Heimatblatt Groß Wartenberg 6/1959

Transcription

Heimatblatt Groß Wartenberg 6/1959
GROSS WARTENBERGER
hzatibZa
MITTEILUNGSBLATT
VERÖFFENTLICHUNGSBLATT
Verlagsort:
Schwäbisch
Gmünd
DER
VERTRIEBENEN
AUS
DEM
KREISGEBfEt
DES HEIMAfKREISVERTRAUENSMANiES
Juni 1959
Jahrgang
2 / Nr. 6
Auf Wiedersehen in Köln!
Es sind nur noch wenige Tage, die uns von unserem
Deutschlandtreffen
in Köln, 26.-28. Juni 1959, trennen. Das
Deutschlandtreffen
steht unter dem ebenso einfachen wie
notwendigen Wort ,,Freiheit für Schlesien“.
Wir müssen als die unmittelbar
von der Vertreibung
und
dem Unrecht Betroffenen, als der schlesische Stamm des
deutschen Volkes, einmütig und unmildverständlich
vor allen Gutgesinnten und auch den Böswilligen
Zeugnis dafür
ablegen, daß Schlesien Teil des deutschen Vaterlandes ist,
und daß sich das deutsche Volk niemals mit den gegen.wärtigen Verhältnissen
in Schlesien abzufinden bereit ist.
Niemand unter uns Schlesiern sollte es darum versäumen, den Entschluß zu einer Fahrt nach Köln zu fassen.
Das Deutschlandtreffen
muß den Charakter einer Abstimmung aller Schlesier und damit zugleich auch ganz Deutschlands für die Unveräußerlichkeit
des Rechtsanspruches auf
Schlesien erhalten. Das Deutschlandtreffen
in Köln soll und
wird selbstverständlich
auch der Wiederbegegnung
und der
Erinnerung dienen und das ist gut so. Vor allem aber muß
das Deutschlandtreffen
zum politischen Bekenntnis
ganz
Schlesie s für Schlesien werden! Wir sind erst dann auf
dem re & ten Wege, wenn an diesem Treffen in Köln u n sere Jugend
in einem bisher noch nicht erlebten Ausmaße teilnimmt. Sie wird bekunden können, daß die Landsmannschaft Schlesien nicht etwa, wie b6swillige
Zungen
behaupten, lediglich der Zusammenschluß
alter Leute sei,
sondern daß Schlesien lebt und strebt und wacher denn
je ist.
Die Landsmannschaft
Schlesien repräsentiert
ganz Schlesien und ist der politische Sprecher aller Schlesier.
Das ,Deutschlandtreffen
in Köln wird den Beweis für
diese Behauptung
zu erbringen haben. Der Ruf ,,Freiheit
für Schlesien” muß unüberhörbar
und klar in Köln zum
Ausdruck kommen. Wir aber sagen von heute ab zueinander, und darin soll auch eine Verpflichtung
liegen:
,,Auf Wiedersehen in Köln!“
Dr. Herbert Hup ka
stellv. Bundesvorsitzender
Die Abgeordneten
der Schlesischen Landesversammlung
appellieren an die Welt
Anläßlich des Deutschlandtreffens
der Schlesier, das die
Landsmannschaft
Schlesien als 7. Bundestreffen vom 26. bis
28. Juni d. Jhrs. in Köln veranstaltet,
wird das Präsidium
der Schlesischen Landesversammlung
im Rathaussaal der
Stadt Köln zusammentreten,
um sich mit der augenblicklichen politischen Situation zu beschäftigen und zu Fragen
Stellung zu nehmen, die die Interessen
Schlesiens berühren.
Die Schlesische Landesversammlung
wurde aus etwa 100
Vertretern
verschiedener
Landes-, Heimat- und Berufsgruppen gewählt und trat anläßlich des 6. Schlesiertreffens
in Stuttgart, am 4. 10. 1957 erstmalig zusammen. Die Schlesische Landesversammlung
ist der politische Repräsentant
Schlesiens und seiner Bewohner. Sie vertritt
gleichzeitig
alle Schlesier, die noch in der Heimat verblieben sind, sowie
die in der sowjetischen Besatzungszone oder im Ausland
lebenden Schlesier, ferner diejenigen Deutschen, die sich
aus freier Neigung mit dem Schlesiertum v’erbunsden fühlen. Ihre Aufgaben sind, sich mit allen Kräften, insbesondere denjenigen
der Politik,
für die Wiedergewinnung
Schlesiens in einem freien ungeteilten deutschen Vaterland
einzusetzen und in Zusammenarbeit
mit der Landsmannschaft Schlesien (Nieder- und Oberschlesien) alle Bestrebungen, die diesem Ziele dienen, zu unterstützen.
Die Abgeordneten
der Schlesischen Landesversammlung
werden am 27. 6. 1959 im Sitzungssaal des Rathauses von
Köln, der altehrwürdigen
Metropole des Rheinlandes, erneut vor der Welt die Heimat und das Selbstbestimmungsrecht in Freiheit fordern, die die Grundlagen und Vorbedingungen jeden echten Friedens zwischen den Völkern
sind. So erhält die auf altem kulturhistorischen
Boden erhobene Forderung
FREIHEIT
FUR SCHLESIEN,
die auch der Leitspruch des Deutschlandtreffens
ist, eine
besondere Bedeutung.
Bundeskanzler
Dr. Adenauer und Ministerpräsident
sprechen zum Schlesier-Deutschlandtreffen
in Köln
Kopf
Der Bundeskanzler
Dr. Adenauer sowie der niedersächsische Ministerpräsident
Hinrich Wilhelm Kopf, der das
ratenland vertritt, werden auf der Großkundgebung
anläßlich des Deutschlandtreffens
der Schlesier am 28. Juni in
Köln sprechen.
Die Stadt hat größtmögliche
Unterstützung
gewährt,
damit dieses 7. Deutschlandtreffen
der Landsmannschaft
Schlesien, das unter dem Motto ,,Freiheit für Schlesien“
steht, zu einer gewaltigen Kundgebung
auf Schlesien und
Ostdeutschland werden kann.
Groß
Seite 2
Wartenberger
Heimatblatt
Nr. 6/ 1959
»Freiheit für Schlesien!«
Deutschlandtreffen
Der Kreis
der Schlesier
Groß Wartenberg
vom 26. bis 28. 6.1959
beim Deutschlandtreffen
Die Vorbereitungen
für das Deutschlandtreffen
der Schlesier ,,Freiheit für &hlesien”,
das vom 26. bis 28. Juni d.J.
in Köln stattfindet. sind in vollem Gange. Man erwartet
300 000 heimatvertriebene
Schlesier
aÜs allen Teilen
Deutschlands, aus dem Auslande und von Vbersee.
Im Rahmen des umfangreichen
Programms des 7. Bundestreffens der Landsmannschaft
Schlesien finden zahlreiche kirchliche Veranstaltungen
statt.
Die Katholische Kirche wird u.a. eine Tagung der Heimatvertriebenen-Gemeinschaft
schlesischer Katholiken
abhalten. Für Freitagabend ist eine Gedenkstunde für Kardinal Bertram - den letzten Erzbischof der Erzdiözese Breslau - im Kölner Gürzenich vorgesehen und für Sonnabendvormittag
ein Gottesdienst in St. Heribert mit dem
letzten Abt des schlesischen Klosters Grüssau Dr. Albert
Schmitt. Das Pontifikalamt
mit Weihbischof Ferche (aus
Breslau) findet am Sonntagvormittag
auf dem Messegelände Deutz-Tief
statt. Die Festansprache
an die kath.
Schlesier hält SE Kardinal
Frings.
Zur gleichen Stunde wird auch di.e Evangelische Kirche
in 5 Gotteshäusern der Synode Köln Festgottesdienste
mit
schlesischen Pastoren abhalten.
Vor Beginn des Deutschlandtreffens
werden sich schon
die evangelischen Schlesier zu einem Kirchentag
in Köln
zusammenfinden, der von der Arbeitsgemeinschaft
evangelischer Schlesier getragen wird.
Schlesische Jugend bekennt sich zur Heimat!
Auf dem Deutschlandtreffen
der Schlesier vom 24. bis
28. 6. 1959 in Köln wird die schlesische Jugend einBekenntnis für Freiheit, Heimat- und Menschenrecht ablegen und
so wirksam für alle Welt kundtun, daß auch die junge
Generation Schlesien als freies deutsches Land fordert.
Eine Reihe von Jugendveranstaltungen
im Rahmen des
7. Deutschlandtreffens
der Landsmannschaft
Schlesien unterstreicht diese Forderung.
So wird die Jugend einen eigenen Volkstumsabend
gestalten, aber auch an den großen Heimatabenden
der
Landsmannschaft
Schlesien sowie an der Großkundgebung
sich beteiligen.
Mit einem Marsch durch das Kölner Messegelände und
einer Abschlußfeier wollen die jungen Schlesier dann nochmals auf dieser bedeutsamen heimatpolitischen
Kundgebung in Köln tragend in Erscheinung treten.
Schlesisches Kulturund Volksleben beim SchlesierDeutschlandtreffen
Die Kultur- und Volkstumsveranstaltungen
nehmen auf
dem 7. Bundestreffen
der Landsmannschaft
Schlesien, das
vom 26.-28. 6. 1959 in Köln abgehalten wird, einen breiten
Raum ein.
Im Hof des Wallraf-Richartz-Museums
gelangt am 26. 6.
das Schau- und Scherzspiel ,,Die Wunder treuer Liebe“
d’es schlesischen Dichters Andreas Gryphius (161664) zur
Aufführung.
Die Barockdichtung
- 1660 erstaufgeführt
wird von der Studio-Bühne
des Theaterwissenschaftlichen
Instituts der Universität
Köln und der Laienspielgruppe
der Landsmannschaft
Schlesien, Kreisgruppe
Köln e. V.,
dargestellt, unter Mitwirkung
des Collegium musicum instrumentale der Universität
Köln, der Kölner Werkschulen
(Klasse Bühnenkostüm)
und der Städtischen Bühnen Köln
(Dekorationen).
Am Sonnabend nachmittag
wird ein großes Konzert
ostdeutscher Chöre im Messe-Auensaal
veranstaltet.
Etwa
500 Sänger werden an diesem Chorkonzert teilnehmen und
ostdeutsches Liedgut zu Gehör bringen.
Außerdem findet eine schlesische Schulwoche statt.
Im Mittelpunkt
des kulturellen
Veranstaltungsprogramms werden jedoch die drei Heimat- und Voliistumsabende stehen, die für Sonnabend vorgesehen sind: ein
großer schlesischer Heimatabend,
ein Oberschlesischer sowie ein Grafschaft Glatzer Heimatabend. Zahlreiche schlesische Künstler und Laienkräfte,
Trachten- und Jugendgruppen sowie mehrere Musikkapellen
werden mitwirken
und Volkstum, Kultur, Sitte und Eigenart Schlesiens in
Wort und Musik zum Ausdruck bringen.
in Köln
der Schlesier
Unser Heimatkreisvertrauensmann,
Herr Wäscher. Hagen-Haspe, bittet alle Heimatfreunde;
recht zahlreich’ nach
Köln zu kommen. Dieses Treffen wird und muß eine Kundgebung werden, wie sie in dieser Art noch nicht dagewesen
ist. Die politischen Verhandlungen
erfordern von jedem
Einzelnen an dieser Stelle alles für unsere gerechte Sache
zu tun. Gerade unser Kreis sollte in dieser Hinsicht Vorbild sein, galt doch schon früher in der Heimat für unseren
Kreis das schöne Wort: ,,Arm aber treu!“. Wer der geistige
Vater dieses Wortes gewesen ist, kann schwer festgestellt
werden. Hat es aber nicht heute für uns Heimatvertriebene
eine doppelte Bedeutung? Sind wir nicht gegenüber vielen
Das jedem Deutschen bekannte Wahrzeichen von Köln, der
Hohe Dom, von der Deutzer Rheinseite aus g&ehen.
Deutschen arm, denn wir haben keine Heimat, kein Elternhaus mehr. Viele haben zwar eine neue Heimat gefunden sie mußten sich notgedrungen eine solche schaffen -. wieviele sind aber heute noch X- nach 14 Jahren - entwurzelt,
heimatlos, und gerade sie sind die Treuesten. Sollten wir
anderen, die wir-heute bereits wieder im Satten, im Vollen,
leben. uns von diesen Treuen beschämen lassen?!
Wir haben die Gelegenheit,
unsere Treue zur Heimat
kundzutun - öffentlich kundzutun - durch unsere Teilnahme an diesem Treffen. Wer von uns Heimatvertriebenen, von uns Schlesier, möchte sie nicht wieder haben, die
,,Freiheit für Schlesien?“ Deshalb ist es selbstverständlich,
daW alle, die es irgend ermöglichen können, an dem Bundestreffen der Schlesier in Köln teilnehmen, das vom 26. bis
28. Juni dort stattfindet,
um durch ihre Teilnahme dem
Wunsch nach ,,Freiheit für Schlesien“ besonderen Nachdruck zu verleihen.
Diese Treffen haben eine gewaltige politische Bedeutung
und werden im Ausland und nicht zuletzt auch in Polen sehr
beachtet. Sie sind gewissermaßen das Barometer der Heimattreue
der Vertriebenen.
Jeder einzelne Teilnehmer
mehr - oder auch weniger - wird von den jetzigen ,,Verwaltern“ unserer Heimat Schlesien genauestens registriert.
Wir wollen doch durch unsere Teilnahme an diesem Treffen
unseren polnischen ,,Verwaltern“
aufs neue klar werden
lassen, daß sie unser Schlesien nur zu verwalten haben und
daß wir sehr genau darauf aufpassen, ob sie gute Verwalter sind oder schlecht mit dem anvertrauten
Gut umgehen.
Ist nicht auch das damit gemeint, wenn wir vom Recht auf
unsere Heimat - Schlesien - sprechen?
Nun. die verantwortlichen
Männer der Heimatkreisorganisation Groß Wartenberg würden sich freuen, wenn recht
viele Groß Wartenberger
Heimatfreunde.
diese Dinge richtig erkannt haben, und sich in großer Zahl in Köln-einfinden würden.
Die Anreise ist doch so bequem gemacht. Die Bundesbahn
fährt von vielen größeren Orten des Bundesgebietes Sonderzüge. Es sind fast dreißig Züge. Diese Züge tragen diesmal die Namen schlesischer Städte. Von München fährt
beispielsweise
der Zug ,,Breslau“, von Gronau der Zug
,,Militsch“ und unsere Heimatfreunde
aus Siegen und Um-
Nr. 6/ 1959
Groß
Wartenberger
gebung haben Gelegenheit mit dem Zug ,,Groß Wartenberg“ zu fahren. Wichtig ist nur, daß so bald als möglich
die Sonderzugkarten
bestellt werden. Auskünfte
erteilen
die Bahnhöfe der Bundesbahn und die Ortsgruppen
der
Landsmannschaft
Schlesien in der Bundesrepublik
und
Berlin.
Im heutigen Heimatblatt
finden Sie auch die Halleneinteilung. Hier machen wir besonders darauf aufmerksam,
daß die Ortsgruppen
der Landsmannschaft
zuerst einen
Plan erhielten, der nicht stimmte. Wer sich diesen Plan ansieht, wird den Kreis Groß Wartenberg darauf nicht finden.
Der Organisationsleitung
ist hier ein Fehler unterlaufen.
Auf unseren Hinweis darauf, und die Bitte, diesen Fehler
zu berichtigen, kam umgehend ein Telegramm: ,,Kreis Groß
Wartenberg in Halle1 und Hälfte Halle2 oben,dafür Stadtkreis Waldenburg
nach Halle 3 = Organisationsleitung.“
In einem nachgesandten Brief wird uns bestätigt, daß der
Kreis Groß Wartenberg den notwendigen Raum in der laut
Telegramm bezeichneten Halle zur Verfügung gestellt bekommt. Die Organisationsleitung
dankt für den Hinweis
ganz besonders herzlich. In unserer heut veröffentlichten
,,Halleneinteilung“
ist die Änderung schon berücksichtigt.
Wer Übernachtungsmöglichkeiten
haben muß, gebe
schnellstens seine Anmeldung
zur Post. Für die Massenquartiere war die Anmeldung bis 10. Juni vorgesehen. Wer
zu spät kommt, muß dann selbst sehen, wo er übernachtet.
Es werden aber sicher noch einige Reserven vorhanden
sein, denn Nachzügler aus irgendeinem
Grunde gibt es
immer.
Wir hoffen also, wieder recht viele Heimatfreunde
in
Köln beim Deutschlandtreffen
der Schlesier wiederzusehen.
Bis dahin recht herzliche Grüße und
,,Auf Wiedersehn in Köln!“
KH. Eisert
Halleneinteilung
Halle 1 und die Hälfte der Halle 11 - Erdgeschoß Stadtkreis Breslau
Halle 1 und die Hälfte der Halle 11 - Obergeschoß Landkreis Breslau
Landkreis Namslau
Stadtkreis Brieg
Landkreis Militsch
Landkreis Brieg
Landkreis Guhrau
Landkreis Ohlau
Landkreis Trebnitz
Landkreis Neumarkt
Landkreis Wohlau
Landkreis Strehlen
Landkreis
Landkreis Oels
Groß Wartenberg
Halle 111 und die Hälfte der Halle 11 - Obergeschoß
Stadtkreis Waldenburg
Landkreis Glatz
Stadtkreis Schweidnitz
Landkreis Habelschwert
Landkreis Schweidnitz
Landkreis Fraustadt
Landkreis Reichenbach
Landkreis Freystadt
Landkreis Frankenstein
Landkreis Hoyerswerda
Halle 111 und die Hälfte der Halle 11 - Erdgeschoß
Landkreis Sprottau
Landkreis Hirschberg
Landkreis Rothenburg
Landkreis Goldberg
Landkreis Lüben
Landkreis Löwenberg
Landkreis Grünberg
Landkreis Lauban
Landkreis Glogau
Nachbarkreise
Stadtkreis Glogau
Zittau
Stadtkreis Hirschberg
Sorau
Heimatblatt
Seite 3
Halle VIII - Erdgeschoß Landkreis Jauer
Landkreis
Bunzlau
Landkreis Görlitz
Stadtkreis Liegnitz
Landkreis Liegnitz
Stadtkreis Görlitz
Halle V und VI - Erdgeschoß -, Halle VE -, Halle IX
und Halle IXE, sind für die oberschlesischen und ostoberschlesischen Stadte und Landkreise bestimmt.
Achtung
Postbezieher!
Um den 25. Juni kassiert der Briefträger
das Zeitungsgeld für das dritte Vierteljahr.
Achten Sie darauf, daß der Bezugspreis immer regelmäßig entrichtet wird. Bei Unregelmäßigkeiten
in der Zustellung
reklamieren Sie bitte zuerst beim Briefträger.
Werben Sie bitte für das Heimatblatt!
Jeder ehemalige Groß Wartenberger Kreisangehörige
soll sein Heimatblatt
lesen!
Tag der deutschen Einheit
Im Kalender steht der 17. Juni als Feiertag und heißt
,,Tag der deutschen Einheit“! Er soll aber nicht als Ausflugstag dienen, sondern ernster Besinnung und einem Bekenntnis zu dieser Einheit, das die ganze Welt hören muß.
Die Stimme des deutschen Volkes darf nicht überhört werden, das sich gegen die unmenschliche und rechtswidrige
Zerreißung
zur Wehr setzt. Wenn auch die Brüder und
Schwestern jenseits des ,,Eisernen Vorhangs” in der sowjetisch besetzten Zone und unter polnischer Herrschaft
zum Schweigen verurteilt
sind, so werden doch die Worte,
die hier gesprochen werden, drüben wirksam sein.
Jeder Deutsche tue am 17. Juni seine Pflicht und nehme
teil an den örtlichen Feiern zum ,,Tag der deutschen Einheit!“
Spenden für das Konto ,,Heimathilfe”
Kowalski, Emma, Duisburg
Riepe, Gustav, Oetinghausen
Linde, Lotte, Darmstadt
gingen ein:
Kontostand: 226,92 DM
3,60 DM
8,00 DM
1,80 DM
240,32 DM
Gesucht werden
Frau Maria Baum, Wtwe., geb. Scholz, zuletzt wohnhaft
in Groß Wartenberg, Bahnhofstraße
138. Nachricht erbittet
Martin Hoffman, (22a) Düsseldorf (Rhld.), Münsterstraße
149.
Die jetzige Anschrift eines Dachdeckermeisters
Beninda
(Bininda) aus Eichgrund(?) Kreis Groß Wartenberg
oder
Träger gleichen Namens. Mitteilung
an die Schriftleitung
dringend erbeten.
Frau Martha Kunze geb. Hiller aus Heidelberg-Wieblingen, Edinger Straße 20, lebte bis 1957 in Schweidnitz, sie bittet die Groß-Wartenberger
um Mitteilung
über das Schicksal ihrer Schwägerin und ihres Bruders. Der Bruder Artur
Hiller, geb. am 25. 8. 1903 in SchweidnitzSchles.,
von Beruf
Lehrer, war während des KriegesUffz., Feldpost-Nr. 15201A.
Er wurde bei Telmachow in Rußland am 28. 1. 1944 vermißt. Er wurde am 23. 3. 1940 in Breslau kriegsgetraut
mit
der Lehrerin Gertrud Hiller, geb. Herzog (oder Hazog). Sie
lebte vor der Vertreibung
in Groß Wartenberg, Wilhelmstraße 70. Wer kann sich an die Lehrerin Herzog erinnern?
Wir bitten, der Frau Martha Kunze direkt Nachricht zu geben und das Schicksal der beiden Gesuchten aufzuklären
helfen,
Gesucht wurden
Der Dachdecker Rudolf Krall, Groß Wartenberg,
Breslauer Straße. Er wohnt jetzt in (22a) Hilden/Rhld,
Gerresh,eimer Straße 234. Er war seit 1946 als Dachdecker in Hilden beschäftigt. Seit 4 Jahren ist er Invalide. Er hat durch
seine Krankheit
fast das Augenlicht verloren.
Die Anschrift
der Familie oder Angehörigen
des Zollbeamten Großmann,
früher Neumittelwalde,
Granower
Zollhäuser. Die Tochter Gerda Großmann wohnt jetzt in
Bad Hersfeld, Obere Frauenstraße und betreibt eine Leihbücherei.
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Groß
Wartenberger
Goldenes Priesterjubiläum
Geistlicher Rat, Pfarrer Anton Kopka, früher Erzpriester
für das Dekanat Groß Wartenberg, feiert am 1’7. Juni 1959
sein goldenes Priesterjubiläum.
Der Jubilar wurde in Schmograu, Kreis Namslau geboren. Nach dem Theologie-Studium
in Breslau wurde er am
17. Juni 1909 zum Priester geweiht. Bis zum Jahre 1912 war
er Kaplan im Kreise Gleiwitz OS., danach Kaplan in Bolko,
Kreis Oppeln. Im Jahre 1916 kam er als Kaplan nach Groß
Wartenberg. Im September 1919 übernahm er die Pfarrei
Schollendorf
und hatte dort seinen Amts- und Wohnsitz
bis er am 20. Januar 1945 Schollendorf zusammen mit seiner Gemeinde verließ.
Die Pfarrei Schollendorf war wohl die räumlich ausgedehnteste in unserem Kreis Groß Wartenberg. Zu ihr gehörten die Gotteshäuser in Görnsdorf, Stradam und Werden (Ostrowine). Damit reichte die Pfarrei bis in den Nachbarkreis Oels hinein. Ab 1938 war Pfarrer Kopka Erzpriester für das Dekanat Groß Wartenberg, zu dem die Pfar-
Heimatblatt
Nr. 6 / 1959
80. Geburtstag
Am 23. Juni feiert Frau Erna Methner, Ehefrau des verstorbenen Uhrmachermeisters
Richard Methner aus Groß
Wartenberg, ihren 80. Geburtstag. Sie ist geistig noch sehr
rege, nur die Körperkräfte
lassen nach und sie liegt seit
einiger Zeit im Bett. Wir wünschen Frau Methner recht
gute Besserung und gratulieren
zu ihrem 80. Geburtstag
recht herzlich auch im Namen aller Heimatfreunde.
74. Geburtstag
Am 4. 5. konnte Kantor und Lehrer Karl Waetzmann
seinen 74. Geburtstag feiern. Den Tag verlebte er bei sei,ner Tochter Inge Wörner in Nieheim/Westf.,
Kreis Höxter,
Marktstraße 33, 11. Es hatten sich an diesem Tag viel Gäste
eingestellt u.a. auch frühere Kollegen aus Groß Wartenberg. Wir gratulieren noch nachträglich herzlich.
50. Geburtstag
Am 15. Juni begeht Frl. Helene Mantel, früher Groß Wartenberg, jetzt Brückenau-Stadt/Rhön,
Haus Sehramm, ihren
50. Geburtstag im Kreise ihrer Lieben. Unter den Gratulanten ist auch ihr Bruder Lothar Mantel nebst seiner Frau
Maria, den Kindern Anneliese1 und Christian und alle Verwandten und Bekannten. Alle wünschen dem Geburtstagskind weiterhin Gesundheit und Gottes reichsten Segen. Das
Heimatblatt
schließt sich diesen Wünschen an. Lothar Mantel ist seit dem 1. 3. bei ,der Deutschen Bmundesbank ins
Beamtenverhältnis
übernommen worden.
Silberhochzeit
Am 19. Juni begeht Schuhmachermeister
Leo Mory und
Frau Luzia, geb. Jendrike, das Fest der silbernen Hochzeit.
Sie wohnten in Groß Wartenberg, Adolf-Hitler-Straße
167,
jetzt in (13b) Egg/Gunz. Kreis Memmingen. Die drei Töchter werden den-Tag bei ihren Eltern verbringen und ihnen
den Tag verschönen. Wir gratulieren
herzlich und wünschen weiterhin alles Gute.
Zum 1. Juni d. Js. bezog die Familie Alois Walczybok ihr
neuerbautes Eigenheim. Mit viel Eigenarbeit ist es erstellt
worden. So wurde die ganze Schreinerarbeit
selbst ausgeführt. Es ist herrlich auf der Höhe am Waldesrand gelegen.
Die sieben Kinder freuen sich schon darauf, dort einzuziehen und mit Gottes Hilfe soll es ihnen zur Heimat werden.
Mit ins Haus zieht die Mutter sowie die Schwiegermutter
Frau Troska. Die neue Anschrift ist (21b) Kaan-Marienborn, Kreis Siegen, Lärchenweg. Die Familie Walczybok
wohnte früher in Groß Wartenberg,
Kammerauer
Straße
164.
reien Groß Wartenberg, Schollendorf, Kunzendorf, Rudelsdorf und Neumittelwalde
gehörten. Festenberg, Goschiitz
und Grenzhammer
(Tscheschenhammer)
gehörten zum Dekanat Militsch.
Während seiner Amtszeit ließ Geistl. Rat Kopka die alte
Holzkirche in Schollendorf sowie die Kirche in Görnsdorf
renovieren und die Kirche in Ober-Stradam
erweitern.
Gern werden sich in Dankbarkeit
seine Pfarrangehörigen
an seinem Jubeltage an ,ihn erinnern. Die ehemalige Schuljugend von Stradam wird dabei vielleicht auch an die Fahrten zur Kirche nach Görnsdorf, im vollgepfropften
Wagen,
denken.
Im Jahre 1954 wurde Pfarrer Kopka zum Geistlichen Rat
ernannt. Seit 1945 ist er Seelsorger in ,der großen Diaspora
des Spreewaldes. Mit einem Moped von 98 ccm unternahm
er weite Fahrten in seiner großen Gemeinde, bis ihn ein
leichter Schlaganfall am 1. Februar 1959 zwang, bis Ostern
seinen anstrengenden
Dienst nicht auszuüben und neue
Kräfte zu sammeln. Nun will er am 1. Juli 1959 in den
wohlverdienten
Ruhestand treten.
Was Geistlicher Rat Anton Kopka in der Stille Gutes
getan hat, das wissen nur wenige und Gott allein. Welchen
Rückhalt die Gemeinde während der Flucht an ihm hatte,
dafür gibt es schon viele Zeugen, die es erfahren haben.
Möge Gott dem Jubilar noch viele schöne Jahre im Ruhestand schenken, den er in (2) Golßen, N.L., Mühlenstraße 19,
A. W.
zu verleben gedenkt.
In der letzten Nummer ist der Tod von Gustav Steuer
bereits unter der Rubrik ,,Fern der Heimat . . .“ erwähnt
worden. Dabei ist ein Fehler unterlaufen.
Die Familie
Steuer wohnte früher nicht in Himmelthal. sondern in Klein
Kose& wie es aus der heutigen Anzeige richtig zu ersehen
ist.
Die Witwe des bereits in Groß Wartenberg verstorbenen
Kupferschmiedemeisters
und Kreisbrandmeisters
Hartebrodt Frau Mimi Hartebrodt ist am 30. 4. 1959 plötzlich und
unerwartet im Alter von 85 Jahren gestorben. Sie lebte zuletzt in (21a) Gütersloh/Westfalen,
An der Insel 4. Besonders die älteren Groß Wartenberger
werden sich noch gut
an die Verstorbene
erinnern können und auch der Ehemann der Verstorbenen
war im ganzen Kreis gut bekannt
gewesen.
Ostfelde
Der Sohn, Gotthard, des prinzl. Revierförsters
Julius,
Nelke, der zuletzt im Forsthaus in Ostfelde (Rippin-Ellguth) wohnhaft gewesen war, ist am 27. April 1959 plötzlich
verstorben. Gotthard Nelke war Bankbevollmächtigter
gewesen und wohnte vor der Vertreibun,g im Erholungsheim
der Schlesischen Landesbank
in Hain im Riesengebirge.
Seine Ehefrau Margarete Paatsch stammt aus Schmiedeberg im Riesengebirge. Der Vater von Gotthard Nelke ist
bereits im Jahre 1949 in Roda über RiesaiSachsen verstorben. Während die Mutter noch dort lebt. Auch der Bruder
Hubertus ist in Roda ansässig. Die Schwester Erika Trunzer wohnt jetzt in Bad Godesberg, Friedrich-Ebert-Straße
69.
Groß
Nr. 6 / 1959
Wartenberger
Dr. med. Paul Bornemann,
Chefarzt
des Kreiskrankenhauses
Groß Wartenberg
70 Jahre alt
In Münzenberg, Oberhessen, Steinweg 4, hat er nach dem
Kriege wieder ein neues Feld der Tätigkeit gefunden und
dort auch seinen 70. Geburtstag feiern können. Viele Briefe, die er im Laufe der Zeit erhalten hat, zeugten von der
Anhänglichkeit
und Dankbarkeit
für die Hilfe, die viele in
der Zeit der Not unter russischer und polnischer Herrschaft durch ihn erfahren durften. Erst kürzlich sandte ein
Bürgermeister
einer Nachbargemeinde
von Groß Wartenberg einen netten Brief und eine Anweisung(! ! !) über 50,DM, die er Dr. Bornemann aus der guten alten Zeit noch
für die Behandlung
seiner Frau schuldete. Oft sind auch
alte Freunde und Bekannte bei ihm in Münzenberg zu Besuch. für Stunden oder auch länger, und es ist jedesmal für
ihn eine große Freude.
Dr. Bornemann wurde am 22. Mai 1889 in Obbornhofen/
Hessen geboren, besuchte das Ernst-Ludwig-Gymnasium
zu Gießen/Lahn.
wo er 1907 das Abitur bestand. Er studierte anschließend Medizin in Gießen, Jena und Kiel, promovierte 1912 zum Dr. der Medizin und wurde Assistenzarzt in Schwetz/Weichsel
und Allenstein,
Ostpreußen. Er
diente 1913 in Allenstein beim Inf. Reg. 147 und rückte 1914
zum 1. Weltkrieg bei Drag. Reg. 11 Lyck, Ostpreußen aus,
den er an Ost- und Westfront und zuletzt bei den Baltikumkämpfen mitmachte und wurde zweimal verwundet (EK 11
und 1, hess. San.-Verdienstkreuz
und hess. Kriegsehrenzeichen, Verwundetenabzeichen).
Im Januar 1919 ging er nach seiner Entlassung als Oberarzt ans Knappschaftslazarett
Laurahütte
und 1922 ließ er
sich in Schwientochlowitz
nieder (beides seit 1922 polnisch
OS.). Im Jahre 1929 wurden ihm die Kassen gekündigt, mit
der Begründung:
,,Weil er deutscher Reichsangehöriger
sei
und zudem die Landessprache nicht genügend beherrsche“.
Bis Ende 1933 versuchte er, seine Familie dort zu erhalten,
mußte aber den drakonischen Maßnahmen der polnischen
Finanzbehörden
weichen, ohne sein Recht - das ihm laut
Genfer Konvention
die Ausübung der Praxis unangefochten bis 1937 zusicherte - beim Obersten Schiedsgericht
erhalten zu haben. Erst nach Jahren wurde ihm dies in
Groß Wartenberg
,,als ideelles Recht“ zuerkannt. Im Dezember 1933 übernahm er in Groß Wartenberg
die Praxis
von Herrn Dr. Rothweiler und als leitender Arzt das Kreiskrankenhaus.
Dieses wurde nach seinen Angaben mit
eroßzüeiaer Unterstützung
von Landrat v. Reinersdorff und
Öber&p>ktor
Wäscher ausgebaut und moderne Operationsmöglichkeiten
geschaffen. Seine dortige Tätigkeit hat
er immer als sein eigentliches Lebenswerk betrachtet und
mit ganzem Herzen daran gehangen.
Am 21. 1. 1945 verließ er mit den Letzten unsere Heimatstadt und kam im Mai ohne Hab und Gut nach dem zerstörten Groß Wartenberg
zurück. Dort versorgte er bis
Sentember 1945 die zurückgekehrten
Groß Wartenberger,
aber auch Polen und Russen. Ab September 1946 ist er-als
‘Landarzt in Münzenberg,
Kreis Friedberg/Hessen,
tätig.
Dort hat er im Jahre 1947 seine silberne Hochzeit und am
22. 5. 1959 nun seinen 70. Geburtstag feiern können. Sein
Sohn Kurt ist in LudwigshafenlRhein
als Internist tätig,
und verheiratet.
Seine kleine, 7 Monate alte Tochter ist der
ganze Stolz des Opas.
Die 1938 geborene Tochter Holde, geht zur Zeit auf eine
Dolmetscherschule
und die 1944 geborene Tochter Anke
besucht noch als Obertertianerin
die Schule in Butzbach.
Noch nachträglich gratulieren
wir Dr. Bornemann recht
herzlich und wünschen ihm weiterhin alles Gute und einen
schönen Lebensabend im Kreise seiner Familie!
Heimatblatt
Seite 5
79 Jahre alt
wird am 20. Juni Frau Auguste Deutschmann, geb. Kittner. früher Klein Schönwald. Sie wohnt jetzt in Rulle bei
Osnabrück, Kettlerstraße
8, und grüßt alle Bekannten und
Freunde herzlich. Zum Geburtstag gratulieren wir herzlich.
70. Geburtstag
Der Tischler Fritz Wuttke, früher Festenberg, BismarckStraße 18, begeht am 2. Juli 1959 seinen 70. Geburtstag. Er
erfreut sich noch bester Gesundheit und wohnt jetzt mit
seiner Frau Ottilie in Harkebrügge in Oldenburg bei seiner
Tochter Ursula Schulte. Seinen Geburtstag wirder dort im
Kreise seiner Kinder und Enkelkinder
verleben. Die Familie Fritz Wuttke sendet allen Bekannten herzliche Grüße.
Dem Geburtstagskind
recht herzliche Glückwünsche
und
weiterhin gute Gesundheit.
Silberhochzeit
Am 30. Juni
seine Ehefrau
Hochzeit. Sie
becker Straße
lieren herzlich.
1959
Martl,
leben
154,
feiert Schneidermeister
A. Bauch und
geb. Schröder, das Fest der silbernen
jetzt in Bremen-Aumund,
Hammersfrüher FestenbergSchles..
Wir gratu-
Das Ehepaar Zuschke in Kroppenstedt,
Bergstraße 38,
Kreis Staßfurt, hat die goldene Hochzeit im Kreise seiner
Kinder und deren Familien erleben können. Auch einige
Heimatfreunde,
die in der Nähe wohnten, hatten an der
Feier teilgenommen.
Es sind so viel Heimaterinnerungen
dabei ausgetauscht worden und die Jugend hatte viel zu
lachen beim Erzählen von allerhand Jugendstreichen.
Frau
Zuschke schreibt: ,,Es war der schönste Tag, den wir in
unserer 50jährigen Ehe verlebt hatten“. Ihr Dank gilt allen,
die an sie gedacht haben.
Bäckermeister
Georg Hoffmann und Frau Elsbeth sind
ab 1. Juni von Mittenwald
nach Nienburg/Weser,
Mindener
Straße 87, verzogen. Im Hause ihres ältesten Sohnes Herbert haben sie sich eine Wohnung ausgebaut mit 2 Zimmern, Küche und Bad. In Mittenwald
hatten sie die ganzen 14 Jahre hindurch nur ein möbliertes Zimmer zur Verfünuna und freuen sich natürlich jetzt sehr. daß sie nun
eine freundliche Wohnung ihr eigen nennen: Sonst hat es
ihnen die ganzen 14 Jahre über in Mittenwald
gut gefallen,
denn sie waren stets bemüht, mit der einheimischen Bevölkerung in gutem Einvernehmen
zu sein. Die Schlesische
Landsmannschaft
Mittenwald
hatte unserem Landsmann
Georg Hoffmann,
als ihrem Ehrenmitglied,
einen Abschiedsabend veranstaltet. Der Vorsitzende der Ogr. Mittenwald, Ldsm. Ronge, richtete warme, herzliche Abschiedsworte an Ldsm. Hoffmann, dessen Ausscheiden er bedauerte. denn er war stets ein treues Mitglied gewesen. Als
Erinnerung
an die schöne Zeit in Mittenwald
überreichte
er dem scheidenden Ehrenmitglied
ein gerahmtes Bild von
Mittenwald
und ein Buch, mit Widmung, Bildaufnahmen
von Mittenwald.
.
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‘B
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Goldene Hochzeit
Leider verspätet erreicht uns die Nachricht, daß die Eheleute Karl Bunk aus Neumittelwalde,
Kraschener Straße,
im März die goldene Hochzeit feiern konnten. Sie wohnen
jetzt bei der Tochter Martha, die 1945 geheiratet hatte, in
Niederwünsch,
Post Schäfstädt, Kreis Merseburg.
Unter
den Gratulanten
war auch Max Kammer und der Händler
J. Dubielzig,
früher Neumittelwalde.
Noch nachträglich
gratulieren wir herzlich.
In der letzten Zeit hatten wir wieder einige Besuche hier
in Schwäbisch Gmünd begrüßen können. Die Reisezeit ist
wieder da und so ist es natürlich und schön, wenn die Heimatfreunde uns einen Besuch machen. Es ist aber besser,
wenn sie sich anmelden, denn sonst kann es vorkommen,
Seite 6
Groß
Wartenberger
daß sie vor verschlossenen Türen stehen. So ging es auch
unserem Landsmann Carl Buhr und seiner Frau, die unverrichteter
Dinge wieder weiterfahren
mußten. Nun, es
kam dann doch noch zu einem Zusammentreffen.
Wir sahen uns dann in Welzheim bei unserer Oma wieder. Landsmann Buhr ist mit seinen über 70 Jahren von Berlin aus
auf die Reise gegangen und hat unterwegs viele Bekannte
besucht. Er hatte sich einen BMW 600 zÜgelegt und fährt
damit seine Kinder besuchen. Die Tochter Gretl ist ja in
Kornwestheim,
nahe bei Stuttgart ansässig geworden. Die
erste Station machte Landsmann
Buhr bei der ältesten
Neumittelwalderin
Eugenie Schmitt., die im Altersheim
in
Essern über Uchte, Kreis Nienburg a.d. Weser wohnt. Er
war beeindruckt von ihrer guten Haltung und Verfassung,
allerdings hat es eine ganze Viertelstunde
gedauert. bis die
94jährige sich zurechtfand und wußte, wer ihr gegenüberstand. Dann war aber das Gedächtñis geweckt. Die nächste
Station war bei Gerhard Dubiel in RodenbergiDeister,
der
dort ein sehr schönes Geschäft aufgebaut hat. Dann hat
Landsmann
Buhr auch unseren früheren Bürgermeister
Jeschke besucht. Er wohnt jetzt in Langen b. Frankfurt/
Main, Langestraße 3. Dort betreibt er eine Firma Lastfuhrbetrieb und Baustoffe. Mehrere große Lastzüge und einige
Müllabfuhrwagen,
die zur Müllabfuhr
für die Amerikaner
eingesetzt sind, sowie etliche Personenwagen
und eine
Menge Angestellter
hat Bürgermeister
Jeschke jetzt, einzusetzen und zu beschäftigen. Im August will Landsmann
Buhr wieder nach Stuttgart-Kornwestheim
kommen.
Geschütz
Liebe Heimatfreunde!
Am 29. 4. 1959 ist in Halle, in der
Zone, der allen Heimatfreunden
gut bekannte Poststellenleiter, Ldsm. Adolf Pluntke, gestorben. Lange Jahre hat der
Verstorbene
die Poststelle in Geschütz verwaltet,
stets
freundlich und hilfsbereit gegen jedermann. Weiter erhalte
ich von unserem Landsmann Kurt Ponert aus Coburg die
Nachricht, daß seine liebe Mutter, Frau Luise Ponert geb.
Feige, im Alter von 72 Jahren, am 9. Mai d. Js. in Köselitz,
Kreis Roßlau, gestorben ist. Alle noch lebenden Kinder der
Verstorbenen
konnten an der Beerdigung teilnehmen. Sie
wurde neben ihrem am 4. 8. 1956 verstorbenen
Ehemann
Robert Ponert zur letzten Ruhe gebettet. Durch Fleiß und
Sparsamkeit hatten sich die Eheleute das neben der alten
Oberförsterei
gelegene frühere Pinkny-Häuschen
mit einigen Morgen Land erworben und lebten dort still und zufrieden, sich der sorgsamen Erziehung ihrer Kinder aufopfernd widmend. Ein ehrendes, stilles Gedenken unseren
getreuen Verstorbenen
aus unserer Heimat.
Unser Ldsm. August Ohla - Egestorf über HamburgHarburg - übersendet mir einen Bericht über seine goldene Hochzeit. Diese Feier ist ja nur einmalig gewesen und
man muß staunen, was den beiden lieben Alten von ihren
Verwandten
und auch ihrem Freundeskreis
geboten worden ist.
Herzliche Grüße ,der Familie Ohla und allen denen, die unseren Heimatfreunden
das 5Ojährige Ehejubiläum
verschönen halfen.
Allen Heimatfreunden
herzliche Grüße und auf Wiedersehen in Köln beim Deutschlandtreffen
vom 26.-28. Juni
1959.
Euer E. Siegert
Geschütz-Neudorf
Am 31. Mai konntekder
Rentner Franz Dobras seinen
70. Geburtstag feiern. Er betrieb vor der Austreibung
eine
Landwirtschaft
in Geschütz-Neudorf.
Im Jahre 1945 kam
er zu seiner Frau und Tochter, die nach Bayern verschlagen worden waren. Er holte von dort seine Familie nach
Mesmerode 4a, Kreis Neustadt am Rüben’berge, wo fauch
seine anderen Kinder wohnen. Seine Ehefrau Auguste geb.
Krisdock
ist am 19. 5. 1952 gestorben. Ldsm. Dobras betreibt in seinem jetzigen Wohnort einen Kohlenhandel
Sein Gesundheitszustand
ist auch nicht mehr so gut. Wir
wünschen ihm noch nachträglich alles Gute und gratulieren
herzlich.
Amalienthal
Frau Berta Konschak geb. Langner mit ihren Kindern
Walter, Rudi, Erich und Hildegard, lebt jetzt in Hirsehau,
Kreis Amberg, Hirschengasse 10. Der Ehemann Paul Konschak ist seit 1945 in Rußland vermißt. Der älteste Sohn
Walter ist verheiratet
und wohnt ebenfalls in Hirsehau,
Hauptstraße 42. Die Familie grüßt alle Bekannten herzlich.
Heimatblatt
Nr. 6/1959
Besuch in Groß Wartenberg 1958
Links Amtsgericht, Turm der kath. Kirche, in der Mitte das
Gebäude der Winnigschen
Druckerei.
Ober-Stradam
Der S.tellmachermeister
Hermann Späte und seine Ehefrau Anna. geb. Steuer. früher Ober-Stradam
Nr. 77 wohnhaft, konnte am 9. Juni d. J. sein vierzigjähriges
Ehejubiläum feiern. Er wohnt jetzt in Hasloch. Ffr.. Kreis Marktheidenfeld. Wir gratulieren
noch nachträglich recht herzlich.
Ottendorf
Am Tage ihres 40jährigen Ehejubiläums
ist die Ehefrau
des Gastwirts Otto Czwing, Frau Marta Czwing verw. Nowak, geb. Weinert, plötzlich durch Gehirnschlag verstorben.
Sie war bei vielen Heimatfreunden
bekannt und beliebt
gewesen. Das Ehepaar lebte nach der Vertreibung
zuerst in
Niederbayern,
dann in München und seit 1956 bei seinem
Sohn Herbert Nowak in Köln, Deutscher Ring 52.
Hans Rößler, der schlesische Heimatschriftsteller.
70 Jahre!
Am 7. Juni d.J. wurde der ,,Rößler-Hans“
siebzig Jahre
alt. Er ist in Naselwitz, Kreis Nimptsch, nahe am Zobtenberge, geboren. Sein Vater war Gutsbesitzer,
und sein
Onkel war der Gymnasialdirektor
Dr. Robert Rößler, der
den alten Schlesiern durch sein unsterbliches Gedicht ,,Der
obgehackte Nuußboomkrause“
bekannt ist. Robert Rößler
hatte in Zobten ein Denkmal, eine Straße in Breslau-Pohlanowitz
hieß die Robert-Rößler-Straße,
und das RealGymnasium in Striegau hieß die Robert-Rößler-Schule.
Hans Rößler wohnt heute in Banfe. Kreis Wittgenstein.
Er hat - durch eigne Mühe, ohne ein Landesdarlehen
zu
erhalten, ein eigenes, schönes Blockhaus, ,,unten ein schöner
Vorgarten, oben eine schöne Hypothek“ wie er uns schreibt.
Wir können ihm keine schönere Geburtstagsfreude
machen.
als wenn wir uns eins seiner Bücher kaufen, - sie sind
wirklich billig. die lustigen Hans Rößler-Bücher!
Das soeben erschienene hochd&tsche
Buch ,,Laßt uns lachen!
Glossen über meine Frau, über mich und andre leicht komische Leute!“, 64 Seiten, kartoniert,
mit dem Bilde des
Verfassers und seiner Frau, der ,,Heldin“ vieler seiner
Kurzgeschichten,
Ladenpreis 1,50 Mark (bei ihm selbst bestellt enthält es sogar seinen Namenszug, - wichtig für
Autogramm-Sammler!),
ferner das mundartliche
Buch
,,Heemte, guldne Heernte!“ mit vielen lustigen, zum Vortrag bei Heimatabenden
geeigneten Gedichten, Ladenpreis
1,50 Mark. ,,Das lustige Hans Rößler-Buch“,
hochdeutsch,
Ladenpreis 1,50 Mark. Die Bücher sind entweder bei Hans
Rößler (21b) Banfe über Laasphe, Westf., zu bestellen, oder
bei uns zu erhalten. Im Gräfe und Unzer Verlag München
erschien ,,Is Schläsisch ihs mer oageboarn“, Gedichte und
Geschichten in schlesischer Mundart. Dieser Band enthält
seine erfolgreichen
Glanzstücke und dazu noch manches
Unbekannte. Hans Rößler ist einer der ganz wenigen, die
noch aus einer lebendigen Verbindung
zum Volksgut und
aus einem echten schlesischen Herzen heraus schreiben.
Wir wünschen dem Jubilar noch viele Jahre bester Gesundheit und Schaffenskraft.
Anschriften-Xnderungen
Frau
Cläre
Weise,
Frau
Luzia
Lebek,
Alois
Walczybok,
Hermann
Scholz,
Georg
Hoffmann,
(22~) Aachen.
Eupener
Straße
247
(22a) Luthe
iib. Wunstorf
431, bei Hannover
(21b) Kaan-Marienborn,
Kreis
Siegen.
Lärchenweg
Hardheim
(Odenwald),
Adelbert-Stifter-Weg
18
(20a) NienburglWeser,
Mindener
Straße
81
Groß
Nr. 6/ 1959
Gexhihte der Vareine und Verbünde Von den Innungen und oh
Die Kirdwn und die kirdtlichen Einridtungen
Wartenberger
Gewerben
Kriegerkameradschaft
Goschiitz
Zusammengestellt~omaetztenVorsitzen’deniß.Bilstry,früher
Geschütz, Militscher Straße, Nieadergeschrieben von E. Sieg’ert
(1. Fortsetzung)
Nun kam das Jahr 1913; der Verein begann mit den Vorbereitungen
der Feiern zur 100jährigen Wiederkehr
der
Befreiungskriege
und der Feier des 40jährigen Bestehens
des Kriegervereins.
Diese fanden im Oktober 1913 mit
Kirchgang, Festreden, Fackelzug und Tanz statt. Zur Erinnerung für die kommende Generation
wurde auf dem
Marktplatz
(Ring) eine Jungeiche gepflanzt. Dort sollte eine
Marmortafel
aufgestellt
werden, mit der Inschrift: ,,Jahrhunderteiche 1813-14-1913-14“. Die Tafel ist nie aufgestellt
worden.
1914 brach der erste Weltkrieg aus und es traten andere
Sorgen in den Vordergrund.
Mit dieser Eiche hatte es noch
eine besondere Bewandtnis. Während des Krieges 1914-18
rastete durchziehende
Kavallerie
auf dem Marktplatz.
Da
unmittelbar
an der Eiche die Gemeindepumpe
stand, wurden die Pferde an der Pumpe gefüttert, getränkt und am
Geländer angebunden. Die Eiche wurde dabei derart beschädigt, daß sie langsam einging. An einem Sonntagmorgen im Herbst oder im Frühjahr
war über Nacht eine
schöne junge ,,Jahrhunderteiche“
wieder gewachsen. Wer
dieses schöne Werk vollbracht
hat, war öffentliches Geheimnis. Es wäre interessant, wenn ein Leser des Heimatblattes, der damals an der ,,Freveltat“
mitgewirkt
hat, die
Begebenheit
schildern würde.
Bis zur Übernahme des Vorsitzes im Kriegerverein
durch
Leutnant Heinrich im Jahre 1922 hat sich nichts Wesentli-
Kriegerdenkmal
in Goschiitz
ches ereignet. Im ersten Weltkrieg verlor der Verein viele
seiner Mitglieder. Viele waren Invaliden geworden. Die Armeen kehrten zwar unbesiegt aus dem Felde zurück, doch
der Krieg war verloren. Das ldeuteche Vol,k stand vor den
Trümmern
seiner Herrlichkeit.
Die Inflation machte auch
die Vereinskassen leer. Es mußte neu angefangen werden.
Große Mutlosigkeit
war in den Reihen der Mitglieder vorhanden. Bei Leutnant Werner Heinrich zeigte sich diese jedoch nicht. Er regte die Errichtung eines Kriegerdenkmals
an, berief eine Ausschußsitzung
ein, in der er seinen Plan
bekanntgab, und in einer einberufenen
Generalversammlung wurde er mit Mehrheit genehmigt. Es wurde der Denkmalsausschuß gewählt, der sich aus folgenden Kameraden
zusammensetzte: Georg Schipke, Otto Scholz, Paul Marsetz,
Erdmann Siegei-t, Bruno Bistry, Heinrich Emner, Theodor
Geritzen, Karl Fleischer, Hugo Brunz und Karl Becker.
Die Firma Robert Schillheim legte einen Entwurf vor und
knüpfte daran die Bedingung, daß der zu zahlende Erstellungsbetrag
in Getreide abgegolten würde.
Der Vertrag
wurde abgeschlossen. Die Getreidesammlung
ergab ein sehr
erfreuliches Ergebnis. So konnte mit dem Bau des Denkmals sofort begonnen werden. Es wurde auch termingemäß
fertiggestellt.
Zum Fundament hatte die Herrschaft
Goschütz den Zement geliefert. Der erforderliche
Kies wurde
im Wege der Gemeindearbeit
angefahren. Das Fundament
selbst wurde in freiwilliger
Arbeit von Vereinskameraden
(Fortsetzung folgt.)
hergestellt.
Heimatblatt
Seite 7
Fern der Heimat sind verstorben:
Gotthard Nelke, Bankbevollmächtigter,
am 27. April
1959 in Düsseldorf,
Neptunstraße
2011, früher
wohnhaft
in HainiRsgbg.,
Erholungsheim
der
Schlesischen Landesbank. (Siehe auch Anzeige.)
Frau Marta Czwing, verw. Nowak, geb. Weinert, im
Alter von 67 Jahren am 1. Mai 1959 in Köln, Deutscher Ring 52, früher Ottendorf. (Siehe auch Anzeige.)
Frau Luise Ponert, geb. Feige, im Alter von 72 Jahren, am 8. Mai 1959, früher Geschütz, Mühlengrund. Letzter Wohnort Köselitz 47, Kreis Roßlau,
Anhalt, (Siehe auch Anzeige.)
Adolf Pluntke, Poststellenleiter,
früher Geschütz, am
29. 4. 1959, in HalleSaale,
Beesenstraße 219.
Frau Mimi Hartebrodt,
am 30. 4. 1959 im Alter von
85 Jahren in Gütersloh/Westfalen,
An der Insel 4,
früher Groß Wartenberg.
Soziale
Beratung
Von Dipl.-Komm.
Herbert Pietzonka, RietberglWestf.
Frage des Herrn P. D. in M: Meiner Frau ist kürzlich
Rente wegen Berufsunfähigkeit
bewilligt
worden.
Die
Rente ist erschreckend niedrig, weil sie nach neuem Recht
berechnet wurde. Angeblich hat meine Frau die Anwartschaft aus den bis 1919 entrichteten
Beiträgen nicht aufrecht erhalten. da in der Zeit von 1924 bis 30. 11. 1948 kein
Beitrag entrichtet worden ist. Welche Auffassung vertreten
Sie dazu?
Antwort:
Seit dem 1. 1. 1957 werden die Renten nicht
mehr nach Grund- und Steigerungsbeträgen,
sondern nach
der Bemessungsgrundlage
des Versicherten und nach seinen Versicherungsjahren
berechnet
(Leistungsprinzip!).
Voraussetzung
des Leistungsanspruches
ist, daß die für
den jeweiligen
Versicherungsfall
vorgeschriebene
Wartezeit erfüllt ist, während es auf die Anwartschaft
nicht mehr
ankommt. Deshalb kann der einmal erworbene Anspruch
auf künftige Leistungen
vorbehaltlich
einiger Besonderheiten nicht mehr verloren gehen.
Bei Versicherungsfällen,
die in der Zeit vom 1. 1. 1957 bis
31. 12. 1961 eintr’eLen, 1s~uie Rente jedoch nach altem Recht
aus den bis zum 31. 12. 1956 zurückgelegten
Versicherungszeiten zu berechnen, wenn dies für den Versicherten günstiger ist. Wer sich diese Möglichkeit
aus der übergangsweise zugestandenen
Vergünstigung
erhalten will, muß
folgende zusätzliche Voraussetzungen erfüllen:
a) Die Anwartschaft
aus den bis zum 31. 12. 1956 zurückgelegten Versicherungszeiten
muß nach den bisherigen
Vorschriften
bis zu diesem Zeitpunkt erhalten gewesen
sein.
b) Für die Zeit vom 1. 1. 1957 an müssen für jedes Kalenderjahr vor dem Kalenderjahr
des Versicherungsfalles
mindestens 9 Monatsbeiträge
entrichtet sein.
Nach Ihrer Mitteilung
hat Ihre Frau Beiträge zur Angestellten-Rentenversicherung
in den Jahren 1912 bis 1919
und erneut von Januar 1949 bis 1957 entrichtet. Dies wird
auch vom Rententräger
bestätigt. Er bezieht sich aber in
seiner Begründung darauf, daß die Anwartschaft
aus den
bis 1919 entrichteten Beiträgen nicht aufrechterhalten
worden ist, weil in der Zeit vom 1. 1. 1924 bis 30. 11. 1948 kein
Beit,rag entrichtet
wurde. Leider sind sich alle Rententräger einig darin, die Rente nach altem Recht nur dann zu
berechnen,-wenn
die Anwartschaft
aus a 11en Beiträgen
zum 1. 1. 1957 erhalten ist, obgleich dies der Fall ist bei
den nach dem 31. 12. 1948 entrichteten Beiträgen. Zweifellos ist in der Versicherungszeit
Ihrer Frau eine Unterbrechung eingetreten. Ich bin jedoch der Auffassung, daß die
Rententräger
mit dieser Forderung
nicht durchkommen
werden; denn in den Ubergangsvorschriften
der RentenNeuregelungsgesetze
steht nichts darüber, daß die Anwartschaft für a 11e zurückgelegten
Versicherungszeiten
aufrecht erhalten sein muß. Meines Erachtens werden die Rententräger eines Tages diese zu Unrest berechneten Renten
umstellen müssen, und zwar dann, wenn vom höchsten
Sachgericht, dem Bundessozialgericht,
ein entsprechendes
Urteil gefällt wird. Ich glaube, daß wir darauf nicht mehr
lange warten brauchen.
Die LVA Westfalen teilt z.B. in gleichgelagerten
Fällen
folgendes im Rentenbescheid mit: ,,Sofern in den zur Klärung dieser Rechtsfrage bereits beiden Sozialgerichten
an-
Seite 8
Groß
f
Heimatblatt
Wartenberger
Nach einem arbeitsreichen, mit Sorgen um ihre Lieben erfülltem Leben, entschlief heute plötzlich und
unerwartet
meine liebe Frau, unsere herzensgute
Mutter,
Schwiegermutter
und Oma, unsere gute
Schwester, Schwägerin und Tante
Nr. 6/ 1959
Anläplich der am 30. Juni 1959 stattfindenden Silberhochzeit grüfien alle früheren Geschäftsfreunde, Verwandten und Bekannten herzliehst
August Bauch und Frau Martl, geb. Schröder
’
Bremen-Aumund,
Hammersbecker
Straße 154
Frau Marta Czwing
verw. Nowak, geb. Welnert
im Alter von 67 Jahren.
Nach kurzer, schwerer Krankheit
starb am 8. Mai 1959
an den Folgen einer Operation unsere liebe Mutter,
Oma, Schwester, Schwägerin und Tante
In tiefer Trauer:
Otto Czwing
Herbert Nowak und Frau
Elfriede geb. Micklis
Wally Czwing
Clara Weinert
Familie Fritz Weinert
Familie Max Weinert
Enkelkinder
Helga und Gerhard
Köln, Deutscher Ring 52, den 1. Mai 1959
(früher Ottendorf, Kr. Gr. Wartenberg)
Gotthard
Frau Luise Ponert
geb. Feige
im Alter von 72 Jahren. Sie folgte unserem vor
3 Jahren verstorb,enen Vater in die Ewigkeit nach.
In tiefer Trauer:
Fritz Feige, Düsseldorf, Ratingen, Am kleinen
a Rahm 6
Rudolf Ponert, Leipzig W43, Emil-Teich-Straße
3
Kurt Ponert, Coburg, Schlachthofstraße
6
Walter Ponert, Hesepe/Bramsche, Ostlandstr. 43 a,
Osnabrück
Schwester Gertrud Ponert, Menziken, Kanton
Aargau, Schweiz
Else Ponert, Köselitz 47, bei Coswig, Anhalt
Hertha Kotzerke, geb. Ponert, München,
Waldperlach
Ullrich-v.-Hutten-Straße
23
Nelke
Bankbevollmächtigter
L
I
geb. 22.
Mein lieber
Bruder und
unerwartet
August 1903
gest. 27. April 1959
Mann und herzensguter Vati, unser guter
Schwiegersohn, Schwager und Onkel, ist
heimgegangen.
Im Namen der Trauernden:
Margarete Nelke und Tochter Bärbel,
Düsseldorf, Neptunstraße 20,II
Hubertus Nelke und Familie,
Roda über RiesaiSachsen
Erika Trunzer, geb. Nelke,
Bad Godesberg, Friedr. Ebert-Straße 69
hängigen Verfahren unsere Auffassung nicht bestätigtwerden sollte, werden wir Ihnen die nach altem Recht berechnete Rente seit Rentenbeginn nachzahlen, ohne daß es einer
Klage gegen diesen Bescheid oder eines besonderen Antrages bedarf. Ober das Ergebnis des Verfahrens vor dem
Bundessozialgericht
erhalten Sie in jedem Falle von uns
Mitteilung.“
Falls der Rentenbescheid Ihrer Frau eine derartige verbindliche Mitteilung
nicht enthält, empfehle ich Ihnen die
Klage einzureichen, und zwar innerhalb eines Monats nach
Zustellung des Bescheids. Unkosten entstehen beim Sozialgericht nicht. Dies ist für die Rechtsuchenden aus dem sozialschwachen Bevölkerungskreis
sehr wichtig.
Wehrpflichtige
haben Ansprüche
Frage der Frau A. M. in 0.: Mein Sohn wurde kürzlich
zum Grundwehrdienst
eingezogen. Da ich nur eine geringe
Rente (90 DM) beziehe, hat er mich vor der Einberufung
unterstützt
(kein Kostgeld). Das war ihm durchaus möglich, weil er ein durchschnittliches
Netto-Einkommen
von
370 DM mtl. hatte. Jetzt fehlt mir diese Hilfe. Habe ich irgendwelche Ansprüche?
Antwort:
Ja! Nach dem Gesetz über die Sicherung des
Unterhalts für Angehörige der zum Wehrdienst einberufenen Wehrpflichtigen
steht Ihnen eine Einzelleistung
zu, da
Ihr Einkommen die Grenze von 200 DM (Ehepaar 400 DM)
monatlich nicht überschreitet.
Sie müssen jedoch nachweisen können, daß Sie von Ihrem Sohn regelmäßig unterstützt wurden (Postabschnitte, evtl. eidesstattl. Erklärung).
Nach dem Tabellensatz hätten Sie Anspruch auf eine Unterstützung
von 130 DM mtl. Da die Einzelleistung
aber
nicht den Betrag übersteigen darf, den der Wehrpflichtige
seinen Familienangehörigen
vor seiner Einberufung
tatsächlich gewährt hat, können Sie nur 100 DM erhalten. -
Nach einem arbeitsreichen
Leben entschlief
am
2. 4. 1959 unser lieber Bruder, Schwager und Onkel,
der Bauer
Gustav Steuer
im 80. Lebensjahr. Er folgte seinem jüngsten Bruder
Willi (Lehrer) und dessen Ehefrau 8 Monate später
in die Ewigkeit.
In stiller Trauer:
Klara Steuer
Ernst Steuer
Etzleben a./d. Unstrut
früher Klein Kose1
Der vordruckmäßige
Antrag ist bei der für Ihren Wohnsitz
oder Stadtverwaltung
einzureizuständigen
Landkreischen. Dem Antrag ist auch ein Nachweis über das Arbeitseinkommen in den letzten 12 Monaten vor der Einberufung
des Wehrpflichtigen
beizufügen. Außerdem ist der Rentenbescheid zur Einsicht vorzulegen.
An weitere interessierte
Landsleute: Der Wehrpflichtige
selbst und die Familienangehörigen
(Ehefrau, Kinder) haben ferner Anspruch auf folgende Sonderleistungen:
Krankenhilfe, Beiträge zur privaten Krankenversicherung,
evtl.
Mietbeihilfe,
Ersatz für Aufwendungen
an Verpflichtungen
aus Lebensversicherungsverträgen,
Bauspar- und steuerbegünstigten
Kapitalansammlungsverträgen
oder aus dem
Bau von Eigenheimen,
wenn diese Verpflichtung
bereits
12 Monate vor der Einberufung
bestanden und 15O/o des
Nettoeinkommens
nicht übersteigen.
Die Ehefrau eines Wehrpflichtigen
hat z.B. immer einen
Rechtsanspruch
auf Bewilligung
einer allgemeinen
Leistung entsprechend dem Tabellensatz. Dabei spielt es keine
Rolle, ob sie selbst über ein eigenes Einkommen
aus irgendeiner beruflichen
Tätigkeit oder aus der Verwertung
eines Vermögens verfügt.
Das ,,Groß Wartenberger
Heimatblatt“
erscheint
einmal
im Monat.
Bezugsgebühr
durch die Post: 1,80 DM im Vierteljahr
zuztiglich
9 Pf. Zustellgebühr
(Bestellungen
bei jedem
Postamt
möglich);
durch den Verlag:
1,80 DM zuzüglich
20 Pf. Porto. - Verlag:
KarlHeinz Eisert,
Buch- und Zeitschriftenverlag,
Schwäbisch
Gmünd,
Vord. Schmiedgasse
62, Tel. 4285. Postscheckkonto:
Stuttgart
59251,
Girokonto:
Kreissparkasse
Schwäbisch
Gmtind
3720. Schriftleitung
und Anzeigen:
KH. Eisert,
Schwäbisch
Gmtind,
Sommerrain
9,
Mitglied
des Verbandes
heimatvertriebener
Verleger
e. V. und der
Arbeitsgemeinschaft
schlesischer
Herausgeber
und Verleger
von
Heimatzeitungen.
Anregungen,
Wtinsche
und standige
Mitarbeit
aller Heimatfreunde
erbeten.
- Ftir Beitrage
mit Namenszeichen
zeichnet
der Verfasser
verantwortlich.
- Es gilt für Veroffentlichungen
im Anzeigenteil
die Preisliste
Nr. 1, einspaltige
mm-Zeile
20 Pf. - Druck: Remsdruckerei
Sigg, Härte1 u. Co, Schwäb. Gmünd.