Abb. 38 ist als Beispiel die Ki-67 IgGImmunreaktivität von Fall Nr. 32 dargestellt. Ergebnisse 93 Abb. 34: Darstellung von Ki-67 IgG- positiven Zellen bei allen untersuchten Tiergruppen Maximum Identische Symbole 75% Quartil Median 25% Quartil Minimum zeigen einen statistisch signifikanten Unterschied (p < 0,05) Ausreißer Extremwert Ergebnisse 94 Proliferationsaktivität Ki-67 IgG 30 25 20 15 10 Proliferationsaktivität Ki-67 IgG 5 0 Abb. 35: Proliferationsaktivität der IgG- Gesamtpopulation jeder untersuchten Tiergruppe in % Anmerkung: Gruppe 1= KBR-Tiere mit geringgradiger Entzündung, Gruppe 2= KBR-Tiere mit mittelgradiger Entzündung, Gruppe 3= KBR-Tiere mit hochgradiger Entzündung, Gruppe 4= Tiere mit Polyarthritis. Ergebnisse 95 Abb. 36: Ki-67 IgG- Immunreaktivität bei einem Hund mit KBR und hgr. Synovialitis; perivaskulär befinden sich viele proliferierende Entzündungszellen;(braune Kerne), IgG- positive Zellen (rotes Zytoplasma) und auch proliferierende IgG- positive Zellen (siehe Abb.37); Fall Nr. 27; Ki-67 IgG Doppelfärbung; 100fache Vergrößerung. Abb. 37: Ausschnittvergrößerung aus Abb. 36; perivaskuläres Entzündungszellinfiltrat mit vielen proliferierenden IgG- positiven Plasmazellen (Pfeilspitzen). Des weiteren sind nicht proliferierende IgG- positive Plasmazellen (langer Pfeil) und proliferierende andersartige Entzündungszellen (kurze Pfeile) zu sehen; Fall Nr. 27; Ki-67 IgG- Doppelfärbung; 400fache Vergrößerung. Ergebnisse 96 Abb. 38: Ki-67 IgG- Immunreaktivität in der Synovialmembran eines Hundes mit Polyarthritis; perivaskuläres Entzündungsinfiltrat; einige proliferierende IgG- positive Plasmazellen (Pfeilspitzen) und proliferierende andersartige Entzündungszelle (kurzer Pfeil) und nicht proliferierende IgGpositive Zelle (langer Pfeil); Fall Nr.32; Ki-67 IgG- Doppelfärbung; 400fache Vergrößerung. Diskussion 97 5 Diskussion In dieser Studie wurden insgesamt 23 Synovialisproben von Hunden mit Kreuzbandruptur und Synovialitis (eingeteilt nach Entzündungsgrad in 3 Kreuzbandrissgruppen) und 6 Synovialisproben von Hunden mit Polyarthritis histologisch und immunhistochemisch untersucht. Ziel war dabei das Vorkommen von Proliferationsaktivität und Apoptose sowohl bei Synovialdeckzellen als auch bei Entzündungszellen wie Lymphozyten und Plasmazellen in der Synovialmembran zu untersuchen und zu charakterisieren. Eine Gruppe von 8 Hunden diente als Vergleichsmaterial. Unbestritten ist, dass Faktoren wie bestimmte Rassen, erhöhtes Gewicht und fortgeschrittenes Alter prädisponierend für einen Kreuzbandriss sein können. Das Durchschnittsalter und – gewicht bei der vorliegenden Untersuchung aller 3 KBR-Gruppen lag bei 5,5 Jahren und 38,8 kg. Die Befunde bestätigen die Untersuchungsergebnisse von LEMBURG et al. (2001) und WHITEHAIR et al. (1993), dass oft Hunde mit höherem Gewicht und mittleren Alters betroffen sind. Dafür sprechen auch schon die histologischen Untersuchungergebnisse am Kreuzband von VASSEUR et al. (1985). Diese zeigen, dass degenerative Veränderungen des Kreuzbandes bei Hunden vorhanden sind, welche über 5 Jahre alt sind und über 15 kg wiegen. Bei der vorliegenden Studie lag eine deutliche positive Korrelation des Gewichtes mit dem Entzündungsgrad der Kreuzbandrisspatienten vor. Während in KBR-Gruppe 1 (Kreuzbandriss und geringgradige Synovialitis) noch ein Durchschnittsgewicht von 33,4 kg vorherrschte, lag das Durchschnittsgewicht bei der KBR-Gruppe 3 (Kreuzbandriss und hochgradige Synovialitis) schon bei 44,6 kg. GALLOWAY und LESTER (1995) stellten fest, dass eine Korrelation von gravierenderen histopathologischen Veränderungen zwischen höherem Körpergewicht und jüngerem Alter und dem weiblichen Geschlecht besteht. Bei der vorliegenden Studie waren 56,5% der Kreuzbandrisspatienten Rüden; eine Geschlechtsdiposition der Hündinnen für einen Kreuzbandriss wie auch von HARASEN (2003) und VASSEUR et al. (1985) vermutet, ließ sich nicht nachweisen. Denkbar ist, dass eine größere Belastung durch das erhöhte Gewicht früh zu Knorpeldefekten im Gelenk führen kann, was die Freisetzung von Antigenmaterial und Enzymen zur Folge hat, die wiederum destruktiv auf Knochen und Band einwirken können. Als weitere mögliche Ursachen für unterschiedliche Entzündungsgrade sind Lahmheitsdauer, partielle oder totale Ruptur des Kreuzbandes und Dauer und Art der medikamentösen Vorbehandlung zu nennen. Diskussion 98 GALLOWAY und LESTER (1995) beschrieben außerdem, dass Synovialisproben, welche aus einer medialen Lokalisation entnommen wurden, schwerere entzündliche Veränderungen aufwiesen als die Proben aus dem lateralen Kniegelenkskompartiment. Das in dieser Arbeit untersuchte Material wurde einheitlich aus der gleichen Lokalisation von lateral entnommen, deshalb kann hierzu nicht Stellung genommen werden. Hinsichtlich des Alters bestand kein Unterschied zwischen den einzelnen KBR-Gruppen; betroffen waren durchschnittlich Hunde zwischen 5 und 6 Jahren. 40% der Tiere in KBR-Gruppe 1 sind zwischen 1 und 2 Jahren alt. Sie gehörten den Rassen Boxer, Setter, Labrador und Bulldogge an. DUVAL et al. (1999) beschrieben eine Altersprädisposition für unter 2 Jahre alte und schwere Hunde. Übereinstimmend mit den Untersuchungen von WHITEHAIR et al. (1993) und LEMBURG et al. (2001) zeigte sich auch in dieser Studie bei den Tieren mit Kreuzbandriss, dass vornehmlich das linke Kniegelenk betroffen war (69,6%). 5.1 Histopathologische Befunde an der Synovialmembran Viele Studien demonstrierten in der Vergangenheit die häufige Vergesellschaftung des Kreuzbandrisses mit einer Synovialitis. Die Entzündungszellinfiltration bei der Kreuzbandruptur des Hundes besteht häufig aus perivaskulär gelegenen Plasmazellen, Lymphozyten und Makrophagen. Aufgrund der Art der Zellpopulation und auch der Anwesenheit von vielen MHCII- positiven Zellen und IgG- und IgM- positiven Plasmazellen und der oft nodulären Anordnung vermuten einige Autoren einen immunologischen Hintergrund bei der Pathogenese des Kreuzbandrisses des Hundes (LEMBURG et al. 2001; HEWICKER-TRAUTWEIN et al. 1999; GALLOWAY und LESTER 1995). Umstritten ist, ob die Entzündungszellinfiltration in der Synovialmembran schon vor dem Kreuzbandriss besteht und zusammen mit degenerativen Verschleißerscheinungen letztendlich zum Kreuzbandriss führt oder ob die Entzündungszellinfiltration als sekundäres Merkmal nach der Ruptur auftritt. Auffallend war bei den histopathologischen Untersuchungen der Synovialmembran dieser Studie, dass auch bei einem Vergleichstier eine mittelgradige Entzündungszellinfiltration beobachtet werden konnte. Außerdem waren bei 3 Vergleichstieren geringgradige lymphozytäre Zellinfiltrate und häufig auch geringgradige Makrophagenansammlungen zu sehen. Ob dies ein Zufallsbefund ist oder nicht, müsste Diskussion 99 mittels histopathologischer Untersuchungen einer größeren Anzahl von Vergleichstieren als in dieser Studie geklärt werden. Der größte Teil der Kreuzbandrisspatienten der vorliegenden Studie (43,5%) wies eine geringgradige Entzündungszellinfiltration in der Synovialmembran bei sowohl disseminiertem als auch multifokalem Verteilungsmuster nach. Der Anteil des Plasmazellinfiltrates variierte dabei von 10 bis 80%. Auch bei den Untersuchungen von LEMBURG et al. (2001) traten überwiegend (60%) geringgradige Entzündungszellinfiltrationen in der Synovialmembran bei Hunden nach Kreuzbandruptur bei disseminiertem Verteilungsmuster auf. Bei 21,7% des Untersuchungsmaterials der Hunde mit Kreuzbandriss in der vorliegenden Studie lag eine mittelgradige Entzündungszellinfiltration vor. Eine hochgradige Entzündungszellinfiltration zeigten 38,4% der Hunde mit Kreuzbandruptur in dieser Studie. Die Tendenz zu einem multifokalem und weniger disseminiertem Verteilungsmuster der Entzündungszellen stieg mit dem Grad der Synovialitis an; so war bei den Hunden der KBR-Gruppe 3 ein ausschließlich multifokales Verteilungsmuster vorhanden. Bei den vorliegenden Untersuchungen zeigten die Hunde mit Kreuzbandriss und Synovialitis außerdem eine positive Korrelation des Grades der Hyperplasie mit dem Entzündungsgrad in der Synovialmembran. In dieser Studie lässt sich das Vorhandensein von Hämosiderin mit stattgehabten Blutungen in der Synovialmembran erklären. Dabei stellte sich eine positive Korrelation zwischen dem Vorhandensein von Hämosiderin und dem Entzündungsgrad heraus. Während in KBR-Gruppe 1 mit geringgradiger Synovialitis keinerlei Hämosiderin vorhanden war, wiesen 20% der Synovialgewebeproben in KBR-Gruppe 2 und 25% in KBR-Gruppe 3 Hämosiderin auf. Die Ergebnisse stehen im Einklang mit den Untersuchungen von FABRY (1989), welcher demonstrierte, dass nach experimenteller Durchtrennung des Kreuzbandes auftretende Blutungen zu stärkeren entzündlichen Veränderungen der Synovialmembran führen. Auch bei LEMBURG et al. (2001) zeigte sich eine positive Korrelation zwischen dem Vorhandensein von Hämosiderinablagerungen und dem Grad der Entzündung. MAY et al. (1992) beobachteten bei ihren Untersuchungen, dass in Synovialisproben von Hunden mit Kreuzbandruptur wesentlich mildere Entzündungszellinfiltrate und Synoviozytenhyperplasien zu finden waren, als bei Hunden mit chronisch-rheumatoider Arthritis. In der vorliegenden Studie ist bei 50% der Tiere mit Polyarthritis in der Synovialmembran eine mittelgradige Entzündungszellinfiltration vorhanden und 16,6% zeigen eine hochgradige Synovialitis. Diese Diskussion 100 Ergebnisse entsprechen den Beobachtungen von MAY et al. (1992), da bei den Tieren mit Kreuzbandriss der vorliegenden Studie überwiegend eine geringgradige Entzündungszellinfiltration vorliegt, diese also eine mildere Synovialitis zeigen als die Tiere mit Polyarthritis. Auch die Synovialdeckzellhyperplasie aller Tiere mit Kreuzbandriss dieser Studie fällt mit im Durchschnitt 1-3 Reihen milder aus als bei den Tieren mit Polyarthritis mit 2-4 Reihen. Im Gegensatz zu dem Untersuchungsmaterial von MAY et al. (1992) war nicht bei allen Tieren mit Polyarthritis dieser Studie eine chronische rheumatoide Arthritis diagnostiziert worden, deshalb ist ein direkter Vergleich nicht möglich. Der Anteil der Plasmazellen am Gesamtinfiltrat ist wie bei den Tieren mit Kreuzbandriss nicht mit dem Entzündungsgrad korreliert. Ebenso wie bei den Tieren mit Kreuzbandriss und Synovialitis fällt eine Tendenz zum multifokalem perivaskulären Verteilungsmuster der Entzündungszellen bei hochgradigen Infiltrationen auf. 5.2 Proliferation und Apoptose der Synovialdeckzellen Eine Hyperplasie der Synovialmembran wird sowohl beim Menschen als auch beim Hund bei der rheumatoiden Arthritis und auch bei Fällen mit Kreuzbandrupturen und Synovialitiden beobachtet. Bisher ist unklar, ob die Hyperplasie Ursache einer gesteigerten Proliferationsaktivität und/oder einer verminderten Apoptose der Synovialdeckzellen ist. In der Literatur gibt es hauptsächlich Erkenntnisse über die Proliferationsaktivität der Synovialdeckzellen beim Menschen und hier auch vorwiegend am Beispiel der rheumatoiden Arthritis. Dabei stellte sich heraus, dass bei den Synovialdeckzellen von Patienten mit Osteoarthritis und rheumatoider Arthritis eine Proliferationsaktivität vorhanden ist, diese jedoch im Vergleich zur Proliferationsaktivität der Synovialdeckzellen beim Synovialzellsarkom gering ist (SCHASER et al. 1996). Einige Autoren vermuten, dass nicht nur eine gesteigerte Proliferationsaktivität der Synovialdeckzellen zu einer Hyperplasie führt, sondern auch eine Migration von Stammzellen über den Blutweg eine Rolle spielt (HOWAT et al. 1987; KAMIMOTO et al. 2003). Erkenntnisse über die Proliferation und die Apoptose der Synovialdeckzellen bei Hunden mit Synovialitiden liegen derzeit nicht vor. Diskussion 101 In dieser Studie wurde die Synovialmembran sowohl von Hunden mit Kreuzbandruptur und einer Synovialitis unterschiedlichen Grades als auch von Hunden mit Polyarthritis immunhistochemisch mit dem Proliferationsmarker Ki-67 und dem Apoptosemarker Caspase3 untersucht. 5.2.1 Proliferation der Synovialdeckzellen bei Hunden mit Kreuzbandriss und Synovialitis Zwei Vergleichstiere (Fall 1 und Fall 4) wiesen eine geringgradige Proliferationsaktivität der Synovialdeckzellen auf, bei den anderen Vergleichstieren war nur vereinzelt oder überhaupt keine Proliferation zu beobachten. Alle KBR-Gruppen unterschieden sich in der Proliferationsaktivität der Synovialdeckzellen signifikant von den Vergleichstieren. Bei den Tieren mit Kreuzbandriss zeigte sich eine positive Korrelation der Proliferationsaktivität der Synovialdeckzellen mit steigendem Entzündungsgrad und der Hyperplasie der Synovialmembran; die stärkste Proliferationsaktivität der Synovialdeckzellen war somit bei der KBR-Gruppe 3 vorhanden. Die KBR-Gruppe 2 besaß eine geringgradig schwächere Proliferationsaktivität der Synovialdeckzellen als Gruppe 1. Dieses Ergebnis ist eventuell auf die kleine Stichprobenzahl (n=5) der Tiere in KBR-Gruppe 2 zurückzuführen. Die positive Beziehung zwischen Entzündungsgrad der Synovialmembran und Proliferationsaktivität der Synovialdeckzellen bei den Hunden mit Kreuzbandriss und Synovialitis könnte darauf hinweisen, dass proinflammatorische Zytokine wie TNF-α, IL-1ß und IL-6 Synovialdeckzellen aktivieren. Die Herkunft dieser proinflammatorischen Zytokine ist umstritten. Während einige Autoren der Meinung sind, dass IL-1ß, IL-6 und TNF-α autokrin in den Synovialdeckzellen produziert werden (HASANUMA et al. 1998; GOTO et al. 1987), zeigte eine aktuellere Studie von KLOCKE et al. (2005), dass die Dichte von synovialen Makrophagen mit dem Schweregrad der Osteoarthritis bei Hunden und der Anwesenheit von IL-6 und TNF-α assoziiert ist. Die Autoren vermuten dabei, dass diese Makrophagen die Quelle der proinflammatorischen Zytokine sind. In der vorliegenden Studie waren Makrophagen nicht Gegenstand der Untersuchungen, deshalb kann keine Aussage über Diskussion 102 die Anzahl von Makrophagen und den Entzündungsgrad der Synovialmembran und wiederum über eine Korrelation zur Proliferationsaktivität von Synovialdeckzellen getroffen werden. 5.2.2 Proliferation der Synovialdeckzellen bei Hunden mit Polyarthritis Die Proliferationsaktivität der Synovialdeckzellen war bei den Hunden mit Polyarthritis im Vergleich mit den anderen Gruppen am stärksten ausgeprägt. Die Proliferationsaktivität der Synovialdeckzellen der Tiere mit Polyarthritis unterschied sich signifikant von der Proliferationsaktivität der Synovialdeckzellen der Vergleichstiere. Das Vorliegen einer deutlichen Proliferationsaktivität von Synovialdeckzellen bei Hunden mit Polyarthritis ist vergleichbar mit den Ergebnissen in humanmedizinischen Studien bei Patienten mit rheumatoider Arthritis. KAMIMOTO et al. (2003) zeigten bei ihrem Infektionsmodell an der Ratte mit Arthritis, dass eine Proliferationsaktivität bei beiden Synovialdeckzelltypen zu jeweils unterschiedlichen Zeitpunkten vorhanden ist. In der vorliegenden Studie wurden die Synovialdeckzellen morphologisch und immunhistochemisch nicht näher charakterisiert, deshalb kann keine Aussage hinsichtlich der Proliferationsaktivität eines bestimmten Typs der Synovialdeckzellen gemacht werden. 5.2.3 Apoptose der Synovialdeckzellen bei Tieren mit Kreuzbandriss In den Untersuchungen mit dem Apoptosemarker Caspase-3 stellte sich heraus, dass bei den Vergleichstieren nur bei vereinzelten Synovialdeckzellen Apoptose auftrat, während bei Hunden der KBR-Gruppe 1 und KBR-Gruppe 2 Apoptose von Synovialdeckzellen nicht nachweisbar war. Nur eine einzige apoptotische Synovialdeckzelle konnte in der KBRGruppe 3 bei einem Tier immunhistochemisch nachgewiesen werden. Signifikanzen waren bei allen Gruppen sowohl zu den Vergleichstieren als auch zwischen den KBR-Gruppen nicht vorhanden. Diskussion 103 5.2.4 Apoptose der Synovialdeckzellen bei Tieren mit Polyarthritis Bei den Tieren mit Polyarthritis konnte Apoptose von Synovialdeckzellen mit dem Caspase-3 Marker nicht nachgewiesen werden. Bei den Vergleichstieren lag bei vereinzelten Synovialdeckzellen Apoptose vor. Signifikanzen zu den Vergleichstieren und zu den einzelnen KBR-Gruppen lagen nicht vor. 5.2.5 Schlussfolgerung zur Proliferation und Apoptose der Synovialdeckzellen bei den KBR-Tieren und den Tieren mit Polyarthritis Die Ergebnisse hinsichtlich einer vorhandenen und gegenüber Vergleichstieren signifikant vermehrten Proliferationsaktivität, sowie einer eventuell zugleich verminderten/nicht vorhandenen Apoptose von Synovialdeckzellen sowohl bei Tieren mit Kreuzbandriss als auch Tieren mit einer Polyarthritis, gehen konform mit den Ergebnissen mehrerer Veröffentlichungen in der Humanmedizin, und zwar zur rheumatoiden Arthritis (SUGIYAMA et al. 1996; HASUNUMA et al. 1998; PERLMAN et al. 2000). Viele Autoren vermuten, dass die Apoptose der Synovialdeckzellen bei Patienten mit rheumatoider Arthritis durch die Expression von bcl-2, einem inhibitorischen Protein der Apoptose, supprimiert wird. PERLMAN et al. (2000) zeigten in ihrer immunhistochemischen Untersuchung, dass die bcl-2- Expression nicht nur bei Patienten mit rheumatoider Arthritis höher ist, als bei Patienten mit Osteoarthrose, sondern dass die Dicke der Synovialdeckzellschicht und der Entzündungsgrad positiv korreliert waren mit der Anzahl von bcl-2- positiven Zellen. Dabei waren hauptsächlich Synovialdeckzellen vom Fibroblastentyp bcl-2- positiv. Die vorliegenden Ergebnisse zeigen sowohl bei den Hunden mit Kreuzbandriss als auch bei den Tieren mit Polyarthritis eine positive Korrelation des Grades der Hyperplasie der Synovialmembran mit dem Grad der Proliferationsaktivität. Eine damit einhergehende verminderte bzw. nicht vorhandene Apoptose der Synovialdeckzellen lässt sich wegen fehlender Signifikanz der eigenen Daten nicht beweisen. Interessant wären hier weiterführende immunhistochemische Untersuchungen bezüglich einer Expression des bcl-2Proteins in Synovialdeckzellen bei Hunden mit Synovialitiden. Weiterhin wäre es sinnvoll Diskussion 104 immunhistochemisch mit Makrophagenmarkern zu arbeiten, um die Frage zu klären, ob Migration von Stammzellen auch für die Hyperplasie eine Rolle spielen könnte. 5.3 Proliferation und Apoptose von Entzündungszellen Zahlreiche histologische und immunhistochemische Untersuchungen an der Synovialmembran des Hundes zeigten, dass die Kreuzbandruptur oft mit einer lymphoplasmazellulären Entzündungsinfiltration einhergeht (HEWICKER-TRAUTWEIN et al. 1999; LEMBURG et al. 2001). In den vorliegenden Untersuchungen galt es zu klären, ob die Akkumulationen von Entzündungszellen durch lokale Proliferation entstehen, oder ob sie bereits an einem anderen Ort aktiviert wurden und daraufhin hämatogen in die Synovialmembran einwandern. In der Literatur gibt es hierüber nur Informationen aus der Humanmedizin. KRENN et al. (1996) wiesen bei der Untersuchung der Synovialmembran von Menschen mit rheumatoider Arthritis nach, dass proliferierende, reife B-Zellen in Sekundärfollikeln, in kleinen follikulären Aggregaten mit follikulären dendritischen Retikulumzellen und nahe der synovialen Intima vorhanden sind. Die Autoren vermuteten, dass die Synovialmembran ein Ort für Antigen-abhängige Proliferation und Maturation ist. MAGALHĂES et al. (2002) wiesen nach, dass in der Synovialmembran bei 10-23% der Fälle von Menschen mit rheumatoider Arthritis lymphatische Follikel mit sogenannten Keimzentren vorkommen und die B-Lymphozyten in der Lage sind, eine lokale Keimzentrumsreaktion einzugehen. Die Autoren unterscheiden eine Keimzentrumsreaktion (maturativer Typ) von einer Nicht-Keimzentrumsreaktion (akkumulativer Typ). In der vorliegenden Arbeit konnten, wie auch schon bei LEMBURG et al. (2001), sowohl bei den Hunden mit Kreuzbandriss als auch bei den Hunden mit Polyarthritis teilweise hochgradige Akkumulationen von Lymphozyten und Plasmazellen beobachtet werden, welche jedoch keinen Keimzentrums-ähnlichen Aufbau aufwiesen. MAY et al. (1992) beobachteten dagegen das Vorkommen von Keimzentren in der Synovialmembran bei Hunden mit rheumatoider Arthritis. Diskussion 105 5.3.1 CD3- positive T-Lymphozyten und IgG- positive Plasmazellen in der Synovialmembran von Hunden mit Kreuzbandriss und mit Polyarthritis Übereinstimmend mit den Untersuchungen von LEMBURG et al. (2001) kommt es sowohl bei Hunden mit Kreuzbandriss als auch bei Hunden mit Polyarthritis in entzündlich verändertem Gewebe zu einer Zunahme IgG- positiver Plasmazellen. In der vorliegenden Untersuchung bestanden bezüglich der Anzahl IgG- positiver Plasmazellen in den Kreuzbandrissgruppen signifikante Unterschiede; dabei war die Anzahl IgG- positiver Plasmazellen positiv mit steigendem Entzündungsgrad korreliert. Alle Gruppen unterschieden sich signifikant von den Vergleichstieren. Die Gruppe der Tiere mit Polyarthritis wies im Vergleich mit KBR-Gruppe 3 eine signifikant geringere Anzahl an IgG- positiven Plasmazellen auf, zu den anderen beiden KBR-Gruppen bestanden keine signifikanten Unterschiede. Bei den Untersuchungen von LEMBURG et al. (2001) waren keine signifikanten Unterschiede bezüglich der Anzahl IgG- positiver Plasmazellen zwischen Tieren mit Polyarthritis und Kreuzbandriss festzustellen, jedoch hatten die genannten Autoren, anders als in dieser Arbeit, bei Hunden mit KBR keine Unterteilung nach dem Entzündungsgrad vorgenommen. Die IgG- positiven Zellen stellten in dieser Arbeit bei den Tieren mit Polyarthritis im Vergleich mit der Anzahl der CD3- positiven TLymphozyten die dominierende Entzündungszellart dar. Dagegen überwogen bei den Untersuchungen von LEMBURG et al. (2001) in der Synovialmembran von Hunden mit chronischer Polyarthritis die T-Lymphozyten. Ähnliche Ergebnisse wurden auch von HEWICKER-TRAUTWEIN et al. (1999) veröffentlicht. Zu betonen ist, dass CD3- positive T-Lymphozyten durchaus auch in der Synovialmembran von Vergleichstieren zu finden waren und vereinzelt kamen auch IgG- positive Plasmazellen vor. Bestätigt wird dieses Ergebnis durch die Untersuchungen von LEMBURG et al. (2001). Dies könnte darauf hinweisen, dass sich auch in der Synovialmembran von Hunden ohne Gelenkserkrankungen eine gewisse Entzündungszellpopulation befindet, was damit generell für die Synovialmembran als ein Ort der Antigenabwehr spricht. Außerdem stellt sich die Frage, ob die beobachteten Entzündungsinfiltrationen in der Synovialmembran schon vor einer Kreuzbandruptur bestanden und möglicherweise in der Pathogenese des Diskussion 106 Kreuzbandrisses eine Rolle spielen könnten. Nähere Untersuchungen an einer größeren Anzahl an für den Kreuzbandriss prädisponierten Vergleichstieren (Faktoren: Rasse, Alter, Gewicht) wären notwendig, um diese Frage zu klären. In Übereinstimmung mit LEMBURG et al. (2001) zeigte sich insgesamt ein signifikanter Anstieg von CD3- positiven TLymphozyten in den KBR-Gruppen gegenüber den Vergleichstieren. In diesen Untersuchungen war die Anzahl CD3- positiver Entzündungszellen mit zunehmenden Entzündungsgrad der Synovialmembran der Kreuzbandrisstiere positiv korreliert und auch das perivaskuläre multifokale Verteilungsmuster nahm zu. Während in KBR-Gruppe 1 und KBR-Gruppe 2 dabei noch IgG- positive Zellen dominierten, war die CD3- Lymphozytenpopulation in KBR Gruppe 3 gegenüber den IgG- positiven Zellen um den Faktor 1,2 stärker vertreten. 5.3.2 Proliferation der Entzündungszellen bei den Tieren mit Kreuzbandriss In den immunhistochemischen Untersuchungen dieser Arbeit wurden mit dem Proliferationsmarker Ki-67 zunächst alle proliferierenden Entzündungszellen jeder Gruppe gezählt und verglichen. Die größte Anzahl proliferierender Entzündungszellen zeigte dabei die KBR-Gruppe 3 mit einer Signifikanz zu allen Gruppen. Mit steigendem Entzündungsgrad steigt bei den Tieren mit Kreuzbandriss auch die Proliferation von Entzündungszellen an. Durch zwei immunhistochemische Doppelfärbungen erfolgte eine Identifikation der proliferierenden Entzündungszellarten. Bei der Doppelfärbung Ki-67 CD3 stellte sich heraus, dass sich bei der KBR-Gruppe 1 die Hälfte der CD3- positiven Zellen in Proliferationsaktivität befanden (50,9%). Die Proliferationsaktivität der CD3- positiven T-Lymphozyten nahm mit steigendem Entzündungsgrad der Synovialitis bei den KBR-Tieren immer weiter ab, bei KBR-Gruppe 2 proliferierten 14,4% und bei KBR-Gruppe 3 nur noch 1,2% der CD3- positiven Zellen. Bei den Vergleichstieren waren keine proliferierenden CD3- positiven T-Lymphozyten vorhanden. Signifikanzen zur Gruppe der Vergleichstiere lagen bei KBR-Gruppe 1 und KBRGruppe 3 vor. Diskussion 107 Die Proliferation von IgG- positiven Plasmazellen bei den Tieren mit Kreuzbandriss und Synovialitis war insgesamt gering; die Anzahl proliferierender Plasmazellen und eine multifokale perivaskuläre Verteilung war mit steigendem Entzündungsgrad positiv korreliert. KBR-Gruppe 1 und KBR-Gruppe 3 wiesen jeweils 6,8% proliferierende IgG- positive Plasmazellen auf, danach folgte KBR-Gruppe 2 mit 4,1%. Selbst die Vergleichstiere zeigten eine geringe Proliferationsaktivität von 0,4% der IgG- positiven Zellen auf, dabei bestanden signifikante Unterschiede zu KBR-Gruppe 3. KBR-Gruppe 3 wies einen signifikanten Unterschied zur KBR-Gruppe 1 und den Vergleichstieren auf. Auch KBR-Gruppe 2 besaß signifikant mehr proliferierende IgG- positive Plasmazellen als KBR-Gruppe 1. Aufgrund der nachgewiesenen geringen Proliferationsaktivität der IgG- positiven Plasmazellen in der Synovialmembran der Hunde mit Kreuzbandriss werden diese Zellen vermutlich an einem anderen Ort als in der Synovialmembran aktiviert, um anschließend hämatogen in die Synovialmembran zu immigrieren. Dafür spricht auch, dass viele Plasmazellen bei dieser Untersuchung in Gefäßnähe oder auch intravasal beobachtet wurden. Die starke Proliferationsaktivität der T-Lymphozyten bei den Hunden mit Kreuzbandriss und geringgradiger Synovialitis könnte für eine Entzündung im Frühstadium sprechen, dies ist jedoch lediglich eine Vermutung und kann aufgrund fehlender Daten, wie etwa der Zeitspanne zwischen Erkrankungsbeginn und Operationstermin, nicht bewiesen werden. 5.3.3 Proliferation der Entzündungszellen bei den Tieren mit Polyarthritis Bei der Einfachfärbung mit dem Proliferationsmarker Ki-67 wiesen die Tiere mit Polyarthritis eine signifikant größere Anzahl an proliferierenden Entzündungszellen als die Vergleichstiere auf und eine signifikant geringere Anzahl im Vergleich mit KBR-Gruppe 3. Auch hier erfolgte durch zwei immunhistochemische Doppelfärbungen eine Identifikation der proliferierenden Entzündungszellarten. Bei den Tieren mit Polyarthritis zeigen 9,9% der CD3- positiven T-Lymphozyten Proliferationsaktivität. Die Vergleichstiere weisen dazu im Vergleich keine proliferierenden CD3- positiven T-Lymphozyten auf und unterscheiden sich signifikant von der Gruppe der Tiere mit Polyarthritis. Insgesamt waren Ki-67CD3- positive Zellen vorwiegend disseminiert Diskussion 108 verteilt und teilweise auch perivaskulär gelegen. Die Auswertung der Summe der insgesamt proliferierenden undifferenzierten Entzündungszellen ergab nach Abzug der Summe der proliferierenden CD3- T-Lymphozyten und IgG- positiven Plasmazellen, dass ausserdem anscheinend eine andere Lymphozytenpopulation proliferierte. Dabei handelte es sich vermutlich um proliferierende B-Lymphozyten (CD22), welche in dieser Arbeit jedoch nicht weiter identifiziert worden sind. Die Proliferationsaktivität gemessen an der Gesamtheit der IgG- positiven Plasmazellen war bei den Hunden mit Polyarthritis im Vergleich zu den KBR-Gruppen mit 26,3% am höchsten. Zu den Vergleichstieren bestanden dabei signifikante Unterschiede. Die vermehrte Proliferationsaktivität von IgG- positiven Plasmazellen bei den Hunden mit Polyarthritis ist vergleichbar mit Untersuchungsergebnissen aus der Humanmedizin. KRENN et al. (1996) demonstrierten am Beispiel der rheumatoiden Arthritis des Menschen, dass in der Synovialmembran proliferierende reife B-Zellen in Sekundärfollikeln, in kleinen follikulären Aggregaten mit dendritischen Retikulumzellen und nahe der synovialen Intima vorhanden sind. Auch wiesen die Autoren proliferierende T-Lymphozyten in Aggregaten, perivaskulär und sowohl in als auch nahe der Synovialdeckzellschicht nach. Die Autoren vermuteten, dass die Synovialmembran als Ort für Antigen-abhängige Proliferation und Maturation fungieren könnte. Bei der vorliegenden Untersuchung konnte weder bei den Hunden mit Kreuzbandriss noch bei den Tieren mit Polyarthritis ein Keimzentrums-ähnlicher Aufbau, wie er in Sekundärfollikeln vorkommt, gefunden werden, was zunächst gegen eine Antigen-abhängige Proliferation in der Synovialmembran spricht. Allerdings fiel bei den Untersuchungen von KRENN et al. (1996) die Anwesenheit follikulärer dendritischer Retikulumzellen in der Nähe von proliferierenden Lymphozyten auf. Auch bei den Untersuchungen von LEMBURG et al. (2001) zeigten sich in der Subsynovialis von Hunden mit Kreuzbandriss und Polyarthritis MHCII- positive Zellen mit dendritischer Morphologie; ebenso wie bei HEWICKERTRAUTWEIN et al. (1999) wurden diese in der Synovialmembran von Hunden mit rheumatoider Arthritis und degenerativen Arthropathien beschrieben. Denkbar ist eine Antigenpräsentation durch die dendritischen Zellen in der Synovialmembran mit einer nachfolgenden Aktivierung und Proliferation von T-Lymphozyten. Die in der vorliegenden Arbeit nachgewiesene starke Proliferation der CD3- T-Lymphozyten bei KBR-Gruppe 1 Diskussion 109 spricht für diese Theorie. Dendritische Zellen speziell waren nicht Gegenstand der vorgelegten Arbeit. 5.3.4 Apoptose der Entzündungszellen bei Hunden mit Kreuzbandriss und Hunden mit Polyarthritis Apoptotische Entzündungszellen wurden mit Hilfe der Caspase-3 Einfachfärbung dargestellt und nicht weiter spezifiziert. Insgesamt zeigte sich sowohl bei den Tieren mit Kreuzbandriss und den Tieren mit Polyarthritis eine sehr geringe Apoptose-Aktivität der Entzündungszellen, welche bei den Tieren mit Polyarthritis noch am stärksten ausgeprägt war. Signifikanzen zu den Vergleichstieren oder auch zwischen den einzelnen Gruppen waren nicht vorhanden. Bei den Tieren mit Kreuzbandriss wies die KBR-Gruppe 3 die höchste Anzahl an apoptotischen Zellen auf, die Apoptose der Entzündungszellen bei den beiden anderen KBR-Gruppen fiel geringer aus als bei den Vergleichstieren. Mutmaßlich spielt die Apoptose von Entzündungszellen in der Pathogenese von Kreuzbandrissen und bei Polyarthritiden des Hundes eine untergeordnete Rolle. Die leicht erhöhte Anzahl apoptotischer Entzündungszellen bei den Tieren mit Polyarthritis deckt sich mit den Ergebnissen der Untersuchungen von HASUNUMA et al. (1998), die zeigten, dass bei synovialen T-Zellen bei der rheumatoiden Arthritis des Menschen sehr oft Apoptose vorhanden ist. Dazu zählen CD3-, CD4- und CD45 RO- positive T-Zellen. Weitere Untersuchungen bezüglich einer Spezifizierung der apoptotischen Entzündungszellen wären für eine genauere Aussage von Vorteil. Zusammenfassung 6 111 Zusammenfassung Immunhistochemische Untersuchungen zur Zellproliferation und Apoptose bei Synovialitiden des Hundes Eva-Maria Beckold Bei Hunden mit Synovialitiden, die mit vorderem Kreuzbandriss (KBR) assoziiert sind und bei Hunden mit Polyarthritis (PA) tritt eine Infiltration der Synovialis mit Makrophagen, Lymphozyten und Plasmazellen auf. Bisher ist nicht bekannt, ob die Akkumulation von Lymphozyten und Plasmazellen in der Synovialmembran auf eine lokale Proliferation von Toder B-Lymphozyten zurückzuführen ist, oder ob bereits aktivierte T- oder B-Lymphozyten in die Synovialmembran einwandern und dort zu Plasmazellen ausreifen. Ein Ziel dieser Arbeit war es, mittels Nachweis des Zellproliferations-assoziierten Antigens Ki-67 die Proliferationsaktivität im Synovialgewebe von Hunden mit KBR und PA zu charakterisieren, um zu ermitteln, ob und in welchem Ausmaß Entzündungszellen (Lymphozyten, Plasmazellen) und Synovialdeckzellen proliferieren. Eine Spezifizierung der Entzündungszellen erfolgte mit Hilfe von Ki-67-, CD3- und IgG- spezifischen Antikörpern und immunhistochemischen Doppelfärbetechniken. Ein weiteres Ziel war es, mit dem Caspase-3- Marker das Vorkommen von Apoptose in der Synovialmembran zu untersuchen und damit insbesondere die Frage zu klären, ob die bei Patienten mit PA auftretende Synovialishyperplasie auf eine erhöhte Proliferationsrate der Synovialdeckzellen und/oder auf eine verminderte Apoptose zurückzuführen ist. Bislang existieren beim Hund nur Studien über das Vorkommen von Apoptose im Kreuzband, jedoch nicht in der Synovialmembran. Als Untersuchungsmaterial standen Gewebeproben aus dem Kniegelenk von Hunden mit KBR (n=23) und Synovialgewebeproben von Hunden mit PA (n=6) zur Verfügung. Die Hunde mit KBR wurden nach dem Entzündungsgrad der Synovialmembran in 3 Gruppen eingeteilt (KBR-Gruppe 1: 10 Hunde mit geringgradiger Synovialitis; KBR-Gruppe 2: 5 Hunde mit mittelgradiger Synovialitis; KBR-Gruppe 3: 8 Hunde mit hochgradiger Synovialitis. Als Vergleichsmaterial dienten Synovialgewebeproben aus dem Kniegelenk von 8 pathologisch-anatomisch gelenkgesunden Hunden. Zusammenfassung 112 Aufgrund der Untersuchungsergebnisse ist die Hyperplasie der Synovialmembran sowohl bei den Hunden mit KBR als auch bei Hunden mit PA auf eine gegenüber den Vergleichstieren signifikant vermehrte Proliferationsaktivität der Synovialdeckzellen zurückzuführen. Die Proliferationsaktivität der Synovialdeckzellen war bei den Hunden mit PA am stärksten ausgeprägt. Ob die Hyperplasie der Synovialmembran darüber hinaus auf eine verminderte oder fehlende Apoptose der Synovialdeckzellen zurückzuführen ist, bleibt fraglich, da die ermittelten Werte statistisch nicht signifikant waren. Bei der immunhistochemischen Einfachfärbung mit dem Ki-67- Marker ergab sich, dass die Proliferationsaktivität der Entzündungszellen bei den Hunden mit KBR mit steigendem Entzündungsgrad positiv korreliert war. Die Auswertung der Doppelfärbung Ki-67 CD3 erbrachte bei der KBR Gruppe 1 die stärkste Proliferationsaktivität von CD3- positiven Zellen, wobei 50,9% der CD3- positiven Zellen proliferierten. Dieser Befund könnte auf ein frühes Entzündungsstadium in der Synovialmembran der Hunde dieser Gruppe hinweisen. Bei der KBR-Gruppe 2 proliferierten 14,2% und bei der KBR-Gruppe 3 lediglich 1,2% der CD3- positiven Zellen. Die Proliferationsaktivität der IgG- positiven Plasmazellen war bei den Hunden mit KBR insgesamt als gering zu bezeichnen; die Anzahl proliferierender Plasmazellen bei Entzündungsgrad multifokaler positiv perivaskulärer korreliert. Aufgrund Verteilung der war mit nachgewiesenen steigendem geringen Proliferationsaktivität der IgG- positiven Plasmazellen und der Tatsache, dass sehr viele Plasmazellen in Gefäßnähe oder intravasal beobachtet wurden, ist anzunehmen, dass diese vermutlich an einem anderen Ort als der Synovialmembran aktiviert wurden, um anschließend hämatogen in die Synovialmembran zu immigrieren. Die stärkste Proliferationsaktivität von IgG- positiven Plasmazellen (26,3%) war bei den Hunden mit PA vorhanden. 9,9% der CD3- positiven T Lymphozyten der Hunde mit Polyarthritis befanden sich in Proliferation. Die Untersuchungsergebnisse lassen vermuten, dass die Synovialmembran bei der Polyarthritis des Hundes als Ort für Antigen-abhängige Proliferation und Maturation dieser Zellen fungieren könnte. Das Vorkommen von Apoptose von Entzündungszellen in der Synovialmembran war sowohl bei den Hunden mit KBR als auch bei den Hunden mit PA als gering zu bezeichnen und spielt demnach in der Pathogenese dieser Erkrankungen wahrscheinlich eine untergeordnete Rolle. Zusammenfassung 113 Auffallend war das Vorkommen von Entzündungszellen bei einigen Vergleichstieren in der Synovialmembran. Dies könnte ein Hinweis für eine bereits vor einer möglichen, späteren Kreuzbandruptur auftretende Entzündungsinfiltration in der Synovialmembran sein. Summary 7 115 Summary Immunohistochemical investigations about cell proliferation and apoptosis in synovialitis of the dog Eva-Maria Beckold In dogs with synovialitis associated with ruptured cranial cruciate ligaments (CCL) and polyarthritis (PA), infiltration of the synovium with macrophages, lymphocytes and plasma cells occurs. So far it is unknown, if the accumulation of lymphocytes and plasma cells in the synovium is due to local proliferation of T and B lymphocytes, or if already activated T or B lymphocytes immigrate into the synovium and maturate into plasma cells there. One aim of this project was to characterise the proliferation activity in the synovium of dogs with CCL rupture and PA by detection of the cell proliferation-associated antigen Ki-67, to find out if and in which dimensions the inflammatory cells (lymphocytes, plasma cells) and synovial lining cells are proliferating. The identification of the inflammatory cells was achieved by using Ki-67-, CD3- and IgG- specific antibodies and immunohistochemical double labelling techniques. Another aim was to investigate the occurrence of apoptosis in the synovium with the marker Caspase-3 to clarify whether the hyperplasia of the synovium is due to an increased proliferation of the synovial lining cells and/or due to reduced apoptosis. Until know, studies about the occurrence of apoptosis only exist for the cruciate ligament, but not for the synovium of dogs. For this study, synovial membrane tissue samples from dogs with CCL rupture (n=23) and from dogs with PA (n=6) were available. Dogs with CCL rupture were divided into 3 groups according to the degree of inflammation of the synovium (CCL rupture group 1: 10 dogs with mild synovialitis; CCL rupture group 2: dogs with moderate synovialitis; CCL rupture group 3: 8 dogs with severe synovialitis). For comparison, synovial membrane samples from 8 dogs with macroscopically normal knee joints were used. On the basis of the results, the hyperplasia of the synovium in dogs with CCL rupture as well as in dogs with PA is due to a significant increase of proliferation activity. The proliferation activity of the synovial lining cells was most pominent in dogs with PA. If the hyperplasia of Summary 116 the synovial membrane, furthermore, is due to reduced or missing apoptosis of synovial lining cells is questionable, because the data were statistically not significant. The immunohistochemical single labelling with the Ki-67 marker revealed, that the proliferation activity of the inflammatory cells in dogs with CCL rupture was positively correlated with an increase of the degree of inflammation. The evaluation of the double labelling for Ki-67 CD3 showed that the CCL rupture group 1 had the strongest proliferation activity of CD3- positive cells with 50.9% of the CD3- positive cells proliferating. This finding indicates the presence of an early inflammatory stage in the synovium of the dogs of this group. In the second CCL rupture group, 14.2%, and in the third CCL rupture group only 1.2% of the CD3- positive cells were proliferating. The overall proliferation activity of IgGpositive plasma cells in dogs with CCL rupture was low; the number of proliferating plasma cells being disseminated multifocally and perivascularly was positively correlated with an increased grade of inflammation. Because of the low proliferation activity of IgG- positive plasma cells, and because of the fact that many plasma cells were located in the vicinity of vessels or intravascularly, it is assumed, that they are probably activated in an other site than the synovial membrane and thereafter immigrate by the haematogenous route into the synovial membrane. The strongest proliferation activity of IgG- positive plasma cells was present in dogs with PA. 9.9% of the CD3- positive T- lymphocytes were in the stage of proliferation. The results suggest, that the synovial membrane serves as a site for antigen-dependent proliferation and maturation of these cells. The occurrence of apoptosis of inflammatory cells in the synovial membrane in dogs with CCL rupture as well as in dogs with PA was low and probably has a minor role in the pathogenesis of these diseases. Remarkable was the occurrence of inflammatory cells in the synovial membrane of several control animals. This could indicate the presence of an inflammatory infiltration before the development of a possibly later occurring rupture of the cranial cruciate ligament. Literaturverzeichnis 117 8 Literaturverzeichnis ALBERTS, B., D. BRAY, K. HOPKIN, A. JOHNSON, J. LEWIS, M. RAFF, K. ROBERTS, P. WALTER. (2005) Lehrbuch der Molekularen Zellbiologie. L. Nover, P. von Koskull-Dörin (Hrsg.) 3. AUFL., Wiley VCH Verlag GmbH, pp. 177-179 AUPPERLE, K. R., D. L. BOYLE, M. HENDRIX, E. A. SEFTOR, N. J. ZVAIFLER, M. BARBOSA, G. S. FIRESTEIN (1998) Regulation of synoviocyte proliferation, apoptosis and invasion by the p53 tumor suppressor gene. Am. J. Pathol. 152, 1091-1098 BARRETT, J. G., Z. HAO, B. K. GRAF, L.D. KAPLAN, J.P.H. HEINER, P.MUIR (2005) Inflammatory changes in ruptured canine cranial and human anterior cruciate ligaments. Am. J. Vet. Res. 66, 2073-2080 BARRETT, R. E. (1977) Canine polyarthritis. In: R. W. KIRK (Hrsg.): Current Veterinary Therapy Small Animal Practice. Saunders, Philadelphia, pp. 890-897 BELL, S. C.,CARTER, S. D. ,BENNET, D. (1991) Canine distemper viral antigens and antibodies in dogs with rheumatoid arthritis. Res. Vet.Sci. 50, 64-68 BENNETT, D. (1987) Immune-based erosive inflammatory joint disease of the dog: canine rheumatoid arthritis II. Pathological investigations. J. Small Anim. Pract. 28, 799-819 BENNETT, D., D. F. KELLY (1987) Immune-based non-erosive inflammatory joint disease of the dog. 2. Polyarthritis/polymyositis syndrome. J. Small Anim. Pract. 28, 891-908 BENNETT, D., B. TENNANT, D. G. LEWIS, J. BAUGHAN, C. MAY, S. CARTER (1988) A reappraisal of anterior cruciate ligament disease in the dog. J. Small Anim. Pract. 29, 275-297 Literaturverzeichnis 118 BENNETT, D. (1990) Joint and joint diseases. In: W. G. Whittick (Hrsg.): Canine Orthopedics. 2. Aufl., Lea & Febiger, U.S., pp. 776-778 BENNETT, D. (1991) Joint disease. In: E.A Chandler, D.J. Thompson, J.B. Sutton, C.J. Price (Hrsg.) Canine Medicine and Therapeutics, Blackwell Scientific Publications, Oxford, pp. 249-308 BENNETT, D., C. MAY (1995) Joint diseases of dogs and cats. In: S. J. Ettinger u. E. D: Feldmann (Hrsg.): Textbook of Veterinary Medicine W. B. Saunders Company, Philadelphia, pp. 2037-2077 BOILEAU, C., J. MARTEL-PELLETIER, J. Y. JOUZEAU, P. NETTER, F. MOLDOVAN, S. LAUFER, S. TRIES, J. P. PELLETIER ET AL. (2002) A dual inhibitor of 5-lipoxygenase and cyclooxygenase, reduces the level of cartilage chondrocyte death in vivo in experimental dog osteoarthritis: inhibition of pro-apoptotic factors. J. Rheum. 29, 1446-1453 BRANDT, K. D., S. L. MYERS, D. BURR, M. ALBRECHT (1991) Osteoarthritic changes in canine articular cartilage, subchondral bone and synovium fifty-four months after transsection of the anterior cruciate ligament. Arthritis Rheum. 34, 1560-1570 CHEN, M. H., J. L. WANG, C. Y. WONG, C. C. YAO, Y. J. CHEN, C. C. JIANG (2005) Relationship of chondrocyte apoptosis to matrix degradation and swelling potential of osteoarthritic cartilage. J. Formos. Med. Assoc. 104, 4, 264-72 COMERFORD, E. J., J. F. TARLTON, A. WALES, A. J. BAILEY, J. F. INNES (2006) Ultrastructural differences in cranial cruciate ligaments from dogs of two breeds with a differing predisposition to ligament degeneration and rupture. J. Comp. Path. 134, 8-16 CONVERY, F. R., S- L. WOO, W. H. AKESON (1976) Experimental hemarthrosis in the knee of the mature canine. Arthritis Rheum. 19, 59-67 DÄMMRICH, K., J. VON SANDERSLEBEN, E. DAHME (1989) Pathologische Histologie der Haustiere. 3. Aufl., Fischer Verlag Stuttgart, pp. 256-257 Literaturverzeichnis 119 D’LIMA, D. D., S. HASHIMOTO, P. C. CHEN, JR. COLWELL, M. K. LOTZ (2001) Models of cartilage injury: in vitro and in vivo. J. Bone Joint Surg. Am. 83-A, Suppl. 2 (Pt 1) 22-24 DE BRUIN, T., H. DE ROOSTER, H: VAN BREE, T. WAELBERS, E. COX (2007 a) Lymphocyte proliferation to collagen type I in dogs. J. Vet. Med. A. Physiol. Pathol. Clin. Med. 54, 292-296 DE BRUIN, T., H. DE ROOSTER, H. VAN BREE, L. DUCHATEAU, E. COX (2007 b) Cytokine mRNA expression in synovial fluid of affected and contralateral stifle joints and the left shoulder joint in dogs with unilateral disease of the stifle joints. Am. J. Vet. Res. 68, 953-961 DE BRUIN, T., H. DE ROOSTER, T. BOSMANS, L. DUCHATEAU, H: VAN BREE, I. GIELEN (2007 c) Radiographic assessment of the progression of osteoarthritis in the contralateral stifle joint of dogs with ruptured cranial cruciate ligament. Vet. Rec. 161, 745-750 DE ROOSTER, H., E. COX, H. VAN BREE (1999) Prevalence and relevance of antibodies to type-I and -II collagen in synovial fluid of dogs with cranial cruciate ligament damage. Am. J. Vet. Res. 2000, 61, 1456-1461 DOOM, M., T. DE BRUIN, H. DE ROOSTER, H. VAN BREE, E. COX (2008) Immunopathological mechanisms in dogs with rupture of the cranial cruciate ligament. Vet. Immunol. Immunopathol. 125, 143-161 DOVERSPIKE, M., P. B. VASSEUR, M. F. HARB, C. M. WALLS (1993) Contralateral cranial cruciate ligament rupture: incidence in 114 dogs. J. Am. Anim. Hosp. Assoc. 19, 17-26 DUVAL, J. M., S. C. BUDSBERG, G. L. FLO, J. L. SAMMARCO (1999) Breed, sex and body weight as risk factors for rupture of the cranial cruciate ligament in young dogs. J. Am. Vet Med, Assoc. 215, 811-814 EDWARDS, J. C., J. CAMBRIDGE (1995) Is rheumatoid arthritis a failure of B cell death in synovium? Ann. Rheum. Dis. 54, 696-700 EVANS, C. H., M. STEFANOVIC-RACIC, J. LANCASTER (1995) Nitric oxide and its role in orthopaedic disease. Clin. Orthop. 312, 275-294 FABRY, G. (1989) Ultrastructural changes in synovium and cartilage in experimental hemarthrosis in dogs. Arch. Orthop. Surg. 109, 21-29 Literaturverzeichnis 120 FABRY, G. (1989) Ultrastructural changes in synovium and cartilage in experimental hemarthrosis in dogs. Arch. Orthop. Surg. 109, 21-29 FERRER, L., D. FONDEVILA, R. RABANAL, A. RAMIS (1992) Detection of T Lymphocytes in canine tissue embedded in paraffin wax by means of antibody to CD3 antigen. J. Cop. Path. 106, 311-314 FIRESTEIN, G. S., F. ECHEVERRI, M. YEO, N. J ZVAIFLER, D. R. GREEN (1997) Somatic mutations in the p53 tumor suppressor gene in rheumatoid arthritis synovium. Proc. Natl. Acad. Sci. USA 94, 10895-10900 FREUDIGER, U., E.-G. GRÜNBAUM, E. SCHIMKE (1997) Klinik der Hundekrankheiten. 2. Aufl., Ferdinand Enke Verlag Stuttgart, pp. 801-804 GALLOWAY, R. H., S. J. LESTER (1995) Histopathological evaluation of canine stifle joint synovial membrane collected at the time of repair of cranial cruciate ligament rupture. J. Am. Anim. Hos. Ass. 31, 289-294 GOTO, M., M. SASANO, H. YAMANAKA, N. MIYASAKA, N. KAMATANI, K. INOUE, K. NISHIOKA, T. MIYAMOTO (1987) Spontaneos production of an interleukin 1-like factor by cloned rheumatoid synovial cells in long term culture. J. Clin. Invest. 80, 786-796 GREISEN, H., B. SUMMERS, G. LUST (1982) Ultrastructure oft the articular cartilage and synovium in the early stages of degenerative joint disease in canine hip joints. Am. J. Vet. Res., 43, 1963-1971 GRIFFIN, D. W., P. B. VASSEUR (1992) Synovial fluid analysis in dogs with cranial cruciate ligament rupture. J. Am. Anim. Hosp. Ass. 28, 277-281 GYGER, O., C. BOTTERON, M. DOHERR, A. ZURBRIGGEN, P. SCHAWALDER, D. SPRENG (2006) Detection and distribution of apoptotic cell death in normal and diseased canine cranial cruciate ligaments. Vet. J. 174, 371-377 HALLIWELL R. E. W. WERNER L.L., BAUM D.E. NEWTON C.D. WOLFE J. H. SCHUHMACHER H.R. (1989) Incidence and characterization of canine rheumatoid factor. Vet. Immunol. Immunopathol. 21, 161-175 Literaturverzeichnis 121 HASUNUMA, T., T. KATO, T. KOBATA, K. NISHIOKA (1998) Molecular mechanism of immune response, synovial proliferation and apoptosis in rheumatoid arthritis. Springer Semin. Immunopathol. 20, 41-52 HARASEN, G. (2003) Canine cranial cruciate ligament rupture in profile. Can. Vet. J. 44, 845-846 HARRIS, E. D. (1990) Mechanism of disease: rheumatoid arthritis. N. Engl. J. Med. 322, 1277-1287 HAYASHI, K, J. D. FRANK, Z. HAO, G. M. SCHAMBERGER, M. D. MARKEL, P. MUIR (2003) Evaluation of ligament fibroblast viability in ruptured cranial cruciate ligament of dogs. Am. J. Vet. Res., 64, 1010-6 HENGARTNER, M. O. (2000) The biochemistry of apoptosis. Nature 407, 770-776 HEUSER, W. (1980) Canine rheumatoid arthritis. Can. Vet. J. 21, 314-316 HEWICKER-TRAUTWEIN, M., S. D. CARTER, D. BENNETT, D. F. KELLY (1999) Immunhistochemical demonstration of leukocyte subsets and MHC class II antigen expression in synovial membranes from dogs with rheumatoid arthritis and degenerative joint disease. Vet. Immunol. Immunopathol. 67, 341-357 HEWICKER-TRAUTWEIN, M., A. LÄKAMP, E.-M. BECKOLD, A. GERDWILKER, I. NOLTE, A. MEYER-LINDENBERG (2008) Polyarthritis-Polymyositis Syndrom bei einem sechs Monate alten Deutsch Stichelhaar. Tierärztl. Praxis 36, 47-54 HOAGLUND, F. T. (1967) Experimental hemarthrosis. J Bone Joint Surg. 49, 285-298 HOWAT, D. W., L. E. GLYNN, L. BITENSKY ET AL. (1987) The origin of apparent synovial lining cell hyperplasia in rheumatoid arthritis: evidence for a deep stem cell. Br. J. Exp. Pathol. 68, 259-266 INNES, J. (2003) Do hormones play a role in canine cruciate disease? J. Small Anim. Pract. 44, 520 Literaturverzeichnis 122 KAMIMOTO, M., M. KIKUCHI, T. YASHIRO, A. NIHEI, Y. KARIYA, Y. HOSHINO (2003) Immunohistochemical study of the proliferation modality of synovium in rat adjuvant arthritis. J. Orthop. Sci. 8, 400-407 KIM, H.-J., V. KRENN, G. STEINHAUSER, C. BEREK (1999) Plasma cell development in synovial germinal centers in patients with rheumatoid and reactive arthritis. J. Immunol. 162, 3053-3062 KINNE, R. W., S. BOEHM, T. IFTNER ET AL. (1993) Expression of jun-B and c-fos proto-oncogenes by activated fibroblast-like cells in synovial tissue of rheumatoid arthritis and osteoarthritis patients. Arthritis. Rheum. 36, 264 KERR, J. F. R., A. H. WYLLIE, A. R. CURRIE (1972) Apoptosis: a basic biological phenomenon with wide-ranging implications in tissue kinetics. Br. J. Cancer 26, 239-257 KLOCKE, N.W., P.W. SNYDER, W.R. WIDMER, W. ZHONG, G.P. MC CABE, G.J BREUR (2005) Detection of synovial macrophages in the joint capsule of dogs with naturally ocurring rupture of the cranial cruciate ligament. Am J. Vet. Res. 66, 493-499 KNIGHT, S. C. (1988) Dendritic cells in inflammatory joint disease. In: Goodacre, J.A. Carson Dick, W. (Hrsg.), Immunopathogenetic Mechanisms of Arthritis. MTP Press Limited, Lancaster, pp. 69-85 KRAYER, M., U. RYTZ, A. OEVERMANN, M. G. DOHERR, F. FORTERRE, A. ZURBRIGGEN, D. E. SPRENG (2008) Apoptosis of ligamentous cells oft the cranial cruciate ligament from stable stifle joints of dogs with partial cranial cruciate ligament rupture. A. J. Vet. Res., 69, 625-630 KRENN, V., N. SCHALHORN, A. GREINER, R. MOLITORIS, A. KÖNIG, F. GOHLKE, H. K. MÜLLER-HERMELINK (1996) Immunohistochemical analysis of proliferating and antigen-presenting cells in rheumatoid synovial tissue. Rheumatol. Int. 15, 239-247 Literaturverzeichnis 123 KRENN, V., F. HENSEL, H. –J. KIM, M. M SOUTO CARNEIRO, P. STAROSTIK, G. RISTOW, A. KÖNIG, H. P. VOLLMERS, H. K. MÜLLER-HERMELINK (1999) Molecular IgVH.analysis demonstrates highly somatic mutated B cells in synovialitis of osteoarthritis: a degenerative disease is associated with a specific, not locally generated immune response. Lab. Invest. 79, 1377-1384 KRENN, V., M. M. SOUTO- CARNEIRO, H. J. KIM, C. BEREK, P.STAROSTIK, A. KÖNIG, H. HARMS, H. K. MÜLLER-HERMELINK (2000) Histopathology and molecular pathology of synovial B-Lymphocytes in rheumatoid arthritis. Histol. Histopathol. 15, 791-798 KUMAR, V., A. K. ABBAS, N. FAUSTO (2005) Cellular adaptations, cell injury and cell death. In: V. Kumar, A. K. Abbas u. N. Fausto (Hrsg.): Robbins and Cotran Pathologic Basis of Disease. 7. Aufl., Verlag Elsevier Saunders, Philadelphia, pp. 3-46 LAWRENCE, D., S. BAO, P. J. CANFIELD, M. ALLANSON, A. J. HUSBAND (1998) Elevation of immunoglobulin deposition in the synovial membrane of dogs with cranial cruciate ligament rupture. Vet. Immunol. Immunopathol. 65, 89-96 LEMBURG, A. K., A. MEYER-LINDENBERG, M. HEWICKER-TRAUTWEIN (2004) Immunohistochemical characterization of inflammatory cell populations and adhesion molecule expression in synovial membranes from dogs with spontaneous cranial cruciate ligament rupture. Vet. Immunol. Immunopathol. 97, 231-240 LEONHARDT, H. (Hrsg.) (1990) Histologie, Zytologie und Mikroanatomie des Menschen. Thieme Verlag, Stuttgart, New York, 153-154 LEWIS, R. M. (1994) Rheumatoid arthritis. Vet. Clin. North. Am. Small Anim. Pract. 24, 697-701 LIEBICH, H.-G. (2004) Zelle. In: H.-G. Liebich (Hrsg.): Funktionelle Histologie der Haussäugetiere. 4. Aufl., Verlag Schattauer GmbH, Stuttgart, New York, pp. 2-30 LIPOWITZ, J., P. L. WONG, J. B. STEVENS (1985) Synovial membrane changes after experimental transsection of the cranial cruciate ligament in dogs. Am. J. Vet. Res. 46, 1165-1170 MAGALHĂES, R., P. STIEHL, L. MORAWIETZ, C. BEREK, V. KRENN (2002) Morphological and molecular pathology of the B cell response in synovitis of rheumatoid arthritis. Virchows Arch. 441, 415-27 Literaturverzeichnis 124 MAY, C., D. E. HUGHES, S. D. CARTER, D. BENNETT (1992) Lymphocyte populations in the synovial membranes of dogs with rheumatoid arthritis. Vet. Immunol. Immunopathol. 31, 289-300 MAY, C., CARTER, S.D. BELL, S.C. BENNETT, D. (1994)) Immune responses to canine distemper virus in joint diseases of dogs. Br. J. Rheumatol. 33, 27-31 MUIR, P., N. A. DANOVA, D. J. ARGYLE, P. A. MANLEY, Z. HAO (2005) Collagenolytic protease expression in cranial cruciate ligament and stifle synovial fluid in dogs with cranial cruciate ligament rupture. Vet. Surg. 34, 482-490 MUIR, P., P. A. MANLEY, Z. HAO (2006) COL-3 inhibition of collagen fragmentation in ruptured cranial cruciate ligament explants from dogs with stifle arthritis. Vet. J. 174, 403-406 MUIR, P., S. L. SCHAEFER, P. A. MANLEY, J. P. SVAREN, W. E. OLDENHOFF, Z. HAO (2007) Expression of immune response genes in the stifle joint of dogs with oligoarthritis and degenerative cranial cruciate ligament rupture. Vet. Immunol. Immunopathol. 119, 3-4, 214-221 MURELL G., M. M. DOLAN, D. JANG ET AL. (1996) Nitric oxid: an important articular free radical. J. Bone Joint Surg. Am. 78, 265-274 NEWTON, C. D., A. J. LIPOWITZ, R. E. HALLIWELL, H. L. ALLEN, D. N. BIERY, H. R. SCHUHMACHER (1976) Rheumatoid arthritis in dogs. J. Am. Vet. Assoc. 168, 113-121 NICKEL, R., A. SCHUMMER u. E. SEIFERLE (1992) Lehrbuch der Anatomie der Haustiere. Band I, Bewegungsapparat 6. Auflage 1992, Verlag Paul Parey, Berlin, Hamburg, pp. 261-263 NIEMAND, H. G., P. F. SUTER (2000) Praktikum der Hundeklinik. 8. Aufl., Verlag Paul Parey, Berlin, Hamburg, pp. 191-196 PEDERSEN, N. C.; R. R. POOL, J. J. CASTLES, K. WEISNER (1976) Non-infectious canine arthritis: rheumatoid arthritis J. Am. Vet. Med. Assoc. 169, 295-303 Literaturverzeichnis 125 PEDERSEN, N.C.; J. P. MORGAN, P. B. VASSEUR (2000) Joint diseases of dogs and cats. In: S.J. Ettinger, E. C. Feldman (Hrsg.): Textbook of Veterinary Internal Medicine. Diseases of the Dog and Cat 5.Aufl., Saunders, Philadelphia, London, pp. 1879-1885 PELLETIER, J. P., D. JOVANOVIC, J. C. FERNANDES ET AL (1998) Reduced progression of experimental osteoarthritis in vivo by selective inhibition of inducible nitric oxid synthase. Arthritis Rheum. 41, 1275-1286 PERLMAN, H., C GEORGANAS, L. J PAGLIARIA, A. E. KOCH, K. HAINES, R. M. POPE (2000) Bcl-2 expression in synovial fibroblasts is essential for maintaining mitochondrial homeostasis and cell viability. J. Immunol. 164, 5227-5235 PERSON, J. M., F. QUINTIN-COLONNA, H. J. BOULOIS (1991) Les poly-arthrites immunologiques du chien: Bilan de 2436 examens serologiques effectues par le laboratoire d´immunopathologie de l´Ecole Nationale Vétérinaire d`Alfort entre 1978-1986. Recl. Méd. Vét. Ec. Alfort 167, 1141-1149 POND, M. J., J. R. CAMPBELL (1972) The canine stifle. I. Rupture of the anterior cruciate ligament. An assessment of conservative and surgical treatment. J. Small Anim. Pract. 13, 1-10 PORTER, A. G., R. U. JÄNICKE (1999) Emerging roles of caspase-3 in apoptosis. Cell Death Differ. 6, 99-104 REME, T., A. TRAVAGLIO, E. GUEYDON, L. ADLA, C. JORGENSEN, J. SANY (1998) Mutations of the p53 tumor suppressor gene in erosive rheumatoid synovial tissue. Clin. Exp. Immunol. 111, 353 RIITANO, M. C., H. PFISTER, P. ENGELHARDT, U. NEUMANN, M. REIST, A. ZURBRIGGEN, M. STOFFEL, J. PEEL, T. JUNGI, P. SCHAWALDER, D. E. SPRENG (2002) Effects of stimulus with proinflammatory mediators on nitric oxide production and matrix metalloproteinase activity in explants of cranial cruciate ligaments obtained from dogs. Am J Vet Res. 63, 1423-1428 ROPES M.W. (1959) Diagnostic criteria for rheumatoid arthritis: 1958 revision. Ann. Rheum. Dis. 18, 49-53 Literaturverzeichnis 126 ROSE, H. M., C. RAGNAN, E. PEARSON, M. O. LIPMAN (1948) Differential agglutination of normal and sensitized sheep erythrocytes by sera of patients with rheumatoid arthritis. Proc. Soc. Exp. Biol. Med. 68, 1-6 RUMPH, P. F., S. A. KINCAID, D. M. VISCO, D. K. BAIRD, J. R. KAMMERMANN, M. S. WEST (1995) Redistribution of vertical ground reaction force in dogs with experimentally induced chronic hindlimb lameness. Vet. Surg. 24, 384-389 SARASTE, A., K. PULKKI (2000) Morphologic and biochemical hallmarks of apoptosis. Cardiovasc. Res. 45, 528-37 SCHASER, K., R. W. KINNE, H. BEIL, B. KLADNY, H. STÖSS (1996) Proliferation von T-Zellen, Makrophagen, neutrophilen Granulozyten und Fibroblasten-ähnlichen Zellen in der Synovialmembran von Patienten mit rheumatoider Arthritis. Verh. Dtsch. Ges. Path. 80, 276-280 SCHIRMER, M., A. N. VALLEJO, C. M. WEYAND, J. J. GORONZY (1998) Resistance to apoptosis and elevated expression of bcl-2 in clonally expanded CD4+CD28- T-cell from rheumatoid arthritis patients. J. Immunol. 161, 1018-25 SCHLÜTER, C., M. DUCHROW, C. WOHLENBERG, M. H. BECKER, G. KEY, H. D. FLAD, J. GERDES (1993) The cell proliferation-associated antigen of antibody Ki-67: a very large ubiquitous nuclear protein with numerous repeated elements, representing a new kind of cell cycle maintaining proteins. J. Cell. Biol. 123, 513-522 SCHOLZEN, T., J, GERDES (2000) The Ki-67 protein: from the known and the unknown. J. Cell. Physiol. 182, 311-322 SCHWALBACH, B., D. SPRENG (1991) Die rheumatoide Polyarthritis beim Hund. Klinische Aspekte und deren Beziehung zu einem neuen Rheumafaktorentest. Dissertation, Fakultät für Veterinärmedizin, Univ. Bern (CH) SCHWALBACH; B., D. SPRENG (1993 a) Die rheumatoide Polyarthritis beim Hund. Teil 1: Klinische Untersuchungen. Kleintierpraxis 9, 537-614 Literaturverzeichnis 127 SCHWALBACH; B:; D: SPRENG; H: PFISTER; P: SCHAWALDER (1993 b) Die rheumatoide Polyarthritis beim Hund. Teil 2: Rheumafaktoren und antinukleäre Antikörper. Kleintierpraxis 38, 629-632 SPRENG, D., N. SIGRIST, T. JUNGI, A. BUSATO, J. LANG, H. PFISTER, P. SCHAWALDER (2000) Nitric oxide metabolite production in the cranial cruciate ligament, synovial membrane and articular cartilage of dogs with cranial cruciate ligament rupture. Am. J. Vet. Res. 61, 530-536 SUGIYAMA, M., T. TSUKAZAKI, A. YONEKURA, S. MATSUZAKI, S. YAMASHITA, K. IWASAKI (1996) Localisation of apoptosis and expression of apoptosis related proteins in the synovium of patients with rheumatoid arthritis. Ann. Rheum. Dis. 1996. 55, 442-449 TAWA, P., K. HELL, A. GIROUX, E. GRIMM, Y. HAN, D. W. NICHOLSON, S. XANTHOUDAKIS (2004) Catalytic activity of caspase-3 is required for its degradation: stabilization of the active complex by synthetic inhibitors. Cell Death Diff. 11, 439-447 TIRGARI, M. (1977) Changes in the canine stifle joint following rupture of the anterior cruciate ligament. J. Small Anim. Pract. 19, 17-26 VASSEUR, P. B., R. R. POOL, S. P. ARNOCZKY, R. E. LAU (1985) Correlative biomechanical and histologic study of the cranial cruciate ligament in dogs. Am. J. Vet. Res. 46, 1842-1853 VOGT, C. (1842) Untersuchungen über die Entwicklungsgeschichte der Geburtshelferkröte (Alytes obstetricans) Solothurn: Jent und Gassman, pp. 130 WAALER, E. (1940) On the occurrance of a factor in human serum activating the specific agglutination of sheep blood corpuscles. Acta Pathol. Cell. Microbiol. Scand. 17, 172-188 WHITEHAIR, J. G., P. B. VASSEUR, N. H. WILLITS (1993) Epidemiology of cranial cruciate ligament rupture in dogs. J. Am. Vet. Med. Assoc. 203, 1016-1019 WOLLENHAUPT, J., H. ZEIDLER (1993) Early chronic polyarthritis: possibilities and limits of inhibition of joint destruction. Internist (Berl.). 34, 307-315 Literaturverzeichnis 128 WYSOCKI, G., K. M. BRINKHOUS (1972) Scanning electron microscopy of synovial membranes. Arch. Path. 93, 172-177 YASUI, T., A. TSUKISE, S. SAKURAI, I. HABATA, W. MEYER, Y. HIRABAYSHI (2004) Ultrastructural localization of hyaluronic acid in the synovium of the goat knee joint. Ann. Anat. 186, 379-384 ZIMMERMANN K. C., C. BONZON, D. R. GREEN (2001) The machinery of programmed cell death. Pharmacol. Ther. 92, 57-70 Anhang 129 9 Anhang 9.1 Versuchsmaterial Tabelle 5: Vergleichstiere UnterNr. suchungsnummer Rasse Alter(J) GeGew.(kg) schlecht SP Grundkrankheit Kniegelenk 1 S878/05 Greyhound 8 m 33,0 beidseits Rektumruptur 2 S869/05 Dt. Dogge 1,5 mk 44,0 beidseits HKV infolge Sepsis 3 S381/05 Neufundländer 3,5 m 53,0 beidseits Magenulkus,eitrige Peritonitis 4 S185/05 DSH 1,5 m 32,5 links HKV infolge Sepsis 5 230/05 Kan.Schfhd. 6 w 36,0 rechts Rückenmarksödem 6 S598/06 WHWT 8 wk 8,2 beidseits Neurofibrosarkom 7 S665/06 Mischling 1 m 32,0 links extradurale Fibrose 8 S376/05 DK 10 m 35,5 rechts Hämangiosarkom in Milz Abkürzungen: SP= Synovialmenbranproben, J= Jahre, Gew.= Gewicht, DSH= Deutscher Schäferhund, Kan. Schfhd.= Kanadischer Schäferhund, DK= Deutsch Kurzhaar, Dt. Dogge= Deutsche Dogge, WHWT, West Highland White Terrier, m= männlich, w= weiblich, mk= männlich kastriert, wk= weiblich kastriert, HKV= Herzkreislaufversagen. Anhang 130 Tabelle 6:Hunde mit Kreuzbandriss und geringgradiger Synovialitis UntersuchungsRasse Nr. nummer 9 V374/04 Alter (Jahre) Geschlecht Gewicht(kg) Knie Rottweiler 11 wk 42,5 links 10 V450/04 WHWT 14 w 7,3 links 11 V551/04 Austr.Shep. 3 w 20.0 links 12 V580/04 Labrador 2 mk 35,5 links 13 V742/04 A Bulldogge 2 mk 44,0 rechts 14 V743/04 Berner S. 8 w 47,0 links 15 V744/04 Mischling 4 w 34,0 links 16 V1372/04 Schnauzer 10 mk 31,5 links 17 V1438/04 Boxer 1 mk 28,0 links 18 V1580/04 Setter 2 m 31,0 rechts Abkürzungen: WHWT=West Highland White Terrier, Austr. Shep.= Australian Shepherd, Berner S.= Berner Sennenhund, m=männlich, wk= weiblich kastriert, mk= männlich kastriert. Anhang 131 Tabelle 7: Hunde mit Kreuzbandriss und mittelgradiger Synovialitis UntersuchungsRasse Nr. nummer Alter(Jahre) Geschlecht Gewicht(kg) Knie 19 E2071/03 Hovawart 4 mk 47,0 rechts 20 V581/04 Dt.Schfhd. 8 mk 45,6 links 21 V583/04 Briard 4 wk 37,0 links 22 V1437/04 Mischling 7 wk 23,0 rechts 23 V1669/04 Dt.Langh. 2 m 40,0 links Abkürzungen: Dt. Schfhd.= Deutscher Schäferhund, Dt. Langh.= Deutsch Langhaar, m=männlich, wk= weiblich kastriert, mk= männlich kastriert. Tabelle 8: Hunde mit Kreuzbandriss und hochgradiger Synovialitis UntersuchungsRasse Nr. nummer Alter(Jahre) Geschlecht Gewicht(kg) Knie 24 V1515/03 Berner S. 5 w 54,0 links 25 E5136/03 Berner S. 6 m 42,0 rechts 26 E34/04 Mischling 4 m 45,0 links 27 E35/04 Berner S. 6 m 48,0 links 28 V71/04 Mischling 6 mk 57,0 rechts 29 V226/04 G.Retr. 6 w 30,0 links 30 V840/04 DSH 7 w 31,0 rechts 31 V950/04 Labrador 6 m 49,5 links Abkürzungen: Berner S.:= Berner Sennenhund, G. Retr.= Golden Retriever, DSH= Deutscher Schäferhund, w= weiblich, m=männlich, mk= männlich kastriert. Anhang 132 Tabelle 9: Hunde mit Polyarthritis Nr. Untersuchungsnummer Rasse 32 S179/04 Dt. Stichelhaar 0,4 w 33 E 5161/03 Berner S. 1 m Schulter 34 H 356-95 DSH 4 wk Knie links 35 E 2192/02 G. Retr. 1 w Knie rechts Bull Terrier 5 w Knie rechts Briard 0,75 m Knie rechts 36 37 H 198-95 E1123/99 Alter(J) Geschlecht Gewicht SP 20,3 Knie beidseits Abkürzungen: SP= Synovialmembranproben, Dt. Stichelhaar= Deutsch Stichelhaar, Berner S.= Berner Sennenhund, DSH= Deutscher Schäferhund, G. Retr.= Golden Retriever, w= weiblich, m= männlich, wk= weiblich kastriert. Anhang 133 9.2 Histopathologische Befunde Tabelle 10: Histopathologische Befunde bei den Vergleichstieren Lfd. Nr. Villi SDZ-Reihen Hyperkapillarität/ Hyperämie Hämosiderin Infiltrationsgrad/Anteil Plasmazellen Verteilungsmuster der Infiltrate 1 ku bis f 1-2 +/+ - - - ku bis f 1-2 +/+ - mgr./<25% fo ku bis f 1-2 +/+ - - - ku bis f 1-2 +/+ - - - f 1-3 +/+ - - - f 1-2 +/+ - - - 4 k bis ku 1-2 +/+ - - - 5 k bis ku 1-2 +/+ - - - 6 k bis ku 1-2 -/- - - - k bis ku 1-2 -/- + - - 7 ku bis f 1-2 +/+ + - - 8 k bis ku 1-2 -/- - - - 2 3 Abkürzungen: Lfd. Nr. = laufende Nummer, SDZ-Reihen = Synovialdeckzellreihen, ku = kurz, k=keine, f = fingerförmig, k bis ku= abschnittsweise wechselnd keine und kurze Ausstülpungen der Synovialmembran, mgr. = mittelgradig, fo=fokal; - = negativ, + = positiv; Anmerkung: der Anteil an Plasmazellen am Gesamtinfiltrat wurde geschätzt. Anhang 134 Tabelle 11: Histopathologische Befunde bei den Hunden mit KBR und geringgradiger Synovialitis Lfd. Nr. SDZ- Villi Reihen Hyperkapillarität/ Hämosiderin Infiltrationsgrad/ Anteil Plasmazellen Verteilungsmuster der Infiltrate Hyperämie 9 1-3 ku bis f -/+ - ggr./< 25% fo 10 1-3 ku bis f +/+ - ggr./< 25% diffus 11 1-3 ku +/+ - ggr./ 80% mf/pv 12 1-3 ku bis f +/+ - ggr./ 50% fo/pv 13 1-3 k/ f +/+ - ggr./ 40% diffus 14 1-5 ku +/+ - ggr./<10% fo/pv 15 1-3 ku bis f +/+ - ggr./ 80% mf/pv 16 1-2 k bis ku +/+ - ggr./< 25% diffus 17 1-3 f +/+ - ggr./ <10% diffus 18 1-3 f +/+ - ggr. / 80% mf Abkürzungen: Lfd. Nr.= laufende Nummer, SDZ-Reihen = Synovialdeckzellreihen, ku = kurz, k=keine, f = fingerförmig, ggr. = geringgradig, mf = multifokal, pv = perivaskulär, fo=fokal; - = negativ, + = positiv; Anmerkung: der Anteil an Plasmazellen am Gesamtinfiltrat wurde geschätzt. Anhang 135 Tabelle 12: Histopathologische Befunde bei den Hunden mit KBR und mittelgradiger Synovialitis Lfd. Nr. SDZReihen Villi Hyperkapillarität/ Hämosiderin Hyperämie Infiltrationsgrad/ Anteil Plasmazellen Verteilungsmuster der Infiltrate 19 1-2 f +/+ - mgr./ 90% mf 20 1 f +/+ + mgr./ <10% diffus 21 1-2 ku bis f +/+ - mgr./ 80% mf/pv 22 1-3 k -/- - mgr. / 30% diffus 23 1-4 ku bis f -/+ - mgr./ 30% mf Abkürzungen: Lfd. Nr.= laufende Nummer, SDZ-Reihen = Synovialdeckzellreihen, ku = kurz, k=keine, f = fingerförmig, mgr. = mittelgradig, mf = multifokal, pv = perivaskulär; - = negativ, + = positiv. Anmerkung: der Anteil an Plasmazellen am Gesamtinfiltrat wurde geschätzt. Anhang 136 Tabelle 13: Histopathologische Befunde bei Hunden mit KBR und hochgradiger Synovialitis Lfd. Nr. SDZReih en Villi Hyper- Hämosiderin Infiltrationsgrad/ Anteil Plasmazellen Verteilungsmuster der Infiltrate kapillarität/ Hyperämie 24 1-5 f +/+ - hgr./ 30% mf/pv 25 1-4 f +/+ - hgr./ 80% mf/pv 26 1-4 f +/+ - hgr./ 20% mf/pv 27 1-4 f +/+ + hgr./ 30% mf/pv 28 1-2 ku bis f +/+ + hgr./ 60% mf/diffus 29 1-5 ku bis f +/+ - hgr./ 10% mf/pv 30 1-6 ku bis f +/+ - hgr./ 20% mf/pv 31 1-2 f +/+ - hgr./ 30% mf Abkürzungen: Lfd. Nr.= laufende Nummer, SDZ-Reihen = Synovialdeckzellreihen, ku = kurz, f = fingerförmig, hgr. = hochgradig, mf = multifokal, pv = perivaskulär, - = negativ, + = positiv; Anmerkung: der Anteil an Plasmazellen am Gesamtinfiltrat wurde geschätzt. Anhang 137 Tabelle 14: Histopathologische Befunde bei Hunden mit Polyarthritis Lfd Nr SDZReihen Villi Hyperkapillarität/ Hyperämie Hämosiderin Infiltrationsgrad/Anteil Plasmazellen Verteilungsmuster der Infiltrate 32 1-2 ku bis f -/- - hgr./<25% d+fo 33 1-2 f +/+ - mgr./25-50% mf/pv 34 2-5 k -/+ - ggr./<25% d 35 1-2 f bis k -/+ + mgr./<25% d 36 3-4 k -/- - ggr./<25% d 37 2-4 f -/- + mgr./50-75% d+fo Abkürzungen: Lfd. Nr.= laufende Nummer, SDZ-Reihen = Synovialdeckzellreihen, ku = kurz, k=keine, f = fingerförmig, ggr. = geringgradig, mgr. = mittelgradig, hgr. = hochgradig, mf = multifokal, pv = perivaskulär,fo=fokal;d=disseminiert, - = negativ, + = positiv; Anmerkung: der Anteil an Plasmazellen in Prozent wurde geschätzt. Anhang 138 9.3 Statistik Tabelle 15: Mediane und Quantile aller Gruppen bei den Einfachfärbungen und Doppelfärbungen V KBR-1 KBR-2 KBR-3 Gruppe 4 Median 0,1 210,59 634,33 1285,37 486,66 Quantil 75% Quantil 25% Ki-67 D 26,19 324,09 697,89 1600,97 662,40 0 144,17 448,66 843,17 100,14 Median 0,2 2,8 2,4 5,6 6,2 Quantil 75% Quantil 25% Ki-67 IgG 0,6 3,2 2,6 7,4 12,8 0 2,2 2 4,6 5,0 0 0 7,5 76,88 49,807 1,2 0 98,06 678,61 123,85 0,99 0 0 26,56 0,00 Median 0 82,53 27,3 55,06 23,36 Quantil 75% Quantil 25% IgG 0 136,46 116,58 105 63,04 0 29,78 7,66 3,5 19,63 Median 43,12 143,78 510,14 3226,39 284,42 Quantil 75% Quantil 25% CD3 72,35 420,13 1796,19 7568,67 347,61 20,21 51,85 448,99 2346,08 79,83 Median 151,82 86,71 335,85 3894,87 223,96 Quantil 75% Quantil 25% 266,02 170,42 412,71 9157,83 525,80 64,44 66,35 312,6 Ki-67 E Median Quantil 75% Quantil 25% Ki-67 CD3 1519,02 140,73 Anhang Caspase-3 E Median Quantil 75% Quantil 25% 139 V KBR-1 KBR-2 KBR-3 Gruppe 4 21,47 3,57 0,00 10,73 14,31 35,79 50,10 35,79 42,94 42,94 10,73 0,00 0,00 0,00 0,00 Fortsetzung von Tabelle 15 Abkürzungen: Ki-67 E= Färbung des Ki-67 Antigens bei den Entzündungszellen, Ki-67 D=Färbung des Ki-67 Antigens bei den Synovialdeckzellen, Caspase-3 E= Färbung des Caspase-3 Antigens bei den Entzündungszellen Tabelle 16: Arithmetische Mittelwerte (Caspase-3 Färbungen): Caspase-3 E V KBR-1 KBR-2 KBR-3 Gruppe 4 0,2 0,06 0,04 0,58 0,7 Caspase-3 SDZ 0,17 0,0 0,0 0,025 0,0 Abkürzungen: V= Vergleichstiere, Gruppe 4= Tiere mit Polyarthritis; Caspase-3 E=Färbung der Entzündungszellen mit Caspase-3; Caspase-3 SDZ= Färbung der Synovialdeckzellen mit Caspase-3 Berechnet wurde der arithmetische Mittelwert pro HPF (High Pwer Format) in der 400fachen Vergrößerung in 5 Lokalisationen. Anhang 140 Tabelle 17: p-Werte aller Gruppen (Immunhistochemie mit Ki-67 und Caspase-3) Ki-67 SDZ p-Werte V V KBR-Gruppe 1 KBR-Gruppe 2 KBR-Gruppe 3 Gruppe 4 0,0001 0,0032 0,0004 0,0043 Ki-67 E p-Werte V V KBR-Gruppe 1 KBR-Gruppe 2 KBR-Gruppe 3 Gruppe 4 0,0001 0,0015 0,0002 0,0004 Caspase-3 E p-Werte V V KBR-Gruppe 1 KBR-Gruppe 2 KBR-Gruppe 3 Gruppe 4 0,2161 0,4295 0,3117 0,7015 Caspase-3 SDZ p-Werte V V KBR-Gruppe 1 0,188 KBR-Gruppe 2 KBR-Gruppe 3 Gruppe 4 0,307 0,611 0,259 KBR-Gruppe 1 KBR-Gruppe 2 KBR-Gruppe 3 Gruppe 4 0,0001 0,0032 0,0004 0,0043 0,4404 0,0097 0,0338 0,4404 0,0233 0,0828 0,0097 0,0233 0,6912 0,0338 0,0828 0,6912 KBR-Gruppe 1 KBR-Gruppe 2 KBR-Gruppe 3 Gruppe 4 0,0001 0,0015 0,0002 0,0004 0,0194 0,0043 0,2548 0,0194 0,0412 0,3153 0,0043 0,0412 0,0169 0,2548 0,3153 0,0169 KBR-Gruppe 1 KBR-Gruppe 2 KBR-Gruppe 3 Gruppe 4 0,2161 0,4295 0,3117 0,7015 0,7397 0,8942 0,6746 0,8942 0,6436 0,6304 0,6746 0,6436 1 0,7397 0,6304 1 KBR-Gruppe 1 0,188 KBR-Gruppe2 KBR-Gruppe 3 0,307 0,611 1 1 0,3816 1 0,5271 1 Gruppe 4 0,259 0,3816 1 0,5271 1 0,4705 0,4705 signifikante Werte: (p≤ 0,05); statistisch auffällige Werte: (p>0,05 <0,1) Abkürzungen zu Tabelle 16: V= Vergleichstiere, Gruppe 4= Tiere mit Polyarthritis; KiSDZ: Färbung der Synovialdeckzellen mit Ki-67, Ki-67 E: Färbung der Entzündungszellen mit Ki-67, Caspase-3 E=Färbung der Entzündungszellen mit Caspase-3, Caspase-3 SDZ= Färbung der Synovialdeckzellen mit Caspase-3 Anhang 141 Tabelle 18: p-Werte aller Gruppen (Immunhistochemie IgG, Ki-67IgG, CD3, KI-67 CD3) IgG p-Werte V KBR-Gruppe 1 KBR-Gruppe 2 KBR-Gruppe 3 Gruppe 4 Ki-67 IgG p-Werte V KBR-Gruppe 1 KBR-Gruppe 2 KBR-Gruppe 3 Gruppe 4 CD3 p-Werte V KBR-Gruppe 1 KBR-Gruppe 2 KBR-Gruppe 3 Gruppe 4 Ki-67 CD3 p-Werte V KBR-Gruppe 1 KBR-Gruppe 2 KBR-Gruppe 3 Gruppe 4 Anmerkung: V 0,0111 0,019 0,0002 0,0436 V 0,3157 0,1068 0,0095 0,0128 V 0,2507 0,0098 0,0116 0,1369 V 0,0003 0,1358 0,027 0,0118 KBR-Gruppe 1 KBR-Gruppe 2 KBR-Gruppe 3 Gruppe 4 0,0111 0,019 0,0002 0,0436 0,8708 0,0576 0,0016 0,0576 0,0157 0,0828 0,0016 0,0157 0,0024 0,8708 0,0828 0,0024 KBR-Gruppe 1 KBR-Gruppe 2 KBR-Gruppe 3 Gruppe 4 0,3157 0,1068 0,0095 0,0128 0,0576 0,0394 0,3247 0,0576 0,2696 0,6404 0,0394 0,2696 0,3993 0,3247 0,6404 0,3993 KBR-Gruppe 1 KBR-Gruppe 2 KBR-Gruppe 3 Gruppe 4 0,2507 0,0098 0,0116 0,1369 0,0187 0,0111 0,0218 0,0187 0,0144 0,1939 0,0111 0,0144 0,0015 0,0218 0,1939 0,0015 KBR-Gruppe 1 KBR-Gruppe 2 KBR-Gruppe 3 Gruppe 4 0,0003 0,1358 0,027 0,0118 0,6671 0,5615 0,1294 0,6671 0,9338 0,8072 0,5615 0,9338 0,6012 0,1294 0,8072 0,6012 signifikante Werte: (p≤ 0,05); statistisch auffällige Werte: (p>0,05 <0,1) V= Vergleichstiere, Gruppe 4= Tiere mit Polyarthritis; Ki-SDZ: Färbung der Synovialdeckzellen mit Ki-67, Ki-67 E: Färbung der Entzündungszellen mit Ki-67; Anhang 142 9.4 Lösungen und Puffer für die immunhistochemischen Untersuchungen Methylenblau 0,25 g Methylenblau (Merck, Darmstadt), 1ml Eisessig und 99 ml Aqua dest. Citratpuffer (pH 6,0) 2,1 g Citronensäuremonohydrat in einem Liter Aqua dest. lösen und den pH-Wert der Lösung mit 1 N NaOH auf 6,0 einstellen. Avidin-Biotin-Komplex Reagenz (ABC-Reagenz) 15µl Reagenz A in 1000µl PBS lösen; 15µl Reagenz B hinzufügen, mischen; Lösung 30 Min. vor Gebrauch ansetzen; Inkubation 30 Min. bei Raumtemperatur. 3,3’-Diaminobenzidin-tetrahydrochloridlösung (DAB) Stammlösung: 100 mg 3,3'-DAB (Fluka, Buchs, Schweiz) in 50 ml PBS-Puffer unter Lichtausschluss lösen; Lösung 20 Min. lang rühren und bei -2 C° einfrieren. Gebrauchslösung: 50 ml DAB Stammlösung in 150 ml PBS (pH 7,2) lösen; durch zwei Filterpapiere filtrieren; Zugabe von 2ml 3% H2O2 Lösung; Endkonzentration 0,05% DAB. 0,5 %iges H2O2 in Methanol für Paraffinschnitte 3 ml 30%iges H2O2 in 200 ml Methanol geben und auf dem Magnetrührer mischen. Gewinnung von Pferde- und Schweine-Normalserum Frisches Vollblut einige Stunden im Kühlschrank lagern. Danach Serum abpipettieren und 30 Minuten bei 190 x g zentrifugieren. Überstehendes Serum erneut abpipettieren und in einem geeigneten Gefäß für 30 Minuten ins 56° C heiße Wasserbad geben. Danach portionieren und bis zum Gebrauch bei -20°C einfrieren. Anhang 143 9.5 Bezugsquellen Bethyl Laboratories, Montgomery,TX, USA FITC konjugierter polyklonaler Schaf-anti-Hunde-IgG-Antikörper, A40-118F Biologo, Dr. Hartmut Schultheiß e.K., Immunbiologische Produkte, Kronshagen Peroxidase Substratkit AEC, AE002-3 DakoCytomation , Glostrup, Dänemark Monoklonaler Maus-anti-Mensch-Ki-67, Klon MIB-1, M7240 Dako®Glycergel, Eindeckmedium C0563 Novocastra Laboratories Ltd., Newcastle upon Tyne, Großbritannien, über Medac Diagnostica, Hamburg Promega, Madison, Wisconsin, USA Polyklonaler Kaninchen-anti-Mensch-aktive Caspase-3-Antikörper, G7481 Roth C. GmbH & Co. KG, Karlsruhe Essigsäure-n-butylester (EBE), 4600.7 Ethanol, vergällt, K928.2 Hämalaunlösung sauer nach Mayer, T865.2 Methanol, Rotipuran®, 99,9%, p.a., 4627.6 Natriumchlorid (NaCl), P029.2 2-Propanol (Isopropanol) 9866.4 Roticlear®, A538.3 Roti®-Histokitt II, T160.2 Roti®-Plast, Gewebeeinbettungsmedium, 6642.6 Rotiprotect®-Nitrilhandschuhe, P777.1 Salzsäure Rotipuran® 25% p.a., 6331.3 Serotec, Morpho Sys AG, Martinsried Ratte-anti-Mensch-CD3, MCA 1477 Anhang 144 Serva Electrophoresis GmbH, Heidelberg Bovines Serumalbumin, BSA, 11930 Tween®20,37470 Vector Laboratories Inc., Burlingame, CA, USA, über Biologo, Kronshagen Biotinylierter Ziege-anti-FITC-Antikörper, BA-0601 Biotinylierter Pferd-anti-Maus-IgG (H+L)-Antikörper, BA-2000 Biotinylierter Ziege-anti-Ratte-IgG (H+L)-Antikörper, BA-9400 Vectastain Standard ABC-Kit, PK-4000 Vectastain Elite ABC-Kit, PK-6100 9.5.1 Bezugsquellen für Geräte und Einmalartikel Bauknecht Hausgeräte GmbH, Schorndorf Mikrowelle, MWS 2924 IKA-Werke GmbH&Co.KG, Staufen Magnetrührer, Typ Reo Kendo Laboratory Products GmbH, Hanau Brutschrank Heraeus, Typ B5042 Brutschrank Heraeus, Typ 6060 Köttermann Labortechnik, Uetze-Hänigsen Wasserbad, Typ 3047 Leica Microsystems GmbH ,Wetzlar Mikroskop, semiautomatisches System, ASM68k Menzel-Gläser, Glasbearbeitungswerk GmbH & Co. KG, Braunschweig SuperFrost®Plus Objektträger, 041300 Microm, Heidelberg Schlittenmikrotom, Modell HM 400 Anhang 145 Gesellschaft für Labortechnik GmbH, Burgwedel Paraffinstreckbad 1052 Heraeus Sepatech GmbH, Osterode Zentrifuge Labofuge®A, 2500 Leica Microsystems Nussloch GmbH, Nussloch Färbegerät Leica ST 4040 Medite Medizintechnik, Burgdorf Objektträger-Eindeckautomat Promounter RCM 2000 Sartorius AG, Göttingen Elektronische Präzisionswaage L310, WL-6006-m88091 Papierfaltenfilter 270 mm Durchmesser, FT-4-303-270 Schleicher & Schuell, Dassel Papierfilter, S&S Rundfilter 150 mm Durchmesser, 311612 Thermo Electron GmbH, Dreieich Shandon CoverplatesTM, 72110013 Shandon Sequenza® Slide Racks (Einsätze für Coverplates), 7331017 W. Knittel Glasbearbeitungs GmbH, Braunschweig Deckgläser (24 x 50 mm) Zeiss, Oberkochen Mikroskop, Axiophot Anhang 9.6 146 Verzeichnis der verwendeten Abkürzungen AP Alkalische Phosphatase ABC Avidin-Biotin-Peroxidase-Komplex Austr. Shep. Australian Shepherd Aqua dest. Aqua destillata Abb. Abbildung Berner S. Berner Sennenhund BSA Bovines Serumalbumin bzw. beziehungsweise DAB 3,3’-Diaminobenzidin-tetrahydrochlorid d disseminiert DK Deutsch Kurzhaar DSH Deutscher Schäferhund Dt. Dogge Deutsche Dogge Dt. Langhaar Deutsch Langhaar Dt. Stichelhaar Deutsch Stichelhaar f fingerförmig fo fokal g Gramm Gew. Gewicht ggr. Geringgradig G. Retr. Golden Retriever hgr. hochgradig HE Hämatoxylin-Eosin HCl Salzsäure HKV Herzkreislaufversagen IHC Immunhistochemie IPA Idiopathische Polyarthritis J Jahre k keine Kan. Schfhd. Kanadischer Schäferhund KBR Kreuzbandriss kDa Kilo Dalton ku kurz Anhang 147 Lfd. Nr. laufende Nummer m männlich mf multifokal mgr. mittelgradig mk männlich-kastriert Min. Minuten MW Mikrowelle NaCl Natriumchlorid PA Polyarthritis pv perivaskulär SDZ-Reihen Synovialdeckzellreihen Tab. Tabelle u.a. unter anderem w weiblich WHWT West Highland White Terrier wk weiblich-kastriert z.B. zum Beispiel Danksagung Als erstes gilt mein Dank Frau Prof. Dr. Hewicker Trautwein für die Bereitstellung des Themas, die jederzeit gewährte immer freundliche Betreuung und Unterstützung der Arbeit und auch der Geduld und dem Verständnis für die Langwierigkeit einer Doktorarbeit mit Kind. Herzlichen Dank Frau Dr. Meyer-Lindenberg und der Tierklinik Greven für die Bereitstellung des Probenmaterials. Bedanken möchte ich mich bei sämtlichen Mitarbeitern im Institut für Pathologie, die mir jederzeit freundlich Hilfe gewährten, insbesondere gilt der Dank: Klaus Kuhlmann und Kerstin Rohn für viele nützliche Tipps im Labor und für die Anleitung zur Immunhistologie, ausserdem Claudia Herrmann und Bettina Buck für das Anlernen am Rotationsmikrotom und viele nette gemeinsame Stunden beim Schneiden der Parraffinblöcke. Sven Kleinschmidt für so manchen fachmännischen Rat und nicht zuletzt für die Hilfe beim Statistikprogramm, Verena Haist für die lebensnotwendige Verwandlung der Doktorarbeit in ein aktives Dokument und immer nette Abende, Dirk Schaudien für anregende Diskussionen über Ki-67 und Caspase-3, Vanessa Herder für die Hilfe beim Erstellen der Box Plots und ihr Strahlen, Vanessa Harder für nette Stunden beim Zellen zählen und durchdiskutieren verschiedener Dissertationsproblematiken. Nicht zu vergessen ist der notwendige Spaß bei der Arbeit, der in meinem Großraumbüro immer zu finden war: danke für unzählige lustige Stunden liebe Frauke, Verena, Katharina, Doris, Vanessa, Björn und Dirk. Ihr wart das Salz in der Suppe! Ein großes Dankeschön gilt Ulf Bartsch für den Notdienst bei den regelmäßig auftretenden Computerdisastern! Bedanken möchte ich mich bei meinen Eltern für die finanzielle und moralische Unterstützung der Doktorarbeit, besonderer Dank gilt meinem Vater für seine immerwährende Motivation und seine Zuversicht, welche seiner Tochter zuweilen abhanden gekommen war. Außerdem möchte ich meinem Vater für die genaue Durchsicht und das gemeinsame Durcharbeiten des Manuskriptes danken. Unseren Hunden Julchen und Berry für die erholsamen Spaziergänge nach getaner wissenschaftlicher Arbeit. Meinem Mann Björn und meiner Tochter Nike gebührt der größte Dank. Björn für seine Geduld, den notwendigen Halt und Liebe. Letztendlich haben diese Faktoren wesentlich zum Erfolg der Dissertation beigetragen. Nike für Nike.
Similar documents
Analyse des Einflusses von heterotrimeren G-Proteinen und Nicht-G-Protein-Interaktionspartnern auf die hCCR2-vermittelte Signaltransduktion
More information
bewusstsein für amyloidose - Amyloidosis Support Groups
Die familiäre (oder erbliche) Amyloidose ist, wie der Name schon sagt, eine vererbbare Form der Krankheit. Ob eine Mutation in der eigenen DNA aufgetreten ist oder von den Eltern vererbt wurde, die...
More information