geht`s zum neuen Junior Team Magazin

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geht`s zum neuen Junior Team Magazin
DAS KLEINFELD
DER ANFANG EINES LANGEN WEGES
DIE TEAMS VON U8 BIS U14 +++ JUGENDHAUS: NICHT NUR FUSSBALL +++
DEZEMBER 2012, 12. JAHRGANG, FC BAYERN JUNIOR TEAM-MAGAZIN
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Das erwartet alle
jungen Fußballfans:
Vorwort
Liebe Leser des Junior Team Magazins,
gerade vor Weihnachten haben wir doch alle die unterschiedlichsten Wünsche, viele kleine,
aber auch ganz große. Mein größter Wunsch ist schon in Erfüllung gegangen: Nämlich der, dass
mir meine neue berufliche Position, die ich im August als Leiter des Junior Teams beim FC Bayern angetreten habe, die Erfüllung bringt, die ich mir davon erhofft hatte. Nach den ersten vier
Monaten kann ich sagen, es ist eine wunderbare Aufgabe, jungen Fußballern bei ihrer sportlichen
und persönlichen Entwicklung helfen zu können. Es macht unglaublich viel Spaß, es ist aber
auch eine anspruchsvolle, äußerst vielfältige, oft fordernde Tätigkeit. Zehn und mehr Arbeitsstunden pro Tag sind die Regel, und auch am Wochenende ist man im Dienst, als Beobachter
der Jugendspiele oder als Begleiter der U23. So habe ich ganz nebenbei Bayern richtig gut kennengelernt.
Auch wenn die Freizeit nun äußerst knapp bemessen ist, es macht mir viel Freude, mit meinen Mitarbeitern im Junior Team, im Jugendhaus, mit den Trainern und vor allem unseren Spielern zu arbeiten, hier etwas zu bewegen. Und was gibt es Schöneres, als jungen Leuten zu helfen,
sich ihren großen Traum vom Profifußball möglichst zu erfüllen.
Und doch, ein paar Wünsche habe ich noch: Nämlich dass sich unsere U23 weiter festigt,
sich endlich auch öfter belohnt für ihr meist recht ansprechendes Spiel und den Anschluss an
die Spitzenplätze in der Regionalliga zumindest hält. Für unsere U19 wünsche ich mir, dass sie
weiter so guten und erfolgreichen Fußball spielt, möglichst die Endrunde um die Deutsche Meisterschaft der A-Junioren erreicht. Vor allem aber geht es darum, wieder ein paar Talente ganz
nach oben zu bringen, am besten in den Profikader von Trainer Jupp Heynckes.
Das muss auch das Ziel mit der U17 sein, selbst wenn die Mannschaft derzeit hinter den
Erwartungen zurückbleibt. Dennoch sehen wir bei vielen dieser Jungs hohe Qualität und sind
sicher, dass sie sich in der Rückrunde deutlich steigern und auch in der Tabelle verbessern werden. Das gilt genauso für die U16, die in der Bayernliga als jüngerer Jahrgang noch in Schlagdistanz zur Tabellenspitze ist. Besonderen Respekt habe ich vor der Leistung unserer U15, die sich
trotz der hohen Belastung durch Schule und Fußball in der äußerst anspruchsvollen Regionalliga
der C-Junioren wacker schlägt.
Ich denke, wir vom Junior Team des FC Bayern können mit der Hinrunde dieser Saison
gut leben, zufrieden aber sind wir nicht. Weil es unser Anspruch ist, uns ständig zu verbessern,
auch im Nachwuchsbereich die erste Geige zu spielen. Daran wollen wir weiter hart arbeiten.
Ihnen und allen Freunden, Mitarbeitern und Mitgliedern des Junior Teams wünsche ich
frohe Weihnachten und alles Gute im Neuen Jahr.
Ihr
Wolfgang Dremmler
Leiter Junior Team
Impressum
Das Jugendmagazin des FC Bayern München
Inhaber und Verleger:
FC Bayern München AG, Säbener Str. 51–57, 81547 München,
Tel. 0 89/699 31- 0, Fax 089/64 41 65
Redaktionsleitung und Konzept:
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Redaktion: Reinhard Hübner
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Junior Team, FC Bayern München, Säbener Straße 51–57, 81547 München
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Digitale Druckvorstufe:
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Agentur W. Beckenbauer
Druck:
Offsetdruck Dersch GmbH & Co., Erdinger Str. 13, 85457 Hörlkofen
Copyright:
Soweit nicht anders vermerkt, bei der Redaktion.
Redaktionsschluss dieser Ausgabe: Mitte Dezember 2012.
Die Fotos in diesem „Junior Team-Magazin“ sind von: Archiv FC Bayern,
Getty-Images, Reinhard Hübner, Christian Kaufmann
Titelseite: Hübner
4|12 JUNIOR TEAM-Magazin 3
Hintergrund
Hintergrund
WO TRÄUME BEGINNEN
WARUM DER FC BAYERN, IM GEGENSATZ ZU VIELEN ANDEREN
PROFIKLUBS, SCHON DIE JÜNGSTEN FUSSBALLER AUSBILDET.
OBWOHL DIE STATISTIK WENIG HOFFNUNG MACHT, DASS
DIESE AUCH OBEN ANKOMMEN
Sinn, schon in diesem Alter Kinder von weit her zum FC Bayern zu
holen“, sagt Beckenbauer. „Sie sollen die Zeit lieber auf Fußballplätzen als im Auto verbringen, das sie zwei-, dreimal die Woche nach
München fährt.“ Selbst aus Augsburg, Regensburg oder Ingolstadt
würde man nur „die ganz besonderen Talente“ übernehmen, der Rest
der auffälligen Kids wird notiert, weiter beobachtet und wieder eingeladen, wenn die Zeit reif scheint für den Wechsel. Aber man hat sie
mal gesehen, kennengelernt.
Die Mannschaften der Kleinen werden vor allem mit Kindern
aus München und der näheren Umgebung bestückt, mit den Talenten,
die Scouts des FC Bayern bei Turnieren der Sechs-, Siebenjährigen,
bei Kleinfeldspielen aufspüren. Christian Hufnagel, der Trainer der
U8, ist mit seinen Mitarbeitern jedes Wochenende unterwegs, gerade
jetzt, im Winter. „Halle ist überragend, da hast du zehn Mannschaften auf engstem Raum, siehst viele Spiele, viele Spieler“, schwärmt
Timon Pauls, einer von Hufnagels Leuten. „Wir sind zu dritt unterwegs“, erklärt der U8-Trainer, dessen Ehrgeiz es ist, jedes Jahr „eine
Mannschaft zusammenzustellen, bei der man erkennt, dass das eine
Bayern-Mannschaft ist.“ In den folgenden Jahren werden diese Teams
immer wieder ergänzt mit neuen Talenten. „Jeder Trainer sucht auf
der Basis des aktuellen Kaders gezielt nach Verstärkungen“, erläutert
Christopher Loch, bei Bayern verantwortlich für die U9.
Das Foto ist 14 Jahre alt. Ein Mannschaftsfoto der U9. Zwölf
kleine Jungs im Bayern-Trikot, abgebildet im „Junior Team“-Magazin vom Dezember 1998. Und dann liest man die Namen, neben Christian van Renen, Axel Poth und Dorian Ikonomopulos, die heute,
wenn überhaupt, in kleineren Vereinen oder rein hobbymäßig Fußball
spielen, stößt man auf Diego Contento, Mehmet Ekici, Mario Erb
und Jonas Hummels. Einer steht aktuell im Profikader des FC Bayern,
einer spielt bei Werder Bremen, zwei sind als Profis in der 3. Liga
aktiv, bei Alemannia Aachen und Unterhaching. Schon mit acht, neun
Jahren wurden sie also ausgebildet beim FC Bayern, wie Mats Hummels, wie Christian Lell, wie Sandro Wagner.
Trotzdem sagt Stephan Beckenbauer: „Dass einer von der U8 bis
in die A-Jugend durchmarschiert, geschweige denn zu den Profis, ist
eher die Ausnahme.“ Aber es gibt sie. Aus der aktuellen U19 der Bayern spielten Benno Schmitz, Edwin Schwarz, Giuseppe Leo und Leopold Zingerle schon ganz früh in den Kleinfeldmannschaften der Bay4 JUNIOR TEAM-Magazin 4|12
ern. Und das zeigt, dass es sich durchaus lohnen kann, mit der Ausbildung bei den F-Junioren zu beginnen, was die meisten Bundesligavereine längst nicht mehr tun.
„Es ist ja schließlich nicht billig“, sagt Beckenbauer, der seit dieser Saison die U13 trainiert und den Kleinfeldbereich koordiniert.
Natürlich lässt sich darüber streiten, ob sich die Investition schließlich
lohnt. Aber darf das die Frage sein? Nein, sagt Wolfgang Dremmler.
Der Abteilungsleiter des Junior Teams hat ein Faible für die Kleinen,
vor vielen Jahren hat er die „Talenttage“ installiert, zu denen Kinder
aus ganz Deutschland, aus Österreich, Belgien, Polen, Frankreich
kommen. Und einen tollen Tag erleben auf dem Trainingsgelände des
großen FC Bayern.
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Auch hier kann man fragen, lohnt sich das? Sieht man es vom
rein sportlichen Standpunkt, wohl eher nicht. „Es macht ja keinen
Aber warum tut sich der FC Bayern das an, eine F-Jugend zu unterhalten, zwei Mannschaften, jeweils mit Trainer, Co-Trainer,
Scouts? „Man kann tausend Argumente finden, Kindermannschaften
bei uns abzuschaffen“, sagt Hufnagel. Andere Bundesligisten sparen
sich das Geld, ziehen ein-, vielleicht zweimal im Monat Kinder aus
der Region zu sogenannten Förderkadern zusammen, lassen sie aber
weiter in deren Heimatvereinen spielen. Wolfgang Dremmler aber betont: „Der FC Bayern schaut auch auf die Kleinen, Fußball beginnt
ja nicht erst mit zehn, sondern schon mit sechs.“ Und Michael Tarnat,
der sportliche Leiter des Junior Teams, erklärt die Intention: „Wir
wissen, dass der Aufwand riesig ist, auch für die Eltern. Aber unser
Anspruch ist, schon in diesem Alter die besten Spieler in unserem Verein zu haben, schon hier wird die Basis gelegt für die C-Jugend-Regionalliga.“
Das Kleinfeld ist der Start in die Fußball-Karriere.
tento, kein Hummels wird, „sie vom Fernseher, Computer und Smartphone wegzuholen, ist kein unerheblicher Punkt in der heutigen Zeit.“
Der Kunstrasen für die Jüngsten liegt auf dem Trainingsgelände
des FC Bayern hinten am südlichen Ende, manchmal spielen, direkt
daneben, die Profis Fußball-Tennis, winken auch mal rüber oder klatschen Beifall. Das motiviert, denn natürlich träumt jeder der Buben
davon, irgendwann einmal ein berühmter Bundesligaspieler zu werden, wie Schweinsteiger, Müller oder Lahm. „Träumen dürfen sie“,
WEG VOM COMPUTER
Stephan Beckenbauer, selbst Vater fußballspielender Kinder,
weiß, wie es ist, wenn die Augen der Kids leuchten, wenn sie von dem
Glück erzählen, Fußball spielen zu dürfen. Noch dazu im Trikot des
FC Bayern. „Kleinfeldfußball hat schon seine Bedeutung, in unserer
mediengeprägten Welt ist es ja nicht ganz unwichtig, den Kindern
Spaß an der Bewegung, zu vermitteln.“ Und selbst wenn aus der überwiegenden Mehrzahl der jüngsten Bayern-Kicker später kein Con4|12 JUNIOR TEAM-Magazin 5
Hintergrund
Hintergrund
bauer nach der Philosophie im Kleinfeldbereich, sagt er: „Philosophie?
Das ist so ein großes Wort. Wir wollen gut arbeiten, viele gute Spieler
rausbringen, da sind wir als FC Bayern in der Pflicht. Ich bin nicht
zufrieden, wenn unsere Mannschaften nur im Mittelfeld der Tabelle
stehen. Wir wollen um Titel mitspielen.“ Wobei er aber schon berücksichtigt, dass die kleinen Bayern ja oft gegen Ältere spielen, die körperlich haushoch überlegen sind.
Dribbeln, tricksen, Tore schießen: Einfach mit viel Freude Fußball spielen.
sagt Hufnagel, „doch das ist ja alles noch so weit weg, ernsthaft darüber nachdenken, das tun vielleicht manche Eltern, aber nicht die
Buben.“ Die wollen einfach nur Fußball spielen, dribbeln, tricksen,
Tore schießen.
Und gewinnen. Das will auch der Verein. Der Anspruch aber,
stellt Beckenbauer klar, ist: „Die Leute sollen sehen, der FC Bayern
spielt guten Fußball, auch schon bei den Kleinen. Wir sind der FC
Bayern, wollen Dominanz ausüben.“ Mit dieser „Mia san mia“-Mentalität wird möglichst schon die U8 infiziert und fragt man Becken-
AUCH MAL SCHWEINEEINHEITEN
Dann will Beckenbauer eines sehen: „Den Biss, die Galligkeit,
den unbedingten Willen, ein Spiel zu gewinnen. Ich habe das Gefühl,
in den letzten Jahren ist das etwas verloren gegangen, das muss wieder
rein. Und dafür darf es im Training nicht immer nur schöne Einheiten
geben, da sollen auch mal Schweineeinheiten dabei sein, wo die Jungs
an ihre Grenzen gehen müssen. Wir wollen sie ja nicht nur fußballerisch, sondern auch charakterlich weiterbringen.“ Natürlich stehe in
der U8 der Spaß im Vordergrund, „aber wir wollen sie schon auch
mental fordern, ihnen das Durchsetzungsvermögen, den Kampfgeist
vermitteln“, sagt Christian Hufnagel. Der Mann ist alles andere als
ein Schleifer, er ist väterlicher Freund der Spieler, einfühlsam, aber,
wenn es die Situation verlangt, auch mal fordernd: „Den Buben muss
bewusst sein, dass sie, wenn sie das Bayern-Trikot tragen, auch auf
viele Widerstände stoßen. Dann müssen sie dagegenhalten, Biss zeigen.“ Mia san mia eben.
Hufnagels Kollege Christopher Loch, Trainer der U9, sieht das
ähnlich, „es kann nicht nur Lob, es muss auch Kritik geben.“ Natürlich, „wichtiger in diesem Alter ist Lob“, wie Beckenbauer einwirft,
Loch sagt, man müsse auch die einzelnen Individuen ganz genau kennen, „der eine verträgt Kritik, der andere zerbricht daran.“ Hufnagel
erzählt, wie sich der Trainer Jahr für Jahr umstellen, auch mal neu
orientieren muss: „Als ich im letzten Jahr meine Mannschaft hart angefasst habe, ging das in die Hose. Die jetzige U8 ist mannschaftlich
und auch individuell wieder völlig anders strukturiert.“ Wichtig sei
in erster Linie Ehrlichkeit, ergänzt Loch: „Kinder kapieren schnell,
können differenzieren. Entscheidend ist, dass sie wissen, wie sie dran
sind.“
Eine Frage, die sich beim FC Bayern eher selten stellt, ist der Umgang mit Niederlagen. „Aber Rückschläge sind wichtig für die Entwicklung“, weiß Loch. „Man lernt ja auch aus Niederlagen.“ Loch
wird deshalb mit seiner U9 nach der Winterpause aufrücken, in den
Spielbetrieb der E-Junioren. Wo die Jungs nicht mehr jedes Spiel haushoch gewinnen sollten. Und vielleicht auch mal verlieren. Dann wird
sich zeigen müssen, wie sie das verkraften. „Die Gefahr besteht, in
diesem Fall alles negativ zu sehen. Der Trainer soll aber auch dann
das Positive herauskehren“, weiß Hufnagel.
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VOM KLEINFELD DURCHMARSCHIERT
Beispiele von Spielern, die schon auf dem Kleinfeld beim FC
Bayern kickten und heute im Profifußball sind: Diego Contento
(FC Bayern), Mats Hummels (Borussia Dortmund), Georg Niedermeier (VfB Stuttgart), Christian Lell (UD Levante), Sandro
Wagner (Hertha BSC Berlin), Mehmet Ekici (SV Werder Bremen), Ceyhun Gülselam (Galatasaray Istanbul), Jonas Hummels
(SpVgg Unterhaching), Mario Erb (Alemannia Aachen), Dejan
Janjatovic (FC St. Gallen). Von der aktuellen U19 spielten
Benno Schmitz, Edwin Schwarz, Leopold Zingerle und Giuseppe
Leo schon in den Kleinfeldmannschaften der Bayern.
Bewundert, manchmal aber auch angefeindet: Wer beim FC Bayern spielt, polarisiert,
sogar schon im Fußball der Kleinsten.
LERNEN AUCH AUS NIEDERLAGEN
Stefan Hartl, der mit der U12 der Bayern in der Bezirksoberliga
gegen ein Jahr ältere Gegner antritt, hat damit mehr Erfahrung:
„Wenn wir gut gespielt haben, klar überlegen waren, aber nur die
Kiste nicht gemacht haben, kann ich mit der Niederlage leben. Und
dann muss man auch positiv mit den Jungs reden.“
Drei Niederlagen hat Hartls Team in der Hinrunde hinnehmen
müssen, bitter ist vor allem, wenn man das Lokalderby verliert, gegen
die Münchner Löwen. In solchen Spielen spüren die Kinder auch
schon mal Druck, „der wächst, je älter die Mannschaften werden“,
sagt Beckenbauer, „kommt bei den Jüngeren aber meist von zu
Hause.“ Schon Hufnagel kennt das, bei seiner U8: „Die Eltern machen den Druck, es gibt Leute, die sehen ihre Kinder als Marionetten.“ Dieser Druck kommt mit der Angst der Eltern, der Angst, der
Junge könnte früh scheitern, nicht übernommen werden in die nächste
Altersstufe. Und damit die großen Hoffnungen, die Träume (vor allem
der Eltern) platzen lassen. „Da ist dann für manche nicht das größte
Problem, den Jungen aufzurichten, ihm zu helfen, sondern die Frage,
wie man das nach draußen verkauft, im persönlichen Umfeld“, glaubt
Beckenbauer, dass manche Väter ihr Sozialprestige damit verquickt
sehen, dass ihr Sohn bei den Bayern spielt.
Und dann kommt Druck. Den die Kids ohnehin schon haben,
wenn sie als FC Bayern bei Punktspielen auf kleine Vereine treffen,
bei großen Turnieren in engen Hallen und hitziger Atmosphäre. „Ich
sage den Jungs immer, schaut, dass die Halle ruhig bleibt. Die Zuschauer sollen staunen über eure Leistung, dann gibt es keinen Neid
mehr“, nennt Hufnagel sein Rezept. Manchmal aber gelingt das nicht.
Und es gilt, einiges auszuhalten. „Das aber ist auch eine Schule fürs
Leben“, glaubt Beckenbauer, „man muss sich später in allen Bereichen durchsetzen, wer das in frühen Jahren gelernt hat, tut sich dann
leichter.“
Wer das Bayern-Trikot trägt, polarisiert. Schon bei den Kleinen.
Die einen bewundern die Jungs, andere geben sich feindselig. Dabei
sollte gerade in diesem Alter der Spaß ganz oben stehen. Und den
haben die Bayern-Kids, beteuert Hufnagel. „Trotzdem muss man
ihnen aber auch vermitteln, dass sie eine schwere Aufgabe zu bewältigen haben.“ Das Bayern-Trikot zu tragen, ist ja auch Verpflichtung.
„Keiner darf sagen, ich bin jetzt beim FC Bayern, jetzt habe ich es geschafft“, fordert Beckenbauer. „Im Gegenteil, jetzt geht es erst richtig
los. Wir leben in einer Leistungsgesellschaft.“
Und wenn der FC Bayern im Gegensatz zu vielen anderen Vereinen am Fußball für die Kleinsten festhält, dann ist das nicht Beschäftigungstherapie, sondern der Beginn einer qualifizierten Ausbildung.
Der Anfang eines Weges, der für manche sogar bis ganz nach oben
führen kann. Auch wenn Contento, Hummels oder Ekici eher die
Ausnahme sind, sie sind auch der Beweis, dass es funktionieren kann.
SECHS BUNDESLIGISTEN MIT U8
Neben dem FC Bayern gibt es nur noch fünf Bundesligaklubs,
die schon eine U8-Mannschaft im Spielbetrieb haben, das sind
Bayer Leverkusen, FSV Mainz 05, Werder Bremen, der 1. FC
Nürnberg und die SpVgg Greuther Fürth. Mit der U9 beginnt die
Ausbildung bei Borussia Dortmund, Schalke 04, Hamburger SV,
Borussia Mönchengladbach und Fortuna Düsseldorf. Eintracht
Frankfurt, VfB Stuttgart, SC Freiburg, Hannover 96, VfL Wolfsburg, 1899 Hoffenheim und der FC Augsburg haben keine FJunioren mehr.
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Hintergrund
Hintergrund
SCHRITTWEISE ZUM FUSSBALL DER
GROSSEN
WENN DAS FELD WÄCHST UND ZUM SPIEL DER KINDER DIE TAKTIK DAZUKOMMT
U12, im Kleinfeldbereich sind die einzelnen Trainer
dafür zuständig. Und die verpacken ihre Übungen
gerne in kleine Spiele, denn eines, weiß Christopher
Loch, muss vermieden werden: „Es darf keine Monotonie aufkommen, man kann auch mit unterschiedlichen Situationen die gleichen Inhalte vermitteln.“
Darum geht es, mit Freude sollen sie trainieren, die künftigen Messis, Ronaldos oder Schweinsteigers. Selbst bei richtig anstrengenden Einheiten,
wie Beckenbauer glaubt: „Man kann diese Übungen geschickt tarnen, dass sie zwar fordern, aber
auch Spaß machen.“ Am besten, wenn man den
Wettbewerbs-Charakter in den Vordergrund rückt.
„Fußball ist ein Lauf- und Kampfspiel und Kinder
wollen immer gewinnen“, erklärt Beckenbauer.
Und wenn sie dabei spielend lernen, ihre körperlichen Fähigkeiten entwickeln, umso besser.
Heute hat der Trainer auf dem Kunstrasen Hütchen verteilt,
Stangen ausgelegt, verschiedene Parcours abgesteckt. Der Ball bleibt
vorerst im Netz. Erst mal wird gedehnt, gehüpft, gelaufen gesprintet
und gesprungen. Es sind Übungen, die weniger an Fußball, eher an
die Leichtathletik erinnern. „Koordination, Kraft, Schnelligkeit, Ausdauer – die Vielseitigkeit muss geschult werden“, erläutert Christopher Loch. Der Trainer der U9 sieht zunehmend mehr Kinder, die gerade im koordinativen Bereich große Defizite haben. „Da muss eine
Basis geschaffen werden, sonst haben sie oben ein Problem.“
„Die Jungs sind ja nicht mehr ständig im Freien, klettern nicht
mehr auf Bäume, sie sitzen zu viel“, findet Christian Hufnagel, Lochs
Kollege von der U8. Hufnagel ist viel auf den Fußballplätzen in und
um München unterwegs, immer auf der Suche nach dem herausragenden Talent. Er sieht viele passable Fußballer, aber immer weniger
Bewegungstalente. „Die zu finden, wird schwieriger.“ Deshalb gehört
die Entwicklung der motorischen Fähigkeiten mit zur Ausbildung bei
den jüngsten Kickern der Bayern. Auch wenn das Spielen mit dem
Ball viel mehr Spaß machen würde, die Kids sind mit großem Eifer
dabei. „Es ist schön zu sehen, wie schnell die Kinder beweglicher werden“, freut sich Hufnagel. Und Stephan Beckenbauer, der KleinfeldKoordinator und U13-Trainer, erzählt von seinen Erfahrungen mit
Probespielern: „Wenn die bei uns die Koordinationsübungen mitmachen, sieht man noch riesige Unterschiede.“
Der FC Bayern hat mit Valentin Sötz einen Mann, der sich speziell um die motorische Entwicklung der Talente kümmert. Einmal
pro Woche übt er mit jeder Mannschaft von der U19 bis hinunter zur
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Rein fußballerisch geht es in der F-Jugend um das Erlernen der
Technik, die dann bei den D-Junioren, im so genannten „Goldenen
Lernalter“, gefestigt und stabilisiert wird. Auch erste taktische Erfahrungen werden gesammelt, wobei die Kinder noch vielseitig ausgebildet, auf unterschiedlichen Positionen eingesetzt werden. „Einfache
Taktik ist schon in der U8 wichtig, sonst könnten wir gegen ein Jahr
ältere Mannschaften nicht bestehen“, erzählt Hufnagel. Doch dürfe
man die Kinder nicht überfordern: „Mit kindgerechter Sprache kann
man viel vermitteln“, hat der Trainer erfahren.
Christopher Loch nimmt dabei gerne Anleihen aus alltäglichen
Situationen, wie aus dem Straßenverkehr: „Jedes Kind kennt einen
Stau und weiß, dass man den am besten umgehen sollte. Wenn sich
nun auf dem Platz alles auf engstem Raum ballt, rufen wir: Stau! und
jeder weiß, dass er die freien Räume suchen muss.“ Loch hat schon
erlebt, dass ein Trainer laut „Verschieben“ gefordert hat, daraufhin
die Ersatzspieler aufgestanden sind und die Reservebank verschoben
haben. „Spiel verlagern, Räume dicht machen, das verstehen doch
Kinder gar nicht“, weiß Hufnagel.
Das Spielsystem erklärt Christopher Loch lieber auf dem Platz
als auf der Taktiktafel. Er lässt seine Mannschaft Aufstellung nehmen
und erläutert dann, wie sich wer in welchen Situationen zu bewegen
hat. Im Kleinfeldbereich wird mit sieben Spielern gespielt, sechs auf
dem Feld, einem im Tor. Vor dem Torhüter agieren zwei Verteidiger,
davor eine Raute mit einer Sturmspitze. Bei den F-Junioren hat der
Verband vor ein paar Jahren das Führen offizieller Tabellen abge-
schafft, was Stephan Beckenbauer richtig findet: „Bei den Kleinsten
ist es nicht wichtig, wer nun Erster, Fünfter oder Letzter ist. Die Kids
wissen doch wenige Stunden nach dem Spiel sowieso nicht mehr, wie
das Spiel ausgegangen ist.“ Christian Hufnagel gibt ihm recht, doch
konsequenter hätte er gefunden, man hätte dann gleich auch die Einteilung von Gruppen abgeschafft und nur noch Freundschaftsspiele
angesetzt: „So machen sich Eltern die Tabellen selber.“ Und bauen
wieder den Druck auf, den der Verband von den Kids nehmen wollte.
„Den kann man ab zehn Jahren aufbauen, da schadet es nicht, wenn
die Kinder langsam an ein Leistungsdenken herangeführt werden“,
so Beckenbauer.
Nach der E-Jugend wächst das Spielfeld, die Mannschaften werden größer. Von Sieben gegen Sieben geht es über Neun gegen Neun
zum Elf gegen Elf. Langsam werden Kinder herangeführt an den Fußball der Großen. Beim FC Bayern spielt nur die U12 auf dem Feld
zwischen den beiden Strafräumen mit Neun gegen Neun, die U13 dagegen, die älteren D-Junioren, gehen schon auf das gesamte Feld, mit
Elf gegen Elf. Spielen aber nicht in der Verbandsrunde, sondern haben
mit anderen größeren Klubs eine Privatrunde organisiert. „Sonst wäre
der Sprung in die Bayernliga der C-Junioren dann doch zu groß“, erklärt Beckenbauer.
SO MACHEN ES DIE NACHBARN
Kinderfußball beginnt bei unseren Nachbarn mit dem Spiel Fünf
gegen Fünf. In Österreich gilt diese Spielform für die U7 und
U8, es wird auf einem 30 – 35 mal 20 – 25 m großen Feld gespielt, die Spiele werden in Turnierform ausgetragen. In der
Schweiz gilt die Regelung Fünf gegen Fünf für die F-Junioren,
Tabellen gibt es nicht. Die nächste Stufe ist bei den E-Junioren
in der Schweiz sowie bei der U9 und U10 in Österreich das
Spiel Sieben gegen Sieben auf dem Viertel eines Fußballfeldes,
ehe dann analog zu der aktuellen Regelung in Bayern Neun
gegen Neun von Strafraum zu Strafraum gespielt wird. Das
Spielfeld wächst also kontinuierlich mit den Kindern mit.
Während in Bayern das Spiel Neun gegen Neun erst vor eineinhalb Jahren eingeführt wurde, spielen unsere Nachbarn schon
seit vielen Jahren mit den D-Junioren in dieser Form.
und bolzen die Bälle raus. Ein schnelleres und technisch besseres Spiel
kommt so kaum zustande. Und körperlich überlegene Mannschaften
versuchen oft, durch Weitschüsse zum Erfolg zu kommen, was auf
dem Großfeld auch nicht möglich wäre.“
Das Spiel Neun gegen Neun zwischen den Strafräumen gibt es
nun seit eineinhalb Jahren. Stefan Hartl spielt mit seiner U12 ein System mit einem Innen-, zwei Außenverteidigern, davor einer Raute
und ganz vorne einer Spitze. Die Absicht der Erfinder, mehr Ballkontakte und ein technisch besseres Spiel zu schaffen, sieht Hartl zum
Teil erfüllt: „Das Großfeld ist für Kinder, die gerade vom Kleinfeld
kommen, sicher nicht ideal. Auf dem verkleinerten Platz und mit der
geringeren Anzahl von Spielern wurden die Ballkontakte mehr, aber
gerade gegen uns stellen sich viele Gegner nur massiert hinten rein
Dennoch, für den Übergang ist die Variante auch in den Augen
der Bayern-Verantwortlichen durchaus ein Fortschritt, wobei nach
den ersten Erfahrungen noch manch Kleinigkeit zu modifizieren wäre.
„Das passt jetzt besser“, sagt Stephan Beckenbauer. „Die Jungs, die
aus der E-Jugend kamen, hatten ja gar keine Vorstellung von Raum,
Weite und Größe des Feldes.“ An vielen lief das Spiel vorbei, es kam
zu deutlich weniger Eins gegen Eins-Situationen. „Das aber ist doch
die Seele des Fußballs“, glaubt Christopher Loch. Das Spiel Neun
gegen Neun fördert diese Duelle, die Kinder könnten sie sich ihrem
Alter entsprechend besser entwickeln. Und das ist ganz im Sinne des
FC Bayern.
Neun gegen Neun: Spielfeld für die D-Junioren.
Sieben gegen Sieben: Spielfeld der E- und F-Junioren.
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U8
U9
DEN TRAINER ÜBERRASCHT
CHRISTIAN HUFNAGEL HATTE MIT NIEDERLAGEN GERECHNET, DIE U8 GEWANN ALLES
DAS FRÜHJAHR WIRD HÄRTER
CHRISTOPHER LOCH SIEHT SEINE U9 UNTERFORDERT – UND RÜCKT HOCH
Hinten von links: Co-Trainer Timon Pauls, Tim
Beyer, Felix Bradbrook, Tim Kloss, Antonius von
Gleichenstein, Aleksandar Pavlovic, Trainer Christopher Loch.
Vorne: Yusuf Kabadayi , Stanley Bublak, Hannes
Heilmair , Marius Wörl ,Luis Hoti.
Obere Reihe von links: Co-Trainer Marcel Schneider,
Trainer Christian Hufnagel.
Mitte: Sebastian Demmer, Ahmic Alem, Marinus
Schmid, Marco Bator, Felix de Pauli.
Unten: Kenan Yildiz, Marinus Erber, Enriko Kranjcec,
Marc Zimmermann.
Der Aufwand hat sich gelohnt. Christian Hufnagel und seine
Kollegen haben bei ihrer monatelangen Suche wieder eine Mannschaft
zusammenstellen können, die das zeigt, was Hufnagel verlangt: „Man
soll schon bei den Jüngsten sehen, dass es sich hier um den FC Bayern
handelt.“ Eine U8 also, die durch Spielfreude, Tempo, Tricks und
Technik zu begeistern weiß, die kleine Fußballer präsentiert, die auffallen. „Die letztjährige U8 war unglaublich homogen, diesmal haben
wir die größeren Individualisten“, vergleicht Hufnagel.
Und seine neue Truppe schlägt sich prächtig. „Nachdem wir ja
in der offiziellen Runde gegen F1-Mannschaften antreten, hatte ich
schon mit drei Niederlagen gerechnet“, gesteht der Coach, „wir aber
haben erstmals alle Spiele gewonnen. Dass wir so gut bestehen können, hatte ich nie geglaubt.“ Hufnagel hat es wieder geschafft, aus
den kleinen Talenten, die in München und Umgebung aufgespürt
wurden, ein gutes Kollektiv zu formen, das, „was mich am meisten
erstaunt, schon mit richtig gutem Mannschaftsspiel überzeugt und
viel Power in der Offensive hat. Das sind einfach tolle Jungs.“
Die es weit bringen können. Wobei Hufnagel immer davor
warnt, nun zu viel zu erwarten, nur, weil das Kind das Bayern-Trikot
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trägt. „Als Trainer muss man auf Eltern einwirken, dass sie deswegen
nicht zu großen Druck auf die Kinder aufbauen. Der Weg von der U8
bis in die U19 ist so weit, das werden und können nur wenige schaffen.“ Doch dass es nicht unmöglich ist, zeigen ja einige Beispiele wie
Diego Contento oder Mats Hummels, die es sogar bis in den Profifußball geschafft haben.
„Aber daran denken die wenigsten in diesem Alter“, glaubt Hufnagel. Er will, dass die Kinder das Beste aus ihren Möglichkeiten machen, viel dazulernen, aber vor allem auch Spaß haben. Gerade jetzt,
im Winter, bei den großen, stark besetzten Hallenturnieren. Hufnagel
nennt als Beispiele Bissingen und Poing, wo deutsche, aber auch ausländische Profiklubs am Start sind. Und seinen Jungs viel abverlangen
werden.
Doch denen traut der Trainer nun alles zu. Schließlich haben sie
ihn ja schon in der offiziellen Spielrunde total überrascht, sich gegen
ältere und körperlich überlegene Gegner durchgesetzt. Mit diesem
Charakter, diesem Biss werden sie auch bei den großen Turnieren bestehen können.
Eine tolle Truppe hat Christopher Loch da übernommen. „Das
ist ein super Jahrgang“, schwärmt der Trainer von seiner U9, „da
herrscht Harmonie, gute Stimmung und auch die Ergebnisse passen,
in der offiziellen Runde wie in den Freundschaftsspielen.“ Was aber
nicht ganz stimmt. Das Siegen nämlich fällt den Jungs meist viel zu
leicht, 19:1 lautete zum Beispiel der höchste Erfolg in der Spielgruppe
Süd 01, am „knappsten“ war das 6:2 gegen den SV Pullach. Daraus
hat man die Konsequenzen gezogen: „Zum Fußball gehören auch
Niederlagen“, sagt Loch, „da lernt man mehr, als wenn jedes Spiel
zweistellig gewonnen wird.“ Nun also rückt die U9 nach der Winterpause eine Altersstufe nach oben, spielt als F-Jugend künftig gegen EJunioren, die bis zu zwei Jahre älter sind. Und die Jungs des FC Bayern
richtig fordern werden.
Man sucht die Herausforderung. Loch will den Charakter stärken, den Willen, dieses „unbedingte Gewinnen-Wollen muss rein“,
gerade wenn der Widerstand groß ist. Das sei wichtig für den weiteren
Weg, weiß der Trainer, der seine Mannschaft als „sehr lernwillig“
bezeichnet. „Spielerisch ist sie schon sehr stark, es ist eine sehr homogene Truppe, die mit starkem Gemeinschaftsgeist an die Sache herangeht. Da muss man als Trainer nicht lange reden, die setzen alles
sofort um.“
Nun also ist er gespannt, wie das dann ab dem Frühjahr läuft,
gegen die älteren, körperlich überlegenen E-Junioren. Werden seine
Jungs ihr Können, ihre technische und spielerische Überlegenheit richtig einsetzen können, wie reagieren sie, „wenn wir mal auf die Mütze
kriegen“, nicht immer zweistellig gewinnen? Schon die Hallensaison
sollte da erste Hinweise geben, bei den hochkarätigen Turnieren in
Ummeln, einem Stadtteil von Bielefeld. Oder in Blaustein. „Dort trifft
sich die deutsche Spitze in dieser Altersklasse“, freut sich Loch. Einen
Vorgeschmack bekam man schon Ende September, beim Zengin-Cup
in Stuttgart, einem Freiluftturnier. Unter den Teilnehmern waren prominente Namen wie Bayer Leverkusen, Schalke 04, FSV Mainz 05,
1. FC Nürnberg, FC Basel, Red Bull Salzburg. Die U9 der Bayern
schaffte es trotzdem bis ins Finale, das man gegen Slavia Prag knapp
mit 0:1 verlor.
Da aber konnte der Trainer schon erkennen, was in seiner Mannschaft steckt. Dass sie nicht nur die Gegner in der offiziellen Runde
wegschießen, sondern sich auch gegen stärkste Konkurrenz behaupten
kann. Selbst wenn die körperlich oft überlegen ist.
4|12 JUNIOR TEAM-Magazin 11
U10
U11
NICHT ALLEIN, MITEINANDER SPIELEN
STEFAN KLOS WILL BEI SEINER U10 DEN KOMBINATIONSFUSSBALL STÄRKEN
VOM KLEIN- AUFS GROSSFELD
DANIEL CRNICKI BEREITET DIE U11 SCHON AUFS NÄCHSTE JAHR VOR
Obere Reihe von links:
Trainer Stefan Klos, David
Schmid, Paul Müller, Deniz
Haimerl, Brandon HappiMonthe, Martin Misovski,
Co-Trainer Benjamin Diehl.
Unten: Lennart Staudigl,
Leart Ajeti, Federico Vigano, Ben Hennig, Arian
Kurmehaj.
Jetzt also mit Tabelle. Und da schaut es ganz gut aus für die U10
des FC Bayern, die ja in der letzten Saison als F-Jugend noch keine
„echte“ Meisterschaft gespielt hat. Die Mannschaft von Trainer Stefan Klos ist nun als Tabellenzweiter in die Winterpause gegangen,
zwei Punkte hinter der SpVgg Unterhaching. „Kein Spiel verloren,
obwohl wir fast durchweg gegen ein Jahr ältere Gegner spielen“, lobt
Klos. Und die beiden Unentschieden, die hätte es eigentlich auch nicht
unbedingt gebraucht: „Beim 5:5 zum Saisonauftakt gegen den FC
Sportfreunde war die Mannschaft noch nicht eingespielt, die vier
neuen Spieler noch nicht integriert. Und beim 3:3 gegen Unterhaching
hätten wir eigentlich gewinnen müssen.“
Aber das lässt sich verkraften, Klos geht es ja nicht um den Titel,
sondern vor allem um die Entwicklung der Mannschaft und der einzelnen Spieler: „In der Defensive passt es schon ganz gut, nun müssen
wir noch das Kombinationsspiel verbessern, den Jungs beibringen,
dass Fußball nicht aus Einzelaktionen besteht.“ Noch lebe man zu
sehr von den Individualisten, von den kleinen Dribbelkünstlern: „Ein
paar Burschen haben wir drin, die müssen sich auch deutschlandweit
nicht verstecken mit ihren fußballerischen Fähigkeiten.“
12 JUNIOR TEAM-Magazin 4|12
Klos weiß aber auch, dass das allein nicht reicht. Als Trainer bei
den D-Junioren hat er in den letzten Jahren erfahren, was auf dem
Großfeld zählt, wenn die Räume immer weiter und die Gegner immer
stärker werden. „Da kann man dann nicht mehr alles alleine machen.“ Darauf will er sie vorbereiten, ihnen einfache taktische Dinge
vermitteln, ihnen beibringen, wie man sich verhält, wenn man schon
im Spielaufbau unter Druck gesetzt wird, wie man dann trotzdem
sauber spielt, nicht hektisch wird.
„Gerade das lässt sich in der Halle gut üben“, freut sich Klos auf
die nächsten Monate, wenn man mehrere, recht hochkarätige Turniere spielt, vorwiegend in der Region. „Wir haben das Glück, hier
viele stark besetzte Events zu haben, die weiteste Reise führt uns nach
Münsingen in Baden-Württemberg.“ Der Trainer freut sich schon
darauf, einige schöne Tage mit den Jungs erleben zu können: „Das
ist ein angenehmes Alter, da sind sie noch supernett. Sie sind neugierig, lernwillig, fragen nach, machen vieles von sich aus, übernehmen
auch kleine Arbeiten, die beim Training und im Spielbetrieb anfallen.“
Und das soll möglichst lange so bleiben.
Obere Reihe von links: Co-Trainer Dominik
Beckenbauer, Selim Magat, Noah Kotb,
Valentin Hüber, Barin Berkant, Philipp
Skodic, Trainer Daniel Crnicki. Unten:
Severin Seeberger, Fabijan Podunavac,
Biter Berk- Emrelukas Brandl, Luca Geiling,
Elias Beckenbauer, Maurice Koller.
Das letzte Jahr auf dem Kleinfeld ist schon das erste auf dem
größeren Platz. Die U11 des FC Bayern spielt zwar in der Punkterunde
noch bei den E-Junioren mit, trägt jedoch mehr und mehr Freundschaftsspiele mit D-Junioren aus, mit neun Spielern pro Mannschaft
zwischen den beiden Strafräumen. „Wir wollen die Jungs schon auf
das nächste Jahr vorbereiten, wenn sie in der Bezirksoberliga, der
höchsten Spielklasse der D-Junioren antreten“, erläutert Daniel Crnicki, der Trainer. Dort nämlich treffen sie dann auf Mannschaften,
die fast durchweg schon eine Saison auf dem größeren Feld hinter
sich haben.
Damit die Jungs des FC Bayern dort nicht erst eine lange Eingewöhnungsphase benötigen, sollen sie schon frühzeitig die taktischen
Dinge mitbekommen, die man im Spiel Neun gegen Neun braucht.
Gleichzeitig aber sollen sie sich möglichst erfolgreich verabschieden
vom Kleinfeld. Crnicki nimmt die Liga sehr ernst, auch wenn es den
Jungs dort manchmal fast zu leicht gemacht wird: 10:0 gegen den
TSV Dachau und den FC Stern, 9:3 gegen Ismaning und Solln, 6:1
gegen Ludwigsvorstadt, 6:2 gegen Ottobrunn, nur gegen Milbertshofen wurden beim 2:2 zwei Zähler abgegeben. Und gegen Unterhaching gab es mit 3:4 die einzige Niederlage. „Da hat es mal nicht ge-
passt“, ärgert sich Crnicki über diesen Ausrutscher. Am Ende aber,
gibt er sich kämpferisch, „wollen wir ganz oben stehen.“
Nicht nur in der Liga. Die U11 hat noch ein ganz großes Ziel:
Im Juli soll der Merkur Cup zurück zum FC Bayern geholt werden,
den man im letzten Sommer nach drei Erfolgen in Serie wieder mal
den Münchner Löwen überlassen musste. „Titel“, sagt Crnicki, „sind
zwar nicht das Allerwichtigste in diesem Alter, aber Erfolg gehört einfach dazu, die Jungs sollen diese Siegermentalität entwickeln.“ Und
ein Erfolg im Merkur Cup, an dem Jahr für Jahr rund 400 E-Juniorenteams teilnehmen, ist eben doch etwas Besonderes, das in Erinnerung bleibt.
Genauso wie die Hallen-Highlights. Gerade bei den älteren EJunioren gibt es jeden Winter hochkarätig besetzte Turniere, Crnicki
nennt Dessau und Hösbach, vor allem aber Oberelchingen, wo viele
Bundesligisten und internationale Top-Teams am Start sein werden.
Da können die Jungs, die der Trainer als „charakterfeste, homogene
Mannschaft ohne so genannte Stars“ bezeichnet, zeigen, was sie drauf
haben. Und das ist eine ganze Menge, beteuert Crnicki.
4|12 JUNIOR TEAM-Magazin 13
U12
U13
GUT GESCHLAGEN GEGEN
ÄLTERE GEGNER
NOCH GIERIGER WERDEN
STEPHAN BECKENBAUER LOBT SEINE U13, WILL ABER NOCH MEHR SEHEN
STEFAN HARTL IST ÜBERRASCHT VON SEINER U12 UND FORDERT GEDULD
Hinten von links: Dominic Schmidt, Ilai
Bachrach, Linus von Terzi, Marvin Cuni,
Kimberly Ezekwem, Gabriel Taffertshofer.
Mitte: TW-Trainer Peter Sirch, Herrmann
Jahn, Andreo Kuljanac, Angelo Stiller, Marc
Koch, Trainer Stefan Hartl, Co-Trainer Ringo
Taube. Vorne: Quentin Kehl, Andreas Hollerieth, Michael Heidfeld, Lukas Schneller,
Denil Badzak, Ikenna Ezeala.
Einen harten Kampf hat Trainer Stefan Hartl erwartet, einen
„Kampf ums Überleben“. Zumindest bis zur Winterpause. Nach den
ersten zwölf Spielen seiner U12 in der Bezirksoberliga der D-Junioren,
der höchsten Spielklasse dieser Altersstufe, ist er positiv überrascht:
„Das lief besser als erwartet“, lobt er das große Engagement seiner
Jungs, die es in dieser Liga vorwiegend mit ein Jahr älteren Gegnern
zu tun haben. Und das ist nicht so einfach.
Die neue Spielform mit Neun gegen Neun auf einem Feld zwischen den beiden Strafräumen eines normalen Fußballplatzes hat zwar
durchaus seine Vor-, aber eben auch ein paar Nachteile. Hartls Jungs
stehen nicht selten vor dem Problem, auf einen körperlich überlegenen
Gegner zu treffen, der das kleinere Spielfeld insofern zu seinen Gunsten nutzt, dass er massiv sein Tor verteidigt, mit langen Bällen,
schnellen Kontern und Weitschüssen zum Erfolg zu kommen sucht.
„Da spielst du dann manchmal auf ein Tor, verlierst aber, weil du die
wenigen Chancen, die du kriegst, nicht nutzt.“
Drei Niederlagen hat die Mannschaft kassiert, hat sich aber in
der vorderen Tabellenhälfte etabliert und ist noch „auf Tuchfühlung
zur Spitze“, wie Hartl sagt. „Mit etwas mehr Glück hätten wir sogar
noch weiter vorne stehen können.“ Ein paar Plätze will man auch
14 JUNIOR TEAM-Magazin 4|12
noch gut machen im kommenden Frühjahr, wichtig aber ist in erster
Linie, die Spieler auf das nächste Jahr vorzubereiten, wenn das Spielfeld dann noch mal größer wird, wenn der „richtige Fußball“ mit Elf
gegen Elf beginnt.
Und da sieht Hartl seine Mannschaft auf einem guten Weg: „Die
Jungs sind willig, fleißig, übernehmen selbstständig Verantwortung.
Sie hängen einem an den Lippen, nehmen viel an und tun dann die
nötigen Dinge, ohne dass man noch mal was sagt.“ Eine homogene
Truppe, die für den Trainer relativ leicht zu führen ist. „Man muss
ihr Zeit geben und Geduld mit den Burschen haben“, fordert der
Coach.
Acht top besetzte Hallenturniere warten nun auf die U12, darunter große Events wie in Basel und Betzingen, aber auch in der näheren Umgebung, in Traunreut und Ebersberg. Da können sich die Bayern dann mit anderen Bundesligisten und mit internationalen Spitzenklubs messen, viele neue Erfahrungen sammeln. Ehe es dann im
Freien wieder gegen Planegg, Ismaning, Bad Endorf und Lenggries
geht. Mit noch mehr Schwung. „Unser Ziel ist, in der Bezirksoberliga
am Ende ein Stück weiter vorne zu landen“, sagt der Trainer.
Obere Reihe von links: Ontuzans Daniels, Nicolas Heinritzi, Daniel Zanker, Laurin Demolli, Luca Beckenbauer, Daniel Jelisic. Mitte: TW-Trainer Peter Sirch, Co-Trainer Manuel
Schmiedel, Luca Eckerl, Mario Gratzl, Niclas Lienert, Elias Kratzter, Jonas Redl, Marin Pudic, Alexander Kovacevic; Co-Trainer Alexander Weissmann, Trainer Stephan Beckenbauer
Unten: Vincent Fons, Marcel Zylla, Nick Sibila, Michael Wagner, Maximilian Dreisbach, Julius Atzinger
Nun also Elf gegen Elf, auf dem großen Feld. Wieder eine Umstellung für die Mannschaft, die im letzten Jahr vom Kleinfeld auf ein
verkleinertes Großfeld gewechselt ist, Neun gegen Neun gespielt und
in der Bezirksoberliga der D-Junioren mit einem respektablen dritten
Tabellenplatz abgeschlossen hat, hinter zwei Mannschaften, die ein
Jahr älter waren. „Das ist eine richtig gut ausgebildete Truppe“, lobt
Stephan Beckenbauer, der in dieser Saison die U13 betreut. „Sie ist
technisch stark, hat schnelle Stürmer, die auch den tödlichen Pass
spielen können.“ So gewinnt man fast alle Spiele, zumindest in der
Region München.
Das macht schon mal übermütig. „Dann glauben einige, sie seien
Messi persönlich“, tadelt der Trainer, „da muss man sie schnell wieder runterholen auf den Boden der Tatsachen.“ Am besten mit Spielen
gegen andere Bundesligisten, Hertha BSC Berlin oder Bayer Leverkusen. Oder den 1. FC Nürnberg. Das ist die Mannschaft, gegen die sich
die Bayern schwer getan haben in der Privatrunde, die man mangels
geeigneter Verbands-Spielklasse mit Ulm, Fürstenfeldbruck, Jahn Regensburg, Unterhaching, Ingolstadt, Memmingen und eben dem 1.
FC Nürnberg durchzieht. Auf Großfeld, Elf gegen Elf.
Und bei den Spielen gegen Nürnberg merken Beckenbauers Ta-
lente dann, was ihnen noch fehlt: „Sie müssen, um mit Klopp zu sprechen, galliger werden, gieriger, auch noch reifer“, so der Coach. „Sie
müssen wissen, auf was es ankommt im Fußball, sich Gedanken machen, wo sie hinwollen. Fußball ist in diesem Alter nicht mehr nur
eine Spaßveranstaltung, da ist auch schon harte Arbeit gefordert. Das
müssen die Jungs verstehen.“
Beckenbauer aber ist überzeugt, dass das besser wird nach dem
Winter. Weil seine Mannschaft wachsen wird, mental und auch körperlich. „Da sind wir anderen noch unterlegen. Aber wir haben durch
die Bank gute Fußballer, das ist mir lieber als große Spieler, die jetzt
helfen würden, aber fußballerisch limitiert sind. Ich will lernfähige
Leute haben, wo ich weiß, dass sie in zwei, drei Jahren noch stärker
sind.“
Gelegenheit zum Lernen werden sie bei fünf, sechs recht hochkarätigen Hallenturnieren wie in Neubrandenburg, Halle an der Saale
und Merklingen bekommen, „wir werden viel unterwegs sein“. Das
Highlight aber folgt an Ostern. Da geht es für vier Tage in die Türkei.
„Und dort treffen wir auf Mannschaften, die wir normalerweise nie
bekommen, Kiew, St. Petersburg, Galatasaray. Das wird bestimmt
lustig“, glaubt Beckenbauer. Und lehrreich sowieso.
4|12 JUNIOR TEAM-Magazin 15
U14
U14
„DA MUSS MAN DEN HUT ZIEHEN“
HARALD CERNY ÜBER DIE U14, DIE SCHULISCH UND AUCH FUSSBALLERISCH
STARK GEFORDERT IST
Harald Cerny, mit
Ihrer U14 stehen Sie
zur
Winterpause
punktgleich mit der
U15 der SpVgg Unterhaching an der Spitze
der C-Junioren-Bayernliga. Eine positive
Überraschung, auch
für Sie?
Ja, auch ich bin
überrascht, wie gut das
läuft. Zu Saisonbeginn
wussten wir ja nicht, wo
wir stehen, unsere letzte
U14 hatte in dieser Liga
Probleme, also war ich
schon ein wenig skeptisch. Aber die Jungs haben konzentriert gearbeitet und von Anfang an alle Vorgaben richtig gut umgesetzt, spielen
konstant auf einem hohen Niveau.
Die Mannschaft blieb ungeschlagen, spielte dreimal unentschieden, wobei das 0:0 beim Tabellenvorletzten TSV Nördlingen ein bisschen aus dem Rahmen fällt. Was war da los?
Dort haben wir in der ersten Hälfte nicht gut, in der zweiten sehr
gut gespielt. Eigentlich hätten wir klar gewinnen müssen. Aber es war
das einzige Spiel, wo wir mal unsere Torchancen nicht verwerten
konnten. So darf man auch mal mit einem 0:0 nicht unzufrieden sein.
Gab es ein Spiel, das Sie als Trainer völlig überzeugt hat?
Es gab einige Spiele, die wir sehr gut absolviert haben, von Anfang an gut reingekommen sind, zum richtigen Zeitpunkt teils schön
herausgespielte Tore gemacht und hinten nichts zugelassen haben. Es
waren drei, vier Spiele dabei, wo man sagen kann, wir haben von Anfang bis Schluss sehr gut gespielt. Irgendetwas kann man als Trainer
zwar immer finden, aber für einen jüngeren C-Jugendjahrgang war
das schon imponierend.
Die Mannschaft hat in der letzten Saison als U13 keine Punktspiele, sondern eine Privatrunde mit anderen größeren Vereinen bestritten. Ist es schwierig, die Jungs dann wieder auf
einen geregelten Meisterschaftsbetrieb mit Tabelle einzustellen?
Natürlich ist es nicht so einfach, nach einem Jahr, in dem die Ergebnisse im Prinzip keine große Rolle gespielt haben, sich vom Kopf
her auf eine starke Liga zu fokussieren. Zum Beginn der Vorbereitung
fehlte noch das Feuer, wir haben also versucht, die Mannschaft darauf
16 JUNIOR TEAM-Magazin 4|12
„SIE MÜSSEN SICH JA VON JAHR ZU JAHR WEITERENTWICKELN ...“
einzustellen, dass es ein sehr schwieriges Jahr werden wird für einen
U14-Jahrgang in der U15-Bayernliga. Sie hat das angenommen und
hatte dann auch keine Probleme. Zumal wir uns gut verstärkt haben.
Wie viele Neue sind gekommen?
Wir haben fünf neue Spieler dazubekommen, wobei der eine
mehr, der andere weniger Zeit zur Akklimatisierung gebraucht hat.
Wie ist der Charakter der Mannschaft? Ist es eine homogene
Truppe oder lebt sie von Einzelkönnern?
Ich denke, wir haben da eine sehr gute Mischung. Im Defensivbereich haben wir Führungsspieler, Typen, die den Laden zusammenhalten, mal dazwischenhauen, auch körperlich dagegenhalten. Und
in der Offensive drei, vier richtig gute Individualisten, die ein Spiel
auch entscheiden können. Es sind verschiedene, teilweise auch spezielle Charaktere, mit denen man auch speziell umgehen muss. Aber
gerade das macht die Sache auch spannend.
Für Ihre Spieler ist das ein Übergangsjahr vor dem Aufstieg
in den absoluten Leistungsbereich, der durch die Einführung
der Regionalliga schon in der C-Jugend beginnt. Müssen sie
noch viel lernen, um im nächsten Jahr mit den stärksten süddeutschen U15-Teams mithalten zu können?
Lernen müssen sie immer. Sie müssen sich ja von Jahr zu Jahr
weiterentwickeln, es wäre schlimm, wenn man auf der Stelle tritt. Es
wird dann keine so genannten leichten Spiele mehr geben, in der Regionalliga spielen alle Fußball auf einem sehr hohen Niveau. Vom
Körperlichen her sind unsere Jungs ganz gut dabei, wir werden zwar
nicht die größte Mannschaft stellen, aber sie ist robust. Und vom Fußballerischen her braucht sie sich sowieso nicht zu verstecken. Ich
denke, wenn sich die Jungs so weiterentwickeln, sollten wir gut gewappnet in die nächste Saison gehen können. In der Vorbereitung
haben wir auch schon gegen Hoffenheim und gegen Nürnberg gewonnen, mit dem VfB Stuttgart waren wir gleichwertig.
In diesem Alter verlangt ja auch die Schule immer mehr, wie
lassen sich Schule und Fußball unter einen Hut kriegen?
Manche schaffen das relativ leicht, sind in der Schule und auch
im Fußball gut. Andere haben mehr Probleme, gerade das Gymnasium ist sehr aufwändig. Wenn man dann auch noch lange Anfahrtswege hat, ist das sicher nicht leicht zu stemmen. Da muss man schon
den Hut ziehen vor ihrer Leistung.
Zumal sie ja auch in ein recht schwieriges Alter kommen.
Ja, da geht es langsam los mit der Pubertät. Da gibt es dann auch
körperlich riesige Unterschiede, was für uns Trainer eine große Herausforderung darstellt. Wir müssen da gerade die Kleineren bei der
Obere Reihe von links: Maximilian Zaiser, Burghard Josef, Alexander Freitag, Vitus Scheithauer, Shabani Meritan, Florian Ibel, Okan Memetoglou, Maximilian Franzke.
Mitte: Trainer Harald Cerny, TW Trainer Peter Sirch, Daniel Müller, Adrian Fein, Leart Sulejmani, Lino Tempelmann, Hattab Khallfallah, Thomas Döllner.
Unten: Jonathan Meier, Daniel Zivkovic, Marco Wirsching, Dominik Koch, Korbinian Backer, Johannes Thiemann, Lucas Presch, Fabian Barth.
Stange halten, ihnen Mut machen, Spielzeiten geben, damit sie sich
weiterentwickeln können. Und wer zu schnell wächst, bekommt Probleme mit der Koordination. Das aber kriegen wir mit Hilfe unserer
Fitnesstrainer recht gut in Griff.
Zuvor gibt es noch ein paar hochkarätige Hallenturniere?
Ja, zwei richtig große, in Nußloch und in Heiterbach. Da können
wir uns mit vielen Bundesligisten, aber auch internationalen Gegnern
messen. Darauf freuen wir uns schon.
Was sind nun die Ziele für die Rückrunde?
Wir wollen uns als Mannschaft, aber auch jeden einzelnen Spieler
weiter verbessern. In der Bayernliga haben wir selbst die Messlatte
recht hoch gelegt, da wollen wir weitermachen und möglichst an Unterhaching dranbleiben, die ja zurück in die Regionalliga wollen.
Hauptziel aber ist, die Mannschaft zu stabilisieren und auf die U15
vorzubereiten.
4|12 JUNIOR TEAM-Magazin 17
Tabellen
Tabellen
U19, Bundesliga Süd/Südwest, A-Junioren
1.
2.
3.
4.
5.
6.
7.
8.
9.
10.
11.
12.
13.
14.
VfB Stuttgart
FC Bayern München
1899 Hoffenheim
TSV 1860 München
SC Freiburg
FC Augsburg
FSV Frankfurt U19
Eintracht Frankfurt
1. FSV Mainz 05
SpVgg Greuther Fürth
SpVgg Unterhaching
SV Stuttgarter Kickers
Karlsruher SC
1. FC Nürnberg
14 11 0 3
13 10 2 1
13 8 2 3
12 8 2 2
11 6 1 4
12 6 1 5
13 6 1 6
12 6 0 6
13 4 4 5
14 3 5 6
12 3 2 7
14 2 2 10
11 2 1 8
12 0 3 9
42:18 24
36:14 22
37:16 21
19:12
7
29:23
6
25:22
3
26:32 -6
22:21
1
19:23 -4
19:21 -2
14:22 -8
14:38 -24
8:24 -16
9:33 -24
33
32
26
26
19
19
19
18
16
14
11
8
7
3
1.
2.
3.
4.
5.
6.
7.
8.
9.
10.
11.
12.
FC Ingolstadt
SpVgg Unterhaching
SV Wacker Burghausen
SpVgg Greuther Fürth II
FSV Erlangen-Bruck
1. FC Nürnberg II
FC Bayern München II
TSV 1860 München II
SC E. Freising
SG Quelle Fürth
FC Coburg
FC Dingolfing
11
11
11
11
11
11
10
11
11
10
11
11
8
7
7
5
6
5
5
5
3
2
2
0
1 2
1 3
1 3
4 2
1 4
3 3
2 3
2 4
1 7
3 5
1 8
0 11
28:13 15
33:12 21
23:9
14
29:14 15
23:14
9
25:18
7
24:13 11
19:16
3
16:23 -7
12:20 -8
26:37 -11
3:72 -69
25
22
22
19
19
18
17
17
10
9
7
0
1.
2.
3.
4.
5.
6.
7.
8.
9.
10.
11.
12.
13.
14.
1. FC Nürnberg
SC Freiburg
SpVgg Greuther Fürth
VfB Stuttgart
TSV 1860 München
1. FSV Mainz 05
1899 Hoffenheim
Eintracht Frankfurt
FC Bayern München
FC Augsburg
SSV Jahn Regensburg
Karlsruher SC
1. FC Kaiserslautern
SV Waldhof Mannheim
18 JUNIOR TEAM-Magazin 4|12
13 11 2 0
13 10 2 1
13 8 2 3
13 7 2 4
12 7 1 4
13 6 1 6
11 5 3 3
12 4 2 6
12 4 1 7
12 4 1 7
11 4 0 7
13 3 1 9
12 3 0 9
14 2 0 12
31:9
28:8
28:19
26:15
18:10
30:19
19:16
15:19
24:28
16:25
13:31
15:28
13:30
16:35
22
20
9
11
8
11
3
-4
-4
-9
-18
-13
-17
-19
35
32
26
23
22
19
18
14
13
13
12
10
9
6
1.
2.
3.
4.
5.
6.
7.
8.
9.
10.
11.
12.
SpVgg Unterhaching
FC Bayern München II
FC Ingolstadt
SV Wacker Burghausen
TSV 1860 Rosenheim
TSG Thannhausen
FC Königsbrunn
FC Memmingen
SpVgg GW Deggendorf
FC Dingolfing
TSV Nördlingen
SC E. Freising
11
11
11
11
11
11
11
11
11
11
11
11
8
8
5
6
5
4
3
3
3
2
1
2
3
3
5
1
3
4
3
3
0
2
5
0
0
0
1
4
3
3
5
5
8
7
5
9
33:10 23
31:10 21
23:11 12
22:15
7
23:21
2
13:14 -1
15:19 -4
12:21 -9
14:32 -18
16:21 -5
10:19 -9
5:24 -19
27
27
20
19
18
16
12
12
9
8
8
6
1.
2.
3.
4.
5.
6.
7.
8.
9.
10.
FC Bayern München
SpVgg Unterhaching
TSV M.Milbertshofen
TSV 1860 München
FC Ismaning
TSV Ottobrunn
FC Ludwigsvorstadt
TSV München-Solln
TSV Dachau
FC Stern München
9
9
9
9
9
9
9
9
9
9
7
6
6
4
4
4
2
1
1
0
1
3
2
3
2
2
2
2
1
2
1
0
1
2
3
3
5
6
7
7
58:17
45:18
35:17
24:20
26:21
32:31
20:31
21:32
19:52
12:53
41
27
18
4
5
1
-11
-11
-33
-41
22
21
20
15
14
14
8
5
4
2
9
9
9
9
9
9
9
9
9
9
8
7
6
5
4
4
2
2
1
1
1
2
1
0
1
1
3
0
1
0
0
0
2
4
4
4
4
7
7
8
83:17 66
81:15 66
29:29
0
41:34
7
39:34
5
28:28
0
29:34 -5
36:41 -5
20:82 -62
9:81 -72
25
23
19
15
13
13
9
6
4
3
U10, Gruppe Süd 02
U12, Bezirksoberliga, D-Junioren
U15, Regionalliga Süd, C-Junioren
U17, Bundesliga Süd/Südwest, B-Junioren
U11, Gruppe Süd 01
U14, Bayernliga Süd, C-Junioren
U16, Bayernliga B-Junioren
1.
2.
3.
4.
5.
6.
7.
8.
9.
10.
11.
12.
1899 Hoffenheim
VfB Stuttgart
Eintracht Frankfurt U15
FC Bayern München
SC Freiburg
1. FC Nürnberg
SV Waldhof-Mannheim
SpVgg Greuther Fürth
TSV 1860 München
FC Augsburg
SV Stuttgarter Kickers
SV Wehen
12 11 0 1
12 7 3 2
12 7 2 3
12 6 4 2
12 5 2 5
12 5 2 5
12 5 1 6
12 4 2 6
12 3 3 6
12 2 4 6
12 2 3 7
12 1 2 9
47:5
23:10
28:20
19:11
28:19
25:24
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11.
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TSV 1860 München
SV Planegg-Krailling
SC Fürstenfeldbruck
FC Ingolstadt
FC Ismaning
FC Bayern München
SV Wacker Burghausen
TSV 1860 Rosenheim
SpVgg Unterhaching
TSV Bad Endorf
Lenggrieser SC
JFG Ilmtal
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3.
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SpVgg Unterhaching 2
FC Bayern München 2
SC München
DJK Taufkirchen 3
TSV Grünwald
SpVgg 1906 Haidhausen
FC Sportfreunde
MTV 1879 München
FC Wacker München
TSV München-Ost
4|12 JUNIOR TEAM-Magazin 19
Junior Team
Liga sind Scholls vorrangiges Ziel, sondern die Ausbildung und das
Heranführen der Talente an den Profifußball. Nun werde man „die
Kräfte sammeln“ und ab dem Trainingsbeginn am 5. Januar alles
dafür tun, um in der Restsaison „eine Schippe drauf zu packen“, wie
der Trainer betont. Denn für Scholl ist „völlig klar, dass wir auf Sicht
aus dieser Liga raus müssen.“
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Hits!
Werbung für den Jugendfußball
Der Blick auf die Tabelle irritiert, die U17 des FC Bayern steht
in der Bundesliga Süd/Südwest nur auf einem Platz im hinteren Mittelfeld, hat schon sieben Spiele verloren. Dass die Mannschaft von
Trainer Marcus Sorg besser ist als der derzeitige Tabellenrang, davon
ist man im Junior Team aber fest überzeugt: „Die Jungs werden in
der Rückrunde ihr wahres Gesicht zeigen und noch einige Plätze gut
machen“, glaubt Abteilungsleiter Wolfgang Dremmler.
Die Experten waren sich einig: „Das war eine großartige Werbung für den Jugendfußball“, betonte Weltmeister Andy Möller als
Co-Kommentator bei Sport1. Erstmals wurde eine Partie der A-Junioren-Bundesliga live im Fernsehen übertragen, die U19 des FC Bayern
setzte sich dabei im Stadion der SG Sonnenhof-Großaspach mit 3:1
gegen den VfB Stuttgart durch. Stuttgart war zwar in diesem Spitzenspiel der Bundesliga Süd/Südwest durch Yalcin in Führung gegangen,
doch das Team von Trainer Marc Kienle schlug eiskalt zurück. Julian
Green (30./84.) und Oliver Markoutz (64.) sicherten dem FC Bayern
in einem hochklassigen Juniorenspiel den verdienten Sieg. Durchschnittlich 290.000 Zuschauer verfolgten die Partie im Fernsehen,
eine bemerkenswerte Quote. Die Bayern, die von bisher 13 Punktspielen nur eines verloren haben, liefern sich mit den Stuttgartern ein
packendes Duell um Platz eins in der Liga, der zur Teilnahme an der
Endrunde zur Deutschen Meisterschaft berechtigt.
U23 will „Schippe drauf packen“
Auch wenn man in der Tabelle nicht ganz vorne liegt, Trainer
Mehmet Scholl ist nicht unzufrieden mit der Entwicklung der U23
des FC Bayern: „Wir haben uns als Mannschaft gefunden, einzelne
Spieler haben sich sehr, sehr gut entwickelt“, lautete sein Zwischenfazit vor der Winterpause in der Regionalliga Bayern. Nicht Platz eins
und die damit verbundene Teilnahme an der Aufstiegsrunde zur 3.
Offizieller Radiopartner
des FC Bayern München
bayern3.de
facebook.com/bayern3
Qualifikation geschafft
Kevin Friesenbichler, Torjäger der U19 beim FC Bayern, hat sich
mit dem österreichischen U19-Nationalteam für die Eliterunde der
Europameisterschaft qualifiziert, in der sich im Sommer 2013 sieben
von insgesamt 28 Teams die Teilnahme an der EM-Endrunde in Litauen sichern können. Österreich setzte sich in Ungarn mit Siegen
gegen Andorra (9:0), Bulgarien (2:1) und gegen den Gastgeber (2:1)
souverän durch, Friesenbichler steuerte gegen Andorra drei Treffer
bei, musste aber im Spiel gegen Bulgarien schon nach 20 Minuten
verletzt vom Platz und fehlte in der abschließenden Partie gegen Ungarn. Im Juni erwartet Österreich als Gastgeber der Eliterunde Frankreich, Bosnien-Herzegowina und Schweden. Nur der Gruppensieger
darf nach Litauen. Patrick Weihrauch von der U23 des FC Bayern
qualifizierte sich mit der deutschen U19 gegen Mazedonien (5:0), Luxemburg (5:0) und Irland (2:2) ebenfalls für die Eliterunde und trifft
nun Anfang Juni in Norwegen auf den Gastgeber, die Niederlande
und Zypern.
4|12 JUNIOR TEAM-Magazin 21
Sebastian Dremmler
Interview
AM PULS DES JUNIOR TEAMS
„DAS IMAGE DES ARROGANTEN FC BAYERN HABEN WIR LÄNGST ABGELEGT ...“
SEBASTIAN DREMMLER SITZT ALS KOORDINATOR AN DER SCHNITTSTELLE, WO ALLE
FÄDEN ZUSAMMENLAUFEN: „EINE IRRSINNIG SPANNENDE AUFGABE“
die Bedingungen stimmen, also Teilnehmerfeld, Unterbringung und Kosten. Priorität hat immer ganz klar
die Meisterschaft, und schaut man auf den Rahmenterminplan, in dem auch die Abstellungen für DFBMaßnahmen berücksichtigt sind, bleiben ohnehin nur
sechs Wochenenden im Jahr, wo wir die Möglichkeit
für Turnier-Teilnahmen haben. Wir haben auch gewisse Grundprinzipien, die U8 und U10 treten vor
allem im Raum München an, für die U9 ist schon eine
Reise nach Wien ein absolutes Highlight.
Absagen bekommt keiner gerne. Wie reagieren
da die Vereine?
Prinzipiell beantworten wir jede Anfrage höflich
und ehrlich. Da gibt es auch selten Probleme, das
Image des arroganten FC Bayern haben wir längst abgelegt, wir pflegen gute Kontakte, gerade im Raum
München haben wir einen richtig guten Draht zu den
meisten Jugendleitern, behandeln auch kleinere Vereine mit höchster Wertschätzung. Es ist die Basis, die
ausbildet. Und davon profitieren auch wir.
gerne mit dem Verband zusammenarbeiten, eine gute Lösung finden.
Die Absagen sind ja nun längst alle verschickt, haben Sie nun
ein bisschen Ruhe?
Im Gegenteil, gerade jetzt läuft die Hochphase der Planungen für
den Winter 2013/14. Wir sind da unserer Zeit weit voraus. Weitgehend abgeschlossen ist die Vorbereitung der Trainingslager im kommenden Sommer im Trentino, da gehört es auch zu meinen Aufgaben,
passende Testspielgegner zu finden. Zum Glück haben wir in Italien
sehr gute Kontaktleute, die uns dabei unterstützen.
Sebastian Dremmler, trotz Ihres relativ jungen Alters sind
Sie im Junior Team des FC Bayern ein „alter Hase“, arbeiten
hier schon seit mehr als 15 Jahren. Inzwischen sind Sie Fußball-Lehrer, Trainer der U16, aber auch Koordinator, sitzen
quasi an der Schnittstelle, wo alle Fäden zusammenlaufen.
Was sind Ihre Hauptaufgaben?
In erster Linie bin ich Trainer. Als Koordinator kümmere ich
mich um drei wesentliche Bereiche, erstens um den Ablauf des Spielund Turnierbetriebs, um Spielanfragen, Turniereinladungen und die
Abwicklung des Spieltags. Zweitens bin ich das Bindeglied zum Verband, Spielverlegungen, Abstellung von Spielern für Auswahlmaßnahmen, Passrecht, Sonderspielrecht, das alles habe ich zu regeln. Und
drittens pflege ich unsere Datenbank, die ich zusammen mit der Firma
ISB entwickelt habe. Hier sind alle unsere 185 eigenen Spieler mit
Adressen und Telefonnummern erfasst, dazu rund 6000 Spieler, die
wir gescoutet haben. Trainer bekommen, sobald sie sich eingeloggt
22 JUNIOR TEAM-Magazin 4|12
haben, alle Infos rund um ihre Mannschaft, das letzte und das nächste
Spiel sowie alle wichtigen Details.
Von Einladungen zu Spielen und Turnieren werden Sie wahrscheinlich überschwemmt. Können Sie das überhaupt noch
bewältigen?
Von 2010 bis 2012 musste ich 1250 Absagen verschicken, trotzdem spielen wir noch immer 125 Turniere pro Jahr, verteilt auf elf
Mannschaften. Viele Anfragen kommen auch aus dem Ausland, vor
allem in der Türkei, in Portugal und Spanien ist der FC Bayern sehr
gefragt, während sich die weltweiten Einladungen, vor allem aus
Asien und den USA, ein bisschen relativiert haben. Es ist einfach so,
dass es nicht genügend schulfreie Zeit gibt für solche Reisen.
Wie wird dann entschieden, welche Turniere gespielt werden?
Erst einmal schauen wir, ob der zeitliche Rahmen passt und ob
Die U13 spielt ja nicht im offiziellen Spielbetrieb, sondern in
einer Privatrunde, die von den teilnehmenden Vereinen organisiert ist. Eine zusätzliche Belastung für den Koordinator?
Klar, das macht natürlich mehr Arbeit. Aber das machen wir,
um unserer Mannschaft eine adäquate Förderung zu ermöglichen. Es
gibt leider vom Verband keine Liga, in der diese Altersstufe gut aufgehoben wäre. Neun gegen Neun auf verkleinertem Feld ist zwar für
jüngere D-Junioren gut, aber sicher nicht die optimale Vorbereitung
für die Bayernliga der C-Junioren, in der sie dann im nächsten Jahr
als U14 antritt. Und die Jungs bei den C-Junioren gegen zwei Jahre
ältere Gegner antreten zu lassen, hat sich nicht bewährt.
Kann sich da in näherer Zukunft etwas verbessern?
Wir sind, auch das gehört zu meinen Aufgaben, im ständigen Gespräch mit dem Verband. Wir wünschen uns eine Bayernliga für DJunioren, da gibt es auch schon verschiedene Modelle. Wir wollen da
Das sind sicher nicht die einzigen Wünsche, die Sie dem Verband vortragen?
Natürlich nicht. Ein großes Manko sehen wir zum Beispiel darin,
dass der Spielbetrieb in der Bundesliga der B-Junioren so zerrissen ist.
Nach zwei Spielen plötzlich wieder drei Wochen Pause, so geht das
in einer Tour. Für unsere Planung ist das eine Katastrophe. Oder bei
der U16, da spielen wir ja in der Bayernliga der B-Junioren, die von
den Terminen her ausgerichtet ist an den Auswahlmaßnahmen der
U17. Wenn wir aber U16-Nationalspieler abstellen müssen, fehlen sie
uns in den Punktspielen. Auch da sehen wir uns in der Pflicht, gemeinsam mit dem Verband Lösungen auf den Tisch zu bringen.
Da läuft Ihr PC sicher jeden Tag heiß.
Klar, den organisatorischen Bereich, den ich jetzt betreue, haben
früher drei Leute gemacht. Aber ich werde natürlich auch gut unterstützt, von Michael Tarnat, dem sportlichen Leiter, oder von meinem
Vater als Abteilungsleiter. Gerade im Winter wird die Sache ja noch
komplizierter, da müssen die Trainingszeiten von elf Mannschaften
auf zwei Kunstrasenplätzen koordiniert werden, was nicht so einfach
ist. Oder Hallentermine, die müssen mit der Basketball-Abteilung und
den Frauen abgestimmt sein. Da musst du auch bei der Kabinenbelegung aufpassen, kannst nicht Jungs in eine Kabine schicken, die eine
gemeinsame Dusche mit den Mädels hat. Das ist manchmal schon
eine logistische Meisterleistung.
4|12 JUNIOR TEAM-Magazin 23
Interview
„IM JUGENDBEREICH GIBT ES NICHTS ANDERS FÜR MICH ALS DEN FC BAYERN.“
Sebastian Dremmler ist nicht nur Koordinator, sondern in erster Linie Trainer der U16, mit der er in der B-Jugend-Bayernliga, aber auch bei großen Turnieren wie hier bei der Next
Generation Trophy in Salzburg antritt.
Sehen Sie sich mehr als Verwaltungskraft oder als Trainer?
Immerhin haben Sie ja letztes Jahr mit Erfolg den FußballLehrer gemacht.
In erster Linie bin ich Trainer, ganz klar. Nachdem ich aber
schon seit 1997 im Junior Team bin, habe ich natürlich einen großen
Erfahrungsschatz und beste Kontakte in die Verbände. Und mir
macht es Spaß. Jeden Tag stehe ich vor neuen Aufgaben, das ist ein
irrsinnig spannendes Feld.
Aber wäre es keine Option, mal nur noch als Trainer zu arbeiten, als Fußball-Lehrer dürften Sie sogar einen Bundesligisten
trainieren?
Im Jugendbereich gibt es nichts anders für mich als den FC Bayern. Ich bin hier sehr zufrieden. Im Moment jedenfalls kann ich mir
nichts Schöneres vorstellen.
24 JUNIOR TEAM-Magazin 4|12
Dann fragen wir mal den Trainer Sebastian Dremmler: Wie zufrieden sind Sie mit Ihrer U16 nach dem Abschluss der Hinrunde in der Bayernliga?
Vom Tabellenplatz her hatte ich mir das sicher anders vorgestellt.
Aber von diesem siebten Rang sollten wir uns nicht irritieren lassen,
wir haben 17 Punkte geholt, sind noch ein Spiel im Rückstand. Wenn
wir das gewinnen, haben wir genauso viele Zähler wie im letzten Jahr
zur Winterpause, das ist in Ordnung, damit wären wir nur noch fünf
Punkte hinter dem Spitzenreiter. Die Bayernliga ist in diesem Jahr sehr
ausgeglichen, da spielen die ersten acht Mannschaften noch um die
Meisterschaft mit. Wir haben eine richtig gute Truppe mit richtig
guten Typen, haben zum Ende der Hinrunde auch unser wahres Gesicht zeigen können. Wir werden jetzt alles analysieren und nach
vorne schauen. Wir wollen im Frühjahr noch einen Riesenschritt machen.
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Reportage
Reportage
VON ADMINISTRATION
BIS ZULASSUNGSVERFAHREN
„ES IST EBEN KEIN JOB WIE JEDER ANDERE, SONDERN EIN GANZ BESONDERER ...“
CHRISTINE HOLLWECK UND KLAUDIA SUCHAN BEWÄLTIGEN IM JUNIOR TEAM
MIT VIEL HERZBLUT EIN BREITES AUFGABENFELD
wird erledigt. Mit einem netten Lächeln und ein paar freundlichen
Worten. „Langweilig wird es hier nie“, sagt Klaudia Suchan. „Aber
das ist ja das Schöne“, ergänzt Christine Hollweck, „das Arbeitsfeld
ist so weit gefächert, man weiß in der Früh nicht, was der Tag bringt.“
Und das ist immer wieder spannend.
nen Wiener Dialekt kaum verstanden haben. Wenn die Jungs dann
ausziehen aus dem Jugendhaus, kümmern sich Hollweck und Suchan
um eine neue Bleibe, den Umzug, um alles, was damit zusammenhängt. Und helfen den neuen Bewohnern, sich schnell beim FC Bayern
und in München einzuleben, alles Nötige zu erledigen.
Christine Hollweck ist seit elf Jahren die gute Seele der JugendGeschäftsstelle, als sie hier anfing, hieß sie noch Meier. Inzwischen
ist sie verheiratet und als sie vor gut zwei Jahren Mutter eines Sohnes
wurde, ist Klaudia Suchan zunächst als Vertretung, dann als zweite
Kraft an die Seite von Christine Hollweck gerückt, die jetzt, als junge
Mutter, in Teilzeit arbeitet. Und beide beteuern sie, dass das „ein absoluter Traumjob“ für sie ist.
In den letzten Wochen war die Vorbereitung der einzelnen Weihnachtsfeiern ein Schwerpunkt ihrer Arbeit, nun geht es schon wieder
um die Vorbereitung der Talenttage, die jedes Jahr im Sommer auf
dem Bayern-Gelände stattfinden. „Wir müssen einen Termin finden,
die Ausrüstung bestellen, den Flyer in Druck geben, die Anmeldeformulare vorbereiten. Da kommen in der Regel so 2000 Anmeldungen,
500 Kinder dürfen dann kommen.“ Christine Hollweck hat da schon
viel Erfahrung, hilft auch bei der Veranstaltung selbst bei allen Fragen, bei der Einteilung und bei der Betreuung der vielen kleinen Talente.
Christine ist immer ein Fußballfan gewesen, die Großeltern lebten hier in der Nähe, „ich war viel auf Fußballplätzen unterwegs, bei
Bayern, bei 1860, ich bin mit dem Fußball groß geworden.“ Sie liebt
dieses Spiel, diese Atmosphäre. „Früher habe ich Autogramme der
Spieler gesammelt, jetzt bin ich Mitarbeiterin dieses Vereins, das ist
schon etwas Besonderes.“ Nach einem abgebrochenen Jura-Studium
hat sie eine Lehre gemacht und sich dann auf die Anzeige des FC Bayern beworben, als der eine Assistentin gesucht hat für den Abteilungsleiter des Junior Teams.
Die juristischen Kenntnisse helfen ihr, sich elegant durch den Paragraphendschungel der Verbands-Statuten zu schlängeln, „sie weiß
auf alle Fragen die richtige Antwort“, lobt Sebastian Dremmler, der
als Koordinator nicht selten ihre Hilfe in Anspruch nimmt. „Sie ist
ein wandelndes Lexikon.“ Das aber ist nur eine der vielen Qualitäten
und Aufgaben. Von A wie Administration bis Z wie Zulassungsverfahren reicht die Spannweite ihrer Tätigkeiten. Da gilt es zum Beispiel
die Auswärtsfahrt eines Juniorenteams vorzubereiten, das Hotel zu
buchen und für die Verpflegung zu sorgen, dann die Abrechnungen
zu erledigen, auch für die jungen Spieler, wenn sie Auslagen hatten.
Die ausgebildete Physiotherapeutin Klaudia Suchan, die früher
„wenig mit Fußball zu tun“ hatte, ist längst auch ein richtiger Fan
geworden. Wenn es die Zeit erlaubt, ist sie live im Stadion dabei bei
den Spielen der Profis, fiebert aber vor allem auch mit den Nachwuchsmannschaften. „Am Wochenende hat man ständig im Hinterkopf, jetzt spielt die A-Jugend, die B-Jugend, hoffentlich hat alles geklappt, was wir vorbereitet haben, hoffentlich bleiben sie von Verletzungen verschont. Und hoffentlich sind sie auch erfolgreich.“ Es ist
kein Job, bei dem man am Wochenende die Füße hochlegt und einfach abschalten kann.
Genau das aber macht je auch den Reiz aus. Es ist eben kein Job
wie jeder andere, sondern ein ganz besonderer, einer, der einen fordert, aber auch jeden Tag spannende Aufgaben, interessante Begegnungen und manche Überraschung bringt. Christine Hollweck und
Klaudia Suchan arbeiten nicht nur für diesen Verein, sie leben mit
dem FC Bayern.
Immer recht freundlich: Klaudia Suchan (links) und Christine Hollweck sind die guten Seelen der Jugend-Geschäftsstelle.
Warum eigentlich hat dieser Raum eine Tür? Sie steht ohnehin
immer offen. Sie lädt ein, um kurz Grüß Gott zu sagen, vielleicht ein
bisschen zu plaudern. Vor allem aber ist hier die Anlaufstelle für alle
Fragen, Nöte und Probleme rund um das Junior Team des FC Bayern,
hier bekommt jeder Hilfe, zuverlässig und kompetent. Gerade hat
Mehmet Scholl mit einem freundlichen Hallo hereingeschaut, dann
der Busfahrer einer Jugendmannschaft, der bei einem Ausflug nach
Österreich einen Strafzettel kassiert hat. „Wenn die den Bayern-Bus
sehen, sind sie immer gleich da“, jammert er. Christine Hollweck wird
26 JUNIOR TEAM-Magazin 4|12
sich drum kümmern. Sören Osterland, Co-Trainer der U23, wird besonders herzlich empfangen. Er hat heute Geburtstag. Und natürlich
haben die beiden Damen da etwas vorbereitet, Klaudia Suchan überreicht das Geschenk.
Manchmal geht es zu wie im Taubenschlag. Ein ständiges Kommen und Gehen. Der Chef braucht einen ganz bestimmten Ordner,
der Koordinator einen Flug zum DFB nach Frankfurt, ein JuniorenNationalspieler die Schulbefreiung für eine Auswahlmaßnahme. Alles
Viele heutige Stars sind hier schon betreut und versorgt worden,
Christine Hollweck zählt ein paar auf: „Bastian Schweinsteiger war
oft da, Michael Rensing, Piotr Trochowski, später dann Holger Badstuber oder David Alaba.“ Alle haben sie hier im Jugendhaus gewohnt, hatten ständig engen Kontakt zur Geschäftsstelle. Wenn sie
Hilfe brauchten, einen Arzttermin, eine Behandlung beim Physiotherapeuten, einen Heimflug. Oder einfach nur ein freundliches Wort,
ein bisschen Aufmunterung.
Ob auch ihre Kinder mal im Nachwuchs des FC Bayern spielen?
„Das glaube ich eher nicht“, lacht Klaudia Suchan, Mutter einer gerade schulpflichtigen Tochter. Und Christine Hollweck, deren Sohn
ja erst zwei ist und direkt in die Nähe des Bayern-Geländes einen Platz
in einer Kinderkrippe hat, meint: „Der soll später einfach das machen,
was er will.“ Bestimmt aber wird er über seine Mutter schon mitkriegen, dass Fußball eine ganz tolle Geschichte ist. Und der FC Bayern
ein besonderer Verein.
Vor allem David Alaba kommt noch heute immer mal wieder
vorbei, ihn haben die beiden Damen ins Herz geschlossen. „Ein Supertyp“, schwärmen sie und erinnern sich an die erste Zeit, als sie sei4|12 JUNIOR TEAM-Magazin 27
Jugendhaus
Jugendhaus
VORBEREITEN AUFS LEBEN
„WER ES INS JUGENDHAUS DES FC BAYERN SCHAFFT, WIRD BEWUNDERT, MANCHMAL BENEIDET.“
MIT INTENSIVEN GESPRÄCHEN UND DEN UNTERSCHIEDLICHSTEN AKTIVITÄTEN
KÜMMERT SICH UDO BASSEMIR UM DIE BAYERN-TALENTE IM JUGENDHAUS
Udo Bassemir ist Pädagoge, er hat Lehramt für Sozialkunde und
Sport studiert, ist Verbandstrainer beim Bayerischen Fußball-Verband
gewesen, dann Trainer beim FC Bayern. Mit späteren Stars wie
Zvjezdan Misimovic, Thomas Hitzlsperger und Steffen Hofmann ist
er 1997 Deutscher Meister der B-Junioren geworden, war dann Trainer der U23. Er kann den Jungs viel erzählen, nicht nur vom Fußball,
auch davon, wie man schwere Zeiten übersteht, persönliche Schicksalsschläge. Vor allem aber will er zuhören, „alles erfahren von den
Jungs, Vertrauen aufbauen, um ihnen helfen, sie unterstützen zu können“, so Bassemir. Darin sieht er seine Aufgabe, seine Berufung.
Klar, wer es ins Jugendhaus des FC Bayern schafft, wird bewundert, manchmal beneidet. Die Jungs zählen zu den größten deutschen
Talenten, vor ihnen haben hier im Haus Bastian Schweinsteiger gelebt, Holger Badstuber, David Alaba. Doch es ist nicht immer einfach,
von Freunden und Familie getrennt zu sein, für den großen ProfiTraum das gewohnte Umfeld zu verlassen, sich allein zurecht zu finden in einer fremdem Umgebung. Gerti Wanke, die Heimleiterin, hilft
ihnen dabei, kümmert sich rund um die Uhr um ihre Schützlinge, Udo
Bassemir unterstützt sie nun bei der schwierigen Aufgabe, jugendlichen Fußballern möglichst das Elternhaus zu ersetzen.
Dieses Bild kennt man aus dem Fernsehen. Von hier oben blickt
man direkt in einen großen Friedhof, dahinter liegt die Stadt Innsbruck, eingerahmt von den mächtigen Gipfeln der Nordkette. Hier
am Berg Isel trifft sich immer Anfang Januar die Weltelite der Skispringer, zur dritten Station der traditionellen Vierschanzentournee.
Und wer einmal dort oben gestanden, von dieser gewaltigen Schanze
hinuntergeschaut hat, der weiß, das Fernsehbild erzählt nur die halbe
Wahrheit. Die Wirklichkeit ist noch viel krasser, noch Angst einflößender. Und man bekommt einen Heidenrespekt vor den Athleten,
die sich da hinunterstürzen.
Auch das ist Udo Bassemir wichtig. Die Leistung anderer anerkennen, sehen, dass es nicht nur Fußball gibt. Auch deshalb hat er an
diesem Tag in den Allerheiligenferien zwölf Bewohner des Jugendhauses in den großen Bayern-Bus gepackt, ist mit ihnen nach Tirol
gefahren, hat ihnen die wunderschöne Stadt Innsbruck gezeigt. „Sie
sollen auch mal raus aus ihrem gewohnten Umfeld, mal was anderes
kennen lernen“, sagt Bassemir, der sich seit diesem Jahr intensiv um
die Jungs kümmert, die des Fußballs wegen nach München gekommen und im Internat des FC Bayern an der Säbener Straße untergebracht sind. „Das war für alle ein ganz besonderer Tag, den sie nie
vergessen werden“, ist sich Bassemir sicher.
Am Nachmittag ging’s durch die Stadt, ein Teil der Burschen erkundete die Geschäfte und die Cafés, ein anderer Teil fuhr mit der
Hungerburgbahn und der Seilschwebebahn hinauf auf die Nordkette,
zur Seegrube auf knapp 2000 m, wo man einen herrlichen Blick über
die Stadt und das Inntal hat, bis hin zum Brenner, der Grenze nach
Italien. Jetzt im Winter, wenn die Schneedecke noch ein bisschen
Bassemir will ihnen väterlicher Freund sein, Helfer in allen Lebenslagen. „Gerade die jüngeren A-Junioren, die noch keinen Stammplatz in der Mannschaft haben, machen schwere Zeiten durch“, spürt
Bassemir. Sie stehen an der Schwelle zum Profifußball, aber nun nagen
Zweifel. Wird man es wirklich schaffen, wenn man nicht regelmäßig
spielt? In vertraulichen Gesprächen will Bassemir auf jeden individuell
eingehen, ihn ermutigen, das Gespräch mit dem Trainer zu suchen.
Oder er spricht, wenn die Jungs es wünschen, selbst mit Marc Kienle.
Das Thema ist meist das Gleiche: „Sie glauben, sie sind genauso gut
wie die anderen und verstehen einfach nicht, warum sie nur auf der
Bank sitzen.“ Da will er sie ermuntern, einfach weiter hart zu arbeiten, den Glauben an sich nicht zu verlieren: „Sie müssen in die Zukunft schauen.“
Und auch mal auf andere Gedanken kommen. Darum kümmert
sich Udo Bassemir. Im Frühjahr war er mit ihnen im Schwabinger
Lustspielhaus, beim Kabarett-Auftritt der schwäbischen Gruppe
„Eure Mütter“. Er war mit ihnen beim Bowling, beim Kart-Fahren,
beim Billard, beim Basketball, in den Bavaria-Filmstudios, kommt regelmäßig ins Haus, um da zu sein, wenn sie ihn brauchen. Auch bei
Spielabenden kommt man ins Gespräch, lernt beim Pokern die Burschen mal von einer ganz anderen Seite kennen. Oder noch besser,
bei einer Tour wie der nach Innsbruck.
„Das stärkt auch das Gemeinschaftsgefühl“, weiß Bassemir. Und
28 JUNIOR TEAM-Magazin 4|12
die Jungs erfahren auch mehr von ihren Mitbewohnern. Zum Beispiel
von Stefan Hager. Der 17-jährige Innenverteidiger ist in Innsbruck
aufgewachsen, seine Familie lebt dort. Oma und Opa haben nun die
gesamte Delegation aus München in ihren Schrebergarten eingeladen,
haben im gemütlichen Gartenhaus, ganz rustikal im Tiroler Stil gehalten, ein fantastisches Mittagsmenü serviert, mit Kürbiskernsuppe,
Vorspeise, Kalbsbraten und feinem Nachtisch, in Tirol „Mehlspeise“
genannt. Eng war es, aber wahnsinnig gemütlich, eine derartige Gastfreundschaft genießt man nicht allzu oft im Leben.
Auf Tour: Die Jungs aus dem Jugendhaus hatten viel Spaß in Innsbruck.
4|12 JUNIOR TEAM-Magazin 29
Jugendhaus
„WENN DAS GELINGT, DANN IST AUCH UDO BASSEMIR ZUFRIEDEN.“
bruar soll der Behindertensportler Gerd Schönfelder ins Jugendhaus
kommen, der mit insgesamt 22 Medaillen als der erfolgreichste Skifahrer bei den Paralympics gilt. „Eine beeindruckende Persönlichkeit,
der seine Behinderung angenommen hat, mit viel Humor sein Leben
meistert“, so Bassemir. Schönfelder soll den Jungs davon erzählen,
sie aus ihren Profiträumen mal wieder zurückholen ins reale Leben.
Man wird nach Berchtesgaden fahren, sich mit Schülern des dortigen
Ski-Gymnasiums austauschen. Bassemir hat viele Ideen, die er mit
Unterstützung des Vereins und des Junior Teams umsetzen will. „Die
Abteilungsleitung und die Trainer stehen da voll dahinter“, spürt er.
Gemütliches Mittagessen bei Stefans Großeltern.
höher geworden ist, wird hier Ski gefahren, auch Stefan war hier oft
unterwegs, hat sich den steilen Abhang hinuntergestürzt. Der Respekt
seiner Kollegen, die wie Lennart oder Simon aus dem Rheinland stammen und solche Abfahrten nur vom Hörensagen kennen, ist ihm sicher.
Ausflüge wie diesen will Bassemir noch öfter machen mit den
Jungs. Sein Aufgabengebiet gliedert sich in drei Bereiche: Freizeitaktivitäten, Austausch mit anderen Sportarten, soziales Engagement.
Neulich war man in einem Tonstudio, aus Fußballern wurden Künstler, die plötzlich auch Talent als Sänger zeigten. „Gemeinsam haben
wir eine CD aufgenommen, ein Stück von Xavier Naidoo eingesungen“, erzählt Bassemir. Bei den Begegnungen mit anderen Sportarten
wird man sich demnächst mit Rollstuhlbasketballern treffen, im Fe-
MEIN URLAUB. MEIN REISEBÜRO.
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FAMILI
Anfang November gab es ein „Eltern-Wochenende“, aus ganz
Deutschland kamen die Mamis und Papis der Jungs für ein paar Tage
nach München, es wurde viel geredet, die Sicht der Eltern öffnet auch
den Verantwortlichen des FC Bayern den Blick auf manche Probleme,
die sich für die jungen Sportler ergeben, aber oft nicht offen ausgesprochen werden. Bei einem gemeinsamen Abend haben dann die
Jungs für ihre Gäste gekocht und aufgetischt und man erlebte schöne
Stunden miteinander. „So ein Wochenende soll es nun regelmäßig
geben“, verspricht Bassemir.
Schließlich ist es wichtig, zu erfahren, welche Vorstellungen Eltern haben, wie sehr sie das Bemühen des Vereins unterstützen, den
Talenten nicht nur eine gute fußballerische, sondern auch schulische
Ausbildung zu ermöglichen. „Ein guter Schulabschluss ist wichtig“,
darin sind sich alle einig. Und das, so Bassemir, sehen auch die Jungs
selber: „Die allermeisten haben sich doch einen sehr realistischen Blick
auf ihre Situation bewahrt“, erklärt er. „Natürlich haben sie alle das
Ziel Profifußball, doch sie wissen, dass dies gerade beim FC Bayern
sehr, sehr schwer werden wird.“ Auch das sei nun die Aufgabe, die
er sich stellt: „Wir müssen die Burschen darauf vorbereiten, dass sie
eventuell auch einen anderen Weg einschlagen müssen.“ Und der
muss nicht zwingend außerhalb des Fußballs liegen: „Ein Dozent der
TU München wird ihnen demnächst neue Studiengänge im Sport vorstellen. Und die kann man sogar mit der Mittleren Reife ansteuern.“
Vorbereiten auf das Leben, die Augen öffnen auch für andere
Dinge, den Horizont erweitern, das ist das Ziel. Wenn die Jungs irgendwann das Jugendhaus verlassen, sollen sie möglichst Profis werden können, wie Schweinsteiger, Trochowkski, Badstuber oder Alaba.
Und wenn nicht, dann sollen sie als starke Persönlichkeiten gehen,
denen die Zukunft viele Möglichkeiten offen hält. Wenn das gelingt,
dann ist auch Udo Bassemir zufrieden.
part of HRG Germany
www.fcbayerntours.de
Gruppenbild im Schrebergarten.
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Jugendhaus
DIE 13 BEWOHNER
DES JUGENDHAUSES
Brian Gallo
Geburtsdatum: 19. März 1995
Geburtsort: Nürnberg
Nationalität: Deutsch / Italienisch
Bisherige Vereine: DJK Fürth, ASV Fürth, SG 1883 Nürnberg-Fürth,
1. FC Nürnberg
Position: linkes Mittelfeld
Vorbilder: Cristiano Ronaldo
Niklas Dorsch
Geburtsdatum: 15. Januar 1998
Geburtsort: Lichtenfels
Nationalität: Deutsch
Bisherige Vereine: FC Baiersdorf,
Deutsch-Tschechische Fußballschule, 1. FC Nürnberg
Position: Mittelfeld
Vorbilder: Toni Kroos, Mesut Özil
Lucas Genkinger
Geburtsdatum: 14. März 1995
Geburtsort: Bad Urach
Nationalität: Deutsch
Bisherige Vereine: TSV Kohlberg, SSV Reutlingen, VfB Stuttgart
Position: rechter Verteidiger
Vorbilder: Sergio Ramos
Yousef Emghames
Geburtsdatum: 19. Januar 1998
Geburtsort: Berlin
Nationalität: Deutsch
Bisherige Vereine: Tasmania Berlin, Hertha BSC
Position: offensives Mittelfeld, Sturm
Vorbilder: Lionel Messi
Simon Seferings
Geburtsdatum: 5. Juli 1995
Geburtsort: Eschweiler
Nationalität: Deutsch
Bisherige Vereine: Germania 07 Dürweiß, SF Hehlrath, Alemannia
Aachen
Position: Sturm
Vorbilder: Cristiano Ronaldo
Nicola della Schiava
Geburtsdatum: 24. Juni 1997
Geburtsort: Ulm
Nationalität: Deutsch
Bisherige Vereine: SpVgg Au/Iller, SSV Ulm 1846, VfB Stuttgart
Position: Innenverteidiger
Vorbilder: Mats Hummels, Bastian Schweinsteiger
T
Adrian Dußler
Geburtsdatum: 22. April 1995
Geburtsort: Augsburg
Nationalität: Deutsch
Bisherige Vereine: SpVgg Westheim, TSG Thannhausen
Position: Mittelfeld
Vorbilder: Cesc Fabregas
Raif Husic
Geburtsdatum: 5. Februar 1996
Geburtsort: Cottbus
Nationalität: Deutsch, Bosnisch
Bisherige Vereine: TSV Zusmarshausen, FC Augsburg
Position: Tor
Vorbilder: Manuel Neuer, Zlatan Ibrahimovic
Lennart Ingmann
Geburtsdatum: 5. November 1995
Geburtsort: Neuss
Nationalität: Deutsch
Bisherige Vereine: SC Kapellen, Borussia Mönchengladbach
Position: offensives Mittelfeld
Vorbilder: Zinedine Zidane
Lukas Ramser
Geburtsdatum: 9. Januar 1997
Geburtsort: Esslingen
Nationalität: Deutsch
Bisherige Vereine: FSV Waiblingen, Stuttgarter Kickers,
VfB Stuttgart
Position: Abwehr
Vorbilder: David Alaba, Philipp Lahm, Rio Ferdinand
Alexander Handle
Geburtsdatum: 14. Februar 1997
Geburtsort: Trostberg
Nationalität: Deutsch
Bisherige Vereine: FC Kirchweidach
Position: Angriff (Linksaußen)
Vorbilder: Mesut Özil
Matthias Stingl
Geburtsdatum: 27. Februar 1998
Geburtsort: Deggendorf
Nationalität: Deutsch
Bisherige Vereine: FC Vilshofen, SpVgg GW Deggendorf
Position: Mittelfeld, Sturm
Vorbilder: Steven Gerrard
Stefan Hager
Geburtsdatum: 25. Januar 1995
Geburtsort: Innsbruck
Nationalität: Österreich
Bisherige Vereine: Wacker Innsbruck, Akademie Tirol
Position: Innenverteidiger
Vorbilder: Jerome Boateng
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Namen und Notizen
NAMEN UND NOTIZEN
Philipp Bönig nach Ungarn
Bönig? Davon gab es gleich drei in
den Nachwuchsteams des FC Bayern. Philipp, Sebastian und Vincent. Der älteste
der drei Böings, die aus Erding stammen,
sucht nach acht Jahren beim VfL Bochum
nun in Ungarn eine neue Herausforderung, ist zum 28-maligen Meister Ferencváros Budapest gewechselt. Philipp
Bönig, inzwischen 32, spielte sieben Jahre
lang in den Jugendmannschaften und in
der U23 der Bayern, ehe er 2001 über den
MSV Duisburg nach Bochum kam. Insgesamt hat er 140 Bundesliga- und 96
Zweitligaspiele bestritten, er war Jugendnationalspieler und gehörte
einst dem „Team 2006“ an, dem Perspektivteam des DFB. Sebastian,
knapp eineinhalb Jahre jünger als Philipp, spielte von 1996 bis 2002
für Bayern, wurde 1997 mit den B-Junioren Deutscher Meister. Nach
vielen Zweitliga-Jahren mit LR Ahlen und Union Berlin beendete er
2010 seine Karriere. Nesthäkchen Vincent, den alle nur „Fritzi“ nennen, kam 2004 ins Junior Team und feierte seinen größten Erfolg mit
der Deutschen Meisterschaft der B-Junioren 2007. Nach einem Zwischenspiel beim FC Ingolstadt ging er aus Studiengründen in die USA,
von dort nach Wien, wo er noch nebenbei für WAF Brigittenau kickt.
Steinhöfer – Janjatovic 1:0
Zu einem interessanten Duell zweier ehemaliger Nachwuchsspieler des FC Bayern kam es kürzlich in der Schweiz: In der Super League
trafen mit Markus Steinhöfer (li.) vom FC Basel und Dejan Janjatovic
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(re.) vom FC St. Gallen die beiden einzigen deutschen Legionäre dieser
Spielklasse aufeinander. Steinhöfers Basler gewannen mit 1:0 gegen
den FC St. Gallen, der als Aufsteiger eine sensationelle Runde spielt.
Und auch für Janjatovic, der im Frühjahr von der zweiten Mannschaft
des spanischen Erstligisten FC Getafe in die Schweiz kam, läuft es
hervorragend: Der 20-Jährige, der seine gesamte Jugend im Junior
Team des FC Bayern verbrachte, stand in allen 17 Punktspielen in
der Startformation und erzielte ein Tor. Markus Steinhöfer, 26, spielt
seit Sommer 2011 für den Schweizer Meister, mit dem er in der letzten
Saison in der Champions League auch auf den FC Bayern getroffen
ist. Dort spielte er drei Jahre in der Jugend, war 2004 mit den A-Junioren Deutscher Meister, wechselte dann nach einem Jahr in der U23
zu Red Bull Salzburg. Über den 1. FC Kaiserslautern und Eintracht
Frankfurt kam er schließlich zum FC Basel.
Buch-Autor Timo Heinze
Gemeinsam mit Markus Steinhöfer wurde Timo Heinze 2004
Deutscher Meister der A-Junioren. Der heute 26-Jährige hat 23 Länderspiele für deutsche Jugend-Nationalmannschaften bestritten, er
war Kapitän der U23 beim FC Bayern, doch oben angekommen ist
er nie. Heinze ist eines von vielen großen Talenten, denen der Sprung
in den Profifußball schließlich
doch verwehrt geblieben ist.
Über die Gründe hat er lange
nachgedacht und jetzt ein Buch
darüber geschrieben: „Nachspielzeit – eine unvollendete
Fußballkarriere“ heißt das
Werk, das Anfang Dezember im
Rowohlt-Verlag erschienen ist.
Darin berichtet er von seinen
großen Hoffnungen, seinen
Träumen, die zunächst durch
eine schwere Verletzung beim
Übergang in den Herrenfußball
gedämpft, später dann auf der
Ersatzbank in der 3. Liga endgültig zerstört wurden. Sehr
selbstkritisch analysiert er seinen Weg durch die Jugendteams des FC Bayern auf die Ersatzbank der U23 und schließlich zur SpVgg Unterhaching, wo er sein Ziel dann endgültig aus den
Augen verlor. Heute ist Timo Heinze Student an der Sporthochschule
in Köln und mit sich im Reinen. Auch wenn seine Fußball-Karriere
anders verlaufen ist als erhofft.