In Tschechien wird schon der nächste Wahlkampf vorbereitet

Transcription

In Tschechien wird schon der nächste Wahlkampf vorbereitet
Erscheinungsort Wels
P. b. b.
Verlagspostamt 4020 Linz
Einzelpreis S 15.-
Offizielles Organ der Sudetendeutschen Landsmannschaft in Österreich (SLO)
Fatale Folgen
VON MANFRED MAURER
43. Jahrgang
Wien-Linz, 3. Juli 1997
Folge 13/14
1996 76 Störfälle
im AKW Dukovany
49. Bundestreffen
der Südmährer
Tribüne der
Meinungen
(Seite 2)
(Seite 4)
(Seite 12)
In Tschechien wird
schon der nächste
Wahlkampf vorbereitet
In Prag deutet einiges auf Neuwahlen im
kommenden Frühjahr hin: Die oppositionellen
Sozialdemokraten (CSSD) rechnen offenbar
schon fix mit vorgezogenen Parlamentswahlen.
Wie die auflagenstärkste Prager Tageszeitung
„Miada franta dnes" kürzlich berichtete, hat die
CSSD schon mehrere tausend großflächige
Plakatwände für den Wahlkampf im April und
Mai 1998 reserviert. CSSD-Chef und Unterhauspräsident Milos Zeman hatte am Freitag
vor zwei Wochen beteuert, er wünsche keine
baldige Parlamentswahl.
Die Bestellung von Werbeflächen durch die
CSSD bestätigte nun ihr Vizechef und Wahlmanager Vladislav Schrom der „Miada franta
dnes": „Nach realistischer Einschätzung der jetzigen Lage sind jederzeit Neuwahlen zu erwarten." Laut jüngsten Meinungsumfragen ist die
CSSD die stärkste politische Kraft im Lande.
Der größte Rivale der CSSD - die Demokratische Bürgerpartei (ODS) von Regierungschef
Vaclav Klaus - trifft nach eigenen Angaben
keine derartigen Wahlvorbereitungen. ODSWahlmanager Tomas Ratiborsky sagte, seine
Partei reserviere Werbefiächen nur für die im
Herbst 1998 geplanten Kommunalwahlen. „Mit
einer vorzeitigen Parlamentswahl rechnen wir
nicht", so Ratiborsky, der sich über die Vorbereitungen der CSSD überrascht zeigte. Die CSSD
hat auch für die Kommunalwahlen im Herbst
kommenden Jahres Werbeflächen geordert.
Prager Werbefachleute schätzen die Vorgangsweise der Zeman-Partei als „sehr klug"
ein. In den Frühjahrsmonaten herrsche reges
Interesse an Werbeflächen. Die besten Plätze
würden von verschiedenen Firmen reserviert.
„Unser Ziel ist es, im Wahlkampf die ersten zu
sein. Wer die Torte als erster aufschneidet, kann
das beste Stück nehmen", zitierte „Miada franta
dnes" einen CSSD-Spitzenpolitiker. Die Meldungen über die offensichtlichen Wahlvorbereitungen der CSSD folgten nur wenige Tage,
nachdem tschechische Medien aus einem vertraulichen CSSD-Bericht zitiert hatten, in dem
Zeman die Parteimitglieder aufforderte, nicht zu
sehr auf vorgezogene Parlamentswahlen zu
drängen. Der Herbst 1998 der beste Termin.
Seit der Unterhauswahl im Juni 1996 ist das
Kräfteverhältnis zwischen der Regierungskoalition unter Klaus und der Opposition praktisch
ausgeglichen. Die Koalition stellt derzeit 100 der
insgesamt 200 Abgeordneten. Der Opposition
gehören 98 Mandatare an. Zwei parteilose Parlamentarier - beide ehemalige CSSD-Mitglieder
- gehören keiner Fraktion an. Vor zwei Wochen
gewann die Regierung Klaus denkbar knapp mit 101 zu 99 Stimmen - ein Vertrauensvotum.
Das Bild der Heimat
Die Burg der Vohburger über der Eger baute Kaiser Friedrich I. (1152-1190) zur Pfalz aus. Erhalten geblieben sind von der Anlage vor
allem der Schwarze Turm, Teile des Palas und die Burgkapelle. Der Schwarze Turm, das älteste Bauwerk, aus dunklem schwer zu bearbeitendem Basaltgestein gefügt, bewachte den Eingang der Burg. Künstlerisch besonders wertvoll ist die Doppelkapelle. Von der
Unterkapelle, einem kryptenartigen, dunklen Raum mit gedrungenen Säulen, steigt der Besucher empor in die lichte Ober kapeile mit
ihren schlanken marmornen Mittelsäulen, die spitzbogig gegurtete Gewölbe tragen.
MIT ENTSETZEN hat die Welt die sogenannten „ethnischen Säuberungen" im
ehemaligen Jugoslawien verfolgt. So mancher konnte genau nachfühlen, was die
vertriebenen Moslems, Kroaten, aber auch
Serben durchmachen mußten. Die Sudetendeutschen hatten Ähnliches selber erleben müssen. Und gerade jene, die am
eigenen Leib verspürt hatten, was sich hinter der beschönigenden Formel „ethnische
Säuberung" an Schrecklichem verbirgt,
konnten nicht verstehen, warum Europa,
warum die Welt dem Grauen so lange
untätig zugeschaut hat.
JETZT, nachdem in Bosnien der Krieg
gestoppt werden konnte, steht die Staatengemeinschaft vor einer erneuten Nagelprobe: Gelingt es, das im Dayton-Vertrag vollmundig festgelegte Rückkehrrecht für alle
Heimatvertriebenen durchzusetzen? Es
sieht nicht danach aus. Zwar tun die USA
und die EU so, als würden sie Druck in
diese Richtung machen, doch bislang
zeichnet sich eher ab, daß die Vertreiber
vollendete Tatsachen geschaffen haben,
vor denen die Staatengemeinschaft kapituliert. Europa will seine Ruhe haben. Eine
Rückkehr der Vertriebenen wird vielfach
als Gefahr für neue Konfrontationen betrachtet. „Ethnisch saubere" Gebiete gelten
als kleineres Übel. Das wird zwar nicht
offen aufgesprochen, aber sehr wohl gedacht.
KROATIENS PRÄSIDENT Franjo Tudjman weiß das auch. Und so hat er vor
kurzem im Wahlkampf den Bogen von den
Vertreibungen in Kroatien zu den Sudetendeutschen gespannt: Er schmetterte die
Forderung nach einer Rückkehr der serbischen Flüchtlinge mit dem Hinweis ab,
daß dies ja so wäre, als fordere man die
Rückkehr aller Sudetendeutschen in ihre
Heimat.
WAS SOLLTE Europa daraufsagen? Es
kann Tudjman eigentlich nur recht geben,
will es sich nicht peinlich berührt eingestehen, daß es sich für die Verbrechen an den
Sudetendeutschen eigentlich nie wirklich
interessiert hat - auch dann nicht, als das
Thema nach dem Zusammenbruch des
Kommunismus durchaus aufs europäische
Tapet gebracht hätte werden können. Wie
die Europäer - vor allem aber die sogenannten Anwälte der Sudetendeutschen diese Problematik unter den Teppich
gekehrt haben, das muß natürlich die Vertreiber im ehemaligen Jugoslawien zuversichtlich machen, daß sie letztlich doch mit
Nachsicht rechnen dürfen. Irgendwann
wächst das Gras über die Massengräber.
Und irgendwann werden sich die Vertriebenen mit einem neuen Zuhause abgefunden haben, weil ihnen gar nichts anderes
übrig geblieben ist.
DIE GESCHICHTE wiederholt sich offenbar doch.
DASS ABER JETZT schon das Schicksal
der Sudetendeutschen quasi als Rechtfertigung für die jüngsten Menschenrechtsverletzungen herhalten muß, sollte all jenen Politikern zu denken geben, die aus
politischer Opportunität oder bloßer Unkenntnis immer wieder Beihilfe zu tschechischer Geschichtsfälschung, Rechtsverdrehung und Unrechtsfestschreibung leisten.
Sie verhöhnen damit nicht nur die Opfer
eines fünf Jahrzehnte zurückliegenden
Genozids, sondern sie liefern damit gleich
auch die Absolution für kommende Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Das mag
nicht beabsichtigt gewesen sein, aber das
ist der Effekt, wie Franjo Tudjmans Äußerung beweist.
DIE DEUTSCH-TSCHECHISCHE „Versöhnungserklärung" war somit nicht nur im
Sinne der Sudetendeutschen eine Erfindung mit fatalen Folgen.
SUDETENPOST
Folge 13/14 vom 3. Juli 1997
Alarmierender Bericht der Atomkommission:
Im Vorjahr 76 Störfälle in Dukovany
Als „alarmierend" bezeichnen die Grünen
einen jetzt bekannt gewordenen internen Prüfbericht der tschechischen Atomkommission
SUJB für das Jahr 1996. Allein beim AKW
Dukovany sei es im vergangenen Jahr zu 76
Störfällen gekommen. Details zu dem Prüfbericht veröffentlichte kürzlich der Grün-Abgeordnete Rudi Anschober.
Von den 76 Störfällen in Dukovany seien vier
mit Stufe „1" auf der internationalen INES Störfallskala bewertet worden. Neun der Störfälle
sind, so der Bericht laut Anschober, vom Perso-
nal verursacht worden, in 54 Fällen habe es
Mängel bei den Anlagen selbst gegeben, fünfmal sei die Betriebsvorschrift fehlerhaft gewesen, bei den restlichen Vorkommnissen sei die
Ursache nicht eruierbar gewesen. Insgesamt
sei es, so die SUJB, aufgrund der Alterung der
Anlage in Dukovany zu einer „Verschlechterung
der Sicherheitsmerkmale" gekommen.
Auch beim in Bau befindlichen Atomkraftwerk
Temelin habe die Kommission eine Reihe von
Gründen für Beanstandungen gefunden. Besonders gravierend seien, so Anschober, die
von der SUJB festgestellten Mängel bei der
Qualitätskontrolle bei den Montagearbeiten in
den Reaktorblöcken. Auch seien laut Kommissionsbericht die Qualitätssicherungsprogramme
und die technischen Auflagen teilweise nicht
erfüllt worden.
Resümee des Grün-Abgeordneten Anschober: „Nach diesem neuerlichen Alarmbericht der
tschechischen Atomkommission ist es allerhöchste Zeit, daß die österreichische Bundesregierung endlich aus ihrem Anti-Atomtiefschlaf
aufwacht."
Sozialdemokraten gehen überraschend
auf Distanz zum AKW Temeiin
Der Vorsitzende der oppositionellen tschechischen Sozialdemokraten (CSSD) und Präsident
des Prager Abgeordnetenhauses, Milos Zeman,
hat den Bau des südböhmischen Atomkraftwerkes Temelin überraschend kritisiert. Auf einer
Pressekonferenz in Budweis erklärte er kürzlich, Temelin sei eine „sehr schlechte Investition". Er schlug vor, die Fertigstellung des AKW
zu überprüfen und ein örtliches Referendum
über andere Arten der Energiegewinnung zu
überlegen, beispielsweise die Umwandlung
Temelins in ein Gaskraftwerk. „Dies zu überlegen wäre zumindest gut", sagte Zeman.
Es war das erste Mal, daß sich die tschechische Sozialdemokratie beziehungsweise Zeman selbst öffentlich kritisch über Temelin
äußerten. Bisher hatte die CSSD gegen das
AKW keine grundlegenden Einwände und in
den bisherigen Programmdokumenten der Partei wurde Temelin nicht ausdrücklich erwähnt.
Über einen Stopp des Baus von Temelin
müßten laut Zeman Experten urteilen. Dies
werde aber erst unter der „künftigen sozialdemokratischen Regierung" geschehen, weil das
gegenwärtige Kabinett von Vaclav Klaus dafür
in den letzten fünf Jahren wahrscheinlich nicht
Prager Regierung wirbt mit
Märchen für den NATO-Beitritt
An den Schulen Tschechiens werden zur Zeit
Bücher mit Märchen aus den NATO-Ländern
verteilt, um den reservierten Standpunkt der
tschechischen Öffentlichkeit zum geplanten
NATO-Beitritt aufzuweichen. Wie die Zeitungen
kürzlich berichteten, wurde die Kampagne feierlich an einer Prager Sprachschule gestartet.
Das auf Englisch verfaßte „The NATO Story
Book", das zwei Märchen aus jedem NATOLand beinhaltet, ist eine Schenkung der Manfred-Wörner-Stiftung in Brüssel. Das Prager
Verteidigungsministerium will es nun auch in
die tschechische Sprache übersetzen lassen.
Der stellvertretende Chef des Sicherheitsausschusses des Prager Abgeordnetenhauses, Jan
Kramek, erklärte bei der Ausgabe der ersten
Exemplare, die ältere Generation sei „mit dem
Bild infiziert", wonach die NATO eine aggressive und ausschließlich militärische Organisation sei, was nicht den Tatsachen entspreche.
Major Milos Balaban aus dem Verteidigungsministerium betonte, die Allianz habe auch eine
menschliche Dimension: „Dazu gehören auch
die Märchen".
Nach jüngsten Meinungsumfragen ist die
Befürwortung des NATO-Beitrittes in der tschechischen Öffentlichkeit - im Gegensatz zu Polen oder Rumänien - nicht eindeutig. Die meisten Umfragen zeigen, daß nicht einmal die
Hälfte der tschechischen Bevölkerung die
NATO-Mitgliedschaft unterstützt. Im Hintergrund stehen entweder die alten Vorurteile aus
der Zeit des Kalten Krieges oder die Befürchtung, daß der NATO-Beitritt zu viel Geld koste.
Importhindernisse verbessern
tschechische Handelsbilanz
Die tschechische Wirtschaft, deren größtes
Tschechischn Experten weisen darauf hin,
Problem seit längerem das überhöhte Außendaß die positive Entwicklung der Handelsbilanz
handelsdefizit ist, verzeichnet eine positive
im Mai noch nicht die kürzliche Abwertung der
Wende. Nach jüngsten statistischen Angaben
Tschechen-Krone beinhaltet. Die Import-Depots
stiegen im Mai 1997 (gegenüber Mai 1996) zum
seien mit der Abwertung überflüssig geworden
ersten Mal seit mehreren Jahren die Exporte
und man könne ihre baldige Aufhebung erwarstärker als die Importe, und das sogar deutlich. ten, hieß es.
Einer Exportzunahme um 9,5 Prozent stand
eine Importsteigerung um nur 0,5 Prozent
gegenüber. Tschechische Experten führen diese Entwicklung vor allem auf die umstrittenen,
von der EU kritisierten Importdepots zurück,
Die staatlichen Tschechischen Eisenbahnen
die die Prager Regierung im April dieses Jahres
(CD) haben im vergangenen Jahr einen Reeingeführt hat.
kordverlust in der Höhe von 4,7 Milliarden KroDas Außenhandelsdefizit für die letzten 12
nen
(1,77 Mrd. Schilling) verbucht. Im Vergleich
Monate lag im Mai bei 169 Mrd. Kronen (65 Mrd.
zu 1995 sind die Verluste um 1,7 Milliarden KroSchilling) und war damit um vier Mrd. Kronen
nen gestiegen. Als erste Gegenmaßnahme künniedriger als im April. Eine ähnliche Entwicklung
digte
die CD nach Angaben der Prager Tageswird für die kommenden Monate erwartet. Das
zeitung
„Pravo" eine Erhöhung der Fahrpreise
Tschechische Statistische Amt (CSU) korrigierte
ab September um 50 Prozent an. Langfristig
in diesem Zusammenhang seine Prognose
seien weitere Aufstockungen vorgesehen. Zubezüglich der weiteren Entwicklung des Defizits
dem
will das Management die Verluste durch
und erklärte, dieses könnte für 1997 bei 160
die
Stillegung
verlustbringender Verbindungen,
Mrd. Kronen begrenzt werden, während frühere
die beschleunigte Privatisierung regionaler
Prognosen noch mehr als 200 Mrd. Kronen
Strecken sowie durch einen Personalabbau
erwartet hatten. 1996 belief sich das tschechische Aussenhandelsdefizit auf 160 Mrd. Kro- reduzieren. Die mit mehr als 100.000 Arbeitnehmern zu den größten Unternehmen des Landes
nen, 1995 machte es erst 100 Mrd. Kronen und
zählende Bahn will noch in diesem Jahr rund
1994 nur etwa 20 Mrd. Kronen aus.
9000 Arbeitsplätze streichen.
Tschechiens Bahn
wird teurer
genug Fachleute gehabt habe, betonte Zeman.
Zeman gab weiters bekannt, die Vize-Chefin
der CSSD, Petra Buzkova, und CSSD-Senator
Pavel Rychetsky planten, an einer Blockade
Temelins durch Umweltschützer von 6. bis 13.
Juli teilzunehmen. „Wir haben Sympathien für
ökologische Organisationen, wir führen einen
Dialog mit ihnen und betrachten sie nicht als
Extremisten", erklärte Zeman in Anspielung auf
einen vertraulichen Bericht des tschechischen
Geheimdienstes (BIS), in dem vor zwei Jahren
Umweltgruppen als extremistisch eingestuftworden waren.
Grenzvertrag
Der im Jahre 1994 zwischen Deutschland und Tschechien unterzeichnete Vertrag über den Verlauf der gemeinsamen
Staatsgrenze tritt im September in Kraft,
teilte das Außenministerium in Prag mit.
Die Ratifikationsurkunden seien am selben
Tag zwischen beiden Ländern ausgetauscht worden. Es ist das erste Mal seit
1919, daß die BRD und CR in gutnachbarschaftlicher Absicht eine Vereinbarung
über den gesamten Verlauf der gemeinsamen Grenze getroffen haben. Diese ist die
längste Außengrenze Deutschlands mit
einem Nachbarstaat. Der Vertrag enthält
Grundsätze über die Feststellung des Verlaufs der Staatsgrenze in ihren beweglichen und unbeweglichen Teilen, die Vermessung und Vermarkung der Grenze
sowie über den Schutz der Grenzzeichen.
Die Mitarbeiter und Landsleute des Landesverbandes Salzburg gratulieren ihrem
Obmann Prof. Dr. Wilhelm E. Mallmann
zu seinem 80. Geburtstag am 5. Juli auf
das herzlichste und wünschen ihm weiterhin viel Glück und Gesundheit!
Ex-KP-Chef jetzt
Sozialdemokrat
Der frühere tschechische KP-Chef und Filmregisseur Jiri Svoboda ist der sozialdemokratischen Partei (CSSD) des Vorsitzenden des
Abgeordnetenhauses, Milos Zeman, beigetreten. Um den CSSD-Beitritt hatte sich der
51jährige Svoboda schon vor drei Jahren
bemüht. Allerdings war damals sein Beitrittsantrag wegen Einwänden eines Teiles der CSSDFührung nicht akzeptiert worden. 1993 legte
Svoboda den Parteivorsitz zurück und trat zugleich aus der KP aus, nachdem er sich erfolglos bemüht hatte, die Partei umzubenennen und
zu refomieren. An der Spitze der KP stand er
seit 1990. Svoboda ist auch erfolgreicher Filmregisseur, der in seinem Werk vor der Wende
die Zustände in der kommunistischen Tschechoslowakei - im Bereich der begrenzten Möglichkeiten - kritisierte. Im Dezember 1992 wurde
Svoboda Opfer eines Attentatsversuches. Ein
bisher unbekannter Täter hatte ihn vor seinem
Haus niedergestochen und schwer verletzt.
Gedanken des
Bundesobmannes
Bei Gesprächen mit Personen, die sich
mit unseren Anliegen befassen oder an
diesen interessiert sind, taucht immer
wieder die Frage auf: „Befassen sich
auch jüngere Leute von ihnen damit?"
Mit gutem Gewissen können wir diese
Frage bejahen. Es werden sogar immer
mehr, was vielleicht auch daran liegt,
daß mit dem jetzt vorhandenen und gut
frequentierten „Haus der Heimat" in Wien
nicht nur jüngeren Menschen vor Augen
geführt wird, daß durch Zielstrebigkeit,
Ausdauer und unermüdlichen Fleiß Beachtenswertes Zustandekommen kann.
Damit ist auch ein Bezug auf unsere
Geschichte und unsere Vorfahren gegeben. Es erinnert daran, daß diese in jahrhundertelanger schwerer Arbeit unsere
Heimat von einer Wildnis zu einem kulturell und wirtschaftlich hochstehenden
Herzstück Europas machten. Nicht mit
dem Schwert, sondern mit dem Pflug
und geistiger Regsamkeit „eroberte" und
kultivierte man das Land, ehe man
gewaltsam daraus vertrieben wurde.
Dies und familiäre Fakten wecken
immer mehr das Interesse von jüngeren
Menschen sudetendeutscher Herkunft.
Von all diesen will ich stellvertretend nur
die Namen Eberhard und Znoy nennen.
Letztere hat in einer einmaligen Arbeit,
die mit dem Förderpreis der Sudetendeutschen Landsmannschaft gewürdigt
wurde, ihr besonderes Interesse bewiesen. Dies hatte aber Arbeit, Arbeit und
nochmals Arbeit gekostet, denn die
Unterlagen kommen ja nicht auf einen
zu, die mußte man mühsam sammeln,
sichten und auswerten. Viele junge Menschen bringen heute nicht die Geduld
und den nötigen Willen dazu auf. Das
liegt vielleicht auch daran, daß schon ab
der Schule gepredigt wird, das mußt Du
bekommen, darauf hast Du ein Recht,
das hat Dir die Schule, die Firma, der
Staat zu geben.
Ein sehr interessanter Brief einer älteren Landsmännin hat mir dies wieder vor
Augen geführt. Ihr Mann ist als Fähnrich
der k.u.k. Armee in russische Kriegsgefangenschaft geraten, floh aus dem
Lager bei Astrachan, schlug sich durch
die russische Steppe nach Persien und
Aleppo in Mesopotamien durch. Von dort
meldete er sich nach Monaten und kehrte 1917 wieder nach Österreich zurück.
Er wurde aufgefordert, einen Bericht
über seine Erlebnisse an das Kriegsministerium in Wien zu senden, was er
umgehend tat. Die Kopie dieses Berichtes ging durch die Vertreibung der Familie verloren. Heute leben vier Familien,
Senioren, Mittelalter, bis zu Kindern, in
Bayern und wollen unbedingt diesen
Bericht eines ihrer Vorfahren, der sicher
ein zeitgeschichtliches, für diese Landsleute aber auch ein familiäres Dokument
ist, das beschafft werden soll. Und wer
soll es? Die Uroma soll es versuchen
und sie amüsiert sich darüber. Sie ist
Leserin der „Sudetenpost", weil sie sich
das Wissen von der Heimat im Kuhländchen - Nordmähren - in Altösterreich,
wie sie schrieb, erhalten will. Ihre Anfrage um die Möglichkeit der Beschaffung
richtete sie daher an unsere „Sudetenpost", von der es über Umwege zu mir
kam, handgeschrieben in einer leserlichen Schrift, um die ich sie beneide. Korrekt, wie es früher üblich war, lag ein
internationaler
Antwortschein
bei.
Besonders erwähnenswert ist aber, daß
die Landsmännin, die von ihrer Familie
beauftragt wurde, seit sieben Jahren in
einem Heim wohnt, wo sie beihnahe als
bescheidenes, vergnüngtes Lebenswunder gilt. Eine rüstige alte Dame, die für
ihre Familie die J\rbeit" macht. Sie
wurde 1896 geboren, also jetzt über 101
Jahre alt. Eine Persönlichkeit, an der
man sich nur ein Beispiel nehmen kann
und der wir wegen der Familiengeschichte helfen werden.
^_
Ihr Bundesobmann Karsten Eder ,
s
SUDETENPOST
Folge Ì3/14 vom}.lull 1997
Österreich und CR kooperieren
bei der Lehrlingsausbildung
Vor dem Hintergrund der wirtschaftlichen
Umstrukturierungen nach der „Samtenen Revolution" und den Bestrebungen der CR, EU-Mitglied zu werden, begann in den letzten Jahren
eine bilaterale Zusammenarbeit zwischen der
Tschechischen Republik und der Republik
Österreich am Berufsbildungssektor.
Eines der staatlich unterstützten Projekte in
diesem Bereich trägt den Titel „Transformation
des Berufsbildungssystems in der Tschechischen Republik auf die Bedürfnisse der Marktwirtschaft auf europäischem Niveau", begann
1993 und endet mit dem heurigen Jahr.
Zweck dieses österreichisch-tschechischen
Gemeinschaftsprojektes ist es, die Ausbildung
für bestimmte Lehrberufe in der CR an die
Erfordernisse der Marktwirtschaft anzupassen
und somit im Rahmen des gesamteuropäischen
Integrationsprozesses einen konkreten Beitrag
zur Verbesserung und Harmonisierung des
europäischen Fachkräftepotentials zu leisten.
Als Projektpartner fungierten auf tschechischer Seite ursprünglich das Wirtschaftsministerium und ab 1. November 1996 das Ministerium für Bildung, Jugend und Leibeserziehung
sowie auf österreichischer Seite das Bundeskanzleramt, das Bundesministerium für Unter-
rieht und kulturelle Angelegenheiten sowie das
Bundesministerium für wirtschaftliche Angelegenheiten, gemeinsam mit den Instituten „KulturKontakt" und „Bildungsforschung der Wirtschaft". Die beteiligten Ministerien tragen, mit
Ausnahme der Kosten für die österreichische
Projektbetreuung, die gesamte Finanzierung
des Projektes.
Die Projektbetreuung liegt in der Tschechischen Republik direkt beim Ministerium für Bildung, Jugend und Leibeserziehung. In Österreich wurde eine eigene Gesellschaft gegründet
(B&H Verlagsgesellschaft m.b.H.), die gegenüber den drei Ministerien u. a. für die Urheberrechtsverwaltung, ordnungsgemäße Finanzabwicklung und Organisation verantwortlich ist
und die Projektbetreuung mit Eigenmitteln finanziert.
Die tschechische Schulbehörde wählte zu Beginn des Projektes im Jahre 1993 jeweils einige
Lehrberufe aus den Branchen Metall, Chemie,
Bau, Holzverarbeitung, Gastronomie, Fremdenverkehr, Automatisierungstechnik und kaufmännische Berufe aus. Jeder dieser Lehrberufe
wurde in vier Schritten („Projektteile") transformiert und dient künftig als Modell für die übrigen
Lehrberufe der Branche.
Entschädigung für
Kommunismus-Opfer
Die Regierung in Prag hat beschlossen, den
Opfern der kommunistischen Herrschaft eine
Entschädigung von 400 Millionen Kronen (rund
150 Millionen Schilling) zu zahlen.
Laut Gesundheitsminister Jan Strasky soll
das Geld, den Opfern politischer Verfolgung in
der ehemaligen Tschechoslowakei (CSSR)
zukommen, die in Gefängnissen und Arbeitslagern interniert wurden.
Alle Opfer erhielten 625 Kronen (etwa 230
Schilling) für jeden Monat, den sie zwischen
dem Jahr 1948 und November 1989 in Haft verbracht hatten.
Viele Firmen finanziell in Nöten
Urlaubssperre der
Geschäftsstelle Wien
Die Sudetendeutsche Landsmannschaft
der Geschäftssteile Wien im „Haus der
Heimat", 1030 Wien, Steingasse 25, Tel.
718 59 19, Fax: 718 59 23, ist wegen
Urlaubs vom 30. Juni bis 18. Juli 1997
geschlossen. Für dringende Angelegenheiten ist ein Journaidienst jeweils am Mittwoch, dem 2. JuH, 9. Juli und 15. Juli, von
9 bis 12 Uhr, eingerichtet. Normaler
Dienstbetrieb ist wieder ab 21. Juli. Fax
durchgehend in Betrieb.
V
J
Die Finanzlage zahlreicher tschechischer Unternehmen ist im vergangenen Jahr deutlich
schlechter geworden.
Dies geht aus einer Analyse des Industrieund Handelsministeriums hervor. Demnach
erarbeiteten von 2000 erfaßten Unternehmen
im ersten Quartal 1996 nur 1356 Gesellschaften
Gewinn. Zum Jahresende seien es lediglich
noch 845 Firmen gewesen. Experten ist es ein
Rätsel, wieso die Unternehmen trotz ihrer
schlechten Finanzlage hohe Löhne auszahlen
und deren Wachstumstempo im Verlauf des
Jahres noch steigern konnten, schreibt „Miada
fronta dnes".
Zudem sei die Arbeitsproduktivität im vergan-
genen Jahr hinter dieser Entwicklung zurückgeblieben. Den Statistiken nach erhöhten sich die
monatlichen Durchschnittseinkommen im vergangenen Jahr um 18 Prozent.
Die Bezirksgruppe Graz
wünscht unserer Musikpädagogin Lmn. Margarete
Kroemer aus Marschendorf bei Trautenau alles
erdenklich Gute zu ihrem
100. Geburtstag am 29. 7.
Tschechische Regierung kürzt
die Sozialausgaben drastisch
Die tschechische Regierung hat drastische
Kürzungen der Sozialausgaben beschlossen.
Das laufende Sozialbudget für 1997 wurde zwar
nur um umgerechnet 266 Millionen Schilling
gekürzt, jenes für das kommende Jahr aber
gleich um acht Milliarden Schilling /1,15 Milliarden DM. Mit den freiwerdenden Mitteln sollen
das Budgetdefizit eingedämmt und Maßnahmen zur Ankurbelung der Wirtschaft finanziert
werden.
Mit dem Beschluß folgte die Regierung unter
Premier Vaclav Klaus den Vorschlägen von
Arbeits- und Sozialminister Jindrich Vodicka.
Demnach wird die Anzahl von unterstützungsberechtigten Menschen eingeschränkt. Statt
bisher 95 Prozent der tschechischen Eltern werden künftig nur mehr 75 Prozent Kinderbeihilfe
erhalten. Finanzminister Ivan Pilip schloß darüber hinaus nicht aus, daß die Gehälter von
Staatsangestellten auch im nächsten Jahr eingefroren werden könnten, um das angestrebte
Ziel eines leichten Budgetüberschusses zu erreichen.
Eine automatische Erhöhung der Pensionen
und des Existenzminimums soll es nur mehr
geben, wenn die Inflation zehn Prozent über-
steigt. Dies war in den letzten Jahren in Tschechien nicht der Fall. Liegt die jährliche Inflationsrate bei fünf Prozent, ist eine Erhöhung
Ermessenssache der Regierung. Die Arbeitslosenunterstützung wurde um zehn Prozent
gekürzt und beträgt höchstens das eineinhalbfache des Existenzminimums - in den ersten
drei Monaten 4560 Tschechische Kronen (1700
Schilling / 245 DM).
Gehälter für Beamte mußten
zusammengekratzt werden
Nach den jüngsten Turbulenzen in Tschechiens Wirtschaft und Politik mußten die Staatsangestellten bis Monatsmitte auf die Anweisung
ihrer Juni-Gehälter warten. Finanzminister Ivan
Pilip mußte sogar einen Gesetzesbruch begehen, um die Auszahlung zu gewährleisten. Er
überschritt den Budgetschuldenrahmen und
nahm von der Zentralbank CNB einen durch
das Budgetgesetz nicht gedeckten zusätzlichen
Kredit auf. Die im Juni übliche Anweisung des
dreizehnten Gehalts (Urlaubsgeld) und die Vorschüsse für die Juli- und August-Gehälter wurden allerdings ausgesetzt, kündigte der Minister
an.
elt kassieren!
rami
Raiffeisen
http: // www. raiffeisen.at / rbgooe
cire it
In jeder Raiffeisenbank!
SUDETENPOST
Folge 13/14 vom 3. Juli 1997
Willkommen zum 49. Bundestreffen der
Südmährer am 2. und 3. August 1997
Liebe Landsleute,
liebe Freunde der Südmährer,
liebe Geislinger Mitbürger,
ich möchte Sie mit dieser Begrüßung herzlich
zu unserem 49. Bundestreffen einladen und
Sie ermuntern, zu unseren Veranstaltungen zu
kommen. Im 52. Jahr der Vertreibung, friedfertig und trotzdem nicht dem Zeitgeist erliegend,
wollen wir uns wieder treffen und die Öffentlichkeit auf die Vergangenheit aufmerksam
machen, weil das, was wir aus der Vergangenheit her anzuprangern haben, als Unheil fortwirkt und Mittel der Macht geblieben ist. Ich
meine, solange Vertreibungen aus der Vergangenheit möglichst unerwähnt bleiben sollen,
solange werden sie auch in der Gegenwart
nicht unterbleiben. Das Elend unserer Tage ist
durch die Medien allgegenwärtig. In Zaire, in
Bosnien und wo auch immer. Hätte sich das
Bewußtsein über die Vertreibungen während
und nach dem Zweiten Weltkrieg zu einer
moralischen Realität entwickelt, dann wäre die
Gemeinschaft der Völker heute weniger herausgefordert. Wir können um unseres und des
Verständnisses von Menschlichkeit willen nicht
schweigen und nicht den politischen Wünschen
folgen und uns einfach von der Geschichte
überrollen lassen.
Es muß gesagt sein, auch im Rahmen der
Einladung zu unserem Bundestreffen, daß die
Sudetendeutschen tief enttäuscht sind und
keine Entwicklung erkennen können, die ihrer
moralischen und rechtlichen Position entspricht. Deutschland und die Tschechische
Republik haben sich auf eine Erklärung geeinigt, die Papier ist, solange der Geist und die
Taten der Menschen in der Tschechei und bei
uns dieses nicht nachvollziehen. Wir haben uns
bezüglich friedfertiger Annäherung Renovierung und Restaurierung von Kulturdenkmälern
verschiedenster Art sicher nicht ins Abseits
gestei/t. Wir mußten aber erfahren, daß man
uns auf die Seite schob, als es schwierig wurde
und die Staaten einfach zu Ergebnissen kommen wollten. Der Herr Bundespräsident und
der Herr Staatspräsident haben mit großen
Worten, die den Alltag nicht berücksichtigen
und die Vergangenheit nicht bewältigen, auf
ihre Völker eingeredet. Dafür werden sie in der
internationalen Öffentlichkeit gelobt. Wo bleibt
aber das Volk, wo bleiben Recht und Gerechtigkeit?
FESTPROGRAMM
FREITAG, 1. AUGUST 1997
15.00 Uhr Kranzniederlegung am Ostlandkreuz und am Grab ctes ersten Landschaftsbetreuers Josef Löhner.
16.00 Uhr: Sitzung des Südmährischen Landschaftsrates im „Atten Rathaus".
18.00 Uhr: Gemeinsame Sitzung des Südmährischen Landschaftsrates und der Obleute
der südmähfischen Verbände in Österreich im
„Alten Rathaus".
Kommen wir zusammen und reden wir miteinander, wenn schon die tschechische Staatsführung nicht mit uns reden will und die deutsche Öffentlichkeit nicht für uns eintritt.
Ich sage Ihnen, wir leben noch und wir werden nicht ruhen, um füreinander da zu sein. Um
auch da zu sein, wenn sich die politischen Verhältnisse und vor allen Dingen die Entwicklung
der politischen Moral in unserer Heimat verbessert haben.
SAMSTAG, 2. AUGUST 1997
9.00 Uhr: Landschaftstag in der Aula des
Michelberg-Gymnasiums.
10.15 Uhr: Kreistage im Michelberg-Gymnasium.
13.30 Uhr: Sitzung des Patenschaftsrates im
Michefberg-Gymnastum.
14.30 Uhr: Festliche Eröffnung des 49. Bundestrefferts in der AuJa des Michelberg-Gymnasiums.
Grußworte: Oberbürgermeister Martin Bauch,
GeisÈìngen; Or. Werner Nowak, Landesobmann
der SL, BW; Hofrat Prof. Dr. Gottlieb Ladner,
Obmann des Dachverbandes der Südmährer in
Österreich.
Verleihung d. Südmährischen Kulturpreises.
Festvortrag: Bernd Possett, MdEP, steflv. Bundesvorsitzender der SLÏ „Volksgruppe mit Zukunft: Europa braucht die Sudetendeutschen".
17.30 Uhr: Kfemens-Maria-Hofbauer-Gedächtnisgottesdienst in der Pfarrkirche Sankt Maria,
Geisfingen-Altstadt.
20.00 Uhr: Sommerserenadenkonzert der Südmährischen Sing- und Spielschar im Schloßhaf
Geisfingen-Eybach. Eintritt DM 1Q-. Zubrtngerdlenst mit Bus. Abfahrt 19.30 Uhr an der TVAHaüe sowie Rückfahrt nach Ende der Veranstaltung zur TVA-Halle.
„Südmähren lebt", kommen Sie und zeigen
Sie, daß es so ist.
Franz Longin, Landschaftsbetreuer
SONNTAG, 3. AUGUST 1997
8.30 Uhr: Festgottesdienst, Hauptzetebrant
und Predigt: Weihbischof Dr. Johannes Kreidier,
Rottenburg / Stuttgart in Konzefebration mit
Pfarrer Edgar Briemle und den Heimatpriestern;
Totenehrung.
10.00 Uhr: Kundgebung, Festredner: Minister
Gerhard Mayer-Vorfelder, MdL, anschließend
großes Heimattreffen der Ortsgemeinschaften.
14.00 Uhr: Treffen der „Jüngeren Generation"
im Musiksaat der Lindenschule.
Landschaftsbetreuer Franz Longin
Heimatfahrt
nach Bärn
Erbschaften des Sudetendeutschen Sozialwerkes
ermöglichten Baubeginn
Bereits seit 1992 wird alljährlich im September eine Gemeinschaftsfahrt nach Nordmähren
durchgeführt. Im Mittelpunkt steht dabei der
Besuch der ehemaligen Kreisstadt Bärn. Initiator dieser Fahrt ist der hessische Landesobmann Alfred Herold, dessen Wiege in Bärn
stand. Die heurige Fahrt dauert vom 11. September 1997 (Abfahrt) bis zum 17. September
(Rückfahrt). Die Reiseroute: Eschwege Gießen (Autobahnraststätte Reinhardshain) Hanau/Hbf. - Nürnberg (Zusteigemöglichkeiten
an der A3 zwischen Hanau und Nürnberg) Waidhaus / Grenze - Pilsen - Prag - Brunn Olmütz - Bärn.
Es wurde wieder ein anspruchsvolles Programm zusammengestellt. Neben einer großen
Altvaterrundfahrt wird dem deutsch-tschechischen Begegnungszentrum in Mährisch-Schönberg ein Besuch abgestattet. Ein Tagesausflug
führt in die mährische Landeshauptstadt Brunn.
Am 14. 9. findet eine deutsche Messe statt
(Pf. Kindermann) und in Rautenberg wird ein
deutscher Gedenkstein eingeweiht. Zwei Tage
sind für „Spurensuche" in der Heimat reserviert.
Anmeldungen: Edith Heinemann, Rotenburger Str. 54, 37269 Eschwege, Tel. 05651 /
10919 und Alfred Herold, Offenb. Landstr. 21, in
63512 Hainburg, Tel. 06182 / 4296; Fax 06182 /
68643. Dort erhalten Sie auch nähere Infos.
Richtfest auf dem Heiligenhof
Priesterjubiläum
Am 24. Juli 1997 feiert unser langjähriges Mitglied Herr Professor P. Dr. Oswald
Gehlert sein fünfzigjähriges Priesterjubiläum.
Wir wünschen dem jubilar alies erdenklich Gute und Gottes Segen für sein weiteres Wirken.
Bund der Erzgebirger - Der Vorstand
Stiftung
Sudetenland
Nach einem langen Winter, der den Baubeginn auf dem Heiligenhof um einige Wochen
hinauszögerte, begannen die Umbau- und Renovierungsarbeiten Mitte Februar am Bungalow
des Zeltplatzes und Anfang April am Haupthaus. Am 7. Mai konnte Richtfest gefeiert werden, inzwischen arbeiten die Handwerker an
den Inneninstallationen. Traudì Kukuk, die
Heim- und Verwaltungsleiterin der sudetendeutschen Bildungsstätte in Bad Kissingen, dankte
dem Architekten und allen, die zum Gelingen
des Rohbaus beigetragen haben. Der Schweinfurter Bauunternehmer Helmut Irblich (früher
Jägerndorf / Sudetenland) betonte im Namen
der Handwerker, daß es gelungen sei, deutsche
Arbeitskräfte zu verpflichten. Architekt Eckhard
Kudlich (Marktleugast, früher Troppau) würdigte
die Leistungen der beteiligten Firmen.
Der Bungalow des Zeltplatzes, zu dem rund
ein Hektar Wald- und Wiesengelände gehört,
war inzwischen in die Jahre gekommen, so daß
sich die Frage „Abriß oder Modernisierung?"
stellte. Wegen mangelnder statischer Tragfähigkeit mußte etwa ein Drittel der alten Bausubstanz weggerissen werden. Es entstand ein
neues Sommerhaus mit Satteldach, das mit
modernen Duschräumen und Sanitäranlagen,
einem großen Küchenbereich für die Selbstversorgung der Gästegruppen und einer Heizungsanlage ausgestattet ist. Für rund 300.000 DM
modernisiert, steht das Gebäude nun wieder
der Jugend zur Verfügung und kann auch
während der kalten Jahreszeit genutzt werden.
Ohne nennenswerte Beeinträchtigungen der
Seminar-Veranstaltungen begannen die Bauarbeiten mit den Renovierungsarbeiten am
Haupthaus. Hier wurden bislang 320.000 DM
investiert. Das Nordende des Gebäudes wurde
dem Aussehen des Bauwerkes angepaßt,
Dem Stiftungsrat der Stiftung Sudetenland gehören an: Dr. Alfred Ardelt, Landesobmann der SL, Präs.-Mitglied der SLBundesversammlung; Helmut Haun, Minist.-Dirigent a. D.; Hans Ulrich Kopp, Mittelständischer Unternehmer, Vorstandsassistent; Heinz Kraus, Finanzpräsident
a. D.; Erwin Kronewitter, Deutscher Böhmerwaldbund, Bauunternehmer; Jörg Kudlich, Minist.-Rat, Sudetendeutsches ArchivVorsitzender; Edmund Liepold, Arbeitskreis für deutsche und europäische Bauernfragen; Rudolf Mähner, Wirtschaftsberater, Witiko-Landesvorsitzender; Dr. Werner Nowak, Rechtsanwalt, Landesobmann
der SL; Dr. Walter Staffa, Arzt, Vorsitzender des Deutschen Seminars Stuttgart;
Horst Rudolf Übelacker, Bundesbankdirektor, Witiko-Bundesvorsitzender.
^
gleichzeitig entsteht so mehr Raum für zwei
weitere Büros, der Personalaufenthaltsraum
erfährt eine Vergrößerung, ein Lehrerzimmer
und drei Gästezimmer werden mit Dusche und
WC ausgestattet. Letztendlich sollen weitere
500.000 DM in die Fassadensanierung und
Ausstattung zahlreicher Gästezimmer mit Dusche und WC fließen.
Zwei jüngere Erbschaften ermöglichten den
Beginn der jüngsten Baumaßnahmen am Heiligenhof. Der kürzlich verstorbene Hans Fritscher begleitete in den letzten Jahren die Entwicklung des Heiligenhofes mit wohlwollendem
Interesse, vor allem aber mit Anregungen für
weitere Ausbau- und Renovierungsvorhaben.
Natürlich war auch ihm klar, daß Baumaßnahmen nicht ohne erhebliche Eigenmittel zu realisieren und öffentliche Zuschüsse in Zeiten leerer Staatskassen undenkbar sind. So entschied
er sich 1990, sein gesamtes Vermögen dem
Sudetendeutschen Sozialwerk zu vererben.
Auch Adelgunde und Franz Möldner waren
dem Sozialwerk in besonderer Weise zugetan.
Der 1986 verstorbene Franz Möldner war
langjähriger Erster Vorsitzender des Sozialwerks und auch seine im November des Jahres
1996 verstorbene Frau war über viele Jahre
hinweg aufmerksame Begleiterin und Förderin
der Arbeit des SSW.
Carsten Eichenberger
Urlaubssperre
Während der Urlaubszeit in den Monaten Juli und August bleibt die Geschäftsstelle der Sudetendeutschen Landsmannschaft in Oberösterreich, 4040 Unz, Kreuzstraße 7, geschlossen.
V
Die beim Regierungspräsidium Stuttgart
eingetragene „Stiftung Sudetenland e. V."
soll dem Lebensrecht und dem Recht auf
die Heimat der Sudetendeutschen dienen;
sie ist staatlich als gemeinnützig anerkannt
und uneigennützig tätig.
Wegweisende Grundlage ist die Entschließung des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen vom 22. November 1967,
in der es heißt:
1. Durch Krieg darf kein Gebiet erworben
werden. - 2. Besetzte Gebiete müssen
geräumt werden. - 3. Die Rechte der Vertriebenen sind zu wahren.
Ziel der Stiftung ist auf der Grundlage
dieser Entschließung und damit auf der
Grundlage anerkannten Völkerrechts ein
von den rechtmäßigen Erben und Bekenntnis-Sudetendeutschen
besiedeltes
Sudetenland als Teil eines partnerschaftlich verbundenen freien Europas der Vaterländer. Die Stiftung berät Anspruchsberechtigte über Möglichkeiten der Geltendmachung ihrer Rechte unter Beachtung
der Rechtsberatungsbestimmungen. Sie
ist bereit, Vermögens-, tntschädigungsund insbesondere Eigentumsansprüche
(auch Immobilieneigentum) treuhänderisch
zu übernehmen und zu vertreten. Die Stiftung wird vor allem in Fällen tätig, in denen
Sudetendeutsche keine Erben haben oder,
wenn Erben vorhanden, aber nicht in der
Lage bzw. nicht bereit sind, die Tradition
der Vorfahren weiterzuführen und die entsprechenden Rechte selbst zu wahren.
J
J
Wir gratulieren unserem langjährigen Chormitglied Maria
Barnreiter, geb. Lausecker und
Gatten Johann zur Goldenen
Hochzeit am 31. Mai 1997 in
Sankt Martin / Traun.
Sudetendeutscher Singkreis
Linz /Traun
Lodgman-Plakette
für Karl Rotter
Ehrungen standen in
den
Bezirksgruppen
Oberbayern an. Eine
Sitzung des oberbayerischen Bezirksvorstandes in München nutzte
BO Herbert Prochazka
dazu, dem Referenten
für Bauernfragen und
Mitglied des Landesvorstands, Karl Rotter (Foto), die Lodgman-Plakette zu überreichen. Der
1918 in Weikersdorf bei Mährisch Schönberg
geborene Rotter fand nach über fünf Jahren
russischer Gefangenschaft 1951 seine Familie
im schwäbischen Todtenschleule wieder. Rotter
ist seit über 40 Jahren SL-Mitglied und neben
seiner Tätigkeit auf Landesebene auch Ortsobmann von Dachau-Stadt und geschäftsführender Kreisobmann von Dachau, Mitglied
der Bundesversammlung, Vorstandsmitglied
der Heimatlandschaft Altvater und seit fünf Jahren Heimatkreisbetreuer von Mährisch Schönberg sowie seit acht Jahren stellvertretender
Landesobmann vertriebener Bauern in Bayern.
SUDETENPOST
Folge 13/14 vom 3. Juli 1997
Heimat im Herzen
Stti>ctettì>ettt£d)ee ^ctmuttrcffett
WIEN UND KLOSTERNEUBURG - 20. BIS 21. SEPTEMBER
Resultat der Deutsch-tschechischen Erklärung:
VERHÖHNUNG HEMMT VERSÖHNUNG
Samstag, 20. September, Wien:
10 bis 18 Uhr: Nonstop Video- und Lichtbildvorführungen: Schicksalsheimat Böhmen Mähren - Schlesien, Haus der Heimat, 1030 Wien, Steingasse 25, 2. Stg./2. OG.
9 bis bis 13 Uhr: Böhmerwaldmuseum - Erzgebirger Heimatstube, 1030 Wien, Ungargasse 3, Parterre
9 bis 12 Uhr: Nordböhmen-Heimatstube, 1080 Wien, Kochgasse 34/Tür 12
Sonntag, 21. September, Klosterneuburg:
„Ausstellung Heimat im Herzen", Böhmerwaldmuseum und Erzgebirger Heimatstube,
1030 Wien, Ungargasse 3. Geöffnet von 25. Mai bis 26. Oktober 1997, jeden Samstag
von 9 bis 12 Uhr.
Unter diesem Titel zeigt das Böhmerwaldmusem, das seit 25. Mai 1997 gemeinsam
mit der Erzgebirger Heimatstube nach der
Wintersperre wieder geöffnet ist, eine mit
reichem Bildwerk ausgestattete sehenswerte Ausstellung der Böhmerwaldheimat.
Die schönen, unvergeßlichen Bilder uralter deutscher Kulturstätten, vertraute Bilder der Städte und Dörfer, die auf lichten
Anhöhen herrlicher Waldlandschaft eingebettet liegen. Bilder vom Leben und Schaffen ihrer Menschen, von deren Sitten und
Gebräuchen. Sie alle vermitteln in lebhafter
Vielfalt dem Museumsbesucher ein buntes
Gemälde von der geliebten Heimat der Böhmerwäldler.
Weit hingezogene Wälder, ausgedehnte
Täler und Höhen, lassen die Weiten des
Raumes erahnen, in denen der Hochwald in
gottesnaher Natur dem Menschen stolz und
mächtig seit urdenklichen Zeiten begegnen.
Schlösser alter Geschlechter, historische
alte Bauten und Kirchen, Wohn- und Gedenkstätten Adalbert Stifters und anderer
geistiger Schöpfer des Kulturlebens Böhmens sind in Schrift und Bild festgehalten.
Geschichtskundig aufgeschlossen, in treffender Aufmachung, begleitet der Wortlaut
zu den Bildern das gesamte ins Licht der
Gegenwart gesetzte Sammelwerk der Ausstellung „Heimat im Herzen".
Die dargebrachte Heimatschau ist bis
26. 10. 1997 zu den Öffnungszeiten des
ERBEN
GESUCHT
Verwandte der Eheleute Franz
ZACH und Maria, geb. Habrova,
welche in den 70er Jahren des
vorigen Jahrhunderts in AltHart, Kreis Waidhofen an der
Thaya, wohnhaft waren.
Meldungen erbeten an DipLKfm. Wolfgang Moser, Zeppelinstraße 36, D-76530 BadenBaden, Telefon: 07221-3696-14
(bitte Aktenzeichen W-604 /
WM angeben).
6es.m.b.H. & Co KG • Im Höhnersteig 9 • A-4020 Linz
Tel.: (0732) 27 43 51 - 0* • Fax: (0732) 27 43 5317 • Telex: 02 2796
Böhmerwaldmuseums und der Erzgebirger
Heimatstube, die jeden Sonntag, vom 9 bis
12 Uhr, unentgeltlich zugänglich ist. Spenden sind erbeten.
Vergessen Sie nicht, diesen Bildgruß der
alten Heimat Böhmerwald durch Ihren Besuch der Ausstellung zu würdigen. Einen
besonderen Schmuck erhält die Bilderschau
beigegeben durch die reizvollen, mit künstlerischer Fertigkeit vollendeten einmaligen
schönen Klöppelarbeiten des Arbeitskreises
der Frauen, unter der Leitung der Bundesfrauenreferentin Gerda Maier.
Nach bisher vernommenen Äußerungen
seitens der Ausstellungsbesucher bietet die
Veranstaltung „Heimat im Herzen" in tief
beeindruckender anschaulicher Weise einen bildhaften Ausschnitt von der wahren
angestammten Heimat der Deutschen des
Böhmerwaldes.
Zur aufrichtigen Freude der Veranstalter
erwartet das Böhmerwaldmuseum im Verein
mit der Erzgebirger Heimatstube eine Besuchergruppe des „Adalbert-Stifter-Vereines",
am 28. Juni 1997 aus Augsburg. Die aus
45 Personen bestehende Reisegruppe, unter Führung von Herrn Otto Lang, will ihren
Besuch im Böhmerwaldmuseum insbesondere der Besichtigung der Ausstellung „Heimat im Herzen" widmen.
Das Böhmerwaldmuseum erwartet auch
Ihren Besuch und lädt dazu herzlich ein.
Mag. Engelbert Steinwender
Herbst-Seminar auf
Burg Hohenberg
21. bis 26. 9.: Kulturlandschaft Böhmen.
Begegnungen von Deutschen und Tschechen. 12. bis 17.10.: Menschen in Grenzgebieten. Das Beispiel Euregio Egrensis.
2. bis 7. 11.: Regionen, Kulturen, Völker.
Kulturregion Böhmen und Mähren. 16. bis
21. 11.: Nachbar Tschechien. 30. 11 bis
5. 12.: Schwierige Erbschaften. Deutsche
und Tschechen in den 90er Jahren.
Teilnahmebedingungen:
Unterkunft und Verpflegung: frei
Unterbringung: in Zweibettzimmern
Tagungsbeitrag: auf Anfrage
Fahrtkosten: gehen zu Lasten der Teilnehmer.
Kulturelle Kinderfreizeit
für Kinder aus der Tschechischen Republik und Deutschland:
10. bis 24. 8.: Burg Hohenberg
Teilnahmebedingungen:
Unterkunft und Verpflegung: frei
Teilnehmerbeitrag: DM 280,-, darin enthalten sind: Programmkosten, Tagesfahrten, Eintrittsgelder.
Fahrtkosten: gehen zu Lasten der Teilnehmer.
Anmeldungen richten Sie bitte an die
Grenzlandbildungsstätte Burg Hohenberg,
Postfach 24, 95691 Hohenberg, Telefon:
09233-77260, Fax: 09233-772611.
10 bis 12 Uhr: Mährisch-schlesisches Heimatmuseum, Rostockvilla (Franz Schubert und
seine mährisch-schlesischen Wurzeln)
12 Uhr: Eröffnung der Buchausstellung im Foyer der Babenbergerhalle
13 Uhr: Gottesdienst in der Stiftskirche
14 Uhr: Trachtenzug zum Sudetendeutschen Platz - Totengedenken
15 bis 18 Uhr: Großtreffen in der Babenbergerhalle
Grußworte und Ansprachen: Patenbürgermeister Dr. Gottfried Schuh, LV-Obmann
Adalbert Schmidl, Abg. z. NR. Mag. Herbert Scheibner
Mitwirkende: Prof. Uhi und sein Ensemble, Stadtkapelle Klsterneuburg
19. September bis 3. Oktober, Wien:
10 bis 18 Uhr, täglich - außer Sonntag: Ausstellung - Nachkriegsverbrechen. „Die Vertreibung und der Genozid an den Sudetendeutschen", Kulturzentrum „Haus der Heimat",
1030 Wien, Steingasse 25.
Prof. Dr. Wilhelm E. Mallmann 80
Professor Dr. Wilhelm E. Mallmann feiert
seinen 80. Geburtstag. Er wurde am 5. Juli
1917 in Maffersdorf bei Reichenberg / Nordböhmen geboren. Nach Absolvierung der
Grund- und Hauptschule sowie des Gymnasiums inskribierte er als ordentlicher Hörer an der philosophischen Universität in Florenz im
Herbst 1937. Wegen Einberufung zum Wehrdienst mußte er
sein Studium 1939 unterbrechen.
In den Jahren 1939 bis Mai 1944
war er als Panzerjäger und dann
als Dolmetscher neben Deutsch,
Englisch, Italienisch und Französisch im Einsatz. Von Mai 1944
bis April war er in britischer
Gefangenschaft, 1946 wurde er in St. Martin
bei Villach entlassen. Ab Oktober 1946 setzte er sein Studium in Florenz fort und am 17.
März 1951 promovierte er zum Dr. phil für
neuzeitliche Geschichte an der Universität in
Florenz. Von 1954 bis 1956 war Dr. Mallmann wissenschaftlicher Sekretär am Forschungsinstitut Salzburg für den Donauraum. Am 1. Oktober 1956 wurde Dr. Mallmann zum Direktor der Salzburger Volkshochschule bestellt. In seiner Ära entwickelte sich die Volkshochschule zu einer der
bekanntesten Erwachsenenbildungseinrichtungen. Neben seiner Leiterfunktion in Salzburg war Dr. Mallmann auch als Vortragen-
der im In- und Ausland tätig. Für seine Verdienste in der Erwachsenenbildung wurde
ihm im Jahre 1969 vom Herrn Bundespräsidenten der Titel Professor verliehen und die
Stadt Salzburg ehrte ihn durch Verleihung
des Ringes, das Land Salzburg
durch die Verleihung des silbernen Ehrenzeichens. Am 31. Oktober .1984 ging Prof. Dr. Mallmann
als Direktor der Salzburger Volkshochschule in den Ruhestand. Im
November 1980 wurde Dr. Mallmann zum Obmann der Sudetendeutschen
Landsmannschaft,
Landesverband Salzburg, gewählt, welche Funktion er noch
immer mit rastlosem Einsatz für
die Belange der Heimatvertriebenen ausübt.
In seine Schaffensperiode fällt auch die
Organisation und Gestaltung der 40-JahrFeier 1982 zum Gedenken an die Vertreibung, an der viel Prominenz und Politiker
und verschiedene Verbände teilnahmen. Im
Jahre 1995 wurde der Vertreibung vor fünfzig Jahren bei einem Gottesdienst in der
Kollegienkirche, zelebriert von Generalvikar
Dr. Paarhammer unter Teilnahme zahlreicher Persönlichkeiten und Landsleuten,
gedacht.
Am 20. Juni 1997 wurde ihm der vom
Papst verliehene Sylvesierorden durch Erzbischof Georg Eder überreicht.
Trachtenfestzug am 31. August
in Krems an der Donau
Autobus zum Nulltarif ab Wien!
Bereits mehrmals wurde auf diese sehr wichtige Brauchtumsveranstaltung hingewiesen.
Dieser Festzug findet im Rahmen der Internationalen Volkskunstfestspiele (mit über 130
Gruppen, aus Österreich, den angrenzenden
Ländern und aus allen Kontinenten) am Sonntag, dem 31. August, statt.
Auch wir als Sudetendeutsche werden in
einer geschlossenen Gruppe (Kinder, Jugendliche, Erwachsene jeden Alters) dabei mitmachen. Wir rufen alle sudetendeutschen Trachtenträger aus ganz Österreich recht herzlich
auf, daran teilzunehmen!
Treffpunkt ist um 13.15 Uhr in der ehemaligen
Kaserne in der Kasernstraße nächst dem Stei-
nertor in Krems. Der Festzug beginnt um 14 Uhr
und führt uns durch die Innenstadt (über die
Landstraße zur Kremstalstraße, weiter über die
Ringstraße bis zum Stadion, wo eine Brauchtumsveranstaltung den Festzug beschließen
wird).
Unter anderem wird ab Wien von Seiten der
Sudetendeutschen Landsmannschaft ein eigener Autobus zum Nulltarif geführt, Treffpunkt
(Abfahrt) ist um 9.50 Uhr, am Praterstem (Venedigerauseite, bei der Post).
Bitte um dringende Anmeldung dazu bei der
Sudetendeutschen Landsmannschaft in Österreich, Steingasse 25, 1030 Wien (zu Händen
von Frau Swoboda)! Machen auch Sie mit und
stärken Sie unsere Gruppe!
SUDETENPOST
Hofmann Irmi: „Köstlichkeiten aus Klöstern", Ehrenwirth Verlag München - Landesverlag Linz, 1996.204 Seiten, ill., Preis:
öS 218.-.
Wenn Sie kulturelle Sehenswürdigkeiten
und gleichermaßen kulinarische Köstlichkeiten im österreichischen, süddeutschen,
Schweizer und im Südtiroler Raum interessieren, sollten Sie sich dazu ein paar Tage
Zeit nehmen - vorher aber sollten Sie dieses
Buch lesen. Irmi Hofmann, Hauptschullehrerin aus Bayern, hat sich drei Jahre Zeit
genommen, um zu beweisen, daß in klösterlicher Abgeschiedenheit nicht nur der Geist
genährt wird; vielmehr hat die Autorin - wie
schon vor ihr die Heilige Teresa von Avila festgestellt, „daß Gott auch zwischen den
Kochtöpfen zugegen ist". So ist es ein Kochbuch der besonderen Art geworden, weil es
Irmi Hofmann verstand - mittlerweile hat sie
schon vier Kochbücher herausgebracht - ,
Kultur und Geschichte von mehr als hundert
Klöstern dem Leser nahezubringen und auf
ihre Besonderheiten hinzuweisen. Ob im
Benediktinerstift Kremsmünster, das - 777
durch Bayern-Herzog Tassilo gegründet durch seine Kunstsammlungen und die freistehende Sternwarte besticht, ob im
barocken Augustiner-Chorherrenstift St. Florian, dessen musikalische Tradition durch die
St. Florianer Sängerknaben weitergeführt
wird, oder im Stift Schlägl, wo sich 1218 die
Chorherren am Ufer der Großen Mühl niederließen und damit den Ausgangspunkt für die
wirtschaftliche Erschließung der Region
schufen, überall erhielt Irmi Hofmann die
Rezepte ihrer vorzüglichen Menüs und nicht zu vergessen - die Tips für die dazu
passenden klösterlichen Tropfen, womit wieder einmal die oft zitierte Einheit von Leib,
Geist und Seele in Klöstern bewiesen ist. Ein
Kochbuch der besonderen Art, das auch
durch seine prächtige Ausstattung zum relativ
günstigen Preis manche Hobby-Bibliothek
kochbegeisterter Hausfrauen und -manner
zieren wird.
hol
Dr. Karl Hans Erti. Kultur und Zeitgeschichte - Archiv der Zeit, Rosenheim,
Vertrieb: Buchdienst DVG, Postfach 1180,
D-3252 Preußisch Oldendorf.
Die Broschüre „Der Prager Maiaufstand
1945" beschreibt, wie und wer es eigentlich
ermöglicht hatte, daß sich, kurz vor Herannahen der russischen Armee, so etwas wie ein
Volksaufstand in Prag bilden konnte. Daß
eine Division der damals sogenannten russischen Befreiungsarmee Vlasov entscheidend
daran beteiligt war, wissen wohl die wenigsten. Nicht der massenhafte Widerstandswille und nationale Heroismus der Tschechen
waren Auslöser dieses blutrünstigen Austobens an den Deutschen, sondern Strategiespiele des nahen Kriegsendes.
Gerhard Rollmann: „Der verfehlte Weg",
Roman, 486 Seiten, DM 48,-, Verlag Druckhaus Mayer, Jena-Erlangen.
In seinem Roman „Der verfehlte Weg"
erzählt Gerhard Rollmann die Geschichte
einer Familie, die sich in den Wirren der Zeit
zu behaupten versucht. Großvater Wilhelm
Krumholz verkauft sein Gut und zieht in die
Stadt, um seinen Kindern eine Ausbildung zu
ermöglichen. Doch die Zahlungen des Käufers bleiben aus und nur der Älteste, Alexis,
kann sein Lehrerstudium beenden. Ein zweiter Sohn tritt in den Dominikanerorden ein
und bringt es bis zum Prior und Hochschullehrer. Der dritte, Wilhelm, aber muß das
Bäckerhandwerk erlernen und macht sich
selbständig. Zwischen den liberalen Alexis
und Mannes, dem Dominikaner, kommt es
öfter zu Meinungsverschiedenheiten (Spiegelbild der österreichischen Gesellschaft).
Von allen dreien aber hat nur Alexis einen
Nachkommen, Ernst, der den Vorstellungen
des Vaters nicht genügt. Deshalb schickt er
ihn zu dem inzwischen reich gewordenen
Onkel, um das Bäckerhandwerk zu erlernen.
Doch Ernstens ganze Liebe gilt der Natur. Er
heiratet die Tochter eines Großbauern, Anna,
die sich später zum eigentlichen Motor eines
Geschäftes entwickelt, das sie zuerst in
Pacht, später als Besitz übernehmen. Als der
Erste Weltkrieg losbricht, scheint alles gefährdet und Ernst versucht vergeblich, vom
„Dienst an der Waffe" befreit zu werden. Landesweit bringen Hunger und Not Unruhe in
Wir haben gelesen
die Städte. Die Schwierigkeiten sind kaum zu
meistern. Doch der Friedensschluß bringt nur
fremde Sieger. Neue Schwierigkeiten tun sich
auf, bis sich auch hier die Wogen glätten.
Nach den Anfangsschwierigkeiten wendet
sich Ernst mehr seiner alten Liebe, der Natur,
zu, während Anna das Geschäft und vier Kinder zu betreuen hat. Der Großvater Alexis
sorgt dafür, daß nicht schon der Erstgeborene in der Backstube landet, er wird wie sein
Vorbild Lehrer, die kranke Tochter heiratet
einen Sportler, der dritte wendet sich als ehrgeiziger Student der nationalistischen Idee zu
- worüber seine Mutter entsetzt ist - und der
letzte weiß nicht, wohin er soll und pendelt so
zwischen „Kunst und Backkunst" hin und her.
Der Zweite Weltkrieg wirft alle Pläne durcheinander und läßt mit seinem Ausgang alle
weitgesteckten Ziele unerreichbar werden.
Die Familie verliert allen Besitz und muß ihre
Heimat, wie das Land verlassen.
ten), die Gemeindechronik in Wickwitz von
1828 bis 1918 (Seite 36 bis 309) und U NAS
VE VOJKOVICICH A JAKUBOVE (Bei uns in
Wickwitz und Jokes) durchgesehen und das
Wichtigste aufgenommen.
Weitere Beiträge sind unter anderem
urzeitliche Funde am Mutschiegl, Herrschaft
Hauenstein, Volkscharakter, Altvorderen,
Bauernhof, Bauernhochzeiten, Schulwesen,
Wald und Jagd, Berghang rutscht in die Eger,
Eisenbahnzeitalter, Eisgang, Hans-KudlichWarte, Kirchsprengel Welchau, Ratschenbuben, Maibaumfest, Egertal-Heimatfest, Porzellanfabrik in Jokes, die schrecklichen Ereignisse 1945 in Totzau, Vertreibung und Neubeginn, Eghalanda Gmoi z'Pfungstadt, Patenschaftsübernahme für Wickwitz und Jokes
sowie eine Zeittafel über die Sudetendeutschen, die mit den keltischen Boier um 400 v.
Chr. beginnt.
„Hier lege ich Ihnen einen Roman vor, der
ganz frisch aus der Presse kommt und von
allen jenen Tatsachen erzählt, die in dem
Deutsch-tschechischen Vertrag verschwiegen wurden," schrieb Gerhard Rollmann an
die „Sudetenpost". „Trotzdem kann man ihn
als ,Antikriegsroman' auslegen, da es ja die
zwei Weltkriege waren, die alte Ordnungen
zerstörten. Daher ist er auch für jene lesbar,
die von den Vertreibungen nichts wissen wollen."
Josef Walter König: „In Nordmähren und
Sudetenschlesien unterwegs", 128 Seiten,
DM 17.90. Zu bestellen bei: Helmut Preußler Verlag, 90482 Nürnberg, Dagmarstr. 8,
Tel. (09 11) 9 54 78-18, Fax (0911) 54 24 86.
Josef Walter König, 1923 in Hotzenplotz
geboren, und als erfolgreicher Schriftsteller
ausgewiesen, hat den ersten Reiseführer in
unsere engere Heimat zusammengestellt. Mit
128 Seiten Text, 54 Abbildungen, davon 29 im
Vierfarbendruck, führt er in unser unvergessenes Heimatland. Mit neun Stadtplänen der
wichtigsten Städte sowie einem deutschtschechischen Verzeichnis der Orte und geographischen Bezeichnungen. Ein Vademekum zur Vorbereitung einer Reise und „vor
Ort". Der Reisebegleiter ist aber zugleich
auch ein Buch, das Erinnerungen und
Sehnsüchte weckt. Das Buch führt in die Kreise Bärn, Freiwaldau, Freudenthal, Jägerndorf,
Mährisch-Schönberg,
Römerstadt,
Sternberg, Troppau sowie in das Kuhländchen und den Schönhengstgau.
„... und zogen in die Ferne", Sudetendeutsche Siedlungen und Gemeinschaften in aller Welt von 1827 bis heute, von
Horst Löffler. Das Buch, Eckartschriftenband Nr. 141, hat 108 Seiten im TB-Format
und kostet öS 88.-.
Nicht erst seit der Vertreibung aus ihrer
jahrhundertealten Heimat in den böhmischen
Ländern in den Jahren 1945/46 sind die
Sudetendeutschen weit verstreut - bereits in
der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts entstanden durch freiwillige Auswanderung
sudetendeutsche Siedlungen außerhalb ihrer
Heimat.
Zum ersten Mal liegt nun eine umfassende
und dennoch knapp und übersichtlich gehaltene - und damit gut lesbare - Darstellung
über Entstehen, Entwicklung und heutige
Lage der sudetendeutschen Siedlungen und
Gemeinschaften in aller Welt vor, von Neuseeland über das südliche und nördliche
Amerika, über Skandinavien und das Banater
Bergland bis hin zu den nach der Vertreibung
aufgebauten sudetendeutschen Gemeinschaften und den nach 1989 entstandenen
Zusammenschlüssen der wenigen in der Heimai verbliebenen Sudetendeutschen.
Der Autor, 1940 in Oberplan im Böhmerwald geboren, befaßt sich seit Jahrzehnten
mit den deutschen Minderheiten in aller Welt
- als Sudetendeutscher, der seiner Volksgruppe eng verbunden ist, natürlich in besonderer Weise mit seinen sudetendeutschen
Landsleuten. So entstand eine handliche,
besonders auch Jüngere interessierende
Übersicht, wie sie in dieser Eindringlichkeit
und Gegenwartsnähe bisher nirgendwo sonst
zu finden war.
Anschriften der sudetendeutschen Gemeinschaften in aller Welt ergänzen den
Band.
G.Z.
Im November vorigen Jahres ist das Heimatbuch „Dorfgeschichte von Jokes im
Egerland" erschienen, herausgegeben
von Oskar Girschick, Tilsiter Str. 4 A,
64372 Ober-Ramstadt (Telefon 0 61 54/26
61). Über diese Adresse ist die Broschüre
zum Preis von DM 35,- mit Rechnung lieferbar. Umfang 312 Seiten, mit 49 Fotos,
20 Zeichnungen und 5 Landkartenausschnitten.
An dem Heimatbuch haben ehrenhalber
und in dankenswerter Weise 27 Personen
mitgearbeitet. Neben alten Büchern ab 1785
(entnommen sind die Beschreibungen über
Jokes und die Nachbarorte) wurden die
Schulchronik in Jokes von 1922 bis 1971
(226 Seiten), die Gemeindechronik in Jokes
von 1914 (398 Seiten), von 1939 (392 Sei-
Josef Carl Grund, „Im Erzgebirg' und
Egerland". Erlebtes und Erlauschtes. 144
Seiten, DM 19,70. Helmut Preußler Verlag,
90482 Nürnberg, Dagmarstraße 8.
„Heitere Geschichten mit wehmütigem Lächeln" nennt der Autor seine erlebten und
erlauschten Erzählungen aus dem Böhmischen Erzgebirge und dem Egerland. Der
Bogen ist weit gespannt: von sagenhaften
Zeiten in die Gegenwart, von Kaiser Karl IV.
bis zum alten Pospischel. Der Autor ist im
Erzgebirge und im Egerland aufgewachsen
und kennt Land und Leute. Das Heimatland
seiner Kindheit und Jugendzeit läßt Josef
Carl Grund in schönen, aber auch spannenden Geschichten wieder aufleben. In dieser
interessanten Sammlung finden Sie Heiteres,
Nachdenkliches und Erbaulichkeit. Josef Carl
Grund wurde 1920 in Dümberg bei St. Joachimsthal geboren und lebt seit 1957 in Nürnberg. Er schrieb mehr als 100 Bücher: Kinderund Jugendbücher, Romane, Reisebücher;
32 Theaterstücke und einige Hör- und Fernsehspiele. Seine Bücher erschienen in 15
Sprachen (darunter Japanisch, Polnisch, Finnisch, Rätoromanisch, Afrikaans). Für seine
Werke erhielt der Autor neun deutsche und
sechs ausländische Auszeichnungen. 1982
bekam er den „Kulturpreis der Sudetendeutschen Landsmannschaft für Schrifttum".
Sepp Koppal: „Von Heimat zu Heimat",
ein beachtenswerter Gedichtband, erschienen im Selbstverlag des Autors.
DM 23,80, incl. Porto und Verpackung.
Bestellungen sind an den Autor Sepp Koppal, Postfach 33, D-63918 Großheubach,
Telefon 0 93 71 / 32 52, zu richten.
Rechtzeitig zum Treffen seines Heimatkreises Dux in der Patenstadt Miltenberg ist im
Selbstverlag des Autors Sepp Koppal ein kleiner, aber durchaus beachtenswerter Gedichtband mit dem Titel „Von Heimat zu Heimat"
erschienen. Sepp Koppal, 1927 im Wallfahrtsort Maria-Ratschitz in Böhmen geboren, bietet dem interessierten Leser in zahlreichen
Gedichten und erklärenden Zwischentexten
eine Wegbeschreibung besonderer Art. Es ist
Folge 13/14 vom 3. Juli 1997
der sich über fünf Jahrzehnte hinziehende
Weg eines Heimatvertriebenen von Böhmen
ins schöne Frankenland, in seine neue Heimat Großheubach bei Miltenberg. Koppal
beschreibt auf seinem Weg viele Stationen,
kleine Umwege, aber gerade auch die vielen
Menschen am Wegrand. Sein Weg streift
auch alle Jahreszeiten, den hoffnungsvollen
Frühling ebenso wie den Sommertagstraum,
den bunten Herbst und auch die kalten Tage
und schönen Feste des Winters. Mit der
Weihnacht verbindet er Träume seiner Jugendzeit in der böhmischen Heimat, aber er
geht auch die Vermarktung dieses und anderer Feste kritisch an. Er geht seinen eigenen
Weg und fühlt sich doch nie allein. Mit Ehrfurcht sieht er in der belebten wie unbelebten
Natur die Schöpferkraft Gottes. Hast und Eile
liegen dem „Wanderer durch ein halbes Jahrhundert" fern. Er rennt nicht, sondern er geht
offenen Blickes und nimmt sich Zeit für das
Betrachten manch glücklicher Begebenheiten
am Wegesrand. Am Ende dieses Weges
dankt er nicht nur Gott dafür, daß er ihn allzeit
begleitet und beschützt hat - vor den Wirren
des Krieges, durch die bitteren Erfahrungen
der Vertreibung und manch andere Not. Er
dankt auch allen Menschen, die ihm auf diesem Weg begegnet sind und ihm geholfen
haben und denen, die ihm eine neue Heimat
haben finden lassen. Sein Rat ist schlicht,
nicht ziellos nach vorn zu gehen, sondern das
Zurückliegende in Erinnerung zu behalten,
nicht zu vergessen, woher man kommt, aber
auch mit offenem Auge das zu sehen, was
vor einem liegt. Der Titel „Von Heimat zu Heimat" und auch der Inhalt seines Buches weisen gezielt darauf hin, daß das Schicksal der
Vertriebenen nicht unbedingt die Heimatlosigkeit sein muß. Die „alte" wie auch die „neue"
Heimat sind gleichsam wie die beiden Kammern unseres Herzens. Sepp Koppal weist
bewußt darauf hin, daß in den Herzen der
Heimatvertriebenen der Gleichklang zwischen der Vergangenheit, der Gegenwart und
der Zukunft nur dann stimmt, wenn die alte
wie die neue Heimat den gleichen Platz im
Herzen haben.
Der Gedichtband von Sepp Koppal ist
weder nur Erinnerungs- noch Trauerliteratur.
Seine Gedichte haben realen Bezug und lassen ihn als aufmerksamen Beobachter auch
scheinbare Banalitäten erkennen. Und doch
sind seine Gedichte besinnlich und - obgleich
einfach in Sprache und Stil - animieren sie
zum Nachdenken. Sie sind nicht für den
Augenblick bestimmt. Bisweilen finden sich
auch Sechszeiler, die die Spontaneität ihrer
Entstehung nicht verleugnen können und ein
wenig an Limericks erinnern.
Diesem Gedichtband gebührt Aufmerksamkeit und es ist ihm eine interessierte Leserschaft zu wünschen. Und wer schon nicht
unterm Jahr die Zeit findet, Gedichte zu
lesen, der sollte sie sich dafür zumindest in
der stillen Zeit zwischen Weihnachten und
dem neuen Jahr nehmen - es lohnt sich wirklich.
Dkfm. Hans-Werner Wanie
Reiner Elsinger: „50 Jahre Vertreibung
der Deutschen aus Südmähren 1945 1995". Das Hardcover-Buch im Format A4
(20,5 x 29,2 cm), mit 214 Seiten, 43 Fotos
sowie 77 Dokumenten, Grafiken, und Kartenskizzen kostet S 255.-. Bestellungen
schriftlich an: „Dachverband der Südmährer", per Adresse Reiner Elsinger, A-2380
Perchtoldsdorf, Postfach 50, oder im
Buchhandel. ISBN 3-9500683-0-9.
Das Buch schildert nach einem kurzen,
geschichtlichen Rückblick auf Besiedelung
und Grenzen vor allem die Entstehung des
deutsch-tschechischen Gegensatzes im 19.
Jahrhundert, die Entwicklung zum Nationalstaat CSR, die nationalen Irrtümer der Zwischenkriegs- und Kriegszeit als Ursache der
Vertreibung. Eine Vielzahl wichtiger Daten
und Fakten zum deutsch-tschechischen Verhältnis, zur eigentlichen Vertreibung und zur
Eingliederung der Vertriebenen nach dem
Krieg und der Bildung der landsmannschaftlichen Gliederungen. Es ist ein historisch
wahrheitsgemäßer Argumentationskatalog,
der auch eine Zusammenfassung völkerrechtlicher Grundlagen für eine gedeihliche
Zukunft Europas aufzeigt. Viele anschauliche
Illustrationen machen das Buch zum unentbehrlichen Helfer in der historischen Auseinandersetzung.
SUDETENPOST
Folge 13/ U vom 3. lull 1997
Vor 60 Jahren starb in Graz
die Mystikerin Sr. Klara Fietz
Am 15. Juni 1937 starb in Graz im Alter von
32 Jahren Sr. Klara Fietz aus der Kongregation
der Franziskanerinnen von der Unbefleckten
Empfängnis. Sie war eine fachlich hochgebildete Lehrerin und wurde von ihren Schülerinnen
hochverehrt, weil sie ihnen mit großem Verständnis begegnete. Mit Geduld und Ergebung
hatte sie seit 1926 ihre Kankheit, Lungentuberkulose und später auch Darmtuberkolose, ertragen. Daß sie aber mehr war als eine vorbildliche
Lehrerin und Ordensfrau, erfuhr die Welt erst,
als sie an ihrem Sterbetag ihrem Spiritual zwei
Hefte überreichte, die ihr Tagebuch während
der letzten drei Jahre ihres Lebens darstellten.
Voller Erstaunen erfuhren ihre Mitschwestern
durch diese Aufzeichnungen nach dem Tode
von Schwester Klara, daß diese sonnige
Schwester mit dem strahlenden Lächeln im aufreibenden Leben der Schule und im unauffälligen Alltag des Klosterlebens zu einer tiefen
Mystikerin gereift war. Unter dem Titel „Gott lieben, meine einzige Wissenschart" erschien das
Tagebuch bald im Druck, das Sr. Klara in die
Reihe großer Liebender und Gottesfreunde
stellt.
Schon 1943 wurde der Seligsprechungsprozeß eröffnet. 1968 wurden die Akten des Informationsprozesses in Graz abgeschlossen und
nach Rom gesandt. Als Vizepostular für die
Seligsprechung wurde in Deutschland der
Landsmann Sr. Klaras, Vertriebenenseelsorger
Pfarrer Adolf Schrenk, in Österreich Klaras Mitschwester Paula vom Schwester-Klara-Komitee
in Graz bestellt. Die Seligsprechung wird in
nächster Zeit erwartet.
Sr. Klara wurde als Rosa Fietz am 6. Jänner
1905 in Niederlindewiese im damaligen Österreichisch-Schlesien geboren, besuchte die dortige Volksschule und ab 1915 die Bürgerschule
der Ursulinen in Freiwaldau. Nach deren Abschluß trat sie 1919 als Kandidatin bei den Gra-
zer Schulschwestern ein, einer 1843 gegründeten Kongregation. Rosa machte in Graz 1923
ihr Abitur und absolvierte das Noviziat. Dabei
erhielt sie den Ordensnamen Klara. 1927 legte
sie die ewige Profeß ab und studierte dann in
Graz noch Deutsch und Geographie. Das
Thema ihrer Doktorarbeit war „Das Romeo-undJulia-Motiv im deutschen Drama". Sie war die
erste Schwester der Kongregation, die promovierte. In dieser Zeit meldeten sich immer wieder Anzeichen ihrer Krankheit, so daß Klara
manche Monate zur Behandlung war. Im März
1935 brach sie während einer Schulkonferenz
völlig zusammen, im April war klar, daß ihr noch
höchstens zwei Lebensjahre bleiben könnten.
Aus ihrem Tagebuch wissen wir, wie sie sich
in dieser Zeit auf ihren Heimgang vorbereitete:
„In Liebe brennen am Fuße des Kreuzes und
immer höher hinauf brennen, bis die Flamme
schließlich hinauf schlägt in das göttliche
Feuer", schreibt sie. Ihre Sehnsucht nach dem
Tode hatte nichts mit Lebensmüdigkeit zu tun,
sondern macht sichtbar, was Mystik ist: Reife
der Gottesbeziehung. Klara Fietz lebte als
Mystikerin verborgen, ohne ihren aufgetragenen Dienst zu vernachlässigen.
Ihr Tagebuch wurde auch in andere Sprachen
übersetzt. Biographien über sie erschienen in
französischer, englischer, portugiesischer und
kroatischer Sprache. Besonders verehrt wird sie
bei ihren sudetendeutschen Landsleuten, die
Sr. Klara seit der Wende auch in Tschechien
bekannt gemacht haben, wo ihr Geburtsort
heute liegt. Die deutsche Vizepostulatur und
das Sudetendeutsche Priesterwerk haben bereits in dritter Auflage das Buch „Liebe und Leiden. Leben der gottseligen Sr. Dr. Klara Fietz"
herausgegeben, das für DM 19,80 noch erhältlich ist. Bestelladresse: Sudetendeutsches Priesterwerk, Postfach 1467, D-61454 Königstein.
Rudolf Grulich
geistige und kulturelle Wiedereingliederung
Mittel- und Osteuropas in die Gemeinschaft
der freien europäischen Staaten
und
Nationen
liehen worden. Die / \ C | 3 | 1 3 6 1 1 "
würdigen.
posthume
Aus^er im Janre
zeichnung durch
geborene
1 8 99
Ungarns Staats
Tomasek
galt in
Präsident
Arpad
der Zeit der kommunistischen Herrschaft in
Göncz nahm im Budapester Parlament Karder Tschechoslowakei (1948-1989) als eine
dinal Miloslav Vlk, Tomaseks Nachfolger als
der Gallionsfiguren des friedlichen WiderPrager Erzbischof und Primas von Böhmen,
standes gegen das Regime. 1989 setzte er
entgegen. Der vom deutschen Industriellen
sich für die Heiligsprechung der Agnes von
Paul Kleinewefers nach 1989 gestiftete
Böhmen (Anezka Ceska) ein. Zuvor hatte er
Preis wurde 1995 dem früheren polnischen
ein „Jahrzehnt der geistlichen Erneuerung"
Ministerpräsidenten Tadeusz Mazowiecki
angeregt, das heuer mit den Feierlichkeiten
und im Vorjahr in memoriam dem ungarizum 1000. Todestag des Heiligen Adalbert
schen Regierungschef Jozef Antall verlie(Vojtech; 955-997) seinen Höhepunkt fand.
hen. Der Preis soll die Verdienste um die
Der diesjährige Adalbert Preis ist kürzlich
in Budapest an den 1992 verstorbenen Prager Kardinal Frantisek Tomasek ver_
_
_^ ^
Weihnachts-Schi lager in Kärnten
Was soll das? - werden sich viele Leser fragen. Doch die Antwort ist sehr einfach: Wer für
die Weihnachtsferien ein gutes und preiswertes
Quartier benötigt, hat dieses entweder schon
vor Monaten bestellt bzw. muß dieses bald
bestellen. Denn wer erst im September kommt,
muß zumeist mit teureren Quartieren vorlieb
nehmen.
Für Familien mit Kindern und jungen Leuten
aus ganz Österreich haben wir für die Weihnachtsferien ein überaus günstiges Angebot,
unser sogenanntes Winterlager. Auch heuer
sind wir vom 26. Dezember 1997 bis zum
3. 1. 1998 (eventuell auch bis zum 6. Jänner
1998) auf der Koralpe im Lavanttal in Kärnten
zu Gast (nächst Wolfsberg). Die Unterkünfte
befinden sich in 1400 m Seehöhe. Es sind dies
Ferienwohnungen mit bestem Komfort und zu
günstigen Preisen (mit Fernsehen, Radio, Bad /
Dusche, WC usw.). Es steht uns ein eigener
Aufenthaltsraum zur Verfügung und auch die
Sauna kann gegen geringes Entgelt benützt
werden. Zu den Liften (zirka 2 km entfernt) fährt
ein Gratisbus - und es gibt acht Lifte sowie die
Möglichkeit für Schi- und Snowboardkurse.
Auch eine Langlaufloipe ist vorhanden.
Man kann sich die Mahlzeiten in den Appartements selbst zubereiten oder im Haus bzw.
in die nahe „Waldrast" essen gehen. Auf den
Pisten stehen mehrere Hütten zur Verfügung.
Dies war so ein kleiner Hinweis, welche Möglichkeiten sich dort bieten. Natürlich sind schon
etliche Appartements vergeben - aber es sind
noch einige zu haben.
Man sollte sich nicht scheuen, auch wenn
man zum ersten Mal dabei sein will - gerade
darum laden wir die jungen Familien mit Kindern
und junge Leute zum Mitmachen recht herzlich
ein. Werte ältere Landsleute - sagen Sie Ihren
jungen Leuten Bescheid und machen Sie diese
auf die familienfreundliche Möglichkeit aufmerksam.
Nähere Auskünfte und Anfragen sowie Anmeldungen (mit Personenanzahl und Altersund eventuell Telefonangabe) sind dringend an
die SDJÖ, Hubert Rogelböck, Hietzinger Hauptstraße 140 A/1/4, 1130 Wien, zu richten (bitte
nur schriftlich). Wohlgemerkt: Der Aufruf und die
Einladung richtet sich an Interessierte aus ganz
Österreich! Meldet Euch bitte so rasch als möglich - bis auf bald, mit einem kräftigen Schi Heil
(und das im Sommer!).
Ist dies der Dank des Vaterlandes?
Einstmals vertrieben von grausamen Schergen,
gejagt und erschlagen in bitterer Zeit,
geschändet, verscharrt hinter bömischen - Bergen,
nur selten entkommen nach bitterem Leid,
und endlich geborgen nach grausamen Stunden,
so haben wir einstens uns wiedergefunden.
Das Land, das uns aufnahm nach all diesen
Leiden,
lag elend darnieder, von Feinden zerstört,
es könnt' uns nur ärmliche Zuflucht bereiten
und hat sie doch trotzdem uns Armen gewährt.
Wir haben, als damals wir angekommen,
es dankbar empfunden und angenommen.
Wir halfen auch dankbar, Ruinen zu räumen,
vernichtete Städte neu aufzubau'n
und wagten voll Hoffnung vom Frieden zu träumen,
wir wollten so gerne der Zukunft vertrau 'n.
Doch heut', wo wir alt sind, ist Krieg alleroten,
ist Lüge und Elend zum Alltag geworden.
All jene, die einstmals voll Hoffnung vertrauten,
das Volk, das Deutschland einst aufgebaut,
die Armen und Alten, in Ehren Ergrauten,
die treu ihrer Führung gar lange vertraut,
die merkten heut bitter, sie wurden vergessen die oben, die haben ganz and're Int'ressen!
Die einstmals vertrieben, von Bomben geschlagen,
das Deutschland geschaffen, so herrlich und schön,
sie müssen bald kleinlaut im Elend verzagen
und schließlich und endlich am Bettelstab geh'n.
Sie sollen sich ducken und bettelnd sich bücken,
auf Bahnhöfen schlafen und unter den Brücken...
Jedoch, ehe sie noch im Elend verkommen,
in das sie Parteibuchstrategen geführt,
da haben die Alten sich vorgenommen,
den Leuten dort oben ganz ungerührt,
statt hilflos zu jammern und nutzlos zu klagen,
die ehrliche, bittere Wahrheit zu sagen!
Sepp Koppal
EIN MALHEFT FÜR KINDER
Mal was vom Böhmerwald
Die erste Folge von „Mal was vom Böhmerwald", die sich mit dem Gebiet um Krummau
befaßte, ist seit einiger Zeit ausverkauft. Auf
verschiedentliche Anfragen hin wurde nunmehr
eine weitere Folge erstellt.
Diesmal geht es um das Gebiet um die Kreisstadt Prachatitz. Ein kleiner Vogel, ein Fink,
fliegt von Ort zu Ort und erkundet neugierig die
Landschaft. In Prachatitz wird ebenso Station
gemacht wie in Winterberg, Wallern, Eleonorenhain, Obermoldau, Sablât und Tisch. Aber auch
auf dem Libinberg mit seinem Aussichtsturm, im
Urwald am Kubani, an der Tussetkapelle und an
der Moldauquelle ist der kleine Fink zu finden.
Die heimatkundlichen Motive sind mit ansprechenden Tier-, Pflanzen- und Kinderbildern aufgelockert. Und wer hätte nicht Lust, einfach mal
durch die Wiesen zu reiten, auf der Moldau Boot
zu fahren oder einer alten Dampflokomotive
zuzusehen? Neben solchen vorgegebenen Mo-
Grenzübergang
Litschau länger offen
In den Sommermonaten können Radfahrer und Fußgänger die Grenze Litschau/
Schlag im Waldviertel nach Tschechien
länger überqueren. Wie der ÖAMTC meldet, ist der Übergang für diese Personengruppen von 1. Juli bis 31. August von 8.00
bis 20.00 Uhr geöffnet.
tiven wird den Kindern aber auch immer wieder
die Möglichkeit gegeben, ihre eigene Phantasie
einzubringen und selbst gestalterisch tätig zu
werden.
Ein Malheft, das Kinder auf spielerische Art
anregt, sich mit dem Böhmerwald zu befassen
und vielleicht auch mal nachzufragen bei Eltern
und Großeltern.
Der Reinerlös des Malheftes wird für die
Renovierung des Hauses der Böhmerwäldler,
des „Adolf-Webinger-Haus" in Lackenhäuser,
zur Verfügung gestellt.
Das Malheft (40 Seiten, ringgeheftet, Größe
DIN A 4, quer, DM 7,-) ist erhältlich bei: Reinhold Fink, Nägelestraße 1, D-70734 Fellbach,
Tel./Fax: 0711 / 58 67 23.
Achtung! Frauengruppe der SLÖ Wien:
Unsere Sommertreffen finden am Mittwoch,
dem 9. Juli und Mittwoch, dem 13. August 1997,
um 15 Uhr, im Restaurant „Prilisauer", Linzer
Straße 423, 1140 Wien, statt.
Zu erreichen: Endstelle der Straßenbahn
Linie 49, stadtauswärts neben der Brücke, oder
mit der U-4 bis Endstation Hütteldorf, dann mit
dem Bus 149 bzw. 249 bis zur Endstelle der
Straßenbahn Linie 49.
Wie immer sind auch die Herren und Gäste
herzlich willkommen.
Auf ein geselliges Beisammensein freut sich
Ihre
Bundesfrauenreferentin Gerda Mayer
Veranstaltungen im Raum
Wien und Niederösterreich
Zu den nachfolgenden Veranstaltungen,
die zum Teil durch die Sudetendeutsche
Landsmannschaft,
landsmannschaftliche
Gruppierungen bzw. durch die Sudetendeutsche Jugend abgehalten werden, werden
alle Landsleute, die Freunde der Sudetendeutschen, aber vor allem die mittlere und
jüngere Generation recht herzlich zur Teilnahme eingeladen!
1. Znaimer-Treffen: Freitag, 15. August,
Unterretzbach, Beginn ist um 9.30 Uhr mit
einer Feldmesse beim Znaimer Denkmal. Ab
Wien und ab Oberösterreich werden Autobusse geführt!
2. Kirtag am Südmährerhof in Niedersulz: Sonntag, 17. August: Bei jedem Wetter
findet diese traditionelle Brauchtumsveranstaltung am Südmährerhof im Rahmen des
Weinviertier Dorfmuseums statt. Beginn um
9.30 Uhr mit einer Feldmesse, ab 14 Uhr
Kirtag nach heimatlichem Brauch! Ab Wien
werden Autobusse geführt - Anmeldung
jeden Dienstag und Donnerstag von 9 bis 12
Uhr bei der Landsmannschaft „Thaya",
1120 Wien, Spießhammergasse 1, Telefon
812 39 53.
3. Mandelsteintreffen der Böhmerwäldler: Sonntag, 31. August: Beim Gedenkkreuz der Böhmerwäldler am Mandelstein
bei Gmünd im Waldviertel findet das alljährliche Treffen der Böhmerwäldler und der Klemensgemeinde statt. Beginn um 10 Uhr mit
einer Feldmesse und Kundgebung. Anschließend Heimattreffen. Am Samstag abend:
Heimatabend!
4. Jedermann-Sportwettkämpfe: Am
Samstags 13. September: Zum 19. Mal wird
auf der Bundesspielanlage Wienerberg, in
Wien 10, Grenzackergasse, diese sportliche
Veranstaltung für jedes Alter und Geschlecht, also für jedermann, von zirka 4 bis
80 Jahre, durchgeführt! Wieder findet diese
Veranstaltung auf Wunsch vieler Teilnehmer
nur am Samstag statt! Und zwar von 14 bis
18 Uhr (mit Leichtathletik-Dreikampf, Faustball- und Fußballspiel. Anschließend ist ein
gemütliches Beisammensein in Oberlaa.
Jeder kann daran teilnehmen - auch Eure
Freunde!
5. Sudetendeutscher Heimattag in Wien
und Klosterneuburg: Von Samstag, dem
20. September bis Sonntag, dem 21. September.
8
SUDETENPOST
Fred-Liewehr-Gasse in Wien
Kammerschauspieler Fred Liewehr erSohn des Geehrten, an die Versammelten.
blickte am 17. Juni 1909 in Neutitschein/
Eine Abordnung der SLÖ in heimatlicher
Kuhländchen das Licht der Welt. Unser
Tracht - unter der Führung von BundesobLandsmann verstarb am 19. Juli 1993 in
mann Karsten Eder - brachte den FestWien und wurde am Hietzinger Friedhof
gästen die Abstammung Liewehrs ins Bebestattet.
wußtsein.
G. Zeihsei
Max Reinhardt engagierte ihn als Eleve
an das Theater in der Josefstadt, ab 1933
war er am Burgtheater. 1969 wurde er zum
Ehrenmitglied und 1981 Doyen. Liewehr
verkörperte in rund achttausend Auftritten
260 Rollen, vom jugendlichen Klassikerhelden bis zum reifen Charakterdarsteller (u. a.
Romeo, Götz von Berlichingen, Marquis
Posa, Mortimer).
Ab 1949 auch an der Volksoper (u. a.
1956 Petruccio in „Kiss Me Kate", Ehrenmitglied). Trat auch bei den Salzburger Festspielen auf und war 30 Jahre Lehrer am
Wiener Reinhardt-Seminar. Umfangreiche
Film- und Fernsehtätigkeit rundete Liewehrs
künstlerisches Schaffen ab.
Der Wiener Gemeinderat beschloß, nach
diesem verdienten Bürger eine Gasse im
1,3. Gemeindebezirk Hietzing zu bennen.
Am 10. Juni 1997 fand die Enthüllung der
Erinnerungstafel vor Ort durch Kulturstadtrat
Dr. Peter Marboe und Bezirksvorsteher
Dipl.-Ing. Heinz Gerstbach statt. Die Laudatio hielt Frau Kammerschauspielerin Annemarie Düringer. In sehr kompetenter und
menschlicher Weise malte sie anschaulich
die Größe des Schauspielers und Menschen
Fred Liewehr.
Enthüllung der Fred-Liewehr-Tafel. Von
links nach rechts: BV Gerstbach, Florian
Herzliche Schlußworte des Dankes richLiewehr, STR Marboe.
tete Burgschauspieler Florian Liewehr, der
Budweiser Treffen
in Freilassing
Einladung zum Budweiser Treffen 1997 am
20. und 21. September 1997 (Samstag/Sonntag) in Freilassing, „Hotel Rupertus", M.-Oberdorfer-Straße 6. Besitzer ist die Familie Chudoba, Tel. (08654) 46860, Fax: 468646. Das Hotel
mit gutbürgerlichem Speiserestaurant befindet
sich am Stadtrand, am Platz der Kirche Sankt
Rupert, nicht weit vom Bahnhof entfernt.
Programm: Samstag, 20. September, 15 Uhr,
Beginn des Treffens, 17 Uhr, offizieller Teil
(Begrüßung, Bericht des Heimatkreisbetreuers
etc.). Danach gemeinsames Abendessen und
anschließend geselliges Beisammensein. Karlhans Wagner wird einen Videofilm über die
Gedenkfeier und Einweihung des Mahnmals
über den Massengräbern der Vertreibungsopfer
auf dem St.-Ottilien-Friedhof in Budweis am
20. Mai 1995 vorführen.
Am Sonntag besteht die Möglichkeit, an Gottesdiensten teilzunehmen. Ab 10 Uhr Ausklang
des Treffens mit einem Frühschoppen im „Hotel
Rupertus".
Quartierbestellungen können über den Fremdenverkehrsverein Freilassing e. V., Postfach
2119, D-83384 Freilassing, Tel.: (08654) 2312,
Fax: 1795, vorgenommen werden. Anfragen
bezüglich des Treffens beantwortet Eduard
Kneissl, Sudetenstraße 13, D-82110 Germering, Tel.: (089) 8412464.
. .,_••
i
'
'
.
-.
v
.'
Krummau-Buch in
Österreich erhältlich
In unserer Mai-Ausgabe haben wir Rudolf
Doyschers „Krummau - Sonne und Sturm im
Jugendparadies", (Preis öS 364.- und Versandspesen) besprochen. Mit viel Liebe zum Detail
hat er Fotos, Dokumente und Zeitzeugenberichte als Vermächtnis für die nachwachsenden
Krummauer dargestellt. Der Bürgermeister und
Kulturreferent von Moosburg sowie Presseorgane würdigten diese Publikation. Wir empfehlen
allen Krummauern und Freunden von Krummau
dieses Buch. Bestellung oder Abholung nach
Vereinbarung beim „Verband der Böhmerwäldler in OÖ.", Obmann Josef Wiltschko, 4040 Linz,
Kreuzstraße 7, Telefon: 0 73 2 / 70 05 91, über
den sowohl Lieferung wie Zahlungsverkehr für
Österreich erfolgt. Besucher der Stadt Krummau können es abholen bei Landsmann Rev.
ThDr. Rieh. Franz. Adresse: Franz und Jana
Musila, 38101 C. Krumlov, Na svahu 251
(schriftliche Verabredung ist nötig, da ohne Telefon).
Erzgebiree-Eeerland
Sozusagen ohne Fixprogramm verlief unser
sehr gut besuchter Juni-Heimatnachmittag vor
der Sommerpause. Nachdem unser Obmann
das Auditorium begrüßt hatte, verlas Schriftführer W. Reckziegel eingelangte Post und gratulierte - wegen der Sommerpause - sowohl
den Juni- als auch den Juli-Geborenen zum
Geburtstag. Für langjährige Mitgliedschaft
wurden mit Urkunden, Ehrenzeichen und
Holzschnitt-Emblemem geehrt: Frau Luise
Neusser (10 Jahre), Marianne Haan (35 Jahre),
Josef Stark (35 Jahre), Isolde Hofrichter (40
Jahre) und Anni Zinner (40 Jahre). - Über den
Ablauf des diesjährigen Sudetendeutschen Tages in Nürnberg entwickelte sich eine breitgefächerte Diskussion, die über eine Stunde
währte, und nachdem für das Jahrestreffen am
20. und 21. September geworben wurde, sich
noch im kleinen Kreis fortsetzte. Der Tenor der
überwiegenden Meinungen: Große Enttäuschung über das „Uns-im-Stich-Lassen" der
Regierungen in Deutschland und Österreich.
Aber dennoch ein starker Wille: Wir geben
nicht auf! - Besondere Gratulation zum 90.
Geburtstag unserem allseits getreuen Landsmann Herrn Heinrich Lang. Ein Mann der
ersten Stunde, als es noch gar nicht so leicht
war, sich als Sudetendeutscher zu deklarieren,
trat der Jubilar unserer Gemeinschaft bei und
wird es auch zeitlebens bleiben. Lieber Landsmann! Obwohl schon betagt, wünschen wir uns
alle: Der Herrgott möge Sie noch ein Weilchen
in körperlicher und geistiger Frische im Diesseits belassen. Ein herzlichstes „Glück auf!"
vom gesamten Vorstand. Ebenfalls entbieten
wir Glückwünsche zum Halbrunden Herrn
Friedrich Wohlrab in Tirol (65) und zum Runden Frau Margarete Kiensch (80). - Nächste
Mitteilung im September.
Freudenthal/Altvater
Troppau in Wien
Bedingt durch die Feiertage, konnten wir
unsere Mütter erst am 22. Mai d. J. feiern. Die
Heimatgruppe spendete herrliche Torten und
unsere Wirtin, Frau Musil, überraschte uns
dazu mit ein paar Flaschen Wein, die mit
Applaus aufgenommen wurden. Unsere Sissy
Unterberg hatte wieder einige passende Lieder
einstudiert und unterstützte uns mit ihrer
Ziehharmonika. Ein paar besinnliche und heitere Gedichte gaben Gesprächsstoff, doch der
geht uns ohnehin nie aus. Die Geburtstagskinder ließen wir mit unserem Lied hochleben.
Genau einen Monat zuvor haben wir unsere
Lmn. Else Neuhold am Wiener Zentralfriedhof
auf ihrem letzten Weg begleitet und ihr ein
wenig Heimaterde mitgegeben. Als Erinnerung
Folge 13/14 vom 3. Juli 1997
bleiben die schönen. Zeichnungen, die sie für
jeden Anlaß parat hatte. - An einem bewölkten
Morgen (am 7. Juni d. J.) versammelten wir uns
zur Busfahrt. Nach pünktlicher Abfahrt und
launiger Begrüßung durch unsere Obfrau landeten wir bald am Rastplatz St. Polten, wo wir
im Restaurant „Rosenberger" den vielen verlockenden Köstlichkeiten natürlich nicht widerstehen konnten! Leider mußten von hier
zwei von uns wegen einer plötzlich auftretenden Blessur nach Wien zurückkehren. Wir fuhren dann weiter nach Wieselburg, durch das
Erlauftal nach Hochrieß. Dort empfing uns eine
freundliche Wirtsfamilie mit herrlichem Essen,
was nach sich zog, daß wir anschließend alle
einen Verdauungsspaziergang brauchten. Zu
sehen und zu bestauenen gab es hier genug. Ein
Wildgehege mit Rot- und Damwild, Mufflons,
Wildschweine, einen Teich zum Bootfahren mit
Fischen und vielen Enten, schöne Reitpferde
und entzückende Ponys, die sich streicheln
ließen. Stundenlang könnte man die Tiere
beobachten, wir waren begeistert. Nach einer
guten Jause mit Kaffee, Mehlspeise, Eis und
einem Verdauungsschnapserl, das unser Verein
beigesteuert hatte, traten wir gestärkt und gutgelaunt die Heimfahrt an und dankten insgeheim dem Wettergott für diesen schönen, sonnigen, unvergeßlichen Tag. - Am 24. August d. J.
gibt es noch eine Möglichkeit zum Plausch mit
dem Humanitären Verein beim „Wolff" in Neustift am Walde, wie immer ab 16 Uhr. Wir verabschieden uns über den Sommer und wünschen uns und allen Freunden ein gesundes,
frohes Wiedersehen am 11. September d. J. im
Vereinslokal „Musil".
HB.
Bund der Nordböhmen und
Riesengebiree in Wien
Es macht immer wieder Freude, mit netten
Landsleuten zu plaudern, so auch beim letzten
Monatstreffen vor der Sommerpause am 14.
Juni. Zwei liebe Gäste konnten wir dabei willkommen heißen: Frau U. Zink, eine zu Besuch
weilende Verwandte unserer Lobendauer Lmn.
M. Vornegger, und Frau E. Eibensteiner, die uns
süße Freude schenkte, denn sie kam mit einer
großen Schachtel voll köstlichem Konfekt aus
firmeneigener Produktion, von dem sich jeder
was nehmen durfte. Nochmals herzlichen Dank
der Spenderin! Und weil es der Wettergott an
diesem Tag so gut meinte, sangen wir frisch
und munter ein Wanderlied. Obmann D. Kutschera übermittelte Grüße von unseren derzeit
kranken und daher am Kommen verhinderten Mitgliedern Dr. G. Bauer und O. Marhold.
Wir wünschen beiden von Herzen baldige
Besserung! Grüßen ließen auch H. Kutschera,
M. Anreitter und H. Winter. Von den im Juni
geborenen Heimatfreunden waren nur zwei
anwesend. Wir gratulierten ihnen mit Applaus.
Der Obmann erinnerte noch an Veranstaltungen, die in den Ferien stattfinden und begann
dann mit der angekündigten „Nachlese zum
Sudetendeutschen Tag in Nürnberg". Der Vortrag wurde mit großem Interesse aufgenommen,
müssen wir uns doch zu den Hauptbetroffenen
zählen. Kritik an der deutschen Diplomatie
blieb nicht aus. Und Vaclav Havel mit seiner
Auslegung des Wortes „Heimat" kam auch
nicht gut weg dabei. Auf andere Gedanken
brachte uns Lmn. M. Vornegger mit dem sinnvollen Gedicht „Ich wünsche Dir Zeit", und für
einen heiteren Abschluß sorgte Lm. E. Rohn
mit einem niederländischen „Ballgeflüster". Unser nächstes Monatstreffen ist am 13. September. Wir wünschen unseren Mitgliedern und
Freunden erholsame Sommertage und würden
uns sehr freuen, alle gesund wiederzusehen.
R. H.
Zwittauer und
Müslitzer in Wien
Der 3. Juni war ein schöner Tag! Zunächst
einmal das Wetter betreffend: ein sonniger,
angenehmer, nicht heißer Tag, so richtig ausgewählt, um einen Ausflug zu machen. Und dann
- es klappte alles wie am Schnürchen! Unsere
Sommerfahrt führte uns auf die Schallaburg.
Das renovierte Renaissanceschloß, das erstmals
im 12. Jahrhundert genannt wird, begeisterte
uns durch seinen Terrakottahof, dessen Arkadenbögen die Doppelarkaden des Obergeschosses mit den schönen roten Plastiken tragen. Dr.
Mayr erwartete uns schon, um uns durch seine
Ausstellung „Spielzeug - die Welt im Kleinen
für jung und alt" zu führen. Lmn. Toni Michalek hatte dies mit Dr. Mayr persönlich abgesprochen. Eine der bedeutendsten österreichischen Privatsammlungen auf dem Gebiet des
Spielzeugs, durch das Land Niederösterreich
vom Chirurgen Dr. Mayr erworben, macht die
Schallaburg zu einem großen Anziehungspunkt
der Spielzeugfreunde. Es gibt keinen Lebensbereich und kein Ereignis, ohne daß dies nicht
im Spielzeug seinen Niederschlag gefunden
hätte. Das älteste Spielzeug ist ein aus dem
vierten vorchristlichen Jahrhundert stammender griechischer Puppenkopf. In der Dauerausstellung sind alle wichtigen Sparten von Spielzeug vertreten. In einem eigens angefertigten
Videofilm führte Dr. Mayr Spielzeug in Bewegung vor. Herzlichen Dank für die ausgezeichnete Führung! Die Schallaburg 1997 zeigte uns
hernach in einer Ausstellung am Beispiel des
Wiener Hofes und des böhmischen Adels die
Wohnkultur im Wandel von Empire und Biedermeier zum Historismus der Donaumonarchie im 19. Jahrhundert. Kaiserliches Mobiliar
lassen diese Bilder für den Besucher lebendig
werden. Das schmackhafte Mittagessen verzehrten wir im Donauhof in Emmersdorf und
am frühen Nachmittag unternahmen wir einen
Spaziergang durch die Innenstadt von Krems,
die viele Sehenswürdigkeiten aufzuweisen hat.
Der gelungene und harmonisch verlaufene
Ausflug fand einen gemütlichen Abschluß beim
Heurigen „Mauser", den für uns Lmn. Maria
Frodi ausgesucht hatte. Um über diesen schönen und erlebnisreichen Tag nachlesen zu können, erhielten wir ein Erinnerungsblatt, das
uns historische und gegenwärtige Gegebenheiten nicht so bald vergessen läßt. - Beim letzten
Heimatabend vor der Sommerpause am 27.
Juni wünschte Obmann Direktor Karl Fordinal
den Landsleuten gute Erholung und sprach die
Hoffnung aus, alle am 24. Oktober hier in der
„Sonne" gesund wiederzusehen.
Waltraut Herwei
,Bruna Wien'
Doppelte Begrüßung durch Frau Hennemann
und den etwas später gekommenen Obmann.
Einige schon lange nicht dagewesene Landsleute konnten wir begrüßen. Zum Beispiel Frau
Wilhelmine Samstag aus Brunn, Frau Jenny
Dania, Herrn Dipl.-Ing. Martinek. Aus Böhmen
Frau Berankova, aus München und für immer
jetzt hier Herrn und Frau Frimml. Landsmann
Helmuth Lammel (von Klösterle) und alle
anderen. Grüße wurden von einem Landsmann
übermittelt, und zwar von Herrn Mag. Sonntag, von der ehemaligen „Sonntag-Apotheke",
er lebt jetzt in Brasilien, wo viele Brünner
leben!! - Die Gräberfahrt wurde zu den vierzehn Grabstellen am Fronleichnamstag durchgeführt, bei leider sehr schlechtem, kaltem
Wetter. Doch das sind wir, die überlebt haben,
unseren toten Landsleuten schuldig. Auch eine
Kerze wurde bei unserem Landsmann Franz
Müller entzündet, doch auch bei den Nikolsburgern in Poysdorf taten wir dies. Als Auffrischung wurde von Frau Hennemann „Brunn
von A bis Z", Gedankenspaziergänge durch
unsere Stadt, von Buchstabe zu Buchstabe,
gebracht. Im September geht der Spaziergang
weiter. Denn alle waren sehr interessiert und
mäuschenstill. - Am 13. September 1997 ist
wieder Heimatabend, da wird der Ausflug der
„Bruna-Wien" für Oktober besprochen. Vorschläge werden auch gerne entgegengenommen. Auch über das „Haus der Heimat" wurde
gesprochen. Am Heimattreffen 1997 in Klosterneuburg wollen wir uns recht rege beteiligen. Der Vorstand der „Bruna-Wien" wünscht allen
Mitgliedern und Freunden der „Bruna" schöne
Sommertage, mit einem Wort einen schönen
Urlaub.
Ingeborg Hennemann
Kulturverein Südmährerhof
Beim Vereinsabend vom 11. Juni konnten
wieder zahlreiche Geburtstagskinder beglückwünscht werden: Maria Widauer, Hedi Kunz,
Johann Schlederer, Johann Matzka, Erhard
Hecht, Grete Boy er, Erich Mischka, Helene
Blazek, Maria Landauf und Mitzi Grech, der
Sohn Günter die Glückwünsche überbrachte.
Obmann Elsinger berichtete über das Ergebnis
des Kreuzbergtreffens, seine Reise nach Prag
zur Ehrenpromotion von Univ.-Prof. Dr. Franz
Gerstenbrand, wo er auch Gelegenheit hatte,
mit Mercedes Dietrichstein zu sprechen. Leider
verschiebt sich der Zeitpunkt der Auslieferung
der Vertreibungsdokumentation auf Ende Juni.
Für die nächste Zeit und die Sommerpause
wurde eine umfangreiche Terminlistebekanntgegeben: Für die Fahrt zum Bundestreffen nach
Geislingen sind noch Plätze im Bus von Mitzi
und Günter Grech, wie auch im Thayabus von
Luise Glanzl frei. Bitte fernmündlich anmelden. Günter Grech, früh und abends unter
Wien 888 28 15, Thaya Dienstag und Donnerstag von 9 bis 12 unter Wien 812 39 53. Luise
Glanzl lud auch die Nikolsburger zum Znaimertreffen nach Unter Retzbach am 15. August
ein. Im Museumsdorf Niedersulz ist immer
etwas los und zwar finden am 27. Juli Volksmusik- und Volkstanztage statt. Obmann Elsinger
rechnet aber auf jeden Fall mit einer Teilnahme
aller Landsleute am „Südmährer Kiritog", am
Sonntag, dem 17. August; Feldmesse um 9.30
Uhr, 11 Uhr Frühschoppen, vielleicht sogar mit
einem Auftreten der Südmährischen Sing- und
Spielschar, 14 Uhr Kiritogsaufzug. Heuer steht
auch ein neues Zelt zur Verfügung und die
Landschaftsdokumentation präsentiert sich
mit zahlreichen Neuerungen. Ein weiterer
wichtiger Termin ist das zehnjährige Bestandsfest der Sektion Nikolsburg mit einem Ausflug
nach Nikolsburg und einer Feier ab 14 Uhr mit
unseren Nachbarn in Drasenhofen, im Saal
vom Gasthof Mayer, am 7. September. Anmeldungen zur Busfahrt bei Reiner Elsinger unter
Wien 869 13 16 oder Fax 865 30 26. - Neuigkeiten aus der Heimat: In Nikolsburg werden nunmehr auch Wohnungen privatisiert und zwar zu
einem Preis von 1900 Kronen pro Quadratmeter. Die Belagserneuerung der Hauptgasse ist
fertiggestellt. Derzeit renoviert man die erste
SUDETENPOST
Folge 13/14 vom 3. Juli 1997
Kapelle des Kreuzweges, da dort keine komplizierten Fresken sind. Auch eine Renovierung
der Dreifaltigkeitssäule am Stadtplatz wird für
das Jahr 1998 überlegt, erfordert aber hohe
Kosten. Die Region Nikolsburg - Eisgrub Feldsberg wurde im Zentrum Berlins (Hotel
Berlin), von 10. bis 24. Mai, unter Mitwirkung
einer Zimbalmusik vorgestellt und erfreute
sich regen Interesses. Als Ergänzung der Prager
Ausstellung über Rudolf II., wurde auch am
9. Mai in Feldsberg, Landwirtschaftliches
Museum, eine Ausstellung „Rudolf II. und
Mähren", von Landwirtschaftsminister Josef
Lux eröffnet, die auch der Landwirtschaft und
der Jagd gewidmet ist. Am 31. Mai kam es in
Brateisbrunn zum traditionellen Treffen der
Einwohner mit den „Besuchern" aus Österreich
und Deutschland anläßlich der Renovierung
des Kriegerdenkmals. Dabei erhielt der Bürgermeister auch eine Chronik mit Wappen
durch die Besucher. Am 15. Juni kam es zu
einer „Pilgerfahrt" der Kroaten nach Neu Prerau, wobei auch der Übergang nach Alt Prerau
geöffnet war, da Kroaten aus Österreich, aber
auch aus dem Inneren des Landes teilnahmen.
Am 9. August findet wieder das Dreistädtefest
Nikolsburg - Poysdorf - Wolkersdorf statt. In
Nikolsburg wird das Wohnhaus des Malers
Rudolf Gajdos (auf der Steinzeile) zum Verkauf
angeboten (3 Millionen Kronen).
RE
am 21. 6. 1966, Frau Helene Kolba, geb. Gehr,
von der Brünnerstraße, am 27. 6. 1916, Lm.
Wilfried Brauner von der Holzmaisterstraße
(Uhrmacher) am 27. 6. 1936 und seine Schwester Irmgard, verheiratete Pukl, am 28. 6. 1940.
Frau Olga Rettenmayer am 3. 7. 1912, Lm. Rainer Schmid aus Altstadt (Tierarzt) am 5. 7.
1939, Frau Ilse Negrin, geb. Stenzl, vom Stadtplatz am 6. 7. 1924, Dr. Gottfried Duval, der
Ehemann unserer Ruth Hauser, aus dem Schloß
am 6. 7. 1928, Frau Liese Homma, geb. Mauler,
vom Stadtplatz, am 13. 7. 1918, Frau Gabriele
Schrömmer am 24. 7. 1916 und Karl Moravec
am 29. 7. 1921. - Im August feiern Geburtstag:
Frau Herta Höger aus Undangs geb. am 1. 8.
1911; Frau Ruth Duval, geb. Hauser, wird am
8. 8. 70 Jahre alt, und auch Lm. Ing. Anton Grolig begeht am 8. 8. sein 70. Wiegenfest. Frau
Traudì Matzke, geb. Proksch, wurde am 10. 8.
und ihr Ehemann Hofrat Dr. Oskar Matzke am
12. 8. 1920 geboren. Lm. Alfons Schrömmer,
von der Holzmaisterstraße, am 14. 8. 1914, Lm.
Berthold Olschansky, aus Biosdorf am 19. 8.
1911, Frau Else Schmid, Gattin des Tierarztes,
aus Altstadt, am 25. 8. 1911, Frau Käthe Treytl,
geb. Müller, aus Kornitz, am 29. 8. 1920 und
Frau Inge Motyka, geb. Brasser, aus dem
Schloß, wird am 26. 8. 70 Jahre alt. - Zum
Abschluß unseres gemütlichen Beisammenseins
las Prof. Negrin über die heißen Sommer und
schweren Gewitter in unserer alten Heimat, an
die sich Lm. Karl Hübl noch deutlich erinnern
kann.
Gertrud Irlweck
Hochwald"-Wien
Erinnerungen, die uns niemand nehmen
kann, verbinden uns immer noch mit unserer
alten Heimat, obwohl schon 52 Jahre vergangen sind, seit wir von ihr vertrieben wurden.
Besonders die Bräuche, vom Frühjahr bis zum
Spätsommer, angefangen mit dem Felderbeten,
dem Maibaumauf stellen, die Sonnwendf euer
und das Wallfahrten waren sehr schön. Im
August ist immer eine Gruppe Wallfahrer von
Strobnitz nach Maria Schnee (Heiligenstoa)
gepilgert. Beim Weggehen der Pilger haben wir
Kinder sie ein Stück begleitet. Ein Weg dauerte
sechs bis acht Stunden. Die Pilger blieben dort
über Nacht und nächsten Tag ging's wieder
heimwärts. Wir Kinder gingen den Wallfahrern
am späten Nachmittag wieder ein Stück entgegen und überreichten ihnen einen selbstgepflückten Blumenstrauß. Als Dank bekamen
wir von demjenigen, dem wir das Bukett gaben,
ein Bild mit der Muttergottes (von Maria
Schnee) als Andenken. Wir freuten uns riesig
über so ein Bild. Nun hat sich vom Verein
„Hochwald" eine Gruppe zusammengetan, um
nach Neu Maria Schnee am Hiltschenerberg der nachgebauten Kirche vom Böhmerwald zu fahren. Wir fahren am Donnerstag, 7. August, um 7 Uhr, vom Westbahnhof (Tankstelle)
weg. Um 11 Uhr wird eine Messe gelesen. - Die
Initiatoren dieses Kirchenbaues sind die Nachkommen des Gasthofbesitzers Studeni, bei dem
sich früher viele Wallfahrer getroffen haben.
Vom Verein „Hochwald" wurde auch eine Sitzbank gespendet. - Die Feier in der Kirche organisiert für uns Herr Studeni, der auch dafür
sorgt, daß ein Pfarrer für uns eine Messe lesen
wird. Zum Mittagessen sind wir im „Franzosenhof", in Wullowitz, angemeldet. Sollte noch
jemand an dieser Fahrt teilnehmen wollen,
bitte bei mir melden. Tel. Wien 620 46 02 oder
0 26 23 / 72 7 87. Bitte bis spätestens 25. Juli
anmelden. Die Fahrt kostet S 250.-. Den Reisepaß mitnehmen, wenn noch Zeit bleibt, fahren
wir vielleicht über Budweis nach Wien zurück.
M. Prinz
Mährisch-Trübauer in Wien
Da sich am 19. 6. 1997 unser Obmann OProk.
Franz Grolig wegen eines Trauerfalles entschuldigen mußte, gestaltete sein Stellvertreter
ProfTFranz Negrin diesen letzten Heimatabend
vor den großen Sommerferien. Leider waren
allein von unseren treuen Heimatabendbesuchern acht Landsleute erkrankt, die bei der
Begrüßung von Prof. Negrin mit besonderen
Genesungswünschen bedacht wurden. Einen
wichtigen Punkt bei den Vereinsnachrichten
nahm der „Sudetendeutsche Tag" in Klosterneuburg ein, der heuer am 20. / 21. September
stattfindet und wo wie immer viele Trachtenträger erwartet werden. Für das Trachtenfest in
Krems, Anfang September, konnten leider nur
wenige Teilnehmer gewonnen werden, da
erstens die Fahrt für unsere Landsleute schon
zu beschwerlich ist und zweitens dort
hauptsächlich ausländische Trachten dominieren. Frau Irene Kunc, die Leiterin des Begegnungszentrums in Mährisch-Trübau, hat uns
liebenswürdigerweise mit Prospekten, Trübauer Stadtplänen, Wegkarten und einigen
Trübauer Barockbüchlein versorgt, die von den
Landsleuten freudig entgegengenommen wurden. Wir wollen auf diesem Wege Frau Kunc
herzlich danken. - Unsere besten Glückwünsche ergehen an folgende Geburtstagskinder:
Frau Lore Koblischke, die Witwe nach unserem
Lan. Gottfried, feierte am 1. 6. in unserem Kreis
ihren 70. Geburtstag, am 7. 6. Frau Karoline
Novak, geb. Rauscher, aus der Herrengasse und
Lm. Gusti Zecha aus Kunzendorf am 9. 6. den
75er. Frau Dr. Brigitte Keck, die Tochter unserer Lmn. Edith, geb. Korkisch (Baumeister),
wurde am 18. 6. 1959 geboren, Lm. Franz Grolig jun., der jüngere Sohn unseres Obmannes,
NÍEDEROSTERREICH
St. Polten
Zu dem am 20. Juni letzten Treffen vor der
Sommerpause konnte unser Obmann nur mehr
wenige treue Stammgäste begrüßen. So kam es
dann im engen Kreise zu einem Meinungsaustausch, hauptsächlich bezüglich des Sudetendeutschen Tages in Nürnberg, der diesmal ganz
im Zeichen der „Schlußstricherklärung" stand
und die dort anwesenden Politiker zum Teil mit
Unmutsäußerungen seitens der Landsleute bedacht wurden. Kein Wunder, wurden doch die
Versprechungen, die bei dem vorangegangenen
Sudetendeutschen Tagen abgegeben worden
sind, nicht erfüllt! Weder Stoiber, Kinkel, Neubauer und Co. konnten sich gegen die Bonner,
von Kohl bestimmte Politik, durchsetzen. So ist
letztendlich dieser „Schandvertrag" zustandegekommen und nun versucht man mit Beschwichtigungen, wie etwa, daß der Vertrag
keine endgültige Lösung sei, die Vertriebenen
bei „Laune" zu halten und darauf hinzuweisen,
daß es unbedingt zu einem Dialog zwischen den
Betroffenen und den Tschechen kommen muß!
Es bleibt abzuwarten, ob dies gelingen wird,
offiziell hat das Prag abgelehnt! - Zu den in
unserer Ortsgruppe erfolgten Ereignissen wäre
noch zu berichten, daß unser ältestes Mitglied - Herr Paulus Letschka - im hohen Alter
von 97 Jahren, am 27. Mai 1997, von uns gegangen ist! Trotz seines außergewöhnlichen Alters
hat er noch des öfteren an unseren Treffen teilgenommen. Er stammte aus einer südmährischen Bauernfamilie, von der Ortschaft Millowitz. Obmann Franz Schaden hielt am offenen
Grab einen bewegten Nachruf und es war auch
eine Abordnung von unserer Ortsgruppe dabei.
Wir werden den allseits getreuen Landsmann in
steter Erinnerung behalten! Mit dem Wunsch
auf eine erholsame Sommerzeit an alle Mitglieder, bzw. Landsleute, der Orts- bzw. Bezirksgruppe und auf ein gesundes Wiedersehen im
September, zur gewohnten Zeit, endete das
vorläufig letzte Treffen vor dem Beginn des
Herbstes.
G. P
Einladung zum
Mostheurigen
Landsleute der Orts- und Bezirksgruppe
Sankt Polten treffen sich am Donnerstag,
dem 14. August, beim Mostheurigen in
Kirchsteig bei Kasten, Familie Hurm-Wech,
zu einem gemütlichen Nachmittag! Zusammenkunft ist um 14 Uhr vor dem Gendarmerieposten in Böheimkirchen oder direkt
ab 15 Uhr im Heurigenlokal.
Kinder sind natürlich willkommen, es gibt
eine Spielwiese! Diese Veranstaltung ist
» nur für Selbstfahrer möglich!
G. P.
x*
.>
Baden
Am 24. Mai haben wir uns das letzte Mal vor
der Sommerpause beim Heurigen „Märzweiler" getroffen. Es war leider nur eine kleine
Runde, aber es war trotzdem ein gelungener
Nachmittag. Nach der Begrüßung durch unsere
Obfrau, Frau Oberschulrat Scharb, wurde
fleißig geplaudert und u. a. beschlossen, daß
wir uns in Zukunft nicht mehr am Samstag,
sondern immer am 3. Freitag im Monat treffen.
- Unser nächstes Zusammensein findet daher
am Freitag, dem 17. Oktober 1997, um 15.30
Uhr, wie gewohnt im Grand Hotel „Sauerhof",
statt. Wir bitten um Vormerkung und freuen
uns auf ein gesundes und frohes Wiedersehen.
Helga Kunc
OBEROSTERREICH
Enns-Neueablonz
Herzliche Glückwünsche zum Geburtstag im
Juli: Am 8., Thérèse Fock (77) in Enns und am
19., Hans Tannhäuser (73) in Enns. - Wir
bedanken uns bei der Firma J. Purkert, Metallwaren GmbH, in 4470 Enns, Perlenstraße 1012, für eine Spende zugunsten des „Hauses der
Heimat", in Wien, in der Höhe von S 2500.-.
Unser nächstes Treffen bei „Hofer" ist am
10. Juli.
Heinz Rössler
Freistadt
Demnächst feiern folgende Mitglieder Geburtstag: Am 9. 7. Johann Köppl, am 10. 7.
Johann Ringdorfer, am 20. 7. Maria Schreiner,
am 23. 7. Hermann Hütter, am 27. 7. Ottilie
Neuwirth und am 27. 7. Theresia Pils. Wir gratulieren allen Geburtstagskindern herzlich und
wünschen für die Zukunft alles Gute, vor allem
Gesundheit und Wohlergehen.
H. K.
verstehen können (oder wollen), welches Leid
einer ganzen Volksgruppe mit deutscher Muttersprache angetan wurde. Herr Amtsrat Seefeldner zeigte in eindrucksvollen Dias seine
Reiseeindrücke über China: Peking mit Kaiserpalast und Gärten, Sommerpaläste und großartige Landschaft, einen Teil der 6000 Kilometer
langen Chinesischen Mauer, er erzählte über
Konfuzius und Buddha. Vielen Dank! - Der
Vorstand wünscht allen Landsleuten und Heimatfreunden eine erholsame Sommerzeit und
wir treffen einander am 16. September im
„Wilden Mann", um 17 Uhr. Hilde Kratochwill
Wels
Die herzlichsten Glückwünsche zum Geburtstag gehen an: Herrn Gustav Filia, geb. am
5. 7. 1922; Frau Ilse Hergl, geb. am 1. 7. 1914;
Frau Anna Herrmann, geb. am 26. 7. 1908; Frau
Martha Pechmann, geb. am 31. 7. 1927; Frau
Hildegard Purrer, geb. am 28. 7. 1925; Herrn
Rudolf Schneider, geb. am 9. 7. 1923 und Herrn
Hans Peter Westen, geb. am 5. 7. 1923. Wir danken ihnen für ihre Treue zur alten Heimat und
wünschen ihnen weiters alles Gute, vor allem
Gesundheit und Wohlergehen!
Gerti Bucher
Rohrbach
Todesfälle. Am 17. Mai 1997 verstarb in Haslach Herr Rudolf Kitzberger im 93. Lebensjahr.
Er wurde am 9.4.1905 in Tisch im Böhmerwald
als Sohn eines armen Frachters geboren. Als
Rudolf sechs Jahre alt war, mußte sein Vater
das kleine Häuschen infolge Verschuldung verkaufen und die Familie war gezwungen, in
Verband der
einem Bauernstübl Quartier zu beziehen und
Südmährer in Oberösterreich
sich beim Bauern als Dienstboten zu verdingen.
Auch Rudolf mußte sich als kleiner Bub
Geburtstage: Die Verbandsleitung wünscht während der Not des Ersten Weltkrieges als
auf diesem Wege allen im Monat Juli geborenen Hüterbub durchschlagen. Mit Arbeit, Fleiß und
Jubilaren alles Gute, vor allem Gesundheit und Sparsamkeit baute er sich in Böhmen, zusamWohlergehen. Sie gratuliert insbesonders aber men mit seiner Frau, eine eigene Existenz auf
zum: 91. am 14. 7. Hilde Machek aus Neuschal- und führte bis zur Vertreibung eine Gastwirtlersdorf, 91. am 29. 7. Ing. Ernst Röscher aus schaft. Als Rudolf aus dem Zweiten Weltkrieg
Hosterlitz, 89. am 7.7. Andreas Machatsch aus heimkehrte, mußte er erfahren, daß sein Sohn
Lundenburg, 86. am 28. 7. Klara Henhapl aus in den letzten Kriegstagen im Raum Wien sein
Tracht, 81. am 29. 7. Martha Röscher aus junges Leben lassen mußte. Um der offiziellen
Hosterlitz, 73. am 2. 7. Anna Kastner aus Neu- Ausweisung nach Deutschland zu entgehen,
siedl, 71. am 7. 7. Katharina Bauer aus Land- floh Rudolf mit seiner Frau und seinen zwei
schau, 71. am 21. 7. Anna Weiß aus Hödnitz, Töchtern nach Österreich, wo er zunächst in
71. am 22. 7. Martha Worbis aus Töstitz, 71. am der Zwettlmühle und nachher in Haslach Ar26. 7. Ernst Kargl aus Kadolz, 70. am 10. 7. beit fand. Mit Eifer und Fleiß baute er sich am
Franz Windhab aus Großtajax und 65. am 12. 7. Ortsrand von Haslach eine neue Existenz auf.
Helga Sturm aus Znaim.
Poldi Traunwieser Er, der in der alten Heimat bereits den Tod von
zwei Söhnen im Kindesalter und den Soldatentod des dritten Sohnes hinnehmen mußte,
Vöcklabruck
blieb auch in der neuen Heimat von Schicksalsschlägen nicht verschont. Vor acht Jahren starb
Unser letztes Treffen vor den Sommerferien seine älteste Tochter Anna im Alter von nur 53
war ein wenig dadurch überschattet, daß das Jahren an Krebs, vor sechs Jahren ging ihm
uns vertraute Extrazimmer von einer anderen seine treusorgende Gattin in die Ewiggkeit vorGruppe besetzt war und wir mit dem allgemei- aus und vor vier Jahren verunglückte sein
nen Gastzimmer vorlieb nehmen mußten. Nach zwanzigjähriger Enkel mit dem Auto. Möge der
der Begrüßung erwähnte der Obmann kurz die
Gott unserem Verstorbenen ein
Artikel in der „Sudetenpost" über den Sude- allmächtige
Wiedersehen schenken bei seinen Geliebten! tendeutschen Tag. In der aufkommenden Dis- Am
20. Mai 1997 verstarb in Haslach Herr Dr.
kussion kam zum Ausdruck, daß bei solchen Markus
Gilhofer im 89. Lebensjahr. Da seine
Gelegenheiten wohl viel ge- und versprochen
wird, aber nachher bald wieder in Vergessen- Ehefrau aus Südmähren vertrieben worden
heit gerät. Die Kassierin Ulli ließ herzliche war, trat Dr. Gilhofer der Sudetendeutschen
Grüße übermitteln, weil sie wegen der Knie- Landsmannschaft bei und kritisierte in seinen
operation noch nicht gehfähig war. Willi Worten bis zuletzt das große Unrecht der Verwünschte ihr gute Genesung. Mit kräftigem treibung. Markus Gilhofer wurde am 15. DeApplaus schlössen sich alle an. Mit einem Glas zember 1908 in Bad Leonfelden geboren und
Wein stießen wir auf das Wohl der Geburtstags- absovierte das Gymnasium Wilhering. Das Mekinder des zweiten Quartals an. Die im Juli und dizinstudium an der Uni Wien finanzierte er
August Geborenen wurden in diese guten Wün- sich durch Nachhilfeunterricht. Nebenbei half
sche einbezogen. Es sind dies: Christi Beck am er seinen Brüdern, das elterliche Anwesen, zu
3. 1., Anna Liehmann am 8. 7., Anna Breinl am dem eine Mühle, eine Säge und eine Landwirt21.7., Maria Wallner am 1. 8., Roswitha Schot- schaft gehörten, mit modernsten technischen
tenberger am 5. 8., Annemarie Gotschi am Einrichtungen auszustatten und auszubauen.
15. 8. und Johann Eder am 28. 8. Das nächste Nach der Promotion im Jahre 1934 arbeitete
Treffen findet am Sonntag, dem 14. 9. 1997, Dr. Gilhofer in Spitälern in Wien und Mödling.
statt. Sollte sich eine Änderung ergeben, wird Nach einer schweren Verwundung im Rußlanddies in der am 4. 9. 1997 erscheinenden „Sude- feldzug 1941 vom Krieg heimgekehrt, arbeitete
tenpost" und eventuell telefonisch mitgeteilt. er wieder in Spitälern in Wien und Mödling. Im
Bis dahin, liebe Landsleute, schöne Sommer- Jahre 1951 ging der gelernte Chirurg nach
monate, alles Gute und auf ein zahlreiches Wie- Indonesien, wo er auf Timor ein 400-Bettendersehen am 14. September 1997.
HK. Spital, auf Flores eine Lepra-Station und auch
auf Sumatra ein Spital aufbaute. Obwohl Dr.
Gilhofer bereits Ende 1959 Indonesien verließ,
wurde er dort heute noch, bei seinen jüngsten
Riesen-Isergebirgler
Besuchen, als großer Mann und Wohltäter verehrt. Von 1960 bis 1975 war Dr. Gilhofer Fachund Briixer in Linz
arzt für Chirurgie am Krankenhaus in BraunIn bewährter Weise wurde der Sommeraus- au. Als Pensionist baute er von 1973 bis 1992
flug nach Ramsau/Steiermark von Obmann das bekannte Johannes-Bad in Bad Füssingen
Josef Fellner und dem Busunternehmer Pilsba- in Bayern auf. Seit Anfang der 50er Jahre hatte
cher - „Der Neydhartinger" - gestaltet. Eine Dr. Gilhofer aber seinen Hauptwohnsitz in
fröhliche Runde, eine wunderschöne Gegend Haslach. Der allmächtige Gott vergelte unserm
und der Besuch der Lodenwalke Steiner... was lieben Verstorbenen all das Gute, das er für die
brauchte es mehr zu einem gelungenen Aus- vielen Menschen, die sich an in wandten, getan
flug? Etliche liebe Gäste vergrößerten die hat! - Geburtstage: 16. Mai, Alois Stögmüller
Runde und ab Mittag zeigte sich der Dachstein (Berg b. Rohrbach), 83 Jahre; 22. Mai, Josef
und seine Nachbarn im hellsten Sonnenglanz. - Pachner (Haslach), 49 Jahre; 29. Mai, Alois
Im Juni feierten Geburtstag: M. Schaaser und Stelzer (Haslach), 78 Jahre; 31. Mai, Herbert
U. Kastner, V. Schmid, M. Friedrich, H. Lienert Preitschopf (Helfenberg), 70 Jahre; 5. Juni,
und H. Wenzel, wir gratulierten schriftlich oder Adolf Schneider (Berg b. Rohrbach), 76 Jahre;
persönlich und wünschen unseren erkrankten 14. Juni, Maria Obermüller (SchwarzenLandsleuten baldige Genesung. - Beim letzten berg), 77 Jahre; 23. Juni, Josef Koplinger (HasHeimatabend berichtete Obmann Fellner, daß lach), 70 Jahre; 5. Juli, Rudolf Geyer (Aigen),
unsere Gruppe mit der Spende an das „Haus 70 Jahre; 10. Juli, Franz Hoppe (Rohrbach),
der Heimat" auf einer Tafel genannt wird, 38 Jahre; 18. Juli, Marianne Hoppe (Rohrbach),
Lmn. Schaaser erzählte über ausführliche Kor- 69 Jahre, 24. Juli, Johann Koplinger (Haslach),
respondenz mit Tschechen in Tabor, die nicht 74 Jahre.
Dr. Fritz Bertlwieser
10
Salzbur
Allen Landsleuten, die im Monat Juli ihren
Geburtstag feiern, gratulieren wir recht herzlich und wünschen weiterhin alles Gute, vor
allem beste Gesundheit: Hedwig Pripadlo in
Hallein am 4., Prof. Henriette Pinggera in
Bischofshof en am 4., Dr. Wilhelm E. Mallmann
am 5. zum 80., Dr. Franz Stradai in St. Gilgen
am 7. zum 90., Christine Truschner in Henndorf
am 7. zum 70., Herta Bohusch am 13., Josef
Ortner am 10., Leopold Gröger am 14., Maria
Kreibich am 14., Josef ine Prantl in Oberalm am
18., Horst Raynoschek am 19., Elisabeth Posselt in Oberalm am 21., Dr. Adolf W. Sallmann
am 23., Anna Berndt in Elsbethen am 23., Dr.
Walter Grünwald in St. Gilgen am 23. und
Apolonia Schneider am 26.
E. P.
SUDETENPOST
in Kirchf indisch saßen wir gemütlich beim Mittagessen beisammen, dem in Tschantschendorf
die Jauseneinnahme folgte, die von der Landsmannschaft gespendet wurde. Die Weiterfahrt
in das Weinviertel, Heiligenbrunn, das Wandern auf der Kellerstraße, gab uns einen Blick
auf eine Sehenswürdigkeit; die schön und
kunstvoll schilfgedeckten Häuser. Mit einer
Kostprobe vom „Uhudler" bekam unsere Muttertagsfahrt eine freudige Aufmunterung! Auch
die Rückfahrt über die Autobahn ging problemlos über die Bühne und bevor Graz
erreicht war, gab es ein herzliches Verabschieden der Landsleute untereinander sowie ein
Dankeschön an unsere beiden Helfer an diesem
Zustandekommen; ein Danke an Lmn. Lisi
Ruppitsch, die in mühevoller Kleinarbeit diese
Fahrt durchgeführt hat sowie an Lmn. Gusti
Tschetschounik, die Organisatorin der jährlichen Sudetendeutschen Tage, die auch bei dieser Muttertagsfahrt mit Hand anlegte. Mit
freudiger Feststellung aller, daß wir in Graz
unser neues Zuhause haben, schloß die diesjährige, gelungene Muttertagsfahrt bei der
abschließend bekanntgegeben wurde, daß von
Frau Hedda Bardel eine Karte aus Bremen und
von Frau Marta Hödl Urlaubsgrüße von einer
Schiffsreise kamen.
Lisi Ruppitsch
schreibung angeführt, waren wir wieder in St.
Veit a. d. Gian und ein schöner, vielseitiger und
frohgestimmter landsmannschaftlicher Tagesausflug fand ein positives Ende. - Unsere vorgesehene Zweitage-Bergtour findet wieder im
Monat August statt. Das Ausflugsziel: das
Großglocknergebiet, mit dem Besuch der Berghütten Luckner, Studi, Glorer und die Salmhütte. Der Abstieg folgt zur Pasterze und in
Heiligenblut steigen wir in den Omnibus ein.
Die Auffahrt erfolgt auf der Mautstraße von
Kais zum Lucknerhaus. Es gibt wieder mehrere
Ausflugs- und Gehvarianten.
E. K.
Klagenturt
Wir wünschen allen im Monat Juli geborenen
Landsleuten Gesundheit und Wohlergehen auf
ihrem Lebensweg und die „Sudetenpost"
schließt sich den Glückwünschen an und zwar:
93 Jahre, Willi Rott aus Teplitz-Schönau am
13. 7.; 85 Jahre, Maria Welzl aus Neu-Rothwasser am 27. 7.; ferner gratulieren wir Dr. Albert
Dreier (Klagenfurt), Hedda Pohl (Eger), Robert
Rotter (Mährisch-Schönberg), Gudrun Treul
(Klagenfurt).
Hans Puff
Leoben
Innsbruck
Benediktbeuern, eines der ältesten Benediktinerklöster in Oberbayern, war das Ziel unseres diesjährigen Ausfluges am 11. Juni. Erwartungsvoll bestiegen wir bei schwülem Sommerwetter den Bus, um in Richtung Deutschland
zu fahren. Nach angenehmer Fahrt durch die
oberbayerische Landschaft, vorbei an Walchensee und Kochelsee, kamen wir vorzeitig
an, so daß uns noch Zeit blieb, die gepflegte
Klosteranlage zu bewundern, bevor die offizielle Führung begann. Unser Führer zeigte uns
die schönsten und interessantesten Räume, und
wir waren alle sehr beeindruckt von den jahrhundertealten Schätzen, den Gemälden und
der wunderschön restaurierten Abteikirche mit
ihrer barocken Farbenpracht. Im Gastgarten
des „Klosterstüberl" nahmen wir dann das
reichhaltige Mittagessen ein und schrieben
Grußkarten an Freunde und Landsleute, die
leider aus verschiedenen Gründen an dieser
Fahrt nicht teilnehmen konnten. Am frühen
Nachmittag fuhren wir gemächlich zurück
nach Schlehdorf am Kochelsee. Nach einem
gemeinsamen Spaziergang zum See und durch
den Ort machten wir es uns im Gasthof „Klosterbräu" gemütlich. Bei Kaffee und Kuchen
wurde gesungen und „gelotscht". Und unsere
Gäste, eine Sängerrunde aus Innsbruck, die uns
immer bei unseren Ausflügen begleitet, trugen
mit ihren Liedern zum gelungenen Verlauf des
Nachmittags sangesfreudig bei. Punkt 17.30
Uhr war Aufbruch und frohgelaunt erklangen
während der Rückfahrt im Bus heimatliche
Weisen. Mit einem kurzen Rückblick auf diesen
schönen Tag dankte Obmann-Stellvertreter Dr.
V. Jahn, auch in unserem Namen, Obmann Gerhard Steiner für die gelungene Organisation
dieses Sommerausfluges und mit leisem Bedauern verabschiedeten wir uns, wohlbehalten
wieder in Innsbruck angekommen, voneinander. - Unser Juni-Treffen fand schon am nächsten Tag (2. Donnerstag im Monat) statt, wie
immer im Hotel „Weißes Kreuz", in der Mozartstube. Unser Obmann hatte einen Videofilm über „Benediktbeuern und die Benediktenwand" vorbereitet, und so erlebten wir
nochmals die tags zuvor stattgefundene Ausflugsfahrt. Auch eine Zusammenfassung über
den Sudetendeutschen Tag 1997 in Nürnberg
bekamen wir zu sehen, welche wieder eine Diskussion über die Deutsch-tschechische Erklärung zur Folge hatte. Wie immer war der
Nachmittag viel zu schnell vorbei, und wir
beschlossen, keine Sommerpause einzulegen,
sondern uns am 10. Juli und am 14. August, um
14.30 Uhr, ganz zwanglos zu einem „Stammtisch" einzufinden. Und ich hoffe, daß trotz
Urlaubszeit recht viele kommen.
Erika Riess
Am 28. Mai 1997, einem wunderschönen Tag,
unternahm die Frauengruppe Graz ihre Muttertagsfahrt, für die heuer das Burgenland
gewählt wurde, die in einem vollbesetzten
Autobus durch die Oststeiermark, nach Bernstein führte, wo auch genügend Zeit gegeben
wurde, den Ort und die Geschäfte mit den schönen Serpentin-Schmuckstücken zu besichtigen. Auch die Auswahl zwischen einem Spaziergang zur Burg hinauf oder zur Besichtigung
des Felsenmuseums war vorhanden. Da nun,
wie beim Wetter oft üblich, plötzlich ein bösartig blasender Wind einsetzte, ging es im Bus
geschützt weiter zu einem Platz wo sich ein
prachtvoller Blick zur Riegersburg bot, dann
ging die Fahrt weiter nach Tatzmannsdorf. Bei
einer Rundfahrt dort bekamen wir alle die
schönen Kuranlagen und Hotels zu sehen und
Zum letzten Heimatnachmittag vor den
Sommerferien hatten sich wieder viele Landsleute eingefunden, um im Kreise von Heimatfreunden ein bißchen Besinnung und auch persönliche Kontakte zu finden. Dazu trugen bei:
Landesobmann-Stellv. KR Franz Lausecker,
Hedwig Schindler, Helga Pristonig, Hedi Czermak, Fanny Eisenhut, Maria Stocker, Greti
Ottrin und die „Zornsteiner" Wolf gang und
Martin. Bezirksobmann Rudi Czermak konnte
über einige Aktivitäten in letzter Zeit berichten: Gelungener Muttertagsausflug, Teilnahme
an Veranstaltungen in Brück, Langenwang,
Donawitz sowie am Sudetendeutschen Tag in
Nürnberg. Weiters auch an der erfolgreichen
„Historischen Ausstellung" (Lm. Heinz Lausecker) im „Alten Rathaus zu Leoben", wo die
SLÖ mit ihren Exponaten die Aufmerksamkeit
der Besucher erhielt. Die Trachtengruppe wird
demnächst teilnehmen in Wolfsberg, Leoben,
Krems, Großgmain und Wien-Klosterneuburg.
Folgenden Geburtstagskindern in den beiden
Sommermonaten wird gratuliert: Mag. pharm.
Walter Prade, Christa Wegener, Margarethe
Schulhauser, Friedl Vogel, Maria Pacher, Erika
Burger, Maria Vretschko, Josefa Lausecker,
Sabine Retschnig, Antonia Steinegger, Helene
Ebner, Luise Weigelt, Ing. Karl Kutschera,
Helga Pristonig, Erika Speri und Berta Hegenbarth. - Nächster Heimatnachmittag: Freitag,
12. September.
Rudolf Czermak
St. Veit a. d. Gian
Kultureller Frühlingsausflug. Die St. Veiter
Bezirksgruppe sowie die Jugend bietet ihren
Mitgliedern, der Jugend sowie dem Freundeskreis, alljährlich die Teilnahme an zwei Tagesreisen und einer zweitägigen Bergtour an.
Diese verschiedenartig organisierten Ausflüge
ermöglichen, wo das Interesse vorhanden ist,
zumindest die Teilnahme an einem Ausflug.
Unsere erste Kulturausflugsfahrt führte uns
vor einem Monat ins Kärntner-Unterland nach
Diex und Grafenbach, wo sich zwei gut erhaltene imposante Wehrkirchen befinden. Wer mit
offenen Augen durch das Kärntnerland reist,
erblickt die verschiedensten kirchlichen Bauformen sowie Burgen und Schlösser, wahrhaft
beinahe überall Zeugnisse einer wechselvollen
Vergangenheit. Im letzten Viertel des 15. Jahrhunderts verwüsteten die Türken mehrmals das
Kärntnerland, Tod und Feuer sowie Zerstörung
dezimierten vor allem die Landbevölkerung.
Nur befestigte Kirchen boten einen gewissen
Schutz, so daß etwa 100 Wehrkirchen entstanden, wovon etwa 60 noch Spuren ihrer damaligen Wehrhaftigkeit aufweisen. - Unsere Frühlingsreise war auch abgestimmt auf die Mütter
und Omis. Das Reisewetter war günstig, die
Stimmung gut, der Omnibus beinahe voll
besetzt und während der Fahrt wußte der Reiseführer, Obmann Ernst Katzer, von Land und
Leuten allerhand zu erzählen. Natürlich gab es
wieder Geschichtsunterricht und ein bißchen
Landsmannschaftliches. Der Harmonikaspieler, unser Mitglied Josef Ruppitsch, sorgte für
Unterhaltung. Die über 1100 Meter hoch gelegenen Orte sind eine Reise wert und von Diex,
Grafenbach und dem Jauntalblick gibt es einen
weiten, überaus schönen Rundblick ins Kärntner Unterland mit dem Abschluß der gewaltigen Karawankenkette. Wir legten einige Raststationen ein, besuchten die Wehrkirchen,
machten kleinere Spaziergänge und zuletzt gab
es noch in Diex eine Kirchenführung. Im Gasthof gegenüber der Wehrkirche wurden wir
bestens bewirtet. Die Heimreise traten wir auf
der anderen Seite in Richtung Görtschitztal an
und in Brückl schloß sich der Kreis unserer
Tagesreise. So ziemlich genau wie in der Aus-
Unser sommerlicher Nachmittag findet am
Donnerstag, dem 10. Juli 1997, ab 14.30 Uhr,
beim „Lamplwirt" in Ebental, statt. Autobuslinie 70, vom Heiligengeistplatz bzw. Wiesbadner Straße bei Stand 13. Der Bus fährt in Intervallen von 20 Minuten - ..10, ..30, ..50, ab. Ich
freue mich auf ein Wiedersehen, bringen Sie
auch Ihre Freunde zu diesem gemütlichen Beisammensein mit. - Ich wünsche allen Landsleuten eine erholsame, sommerliche, schöne
Zeit, allen Kranken aber baldige Besserung.
Ihre Gerda Dreier
Landeseruppe Kärnten
Die Jahreshauptversammlung des Landesverbandes Kärnten fand am 7. Juni 1997 im
„Messerestaurant" in Klagenfurt statt. Nach
einer halbstündigen Wartezeit eröffnete Geschäftsführer Lm. Hans Puff um 14.30 Uhr die
Hauptversammlung. Er gab bekannt, daß das
Referat von Prof. Wolf Kowalski, Kulturreferent der SLÖ Wien, an den Beginn der Hauptversammlung gesetzt ist. Erst daran schließen
sich die Berichte der Amtswalter und die Neuwahlen an. Geschäftsführer Hans Puff begrüßte
die Mitglieder und Freunde sowie die erschienenen Ehrengäste: Bürgermeister der
Landeshauptstadt Klagenfurt Dkfm. Harald
Scheucher, Vorsitzender der Gottscheer Landsmannschaft Hofrat Dr. Krauland, LHStv. i. R.
Dkfm. Dr. Walther Weißmann und Chefredakteur i. R. Heinz Stritzl. Entschuldigt hatten
sich Baumeister Josef Riffert, Vorsitzender der
Volksdeutschen Landsmannschaften Kärnten,
Dkfm. Franz Sladek, Geschäftsführer der VL
und Konsul Ing. Sepp Prugger, Obmann der
Kärntner Landsmannschaft sowie Bürgermeister Ing. Siegfried Kampl, Gurk. Landesobfrau
Gerda Dreier richtete ebenfalls herzliche
Grußworte an die Erschienenen und eröffnete
die Hauptversammlung. Es folgte nun das
Referat von Prof. Wolf Kowalski, welches die
jetzige Situation der Sudetendeutschen Landsmannschaft, die Haltung des Bundesverbandes
beleuchtete. Eine Kurzfassung: „Die Versöhnungserklärung ist natürlich in aller Munde
und es hat eine gewisse Enttäuschung Platz
gegriffen. 1989/90 gingen die Sudetendeutschen mit einer Euphorie auf die Tschechen zu.
Es wurden Flugzettel in tschechischer Sprache
verfaßt und an die Touristen verteilt. Die Reaktionen waren positiv und man war überzeugt,
daß sich auch weiterhin alles positiv entwickeln wird. Nach der seinerzeitigen Rede
Präsident Havels hatte man sich viel erwartet.
Die innerpolitischen Beziehungen in Tschechien brachten aber eine Trendwende, da der
kommunistische Einfluß stärker wurde. Dadurch, daß bei den Gesprächen zwischen Deutschen und Tschechen die Sudetendeutschen
ausgeschlossen wurden, wurde Bundeskanzler
Kohl sowie die deutsche Regierung in Zugzwang gebracht. Es wurde nie versucht, auf die
Tschechen Druck auszuüben, zumal dies im
Hinblick auf die Wünsche der Tschechen leicht
möglich gewesen wäre. Innerpolitisch gewannen in Tschechien die Republikaner immer
mehr Einfluß, was eine Verständigung weiter
erschwerte. Die Forderungen der Sudetendeutschen wurden wohl verbal zum Ausdruck
gebracht, fanden aber in keinem offiziellen
Papier Aufnahme. Die neue Situation ist von
tiefer Enttäuschung gekennzeichnet. Die Unmutsäußerungen gegenüber den Regierungsvertretern beim Sudetendeutschen Tag waren
unerwartet groß. Der Versöhnungsvertrag ist
dadurch gekennzeichnet, daß die Benes-Dekrete und das Amnestiegesetz aufrecht bleiben.
Es besteht ein Ungleichgewicht zwischen den
Taten der Deutschen und den Vertreibungsmaßnahmen der Tschechen. Wenn immer wieder behauptet wird, daß die Tschechen die
Deutschen dahin geschickt haben, wo sie vor
1938 waren, so ist dies ja eine Geschichtslüge.
Es gibt auch in Tschechien Strömungen, die an
einer Aufklärung der Wahrheit interessiert
Folge 13/14 vom 3. )u¡¡ 1997
sind. Die Meinung der Bevölkerung ist mit der
Meinung der Politiker nicht immer gleichzusetzen. Wir werden konsequent weiterarbeiten.
Die Versöhnungserklärung ist nun mal eine
Niederlage für die Sudetendeutschen. Es ist
darin aber auch ein Positivum zu sehen, da man
dadurch zu der Wurzel, auf das Recht auf Heimat, zurückgekehrt ist. Es ist jetzt klar gesagt ,
daß das Recht auf Rückkehr besteht. „Jetzt erst
recht!" Es schloß sich eine rege Diskussion an.
Es war ein Thema, das jeden Landsmann interessierte, aber auch die Ehrengäste, wie dies aus
der Fragestellung ersichtlich wurde. Landesobfrau Dreier dankte Prof. Kowalski für dieses
ausgezeichnete Referat, für sein Kommen und
überreichte als Gastgeschenk ein Buch „Der
Dom zu Gurk". Bürgermeister Dkfm. Harald
Scheucher bat ebenfalls, seine Grußworte vor
den Beginn der offiziellen Tagesordnung zu
stellen, da er eine weitere Veranstaltung zu besuchen habe. In seinen Begrüßungsworten gab
er seiner Freude Ausdruck, zu dieser Veranstaltung eingeladen worden zu sein. Dies sei seine
erste direkte Kontaktaufnahme mit der Sudetendeutschen Landsmannschaft in seiner nunmehr 50 Tage währenden Amtszeit. Er betonte,
daß gerade dieses Referat für ihn sehr aufschlußreich ist, da es die Lage und Situation
der Sudetendeutschen Landsmannschaft deutlich aufzeigte. Er erklärte, daß er, wie sein Vorgänger Altbürgermeister Hofrat Mag. Guggenberger, Ansprechpartner für unsere Volksgruppe, für unsere Landsleute sein wolle. Er wünsche der Hauptversammlung einen guten Verlauf und allen Landsleuten für die Zukunft viel
Erfolg. Landesobfrau Dreier bedankte sich für
sein Kommen und für seine Begrüßungsworte.
Geschäftsführer Hans Puff teilte mit, daß die
Beschlußfähigkeit gegeben sei. Beim Totengedenken wurde insbesondere der im Berichtsjahr verstorbenen Landsleute gedacht, ebenso
auch derer, die schon lange in die ewige Heimat
abberufen wurden. Es folgten die Berichte der
Amtswalter. Landesobfrau Dreier betonte in
ihrem Bericht, daß wir auch weiterhin unserer
Heimat, unserer Volksgruppe die Treue halten
sollen. Auch wenn so mancher nach dem Vertrag enttäuscht sei, da dieser nicht das Erhoffte
für uns brachte. Durch vermehrte Öffentlichkeitsarbeit können wir auf unser Schicksal
aufmerksam machen. Die Teilnahme an den
verschiedensten Veranstaltungen gibt uns dazu
oft die Möglichkeit, Gespräche zu knüpfen.
Durch die Schaffung der Kulturstätte in Gurk
wird es möglich sein, durch die ausgestellten
Exponate, die von unserer Kultur, Brauchtum
und Herkunft Zeugnis geben, alles dies, zu
bewahren. Ein neues Ziel wird hier in Kärnten
angestrebt. Einen Versuch ist es wert. Die
Gemeinde Seeboden - Kurverwaltung - schrieb
eine Sudetendeutsche Woche aus. Wenn es
gelingt, einmal im Jahr Sudetendeutsche hier
in Kärnten zusammenzuführen, so würde damit eine Neubelebung erfolgen. Denn dadurch
kann man auch die jüngere Generation ansprechen. (Die Ostpreußen und Schlesier haben
heuer bereits ihr 13. Treffen). Ein großer Erfolg
war die Baumsetzung im Europapark in Klagenfurt am 26. April 1997. Es war eine schöne
gemeinsame Veranstaltung mit den Volksdeutschen Landsmannschaften, die auch einen guten Besuch aufwies. Geschäftsführer und Obmann der Bezirksgruppe Klagenfurt Hans Puff
berichtete über die Arbeit und Veranstaltungen
innerhalb der Landesgruppe sowie der Bezirksgruppe. Es gibt monatliche Zusammenkünfte,
Besuche bei den Landsleuten, die Kontakte der
Mitglieder sind ausgezeichnet. Lm. Gustav
Bund gab in Vertretung von Kassier DI. Leopold Anderwald den Kassabericht ab. Lm. Katzer erstattete einen ausführlichen Bericht über
die von der Bezirksgruppe St. Veit geleistete
Tätigkeit. Auch hier finden gemeinsame Fahrten, vor allem auch mit der Jugendgruppe,
statt. Das Großereignis war im vergangenen
Jahr wieder der Besuch der deutschen Landsleute aus Grulich, was viel Arbeit und Einsatz
erforderte, damit dieses Treffen überhaupt
stattfinden konnte. Erfolgreich ist auch immer
die Bergtour, die gut vorbereitet wird, woran
sich auch die Jugend beteiligt. Auch hier ist
großer Einsatz erforderlich, daß alles klappt,
daß alle wieder gut nach Hause kommen. Obmann Katzer gab für die verhinderte Jugendreferentin Annemarie Spendier den Bericht über
die geleistete Jugendarbeit ab. Besonderen
Anklang fand die Aufführung „Rübezahl" bei
der Adventfeier im Dezember vorigen Jahres.
In Vertretung von Bezirksobmann DI. Anderwald erstattete Lm. Dorli Thiel den Tätigkeitsbericht der Bezirksgruppe Villach. Hier sind
vor allem die monatlichen Zusammenkünfte
des Frauen- und Familienkreises hervorzuheben. Diese werden gut angenommen und sehr
gut besucht. Die Teilnehmerzahl hat sich
gegenüber den Vorjahren erhöht. Fahrten und
Diavorträge werden unternommen. Die Kontakte der Landsleute sind gut. Der Bericht der
Landesfrauenreferentin Dreier gibt Aufschluß
über die Vielfalt der Frauenarbeit, damit verbunden sind vor allem die Kontakte zu den
Mitgliedern. Die Frauen sind nach wie vor das
Bindeglied zur Nachfolgegeneration. Auch
wenn derzeit die Beteiligung der jüngeren
Generation ein anderes Bild zeigt, so wurde
doch in diese Generation der Grundstein der
Zugehörigkeit zum Sudetendeutschtum gelegt.
Wichtig ist die Trachtengruppe, die immer präsent für die verschiedenen Veranstaltungen ist.
SUDETENPOST
Folge 13/14 vom 3. Juli 1997
Der Bericht des Kassaprüfers wurde zustimmend zur Kenntnis genommen und dem Kassier sowie dem gesamten Vorstand über Antrag
von Mitglied Dr. Kielmeier der Dank für die
geleistete Arbeit und die Entlastung erteilt.
Nachdem der Vorstand zurückgetreten war,
übernahm Dr. Kielmeier den Vorsitz und verlas
den beschlossenen Wahlvorschlag. Einstimmig
wurde dieser angenommen und die Neuwahl
durchgeführt. Die in der Namensliste angeführten Mitglieder wurden wiederum einstimmig gewählt. Alle nahmen ihr Amt an. Landesobfrau Dreier dankte für das Vertrauen und
erklärte, daß sie und jeder Einzelne der
Gewählten weiterhin bemüht sein werden, zum
Wohle der Volksgruppe zu handeln. Es folgten
nun die Grußworte von Hofrat Dr. Krauland,
der den neuen Vorstand beglückwünschte und
viel Erfolg und weiterhin gute Zusammenarbeit wünschte. Auch ihn hatte das Referat von
Prof.Kowalski sehr interessiert, da es viele
Gemeinsamkeiten zwischen den beiden Volksgruppen gibt. Er übermittelte auch die Grüße
und Wünsche des Vorsitzenden der Volksdeutschen Landsmannschaft, Baumeister Josef Riffert, sowie die des Obmannes der Kärntner
Landsmannschaft, Konsul Ing. Sepp Prugger.
Der Geschäftsführer dankte allen Mitgliedern
für ihr Kommen, Die Landesobfrau hofft, daß
unsere Volksgruppe auch weiterhin so aktiv
bleibt. Sie dankte allen Erschienenen, ebenso
allen Amtswaltern für die gute und erfolgreiche
Zusammenarbeit, die auch im neuen Arbeitsjahr eine so gedeihliche sein möge. Um 17 Uhr
schloß die Hauptversammlung. - Ergebnis der
Neuwahl: Landesobfrau: Gerda Dreier, 1. Landesobmann-Stellv. und Geschäftsführer: Hans
Puff, 2. Landesobmann-Stellv.: Ernst Katzer,
3. Landesobmann-Stellv: Dorli Thiel, Schriftführer: Dr. Albert Dreier, Schriftführer-Stellv.:
Herlinde Weißhaupt, Landeskassier: Dipl.-Ing.
Leopold Anderwald, Kassier-Stellv.: Gerhard
Eiselt, Landesfrauenreferentin: Gerda Dreier.
Kulturreferentin: Gerda Dreier, Jugendreferentin: Annemarie Spendier, Kassaprüfer: Otto
Schubert, Gustav Bund; Beiräte: Rainer Eiselt,
Arnold Funk, Heinz Klein, Hedwig Schabus
und Luise Petutschnig.
Gerda Dreier
Nikolsburs-Geislingen
Allen Geburtstagskindern im Juli herzliche
Glückwünsche! Besonders unseren Jubilaren:
(94) am 14. 7. Franz Christibauer, (92) am 8. 7.
Anna Schneider (Schrott), (91) am 31. 7. Katharina Markus (Englisch), (85) am 17. 7. Helmut
Pfeil, (75) am 2. 7. Marianne Schlederer (KrippeL), am 12. 7. Liselotte Pfeil (Jaksch), am 14. 7.
Georg Krupp, am 18. 7. Anna Parstorfer, (70)
am 4. 7. Liselotte Wagner (Vogelbeer), am 7. 7.
Rudolf Moryc, am 17. 7. Anton Schmid, am
21. 7. Anna Zillich (Helmich), am 25. 7. Stephanie Lober (Wagner), am 27. 7. Annemarie Pfeifer (Stenitzka), (65) am 12. 7. Helma Kobsa, am
14. 7. Josef Trostek, am 28. 7. Marie Serno
(Führer), (50) am 21. 7. Birgit Feller (Köhler). Vielen Dank für die Spende von einem unserer
treuesten Nikolsburger, vom Verwalter und
guten Geist des Südmährerhofes in Niedersulz,
Franz Ginzel. - Zur Erinnerung: Am 3. August
ist Geislinger Treffen und am 17. Kirtag in Niedersulz. Also, auf geht's! - Irgendwer schrieb
einmal, daß die Lazarettgasse die schönste der
Welt sei, daraufhin hagelte es Proteste. So weit,
so gut. Diesmal aber, beim Kreuzbergtreffen,
bewiesen ihre Bewohner sogar, daß sie auch die
treuesten sind. Aus dieser kleinen Gasse kamen
nämlich im Verhältnis die Meisten zum Kreuzberg, und daran ändern auch alle Proteste
nichts. Es freuten sich dort über ein Wiedersehen: Franz und Marianne Ginzel, Herbert und
Emmy Ginzel, Johann Ginzel, Mitzi Ginzel
(Dachtl), Johann und Mitzi Ginzel (Bruckner),
Karl und Aloisia Fritsch, Josefa Fritsch (Helmich), Anton Schmid, Mitzi Schmid (Leng),
Anna und Josef Zillich, Josef und Olga Straka,
Heinz und Mitzi Straka (Gösele), Karli Amstler,
Karli und Anna Grassi, Kurt und Greta Nedoma und natürlich die beinahe zur Lazarettgasse
gehörenden: Rudi und Hedi Gerì (Kefeder),
Marie Breitkopf (Helmich), Lieselotte und Reiner Elsinger. Na, was sagt Ihr jetzt zu unserer
Gasse? Sie ist doch wert, daß man sie lobt! Das Treffen der 70er in Stetten bei Wien war
für alle Teilnehmer ein tolles Erlebnis. Als
Beobachter am Rande konnte ich nur fröhliche,
strahlende Gesichter feststellen. Organisiert
von Josef Straka mit Unterstützung durch Rudi
Kefeder und Resi Fendt war der Erfolg vorprogrammiert. Um dem Freitag abend einen
besonderen Glanz zu verleihen, spielte unser
Josef zur Überraschung aller Teilnehmer den
Rosenkavalier. Er schenkte jeder Dame zur
Erinnerung an diese Zusammenkunft eine
langstielige dunkelrote Rose und die holde
Weiblichkeit war gerührt. Wie gesagt: für die
70er ein unvergeßliches Erlebnis!
K. N.
11
DIE JUGEND BERICHTET
Jugendredaktion 1030 Wien, Steingasse 25, Tel. 1 / 718 59 13
Bundesjueendführune
Hurra - die Ferien und der Urlaub sind da.
Wir möchten gleich die Gelegenheit benützen,
um Euch und Ihnen allen schöne Tage, mit viel
Sonne und Erholung, zu wünschen. Da kann
man ausspannen, um so für neue Tätigkeiten
im Herbst bestens gerüstet zu sein. Dies gilt für
jedermann, egal, ob man ferne Länder bereist,
ans Meer oder in die Berge fährt bzw. ob man
daheim bleibt. Die Sommerzeit steht uns mit
all den angenehmen Dingen ins Haus. Wer
jedoch eine Reise ins Sudetenland unternimmt,
ins Land der Großeltern oder Eltern, möge
dabei mitfahrende junge Menschen sehr gut
darauf vorbereiten. Alte Fotos, Erzählungen
usw. können veranschaulichen, wie es einst einmal dort ausgesehen hat. Zumeist wird es aber
nicht wie früher sein. Entweder bestehen Häuser nicht mehr, wurden diese umgebaut, vieles
geändert oder ist dem Verfall preisgegeben usw.
Darauf muß man sich auch selbst einstellen.
Viele Fragen werden sich bei solchen Fahrten
ergeben. Diese sollte man wahrheitsgemäß,
ohne jedwede Ressentiments, beantworten.
Junge Menschen sind da ein wenig skeptisch
(was das Vorrecht der Jugend sein darf), gerade
darum sollte man auf größere Objektivität achten. Gute Aufklärungsarbeit ist daher gefragt
und ist auch vonnöten. Denn es handelt sich
zumeist um Dinge, die vor mehr als 50 Jahren
geschehen sind - das muß man jüngeren Menschen erst begreiflich machen. Junge Menschen
müssen es erst persönlich sehen, was es heißt,
eine schöne Heimat verlassen zu müssen bzw.
aus dieser vertrieben zu werden. Nur dann können sie all dies begreifen, was die ältere Generation befällt, wenn sie auf heimatlichem
Boden stehen. Dies ist wahrlich eine große Aufgabe für alle Landsleute, um diese sind Sie
nicht zu beneiden - aber diese Arbeit muß im
Interesse der Volksgruppe getan werden. - Wir
wünschen Ihnen ein gutes Gelingen bei diesem
Vorhaben. Hoffentlich setzen dies auch viele
Landsleute in die Tat um - es wäre wirklich
wünschenswert. Die jungen Leute wissen viel
über alle möglichen Länder auf der ganzen
Welt, aber über das Land, aus dem die Eltern
oder Großeltern vertrieben wurden, wissen sie
leider nur sehr wenig oder fast nichts. Hier gilt
es noch sehr viel zu tun, werte Landsleute. Die
Ferien sind dazu eine gute Zeit! - Ganz besonders möchten wir alle Schifahrbegeisterten und das im Sommer! - auf das diesjährige Winterlager vom 26. 12. 1997 bis 3. 1. 1998 auf der
Koralpe in Kärnten hinweisen! Wer nämlich in
den Weihnachtsferien ein gutes und schönes
Quartier sucht, dazu noch schöne Pisten usw.,
der muß sich schon jetzt um einen fixen Platz
kümmern. Daher sind junge Leute sowie Familien mit Kindern aus ganz Österreich herzlichst
eingeladen, bei dieser bestimmt sehr schönen
Winterfreizeit mitzumachen. Man sollte sich
nicht davor scheuen, auch wenn man das erste
Mal dabei sein will! Und die älteren Landsleute werden herzlichst gebeten, ihre jungen Leute
und deren Familien auf diese sehr günstige
Möglichkeit aufmerksam zu machen - es lohnt
sich, die Weihnachtsferien in einer netten
Runde zu verleben! Näheres bitte dem Aufruf
im Zeitungsinneren zu entnehmen. Eines gilt
jedoch: Bitte um rasche Anmeldungen - das
Platzangebot ist natürlich beschränkt! Wer
zuerst kommt, hat seinen Platz sicher!
Heimstunden für jungen Leute, jeden Mittwoch ab 19.30 Uhr, im Haus der Heimat, in
Wien 3., Steingasse 25 / 2. STG. / 2. OG - auch
den ganzen Sommer über! Wir führen ein sommerliches Programm durch: mit Tischtennis,
Minigolf, Praterbesuch, Baden (daher bei
Schönwetter Badesachen mitnehmen) u.a.m.
Damit wollen wir für Dich und Deine Freunde
ein schönes und abwechslungsreiches FerienUrlaubsprogramm bieten! - Auf folgende Veranstaltungen möchten wir hinweisen und ersu-
chen Jim Vormerkung und um Eure Teilnahme:
Sonntag, 17. August: Kirtag am Südmährerhof
in Niedersulz, NÖ. Samstag, 13. September:
Jedermann-Sportwettkämpfe auf der Bundesspielanlage Wienerberg, Wien 10, Grenzackergasse! - Am Sonntag, dem 31. August, findet in
Krems an der Donau ein großer Trachtenfestzug statt, an dem auch wir teilnehmen werden.
Dazu laden wir alle sudetendeutschen Trachtenträger - egal ob jung ob alt - recht herzlich
zur Teilnahme ein! Näheres in dieser Zeitung! Unser Sommerfest - Sommerfete - am 20. Juni
in der Steingasse war ein überaus guter Erfolg
und übertraf unsere kühnsten Erwartungen.
Mit fast 50 Personen hatten wir nicht gerechnet. Neben vielen jungen Leuten kamen auch
viele aus der mittleren und älteren Generation,
darunter etliche ehemalige SDJ-ler. Und dazu
noch etliche Landsleute, die durch die „Sudetenpost" auf dieses Fest aufmerksam gemacht
wurden! Die Stunden verliefen bei guter Musik, herrlichen Imbissen und guten Getränken
viel zu schnell. Bis weit nach Mitternacht
waren die Besucher anwesend, und man freute
sich auch über das Wiedersehen mit Freunden,
die man schon jahrelang nicht mehr gesehen
hatte. Alles in allem eine Sache, die zur Wiederholung anregt! Ein herzliches Dankeschön
an all diejenigen, die die vielen Vorbereitungen
getroffen hatten und so zum Gelingen dieses
Festes beigetragen haben. - Das Volkstanzfest
in Liesing fiel dagegen buchstäblich dem
Schlechtwetter zum Opfer. Es war wirklich
sehr kühl und dann begann auch der Regen, so
daß an eine Veranstaltung im Freien nicht zu
denken war. Dadurch war auch der Besuch
nicht so, wie man es sich gewünscht hatte.
Landessruppe Niederösterreich
Die Sonnwendfeier am Kreuzberg bei Klein
Schweinbarth war wieder sehr schön und sehr
gut besucht. Nach heimatlichem Brauch wurde
diese Feier gestaltet. - Zum wiederholten Male
findet in Krems, am Sonntag, dem 31. August,
um 14 Uhr, im Rahmen der Internationalen
Volkskunstfestspiele der große Festzug der
Trachten- und Brauchtumsgruppen aus aller
Welt statt. Auch die Sudetendeutschen sind mit
ihren schmucken Trachten dabei. Jedermann,
gleich welchen Alters und Geschelchts, der eine
Tracht besitzt, ist zur Teilnahme aufgerufen!
Macht alle mit - wir gehen unter der Bezeichnung „Sudetendeutsche Trachtengruppe Österreich". Im Zeitungsinneren findet man weitere
Hinweise! - Folgende Veranstaltungen stehen
uns in nächster Zeit bevor und wir ersuchen
alle Freunde und auch Landsleute, da mitzumachen: Freitag, 15. August: Znaimer-Treffen
in Unterretzbach beim Denkmal (9.30 Uhr);
Sonntag, 17. August: Südmährer-Kirtag am
Südmährerhof in Niedersulz (9.30 Uhr); Sonntag, 31. August: Böhmerwäldler-Treffen am
Mandelstein bei Gmünd.
Landeseruppe Kärnten
Die Vorbereitungen für unsere Wochenendbergfahrt laufen auf Hochtouren. Soviel sei
schon jetzt vertraten: Die Fahrt führt uns nach
Kais, wo u. a. die Luckner-, Flora- und Stüdlhütte besucht werden. Bezüglich des Termines
(23. / 24. August bzw. 30. / 31. August) wird
noch verhandelt - der Termin wird aber noch
rechtzeitig bekanntgegeben. Wie immer wird es
bestimmt eine sehr schöne Tour werden, an der
alle Generationen mitmachen können. Interessierte mögen sich so bald als möglich bei Familie Katzer, Novemberstraße 7, 9300 St. Veit/
Gian, melden - noch haben wir Plätze frei! Dies
gilt auch für das Winterlager vom 26. 12. 1997
bis 3. 1. 1998, auf der Koralpe im schönen
Lavanttal. Alle Schifreunde sind da zum Mitmachen herzlichst eingeladen (bitte im Zeitungsinneren den besonderen Hinweis nachlesen). Meldet Euch dazu bei Hubert Rogelböck,
1130 Wien, Hietzinger Hauptstraße 140 A/1/4,
sofort an!
BESTELLSCHEIN FÜR DIE
Bestellschein bitte ausschneiden und einsenden an:
„Sudetenpost", Kreuzstraße 7, 4040 Linz\ Telefonische Bestellung: 0 73 2 / 70 05 92.
Arbeitskreis Südmähren
Die Sonnwendfeier fand diesmal bei nicht
sehr gutem Wetter am Kreuzberg in Klein
Schweinbarth, gegenüber von Nikolsburg gelegen, statt. Der Verschönerungsverein und die
Feuerwehr von Klein Schweinbarth hatten
„volle Arbeit" geleistet und alles bestens vorbereitet. Wir können nur von hier ein herzliches Dankeschön sagen. An der eigentlichen
Brauchtumsfeier beteiligten sich trotz des
Schlechtwetters weit über 150 Leute aus nah
und fern. Zahlreiche Landsleute, Kameraden
und Freunde waren gekommen, ein Teil der
Ortsbevölkerung war ebenfalls dabei. Die
Gemeinde Drasenhofen war natürlich mit dem
Herrn Bürgermeister vertreten. Es war eine
schöne und stimmungsvolle Feier und das
Feuer brannte lichterloh gegen den Himmel.
Auch das Sonnwendspringen kam nicht zu
kurz, und besonders Mutige sprangen über das
Feuer. - Am Wochenende, 2. /3. August, findet
in Geislingen an der Steige in Baden-Württemberg das große Südmährer-Treffen statt. Wir
sind dabei, vor allem die Trachten- und Fahnengruppen. Lieber Freund und Landsmann Du kommst doch auch nach Geislingen, oder? Merkt Euch bitte unbedingt vor: Sonntag,
31. August: Trachtenfestzug in Krems an der
Donau, Beginn 14 Uhr (Treffpunkt 13 Uhr, in
der ehemaligen Kaserne, in der Kasernstraße) wir sind dabei, Du machst doch auch mit bei
der Südmährischen Trachtengruppe? Beachtet
die Hinweise in dieser Zeitung! - Die übrigen
Sommertermine findet man in einer eigenen
Aufstellung im Zeitungsinneren - wir laden
recht herzlich zum Besuch all dieser Veranstaltungen ein.
& Klosterneuburg
Spenden für die
„Sudetenpost"
4 2 . - Dkfm. Dr. Josef Gerì, Maria Enzersdorf/G.
42.-Maria Hammer, Linz
4 5 . - Frana Hermann, Draßmarkt/Bgld. :
45.-Maria Kitzler, Wien
50.-Helga Hofer, Enns
87.-Helga Schelle, D-Buchloe
,92.-Hilda Schindler, Linz
140.- Rudolf Baumgartner, D-Bruchsal
140.-Augusta Jahnel, D-Naumburg
150.- Anton Adam, Linz
200.- Otto Rumi, Haslach a. d. Mühl 500.- Willi Schicho, Freistadt
700.- Hans Kraus, Langenwang
;
Die „Sudetenpost" dankt allen Spendern sehr
herzlich!
Redaktionsschluß
Redaktionsschluß ist jeweils am Donnerstag,
acht Tage vor dem Erscheinungstermin, bis dahin
müssen die Beiträge bei der Redaktion eingelaufen sein. Später eingelangte Berichte können
nicht mehr berücksichtigt werden.
Folge 15/16 7. August
4. September
Folge 17
18. September
Folge 18
2. Oktober
Folge 19
Folge 20
16. Oktober
Folge 21 30. Oktober
Folge 22
13. November
Folge 23 27. November
Folge 24
11. Dezember
Red.-Schluß
Red.-Schluß
Red.-Schluß
Red.-Schluß
Red.-Schluß
Red.-Schluß
Red.-Schluß
Red.-Schluß
Red.-Schluß
31. Juli
28. August
11. September
25. September
9. Oktober
23. Oktober
6. November
20. November
4. Dezember
Ich abonniere die „SUPETENPOST" für mindestens ein lahr!
Name:
SCHON ABONNIERT?
Straße:
Plz:
DIE ETWAS ANDERE
SUDETENDEUTSCHE ZEITUNG!
Ort:
Telefon:
Eigentümer und Verleger: Sudetendeutscher Presseverein, Kreuzstraße 7, 4040 Linz, Ruf und FAX: 0 73 2 / 70 05 92, Obmann: Professor
Dr. Rudolf Fochler, Geschäftsführer: Ing. Peter Ludwig. Alle in 4040 Linz,
Kreuzstraße 7. Druck: LANDESVERLAG Druckservice. 4600 Wels,
Boschstraße 29. Die Zeitung erscheint zweimal monatlich. Jahresbezugspreis: Inland S 308.- incl. 10 % Mehrwertsteuer, Ausland: S 368.(DM 52,50); Einzelpreis S 15.-, Postsparkassenkonto 7734.939, Bankkonto Allgemeine Sparkasse Linz, Konto 0000-028.135.
Für die Bezieher aus Deutschland: Volksbank-Raiffeisenbank, Passau,
Konto-Nr. 89869, Blz. 74090000.
Postanschrift und Anzeigenannahme: Kreuzstraße 7,4040 Linz.
12
SUDETENPOST
Selbst auf die
Schnauze gefallen
Tribüne der Meinungen
Der bayerische Ministerpräsident Dr.
Edmund Stoiber sprach auf dem Sudetenbesonders an Menschenleben, erlitten
deutschen Tag 1996 in Nürnberg, betreffs der
haben, stehen sie natürlich heute mit ihren
offenen sudetendeutsch-tschechischen ProProblemen an erster Stelle! Was zählen da
bleme von vielem, was nach seiner Ansicht
zum Vergleich die Leiden der Sudetendeutgeschehen sollte und müßte, bevor man eine
schen, der Verlust ihres Vermögens und ihrer
Deutsch-tschechische Erklärung unterzeichHeimat, der Tod von 240.000 Mitbürgern?
nen könne. Er warnte sogar jene, die der
Rein gar nichts! Sie sind und waren die
ganzen Entwicklung mißtrauisch entgegensa„bösen Deutschen", die den Krieg ausgelöst
hen: „Ja, ja, die Erklärung sei ja schon fertig,
man wolle ja nur diesen Tag abwarten und
haben und nun keine Forderungen stellen
dann noch die Wahlen, darum würde das
dürfen!
alles hinausgezogen werden. Ich sage nur,
Bundespräsident Herzog sagte in Prag
ich kann mir nicht vorstellen, daß das einer
u. a. folgendes: „...Mich beherrscht ein Gefühl
glaubt, daß man so Politik machen könnte,
der Scham und der Empörung über das
dann würde er gewaltig auf die Schnauze falUnrecht und das Leid, das Millionen Menlen. Denn das würde Bayern nicht mitmaschen von Deutschen zugefügt wurde!" Kein
chen, meine Damen und Herren."
Wort über das Unrecht und die Verbrechen,
Aber dann ist es passiert, der Sudetendeutdie von den Tschechen an den Sudetendeutsche Tag ist vorübergegangen, die tschechischen verübt wurden! Kniefälliger und unterschen Parlamentswahlen auch - und was
würfiger geht es wohl nicht mehr! Solche
kam dann? Sozusagen als WeihnachtsgeMenschen stehen an der Spitze des Staates,
schenk für uns Vertriebene: Die Deutschsprechen im Namen des ganzen Volkes,
tschechische Erklärung. Und wer ist gewaltig
dafür sollte sich der Bundespräsident schäauf die Schnauze gefallen? Nicht schwer zu
men! Aber nun zurück zu unserem Recht, das
erraten: Der, der es vorher anders prophezeit
uns leider immer noch vorenthalten wird: Wir
hatte. Es ist schon ein starkes Stück, wenn
werden nie an einen Steven Spielberg - der
sich jener starke Sprüche klopfende Politiker
genannt wird - herankommen und der eine
beim diesjährigen Sudetendeutschen Tag
Dokumentation über die Vertreibung, mit den
hinstellt und sagt: „Ich muß mich an dem
modernsten Mitteln der heutigen Technik,
messen lassen, was ich vor einem Jahr an
bringen würde! Dazu fehlt uns tatsächlich das
dieser Stelle gesagt habe. Damals habe ich
Geld! Und selbst um viel Geld würde wohl
vier Eckpunkte genannt: 1. Die Vertreibung
Herr Spielberg dieses Thema nicht behanals Ganzes bedauern. 2. Die BeneS-Dekrete
deln, eine Flut von Beschimpfungen seitens
und das Gesetz vom 8. Mai als Unrecht aus
seiner Landsleute wäre ihm sicher. So bleibt
der Welt schaffen. 3. Das Heimatrecht aneruns nur die Möglichkeit, mit anderen friedlikennen. 4. Die Sudetendeutschen in die Verchen Mitteln, mit gezielter Propaganda und
handlungen einbeziehen... Was konnte
verstärkter Tätigkeit in den Verbänden unser
davon erreicht werden?"
Anliegen unter das Volk zu bringen! BesonDer Herr Ministerpräsident würdigt die CR,
ders die Politiker, aber auch die Schulbehördaß sie erstmals die Vertreibung und Ausden - die zur Aufklärung viel beitragen könsiedlung bedauert und meint: „Das ist zu würnen - müssen immer wieder auf dieses unerdigen." Über das Straffreistellungsgesetz vom
ledigte Problem aufmerksam gemacht wer8. Mai 1946, das die CR ebenfalls bedauert,
den! Ein weiterer wichtiger Faktor sind die
meint Herr Dr. Stoiber: „Ich verstehe dies als
Medien, sie hätten es in der Hand, endlich
Distanzierung von den BeneS-Dekreten."
über dieses Thema die Wahrheit zu schrei(Anmerkung des Verfassers: Wie naiv sind
ben, bzw. zu zeigen! Tatsächlich haben sich
Sie, Herr Ministerpräsident? Oder besser: Für
gegen uns - wie Herr Zeihsei schreibt - alle
wie dumm halten Sie uns?)
„verschworen"! Um hier einen „UmdenkproWenn Herr Dr. Stoiber jetzt davon spricht,
zeß" einzuleiten, bedarf es sehr viel Aufdaß er als einen der zu erfüllenden Eckpunkklärungsarbeit. Leider spielt eben dabei das
te „Die Vertreibung als Ganzes bedauern",
Geld wieder eine große Rolle!
1996 nannte, so müssen wir ihm entgegenHerr Zeihsei listet auf, was er im Monat,
halten, daß das nicht so stimmt, seine Formubzw. im Jahr an Beiträgen zahlt und meint:
lierung von damals war: „Verständigung kann
„Ob die Gewichtung stimmt', daß ihm seine
doch dauerhaft nur gelingen, wenn man anerHeimat so wenig wert ist, er „schäme" sich
kennt, daß die kollektive Vertreibung der
dafür!
Er braucht sich nicht zu schämen! Es
Sudetendeutschen Unrecht war."
bleibt einem jeden überlassen, wieviel ihm
Es ist ein großer Unterschied, ob man das
seine Heimat wert ist! Sie müßte mehr wert
Unrecht nur bedauert oder es eingesteht.
sein als alles andere! Doch, wenn auch manEine weitere wörtliche Aussage von Nürncher in seinem Herzen so denkt, seine Mögberg 1996: „...Zielführende Verhandlungen
lichkeiten sind eben beschränkt.
können nicht an München und vor allem nicht
Jeder einzelne könnte sein Scherflein dazu
an den Sudetendeutschen vorbei geführt
beitragen,
um damit eine Kampagne zu starwerden."
ten und in der Presse einen Aufruf mit dem
Wie es wirklich gelaufen ist, wissen wir nun
entsprechenden Begleittext, der die gesamte
zur Genüge. Auch dieser Mann, genannt
Problematik aufzeigt, zu erlassen, um damit
Schirmherr der Sudetendeutschen, liebe
die Politiker und die gesamte Bevölkerung
Landsleute, hat sein Wort gebrochen und
„wachzurütteln" und aufzuzeigen, daß auch
somit uns gegenüber an Ansehen verloren.
diese gerechten Forderungen der SudetenVerschaukelt worden zu sein, bedeutet noch
deutschen bisher nicht erfüllt wurden!
nicht - vielleicht von manchen Politgewalten
Es bliebe abzuwarten, ob diese Maßnahme
herbeigesehnt - unser Ende. Erhalten wir uns
bei unseren Mitbürgern soviel Echo findet,
weiterhin langen Atem. Bei Wahlen sich stets
daß sich ein Erfolg einstellt!
erinnern: Die Obhuts- und SchirmherrschaftsDie alte Heimat darf uns nie zur Fremde
wächter sind treulose Gesellen!
werden, wenn wir auch von dort vertrieben
Albert Schmidl,Breitenfurt, SL-Landeswurden, sie hat weiterhin ihren Wert erhalten
verbandsobmann Wien, NÖ., Bgld.
und eines Tages werden die nachfolgenden
Generationen diesen Wert wieder zu schätzen wissen! Ing. Gustav Pittner, Langenlois
Der Wert der Heimat
Zu diesem Bericht, den Herr Gerhard Zeihsei in der „Sudetenposf vom 15. Mai brachte,
wäre folgendes zu sagen:
Der Vergleich mit den Juden und dem
Thema der Vertriebenen, bzw. ihrer Forderungen, hat leider nicht den gleichen Stellenwert! Es wird mit zweierlei Maß gemessen!
Wie die Juden es machen, daß sie zu ihrem
Recht kommen? Ganz einfach! Wie sie es
schon von eh und je her machten! Sie besitzen das nötige Wissen und vor allem eine
große Portion von „Schlauheit" und eben
immer das nötige Geld! Durch die erheblichen Verluste, die sie im vergangenen Krieg,
Zeichen der Zeit
In den Zeitungen unseres Nachbarlandes
Tschechien findet man nicht selten recht
interessante Berichte. Man kann auch viel
zwischen den Zeilen lesen, das ist gar nicht
schwer.
Da lese ich in einer Prager Wochenzeitschrift folgende Mitteilung. Eine anonyme
Umfrage unter Lehrlingen und Jugendlichen
brachte erschreckende Ergebnisse. Auf die
Frage der Roma angesprochen, lautete die
Antwort der Mehrzahl: alle ausweisen -
erschlagen - ins Gras - Zigeunern Angst
machen, sei nicht verboten, Rassenhaß auch
nicht, das gehöre zur Demokratie. Frivole,
leichtfertige Worte Jugendlicher vielleicht,
aber sind da nicht auch Meinungen und Ansichten Erwachsener wiedergegeben? Feindseligkeit gegen die Wesensart mancher Bevölkerungsgruppen sind im ganzen Lande
weit verbreitet. Der Vorsitzende der Republikanischen Partei, Dr. Miroslav Sladek selbst,
hat diesen Satz ausgesprochen: „Die Zigeuner begehen schon ein Verbrechen damit,
daß sie geboren werden." Nicht nur Zigeuner
sind seine Feindbilder, sondern auch Deutsche und Juden, vor allem aber die Sudetendeutschen. „Sudetjaky" nennt er sie, das übliche Schmähwort. Er und seine Gesinnungsgenossen haben sich besonders fanatisch
vor dem Prager Liechtensteinpalais gezeigt,
als damals der deutsche Bundeskanzler die
Erklärung unterzeichnete. Schmährufe wie:
„Kohl raus, geh nach Haus!" - wir wollen kein
zweites Protektorat. Kein schönes Bild für ein
Land, aber der Kanzler hat alles nobel überhört.
In der tschechischen Tageszeitung „Lidove
noviny" kann man einen Bericht über die
damaligen Ereignisse lesen, die sich im Prager Parlament zugetragen haben. Es wird von
den Exzessen der Republikaner und Kommunisten berichtet. Einige dieser Auswüchse will
ich hier in Schlagworten wiedergeben: „...
unsere Feinde sind die Germanen, die Zigeuner und Juden und die Liberalen in unserer
Regierung. ...die Versöhnungserklärung ist
der erste Schritt zur Wiedererstehung des
Großdeutschen Reiches im Rahmen der
sogenannten Europäischen Union. ...der letzte Schritt zum Untergang der tschechischen
Nation. ...ich würde zur Abstimmung ehemalige KZ-Häftlinge ins Parlament schicken,
ihnen ein Maschinengewehr in die Hand
geben, dann wären das Problem und die
Abstimmung erledigt. ...schlagt die Fremdlinge und alle Papstanhänger, nichts anderes
verdienen sie." So berichtet es die tschechische Zeitung. Solche Aufrufe und Schmähungen publiziert der Abgeordnete Josef Krejsa
laufend im Parteiorgan der republikanischen
Partei. Dieser Herr ist uns auch schon
bekannt. Er und sein Kollege Rudolf Smucer
waren es, die damals in Theresienstadt die
Kränze zertreten haben, die deutsche Besucher an einer Gedenkstätte niederlegen wollten. Für diese Tat sollte ihnen die Immunität
im Abgeordnetenhaus aberkannt werden.
Dazu kam es aber nicht. „Die Handlungsweise der beiden Abgeordneten muß als Ausdruck einer politischen Anschauung gewertet
werden." So lautete der Urteilsspruch. Seither
treiben sie weiter ihr Unwesen im Parlament
und in der Politik. Über ihre aggressiven
Reden wird vielfach geschmunzelt und diese
als humorvolle Erfrischung hingenommen.
Warum aber interessiert sich die Gesetzgebung des Landes nicht für diese wühlerische
Tätigkeit ihrer Volksvertreter? In keinem europäischen EU-Staat wäre das geduldet. Die
Zeichen der Zeit aber sprechen eine deutliche
Sprache!
Thomas Steffal, Aichwald
Der hochgelobte
Vaclav Havel
Niemand ist für seine Vorgänger verantwortlich, jeder aber dafür, in welcher Weise er
sie würdigt, auch ein Dichterpräsident. Als
kürzlich die Prager Straße, in der die Privatwohnung des Präsidenten liegt, einen neuen
Namen erhielt, ehrte Vaclav Havel den
Namensgeber durch seine persönliche Teilnahme an der kleinen Feier. Die Feier galt
Dr. Edvard BeneS. Auch wohlmeinende Kritiker fanden aus Kenntnis der tschechischen
Geschichte diese Geste befremdlich, auch
mit Blick auf das fragwürdige „AmnestieGesetz" vom 8. Mai 1946, das den berüchtigten BeneS-Dekreten zugerechnet wird. Die
Ursache dafür liegt im Jahre 1938.
Aufgrund seiner Politik, die auch zur Abtretung des deutschen Sudetenlandes führte,
trat BeneS am 5. Oktober 1938 zurück. Kei-
Folge 13/14 vom 3. Juli 1997
neswegs, wie er später behauptete, auf
Druck des Deutschen. Reiches, sondern er
floh vor der sich steigernden Wut der tschechischen Bevölkerung über die Katastrophe,
in die sie BeneS gesteuert hatte. Davor brachte er sich in England in Sicherheit (siehe bei
H. P. Habel: George Kennan „From Prague
after Munich", 1968).
Verfassungsgemäß wurde daraufhin der
Präsident des Verwaltungsgerichtshofes, Dr.
Emil Hacha, sogar einstimmig, zum dritten
tschechoslowakischen Staatspräsidenten gewählt. Dessen ungeachtet gab sich BeneS
während des Zweiten Weltkrieges als Präsident der Tschechoslowakei aus und erschien
nach Kriegsende im Mai 1945 mit diesem
Amtsanspruch in Prag, obwohl er rechtlich
nur eine gewöhnliche Privatperson war. Er
ließ Dr. Hacha sofort verhaften und ein Prozeß wurde angekündigt. Zu dem konnte es
nie kommen, weil der 74jährige Hacha am
27. Juni 1945 im Prager Pankraz-Gefängnis
von drei Uniformierten mit Gummiknüppeln
erschlagen wurde. Bezeichnenderweise verhinderte das berüchtigte „Amnestie-Gesetz"
auch die Klärung der Frage, in welcher Weise
sich BeneS an diesem Mord persönlich beteiligt hat, dessen Begünstigter er war. BeneS
hatte nämlich bei einem Prozeß die gerichtliche Feststellung zu fürchten, daß Dr. Hacha
immer noch rechtlich das Amt des Staatspräsidenten inne hatte und er (Beneë) bei der
Gaunerei der Amtsanmaßung zu erwischen
war. Offen ist auch, in welchem Maße persönliche Verstrickungen BeneS' in Verbrechen
auf das Amnestiegesetz einwirkten.
Die persönliche Teilnahme Vaclav Havels
an der posthumen Ehrung von BeneS - als
Präsident kann man dergleichen ja unauffällig
vermeiden - wirft ein schlechtes Licht auf den
Hochgelobten.
Rudolf Pietsch-Niedermühl, Krailling
Für die Heimat
demonstrieren!
Die Deutsch-tschechische Erklärung hat
mit erschreckender Deutlichkeit leider gezeigt, daß wir von den Politikern aller Farben
im Regen stehen gelassen werden. Daß es
nach über fünfzig Jahren Hoffen und Harren
so gekommen ist, liegt aber auch zum großen
Teil an uns.
Ich schlage deshalb vor, daß in allen Bezirkshauptstädten Deutschlands zum Tag der
Heimat im September 1997 Demonstrationen
in aller Öffentlichkeit veranstaltet werden.
Verzichten wir endlich auf schulterklopfende
Reden von Politikern, die jetzt nicht mehr
glaubhaft sind.
Es muß doch möglich sein, zehn Prozent
der Millionen Vertriebenen zu diesem Vorhaben zu motivieren. Es sind noch drei Monate
Zeit, organisatorisch die entsprechenden
Maßnahmen zu treffen. Fast allwöchentlich
wird uns im Femsehen sichtbar gemacht, mit
welcher Entschiedenheit Interessengruppen
für ihre Anliegen eintreten.
Es darf einfach nicht wahr sein, daß die
größte gesellschaftliche Schicksalsgemeinschaft, nämlich wir, die Vertriebenen, dazu
nicht in der Lage sind. Wäre es so, würden
wir als die Versager des Jahrtausends gelten
und hätten Grund genug, uns vor den Vorfahren und den Nachkommen zu schämen.
Deshalb rufe ich alle Mitglieder der Bezirksvorstände, der Länder und des Bundes im
Bund der Vertriebenen (BdV) auf, unverzüglich mit der Arbeit zu beginnen. Wir werden
Aufmerksamkeit erregen, Nichtvertriebene
werden merken, daß wir nicht aufgeben und
Junge werden uns Respekt zollen. Zögern wir
nicht länger, demonstrieren wir für unsere
Heimat, für unser" Eigentum, für Wahrheit und
Gerechtigkeit, für Frieden, Freiheit und Versöhnung.
Vors. Edmund Liepold
Bund der Vertriebenen
Vereinigte Landsmannschaften
Bezirksverband Unterfranken
Leserbriefe stellen grundsatzüch persönliche Meinungen dar und müssen nicht der
Meinung der Redaktion und des Herausgebers oder der SLÖ entsprechen. - Wir bitten um Verständnis, daß wir anonyme
Leserbriefe nicht abdrucken können.
J