miba -extra - ScaleTrainsClub.com

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miba -extra - ScaleTrainsClub.com
ZUR SACHE
Extra dry?
S
ie halten bereits die fünfte MIBAAusgabe zum Thema „Modellbahn
digital“ in den Händen. Waren die
ersten beiden noch innerhalb der MIBASpezial-Reihe eingeordnet, so bilden die
folgenden ein eigenständiges Periodikum. Auch das vorliegende MIBA Extra 3
kann das komplexe Thema Modellbahn
digital nur streifen. Auf der einen Seite
wünschen sich Ein- und Umsteiger ausführliche Basisinformationen, auf der
anderen fordern „Digital-HardcoreUser“ den ultimativen Info-Kick.
D
Alles eine Frage der passenden Komponenten –
was für die Ausrüstung
einer Digitalanlage gilt,
trifft auch auf das CoverComposing unserer Grafikerin Katja Raithel zu.
Das Anlagenmotiv mit
V 80 und Stellwerkposten steuerte Horst Meier
bei, während Gerhard Peter und Thomas Schreiber
mit dem Micro-Decoder
von D&H und dem ProfiControl von Uhlenbrock
zwei neu entwickelte
Digitalkomponenten in
den Kasten brachten.
Ausgabe 3 · 2002 · www.miba.de
B 8784 · Deutschland € 10,Österreich € 11,50 · Schweiz SFr 19,80
BeNeLux € 11,60 · Italien € 12,40
Portugal (cont) € 13,50
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1+ r
· Digitaler Einstieg und Ausbau
· Marktübersicht Lokdecoder
· Decoder im Vergleich
· Anlagen steuern mit Linux
· Neuheiten und Branchennachrichten
· Digital gesteuerte Anlagen
MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 3
ie Vielschichtigkeit der Digitalsysteme und die möglichen Anwendungskombinationen sowie die sich daraus ergebenden Perspektiven erfordern
eine Konzentration auf populäre Themen wie Fahrzeugdecoder einerseits
und spezielle Anwendungen wie dem
Modellbahnbetrieb mit dem Computer
andererseits. Das Anwendungsspektrum
liegt zwischen der manuell betriebenen
Nebenbahn mit digital gesteuerten Loks
und mechanisch bedienten Weichen sowie der mit Computer gesteuerten und
fahrplanorientierten digitalen Großanlage. Dass es für beide Extreme und die
dazwischen befindlichen Anwendungsfälle (sprich: Anlagen) unterschiedliche
Anforderungen gibt, schlägt sich in der
Wahl der digitalen Steuerung nieder.
G
eringe Anforderungen erlauben
sparsame Lösungen, große Anforderungen verlangen ein abgestimmtes
Konzept. Für den Start in die Welt digitaler Steuerungen benötigt der Modellbahner grundlegende und auch praktisch orientierte Informationen, die
gleich im ersten Beitrag vermittelt werden. Digitales Fahren, Schalten und Melden werden getrennt betrachtet um den
Überblick nicht zu verlieren. Mit den gewonnenen Erkenntnissen kann man sich
auf den zweiten Beitrag konzentrieren.
Hier gibt es Infos zu den Digitalsystemen. Es geht um Einstieg, Ausbau, Möglichkeiten, Kompatibilität und „Plug and
Play“. Vor allem die beiden letzten Punk-
te zeigen die Grenzen der Systeme auf,
die der Anwender kennen sollte, wenn
er eine größere Anlage digitalisieren
möchte. Denn das Hobbybudget will
wohl überlegt angelegt sein.
D
as gilt auch für die Steuerelektroniken. Der eine schwört auf den Decoder X, während der andere eher den Decoder Y bevorzugt. Beide können in
ihrer Entscheidung Recht haben. Die Kriterien für die Wahl eines Fahrzeugdecoders richten sich nicht immer nach deren Größe, Leistungsfähigkeit oder dem
günstigsten Preis. Spezielle Eigenschaften wie Multiprotokollfähigkeit, hochfrequente Motoransteuerung für Flüsterbetrieb, Zuordnung von Funktionen
zu unterschiedlichen Funktionstasten erschweren die Entscheidung. Hilfe hierbei
findet man zweifellos in der aktualisierten Decoderübersicht oder gar im Decodertest.
E
xtra dry, knochentrocken: Das wird
vielen Modellbahnern spontan einfallen, wenn es um die Wahl und Einrichtung von Steuerungssoftware geht. Zumal oft weniger das Ergebnis zählt, sondern der Weg zum Ziel erklärt wird, mag
der für „Nicht-Erleuchtete“ auch steinig
und „extra dry“ sein – die Ergebnisse
können sich, wie Peter Samulat mit einer
Linux-Anwendung und auch Ulrich Pukatzki mit Railroad & Co zeigen, sehen
lassen. Das Bindeglied zwischen Software und digitaler Hardware ist schlussendlich immer noch feste und Schweiß
treibende Handwerksarbeit, von der
Rolf Knipper beim Verkabeln einer NAnlage ein Lied zu singen weiß.
E
gal von welcher Seite man die Aspekte der digitalen Modellbahnsteuerung betrachtet: Es gibt immer wieder
neue Perspektiven. Denn auch das „Basteln“ von Interfaces, Schnittstellen, Lokdecodern lässt den Homo digitalis nicht
zur Ruhe kommen. Dafür sorgt schon die
CD-ROM, die auch dieser MIBA-ExtraAusgabe beigefügt ist.
Gerhard Peter
3
MIBA-Verlag
Senefelderstraße 11
D-90409 Nürnberg
Tel. 09 11/5 19 65-0,
Fax 09 11/5 19 65-40
www.miba.de, E-Mail [email protected]
Verlags- und Redaktionsleitung
Thomas Hilge (Durchwahl -35)
Chef vom Dienst
Martin Knaden (Durchwahl -33)
Redaktion
Lutz Kuhl (Durchwahl -31)
Gerhard Peter (Durchwahl -30)
Joachim Wegener (Durchwahl -32)
Ingrid Barsda (Techn. Herstellung, Durchwahl -12)
Kerstin Gehrmann (Redaktionssekretariat, Durchwahl -24)
Mitarbeiter dieser Ausgabe
Rainer Ippen, Dr. Bertold Langer, Dieter Ruhland, Franz Riffler,
Dr. Michael König, Rolf Knipper, Ulrich Pukatzki, Peter Samulat, Uwe Magnus, Stefan Reh, Thorsten Mumm, Dr. Bernd
Schneider
MIBA-Verlag gehört zur
Eine lange Leitung (nicht
hat, sondern) verlegt Rolf
Knipper für sein aktuelles
Projekt in N. Was da speziell bei der Kabelverlegung berücksichtigt werden muss, beschreibt er
ab Seite 60.
VGB Verlagsgruppe Bahn GmbH
Am Fohlenhof 9a
82256 Fürstenfeldbruck
Tel. 0 81 41/53 48 10, Fax 0 81 41/5 34 81 33
Geschäftsführung
Ulrich Hölscher, Ulrich Plöger
Anzeigen
Elke Albrecht (Anzeigenleitung, 0 81 41/5 34 81 15)
Evelyn Freimann (Kleinanzeigen, Partner vom Fach,
0 81 41/5 34 81 19)
z. Zt. gilt Anzeigen-Preisliste 51
Nach der in MIBA-Spezial
42 vorgestellten Ausführung dieses MärklinMotorola-Decoders folgt
diesmal die Version für
Gleichstrom-Motoren.
Dr. Michael König erläutert sie ab Seite 50.
Vertrieb
Andrea Lauerer (Vertriebsleitung, 0 81 41/5 34 81-11)
Christoph Kirchner, Ulrich Paul (Außendienst, 0 81 41/5 34 81-31)
Simone Knorr, Petra Löhnert, Elisabeth Menhofer, Petra
Schwarzendorfer (Bestellservice, 0 81 41/5 34 81-34)
Vertrieb Pressegrosso und Bahnhofsbuchhandel
MZV Moderner Zeitschriften Vertrieb GmbH, Breslauer Straße 5,
85386 Eching, Tel. 0 89/31 90 60, Fax 0 89/31 90 61 13
Bankverbindungen
Deutschland: Westfalenbank Bochum, Konto 100 081 25,
BLZ 430 200 00
Schweiz: PTT Zürich, Konto 807 656 60
Österreich: PSK Wien, Konto 920 171 28
Copyright
Nachdruck, Reproduktion oder sonstige Vervielfältigung –
auch auszugsweise oder mithilfe digitaler Datenträger – nur
mit vorheriger schriftlicher Genehmigung des Verlages.
Namentlich gekennzeichnete Artikel geben nicht unbedingt
die Meinung der Redaktion wieder.
Anfragen, Einsendungen, Veröffentlichungen
Leseranfragen können wegen der Vielzahl der Einsendungen
nicht individuell beantwortet werden; bei Allgemeininteresse
erfolgt ggf. redaktionelle Behandlung oder Abdruck auf der
Leserbriefseite. Für unverlangt eingesandte Beiträge wird
keine Haftung übernommen. Alle eingesandten Unterlagen sind
mit Namen und Anschrift des Autors zu kennzeichnen. Die
Honorierung erfolgt nach den Sätzen des Verlages. Die Abgeltung von Urheberrechten oder sonstigen Ansprüchen Dritter
obliegen dem Einsender. Das bezahlte Honorar schließt eine
künftige anderweitige Verwendung ein, auch in digitalen
On- bzw. Offline-Produkten.
Haftung
Sämtliche Angaben (technische und sonstige Daten, Preise,
Namen, Termine u.ä.) ohne Gewähr.
Repro
WaSo PrePrintService GmbH & Co KG, Düsseldorf
Druck
L.N. Schaffrath KG, Geldern
Schon beim Einstieg in die Welt der Digitalsteuerung sollte man wissen, welche Anforderungen man an das System stellen wird. Gerhard
Peter erläutert die Grundzüge ab Seite 6.
ISSN 0938-1775
4
MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 3
GRUNDLAGEN
Digitaler Einstieg
Stöbern, Starten, Steuern
Keine Nachricht ohne Antwort
6
14
84
NEWS CHECK
Märklin baut grundsätzlich keine
Schnittstellen in
seine Loks. Stefan
Reh wollte jedoch
trotzdem auf die
Vorzüge dieser
Steckerleiste nicht
verzichten und
rüstete nach. Sein
Umbaubericht folgt
auf Seite 92.
Tams-Lokdecoder LD-W-2/LD-G-5
Modellbahnverwaltung von Zander
Uhlenbrock-Decoder 73500, Daisy
Micro-Decoder DHL 050 von D&H
Rautenhaus-Zentrale SLX 850
Viessmann-Decoder 5240, 5246
Lenz-Sets Set 90 und Set 100
Route-Control von Roco
Digitrax-Command Control DCS 50
Zimo-Decoder MX 64
Neue Entwicklungen bei NMRA-DCC
Im Zeichen des
Pinguins steht
das immer beliebter werdende Betriebssystem Linux.
Wie man auch damit
seine Modellbahn
steuern kann,
beschreibt Peter
Samulat ab Seite
76.
Mit von der Partie ist auch diesmal wieder eine Begleit-CDRom, die bis zum Rand
voll gepackt ist mit
brandheißer Free- und
Shareware, Demoversionen und Bildschirmschonern,
Dokumentationen und Handbüchern – insgesamt über 100
Anwendungen für
Modellbahner.
Exklusiv als Vollversion das Programm
MIBA-FBS, eine komplexe Fahrplansoftware,
mit der sich Bildfahrpläne,
Buchfahrpläne, Umlaufpläne
u.v.m. entwickeln lassen. Mehr zum
Inhalt der CD finden Sie ab Seite 102.
MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 3
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DIGITAL-PRAXIS
Schalten selbst noch unter
Kurzschluss
Lokdecoder im Test
Der Wikinger für
Gleichstrom-Motoren
Ein Modul für viele Fälle
Interface für Selectrix
Decoder wechsel dich
Weichen digital gesteuert
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BRANCHE INTERN
Mit Mut zu MÜT
Elf Pins in einer Reihe
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MARKTÜBERSICHT
Decoder mit Mehrwert
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MODELLBAHN-ANLAGE
Lange Leitung …
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SOFTWARE
Das digitale Helferlein als
Fahrdienstleiter
Im Zeichen des Pinguins
Software satt!
Fahrpläne wie beim Vorbild
Wer suchet, der findet
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GRUNDLAGEN
Komfortabler Bahnspaß von Anfang an
Digitaler Einstieg
Zentrale Frage: Die Komplettzentrale mit großem
Funktionsumfang oder
eher die weniger umfangreich ausgestattete preiswerte Zentrale? Alle lassen
sich bei Bedarf um gewünschte Funktionen
erweitern.
V.l.n.r.: Lenz Compact,
MÜT MultiControl 2004, Lenz LZ 100, Intellibox von Uhlenbrock, Roco Lokmaus 2
Sich mit neuem auseinander zu setzen heißt lernen. Das muss
auch der Modellbahner, der seine Modelleisenbahn mit den Vorzügen digitaler Steuerungen betreiben möchte. Ein- und Umstieg
sind jedoch nicht so schwierig, wenn man das Prinzip und die
Möglichkeiten kennt. Ein kleiner Streifzug gibt systemübergreifend Basisinformationen.
S
ie möchten gern Ihre neue, in der
Planung oder im Bau befindliche
Modellbahnanlage digital steuern oder
gar Ihre „alte“ mit einer digitalen
Steuerung aufrüsten? Diesem einfachen
Wunsch folgen eine Unmenge von Fragen, die einzeln kaum beantwortet werden können. Manche technischen Einrichtungen und Systeme stehen in Abhängigkeiten voneinander, die erst
ersichtlich werden, wenn man einige
grundlegende und systemunabhängige
Informationen hat.
Befasst man sich mit einer neuen
Technologie, kommt erschwerend zum
technischen Verständnis hinzu, dass
vieles mit unbekannten Worten sprich
Vokabeln erklärt wird. Um die Technik
zu verstehen, muss man erst die Worte
verstehen lernen, mit der die Technik
erklärt wird. Fachleute verstehen sich
untereinander, wenn sie sich in ihrem
„Fachchinesisch“ unterhalten. Der Laie
versteht nur Bahnhof.
Damit nun der Bahnhof mit digitalem
Leben gefüllt wird, sind „fachchinesi-
6
sche“ Begriffe im Glossar beschrieben
und die Funktionsweise digitaler Systeme an allgemeingültigen Zusammenhängen aufgezeigt. Des Weiteren sollen
praktische Beispiele dem Einsteiger bei
den ersten Schritten in der Welt der digitalen Steuerungen helfen
Analog fahren
Bei herkömmlichen elektrischen Modelleisenbahnen wird die Geschwindigkeit über die Höhe der elektrischen
Fahrspannung geregelt: Bei kleiner
Fahrspannung fährt die Lok langsam,
bei hoher schnell, liegt keine Spannung
am Gleis an, steht die Lok. Die Steuerung der Fahrtrichtung erfolgt bei
Gleichstrombahnen über die Polung der
Fahrspannung. Zwei Loks auf einem
Gleis bzw. in einem Fahrstromkreis
fahren immer in gleicher Richtung. Die
Geschwindigkeit der Loks variiert in
Abhängigkeit von Getriebe und Motor.
Bei Wechselstrombahnen erfolgt der
Fahrtrichtungswechsel über einen kur-
zen und hohen Spannungsimpuls. Dieser schaltet bei älteren Loks ein Umschaltrelais und bei neueren eine Umschaltelektronik, die die Drehrichtung
des Motors und somit auch die Fahrtrichung der Lok wechselt. Stehen zwei
Loks auf einem Gleis, fahren sie gleichzeitig und durchaus in verschiedene
Richtungen.
Abschaltbare Gleisabschnitte verhindern, dass nicht alle Züge gleichzeitig
fahren. Unterschiedliche Fahrstromkreise mit eigenen Fahrpulten erlauben
den Betrieb mehrere Züge. Beide Möglichkeiten können kombiniert werden.
Prinzip digitaler Steuerungen
Digitale Steuerungen basieren auf der
Übertragung von Informationen zur
Steuerung. Damit Informationen nur
den gewünschten Empfänger erreichen, wird vor den Informationen eine
Adresse, vergleichbar mit einer Telefonnummer, geschickt. Dazu muss sowohl am Steuergerät, das als Sender
fungiert, wie auch am Lokdecoder, der
als Empfänger dient, die gleiche Adresse eingestellt sein.
Digital fahren
Beim digitalen Fahrbetrieb liegt am
Gleis immer eine elektrische Spannung
an, egal ob die Loks stehen oder fahren.
MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 3
Glossar
Zusätzliche abschaltbare Gleisabschnitte – nicht eingezeichnet – erlauben das Abstellen von Loks ohne Decoder,
wenn digital gefahren wird.
Gemischter Betrieb auf einer Anlage mit zwei Fahrstromkreisen. Über den Schalter S1 können
die rot unterlegten Gleise wahlweise mit der Digitalzentrale oder dem Analogfahrpult verbunden werden. Gleiches gilt für den Schalter S2. Beide Stromkreise müssen eine beidseitige
Gleisisolierung haben. Fotos und Illustrationen: gp
Das muss auch im Prinzip so sein, denn
man kann ja an jeder Stelle der Gleisanlagen eine Lok anhalten und mit einer anderen weiterfahren – ohne dass
Gleisabschnitte stromlos geschaltet
werden.
Egal für welches der am Markt befindlichen Digital-Mehrzugsysteme Sie
sich entscheiden, für das digitale Fahren wird eine Minimalausrüstung benötigt, die aber von System zu System
unterschiedlich ist. Unabhängig davon
müssen die einzusetzenden Loks über
einen Lokdecoder verfügen. Lokomotiven neuerer Konstruktion verfügen
über Schnittstellen, die einen raschen
Einbau eines Lokdecoders gewährleisten. Lokomotiven für das Mittelleitersystem von Märklin verfügen serienmäßig
über entsprechende Decoder.
Des Weiteren sind ein Steuergerät
zum Fahren – das digitale Pendant zum
Fahrpult – sowie die obligatorische Digitalzentrale erforderlich. Damit die
Loks auch genügend Fahrstrom bekommen, muss noch ein Fahrstromverstärker her, der unter dem Begriff
Booster in den Katalogen zu finden ist.
Hier muss schon die erste Einschränkung erfolgen, denn die beschriebene
Ausstattung ist zwar technisch betrachtet o.k., aber bei einigen Herstellern in dieser Form nicht vorhanden.
Bei Roco heißt das Eingabegerät Lokmaus und beinhaltet in der Version 2
MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 3
gleich die Zentrale. Den Booster muss
man extra kaufen. Fleischmann z.B. hat
mit dem Twin-Center gleich alles in einem Gerät: Eingabegerät, Zentrale und
Booster.
Unabhängig von diesen herstellerspezifischen Feinheiten erfolgt der Anschluss der Gleise über zwei Kabel – im
Prinzip genauso wie beim altehrwürdigen „Fahrtrafo“. Die Stromversorgung der Digitalsteuerung erfolgt über
einen extra Transformator. Das kann
für die ersten Fahrversuche durchaus
der „Lichtausgang“ eines vorhandenen
Modellbahntrafos sein. Er liefert ausreichend Strom für drei bis vier H0-Lokomotiven. Damit ist für den Digitaleinsteiger der Startschuss gefallen.
Was macht aber der Modellbahner,
der seine vorhandene Modellbahnanlage auf Digitalbetrieb umstellen möchte?
Prinzipiell klemmt er anstelle des Fahrtransformators oder des Fahrpults den
Ausgang des Boosters an die Anschlusskabel der Modellbahnanlage.
Loks ohne Decoder werden erst einmal
auf abschaltbare Gleisabschnitte verbant, eine Lok mit Decoder aufs Gleis
gestellt und die ersten digitalen Fahrversuche unternommen.
Nun kann es dem Umsteiger passieren, dass im Digitalbetrieb nichts funktioniert, während im analogen Betrieb
alles in Butter ist. Ursachen liegen möglicherweise bei vorhandenen elektroni-
Adresse: Vergleichbar mit einer Telefonnummer. Jeder Decoder (Empfänger),
egal ob in einer Lok oder an einer Weiche, hat eine eigene Adresse. Decoder
reagieren nur auf Informationen mit
ihrer Adresse.
Bit: die kleinste Informationseinheit bei
Computern und logischerweise auch bei
digitalen Steuerungen. Bits schalten
Fahrstufen, Fahrtrichtungen, Weichen,
Signale usw.
Booster ist ein Verstärker. Bei digitalen Steuerungen verstärkt er das von
der Zentrale kommende Steuersignal für
Lokomotiven so weit, dass die Lokomotiven den digitalen Informationsstrom
auch als Fahrstrom nutzen können. Vereinzelt liest man auch vom digitalen
Fahrstrom.
Bremsgenerator: Ein spezieller Fahrstromverstärker für das DCC-System. Er
erzeugt ein spezielles digitales Signal,
welches alle DCC-Decoder zum Herunterschalten der Fahrstufen bis Null veranlasst.
Bus: Eine elektrische Verbindung zwischen Geräten zur Übertragung von
Daten (Informationen) – auch als Datenbus bezeichnet. Zur Verbindung von
digitalen Steuerzentralen mit Weichendecodern und Besetztmeldern kommen
ebenfalls Busse zum Einsatz. Auch die
zweipolige Verbindung von der Zentrale
über das Gleis zur Lok ist ein Bus.
Byte: Eine Informationseinheit, die sich
aus mehreren Bits zusammensetzt.
CU: Eine Abkürzung, steht für
„Central Unit“, was wiederum übersetzt
„Zentraleinheit“ heißt. Die Zentraleinheit erzeugt und sendet die für eine
digitale Steuerung erforderlichen Informationen zum Steuern von Loks, Weichen, Signalen und dergleichen. Zudem
empfängt sie Signale von Rückmeldebausteinen, Eingabegeräten zum Steuern von Loks, Weichen, Signalen usw.
Viele Zentralen verfügen über eingebaute Eingabegeräte wie Fahrregler.
Über die notwendigerweise dann vorhandene Tastatur zum Wählen der Lokadressen können häufig auch Weichen
und Signale gestellt werden.
Datenformat: Die Bezeichnung für
eine digitale Sprache, mit der elektronische Geräte Informationen zum Steuern
und Melden austauschen.
DCC: Steht für Digital Command Control und heißt „Digital steuern und kontrollieren“. Hinter der Bezeichnung DCC
verbirgt sich das von Bernd Lenz für
7
schen Steuerbausteinen für Block- und
Schattenbahnhofsteuerungen. Einfache
Aufenthaltsschalter können durchaus
auch die weiße Fahne zeigen. In diesem
Fall sollten die ersten digitalen Gehversuche auf einem einfachen Gleisoval auf
dem Küchentisch oder dem Fußboden
fortgesetzt werden, um ein bisschen
Gefühl für die digitale Steuerung zu entwickeln.
Booster (Fahrstromverstärker) unterschiedlicher Leistungsklassen v.l.n.r.: MÜT-Booster mit 3 A zum Unterdie-Anlage-Schrauben, Lenz LV 101, ebenfalls mit 3 A
Nur zwei Strippen?
als kompaktes Gerät, und der 15-A-Booster von Heller aus Ahrensburg.
Bei großem Leistungsbedarf wird es erforderlich, die Gleisanlagen in Fahrstromkreise mit beidseitiger Gleisisolierung
aufzutrennen. Jeder weitere Fahrstromkreis wird von einem
eigenen Booster mit digitalem Fahrstrom versorgt.
Was ist wo genormt?
Eine Normung soll helfen Produkte verschiedener Hersteller miteinander einzusetzen oder sie gegeneinander auszutauschen. Das bietet dem Anwender die
Möglichkeit, sich aus dem Angebot die für
ihn interessanten Produkte auszuwählen
und miteinander zu kombinieren. Beispielsweise haben sich die Schnittstellen
in Lokomotiven nach anfänglichen kontroversen Diskussionen durchgesetzt und
sind in der NEM unabhängig von den
Digitalsystemen genormt.
Während das Motorola-System eine
Hausnorm von Märklin ist, ist das DCCSystem schon seit längerem in der NMRA
genormt und bezieht sich auf das Fahren
und Schalten. In der NEM ist das System
genormt. Eine Norm für einen einheitlichen Steuer- oder gar Rückmeldebus gibt
es nicht. Das ist nicht unbedingt ein Dünkel, wenn man es wie die Puristen hält
8
In der Tat laufen alle Steuerinformationen über zwei Leitungen, die als Fahrstromversorgung ans Gleis angeschlossen werden. Das ist auch bei kleinen
Tischanlagen ausreichend. Bei umfangreicheren Gleisanlagen reichen die
beiden Strippen aber nicht aus. Eine
regelmäßige Einspeisung entlang der
Strecken sollte erfolgen. Die ist schlussendlich von der Anzahl der Schienenverbinder und vom Querschnitt der
Gleise abhängig.
Da in einem Digitalstromkreis ja
mehr Lokomotiven fahren als in einem
analogen, ist auch die Stromstärke des
Fahrstroms größer. Mit den herkömmlichen Modellbahnkabeln von 0,14
mm2 Querschnitt wird man keinen
Blumentopf gewinnen. „Dickeres“ Kabel sollte vom digitalen Fahrstromausgang zur Anlage führen und den Hauptschienensträngen bzw. Trassen folgen.
Von der Hauptfahrstromleitung können
nun mit dünnerem Kabel die einzelnen
Gleise versorgt werden.
Übersicht über Normen für digitale Steuerungen
Norm
Inhalt
System
NEM 651
6-polige S-Schnittstelle für Loks
alle
NEM 652
8-polige M-Schnittstelle für Loks, zweireihig
alle
NEM 653
9-polige M/B-Schnittstelle für Loks, einreihig
alle
NEM 654
4-polige L-Schnittstelle für Loks
alle
NEM 670
Digitales Steuersignal DCC-Bitdarstellung
DCC
NEM 671
Digitales Steuersignal DCC-Basisdatenpaket
DCC
NEM 680
Digitales Steuersignal SX-Bitdarstellung
Selectrix
NEM 681
Digitales Steuersignal SX-Datenpakete
Selectrix
NMRA RP 9.2
DCC-Datenformat (Fahren und Schalten)
DCC
und sich auf das Angebot eines Systemanbieters konzentriert. Die Möglichkeit, periphere Geräte wie Weichendecoder anderer
Hersteller einzusetzen, besteht allemal.
Seit 2001 ist das Selectrix-System ebenfalls in der NEM genormt. Kern des SelectrixSystems ist der Datenbus. Er beinhaltet das
Datenformat, das sich auch auf dem Gleis
wiederfindet. Alle Geräte, ob Lokdecoder,
Besetztmelder, Weichendecoder oder
Steuergerät benutzen daher das SelectrixFormat und können freizügig eingesetzt
und ausgetauscht werden. Der Modellbahner kann sich aus dem Angebot die
passenden Geräte aussuchen, ohne auf
Inkompatibilitäten achten zu müssen.
MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 3
Booster und Fahrstromkreise
Bei digital gesteuerten Anlagen stellt
sich irgendwann das Problem der Fahrstromversorgung ein. Der Grund ist
einfach: In einem digitalen Fahrstromkreis können und werden zwangsläufig
mehr Züge fahren als in einem analogen Fahrstromkreis. Daher ist irgendwann die Zentrale mit dem integrierten
oder einem externen Booster überfordert.
Damit klärt sich auch die Frage, wozu
ein Booster benötigt wird. Booster haben nur eine bestimmte Leistungsfähigkeit. Wird diese überschritten,
schaltet er wegen Überlastung ab. Spätestens dann wird ein weiterer Fahrstromverstärker fällig. Die Anlage muss
in zwei oder mehrere Fahrstromkreise
unterteilt werden. Im Prinzip genauso
wie bei der Gleich- oder Wechselstrombahn mit mehreren Fahrpulten. Die digitalen Fahrstromkreise müssen allerdings beidseitig, also in beiden Schienen, elektrisch getrennt werden.
Sinnvollerweise teilt man die Fahrstromkreise so ein, dass die Booster
während der vollen Betriebsphase
gleichmäßig belastet werden. Manchmal ist das wegen der komplizierten
Gleisanlagenstruktur nicht möglich.
Dann muss man sich eine möglichst
einfache Einteilung mit wenigen zu isolierenden Übergängen ausknobeln.
Booster: klein oder groß?
Fast philosophisch ist die Frage nach
der Größe bzw. Leistungsfähigkeit eines
Boosters. Die meisten angebotenen
Booster liefern einen digitalen Fahrstrom von 3 Ampere, der für Baugrößen bis H0 ausreicht. Fährt man
viele beleuchtete Reisezüge und stehen
diese während der Betriebspausen mit
eingeschalteter Beleuchtung im Schattenbahnhof, vergrößert sich der Leistungsbedarf. Da kann es erforderlich
werden, entweder die Gleisanlagen aufzuteilen, sodass mehrere Booster eingesetzt werden können, oder einen
kräftigeren einzusetzen. Die größeren
liefern 6-8 Ampere Strom. Für Strom
fressende Großbahnanlagen gibt es
noch dickere „Brummer“, die bis zu 20
Ampere Fahrstrom anbieten.
Beim Einsatz von stärkeren Boostern
wird es allmählich ungemütlich. Man
erspart sich zwar zusätzliche Trennstellen, zusätzliche Stromversorgungen
und Kabelverbindungen, erkauft sich
diesen Vorteil aber mit einem Risiko:
Bei kleinen Boostern ist der KurzMIBA-EXTRA • Modellbahn digital 3
schlussstrom „nur“ 3 Ampere, bei einem großen 10 Ampere und mehr. Die
elektronischen Sicherungen sind zwar
flink, sprechen aber erst oberhalb des
lieferbaren Fahrstroms an. Auch ein
unkontrollierter „Fastkurzschluss“, der
z.B. 9 Ampere Strom fließen lässt,
reicht aus um so manchen Stromabnehmer einer Lok kurz abzufackeln.
Achten Sie bei den dicken „Brummern“ auf kurze Ansprechzeiten. Ein
Kurzschluss kommt plötzlich, innerhalb
weniger Millisekunden, eine steigende
Motorstromzunahme z.B. beim Anfahren relativ langsam. So wird auch verhindert, dass kurzzeitige hohe Anfahrströme die Kurzschlusssicherung ansprechen lassen.
Der Einsatz vieler kleiner Booster gegenüber einem großen hat auch einen
nicht von der Hand zu weisenden Vorteil. Bei Störungen durch Kurzschluss
oder bei defektem Booster wird nicht
die gesamte Anlage lahm gelegt. Bei
DCC- und Motorola-Anlagen hängen
Weichendecoder mit der Steuerleitung
am „Gleis“ bzw. an eine vom Gleisanschluss ausgehende Steuerleitung. Im
Störungsfall durch Kurzschluss kann
man z.B. nicht einmal die Kurzschluss
verursachende Weiche richtig stellen!
An dieser Stelle sollte auch von Seiten
der Hersteller über den Tipp nachgedacht werden, die Steuerleitung zum
Fahren und Schalten versorgungstechnisch zu trennen. Bertold Langer zeigt
dazu ab Seite 29 eine Lösung.
Stufenweise Loks umrüsten!
Viele Modellbahner scheuen sich wegen
der Umrüstungskosten des Decodereinbaus davor, auf Digitalbetrieb umzusteigen. Häufiges Argument: „Ich
müsste in 100 Loks Decoder einbauen,
wenn ich umsteige wollte.“ Niemand
schreibt vor, alle Loks umzurüsten! Zudem macht es auch häufig keinen Sinn.
Wird in eine technisch total veraltete
und mechanisch unzulängliche Lok ein
Decoder eingebaut, kann es passieren,
dass das Schmuckstück wegen schlechter Fahreigenschaften weiterhin im
Karton oder in der Vitrine sein Dasein
fristet.
Wenn man sich eine Loksammlung
vor Augen führt, könnte man nach einigen Kriterien die beispielhaften 100
Loks einer Sammlung auf wenige Decoderanwärter reduzieren. Streichen
wir die Loks mit mäßigen bis schlechten Fahreigenschaften von der Liste,
dann die Maschinen, die nicht mehr
dem Stand der Technik entsprechen,
Gleichstrombahnen entwickelte Datenformat zum Steuern von Loks und Weichen. Das DCC-Datenformat ist bei
NMRA (USA) und MOROP genormt.
Decoder: Empfängerbaustein zum Entschlüsseln von Informationen. Er entschlüsselt nur die Informationen der
Adresse, auf die er eingestellt ist, und
reagiert darauf in vorgegebener Weise.
Decoder gibt es für bestimmte Funktionen wie das Steuern von Loks, Schalten
von Weichen und Signalen.
Encoder: Sendebausteine zum Verschlüsseln von Informationen. Die Informationen, Auswertung eines Gleiskontaktes, werden über eine eingestellte
Adresse in den Datenbus gesendet. Typische Vertreter von Encodern sind Rückmeldebausteine, Gleisbesetztmelder.
Interface: Mit ihm lassen sich elektronische EDV-Geräte verbinden um eine
Datenübertragung unterschiedlicher
Datenformate zu ermöglichen. Im
Modellbahnbereich werden typischerweise Gerätebusse digitaler Steuersysteme über die RS232-Schnittstelle mit
Computern verbunden.
Keyboard: Eingabebaustein mit einer
Tastatur. Es dient zum Schalten von Weichen, Signalen, Entkupplern.
Lastabhängige Motorregelung:
Ist eine elektronische Regeleinheit in
Fahrzeugdecodern, die die Drehzahl
eines Lokmotors bei Be- und Entlastung
konstant hält. Lastwechsel in Steigungsund Gefällstrecken sowie in Weichenstraßen werden kompensiert. Ebenso
werden mechanische Unzulänglichkeiten
von Motoren, Lokgetrieben und Steuerungen von Dampfloks in einem gewissen Maß ausgeglichen. Loks mit lastgeregeltem Decoder fahren gleichmäßiger
und sind daher für den computergesteuerten Betrieb besonders geeignet.
Mapping: Ist die wählbare Zuordnung
von Funktionstasten auf dem Steuergerät zu Funktionsausgängen von Fahrzeugdecodern. Je nach Zuordnung können mit der Funktionstaste F1 z.B. der
Funktionsausgang 1 oder 4 aktiviert
werden. Diese Möglichkeit ist bei Fahrzeugdecodern mit Funktionsausgängen
unterschiedlicher Eigenschaften interessant.
Mäuseklavier sind kleine mechanische Schalter, die in einem Gehäuse acht
oder mehr Schalter vereinen. Die richtige Bezeichnung lautet DIL-Schalter. In
digitalen Bausteinen (Lok- und Weichendecoder) werden sie benötigt um Adressen und Funktionen auf elektromechanische Weise einzustellen.
9
Vielfältigkeit der Lokdecoder
Schaut man sich die Decodertabelle ab
Seite 36 oder den Decodervergleichstest
ab Seite 44 an, bieten sich dem Interessierten eine Vielzahl von Decodern
mit unterschiedlichen Eigenschaften
an. Um eine Auswahl zu treffen, muss
der Modellbahner wissen, welche Eigenschaften der benötigte Decoder haben soll.
Hauptunterscheidungsmerkmal wird
wohl das Datenformat sein: DCC, MM
oder Selectrix. Nennt man eine Intellibox oder ein Twin-Center sein eigen,
kann man sich die Rosinen aus dem
Kuchen picken, da beide Geräte alle
drei Datenformate beherrschen. Andernfalls wird die zur Verfügung stehende Zentrale mit ihrem Datenformat
die Qual der Wahl verringern.
Viele Modellbahner rüsten zwar
schon ihre Loks mit Decodern aus, haben aber noch keine Digitalzentrale.
Hier sind Decoder gefragt, die auch im
Analogmodus funktionieren. Wer reinrassig Digital fährt, muss sich hierum
nicht kümmern.
Neben dem Digitalformat ist auch
noch die Art des anschließbaren Motors
zu berücksichtigen. Neuere Lokkonstruktionen sind mit Präzisionsmotoren
ausgerüstet, die genauso wie die
Glockenankermotoren von Faulhaber
oder Maxon mit einer hochfrequenten
Motoransteuerung besser laufen. Viele
Decoder bieten die Möglichkeit durch
Programmierung, den Motorausgang
F2
F3
Braun
6
Lila
F1
2
7
Grün
F0
Weiß
Prinzip der Lokdecoder mit den Pin-Angaben der achtpoligen Schnittstelle
nach NEM 652. Ein
Lokdecoder besteht,
unabhängig vom
Digitalsystem, intern
aus vier Funktionsgruppen. Der Fahrregler enthält die
Elektronik für die
Motoransteuerung,
in die auch die
lastabhängige Regelung integriert ist.
Blau
Gelb
gefolgt von denen, die nicht zum Anlagenthema passen. Auf diese Weise wird
sich der umzurüstende Bestand auf z.B.
zwanzig bis dreißig reduziert haben.
Selbst der verbliebene Rest kann in
kleinen Stufen umgebaut werden. Die
Freude bzw. der Spaß an einer mit einem lastgeregelten Decoder ausgerüsteten Lok können viele Loks mit mäßigen Fahreigenschaften nicht aufheben.
Klasse statt Masse!
3
Schaltausgänge
Schwarz
Rot
4
8
den Bedürfnissen entsprechend anzupassen.
Ein deutlicher Pluspunkt ist die einstellbare Höchstgeschwindigkeit der
Loks in den Decodern. So ist vor allem
im Automatikbetrieb eine von der Lokomotive und der Zuggattung abhängige Höchstgeschwindigkeit einstellbar.
Ein weiterer Pluspunkt ist die Eigenschaft der Lastregelung. Sie verhilft den
Lokomotiven zu gleichmäßigerem
Fahrverhalten nicht nur in Steigungen
und Gefällstrecken. Auch Lastwechsel
bei Fahrten durch Weichenstraßen,
mechanische Unzulänglichkeiten von
Getrieben oder Dampfloksteuerungen
werden in einem gewissen Umfang
kompensiert.
Analog und/oder digital?
Die Frage nach einem Mischbetrieb,
also Lok ohne Decoder auf einer Digitalanlage oder Lok mit Decoder auf einer Analoganlage, wird immer wieder
gestellt, da das begrenzte Hobbybudget
keine freizügige Finanzierung zulässt.
Lokdecoder neuerer Entwicklung stellen sich selbsttätig auf digitalen oder
analogen Fahrstrom ein.
Gleichrichter
Decoder
1
Orange
5
Grau
Fahrregler
M
Viel mehr drängt jedoch die Frage
nach der Lok ohne Decoder auf einer
Digitalanlage nach einer Antwort. Nur
Lenz bietet im DCC-Bereich die Option,
mit der Wahl der Adresse 0 eine Lok
ohne Decoder zu fahren. Diese Möglichkeit ist eher ein Werbegag als Verkaufsargument.
Mit Wahl der Adresse 0 wird der positive oder negative Anteil des digitalen Fahrstroms erhöht, damit die Lok
vorwärts oder rückwärts fährt. Die Lok
ist zwar steuerbar, erreicht aber nicht
die Höchstgeschwindigkeit wie bei 12
Volt Gleichspannung. Mehrere Loks
ohne Decoder können ohnehin nicht
unabhängig gefahren werden, daher ist
diese Möglichkeit nur beschränkt einsetzbar.
Besser wäre es, man würde für einen
notwendigen Mischbetrieb eine andere Alternative suchen. Auf Digitalbetrieb umgerüstete Modelleisenbahnanlagen verfügen meistens noch über
schaltbare Gleis- und Signalhalteabschnitte. Mit einem zweipoligen Umschalter könnte zwischen dem Gleichbzw. Wechselstromfahrpult und der Digitalzentrale umgeschaltet werden.
Fährt man digital, stehen alle Loks
Rückmeldung mit
Besetztmelder.
Abschaltbare
Gleisabschnitte
werden über
einen hochohmigen Widerstand
überwacht.
10
MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 3
ohne Decoder in abgeschalteten Gleisabschnitten und umgekehrt.
Bekommt beim Umschalten eine Lok
ohne Decoder versehentlich digitalen
Fahrstrom, ist das nicht schlimm, sofern es nur kurzfristig ist. Das dabei
entstehende Pfeifgeräusch ist nicht angenehm und man wird schnell den entsprechenden Gleisabschnitt abschalten.
Möchte man die Modellbahnanlage
mit einer Digitalsteuerung und einem
Computer steuern, ist von einem Mischbetrieb mit analogen und digitalen Loks
abzuraten. Der Aufwand ist wegen einer steuerbaren Lok ohne Decoder zu
groß und die Freude zu klein. Sollte
man dennoch wegen historisch wertvoller Loks den Mischbetrieb anstreben, ist eine computergesteuerte ZSchaltung, wie sie Gahler und Ringstmeier anbietet, eine Alternative.
Digital schalten
Wer seine Weichen und Signale manuell vor Ort stellt oder ein Gleisbildstellpult sein Eigen nennt, muss nicht wirklich auf digitalen Schaltbetrieb umstellen. Mehrkosten und Umbauaufwand
stehen in keinem Verhältnis zum gewonnenen Komfort. Denn der ist ja
nicht wirklich verbessert worden.
Interessant wird es jedoch für die Modellbahner, die entweder die vorhandene Anlage auf Digitalbetrieb und Computersteuerung umstellen wollen oder
dabei sind, eine größere Anlage neu
aufzubauen. Bei einer neu entstehenden Anlage kann man durchaus Zeit
beim Verkabeln sparen, wenn man sie
digital steuern möchte. Die Einsparungen an Verkabelung und den damit einhergehenden Fehlerquellen können
schon enorm sein. Besonders die
MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 3
dicken Kabelbäume zwischen Gleisbildstellpult und Modellbahnanlage reduzieren sich auf eine Kabelverbindung
von der Dicke eines Telefonkabels.
Die drei Digitalsysteme DCC, MM und
SX unterscheiden sich in den Angaben
der Adressen und schaltbaren Artikel.
Im DCC-Bereich stehen 2048 Adressen
zum Schalten zur Verfügung. Mit jeder
Adresse kann nur eine Weiche gestellt
werden. Die Motorola-Anhänger können mit ihrem System 256 Weichen
stellen. Der Selectrix-Fraktion stehen
112 Adressen in einem Sx-Bus zur Verfügung, wobei mit jeder Adresse acht
Weichen (insgesamt 896 Artikel) gestellt werden können.
Auf einer Modellbahnanlage müssen
jedoch nicht nur Weichen, sondern
auch Signale gestellt werden. Da wird
schon sehr schnell die Grenze von 256
schaltbaren Artikeln erreicht. Besonders wenn noch verschiedene Signalbilder dargestellt werden sollen. Hier
sollte man sich schon überlegen, auf
welchen Zug man aufspringt, strebt
man den Bau einer großen Anlage an.
Je nach Digitalsystem bieten sich
dem Anwender verschiedene Möglichkeiten, die Weichendecoder anzuschließen. Bei DCC und MM können die
Weichendecoder direkt von einem in
der Nähe befindlichen Gleis mit Schaltinformationen und Strom gespeist werden.
Daher sollte man, zumindest bei
größeren Anlagen, Weichendecoder
über eine eigene Stichleitung an die
Zentrale anschließen und zudem den
Weichendecodern eine eigene Stromversorgung spendieren. Selectrix-Weichendecoder können nur über den SxBus an die Zentrale angeschlossen werden.
11
Gleisbildstellpult
Ein zünftiges Gleisbildstellpult gehört
für viele zu einer Modelleisenbahn wie
das Salz in die Suppe. Daher ist der
Wunsch verständlich, dieses in die digitale Steuerung zu integrieren. Motorola- und DCC-Fahrer, die eine Intellibox oder ein Twin-Center ihr Eigen
nennen, haben die Möglichkeit, über
das IB-Switch von Uhlenbrock ein
Gleisbildstellpult mit der Möglichkeit
Fahrstraßen zu schalten in die Digitalsteuerung einbinden.
Dazu müssen die Taster des Gleisbildstellpultes über Rückmeldemodule
an die Zentrale angeschlossen werden.
Dafür steht entweder der s88-Bus oder
das LocoNet zur Verfügung. Entsprechende Rückmeldemodule bieten z.B.
Conrad, Märklin, Littfinski oder Viessmann an. Das IB-Switch setzt die von
den Rückmeldemodulen kommenden
Stellbefehle in Schaltbefehle für die einzelnen Weichendecoder um. Dabei können einzelne Weichen oder Fahrstraßen geschaltet werden.
Selectrixer haben ebenfalls die Möglichkeit ein Gleisbildstellpult in die Digitalsteuerung einzubinden. Die entsprechenden Eingabebausteine werden
mit den angeschlossenen Tastern an die
Zentrale angeschlossen. Nur zum
Schalten von Fahrstraßen wird zusätzlich ein Lok-Control mit einem Fahrstraßenmodul benötigt.
Sinn und Zweck
einer Rückmeldung
Wer sich wieder seiner Modellbahn erinnert und diese aus verborgenen Kisten kramt und nach einigen analog gesteuerten Runden auf dem Fußboden
digitalisieren möchte, denkt sicherlich
noch nicht an eine elektronische Rückmeldung. Die Züge drehen in Sichtweite ihre Runden und der Spielpartner
Computer ist noch mit dem Booten oder
mit sich selbst beschäftigt.
Die Frage nach der Notwendigkeit einer Rückmeldung ist schnell beantwortet. Rückmeldungen werden benötigt
um Schaltvorgänge für automatische
Betriebsabläufe auszulösen, oder um
festzustellen, welches der verdeckten
und nicht einsehbaren Gleise mit einem
Zug besetzt ist. Über die Rückmeldung
können auch die Zustände von Weichen
gemeldet werden.
Die Möglichkeit der Rückmeldung gewinnt im Zusammenhang mit Modelleisenbahnanlagen, auf denen viele
Züge verkehren sollen, an Bedeutung.
12
Ein GBS kann über die I-Box, IB-Switch und s88-Rückmeldemodule von Littfinski angeschlossen werden. Der Anschluss der Taster erfolgt über die Klemmen des Rückmeldemoduls.
Jede simple Block- oder Schattenbahnhofssteuerung ist auf die Rückmeldung
der Züge angewiesen. Prinzipiell können zwei verschiedene Rückmeldesysteme genutzt werden:
• Die punktuelle Rückmeldung über
Gleiskontakte und
• die gleisbezogene Rückmeldung über
Stromfühler.
Der Einsatz von Gleiskontakten ist die
einfachste Art der Rückmeldung und
sehr weit verbreitet. Die Gleiskontakte
werden an Rückmeldemodule angeschlossen, die die Informationen der
von den Zügen ausgelösten Kontakte an
die Digitalzentrale weiterleiten. Über
die Kontakte werden Ereignisse wie das
Senken von Schranken oder das Auflösen von Fahrstraßen ausgelöst. Unterwegs „verlorene“ Waggons fallen jedoch durch das Netz der punktuellen
Überwachung.
Achse mit aufgeklebtem SMD-Widerstand.
Silberleitlack sorgt für die Verbindung zwischen Widerstand, Achse und Rad.
Die Gleisüberwachung via Strom
fühlender Gleisbesetztmelder setzt sich
immer mehr durch, da nur so eine
flächendeckende Überwachung möglich ist. Diese Möglichkeit erfordert bei
Gleich- oder Wechselstrombahnen eine
Hilfsspannung, die auch dann Lokomotiven erkennt, wenn diese z.B. in einem
fahrstromlosen Gleis abgestellt sind.
Bei digital gesteuerten Modellbahnen
liegt immer die digitale Fahrspannung
am Gleis an. Spezielle Rückmeldemodule mit Gleisanschluss melden über
das Digitalsystem, ob auf dem Gleis ein
elektrischer Verbraucher wie z.B. eine
Lok oder ein beleuchteter Reisezugwagen steht.
Waggons ohne elektrische Verbraucher werden nicht gemeldet. Damit sie
nicht durch die Überwachung flutschen, müssen die Radsätze mit einem
Widerstand präpariert werden. Das
kann entweder mit einem Widerstandslack geschehen, oder mit winzig
kleinen SMD-Widerständen. So werden
auch verlorene Güterwagen und liegen
gebliebene bzw. entgleiste Züge gemeldet.
Dieses Verfahren kann sowohl zur
Überwachung von z.B. verdeckten
Gleisanlagen benutzt werden, aber
auch zur Steuerung der Modellbahnanlage. Empfehlenswert ist die Überwachung per Stromfühler bei komplexen
Steuerungen, bei denen z.B. ein Computer eingebunden ist.
Zur Erkennung und Anzeige von
Fahrzeugen auf dem Gleisbildstellpult
gibt es Barcode-Leser, ähnlich denen
der Scanner-Kassen in Kaufhäusern.
Die Lesegeräte werden an neuralgischen Stellen, z.B. vor einem Schattenbahnhof, in das Gleis eingebaut und
lesen unter den Fahrzeugen angebrachte Barcodes ein. In Anzeigefeldern auf dem Gleisbildstellpult erscheint die eingelesene Nummer. Die
Nummer kann der Decoderadresse entsprechen oder auch eine imaginäre
Zugnummer darstellen. Diese Überwachung ist auch nur punktuell und macht
in dem beschriebenen Fall durchaus
Sinn.
Im Gegensatz dazu steht die Möglichkeit, die Adresse der Lokdecoder
über spezielle Gleisbesetztmodule auszulesen. Sie werden über den RückMIBA-EXTRA • Modellbahn digital 3
Busse – Verbindungen
zwischen den Geräten
Die Intellibox hat Anschlüsse für das LocoNet, s88-Module, Booster und Computer. Auch eine
Anschlussbuchse für die Lokmaus 1 von Roco ist vorhanden. Trotz der vielen Anschlussmöglichkeiten können z.B. Rückmeldemodule von Lenz nicht angeschlossen werden, da der RS-Bus
nicht vorgesehen ist. Selectrix-Komponenten finden ebenfalls keinen Anschluss.
meldebus an die Zentrale gemeldet.
Diese Option ist für das DCC- und das
Selectrix-System in der Entwicklung,
beide Systeme werden nicht miteinander kompatibel sein. Bei entsprechender Ausstattung mit Besetztmeldern,
die die Lokadresse lesen und melden
können, wäre die Überwachung
flächendeckend.
Digitalisieren
einer vorhandenen Anlage
Viele möchten gern den Komfort digitaler Steuerungen auf einer bestehenden Modelleisenbahnanlage nutzen. Da
stellt sich unweigerlich die Frage, wie
eine Umstellung auf Digitalbetrieb vonstatten geht. Allgemeingültige Tipps für
den problemlosen Umstieg können
nicht gegeben werden. Zu unterschiedlich sind die Anlagen aufgebaut und zu
unterschiedlich sind die Betriebswünsche. Dabei spielt es keine Rolle, ob
eine Gleich- oder Wechselstromanlage
umgerüstet werden soll.
Fall 1: Wird die Anlage manuell gesteuert, also ohne Automatisierung
(Bremsbausteine, Aufenthaltsschalter
usw.), ist der Umstieg einfach. Anstelle
des Fahrpults wird die Digitalzentrale
angeschlossen. Das Schalten der Weichen kann weiterhin manuell erfolgen.
Fall 2: Verfügt die Anlage über eine
Blockstrecken- und/oder Schattenbahnhofssteuerung, wird es schwieriger. Es gibt Steuerbausteine, die nur im
analogen Betrieb eingesetzt werden
dürfen, aber auch solche, die in digitalen Systemen funktionieren. Eine Überprüfung ist empfehlenswert, da entweder die eingebauten Steuerungen
MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 3
Schaden nehmen oder aber die Digitalsteuerung nicht optimal funktioniert.
Das Problem gilt übrigens für alle digitalen Steuerungen. Im Zweifelsfall sollten die Steuerungsbausteine zugunsten
eines einwandfreien Digitalbetriebs
entfernt werden.
Fall 3: Soll eine Modellbahnanlage mit
umfangreichem Automatikbetrieb auf
ein Digitalsystem mit komfortabler
Computersteuerung umgerüstet werden, wird der Arbeitsaufwand etwas
größer. Nimmt man noch die eingebauten Reedkontakte und ergänzt sie um
weitere oder steigt man um auf eine
Gleisbesetztmeldung? Ein Umverdrahten an die Anschlüsse digitaler Bausteine birgt sehr viele Fehlerquellen.
Möglicherweise werden unnötige Querverbindungen nicht erkannt oder neue
geschaffen, die späteren das Leben
schwer machen.
Empfehlenswert ist es, die komplette
Altverkabelung rückstandsfrei zu entfernen. Das Neuverlegen der Kabel ist
einfacher, als die alten „Spagettiknoten”
zu entwirren. Zudem können Fehler
der Vergangenheit, wie z.B. zu geringe
Kabelquerschnitte, vermieden werden.
Schnittstelle Mensch–Maschine
Die Digitalsteuerungen sind technisch
gesehen einfache, aber wirkungsvolle
Werkzeuge. Die eigentlichen Probleme
bereiten eher die Bedienoberflächen
zum Einstellen oder Steuern. Fast jedes
Gerät folgt einer anderen Philosophie.
Hier muss der Modellbahner entscheiden, was für ihn einerseits einfach und
andererseits praktisch für die Steuerung seiner Modellbahn ist.
gp
Ein einheitliches und systemübergeifendes Bussystem, das die digitalen Steuergeräte, Weichendecoder, Rückmeldemodule usw. verbindet, gibt es nicht. Eine
Reihe von Herstellerlösungen bieten
den Modellbahnern eine Vielzahl von
Möglichkeiten, die untereinander nicht
oder nicht erkennbar kompatibel sind.
An den Steckerverbindungen kann man
sich nicht orientieren. Western- und
180°-DIN-Stecker bieten die Hersteller
für die verschiedenen Bussysteme an.
Die passen zwar mechanisch in die
Geräte verschiedener Hersteller, elektrotechnisch gibt es wegen unterschiedlicher PIN-Belegungen, Spannungen und
Datenformate im günstigsten Fall nur
Kuddelmuddel.
Die Bus-Vielfalt betrifft eigentlich nur
das DCC-System, wobei die Intellibox
von Uhlenbrock und das Twin-Center
von Fleischmann der DCC-Fraktion noch
zusätzlich den s88-Bus von Märklin und
die Verwendung preiswerter Rückmeldemodule von Drittanbietern eröffnen.
Andererseits bekommen die MotorolaFahrer mit den beiden genannten Zentralen die Möglichkeit, mit der Lokmaus
1 von Roco oder dem Fred von Uhlenbrock ihre Loks zu steuern. Zudem wird
den Märklinisten, die überwiegend mit
Motorola fahren, über die Intellibox die
Möglichkeit geboten, das LocoNet zu
nutzen.
Gerätebus: Über den Gerätebus werden Geräte zum Steuern von Lokomotiven, Schalten von Weichen und Abfragen
von Rückmeldemodulen angeschlossen.
Hinter dem XpressNet von Lenz und
dem RocoNet von Roco verbirgt sich der
RS485-Bus. Das Twin-Center von Fleischmann, die Intellibox von Uhlenbrock –
sowie Steuer- und Rückmeldemodule
von Uhlenbrock – und die digitalen Bausteine von Digitrax verwenden das
LocoNet zum Steuern und Rückmelden.
Steuerbus: Über den Steuerbus bekommen Fahrzeug- und Funktionsdecoder die Stellbefehle. Die Steuerbusleitung für die Fahrzeugdecoder ist das
Gleis, über das die bekannten Datenformate DCC, MM oder SX gesendet werden.
Rückmeldebus: Zweiadriger Bus für
Rückmeldemodule. Typische Rückmeldebusse sind der s88-Bus von Märklin oder
der RS-Bus von Lenz Elektronik.
Der Selectrix-Bus ist ein Systembus
und beinhaltet Geräte-, Steuer- und
Rückmeldebus.
13
GRUNDLAGEN
Die Digital-Karriere
Stöbern,
Starten,
Steuern
Digitale ModelleisenbahnSteuerungen bieten mehr als
nur komfortables Fahren. Weichen, Signale usw. lassen sich
ebenso digital schalten. Möglichkeiten der Fahrdienstleitung eröffnen sich mit Digitalsystemen fast wie beim Vorbild, wenn man Rückmeldungen einrichtet und einen
Computer anschließt.
W
er meint „Startpackungen sind
Kinderkram!“ irrt gewaltig.
Natürlich sind die Zusammenstellungen mit Spielzügen, Bettungsschienen
und Trillerpfeife vordergründig auf
Kinder ausgerichtet. Aber die meisten
Neue Märklin-Lokomotiven sind serienmäßig mit einem Lokdecoder ausgestattet. Über das
System Märklin-Digital lässt sich z.B. der Rauchgenerator des Big Boy schalten. Das Keyboard
dient zum Stellen von Weichen und Signalen sowie zum Schalten von anderem Zubehör.
Digitalsysteme in den Startpackungen
bieten mehr als nur Kinderspielspaß.
„Start“ bedeutet zweierlei: Beginn der
Modellbahnerei für die einen und Einstieg in komfortable Modellbahn-Steuertechnik für die anderen. In jedem
Fall kann ein Set-Angebot willkommen
sein, insbesondere wenn es preislich
gegenüber den einzeln zusammengestellten Komponenten attraktiv ist.
Fahren
Ist eine Startpackung beschafft, lässt
sich mit ihr komfortables Fahren prak-
Fahren
Ein Digitalsystem
lässt sich als reine
Fahrzeugsteuerung
verwenden. Man
benötigt dazu mindestens ein Eingabegerät und eine Elektronik, die die Steuerbefehle an die Loks
schickt (Zentrale). Außerdem muss in
jeder Lok ein Digitaldecoder (Empfängerbaustein) eingebaut sein, der die Steuersignale für die jeweilige Lok ausfiltert
und den Motor mit Strom versorgt.
14
Beispiel: Das Minitrix-Startset enthält
das Central Control 2000, welches Zentrale und Eingabegerät für neun Loks ist.
Es kann bei Bedarf z.B. um ein oder mehrere Control-Handys erweitert werden.
tizieren. Fahrkultur durch sanftes
Anfahren und massesimulierendes
Beschleunigen sowie Bremsen beeindrucken Modellbahnlokführer und
Zuschauer. Je nach Möglichkeiten von
System und Triebfahrzeug lassen sich
mehrere Funktionen wie Licht, Rauch
und Vorbild-Antriebsgeräusch schalten. Fernsteuerbare Modellbahnkupplungen ermöglichen sogar Rangierfahrten, ohne dass man von Hand
eingreifen muss. Ortsfeste Entkuppler
im Gleis werden entbehrlich.
Schalten
Die Digitalweiche, die in einem RocoSet enthalten ist, bietet dem Spielbahner weiteren Komfort: Sie wird wie
jede normale Weiche einfach ins Gleisbild eingebaut. Ohne Kabel anzuschließen ist sie sodann fernsteuerbar. (Sie
besitzt dazu einen Empfängerbaustein,
der mit den Schienen werksseitig elektrisch verbunden und eingebaut ist,
kombiniert mit einem Spulenantrieb.)
Doch auch alle klassischen Weichenantriebe können digital gesteuert werden. Hierfür gibt es separate Bausteine
in Ausführungen für Impuls- und Dauerstrom oder für selbst umpolende
Motorweichenantriebe.
Um beispielsweise Weichen zu stellen, betätigt man bei manchen Handreglern entsprechende Tastenkombinationen. Einfacher wird es mit so
MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 3
Fahren + Schalten
Neben dem Fahren ist auch das Schalten von Weichen, Signalen usw. möglich. Wie die
Loks werden die Schaltmittel über Decoder angesteuert. Schaltbefehle werden über Eingabegeräte wie Fahrregler oder Weichenkeyboards erteilt. In einige Systeme lassen sich
auch Gleisbildstellpulte (Tasten und Ausleuchtung) einbinden.
genannten Keyboards. Je nach System
und Konstruktion lassen sich die Weichen mehr oder weniger einfach
anwählen und stellen. Bei Rocos Weichenkeyboard tippt man zunächst über
die Zifferntasten die dreistellige Weichennummer ein und drückt dann den
Knopf für Abzweig bzw. Geradeaus.
Bei umfangreicheren Anlagen benötigt
das direkte Weichenstellen viel Zeit.
Daher gibt es spezielle Keyboards, die
mehrere Weichenfolgen (Fahrstraßen)
speichern können. Beim MärklinDigitalsystem heißt das Fahrstraßen-
keyboard Memory. Selectrix-kompatible Systeme bieten beispielsweise die
Möglichkeit, Modellbahntastaturen
oder auch Gleisbildstellpulte anzuschließen.
Melden
So praktisch Keyboards und Fahrstraßenpulte auch sein mögen, spätestens wenn ein Schattenbahnhof in die
Steuerung einbezogen wird, nutzen sie
wenig, solange man nicht genau weiß,
ob die Gleise belegt sind oder nicht.
Beispiel: Die in den Roco-Startpackungen enthaltenen Grundkomponenten
Lokmaus2 und Verstärker (schwarzer
Kasten) können zum komfortablen Schalten mit dem Weichenkeyboard ergänzt
werden. Weichen ohne eingebauten Digitalantrieb müssen an einen Schaltmitteldecoder – hier ein LS100 von Lenz –
angeschlossen werden.
Also haben die Digital-Entwickler sich
Gedanken gemacht und eine Rückmeldemöglichkeit geschaffen. Ob Weichenstellung, Gleisschaltkontakt oder
Besetztmelder (Verfahren, bei dem
mittels Stromfühlerprinzip ermittelt
wird, ob sich ein Zug fahrend oder stehend auf dem Gleis befindet) – jedes
dieser Elemente kann seine Meldung
ins System einspeisen. Je nach System
erfolgt dies über den Gerätebus oder
über einen speziellen Rückmeldebus.
Systemabhängig werden diese Rückmeldungen in bestimmten Bausteinen
Fahren + Schalten + Melden
Bei etwas größeren Anlagen und in verdeckten Bereichen ist es nützlich, nicht nur die
Fahr- und Schaltbefehle auszulösen, sondern zu sehen, ob die Schaltmittel korrekt
geschaltet haben oder ob ein Gleisabschnitt besetzt ist. Dazu lassen sich die meisten
Systeme um eine Rückmeldung (rote Linien) erweitern. Sofern die Eingabegeräte dafür
ausgelegt sind, können sogar Fahrstraßen mit Abhängigkeiten verbunden werden.
MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 3
Beispiel: Die in Startpackungen enthaltene Zentrale (Central unit, Mitte, unten)
kann zum Steuern von Fahrzeugen um
Fahrgeräte (control 80f, 2 x r.u.), zum
Schalten von Weichen um das Keyboard
(2. v. li.) und zum Fahrstraßenschalten
um das Memory (li. u.) erweitert werden.
Als Rückmelder dienen s88-Bausteine,
zum Schalten Viessmann-Decoder.
15
angezeigt. Bei Digital plus ist beispielsweise der Handregler LH100
dazu geeignet. Das ist besonders bei
Bau- und Wartungsarbeiten nützlich.
Märklins Memory ist in der Lage, Rückmeldungen vom s88-Bus auszuwerten
um Fahrstraßen nur dann freizugeben
(zu schalten), wenn z.B. die entsprechenden Gleise frei sind. Auf diese
Weise können automatische Abläufe
verwirklicht werden.
Fahrdienstleitung
Wem Bedienung und Programmierung
dieser Pulte zu kompliziert ist, hat mit
digitalen Modellbahnsteuerungen noch
eine weitere Möglichkeit: Mit einem
angeschlossenen Computer und einem
geeigneten Programm lassen sich Keyboards wie Fahrstraßenpulte gut und
gerne ersetzen. Zunächst wird man ein
Gleisbildpult am Computermonitor
entwerfen und dieses anschließend
zum Stellwerk erheben (Keyboardersatz). Auch die Rückmeldungen lassen sich im Monitor-Gleisbild anzeigen,
sodass stets aktuell die Weichenstellungen und die belegten Gleise (so sie
an die Rückmeldung angeschlossen
sind) angezeigt werden.
Je nach Software lassen sich Weichenkombinationen zu Fahrstraßen
zusammenfassen und mit Abhängigkeiten verbinden (FahrstraßenpultErsatz). Somit wird für Betriebssicher-
Jedes System hat seine eigenen Anschlüsse. Hinzugekaufte Erweiterungskomponenten müssen darauf abgestimmt sein, wenn sie sich auf Anhieb anschließen lassen sollen.
heit gesorgt; Störungen durch Karambolagen lassen sich vermeiden.
Doch Programme können noch weit
mehr: Sie steuern Züge per BildschirmHandregler oder automatisch. Je nach
Software ermöglichen die Automatismen eine „schlichte“ Zugfolgesteuerung oder auch Betrieb nach Fahrplan.
Dennoch bleibt der Mensch nicht
außen vor. Man kann die Automatik im
Hintergrund laufen lassen und selbst
einen Zug steuern. Genauso gut ist es
möglich, sich als Lokführer im „Planbetrieb“ zu verdingen.
Bei all diesen beeindruckenden Möglichkeiten sollte man sich jedoch darüber im Klaren sein, dass sich Abhängigkeiten und Automatismen nicht aus
dem Ärmel schütteln lassen. Doch da
es hier im Gegensatz zum Vorbild um
ein Hobby geht, kann man sich nach
der Modellbahnerdevise „Der Weg ist
das Ziel“ gemach voranarbeiten.
Bei der Auswahl des Systems sollte
man sich Zeit lassen. Wichtig ist, vor
der Anschaffung vorausschauend zu
planen, um sich auch künftige
Betriebswünsche erfüllen zu können.
Um dazu in der Lage zu sein, ist eine
gründliche Vergleichsrecherche zu
empfehlen. Hat man sich erst einmal
für ein System entschieden, wird man
ihm treu bleiben. Nur wenige Komponenten (z.B. Eingabegeräte mit LocoNet-Bus) sind universell, also bei mehreren Systemen, einsetzbar. Außerdem
lohnt sich ein Blick „zur Seite“: Es gibt
Anbieter, die ergänzende Komponenten im Programm haben, welche
durchaus nützlich sind. Rainer Ippen
Fahren + Schalten + Melden + „Fahrdienstleitung“
Die ganze Komplexität der Fahrdienstleitung
lässt sich weitgehend erschließen, wenn neben
den Eingabegeräten auch Computeranschluss
möglich ist. Zusammen mit geeigneter Steuerungsoftware lassen sich nicht nur die Weichen auf einem Bildschirm-Gleisbildstellpult
schalten, sondern diese von Belegt-, Weichen- und Signalstellungen abhängig machen.
Auch voll- oder teilautomatischer Fahrplanbetrieb oder automatischer Hintergrundbetrieb in Kombination mit Handsteuerung, z.B. für Rangierfahrten, sind möglich.
16
Beispiel: Die in den Lenz-Startsets 90
und 100 enthaltene Zentrale-VerstärkerHandregler-Kombination lässt sich mit
weiteren Handreglern zur Handsteuerung und mit einem Interface zur Computeranbindung erweitern. Die Rückmeldungen (grüne Linien) werden über Zentrale und Interface an die Steuerungssoftware im Computer weitergegeben,
der beispielsweise automatisch Weichen
und Signale stellt und die Zugfahrt bei
freien Gleisen steuert.
MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 3
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MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 3
MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 3
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20
MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 3
MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 3
21
NEWS CHECK
VERWALTUNGSDIENST
• Modellbahnverwaltung
€ 38,– **
• Ursula Zander
Karl-Arnold-Str. 83
D-52511 Geilenkirchen
www.modellbahnverwaltung.de
• Erhältlich direkt
HELFERLEIN IM UNTERGRUND
• Lokdecoder LD-W-2
Art.-Nr. 21 86 82 (Conrad)
€ 29,95 *
• Lokdecoder LD-G-5
Art.-Nr. 21 85 59 (Conrad)
€ 19,95 *
Art.-Nr. 21 85 64 (Conrad)
€ 24,95 * (NEM 652-Stecker)
• Schattenbahnhofssteuerung
SBS-1, Basismodul
Art.-Nr. 21 86 94 (Conrad)
€ 159,– * (Bausatz)
Art.-Nr. 21 86 95 (Conrad)
€ 189,– * (Fertigbaustein)
• Schattenbahnhofssteuerung
SBS-1, Erweiterungsmodul
Art.-Nr. 21 86 91 (Conrad)
€ 39,90 * (Bausatz)
Art.-Nr. 21 86 92 (Conrad)
€ 49,90 * (Fertigbaustein)
• Tams Elektronik
Sievertstr. 22
D-30625 Hannover
www.tams-online.de
• Erhältlich direkt oder über
Conrad Elektronik
Der neue Motorola-Decoder
LD-W-2 bringt mit seinem
lastgeregelten Motorausgang Allstrommotoren Gehorsam bei. So werden jetzt
Züge auch mit geringen
Geschwindigkeiten gleichmäßig durch Weichenstraßen sowie über Steigungs- und Gefällstrecken
gezogen. Daneben bietet er
noch Features wie 27 Fahrstufen – intern hat er 128 –
und Speicherung der aktuellen Fahrtrichtung sowie Zustände der Sonderfunktionen F3 und F4 bei einer
Richtungsänderung. Mit F3
wird die Massensimulation
ein- bzw. ausgeschaltet, mit
F4 die Lastregelung. Die
Sonderfunktionen F1 bis F4
sind im Motorola-I-Format
nicht verfügbar.
Mit dem schon seit geraumer Zeit lieferbaren Decoder LD-G-5 ist der erste
DCC-Decoder im Tams-Sortiment verfügbar. Er kann
22
Lokdecoder LD-W-2 und LD-G-5 von Tams
mit kurzer und langer
Adressen
angesprochen
werden und hat drei Funktionsausgänge. F0 (Lokbeleuchtung) kann fahrtrichtungssabhängig oder -unabhängig eingestellt werden.
F2 lässt sich über die CV 56
in ihrer Funktionsweise programmieren. Er reagiert
wahlweise auf 14 oder 28
Fahrstufen. Der Decoder
verfügt zwar über keine
Lastregelung, hat aber einen
schaltbaren Rangiergang.
Die geringen Abmessungen
prädestinieren ihn für kleinere H0-Lokomotiven.
Die neue Schattenbahnhofssteuerung kommt sowohl den Analogfahrern der
Wechsel- und Gleichstromfraktion zugute, wie auch
den Digitalisten. Mit der
Steuerung können bis zu 32
Gleise und zusätzlich ein
Durchfahrgleis überwacht
werden. Sie besteht aus
einem Basismodul, das die
Steuerung und zusätzlich
die Überwachung von zwei
Abstell- und dem Durchfahrgleis enthält. Für den
vollen Ausbau muss das
Basismodul mit 15 Gleismodulen erweitert werden.
Über ein Anzeige- und
Bedienmodul, das zur Ausstattung des Basismoduls
gehört, erfolgt die Bedienung bzw. die Auswahl der
Betriebsarten. So lässt sich
eine Zufallssteuerung einstellen, oder aber ein Betriebsmodus, der die Reihenfolge der Züge bei der
Ein- und Ausfahrt beibehält.
Zudem lässt sich die Steuerung auf manuellen Betrieb
schalten um bestimmte Züge
zu starten. Die aktive Betriebsart wird gespeichert.
Die Module steuern die
zum Abstellgleis gehörenden Weichen. Ist ein Zug in
ein Abstellgleis eingefahren,
werden die Weichen auf
„Vorbeifahrt“ gestellt. Nach
dem Freiwerden eines Gleises werden die zugehörigen
Weichen auf Einfahrt gestellt.
Seit kurzem steht die Version 17 des Modellbahnverwaltungsprogramms zur
Verfügung und erlaubt die
Bearbeitung von sechs Sammellisten. Es können aber
auch zusätzliche Arbeitsdateien erstellt werden. Die
Dateneingabe- und Ausgabefelder sind vom Anwender nach seinen Vorstellungen und Wünschen zu beschriften. Dadurch kann das
Modellbahnverwaltungsprogramm individuell an vielerlei Bedürfnisse angepasst
werden.
Neben vielfältigen Selektionsmöglichkeiten gibt es
ein zusätzliches Textfenster
für jedes Modell, in das
Besonderheiten eingetragen
werden können. Für eine
Datenausgabe können spezielle Datenfelder ausgewählt werden. Bei Zugzusammenstellungen wird
auch die Zuglänge ausgegeben.
Zu jedem Modell können
eigene Abbildungen im
BMP- oder JPG-Format eingebunden werden. Eine
Bibliothek mit etwa 5000
Bildern steht zur Verfügung.
Verwaltungsprogramm für die
Modellbahnsammlung mit vielen Editiermöglicheiten von
Ursula Zander für WindowsBetriebssysteme
* = Unverbindliche
Preisempfehlung
** = Durchschnittlicher
Ladenpreis
MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 3
NEUE FAHRGEFÜHLE
• Steuergerät „Daisy“
Art.-Nr. 66200
€ 118,– *
• Analog-Startset „Daisy“
Art.-Nr. 64000
€ 199,– *
• Digital-H0 Startset „Daisy“
Art.-Nr. 64200
€ 289,– *
• Profi-Control
Art.-Nr. 65500
€ 580,– *
• LocoNet Rückmeldedecoder
Art.-Nr. 63340
€ 96,– *
• Rückmeldedecoder
Art.-Nr. 63350
€ 56,– *
• Multiprotokoll-Decoder
Art.-Nr. 73500
€ 39,– *
• Uhlenbrock Elektronik
Mercatorstr. 6
D-46244 Bottrop
www.uhlenbrock.de
• Erhältlich im Fachhandel
Fahrgefühle der Extraklasse
werden mit Daisy und dem
Profi-Control
vermittelt.
Hinter Daisy verbirgt sich
ein interessantes Konzept,
denn Daisy ist ein mobiles
Steuergerät. Es lässt sich
sowohl zum Steuern konventioneller Gleichstromwie auch digitaler Anlagen
einsetzen. Aus diesem
Grund ist die Anschaffung
von Daisy bei einem späteren digitalen Ausbau keine
Fehlinvestition.
Für den analogen Betrieb
sind allerdings noch ein
Profi-Control von Uhlenbrock
Fahrstromverstärker „Booster 2“ und ein Transformator nötig. Verfügt die Anlage
über mehrere Fahrstromkreise, ist für jeden ein Booster 2 erforderlich. Mehrere
Daisys können miteinander
kombiniert eingesetzt werden, wobei mit jedem Steuergerät auf einen Booster
zugegriffen werden kann.
Innerhalb der Fahrstromkreise können nicht mehrere Loks unabhängig voneinander betrieben werden.
Diese Option kann genutzt
werden, wenn die Loks mit
Lokdecodern ausgerüstet
sind. Denn Daisy ist eine
Digital-Zentrale für DCCund MMt. Neben 9999 ansprechbaren Adressen für
den digitalen Fahrbetrieb
kann zudem noch eine
Adresse zur Steuerung einer
analogen Lok genutzt werden. Zum digitalen Schalten
von Weichen mit entsprechenden Weichendecodern
können 256 Adressen genutzt werden.
Rückmeldemodule für Mittel- und konventionelle Zweileitergleise
von Uhlenbrock mit Ansschluss für das LocoNet.
MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 3
Steuergerät „Daisy“ für analogen und digitalen Betrieb (oben)
sowie der Minidecoder von
Uhlenbrock neben einem H0Preiserlein
Daisy ist zwar eine DigitalZentrale, wird aber in Verbindung mit einer Intellibox
oder einem Twin-Center zu
einem reinen Steuergerät.
Der Anschluss erfolgt über
das LocoNet.
Für den Einstieg wird ein
analoges und ein digitales
Startset angeboten. Das analoge umfasst das Steuergerät
Daisy und einen Booster 2,
beim digitalen kommen
noch ein Mini- oder H0-Lokdecoder mit Lastregelung
und ein Weichendecoder
hinzu. Beide Sets sind mit
einem 45-VA-Trafo ausgerüstet.
Fahrgefühle wie in einer
„richtigen“ Lok kommen mit
dem Profi-Control auf. Über
das Handrad eines Stufendrehschalters wird die
Geschwindigkeit gewählt.
Hebel für die Fahrtrichtung
und den Bremsdruck sowie
Kippschalter für diverse
Funktionen runden die
Bedienung ab. Zeigerinstrumente informieren über
Fahrgeschwindigkeit, Fahr-
schalterstellung und Bremsdruck. Der Anschluss erfolgt
über das LocoNet. Die Lokadresse wird über die Zentrale dem Profi-Control zugewiesen.
Bereits ausgeliefert sind
die Besetztmodule für das
Mittel- und konventionelle
Zweileitergleis für jeweils 8
Gleisabschnitte. Es werden
die Besetztzustände und
zudem die Fahrspannung
überprüft. Verzögerungszeiten sind für jeden Eingang
einzeln einstellbar. Der Anschluss erfolgt über das
LocoNet. Insgesamt stehen
2048 Adressen für die Gleisanschlüsse zur Verfügung.
Ein kleines Highlight ist
der kleine Multiprotokolldecoder. Er beherrscht neben
DCC und Motorola auch Selectrix und kann zudem auf
Gleichstromanlagen eingesetzt werden. DCC und MM
erkennt der Winzling automatisch, auf SX muss er eingestellt werden. Technische
Daten siehe Decoderübersicht.
23
Startset mit der neuen Zentraleinheit SLX 850 von
Rautenhaus Digital. Das
Startset gibt es auch für ZBahner mit dem neuen
Micro-Decoder.
DIE DRITTE IM BUNDE
• Zentraleinheit SLX 850
Art.-Nr. SLX 850
€ 109,90 *
• Startset 1
Art.-Nr. Startset 1
€ 269,90 *
• Startset 2
Art.-Nr. Startset 2
€ 334,90 *
• Startset „Z“
Art.-Nr. Startset Z
€ 344,90 *
• Rautenhaus Digital
• Vertrieb:
MDVR, Walter Radtke
Unterbruch 91
D-47877 Willich-Schiefbahn
www.mdvr.de
Das Selectrix-System erhält
wieder Zuwachs in Form
einer dritten Zentrale. Gegenüber den Zentralen von
Trix und Digirail (MÜT) ist
die von Rautenhaus im
wahrsten Sinne des Wortes
eine Blackbox ohne Bedienelemente. Ganz ohne Bedienelemente ist sie jedoch
nicht: Über ein Mäuseklavier
können verschiedene Betriebsmodi eingestellt werden. In der neuen Zentrale
ist ein Booster integriert, der
1500 mA Fahrstrom liefert.
Wer mehr „Saft“ für Loks benötigt, kann weitere Booster
anschließen. Ein Anschluss
für ein Programmier- bzw.
Servicegleis ist vorhanden.
Die Zentrale unterstützt
alle 112 Adressen des Selec24
trix-Systems. Dabei werden
dem Modellbahner zwei SxBusse zur Verfügung gestellt: Sx-Bus 0 steht mit 112
Adressen zum Fahren,
Schalten und Melden zur
Verfügung. Über den SxBus 1 können weitere 112
Adressen
ausschließlich
zum Schalten und Melden
genutzt werden.
Die Zentraleinheit ist gegen Kurzschluss und Unterspannung geschützt. Bei
einem Kurzschluss des
Gleisanschlusses wird dieser abgeschaltet, während
der Systembus weiter betriebsfähig ist. Das ist sehr
praktisch, den trotz Kurzschluss können Weichen
noch gestellt werden
Um die neue Zentraleinheit herum werden zwangsläufig einige neue Startsets
angeboten. Startset 1 beinhaltet neben der Zentrale
noch das Multifunktionsfahrpult. Es verfügt neben
einem Programmiergleisanschluss über die Möglchkeiten zu schalten und Rückmeldungen abzufragen.
Dem Startset 2 liegen
wahlweise zwei Decoder
SLX 830 (vorwiegend für N)
oder SLX 832 (vorwiegend
für H0) bei. Ein besonderes
Schmankerl für die ZBahner dürfte das Startset
„Z“ sein. Ihm liegen zwei
Micro-Decoder SLX 831 bei,
die in so ziemlich jede Z-Lok
hineinpassen.
Der kleinste Decoder wird von
einem H0-Preiserlein präsentiert: Micro-DHL 050 für das
Selectrix-System von Doehler &
Haass.
DEFINITIV DER KLEINSTE
• Micro-DHL 050
€ 44,– *
• Hersteller: Doehler & Haass
• Vertrieb:
• MDVR, Walter Radtke
Unterbruch 91
D-47877 Willich-Schiefbahn
www.mdvr.de
• MÜT, Digirail
Neufeldstr. 5
D-85232 Bergkirchen
www.muet.de
Viele brüsten sich damit,
den Kleinsten, den Längsten
oder was auch immer zu
haben. Der Micro-DHL 050
von Doehler & Haass ist definitiv der zurzeit kleinste
Fahrzeugdecoder der Welt.
Das gilt ohne Einschränkung
für die Leistung, das Proto-
koll oder Ähnliches. Zu betrachten ist neben dem
geringen Flächenbedarf –
besonders die Breite – auch
die minimale Höhe durch
die einseitige Bestückung
der dünnen Platine. Auf
geringe Abmessungen legten die Entwickler des Selectrix-Decoders wert, um
auch den Z-Bahnern die
Digitalisierung ihrer Loks zu
ermöglichen.
Aber nicht nur für ZBahner ist der Micro-Decoder interessant. Denn mit
einem Motorstrom von
maximal 500 mA wird er
auch mit N- und kleineren
H0-Loks fertig. Praktisch für
Fahrzeuge, die sonst wegen
Platzmangels eine Digitalisierung nicht ermöglichen.
Zudem kann eine fahrtrichtungsabhängige Stirnbeleuchtung angeschlossen
werden. Die entsprechenden Funktionsausgänge stellen 150 mA zur Verfügung.
Die gesamte Strombelastung
darf 500 mA nicht überschreiten. Benötigt die Stirnbeleuchtung 100 mA, stehen
dem Motor noch 400 mA zur
Verfügung. Damit der Decoder nicht wegen Überlastung das Zeitliche segnet, ist
er gegen Kurzschluss und
Überlastung an allen Ausgängen geschützt.
Natürlich verfügt der winzige Selectrix-Decoder auch
über die fantastische Motorregelung, die seine größeren
Brüder auszeichnet. Damit
lernen die üblicherweise zu
schnell fahrenden Z-Loks
auch das Langsamfahren im
Rangiergang. Die Motoransteuerung erlaubt auch den
Anschluss von Glockenankermotoren.
Neben den bekannten Anbietern von Selectrix-kompatiblen Systemen wird der
Micro-Decoder auch von
Viessmann vertrieben. Die
flächendeckende Verfügbarkeit von Viessmann-Produkten spricht sicherlich für
eine weitere Festigung des
Selectrix-Systems am Markt.
Technische Daten siehe
Decoderübersicht.
MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 3
NEWS CHECK
FAHREN, SCHALTEN, MELDEN
• Besetztmeldemodul
Art.-Nr. 5233
€ 42,90 **
• Digital-Formsignal
Art.-Nr. 4700
€ 41,60 **
• Lokdecoder-Einbauset
Art.-Nr. 6819
€ 4,95 **
• Miniatur-Lokdecoder
Art.-Nr. 5240
€ 26,95 **
• Lokdecoder Multitalent
Art.-Nr. 5246
€ 37,95 **
• Viessmann Modellspielwaren
Am Bahnhof 1
D-35116 Hatzfeld
www.viessmann-modell.de
• Erhältlich im Fachhandel
Bereits im Handel erhältlich
ist das preiswerte Gleisbesetztmeldemodul 5233
unter der Bezeichnung
„Rückmeldedecoder
mit
Gleisbesetztmelder“. Überwacht werden acht Gleisabschnitte mit einem Stromfühler. Die Rückmeldung zur
Zentrale erfolgt über den
s88-Bus. Das Modul kann
für alle Gleissysteme benutzt
werden.
Im Laufe des Oktober
erfolgt die Auslieferung des
Digital-Formsignals.
Ein
Decoder, der sowohl das
Motorola wie auch DCCFomat versteht, ist im Signalsockel integriert. Der
Anschluss zum Stellen des
Signals kann direkt an den
Gleisanschlüssen erfolgen.
Für die Beleuchtung und die
Programmierung sind weitere Kabel herausgeführt.
Das Signal schaltet wie von
Besetztmelder für Gleisabschnitte. Die Rückmeldung
erfolgt über den s88-Bus.
Formsignal mit integriertem
Decoder für das DCC- und
Motorola-Format
Viessmann bekannt recht
weich um.
Sehr hilfreich für den
engagierten Modellbahner,
der seine Lokdecoder in
Eigenregie einbaut, ist das
Lokdecoder-Einbauset. Es
enthält neben verschiedenfarbiger dünner Litze auch
dünne Schrumpfschläuche
zum Isolieren von Kabelverbindungen; zwei unterschiedlich große Klarsichtschrumpfschläuche zur Isolierung von Decodern sind
ebenfalls enthalten. Bei
deren Verwendung ist allerdings die Wärmeentwicklung des Decoders unter
Last zu bedenken. Wird der
Decoder im Betrieb heiß,
sollte auf die isolierenden
Schrumpfschläuche verzichtet werden. Klebepads und
dünnes Elektronik-Lötzinn
runden das praktische Set
ab.
Viessmann erweitert sein
Sortiment mit Lokdecodern,
deren Auslieferung im Oktober beginnen soll. Für kleine
H0-Loks sowie TT- und N-
Praktisches Einbauset für Lokdecoder von Viessmann
MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 3
Fahrzeuge ist der Miniaturdecoder 5240 konzipiert,
der einen maximalen Motorstrom von 500 mA zur Verfügung stellt. Der Decoder
wird mit offenen Kabelenden oder mit S-Schnittstellenstecker angeboten. Neben den in der Decoderliste
auf Seite 36 aufgeführten
Eigenschaften ist noch hinzuzufügen, dass die Motoransteuerung mit 120 Hz
erfolgt. Laut Angaben ist er
auch für Glockenankermotoren geeignet. Dieser
wird aber wegen der niedrigen Ansteuerfrequenz nicht
lautlos arbeiten. Die Lichtausgänge liefern 150 mA
und sind ebenfalls gegen
Kurzschluss gesichert
Der Multitalent 5246 ist
quasi der Luxusdecoder im
Programm und beherrscht
neben dem DCC- auch das
alte und neue Motorola-Format. Er liefert satte 1100 mA
auch für stromhungrige H0Lokomotiven. Im Falle eines
Kurzschlusses schaltet der
Decoder ab. Das Motormanagement bietet eine niedrige Ansteuerfrequenz von
120 Hz und für Präzisionsund Glockenankermotoren
eine hohe von 15,5 kHz. Die
Lastregelung ist einstellbar
um sie an die Antriebe der
Loks anpassen zu können.
* = Unverbindliche
Preisempfehlung
** = Durchschnittlicher
Ladenpreis
25
NEWS CHECK
AUFGEWERTET
• Zentrale LZV 100
Art.-Nr. 20110
Preis noch nicht verfügbar
• Startset „Set 90“
Art.-Nr. 60090
€ 250,– **
• Startset „Set 100“
Art.-Nr. 60100
€ 300,– **
• Lenz Elektronik GmbH
Hüttenbergstraße 29
D-35398 Giessen-Allendorf
www.lenz-elektronik.de
• Erhältlich im Fachhandel
Der alte König ist zwar noch
nicht tot, aber der neue soll
schon hochleben. Gemeint
ist die neue Kombizentrale
LZV 100, die keine grundlegend neue Kreation aus dem
Hause Lenz ist. Vielmehr
wurde die bisherige Zentrale
LZ 100 mit dem Fahrstromverstärker LV 101 zu einer
Einheit verheiratet. Das
erreichte Ziel ist ein kleinerer Preis gegenüber den beiden Einzelgeräten. Die LZV
100 erzeugt ein NMRA-konformes DCC-Format, das am
Gleisausgang zur Verfügung
steht. Neben dem XpressNet-Gerätebus ist noch ein
Anschluss für den zweiadrigen RS-Rückmeldebus vorhanden. Zur Option auf dem
Hauptgleis programmieren
zu können, gibt es noch
einen Anschluss für ein
separates
Programmiergleis. Der Boosterteil liefert
3 Ampere Fahrstrom.
Der günstigere Preis
schlägt sich besonders bei
den beiden neuen Startsets
nieder. Das Set 90 umfasst
neben der Kombizentrale
den Handregler LH 90 (mit
Drehknopf) und einen Lokdecoder LE1035. Der Handregler LH 100 (Tastensteuerung) dient dem Set 100 als
universelles Steuergerät.
FAHREN MIT KNEBEL
• Zentrale DCS 50
Art.-Nr. DCS 50
Preis noch nicht verfügbar
• Digitrax
450 Cemetery St. #206
Norcross, GA 30071-4228
USA
• Erhältlich im Fachhandel
Auf der Chicagoer Ausstellung stellte Digitrax dem
Trend folgend die Steuerzentrale DCS 50 mit integrierter, am Vorbild orientierter Bedienung mit Knebelschalter vor. Neben
diesen optischen und von
der Bedienung her interessanten Besonderheiten bietet die Zentrale weitere Features. Es können 9000 Lokund 999 Weichenadressen
angesprochen werden und
sie kann bis zu zehn Loks
innerhalb jeder vorgegebenen Zeit steuern. Für den
Partnerbetrieb lassen sich
über das LocoNet bis zu
zehn
Steuergeräte
anschließen. Es lassen sich
128 Fahrstufen nutzen und
Das Route-Control von Roco
kann 32 Fahrstraßen mit jeweils 98 Stellschritten verwalten.
26
Zentrale und Booster in einem Gehäuse soll nicht nur die beiden
neuen Einsteigersets von Lenz attraktiver gestalten.
Steuerzentrale von Digitrax für Analog- und Digitalbetrieb
alle CVs von Decodern programmieren.
Mit der DCS 50 lassen sich
auch Lokomotiven ohne
Decoder steuern. Das Steuergerät verhält sich an analogen Modellbahnanlagen
wie ein Gleichstromfahrpult,
allerdings mit der Option,
auch Loks mit Decoder fahren zu können.
DURCHSCHALTEN
• Route-Control
Art.-Nr. 10772
€ 120,–
• Roco Modellspielwaren GmbH
Jacob-Auer-Str. 8
A-5033 Salzburg
www.roco.at
• Erhältlich im Fachhandel
Das Weichen-Keyboard ist
um die Funktion des Stellens
von Fahrstraßen erweitert
worden und nun als RouteControl lieferbar. Es lassen
sich weiterhin Weichen auch
einzeln schalten. Es kann als
einzelnes Gerät am MausBus zusammen mit der
Roco-Zentrale 10751 eingesetzt werden, während im
RocoNet zwei Route-Control
eingebunden werden können. Dann stehen statt der
128 stellbaren Weichen 256
zur Verfügung.
Mit dem FahrstraßenModul können 32 Fahrstraßen eingerichtet werden. Jede Fahrstraße darf
98 Stellbefehle für Weichen
und Signale umfassen. Nach
dem Programmieren der
Fahrstraßen können diese
bei Bedarf ediert, also
abgeändert und wieder
gelöscht werden. Die Weichen einer Fahrstraße werden in der Reihenfolge ihrer
Eingabe gestellt.
Eine Verriegelung der
gestellten Fahrstraße erfolgt
nicht. Der „Fahrdienstleiter“
muss selber darauf achten,
dass er keine kreuzenden
oder berührenden Fahrstraßen stellt. Beim Stellen
von Einzelweichen wird
deren Stellung nach etwa
zwei Sekunden zurückgemeldet.
MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 3
NEWS CHECK
Den MX64 gibt
es von Zimo in
verschiedenen
Leistungsklassen.
BIDIREKTIONAL
• Lokdecoder MX64
Art.-Nr. 500-AD-750
ab € 25,–
• Zimo Elektronik
Schönbrunnerstr. 188
A-1120 Wien
www.zimo.at
• Erhältlich im Fachhandel
Die Decoder der MX64Familie sind mit den Vorzügen des MX61 ausgestattet
und bieten darüber hinaus
weitere interessante Features. Durch Optimierung
der Herstellung und Verwendung modernster Bauteile konnte der Preis trotz
der bekannten Zimo-typi-
schen Eigenschaften sehr
niedrig angesetzt werden.
Allen Varianten gemeinsam ist die einstellbare Motoransteuerung zwischen 30
und 32 kHz. Die Lastregelung lässt sich durch einstellbare Parameter auch an
ungewöhnliche Motoren anpassen. Eine spezielle Interpolation der Fahrstufen vermeidet das Anfahrrucken.
Weitere Features sind
sicheres Fahrverhalten bei
Unterbrechungen von einer
NMRA-DCC – Neue technische Entwicklungen
Die DCC-Entwicklung wird von
der NMRA und ihrer DCCArbeitsgruppe (DCC-WG) innerhalb der Technischen Abteilung verwaltet. Diese Gruppe
besteht aus Herstellern und
Entwicklern aus der ganzen
Welt, größtenteils jedoch aus
den USA und Europa. Zuletzt
traf sich die WG im September
während der Internationalen
Eisenbahnausstellung in Chicago. Das nächste Treffen ist in
Durango, Colorado geplant
und wird von Soundtraxx Inc.
veranstaltet (US-Hersteller
von DCC-Sounddecodern).
Möglicherweise findet das
nächste europäische Treffen
während der Nürnberger
Spielwarenmesse um den 1.
Februar 2003 statt.
Bidirektionale
Kommunikation
Ein wichtiges Thema ist die
bidirektionale Kommunikation zwischen Lokdecodern
und der Digitalzentrale. Weichendecoder bieten bereits
die Möglichkeit, die Stellung
28
der Weiche an die Zentrale zu
melden. Fahrzeugdecoder sollen
ebenfalls die Fähigkeit haben,
Statusinformationen an die Zentrale zu melden. Das ermöglicht
es, die augenblickliche Geschwindigkeit der Lokomotive abzufragen oder um direkt nach dem Einschalten den Status der verfügbaren Lokomotiven ( Adressen) zu
erfahren. Die Zentrale speichert
die Informationen, die dann einfach über Steuergeräte abgerufen werden können.
Eine weitere Möglichkeit bietet sich beim Einsatz mit dem
Kranwagen von Roco. Der Decoder könnte die genaue Position
des Auslegers und des Kranhakens an eine Computersteuerung
übermitteln. Technisch gesehen
ist es eine große Herausforderung. Die WG führte Tests zu den
unterschiedlichen Methoden der
bidirektionalen Kommunikation
durch.
Die Loop-Technik
Die erste Methode arbeitet mit
einer 500-kHz-Übertragung. Bei
Entfernungen über 200 m von der
Sekunde, Rangiertastenfunktion, dimmbare Funktionsausgänge und spezielle
amerikanische und Schweizer Lichtfunktionen.
Der MX64 wird in einigen
Varianten angeboten. Die
MX64, MX64R und MX64F
unterscheiden sich in ihrem
Anschluss: nur Kabel, NEM652- bzw. NEM-651-Stecker.
Gemeinsam ist der maximale Motorstrom von 1 A
und vier Funktionsausgänge
mit jeweils 0,5 Ampere. Der
Zentrale stößt sie an ihre Grenzen. Die Entfernung erscheint
sehr groß, jedoch muss sie auch
auf maßstäblichen Gartenbahnanlagen funktionieren.
Ein weiterer Schritt war die Erhöhung der Frequenz auf 4 MHz,
die das oben genannte Problem
fast behob. Die Rückmeldung
funktioniert bei Entfernungen bis
zu 1000 m und bei mehr als 10
parallel laufenden Fahrzeugen.
Die Empfangssicherheit von 96100% war jedoch nicht gut
genug.
Als dritte Variante wurde die
„20-mA-Current-Loop-Technik“
getestet und erfüllte die Anforderungen. Auf dem nächsten WGTreffen soll über sie entschieden
werden. Bei dieser Methode wurden einige der Eingangs-Bits in
der sogenannten Präambel durch
den Gleichrichter entfernt und
die Anlage wurde sehr schnell auf
einen „neutralen Status“ gebracht. Dies erlaubt dem aufgerufenen Decoder mittels eines
Standard-UART drei Informationsbytes zu übertragen. Sobald
es durch die NMRA entschieden
ist, wird die Information auf der
Homepage www.nmra.org verfügbar sein.
Gesamt- bzw. Summenstrom darf 1,2 Ampere nicht
überschreiten. Wird der
Motorausgang z.B. mit 0,8 A
belastet, bleiben für die
Funktionsausgänge
nur
noch 0,4 A. Zusätzlich verfügt der Decoder noch über
vier Funktionsausgänge mit
Logikpegeln. Sollen die Ausgänge spezielle Lokfunktionen steuern, müssen separate Leistungsverstärker
zwischengeschaltet werden.
Die Funktionen können gemappt werden.
Die Varianten MX64H
usw. – das H steht für Hochleistung – liefern dem Motor
1,5 Ampere und der Decoder ist mit maximal 1,8 A
belastbar.
Die
Version
MX64B ist für die bidirektionale Kommunikation vorbereitet. Nach Normung in der
NMRA wird die Funktion
verfügbar sein.
Identifizierung
eines Lokdecoders
Viele Modellbahner haben
Probleme spezielle Decoder zu
identifizieren. Immer kleiner
werdende Decoder erschweren das Aufdrucken von Typoder Herstellerbezeichnungen. Zudem kann das gleiche
technische Decoder-Design
verschiedene Varianten von
Software-Versionen enthalten. CVs für die Erkennung
enthalten häufig nur von den
Herstellern identifizierbare
Codes. Die in der CV8 stehende Herstellernummer lässt
sich nur mit einem Codeschlüssel einem Hersteller zuweisen, während mit der in
der CV7 stehenden Versionsnummer nur der Hersteller
etwas anfangen kann.
Um die Versions- und Hersteller-Codes sowohl für die
Modellbahner wie auch die
Serviceabteilungen durchsichtiger zu machen, entwirft die
WG einen Vorschlag zu den
CVs. In den Bedienungsanleitungen sollen dann Codes im
Klartext aufgeführt sein.
Rutger Friberg
MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 3
Für den Betrieb auf einfachen Digital-Anlagen:
Schalten selbst noch
unter Kurzschluss
Kurzschlüsse im Fahrbetrieb sind nicht zu vermeiden. Kommen
Fahr- und Schaltstrom aus einer gemeinsamen Digital-Quelle,
kann man dann auch nicht mehr schalten. Bertold Langer
trennt den Fahrstrang vom Schaltstrang auf einfache Weise.
A
n Zweischienen-Zweileiterweichen kann es zu typischen Kurzschlüssen kommen. Eine Ursache
besteht darin, dass die Zungen elektrisch miteinander verbunden sind,
eine Radrückseite eine abliegende
Zunge berührt und so den Kontakt zwischen feindlichen Potenzialen herstellt.
Die andere typische Ursache ergibt
sich daraus, dass ein Zug stumpf auf
ein Herzstück zufährt und in den
gerade nicht eingestellten Weichenstrang zu gelangen versucht. Wenn die
Weiche ein polarisiertes Herzstück hat,
kommt es dann zum Kurzschluss. Falls
Fahr- und Schaltstrom aus demselben
Digitalstromversorger kommen (Zentrale mit Booster), schaltet sich im Fall
eines Kurzschlusses an den Schienen
DigitalStromquelle
WD
selbstverständlich auch der Schaltstrom ab.
Hätte man jetzt aber die Chance, die
Weiche umzustellen, um ein möglicherweise nicht in Endlage befindliches Zungenpaar in die richtige Position zu bringen oder die Weiche auf
Durchfahrt „von hinten“ zu legen,
dann wäre der Kurzschluss rasch
behoben und der Betrieb könnte weitergehen.
Modellbahn-Profis werden nun argumentieren, dass das Zungenpaar
untereinander nicht elektrisch verbunden sein dürfe. Wenn doch, dann
müsse der Schlitz zwischen Zunge und
Backenschiene eben so groß sein, dass
keines der eingesetzten Fahrzeuge
einen Kurzen produzieren kann. Im
Weichendecoder/
Weichenspulen
Weiche weist auf den
anderen Strang. Das
polarisierte WeichenInnere führt das falsche Potenzial. Kurzschluss bei Fahr- und
Schaltstrom! Weiche
kann nicht umgestellt
werden, Kurzschlussursache also nicht
zu beheben.
DIGITAL-PRAXIS
Fall der polarisierten Herzstücke wird
man zu hören bekommen, dass der
Modell-Eisenbahner wie im Großbetrieb gefälligst für Fahrwegprüfung zu
sorgen habe.
Gut und schön. Aber gerade die Digitaltechnik bietet uns freies Eisenbahnspielen wie nie zuvor. Und es ist ein
weit verbreiteter Irrtum, dass sie nur
etwas für fortgeschrittene Modellbahner sei. Ganz im Gegenteil: Heute
müssen die „analogen Kollegen“ schaltungstechnisch viel versierter sein als
wir Digitalbahner. Digital ist einfach,
Konventionell ist kompliziert, wenn Sie
verstehen, was ich meine.
Ziemlich einfache Lösung
Die genannten Kurzschluss-Probleme
lassen sich lösen, wenn man den Fahrstrom vom Schaltstrom trennt. Logik:
Schaltstrom immer „an“, Fahrstrom
„aus“, wenn die beiden Schienenpotenziale kurzgeschlossen sind und der
Potenzialunterschied zwischen beiden
auf Null gesunken ist.
Im einfachsten Fall tut es ein einpoliger Schalter, dessen Kontakte hinreichend belastbar sind. Bei einem
TR
WD
As
B
Schalter Sr
Relais mit
VorschaltElektronik
Af
TR
WD
As
Weichendecoder/
Weichenspulen
As
B
Handschalter Sf
MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 3
zu weiteren Weichendecodern
(nur zum Datentransport genutzt)
Nach Kurzschluss
Handschalter Sf öffnen. Digitalstromquelle wieder einschalten; Weichenschalten jetzt wieder
möglich. Kurzschluss
beheben, dann
Schalter schließen.
Trafo für SchaltEnergie (14…16 V).
zu sämtlichen Schienenanschlüssen
Automatisierung: Spannung am Gleis
bricht zusammen, Relais fällt ab, Schalter
Sr öffnet. Relais zieht an, wenn Kurzschluss behoben. Den Digitalstromkreis
möglichst wenig induktiv belasten, deshalb Relais besser der Wechselspannung
zuordnen; opto-elektrische Koppelung
zwischen den Stromkreisen.
29
Die Trennschaltung ist
rasch auf einem Stück
Lötpunkt-Platine aufgebaut. Achten Sie
besonders auf die
übersichtliche Anordnung von Eingängen
und Ausgängen.
Hier sind die Eingangslitzen unterhalb
der Platine geführt.
Die Innenseite der gar
nicht so unpraktischen
Lüsterklemme dient
gleichzeitig als Verteiler für die ElektronikAnschlüsse.
Idee, Grafik und Foto:
Bertold Langer
30
MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 3
zierten sich fast auf Null, nachdem ich
die Weichen nicht mehr einzeln, sondern nur noch innerhalb einer Fahrwegschaltung bediente. Doch der
immer wiederkehrende Defekt an
einer speziellen Weiche hätte sich mit
der hier vorgestellten Schaltung
schnell und nachhaltig beheben lassen.
Funktionsprinzip
Ich bin davon ausgegangen, dass sich
der Fahrstromkreis automatisch abund zuschalten soll. Im günstigen Fall
wird so schnell abgeschaltet, dass die
Kurzschluss-Sicherung des Digitalsystems nicht reagiert. Mein zusätzlicher
Abschalter muss trotzdem leicht verzögert arbeiten. Es kommt nämlich vor,
dass während der Fahrt nacheinander
mehrere kurzzeitige Kurzschlüsse entstehen, ohne dass die KurzschlussSicherung des Systems den Strom
abschaltet. Oft macht diese SystemToleranz flüssiges Fahren überhaupt
möglich. Wenn mein Gerät hier empfindlicher wäre als das System, dann
gäbe es ein ungutes Geruckele auf dem
Gleis.
Jedes Digitalfabrikat reagiert verschieden schnell auf Kurzschluss. Man
MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 3
kann die Empfindlichkeit der Schaltung durch die Dimensionierung des
Kondensators C1 ändern. Dieser lässt
die LED im Optokoppler ein wenig
„nachglühen“, auch wenn die Spannung am Eingang bereits zusammengebrochen ist.
Falls aber die Kurzschluss-Sicherung
des Systems angesprochen haben
sollte, arbeitet das Gerätchen immer
noch im gewünschten Sinn. Schaltet
man das System per Tastendruck auf
dem Digital-Eingabegerät wieder ein,
dann zieht das Relais erst wieder an,
wenn der Kurzschluss im Fahrstromkreis behoben ist.
Die optimale Abstimmung mit der
Zentrale brauchen Sie gar nicht zu
erreichen, denn die Grundfunktion
bleibt: Abschalten des Fahrstromkreises bei Kurzschluss. Im Interesse eines
ruckfreien Betriebs wählen Sie für C1
am besten 47 µF.
Übrigens: Wenn Sie die Brücke vom
Digitaleingang über Widerstand R1
zum Relaisschalter Sr entfernen und
stattdessen einen (belastbaren) Taster
einbauen, dann erhalten Sie eine reine
Abschaltautomatik. Bedienen müssen
Sie den Taster beim Systemstart und
nach jedem behobenen Kurzschluss.
Warum nicht lieber gleich?
Auf der Nürnberger Spielwarenmesse
2002 präsentierte Digitrax sein PM42,
welches den Bereich einer Digitalstromquelle in vier Sektionen teilt. Das
Gerät wirkt als automatischer Schalter
für kurzgeschlossene Sektionen. Man
kann es auch für die Polarisierung von
Kehrschleifen und Gleisdreiecken verwenden (Mischnutzung innerhalb
eines Gerätes nicht möglich).
Doch man sollte erwarten, dass jeder
Digitalverstärker gleich von vornherein über automatisch trennende Ausgänge fürs Fahren und Schalten verfügt. Digital-Einsteiger werden zunächst keine zusätzlichen Booster
beschaffen wollen. Und überhaupt ist
der Extra-Leistungsverstärker für die
Weichenschaltung weitgehend sinnlos
geworden: DCC-Schaltdecoder, die ihre
Energie aus zusätzlichen Analog-Eingängen beziehen, gelten bereits als
Standard; sie brauchen keinen DigitalLeistungsstrom.
Außerdem vermag eine integrierte
Trennung der Stromkreise den Stromkreisabschalter optimal an die Kurzschluss-Sicherung des Systems anzupassen.
Bertold Langer
31
BRANCHE INTERN
Besuch bei der MÜT GmbH
Mit Mut zu MÜT
Wenn ein etablierter Anbieter im Rahmen seiner Produktpalette
nicht alle Kundenwünsche berücksichtigt, findet sich in der
Regel ein Nischenanbieter, der diese Lücken füllt. So erging es
dem Digitalsystem von Selectrix, zu dem die Bauteile von MÜT
kompatibel sind. Wir stellen die Produktionsstätte in der Nähe
von Dachau vor.
Vor dem neuen Domizil in Bergkirchen:
Inhaber Dieter Stollner hat mit der neuen
Halle alle Optionen für zukünftige Ausweitungen des Geschäftsbetriebs.
I
me Zeitbedarf bei der Leitung einer
Firma erstickte diesen zweiten Versuch
aber bereits im Keim.
Während das Interesse am Hobby
also erneut ruhen musste, war die Firma umso erfolgreicher. Ab 1988 verstärkte sich die industrielle Ausrichtung. Jetzt wurden hauptsächlich Geräte für die Prüftechnik gefertigt. Später
kamen Komponenten der Medizintechnik hinzu und heute zählt MÜT zu den
führenden Anbietern von Laser-Steuerungen. Eine erstaunliche Effizienz bietet das neue hauseigene System „Capar“, mit dem Fehler auf Elektronik-Platinen durch einen Laserstrahl schnell
und sicher lokalisiert werden können.
Grundlage des Erfolgs bei der Herstellung solcher Spezialgeräte ist nicht
zuletzt die große Flexibilität in der
Produktion. Mit einer bei nahezu 100 %
n einem Alter, in dem kleine Jungs gewöhnlich eine Eisenbahn bekommen,
war es auch bei Dieter Stollner, Gründer und Geschäftsführer der MÜT
GmbH, so weit: Mit sieben erhielt er eine Trix-Express-Eisenbahn. Schon damals faszinierte ihn die Möglichkeit,
mehrere Züge auf einem Gleis verkehren zu lassen.
Einige Zeit später schlief aber das Interesse an der kleinen Bahn vorübergehend ein. Gleise und Fahrzeuge wurden günstig an einen Freund verkauft,
denn inzwischen ließ der Beruf kaum
noch Raum für zeitintensive Hobbys.
Die Brötchen wurden bei Grundig,
Werk Dachau, verdient, wo Dieter Stollner im Bereich Entwicklung tätig war.
Prüfautomaten für die Qualitätssicherung der hier produzierten Autoradios
waren sein Spezialgebiet.
32
Noch vor der absehbaren Schließung
des Dachauer Grundig-Werks erfolgte
1979/80 der mutige Schritt in die
Selbstständigkeit. Privates Interesse an
Audio- und Videotechnik bestimmte die
Geschäftstätigkeit. So erklärt sich auch
der heute noch verwendete Firmenname: MÜT steht für Magnetische Aufzeichnung und Übertragungs-Technik.
Mischpulte, die Ausstattung von Ü-Wagen und Geräte für Video-Konferenzen
gehörten zu den ersten Produkten des
noch jungen Unternehmens.
Etwa zur gleichen Zeit wurde ein
Neustart des Modellbahnhobbys versucht. Dieter Stollner blieb der Marke
Trix treu, jetzt aber in der Baugröße N.
Der geringere Platzbedarf und die vorbildgerechteren Gleise gaben der kleineren Spurweite den Vorzug vor einem
Weiterbau mit Trix Express. Der enor-
MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 3
liegenden Fertigungstiefe ist MÜT in
der Lage individuelle Kundenwünsche
in Elektronik wie Mechanik zu berücksichtigen. Geräteauflagen von einigen
hundert bis über 1000 Stück per anno
stehen Einzelanfertigungen gegenüber,
deren mechanische Teile wie z.B. das
Gehäuse dank PC-gesteuerter Fräsmaschinen mit minimalem Aufwand hergestellt werden können.
1995 schenkten die Mitarbeiter dem
Chef das N-Modell einer HenschelGroßdiesellok: Die V 320 war schon zu
Schulzeiten Thema eines Referats gewesen und seitdem erklärte Lieblingslok. Damit brach der Modellbahn-Virus
bei Dieter Stollner erneut, nun aber
endgültig aus: Diesmal konnte eine Anlage realisiert werden, deren Steuerung
selbstverständlich digital erfolgen sollte. Für die Auswahl des Digitalsystems
waren wiederum Markentreue, aber
auch das Fehlen einer echten Alternative im N-Bereich ausschlaggebend. So
erfolgte der Einstieg bei Selectrix.
Nach ersten eigenen Schritten und
beginnenden Kontakten zu anderen
Selectrix-Anwendern wurde schnell der
Bedarf zusätzlicher Digital-Komponenten deutlich. Zu deren Produktion
konnte Dieter Stollner die Fertigungsmöglichkeiten der eigenen Firma voll
nutzen: Mit Stück für Stück gefrästen
Gehäusen lieferte er zunächst einen
Handregler, der mit einem Preis von
MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 3
Im Inneren der Produktionsstätte: Links
ist das Lager, hinter
einer Zwischenwand
liegt die MechanikWerkstätte (in der
unter anderem auch
die 5“-Köf gefertigt
wird) und vorn mehrere Montagearbeitsplätze.
An diesen Plätzen
werden die unterschiedlichsten Geräte gefertigt. Zurzeit werden von
Aebrayam Mohamad
Steuerknüppel zur
Positionierung von
Operationstischen
endgeprüft, darunter
ist Nguyen Trongnam
mit dem Zusammenbau eines Lasernetzgerätes beschäftigt.
Auch Software entsteht im Hause MÜT.
Andreas Hagl entwickelt gerade das
neue Windows-Programm zum Updaten
der MC 2004.
33
In Handbestückung
setzt Que-Anh Mai
Steckverbinder und
Widerstände. SMDBauteile werden von
einem SiemensAutomaten positioniert. Ute Dohms
entnimmt eine fertige Platine.
Die Mechanik-Werkstatt ermöglicht die Fertigung von Gehäusen aus Aluminium oder
Kunststoff. Die CNC-gesteuerten Maschinen
gestatten einen Wechsel der Modellausführung ohne aufwändigen Formen- oder
Stanzenbau. Hier ist gerade das Gehäuse
eines MC 2004 in Bearbeitung.
In einem separaten
Schulungsraum können Einbau und
Möglichkeiten von
Selectrix-Decodern
in Seminaren erfahren werden.
Fotos:
MK (9), Werk (4)
Das hier eingebaute
Gleisbildstellpult
gehört auch zur Produktpalette von
MÜT. Individuell
nach Kundenwunsch
gefräste Aluplatten
werden mit standardisierten Elektronikbausteinen bestückt.
34
unter DM 100,– offensichtlich voll dem
Bedarf der Kundschaft entsprach.
Ermuntert durch den großen Verkaufserfolg kamen neue Bausteine wie
Selectrix-kompatible Rückmeldeplatinen hinzu. Ein Meilenstein wurde im
Jahr 2000 erreicht, als das MC 2004
zur Dortmunder Intermodellbau vorgestellt werden konnte. Diese Zentraleinheit umfasst die Funktionen von vier
Einzelgeräten (Central-Control, LokControl, Translater und PC-Interface)
aus dem Trix-Programm.
Die Produktpalette wurde bis heute
kontinuierlich erweitert: Booster, Weichenmodule, Fahrstraßenmodule und
Signalmodule runden das Angebot ab.
In großer Auswahl sind auch die LokDecoder von Döhler & Haass über MÜT
erhältlich um den Kunden ein komplettes System aus einer Hand anbieten zu
können. Dabei werden neben den NFahrern auch die 1:220-Bahner nicht
vergessen: Ein spezielles MC 2004 mit
reduzierter Spannung, besonders winzige Decoder und der Einbauservice erschließen den Z-Markt.
Und die Entwicklung weiterer DigitalKomponenten ist in vollem Gange: Als
Nächstes werden neue Belegtmelder
kommen, die die Lok-Adresse aus
(gleichfalls neuen) auslesbaren Decodern empfangen. Damit kann ein Zug
auf seinem Weg über die Anlage oder
auf den Gleisen des Schattenbahnhofs
exakt identifiziert werden.
Es ist nicht zuletzt dem persönlichen
Engagement von Dieter Stollner zu verdanken, dass Selectrix auch zukünftig
up to date bleiben wird. Schließlich hat
sich MÜT längst vom Nischenanbieter
zum Vollsortimenter entwickelt. Selectrix-Anwender müssen daher nicht befürchten, dass durch ausbleibende Neuentwicklungen aus dem Mutterhaus des
Systems ihre Digitalsteuerung eines Tages völlig veraltet sein wird.
MK
MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 3
Übersicht aktueller Lokdecoder (Stand September 2002)
Fahrzeugdecoder
Hersteller/
Bezeichnung
Datenformat
(Fahrstufen)
Adressumfang
Arnold/Lima
DCC (14/28)
DCC/kurz*15
81202/203
Motorola (14)
80
Arnold/Lima
DCC (14/28)
DCC/kurz*15
81211
Motorola (14)
80
Arnold/Lima
DCC (14/28)
DCC/kurz*15
81221
Motorola (14)
CT-Elektronik
Motorstrom
LastÜberlastregelung schutz
1500 mA
ja
ja
750 mA
ja
ja
80
300 mA
ja
ja
DCC (14/28/128)
DCC/lang*16
1200 mA
ja
ja
DCC (14/28/128)
DCC/lang*16
800 mA
ja
ja
DCC (14/28/128)
DCC/lang*16
800 mA
ja
ja
DCC (14/28/128)
DCC/lang*16
ja
ja
DCX 50
CT-Elektronik
DCX 70
CT-Elektronik
DCX 73S/73N
CT-Elektronik
Ohne Abb.
Identisch mit: Digirail DHL-050
Rautenhaus SLX831
Identisch mit: Digirail DHL-100
Rautenhaus SLX830
Identisch mit: Digirail DHL-150
Rautenhaus SLX870
36
DCX 80/A3
3000 mA
DCX 80/A6
6000 mA
Digitaltrain
Motorola
LDEC 16080
14
Digitaltrain
Motorola
LDEC 3000
*12/*13
14
Digitaltrain
Motorola
80
1300 mA
nein
nein
80/255*7
2000 mA
nein
nein
MiniDec AC
14
80/255*7
1300 mA
nein
nein
MiniDec DC
14
80/255*7
1300 mA
nein
nein
DCC/lang*16
3000 mA
ja
ja
DCC/lang*16
1000 mA
nein
ja
Digitrax
DCC
DG383*14
(14/28/128)
Digitrax
DCC
DH121
(14, 28, 128)
Digitrax
DCC
DH163D*14
(14/28/128)
DCC/lang*16
1500 mA
ja
ja
Digitrax
DCC
DCC/lang*16
1000 mA
nein
ja
DN121
(14/28/128)
DCC/lang*16
1000 mA
ja
ja
DCC/lang*16
1250 mA
ja
ja
110
500 mA
ja
ja*6
110
1000 mA
ja
ja*6
1000 mA
ja
ja*6
Digitrax
DCC
DN142*14
(14, 28, 128)
Digitrax
DCC
DZ143*14
(14, 28, 128)
Doehler & Haass
Selectrix
Micro DHL-050
(31)
Doehler & Haass
Selectrix
DHL-100
(31)
Doehler & Haass
Selectrix (31)
110
DCC (14/28/128)
DCC/lang*16
DHL-150
MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 3
MARKTÜBERSICHT
Analogbetrieb
Motortyp
Lichtwechsel
Funktionen
ohne Stirnbel.
ja
1
ja*2
Gleichstrom
300 mA
ja*2
Gleichstrom
300 mA
ja*2
Gleichstrom
300 mA
ja*2
Glockenanker
ja
ja
ja
Gleichstrom
ja*2
Glockenanker
ja
Gleichstrom
ja*2
Glockenanker
ja
Schnittstellenstecker
Maße (mm)
LxBxH
Bezug
Preis in €
wahlweise
26 x 16 x 2,8
62,–/66,–
wahlweise
15,5 x 11,5 x 3,5
66,–
wahlweise
11,5 x 9 x 4,2
66,–
4 x 500 mA
wahlweise
26 x 15 x 2,5
FH/direkt
4 x 10 mA
NEM 652
4 x 500 mA
wahlweise
4 x 10 mA
NEM 652
–
Glockenanker
ja
Gleichstrom
FH
–
2 x 500 mA
Gleichstrom
ja*2
FH
8 x 2 000 mA
FH
ab 28,–
19 x 11 x 4,5
FH/direkt
ab 28,–
wahlweise
13 x 9 x 3,3
nein
36 x 24 x 13
ab 29,50
FH
59,–
95,55
ja
1
Allstrom
300 mA
1 x 1 000 mA
ja
2
ja*2
Allstrom
300 mA
nein
Allstrom
nein
Direkt
nein
37 x 20 x 4
2 x 300 mA
nein
35 x 20 x 7
27,–
2*4
nein
21 x 18 x 3
15,–
Gleichstrom
ja*4
ja*4
–
nein
21 x 18 x 3
15,–
ja*2
Gleichstrom
ja
6
wahlweise
–*9
70,–
ja*2
Gleichstrom
ja
je 200 mA
wahlweise
30,5 x 16,8 x 6,4
45,–
ja*2
Gleichstrom
ja
je 500 mA
wahlweise
26,6 x 16,9 x 6,4
35,–
ja*2
Gleichstrom
ja
–
nein
25 x 10,1 x 3,2
Direkt
–
29,–
2
FH
4
FH
125 mA
ja*2
ja*1
ja*1
ja*2
Gleichstrom
ja*4
2*4
200 mA
200mA
ja*4
2*4
500 mA
Glockenanker/
ja
–
Gleichstrom
150 mA
Glockenanker/
ja
1
Gleichstrom
300 mA
50 mA
nein
25,4 x 9,2 x 4,5
FH
60,–
nein
14 x 9,1 x 3,3
FH
45,–
wahlweise*11 13,7 x 6,5 x 1,8
FH/direkt
42,–
Glockenanker/
ja
1 (SX), 2 (DCC)
Gleichstrom
300 mA
50 mA, 300 mA
MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 3
FH
100,–
500 mA
Gleichstrom
Das Karussell der Decoder
dreht sich immer schneller.
Mehr Anbieter und im Durchschnitt mehr Produkte pro
Hersteller machen nicht nur
das Angebot unübersichtlicher,
sondern erschweren den Vergleich. Auf nunmehr acht Seiten wird der Suchende fündig.
Direkt
FH
ja*2
Decoder
mit
Mehrwert
FH
NEM 652/651
6 x 200 mA
ja*1
Kleiner und besser
wahlweise*11
14 x 9 x 2,7
FH/direkt
ab 35,50
wahlweise*11
14 x 9 x 4,6
FH/direkt
ab 39,–
I
mmer mehr Anbieter werben mit
immer mehr Decodern um die Gunst
des Modellbahners. Mittlerweile sind
18 Hersteller bzw. Anbieter mit 72
Decodern vertreten. Das sind allerdings auch nicht alle Anbieter. Vielmehr haben wir uns auf diejenigen
konzentriert, deren Decoder im Fachhandel oder aber im deutschsprachigen Raum im Direktvertrieb erhältlich
sind. Zudem ist das Angebot hiesiger
Hersteller und Vertreiber so umfangreich, dass eigentlich alle Anwendungsfälle abgedeckt werden. Decoder
auf Tauschplatinen, wie sie z.B. Digitrax oder Rautenhaus (MDVR) für spezielle Drehgestellloks anbieten, sind
ebenfalls nicht berücksichtigt.
Zwei neue Anbieter bereichern den
Decodermarkt. Der Hersteller CT-Elektronik aus Österreich ist mittlerweile
mit vier Lokdecodern unterschiedlicher Leistungsklassen und Abmessungen vertreten. Auf der Nürnberger
Spielwarenmesse 2002 kündigte Viessmann drei Fahrzeugdecoder an. Zwei
sind schon in der Auslieferung, der
dritte wird demnächst folgen. Die
Decoder stammen aus der DecoderSchmiede von Thorsten Kühn und werden bei Viessmann unter eigenem
Label verkauft.
37
Übersicht aktueller Lokdecoder (Stand September 2002)
Fahrzeugdecoder
Identisch mit: Digirail DHL-210
Rautenhaus SLX832
Digirail DHL-250
Rautenhaus SLX873
Hersteller/
Bezeichnung
Datenformat
(Fahrstufen)
Adressumfang
Doehler & Haass
Selectrix
110
2000 mA
ja
ja*6
DHL-210
(31)
Doehler & Haass
Selectrix (31)
110
2000 mA
ja
ja*6
DCC (14/28/128)
DCC/lang*16
DHL-250
Motorstrom
LastÜberlast.
regelung schutz
ESU
DCC (14/28/128)
ja
ja*6
Motorola (14/28)
DCC/lang*16
80/127*7
1100 mA
LokPilot®
ESU
DCC (14/28/128)
DCC/lang*16
1100 mA
ja
ja*6
DCC/lang*16
80/255*7
1100 mA
ja
ja*5
DCC/lang*16
80/255*7
3000 mA
ja
ja*6
600 mA
ja
ja*5
800 mA
ja
ja*5
1500 mA
ja
ja
DCC/lang*16
500 mA
nein
ja
ja
ja
LokPilotDCC®
Abb.-M: 1:2
ESU
DCC (14/28/128)
LokSound 2®
Motorola (14/28)
ESU
DCC (14/28/128)
LokSound XL®
Motorola (14)
Fleischmann
FMZ (15)
119
6839/49
DCC (14/28/128)
DCC/lang*16
Fleischmann
FMZ (15)
119
DCC (14/28/128)
DCC/lang*16
HAG
DCC
DCC/lang*16
501
(14/27/28/128)
6846/47/48
69 6846
Motorola
80
(14)
Kühn
DCC
N020/N020-P
(14/28/128)
Kühn
DCC (14/28/128)
Motorola (14/28)
DCC/lang*16
80/225*7
700 mA
N025/N025-P
Kühn
DCC
DCC/lang*16
1000 mA
T121/T121-P
(14/28/128)
einstellbar
nein
ja
ja
ja*6
Kühn
DCC (14/28/128)
Motorola (14/28)
DCC/lang*16
80/225*7
1100 mA
T125/T125-P
DCC
DCC/lang*16
1000 mA
DCC/lang*16
80/225*7
1100 mA
DCC/lang*16
500 mA
nein
nein
DCC/lang*16
500 mA
ja
nein
DCC/lang*16
1000 mA
nein
nein
ja
nein
T 140
einstellbar
nein
ja
ja
ja*6
(14/28/128)
Kühn
DCC (14/28/128)
T145/T145-P
Motorola (14/28)
Lenz
DCC
LE0511A/0511D
(14/27/28/128)
Lenz
DCC
LE0521A/0521D
(14/27/28/128)
Lenz
DCC
LE1014A/1014E
(14/27/28/128)
einstellbar
HF
Lenz
DCC
LE1024A/1024E
(14/27/28/128)
DCC/lang*16
1000 mA
NF
38
–
MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 3
Analogbetrieb
Motortyp
Lichtwechsel
Funktionen
ohne Stirnbel.
Schnittstellenstecker
Maße (mm)
LxBxH
Bezug
Preis in €
ja*1
Glockenanker/
ja
1
wahlweise*11
25 x 12,6 x 3,4
FH/direkt
Gleichstrom
500 mA
500 mA
Glockenanker/
ja
1 (SX), 2 (DCC)
Gleichstrom
300 mA
50 mA, 300 mA
ja*1
ab 37,60
wahlweise*11
24 x 15 x 2,8
FH/direkt
42,–
ja*2
Glockenanker/
2*3
2
ja
AC/DC
Gleichstrom
140 mA
je 140 mA
NEM 652
27 x 16 x 5,6
FH
32,–
max. 300 mA
ja*2
Glockenanker/
2*3
2*4
ja
Gleichstrom
140 mA
je 140 mA
NEM 652
26,5 x 15,5 x 5,6
FH
30,–
max. 300 mA
ja*2
AC/DC
Glockenanker/
2*3
Gleichstrom/ 140 mA
Feldspule
1 x 140 mA
ja
+ Sound
NEM 652
ja*2
Glockenanker/
2*3
6+ Sound
nein
Gleichstrom
600 mA
je 600 mA
Schraubkl.
Feldspulen
nein
Gleichstrom
Gleichstrom
FH
135,–
max. 300 mA
AC/DC
nein
43 x 19,5 x 8
52 x 40 x 14
FH
199,–
Gleichstrom
ja
–
–
16,5 x 9 x 4,3
FH
100 mA
2 (DCC)
NEM 651
+ Elko 11,5 x 5,5
52,–
ja
1 (FMZ)
wahlweise
ja
3 (DCC)
ja
2 (FX-Funkt.)
23,1 x 10,4 x 4,1
FH
+ Elko 11,5 x 5,5
49,–
wahlweise
30 x 17 x 6,6
je 200 mA
ja*2
Gleichstrom
2*3
–
200 mA
ja*2
Gleichstrom
2*3
–
ja*2
ja*2
Gleichstrom
Gleichstrom
ja*2
Gleichstrom
Gleichstrom
Gleichstrom/
wahlweise
FH
25,50
11,5 x 8,8 x 3,1
FH
28,90
2*3
Kabel/
NEM 652
21,7 x 13,9 x 3,0
ab 21,90
Kabel/
24,6 x 13,9 x2,9
FH
2*3
–
2*4
Kabel/
125 mA
je 125 mA
NEM 652
2*3
2*4
Kabel/
150 mA
je 300 mA
NEM 652
–
NEM 651
–
2*3
ja*2
Glockenanker 150 mA
ja*2
Glockenanker 100 mA
ab 26,90
21,7 x 13,9 x 3,0
FH
24,90
24,6 x 13,9 x2,9
FH
ab 28,90
Kabel/
2*3
2*3
FH
NEM 652
2
Glockenanker 150 mA
Gleichstrom/
12 x 9,5 x 3,5
150 mA
ja*2
Gleichstrom/
wahlweise
NEM 651
Glockenanker 150 mA
ja*2
FH
70,–
NEM 651
Glockenanker 200 mA
FH
13,1 x 9,1 x 3,7
30,–
Kabel/
13,0 x 9,0 x 3,7
FH
NEM 651
15,0 x 9,0 x 3,7
–
31,5 x 16 x 3,8
21,–
2*5
Kabel/
1 x 100 mA
NEM 652
FH
1 x 500 mA
Gleichstrom/
ja*2
Glockenanker
2*3
2*5
Kabel/
1 x 150 mA
NEM 652
1 x 500 mA
MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 3
Kurz und knapp
• Arnold/Lima
Via della Musia, 56/58
I-25135 Brescia
• Digitrax
450 Cemetery St. #206
Norcross, GA 30071-4228, USA
• Doehler & Haass
Vertrieb:
max. 2 A
je 125 mA
ja*2
Neben den beiden Neueinsteigern
gibt es auch bei den bekannten Anbietern vor allem kleinen Nachwuchs.
Man wird den Verdacht nicht los, jeder
möchte den kleinsten haben. So gibt es
neben den bekannten Winzlingen drei
neue Anwärter auf den Titel „Kleinster
Decoder“. Da ist zum einen der N025
von Kühn, der neben dem DCC- auch
das MM-Format versteht. Eine Motorregelung mit hochfrequenter Motoransteuerung wurde ihm ebenfalls spendiert. Eins obendrauf setzen die Entwickler von Uhlenbrock mit ihrem
Winzling. Neben den Eigenschaften
FH
31,5 x 16 x 3,8
32,–/35,–
MDVR
Unterbruch 91
D-47877 Willich-Schiefbahn
www.mdvr.de
MÜT, Digirail
Neufeldstr. 5-7
D-85232 Bergkirchen/Günding
www.digirail.de
• CT-Elektronik, Xuan Cuong Tran
Grillparzergasse 5
A-2700 Wiener Neustadt
www.tran.at
• Digitaltrain Modellbahntechnik
Kirchstr. 17
D-57537 Selbach
www.Digitaltrain.de
• ESU, Electronic Solutions Ulm
Vertrieb:
Noch GmbH & Co.
Postfach 1454
D-88230 Wangen i.A.
• Fleischmann, Gebr., GmbH
Kirchenweg 13
D-90419 Nürnberg
• HAG
Vertrieb Noch GmbH & Co.
• Kühn, Thorsten
Im Bendel 19
D-53619 Rheinbreitbach
www.kuehn-digital.de
• Lenz Elektronik GmbH
Hüttenbergstr. 29
D-35398 Gießen
www.digital-plus.de
39
Übersicht aktueller Lokdecoder (Stand September 2002)
Fahrzeugdecoder
Hersteller/
Bezeichnung
Datenformat
(Fahrstufen)
Lenz
DCC
LE1025A/1025E
(14/27/28/128)
Lenz
DCC
ohne Abb.
LE1035A/1035E
(14/27/28/128)
Lenz
DCC
Ohne Abb.
LE1835A/1835E
(14/27/28/128)
Lenz
DCC
LE4024B
(14/27/28/128)
Motorstrom
LastÜberlastregelung schutz
DCC/lang*16
1000 mA
ja
nein
DCC/lang*16
1000 mA
ja
nein
DCC/lang*16
1800 mA
ja
nein
DCC/lang*16
4000 mA
ja
nein
Lenz
Motorola
LE930
(14)
80
1000 mA
ja
nein
Märklin
Motorola
Delta (4)
800 mA
nein
ja*6
Delta-Decoder
(14)
66031
40
Adressumfang
Märklin
Digital (15)
Märklin
Motorola
60902
(14)
80
800 mA
ja
ja*6
Roco
Motorola
80
1000 mA
ja
nein
10738
(14)
99
1000 mA
nein
nein
99
1000 mA
ja
ja
104
1200 mA
ja
Roco
DCC
10742
(14/28/128)
Roco
DCC
10745
14/28/128)
Selectrix
Selectrix
66832/66833
(31)
Selectrix
Selectrix
66835
(31)
Selectrix
Selectrix (31)
32 kHz
104
300 mA
ja
thermisch
ja
32 kHz
ja
thermisch
110
1000 mA
ja
ja*6
255
1000 mA
nein
ja
66836
(Intern 124)
Tams
Motorola I und II
LD-G-1
(14)
LD-W-1
(14)
255
1000 mA
nein
ja
255*7
1500 mA
ja
ja
DCC/kurz*15
800 mA
nein
nein
Tams
Motorola I und II
LD-G-2
(27)
Tams
DCC
LD-G-5
(14/28)
MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 3
Analogbetrieb
ja*2
ja*2
Motortyp
Gleichstrom
Gleichstrom/
Lichtwechsel
Funktionen
ohne Stirnbel.
Schnittstellenstecker
Maße (mm)
LxBxH
Bezug
Preis in €
2*3
2*5
200 mA
1 x 500 mA
Kabel/
22,5 x 16,2 x 5,3
32,–/35,–
1 x 150 mA
NEM 652
2*3
–*13
2*5
–*13
Kabel/
–*13
31,–
2*3
2*5
–*13
–*13
Glockenanker
ja*2
Gleichstrom
FH
FH
NEM 652
FH
–*13
39,–
Schraubkl.
70 x 30 x 12
55,–
Kabel/
27 x 18 x 6,5
31,–
Kabel/
NEM 652
ja*2
Gleichstrom
2*3
2*3
150 mA
1 x 150 mA
FH
1 x 500 mA
FH
ja*2
ja*2
ja*2
Gleichstrom
2*3
NF
200 mA
Allstrom
Gleichstrom
–
NEM 652
ja
1
100 mA
250 mA
ja
3
100 mA
250 mA
nein
36 x 21 x 9
FH
35,–
nein
36 x 21 x 9
FH
69,–
max. 400 mA
ja*2
ja*2
Gleichstrom
Gleichstrom
ja
1
ja
200 mA
200 mA
NEM 652
ja
–
300 mA
ja*2
ja*1
ja*1
ja*1
nein
nein
nein
nein
Gleichstrom
ja
ja
1
ja
300 mA
NEM 651/652
Glockenanker/
ja
1
ja/nein
Gleichstrom
300 mA
300 mA
ja
1
ja
Gleichstrom
300 mA
300 mA
NEM 651
Glockenanker/
ja
1
ja
Gleichstrom
300 mA
50 mA
NEM 651
ja
5
nein
500 mA
max. 500 mA
Gleichstrom
Gleichstrom
21,3 x 13,7 x 3,6
ja
5
500 mA
max. 500 mA
FH
27,–
26,5 x 16,0 x 6,5
37,5 x 12,5 x 3
22 x 11 x 4
FH
FH
49,–*10
14 x 9 x 2,8
FH
36,–
25 x 16 x 8
Conrad
Electronic/
nein
25 x 16 x 5,5
direkt
je 14,95
ja
2
wahlweise
500 mA
max. 500 mA
NEM 652
ja
2
wahlweise
100 mA
max. 100 mA
NEM 652
Viele Features
Die nebenstehende Tabelle der LokDecoder zeigt die wichtigen Funktionen und technischen Daten im Vergleich. Viele der Decoder haben zudem
spezielle Funktionen, die sich entweder kaum vergleichen lassen oder die
Tabelle sprengen würden. Angaben
über die Möglichkeiten der einstellbaren Geschwindigkeitskennlinien wären
schon fast eine eigene Tabelle wert.
Ähnlich verhält es sich mit der Lastregelung oder aber auch mit der Massensimulation des Anfahr- und Bremsverhaltens. Es gibt aber auch Decoder
mit ein- und ausschaltbarer Lastregelung. Da die Lastregelung den Gleichlauf der Lokomotiven im Allgemeinen
verbessert, ist die Option des Abschaltens eher zweifelhaft. Ist das Zusammenspiel zwischen Lastregelung und
Antrieb schlecht, sollte zu einem anderen Decoder gegriffen werden. Gleiches gilt für Loks mit Glockenankermotor, üppiger Schwungmasse und
fein abgestimmtem Getriebe, bei dem
die Lastregelung eher hinderlich ist.
Bei Rangierloks ist es manchmal hilfreich, wenn z.B. die Massensimulation
mit einer Funktionstaste abgeschaltet
FH
41,–
52,–/61,–
Glockenanker/
Feldspulen
FH
45,–
NEM 651/652
300 mA
Gleichstrom
26,5 x 16 x 6,5
des N025 von Kühn beherrscht er auch
das SX-Format und ist noch eine Spur
kleiner als dieser. Nur das SX-Format
beherrscht der kleinste im Bunde, der
Micro-DHL-050 von Doehler & Haass.
Er ist hauptsächlich für Z-Fahrzeuge
entwickelt. Alle drei liefern immerhin
bis zu 500 mA Motorstrom.
27 x 18 x 8
29,95
27 x 18 x 8
ab 19,95
Conrad/
Zeichenerklärung:
*1 = Manuell einstellbar
*2 = Automatisch
*3 = Programmierbare Ausgänge für
Lokbeleuchtung
*4 = Frei programmierbare Ausgänge
*5 = Motorausgang
*6 = Motor- und Funktionsausgänge
*7 = Nur in Verbindung mit Intellibox
und einigen Software-Steuerungen
*8 = Lieferbar ab ...
*9 = Noch keine Angabe
*10 = Auslaufdecoder
*11 = Spezielle Konfektionierungen
*12 = Zwei Schleifer für Wendezugbetrieb anschließbar
*13 = Integrierte Pendelautomatik
*14 = Decoderrückmeldung
*15 = Kurze Adressen (127)
*16 = Kurze und lange Adressen
(127/10239)
direkt
MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 3
41
Übersicht aktueller Lokdecoder (Stand September 2002)
Fahrzeugdecoder
Hersteller/
Bezeichnung
Datenformat
(Fahrstufen)
Adressumfang
Motorstrom
LastÜberlastregelung schutz
LD-W-2
Motorola I und II
255
1500 mA
ja
nein
500 mA
ja
ja*6
27
75 320/420 und 75 400 ohne Abb.
Uhlenbrock
DCC
DCC/lang*16
73 500
(14/27/28/128)
255 (MM)
MM (14), SX (31)
112 (SX)
DCC/lang*16
800 mA
nein
nein
1200 mA
nein
nein
1200 mA
nein
nein
1200 mA
ja
Uhlenbrock
DCC
74 400/74 420
(14/27/28/128)
Uhlenbrock
Motorola I und II
80/
75 000
(14)
255*7
Uhlenbrock
Motorola I und II
80/
75 100
(14)
255*7
Uhlenbrock
Motorola I und II
80/
75 200
(14)
255*7
Uhlenbrock
Motorola I und II
80/255*7
700 mA
nein
75 320/420
(14)
75 400
80/255*7
700 mA
nein
Uhlenbrock
Motorola I und II
80/255*7
1200 mA
ja
75 520
(14)
ja
thermisch
nein
ja
thermisch
75 530
52 44 ohne Abb.
Viessmann
DCC
5240/5241
(14/28/128)
Viessmann
DCC
5244
(14/28/128)
Viessmann
DCC
5246
(14/28/128)
Motorola I und II
DCC/lang*16
500 mA
nein
ja*6
DCC/lang*16
1000 mA
nein
ja*6
1100 mA
ja
ja*6
1500 mA
nein
nein
1500 mA
nein
nein
DCC/lang*16
80/255*7
XR1-Software
Motorola
80
Unidec XR1
(14)
255*7
XR1-Software
Motorola
80
Unidec GS flex
(14)
255*7
Zimo
DCC
DCC/lang*16
1000 mA
ja
ja
MX61
(14/28/128)
DCC/lang*16
700 mA
ja
ja
ja
ja
Zimo
DCC
MX62
(14/28/128)
Zimo
DCC
MX64
(14/28/128)
DCC/lang*16
1000 mA
MX64H
1500 mA
Zimo
DCC
MX66S
(14/28/128)
Zimo
DCC
MX66M/
(14/28/128)
DCC/lang*16
3000 mA
ja
ja
DCC/lang*16
3000 mA
ja
ja
MX66V
42
MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 3
Analogbetrieb
Motortyp
ja*2
Allstrom
Lichtwechsel
Funktionen
ohne Stirnbel.
Schnittstellenstecker
Maße (mm)
LxBxH
ja
2
nein
27 x 17 x 8
500 mA
max. 500 mA
Bezug
Preis in €
29,95
Conrad/
direkt
ja*2
ja*2
Gleichstrom
Gleichstrom
2
2
500 mA
intern
2
–
800 mA
ja*1
Allstrom
ja
nein
12 x 8,6 x 3,4
nein/ja
19 x 16 x 5
NEM 652
–
nein
ja*1
ja*1
Allstrom
Allstrom
Gleichstrom
35 x 19 x 5
ja
2
900 mA
je 900 mA
ja
2
1000 mA
je 1000 mA
ja
–
Gleichstrom
ja*1
nein
ja
nein
Gleichstrom
ja
ja
nein
2
Gleichstrom
ja
ja*2
Gleichstrom/
ja
Glockenanker 150 mA
ja*1
Allstrom
ja
19 x 16 x 5
FH
27,–/33,–
19 x 16 x 5
26,5 x 15 x 4,5
31,–
FH
39,–
nein
39,–
nein/ja
12 x 9,3 x 3,4
NEM 651
–
150 mA
FH
NEM 652
–
150 mA
ja*2
35 x 20 x 5
NEM 652
je 900 mA
FH
49,–
Glockenanker
ja*2
26,5 x 15 x 5
37,–
–
Gleichstrom/ 900 mA
FH
25,–
900 mA
ja*1
FH
ab 23,–
900 mA
ja*1
FH
ab 29,–
ja
2
ja
je 300 mA
NEM 652
4*4
nein
FH
26,95
21,9 x 13,9 x 2,9
NEM 652
FH
25,95
24,6 x 14 x 2,9
FH
37,95
36 x 17,6 x 7
F1 = 600 mA
direkt
44,95
je 400 mA
ja*1
Gleichstrom
ja
2*4
ja
je 400 mA
55 x 13 x 7
direkt
25 x 13 x 10
53,90
(geklappt)
ja*2
Gleichstrom/
ja
Glockenanker 400 mA
ja*2
Gleichstrom/
ja
Glockenanker 200 mA
ja*2
Gleichstrom/
ja
Glockenanker 500 mA
ja*2
Gleichstrom/
ja
Glockenanker 200 mA
ja*2
Gleichstrom/
ja
Glockenanker 1000 mA
MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 3
2*4
wahlweise
400 mA
NEM 651/652
2
wahlweise
10 mA
NEM 651/652
21 x 13 x 4
FH
ab 46,–
4 (500 mA)
wahlweise
4 (10 mA)
NEM 651/652
26 x 16 x 3
8 (2 x 500 mA)
NEM 651/652
26 x 16 x 5
FH
6*4
nein
61 x 26,5 x 12
500 mA
12*4
FH
ab 29,–
14 x 9 x 3
ab 25,–
FH
70,–
nein
werden kann. Nur dann ist ein punktgenaues Rangieren möglich. Manche
Modellbahner schalten die Massensimulation ab, weil sie selbst direkten
Einfluss auf die Trägheit ihres Zuges
haben wollen. Andererseits erfordert
Fahren mit Massensimulation erhöhte
Konzentration beim Betrieb.
Einige Decoder, wie z.B. der kleine
Multiprotokolldecoder 73 500 von
Uhlenbrock oder der LE1035 A/E von
Lenz bieten die Option, über eine
Funktionstaste in den Rangiergang zu
schalten. Dann verteilen sich die Fahrstufen nur auf die halbe Geschwindigkeit und es lässt sich feinfühliger rangieren. Das nutzt aber nur, wenn die
Kupplungen feinfühlig kuppeln. Oder
man greift auf die V 36.4 von Lenz mit
integriertem Decoder zurück, die nämlich über eine Rangierkupplung zum
An- und Abkuppeln verfügt. Die Funktion wird selbstverständlich über eine
Funkionstaste ausgelöst.
Wer die Wahl hat, hat die Qual, oder
einen Fachhändler, der kompetent beratend dem Kunden Modellbahner zur
Seite steht. Denn nicht allein der Preis
ist entscheidend, sondern auch der
Service.
gp
61 x 26,5 x 15
1000 mA
47 x 26,5 x 15
ab 80,–
MX66V = regelbare Ausgänge
(ohne Befestigung)
ab 100,–
Kurz und knapp
• Märklin Gebr. & Cie. GmbH
Holzheimerstr. 8
D-73037 Göppingen
• Roco GmbH & Co. KG
Jakob-Auer-Str. 8
A-5033 Salzburg
• Trix Modelleisenbahnen GmbH & Co.
Postfach 4924
D-90027 Nürnberg
• Tams Elektronik
Sievertstr. 22
D-30625 Hannover
• Uhlenbrock Elektronik GmbH
Mercatorstr. 6
D-46244 Bottrop
www.uhlenbrock.de
• Viessmann Modellspielwaren GmbH
Am Bahnhof 1
D-35116 Hannover
www.viessmann-modell.de
• XR1-Software, F. Buschfort
Fontanestr. 51
D-46397 Bocholt
www.XR1.de
• Zimo Elektronik
Schönbrunner Str. 188
A-1120 Wien
www.zimo.at
43
Lokdecoder im Test
Die zunehmende Vielfalt von Lokdecodern der unterschiedlichsten Hersteller macht es dem Anwender immer schwerer, den
passenden digitalen „Lokführer“ für sein Triebfahrzeug zu finden. Denn nicht alle Eigenschaften gehen aus den technischen
Angaben des Katalogs hervor. Dieter Ruhland und Franz Riffler
haben daher für Sie acht seit der zurückliegenden Extra-Ausgabe erschienene Decoder getestet.
W
ieder ist seit unserem letzten Artikel in MIBA-Digital Extra ein
Jahr ins Land gegangen. Ein Jahr, in
dem der Fortschritt, der unser tägliches
Leben begleitet, natürlich auch nicht
vor dem Digitalsektor Halt gemacht hat.
Selbstverständlich gilt es wieder von
Neuerungen zu berichten, doch möchten wir behaupten, einen Quantensprung haben wir nicht erlebt.
Das Testequipment: Für H0-Decoder diente eine 1010 (im Bild die modelltechnisch vergleichbare 182) von Roco als Proband, die N-Decoder wurden der 103 von Fleischmann eingepflanzt. Getestet wurde nur auf geradem Gleis. Als Zentrale kam die Intellibox von Uhlenbrock zum Einsatz. Foto: gp
44
6849
SLX873
LokPilot DCC
LE 1025 A
Elektronische Lokführer
Immer mehr Modellbahner steigen
auf diese Technik um und auf dem Decodermarkt versuchen immer mehr
Anbieter Fuß zu fassen. Das hat natürlich für Sie als Modelleisenbahner einen
unschätzbaren Wert: Zum einen geht
die Entwicklung der Decoder unaufhörlich weiter, zum anderen haben wir
gerade im letzten halben Jahr eine
Preisentwicklung erfahren, die im Gegensatz zu anderen Euro-Preisen des
täglichen Lebens steht. Trotz kontinuierlicher Weiterentwicklung der Technik sind die Preise für hochwertige Decoder erheblich gesunken. So kosten im
Moment erstklassige Decoder mit Lastausgleich nur noch ca. 35,– Euro – ein
Preis, der es doch vielen Modelleisenbahnern leichter macht, den Einstieg in
die Digitalisierung ihrer Modelleisenbahn zu wagen.
Diesmal wollen wir hauptsächlich
neu erschienene große und kleine Decoder für H0 und N testen. Auch Schulnoten werden wir dieses Mal wieder
verteilen, gleichfalls sollen kleine Hersteller eine Chance bekommen. Ob sie
diese auch so intelligent nützen wie die
Fa. Kühn, die jetzt mit der Fa. Viessmann vertriebstechnisch kooperiert,
wird die Zukunft zeigen. Ein Beispiel,
das im Übrigen auch für die Kooperation der Firma ESU mit der Fa. Noch
gilt, zeigt, dass man mit sehr guten Produkten durchaus seinen Weg machen
kann und sich damit gegenüber etablierten Mitbewerbern Vorteile verschaffen kann.
Getestet wurden die H0-Decoder mit
dem neuesten Modell von Roco, der BR
1010, Art.-Nr. 63790. Ein Modell, das
sich mit seinem sehr guten Motor, den
2-achsigen Drehgestellen und dem
äußerst ausgewogenen Fahrverhalten
aus unserer Sicht bestens für den Test
eignet. Für die kleinen Decoder kam
MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 3
eine BR 103 Art.-Nr. 7376 von Fleischmann-piccolo zum Einsatz.
Wir möchten betonen, dass uns alle
Decoderhersteller bis auf eine Ausnahme Prüfmuster zur Verfügung gestellt
haben. Auch auf unsere technischen
Nachfragen wurde schnell und kompetent reagiert.
Getestet wurde auf gerader Strecke
mit der Intellibox als Digitalsteuergerät.
Der Lastwechsel wurde mit bis zu 10 %
Steigung ausgetestet. Wir wollten einfach mal ans Limit gehen, was aber bei
keinem Decoder zu Problemen führte.
Es war schon erstaunlich, in welch stoischer Ruhe die Steigung mithilfe der
Decoder erklommen wurde.
Natürlich ist das eine oder andere
Testergebnis unsere subjektive Meinung, die anschließend diskutiert und
am Ende demokratisch mit einem guten Kompromiss entschieden wurde.
Aber auch Sie persönlich gehen ja mit
bestimmten Vorstellungen an die Digitalisierung heran. Dafür möchten wir
Ihnen die ein oder andere Anregung
mitgeben. Ergebnisse eines Tests hängen auch von den verwendeten Materialien ab, die wir aber sehr sorgfältig
ausgesucht haben um diese Einflüsse
zu minimieren.
0521 A
73500
T125-P
DCX70
DIGITAL-PRAXIS
Eine Frage, die häufig gestellt wird,
ist die nach der Notwendigkeit der Lastregelung. Wir meinen, dass diese nicht
notwendig ist, wenn Lokomotiven nur
im Rangierbetrieb oder Bw eingesetzt
werden. Alle anderen Fahrzeuge, auch
bei Nebenbahnen, sollten mit Decodern, die eine Lastregelung anbieten,
ausgerüstet sein.
Lenz LE 1025
Wie letztes Jahr möchten wir auch diesmal mit einem Lenz-Decoder unseren
Test beginnen. In diesem Jahr betrachten wir den Nachfolger des LE 130/131,
den Decoder LE 1025 A/E.
Positiv wollen wir bemerken, dass die
Fa. Lenz mittlerweile die Verpackung in
eine klare Kunststoffbox verändert hat.
Man kann dem innen sichtbaren Beiblatt jetzt mehr Informationen entnehmen, als dies bei den bisherigen Pappschachteln der Fall war.
Diese Anleitung ist jetzt ein doppelseitiges DIN-A4-Blatt geworden, wobei
sich der Inhalt der Beschreibung nicht
wesentlich verändert hat. Es wird weiterhin nicht zwischen deutscher und für
das Ausland bestimmter Produktbeschreibung unterschieden (Mars-Light,
Gyro-Light etc.).
Der Decoder selbst wurde nicht
grundlegend verändert. Der größte
Schwachpunkt ist nach wie vor der fehlende Überlastschutz. So heizt sich der
Decoder bei starker Beanspruchung
auf. Damit ist auch klar, warum Lenz
den Decoder nicht isoliert und sogar
ausdrücklich davon abrät, den Decoder
mit Isolierband zu umwickeln. Statt
dessen sollen die entsprechenden Partien des Lokchassis gegen Berührung
isoliert werden. Dies kann ein erheblichen Mehraufwand ergeben. In der
Regel genügt jedoch das beiliegende
Klebepad zur Fixierung und Isolierung.
In der Anleitung ist leider ein Hardware-Reset nicht beschrieben. Eine
Rückfrage bei Lenz ergab, dass dies
durchaus möglich ist. Es wurde aber
Unsere Testkriterien:
Grundsätzlich sind die Zahlen als Schulnoten zu betrachten. 1 ist dabei eine glatte Eins, 6 ein Ungenügend. Die Kriterien im Einzelnen:
• Gleichmäßiges Fahren:
1 = keine Unregelmäßigkeit beim Fahren erkennbar, 6 = deutliches Ruckeln
• Beschleunigung:
1 = vorbildentsprechende Massensimulation, 6 = ohne Massensimulation
• Schleichfahrt:
1 = kaum wahrnehmbare Mindestgeschwindigkeit, 6 = für Rangierfahrten ungeeignet
• Regelung:
1 = gleichmäßige Geschwindigkeit, 6 = ungleichmäßige Geschwindigkeit
• Lastwechsel:
1 = Übergang von Leerfahrt zu Volllast realistisch, 6 = nicht realistisch
• Leistungsabgabe:
1 = bei H0-Decodern: 1 = 1000 mA, 3 = 800 mA; bei N-Decodern: 1 = 600 mA, 2 = 500 mA
• Programmierbarkeit:
1 = mit Intellibox voll programmierbar, 6 = mit Intellibox nicht programmierbar
• Wärmeentwicklung:
1 = keine Wärme spürbar, 6 = Decoder wird zu heiß (Schmelzpunkt von Kunststoff wird erreicht)
• Einbaubarkeit:
1 = kompakte Decoder-Abmessungen und ausreichend lange Kabel, 6 = großer Decoder und zu kurze Kabel
MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 3
45
Größere Decoder (für H0)
Gleichmäßiges Fahren
Beschleunigung
Schleichfahrt
Regelung
Lastwechsel
Leistungsabgabe
Programmierbarkeit*
Wärmeentwicklung
Anleitung
Verpackung
Gesamtnote:
Lenz LE 1025 E
1,0
1,5
2,0
1,0
1,0
1,0
3,0
1,0
3,0
2,5
1,70
ESU LokPilot DCC
1,0
1,0
1,0
1,0
1,0
1,0
1,0
1,0
1,0
2,0
1,1
Rautenhaus SLX873
2,0
2,0
2,0
2,0
1,0
1,0
2,0
1,0
2,0
2,0
1,70
CT-Elektronik DCX70
2,0
1,0
1,0
1,0
3,0
3,0
1,5
2,0
3,0
3,0
2,05
Kühn T125-P
1,5
2,0
1,0
1,0
3,0
1,0
1,0
3,0
1,0
4,0
1,85
*) Getestet wurde mit der Uhlenbrock-Intellibox. Die Beurteilung der Programmierbarkeit kann mit NMRA-konformen Zentralen andere Ergebnise zeigen.
Folgende Kriterien flossen nicht in diese Beurteilung ein:
Regelung abschaltbar
ja
ja
Analog-Erkennung
automatisch
automatisch
Hardware-Reset
möglich
möglich
Größenangaben
korrekt
korrekt
Einbaubarkeit
befriedigend
befriedigend
Überlastschutz
nein
kurzschlussfest
Update-Fähigkeit
nur beim Hersteller
ja
auf den Hinweis in der Anleitung verzichtet, weil nicht jedes Digitalgerät den
Reset durchführen kann. Lösung: Es
soll durch Schreiben des Wertes 255 in
die CV 1 der Reset ausgelöst werden.
Der Anwender muss dabei darauf achten, die CV 1, die eigentlich Lokadressen im Wertebereich zwischen 00 und
99 speichert, direkt anzusprechen. Die
Eingabe einer normalen Lokadresse
„255“ muss dagegen über den Adressen-Modus erfolgen, gespeichert wird
dann in den CVs 17 und 18.
Versuche unsererseits, zwei Decoder
des gleichen Typs bitweise umzuprogrammieren, scheiterten mit der Intellibox. Dies bedeutet eine große Einschränkung der Nutzungsmöglichkeiten, da sich mit der Intellibox praktisch
nur die grundlegenden CV-Werte verändern lassen.
Das Motorgeräusch, welches ja von
Decoder zu Decoder unterschiedlich ist,
war mit unserer Testlokomotive etwas
laut. Erstaunt hat uns, dass beim Test
der Lastregelung die Lok bergauf in
Fahrstufe 1 etwas schneller gefahren ist
als bergab.
Die Programmierung von Werten, die
außerhalb des gültigen Bereichs liegen,
nimmt der Decoder an, ignoriert sie
aber und belässt die vorher eingestellten Werte. Möglicherweise meldet der
Decoder falsche Werte an die Zentrale,
der Quittierungsimpuls fehlt oder dieser Impuls wird von der Intellibox
falsch interpretiert. Mit einer Zentrale
von Lenz treten diese Effekte nicht unbedingt auf, was wir aber nicht getestet
haben.
46
nein
automatisch
möglich
korrekt
sehr gut
kurzschlussfest
nein
ESU/Noch LokPilot DCC
Als Nächstes wollen wir uns mit dem
neuen, aber seit Markteinführung gut
bekannten LokPilot DCC befassen. Bisher konnte der Decoder sowohl DCC als
auch das Motorola-Format verarbeiten.
Diese Version des Decoders gibt es
selbstverständlich auch weiterhin.
Die Verpackung ist bis auf den veränderten Aufdruck gleich geblieben.
Die Folie, die in der Schachtel den Decoder schützte, ist weggefallen und
durch ein kleines Stück Packpapier ersetzt worden. Witzig finden wir im
Übrigen den Aufdruck, dass der Decoder für die Spurweite N geeignet ist.
Technisch gesehen im Prinzip richtig,
nur müsste man die Loks mit der Fahrradpumpe aufblasen, damit der Decoder Platz findet, da er sicherlich dafür
etwas zu groß ist. Aber es gibt ja auch
noch Triebzüge …
ESU hat auf unseren letztjährigen Bericht bezüglich der etwas zu kurzen
Kabel (gemessene 8,5 cm) tatsächlich
reagiert und den DCC-Decoder nun mit
8 cm ausgestattet. Wie viel spart man
eigentlich als Hersteller, wenn man die
ja
nein
möglich
korrekt
befriedigend
kurzschlussfest
nein
ja
manuell einschaltbar
möglich
korrekt
sehr gut
kurzschlussfest
ja
Kabel um 5 mm kürzt? Es gibt den Decoder nur mit Stecker und deshalb ist
das Kabel, nachdem man den Stecker
abgeschnitten hat, für den Einbau in
Loks ohne Schnittstelle meist zu kurz.
Die Betriebsanleitung wurde auf verbundenen DIN-A6-Seiten ausführlich
dargelegt. Für uns ist sie vorbildlich. Sie
ist übersichtlich gegliedert und gut
strukturiert. In der CV-Einstellungstabelle sind die Programmierungsmöglichkeiten des Decoders gut und schnell
zu finden und klar definiert. Es wird
auch auf Besonderheiten der CV-Einstellungen diverser Motoren verschiedener Hersteller eingegangen.
Gut finden wir, dass der Decoder vollständig isoliert ist und somit den Einbau sehr vereinfacht, allerdings verursacht die Isolierung eine Abweichung in
der Längenangabe. Nicht gut ist der
Stecker selbst, der auf die Kabel geklipst ist und etwas zu weiche Steckzapfen hat. Dies bedingt, dass er sehr
vorsichtig in die Schnittstelle einzustecken ist, er sitzt dann aber sicher
und fest in seinem Platz.
Überzeugend ist die hohe Taktfrequenz. So konnte ein sehr angenehmes, leises Motorgeräusch festgestellt
werden.
Die Programmierung ist sehr einfach
und macht richtig Spaß. Eingegeben
werden die jeweiligen CV-Werte. Eine
interessante Möglichkeit ergibt sich bei
der neuen Funktion der Bremsstreckeneinstellung. Hier kann man nun im
Gegensatz zu anderen Decodern mit
der CV 57 den Bremsweg (und nicht die
Bremszeit) einstellen, den die Lok vor
MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 3
Kleinere Decoder (für H0 und N)
Gleichmäßiges Fahren
Beschleunigung
Schleichfahrt
Regelung
Lastwechsel
Leistungsabgabe
Programmierbarkeit*
Wärmeentwicklung
Anleitung
Verpackung
Gesamtnote:
Fleischmann 6849
1,0
1,0
2,0
2,0
1,0
1,0
2,0
1,0
4,0
2,0
1,70
Uhlenbrock 73500
2,5
1,0
3,0
3,0
3,0
2,0
2,0
1,5
1,5
2,0
2,15
Lenz 0521A
2,0
1,0
2,0
1,0
3,0
2,0
3,0
1,0
2,0
2,0
1,90
*) siehe Tabelle linke Seite
Folgende Kriterien flossen nicht in diese Beurteilung ein:
Regelung abschaltbar
ja
ja
Analog-Erkennung
manuell einschaltbar
manuell einschaltbar
Hardware-Reset
möglich
möglich
Größenangaben
korrekt
korrekt
Einbaubarkeit
sehr gut
sehr gut
Überlastschutz
kurzschlussfest
kurzschlussfest
Update-Fähigkeit
ja
ja
Signalen mit vorgeschaltetem Bremsgenerator zurücklegen soll, bis sie anhält. Diese Funktion eignet sich idealerweise für Blocksysteme und Schattenbahnhöfe.
Rautenhaus SLX873
Der SLX873 (wer lässt sich nur immer
so schwierige Bezeichnungen einfallen?) ist von uns zum ersten Mal auf die
Teststrecke geschickt worden. Als Erstes fällt die gigantische StromabgabeMöglichkeit von ganzen 2 Ampere für
Motoren auf. Gewaltig!
Allerdings wird der Decoder bei Belastung sehr warm. Toll ist der Service,
dass der Decoder schon mit aufgeklebtem Doppelklebeband ausgeliefert
wird. Bei einem einseitig bestückten
Decoder ist das auch möglich, ansonsten gibt es keine weitere Isolierung. Der
Stecker mit den weichen Steckzapfen
ist wieder derselbe, der uns schon beim
ESU-Decoder aufgefallen ist.
Einen Punktabzug gab es bei der Programmierung, da ein Widerstand zwischen Intellibox und Gleisanschluss eingebaut werden muss. Der Lastwechsel
MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 3
nein
manuell einschaltbar
möglich
korrekt
sehr gut
nur thermisch
nur beim Hersteller
lässt sich leider nicht abschalten. Laut
Auskunft des Herstellers begründet sich
das darin, dass der SLX873 hauptsächlich eigentlich ein Selectrix-Decoder ist,
der zusätzlich das DCC-Format versteht.
Die Verpackung gibt leider außer der
nichts sagenden Decoderbezeichnung,
keinerlei Hinweise auf den Inhalt. Hier
würde dem Käufer zumindest ein Aufkleber mit den nötigsten technischen
Angaben zum Decoder weiterhelfen.
Der Decoder nimmt zwar keinen Spitzenplatz ein, aber durch die 2 Ampere
Leistung am Motorausgang hat er hinsichtlich Strom fressender Loks durchaus seine Berechtigung am Markt.
guten Eindruck, wenngleich die Beschreibung, das haben wir schon einmal ausführlich dargelegt, dem Decoder in keinster Weise gerecht wird. Sie
ist nicht ausführlich genug und wegen
der vielen Sprachausführungen auch zu
unübersichtlich. Lobenswert ist die
Veränderung der Verpackung, die jetzt
aus einem Kunststoff gefertigt wird, der
nicht zerbröseln kann.
Die Eigenart, dass sich das Stirnlicht
erst dann einschaltet, wenn die erste
Fahrstufe aufgerufen wird, irritiert
sehr. Dass sich die Helligkeit der Beleuchtung bei Fahrt gegenüber dem
Stillstand verändert, ist ebenfalls nicht
optimal zu nennen.
Ein Problem ist auch die Fahrstufenerkennung. Es ist nämlich im allgemeinen Teil der Anleitung nicht angegeben,
mit welchen Fahrstufen (27 oder 28)wieder vorb
bitweise Programmierung ganz erheblich.
Sehr positiv ist die Möglichkeit, die
Motoransteuerfrequenz anpassen zu
können. Leider ist sie werksseitig auf
ältere Gleichstrommotoren, die keine
hohe Taktung vertragen, eingestellt.
Nur haben Modelle mit diesen Motoren
ohnehin noch keine Schnittstelle! Es
Fleischmann 6849
Der sehr kleine Twin-Decoder 6849
lässt sich bequem in Fleischmann-Loks
einbauen, da diese die 6-polige Schnittstelle haben. Hinderlich ist natürlich
immer wieder der Kondensator, der
beim Fahren mit DCC nicht benötigt
wird. In unserem Fall konnte er problemlos entfernt werden.
Insgesamt macht der Decoder einen
47
wäre aus unserer Sicht also besser,
werksseitig Einstellungen für die neuere Motorgeneration vorzunehmen. Ergebnis nach der manuellen Umstellung
war auch hier wieder ein wesentlich leiseres Motorgeräusch als zuvor.
Der Decoder selbst lässt sich durch
die einseitige Bestückung in der Regel
gut einbauen, obwohl er nicht isoliert
ist. Etwas Vorsicht ist aber beim Einbau
trotzdem angeraten.
Beim Belastungstest fiel auf, dass die
Lok bei Wegfall der Belastung losraste
und erst einiges später einregelte – ein
Verhalten, das bei den anderen Decodern nicht festzustellen war. Beim analogen Betrieb fuhr die Lok erst los,
nachdem der Regler zu fast 50 % aufgedreht war. Dies wird allerdings, wie
uns vom Hersteller mitgeteilt wurde, in
der nächsten Decodergeneration abgestellt.
Die Kabel sind ausreichend lang, sodass hier keinerlei Schwierigkeiten zu
erwarten sind. Der Decoder wird auch
in einer Variante ohne Stecker ausgeliefert.
CT-Elektronik DCX70
Interessant finden wir den Decoder
DCX70 des österreichischen Herstellers
CT-Elektronik aus Wiener Neustadt besonders für Umbauten, bei denen es
eng zugeht. Mit Maßen von nur 19 x 11
x 4,5 mm ist er der kleinste unter den
„großen“ H0-Decodern unseres Tests.
Allerdings darf die Motorstromaufnahme 0,8 A nicht übersteigen.
Dafür bietet der Decoder viele interessante Extras, so z.B. stufenlos einstellbare niederfrequente Motoransteuerung, wie auch Hochfrequenzansteuerung mit 16 kHz für leises Laufverhalten moderner Motoren. Erstaunlich
sind die vier verstärkten (je 0,5 A) und
zusätzlich drei unverstärkte Funktionsausgänge, die angeboten werden.
Bemerkenswert ist auch der Auslauf
auf stromlosen Abschnitten. Etwas umständlich finden wir die Programmierung, um eine Lok analog fahren zu lassen. Standardmäßig ist der Decoder
48
dafür nicht eingestellt und ein Hinweis
in der Anleitung findet sich dazu leider
nicht. Eine Nachfrage beim Hersteller
ergab, dass in der CV 29 das Bit 3 gesetzt werden muss. Analogbetrieb sollte aber auch schon mit werksseitigen
Einstellungen möglich sein.
Uhlenbrock 73500
Als erster N-Decoder unserer Testreihe kommt der neue Mini-Lokdecoder
73500 von Uhlenbrock auf den Prüfstand. Verpackt ist er in der üblichen,
leider auch wieder leicht zerbrechlichen Plastikschachtel. Man kann aber
immerhin den Inhalt gut erkennen und
hat durch die Beschreibung auf dem
Inlay die nötigsten Angaben über den
Decoder vor Augen.
Er ist um eine Winzigkeit kleiner als
der kleine Lenz-Decoder. Leider hatte
auch er Probleme mit der Schleichfahrt
bei Fahrstufe 1, wobei sogar zeitweise
der Motor kurz aussetzte. Im höheren
Fahrstufenbereich ist ein wesentlich
besseres Fahrverhalten zu bemerken.
Die Programmierung ist wirklich einfach und geht gut von der Hand.
Soll der Decoder auf konventionellen
Gleichstromanlagen betrieben werden,
muss diese Betriebsart manuell aktiviert werden (CV 51 auf 1 setzen). Die
Umschaltung zurück auf Digitalbetrieb
erledigt der Decoder automatisch.
Rundum ist der Kleine also ein guter
Decoder.
Lenz 0521 A
Der neue Lenz-0521 A macht im Fahrbetrieb mit unserer Fleischmann-103
in N-Spur eigentlich eine ganz gute Figur, wenn nicht im unteren Geschwindigkeitsbereich ein ruckendes Fahrverhalten den ansonsten recht runden
Lauf stören würde. Ab Fahrstufe 2 ist
dieser Effekt allerdings weg und die Lok
surrt gleichmäßig über die Teststrecke.
Überzeugend finden wir den sehr
langen Auslauf. Unter hoher Belastung
bleibt der Decoder erstaunlich kühl –
ein nicht zu unterschätzender Vorteil in
den engen N-Gehäusen.
Verpackung sowie Aufbau der Einbauanleitung sind die gleichen wie
beim Lenz-LE 1025E. Bei der Programmierung ließen sich leider verschiedene Bit-Werte mit der Intellibox
(trotz neuester Softwareeinstellung)
nicht verändern, was lt. Nachfrage bei
Lenz an dem im Decoder verwendeten
Prozessor liegt. Er sendet leider auch
keinen Quittierungsimpuls nach erfolgter Bitprogrammierung, was dazu
führt, dass die Intellibox „Fehler“ anzeigt, obwohl die Programmierung erfolgreich war. Mit Lenz- oder RocoGeräten ist eine Programmierung ohne
Fehlermeldung möglich.
Dass Lenz-Decoder immer wieder
Probleme beim Programmieren mit
Nicht-Lenz-Zentralen machen, ist für
uns nicht eindeutig nachvollziehbar.
Wir vermuten, dass hier einzelne Komponenten miteinander nicht hundertprozentig konform arbeiten. Wer jedoch Lenz-Zentralen verwendet, hat
solche Probleme mit Lenz-Decodern
nicht, da diese Komponenten aufeinander abgestimmt sind. Insgesamt besteht
also auch heute noch – trotz Norm – Abstimmungsbedarf!
Fazit
Insgesamt waren wir von allen Decodern sehr positiv angetan, denn es ist
kein Decoder darunter, der richtig
schlecht ist. Alle machen im Fahrverhalten eine gute Figur und unterscheiden sich teilweise nur in Nuancen.
Überraschend ist dieses Ergebnis,
gemessen an dem letztjährigen Test,
nicht: Der ESU-Decoder ist auch heuer
wieder der Testsieger. Auch weil er ein
rundum gelungenes Produkt ist. Hier
haben Praktiker und Theoretiker zusammen den richtigen Weg gefunden.
Er punktet nicht nur beim überragenden Fahrverhalten, sondern eben
auch in Bereichen, wo es einfach ist,
Käufer zu überzeugen. Wir denken da
an Verpackung und Beschreibung. Hier
ist mit ein wenig Mühe viel gewonnen.
Dieter Ruhland und Franz Riffler
MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 3
Der Wikinger-Decoder ist jetzt in der Version
für Gleichstrom-Motoren erhältlich. Anstelle
des MOSFET in der AC-Version kommt hier
der Motortreiber ZHB zum Einsatz, darüber
sind auch die zusätzlichen FETs zu sehen.
Links: Der Decoder wird von beiden Seiten
bestückt; hier die PIC-Seite des Decoders
neben einer nur einseitig zu bestückenden
Platine für die AC-Ausführung.
Elektronisch programmierbarer Motorola-Decoder
Der Wikinger für
Gleichstrom-Motoren
Der in MIBA-Spezial 42 vorgestellte „Wikinger-Decoder“, ein
von Bo Brændstrup und Frankie Frederiksson entwickelter
Selbstbau-Lokdecoder für das Märklin-Motorola-System, hat
viele Nachbauer gefunden – aber auch viele Nachfragen nach
der seinerzeit angekündigten Version für DC-Motoren ergeben.
Dr. Michael König stellt sie vor.
Z
unächst möchte ich hier zu Beginn
auf die Beschreibung und Erläuterung zur ersten Version des WikingerDecoders für Märklin-Allstrommotoren
in MIBA-Spezial 42 (PIC-Decoder selbst
gebaut, S. 60) verweisen – denn getretener Quark wird breit, nicht stark, wie
schon Altmeister Goethe wusste. Nur
so viel als Zusammenfassung: Der
Decoder beruht auf dem PIC 16F84
und war ausschließlich für den Digitalbetrieb im Märklin-Motorola-System
bestimmt. Alle Parameter werden über
die Zentraleinheit eingestellt („programmiert“), und zwar ohne dass die
Lok vom Gleis genommen werden
müsste. Darüber hinaus kann der PIC
auch im eingebauten Zustand neu programmiert (z.B. bei Updates) und mit
zusätzlichen Änderungen versehen
werden.
Die „Features“ des Wikinger-Decoders sind im Kasten rechts aufgeführt.
50
Unter den Decodern ohne Lastregelung
nimmt er eine Spitzenstellung ein; einzigartig ist das Feature, die Linearität
der Anfahr- und Bremsverzögerung
einstellen zu können. Dies ermöglicht
es, für den unteren Geschwindigkeitsbereich eine lange Verzögerung zu
definieren, die mit zunehmender
Geschwindigkeit kürzer wird. Denn
ungeachtet der Verhältnisse beim Original wirkt ein solches Beschleunigungs- und Abbremsverhalten im
Modell wesentlich „echter“. Dies wirkt
sich insbesondere bei den Märklintypischen Allstrommotoren (Reihenschlussmotoren) aus, die eine leider
genau entgegengesetzte nichtlineare
Charakteristik aufweisen.
Schaltung
Der Schaltplan des Decoders ist vergleichsweise simpel aufgebaut – was
auch daran liegt, dass er nur für den
Digitalbetrieb und nicht auch für den
Analogbetrieb geeignet ist. Zentrale
Schaltstelle ist der PIC. Er bezieht seine
Informationen aus der Digitalspannung am Gleis (J9/Schleifer und
J11/Chassis) und steuert über die entsprechenden Ausgänge die Treibertransistoren Q8 und Q9, die die
Brückentreiber für den Motor (U3)
ansteuern, Licht (Q1) und sonstige
Funktionen (Q2 bis Q5). Der Motor
wird an J6 und J7 angeschlossen. An
J8 liegt die positive Versorgungsspannung an; hier sollten die Lampen zum
Vermeiden des bekannten Flackereffekts angeschlossen werden, soweit
sie aufgrund ihrer Konstruktion nicht
zwingend mit dem Chassis verbunden
sind. Die Sonderfunktion (Licht) liegt
an J1 und J2 an, vier weitere Extrafunktionen (EF1 bis EF4) sind an J3 bis
J5 und J10 herausgeführt.
Die Digitalspannung wird durch D1
bis D3 und D6 gleichgerichtet und für
den PIC über D7 und Q6 auf 5 V stabilisiert. Die Beschaltung um Q7 sorgt für
den ordnungsgemäßen Reset des PIC.
Mit R7 und C3 wird die Taktfrequenz
des PIC eingestellt; diese Bauteile müssen eng toleriert und temperaturbeständig sein. Für die Lichtfunktion
wird aus Platzgründen der Doppel-FET
NDC7002 (Q1) verwendet. Die Treibertransistoren für die Extrafunktionen
sind leistungsfähige FETs im Gehäuse
SOT23 (Q2 bis Q5), die trotz ihrer kleinen Bauform relativ hohe Ströme
schalten können.
Anstelle der benannten Typen können auch die wesentlich preisgünstigeren BSH102 verwendet werden. Der
MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 3
DIGITAL-PRAXIS
Das Platinenlayout für den Wikinger-Decoder in doppelter Größe. Die Maße der Platine betragen lediglich 18,7 mm x 21,9 mm,
da nur vergleichsweise wenige Teile untergebracht werden müssen.
Motor schließlich wird über die im
ZHB6790 (U3) enthaltene Brücke betrieben. Diese besteht aus bipolaren
Transistoren, die leider recht viel Steuerstrom benötigen. Würde man sie
direkt über den PIC ansteuern, so
würde dessen Pufferelko C2 bei jedem
Aussetzer sofort entladen werden – ein
unerträgliches Gehoppel (wie bei manchen PIC-Decodern …) wäre die Folge.
Daher steuert der PIC leistungsfrei die
FETs Q8 und Q9 an, die wiederum den
für den ZHB6790 erforderlichen Strom
aus der Versorgungsspannung liefern.
Der Wikinger-Decoder verfügt im
Gegensatz zu den Märklin-Decodern
weder über Schalter zur Adresseinstellung noch über Potis zur Geschwindigkeitseinstellung. Dies schlägt sich in
den geringen Abmessungen nieder, wie
das doppelseitige Platinenlayout zeigt;
die Platine misst nur 18,7 x 21,9 mm.
Grund hierfür ist, dass sämtliche Parameter wie etwa bei den Decodern von
Uhlenbrock, ESU oder den DCC-Decodern mittels Programmierung durch
die Zentraleinheit (Control Unit) eingestellt werden. Entsprechend kurz ist
auch die Stückliste der benötigten Bauteile (s.S. 53), bei denen es sich natürlich um SMD-Bauteile handelt.
Für den NDS351N können auch der
NDS351AN oder der BSH102 oder
BSH101 (Philips) verwendet werden.
Die BYD17D können durch BYD17A,
BYD17B, BYD17C, BYD77A, BYD77B
und BYD77C ersetzt werden. Statt
BC847 können auch BC848 oder
BC849, A-, B- oder C-Type und statt
BC857 können auch BC858 oder
BC859, A-, B- oder C-Type verwendet
werden. Mit Ausnahme der BYDDioden sind alle Bauteile zumindest bei
Farnell erhältlich. Wer dort nicht
bestellen kann, dem kann ich bei den
BYD77, den FETs und dem ZHB6790
helfen; die anderen Bauteile gibt es
grundsätzlich bei jedem ElektronikVersender wie etwa Reichelt, Kessler
und Segor. Der 330nF-Kondensator
kann auch durch einen kleineren Typ
ersetzt werden; man muss nur darauf
MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 3
achten, dass er so auf die Pads passt,
dass keine ungewollte Verbindungen
entstehen.
Den eigentlich mit 68µF vorgesehen
C2 wird man wohl nicht bekommen;
scheinbar werden alle kleinen TantalKondensatoren für die Handy-Produktion verwendet. Ich behelfe mir, indem
ich einen kleinen Subminiatur-Elko
von 220µF/10V an einer geeigneten
Stelle (isoliert!) installiere und durch
ein dünnes, zweiadriges Kabel mit dem
Decoder verbinde. Die Kabel werden
dann anstelle von C2 an dessen Pads
angelötet. Es ist sicherlich kein
schlechter Gedanke, zusätzlich einen
Kondensator von 100µF oder größer
als C2 aufzulöten und die Kabel an dessen Pads anzulöten. Die Verwendung
des externen 220µF-Elkos hat den weiteren Vorteil, dass die Zeitdauer, die
der PIC bei einem Kontaktproblem
ohne Reset aushält, verlängert wird.
C4 und R14 sind nicht unbedingt
nötig; sie sind nur für den Fall vorge-
sehen, dass der Decoder infolge einer
störungsintensiven Umgebung nicht
zuverlässig reagiert. Auf R13 kann bei
47µF oder 68µF als C2 u.U. verzichtet
werden; bei 220µF als C2 sollte man
ihn zum Schutz von Q6 schon vorsehen. R10 bis R12 sind ebenfalls nicht
zwingend erforderlich. Sie sollen verhindern, dass ungewollt beide Seiten
der Brücke des ZHB6790 geöffnet werden und so ein interner Kurzschluss
entsteht. Normalerweise reduziert die
Software des PIC dies beim Anlegen
der Betriebsspannung oder nach
einem Reset auf eine sehr kurze Zeit.
In Abhängigkeit von dem verwendeten
Motor kann es jedoch dennoch zu
einem störenden Effekt kommen. Für
R10 und R11, gegebenenfalls auch für
R12, können Widerstände in der Größe
0603 verwendet werden.
Mittlerweile gibt es den PIC 16F84 im
SMD-Gehäuse und in der hier ausreichenden 4-MHz-Version nur noch als
„Restposten“; der 16F84A ist an seine
Die Eigenschaften des Wikinger-Decoders
–
–
–
–
–
–
–
–
–
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–
255 Adressen
Primäre und sekundäre Adresse
Altes und neues Datenformat des Märklin-Digitalsystems
14 und 27 Fahrstufen
Interne 128 Fahrstufen
Programmierbare Geschwindigkeitstabelle
Programmierbare Höchstgeschwindigkeit
Alternative, programmierbare Geschwindigkeitstabelle
Programmierbare Anfahr- und Bremsverzögerung
Programmierbare nichtlineare Verzögerungskurve
Programmierbare, bidirektionale Sonderfunktion
Optionale programmierbare Lichtfunktion
4 Extrafunktionen, EF3 und EF4 programmierbar
Optionaler, programmierbarer und geschwindigkeitsabhängiger Ausgang für einen
Rauchgenerator
Dauerhafte Speicherung von Geschwindigkeit und Richtung bei Stromausfall
Schnellprogrammier-Modus
PIC kann im eingebauten Zustand neu bzw. reprogrammiert werden
Software ist ohne Änderung für AC- und DC-Motoren verwendbar
maximaler Motorstrom: 1,5 A
maximaler Strom der Sonderfunktionsausgänge: 200 mA
maximaler Strom der Extrafunktionsausgänge: 1 A
maximaler Gesamtstrom des Decoders: 1,5 A
51
Der Schaltplan des „Wikinger-Decoders“
Stelle getreten. Erfreulicherweise funktioniert dieser nicht nur in der Decoderschaltung, sondern auch mit dem
einfachen Programmer, den ich in
MIBA-Extra 1 (2000) auf Seite 74 vorgestellt habe, problemlos. Je nach
Bezugsquelle und Bestellmenge kann
der Gesamtpreis der Bauteile deutlich
unter € 20,– liegen.
Die zur Programmierung des PIC
erforderliche Software kann u.a. von
meiner Homepage per Download bezogen werden. Ich bin auch bereit, Leerplatinen, fertig programmierte PIC und
die eventuell etwas schwer zu beschaffenden BYD-Dioden, NDC7002-Transistoren und BSH102 zu liefern.
Aufbau
Grundsätzlich entspricht der Zusammenbau des DC-Decoders der bereits
in MIBA-Spezial 42 vorgestellten Version für AC-Motoren; daher möchte ich
hier nur die Änderungen sowie die
Montage der neu hinzugekommenen
Teile kurz ansprechen. Zur Verringerung der Gefahr von Störungen hat der
PIC jetzt eine eigene Masseversorgung
52
bekommen; dies erfordert eine weitere
Durchkontaktierung an dessen Pin 5.
Hierzu sollte man die Bohrung möglichst weit nach außen legen. Wer dies
als überflüssig ansieht, kann auch die
vorgesehene Unterbrechung der
„alten“ Masseverbindung unterhalb
des PIC an der rechten Durchkontaktierung überbrücken und so auf die
zusätzliche Durchkontaktierung an Pin
5 verzichten. Bei Q1 (NDS7002) befindet sich auf einer Längsseite eine Markierung in Form eines Strichs, eines
Punktes oder einer Abschrägung; diese
muss in Richtung PIC weisen. Auch U3
(ZHB6790) weist auf einer Seite eine
Abschrägung auf; diese weist bei korrekter Lage in Richtung R8 und R9.
C4 und R6 sind dicht nebeneinander
Pad an Pad aufzulöten; es kann erforderlich sein, R6 näher an R1 heranzurücken. R10 und R11 werden zwischen bzw. über die Pads 1 und 2 sowie
3 und 2 von U3 (ZHB6790) gelötet. R12
findet seinen Platz zwischen den
Durchkontaktierungen zur PIC-Seite
des Decoders. Bei der Verwendung von
R13 und R14 wird es etwas eng; hier
sollte man beim Löten schon besonders
aufpassen, dass es keine ungewollten
Verbindungen gibt!
Hinsichtlich der Durchkontaktierungen sowie der Anschlüsse für den Programmer – beide sind im Bestückungsplan farblich markiert – möchte ich
noch einmal auf MIBA-Spezial 42/S. 60
sowie auf MIBA-Extra 1/S. 74 verweisen. Will man den Programmer anschließen, so müssen die betreffenden
Durchkontaktierungen auf der PIC-
Die Bezeichnungen der Anschlüsse am
PIC 16F84-04/SO
MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 3
Stückliste
Menge
1
1
1
1
6
1
1
6
1
1
4
4
1
1
1
1
1
1
1
Bezeichnung
C1
C2
C3
C4
D1-D6
D7
Q1
Q2-Q5,
Q8,Q9
Q6
Q7
R1,R4,
R10,R11
R2,R5,
R6,R12
R3
R7
R8,R9
R13
R14
U1
U3
Wert/Typ/Baugröße
330nF S0805
68uF/6,3V S1206
22pF/5% NPO S0805
100nF S0805
BYD17D Philips
6,2V SOT23
NDC7002 Nat. Semi.
NDS351N Fairchild
BC847 SOT23
BC857 SOT23
47k S0805
Die Bestückungspläne für den
Wikinger-Decoder; oben die Oberseite, unten die Unterseite.
Die für eine Märklin-S3/6 mit LCFM optimal erscheinende Geschwindigkeitskurve
ist nur leicht nichtlinear.
270k S0805
10k S0805
4k7/1% S0805
560R S0805
10R S0805
100k S0805
PIC 16F84-04/SO
ZHB6790 ZETEX
Hier eine an die Default-Einstellung des
Decoders angelehnte Geschwindigkeitskurve. Sie ist nicht linear, sondern erinnert an eine logarithmische Funktion. In
dieser Form wäre sie beispielsweise für
eine Rangierlok geeignet.
Mit Ausnahme der BYD-Dioden, die u.a. von
Eurodis Texim Electronics geliefert werden,
sind alle Bauteile bei Farnell erhältlich.
Seite bis maximal zur Höhe des PIC
überstehen. Bei den anderen Bauteilen
werden kleine Drahtstücke als „Steckpfosten“ aufgelötet; hier kann man einfach die ca. 0,8 mm starken Drahtreste
verwenden, die beim Ablängen normaler Bauteile übrig bleiben. Man
sollte ferner darauf achten, dass hier
nur im unteren Bereich „herumgelötet“
wird und die oberen 3 bis 4 mm frei
von Lötzinn bleiben – sonst klappt es
nicht mehr mit der Steckbuchse.
Eigenschaften
Bei der Beschreibung der Decodereigenschaften kam in MIBA-Spezial 42
die Programmierung der Geschwindigkeitstabelle zu kurz; dies hole ich
hier nach. Außerdem möchte ich noch
die neu hinzugekommene Möglichkeit,
die Linearität der Anfahr- und Bremsverzögerung einzustellen, näher erläutern.
Der Geschwindigkeitswert jeder
Fahrstufe kann individuell ausgewählt
und eingestellt werden. Dadurch kann
die Geschwindigkeitskurve auf den
betreffenden Motor maßgeschneidert
werden. Für ein optimales Ergebnis
empfiehlt sich folgende Vorgehensweise: Man fährt die Lok zunächst mit
MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 3
der standardmäßig vorgegebenen
Geschwindigkeitskurve. Anhand des
Fahrverhaltens kann man erkennen,
welche Geschwindigkeitswerte für die
minimale, maximale und halbe
Geschwindigkeit angemessen sind.
Diese Werte trägt man in ein Koordinatensystem ein, in dem horizontal die
Fahrstufen 0 bis 15 und vertikal die
Geschwindigkeitswerte 1 bis 63 eingetragen sind. Die gefundenen drei Werte
trägt man entsprechend ein; bei einem
erkennbar oder gewünscht nicht linearem Verhalten kann man auch weitere
Werte eintragen. Dann werden die eingetragenen Punkte mit einer möglichst
„runden“ Kurve verbunden. Diese
erlaubt es, die verbleibenden Werte für
die Parameter abzulesen.
Wie bereits erwähnt arbeitet der PIC
intern mit 128 Fahrstufen. Da aufgrund der begrenzten Zahl der offiziell
vorhandenen Adressen aber kein Wert
größer als 80 eingegeben werden
kann, haben sich Brændstrup und Frederiksson dazu entschlossen, die Festlegung der Parameter nur in Zweierschritten zu ermöglichen und die
interne Verarbeitung mit 128 Schritten
beizubehalten. Diese Einschränkung
wirkt sich in der Praxis nicht aus,
gewährleistet aber eine virtuell stufen-
Im Diagramm werden zunächst die
erwähnten drei grundlegenden – hier als
Beispiel aber willkürlich gewählten –
Werte eingetragen.
Die drei eingetragenen Werte lassen sich
dann zu einer Kurve verbinden. Auf diese
Weise kann man leicht die sich daraus
ergebenden anderen Geschwindigkeitswerte ermitteln.
53
Die Verzögerungseinstellung der S3/6
von Märklin für MIN=2, für KNEE=11 und
für ADD=50. Eingetragen als MS sind die
tasächlichen internen MS; bei der Programmierung der Geschwindigkeitstabelle sind aber die halbierten Werte zu
verwenden.
A (FS=0/1) Verzögerung = MIN+ADD
A–B
Verzögerung =
(ADD–KNEE·speed/8) + MIN
B KNEE
Verzögerung = MIN
B–C
Verzögerung = MIN
C (maximale Geschwindigkeit)
Verzögerung = MIN
freie Anfahr- und Bremsverzögerung.
Bei den Diagrammen auf Seite 53
rechts habe ich die Fahrstufe 1 (FS1)
weggelassen, da ihr im Datenformat
keine Geschwindigkeit zugewiesen ist.
Beim Wikinger verwenden wir FS1
jedoch um die Anfahrverzögerung zu
beeinflussen. So kann verhindert werden, dass sie bereits bei 0 beginnt,
obwohl die erste „echte“ Fahrstufe beispielsweise den Wert 10 besitzt. Das
hat zur Folge, dass sich trotz Aufdrehen des Fahrreglers für einige Sekunden zunächst nichts tut. Andererseits
ist es nicht sinnvoll, die Verzögerung
bei dem Wert der ersten Fahrstufe
beginnen zu lassen – da diese deutlich
höher als die niedrigste überhaupt einstellbare Geschwindigkeit liegt, würde
Verzögerung, die nahe der Endgeschwindigkeit noch schnell genug ist.
Sodann ermittelt man die beim Anfahren der Lok oder Abbremsen bis zum
Stillstand gewünschte Verzögerung.
Hiervon den Wert MIN subtrahiert
ergibt ADD. Den noch fehlenden Wert
von KNEE stellt man fest, indem man
sich beim Fahren die Fahrstufe merkt,
von der an die gleich bleibende Verzö-
54
sen, sondern eher unerwünscht reagieren.
All dies vermeidet unser positiv
nichtlineares Delay des WikingerDecoders, dessen Implementation
recht aufwändig war. Es gibt drei Parameter für diese Verzögerung. Dies ist
zunächst der bereits bekannte Parameter 2 für die Einstellung der „alten“
Anfahr- und Bremsverzögerung. Wir
bezeichnen ihn nachfolgend als Para2.
Hiermit stellt man die Grund-Verzögerung ein – das ist die Verzögerung, die
als minimale Verzögerung bei höheren
Geschwindigkeiten wirksam ist. Diese
bezeichnen wir nachfolgend als MIN.
Dieser Wert sollte nicht zu hoch gegriffen werden, da sich andernfalls bei
höherer Geschwindigkeit zu lange Verzögerungszeiten einstellen. Zulässige
Werte sind 1 bis 79.
Mit dem neu hinzugekommenen
Parameter 11 – nachfolgend als Para11
bezeichnet – stellen wir die zusätzliche
Verzögerung ein, die vom Stillstand
heraus zu MIN hinzuaddiert wird.
Diese zusätzliche Verzögerung – wir
nennen sie nachfolgend ADD – wird
nach einer bestimmten Formel bei
zunehmender Geschwindigkeit bis
zum Erreichen einer ebenfalls frei
wählbaren Geschwindigkeit automatisch reduziert. Zulässige Werte sind
ebenfalls von 1 bis 79.
Schließlich haben wir noch den
ebenfalls neuen Parameter 10 – nachfolgend als Para10 bezeichnet –, mit
dem wir die bereits erwähnte
Geschwindigkeit einstellen, bei deren
Erreichen die nichtlineare Verzögerung in eine gleich bleibende Verzögerung übergeht (bzw. vice versa im Falle
des Abbremsens). Nachfolgend bezeichnen wir diese Geschwindigkeit als
KNEE. Wichtig ist, dass dieser
Geschwindigkeitswert KNEE nicht
identisch ist mit den Fahrstufen, die
von dem Controller kommandiert werden, sondern sich auf die internen 128
Fahrstufen des Decoders bezieht, die
wir als MS (micro-steps) bezeichnen
und die wir beim Programmieren der
Geschwindigkeitstabelle verwenden.
Sein Wert kann im Bereich von 4 bis 32
liegen. Jenseits von KNEE wirkt nur
noch konstant die als Para9 eingestellte Grundverzögerung MIN. Dies
alles lässt sich in einer Formel zusammenfassen: Verzögerung = MIN + [ADD
- KNEE · speed/8]. Dabei beschreibt
„speed“ die jeweilige Geschwindigkeit
in den tatsächlichen internen MS und
nicht deren zu Zwecken der einfacheren Programmierung halbierter Wert!
Die standardmäßige Einstellung des
Decoders beim ersten Einschalten bzw.
des PIC ohne Änderungen sind:
● Primäre Adresse: 78 (wie beim
Delta-Decoder die erste Adresse)
● Sekundäre Adresse: 255 (nicht
durch die 6021 adressierbar)
● Anfahr- und Bremsverzögerung:
MIN = 1 (ca. 0,5 Sekunden)
ADD = 16
KNEE = 14
● Lichtfunktion: Licht ist immer an
● EF3-Modus:
Normaler EF3-Ausgang
● EF4-Modus: EF4 schaltet die
Anfahr- und Bremsverzögerung
● Rauchmodus (EF3): Ausgeschaltet
● 27 Fahrstufen: Ausgeschaltet
● Geschwindigkeitstabelle:
Fahrstufe: 00 02 03 04 05 06 07
08 09 10 11 12 13 14 15
Wert: 0 10 11 13 15 17 20 23 27
31 36 42 48 55 62
● Schnellprogrammiermodus:
Ausgeschaltet
● Dr. Michael König
E-mail: [email protected]
www.drkoenig.de
● Farnell
Grünwalder Weg 30
82041 Deisenhofen
www.farnell.de
● segor electronics
Kaiserin-Augusta-Allee 94
0000 Berlin
030/43 99 84 3
www.segor.de
● Eurodis Texim Electronics
www.eurodis.com
[email protected]
MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 3
gerung wünschenswert ist. Aus der
Geschwindigkeitstabelle entnimmt
man den korrespondierenden Wert für
speed in internen MS und errechnet
mit der Formel KNEE = ADD · 8/speed
den erforderlichen Wert für KNEE.
Die oben beschriebenen Eigenschaften und Parameter können entsprechend der Programmierung der Uhlenbrock-Decoder auf einfache Weise eingestellt werden. Hierfür ist nur eine
(alte) Control Unit oder ein ähnliches
Steuergerät wie die Intellibox erforderlich. Die Lok kann hierbei auf dem
Gleis stehen bleiben; man benötigt also
kein spezielles Programmiergleis.
Allerdings muss bei der Control Unit
zuvor der Refresh ausgeschaltet werden (Reset auslösen) und auf das alte
Format umgestellt werden.
Die Programmierung erfolgt, indem
man die Parameter entsprechend ihrer
Kennziffer mit der Adresseinstellung
des Controllers auswählt und den
Fahrtrichtungsumschalter
einmal
betätigt. Der Decoder quittiert dies mit
einem Blinken der Lichter entsprechend des Werts der eingestellten
Adresse. Sodann stellt man mit dem
Adresseinsteller des Controllers den
gewünschten Wert ein und betätigt
MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 3
erneut den Fahrtrichtungsumschalter.
Der Decoder quittiert auch dies mit
einem kurzen Blinken und zeigt an,
dass dieser Parameter erfolgreich eingestellt wurde. War der Wert unzulässig, reagiert der Decoder mit einem
langen Blinken der Lichter. Mit Ausnahme der Einstellung der Geschwindigkeitstabelle befindet man sich
danach wieder im Hauptmenu, von
dem aus weitere Parameter ausgewählt und eingestellt werden können.
Anschließen
Der Decoder wird auf folgende Weise
angeschlossen:
● J9/rot: an den Schleifer;
● J11/braun: an das Lokchassis;
● J8/schwarz: Decoder-Plus, hieran
werden die Rückleitungen der Lampen
oder des Rauchgenerators (sofern
nicht bereits fest mit dem Chassis verbunden) und die TELEX-Kupplung
angeschlossen.
● J7/grün/REV: Motor/grün;
● J6/blau/FWD: Motor/blau;
● J3/F1, J4/F2, J5/F3, J10/F4: Die
Ausgänge der Extrafunktionen EF1,
EF2, EF3 und EF4;
● J1/grau/AUXF:
Sonderfunktion
(Licht) vorwärts/grau sowie
Sonderfunktion
(Licht) rückwärts/gelb. Dies sind die
richtungsabhängigen Ausgänge der
Sonder- bzw. der Lichtfunktion (rückwärts und vorwärts); üblicherweise
werden hier die Lampen angeschlossen.
Alle Schaltausgänge schalten aktiv
Masse (Decoder-Masse) an, sodass der
andere Anschluss des Verbrauchers an
Decoder-Plus liegen sollte. Liegt er am
Chassis (wie bei vielen Lampen älterer
Loks oder dem mit dem Metallgehäuse
verbundenen Rauchgenerator), hat
dies ein Flackern der Beleuchtung und
geringere Rauchentwicklung zur Folge.
Zwar sind die Gleichrichterdioden
bis 1,5 A spezifiert. Wegen der dabei
anfallenden nicht unerheblichen Wärmeentwicklung sollte man diesen
Grenzbereich aber möglichst meiden
und sich bemühen, den Decoder mit
nicht mehr als 1 A zu belasten. Dies
bedeutet, dass man bei Loks mit besonders stromhungrigen Motoren entweder auf eine sehr gute Kühlung achten
oder einen separaten Gleichrichter mit
3-A-Dioden vorsehen sollte; es liegt auf
der Hand, dass dieser einigen Platz
benötigt.
Dr. Michael König
● J2/gelb/AUXR:
55
DIGITAL-PRAXIS
Ein fast zwangsläufiger Schritt
beim Betrieb einer Modelleisenbahn ist die Teilautomatisierung, damit man sich als
Modellbahner auf das Wesentliche konzentrieren kann. Mit
dem Fahrstraßenmodul aus
dem Selectrix-Programm ist
mehr möglich, als der Name
andeutet. Gerhard Peter verrät
Grundlegendes und zeigt zwei
betriebliche Beispiele.
Schalten und Fahren mit dem Fahrstraßenmodul
Ein Modul
für viele Fälle
Oben: Das neue
Herz für das LokControl 2000
kann mehr als
nur Fahrstraßen
steuern. Es erlaubt auch die
automatische
Steuerung von
Zügen.
Links: Nach Öffnen des Gehäuses
muss noch die
große Platine auf
der Bodenplatte
gelöst werden.
E
ine sehr hilfreiche Teilautomatisierung ist das Stellen von Fahrstraßen. Statt jede Weiche einer Fahrstraße über einen Taster getrennt zu
schalten, könnte man das auch über
zwei Taster und eine Diodenmatrix.
Das ist eine gute und vor allem preiswerte Möglichkeit. Das digitale Schalten von Weichen ist zwar teurer, birgt
aber deutlich mehr Möglichkeiten. Besonders das Fahrstraßenmodul von
Selectrix bietet einige Features, die weder im Katalog noch in der Bedienungsanleitung stehen. Bevor die Möglichkeiten des Fahrstraßenmoduls offenbart werden, gibts grundsätzliche
System-Informationen.
Zum Selectrix-System
Der heimliche Herrscher des SelectrixSystems ist der Selectrix-Bus. Alle Komponenten, egal ob Steuergeräte, Weichendecoder, Besetztmelder, Eingabebausteine usw. werden an den Sx-Bus
angeschlossen. Auch die Informationen
am Gleis entsprechen denen des SxBusses. Die Informationen fließen vom
Steuergerät über eine Leitung des SxBusses zur Zentrale, werden dort zwischengespeichert und über eine andere Leitung wieder in den Sx-Bus sowie
über einen Booster zum Gleis gesendet.
Dieser Vorgang wiederholt sich alle 60
mS für alle 112 Adressen.
Bei Selectrix gibt es keine Trennung
zwischen Lok-, Weichen- oder Rückmeldeadressen, was beim Einsatz des
Fahrstraßenmoduls genutzt werden
kann. Jede Adresse beinhaltet 8 Bits –
56
Auf der nun nach
oben zeigenden
Unterseite der
Platine ist der
Steckplatz mit
dem Microprozessor des LokControls 2000 zu
sehen. Dieser
wird mit einem
kleinen Schraubenzieher oder
einem Spezialwerkzeug vorsichtig aus dem
Sockel gezogen.
Nach dem Entfernen des alten
Prozessors kann
das neue Multitalent in den
Stecksockel eingesetzt werden.
Er passt nur in
einer bestimmten
Position in den
Sockel. Nach dem
Zusammenbauen
ist die Fahrstraßenfunktion
sofort verfügbar.
MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 3
vergleichbar mit Schaltern. Mit jedem
Bit kann eine Weiche geschaltet oder
der Zustand eines Gleisabschnitts gemeldet werden. Was nun eines der acht
Bits bewirkt, hängt vom Decoder ab.
Kommen wir aber zu unseren Bits
sprich Schaltern zurück. An einem Beispiel soll der Zusammenhang erläutert
werden. Wir haben eine Lok mit einem
Selectrix-Decoder z.B. auf die Adresse
77 eingestellt. Ebenso steht ein an das
System angeschlossener Weichendecoder auf der Adresse 77. Am sechsten
Ausgang ist eine Weiche angeschlossen.
Das Steuergerät stellen wir im Fahrmodus auf die Adresse 77 und betätigen die Geschwindigkeitstaste. Die Lok
fährt an und erreicht die eingestellte
Höchstgeschwindigkeit. Nun betätigen
wir die Taste für die Fahrtrichtungsänderung. Was passiert? Die Lok bremst
ab, hält an und beschleunigt wieder in
die Gegenrichtung. Die Weiche reagiert
aber auch auf das Betätigen der Umschalttaste und schaltet um.
Die Erklärung ist ganz einfach: Beide Decoder stehen auf Adresse 77. Das
58
Bit 6 stellt in der Lok die Fahrtrichtung
um und am Weichendecoder wird der
sechste Ausgang geschaltet. Die obenstehende Illustration zeigt, welches Bit
für was zuständig ist.
Gehen wir mit dem Steuergerät in
den Schaltmodus und betätigen die Taste „6“, ändert die Lok ihre Fahrtrichtung ebenfalls und selbstverständlich
schaltet auch die Weiche. Die Begriffe
Schalt- und Fahrmodus beziehen sich
eigentlich nur auf die Displaydarstellung und die Zuordnung der Taster für
spezifische Funktionen. Den gesendeten Bits ist es vollkommen „Wurscht“,
was sie an den Decoderausgängen bewirken.
Schließen wir noch einen Besetztmelder mit der Adresse 77 an und verbinden den sechsten Eingang mit einem
Gleisabschnitt. Stellen wir jetzt eine Lok
oder einen beleuchteten Reisezugwagen auf den Gleisabschnitt, wird wieder
die Weiche geschaltet bzw. die Fahrtrichtung der Lok geändert. Aus dem
Verhalten lässt sich die Funktionalität
des Selectrix-Systems ableiten.
Wenn wir über den Schaltmodus
nicht nur Weichen stellen, sondern
auch Loks steuern können, kann man
daraus folgern, dass mit dem Fahrstraßenmodul auch Loks gesteuert werden können. Das würde die Einsatzbandbreite deutlich erhöhen. So wäre
das Schalten von Fahrstraßen nur ein
Aspekt. Weitere wären das Steuern von
Zugfahrten, Blockstrecken und Schattenbahnhöfen usw.
Kleines Tauschgeschäft
Beim Fahrstraßenmodul handelt es
sich um einen speziell programmierten
Prozessor für das Lok-Control von Trix,
der gegen den des Lok-Controls getauscht wird. Damit wird der Funktionsumfang des Lok-Controls vom Fahren, Schalten und Programmieren um
die des Schaltens von Fahrstraßen erweitert.
Der Tausch des Prozessors ist nicht
sonderlich schwierig, sollte jedoch aus
Garantiegründen vom Fachhandel vorgenommen werden. Die Abbildungen
MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 3
Startbedingungen
Gl./EncA Status
Gl. 20
Frei
Gl. 22
Frei
Startverkettung
Schritt
0
1
2
3
Adresse
99
99
00
Anschluss
6
8
4
Bitwert
0
0
1
Startbedingungen
Gl./EncA Status
Gl. 20
Frei
Gl. 1
Besetzt
Startverkettung
Schritt
0
1
2
3
Adresse
99
99
00
Anschluss
6
1
3
Fahrstraße: Pendelfahrt „Wendezug“
Fahrstraße: Pendelfahrt „Wendezug“
Nummer: 01
Stellbefehle
Funktion Stellung
Wendezug Fahrst. 16
Wendezug Fahrst. 4
Startverkettung „Aus“
Pause
Pause
Pause
Pause
Pause
Pause
Pause
Pause
W4
Gerade
W5
Abzweig
Wendezug Vorwärts
Wendezug Licht ein
Wendezug Fahrst. 16
Wendezug Fahrst. 4
Startverkettung „Ein“
Stoppbedingungen
Gl./EncA Status
Gl. 1
Besetzt
Von: 1
Nach: 22
Schritt
0
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
11
12
13
14
15
16
17
Adresse
64
64
00
00
00
00
00
00
00
00
00
91
91
64
64
64
64
00
Anschluss
5
3
4
1
1
1
1
1
1
1
1
4
5
6
7
5
3
3
Bitwert
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
1
0
0
1
0
0
1
Nummer: 02
Stellbefehle
Funktion Stellung
Wendezug Fahrst. 16
Wendezug Fahrst. 4
Startverkettung „Aus“
Pause
Pause
Pause
Pause
Pause
Pause
Pause
Pause
W5
Gerade
W4
Abzweig
Wendezug Vorwärts
Wendezug Licht ein
Wendezug Fahrst. 16
Wendezug Fahrst. 4
Startverkettung „Ein“
Schritt
0
1
2
3
Adresse
99
Anschluss
1
Bitwert
1
Stoppbedingungen
Gl./EncA Status
Gl. 22
Besetzt
zeigen, wie es gemacht wird. Nach dem
Tausch ist das Lok-Control mit seinen
Funktionen wieder einsatzbereit. Der
Fahrstraßenmodus kann natürlich erst
genutzt werden, wenn entsprechende
Eingaben vorgenommen wurden.
Fahrstraßenmodus
Das Lok-Control 2000 hat die Betriebsmodi Fahren und Schalten, wobei im
Modus Schalten auch Besetztmelder
abgefragt werden können. Nach dem
Umbau kommt der Modus Fahrstraßen
schalten hinzu. Über die Taste „Mode“
kann zwischen den Modi gewechselt
werden. Im Fahrstraßen-Modus kann
das Lok-Control nicht zum Fahren verwendet werden. Die FahrstraßenFunktion kann nur im aktiven Fahrstraßenmodus genutzt werden.
Für jede der 40 Fahrstraßen gibt es
drei Eingabemasken. In die erste werden die auszuführenden Befehle eingegeben, in die zweite die Start- und in
die dritte die Stoppbedingungen. Die
Fahrstraßen können entweder über die
Tastatureingabe der Fahrstraßennummer ausgelöst werden, oder aber von
außen z.B. über Gleiskontakte, Besetztmelder oder Taster im GleisbildstellMIBA-EXTRA • Modellbahn digital 3
pult. Werden die Fahrstraßen nur über
die Tastatur des Lok-Controls aus- und
aufgelöst, müssen keine Start- und
Stoppbedingungen eingeben werden.
Steht ein Gleisbildstellpult zur Verfügung, können die Fahrstraßen bequem
über die Start- und Stoppbedingungen
und Start-/Zieltasten gestellt werden.
Zusätzlich können dann noch z.B. zwei
Eingänge von Besetztmeldern abgefragt
werden. Im Klartext heißt das, dass die
gewünschte Fahrstraße nur dann gestellt wird, wenn die Start- und Zieltaste gleichzeitig betätigt wird und die
beiden Besetztmeldeeingänge Frei melden. Die Stoppbedingungen lösen die
Fahrstraße auf.
Ablaufsteuerung
Das Selectrix-Fahrstraßenmodul ist
nichts anderes als ein microprozessorgesteuertes Befehlgerät, mit dem Funktionsabläufe, zu denen auch Zugfahrten
gehören, gesteuert werden können.
Statt jetzt Adressen von Funktionsdecodern in die Steuermaske einzutragen,
können auch von Loks verwendete
Adressen angegeben werden.
Für das Beispiel einer Pendelfahrt
werden zwei „Fahrstraßen“ benötigt.
Von: 22
Bitwert
0
0
1
Nach: 1
Schritt
0
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
11
12
13
14
15
16
17
Adresse
64
64
00
00
00
00
00
00
00
00
00
91
91
64
64
64
64
00
Anschluss
5
3
4
1
1
1
1
1
1
1
1
5
4
6
7
5
3
4
Bitwert
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
1
0
1
0
0
1
Schritt
0
1
2
3
Adresse
99
Anschluss
8
Bitwert
1
Wichtig sind die Startbedingungen und
ein zu stellendes Bit für die Startverkettung. Die Steuerung beginnt mit Einfahrt des Zuges in den Bahnhof, weil
nur dann die Startbedingungen für den
Aufenthalt und die Weiterfahrt gesetzt
werden können. Jeder Schaltvorgang
benötigt 250 mS. Somit hat der Zug
durch die Pauseneinträge und das
Schalten von nicht benutzten Bits einen
Aufenthalt von 2 Sekunden. Die Startverkettung setzt ein Bit in der nächsten
„Fahrstraße“ um deren Ablauf mit Erfüllung weiterer Bedingungen zu starten. Die gelb unterlegten Bereiche zeigen die in das Fahrstraßenmodul einzugebenden Werte.
gp
Kurz + knapp
• Lok-Control 2000
Art.-Nr. 68816
€ 200,–
• Fahrstraßenmodul
Art.-Nr. 68881
€ 50,–
• Trix
Postfach 4924
D-90027 Nürnberg
59
MODELLBAHN-ANLAGE
Über die Vernetzung einer digitalen Modellbahn
Lange Leitung …
Mit diesem Praxisbericht folgen wir Rolf Knipper und seinem
Bruder Thomas (er ist als Ausbildungsmeister im Elektrikerhandwerk vom Fach) an – und in diesem Fall sogar unter – eine
Digitalanlage. Worauf sollte man beim Bau einer ModellbahnAnlage in Digitaltechnik achten, wie soll es unter der Anlage
aussehen, welche Geräte sind empfehlenswert und was passt
zusammen? Denn mit „zwei Kabel ans Gleis“ ist es nicht getan!
Rolf Knipper plaudert aus dem digitalen Nähkästchen.
Oben: Kabelkanäle
spielen hier nur eine
dekorative Rolle. Die
digitale Leitungsführung spielt sich
unter der Anlage ab.
Rechts: Zur Ansteuerung der Weichen
dienen Roco-DCCDecoder (baugleich
mit Lenz LS 110). Für
den Anschluss der
Fulgurex-Motoren
sind die erforderlichen Adapter an den
Ausgängen montiert.
60
H
aben Sie sich schon einmal Gedanken über die Kabelwege einer Modellbahn, besonders einer digitalen, gemacht? Jeder Modellbahner mit Baupraxis hat da wohl seine speziellen
Erfahrungen. Nun unterliegt aber die
Digitaltechnik ganz besonderen Erfordernissen. „Zwei Kabel und schon geht
es los!“ – das ist nur bedingt richtig.
Die Aufgabenstellung
Das aktuelle Projekt hat bereits seine
ganz bestimmten Formen. Zum einen
wird es in der Baugröße N, also im
Maßstab 1:160, zum anderen in konsequenter Digitaltechnik entstehen. Wir
haben zudem versucht, möglichst viele
Komponenten (zumindest solche, die
besonders geeignet erscheinen) „unter
einen Hut“ zu bekommen. „Multiprotokoll“ heißt das viel strapazierte Zauberwort für ein solches Unterfangen.
Zunächst ein Blick auf die allgemeine
Materialwahl. Das Gleis stammt im
sichtbaren Bereich von Peco. Hier fiel
die Wahl auf das Fine-Scale-Produkt in
Code 55. Die verdeckten Gleisstrecken
entstanden mit normalem Roco-Material. Über die Baupraxis selbst werden
wir noch an anderer Stelle berichten.
Hier sei nur einmal der Blick auf die im
direkten Zusammenspiel mit der Digitalsteuerung relevanten Teile gelenkt.
MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 3
Twin Center und
Intellibox sind ähnlich strukturiert. Bei
beiden Geräten ist
ganz links der s88Eingang zu sehen.
Unten: In die meisten N-Lokmodelle
passen inzwischen
auch Hochleistungsdecoder hinein (hier
ein brandneuer
Uhlenbrock 73 500
in einer Roco-215).
Die Roco-Weichen behielten ihre angestammten Zweispulenantriebe. Bei den
Peco-Exemplaren wurde es ein wenig
diffiziler. Die hauseigenen Zweispulenantriebe wollten wir nicht verwenden.
Zum einen benötigen sie für Weichendecoder immer noch sehr viel Strom
und zum anderen ist der Einbau durch
den seitlichen Überhang bei sehr verschachteltem Aufbau nicht immer problemfrei. Als Antrieb kam der Fulgurex-Motor zum Einsatz. Zwar ist er
ziemlich laut, aber auch sehr solide und
wartungsfreundlich.
Zur eigentlichen Kraftübertragung
dienen Bremszüge aus dem Fahrradhandel. Diese sind äußert preiswert,
zumindest im Vergleich zu Bowdenzügen aus dem Flugmodellbau. Den praktischen Einbau beschreiben wir ausführlich nochmals an anderer Stelle. In
der Bildfolge ist der grundsätzliche Aufbau gut nachvollziehbar. Alle Magnete,
Lichtsignale und Motoren sollten über
einen universell verwendbaren Decoder angesteuert werden. Die Wahl fiel
dabei auf den Roco-Decoder 10 771, er
ist baugleich mit dem Lenz-Produkt LS
100. Auf die Anschlüsse kommen wir
noch zurück.
Für die Erkennung von besetzten
Gleisabschnitten kamen Bausteine aus
der Werkstatt von Gerhard Dallwitz,
unserem bewährten Mitstreiter, zum
MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 3
Einsatz: Es sind s88-kompatible Elemente mit eingebauten Stromfühlern.
Es reichen einseitig isolierte Abschnitte in der Gleisanlage und schon wird jeder Verbraucher zurückgemeldet. Besonders im Hinblick auf die PC-Steuerung auf der Basis von Railware 4.0 ist
eine flächendeckende Rückmeldung
aus der Anlage dienlich.
Herz der ganzen Geschichte ist das
Twin Center aus dem Hause Fleischmann. Das Gerät ist in weiten Strecken
baugleich mit der Intellibox, unterscheidet sich aber in einigen grundlegenden Details. Mit dem Twin Center
lassen sich beispielsweise keine Motorola-Decoder ansprechen. Daher
auch die Entscheidung zugunsten der
DCC-Roco/Lenz-Weichendecoder. Zwei
Booster (Power 3 von Uhlenbrock) werden die Anlage mit Fahrstrom versorgen. Der Strom der Zentrale dient ausschließlich dem Stellbus der Weichen
usw. Zur Entlastung gibt es noch eine
separate Wechselstromversorgung der
einzelnen Weichendecoder. Das gesamte Energiemanagement dürfte somit als
ziemlich sicher angesehen werden.
Der Leitungsaufbau
Jeder Modellbahner, der sich um den
Bau einer Anlage bemüht, wird die Situation kennen. Drähte werden am
61
Gleis angelötet, dann unter die Platte
verlegt und anschließend mehr oder
minder gut miteinander als Netzwerk
für die verschiedenen Anwendungszwecke strukturiert. Da man ja später
kaum noch etwas von diesen Mühen
sieht, verfällt man schnell in eine Art
Lethargie. Einen Schönheitspreis will
man nicht gerade gewinnen, funktionieren muss es halt! Damit lässt sich
natürlich leben, aber beim ersten Streik
der „Mimik“ wird man sich ob seiner
Großzügigkeit die Haare raufen.
Das muss nicht sein und ein wenig
Selbstdisziplin sollte man sich daher
bereits vor Baubeginn auferlegen. Im
Vorgriff sei überlegt, was sein muss,
und schon kann man quasi nach dem
Katalog die Schritte abarbeiten. Wichtig ist hierfür ein detaillierter Schemaplan. Alle Signale und Weichen nebst
Antrieben haben ihre Beschriftung erhalten. Das gilt auch für die Gleisabschnitte. Wir haben uns bemüht diese
analog zu den Richtlinien des Vorbildes
(DrS 60) zu vergeben. Da es sich um
eine teilbare Segmentanlage handelt,
wurden auch gleich die Teile nummeriert. Wenn Sie den Plan zum ersten
Mal sehen, werden Sie sicher zurückschrecken. Sehr viele Gleise sind dort
62
zu finden! Zu viele? Das Thema um einen mittelgroßen Durchgangsbahnhof
mit abzweigender Nebenbahn und einem großen Industriekomplex machen
nun mal viele Gleise erforderlich. Überladen wirkt die Anlage jedenfalls nicht.
Doch der optische Effekt soll an dieser
Stelle nachrangig sein. Wichtig ist zunächst, die erforderlichen Kabelwege
für das Projekt zu definieren.
Eine „lange Leitung“ wird es wohl
sein müssen, wenn auch nicht am
Stück, sondern aufgeteilt in verschiedene Stränge für verschiedene Verwendungszwecke. Im Fachjargon
spricht man hier von „Bus-Leitungen“.
In einen Bus steigt man ein, fährt ein
Stück bis zu seinem Ziel und steigt aus.
Andere Fahrgäste haben unterschiedliche Zielorte. Nach diesem Schema
funktioniert auch der digitale Bus. Man
muss jetzt genau bestimmen, welche
Busse und Versorgungsleitungen notwendig sind. In der Strukturskizze werden die digitalen Busse erkennbar. Zum
Schalten der Weichendecoder ist ein
zweipoliger Bus erforderlich. Alle Decoder werden mit einer Stichleitung
von der Zentrale versorgt. Die ebenfalls
zweipoligen Fahrbusse werden von den
beiden Boostern versorgt, Plus ist bei
uns rot markiert. Der Minus-Pol, er
wird durch den s88 überwacht, ist einmal grün und zum andern grau. Im
Schemaplan sind diese Anschlüsse
noch blau markiert. Blau ist aktuell die
Zuleitung des Minus auf die s88-Bausteine. In der Skizze ist das gut nachvollziehbar. Später mehr dazu.
Die Weichendecoder werden noch
aus einer Ringleitung mit Wechselstrom
versorgt. Damit wird der eigentliche Digitalbus entlastet. Allerdings sollten an
dieser Versorgungsspannung keine Beleuchtungen außerhalb der Signale angeschlossen werden. Dafür werden besondere Lichtspannungen (gelb/braun)
vorgesehen. Insgesamt müssen eine
Menge Kabel als durchgängige Leitung
verlegt werden.
Noch eine ganz wichtige Besonderheit: Gerade die Digital-Leitungen (die
Busse) dürfen sich grundsätzlich nicht
direkt kreuzen. Manchmal ist diese Forderung nicht einzuhalten, aber die
Berührungspunkte sollten auf ein Minimum beschränkt bleiben. Ca. 2 cm Abstand untereinander sind das Mindeste.
Auf einigen Bildern mag Ihnen der Verlauf der Leitungen nicht gerade rationell und durchgängig erscheinen, dies
ist aber genau in dem Vorgenannten
MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 3
Links der Rückmeldebaustein von
Gerhard Dallwitz.
Rechts ein eingebauter Weichendecoder
von Roco (Lenz).
Linke Seite: Der
Schemaplan sorgt
für die nötige Übersicht.
Unten: Die Struktur
der digitalen
Ansteuerung.
begründet. Manchmal ging es einfach
nicht in direkter Linie und so führten
wir den Bus wieder zurück, machten
eine Schleife usw. Diesen Umstand – im
wahrsten Sinne des Wortes – sollte man
sich gönnen um unliebsame Randerscheinungen zu minimieren. Diese
könnten sich z.B. in Gestalt eines unmotivierten Ausstiegs der Zentrale bemerkbar machen. Ein kleines Beispiel:
Bei einer großen Messe (Intermodellbau) störte ein gut bestückter Stromkanal im Innern des Hallenbodens unser System. Der PC wurde so weit wie
möglich davon entfernt aufgestellt und
alle herunterhängenden Busleitungen
mittels auf dem Boden ausgelegter AluHaushaltsfolie abgeschirmt. Und siehe
da, es ging um einiges besser, sogar bis
zur absoluten Störfreiheit.
Die Magnetfelder in den einzelnen
Bus-Leitungen stören sich gegenseitig.
Es handelt sich hier um eine Art Elektrosmog. Um die unangenehmen Randerscheinungen wirkungsvoll einzuschränken, sollte man auf einen kreuzungsfreien Weg in der Anlage achten.
Kabelkanäle oder dicke Mehrfachkabel
bringen im Digitalbereich eigentlich
nichts, außer eine gewisse Gefahr hinsichtlich von Störungen „der unerklärlichen Art“.
Es wird ernst
Jeder der folgenden Schritte bringt Sie
ein Stück näher an den erhofften Fahrspaß heran. Kurze Abschnitte von gut
lötbarem Silberdraht werden jeweils an
die Schienenprofile angelötet. Durch
entsprechende Bohrungen werden sie
unter die Trassenplatte geführt. Wir
haben uns dabei angewöhnt, sie oberund unterhalb gleich zu beschriften.
Zunächst tut es ein simpler Bleistift,
später kommen Klebeetiketten zum
Einsatz.
Vorsicht war bei den Peco-Weichen
geboten. Wie schon mehrfach beschrieben, verdaut keine Digitalzentra-
le Kurzschlüsse ohne Reaktion. Meist
besteht die Reaktion in einem Umschalten auf Nothalt, was an sich auch
ganz korrekt ist. Aber im Bereich von
einigen Weichenkonstruktionen können
Kurzschlüsse beim Befahren von getrennt versorgten Backenschienen und
Zungen durch Kontakt mit den Radreifen bzw. Spurkränzen auftreten. Also
trennten wir das Herzstück auf und versorgten grundsätzlich Backenschienen
und Zungen mit derselben Polarität.
Das Herzstück musste dafür mittels einer Trennscheibe (z.B. Proxxon-Kleinbohrmaschine) isoliert werden. An den
beiden Zweiggleisen sind dazu zwingend Kunststoffverbinder notwendig.
Bitte beachten Sie dies stets bei Pecound Tillig-Gleisen mit Federzungen
(vorrangig bei H0-Elite-Produkten). Es
grammsteuerung kann man dabei „einen Vorwurf machen“, im Gegenteil. Es
handelt sich um Sicherheitsabfragen
und die Reaktion ist dabei nur logisch.
Fehler ist Fehler und die Systeme
schützen sich so oder so davor. Bei
Analogbetrieb ist ein kurzzeitiger Kurzschluss verkraftbar. Ich habe es aber
auch schon erlebt, dass es bei immer
wieder auftreteten Kurzschlüssen zu
separate
bleibenden
Schäden an den LaufStromversorgung
flächen der Radsätze kommen kann.
Dunkle Punkte – sie können übrigens
nicht mehr entfernt werden – wurden
regelrecht eingeschossen.
Ein wichtiges Element zur Kabelordnung stellen die bewährten Lötleisten
dar. Sie sind preiswert im Fachhandel
erhältlich und bieten viele Vorteile. Zum
einen können dort weitere Komponenten angeschlossen werden, zum anderen bietet sich an dieser Stelle die Möglichkeit zur Kabelverlängerung. Die
kurzen, relativ dünnen Silberdrähte er-
s88-Bus
s88-Bus
fahren an dieser Stelle ihre Fortführung
in die festgelegten Farbzuteilungen,
nun aber mit einem Leitungsquerschnitt von 1,5 Millimeter im Quadrat.
Im Elektrogroßhandel sind diese Litzen
in gebräuchlichen Farben in 100-Meter-Ringen erhältlich. Auf Grund der
großen Länge sind sie gegenüber 10Meter-Abpackungen natürlich sehr
preiswert. Das gilt auch für die FarnellSteckersysteme für den professionellen Einsatz.
Die von uns bevorzugten (und auch
auf den Bildern sichtbaren) Stecker
sind ab Werk nicht direkt für Privatkunden erhältlich. Die Firma WE-Elektronik in Wuppertal wird künftig diese
speziell für Modellbahner auf dem Versandwege anbieten. Des Weiteren führt
die Firma die schon beschriebenen Kabel und Litzen in allen Farben und Stärken. Auch das Montagematerial, wie
Lötleisten, Rasterbänder, Bananenstecker (Märklin-kompatibel), sechspolige DIN-Diodenstecker usw. sind auf
diesem Wege erhältlich. Man will in
Kürze speziell für die Modellbahn und
deren Elektrotechnik ein passendes Angebot maßschneidern. Dazu gehören
dann auch die Steckersysteme aus dem
Hause Farnell. Interessenten können
sich direkt an die angegebene Adresse
(siehe nebenstehenden Kasten „Kurz
und knapp“) wenden.
Apropos Montagemittel: Wir haben
eine Zeit lang spezielle Schraubsockel
zur Aufnahme der Rasterbänder verwendet. Bei dieser Anlage gingen wir
nicht nur aus Kostengründen davon ab.
Wesentlich preiswerter sind die normalen Kabelschellen. In der Regel dienen sie zur Montage von Aufputzleitungen. Für unsere Zwecke sind sie als
Schraubsockel geradezu ideal. Preislich
liegen sie deutlich niedriger, man kann
sie im nächsten Baumarkt erstehen und
sie sind universell unter der Anlage einzusetzen. Dazu gehören beispielsweise
auch die Fahrrad-Bremsleitungen für
die Motorantriebe. Vielleicht sind bei
uns einige zu dicht montiert, aber eine
saubere Verdrahtung ist damit (fast) garantiert.
Die Rasterbänder bringen die Kabelleitungen, zumindest die zusammengehörigen, perfekt in Form. Aber bitte
nur die Adern zusammenlegen, die sich
untereinander nicht durch Störfelder
beeinträchtigen. Der Stellbus sollte
möglicht weit weg von der normalen
16-Volt-Lichtstromleitung sein. Wird es
einmal erforderlich, ein Rasterband
wieder zu lösen, sollte dies nur mit einem kleinen Seitenschneider geschehen. Verzichten Sie auf den Einsatz eines Messers! Vor allem die Isolierungen
können durch die Kraftanwendung in
Mitleidenschaft gezogen werden. Ansonsten halten die beschriebenen Kombinationen „für die Ewigkeit“.
Noch ein Wort zu den Kabeln. Außer
bei den direkten (kurzen) Drahtbrücken
an den Schienenprofilen verwenden
wir ausschließlich Litze. Sie lässt sich
auch bei stärkeren Querschnitten sehr
gut verlegen und die Gefahr von Drahtbrüchen ist weitgehend ausgeschlossen. Erfahrungsgemäß taucht immer
wieder die Frage auf: Warum denn
überhaupt die Querschnitte von 1,5
mm2? Je mehr man da (an Querschnitt)
zugibt, desto weniger Stromverlust ist
in der Leitung. Gerade bei Datenübertragungen ist dadurch eine sichere Rate
gewährleistet. Zudem sollten die Einspeisungen an den Gleisen sowieso alle
1 bis 1,5 Meter erfolgen. Dann kann eigentlich nichts schief gehen.
Stecker „s88“
s88-Ausgang
s88-Bus-Stecker
Rechts das Farbschema an dem
sechspoligen
DIN-Diodensteckersystem.
Links ein üblicher
Flachstecker mit
den farbigen
Zuleitungen für
den s88-Bus.
64
Kupplung „s88“
Kurz + knapp
• Hier erhalten Sie den neuen Baustein
von Gerhard Dallwitz zum Preis von
ca. 80,– € (plus Versandkosten):
• Modellbahn-Shop Reiber
Bad Nauheimer Straße 12
61203 Reichelsheim
www.modellbahn-reiber.de
• Produkte der Firma Farnell führt:
• WE elektronik Vertriebs GmbH
Sedanstraße 88
42281 Wuppertal
Tel. 0 202/510 444; Fax 510 666
[email protected]
• Firma LDT
Dipl.-Ing. Peter Littfinski Datentechnik
Osterholder Straße 15
25482 Appen
(Vertrieb u.a. über Conrad)
Rückmelden und Schalten
Wie bereits erwähnt, wird die Steuerung der Anlage allein der PC mit der
Software-Version „Railware 4.0“ übernehmen. Zunächst wird der Anspruch
an Automatiken eher bescheiden ausfallen. Man muss später sehen, ob es
dadurch auf der Anlage hektischer zugehen sollte. Das Programm von Dieter Hinz (Railware) ist für diese Anforderungen geeignet – das gilt übrigens
auch schon für die Vorgängervarianten.
Will man eher per Hand „spielen“ –
okay. Nur einmal die Lieblingszüge fahren sehen – auch kein Problem, denn
eine Schattenbahnhofs- und Blockstellensteuerung ist im Paket enthalten.
Wird ein Zug oder eine Lok versehentlich in bereits eingestellte Fahrstraßen
gefahren, fallen die entsprechenden
Signale auf Halt und die (Automatik-)
Züge stoppen rechtzeitig. Die Sicherheitsabfrage wird sehr hoch angesiedelt
werden. Das ist gut so, denn man erhält
diese Optionen auch für den Handbetrieb.
Nun ist aber für die Erkennung von
Fahrzeugen ein ziemlicher Aufwand
nötig. Railware dient neben dem Stellen von Signalen und Weichen auch der
Zugerkennung – oder sagen wir besser:
Zugverfolgung. Dafür sind im Zweileiterbetrieb Stromfühler notwendig. Auf
Reed-Relais usw. wollten wir aus sicherheitstechnischen Gründen im MaßMIBA-EXTRA • Modellbahn digital 3
stab 1:160 gänzlich verzichten; das erscheint uns auch nicht mehr ganz zeitgemäß. Also entschieden wir uns für
Stromfühler am Gleis. Das wäre der
erste Schritt. Nun muss die digitale
Auswertung für die Zentrale folgen. Wir
wählten dafür den s88-Bus. Bei Märklin-Digital wird er seit langem eingesetzt und auch die Intellibox und das
Twin Center haben einen entsprechenden Eingang; mit Motorola hat der
Rückmeldebus s88 übrigens nichts zu
tun. Es handelt sich um ein in sich abgeschlossenes Format. Die Bezeichnung hat sich über die Zeit eingebürgert und jeder weiß heute, was damit
gemeint ist. Diesen s88 wollen wir komplett für die Anlage verwenden. Peter
Littfinski und Viessmann bieten übrigens s88-kompatible Elemente mit eingebauten Gleisfühlern an. Dabei handelt es sich in der Regel um Bausteine
mit 8 Ein- und Ausgängen. Gerhard
Dallwitz hat sich ans Werk gemacht
und auf geringstem Raum einen 16fachen Baustein, wohlgemerkt mit Belegtfühlern, in SMD-Technik aus der
Taufe gehoben. Ein feuchter Finger
über die Gleise gelegt und schon zeigt
der Baustein über die Zentrale an. Jeder gleisgebundene Stromverbraucher
muss sich auf diese Art und Weise zu
erkennen geben.
Das ist das Grundprinzip für einen
überwachten Betrieb, ganz egal ob er
automatisch oder per Hand abgewickelt
wird. Bei Railware lässt sich übrigens
das Flackern der Stromabnahme bei
„unsicheren
Kandidaten“
unterdrücken, sodass eine hohe Sicherheit
bei der Erkennung und Verfolgung gewährleistet ist. Den Anschluss an das
Netz können Sie in der Struktur-Skizze
gut erkennen. Wichtig ist dabei, dass
man die s88-Rückmelder jeweils in den
Boosterbereichen belässt. Auf keinen
Fall dürfen in einem Baustein zwei verschiedene Kreise zusammenkommen!
MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 3
Saubere Leitungsführung ist wichtig!
Alle Komponenten
sollten beschriftet
werden (oben).
Das Farnell-Steckersystem (links): Die
Zuleitungen, auch
mit 1,5 mm2, werden
an die Stifte oder
Buchsen angelötet.
Neben dreipoligen
Steckerverbindungen gibt es (z.B. für
Rückmeldeleitungen)
auch neunpolige.
Stück für Stück werden die SilberdrahtZuleitungen nach
unten geführt und
ggf. korrigiert in den
Plan übernommen.
Die Belegung der
Lötleisten – hier
kommt alles zusammen (unten).
Fotos und Zeichnungen: Rolf Knipper
65
Daher haben wir grundsätzlich zwei
Farben, Grün und Grau, dafür reserviert. Die Zuleitung auf den Baustein erfolgt in Blau.
Die Industrie bietet für den s88-Bus
spezielle sechspolige Flachbandkabel
und entsprechende Stecker an. So weit,
so gut – nur sind die Preise für Verlängerungen sehr hoch. Wir überlegten
also, ob Alternativen ratsam wären.
Zum einen gab man uns den Rat, die
Kabel nicht zu lang zu dimensionieren.
Von Datenverlust usw. war die Rede;
bei zwei Metern sollte Schluss sein!
Doch das ist nicht ganz richtig. Die Kabel können sehr wohl länger sein, müssen aber so gut es geht vor „Störenfrieden“, sprich anderen Strom führenden
Leitungen, entfernt sein. Die genannten
2 cm sind dafür das Minimum. Zudem
sollte man direkte Kreuzungen, also
Isolierung auf Isolierung, vermeiden.
Auch hier sind am besten 2 cm Distanz
vorzusehen.
Wir entschieden uns dafür, aus dem
Hifi-Bereich ein sechspoliges (Dioden-)
Kabel für den Bus mit gemeinsamer
Hauptisolierung vorzusehen. Als
Stecker (an den Segment-Enden) wählten wir die sechspoligen DIN-Stecker.
Solche Art der Verbindung findet man
66
sonst im Videobereich. WE-Elektronik
konnte uns dafür Kabel, Stecker und
Buchsen als Einzelteile liefern. Nur
noch am Twin Center wird der ursprüngliche Stecker verwendet. Die
Farbgebung der einzelnen Adern entspricht übrigens den s88-üblichen Zuordnungen. Wir werden diese genau so
beibehalten.
Einige offene Fragen in der Handhabung hielt der DCC-Weichendecoder
10771 aus dem Hause Roco für uns bereit. Er ist baugleich mit dem Lenz
LS100, wie schon eingangs erwähnt.
Im Grundsatz eine tolle Geschichte. Jeder Ausgang ist für sich einstellbar,
nen Ausgänge dazu, das zu tun, was sie
bei uns in Zukunft auch machen sollen?
Im Auslieferungszustand sind alle auf
Impulsstrom (für Zweispulenantriebe)
programmiert. Wir hatten über zwei
Tage die entsprechenden Hotlines bei
Roco und Lenz traktiert um Auskunft
darüber zu bekommen. Die Aussagen
aus Freilassing und auch aus Salzburg
gaben keinen Aufschluss, ob mit hauseigenen Eingabe-Geräten die Programmierung vorgenommen werden kann.
Das sollte aber eigentlich schon produktintern der Fall sein. Bei Lenz verwies man mit Recht darauf, dass LenzDecoder mit Lenz-Geräten auch entsprechend programmierbar seien.
Bitte, liebe Hersteller, denkt doch auch
einmal an den Kunden, der völlig allein
gelassen mit einem solchen Problem irgendwo auf dem Lande sitzt!
Doch kurz zur Lösung: In der Tat ist
mit einer Lenz-Zentrale die Programmierung möglich. Ebenso gut geht es
mit der Intellibox. Allerdings muss jeder Decoder grundsätzlich vom Bus
wieder getrennt werden und separat
über den Programmierausgang (bzw.
Gleis) per Registereinstellung nach der
dem Produkt beiliegenden Liste angesprochen werden. Lästig ist dabei, dass
wir jedes Bus-Kabel am Decoder wieder lösen müssen.
Damit haben wir das Problemchen
auch schon geknackt. Bei der Art und
Weise unserer (und zukünftig Ihrer) Kabelnetzwerke ist ein solcher zusätzlicher Schritt zu verkraften. Aber wehe,
Oben eine Segmenttrennung und die erforderlichen Stecker, daneben „digitale Leitungswege“, links ein Blick auf die doppelgleisige Hauptstrecke; hier soll es
automatisch und im Blockabstand zugehen!
MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 3
V
oraussetzungen sind neben der
richtigen Wahl der Lok-Decoder
eine gut funktionierende Software.
Nach Beratungen durch Fachleute und
und Gesprächen mit Freunden legte ich
mir das Startset Digital-Plus der Firma
Lenz zu. Alle Erwartungen wurden bis
heute voll erfüllt und sogar übertroffen.
Der Virus Computersteuerung packte
mich, als mir mein Händler verschiedene Testversionen von ModellbahnSteuerungsprogrammen mitgab. Ich
entschied mich schließlich für den
TrainController von Railroad & Co. Fast
alle Versionsstufen von Railroad & Co.
habe ich ausprobiert. Bis heute bin ich
nicht enttäuscht worden. Es sind keine
Wünsche offen geblieben.
So wollte ich einen mit dem PC gesteuerten vollautomatischen Fahrbetrieb; gleichzeitig sollte aber auch ein
manueller Fahrbetrieb mit dem Handregler oder ebenfalls über den PC stattfinden können. Ein übersichtliches
Gleisbild mit Zuganzeige, einer Weichenstraßenschaltung mit Flankenschutz und unterschiedlicher Farbeinstellung auf dem Bildschirm musste
her; der vorbildliche Halt vor Signalen
auch bei geschobenen Zügen ist eben-
MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 3
SOFTWARE
Modellbahn über den PC gesteuert
Das digitale Helferlein
als Fahrdienstleiter
Eine Computersteuerung ermöglicht den vollautomatischen
Betrieb nach Fahrplan. Wenn sie dazu auch noch das sanfte
Anfahren der Loks unterstützt und gleichzeitig ein manuelles
Eingreifen in die Steuerungsabläufe erlaubt – umso besser.
Ulrich Pukatzki berichtet über seine Erfahrungen mit dem
Programm TrainController von Railroad & Co.
falls möglich. Bei manueller Steuerung
der Lokomotiven erfolgt das automatische Eingreifen des Programms, falls
Signale in Haltstellung überfahren werden sollten. Eine vollautomatische
Schattenbahnhofssteuerung mit Gleis-
suche und automatischen Folgefahrten
ist auch vorhanden – und alles läuft unter dem Windows-Betriebssystem.
Selbst eine Drehscheibe lässt sich über
dieses Programm steuern und alles
funktioniert!
69
Voraussetzung für das einwandfreie
Zusammenspiel von Hardware und
Software ist einerseits die einwandfreie
Funktion der angeschlossenen Systemkomponenten und andererseits das
Einarbeiten in die Steuerungssoftware.
Die Komponenten wie Weichendecoder
und Rückmeldebausteine sind nach Angaben in den Bedienungsanleitungen
der jeweiligen Hersteller zu verkabeln
und anzuschließen. Eine Überprüfung
angeschlossener Komponenten reduziert das Suchspiel „Fehlersuche“.
Das schrittweise Einarbeiten in das
Handbuch – es ist im Internet unter
www.freiwald.com kostenlos abrufbar
– ist unabdingbar. Das Programm bietet zu viele Möglichkeiten der Steuerung
um diese im „Vorbeigehen“ einrichten
zu können. Das Ausprobieren im „kleinen Testkreis“ hat sich als sehr hilfreich
erwiesen, um Zusammenhänge zu verstehen und spezielle Möglichkeiten auszuprobieren. Die Vielseitigkeit des Systems darf nicht zur Eile antreiben. Es
sollte schrittweise vorgegangen werden, kompliziertere Dinge wie die
Drehscheibensteuerung sollte man erst
zum Schluss in das Programm aufnehmen. Dann kann nichts schief gehen.
70
Gleisbilddarstellung
Die Darstellung des Gleisbildes orientiert sich an der des Vorbilds. Alle für
den Modellbahnbetrieb wichtigen
Funktionen können über einen PC dargestellt und bedient werden. Die Symbole, mit denen das Gleisbild gezeichnet wird, sind austauschbar. So kann
jeder bei Bedarf das Aussehen des
Gleisbildes weitgehend den eigenen
Wünschen anpassen. Das Gleisbild lässt
sich aber auch für den Fahrbetrieb „abspecken“. Bezeichnungen von Weichen
und Meldern, die für das Einrichten der
Steuerung wichtig sind, können ausgeblendet werden. Dadurch wird das
Gleisbild übersichtlicher. Zur besseren
Orientierung können Bahnhofsgebäude
und Bahnsteige dem Gleisbild zugefügt
werden.
Betriebssicherheit durch
Rückmeldung
Betriebssicherheit und Steuerung der
Anlage mit TrainController ähnelt der
großen Bahn. Für jedes Stellwerk, jeden Bahnhofsabschnitt kann man eigene Gleisbilder einrichten. Die Gleisbil-
der sind untereinander verknüpft. Seit
Umstellung meiner Anlage auf Digitalbetrieb vor fünf Jahren ist es nur zu einem einzigen Auffahrunfall gekommen.
In einer Kehrschleife hatte ich keine
Melder eingebaut. Züge in Abschnitten
ohne Melder werden vom Programm
erkannt. Es merkt sich die Einfahrt als
belegt und „sperrt“ für nachfolgende
Züge. Ein Beispiel für die Betriebssicherheit: Bleibt ein Zug auf einer
Strecke ungewollt stehen (z.B. mit Lokschaden), dann sperrt der „TrainController“ den Gleisabschnitt, damit nachfolgende Züge nicht auf den liegen gebliebenen auffahren.
Fahrstraßen
Fahrstraßen lassen sich vorbildgerecht
in Gelb wie auch in jeder anderen Farbe ausleuchten. Befahrene Strecken
lassen sich zusätzlich Rot hinterlegen.
Der Inspektor zeigt Verknüpfungen und
Eigenschaften des gerade ausgewählten Objektes übersichtlich an; er ist zudem behilflich, auch bei großen Anlagen mit einer Vielzahl von Weichen,
Signalen, Blöcken, Strecken und Zügen
den Überblick zu behalten. Wesentliche
MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 3
Linke Seite: Anstelle der gesamten Anlage
lassen sich auch getrennte Gleisbilder für die
einzelnen Betriebsteile wie hier die „Stellwerke“ für den Bahnhof Calw und zwei
Schattenbahnhöfe auf dem Bildschirm darstellen – das erleichtert die Übersicht, wenn
nur in einem Betriebsteil rangiert oder
gefahren wird.
Eigenschaften wie Name oder digitale
Adressen können direkt im Inspektor
geändert werden, ohne dabei umständliche Programmdialoge durchlaufen zu lassen. Meldungen geben Aufschluss über Störungen und lassen sich
dort ablesen.
Blöcke können wie beim Vorbild mit
Buchstaben und Zahlen bezeichnet
werden. Blockbezeichnungen können
beispielsweise wie bei meinem Bahnhof
Calw mit C beginnen und die Schattenbahnhöfe jeweils mit A und B. Die
Strecken werden dann logischerweise
von C nach A (West) oder C nach B (Ost)
bezeichnet. Fährt jetzt ein Zug von C
nach A, so beginnt der Ausfahrtsblock
mit: „C_CA_Strecke1“, darauf folgt
„C_CA_Strecke2“, „C_CA_Strecke3“
und schließlich „C_CA_Strecke_Einfahrt in A“. Nach dem gleichen Prinzip
wird auch die Rückfahrt vom Schattenbahnhof A nach C bezeichnet.
Block-Signalbezeichnungen im Gleisbild können anstelle der langen Bezeichnung „C_CA_Strecke1“mit einer
Kurzbezeichnung wie „CA1“ für das
Blocksignal versehen werden. Dies sei
erwähnt um zu zeigen, dass Bezeichnungen und Funktionen praktisch und
nachvollziehbar sind.
„Echte“ Taster und Schalter können
zusätzlich auf der Anlage positioniert
werden, um damit die Züge auf der Modellbahn zu steuern. Auf diese Weise
wird das Programm TrainController auf
dem PC zur Steuerung genutzt und der
Programmablauf über die Schalter,
etwa in Form eines Gleisbildstellpultes,
gesteuert. Dabei muss allerdings jeder
Schalter an den entsprechenden Rückmeldebaustein des verwendeten Digitalsystems angeschlossen werden (beispielsweise der LR101 von Lenz oder
s88-Module von Märklin). Also, es gibt
nichts, was es nicht gibt.
Oben: Die Einfahrt
eines Güterzuges
(Zug_GZirkus) in
Gleis 6 des Bahnhofs
Calw. Im Gleisplan
wird er gelb angezeigt; in der Voranzeige in der oberen
linken Bildecke
erscheint bereits der
ICE 3, der als Nächster kommen wird.
Oben: Einfahrt und
automatische Durchfahrt – der ICE 3
rauscht auf Gleis 5
ohne Halt durch,
während der Güterzug auf Gleis 6 wartet.
Signalstellung wie beim Vorbild
In das Normalprogramm von TrainController lassen sich raffinierte Extras
einfügen, hier einige Beispiele. Bei den
meisten Anlagen und auch bei der
Standardeingabe wird das AusfahrtsMIBA-EXTRA • Modellbahn digital 3
Rechts: Nach der
Durchfahrt des ICE
kann auch der
Güterzug seine Fahrt
fortsetzen.
71
signal erst auf Hp1 (grün) gestellt, wenn
der Zug den ersten Melder im jeweiligen Signalblock erreicht hat. Dies entspricht eigentlich nicht dem Vorbild
und kann mit TrainController richtig
gestellt werden! Am Bahndamm kann
man schon sehen, dass ein Zug kommt,
auch wenn er noch lange nicht in Sicht
ist, denn Signal und Vorsignal zeigen
bereits grüne Lichter. Das Stellwerk hat
diese Strecke für den durchfahrenden
Zug bereits freigegeben und geschaltet,
obgleich der Zug den Block noch nicht
erreicht hat. Dies sollte man im Modell
auch so halten.
Bahnhofsfahrten …
Fernreisezüge wie der ICE fahren
durch kleine und mittlere Bahnhöfe
durch. Güterzüge fahren ebenfalls
durch, sofern es sich nicht um Nahoder Übergabegüterzüge handelt. Folgt
aber einem durchfahrenden Güterzug
ein Personenzug, dann muss der Güterzug seine Fahrt unterbrechen und
vom Programm im Bahnhofsbereich
auf ein Ausweichgleis gesteuert werden. Dort muss er warten und den Personenzug im Bahnhof vorbeifahren lassen – ganz gleich, ob der Personenzug
einen planmäßigen Aufenthalt hat oder
nicht. Erst danach kann der Güterzug
seine Fahrt fortsetzen. Das Gleiche gilt
für Fernzüge. Sie fahren durch, es sei
denn sie sollen außerplanmäßig halten.
Hier erfolgt gleich die Abfahrt des Zuges von Gleis 3. Die Weichenstraßen sind bereits
aktiviert und die Blockstrecken reserviert. Nach Ablauf der Wartezeit (hier eine Sekunde)
wird der Zug gestartet.
Unten: Neben der Fahrstraßenschaltung sind beim TrainController noch eine Reihe weiterer
Zusatzfunktionen möglich.
… und Halt für Personenzüge
Bei Einfahrt des Zuges muss das Ausfahrsignal im Bahnhofsgleis auf Halt
(Hp0) stehen. Der Zug fährt ein, bremst
ganz sanft und hält vor dem Signal.
Nach dem planmäßigen Bahnhofsaufenthalt bekommt der Zug wieder freie
Fahrt. Die Fahrstraße wird vom Programm geschaltet und das Ausfahrsignal auf Hp1 oder Hp2 gestellt. Beim
Vorbild muss der Lokführer auf die zusätzliche Freigabe durch den „Zugführer oder Aufsichtsbeamten“ warten.
Unser Zug startet daher trotz Hp1
ebenfalls erst nach einer zweiten, eingestellten Verzögerungszeit. Alle diese
Aufgaben bewältigt der TrainController
aus dem „Hintergrund“ heraus.
Einschränkung von Einfahrten
in Bahnhofsgleise
Generell werden alle automatischen
Abläufe streckenbezogen festgelegt und
nicht lokbezogen. Das bedeutet, dass
ein einmal festgelegter Ablauf – hier
72
Zugfahrt genannt – von allen Loks ausgeführt werden kann. Das hat den Vorteil, dass nach dem Kauf einer neuen
Lok nur deren wichtigste Eigenschaften
(wie etwa die Digitaladresse) in das
Programm eingetragen werden müssen. Die Lok ist dann ohne erneute Programmierarbeit in der Lage, die bereits
festgelegten Zugfahrten auszuführen.
Trotzdem gibt es die Möglichkeit, jede
Zugfahrt auf bestimmte Loks oder
Zuggattungen einzuschränken, denn
schließlich darf nicht jeder Zug in jedes
Bahnhofsgleis einfahren.
Je nach Umfang der Gleisanlagen eines Bahnhofs gibt es Bahnsteiggleise,
die wegen ihrer geringen Länge nicht
von ICEs und IC/ECs genutzt werden
dürfen. Andererseits werden diese kurzen Bahnsteiggleise dafür von Regionalzügen benutzt. Bei größeren Bahnhöfen gibt es dann noch Gleise, die nur
für die Durchfahrt von Zügen oder Lokleerfahrten reserviert sind. Für den
Güterverkehr gibt es spezielle Gleise,
auf denen Güterzüge schneller Reisezüge abwarten oder wegen zu wechselnder Waggons halten.
Der TrainController ermöglicht es,
auf der Modellbahn diese Situationen
des Vorbilds nachzubilden. Bahnhofsgleise können bestimmten Zuggattungen zugeordnet werden, sodass der
TrainController die Züge nur in die für
sie bestimmten Gleise steuert. Loks
werden daher zweckmäßigerweise immer in Zugfahrten eingebunden. Einzelne Loks fahren auf der Anlage in
„Zug_Leerfahrt_X “, ohne dass jetzt für
jede Lok eine eigene Zugfahrt im Programm einzurichten ist. Im Editiermodus werden lediglich im Lokführerstand die Loks mit den Schaltern „Entfernen“ und „Hinzufügen“ getauscht.
Blöcke in Schattenbahnhöfen
Jedes Gleis eines Schattenbahnhofs ist,
parallel zu weiteren Schattenbahnhofsgleisen, in den Blockbetrieb einbezoMIBA-EXTRA • Modellbahn digital 3
Oben: Der Bahnhof „Calw“ mit einem Güterzug auf Gleis 1. Die Gestaltung der Anlage ist
noch lange nicht abgeschlossen – aber
immerhin ist schon Fahrbetrieb möglich.
Im Bild unten der „Arbeitsplatz“ des
Fahrdienstleiters.
Direkt unterhalb des Bahnhofs „Calw“ ist
einer der beiden Schattenbahnhöfe angeordnet.
Fotos: Ulrich Pukatzki
Unten: Mit dem Programm TrainController
lassen sich auch Zusatzfunktionen wie hier
die Beleuchtung der Reisezugwagen steuern.
gen. Dabei ist nur das Gleis aktiv in den
Blockbetrieb eingebunden, in das ein
Zug über die gestellte Fahrstraße einfahren kann. Die Züge in den Gleisen
des Schattenbahnhofs stehen quasi vor
real nicht existierenden, „Halt“ zeigenden Signalen.
MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 3
Damit das Einfahren und Halten der
Züge im Schattenbahnhof betriebssicher abläuft, werden ab der Version 4.5
nur zwei Melder benötigt. Der erste
Melder dient als Bremsmelder und bekommt als Eigenschaft eine Wegstrecke
(Länge) eingegeben. Diese könnte man
73
Den einzelnen Gleisen im Bahnhof lassen sich
für den Automatikbetrieb bestimmte Züge
zuordnen – nur diese haben dann gewissermaßen die „Erlaubnis“ zur Einfahrt.
Unten: So erscheinen die Fahr- und Bremsmelder auf dem Bildschirm. Auf diese Weise
werden die Bremsabschnitte und Zughalte
festgelegt.
Alle Screenshots: Dieter Bolling
auch als Bremsweg bezeichnen. Bei
„Hp0 erwarten“ wird der Zug bei Überfahren des ersten Melders über den in
der CV4 des Lokdecoder eingetragenen
Werts des Bremsverhaltens abgebremst. Dabei schaltet der TrainController auf eine zuvor eingerichtete Minimalfahrstufe. Mit dieser Geschwindigkeit zieht der Zug nach dem
Abbremsen bis zum Haltemelder vor.
Hier wird die Fahrstufe des Lokdecoders auf Null geschaltet und der Zug
hält endgültig an.
In meinem Schattenbahnhof befindet
sich der Bremsmelder 300 cm vor dem
Haltemelder. Daher habe ich bei mir
dem Bremsmelder als Wegstrecke 300
cm zugewiesen. Die Fahrstufe der
„Schleichfahrt“ bis zum Haltemelder ist
bei den Loks sehr unterschiedlich und
auch davon abhängig, ob Loks mit Decoder ausgerüstet sind, die über eine
Lastregelung verfügen oder nicht. Hier
ist bisweilen ein wenig Experimentieren angesagt.
Die Wirkung der im Decoder eingestellten Verzögerung (CV4) oder auch
mechanisch bedingter Verzögerungen
kann das Programm beim Berechnen
von Bremswegen und Haltepunkten
berücksichtigen, indem für jede Lok ein
so genannter „Bremsausgleich“ gemessen wird, der bei Bedarf noch Nachjustiert werden kann.
Spezielles und Nützliches
Der TrainController bietet aber noch
weitere Funktionen, die nicht nur für
vorbildgerechtes Verhalten genutzt
werden können. Das Programm schaltet den Dampfgenerator in der Lok über
einen Funktionsausgang des Lok-Decoders schon kurz vor der Abfahrt ein.
Achtung: Je nach verwendetem Digitalsystem und Decoder muss ein „analo74
ger“ oder ein „digitaler“ Dampfgenerator eingebaut werden. „Analoge“ Generatoren haben eine wesentlich höhere
Stromaufnahme als die „digitalen“; sie
beginnen dafür aber nach dem Einschalten schneller zu „rauchen“. Hier
muss die Belastbarkeit des entsprechenden Decoderausgangs unbedingt
beachtet werden.
Dampf und Geräusche können an
passender Stelle auf der Anlage einbzw. ausgeschaltet werden. So lassen
sich die Aufforderungen der „Läuten“und „Pfeifen“-Tafeln ohne Sound in der
Lok an Ort und Stelle durch stationäre
preiswerte Geräuschgeneratoren auslösen. Gleiches gilt für das Quietschen
von Bremsen im Bahnhof oder das
Quietschen und Pfeifen von Spurkränzen in speziellen Weichen und engen
Radien.
Ähnliches gilt für Beleuchtungen von
Reisezugwagen. Der große Vorteil liegt
nähmlich darin, dass sich die Beleuchtungen der Reisezugwagen und auch
Rauchgeneratoren im Tunnel und vor
allem in Schattenbahnhöfen deaktivieren lassen. Dadurch wird der Stromverbrauch und somit die Belastung des
Fahrstromboosters reduziert. Während
des automatischen PC-Betriebs ist
gleichzeitig auch manueller Fahrbetrieb möglich. Über den Handregler lassen sich Rangierfahrten ausführen,
während der Zugverkehr im Hintergrund weiterläuft. Auch vom Programm automatisch gesteuerte Loks
können „angesprochen und übernommen“ werden. Das macht besonders
Spaß, wenn der eingetroffene Güterzug
aufgelöst und neu zusammengestellt
werden muss und sich dieser danach
wieder nach einem entsprechenden
Fahrauftrag in den Zugverkehr einreiht.
Fazit
Die Arbeiten für den digitalen Fahrbetrieb sind nun fast abgeschlossen; jetzt
kann ich mich dem Landschaftsbau
widmen. Den Schritt zur Digitalisierung
habe ich nicht bereut. Im Gegenteil, die
Entwicklung des computergestützten
Fahrbetriebs ist für mich wie das Salz
in der Suppe und lässt auch eine fertige Anlage nicht so schnell langweilig
werden.
Ulrich Pukatzki
MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 3
Digitale Modellbahnsteuerung mit Linux
Im Zeichen des Pinguins
Für seine digital gesteuerte Gartenbahn suchte Peter Samulat
eine preiswerte, komfortable und funktionelle Alternative zu den
herkömmlichen Digitalsystemen. Seine Suche führte ihn zu einer
computergestützten Lösung mit Linux als Betriebssystem, über
deren Voraussetzungen und Möglichkeiten er berichtet.
A
uf dem Markt sind eine Vielzahl
von digitalen Steuerungssystemen
verfügbar. Die Idee ist eigentlich immer
ähnlich: In einer Zentrale werden die
Steuerbefehle eingegeben und über einen Verstärker (Booster) an die Modellbahnanlage gegeben. Dort empfangen in den Loks und an anderen aktiven Komponenten eingebaute Decoder
diese Signale und führen die „bestellten“ Aktionen aus.
Der PC wird oft als zusätzliche Komponente, quasi als multifunktionales
Steuergerät, in ein solches Digitalsystem eingebaut, z.B. zur grafischen
Darstellung von Anlagenzuständen
oder auch zur Fahrplansteuerung.
Kaum zu glauben, aber bei einigen Digitalsystemen muss dafür sogar noch
ein Interface gekauft werden!
Warum erzeugt der PC eigentlich
nicht die Steuersignale direkt? Technisch gesehen ist das kein Problem. Die
Protokolle sind bekannt und die Ausga76
be der digitalen Steuersignale erfolgt
dann z.B. über die serielle Schnittstelle
an den Booster. Eine Zentrale wird
nicht mehr benötigt.
Für die Betriebssysteme Windows
und Linux existieren „Digitalprojekte“,
die genau diese Aufgabenstellung gelöst
haben. Stellvertretend soll hier das auf
dem freien Betriebssystem Linux basierende „Digital Direct for Linux“
(DDL) vorgestellt werden. Informationen zu einem Windows-basierten Projekt DDW Server (Digital Direct for Windows) finden Sie im Buch von Michael
Gräfe (s. Quellenverzeichnis S. 82). Das
ursprünglich von dem Finnen Linus
Thorvalds entwickelte Betriebssystem
Linux hat sich in den letzten Jahren zu
einem echten Geheimtipp entwickelt.
Anders als bei dem viel bekannteren
Microsoft-Betriebssystem ist diese Software frei verfügbar, sie kostet also
nichts und darf ohne Einschränkung
kopiert und verteilt werden. Linux und
viele der unter Linux laufenden Programme sind „Open Source“. Damit ist
der gesamte Programmcode verfügbar
und jeder Programmierer kann eigene
Weiterentwicklungen auf dieser Basis
anstellen. Und die Idee funktioniert:
Weltweit arbeiten tausende von Programmierern ständig an der Weiterentwicklung von Linux. Inzwischen ist
Linux auch für viele Firmen interessant, weil es von Funktion und Bedienung her dem seit vielen Jahren bewährten Unix entspricht. Und Linux
kann auf fast jeder Computerhardware
laufen – damit sind auch gerade ältere
PCs noch sehr gut für den Einsatz unter Linux geeignet.
Für den Modellbahner mit grundlegenden PC- und Linux-Kenntnissen ergeben sich eine Reihe von speziellen
Vorteilen, die in dieser Vielzahl und
Kombination kaum von fertigen Zentralen geboten werden können:
• DDL ist ein Open-Source-Projekt und
steht unter der GNU Public License
(GPL). Die DDL-Software darf somit
frei benutzt und auch frei weitergegeben werden. Im Klartext: Diese
Software kostet ebenso nichts wie
auch das Betriebssystem Linux! Und
alle Programme stehen für die eigene
MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 3
Links: Grafische Oberfläche als Nachbildung des SpDrS60 mit allem für die Modellbahn
erforderlichen Komfort und den vorbildentsprechenden Sicherungseinrichtungen.
Grafik linker Pinguin: c`t; Grafik rechter Pinguin: Larry Ewing/Simon Budig
Die Leistungsdaten von DDL im Überblick
• Digitale Modellbahnsteuerung ohne spezielle Hardware der Modellbahnhersteller
• Digital fahren und schalten, d.h., Lok- und Schaltdecoder können verwendet werden.
• Multiprotokollfähig. Der Parallelbetrieb von Märklin-Digital und NMRA-DCC (Lenz,
Roco, Digitrax, Zimo, …) im gleichen Digitalstromkreis ist möglich.
• Direkte Ansteuerung der 27 Fahrstufen bei neueren Märklin-Decodern (60901/60902/
60904)
• Unterstützung erweiterter Möglichkeiten von Drittanbietern im System Märklin (z.B.
256 Lokadressen, 28 Fahrstufen)
• Unterstützung der empfohlenen Standards im System NMRA-DCC. (14, 28 und 128
Fahrstufen, 10366 Lokadressen, 4 Zusatzfunktionen)
• Unterstützung von Rückmeldemodulen (s88-Module und kompatible Selbstbauten)
• vier s88-Busse (Also bis zu 124 s88-Module an einem PC. Maximal sind 1984 Rückmeldekontakte möglich!)
• Unterstützung eines Programmiergleises
• Komfortable Programmierung von NMRA-DCC- und Uhlenbrock-Decodern
• Netzwerkfähig, d.h. flexibel erweiterbar (Client/Server-Prinzip
• „Open Source“, d.h. frei verfügbar und von jedermann bei Bedarf erweiterbar: Der
Quellcode steht zur Verfügung.
• kompatibel zum Simple Railroad Command Protocol (SRCP)
Weiterentwicklung im Sourcecode
zur Verfügung.
• Die Hardwareanforderungen von Linux und DDL sind sehr niedrig. Es
reicht tatsächlich schon ein 386er-PC,
für die irgendwann sicherlich gewünschte grafische Oberfläche sollte
es schon ein Pentium-PC sein. Neue
Hardware braucht in der Regel nicht
gekauft zu werden. Ein preiswerter,
gebrauchter PC reicht.
• DDL ist für die Steuerung einer kleinen Anlage ebenso geeignet wie für
Großanlagen. Bei Bedarf können sich
sogar mehrere PCs die Arbeit teilen,
da DDL nach dem Client-Server-Prinzip aufgebaut ist. Auf einem PC läuft
die DDL-Software, dort existiert ein
„Serverdienst“, an dem dann ein oder
mehrere Steuerprogramme (die Clients) ihre Daten abgeben. Serverund Client-Programme laufen in der
Regel auf dem gleichen Rechner, über
ein Netzwerk können diese Funktionen aber auf beliebige PCs verteilt
werden.
• Zur eigentlichen Steuerung der Modellbahn stehen viele Oberflächen
(Clients) zur Verfügung. Angefangen
von der direkten Befehlseingabe per
Kommandozeile über eine einfache
MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 3
grafische Oberfläche zur Steuerung
von Lokomotiven und Weichen bis
hin zu einem dem Vorbild nachempfundenen Gleisbildstellwerk gibt es
eine große Auswahl. Natürlich können Erweiterungen auch selbst programmiert werden.
• Mit ddsh steht eine Linux-Shell für
DDL zur Verfügung, innerhalb derer
auch komplizierte Funktionsabläufe
über selbst geschriebene Programme
(Skripte) automatisiert werden können.
Was wird jetzt tatsächlich an Hardware und Software benötigt um eine
Digitalsteuerung mit DDL aufzubauen?
Der PC kann tatsächlich ein für die
Büro- (oder Spiel-) Arbeit schon lange
nicht mehr ausreichender Pentium-PC
ab etwa 150 MHz Taktfrequenz sein.
Die Grafikkarte sollte 800 x 600 Punkte Auflösung bieten, an Schnittstellen
zur Außenwelt reicht ein serielles Interface zum Anschluss eines Boosters.
Sollen Rückmeldungen (s88-Rückmeldebus) verarbeitet werden, werden diese über eine parallele Schnittstelle
(Druckeranschluss) und ein kleines,
leicht selbst aufzubauendes Interface
eingelesen.
Die Verstärkung des von der seriellen
SOFTWARE
Schnittstelle abgegebenen digitalen
Steuersignals erfolgt über einen geeigneten Booster. Hier können nahezu alle
auf dem Markt erhältlichen Fertigbausteine (z.B. Märklin 6604, Märklin
6015/17) oder Eigenbauten auf Basis
von Bausätzen verwendet werden, wie
sie z.B. preiswert von Conrad angeboten werden. Für die Auswahl der Decoder gibt es dann kaum noch Einschränkungen: Eigentlich kann fast alles angesteuert werden, was auf dem
Markt in Form von Bausätzen oder Fertigbausteinen verfügbar ist.
In den meisten Fällen wird für Linux
eine fertige Distribution wie RedHat 7.2
oder SuSE 8.0 zum Einsatz kommen.
So eine Distribution kostet dann zwar
ein paar Euro – man erhält dafür aber
eine sehr gute Sammlung von Programmen, eine Installationssoftware
und eine schriftliche Dokumentation.
Wer es ganz umsonst haben möchte,
lädt sich Linux direkt aus dem Internet
auf den PC. Die Installation ist gar nicht
mehr so aufwändig und kann auch mit
geringen Vorkenntnissen erfolgen. In
der Regel stehen sehr gute „Assistenten“ zur Verfügung, die die für DDL notwendige Linux-Standardinstallation erleichtern.
Das Protokoll SRCP
Das DDL-Projekt von Torsten Vogt basiert auf dem Simple Railroad Command Protocol (SRCP) in der aktuellen
Version 0.7.3. Eine neuere Protokollversion (0.8.0) ist bereits fertig, wird
aber noch nicht von der hier vorgestellten Software unterstützt.
Das SRCP ist ein auf Netzwerkdiensten (TCP) basierendes Internetprotokoll
zur Steuerung und Programmierung
von digitalen Modelleisenbahnanlagen.
Beschrieben wird ein Befehlssatz zur
Client-Server-Kommunikation zwischen Serverprozessen zur Steuerung
von digitalen Modelleisenbahnen und
deren Clients. Serverprozesse sind entweder Software-Signalgeneratoren
oder Treiber für Hardware-Interfaces.
Clients sind typischerweise Steuerungsprogramme. In der Einleitung zu
SRCP 0.7.3 heißt es zu Idee und Funktion dieses Protokolls:
• Ein SRCP-Server dient dazu, Informationen von einer Modellbahnanla77
ge einzulesen und entsprechenden Die Hardware
Der Booster
Clients in einem IP-Netzwerk verfügbar zu machen. Im Gegenzug führt er Die grundlegende Hardwarestruktur ei- Der Booster ist das Verbindungsglied
Befehle der Clients auf der Modell- nes digitalen Steuerungssystems wurde zwischen dem PC und der Modellbahnbahnanlage aus. Ein SRCP-Server im ersten Kapitel schon kurz vorge- anlage. Er verstärkt das über die seripflegt keinen Anlagenstatus (Wei- stellt. Hier sollen nun die notwendigen elle Schnittstelle abgegebene digitale
chenstellung etc.) und verfügt nicht Komponenten genauer betrachtet und, Steuersignal und liefert einen Ausüber Informationen über die Anlage wo notwendig, auch beispielhaft gezeigt gangsstrom von 3 Ampere oder mehr.
selbst (Gleispläne, Verdrahtung usw.). werden, was an Technik sinnvoll ein- Für das DDL-Projekt können fast alle
auf dem Markt verfügbaren Booster
• Hauptzweck ist es, verschiedene Digi- zusetzen ist.
Einen neuen PC nur für den Einsatz eingesetzt werden, gleich ob es sich um
talsysteme einheitlich ansprechen zu
können. Ein Client muss sich nicht als DDL-Server zu kaufen ist wirklich Fertiggeräte, Bausätze oder Selbstbauprojekte handelt (Exemplamehr mit den Details eirisch sollen anschließend
ner Digitalsteuerung ausDer DDL Client J-Man im Überblick
auch zwei Beispiele für geeigeinander setzen.
• Grafische Bedienoberfläche
nete Geräte folgen). Erwäh• Der SRCP-Befehlssatz benenswert sind auch Eigensteht aus Kommandos,
• 80 Loks mit Märklin-Decoder (256 Loks bei zusätzlichem Einbauten, wie sie von Dr. Froitzdie direkt das Verhalten
satz von Uhlenbrock-Decodern) und 10126 Loks mit NMRAheim oder Dr. König im Interdes Servers betreffen,
DCC-Decoder sind gleichzeitig steuerbar.
net veröffentlicht wurden.
und aus Kommandos, die
• Bequeme Bedienung mit Tastatur und/oder Maus
für die Decoder der Mo• Handreglerunterstützung (Selbstbauhandregler mit Poti,
dellbahnanlage bestimmt
Einschaltsignal und
Gamepad)
sind. Weiterhin werden
• Grafische Anzeige aller Lokdaten
Kurzschlussanzeige
Kommandos, die die Ver• Lokomotiverwaltung
Einige Booster benötigen ein
arbeitung von Rückmel• Unterstützung der gängigen Decoder für Märklin-Digital
Einschaltsignal oder können
dungen betreffen, spezifi• Unterstützung von NMRA-DCC-Decoder
dem Signalgenerator Kurzziert.
• Lokzustände werden dauerhaft gespeichert.
schlüsse anzeigen. Das DDL• Der Server kann über ei• Mehrfachtraktionen
Daemon-Programm erddcd
gene Informationsgenekann beide Signale bedienen,
ratoren wie ein Zeitge• Ansteuerung von Schaltdecodern (Weichen, Signale)
dazu werden die Anschlüsse
bermodul verfügen, das
• Fahrstraßen
DTR (Pin 20 (25-pol.)) und
alle Clients mit einer ein• Ausführung und Kontrolle von ddsh-Scripten
DSR (Pin 6 (25-pol.)) der seriheitlichen Modellzeit ver• Anzeige der Rückmeldungen von s88-Modulen
ellen Schnittstelle genutzt.
sorgt.
• Anzeige von virtuellen Geschwindigkeiten der Lokomotiven
• DTR ist nach dem Start von
Im DDL-Projekt werden
erddcd inaktiv (-12 V) und
diese Funktionen durch ein
wird erst dann aktiv (+12 V) gesetzt,
Linux-Programm mit dem Namen erd- kaum sinnvoll und sollte nur bei sehr
wenn der Digitalstrom eingeschaltet
dcd erfüllt. Das Programm läuft als Hin- großen Anlagen ernsthaft in Erwägung
wird. Wird der Digitalstrom ausgetergrundprozess (Daemon) und wartet gezogen werden. DDL als vorübergeschaltet, wird DTR wieder auf inaktiv
als Serverprozess darauf, Anfragen von hende Zusatzaufgabe für einen sowie(-12 V) gesetzt. Über diese Steuerleieinem Clientprozess zu bearbeiten und so für andere Zwecke vorhandenen PC
tung kann ein Booster ein- und ausdann die entsprechenden Steuersigna- oder als echte Herausforderung für
geschaltet werden.
le an der seriellen Schnittstelle zu er- einen älteren, sonst kaum noch nutzzeugen. Da SCRP auf TCP basiert, brau- baren PC ist ein guter Ansatz. Da als • Die Steuerleitung DSR wird ständig
von erddcd überwacht. Im Betriebschen dabei Server- und Clientprozesse Betriebssystem Linux zum Einsatz
modus muss der Booster DSR auf innoch nicht einmal auf dem gleichen PC kommen wird, wird es vielleicht zweckaktiv (-12 V) setzen. Bei einem Kurzzu laufen: alle Funktionen können über mäßig sein, eine weitere Festplatte in
schluss wechselt der angeschlossene
das TCP/IP-Netzwerk genutzt werden! den PC einzubauen, die dann dieses BeBooster DSR auf aktiv (+12 V). erddcd
Bleibt dann eigentlich nur noch die triebssystem als zweite Bootoption zur
erkennt dann den Kurzschluss und
Frage, ob für einen solchen Server auch Verfügung stellt (dies als „Workaround“
beendet nach einer einstellbaren Releistungsfähige Client-Programme zur für hartnäckige Windows-User). Die
aktionszeit den Digitalstrom. DTR
Verfügung stehen. Und ob! Von der Aufteilung (Partionierung) und damit
wird dann auf inaktiv gesetzt.
Kommandozeile über einfache grafi- gemeinsame Nutzung einer Festplatte
Die Kurzschlussüberwachung muss
sche Oberflächen bis hin zum komple- ist auch möglich.
Benötigt werden eine serielle und beim Aufruf von erddcd mit den Paraxen Gleisbildstellwerk ist eigentlich fast
jeder Wunsch erfüllt. Per selbstge- eine parallele Schnittstelle. Das dürfte metern -c oder -C eingeschaltet werden.
schriebenem Shellscript (mit dem kein Problem sein, selbst wenn der PC Verwendet man -C, wird die DSR-Leischon erwähnten ddsh) können kom- noch eine Maus an der ersten seriellen tung invers behandelt, d.h. der Booster
plizierte Funktionsabläufe vollständig Schnittstelle erfordern sollte. Soll spä- muss DSR ständig auf +12 V halten, nur
automatisiert werden. Und der erfah- ter mit einer grafischen Oberfläche ge- im Falle eines Kurzschlusses muss er
rene Programmierer schreibt sich sei- arbeitet werden, ist eine Bildauflösung DSR auf -12 V setzen. Beispiel:
# ./erddcd -c 500000
ne spezielle Anwendung auf Basis des von 1024x768 Bildpunkten sehr zu empja vollständig bekannten SCRP oder fehlen. Grundsätzlich reicht aber auch aktiviert die Kurzschlussüberwachung.
schon eine Textoberfläche völlig aus.
Reaktionszeit: 0,5 sec (500000 msec).
nach Analyse des Sourcecodes selber.
78
MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 3
Das Client-Server-Prinzip: In diesem Beispiel
werden zwei Serverprozesse (Die DDL-Daemons) von vier unabhängigen DDL-Clients
gesteuert. Rechts: Der DDL-Client J-Man mit
seiner grafischen Bedienoberfläche. Im Terminalfenster rechts ist die Startsequenz
eines DDL-Daemon zu sehen.
Conrad-Bausatz 212075
Von der Firma Conrad werden mehrere Booster als Bausatz angeboten. Ein
schon älteres Modell ist der von der Firma Tams (www.tams-online.de) hergestellter Booster mit der Conrad-Bestellnummer 212075. Der Preis (ohne Trafo und Gehäuse) liegt bei ca. € 40,–. Der
Booster ist auf einer Platine von 100 x
160 mm aufgebaut und liefert einen
maximalen Ausgangsstrom von 3 Ampere. Insgesamt ein einfach aufzubauendes und seit langer Zeit zuverlässig
funktionierendes Gerät. Der Anschluss
an den PC erfolgt lediglich mit zwei Leitungen:
Leitung 1 Leitung 2
PC (Sub „D“ 9p) pin 3
pin 5
PC-Signal
TXD
GND
Booster
R
G
Booster-Anschluss DATA
GND
Die Ausgangsspannung dieses Boosters wird über ein Relais geschaltet, das
erst nach einem Tastendruck anzieht.
Im Kurzschlussfall wird der Booster
über dieses Relais automatisch von der
Anlage getrennt. Ein Einschaltsignal
wird nicht benötigt. Ein Kurzschlusssignal wird nicht erzeugt.
Selbstbauprojekt Bogobit
Ein interessantes Selbstbauprojekt gibt
es bei Siegfried Grob (s. Quellenverz.).
Die Eckdaten dieses Boosters sind:
• Belastbar ca. 5-6 A bei guter Kühlung
der Leistungstransistoren,
• Kurzschlusserkennung und Abschaltung (mit Rückmeldung an erddcd),
MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 3
• Optokoppler, dadurch keine Fremdspannung zum Rechner,
• Start/Stop-Taster, Optische Anzeigen:
Spannung, PC-ONLINE, Datensignal,
• Extraspannungs-Ausgang für andere
Verbraucher.
Mehr Informationen hierzu gibt es auf
den WWW-Seiten von Siegfried Grob.
Programmiergleis-Anschluss
Bei den meisten in Lokomotiven einzubauenden Digitaldecodern lassen sich
die dort gespeicherten Einstellungen
durch einen Programmiervorgang ändern. Der Decoder verbleibt zu diesem
Zweck in der Lok und wird mit speziellen Befehlen programmiert, wobei
NMRA-DCC-komforme Decoder auf
Programmierbefehle eine Quittierung
senden. Diese Quittierungen müssen
nun von der Software der Programmierzentrale erkannt werden.
Benötigt wird dazu ein spezielles Programmiergleis, d.h. ein kurzes, vom
Rest der Anlage getrenntes Gleisstück,
das mit einer speziellen Schaltung sowohl am Booster wie auch an der seriellen Schnittstelle des PC angeschlossen
wird. Einen Vorschlag dazu zeigt die
Schaltung auf der nächsten Seite unten
links. An der seriellen Schnittstelle werden die Steuerleitungen RTS (Pin 4 (25pol.)) und RI (Pin 22 (25-pol.)) genutzt.
Wird ein solches Programmiergleis
verwendet, darf der erddcd-Daemon
nicht mit aktiviertem Ringindikatorcheck gestartet werden (Programm-Option). Grundsätzlich funktioniert die
Programmierung auch ohne diese
Schaltung, jedoch ist die Software dann
nicht in der Lage die Quittierungen des
Decoders auszuwerten. Ein wichtiger
Hinweis: Das Programmiergleis darf
nur zur Programmierung der Decoder
verwendet werden! Die genannte
Schaltung darf niemals in einem Fahrstromkreis benutzt werden.
Um einen Decoder programmieren
zu können, wird jetzt nur noch ein
dafür geeigneter DDL-Client benötigt.
Die später vorgestellten Programme
nrma_ programmer und uhl_programmer sind hier sehr gut geeignet.
Einlesen von Rückmeldungen
Um eine echte Steuerung der Modellbahnanlage zu realisieren, müssen
auch Rückmeldungen eingelesen und
verarbeitet werden können. Und diese
Anforderung kommt in der Regel sehr
schnell: Es muss ja nicht immer gleich
ein Gleisbildstellwerk nach SpDrS60
sein, in dem auch die aktuellen Zustände angezeigt und Fahrstraßen automatisch aufgelöst werden. Schon eine einfache Blockstreckensteuerung benötigt
Rückmeldungen aus der Anlage. Der
DDL-Daemon unterstützt den s88Rückmeldebus. Eine weitere Möglichkeit auf Basis von PC-Interfacekarten
mit dem Intel 8255 wird entwickelt.
Der s88-Rückmeldebus
Der s88-Bus übermittelt Informationen
aus der Modellbahnanlage an die
Steuerung. Er wurde von der Firma
Märklin entwickelt und hat seinen Namen nach einem Rückmeldemodul dieses Herstellers erhalten.
79
Ein einzelner s88-Bus kann bis zu 31
Rückmeldemodule mit jeweils 16 Eingängen aufnehmen und damit zu 496 Bit
(62 Byte) einlesen. Der aktuelle Datenbestand des gesamten s88-Busses wird
von der Steuerung seriell eingelesen.
Der DDL-Daemon kann über eine
parallele Druckerschnittstelle Daten
von bis zu vier s88-Bussen einlesen.
Soll nur ein Bus angeschlossen werden,
so erfordert dies nur einen einfachen
Zwischenstecker. Bei bis zu vier Modulen an einer Druckerschnittstelle muss
eine zusätzliche Hardware folgen.
Da der PC in der Regel bis zu drei
Druckerschnittstellen unterstützt, kann
die Anzahl der Rückmeldemodule noch
weiter erhöht werden. Dazu sind dann
aber auch bis zu drei DDL-Daemons zu
starten, da jeweils immer nur eine
Schnittstelle unterstützt wird. Die s88Module werden wie bei SRCP spezifiziert angesprochen.
Die Rückmeldemodule benötigen eine
geregelte Versorgungsspannung von 5
Volt. Dafür sollte in jedem Fall ein eigenes Netzteil verwendet werden, z.B.
auf Basis des preiswerten Reglerbausteines 7805 (möglichst sogar für jeden
Bus ein eigenes Netzteil).
Weitere Informationen zur Implementierung des s88-Supports im DDLProjekt gibt es auf den WWW-Seiten
von Martin Wolf.
Einen s88-Bus anschließen
Der Anschluss eines einzelnen s88-Busses erfolgt über einen einfachen Adapter direkt an der parallelen Druckerschnittstelle des PC (Abb. rechte Seite
Anschluss eines
Programmiergleises
80
Booster aus
einem ConradBausatz in einem
ansprechenden
Gehäuse
oben). Die Anschlussbelegung zeigt die
unten stehende Tabelle (zur Info sind
die Signalnamen des s88-Busses und
der parallelen Schnittstelle angegeben).
Ein Nachteil soll nicht verschwiegen
werden: Da der s88-Bus direkt an der
PC-Schnittstelle betrieben wird, können
Kurzschlüsse oder Überspannungen
zur Zerstörung dieser Schnittstelle
führen. Also ist besondere Vorsicht geboten! Aus Sicht des DDL-Daemon hat
der einzelne s88-Bus immer die Busnummer 1, die SCRP-Portnummern
sind 1 bis 496.
Kurzschlüsse können sich hier nur auf
den betroffenen Bus auswirken. Im
schlimmsten Fall muss das entsprechende Treiber-IC (74LS241) ausgewechselt werden.
Der Daemon erddcd liest die Daten
aus den angeschlossenen Bussystemen
gleichzeitig ein. Über SCRP werden alle
Ports in einer fortlaufenden Nummerierung angesprochen.
s88-Bus-Nr.
1
2
3
4
Bis zu vier s88-Busse an einer
parallelen Schnittstelle
Erste SCRP-Port-Nr.
1
497
993
1489
Werden weitere Rückmeldeports benötigt, so können bis zu zwei weiterere
Daemons gestartet werden, die dann
die zweite und dritte parallele Schnittstelle dieses PC ansteuern. Aber mal
ehrlich – dies dürfte selbst für Großanlagen kaum mehr notwendig sein.
Eine einfach aufzubauende und preiswerte Zusatzschaltung von Martin Wolf
ermöglicht den Anschluss von bis zu
vier s88-Bussen an einer Druckerschnittstelle. Überspannungen und
PC (Sub „D“ 25p)
PC Signal
Pin am s88-Bus
Signal s88
10
18
2
3
4
–
ACK
GND
D0
D1
D2
–
1
2
3
4
5
6
DATA Bus 1
GND
CLOCK
LOAD
RESET
+ 5 Volt
Besetztmelder zum
Anschluss an ein s88Rückmeldemodul
MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 3
Schaltplan des Interface zum Anschluss von vier s88-Rückmeldebussen.
Es erlaubt die Abfrage von 1984 Meldestellen. Mehr als genug auch für
große Modellbahnanlagen.
s88-Interface auf einer Lochrasterplatine mit eigenem Netzteil
S88-Parameter in der erddcdKonfigurationsdatei
Standardmäßig wird der s88-Bus an
der ersten parallelen Schnittstelle des
PC betrieben. Bei Bedarf können diese
und weitere Einstellungen entweder
aus der Kommandozeile über die Startparameter des Daemons oder in der
Konfigurationsdatei geändert werden.
In der Konfigurationsdatei erddcdrc
sind diese Einträge zu finden:
s88-ioadr: 0x378 # hex base addr of
parallel port e.g. 0x378
Auswahl der parallelen Schnittstelle,
an der der s88-Bus betrieben wird
(hier: LPT1). Weitere erlaubte Adressen
sind 0x3BC und 0x278. Soll eine andere Adresse zum Einsatz kommen, muss
der Quelltext entsprechend erweitert
und neu kompiliert werden.
s88-clock-scale: 35 # recommended: 35
Um die Kompatibilität mit den original Märklin-Produkten zu erhalten,
MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 3
wird über diesen Parameter die Taktfrequenz zum Einlesen der Daten auf
ca. 8 kHz heruntergesetzt. Der Daemon
schreibt dazu jeweils 35-mal die gleichen Daten zur Schnittstelle. Technisch
sind weit über 100 kHz möglich.
s88-refresh: 100 # recommended: 100
Die Daten aus dem s88-Bus werden
nicht ständig eingelesen, sondern nur
in dem hier einstellbaren Zeitabstand
(in Millisekunden). Bis zum nächsten
Aktualisieren werden die Daten im PC
zwischengespeichert.
Der Daemon erddcd unterstützt auch
preiswerte i8255-Karten. Derzeit fehlt
zu diesem Thema noch Dokumentation
und Unterstützung durch die Clients.
Weitere Information hierzu gibt es bei
Kurt Harders ([email protected]).
In der Konfigurationsdatei erddcdrc
ist die Basisadresse der i8255-Karte
einstellbar:
si8255-device:/ dev/port# e.g./ dev/
port
Hinweise zum Decodereinsatz
Derzeit kann der DDL-Daemon erddcd
Datenpakete für das alte Märklin-Protokoll (Protokollkennung: M1), für das
neue Märklin-Protokoll (Protokollkennung: M2), für diverse Erweiterungen
dieses Protokolls (Protokollkennungen:
M3, M4, M5) und für NMRA-DCC-kompatible Decoder (Protokollkennungen:
NB, N1, N2, N3, N4) erzeugen.
Decoder, die nur das alte MärklinProtokoll verstehen, sind C90 (6090),
C80 (6080) und alte Delta-Decoder. Das
neue Märklin-Protokoll verstehen
60901, 60902, neue Delta-Decoder und
alle Decoder von Uhlenbrock (DGL750,
DGL751, DAL770, DGR755).
Es können alle NMRA-DCC-kompatiblen Decoder eingesetzt werden. Der
Daemon kann Pakete des NMRA-Standards mit kurzer 7- oder langer 14-bitAdresse, 14, 28 oder 128 Fahrstufen
und bis zu vier Zusatzfunktionen er81
Quellenverzeichnis
• DDL – Digital Direct for Linux
Multiprotokoll-Controler und Steuerungssoftware für digitale Modelleisenbahnen, Torsten Vogt
http://www.vogt-it.com/OpenSource/DDL/
• Digital Direct für Windows
Michael Gräfe
http://home.snafu.de/mgrafe/
• Der S88-Rückmeldebus und das DDLProjekt, Martin Wolf
http://www.stud.mw.tu-muenchen.de/
~mw7/familie/martin/hobby/modellbahn/s88/s88.html
• Das DER_MOBA Digitalprojekt
http://www.der-moba.de/Digital/
• Grafisches Gleisbildstellwerk nach
Bundesbahnvorbild (SpDrS60)
Stefan Preis
http://www.linux-modellbahn.de
• Bogobox-Booster, das Selbstbauprojekt
Siegfried Grob
http://www.bogobit.de
• Selbstbauprojekt Booster
Dr. Froitzheim
http://www-vs.informatik.uniulm.de/Mitarbeiter/Froitzheim/delta/
• Dr. Königs Märklin Digital Anlage
Dr. Michael König
http://home.arcor.de/dr.koenig/digital/homepag.htm
zeugen. Decoder mit der gleichen kurzen und langen Adresse können parallel betrieben werden. Damit stehen
10366 NMRA-DCC-Adressen zur Verfügung.
Der Daemon kann auch Signale für
die alten Märklin-Funktionsdecoder
(z.B. im Tanzwagen) (Protokollkennung: MF) und zur Ansteuerung der
Schaltdecoder (M) erzeugen (k83 und
kompatible). Natürlich können auch
Schaltdecoder gemäß NMRA-DCC (N)
verwendet werden
Die Märklin-Varianten der Conrad4fach-Weichendecoder (Hersteller Littfinski, www.ldt-infocenter.de) arbeiteten nicht mit DDL und der seriellen
Schnittstelle des PC zusammen (es gibt
ein Timingproblem). Die NMRA-Varianten funktionieren mit DDL einwandfrei!
NMRA-DCC-Decoder sind so zu konfigurieren, dass sie nicht auf alternati82
ve Stromversorgung bzw. andere Digitalprotokolle reagieren. Dies erreicht
man, in dem man Bit 2 (Die Bit-Nummerierung beginnt bei 0!) von CV#29
auf 0 setzt. Dies ist zwar lediglich eine
Vorsichtsmaßnahme, aber dringend
durchzuführen!
Die Software
Um die Programme nutzen zu könnnen, muss auf dem Computer eine
Grundinstallation von Linux (SuSE 8.0
oder Redhat 7.2.) vorhanden sein.
Dann kann DDL Daemon installiert und
gestart werden.
Für SuSE-Linux steht kein fertiges
RPM zur Verfügung, so dass DDL aus
dem Quellcode kompiliert werden
muss. Voraussetzungen: gcc, lex (flex)
und yacc (bison) müssen auf diesem
Rechner vorhanden sein:
# cp ddl-xmas2001.tgz /tmp
# cd /tmp
# gunzip dll-xmas2001.tgz
# tar –xvf ddl-xmas2001.tar
# cd DDL-xmas2001
# ./configure
# make
# make install
# make clean
Die Installation erfolgt in /opt/DDL. Die
Konfigurationsdatei ist /opt/DDL/erd
dcdrc. Hier kann angegeben werden,
mit welcher Portnummer und mit welcher seriellen Schnittstelle der Daemon
arbeiten soll. Im hier vorgestellten Beispiel wird COM1 verwendet (also /dev/
ttyS1), um die erste serielle Schnittstelle für eine Maus oder für den USV Anschluss freizuhalten:
linux15:/ # /opt/DDL/bin/ddld start
erddcd startet
Client-Infoport von erddcd
Ruft man erddcd mit dem Parameter -i
auf, wird den Clients ein weiterer Port
(portnr+2, default: 12347) zur Verfügung gestellt. Nimmt ein Client über
diesen Port Verbindung zu erddcd auf,
so wird er ständig über Änderungen
bzgl. der Lokdecoder, die er oder andere Clients durchführen, informiert.
Beispielsweise nutzen die DDLClient-Programme monitor und J-Man
diese Möglichkeit. J-Man nutzt die gesendeten Informationen für einen internen Abgleich mit anderen Clients,
monitor ist ein einfaches Überwachungswerkzeug. Der Client-Infoport
funktioniert ebenfalls wie im SRCP spezifiziert.
Weiterhin zeigt der Client monitor,
wie die Informationen ausgewertet
werden können. Wie man die Informationen in Java auswerten kann, zeigt
der Quellcode von J-Man (Infoport
Event.java). Ganz besonders gut kann
man den Nutzen des Infoports erkennen, wenn man J-Man parallel zu einen
ddsh-Script betreibt. Wählt man im Lokomotiv-Controler-Fenster eine Lok
aus, die auch durch das Script gesteuert wird, kann man die Veränderungen
im Lokomotiv Controler-Fenster mitverfolgen.
Weitere Informationen zu DDLClient-Programmen wie Simpleclient
oder J-Man sowie deren Installation
und Systemvoraussetzungen findet der
Interessierte unter http://www.samulat.de/DDL. Hier wird auch die sehr
gute Nachbildung des Drucktastenstellwerks SpDrS60 von Stefan Preis (s. Aufmacherbild) berücksichtigt.
LGB-Anlage als Anwendungsbeispiel
Mir geht es wie sicherlich vielen anderen Modellbahnfreunden der großen
Spurweiten: Über die Jahre hat sich einiges an Modellbahnmaterial für eine
Anlage angesammelt, es fehlt aber an
Platz für den Aufbau einer stationären
Innen- oder Außenanlage. Es ist also
immer nur ein vorübergehender Aufbau möglich. Gerade hier werden die
Vorzüge einer digitalen Steuerung besonders deutlich: Gleich wie komplex
eine solche Anlage auch ist, es wird
kein besonderer Verdrahtungsaufwand
entstehen. Über die beiden Drähte, mit
denen der Booster an den Gleisen angeschlossen ist, laufen die Steuersignale für Loks, Weichen und die sonstigen aktiven Elemente. Wenn gewünscht, kommt noch der Anschluss
für den s88-Bus dazu.
Um gerade die teuren Weichen bei einem fliegenden Aufbau etwas vor mechanischen Beschädigungen durch allzu fest zupackende Kinderhände zu
schützen, habe ich eine aus mehreren
Weichen aufgebaute Gleisverbindung
auf einer ca. 60 x 120 cm großen Tischlerplatte fest montiert. Dieses Teil stellt
den Kern der immer wieder etwas anders aussehenden Anlage dar, die übrigen Gleisverbindungen laufen je nach
aktuellem Anlagenschema (z.B. „wichtige Transporte in die Sandkiste“ oder
„Auslieferung von Getränken während
einer Familienfeier“) immer wieder anders.
MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 3
Das rollende Material stammt nur
zum kleinen Teil von LGB, mehrere
Loks und viele Wagen stammen aus der
schon lange (leider, leider!) eingestellten Produktion von Playmobil, die damals sogar eine zweimotorige Lok umfasste! Alle Loks sind mit Decodern
nach NMRA-DCC ausgerüstet, die
Schalt- und Weichendecoder aus dem
Programm von Littfinski arbeiten nach
dem gleichen Protokoll. Die Weichensteuerung erfolgt über das virtuelle
SpDrS60, gefahren wird mit J-Man.
Handregler setze ich zurzeit noch nicht
ein.
Peter Samulat
[email protected]
Die Konfigurationsdatei /opt/DDL/erddrdrc
# erddcdrc
# config file for erddcd (electric railroad digital direct command daemaon)
# Torsten Vogt, Dezember 2001
serial-device: /dev/ttyS1
pid-file: /tmp/.erddcd.pid
# e.g. /dev/ttyS1
# e.g. /tmp/.erddcd.pid
srcp-port: 12345
enable-feedback-port: Yes
enable-info-port: Yes
# e.g. 12345
# Yes/No recommended: Yes
# Yes/No recommended: Yes
enable-maerklin: Yes
enable-nmradcc: Yes
# Yes/No
# Yes/No
Segment der digital gesteuerten Gartenbahn für den fliegenden Aufbau. Als digitale Zentrale und Steuerung fungiert ein PC mit dem freien System Linux.
Alle Abbildungen: Peter Samulat
Die Kommandozeilenparameter von erddcd
(Aufruf mit erddcd –h)
erddcd 1.4.0 (SRCP 0.7.1), Torsten Vogt
usage :
erddcd [options]
options:
-p <portnr>
(default: 12345)
-d <device>
(default: /dev/ttyS1)
-s <s88 io-adr>
(default: 0x378)
improve-nmradcc-timing: Yes
nmradcc-translation-routine: 3
# Yes/No recommended: Yes
# 1,2 or 3 recommended: 3
<s88 io-adr> = 0: disable s88 function
enable-usleep-patch: No
usleep-usecs: 500
# Yes/No recommended: No
# usecs to sleep,
recommended 100 - 5000
-T <s88 refresh>
force-run-as-root: Yes
force-fork-on-startup: Yes
# Yes/No recommended: Yes
# Yes/No recommended: Yes
enable-monitoring: No
# Yes/No recommended: No
-t <s88 clock scale> (default: 35)
(default: 100 ms)
-S <i8255_device> (default: /dev/port)
-f <pidfile>
(default: /tmp/.erddcd.pid)
-r
(enable feedback on portnr+1, default: 12346)
-i
(enable info channel on portnr+2,
default: 12347)
-c <delay>
(enable shortcut checking,
reaction delay in usec)
enable-shortcut-checking: No
inverse-dsr-handling: No
shortcut-failure-delay: 500
enable-ringindicator-checking: No
# Yes/No recommended: Yes,
if booster supports
# Yes/No recommended: Yes,
if booster supports
# wait usecs before handle
failure
# Yes/No recommended: No
s88-io-adr: 0x378
e.g. 0x378
s88-clock-scale: 35
s88-refresh: 100
# hex base addr of parallel port
i8255-device: /dev/port
# e.g. /dev/port
MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 3
# recommended: 35
# recommended: 100
-C <delay>
(same as -c, but inverse handling of DSR line)
-g
(enable ring indicator checking, default: OFF)
-m
(enable monitoring, default: OFF)
-v <version_nr>
(vers. of dcc transl. routine, default: 3)
-M <on|off>
(maerklin protocol, default: on)
-N <on|off>
(nmra dcc protocol, default: on)
-I
(improve nmra dcc timing, default: off)
-k <usecs>
(enable usleep patch, default: off)
-R
(don’t run erddcd as root, default: run as root)
-F
(don’t fork on startup, default: fork on startup)
-h
example: erddcd -p 12345 -d /dev/ttyS1 -M on -N off
83
GRUNDLAGEN
davon aus, dass sie richtig auf unserem
Display erscheint und können erwarten, dass sich die gewünschte Lok mit
dem gewählten Tempo und der richtigen Fahrtrichtung in Bewegung setzt.
Was dazwischen im System passiert,
braucht uns nicht besonders zu interessieren.
Hin und her auf vielen Ebenen:
Keine Nachricht
ohne Antwort
Zwischen System und Peripherie
Der digitalen Modellbahnsteuerung hat Einweg-Kommunikation
nie genügt. Doch: Wie weit sollte man den Aufwand treiben,
welcher verspricht, alles mit allem erfolgreich zu vernetzen?
D
er Begriff „Kommunikation“ ist
vielschichtig und man sollte schon
fast froh sein, dass die Kommunikationstechniker ihn quasi auf Zwergenmaß reduziert haben. Sehen wir also
ab von der zwischenmenschlichen
Kommunikation, welche vordergründig durch Sprache und Gesten erfolgt –
zwei Kanäle, die einander sogar widersprechen können. Und wenn wir in die
Tiefe gehen, dann spielen augenblickliche visuelle Eindrücke, Gerüche und
Geschmacksempfindungen die entscheidende Rolle. Wenn ich jemanden
„nicht riechen kann“, dann klappt es in
aller Regel auch nicht mit der Kommunikation und schon gar nicht mit der
Liebe.
Glücklicherweise streben unsere
Digitalkomponenten nicht nach diffusem Verständnis, nicht nach Liebe und
Glück. Sie stehen vielmehr im eng umrissenen Verhältnis von befehlen, empfangen und ausführen. Das macht die
Dinge überschaubar und begrenzt die
Anforderungen ans Digitalsystem.
Hin und her im System
Wie bei jedem elektronischen Rechner
gibt es auch innerhalb eines Digitalsystems emsigen Austausch in beiden
Richtungen. Wie zuverlässig und
schnell er abläuft, hängt ab vom Programm und von den Datenwegen.
Nicht einmal die Hersteller von DCCDigitalsystemen haben sich hier auf
einen einheitlichen Standard festlegen
können und wollen. So verwendet man
einen je eigenen Gerätebus: XpressNet
bei Lenz, LocoNet bei Digitrax, CanBus
bei Zimo. Märklin hat seinen I2C-Bus,
über den ursprünglich auch die Kommunikation für das Lenz-Format im
Märklin-Gleichstrom-Digitalsystem lief.
Selbstverständlich wirken diese Gerätebusse in zwei Richtungen, also bidirektional. Was z.B. in einen Speicher
„geschrieben“ wurde, muss im Anwendungsfall „gelesen“ werden können.
Wer schreibt, wer liest? – am Ende
natürlich wir, die Digital-Anwender.
Wir geben eine Lokadresse ein, gehen
Bidirektionale Kommunikation in
und zwischen
den Geräten
eines Digitalsystems: Die Zentrale bekommt
Eingaben vom Handgerät. Sie werden dahin
zurückgesendet und erscheinen auf dem Display. Dies
gilt auch für nicht direkt gemachte Eingaben. So sendet etwa
der „Rückholspeicher” in der Zentrale, welcher eine Liste der
zuletzt bedienten Loks enthält, diese auf Anforderung zum
Eingabegerät. Der Anwender kann nun eine dieser Loks ohne
komplizierte Adresswahl in Betrieb nehmen.
84
Mit der internen Kommunikation unserer Digitalsysteme können wir zufrieden sein. Allenfalls mangelt es noch an
überzeugenden Schnittstellen zwischen System und Anwender: Bei der
Bedienung von Universal-Eingabegeräten geht es bisweilen nicht ohne
Handbuch.
Doch selbst wer seine Digital-Anlage
nur manuell steuern möchte, wünscht
sich manchmal tatkräftige Unterstützung aus der Peripherie, also von Fahrzeugen und von Schaltartikeln. Die
Stellung von Weichen und Signalen
kann man prinzipiell über die üblichen
Digital-Rückmeldesysteme erfahren –
falls ein spezielles Gerät dafür angeboten wird. Gleiches gilt für die Besetztmeldung von Gleisabschnitten.
Die übliche Rückmeldung ist jedoch
nicht sehr informativ. Sie kann nur
„an“ oder „aus“ übermitteln, was bei
Weichen genügen mag, denn die haben
auch nur zwei Stellungen. Für die Stellung einer Dreiweg-Weiche braucht
man eben ein weiteres Bit. Bei der
Besetztmeldung fehlt jedoch die Information darüber, wer den entsprechenden Abschnitt besetzt hat.
Seit langem schon hat Zimo dieses
Problem gelöst. Hier gibt es eine Zugnummernerkennung. Dafür sind
zusätzliche „Gleisabschnittsmodule“
nötig, an welche auch Bremsstrecken
vor Signalen angeschlossen werden
können (vorbildentsprechender Sig-
Ging es in der Skizze links nur um die Kommunikation innerhalb des Systems, so kommt hier die zu steuernde Peripherie
hinzu, also Fahrzeuge und stationäre Elemente, wie etwa
Weichendecoder. Alle sollten auf einfachen Wegen rückmeldefähig sein. So entsteht ein Regelkreis, welcher prinzipiell vollständig ist. Vorteil für den Anwender: Man hat alle Möglichkeiten und kann entscheiden, welche man nutzen möchte.
MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 3
nalhalt). Auf Anzeigemodulen lassen
sich die Nummern auslesen. Ein
zusätzlicher Bus hierfür ist nicht erforderlich, denn die Kommunikation
erfolgt über den allgemeinen CanBus.
Alle Zimo-Lokdecoder und einige
wenige anderer Fabrikate funktionieren als Sender.
Seit ungefähr einem Jahr ist das
„Transponder“-Meldesystem von Digitrax auf dem Markt. Dieses eröffnet
einen Rückkanal über die Schienen (es
hat in dieser Hinsicht nichts mit dem
berührungsfreien Transponder-Hausschlüssel zu tun). Die Transponder
befinden sich im Fahrzeug und senden
je ihre eigene Adresse. Sie können
nachgerüstet werden oder befinden
sich bereits in einigen Digitrax-Decodern. Die Meldungen der Transponder
werden in Gleisabschnitten empfangen, welche mit Transponder-Decodern bestückt sind. Diese hängen am
LocoNet von Digitrax.
Kommunikation nach NMRA
Beide Systeme will die NMRA aus mehreren Gründen nicht zur DCC-Norm
machen. Im Normungsprozess befindet sich momentan eine Lösung, die
ursprünglich von Lenz stammt (MIBA
berichtete darüber schon mehrmals).
Lenz selbst nennt sie „Railcom“. Wieder braucht man ein Sendemodul pro
Lok sowie Empfänger am Gleis. Diese
werden bei Lenz an das XpressNet
angeschlossen. Digital-plus hat auch
schon ein Einsteigerset im Katalog; es
besteht aus drei Sendemodulen, einem
Empfänger und einer Anzeige für vierstellige Adressen. Als Nächstes ist eine
Schattenbahnhofs- und Blockstreckensteuerung auf dieser Basis angekündigt. Im Endausbau soll sogar das Auslesen von Decodereinstellungen auf
dem normalen Gleis möglich werden.
Prinzipiell muss also der Rückkanal
über die Schienen ebenso potent werden wie der Hin-Kanal.
Die Frage im Vorspann dieses Artikels lässt sich nicht so einfach beantworten. Der technische Aufwand steigt
auf jeden Fall und damit ergeben sich
Fehlerquellen, zumal das störungsgeplagte Gleis nicht mit einer eventuell
abgeschirmten Bus-Leitung zu vergleichen ist. Letztendlich wird es darauf
ankommen, ob sich der Anwender
diese ehrgeizige Lösung mit den vielen
Versprechungen leisten kann und will.
Doch einen Rückkanal mit mehr als
nur 1 Bit Information werden wir alle
freudig begrüßen.
Bertold Langer
MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 3
Zwischen dem Handgerät
und der Zentrale besteht
bidirektionale Kommunikation über den GeräteBus (GB, grün). Drahtlose Handgeräte brauchen
ebenfalls Hin- und Rückkanal etwa über ein Funkmodul (FM)
um die volle Funktionalität des Systems zu nutzen. Am augenfälligsten
wird dies, wenn auf dem Programmiergleis (P) Decodereinstellungen ausgelesen werden sollen. Handgeräte ohne Rückkanal, etwa ein schnurloses Telefon in der neuen
Konstellation von Lenz („PhoneAdaptor”), können dies nicht.
zu und von den
Ein-/Ausgabegeräten
Klassische Digital-Rückmeldesysteme, hier mit einem eigenen Meldebus (braun), melden 1-Bit-Nachrichten an die Zentrale. Sie teilen also mit, ob z.B. ein Meldeabschnitt
frei ist oder besetzt („0” oder „1”); mehr geht nicht.
Angenommen, als Ein-/Ausgabegeräte seien ein Interface und daran ein Computer
angeschlossen. In diesem Fall gelangt eine Besetztmeldung an den Computer, welcher sie der Adresse der betreffenden Lok zuordnet; dann leitet er einen Bremsvorgang ein. Da die Lok ihre Identität nicht preisgibt, muss der Computer vom Anfang
des Betriebs an alle verwendeten Loks von Meldestelle zu Meldestelle verfolgt
haben: „Lok 22 war eben in X, jetzt meldet sie sich aus X+1; X+1 mit Hp0, also Bremsbefehl verschicken.” Um etwa eine Bremsung für Lok 22 einzuleiten, muss also außer
der anonymen Meldung eine nicht im Digitalsystem selbst vorhandene Information
zusätzlich bereitgestellt werden.
Durch die Einführung
eines Rückkanals im
Gleisstromkreis
selbst können sich die
Lokadressen über
einen Adressmelder
(AM) der Zentrale
mitteilen. Voraussetzung dafür ist ein entsprechender „Sender” im Fahrzeug. Nun
wird das Bremsen vor rotem Signal fast zum Kinderspiel. Der Adressmelder wirkt
sozusagen als zusätzlicher automatisierter Handregler, welcher sich unverzüglich auf
Null stellt. Der Adressmelder denkt und handelt also: „Nr. 22 eingetroffen / anhalten /
Fahrstufe 0 für Nr. 22 an Zentrale senden”.
Die Bremszeit ergibt sich aus den Bremswerten des Decoders. Doch dürfte es prinzipiell möglich sein, den Adressmelder so zu gestalten, dass auch er auf die Bremszeit
Einfluss gewinnt. Wichtig jedenfalls sind Geschwindigkeitseinstellungen, etwa für
eine Langsamfahrstrecke. Selbstverständlich kann der Adressmelder auch die Einfahrt eines bestimmten Zuges in ein bestimmtes Gleis veranlassen.
85
DIGITAL-PRAXIS
Einige der für den
Bau des Interface
benötigten Bauteile
Selbst gebautes Bindeglied Computer – Anlage
Interface für Selectrix
Aus technischem Interesse, und weil der Selbstbau Geld spart,
hat sich Uwe Magnus entschlossen möglichst viele der benötigten Geräte für das Selectrix-Digitalsystem selbst zu bauen.
Handregler, Besetztmelder und Interface sind mittlerweile entstanden; der entsprechende Baubericht für den Handregler wurde bereits in MIBA-Extra 1/2001 abgehandelt. Im Folgenden
stellt der Autor sein Interface als zentrale Schnittstelle zwischen
Computer und Anlage zum Nachbau vor.
D
as Selectrix-System ist ideal für die
Steuerung großer und komplexer
Modellbahnen. Die lassen sich aber nur
mithilfe eines Computers in einem vertretbaren Aufwand steuern. Das Bindeglied zwischen der Sprache des
Computers und der des Digitalsystems
ist das Interface. Es sorgt zudem für
eine elektrotechnische Anpassung der
unterschiedlichen Systeme. Auf der einen Seite wird zum Anschluss an den
Computer eine RS-232-Schnittstelle mit
25- oder neunpoligem Stecker benötigt,
auf der anderen Seite muss der Selectrix-Bus über einen fünfpoligen DINStecker angeschlossen werden.
86
Die Schaltung
Über V1 oder V2 wird die Schaltung mit
dem Sx-Bus verbunden. Der Spannungsregler 7805 (IC2) stellt die 5-VVersorgungsspannung zur Verfügung.
Die Signale T0 (Takt), T1 (Daten von
der Zentrale) werden über die Komparatoren in IC4 zum Prozessor
T89C51RD2 (IC1) geführt. Die Schaltschwelle der Komparatoren ist über
den symmetrischen Spannungsteiler
R5/R6 auf halbe Betriebsspannung,
also 2,5 V, eingestellt.
Die Komparatoren dienen dazu, die
eventuell mit Störungen oder Span-
nungsverlusten behafteten Signale wieder in „verständliche“ digitale Signale
für den Prozessor umzusetzen. Liegt die
Spannung eines Signals unter 2,5 V, so
schaltet der Komparator Masse durch,
liegt sie über 2,5 V, ist der Ausgang des
Komparators gesperrt. Da die Komparatoren nur einen Open-Kollektor-Ausgang haben (also nur Masse schalten),
wird der High-Pegel durch die Pull-upWiderstände R17 und R18 erzeugt.
Zur Ausgabe der Daten zur Zentrale
(D) wird ein Komparator (KOMP4) benutzt, er schaltet Masse durch. Der
Transistor TR1 schaltet die 5-V-Betriebsspannung. Der Kondensator C3
dient zur Erzeugung des Reset-Signals
für den Prozessor. Der DC/DC-Wandler
IC3 erzeugt aus den 5 V eine galvanisch
getrennte Versorgungsspannung von
+12 V und -12 V für die serielle Schnittstelle. R14 und R15 begrenzen den
Strom im Fehlerfall, da der Wandler
nicht kurzschlussfest ist. Die seriellen
Leitungen RxD und TxD des Prozessors
werden zur galvanischen Trennung
über Optokoppler (IC5, IC6) geführt.
Der zweifache Operationsverstärker
IC7, der mit der symmetrischen +/-12 VSpannung des Wandlers versorgt wird,
setzt die Pegel auf RS232 Pegel um.
AMP2 dient als Treiber der Sendeleitung zum PC, AMP1 als Empfänger der
Daten vom PC.
MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 3
Links Verdrahtung der
Sub-D-Buchse, rechts
Anquetschen an ein
Flachbandkabel
TA1 muss nur bei einem SoftwareUpdate beim Einschalten des Interface
gedrückt werden um ein neues Programm über die serielle Schnittstelle
einspielen zu können.
Hinweise zum Bau des Interface
Beim 7805-Spannungsregler werden
die Anschlussbeine im 90-Grad-Winkel
nach unten gebogen und der Regler
mittels einer der M3-Schrauben und
der Mutter auf die Platine geschraubt.
Der Aufdruck am Anschluss der SUBD-Buchse bezieht sich auf den Anschluss am PC, die Buchse wird nach
Zeichnung oben links verdrahtet.
Man kann auch eine Pfostenfeldleiste
in die Platine einlöten und eine Buchse
zum Anquetschen an ein Flachbandkabel verwenden, an dessen anderem
Ende eine 10-polige Buchse angequetscht wird (Zeichnung oben rechts).
Am 10-poligen Flachbandkabel muss
eine Ader kurz vor der 9-poligen SUBD-Buchse abgetrennt werden (untere
Seite des Flachbandkabels). Der zweipolige DIL-Schalter wird an die drei
Lötaugen mit der Beschriftung GND,
SW1 und SW2 angelötet. GND ist der
gemeinsame Anschluss beider Schalter,
SW1 ist der erste, SW2 der zweite
Schalter (Kasten unten).
Die Frontplatte der Seite mit den DINBuchsen erhält einen Ausschnitt (Kasten unten), in die andere Frontplatte
wird ein Ausschnitt für die SUB-DBuchse und den zweipoligen DIL-Schalter angebracht, die Größe richtet sich
nach den Abmessungen dieser beiden
Bauteile. Die Buchse wird mit Sechskantbolzen angeschraubt, der DILSchalter mit Zweikomponentenkleber
eingeklebt.
Das Gehäuseoberteil erhält auf der
Seite des Tasters eine 2-mm-Bohrung
(Kasten unten) um den Taster im Falle
eines Software-Updates betätigen zu
können (z.B. mit einer Büroklammer).
Anschlüsse
Das Interface besitzt zwei DIN-Buchsen
für den Sx-Bus, zwei DIL-Schalter zum
Einstellen der Baudrate sowie eine 9polige SUB-D-Buchse zum Anschluss an
den PC.
Anschluss an den Sx-Bus
Mittels eines DIN-Überspielkabels (an
beiden Enden 5-polige Stecker (180
Grad)) wird das Interface an den SXBus des Central-Control 2000 angeschlossen.
Einstellen der Baudrate
Die Baudrate wird an den zwei DILSchaltern eingestellt:
Bedienungsanleitung Interface
Mittels des Interface können über einen
Computer Loks, Weichen etc. gesteuert
werden. Sind Gleisbesetztmelder an
den Sx-Bus angeschlossen, kann der
Belegtzustand der Gleise abgefragt werden. Bei Verwendung des Central-Control 2000 können die Lokdecoder programmiert werden.
Baudrate Schalter 1
2400
aus
4800
an
9600
aus
19200
an
Schalter 2
an
aus
aus
an
Um die Baudrateneinstellung zu ändern, muss das Interface nicht ausgeschaltet werden, der an den DIL-Schal-
Rechts der in der Frontplatte
des Geräts nötige Ausschnitt
für die DIN-Buchsen
Der DIL-Schalter (unten) wird
an die Lötaugen GND, SW 1 und
SW 2 angelötet. Dabei ist GND
der gemeinsame Anschluss.
Fotos und Zeichnungen:
Uwe Magnus
Die kleine Bohrung im Gehäuseoberteil
(links) dient dazu, den Taster bei einem Software-Update zu betätigen.
MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 3
87
tern eingestellte Wert wird sofort übernommen.
Anschluss an den Computer
PCs haben heute einen 9-poligen SUBD Stecker an der seriellen Schnittstelle. Es wird dann ein Verlängerungskabel mit 9-poliger SUB-D-Buchse (PC)
sowie 9-poligem SUB-D-Stecker (Interface) benötigt, die Anschlüsse müssen
1 zu 1 durchverbunden sein (also PIN 1
Buchse = PIN 1 Stecker etc.).
Beim Selbstbau des Kabels kann
nach folgendem Schema vorgegangen
werden:
PC (9-polige Buchse)
Interface (9-poliger Stecker)
PIN 2 --------------------------- PIN 2
PIN 3 --------------------------- PIN 3
PIN 5 --------------------------- PIN 5
PIN 6 --------------------------- PIN 6
PIN 7 --------------------------- PIN 7
PIN 8 --------------------------- PIN 8
PC (25-polige Buchse)
Interface (9-poliger Stecker)
PIN 3 --------------------------- PIN 2
PIN 2 --------------------------- PIN 3
PIN 7 --------------------------- PIN 5
PIN 6 --------------------------- PIN 6
PIN 4 --------------------------- PIN 7
PIN 5 --------------------------- PIN 8
Das Interface verwendet nur die Anschlüsse PIN 2, PIN 3 sowie PIN 5 seines 9-poligen Steckers, die anderen Leitungen dienen dazu, den HardwareHandshake des PC abzuschalten, sie
sind nicht immer nötig ( – hängt vom
verwendeten Programm ab).
Für die Schreiboperation werden zwei
Bytes an das Interface übertragen (oben).
Einstellen der Schnittstelle
Nach dem Empfang des ersten Bytes beim
Lesen schickt das Interface die Adresse an
den Computer zurück (unten).
Die Schnittstelle des Computers muss
(außer auf die passende, am Interface
eingestellte Baudrate) noch auf folgende Parameter eingestellt werden: 8 Datenbits, keine Parität, 1 oder 2 Stop
Bits, kein Handshake (Xon,Xoff bzw.
RTS/CTS).
mit das Interface eine Schreiboperation
durchführt, muss im ersten Byte
(Adressbyte) das Bit 7 gesetzt werden.
Um z.B. den Wert 20 in die Adresse
58 zu schreiben, müssen 128 + 58 und
20 an das Interface gesendet werden.
Durch die Addition von 128 zu der
Adresse 58 wird das Bit 7 der Adresse
gesetzt (Kasten oben).
Programmierung
Lesen
Beim Lesen oder Schreiben werden immer 2 Bytes direkt hintereinander an
das Interface übertragen. Das erste
Byte ist das Adressbyte, das zweite das
Datenbyte. Pausen zwischen den Bytes
sollten nicht auftreten, sie könnten zu
Fehlinterpretationen beim Interface
führen.
Auch hier werden wieder zwei Bytes an
das Interface geschickt, das erste Byte
ist die Adresse, deren Inhalt ausgelesen
werden soll. Das zweite Byte ist ein
Dummybyte, der Inhalt ist beliebig, da
das Interface auf dieses Byte nicht reagiert. Nachdem das Interface das erste
Byte (Adresse) empfangen hat, schickt
es ein Byte mit dem Inhalt dieser Adresse an den Computer zurück.
Werden z.B. die Bytes 39 und 0 an
das Interface geschickt, wird nach
Empfang der Adresse 39 vom Interface
(während vom PC noch die 0 gesendet
wird) der Inhalt der Adresse 39 zurückgeschickt (Kasten oben).
Schreiben
Beim Schreiben werden 2 Bytes an das
Interface übertragen, das erste Byte
enthält die Adresse, in die das zweite
Byte (Datenbyte) geschrieben wird. Da-
Die Selectrix Adressen
Die einzelnen Bits des Datenbyte bei Loksteuerung (oben), Bedeutung siehe
Haupttext!
Unten die entsprechenden Datenbytes
beim Besetztmelder und (ganz unten) bei
Anzeige des Betriebsstatus
Im Selectrix-System sind 112 Adressen
(0 - 111) verfügbar. Die meisten sind
frei verfügbar für Loks, Belegtmelder,
Weichen etc. Einige dienen der Programmierung und zur Übertragung von
Statusinformationen. Hier die Adressen
im Einzelnen:
Adresse
0-103
104, 105
Inhalt
frei verfügbar
übertragen Daten bei
Decoderprogrammierung
106
Anforderungskanal
107, 108
nicht benutzbar
109
Zustandskanal
110
Systemkanal
111
Multiplexkanal, Uhrzeit
88
MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 3
Datenbyte bei Loksteuerung
Wird eine Lok gesteuert, haben die Bits
des Datenbyte folgende Bedeutung:
Bit 7: Z Zusatzfunktion 0 - aus, 1 - an
Bit 6: L Licht 0 - aus, 1 - an
Bit 5: R Fahrtrichtung, 0 - vorwärts, 1rückwärts
Bit 4-0: F Fahrstufe 0 bis 31 (links unten)
Datenbyte bei Besetztmelder
Bei einem Besetztmelder haben die Bits
des Datenbyte folgende Bedeutung:
Bit 7 - 0: B8 - B1 Gleisabschnitt 8 bis 1,
0 - frei, 1 - besetzt (Kasten links unten)
Betriebsstatus
Über die Adresse 127 kann die Gleisspannung ein- und ausgeschaltet werden. (Kasten links unten)
Bit 7: S-Gleisspannung, 0 - aus, 1 - an
Lokdecoder-Programmierung
Ist das Interface an ein Central-Control
2000 angeschlossen, können die Lokdecoder nach folgendem Verfahren
programmiert werden:
• Prüfen, ob Programmierung frei ist
(Adresse 109, Bit 6)
• Wenn Gleisspannung anliegt (Adresse 109, Bit 7), Gleisspannung ausschalten (Bit 7, Adresse 127)
• Programmierfunktion anfordern
(Adresse 106, Bit 6 auf 1)
• Es erfolgt nach 1 bis 2 Sekunden eine
Meldung über die Einschaltung der Programmierfunktion
(Adresse 109, Bit 6 = 1 und Bit 5 = 1).
Lesen
• Adresse 106 Bits 0 - 2 auf 001 setzen
(Selectrix), Bit 3 auf 0 (lesen), Bit 7 auf
1 (lesen ausführen).
MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 3
Stückliste Interface für Selectrix
Platinenversion V1.1
Anzahl
Wert
Bezeichnung
Hersteller/Bezug
2 C1,C2
22pF
Keramikkondensator
1 C3
4,7uF/6V
Tantalkondensator
1 C4
1uF/35V
Tantalkondensator
1 C5
1uF/6V
Tantalkondensator
2 C6,C7
1uF/16V
Tantalkondensator
2 C11,C12
100nF
Vielschicht-Keramikkondensator
1 D1
1N4148
Diode
1 IC1
T89C51RD2-CM
Microcontroller
ATMEL
(kann fertig programmiert vom Autor bezogen werden)
1 IC2
7805
Festspannungsregler
1 IC3
TMA0512D
DC/DC Wandler 5V/+-12V
TRACO Bürklin
26 K 1738
oder: SIM2-0512D SIL7
Reichelt
1 IC4
LM339
4-fach Komparator
2 IC5,IC6
CNY17-4
Optokoppler
1 IC7
TL062
Operationsverstärker
1 Q1
11.0592 Mhz Quartz, Gehäuse HC-49/U-S
Reichelt
5 R1,R4,R9,
4K7
Widerstand, Bauform 0204
Conrad
R17,R18
2 R2,R3
100R
Widerstand, Bauform 0204
Conrad
2 R5,R6
10K
Widerstand, Bauform 0204
Conrad
1 R7
560R
Widerstand, Bauform 0204
Conrad
2 R8,R10
82K
Widerstand, Bauform 0204
Conrad
1 R11
1K8
Widerstand, Bauform 0204
Conrad
1 R12
1K
Widerstand, Bauform 0204
Conrad
1 R13
100K
Widerstand, Bauform 0204
Conrad
2 R14,R15
47R
Widerstand, Bauform 0204
Conrad
1 R16
47K
Widerstand, Bauform 0204
Conrad
1 TR1
BC30
PNP Transistor
1 TA1
T632
Taster
Conrad 704849
2 V1,V2
DIN5
5-polige Printbuchse DIN 180 Grad
1 Präzisions-IC Fassung 40-polig (Achtung! Muss innen offen sein)
1 Präzisions-IC Fassung 14-polig
1 Präzisions-IC Fassung 8-polig
2 Präzisions-IC Fassung 6-polig
1 9-polige Sub-D-Buchse
1 2-fach DIL-Schalter
1 Gehäuse Typ 651
Conrad 523003
5 Schraube M3 x 6
1 Mutter M3
89
90
MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 3
Grundlage für Selbstbauer: Nach diesem Schaltplan lässt sich
das Interface für Selectrix aufbauen.
• Nach 1 bis 2 Sekunden wechselt Bit 5
der Adresse 106 von 0 auf 1 (lesen erfolgt).
In Adresse 104 und 105 stehen die Daten des Decoders.
Programmieren
• Die zu programmierenden Decoderdaten müssen in Adresse 104 und 105
geschrieben werden.
• Adresse 106 Bits 0 - 2 auf 001 setzen
(Selectrix), Bit 3 auf 1 (programmieren),
Bit 7 auf 1 (programmieren ausführen).
• Nach 1 bis 2 Sekunden wechselt Bit 5
der Adresse 106 von 0 auf 1 (Programmierung erfolgt).
• Programmierfunktion wieder freigeben (Adresse 106 Bit 6 auf 0 setzen).
Adresse 109: (Kasten rechts oben)
Bit 7: G - Zustand Gleisspannung, 0 aus, 1 - an
Bit 6: P - Programmierfunktion, 0 - frei,
1 - belegt
Bit 5: B - Bereit, 0 - Zentrale nicht bereit, 1 - Zentrale bereit
Bit 4: K - Kurzschluss der Gleisspannung, 0 - OK, 1 - Kurzschluss
Bit 3 - 0: M - Betriebsmodus
Adresse 106: (Kasten rechts oben)
Bit 7: A - Befehl ausführen (Programmieren, Lesen)
Bit 6: P - Programmierfunktion anfordern
Bit 5 - 4: 0 - keine Funktion
Bit 3: B - Befehl, 0 - Lesen, 1 - Programmieren
Bit 2 - 0: M - Modus Decoder, 001 - Selectrix
Adresse 104: (Kasten rechts Mitte)
Bit 7, 6: I - Impulsbreite, 00 - 1, 01 - 2,
10 - 3, 11 - 4
Bit 5 - 3: B - Beschleunigung/Bremsen,
1 - 7 (000 - 111)
Bit 2 - 0: H - Höchstgeschwindigkeit, 1
- 7 (000 - 111)
Adresse 105: (Kasten rechts Mitte)
Bit 7: S - Signalhalteabschnitt, 0 - 1 Abschnitt, 1 - 2 Abschnitte
Bit 6 - 0: A - Adresse 0 bis 103
Die Dokumentation zu den Geräten
sowie die Programme für die Prozessoren stehen im Internet unter der
Adresse
http://mitglied.lycos.de/
uwe_magnus zum download bereit.
Fertig programmierte Prozessoren und
Platinen können vom Autor bezogen
werden. Die Platine fürs Interface kostet 20 €, der Prozessor 15 €; dazu kommen noch 5 € für Porto und Verpackung.
Interessenten senden einen Verrechnungsscheck an: Uwe Magnus, Haselweg 6, 47198 Duisburg.
MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 3
Adresse 109 (oben): Belegung der einzelnen Bits 7 bis 0 siehe Haupttext!
Adresse 106 (unten): Belegung der Bits
siehe Haupttext!
Adresse 104 (oben): Belegung der einzelnen Bits siehe Haupttext!
Adresse 105 (unten).
Hier die fertig aufgebaute Schaltung, die Platine kann – wie auch der Prozessor – direkt vom
Autor bezogen werden.
Bezugsadressen für Bauteile
Reichelt:
www.reichelt.de
Conrad:
www.conrad.de
Bürklin:
www.buerklin.de
Reichelt Elektronik
Elektronikring 1
26452 Sande
Conrad Electronic
Klaus-Conrad-Straße 1
92240 Hirschau
Bürklin
Am Wehrhahn 80
40211 Düsseldorf
oder
Bürklin
Schillerstraße 41
80336 München
91
Schnittstellen nach NEM 652 in Märklin-Loks
Einigen der Märklin-Loks wurde bereits die
Schnittstelle implantiert. Fotos: Stefan Reh
Decoder wechsel dich
Unten: Die Schnittstellenstecker entstehen
aus Präzisionsbuchsenleisten und Streifenrasterplatinen.
Märklin verzichtet auf den Einbau einer Schnittstelle und unterbindet damit den einfachen Tausch eines Decoders. Der Einsatz
der Intellibox eröffnet jedoch die Möglichkeite gemeinsam mit
Motorola-Lokomotiven DCC-Decoder mit größerem Funktionsumfang, Sounddecoder oder moderne, zeitgemäße Decoder
einzusetzen. Stefan Reh will diese neuen Features nutzen und
rüstet seine Loks mit einer NEM-652-Schnittstelle nach.
B
ei Gleichstrom-Fahrzeugen hat sich
die NEM-Schnittstelle inzwischen
weitgehend durchgesetzt. Nur Märklin
baut diese Errungenschaft nicht in seine Mittelleitermodelle ein. Technisch
wäre eine Schnittstelle kein Problem,
baugleiche Modelle unter dem TrixLogo haben schließlich eine.
Die Schnittstelle bietet einige, auch
für Märklinisten wichtige Vorteile. Neben der Möglichkeit des einfachen Decodertauschs werden Wartungsarbeiten an den Fahrzeugen erleichtert, da
die Elektronik einfach abgezogen werden kann und somit vor Beschädigungen weitgehend geschützt ist. Es entfallen zudem umständliche Lötarbeiten,
die eine Antistatikmatte erfordern, damit der Decoder nicht vorzeitig durch
elektrostatische Aufladung „stirbt“.
Im Zeitalter von Intellibox und Multiprotokoll-Decodern kann auch ein Blick
über den Tellerrand lohnend sein. So
hat mich beim Motorola-System schon
seit längerem zum einen die Beschränkung auf 80 Adressen geärgert und
92
zum anderen die Tatsache, dass man
Märklin-Decoder nicht von außen programmieren kann.
Nach der Anschaffung einer Intellibox begann ich mit DCC-Decodern zu
experimentieren. Dabei ergab sich die
Notwendigkeit, einzelne Märklin-Loks
mit Schnittstellen zu versehen um unterschiedliche Decoder unter Einsatzbedingungen testen zu können. So rüstete ich nach und nach meine MärklinLoks um. Ziel ist der freizügige Einsatz
von Decodern meiner Wahl. Insbesondere reizt mich der Einsatz des ESULokpiloten und einiger neuer Lenz-Decoder. Gegebenenfalls kann man auch
einen zum Fahrzeug passenden Loksound-Decoder nachrüsten.
Neben dem Einbau der achtpoligen
NEM-Schnittstelle wollte ich zusätzlich
die Funktionen F1 und F2 steckbar ausführen. Die Funktion F1 ist bei neueren
Decodern auf den Pin 3 des Schnittstellensteckers gelegt. F2 wird meist nur
als einzelnes Kabel aus dem Decoder
herausgeführt.
Umsetzung
Um den Einbau möglichst kostengünstig durchzuführen, fertige ich die
Schnittstellenbuchse aus einem Stück
Streifenrasterplatine und Buchsenleisten, wie sie zur Herstellung von ICSockeln dienen (Conrad, Art.-Nr. 74 04
38). Hierbei wird außer der achtpoligen
Buchse noch eine weitere zweipolige
für F1 und F2 vorgesehen, wobei die
F1-Buchse mit Pin 3 der Normbuchse
verbunden wird. Die separat aus den
Decodern geführten Kabel (meist F2)
habe ich am Ende verzinnt und mithilfe einer Pinzette direkt in die entsprechende Buchse gesteckt. Dies hält bisher sehr zuverlässig.
Die Platine kann nach Bedarf erweitert werden. So habe ich z.B. bei einer
V 100 und einer V 160 die roten Rücklichter mittels LED im Gehäuse nachgerüstet und die dreipolige Kabelverbindung mit den gleichen Buchsen ausgeführt, die sich auch hervorragend als
Stecker verwenden lassen.
MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 3
DIGITAL-PRAXIS
Neben der achtpoligen Schnittstelle
ist noch ein fünfpoliger Steckplatz
installiert. Von den fünf Anschlüssen
nehmen die hinteren drei den vom
Gehäuse kommenden Stecker auf,
die beiden vorderen sind für F1 und
F2 des Decoders verwendete
Anschlüsse.
Unten zweimal V 160: Hinten mit
der ursprünglichen Verdrahtung,
vorn das mit einer Schnittstelle und
zusätzlichem Schlusslicht ausgestattete Modell. Bei Bedarf kann man
auch durch Umstecken einen Loksound-Decoder nachrüsten.
Da die meisten Decoder für Gleichstrommotoren konzipiert sind, habe ich
die Antriebe entsprechend umgebaut.
Wo es möglich ist, tausche ich die Motorteile gegen Hochleistungsmotoren,
wie sie in den Märklin-Decodersets
6090x geliefert werden. In anderen Fällen kommen teilweise Hamo-Magneten
oder zu Permanentmagneten umgebaute Feldspulen zum Einsatz. Manchmal kann auch der Einbau eines Faulhaber-Motors sinnvoll sein.
Die Verkabelung erfolgte bisher unter
Zuhilfenahme von Resten aus vorangegangenen Decodereinbauten. Brawa
hat die für dieses Jahr angekündigten
Decoderlitzen in allen Farben nach
NEM inzwischen ausgeliefert, sodass
ich nun eine „normgerechte“ Verdrahtung der Fahrzeuge umsetzen kann.
Ein Wort noch zur Belegung der
MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 3
Funktionen: Beim Vorbild sieht man an
rangierenden Loks im Bahnhof häufig
beide Stirnbeleuchtungen brennen.
Dies und der Wunsch, die zugseitige
Frontbeleuchtung ohne größeren Aufwand abschaltbar zu machen, haben zu
folgender Belegung der Sonderfunktionen geführt:
F0 = Schlussleuchten, richtungsabhängig, bei Rangierloks Telexkupplung
F1 = Spitzenlicht vorn (Führerstand
1/Schornsteinseite)
F2 = Spitzenlicht hinten
F3 = Innenbeleuchtung bei Triebwagen
Nicht vorhandene Beleuchtungen führen zur Nichtbelegung der entsprechenden Funktionstaste(n).
Die Schaltung von F3 erfordert zum
gegenwärtigen Zeitpunkt (noch) einen
separaten Funktionsdecoder. Die pro-
grammierbare Zuordnung der Funktionstasten bei DCC-Decodern ist ein
weiteres Argument für die Intellibox.
Drehgestell-Lokomotiven
Bei den immer gleich aufgebauten
Drehgestellloks gibt es kaum Platzprobleme. Wie bei allen anderen Loks auch
sollte aber auf eine saubere Verdrahtung geachtet werden um beim Aufsetzen des Gehäuses keine Kabel ein- und
abzuquetschen. Die werkseitig vorhandene Schlussbeleuchtung wurde nach
dem oben beschriebenen Schema angeschlossen.
Bei Elloks wird der Oberleitungsumschalter wie bei der konventionellen
Verdrahtung in die Zuleitung zu Pin 5
der Schnittstelle gelegt, sodass das Modell weiterhin wahlweise über die Ober93
Hinten ist die
V 200.0 von Märklin
mit den MärklinKabelfarben und
dem eingebauten
Decoder zu sehen.
Vorn steht eine
umgebaute MärklinV-200.1, deren NEMSchnittstelle mit
Kabelfarben nach
NEM 650 verdrahtet
ist. Das orange
Kabel und die Drosseln fehlen noch.
Die Schnittstelle ist bei der Diesellok längs
eingebaut und die Seitenwangen des Gussfahrwerks mit Isolierband gesichert. Der
Decoder liegt auf den Seitenwangen auf.
Bei der BR 80 integrierte ich die Schnittstelle
mit zwei zusätzlichen Kontakten für die Sonderfunktionen in die Plastikwanne. Die Verkabelung nach NEM fällt kaum auf, weil die
Verdrahtung, wie das nebenstehende Bild
zeigt, von unten erfolgt.
94
leitung betrieben werden kann. Dies
setzt allerdings eine einwandfreie
Stromabnahme auch bei Mittelleiterbetrieb voraus. Bei manchen Lokdecodern (z.B. Lokpilot) sorgt nämlich schon
eine kurzfristige Unterbrechung für ein
„Neuanfahren“ aus dem Stillstand heraus. Märklin-Decoder sind hier durch
ihren von Hause aus größeren Pufferkondensator klar im Vorteil.
Henschel-Diesellok DHG 700C
Diesellok V 160
Baureihe 80
Auch bei der V 160 ist der Platz mehr
als ausreichend. Im Gegensatz zur
V 200 musste hier die Schlussbeleuchtung nachgerüstet werden. Dies geschah durch Aufbohren der Lampenimitationen und anschließenden Einbau von
1,8-mm-LEDs. Damit ist eine dreipolige, über Buchsenleisten trennbare Kabelverbindung vom Fahrgestell zum
Gehäuse notwendig.
Von dieser Lok habe ich bisher zwei
grundsätzlich verschiedene Varianten
gesehen: Die ältere Ausführung verfügt
über eine kleine Platine mit zwei Lampenfassungen und eine separate Umschaltelektronik bzw. Deltamodul in einer Plastikwanne. In der jüngsten Variante ist eine Platine mit der gesamten
Elektronik eingebaut. Das macht eine
Weiterverwendung des ausgebauten
Deltamoduls schwierig.
Für den Umbau einer Lok neuerer
Produktion sind von Märklin die Ersatzteile Leiterplatte (Art.-Nr. 240120)
für die beiden Glühlampen sowie die
Plastikwanne (als Halteplatte, Art.-Nr.
240130) zu besorgen.
Der Einbau der Schnittstelle erfolgt
nicht über eine separate Eigenbaupla-
Diesellok V 100
Bei der V 100 bohrte ich die Lampen
mit einem 2-mm-Bohrer auf. Eingesetzte Lichtleiter (von Herkat) übertragen das Licht der 3-mm-LEDs, die ich
auf dem Lichtleiterende mittels
Schrumpfschlauch befestigte.
In der Henschel-Lok steht wenig Platz
zur Verfügung, daher wird die Platine
längs eingebaut. Die hochstehenden
Seiten des Gussrahmens werden mit
Isolierband abgeklebt und der Decoder
oben drauf gelegt. Da die Lok nur
Stirnbeleuchtungen hat, sind nur F1
und F2 belegt.
MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 3
tine. Die Buchsen werden direkt in die,
an den entsprechenden Stellen mit
Löchern versehene, Plastikwanne eingebaut. Die Verdrahtung der Lok erfolgt
also quasi von unten. Die zwei Zuleitungen und der Rückleiter der Beleuchtung werden durch eine weitere Bohrung durch die Wanne auf die Unterseite geführt. Die Verdrahtung wirkt so
sehr unauffällig. In der Wanne findet
ein Decoder ohne Probleme Platz.
Baureihe 85
Bei der 85er passt die Schnittstellenplatine genau in die Aussparung auf
den beiden Luftkesselimitationen. Den
Decoder selbst habe ich mit Heißkleber
im Kessel fixiert. Da dieser aus Metall
ist, stellt die Wärmeableitung (bisher)
kein Problem dar. Geeignete Verdrahtung vorausgesetzt, hat man anschließend sogar einen freien Durchblick zwischen Kessel bzw. Wasserkästen und Fahrgestell. Ich habe die vom
Fahrgestell kommenden Leitungen –
neben Masse und Stromzuführung vom
Schleifer auch die Leitungen der beiden
Telexkupplungen – mittels Schrumpfschlauch zusammengefasst und auf
Kesselhöhe hochgeführt. So sieht man
bei genauem Hinsehen nur noch im
vorderen Teil (wo beim Original die
Gleitbahn des dritten Zylinders lag) die
Leitungen.
Die Stromaufnahme der Telexkupplungen ist für die Funktionsausgänge zu
hoch. Da die Magneten noch bei einer
Spannung von 8 Volt zuverlässig anziehen, schaltete ich die Spulen der Telexkupplung in Reihe. Beim Entkuppeln ist
darauf zu achten, dass sie nicht auf Zug
belastet wird. Nach erfolgreichem Umbau lassen sich die Stirnbeleuchtungen
über F1 und F2 schalten, die Telexkupplungen über F0 (richtungsunabhängig).
Baureihen 03, 41, 44 und 50
Beim Umbau von Schlepptenderloks
stellte ich zusätzliche Anforderungen:
• Der Tender soll zugseitig, wenn möglich auch lokseitig kurz kuppeln,
• Trennbare Lok-Tender-Verbindung.
Beide Anforderungen lassen sich relativ einfach umsetzen. Die Möglichkeit
des Kurzkuppelns ergibt sich durch
Verwendung der entsprechenden Tenderbodenteile, wie sie bei neueren Loks
(z.B. BR 44) zum Einsatz kommen. Für
die trennbare Verbindung verwende ich
wieder die bekannten Buchsenleisten in
sechspoliger Ausführung.
MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 3
Die Schnittstelle platzierte ich bei der BR 85 auf den Druckluftkesseln. Der Decoder ist im
Gehäuse platziert.
Beide Schlepptendermaschinen erhielten Tenderkurzkupplung und trennbare Kabelverbindungen. Die BR 03 rüstete ich im Tender bereits mit einer Schnittstelle aus.
Die Verdrahtung der Lok wird mit
hochflexibler Litze vorgenommen. Ausnahmsweise verwende ich hier nur rote
und schwarze Litze, da diese am wenigsten auffällt. Die für den Motor vorgesehenen Drosseln werden direkt an
der Schnittstellenplatine im Tender
montiert. Hierfür ist im Tender ausreichend Platz.
Die Steckverbindung wird an der Lok
als Stecker, am Tender als Buchse ausgeführt. Die Buchse wird so auf den
Tenderboden geklebt, dass einerseits
die Kupplungsdeichsel in ihrer Kulissenführung nicht behindert wird, andererseits die Verbindung von außen so
wenig wie möglich zu sehen ist. In das
Tendergehäuse wird dazu unterhalb
der Kohlenbühne eine passende Aussparung gefeilt.
In das Tendergewicht habe ich am
zugseitigen Ende mittels einer MiniTrennscheibe Kerben geschnitten um
eine Lampenhalterung (Märklin, Art.-
Nr. 259920) befestigen zu können.
Märklin montiert diese ja leider direkt
auf den Decoderplatinen, sodass selbst
ein Umbau von Delta-Loks auf 6090xDecoder unnötig erschwert wird.
Ausblick
Nach den ersten Erfolg versprechenden
Versuchen sollen nun nach und nach
alle meine Loks mit einer Schnittstelle
ausgerüstet werden. Da Märklin für
jede Lok Spezialplatinen kreiert, werde
ich künftig beim Neuerwerb prüfen, ob
nicht die Delta- oder gar die Trix-Variante zum Zug kommt. Da die Modelle
technisch identisch sind, die Trix-Loks
aber bereits über eine Schnittstelle verfügen, bleibt bei diesen nur noch das
Unterschrauben des Mittelschleifers,
das Einstecken des Decoders sowie
nach Bedarf das Umverdrahten der
Sonderfunktionen.
Stefan Reh
95
BRANCHE INTERN
Eine elfpolige Reihenanordnung der Kontakte im 1/20-Zoll-Raster (1,27 mm Abstand)
und ein ausgesparter Platz in der Hauptplatine (etwa 30 x 17 mm) ersparen viele Probleme bei Montage und Isolierung der Decoder.
Die Belegung der Kontakte muss symmetrisch sein. Pin 6: Pluspol, Pins 2/10 bzw.
1/11: Funktionen C bis F (falls vorhanden),
die entweder auf Platinen-Lötpunkten enden
oder zu fest eingebauten Bauteilen wie z.B.
Dampfgenerator führen. Die weiteren Pins
(im Beispiel 5/7: Motor, 4/8: Schleifer, 3/9:
Licht A/B) könnten auch in anderer Reihenfolge genormt werden. Grafik: gp
MIBA fordert neue Schnittstellennorm!
Elf Pins in einer Reihe
Schnittstellen gibt es schon seit Jahren und man kann durchaus
sagen, dass sie sich bewährt haben. Zusätzliche Funktionen
zukünftiger Modelle (man denke neben vielen abrufbaren Geräuschen an fernsteuerbare Kupplungen, das Heben und Senken von
Pantographen, eine Triebwerksbeleuchtung und vieles mehr)
erfordern aber an den Decodern weitere Kontakte – für sie muss
eine neue Anordnung, die bisherige Probleme vermeidet, her.
R
ein, rauf, runter, raus – so einfach,
wie uns die Werbung Auspuffwechsel und Bremsencheck schmackhaft
machen will, hatten sich Modellbahner
vor Jahren den Einbau eines Digitaldecoders vorgestellt: Lok aufmachen,
Decoder einstecken, Gehäuse wieder
aufsetzen und schon kann der Spielspaß beginnen. Im Prinzip ist der Decodereinbau bei einer achtpoligen
Schnittstelle nach NEM 652 ja auch
tatsächlich so einfach, aber nur im
Prinzip.
In der Praxis sind da noch ein paar
kleinere Hürden der elektrischen und
mechanischen Art zu überwinden. Wir
meinen, es wird Zeit, diese letzten
Schwierigkeiten auszuräumen um jedem die Umrüstung auf Digitalbetrieb
so leicht zu machen, wie es bei der
sechspoligen Reihen-Schnittstelle nach
NEM 651 jetzt schon möglich ist.
Zu den elektrischen Widrigkeiten der
NEM 652 gehört z.B., dass die vier
Funktionen, die neuere Decoder im
DCC-Bereich standardmäßig bieten
Kopfschmerzen
bereitet manchem
der Einbau eines
Decoders mit achtpoliger Schnittstelle,
denn die Kabel müssen irgendwie gebändigt werden.
Selbst wenn – wie
an dieser Roco-101 –
ein ausreichend
großer Platz vorhanden ist, ist das Umrüsten zumindest
umständlich.
96
(Licht vorn und hinten sowie F1 und
F2, frei auf die Funktionstasten mappbar), nicht alle berücksichtigt sind. Bei
nur acht Pins finden F2 – und alle zukünftigen weiteren Funktionen – keinen
Platz mehr.
Zu den mechanischen Problemkindern gehören die Kabel zwischen Decoder und Schnittstellenstecker. Sie
sind entweder zu lang oder zu kurz,
haben zwischen Stromverteilerplatine
und Gehäuse nur bedingt Platz und die
Richtung, in der sie vom Stecker weggeführt werden, ist in der Norm leider
nicht festgelegt – es kann also passieren, dass der vorgesehene Decoder in
bestimmten Loks gar nicht verwendbar
ist. Zudem sind Kabel sehr teuer, da sie
nur in Handarbeit angelötet werden
können!
In der NEM 653 ist eine neunpolige
Reihenschnittstelle für Motoren mit
Feldwicklungen genormt. Uns ist zwar
kein Fall bekannt, in dem diese Norm
tatsächlich in der Praxis angewendet
wird, sie hat aber durchaus bedenkenswerte Ansätze. Unser Vorschlag
stellt quasi eine Erweiterung der NEM
653 dar, die Bezeichnung könnte – das
Kind muss ja einen Namen haben –
NEM 656 sein, dies wäre die nächste
freie Nummer.
Norm mit noch mehr Nutzen
Bereits in unserer Ausgabe Modellbahn
digital 2 haben wir auf Seite 42 die
Prinzip-Skizze (siehe oben) vorgestellt.
Es handelt sich um eine einreihige
Schnittstelle mit elf Polen. Wie auch bei
der bereits existierenden Norm NEM
653 liegt der gemeinsame Pluspol + in
der Mitte. Von hier aus folgen symmetrisch die weiteren Anschlüsse: Motor,
MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 3
Ein Dummy zur Anschauung: Innerhalb der Lokplatine befindet sich
eine Öffnung, die etwa 30 x 17 mm groß ist. Hier hinein ragt die
Buchsenleiste, in der im Lieferzustand der Lok die Analogplatine (mit
Dioden, Kondensatoren oder Drosseln etc.) eingesteckt ist.
Radschleifer, Licht (es kann auch eine
andere Reihenfolge genormt werden)
und außen die Funktionen C bis F (E
und F für zukünftige Funktionen jetzt
schon berücksichtigen!). Wichtig ist,
dass der +-Pol in der Mitte bleibt, um
Schäden beim verdrehten Einstecken
des Decoders zu verhindern.
Als Stecker/Buchsen-Kombination
sollten in NEM 650 Bauteile vorgesehen
MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 3
Zum Umrüsten auf Digitalsteuerung wird lediglich die Analogplatine
abgezogen und der Decoder mit elfpoliger Steckleiste eingesetzt.
Dies wäre eine einfache, elegante Lösung, die ohne umständliches
Gefummel von jedermann durchgeführt werden kann! Fotos: MK
werden, die preiswert und problemlos
verfügbar sind. Diese Kriterien werden
z.B. von einer Stiftleiste erfüllt, deren
Stifte im 1/20-Zoll-Raster (1,27 mm)
aufgebaut sind (Stiftmaße: 2,9 mm Länge und 0,4 mm Durchmesser). Eine solche Steckverbindung ist in der Lage,
das Gewicht eines Decoders zu tragen.
Halterungen oder zusätzliche Isolierungen sind nicht notwendig.
Die Leiste hat eine Breite von ca. 14,5
mm, was in etwa der Breite eines aktuellen H0-Decoders entspricht. Die Öffnung in der Lokplatine sollte um die 17
mm breit sein, damit noch genügend
Raum für seitliche Leiterbahnen (etwa
für Licht oder den Anschluss weiterer
Schleifer) bleibt. Die Länge von ca. 30
mm (oder mehr) gestattet das bequeme
Einschieben des Decoders.
MK
97
DIGITAL-PRAXIS
Für eine typische Weihnachtsanlage wollte Thorsten Mumm
eine einfach zu bedienende
digitale Weichensteuerung
bauen. Heraus kam ein vielseitig einsetzbares Gerät für
das Märklin-Motorola-System,
dem sich alle 256 Adressen
ansprechen lassen.
D
ie Idee für solch ein Gerät ist aus
dem Betrieb meiner Weihnachtsanlage heraus entstanden. Mit jedem
Jahr wuchs diese Fußbodenanlage,
und es wurden immer mehr Weichen,
die dann auch ferngesteuert werden
sollten. Nur für ein paar Tage im Jahr
aber ein komplettes zweites System
anzuschaffen war mir zu teuer – so
kam ich auf die Idee, mir dazu eine
eigene Weichenzentrale zu bauen. Als
Erstes entstand so ein Steuergerät für
vier Weichen mit einem recht aufwändigen Hardwareteil, welches ein Jahr
später aber auch schon wieder zu klein
wurde. Um nun für weitere Jahre
gerüstet zu sein, überarbeitete ich dieses Gerät komplett.
Da es bereits viele Informationsquellen zum Märklin-Datenformat gibt,
war eine komplette Analyse glücklicherweise nicht mehr notwendig.
Recht anschaulich ist es unter anderem
in einer alten elektor-Ausgabe vom
Dezember 1987 beschrieben. Ich
führte lediglich einige Kontrollmessungen durch. Auch musste eine
Lösung gefunden werden, die 18 Bit
eines Datenwortes mit einem 8-BitController zu erzeugen, da der im
ersten Gerät zunächst noch eingesetzte
MC 145026 entfallen sollte. Aber diese
Hindernisse konnten mit einigen Tests
gelöst werden.
So entstand in einer ersten Ausbaustufe ein Steuergerät und Schaltdecoder für Magnetartikel, die mit dem
Märklin-Datenformat kompatibel sind.
Als Herzstück besitzt es einen PICMicrocontroller vom Typ PIC-16F876.
Mehrere andere Decoder zum Schalten
von Lichtsignalen baute ich bereits vor
98
Weichen-Keyboard im Eigenbau
Weichen digital
gesteuert
Jahren für die verschiedensten Aufgaben. Sie erhielten Funktionen für Einfahrts- und Ausfahrtssignale sowie für
Blocksignale mit Vorsignal zum Dunkelschalten des Vorsignals. Dazu werden keine weiteren Relais oder Schaltungen für die Signalbilder benötigt, da
alle Funktionen in die Decoder integriert wurden.
Auch die alte Zentraleinheit 6020
von Märklin, die derzeit noch zum Fahren benutzt wird, möchte ich durch ein
selbst gebautes Gerät ersetzen, sodass
letztlich nur noch ein Gerät für den
Anlagenbetrieb benötigt wird. Eine
Anbindung an einen PC oder eine
Fahrstraßensteuerung ist zurzeit aber
nicht geplant, auch wenn Freunde
schon öfters danach gefragt haben.
Weitere Einsatzgebiete
Bei weiteren Überlegungen kam auch
die Idee auf, das Gerät zum Steuern der
Hauptanlage zu benutzen, zum Beispiel immer dann, wenn man nicht den
Rechner hochfahren will oder nur
etwas ausprobieren möchte. Der Einsatz an der Hauptanlage wurde
dadurch vereinfacht, dass dort alle
Weichen und Signale mit einem Booster an einen eigenen Stromkreis ange-
schlossen waren. Hier liegen aber noch
keine praktischen Erfahrungen vor,
weil umzugsbedingt der Platz für die
große Anlage verloren gegangen ist –
aber das Teil hat schon viele gute Dienste am Basteltisch geleistet.
Mein Weichen-Keyboard kann in der
jetzigen Form alle möglichen 256 Weichenadressen aus dem Märklin-DatenFormat ansprechen und schalten. Es
ersetzt somit alle möglichen 16 Weichen-Keyboards und die Central-Unit
von Märklin. Theoretisch könnten aber
auch alle 768 möglichen DecoderAdressen angesprochen werden. Die
auf den Bildern zu sehenden Leuchtdioden dienten nur als Hilfe bei der
Entwicklung der Software und haben
sonst keine Funktion für das WeichenKeyboard.
Bedienung
Die Bedienung ist wie das ganze Gerät
möglichst einfach gehalten. Zum Schalten eines Signals oder einer Weiche
muss man die absolute Adresse des
Magnetartikels kennen und über die
Zahlentastatur (0-9) eingeben. Allerdings immer dreistellig! Jede eingegebene Zahl wird dann sofort im Display
angezeigt: Die erste Zahl ist die HunMIBA-EXTRA • Modellbahn digital 3
Die verwendeten Bauteile
C1, 2
C5
D1, 2, 3
IC1
IC2
15pF
10µF
7-Segm
LM675
NE5534
IC3
IC4, 5, 6
Q1
R1
R2, 7
16F876
DM9368
4MHz
270 Ω
10k
R4
R5
R6
R10, 11
R12
20k
1k
22k
100k
70k
Der Schaltplan für das selbst gebaute Weichen-Keyboard,
Kernstück ist der Microcontroller des Typs PIC-16F876.
An eine geätzte Platine wurde bislang nicht gedacht, da sich die
wenigen Bauteile auch gut auf einer einfachen Europlatine unterbringen lassen. Die Zeichnung unten rechts gibt den Schaltplan für
die Tastatur wieder, die auf einer separaten Platine untergebracht
wurde. Zeichnung: Thorsten Mumm
derterstelle, dann die Zehner- und zuletzt die Einerstelle.
Die Eingaben an der Tastatur werden auf ihre Gültigkeit hin überwacht:
Wird der Adressbereich überschritten,
(also eine Zahl größer als 255 eingegeben), wird die Eingabe als Fehler mit
einem „F“ im Display abgelehnt und
muss erneut erfolgen. Das „F“ erlischt
durch Betätigen einer Taste. Falls man
zum Beispiel als Erstes eine 3 oder
größer eingibt, wird dies direkt abgelehnt, da die Zahl ganz offensichtlich
größer als 255 werden würde …
Eine Ausnahme bildet die Adresse
„256“. Hier muss die Eingabe zurzeit
noch mit „000“ erfolgen; dies ist durch
die Software bedingt und entspricht
eigentlich dem Märklin-System – auch
dort ist die höchste Adresse die „000“.
Für die Richtungswahl gibt es zwei
weitere Tasten, eine rote und eine
grüne. So muss für eine vollständige
Eingabe die jeweilige Adresse als Nummer und die gewünschte Richtung
(rot/grün) eingegeben werden. Bei der
Richtungseingabe erfolgt keine Fehlermeldung, es wird lediglich der Tastendruck der Zahl ignoriert und so lange
gewartet, bis eine Farbe betätigt
wurde. Das Display zeigt während
eines Schaltvorganges die gewählte
MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 3
Adresse an, diese erlischt, wenn das
Gerät wieder bereit ist und der Schaltvorgang beendet wurde.
Die Schaltzeit für die Magnetartikel
(die Zeit, in der der Weichenantrieb
eingeschaltet ist), ist derzeit noch fest
im Gerät eingestellt, das soll aber in
einer der nächsten Varianten geändert
werden und die Schaltzeit mit der
Länge des Tastendruckes für die Richtung gekoppelt werden. Solange die
Taste betätigt wird, bleibt dann der
Ausgang eingeschaltet. Ob sich das,
ähnlich wie bei den Weichen-Keyboards von Märklin, bewährt, muss
jedoch die Praxis zeigen.
Schaltung und Aufbau
Wie bereits erwähnt, sollte das ganze
Gerät möglichst einfach gehalten werden. Dies gilt besonders für den elektrischen Teil des Gerätes. Es gibt sicher
noch vieles zu verbessern, aber im Vergleich zu einer konventionellen Verstärkerschaltung ist hier schon einiges
vereinfacht worden. Hier könnte aber
noch mehr getan werden, sodass möglichst nur noch ein Power-Amplifier für
den Ausgang benötigt wird.
Der Mikrocontroller vom Typ PIC
16F876 der Firma Microchip ist das
zum Port A
des PIC
99
Start Hauptprogramm
Initialisieren des Controllers
Zurücksetzen der Merker
Aufruf: HUNDERTER
Aufruf: ZEHNER
Aufruf: EINER
Auswertung der Richtungseingabe
Zwischenspeichern der Richtung
Aufruf: SENDE
(zum Einschalten)
Aufruf: TIME_BIT
(Zeit zwischen zwei Sequenzen)
Aufruf: SENDE
(Wiederholung zum Einschalten)
Aufruf: SCHALTEN
(Schaltzeit für Magnetartikel)
Löschen der Bits in der Unteradresse
(zum Abschalten des Magnetartikels)
Aufruf: TIME_BIT
(Zeit zwischen zwei Sequenzen)
Löschen der Anzeige
Prallvoll mit allem, was sich der Modellbahner und sein PC wünschen, ist die aktuelle Begleit-CD-ROM ganz vorne in dieser
MIBA-Extra- Ausgabe.
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ofern Ihr PC den Selbststart einer
CD zulässt, meldet sich wenige Augenblicke nach dem Einlegen der
MIBA-Extra-CD die Installationsroutine. Andernfalls müssen Sie die Datei
START.EXE im Hauptverzeichnis der
CD manuell starten. Danach erscheint
der Hinweis, dass Sie MIBA-Extra installieren müssen. Sie quittieren mit
„Ja“, wählen das gewünschte Installationsverzeichnis aus und betätigen die
Installieren-Schaltfläche. Einige wichtige Dateien (zusammen 1,14 MB) werden kopiert. Das Ende des Installationsvorgangs wird durch eine entsprechende Meldung angezeigt.
MIBA-Gesamtinhaltsverzeichnis
Im MIBA-SmartCat wird die Rubrik „Spiele & Unterhaltung“ angezeigt. Breiten Raum nehmen
hier Add-ons zum Microsoft-Train Simulator (MS-TS) ein. Daneben findet sich in dieser Rubrik
auch der sehr interessante Traffic-Bildschirmschoner von Szabon Soltan aus Ungarn.
Die Begleit-CD-ROM: Futter für den PC
Software satt!
MIBA-Extra, das Schwerpunktheft zum Thema „Modellbahn
digital“, geht in die dritte Runde – und damit ist auch wieder
eine neue Begleit-CD-ROM verfügbar. Auf ein Neues durchkämmte das MIBA-Team einschlägige Quellen, aber auch weniger bekannte Fundstellen im Internet und „Szene-Treffs“, um Neues,
Bewährtes und Aktualisiertes auf dieser CD zusammenstellen zu
können. Sie hat diesmal drei Schwerpunkte: Add-ons für den
Microsoft Train-Simulator, Bildschirmschoner und – exklusiv für
MIBA – die neue Version des Fahrplanbearbeitungssystems
MIBA-FBS.
Mit auf der CD befindet sich das aktualisierte Gesamtinhaltsverzeichnis der
MIBA, mit allen Beiträgen vom ersten
Heft im Herbst 1948 bis zur Ausgabe
12/2001. Interessenten wird beim
ersten Einlegen der CD das Gesamtinhaltsverzeichnis gleich zur Installation
oder Aktualisierung angeboten. Die Installation erfolgt nach dem bekannten
Muster.
können Sie die Installation des MIBAInhaltsverzeichnisses mit dem Programm MIBAINST.EXE im Verzeichnis
„SmartCat“ der CD erneut ausführen.
Gleiches ist mit dem Programm
EXTINST.EXE im Verzeichnis „Extra“
der CD für die Inhaltssteuerung der Begleit-CD-ROM möglich.
Fehlerbehebung
Helferlein
Ist eine Neuinstallation der Programme
erforderlich oder tritt wider Erwarten
ein Fehler bei der Installation auf, so
Manche Programme oder Dateien auf
der CD benötigen Hilfsapplikationen,
um korrekt zu funktionieren bzw. um
102
angezeigt oder „entpackt“ werden zu
können. Diese Hilfsprogramme sind auf
den meisten Windows-PCs vorhanden,
aktuelle Versionen sind per Download
im Internet verfügbar oder auf den CDs
enthalten, die vielen Computerzeitschriften beiliegen:
• Acrobat Reader: Er dient dem Anzeigen von PDF-Dokumenten und wird
beispielsweise auch bei den MIBAJahrbüchern mitinstalliert. Auf der Extra-CD findet sich die aktuelle Version
Acrobat Reader 5. Sie wird bei Bedarf
ebenfalls automatisch installiert, kann
MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 3
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SOFTWARE
Ein Großteil der Programme sind als sogenannte ZIP-Archive auf der CD abgelegt.
Befindet sich die Helfer-Applikation – hier
am Beispiel von WinZip – auf dem Rechner,
so erscheint ein Dialog ähnlich dem links für
die Demo-Version des MIBA-Gleisplaners
gezeigten.
Andere Programme sind mit einer eigenen
Installationsroutine ausgestattet und werden
direkt per Mausklick ausgeführt. Gestalt und
Ablauf variieren je nach Programm – hier die
exklusiv für die MIBA angebotene Version
des Fahrplanbearbeitungssystems MIBA-FBS.
aber auch manuell durch Ausführen
der Datei SETUP.EXE im Verzeichnis
„Acrobat“ der CD installiert werden.
• Windows-Help dient zum Anzeigen
der Hilfe-Dateien in Windows-Programmen. Ein Teil der Dokumentation
zu den Programmen auf der CD sind in
diesem Format erstellt.
• Web-Browser sorgen für die Anzeige
so genannter HTML-Seiten. Inzwischen
ein „Beinahe-Monopolist“ ist der Internet-Explorer von Microsoft, der mit jeder Windows-Installation geliefert wird.
• ZIP-Entpacker: Um auf der jetzt mit
695 MByte quasi randvollen CD möglichst viel unterbringen zu können, sind
ein Großteil der Dateien als so genannte ZIP-Datei gepackt und müssen vor
der eigentlichen Installation entpackt
werden. Das Entpacken übernehmen
Programme
wie
etwa
WinZip
(http://www.winzip.de). WinZip wird
bei der Installation direkt in den DateiExplorer eingebunden. Beim Anwählen
einer Datei mit Endung *.ZIP wird der
„Entpacker“ automatisch gestartet und
zeigt die in der ZIP-Datei enthaltenen
Dateien an. Diese können dann beliebig
kopiert und installiert werden.
Trotz aller Sorgfalt und vieler Tests
kann natürlich nicht ausgeschlossen
werden, dass einige Programme der CD
unter bestimmten Bedingungen nicht
wie beabsichtigt ordnungsgemäß funktionieren. Dies können weder die MIBA
noch die Programmautoren garantieren. Bei Problemen mit MIBA-SmartCat
oder dem MIBA-Extra-Inhaltsverzeichnis wenden Sie sich bitte per Email an
[email protected] oder telefonisch an die
MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 3
Redaktion. Bei Problemen mit den Programmen auf der CD wenden Sie sich
bitte an die Programm-Autoren. Die
Kontaktadressen finden sich ebenfalls
im Inhaltsverzeichnis zur CD und in der
Übersicht in diesem Beitrag.
Übersicht
Nach dem Starten von MIBA-SmartCat
wird am linken Rand eine „Navigationsleiste“ mit den Schaltflächen zum
Aufrufen der jeweiligen Rubrik angezeigt. Per Mausklick auf eine der Schaltflächen öffnet sich dann die zugehörige Detailseite und zeigt eine Liste der
Programmpakete der gewählten Rubrik
in Bildschirmmitte. Am rechten Rand
werden die Details des jeweilig angeklickten Programms angezeigt. Die
Auswahl kann mittels Maus oder PfeilTasten bewegt werden. Die Anzeige
wechselt mit der Auswahl anderer Programmpakete.
Im Detailfenster findet sich eine kurze Beschreibung des jeweiligen Programms sowie die Kontaktinformation
zu Programmautor und/oder Vertriebspartner. Sofern eine Internet-Adresse
bekannt ist, verbirgt sich hinter dem
stilisierten Globus ein Link auf die zugehörige Web-Site. Dementsprechend
103
bietet der stilisierte Briefumschlag Kontakt per Email-Formular – falls ein entsprechendes Email-Programm auf
Ihrem Rechner installiert ist und Sie
über einen Internet-Zugang verfügen.
Unter den Kontaktinformationen folgen eine oder mehrere Dateien zu dem
jeweilen Programmpaket. Dies kann die
Installationsroutine selbst sein, eine
Hilfe-Datei oder die komplette Dokumentation. Um für einen gewissen Grad
an Übersicht zu sorgen, sind die Programme in folgende Rubriken aufgeteilt:
• Gleisplanung
• Steuerung
• Software-Zentralen
• Betriebsprogramme
• Hilfsprogramme
• Datenbanken
• Dokumentation
• Spiel & Unterhaltung
• MM & MM Bildschirmschoner
MIBA-Extra-Archiv
Nicht nur historische Bedeutung
kommt den ersten beiden MIBA-Ausgaben zum Thema „Modellbahn digital“
sowie den beiden Spezial-Ausgaben zu
dieser Thematik zu. Die GrundlagenArtikel sowie viele der Tipps und Tricks
sind nach wie vorher aktuell und
relevant.
Daher finden sich auf der CD die
MIBA-Spezial-Ausgaben 37 und 42 sowie die erste und die zweite Ausgabe
der MIBA-Extra „Modellbahn digital“.
Alle alten Ausgaben sind – wie auch die
bekannten MIBA-Jahrbücher auf CDROM – als PDF-Dokumente abgelegt
und können plattformübergreifend gelesen werden, also beispielsweise
auch auf Apple-Macintosh- oder Linuxlagenplanung an.
Software auf der CD-ROM „Modellbahn digital 3“
Fahrplanbearbeitungssystem FBS
Train Scheduler
Train Scheduler Palm
Collection
Modellverwaltung
MIBA-EXTRA digital 1
MIBA-EXTRA digital 2
MIBA-Spezial 37
MIBA-Spezial 42
3rd PlanIt
DPSRail
GBS 1.0
MIBAplan
Railroad-Professional
Raily 4.0 für Windows
WinRail 5
WinTrack 5.0
XTrkCad 3.1.1
DB-Nummer
WiniPro2
BETRIEBSPROGRAMME
Institut für Regional- und Fernverkehrsplanung
Steven DePalma
Steven DePalma
DATENBANKEN
modellplan
Ursula Zander
DOKUMENTATION
MIBA Verlag GmbH/
VGB Verlagsgruppe Bahn GmbH
MIBA Verlag GmbH/
VGB Verlagsgruppe Bahn GmbH
MIBA Verlag GmbH/
VGB Verlagsgruppe Bahn GmbH
MIBA Verlag GmbH/
VGB Verlagsgruppe Bahn GmbH
GLEISPLANUNGSPROGRAMME
El Dorado Software
Steven DePalma
Josef Dusch
MIBA Verlag GmbH/
VGB Verlagsgruppe Bahn GmbH
Rodrigo Supper
ENIGON Software
Gunnar Blumert
modellplan
Sillub Technology
HILFSPROGRAMME
Gunnar Blumert
Green.Gate Software
MM & MM BILDSCHIRMSCHONER
Akku-Triebwagen der Epoche 3
Hans-Martin Hebsaker
Belgien
Hans-Martin Hebsaker
Elektrotriebwagen der Epoche 3
Hans-Martin Hebsaker
Elektrotriebwagen der Epoche 4
Hans-Martin Hebsaker
Italien
Hans-Martin Hebsaker
Kgl. württ. Staatseisenbahn
Hans-Martin Hebsaker
MM Eisenbahn - Bildschirmschoner
Martin Meyer
NEK
Nikolaus Mohr
Schmalspurfahrzeuge aus der Schweiz
Hans-Martin Hebsaker
Spanien
Hans-Martin Hebsaker
Trambahn München
Hans-Martin Hebsaker
Verbrennungstriebwagen der Epoche 3
Hans-Martin Hebsaker
Driving Railway
LOK
TMWDCC
125 Jahre Trambahn München
EEEC2001 Bildschirmschoner
KVB-Bildschirmschoner
LocSim 7.7
SOFTWARE-ZENTRALEN
PEGASE INFORMATIQUE
Dr. M. Michael König
Lars Lundgren
SPIELE & UNTERHALTUNG
Hans-Martin Hebsaker
Jens Lange
Szabo Zoltan
Dr. Hansjürg Rohrer
Steuerung
Auf den ersten Blick bieten die neuen
Versionen der Programme aus dieser
Rubrik wenig Neues – waren doch
104
schon die Vorgänger-Versionen sehr
ausgefeilt. Beim Blick auf die Details
zeigen sich jedoch eine ganze Reihe von
Verbesserungen, die der Benutzerfreundlichkeit, der Robustheit und der
Reaktionsgeschwindigkeit der Systeme
zu Gute kommen.
Grund genug also, diese Programme
MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 3
Rail3D
Railway32
Stellwerk Altona
Stellwerk Bremen
Stellwerk Hannover
Stellwerk Kempten
Stellwerk Köln-Deutz
Stellwerk Neumünster
Traffic Bildschirmschoner
Mark Goodspeed
Mark Goodspeed
Gunnar Blumert
Gunnar Blumert
Gunnar Blumert
Gunnar Blumert
Gunnar Blumert
Gunnar Blumert
Szabon Zoltan
MICROSOFT-TRAIN SIMULATOR
MS-TS: Aufgaben-Analyse
Freudenreich & Tollknaepper
MS-TS: Baureihe 13 preußische S3
Michael Barthels
MS-TS: CabView2 der 078, Einheitsführerstand Michael Barthels
MS-TS: CityNightLine
Train Magic
MS-TS: Dampflokomotive BR01 011 der DR
Michael Barthels
MS-TS: Dampflokomotive BR01 0501-5 REKO
Michael Barthels
MS-TS: Dampflokomotive BR01 1088
Michael Barthels
MS-TS: Dampflokomotive BR03 96
Michael Barthels
MS-TS: Dampflokomotive BR39
Michael Barthels
MS-TS: Dampflokomotive BR41 001
Michael Barthels
MS-TS: Dampflokomotive BR62
Michael Barthels
MS-TS: Dampflokomotive BR78
Michael Barthels
MS-TS: Dampflokomotive BR84 003
Michael Barthels
MS-TS: Dampflokomotive BR85 006
Michael Barthels
MS-TS: Dampflokomotive BR94
Michael Barthels
MS-TS: Diesellok DB BR290
Michael Barthels
MS-TS: Diesellok DR 132
Michael Barthels
MS-TS: Diesellok Modell V80 006
Michael Barthels
MS-TS: Diesellok V200 DB 220
Michael Barthels
MS-TS: E-Lok E101
Michael Barthels
MS-TS: E-Lok E111
Michael Barthels
MS-TS: E-Lok E145
Michael Barthels
MS-TS: E-Lok E151
Michael Barthels
MS-TS: E-Lok E181.2 SAAR
Michael Barthels
MS-TS: Emma die Lokomotive
Michael Barthels
MS-TS: German Railroads Add-on
Freudenreich & Tollknaepper
MS-TS: LVB Leipzig
Train Magic
MS-TS: Modell Be 6/8 II Krokodil 1.2
Michael Barthels
MS-TS: Schienenbus VT98 Version 1.6
Michael Barthels
C80prox
Die kleine Eisenbahn
Line Scan
MODEST
MpC
PCTreinControl
ProTrak
Railware 4.05
SpDrS60
Switch-Com
Train Controller
Train Monitor
Train Programmer
Voice Commander
Win-Digipet 8
WinDigital 8.5
Zugsteuerung
STEUERUNGSPROGRAMME
Peter Worboys
Hans-Georg Campe
Sergej Ivanov
Uwe Steinborn
Gahler + Ringstmeier
Ronald Helder
ProTrak
Railware, Andrea Hinz
Torsten Vogt
modellplan
Freiwald Software
Freiwald Software
Freiwald Software
Railware, Andrea Hinz
modellplan
Abbink Software Entwicklung
Uwe Müller
genauer zu betrachten und sich die Einsatzmöglichkeiten einer zusätzlichen
PC-Steuerung vor Augen zu führen. Die
Einsatzmöglichkeiten reichen von der
Nachbildung der bekannten „realweltlichen“ Eingabegeräte über Gleisbildstellpulte auf dem Bildschirm bis hin zu
Aufgaben wie Blockstellen- oder
MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 3
Schattenbahnhofssteuerung oder einem vollwertigen „elektronischen Spielpartner“.
Software-Zentralen
Nach wie vor beliebt und bei vielen Anwendern im Einsatz sind die Software-
Zentralen, die die Erzeugung der Digital-Signale per Software direkt im PC
vornehmen. Die Leistungsverstärkung
erfolgt dann über einen an der seriellen
Schnittstelle angeschlossenen Booster.
Betriebsprogramme
Der „Klassiker“ TrainScheduler ist neben einer normalen Windows-Version
auch in einer Version für die PalmHandheld-Computer verfügbar. Beide
Programme dienen der Erstellung von
Fahrplänen. Ein vollwertiges System
zur Fahrplanbearbeitung, wie es auch
von den Profis bei „echten“ Verkehrsgesellschaften eingesetzt wird, verbirgt
sich hinter MIBA-FBS. Hiermit können
Fahrpläne erstellt und in diversen Formen und Formaten gedruckt werden.
Hilfsprogramme
Kennen Sie das Problem, auf einem
Foto nur einen Teil der Betriebsnummer von Lokomotiven oder Waggons
erkennen zu können? Das Programm
DB-Nummern hilft Ihnen bei der Lösung. WiniPro2 dagegen unterstützt Sie
bei der Programmierung der diversen
stationären und mobilen Digitaldecoder
sowie bei der Verwaltung der Einstellungen.
Datenbanken
Bekannterweise sind Modellbahner
eine besondere Gattung der Spezies
„Jäger und Sammler“. Ordnung in der
Fahrzeugsammlung versprechen spezielle Datenbanken für diesen Zweck.
Spiel + Unterhaltung
In dieser Rubrik finden sich neben verschiedenen Bildschirmschonern auch
eine ganze Reihe von Eisenbahn-Simulationsprogrammen sowie Add-ons für
den Microsoft-Train-Simulator, darunter eine Demoversion des hochgelobten
und auch bei MIBA erhältlichen Addons „Epoche IV – entlang der Bigge“.
Neue Stellwerkssimulationen sind
gleichfalls wieder dabei.
Für den bekannten Bildschirmschoner von Frank und Martin Meyer finden
Sie auf der CD eine kleine Auswahl aus
der reichhaltigen Palette an Fahrzeugen, die zusätzlich eingebunden werden können.
Und jetzt? Wie heißt es in der Fernsehwerbung: „Erforsche die Möglichkeiten!“
Bernd Schneider/Benjamin Rensmann
105
Liste der Programm-Autoren
Abbink Software Entwicklung
Lauerstr. 42
D-41812 Erkelenz
Tel. 02432/908333
Fax 02432/908334
[email protected]
www.abbinksoftware.de
Freudenreich & Tollknaepper GbR
Postfach 101 469
D-42014 Wuppertal
Tel. 0202/2721048
Fax 0202/2721049
[email protected]
www.german-railroads.de
Albion Software
[email protected]
www.albionsoftware.com
Gahler + Ringstmeier
Gabelsberger Str. 2a
D-44652 Herne
Tel. 02325/30382
Fax 02325/31159
[email protected]
www.gahler.de
Michael Barthels
[email protected]
www.mikemad.de
Gunnar Blumert
Hochdonner Chaussee 16
D-25712 Burg/Dithmarschen
[email protected]
www.blumert.de
Hans-Georg Campe
Treppenberg 5
D-21224 Rosengarten
Tel. 0178/7601249
[email protected]
CTI Electronics
P.O. Box 9535
Baltimore, MD. 21237
[email protected]
www.cti-electronics.com
Steven DePalma
[email protected]
home.earthlink.net/~dpssys/
index.html
Josef Dusch
Gemeinderiet 28
D-87463 Dietmannsried
Tel. 08374/7386
Fax 08374/588062
[email protected]
www.dusch-modellbahn.de
El Dorado Software
[email protected]
www.trackplanning.com
Enigon Software
Ursprungstr. 103
CH-3053 Münchenbuchsee
Fax 0041/31/8620405
[email protected]
www.enigon.com/products/
Freiwald Software
Kreuzberg 16
D-85658 Igmating
Tel. 08095/875380
Fax 080ß95/875381
[email protected]
www.freiwald.com
106
Mark Goodspeed
[email protected]
www.railway32.net/
Green.Gate Software
Birkenweg 19
D-57639 Rodenbach
Tel. 02684/979301
Fax 02684/979303
[email protected]
www.green-gate.de
Hans-Martin Hebsaker
[email protected]
www.hmhebsaker.de
Ronald Helder
Prinsenweer 44
NL-3363 JK Sliedrecht
[email protected]
home01.wxs.nl/~rheld/
PctWin/pctwin.htm
Rainer Hübner
Hufnagelstraße 18
D-60326 Frankfurt /M
[email protected]
www.loksimulatoren.de
Institut für Regional- und
Fernverkehrsplanung
Fasanenweg12
D-04420 Frankenheim
[email protected]
www.irfp.de/
Sergej Ivanov
Bosslerstr. 54
D-73734 Esslingen
Tel. 0711/3820511
Fax 0711/3820512
[email protected]
KAM Industries
[email protected]
www.traintools.com/
Dr. M. Michael König
Antoniter-Weg 11
D-65843 Sulzbach/Ts.
[email protected]
www.drkoenig.de/digital/
Jens Schubert
Dammstr.12
D-70806 Kornwestheim
[email protected]
www.railsim.de/
Jens Lange
[email protected]
www.lange-jens.de/
Lars Lundgren
[email protected]
www.geocities.com/tillorp/
tmwdcc.html
Signal Computer Consultants
P.O. Box 18445
Pittsburgh, PA 15236, USA
Tel. 001/412/655-1884
Fax 001/412/655-1893
[email protected]
www.signalcc.com
Martin Meyer
[email protected]
home.t-online.de/home/
MMMeyer/homepage.htm
Signalsoft
Am Flachsacker 2c
D-63456 Hanau/Klein-Auheim
Tel. 06181/966904
Fax 06181/966928
[email protected]
www.signalsoft.de
VGB Verlagsgruppe Bahn GmbH
MIBA-Verlag
Senefelderstr. 11
D-90409 Nürnberg
Tel. 0911/519650
Fax 0911/5196540
[email protected]
www.miba.de
modellplan
Reußensteinweg 4
73037 Göppingen
Tel. 07161/816062
Fax 07161/88575
[email protected]
www.modellplan.de
Nikolaus Mohr
[email protected]
www.nimoweb.de/
Uwe Müller
[email protected]
Pegase Informatique
Z.I. au Bois, Rue du Chêne
F-25770 Francois (Frankreich)
Tel. 0033/81485112
Fax 0033/81599563
[email protected]
www.pegaseinfo.com
ProTrak
[email protected]
www.protrak.cc/
Railware, Andrea Hinz
Am Rübenberg 6
D-66701 Beckingen
[email protected]
www.railware.com/
Dr. Hansjürg Rohrer
[email protected]
www.locsim.ch/
Sillub Technology
416 Avondale Ave.
Ottawa ON K2A 0S3, Canada
[email protected]
www.sillub.com
Uwe Steinborn
Altenhofer Str. 9
D-13055 Berlin
[email protected]
people.freenet.de/modest/
Rodrigo Supper
Rathausplatz 13
D-85748 Garching
[email protected]
www.xray.mpe.mpg.de/~ros/
Train Magic
Rönnauer Weg 1b
D-23570 Travemünde
[email protected]
www.ms-trainsimulator.de
Torsten Vogt
[email protected]
www.der-moba.de/Digital/
Peter Worboys
[email protected]
www.ozemail.com.au/~zebra3/
Ursula Zander
Karl-Arnold-Str. 83
D-52511 Geilenkirchen
Tel. 02451/5020
Fax 02451/3456
[email protected]
www.modellverwaltung.de
Szabon Zoltan
[email protected]
www.fsz.bme.hu/traffic/
indexe.htm
MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 3
SOFTWARE
Bildschirmfoto einer Arbeitssitzung mit
MIBA-FBS: Links oben das betrachtete Netz
mit den Betriebsstellen und deren verbindende Strecken. Daneben Ausschnitte aus Buchfahr- und Tabellenfahrplänen.
Das MIBA-FBS Fahrplan-Bearbeitungs-System
Fahrpläne wie beim Vorbild
Planen und fahren mit Kursbuch und Karte – so lautet eine
schon beinahe traditionelle
MIBA-Devise für den Modellbahn-Betrieb. Das geht nach
Kopien der Originalpläne oder
mit handgeschriebenen Fahrplänen – oder mit streng nach
den Richtlinien und mit den
Zeichensätzen des Vorbildes
gedruckten Fahrplänen. Mit
dem Fahrplanbearbeitungssystem MIBA-FBS auf der
Begleit-CD-ROM steht diesem
Vorhaben nun nichts mehr im
Wege!
F
ahrpläne und Fahrplanunterlagen
lassen sich auf vielfältige Weise erstellen und pflegen – für den Vorbildeinsatz wie im Modelleinsatz. So wurden in der MIBA schon Lösungen auf
der Basis von Excel (MIBA 3/2001, S.
36ff.) oder mithilfe des beim Fremo
eingesetzten Programmes von Stefan
Bormann (www.nord-com.net/stefan.
bormann/fahrplan/fp_d.html) vorgestellt. Diese Lösungen sind für den Mo108
dellbahner durchaus praktikabel, haben jedoch zumindest einen Nachteil
gemeinsam: Ausdrucke und Ausgaben
wirken irgendwie „handgestrickt“. Zudem lassen sich die Eingaben nicht
ohne weiteres für verschiedene Darstellungen verwenden, etwa für Tabellen-, Buch und Bildfahrpläne.
Das MIBA-FBS wählt einen anderen
Ansatz: Die Ausgaben stellen nur spezielle Sichtweisen des Fahrplan-Datenbestands dar. Dabei bildet jede Zugbewegung auf jedem Streckenabschnitt
einen Datensatz. Bildfahrpläne, Tabellenfahrpläne, Buchfahrpläne entstehen
dann durch Kombination bzw. Aneinanderreihung dieser Datensätze.
Letztendlich verwendet FBS modernste Berechnungsmethoden zur Ermittlung von Fahrzeiten zwischen Betriebsstellen unter anderem auf der Basis des Streckenprofils, der zulässigen
Streckenhöchstgeschwindigkeiten und
der Fahrdynamik der Fahrzeuge.
Entwickelt wurde das Fahrplan-Bearbeitungs-System FBS vom Institut für
Regional- und Fernverkehrsplanung
iRFP, das aus einer Arbeitsgruppe der
TU Dresden, Fakultät Verkehrswissenschaften „Friedrich List", hervorgegangen ist. Neben der Simulation des
„großen“ Eisenbahnbetriebs nimmt die
Fahrplankonstruktion einen breiten
Raum ein, in dessen Rahmen FBS ent-
standen ist und seit 1993 fortwährend
weiterentwickelt und gepflegt wird. Der
Einsatz von FBS erfolgt bei diversen
Verkehrsträgern im In- und Ausland,
wie man den Referenzen auf der WebSite des iRFP (www.irfp.de) entnehmen
kann. Unter www.fbsprivat.de entsteht
zur Zeit ein Webauftritt speziell für Modellbahner; bitte wählen Sie diese
Adresse bei Fragen und Anregungen zu
MIBA-FBS.
Installation
Das iRFP empfiehlt einen Programmeinsatz unter Windows 2000 oder XP.
Bei der Installation sind aber die so genannten Administrator-Rechte auf dem
System erforderlich. Ein Einsatz unter
Windows NT 4.0 ist nicht möglich.
MIBA-FBS begrenzt die nutzbare
Streckenlänge auf 10 km mit maximal
50 Zügen. Dafür ist MIBA-FBS aber gegenüber FBSprivat nicht funktionell
oder zeitlich eingeschränkt. Somit handelt es sich bei MIBA-FBS um eine echte Vollversion. MIBA-FBS ermöglicht
die Fahrzeitberechnung und Trassenkonstruktion wie bei Vorbildbahnen
(zum Beispiel Connex, KEG, DB-AGKurhessenbahn, Eurobahn). Tabellenfahrpläne lassen sich in der Layoutvariante „Bleisatz“, Buchfahrpläne im
DR-Layout erstellen.
MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 3
LS
Sbf
Bergheim
Neustadt
EG
Schemazeichnung der Anlage mit den
beiden Bahnhöfen Neustadt und Bergheim. Die Bahnhöfe Rosenbach und
Lauterstein werden durch den Schattenbahnhof (Sbf) repräsentiert.
GS
Einsatz auf der Modellbahn
Vor der eigentlichen Fahrplanerstellung
sind einige Grundüberlegungen anzustellen. Oft werden sich diese aus einer
bereits existierenden Anlage ableiten.
Die hier beispielhaft betrachtete Modellbahn-Anlage hat als Thema eine
eingleisige Hauptbahn mit abzweigender eingleisiger Nebenbahn. Alle
Strecken sind nicht elektrifiziert und
verlaufen im Hügelland. Die Anlage ist
in der Mitte der 90er-Jahre angesiedelt,
womit sich Betrieb und Fahrzeugauswahl an den Gegebenheiten der Epoche
V orientieren.
Die Anlage besteht aus einem Schattenbahnhof mit fünf bis sechs Gleisen,
der als Zugspeicher die „große, weite
Welt“ repräsentiert. Die sichtbaren Betriebsstellen sind:
• ein Kreuzungsbahnhof mit zwei
Hauptgleisen („Mühlthal“),
• der Abzweigbahnhof zur Nebenbahn
mit drei Hauptgleisen („Neustadt“),
• ein Haltepunkt an der Nebenbahn
(„Neustadt-Ost“),
• eine Ausweichanschlussstelle z.B. zu
einem Säge- oder Schotterwerk (oder
einem beliebigen anderen Anschließer)
und letztendlich
• der Endbahnhof der Nebenbahn mit
zwei Hauptgleisen („Bergheim“).
Gleisplan und Fahrzeugpark
Die Hauptbahn ist eine Ringstrecke, die
aus dem Schattenbahnhof über den
Bahnhof Mühlthal zum im Vordergrund
liegenden Bahnhof Neustadt – dem eigentlichen Betriebsmittelpunkt der AnMIBA-EXTRA • Modellbahn digital 3
Der Gleisplan für den Endbahnhof der Nebenstrecke (Bergheim). Selbstverständlich sind auch
eine Vielzahl anderer Varianten möglich.
GS
EG
Links der Entwurf für den Gleisplan des Bahnhofes Neustadt. Er
weist alle Gleise auf, um die im
Anlagenkonzept vorgesehenen
Zugbewegungen abbilden zu
können.
lage – und über den Anschluss Sägewerk wieder zurück zum Schattenbahnhof führt. Im Bahnhof Neustadt
zweigt eine Nebenbahn in einer großen
S-Kurve über den Haltepunkt NeustadtOrt zum Endbahnhof Bergheim ab, der
über dem Schattenbahnhof oder auf einer Anlagenzunge liegen könnte. Die
Strecke nach Bergheim steigt leicht,
aber stetig an, da die ganze Gegend in
hügeligem Vorgebirgsland liegt.
In unserem Beispiel verkehren fahrplanmäßig ein RegionalExpress als lokbespannte Wendezug-Einheit (mit BR
218 oder 219), zwei Triebwagengarnituren als Regionalbahn, zwei Durchgangsgüterzüge (evtl. Ganzzüge) sowie
zwei Nahgüterzüge („CargoBahn“).
Aufgrund der zeitlichen Einordnung
des Betriebskonzeptes in die Mitte der
90er-Jahre sind sowohl „abgefahrene“
Fahrzeuge aus dem DB- und (ex) DRBestand als auch modernisierte Fahrzeuge privater Eisenbahnverkehrsbetriebe als auch moderne Neubau-Triebwagen auf den Gleisen einsetzbar.
Verkehrsangebot
Wie es sich für eine moderne Bahn
gehört, wird der Personenverkehr auf
der Basis eines integrierten Taktfahrplanes abgewickelt. So sieht der Fahrplan regelmäßig verkehrende Regionalbahn- und Regionalexpress-Züge
vor, die gemäß des gewählten Anlagenausschnitts jedoch nur zwischen Rosenbach und Lauterstein betrachtet
werden.
Die Regionalbahnen werden aus
Triebwagen gebildet, wobei jeweils
zwei gekuppelte, von Rosenbach kommende Einheiten ab Neustadt getrennt
nach Lauterstein und Bergheim weiterverkehren. In der Gegenrichtung erfolgt
in Neustadt ihre Vereinigung. Bedarfsweise verkehrt ein Wintersportsonderzug. Der Zug wird normalerweise aus
einem SVT gebildet. Zu besonderen Anlässen kommt jedoch auch schon mal
der Traditionszug mit der Dampflok
(„Nikolausdampf“) des Lautersteiner
Eisenbahn-Clubs zum Einsatz.
Streckennetz
Den ersten Schritt bei der Fahrplanerstellung bildet das Anlegen der Betriebsstellen und ihre Vernetzung. Die
Ringstrecke der Modellbahn-Anlage
wird für die Abbildung der realen Welt
im Schattenbahnhof aufgebrochen. Somit repräsentiert der Schattenbahnhof
sowohl den Bahnhof Rosenbach als
auch den Bahnhof Lauterstein als Endpunkte der betrachteten Strecke. Für
den Modellbahnbetrieb auf dem skizzierten Anlagenschema bedeutet dies,
dass ein Zug, der im Bahnhof Rosenbach ankommt, danach aus dem Bahnhof Lauterstein ausfahren kann und
umgekehrt.
Fahrplanentstehung
Grundanforderung an den Fahrplan
war, dass dieser einen geschlossenen
Umlauf darstellt und so nach seinem
Ablauf alle Züge wieder an ihrem Ausgangspunkt angekommen sind. Dies erlaubt eine lückenlose Fortsetzung bzw.
beliebige Wiederholungen ohne weite109
Diese Abbildung
zeigt das Anlegen
des DZ 19252. Zu
sehen ist das
Geschwindigkeitprofil der Fahrt sowie –
leicht verdeckt – die
Vielzahl der Einstellungen für die Ausgabe im Bildfahrplan. So lassen sich
alle Beschriftungen
indivuell variieren
um gegebenenfalls
ein Überdecken relevanter Stellen zu
vermeiden. Die Farben lassen sich nach
den eigenen Wünschen setzen um so
bspw. zwischen Zuggattungen oder auch
zwischen „Lokführern“ zu unterscheiden.
re Fahrzeugbewegungen. Im nächsten
Schritt sind die in einer Periode gewünschten, realisierbaren und/oder betrieblich interessanten Zugbewegungen
aufzustellen. Die RE- und RB-Züge Rosenbach–Lauterstein und Gegenrichtung kreuzen immer im Bahnhof Neustadt, sodass zwischen den RE und dem
Bergheimer RB-Zugteil ein „Über-EckAnschluss“ besteht. Der Bahnhof Neustadt wird somit zum Taktknoten. Zwischen den – in Anlehnung an Vorbildsituationen – stündlich verkehrenden
Regionalbahnen kann noch eine Vielzahl an Güterzügen verkehren, sodass
für einen abwechslungsreichen Modellbahnbetrieb gesorgt ist.
Bei Bedarf können noch betriebliche
Erschwernisse in Form von weiteren
Zugfahrten – Überführungsfahrten,
Bahndiensteinsätze, Militärzüge, Umleitungen von Zügen aufgrund einer gesperrten Nachbarstrecke o.ä. – ergänzt
werden. Oder: Bedienfahrten von
Anschließern müssen aufgrund begrenzter Gleislängen auch in zwei Phasen erfolgen. In der ersten Phase werden die Fahrzeuge am Anschluss abgeholt. Dazu folgt die Lok einem in
gleicher Richtung fahrenden Zug im
Blockabstand, wartet im Anschluss einen Zug in Gegenrichtung ab und fährt
hinter diesem zurück zum Bahnhof.
110
Anschließend erfolgt ein Zustellen der
neuen Güterwagen in der gleichen Weise.
Perioden oder Zeiten?
Im Modellbahnbetrieb kann man sich
einen „Luxus“ leisten, den sich das
große Vorbild sicher wünschte: Statt
jede Aktion exakt auf einen Zeitpunkt
zu terminieren, können zunächst alle
Fahrten, die zwischen zwei fixen Aktionen – im obigen Fall etwa zwischen
zwei Kreuzungen der Personenzüge –
erfolgen, zu einer Periode zusammengefasst werden. Eine neue Periode beginnt erst dann, wenn alle Zugfahrten
der vorhergehenden Periode abgeschlossen sind. So wird vermieden,
dass der Betrieb „aus dem Takt“ läuft –
ein Vorteil, der gerade bei Betriebstagen mit mehreren Beteiligten von
großem Wert ist. Ein Protokollieren der
für die Zug- und Rangierfahrten erforderlichen Zeiten gibt dann Hinweise für
die Gestaltung eines Fahrplanes mit
Zeitangaben.
Fahrplan
Die Zug- und Rangierbewegungen einer
Periode lassen sich im Fahrplan in vier
Stunden (im Bildfahrplan von 8.00 Uhr
bis 12.00 Uhr dargestellt) unterbringen.
Mit vergleichsweise überschaubarem
„Materialeinsatz“ an Fahrzeugen und
Gleisen lässt sich bereits eine Fülle betrieblich interessanter Vorgänge des
Vorbildes auch im Modell abbilden. Je
nach Größe und Maßstab der Anlage
kann die Fahrplanzeit für den Modellbahnbetrieb im Verhältnis 1:4 bis 1:6
ablaufen, sodass sich eine Fahrplanperiode auf 40 bis 60 Minuten verkürzt.
Bei aufwändigeren Rangiermanövern
muss möglicherweise auf eine Verkürzung der Modellzeit verzichtet werden,
da hierbei der Betrieb fast in „Echtzeit“
abläuft. Das hier beschriebene Beispiel
findet sich übrigens auch im MIBAFBS-Paket auf der CD-ROM dieser Ausgabe.
Ein weiteres Beispiel einer zweigleisigen Hauptbahn mit abzweigender
eingleisiger Nebenbahn, angesiedelt im
Mittelgebirge, kann auf der Web-Site
des iRFP (www.irfp.de) abgerufen werden. Der angelegte Fahrplan orientiert
sich an der Epoche II (DRG, 30er-Jahre), vorherrschend mit Dampfbetrieb.
Der Fahrplan besteht aus Schnell-, Eilund Personenzügen sowie Nah- und
Durchgangsgüterzügen. Vorgesehen
sind Betriebshalte zum Lokwechsel und
Wassernehmen. Schwere Züge werden
planmäßig nachgeschoben.
MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 3
Der Bildfahrplan zeigt alle stattfindenden
Zugfahrten an. So verlässt die RB 7215 Lauterstein (LTS) Punkt 9.00 Uhr, durchfährt die
Anschlussstelle „Sägewerk Span“ (SWS)
ohne Halt und erreicht gegen 9.05 Uhr Neustadt. Dort ist Aufenthalt bis 9.11 Uhr. Der
entgegenkommende Zug (RE 4538) verlässt
Rosenbach (ROS) um 9.04 Uhr, erreicht Neustadt um 9.09 Uhr und nach einer Minute
Halt geht es weiter nach Lauterstein.
Fazit
MIBA-FBS ist für alle, die einen Betrieb
nach Fahrplan durchführen wollen,
eine große Hilfe. Veränderungen am
Fahrplan sind schnell durchgeführt und
alle betrieblich wichtigen Dokumente
lassen sich ausdrucken – und das in einer Qualität, die auch anspruchsvolle
Betriebsbahner in ihren Bann zieht. Ein
nach den Richtlinien des Vorbildes gedruckter Auszug aus dem Kursbuch,
aufgehängt am vorderen Anlagenabschluss bewirkt bei „anfälligen“ Besuchern auch schon mal einen Hexenschuss … Und wer es ganz genau
nimmt, kann maßstäbliche Verkleinerungen der tatsächlich ablaufenden
Fahrpläne als Ankunfts- und Abfahrtstafeln auf den Bahnsteigen seines Modellbahnhofs platzieren.
Dr. Bernd Schneider
(Der Autor dankt den Herren Vasco
Krauss und Dirk Bräuer vom iRFP herzlichst für die Unterstützung bei der Entstehung dieses Beitrages.)
Zwei Möglichkeiten, die MIBA-FBS bietet: Die
Buchfahrpläne enthalten alle für die Lokführer wichtigen Angaben (rechts Mitte),
während der Tabellenfahrplan alle stattfindenden Zugfahrten wiedergibt – hier im Zeitraum von 08.00 bis 12.00 Uhr.
MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 3
111
SOFTWARE
Die Webauftritte von MÜT (rechts) und Holtermann Elektronik dienen
zunächst der Beschreibung hauseigener Produkte und deren Einbau.
Das Thema „Modellbahn digital” im Netz der Netze
Wer suchet, der findet
Das Internet mit seinem multimedialen Dienst WWW (World
Wide Web) als virtuelle Heimstatt für Informationen aller
Art hat sich – trotz aller „geplatzten Börsenblasen“ und
zerstörten Hoffnungen – einen
festen Platz in unserer Medienwelt erkämpft und ist bei vielen weder aus dem Geschäftsleben noch aus dem Hobbybereich wegzudenken. Bernd
Schneider, seines Zeichens
MIBA-Webmaster und aktiver
Modellbahner, hat sich auf die
Spur von „digitalen Digitalseiten“ geheftet und einige
Websites besucht, die für den
Modellbahner von Interesse
sind – natürlich in rein subjektiver, nichtrepräsentativer
Auswahl.
112
Deserno
http://www.deserno-bahn.de/
Hier finden sich Informationen zu den
Themen H0m und Selectrix. Der Besucher kann zwischen einer recht umfassenden Übersicht über verfügbare
Selectrix-Komponenten, Tipps zum
Selbsteinbau von Decodern in eine breite Palette von N-Modellen sowie häufig
gestellten Fragen und aktuellen Informationen aus der Selectrix-Szene
wählen. Für alle, die sich auch den Umgang mit Lötkolben & Co zutrauen, gibt
es unter der Rubrik „Bauen & Basteln“
einige Selbstbauprojekte. Erwähnenswert ist noch die Download-Möglichkeit
der DeRail-Steuerungssoftware für
Selectrix.
Frank Keil
http://www.frank-keil.de/
Hier zeigt Frank Keil der „Community“
seine Modellbahnanlage, wobei ein
Schwerpunkt die Mehrzugsteuerung
nach dem Selectrix-Protokoll bildet. Er
stellt die Produkte verschiedener Hersteller vor und berichtet von seinen Erfahrungen bei deren Einsatz. Modellbahner, die ihre Decoder selbst einbauen, werden Frank Keils Reparaturtipps
sicher zu schätzen wissen!
MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 3
trix-Steuerung. Umfangreiche Darstellungen und Erfahrungsberichte finden
sich zum Umbau bzw. zum Decodereinbau von N-Lokomotiven, die den Besuch der Site lohnenswert machen.
Helmo
http://www.helmo.de
Der „altgediente“ Hersteller von Schaltungskomponenten bietet in seinem
Webauftritt viele Informationen rund
um seine Produkte – jedoch ist leider
wenig lesefreundlich alles auf einer Seite untergebracht. Sehr instruktiv sind
dagegen die Inhalte, wobei das transponderbasierte Zugnummern-Identifizierungssystem einen breiten Raum
einnimmt. Behandelt wird auch die
Möglichkeit, das System mit einer Digitalsteuerung zu verbinden, was im
Abschnitt „Beispiele zur Systemnutzung“ gezeigt wird.
MÜT
http://www.digirail.de
sche Unterschiede in den Displays sowie den Tastenfeldern bestehen. Daneben werden zwei Interfaces für den
Computeranschluss, Besetztmelder und
Funktionsdecoder sowie ein Modul zur
Uhrzeitanzeige vorgestellt.
MDVR
http://www.mdvr.de
Wer sich für Selectrix interessiert, sollte auf jeden Fall einen Blick auf die
Web-Seiten des Modellbahn-DigitalVersand Radtke werfen. Angeboten
werden die kompletten Sortimente von
Rautenhaus Digital und Selectrix. Zu allen Rautenhaus-Digital-Komponenten
werden Anleitungen zum Download bereitgehalten. Das frequentierte Forum
ist eine gute Informationsquelle und
Anlaufstelle bei Fragen und Problemen,
die wahlweise von anderen Anwendern
oder vom Betreiber selbst aufgegriffen
werden.
Der bekannte Anbieter von Digitalkomponenten für das Selectrix-System hat
eine komplett neue Web-Site, die mit
aktuellen Informationen rund um das
System und seine Komponenten aufwartet (kurzes Firmenporträt ab S. 32
in dieser Ausgabe). Schon auf der Startseite finden man aktuelle Neuankündigungen. „Value Added Services“ wie
Anleitungen zum Download werden
dem Besucher jedoch (noch?) nicht
angeboten.
Rail-Control
http://www.rail-control.de/
Auf dieser optisch wie inhaltlich „bunten“ Web-Site findet sich eine gelungene Übersicht über aktuelle Lokdecoder
mit Maßen und technischen Angaben
sowie – gleichfalls hilfreich – bebilderte Tipps zum Decodereinbau.
Holtermann Modellbahntechnik
http://www.holtermann-modellbahntechnik
Der zweite bekannte Anbieter von Zugnummern-Lesesystemen (und auch anderen Komponenten) informiert hier
regelmäßig über Neuerungen in seinem
Programm. Eine Produktübersicht wird
durch Dokumentationen und Prospekte ergänzt, die zum Download als PDFDokument bereitstehen. Viele DigitalModellbahner werden sich etwa für die
Möglichkeit interessieren, die Zugnummern-Lesegeräte an den s88-Bus des
Märklin-Motorola-Systems oder an den
Sx-Bus der Selectrix-Systeme anzuschließen.
Uwe Magnus
http://mitglied.lycos.de/uwe_magnus/
Modulbau Team Köln Bonn
Die Website von Uwe Magnus ist zwar
„klassisch schlicht“ in der Optik, bietet
aber einen reichen Fundus an Informationen: Dazu zählen auch einige Selectrix-Selbstbauprojekte wie etwa drei
verschiedene Handregler, deren optiMIBA-EXTRA • Modellbahn digital 3
RailEasy
http://www.wiencirz.de/
http://home.wanadoo.nl/raileasy/
Neben Informationen zur Vereinsgeschichte und Bildern der Module finden
sich hier einige Elektronik-Bauprojekte
sowie Tipps und Neuigkeiten zur Selec-
In den Niederlanden beheimatet ist dieser Internetauftritt zur Steuerungssoftware RailEasy mit „Anschlussmöglichkeiten für Selectrix, Lenz und
113
Modellbahn-Online
http://www.modellbahn-online.de/
Rüdiger Bäckers „Lebenswerk“ bietet
u.a. eine Reihe von Erfahrungsberichten. Die Spanne der Inhalte reicht von
Gleisplänen, über „konventionelle“
Elektronik bis hin zu Digitalsteuerungen. Das „Digital-Forum“ dient als Anlaufstelle für Fragen und Anregungen.
Eine „Digital-Datenbank“ bietet einen
Überblick über die Komponenten der
Digitalsteuerungen.
Märklin“. Die neue Programmversion
wird in Wort und Bild präsentiert und
kann natürlich auch gleich heruntergeladen werden. Sehr nützlich: Links
zur niederländischen Selectrix-Szene.
Rautenhaus digital
http://www.rautenhaus-digital.de
Rautenhaus ist nach Verfügbarkeit der
neuen Zentraleinheit nunmehr der dritte Selectrix-Systemanbieter. Die komplett überarbeitete Web-Site ziert das
neue Logo in Form des stilisiertes Vierfach-Fahrpultes. Alle Komponenten
werden in Wort und Bild vorgestellt. Die
kompletten Anleitungen (identisch mit
denen vom Vertriebspartner MDVR)
sind als PDF-Dokument abrufbar.
Reinhardt
lichkeiten für diverse Märklin-Decoder
präsentiert. Und wenn diese danach
nicht mehr in der erhofften Art und
Weise reagieren, hilft vielleicht der
praktische Decodertester von der gleichen Site.
1zu160
TrainWizard
http://www.1zu160.info/
http://www.trainwizard.com/
Wie der Name schon ahnen lässt, will
sich hier ein weiteres Portal als zentraler Zugang für alle N-Bahner etablieren.
In unserem Zusammenhang von Interesse ist eine eigene Rubrik über digitale Mehrzugsteuerungen. Hier finden
sich eine Übersicht über die verschiedenen Digitalformate, eine bebilderte
Auflistung sowie eine Liste von Lokdecodern mit Maßen und Leistungsdaten.
Hinter TrainWizard verbirgt sich eine
ganze Serie von Programmen für die
digitale Modellbahn. Auffälligstes Produkt ist sicher DirectDrive, eine PC-gestützte Zentraleinheit für das NMRADCC-System. LocoNet-Anwendern hilft
der LocoNet-Spy beim Blick hinter die
Kulissen des LocoNet.
Dr. Bernd Schneider
[email protected]
http://www.reinhardt-netz.de/
Hier finden sich Bauanleitungen,
Schaltpläne und Platinen-Layouts für
diverse Selectrix-kompatible Bausteine
– wie z.B. ein Programmer, Besetztmelder, Funktionsdecoder und vieles mehr.
Hanno-B
http://www.hanno-b.de/Modellbahn/Basteln/
TippsTricks.htm
Dieser private Internetauftritt widmet
sich u.a. der Märklin-Motorola-Digitalsteuerung. Neben der eigenen Anlage
werden Aufrüstungs- und Umbau-Mög114
MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 3

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