Deutsch - UEFA.org

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Nr. 139 | Juni 2014
Übersicht
Sportsfile
Die Spanier feierten am 24. Mai in Lissabon ihren zehnten
Titel in der europäischen Königsklasse.
Layout und Realisierung:
Atema Communication SA,
CH-1196 Gland
Druck:
Artgraphic Cavin SA,
CH-1422 Grandson
Redaktionsschluss dieser Ausgabe:
6. Juni 2014
Die gezeichneten Artikel
decken sich nicht unbedingt mit
dem Standpunkt der UEFA.
Der Abdruck von Artikeln oder
Auszügen aus uefa·direct ist unter
Quellenangabe erlaubt.
6
VfL Wolfsburg verteidigt Titel
Die Spielerinnen des VfL Wolfsburg gaben gegen den schwedischen Tyresö FF in der zweiten Halbzeit alles, um die Partie noch
zu drehen und den Titel in der Women’s Champions League
erneut nach Norddeutschland zu holen.
ElfmeterschieSSen im Finale
der Europa League 7
Nach 120 torlosen Minuten zwischen dem FC Sevilla und
Benfica Lissabon konnten die Spanier das Elfmeterschießen
für sich entscheiden.
Exekutivkomiteesitzung in Turin 13
Das UEFA-Exekutivkomitee kam am 13. Mai am Vorabend des
Europa-League-Finales in Turin zusammen.
Titelseite:
Iker Casillas, Kapitän von
Real Madrid, darf den Pokal
der UEFA Champions League
entgegennehmen, nachdem
sein Team knapp einer
Niederlage entrinnen konnte.
Nachrichten der Mitgliedsverbände
19
Foto: Sportsfile
Beilage
Die Ausgabe 56 des UEFA• technician enthält Beiträge zu den
neuen Trainerlizenzen und der Vielseitigkeit des Trainerberufs.
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Getty Images
Chefredakteur:
Emmanuel Deconche
4
Getty Images
Real Madrid gewinnt
Derby von Lissabon
Getty Images
Offizielle Publikation der
Europäischen Fußballunion
UEFA
Editorial
GROSSARTIGER FUSSBALL
UND WEGWEISENDE ENTSCHEIDUNGEN
Nach dem Ende einer weiteren denkwürdigen
Europapokal-Saison blicke ich voller Stolz auf die
Errungenschaften der UEFA sowohl auf als auch
abseits des Platzes zurück.
Ich bin überzeugt, dass die Fans in ganz Europa
angesichts der tollen Leistungen in der vergangenen Spielzeit voll auf ihre Kosten gekommen sind.
Die Endspiele der Klubwettbewerbe waren an
Spannung nicht zu überbieten und am Ende
gingen Real Madrid, der FC Sevilla und der VfL
Wolfsburg in der UEFA Champions League, der
UEFA Europa League bzw. der UEFA Women’s
Champions League als Sieger vom Platz.
Abseits des Spielfelds waren wir in dieser Saison
mit diversen Herausforderungen konfrontiert. Ich
habe bereits von einigen wegweisenden Entscheidungen berichtet und bin mit diesen sehr zufrieden:
Von der neuen, beim Kongress in Astana angenommen Resolution gegen Spielmanipulationen
über die Statutenänderungen zugunsten der stärkeren Bekämpfung jeglicher Form von Diskriminierung hin zu einem gemeinsamen Einstehen
gegen Dritteigentümerschaften – wir alle können
stolz sein auf das, was wir zusammen erreicht
haben.
Hervorheben möchte ich ebenfalls die erfolgreiche Einführung des finanziellen Fairplays. Vor
etlichen Jahren bereits wurde ich von Eigentümern
europäischer Vereine darum gebeten, etwas gegen
die astronomischen Summen zu unternehmen,
die nötig seien, um wettbewerbsfähig zu bleiben.
So haben wir 2009 zur Überwachung und Verbesserung der finanziellen Situation in der europäischen Klubfußballlandschaft die Finanzkontrollkammer für Klubs (FKKK) und die Vorschriften
zum finanziellen Fairplay ins Leben gerufen. Der
erste Bewertungszeitraum ist vor Kurzem zu Ende
gegangen und ich bin fest davon überzeugt, dass
wir auf dem richtigen Weg sind. Es liegen sicherlich noch weitere Aufgaben vor uns – diese werden
wir zur Optimierung des Verfahrens in Absprache mit
unseren Interessenträgern und Experten angehen.
Mit Blick auf die Zukunft stehe ich auch weiterhin dafür ein, den Fußball in ganz Europa mit aller
Kraft zu fördern und den Sport als positive Kraft
und Mittel zum gesellschaftlichen Wandel zu
nutzen. Ich freue mich ganz besonders auf die
Gründung der neuen UEFA-Stiftung, mit der wir
Kindern auf der ganzen Welt helfen können.
Schon bald wird mehr über dieses neue Wohltätig­
keitsprojekt zu erfahren sein, das uns alle sicherlich mit Stolz erfüllen wird.
Ich freue mich ebenfalls sehr auf die neuen Formate unserer Nationalmannschaftswettbewerbe.
Ab September werden in den sogenannten Fußball­wochen im Rahmen des neuen Konzepts der
European Qualifiers die Teilnehmer der UEFA
EURO 2016 ermittelt – erstmals werden 24 Teams
an der Endrunde teilnehmen. Ich bin mir sicher,
dass dieses neue Modell erfolgreich sein wird, da
nun mehr Fans als je zuvor noch mehr Spiele verfolgen können.
Und wie könnte ich dieses Vorwort beenden,
ohne auf die FIFA-Weltmeisterschaft 2014 zu sprechen zu kommen? Ich freue mich sehr auf ein
gelungenes Turnier und wünsche allen europäischen Mannschaften in Brasilien viel Glück!
Michel Platini
UEFA-Präsident
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UEFA Champions League
Madrid zu Gast in Lissabon
Das 59. Endspiel in der Königsklasse endete wie bereits neunmal zuvor: mit Real Madrid,
das die Trophäe in die Höhe stemmt.
Real-Madrid-Spieler
Gareth Bale erzielt in
der 110. Spielminute
den zweiten Treffer
für sein Team.
dritten von fünf Nachspielminuten aus. Sein Kopfballtreffer nach einem Eckstoß war eine Kopie
seiner beiden Tore im Halbfinalrückspiel gegen die
Bayern. In der 110. Minute vermochte der überragende Thibaut Courtois einen Schuss von Ángel
di María noch abzuwehren, doch Gareth Bale
staubte per Kopf zum 2:1 ab. Danach war das
weiße Ballett nicht mehr aufzuhalten. Marcelo
und Cristiano Ronaldo, der den an ihm verschuldeten Penalty gleich selbst verwandelte und seinen Rekord in der Königsklasse auf 17 Saisontreffer
schraubte, brachten „la Décima“ unter Dach und
Sportsfile
Bis weit in die Nachspielzeit sah es danach aus,
als würde die UEFA-Champions-League-Trophäe
künftig ein neuer Name zieren. Atlético Madrid
war in der 36. Minute durch einen Kopfball von
Diego Godín in Führung gegangen. Sechs Tage
zuvor hatte der Uruguayer mit einem Tor bereits
die spanische Meisterschaft zugunsten von Atlético
entschieden.
Aber wie bei der ersten Finalteilnahme gegen
Bayern München im Jahr 1974 brachte Atlético
die Führung nicht über die Zeit. Real rannte unermüdlich an und glich durch Sergio Ramos in der
Mittendrin statt nur dabei
Nie zuvor war ein Endspiel in der Königsklasse in den
sozialen Medien derart präsent wie jenes von 2013/14
in Lissabon. Fans aus der ganzen Welt fachsimpelten
auf allen Kanälen und nutzten den offiziellen Hashtag –
#UCLfinal – über eine Million Mal.
Dank des UEFA.com-Teams in Lissabon war das Publikum
rund um den Erdball via soziale Medien hautnah am
Spielgeschehen dran. Dank der direkten Partnerschaft
mit Facebook und der neuen Q&A-Funktion konnten
Fans UEFA-Champions-League-Sieger Cafu, Steve
McManaman, der die Trophäe zweimal mit Real gewann,
sowie Weltmeister Youri Djorkaeff (1998) live Fragen
stellen. Auch UEFA-Präsident Michel Platini, AtléticoStürmer David Villa und der ghanaische Ex-Internationale
Sammy Kuffour beantworteten viele der Tausenden von
Fragen der Fans aus der ganzen Welt.
Die Facebook-Seite zur UEFA Champions League
(facebook.com/uefachampionsleague), auf der alles
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mitverfolgt werden konnte, setzte ihren Höhenflug fort,
knackte die Marke von 30 Millionen „Likes” und festigte
damit ihre Position als die Liga- oder Verbandsseite mit
den meisten „Likes”.
Das Instagram-Profil von UEFA.com (instagram.com/
uefacom) verzeichnete ebenfalls fast 200 000 Follower
und war die ideale Plattform zum Teilen von exklusiven
Bildern und 12-sekündigen Videoclips aus Lissabon. Auch
der offizielle Twitter-Account @ChampionsLeague lief
heiß: Er versorgte über 4,5 Millionen Follower mit LiveUpdates, Bildern sowie 6-sekündigen Vine-Videos und
rief dazu auf, #UCLfinal zu benutzen. Dieser Hashtag
ermöglichte einen fantastischen Austausch mit den
beiden Finalistenteams. Die Google+-Seiten UEFA.com
und UEFA Champions League kamen zusammen auf über
6,5 Millionen Fans, die sich über die Geschehnisse am
Festival und im Estádio do Sport Lisboa e Benfica auf dem
Laufenden hielten. l
Sportsfile
Fach und kürten Carlo Ancelotti damit zum erst
zweiten Trainer nach Bob Paisley, der diesen Pokal
dreimal gewinnen konnte.
Als Sieger der UEFA Champions League kämpft
Real am 12. August 2014 im Cardiff City Stadium
gegen den FC Sevilla, den Gewinner der UEFA
Europa League, um den Titel im UEFA-Superpokal
2014. Die Königlichen werden zudem als UEFAVertreter an der vom 10. bis 20. Dezember 2014
in Marokko stattfindenden FIFA-Klub-WM ins
Rennen gehen.
Mehr als nur ein Fußballspiel
Von den 61 000 Karten für das Endspiel im
Estádio do Sport Lisboa e Benfica wurden den
beiden Finalteilnehmern je 17 000 zur Verfügung
gestellt. Als designiertes Heimteam wurde Real
Madrid die Südseite des Stadions sowie die Kabine
des Heimteams zugesprochen, während Atlético
die Nordseite erhielt. Zusätzlich zu den Fans im
Stadion wurde das Finale durchschnittlich von
geschätzten 165 Millionen Menschen in mehr
als 200 Ländern verfolgt. Insgesamt belief sich die
Zuschauerzahl auf über 380 Millionen.
Wie jedes Jahr erwies sich das Endspiel als
riesiger Medienmagnet. Am Spieltag waren über
120 Kameras von Sendepartnern mit Rechten im
Stadion. Für die Live-Übertragung sorgten 33
Kameras des Host Broadcasters, einschließlich Spider­cam und Helikopterkamera. Für den Host Broad­
caster Sport TV und andere UEFA-ChampionsLeague-Broadcaster waren am Finaltag 1 500 Personen im Einsatz.
Die Medientribüne verfügte über 350 Sitzplätze
mit Pult, 220 weitere ohne Pult sowie 130 TV- und
Radiokommentatorenplätze. Insgesamt waren 550
Vertreter der schreibenden Presse vor Ort. Den insgesamt 200 anwesenden Fotografen und Technikern standen 160 Positionen am Spielfeldrand
und zehn Sitzplätze auf der Medientribüne zur
Verfügung.
Beim Finale standen zudem 260 Angestellte
und 500 freiwillige Helferinnen und Helfer im Einsatz, während sich 175 Chauffeure um die Beförderung der Fans in Lissabon kümmerten.
Volksfestatmosphäre
Das UEFA Champions Festival war in den letzten
Jahren fester Bestandteil des Endspiels, 2014 bildete
da keine Ausnahme. Vom 22. bis 25. Mai 2014
strömten die Fans für vier Tage voller Unterhaltung
auf den Praça do Comércio. Ein Höhepunkt war
wie immer das Ultimate-Champions-Spiel, ein
Fünf-gegen-fünf-Showmatch zwischen ehemaligen Profis. In diesem Jahr kam es zum Duell zwischen einer portugiesischen Seleçao, bestehend aus
Vítor Baía, Cafu, Luís Figo, Rui Costa und Deco,
und den UEFA-All-Stars mit Fernando Hierro, Predrag Mijatović, Michael Laudrup, Fabio Cannavaro
und Steve McManaman. Gecoacht wurden die
Teams von Paulo Futre bzw. Emilio Butragueño. Das
Tor der UEFA-All-Stars hütete ein Fan: Der 23-Jährige
David Pereira wurde von Vítor Baía und Peter
Schmeichel aus Hunderten von Personen ausgewählt, die sich mit 30-sekündigen Videos um den
Platz zwischen den Pfosten beworben hatten.
Teil des Festivals war auch das UEFA Museum of
Champions. Das offizielle Museum des Europapokals der Landesmeister und der UEFA Champions
League beherbergte eine ständig wachsende
Sammlung exklusiver Erinnerungsstücke der europäischen Fußballgeschichte. Diese reichten von
Trikots über Fußballschuhe bis zu Trophäen. Das
Kleinspielfeld erfreute sich wie immer besonderer
Beliebtheit: Unter den Augen des ehemaligen RealSpielers Christian Karembeu stellten die Fans ihr
Können bei Geschicklichkeitsübungen unter Beweis
und Teams aller Altersklassen nahmen an Kleinfeldspielen teil.
Die UEFA Champions Gallery im Rathaus von
Lissabon zeigte über 150 zum Teil nie zuvor veröffentlichte Bilder. Die Ausstellung führte bis in die
Anfänge des Wettbewerbs zurück, der 1955/56
mit der ersten Ausgabe des Europapokals der Landesmeister geboren wurde, und umfasste Fotos
der bekanntesten Gesichter der Fußballgeschichte,
darunter die portugiesischen Größen Eusébio und
Cristiano Ronaldo.
Die UEFA schenkte Lissabon auch ein MaxiSpielfeld. Im fünften Jahr in Folge hat die UEFA
damit der Gastgeberstadt des Endspiels der
Königsklasse einen hochmodernen Platz übergeben, der sicherstellen soll, dass die Erinnerung an
dieses Finale noch lange weiterlebt. Er wurde von
Maniche und Costinha, beides ehemalige Sieger
der UEFA Champions League, im Rahmen des
UEFA-Breitenfußballtages im Clube Oriental de
Lisboa offiziell eingeweiht. Der Bau des Spielfeldes
begann kurz nach Weihnachten an einem Standort,
den der Portugiesische Fußballverband ausgesucht
hatte. Die neue, hochmoderne Anlage ersetzt
einen alten Ascheplatz und bietet den Jugendlichen
eine sichere Umgebung, in der sie künftig ihrer
Fußballleidenschaft nachgehen können. l
Die Kinder haben Spaß
an der Trainingseinheit
mit Cafu im Rahmen
des Champions Festivals.
24. Mai 2014
Estádio do SL Benfica, Lissabon –
60 976 Zuschauer
Real Madrid – Atlético Madrid
4:1 n.V. (0:1, 1:1)
Tore: Godín 36. (0:1), Ramos 90.+3 (1:1),
Bale 110. (2:1), Marcelo 118. (3:1),
Ronaldo 120. (4:1, Elfmeter)
Schiedsrichter: Björn Kuipers (Niederlande)
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UEFA Women’s Champions League
WOLFSBURG verteidigt krone
Im packendsten aller 13 bisherigen Endspiele des Europapokals der Frauen konnte
der VfL Wolfsburg als dritter Verein seinen Titel erfolgreich verteidigen.
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Zwei völlig verschiedene Halbzeiten
Zwei Teilnahmen
und zwei Titel für
den VfL Wolfsburg.
2013 in London hatten die Wolfsburgerinnen als
Wettbewerbsneulinge den dritten Titelgewinn von
Olympique Lyon in Folge vereitelt – Martina Müller
hatte per Strafstoß das goldene Tor zum 1:0-Sieg
erzielt. Müller, die seit 2005 beim damaligen
Bundesliga-Absteiger Wolfsburg spielt, war auch in
Lissabon die Schützin des entscheidenden Treffers.
Steiniger Weg ins Finale
Wie Wolfsburg ein Jahr zuvor nahm Tyresö FF
zum ersten Mal an der Women’s Champions League
teil. An erfahrenen Spielerinnen fehlte es dem Team
aus Schweden indessen nicht – ein Beispiel dafür ist
die Brasilianerin Marta, die schon 2004 beim letzten
schwedischen Triumph von Umeå IK dabei gewesen
war. Bei der Feuertaufe im Sechzehntelfinale wurde
Mitfavorit Paris Saint-Germain mit 2:1 in der Addition
eliminiert, danach zogen der ehemalige Finalist
Fortuna Hjørring, der erste österreichische Viertelfinalteilnehmer SV Neulengbach sowie Birmingham
City gegen das Team aus dem Stockholmer Vorort
den Kürzeren.
Wolfsburg besiegte seinerseits Pärnu JK aus Estland, den FCR Malmö und den FC Barcelona, den
ersten spanischen Vertreter im Viertelfinale. Im
Halbfinale kam es dann zum innerdeutschen Duell
gegen Turbine Potsdam, das im Achtelfinale dank
der Auswärtstorregel Lyon aus dem Rennen geworfen hatte – die erste Heimniederlage der Französinnen im Stade de Gerland seit sieben Jahren war
gleichbedeutend mit dem erstmaligen Verpassen
des Endspiels seit Einführung der UEFA Women’s
Champions League 2009/10. Nach torlosem Hinspiel gewann Wolfsburg gegen Potsdam zu Hause
trotz zweimaligem Rückstand mit 4:2.
22. Mai 2014
Estádio do Restelo, Lissabon – 11 217 Zuschauer
Tyresö FF – VfL Wolfsburg 3:4 (2:0)
Tore: Marta (28./56.), Verónica Boquete (30.),
Alexandra Popp (47.), Martina Müller (53./80.),
Verena Faißt (68.).
Schiedsrichterin: Katerina Monsul (Ukraine)
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Vor dem Endspiel im Estádio do Restelo in Lissabon galt der Titelverteidiger als Favorit, doch zur
Pause lag er nach einer herrlichen Einzelaktion von
Marta in der 28. Minute und einem Treffer von
Verónica Boquete direkt im Anschluss mit 0:2 hinten.
Tyresö hatte die erste Halbzeit mit seinem schwungvollen und temporeichen Spiel dominiert, doch
Wolfsburg kam wie verwandelt aus der Kabine und so
kam es zu den bisher wohl packendsten 45 Minuten
der Wettbewerbsgeschichte.
Alexandra Popp brachte den Favoriten mit einem
Kopfball in der 47. Minute wieder heran und nur
wenige Minuten später traf Martina Müller zum
Ausgleich. Doch just als das Spiel den Schwedinnen
zu entgleiten schien, gingen sie dank einem sehenswerten Schlenzer von Marta in den Winkel praktisch postwendend wieder in Führung. Als sich dann
Tyresö-Verteidigerin Meghan Klingenberg in der 68.
Minute außerhalb des Spielfelds verarzten lassen
musste, nutzte dies Verena Faißt an ihrem 25. Geburtstag zum erneuten Ausgleich. Zehn Minuten
vor Schluss war es dann die zur Spielerin des Spiels
gewählte Nadine Keßler, die drei Tyresö-Verteidigerinnen im Strafraum stehen ließ und auf Müller ablegte, die den Ball im Fallen zum 4:3-Endergebnis
über die Linie beförderte.
Die zehn Wettbewerbstore Martina Müllers wurden
nur von Milena Nikolić von Spartak Subotica (Serbien)
übertroffen, die allerdings zehn ihrer elf Treffer in der
Qualifikation erzielte. Wolfsburg sorgte für den achten
deutschen Sieg in 13 Ausgaben und Rekordtorschützin
Conny Pohlers (48 Treffer) konnte sich am Ende ihrer
letzten Saison als Spielerin zum vierten Mal die Siegermedaille umhängen lassen, wenngleich sie dieses Mal
nicht zum Einsatz kam. Nach Umeå (2003 und 2004)
und Lyon (2011 und 2012) konnte Wolfsburg den Titel
als dritte Mannschaft erfolgreich verteidigen.
„Wir wussten, dass Tyresö sehr stark loslegen
würde und es kein einfaches Spiel wird“, so Martina
Müller gegenüber UEFA.com. „Wir wussten, dass Tyresö
früh vorne drauf geht und dass es kein leichtes Spiel
wird. Wir sind ein bisschen schwer ins Spiel reingekommen und die Abstände waren nicht gut, alles
war ein bisschen durcheinander. Zum Glück hatten
wir nach 45 Minuten Zeit, alles noch einmal ein bisschen umzustellen und der Trainer hat die richtigen
Worte gefunden. Ich glaube, wir haben am Ende verdient gewonnen.“ Trainer Ralf Kellermann fügte hinzu:
„Als ich in der Halbzeit während meiner Ansprache in
die Gesichter meiner Spielerinnen geschaut habe, da
war die vollste Überzeugung und der Glaube, dass
wir noch mal zurückkommen können. Wir haben natürlich direkt mit dem Anpfiff den Anschlusstreffer
erzielt, dadurch ist der Glaube weiter gestiegen und
die Mannschaft hat das überragend hinbekommen.
Das 2:3 hat uns nicht aus der Fassung gebracht, sondern die Mannschaft hat weiter an sich geglaubt, das
war sensationell.“ l
UEFA Europa League
Turin: Ein Finale, mehrere Gewinner
Das UEFA-Europa-League-Finale zwischen dem FC Sevilla und Benfica Lissabon war
natürlich die Hauptattraktion in Turin. Aber auch das Rahmenprogramm mit Aktivitäten
für Fans, Schulkinder und jugendliche Häftlinge konnte sich sehen lassen.
Kurz vor Mitternacht reihte sich Ivan Rakitić in
die erlesene Gruppe der Spielführer ein, die den
Pokal der UEFA-Europa-League in die Luft stemmen
durften – und auch für den Italienischen Fußball­verband (FIGC) und die UEFA war es der krönende
Abschluss eines langen, erfolgreichen Tages, an
dem man die internationale Aufmerksamkeit hatte
nutzen wollen.
„Jedes Fußballgroßereignis, das sich mit den im
Rahmenprogramm angebotenen Breitenfußballinitiativen vor allem an Kinder richtet, kann eine
nachhaltige Wirkung haben, da es Fußball als
Volkssportart zeigt“, so Luca Pancalli, Leiter der
Abteilung für Junioren- und Schulfußball bei der
FIGC. Integration war auch das Schlagwort bei
einem von der Turiner Jugendstrafanstalt Ferrante
Aporti am Morgen des Finales veranstalteten Mini­turnier, welches zu den von der FIGC angebotenen
Breitensportaktivitäten gehörte, über die jugend­
liche Straftäter durch den Fußball pädagogisch
erreicht werden sollen.
Das Motto des Turniers, das auch zur Maxime
der FIGC passt, lautete „nessuno escluso!“ (niemand
wird ausgegrenzt). „Der Profifußball ist nur die
Spitze des Eisbergs. Die Grundlage wird von den
zahlreichen Kindern gelegt, die Spaß am Fußball
haben und davon träumen, eines Tages selbst zu
den ganz Großen zu gehören. Wir wollen ihnen
dabei helfen“, sagte Pancalli, der als Schwimmer
bei den Paralympics 1984, 1988 und 1996 insgesamt
14 Medaillen, davon achtmal Gold, gewann und
sich seinen Traum definitiv schon erfüllt hat.
Fußball für alle
Der 50-Jährige unterstrich auch die Bedeutung
der Entwicklung des Frauenfußballs und betonte
die enge diesbezügliche Zusammenarbeit mit der
UEFA: „Wir versuchen, alle uns zur Verfügung stehenden Mittel zu nutzen, wie die von der UEFA
[im Rahmen des HatTrick-Unterstützungsprogramms]
gestifteten Minispielfelder, damit auch Menschen
aus sozialen Brennpunkten und Frauen die Chance
haben, Fußball zu spielen. Wir hatten diesbezüglich
in Italien Probleme, sind nun aber auf einem gutem
Weg.“
Am Nachmittag zog dann ein nach dem K.o.System auf zwei Spielfeldern ausgetragenes Breiten­fußballturnier für Jungen und Mädchen im Alter
von 8 bis 16 Jahren auf der schönen, im 17. Jahr-
Bühne frei für Sevilla
Kaum jemand redete vor dem Finale vom FC Sevilla, Benfica Lissabon
und Béla Guttmanns Fluch waren das vorherrschende Thema. So hatte
der ungarische Trainer, der den Verein zum zweiten Europapokaltitel
geführt hatte, bei seinem Rücktritt 1962 gewettert, dass Benfica in den
nächsten 100 Jahre keinen europäischen Titel mehr gewinnen werde.
Nach inzwischen acht verlorenen Endspielen in diesem Wettbewerb
scheint der Fluch anzuhalten, und der FC Sevilla hat die Portugiesen
mit nunmehr drei Titeln in insgesamt neun Spielzeiten überholt.
Im Finale waren Chancen Mangelware, doch wie schon in den Spielen
zuvor bot auch diese Partie Dramatik bis zum Schluss, denn es ging
wieder ins Elfmeterschießen. So hatte sich Sevilla schon unter Juande
Ramos 2007 gegen Espanyol Barcelona durchgesetzt – dank Andrés
Palop, der im Stadion dabei war, als Beto die Elfmeter von Óscar
Cardozo und Rodrigo abwehrte und Kevin Gameiro die Spanier zum
Sieg schoss. Bei Sevillas letztem Triumph war Coach Unai Emery noch
Zuschauer gewesen und hatte sich gefragt, wie sich so ein Sieg wohl
anfühlen muss. Jetzt weiß er es. l
hundert erbauten Piazza San Carlo im Herzen der
Stadt die Aufmerksamkeit auf sich. Neben dem
Reiterstandbild von Herzog Emanuel Philibert von
Savoyen verfolgten stolze Eltern, faszinierte Passanten sowie Sevilla- und Benfica-Fans, die es von
der Piazza Castello über die Via Roma herangelockt hatte, gebannt die Spiele.
Am frühen Abend machten die Fans sich dann
auf den Weg zum Juventus Stadium, hinter dem
sich malerisch die schneebedeckten Gipfel der
Alpen abzeichneten. Für eine ausgelassene und
farbenfrohe Kulisse auf den Rängen sorgten die
Fans selbst, die sich mit der UEFA-App „I was
there“ auf einem interaktiven Panoramabild des
Stadions markieren und in der Fußballgeschichte
verewigen konnten. l
Weiterer Erfolg für
den FC Sevilla im
Elfmeterschießen.
14. Mai 2014
Sportsfile
Turin – 33 120 Zuschauer
Sevilla – Benfica Lissabon 0:0
Sevilla gewinnt 4:2 i.E.
Schiedsrichter: Felix Brych (Deutschland)
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U17-Europameisterschaft
England erkämpft sich Titel
Sportsfile
England hat beim Gewinn seines zweiten U17-EM-Titels in fünf Spielzeiten sein Elfmeter-Trauma
überwunden und die Niederlande mit 4:1 vom Punkt besiegt. Das hochspannende Endspiel setzte
einen passenden Schlusspunkt unter die von Offensivfußball geprägte Endrunde mit 46 Toren, die
vom 9. bis 21. Mai in Malta ausgetragen wurde.
England löst Russland als
U17-Europameister ab.
Spaniens leuchtendes Vorbild im Juniorenfußball, Ginés Meléndez, der das Turnier als technischer Beobachter der UEFA mitverfolgte, sagte:
„Es wurde keineswegs schlecht verteidigt. Ganz
im Gegenteil, es wurde auf Angriff gespielt und es
gab hochtalentierte Spieler zu bewundern.“
Für den Maltesischen Fußballverband war die
U17-EM-Endrunde, die zum letzten Mal im aktuellen Format mit acht Teams stattfand (ab der kommenden Saison wird sie auf 16 Mannschaften ausgeweitet), die erste Ausrichtung eines größeren
UEFA-Turniers überhaupt. Auch die Entscheidung,
vier Spiele auf der Insel Gozo
auszutragen, war ein echtes
Novum – die Teams traten die
Ergebnisse
Fahrt zum Spielort mit dem
Gruppe A
Schiff an.
9. Mai Niederlande – Türkei 3:2
Einer der vielen positiven
9. Mai Malta – England 0:3
Aspekte des Turniers war, dass
12. Mai England – Türkei 4:1
alle acht Delegationen im sel12. Mai Malta – Niederlande 2:5
ben Hotel wohnten. Der enge
15. Mai Türkei – Malta
4:0
Kontakt zwischen den Spielern
15. Mai England – Niederlande
0:2
dürfte dazu beigetragen haben, die Zahl der Fouls und gelGruppe B
ben Karten im Vergleich zu
9. Mai Deutschland – Schweiz 1:1
vorherigen Turnieren fast um
9. Mai Schottland – Portugal
0:2
die Hälfte zu reduzieren.
12. Mai Schweiz – Portugal 0:1
Auf dem Platz kam es zu
12. Mai Deutschland – Schottland 0:1
einigen Überraschungen. In
15. Mai Portugal – Deutschland 1:0
Gruppe B hatte Deutschland
15. Mai Schweiz – Schottland 1:3
Schwierigkeiten im Abschluss
Halbfinale
und schied mit nur einem Tref18. Mai Niederlande – Schottland 5:0
fer auf dem Konto nach der
18. Mai Portugal – England 0:2
Gruppenphase aus. Die Schweiz
schien nach der beeindruckenFinale
den Halbzeitführung in ihrem
21. Mai Niederlande – England 1:1*
„Endspiel“ gegen Schottland
* England gewinnt 4:1 i.E.
bereits auf dem Weg ins Halb-
8 | UEFA • direct | 06.14
finale, doch nach der Pause agierten die Eidgenossen unkonzentriert und ließen drei Treffer zu. Damit
übertrafen die Schotten alle Erwartungen und
zogen ins Halbfinale ein. Gruppensieger wurde
das mit talentierten Spielern gespickte portugiesische Team, das alle drei Spiele ohne auch nur ein
einziges Gegentor gewann.
In Gruppe A sorgten die maltesischen Gastgeber
sowohl mit ihren Leistungen als auch ihrem Organisationstalent für gute Laune. Sie mussten sich
zwar drei Mal geschlagen geben, machten jedoch
durch beherzten Angriffsfußball auf sich aufmerksam und hätten mehr als zwei Treffer gegen die
Niederlande erzielen können, die wie England
bereits vor dem dritten Gruppenspiel das Halbfinalticket sicher hatten. Die Türkei, die in ihren
ersten beiden Partien gegen die Niederlande und
England jeweils eine Führung verspielt hatte, kam
nicht über einen Trostsieg im dritten Spiel
gegen den Gastgeber hinaus.
Auch im Halbfinale hielten die Überraschungen
an: Portugal dominierte die erste Halbzeit gegen
England klar und traf drei Mal Aluminium, ließ nach
der Pause jedoch nach, als die Elf von Trainer John
Peacock das Tempo erhöhte. England übernahm die
Kontrolle über die Partie und gewann am Ende mit
2:0. Im zweiten Halbfinale zwischen den Niederlanden und Schottland waren die Spieler von der Insel
dem schnellen, flüssigen Angriffsfußball der Jong
Oranje nicht gewachsen, wenn der 0:5-Endstand
auch etwas zu hart ausfiel. Für die Niederländer war
es das vierte Halbfinale in den letzten sechs Ausgaben – eine beeindruckende Bilanz.
Im seinem letzten Gruppenspiel hatte die Elf
von Coach Maarten Stekelenburg noch mit 2:0 gegen ein von diversen Umstellungen geprägtes englisches Team gewonnen und damit seine beeindruckende Siegesserie fortgeführt, die seit Beginn des
Wettbewerbs anhielt. Im Finale fand das Team von
John Peacock allerdings das richtige Rezept gegen
den holländischen Angriffsfußball. Die Niederlande
erzielten zwar direkt vor der Pause den Ausgleich
zum 1:1, in der zweiten Hälfte war jedoch England
die bessere Mannschaft. Da nach 80 Minuten keine
Entscheidung gefallen war, ging das Endspiel zum
dritten Jahr in Folge ins Elfmeterschießen. England
hatte in weiser Voraussicht nach jeder Trainingseinheit auf Malta Strafstöße geübt und verwandelte
denn auch alle vier Versuche. Der englische Keeper
Freddie Woodman hielt den ersten Schuss der
Nieder­
länder und Calvin Verdonk, der während
des Turniers bereits zwei Strafstöße versenkt hatte,
schoss den dritten am Tor vorbei, sodass Jonjoe
Kenny mit dem 4:1 alles klar machen konnte. So
gewann das beeindruckende englische Team am
Ende das spannende Turnier. l
Futsal-Coaching
Neue UEFA-Futsaltrainer-B-Lizenz
Für Futsal-Trainer gab es bisher keine eigene UEFA-Qualifikation, doch die Arbeit an der Einführung
einer solchen kam durch die Bildung einer Expertengruppe im Jahr 2012 so richtig in Schwung.
die Trainerausbilder in den UEFA-Mitgliedsverbänden, die bei der Einführung der UEFA-Futsal-Lizenz
mithelfen werden, zugeschnitten sind. Näheres
zum Inhalt der theoretischen und praktischen Einheiten ist der UEFA-Publikation für Trainer, The
Technician, die dieser Ausgabe beiliegt, zu entnehmen.
Expertenpool
Bei den drei Pilotkursen wurde betont, dass die
UEFA ab der neuen Saison ein umfangreiches, von
führenden europäischen Spezialisten zusammengestelltes und durch hilfreiches DVD-Material
ergänztes Handbuch, bereitstellt. Gleichzeitig plant
sie, neue Mitglieder für den Expertenpool zu rekrutieren, der zur Ausarbeitung der Richtlinien für
die UEFA-Futsal-B-Lizenz-Kurse einen enormen
Beitrag geleistet und eine zentrale Rolle bei der
Aufklärung der Nationalverbände über die neue
Lizenz gespielt hat.
Der erweiterte Expertenpool wird es der UEFA
ermöglichen, den Nationalverbänden, welche die
Einführung von Futsal-Trainerkursen planen, maßgeschneiderte Unterstützung zu bieten. Am letzten
Morgen des Kurses in Prag wurde deutlich, dass
zahlreiche Verbände willens und dazu in der Lage
sind, die Futsaltrainer-B-Lizenz umgehend einzuführen, während andere dies für die nähere
Zukunft planen und die Unterstützung der UEFA
in Anspruch nehmen möchten.
Javier Lozano, mehrmaliger Welt- und Europameister als Trainer der spanischen Nationalmannschaft und Mitglied der Arbeitsgruppe, die das
UEFA-Projekt ins Rollen brachte, merkte an: „Dies
zeigt, dass die UEFA mit gutem Beispiel vorangeht.
Die UEFA-Futsal-Lizenz ist ein positiver und demokratischer Schritt, da er allen Nationalverbänden
helfen wird, Fortschritte zu machen und Topstandards zu erreichen.“ l
UEFA
Weitere Schritte in der Umsetzung wurden im
Rahmen von drei Pilotkursen erzielt, die darauf
ausgerichtet waren, den UEFA-Mitgliedsverbänden die Richtlinien vorzustellen und diesen aufgrund der Rückmeldungen den letzten Schliff zu
geben. Nach den bahnbrechenden Pilotkursen in
Spanien und Italien wurde die Serie mit einem
Treffen von Trainern und Trainerausbildern vom 5.
bis 8. Mai in Prag abgeschlossen. Bei den beiden
Eröffnungskursen waren „Futsal-Schwellenländer“
zusammengekommen, während der Abschluss in
Prag einer Elite-Veranstaltung gleichkam, an der
Futsal-Spezialisten aus 21 europäischen Topnationen teilnahmen, darunter die Trainer, die ihre
jeweilige Nationalmannschaft zu Beginn dieses
Jahres an die UEFA Futsal EURO 2014 in Antwerpen geführt hatten.
Der Oberste Technische Verantwortliche der
UEFA, Ioan Lupescu, erklärte am Eröffnungstag:
„Ziel ist es, die wichtigsten Elemente des neuen
B-Lizenzkurses aufzuzeigen und klar zu machen,
dass die UEFA bereit ist, ihre Mitgliedsverbände,
die beim Aufbau ihrer Futsal-Strukturen maßgeschneiderte Unterstützung in Anspruch nehmen
möchten, individuell zu beraten.“
Eine neue Lizenz kann nicht einfach so aus dem
Ärmel gezaubert werden. Die Organisation spezia­
lisierter Kurse, welche die Kriterien der UEFA erfüllen
und mindestens 123 Unterrichtsstunden umfas­sen,
erfordert administrative Ressourcen und natürlich
entsprechendes Fachwissen. Aus den Rück­
mel­
dungen von den drei Pilotkursen lässt sich schließen,
dass genügend Interesse an der neuen Lizenz
besteht. Doch Teilnehmer zu haben ist das Eine –
Ausbilder, die ihrer Aufgabe gewachsen sind, das
Andere.
So war die Ausbildung der Ausbilder zentrales
Thema bei der Veranstaltung in Prag. Das Programm des Pilotkurses umfasste Themen, die auf
Prag war Gastgeber
des dritten und letzten
Pilotkurses zum Erwerb
der Futsal-Trainerlizenz.
UEFA • direct | 06.14 | 9
Geschichte
AM PULS DER ZEIT
Die 1960er-Jahre waren geprägt vom Auf- und Ausbau der UEFA und ihrer Wettbewerbe.
Zum 60. Geburtstag der UEFA blicken wir auf dieses denkwürdige Jahrzehnt zurück, in dem
der Fußball mit massiven sozialen Veränderungen Schritt gehalten hat und sich das Spiel
zunehmender Beliebtheit erfreute.
dem brillanten ungarischen Trainer Béla Guttmann
1961 und 1962, wobei ein schüchternes, in
Mosambik geborenes Nachwuchstalent für die
Schlag­zeilen sorgte. Eusébio da Silva Ferreira steuerte
im spannenden Finale von 1962 zwei Tore zum
5:3-Sieg über Real Madrid bei. Drei Jahre später
wurde die „schwarze Perle“ zu Europas Fußballer
des Jahres gekürt. „Dieses Spiel verhalf mir zum
Durchbruch“, sagte Eusébio zu seinen Erfolgen.
„Dank dieses Spiels glaubte ich daran, dass ich
Weltklasseniveau erreichen könnte.“
Wechselnde Dominanz
Die Mitte der 1960er-Jahre gehörte der italienischen Fußballhochburg Mailand und ihren beiden
Vereinen, die Europa fest im Griff hatten. 1963
triumphierte die AC Milan mit ihrem brasilianischen Mittelstürmer José Altafini, der 14 Tore erzielte. In den beiden darauffolgenden Jahren holte
sich der Stadtrivale Inter Mailand den Titel. Zum
Team von Trainer Helenio Herrera gehörten der
brillante Außenverteidiger Giacinto Facchetti und
das kultivierte Offensivspiel von Sandro Mazzola,
der voller Ehrfurcht von Inters erstem Triumph
1964 spricht. „[Armando] Picchi hat die Trophäe
bekommen und danach sind wir mit ihm um den
ganzen Platz gerannt. Er war ein wirklich toller
Kapitän“, erinnert sich Mazzola.
„Ab und zu ließ er uns den Pokal
anfassen und stemmen, aber es
hat sich total surreal angefühlt.
Als wir wieder im Hotel waren,
konnten wir nicht schlafen und
haben die ganze Nacht geredet
– erst da haben wir realisiert, dass
wir gerade den Europapokal gewonnen hatten.“
Schließlich kam die Zeit der
Briten. Celtic Glasgow aus Schottland, dessen Spieler alle im Umkreis von 50 Kilometern um den
Celtic Park in Glasgow aufgewachsen waren, errang 1967
dank wunderbarem Offensivfußball die europäische Krone. Dank
des 2:1-Erfolgs über Inter Mailand in Lissabon machte sich die
eingeschworene Truppe mit dem
Übernamen „Lisbon Lions“ unsterblich. „Wir hatten immer die
Einstellung, dass wir jeden schlagen können, wenn wir unsere
beste Leistung abrufen“, erzählt
der damalige Celtic-Kapitän Billy
McNeill. „Die bloße Tatsache,
dass wir im Endspiel diesem italiGetty Images
Benfica setzte der
Europapokal-Herrschaft
Real Madrids Anfang der
1960er-Jahre ein Ende.
Eusébio – hier bei der
1:2-Niederlage gegen den
AC Mailand 1963 in
Wembley – war die große
Figur dieser Mannschaft.
Mit dem Umzug des Verbandssitzes von Paris in
die Schweizer Bundeshauptstadt Bern Anfang
1960 begann die Diversifizierung der UEFA. Sie
gewann an Bedeutung, förderte den ständigen
Dialog mit den Nationalverbänden und bemühte
sich, den europäischen Fußball stetig zu verbessern. Der Kongress und das UEFA-Exekutivkomitee
waren die wichtigsten Organe mit Entscheidungskompetenz bei der UEFA. Doch mit dem steten
Anwachsen des Aufgabenbereichs der UEFA kamen
weitere Expertengremien dazu, die sich um die
verschiedenen Aspekte des Spiels kümmerten.
Regelmäßige Schulungen für Trainer und Schieds­richter sowie Konferenzen für die Generalsekretäre
und Präsidenten der Nationalverbände wurden ins
Leben gerufen. Rechtswirksame Vereinbarungen
mit Medienorganisationen und Sendeanstalten
wurden unerlässlich, insbesondere für die Regelung der Fernsehübertragung von Fußballspielen.
Auf der sportlichen Seite krönte sich Real Madrid
nach dem 7:3-Sieg gegen Eintracht Frankfurt in
einem großartigen Endspiel 1960 in Glasgow mit
dem fünften Europapokaltitel in Folge. Darauf
ging aber die Vormachtstellung von Real Madrid
im Europapokal der Landesmeister zu Ende. Das
nächste Team, das Europa dominierte, stammte
aus Portugal. Benfica Lissabon triumphierte unter
10 | UEFA • direct | 06.14
Ein zweiter Klubwettbewerb
Anfang der 1960er-Jahre erlebte ein Schwester­
wettbewerb des Europapokals der Landesmeister
seine Geburtsstunde: der Pokal der europäischen
Pokalsieger, an dem lediglich die Pokalsieger der
UEFA-Mitgliedsverbände teilnehmen durften. Die
erste Austragung 1960/61 leitete der Veranstalter
des Mitropapokals, bevor die UEFA in der Saison
darauf die Durchführung des Wettbewerbs übernahm. Das Finale des Pokals der europäischen
Pokalsieger wurde ab 1963 jeweils in einer einzigen
Begegnung entschieden, wobei der Austragungsort jedes Jahr änderte. Der Wettbewerb gewann
zusehends an Bedeutung und in den 1960ern
trugen sich illustre Vereine in die Siegerliste ein: die
ACF Fiorentina, Atlético Madrid, Tottenham Hotspur,
Sporting Lissabon, West Ham United, Borussia
Dortmund, Bayern München, die AC Mailand und
Slovan Bratislava.
Am zweiten Europapokal der Nationen 1964
nahmen 29 UEFA-Mitgliedsverbände teil – ein
Beleg dafür, dass sich der Wettbewerb auf dem
richtigen Weg befand. Der Modus bestand wie bei
der ersten Austragung aus einer Endrunde mit
vier Mannschaften. Spanien war Gastgeber dieser
Endrunde und es nutzte seinen Heimvorteil aus.
Getty Images
enischen Klub gegenüberstanden, war wunderbar. Und als sie aus dem Tunnel kamen, haben sie
angefangen zu singen. Also haben wir angefangen, lauter zu singen als sie, und das hat uns wohl
geholfen.“
Brisant wurde es, als die Trophäe im Jahr darauf
nach England ging. Die junge Mannschaft von
Manchester United, die Trainer Matt Busby aufgebaut hatte, hatte 1958 kurz vor dem Durchbruch
auf der europäischen Bühne gestanden, als acht
Spieler bei einem Flugzeugunglück in München
ums Leben kamen. Zehn Jahre später fanden die
Mancunians in der Heimat zurück in die Erfolgsspur und besiegten Benfica in einem emotionalen
Endspiel im Wembley mit 4:1. Auch zwei Spieler,
die wie Busby das Unglück von München überlebt
hatten, trugen 1968 das Trikot des Siegerteams:
Bobby Charlton und Billy Foulkes. Zum Team gehörte auch der Nordire George Best, der mit seinem
Beatles-Haarschnitt, seiner Ausstrahlung und seinen
außergewöhnlichen Fähigkeiten wohl der Archetyp
des Fußballpopstars war. „Es war ein wunderbarer
Abend, denn irgendwie war es ein versöhnlicher
Abschluss“, erinnert sich Charlton. „Der Unfall
war passiert, diese furchtbare Tragödie und dieser
Verlust hatten stattgefunden. Dieser Sieg half Matt
Busby, das Ganze besser zu verarbeiten.“
Das Ende des Jahrzehnts gehörte einer glorreichen Generation aus einem Land, das bis anhin
eher als Außenseiter galt. Der Aufstieg der Niederlande zur Fußballmacht ist eng mit den Erfolgen
von Ajax Amsterdam verbunden. Angetrieben
vom innovativen Trainer Rinus Michels und seinem
verlängerten Arm auf dem Platz, dem dynamischen, jungen, zukünftigen Superstar Johan Cruyff,
erreichte Ajax 1969 das Endspiel, wo sich die
mächtige AC Milan als zu stark erwies. Trotz dieser
Niederlage sollte man im darauffolgenden Jahrzehnt noch viel von Ajax und Cruyff hören.
Beflügelt von Luis Suárez, dem Allround-Talent im
Mittelfeld, besiegte Spanien die UdSSR im Final
von 1964 in Madrid mit 2:1. „Andere spanische
Nationalmannschaften, für die ich gespielt habe,
waren viel besser als die von 1964, aber wir haben
nie etwas erreicht“, sagte der talentierte Suárez.
„Diese Elf war mehr ein Team als eine Auswahl
von Topspielern.“
Celtic Glasgow (Billy
McNeill) konnte den
europäischen Meisterpokal
1967 dank einem 2:1Triumph über Inter Mailand
in Lissabon als erste nicht
lateinische Mannschaft
gewinnen.
Neuer Name für neuen Modus
Der Wettbewerb von 1968, der erstmals FußballEuropameisterschaft hieß, wartete mit einem neuen
Modus auf. Die Qualifikationsphase bestand aus
acht Gruppen, deren Gruppensieger sich für das
Viertelfinale qualifizierten. Die Endrunde umfasste
die Halbfinals, das Finale und das Spiel um den
dritten Platz. Austragungsort der Endrunde 1968
war Italien und wieder gelang es dem Gastgeberland, sich den Titel zu holen. Die Azzurri qualifizierten sich nach einem torlosen Remis im Halbfinale gegen die UdSSR per Münzwurf für das
Endspiel, wo sie Jugoslawien im Wiederholungsspiel 2:0 schlugen, nachdem die erste Partie 1:1
geendet hatte.
Zwei Schlüsselfiguren übernahmen in den
1960er-Jahren das Ruder der UEFA: die beiden
Schweizer Gustav Wiederkehr, der im April 1962
die Nachfolge von Ebbe Schwarz als UEFA-Präsident
antrat, und Hans Bangerter, der 1960 General­
sekretär wurde und dieses Amt fast drei Jahrzehnte
lang innehatte. In den 1950ern wagte die UEFA
ihre ersten Schritte, in den 1960ern wuchs sie zu
einem kräftigen Jüngling heran und in den
1970ern steuerte sie kühn auf ihre Reife zu. l
UEFA • direct | 06.14 | 11
UEFA-Studiengruppen-Programm
FITNESS: TESTPHASE ABGESCHLOSSEN
Vom 28. April bis 1. Mai nahmen in Baku insgesamt 17 UEFA-Mitgliedsverbände am Dialog
zwischen Trainern, Trainerausbildern, Fitnessexperten und medizinischen Betreuern teil.
Mit dieser dritten Veranstaltung im Rahmen des Seminars Fitness im Fußball wurde der erste
Zyklus dieses Pilotprogramms erfolgreich abgeschlossen.
Die UEFA zeigte sich nach Abschluss dieser
Pilotphase zufrieden, konnten doch nach ähnlichen
Kursen im März 2013 in Oslo und im August 2013
in Istanbul sämtliche europäischen Nationalverbände eingebunden werden.
Die Rückmeldungen der Delegierten waren
posi­tiv, denn sie schätzten die Anweisungen der
Experten in diesem wichtigen Bereich. Die Leiter
der Trainerausbildung erhielten nützliche neue
Ideen für den Bereich Fitness, die sie in ihre jeweiligen nationalen Trainerausbildungskonzepte einfließen lassen können.
Nach Abschluss des Pilotzyklus wird das Konzept weitergeführt und als Teil des UEFA-Studiengruppen-Programms weiter verbessert.
rungen des Sports besser verstehen würden. Es ist
wichtig, die Spielanforderungen an die einzelnen
Spieler im Training vorzubereiten.“
Dr. Mogens Kreutzfeldt von der Medizinischen
Kommission der UEFA sprach über Verletzungen
und deren Prävention auf A-Stufe unter Verwendung der Verletzungsstudie über die UEFA Champions League (2001-13). Darin sind praktische
Informationen über den Fußballalltag enthalten.
Der Physiotherapeut von Leicester City, Dave
Rennie, präsentierte einen integrierten Ansatz der
Prävention und Behandlung von Verletzungen
und betonte die Bedeutung der Kommunikation
zwischen Physiotherapeuten, Sportwissenschaftlern und Trainern. „Wenn wir zusammenarbeiten,
haben wir eine Chance“, sagte er
und fügte hinzu, dass Trainer sensibilisiert werden müssten, da Verletzungsprävention die Grundlage für
die Entwicklung eines Teams darstelle.
AFFA
Neue Richtung
Gespräche in
kleinen Gruppen.
12 | UEFA • direct | 06.14
Die Tagesordnung des Seminars war reich bestückt
mit Präsentationen, Gruppendiskussionen, Beobachtungen der Delegierten, praktischen Trainingseinheiten, Workshops und der Beantwortung von
Fragen, anhand derer der Dialog im Bereich Fitness
im Fußball angeregt wurde. Gleichzeitig wurde die
deutlich fußballbezogene Ausrichtung dieser vom
UEFA-Jira-Ausschuss ins Leben gerufenen Initiative
betont.
Paul Balsom, Leistungsmanager der schwedischen Nationalmannschaft und von Leicester City,
sprach über die körperlichen Anforderungen des
Fußballs und erklärte: „Trainer könnten ihre Methoden besser anpassen, wenn sie die Anforde-
Fritz Schmid, Trainerausbilder der
UEFA, FIFA und des Schweizerischen Fußballverbands, leitete anschließend eine Gesprächsrunde
zum vielfältigen Thema der langfristigen Spielerentwicklung. „Die
wichtigsten Interessenträger müssen bei der Förderung junger Fußballer einen gemeinsamen Nenner
finden“, sagte er. Während des
ganzen Seminars bildeten die Delegierten Arbeitsgruppen, um den
Austausch positiver Beispiele aus
der Praxis zu fördern.
Mit vereinten Kräften ermunterten UEFA-Fitnessexperten und die
Mitglieder der entsprechenden UEFAArbeitsgruppe die Verbände dazu,
Fitness-Themen in ihre Trainerausbildung zu integrieren und machten sie mit den
jüngsten Trends vertraut.
Diese Art der Weitergabe von Informationen
von der UEFA an die Verbände und darüber hinaus
wurde vom technischen Direktor des Russischen
Fußballverbands, Andrei Leskakow, gelobt: „Wir
glauben, dass die UEFA in die richtige Richtung
geht, indem sie verschiedene technische Bereiche
ausbaut. Diese Veranstaltungen sind sehr nützlich
und informativ und verfügen über eine starke
praktische Komponente. Dieses Seminar gibt
uns die Möglichkeit, uns in den behandelten
Bereichen an den Aktivitäten der UEFA zu
messen.“l
Exekutivkomitee
NULL TOLERANZ FÜR RASSISMUS
Die Exekutive unter dem Vorsitz von UEFA-Präsident Michel Platini traf sich am Vortag des UEFAEuropa-League-Endspiels in der norditalienischen
Stadt und verurteilte – genauso wie der Strategische Beirat für Berufsfußball der UEFA (SBBF), der
ebenfalls in Turin tagte – die jüngsten rassistischen
Vorfälle im nationalen Fußball in Europa.
Das Exekutivkomitee und der SBBF drängten
die Verantwortlichen zur Einführung von Maßnahmen, die im Rahmen einer Resolution beim Ordent­lichen UEFA-Kongress 2013 in London von sämtlichen UEFA-Mitgliedsverbänden genehmigt worden
waren. Dazu gehört die Bestrafung von Zwischenfällen rassistischer Art seitens der Fans durch eine
Teilschließung des Stadions bei einem ersten Vorkommen und durch ein Spiel unter Ausschluss der
Öffentlichkeit und eine Geldstrafe in Höhe von
50 000 Euro für ein zweites solches Vergehen. Das
UEFA-Exekutivkomitee und der SBBF betonten
auch die Bedeutung einer strikten Anwendung
des dreistufigen Verfahrens, das Schiedsrichtern
die Möglichkeit gibt, ein Spiel im Falle von rassistischem Verhalten in den Zuschauerreihen abzubrechen.
„Das UEFA-Exekutivkomitee verurteilt jegliche
Fälle von Diskriminierung aufs Schärfste. Die Vorfälle der vergangenen Wochen haben mich zutiefst empört“, so der UEFA-Präsident. „Es ist untragbar, dass in unseren Stadien Menschen aus
rassistischen Gründen beleidigt oder geschmäht
werden. Dies können wir auf keinen Fall tolerieren. Wir rufen unsere Mitgliedsverbände und Interessenträger dazu auf, eine Null-Toleranz-Politik
gegenüber jeglicher Form von Diskriminierung anzuwenden und den Vorgaben der UEFA hinsichtlich der Bestrafung schuldiger Parteien zu folgen.
Unsere Statuten wurden erst kürzlich geändert,
um sicherzustellen, dass in allen UEFA-Mitgliedsverbänden wirksame Maßnahmen zur Bekämpfung von Rassismus eingeführt werden.“
Bekanntgabe der Austragungsorte
am 19. September
Die UEFA EURO 2020 – die „EURO für Europa“
– wird in 13 Städten auf dem gesamten Kontinent
ausgerichtet. Die UEFA hat bis zum Stichtag am
25. April von 19 Mitgliedsverbänden stellvertretend für 19 Städte Bewerbungsunterlagen um
die Ausrichtung von Spielen der UEFA EURO 2020
erhalten.
Das Abstimmungsverfahren zur Vergabe der
Spiele der UEFA EURO 2020 wurde in Turin bestätigt; die Ausrichter werden am 19. September 2014
im Rahmen einer Zeremonie im Espace Hippomène
in Genf bekanntgegeben. In einer ersten Phase
wird der Spielort bestimmt, an dem das Endspiel
und die beiden Halbfinalbegegnungen stattfinden
Getty Images
Ein Aufruf zu einer strikten Bestrafung rassistischer Vergehen im Fußball und das Abstimmungsverfahren zur Bestimmung der Ausrichter von Spielen bei der UEFA EURO 2020 waren die
wichtigsten Punkte auf der Tagesordnung der UEFA-Exekutivkomiteesitzung am 13. Mai in Turin.
werden. In der zweiten Phase werden die vier
Spielorte bestimmt, in denen je eine Viertelfinalbegegnung und drei Gruppenspiele stattfinden. In
der dritten Phase wird nacheinander je ein Spielort
(für je eine Achtelfinalbegegnung und drei Gruppenspiele) in jeder der geografischen Zonen bestimmt, die in den ersten beiden Phasen noch keinen
Zuschlag erhalten haben; die geografischen Zonen
werden bis Ende August von den Mitgliedern des
UEFA-Exekutivkomitees, deren Verbände sich nicht
bewerben, festgelegt. Zum Schluss werden die
Spielorte der verbleibenden Gruppenspiele bestimmt. Anhand der Einteilung in geografische
Zonen, die jeweils mindestens zwei Spielorte umfassen, wird sichergestellt, dass in ganz Europa
Spiele stattfinden werden.
„Die Tatsache, dass wir in dieser Phase Bewerber
aus 19 verschiedenen Ländern haben bedeutet,
dass wir eine auf 13 europäische Länder verteilte
Europameisterschaft organisieren können, genauso,
wie wir uns das vorgestellt hatten“, kommentierte
UEFA-Generalsekretär Gianni Infantino.
Das UEFA-Exekutivkomitee genehmigte verschiedene Wettbewerbsreglemente sowie das
Medizinische Reglement und nahm Armenien,
Lettland, Litauen und Montenegro auf Pro-Stufe
in die UEFA-Trainerkonvention auf. Ferner wurde
die Projektstruktur für die UEFA-Stiftung genehmigt. Die Stiftung, die von den UEFA-Mitgliedsverbänden beim Ordentlichen UEFA-Kongress 2014
in Astana gutgeheißen wurde, soll Kindern in den
Bereichen Gesundheit, Bildung, Zugang zum
Sport, persönliche Entwicklung, Integration von
Minderheiten sowie Schutz von Kinderrechten
zugutekommen. l
Dritte Exekutivkomiteesitzung des Jahres.
UEFA • direct | 06.14 | 13
UEFA-Forschungsstipendien-Programm
DIE FÜNFTE SAISON STEHT AN
Das UEFA-Forschungsstipendien-Programm zur Unterstützung der Arbeit von Doktoranden
und promovierten Wissenschaftlern bei der Erforschung des europäischen Fußballs verzeichnet
mit Beginn seiner fünften Saison einen durchschlagenden Erfolg. Die Forschungsergebnisse
bieten interessante neue Informationen zum europäischen Fußball, unterstützen die
europäische Fußballfamilie bei ihrer Aufgabe und fördern so eine effektivere und sachkundigere
Entscheidungsfindung.
tels Dreiachs-Miniatur-Beschleunigungsmessern im Hochfrequenzbereich, Mark Robinson,
Liverpool John Moores University, Vereinigtes
Königreich
UEFA
Die Wissenschaftler werden sich in den kommenden neun Monaten intensiv mit ihren Forschungsprojekten befassen und nächstes Jahr dem
europäischen Fußballdachverband Bericht erstatten.
Die Jury des Forschungsstipendien-Programms
mit den Forschern, die
für die Saison 2013/14
ein Stipendium erhalten
hatten.
Am 19. und 20. Mai wählte die UEFA-Forschungsstipendien-Jury im Haus des Europäischen
Fußballs in Nyon neue Forschungsprojekte für die
Saison 2014/15 aus und hörte sich die Abschlusspräsentationen der Wissenschaftler an, die Stipendien für die Saison 2013/14 erhalten hatten.
Diese Initiative wurde von der UEFA zur Förderung und Unterstützung von wissenschaftlichen
Untersuchungen zu Themen im Zusammenhang
mit dem europäischen Fußball ins Leben gerufen.
Das Programm hat einen überragenden Erfolg,
und die Vielzahl an eingereichten Themen und
Projekten ist sehr erfreulich.
Die UEFA hofft, dass die Forschung dem Fußball in Europa zur Entfaltung und Weiterentwicklung verhilft – und so ihre Hauptaufgabe unterstützt.
Insgesamt wurden 48 Projektvorschläge für
Forschungsstipendien für die Saison 2014/15 eingereicht, aus denen die Jury die folgenden vier
Projekte auswählte:
–Beweggründe für das Ausscheiden jugendlicher Fußballerinnen in fünf europäischen
Ländern: Die Rolle des vom Trainer erzeugten
motivierenden Klimas, Paul Appleton, University of Birmingham, Vereinigtes Königreich
–Ein komparativer Blick auf den europäischen
Fußball: Organisatorische Fähigkeiten europäischer Fußballvereine, Christoph Breuer,
Deutsche Sporthochschule Köln, Deutschland
–
Nutzen-Risiko-Abwägung: Sollten jugendliche Fußballer zur Einnahme von Kreatin
ermutigt werden? Pascale Kippelen, Brunel
University, Vereinigtes Königreich
– Belastungsüberwachung von Spielern: Schutz
von Profifußballern vor Überbelastung mit-
14 | UEFA • direct | 06.14
Bei der Jury-Sitzung präsentierten außerdem die
Forscher, die in der Saison 2013/14 ein Stipendium
erhalten hatten, die Ergebnisse ihrer Arbeiten:
–
Wirken Antirassismus-Aktionen von Fans
Rassismus und Fremdenfeindlichkeit im euro­päischen Fußball entgegen? Mark Doidge,
University of Brighton, Vereinigtes Königreich
–Die Auswirkungen mentaler Müdigkeit auf
die Schnelligkeitsausdauer (Repeated Sprint
Ability, RSA) und die kognitive Leistungsfähigkeit von Fußballern, Samuele Marcora,
University of Kent, Vereinigtes Königreich
–Erkennung bewährter Vorgehensweisen für
die Spielerentwicklung und -betreuung im
europäischen Juniorenfußball, Julian North,
Leeds Metropolitan University, Vereinigtes Königreich
–Fußball als neuartige Behandlungsmethode
gegen Adipositas im Kindesalter: Eine randomisierte kontrollierte Studie und ihre Ergebnisse im Hinblick auf Fitness, Körperzusammensetzung, Herz-Kreislauf-System und oxidativen Stress, André Seabra, Universidade do
Porto, Portugal
–
Reziproke Wirkungen der Rezipienten gegenüber sozial engagierten Fußballverbänden und -vereinen, Stefan Walzel, Deutsche
Sporthochschule Köln, Deutschland
Die Jury des UEFA-Forschungsstipendien-Programms besteht aus einem Vorsitzenden, vier Vertretern der europäischen Fußballfamilie und vier
international renommierten Wissenschaftlern, die
für ihre Arbeit im Zusammenhang mit dem europäischen Sport und insbesondere mit dem europäischen Fußball bekannt sind. Bewerbungen können für folgende Themengebiete eingereicht
werden: Wirtschaftswissenschaften, Geschichte,
Recht, Management, Politikwissenschaften, Soziologie und Medizinwissenschaften. Forschungsprojekte im Bereich Doping, Umwelt, Eventmanagement, Frauenfußball und Entwicklung des Fußballs gehören dabei zu den Schwerpunktthemen
der UEFA. l
UEFA-Superpokal
UEFA-SUPERPOKAL IN CARDIFF
Anhand der bei diesen Veranstaltungen von
den Mitarbeitern der FAW aufgenommenen und
auf der Internetseite unter der Überschrift „Wo in
Wales ist der UEFA-Superpokal?“ geposteten Fotos sollen
die Fans die jeweiligen Orte erraten. Die Aktion erfreut sich
großer Beliebtheit.
Die FAW wird den Pokal
noch den ganzen Sommer auf
Veranstaltungen und Festivals
in ganz Wales ausstellen. Die
aufwändigste Kampagne ist
dabei die landesweite Tour mit
allen drei Pokalen der UEFAVereinswettbewerbe in den
zwei Wochen vor dem UEFASuperpokal. In ihrem Rahmen
werden an bedeutenden Orten
in Wales Aktivitäten angeboten, bei denen die Teilnehmer
nicht nur Fußball spielen können, sondern auch
etwas über die Geschichte des europäischen Vereinsfußballs erfahren.
Am Ende der Tour werden die Pokale in Wales
in aller Munde sein. Darüber hinaus soll die Kampagne Einblicke in die Geschichte und Tradition
des europäischen Vereinsfußballs geben. Indem
an namhafte walisische Spieler der UEFA-Wettbewerbe erinnert wird, soll dem Nachwuchs die
Geschichte der Turniere nähergebracht werden.
Ferner haben zahlreiche Kinder die Chance, die
Pokale zu sehen und an Fußballaktivitäten teilzunehmen. l
Ian Gwyn Hughes
Kevin Ratcliffe (links) und
Ole Gunnar Solskjaer
haben an der Auftaktveranstaltung im Februar
teilgenommen.
Im Vordergrund das
Cardiff City Stadium, in
dem dieses Jahr der UEFASuperpokal stattfindet.
Getty Images
Zunächst richtet der Verband nach
der letztjährigen Endrunde der
U19-Frauen-Europameisterschaft
in Westwales erstmals ein UEFASpiel aus, bei dem es direkt um
einen Titel geht.
Cardiff war zwar schon Austragungsort für
Länderspiele, FA-Cup-Endspiele, die Rugby-WM
oder die Speedway-Weltmeisterschaften, aber eine
solch hochkarätige Veranstaltung ist für das Cardiff
City Stadium ein Novum.
Die Stadt selbst hat sich im Laufe der Jahre weiterentwickelt. Sie kann auf eine stolze Geschichte
zurückblicken und leistete mit ihrem Hafen, der
als Tor zur Welt galt, einen großen Beitrag zur industriellen Revolution. Auch heutzutage hat die
moderne, pulsierende Hauptstadt mit Sehenswürdigkeiten wie der Burg, dem Hafenviertel Cardiff
Bay, dem Millennium Centre oder dem Millennium
Stadium viel zu bieten.
Das Cardiff City Stadium ist noch relativ neu.
Neben der Elf von Cardiff City, die nächstes Jahr in
der zweiten englischen Liga spielt, trägt auch die
walisische Nationalmannschaft ihre Heimspiele im
Rahmen der anstehenden European Qualifiers
dort aus. Diesen Sommer soll die Stadionkapazität
im Hinblick auf den UEFA-Superpokal durch umfangreiche Baumaßnahmen auf 33 000 Plätze erhöht werden.
Die am Stadtrand gelegene Arena ersetzte die
frühere Spielstätte von Cardiff City, den berühmten Ninian Park, in dem über die Jahre mehrere
bedeutende Sportereignisse wie Länderspiele und
Europapokalpartien stattfanden.
Anlässlich des UEFA-Superpokals in Cardiff hat
die FAW auch Gelegenheit, die Trophäe auszustellen und auf die Geschichte des europäischen
Vereinsfußballs aufmerksam zu machen.
Bei der bereits im Februar im Stadion abgehaltenen Auftaktveranstaltung zum UEFA-Superpokal
waren Mitglieder des Lokalen Organisationskomitees (unter der Leitung des FAW-Generaldirektors
Jonathan Ford), Vertreter der walisischen Regierung und des Stadtrats von Cardiff sowie zwei
Größen aus der Welt des europäischen Fußballs,
Ole Gunnar Solskjaer und Kevin Ratcliffe, zugegen.
Der für seinen Siegtreffer für Manchester United
im UEFA-Champions-League-Finale 1999 gegen
Bayern München bekannte Norweger Solskjaer
wurde erst im Januar von Cardiff City als neuer
Trainer engagiert; Kevin Ratcliffe war Kapitän von
Wales und Everton und führte seinen Verein 1985
mit einem 3:1-Sieg über Rapid Wien zum Triumph
im Pokal der europäischen Pokalsieger.
Als Werbemaßnahme für den Superpokal präsentierte die FAW die Trophäe landesweit in Städten
und Dörfern – in Schulen, Vereinen und bei Fußballturnieren.
FAW
Die Vorfreude in Cardiff ist groß: Mit der Ausrichtung des UEFA-Superpokals am
12. August im Cardiff City Stadium betritt der Walisische Fußballverband (FAW)
in mehrerer Hinsicht absolutes Neuland.
UEFA • direct | 06.14 | 15
Wettbewerbe
U19-Endrunden der Mädchen und Jungen
João Vieira / DPI
Portugal beendet seine
Eliterundengruppe auf
dem ersten Platz und
sichert sich so sein Ticket
für die Endrunde.
Im Juli werden zwei neue U19-Europameister gekrönt.
Die U19-Junioren werden ihre Endrunde vom 19. bis
31. Juli in Ungarn austragen und dort einerseits den
Europameister und andererseits die sechs Teilnehmer
der nächsten U20-WM vom 30. Mai bis 21. Juni
2015 in Neuseeland bestimmen. Die sieben Gruppen­
sieger der Eliterunde (Ukraine, Bulgarien, Israel, Serbien,
Deutschland, Österreich und Portugal) sowie Ungarn werden in
Silber für Spanien
bei der U17-Frauen-WM
Bei der 4. U17-Frauen-WM, die vom 15. März bis 4. April in
Costa Rica ausgetragen wurde, belegte das spanische U17Frauen-Team nach einer 0:2-Finalniederlage gegen Japan den
zweiten Platz.
Italien holte sich dank einem Sieg im Elfmeterschießen gegen
Venezuela den dritten Platz. Deutschland, die dritte europäische
Mannschaft, schied bereits nach den Gruppenspielen aus. l
U20-Frauen-Weltmeisterschaft
16 U20-Frauen-Teams werden vom 5. bis 24. August in
Kanada um den Titel kämpfen. Das Los hat folgende Gruppen
bestimmt: Gruppe A (Kanada, Ghana, Finnland, Demokratische
Volksrepublik Korea), Gruppe B (Deutschland, USA, Volksrepublik
China, Brasilien), Gruppe C (England, Republik Korea, Mexiko,
Nigeria) und Gruppe D (Neuseeland, Paraguay, Frankreich, Costa
Rica). Deutschland hat es mit einer einzigen Ausnahme immer
unter die ersten drei geschafft (Platz 2 im Jahr 2012, Weltmeister
2004 und 2010 und Platz 3 in den Jahren 2002 und 2008). l
16 | UEFA • direct | 06.14
zwei Gruppen gelost und tragen ihre Spiele in vier Stadien aus
(Szusza Ferenc in Budapest, Puskás Akadémia Pancho Aréna in
Felcsut, ETO Park in Györ und Perutz in Pápa). Die Gruppenspiele
werden am 19., 22. und 25. Juli stattfinden, die Halbfinalbegegnungen am 28. und das Endspiel am 31. Juli. Die Halbfinalisten
sowie die Gruppendritten qualifizieren sich für die WM.
Die Mädchen werden sich vom 15. bis 27. Juli in
Norwegen treffen. Schauplätze der 15 Spiele dieser
Endrunde sind die Stadien in Sarpsborg, Tonsberg,
Strommen, Mjondalen, Ullevaal sowie die UKI-Arena
in Jessheim. In der Gruppe A spielt Ausrichter Norwegen
gegen Belgien, Schottland und die Niederlande. Die Gruppe B
setzt sich aus England, Spanien, der Republik Irland und Schweden
zusammen. Die Gruppenspiele werden am 15., 18. und 21. Juli
ausgetragen, die Halbfinalbegegnungen am 24. Juli und das
Endspiel im Stadion in Ullevaal am 27. Juli. Titelverteidiger
Frankreich hat die Qualifikation zwar verpasst, doch werden die
früheren Europameister Schweden (1999 und 2012), Spanien
(2004) und England (2009) mit von der Partie sein. l
FuSSballturniere
bei den Olympischen
Jugendspielen
Die chinesische Stadt Nankin wird im kommenden August Ausrichter der Olympischen Jugendspiele sein. Dabei
werden zwei Fußballturniere auf dem Programm stehen:
Im Mädchenturnier vom 14. bis 26. August wird Europa
durch die Slowakei vertreten und bei den Junioren, die vom
15. bis 27. August an der Reihe sind, wird Island für Europa
antreten. l
Verschiedenes
Kooperationsvereinbarung zwischen
UEFA und Europol
Sie umfasst insbesondere die gegenseitige
Bereitstellung von Fachkompetenz und eine ständige
Konsultation im Bereich von Spielmanipulationen
im Fußball und damit verbundener organisierter
Kriminalität wie auch den diesbezüglichen Informations- und Wissensaustausch.
Europol und die UEFA verpflichten sich zu gemeinsamen Aktivitäten und Projekten und zum
Informationsaustausch über Verdachtsfälle sowie
über die Methoden von Einzelpersonen und kriminellen Organisationen zur Manipulation von Spielen. Europol wird die UEFA und ihre 54 Mitgliedsverbände in zentralen Aspekten betreffend gegen­
wärtige kriminelle Organisationen im Bereich
Spielmanipulation unterstützen und beraten.
Der europäische Fußballdachverband verfolgt
eine Null-Toleranz-Politik im Bereich Spielmanipulationen. Strenge Sanktionen, darunter lebenslange
Sperren im Fußball, wurden in Fällen ausgesprochen, in denen Klubs, Spieler, Offizielle oder
Schiedsrichter Vergehen im Zusammenhang mit
Spielmanipulationen für schuldig befunden wurden. Zudem wendet die UEFA für ihre Wettbewerbe
ein strenges Aufnahmeverfahren für in Spielmanipulationen involvierte Klubs an.
Seit 2011 unterstützt Europol die Justizbehörden der Europäischen Union bei der Auswertung
von Daten im Zusammenhang mit Ermittlungen in
UEFA
Am 27. Mai unterzeichneten UEFA-Präsident Michel Platini und der Direktor der europäischen
Strafverfolgungsbehörde (Europol), Rob Wainwright, eine Kooperationsvereinbarung mit dem Ziel
der Verstärkung des Kampfs gegen Spielmanipulationen im europäischen Fußball.
Korruptionsfällen im Sport, insbesondere im Fußball. Zu Beginn des Jahres hat Europol formell einen
„Schwerpunkt Sport-Korruption“ („Focal Point
Sports Corruption“) gegründet, an dem 14 EUMitgliedsstaaten sowie zwei Nicht-EU-Mitglieder
und INTERPOL beteiligt sind. l
Michel Platini und
Rob Wainwright
unterzeichnen
die Kooperationsvereinbarung.
Skandinavische Länder top
In der UEFA-Respekt/Fairplay-Wertung belegten in der Saison
2013/14 drei nordische Länder die Podestplätze. Norwegen,
Schweden und Finnland werden mit einem zusätzlichen Startplatz in der Qualifikationsrunde der UEFA Europa League
2014/15 belohnt. Die Rangliste wird aufgrund der vom 1. Mai
2013 bis 30. April 2014 in sämtlichen Klub- und Nationalmannschaftswettbewerben der UEFA erhaltenen Fairplay-Punkte erstellt.
Nur Verbände, die mindestens 35 Spiele bestritten haben, werden
berücksichtigt. Diese Zahl ergibt sich aus der Gesamtzahl an
UEFA-Spielen (1 866) geteilt durch die Anzahl Mitgliedsverbände
(54). Der zusätzliche Startplatz ist für den Sieger des nationalen
Fairplay-Wettbewerbs bestimmt; ist dieses Team bereits für einen
UEFA-Klubwettbewerb qualifiziert, geht der Platz an die erste
nicht für einen UEFA-Wettbewerb qualifizierte Mannschaft.
Getty Images für UEFA
Rangliste:
1.Norwegen
2.Schweden
3.Finnland
4.Frankreich
5.England
6.Dänemark
7.Niederlande
8.Schottland
9.Deutschland
10.Tschechische Republik
Punkte Spiele
8,233
8,198
8,196
8,154
8,117
8,097
8,097
8,092
8,032
8,013
80
93
55
120
165
81
103
73
160
81
UEFA • direct | 06.14 | 17
England
Chancengleichheit und Inklusion im Mittelpunkt
Das neu geschaffene Beratungsgremium des Englischen Fußballverbands (FA) setzt die lange
Tradition des Landes bei der Bekämpfung von Diskriminierung im Fußball fort.
Zur Jahreswende konnte der Englische Fußballverband eine belangreiche Neuerung verzeichnen:
Es wurde eine Gruppe aus Experten zusammengestellt, die sich auf die Problematik von Ungleichbehandlung im Fußball, im Sport und in der
Gesell­schaft insgesamt spezialisiert haben. Zweck
des neuen Beratungsausschusses ist die Förderung
von Inklusion und die Bekämpfung von Diskriminierung und inakzeptablem Verhalten auf allen
Ebenen des Fußballs.
Das Inclusion Advisory Board (IAB), so der
Name, wird vom ersten weiblichen Mitglied des
FA-Vorstands, Heather Rabbatts, geleitet. Ihr zur
Seite stehen unter anderem der ehemalige Chelseaund Nationalspieler Graeme Le Saux, die BBC-Journa­listin Shelley Alexander sowie Joyce Cook, Vorsitzende der Charity-Organisation Level Playing Field,
die sich für einen besseren Zugang behinderter
Menschen zum Fußball einsetzt – in England sowie
als Teil der Organisation CAFE (Zentrum für Barriere­freiheit im Fußball in Europa) in ganz Europa.
„Ein solches Gremium trägt wesentlich zur Verwirklichung der Zielsetzungen eines modernen
Fußballverbands bei“, so Rabbatts. „Wir denken,
dass wir sehr breit aufgestellt sind und über die
notwendige Erfahrung verfügen, um den Fußball
in die richtige Richtung zu führen.“
Das IAB wird vierteljährlich zusammentreten
und den FA-Vorstand in allen Fragen der Chancengleichheit beraten. Parallel
dazu wird es über die UmZusammensetzung des Inclusion
setzung des Aktionsplans für
Advisory Board (IAB) des
Inklusion und gegen DiskriEnglischen FuSSballverbands:
minierung im Fußball wachen, der von allen maßHeather Rabbatts, Vorsitzende
geblichen Instanzen des
Shelley Alexander (BBC)
englischen Fußballs gemeinGraeme Le Saux
sam erarbeitet und beschlosJoyce Cook (Level Playing Field / CAFE)
sen wurde.
Rishi Jain (Kick It Out)
Getty Images
Edward Lord (Amateur-Schwimmverband)
Rimla Akhtar (Muslimischer Frauensportverband)
Peter Clayton (Fußballverband Middlesex)
Thura Win (Fußballverband Hampshire)
Graeme Le Saux, Mitglied des Beratungsausschusses für die Förderung von Inklusion,
ist auch UEFA-Botschafter.
18 | UEFA • direct | 06.14
Graeme Le Saux, WM-Teilnehmer 1998 mit
England und mittlerweile auch UEFA-Botschafter,
hält den Aktionsplan für einen der zentralen Arbeitsbereiche des neuen Ausschusses: „Der Aktionsplan betrifft alle Ebenen des Fußballs. Nicht nur
die Führungsinstanzen haben ihren Beitrag geleistet, sondern auch eine ganze Reihe von Initiativen,
die so wichtig sind für die Inklusion in den Fußball
so vieler Menschen hier in England. Diese Arbeit
wird dem Fußball mehr Talente bescheren, Vorschriften und Strafen klarer gestalten, mehr Vertrauen hinsichtlich der Meldung von Vorfällen
schaffen und das Wissen und Verständnis über
Chancengleichheit und Inklusion vergrößern.“
Nun, so Rabbatts, solle ernsthaft mit der Arbeit
begonnen werden: „Unsere Aufgabe ist es, den
Plan in die Tat umzusetzen und für Wandel zu sorgen. Jedes unserer Mitglieder verfügt nicht nur
über profundes Fußballfachwissen, sondern auch
über Erfahrung mit den diversen Facetten der
Chancengleichheit und kann so die alles überspannende Botschaft der FA mittragen, nämlich,
dass Fußball ein Sport für jedermann ist.“
Seit seiner ersten Sitzung im Januar hat das IAB
an einer Reihe von seitens der FA unterstützten
Gleichbehandlungsinitiativen mitgewirkt, darunter ein Futsal-Event für muslimische Frauen im St.
George’s Park sowie eine Kampagne unter dem
doppeldeutigen Motto „Get On Board“ (Komm
an Bord / Komm in den Vorstand), die darauf abzielt, mehr Menschen mit dunkler Hautfarbe oder
asiatischer Herkunft in die Chefetagen zu bringen.
Zudem unterstützte das Gremium die Verteilung von Animationsfilmen der FA, in denen gezeigt wird, wie sich Spieler im Amateur- oder Profi­
fußball verhalten sollten, wenn sie Fälle von Diskriminierung mitbekommen.
„Bei Diskriminierung, gleich auf welcher Ebene
des Fußballs, müssen wir sicherstellen, dass wir in
der Lage sind zu reagieren. Am besten gelingt
dies, wenn wir Aktive und Fans dazu ermutigen,
Vorfälle auch zu melden“, erklärt Le Saux, der im
Film den Begleitkommentar spricht. „Diese Filme
sollen Spielern und Anhängern bewusst machen,
wie wichtig es ist, auf Diskriminierung hinzuweisen, und auf welch unterschiedliche Arten dies
geschehen kann.“
Heather Rabbatts wünscht sich derweil, dass
der Beratungsauschuss angesichts der vielen laufenden Initiativen zum Thema Gleichbehandlung
und Inklusion eine proaktive Rolle einnimmt: „Uns
allen ist bewusst, dass Wandel nur durch ein gemeinschaftliches Engagement des Fußballs als
Ganzes möglich ist. Das Gremium soll deshalb keine
Plauderrunde sein, sondern sich aktiv vor Ort für
Veränderungen einsetzen und anschließend die
dabei gemachten Erfahrungen einbringen, um
den Kenntnisstand aller zu vergrößern und die
Agenda weiterzuentwickeln.“ l
Danny Lynch
Die Mitgliedsverbände
Aserbaidschan
www.affa.az
nahmen u.a. auch der stellvertretende Minister
für Jugend und Sport Ismail Ismailow, der
stellvertretende Bildungsminister Jeyhun
Am 19. Mai 2014 fand in Aserbaidschan das
Bairamow, der berühmte italienische Fußballer
„International Football Volunteering Forum“,
und Botschafter des Forums Gianluca Zambrotta
ein internationales Forum für ehrenamtliche
und acht internationale Referenten teil. Das nach
Tätigkeiten im Fußball, statt. Neben dem
der Begrüßung gezeigte Video von UEFAPräsidenten des Aserbaidschanischen
Generalsekretär Gianni Infantino informierte die
Fußballverbands (AFFA) Rownag Abdullajew und
Teilnehmer über die Tagesordnung. Dabei hob
dem ersten Vize-Präsidenten der AFFA Rauf Alijew er die zentrale Rolle der freiwilligen Helfer bei der
Turnierorganisation hervor und unterstrich die
Bedeutung des Forums für die Entwicklung
des Fußballs. Abschließend wünschte er den
Verantwortlichen noch viel Erfolg.
Der AFFA-Generalsekretär Elchan Mammadow
www.bff.by
begrüßte die Teilnehmer, sprach ebenfalls über die
Rolle der freiwilligen Helfer bei großen Turnieren
und merkte an, dass sich im Sport weltweit
Schachtar Soligorsk
Vertreter aus allen Altersgruppen ehrenamtlich
Pokalsieger
engagieren würden.
Schachtar Soligorsk besiegte im Endspiel
Auch Ismail Ismailow und Jeyhun Bairamow
des belarussischen Pokals in der neuen
äußerten sich in ihren Reden positiv zu den
Borissow-Arena den FC Neman Grodno.
Freiwilligentätigkeiten.
Mit seinem Weitschuss in der 35. Minute
Schließlich ergriff Gianluca Zambrotta das
sicherte Artem Stargorodski Schachtar den ersten
Wort: „Ich bin sehr stolz, als Botschafter zu dieser
nationalen Titel seit 2005. Für den FC Neman war
die zweite Endspielniederlage innerhalb von vier
Jahren eine herbe Enttäuschung, insbesondere
nachdem man im Viertelfinale mit BATE Borissow
den amtierenden weißrussischen Meister
www.nfsbih.ba
eliminiert hatte. Letzterer hatte dennoch Grund
zum Feiern, bildete seine neue Heimstätte doch
den Rahmen für das Finale. Der Spatenstich für
„Drachen“ unterstützen
die Borissow-Arena war 2010 erfolgt, am 3. Mai
Flutopfer
dieses Jahres fand schließlich das Eröffnungsspiel
Der vergangene Mai war geprägt durch die
statt. Trotz der unmittelbar bevorstehenden
verheerenden Überschwemmungen im Norden
Eishockey-WM 2014 im eigenen Land ließ es
Bosniens. Auch Fußballanlagen und -ausrüstungen
sich der Präsident der Republik Belarus nicht
fielen den Fluten zum Opfer. Dies hielt zahlreiche
nehmen, der Einweihung des brandneuen
Spieler, Vereine und Fans aber nicht davon ab,
Stadions beizuwohnen. In seiner Rede unterstrich
mitzuhelfen, Menschen und deren Hab und Gut in
Alexander Lukaschenko die Bedeutung dieses
Sicherheit zu bringen. Angesichts dieses selbstlosen
Sportbauwerks für den Verein, die NationalmannEinsatzes bedankt sich der Bosnisch-Herzegowinische
schaft und die Fußballinfrastruktur des Landes
Fußballverband (N/FSBiH) bei all jenen, die sich
und wünschte den beiden Teams viel Glück,
an humanitären Aktionen beteiligt haben. Diese
bevor er sich das Endspiel ansah.
Solidarität mit den Menschen, die die Hilfe am
Die Borissow-Arena bietet 13 400 Fans Platz
meisten benötigen, erfüllt den N/FSBiH mit Stolz.
und umfasst alles, was für die Durchführung
Sein Dank geht an die Vereine und die Fans für
von internationalen Begegnungen nötig ist.
deren außergewöhnliches, freiwilliges und
Nachdem BATE Borissow seine neun
humanitäres Engagement, das auch dieser Tage
bisherigen Heimspiele in der UEFA Champions
noch weitergeht.
League in Minsk austragen musste, verfügt der
Der N/FSBiH hat bereits Maßnahmen ergriffen,
Verein nun endlich über ein eigenes Zuhause
um alle Vereine zu unterstützen, deren Anlagen
für die nächste Saison im bedeutendsten
und Ausrüstungen in Mitleidenschaft gezogen
Vereinswettbewerb Europas.
wurden. Auch Vertreter des Nationalteams, das
Bis in der Hauptstadt Minsk ein neues
sich in Sarajevo auf die WM in Brasilien vorbereiteStadion steht, wird auch das belarussische
te, leisteten humanitäre Hilfe. Die „Drachen“, wie
Nationalteam seine EM-Qualifikationsspiele in
man die Nationalmannschaft Bosniens nennt,
diesem Stadion austragen.
absolvierten ein Benefizspiel in Gradačac, der Stadt
l Alexander Aleinik
des Drachens von Bosnien, gegen die bosnischherzegowinische U21-Auswahl. Das Spiel im
Stadion Banja Ilidža fand vor einer Rekordkulisse
von 7000 Zuschauern statt. Die Einnahmen aus
dem Ticketverkauf sowie 100 Drachentrikots mit
den Unterschriften sämtlicher Spieler werden den
drei am stärksten betroffenen Gemeinden
gespendet: Maglaj, Domaljevac-Šamac und
Bosanski Šamac. Insgesamt kamen rund 50 000
Euro zusammen. Auf der Fahrt nach Gradačac
besuchten die Nationalteams die überschwemmten
Städte Maglaj und Doboj und brachten ihre
Unterstützung für die Bevölkerung zum Ausdruck.
Safet Sušić und Vlado Jagodić präsentierten ein
Transparent mit der Aufschrift „Unterstützung für
Bosnien-Herzegowina, Kroatien und Serbien“.
Brandneues Stadion für das Pokalendspiel.
Belarus
AFFA
Internationales Forum für
ehrenamtliche Tätigkeiten
Zahlreiche Teilnehmer beim internationalen Forum
für ehrenamtliche Tätigkeiten.
Veranstaltung eingeladen worden zu sein. Junge
Menschen spielen in allen Lebensbereichen eine
große Rolle. Bereits zu Beginn meiner Karriere
wurde ich Vize-Europameister, doch mein größter
Erfolg als Spieler war der WM-Sieg 2006, und
auch da war ich jung im Vergleich zu heute.
Unsere Mannschaft gewann diesen Titel, da
wir gemeinsam auf ein Ziel hinarbeiteten. Bei
ehrenamtlichen Tätigkeiten ist das ähnlich:
Das gemeinsame Ziel steht im Mittelpunkt.
Heutzutage kommt den freiwilligen Helfern bei
jedem Spiel eine große Bedeutung zu. Ich hoffe,
dieses Forum hilft bei der Organisation der
Freiwilligentätigkeit.“
Nach der Eröffnungsveranstaltung konnten
die Teilnehmer Seminare und Workshops mit
internationalen Referenten besuchen.
l Mikail Narimanoglu
BFF
Bosnien-Herzegowina
Die nationale Katastrophe führte dazu, dass es
in zahlreichen Ligen zu Spielverschiebungen kam.
Unter der Schirmherrschaft von UNICEF, N/FSBiH,
Youth Sport Games, Special Olympics und der
Gemeinde Novi Grad fand im Otoka-Stadion in
Sarajevo unter dem Motto „All in one place“ eine
Begegnung der besonderen Art statt: Das
Nationalteam spielte gegen 100 Mädchen und
Jungen. Kinder aus Maglaj, Zavidovići, Tuzla,
Nemila, Goražde, Mostar, Fojnica, Čapljina, Zenica,
Sarajevo und anderen Ortschaften des Landes
hießen die „Drachen“ willkommen und wünschten
ihnen viel Glück für Brasilien.
Vor dem Spiel wurde ein Transparent enthüllt mit
der Aufschrift „Die Drachen und die kleinen
Dachen für die ganze Region, gemeinsam sind wir
stärker“. Das symbolische Anspiel erfolgte durch
Ajla, ein Mädchen, das von der Aktion „Ein Herz
für Kinder mit Krebs“ unterstützt wird.
Die Initianten dieser Veranstaltung waren Emir
Spahić, Edin Džeko, Miralem Pjanić, Asmir Begović
sowie weitere Fußballspieler aus Bosnien-Herzegowina.
In Mostar fand der UEFA-Breitenfußballtag statt,
an dem über 500 Mädchen und Jungen aus dem
ganzen Land teilnahmen.
Der Meister heißt zum dritten Mal HŠK Zrinjski
Mostar und die Absteiger sind Leotar Trebinje und
Rudar Prijedor. Torschützenkönig der Liga wurde
mit 18 Treffern Wagner Santos Lago von Široki
Brijeg. Den Titel im Pokal sicherte sich der FK
Sarajevo, der im Endspiel gegen Čelik Zenica mit
dem Gesamtscore von 5:1 (2:0 und 3:1) siegte. Den
Pokalwettbewerb beim Nachwuchs gewann der FK
Željezničar dank eines 3:0 (2:0 und 1:0) über HŠK
Zrinjski Mostar. Im Futsal ging der Sieg im selben
Wettbewerb an Tango Sarajevo, das sich beim 9:9
gegen Ugljevik nur dank der Auswärtstoreregel
durchsetzen konnte (5:3 und 4:6). Den Pokalsieg
bei den Frauen feierten zum elften Mal in Folge die
Spielerinnen von SFK 2000 Sarajevo, die Banja Luka
beim 7:2 (4:2 und 3:0) keine Chance ließen. Mit
diesem Sieg sicherte sich das Team aus Sarajevo
zugleich das Double.
l Fuad Krvavac
UEFA • direct | 06.14 | 19
Die Mitgliedsverbände
Deutschland
Der Online-Platz für alle
Amateure
Am 29. Juli 2014 bekommt der Amateurfußball in Deutschland eine neue Heimat im
Internet. Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) wird
die Webseite FUSSBALL.DE künftig redaktionell
und technisch eigenständig betreiben. Mit einem
neuen redaktionellen Konzept, hochwertigen
Serviceangeboten und einem innovativen Design
entsteht eine Seite, die sich ausschließlich auf
den Amateurfußball fokussiert. „Das neue
FUSSBALL.DE bietet viel mehr als die Ergebnisse
aller Spiele. Hier findet jeder User seinen Verein,
sein Profil und von Trainingshilfen bis zu
Steuertipps nützliche Hilfestellungen“, sagt
DFB-Präsident Wolfgang Niersbach. Als
Hauptpartner für das neueste Online-Projekt
des DFB, welches Bestandteil des auf dem DFB-
Bundestag 2013 verabschiedeten „Masterplans
Amateurfußball“ ist, konnte die Deutsche Post
gewonnen werden.
Wichtigster Bestandteil der Seite sind die
offiziellen Ergebnisse und Statistiken der
wöchentlich knapp 80 000 Amateurspiele in
Deutschland, die zeitnah nach Spielende
ausschließlich auf FUSSBALL.DE zu finden sind.
Auch ein Live-Ticker zu den Spielen wird
angeboten. Darüber hinaus werden auf der
neuen Website vor allem das Serviceangebot
und die Interaktionsmöglichkeiten für Verbände,
Vereine, Spieler, Trainer und Ehrenamtliche
erheblich ausgebaut. Nach dem Motto der
DFB-Amateurfußballkampagne „Unsere
Amateure. Echte Profis“ hat fortan jeder
Amateurfußballer die Möglichkeit, sich ein
Spielerprofil anzulegen und zu pflegen. Auch
jeder Verein, jede Mannschaft und jeder
DFB
www.dfb.de
Eine neue Website für den deutschen Amateurfußball.
Landesverband kann sich auf seiner eigenen
fußballerischen „Visitenkarte“ darstellen. „Die
Schaffung einer gemeinsamen Heimat für
den Amateurfußball im Internet, hinter der alle
Landesverbände stehen, war eine der wichtigsten Forderungen der Basis auf dem Amateurfußballkongress in Kassel 2012. Mit dem
Launch Ende Juli beginnt daher ein neues
digitales Zeitalter für den Amateurfußball in
Deutschland“, berichtet Dr. Rainer Koch,
1. DFB-Vizepräsident.
l Stephan Brause
Färöer-Inseln
Hans Erik Danielsen
www.football.fo
Testphase für Torrichter
Der Färöische Fußballverband (FSF) hat auf
Empfehlung der UEFA hin vor einigen Monaten
den versuchsweisen Einsatz der zusätzlichen
Schiedsrichterassistenten bei seinen Spielen
beschlossen. Die Vorbereitungen dafür
begannen vor einem halben Jahr. Bei einer
Sitzung Anfang März wurden dann alle Vereine
der ersten Liga über den geplanten Beginn der
Testphase in diesem Sommer informiert.
„Anhand dieses Probelaufes kann der Verband
sich selbst eine Meinung über die von der UEFA
stark propagierte Erweiterung des Schiedsrichtergespanns bilden“, so Lassin Isaksen,
FSF-Schiedsrichterkoordinator. Vor Beginn der
Testphase wurden die besten Unparteiischen
Test des Systems mit zusätzlichen Schiedsrichterassistenten bei den Halbfinalbegegnungen des
nationalen Pokalwettbewerbs.
der Färöer-Inseln von den Schiedsrichterausbildern Lassin Isaksen und Niklas á Líðarenda
bezüglich der Rolle der Torrichter geschult.
In den Halbfinalspielen des Färöischen Pokals
kamen sie dann zum ersten Mal zum Einsatz,
und zwar mit Erfolg. In der ersten Partie
zwischen dem Titelverteidiger Víkingur und
dem Finalisten des Vorjahres EB/Streymur
informierte der zusätzliche Schiedsrichterassistent
den Unparteiischen über ein elfmeterwürdiges
Vergehen. Die Auswertung des Videomaterials
im Anschluss hat sein Urteil klar bestätigt.
In der Testphase werden nur die besten
Unparteiischen aus der Effodeildin, der höchsten
färöischen Spielklasse, als zusätzliche Schiedsrichterassistenten eingesetzt.
Über die endgültige Einführung der Torrichter
ist noch keine Entscheidung gefallen. Das
System wäre für den FSF äußerst personalintensiv
und mit einem Kostenanstieg für das Schiedsrichterwesen verbunden. Nichtsdestotrotz hat
es sich in der Testphase bisher auf jeden Fall
bewährt.
l Terji Nielsen
Frankreich
www.fff.fr
Im Rahmen seines Projektes zur Förderung
des Frauenfußballs organisierte der Französische
Fußballverband (FFF) vom 7. bis 14. Mai die
landesweite Woche des Frauenfußballs. Mit
diesem Projekt soll auf verschiedene Aktionen
von Organisationen und Vereinen aufmerksam
gemacht werden, mit denen der Fußball bei den
Mädchen gefördert und der Frauenanteil in
Führungspositionen erhöht werden sollen.
„Vor drei Jahren haben wir mit der Förderung
des Frauenfußballs begonnen und seither
21 000 lizenzierte Spielerinnen dazugewonnen.
Das ist enorm. Zuvor waren es 10 000 in zwölf
Jahren gewesen. Heute verfügt Frankreich über
71 000 lizenzierte Fußballerinnen. Unser Ziel ist
es nun mehr denn je, die 100 000er-Marke zu
knacken“, erklärt Brigitte Henriques, General­
sekretärin der FFF und Leiterin des Projekts.
Die Woche des Frauenfußballs fand zum
dritten Mal statt und umfasste zahlreiche
Veranstaltungen für lizenzierte und nicht
lizenzierte Spielerinnen, die untereinander
spielten und mit Geschenken belohnt wurden.
20 | UEFA • direct | 06.14
Die französischen Profi- und Amateurligen
organisierten auf diversen Trainingsplätzen
Promo-Tage zur Einführung in den Fußballsport
und die Vereine veranstalteten Tage der offenen
Tür, die über den ganzen Monat Mai verteilt
stattfanden.
Der Startschuss zur Woche des Frauenfußballs erfolgte am Mittwoch, 7. Mai 2014
anlässlich des Länderspiels zwischen
Frankreich und Ungarn (4:0) in Besançon.
Im Rahmen dieser Partie kam es zum Treffen
zwischen den 250 Gewinnerinnen des
Projekts „Football des Princesses“ (Fußball
der Prinzessinnen) und den französischen
Nationalspielerinnen. In diesem Jahr haben
1357 Primarschülerinnen, 252 Sekunderschülerinnen und 91 Gymnasiastinnen an
diesem Wettbewerb teilgenommen. Ins
Leben gerufen wurde er von der FFF
zusammen mit dem Bildungsministerium
mit dem Ziel, durch Trainingseinheiten,
Spiele oder künstlerische Darbietungen den
Fußball als pädagogisches Instrument zu
fördern.
„Die Einstellung der Mädchen hat sich
grundlegend verändert“, freut sich Brigitte
Henriques. „Für sie ist es keine Frage mehr, ob
sie Fußball spielen können. Sie spielen einfach.
Unser Sport braucht künftig eine bessere Durchmischung, die sich positiv auf die Leistungsstärke
der Vereine auswirken kann. Diese Entwicklung
müssen auch die Schulen vermitteln.“
l Stéphane Lanoue
FFF
Woche des Frauenfußballs
in Frankreich
Die Begegnung mit den französischen
Nationalspielerinnen war für diese Mädchen
ein Höhepunkt der Woche.
Georgien
Europäisches Fußballturnier
der Special Olympics
Der Georgische Fußballverband (SPP) hat
vom 14.-18. Mai 2014 zusammen mit Special
Olympics Georgien im Micheil-Meschi-Stadion
in Tiflis ein europäisches Fußballturnier der
Special Olympics veranstaltet, an dem mehr als
230 geistig behinderte Sportler und Sportlerinnen
(sechs Frauen- und zwölf Männerteams) aus
14 Ländern, einschließlich Aserbaidschan,
Belgien, Dänemark, Estland, Frankreich,
Georgien, Italien, Kasachstan, Lettland, Litauen,
Luxemburg, Polen, Russland und Ungarn,
teilnahmen.
Neben der SPP und Special Olympics
Georgien leistete auch das Ministerium für
Jugend und Sport über sein Partnerunter­
nehmen „For Sport“ einen wichtigen Beitrag
zur Organisation dieser großartigen Fußball­
veranstaltung.
Das Turnier begann mit dem olympischen
Fackellauf vom Freiheitsplatz bis zum MicheilMeschi-Stadion, an dem auch Läufer der
Sicherheits-, Verteidigungs- und Strafverfolgungsbehörden teilnahmen. Es war eine schöne
Geste, mit der sich Hunderte Vertreter des
georgischen Innenministeriums für die Sportler
der Special Olympics einsetzten.
Das Turnier fand im Rahmen der dieses Jahr
wieder europaweit vom 17.-25. Mai veranstalteten europäischen Fußballwoche statt, welche
die SPP in Georgien zur Unterstützung eines
gesunden Lebensstils und zur Förderung der
Integration aller behinderten Sportler im Fußball
mit dem UEFA-Breitenfußball-Tag verbunden
hat.
Die Siegerehrung am 18. Mai 2014 führten
Verbandspräsident Swiad Sitschinawa,
Generalsekretär Rewas Arweladse und
Sportdirektor Artschil Arweladse durch. Artschil
Arweladse leistete darüber hinaus in seiner
GFF
www.gff.ge
Die Freude der Teilnehmer nach der Preisverleihung.
Funktion als Turnierbotschafter aktive
Unterstützung in allen organisatorischen
Fragen.
Alle Teilnehmer erhielten unabhängig von
ihren Leistungen getreu nach dem olympischen
Motto „Dabei sein ist alles“ am letzten Tag der
Veranstaltung Auszeichnungen.
Das europäische Fußballturnier der Special
Olympics zeigte erneut, dass jeder am Zauber
des Fußballs teilhaben kann, unabhängig von
Alter, Geschlecht oder körperlichen bzw.
geistigen Voraussetzungen.
l Tata Burduli
Italien
www.figc.it
www.gibraltarfa.com
UEFA-Präsident besucht
Gibraltar
UEFA-Präsident Michel Platini stattete
Gibraltar am 10. Mai 2014 anlässlich des
nationalen Pokalfinales, dem Rock Cup, einen
offiziellen Besuch ab.
Bei seiner Ankunft war er von den Mitgliedern des Fußballverbandes von Gibraltar (GFA)
sowie Gibraltars Regierungschef Fabian Picardo
empfangen worden, anschließend aß er mit
den Vertretern der Vereine zu Mittag.
Am späten Nachmittag sah sich der
UEFA-Präsident dann das Rock-Cup-Finale im
Victoria Stadium an. Die Partie zwischen dem
frisch gebackenen Meister FC Lincoln und
FC College Europa erwies sich als nervenaufreibende, von Taktik geprägte Partie. Es sah ganz
nach einer Verlängerung aus, bis der FC Lincoln
Eine Hymne für die WM
Ian Martinez / snaprimage.com
Gibraltar
Sieg des FC Lincoln im nationalen Pokalwettbewerb
dank eines Tors von Liam Clarke.
Sekunden vor Schluss durch Liam Clarke das
Spiel für sich entschied und als Pokal- und
Doublesieger die Trophäe von Michel Platini
entgegennehmen durfte.
Trotz der Niederlage wird der FC College
Europa Gibraltar in der Europa League
vertreten, da der FC Lincoln sich bereits die
Teilnahme an der Champions League gesichert
hatte.
l Steven Gonzalez
Israel
FIGC
www.football.org.il
„Un amore così grande 2014“ – so lautet der
Titel der Hymne, welche die Squadra Azzurra auf
ihrem Abenteuer in Brasilien begleiten wird. Die
Cover-Version des aus der Feder von Guido Maria
Ferilli stammenden Songs komponierte die
italienische Rockband Negramaro exklusiv für die
Azzurri. Präsentiert wurde der Song bei einer
Medienkonferenz in Coverciano, dem technischen Zentrum des Italienischen Fußballverbandes (FIGC) in Florenz, in Anwesenheit der Band,
des Nationaltrainers Cesare Prandelli und des
Nationalteams, das gerade die letzten Vorbereitungstests abgeschlossen hatte. Die Veranstaltung wurde live auf dem YouTube-Kanal FIGC
Vivo Azzurro übertragen.
Beim Videoclip zum Song stand der italienische
Regisseur Giovanni Veronesi hinter der Kamera.
Der Erlös dieser FIGC-Initiative, die aus einer Idee
von Radio Italia (offizieller
Partner der FIGC) entstand,
fließt in die wissenschaftliche
Forschung des AISLA
(Italienischer Verband für
Amyotrophe Lateralsklerose)
und des AISMA (Italienischer
Verband für Multiple Sklerose).
Dank der Zusammenarbeit
Cesare Prandelli bei
mit der nationalen Gehörloder Medienkonfesenorganisation ENS, die der
renz in Coverciano
FIGC eine Gebärdendolmet– im Hintergrund
scherin zur Verfügung stellt,
eine Gebärdendolkönnen auch Hörgeschädigte
metscherin.
das Geschehen rund um
die italienische Auswahl mitverfolgen. Diese
Neuheit feierte bei der ersten Medienkonferenz
von Cesare Prandelli anlässlich des Zusammenzugs
der National­mannschaft Premiere.
Mit dieser Initiative will der Sport und
insbesondere der Fußball einmal mehr beweisen,
dass der Integration von Hörgeschädigten große
Aufmerksamkeit geschenkt wird und sich
Kommunikationsbarrieren überwinden lassen.
Die FIGC bedankt sich beim Präsidenten der
ENS, Giuseppe Petrucci, sowie beim öffentlichrechtlichen Sender RAI, der die vollständige
Live-Übertragung sämtlicher Medienkonferenzen
inklusive Gebärdendolmetschen auf dem
Sportkanal Rai Sport 1 erst möglich macht.
l Barbara Moschini
Der Israelische Fußballverband (IFA) hat
gemeinsam mit den Organisationen New Israel
Fund und Kick It Out Israel den Abschluss der
Saison 2013/14 gefeiert und dafür in der
arabischen Stadt Tayyibe ein besonderes Turnier
im Zeichen des Respekts organisiert.
Der Cheftrainer des israelischen U21-National­
teams, Michael Nies, sein Assistenztrainer Alon
Hazan und Teammanager Eli Rozen sowie die
Spieler Roei Kehat, Yarin Hasan, Taleb Tawatcha
und Omer Tzalisher wohnten dem Turnier bei,
an dem 300 Mädchen und Jungen jüdischer
und arabischer Vereine in Israel teilnahmen.
Als besonderen Gast luden New Israel Fund
und die IFA Paul Elliott, UEFA-Botschafter für die
Kampagne „Respekt für Vielfalt“ und ehemaliger
Spieler, zum Turnier ein. Unter dem Motto
„Fußball für alle“ wurde die Bedeutung der
Werte, die der jungen Generation über den
Fußball vermittelt wird, betont. Am Ende des
Turniers überreichten die Spieler und Trainer
der U21 sowie Paul Elliott allen Mädchen und
Jungen einen UEFA-Respect-Ball von adidas.
Trainer Nies betonte: „Es ist sehr wichtig, den
Fußball und die junge Generation miteinander
zu verknüpfen. Die Jugendlichen sollen lernen,
was es heißt, den Gegner und das Spiel zu
respektieren. Es ist eine wahre Freude zu sehen,
wie diese Mädchen und Jungen das gemein­
same Fußballspielen genießen. Der Fußball ist
der ideale Vermittler von hehren Werten.“
l Michal Grundland
IFA
Turnier im Zeichen des Respekts
in Tayyibe
Paul Elliott (in Schwarz) half bei der Verteilung der Bälle mit.
UEFA • direct | 06.14 | 21
Die Mitgliedsverbände
Kroatien
Hilfe für Slawonien
Die verheerende Naturkatastrophe, die
Ostslawonien diesen Mai heimsuchte, hat
zahlreiche Häuser zerstört und Dutzende
Menschleben gefordert. Viele Einwohner
Ostkroatiens sind vom schlimmsten Hochwasser
der Geschichte des Landes bedroht. Angesichts
ihrer tragischen Schicksale hat der Rest des
Landes mit großer Solidarität reagiert. Auch der
Kroatische Fußballverband (HNS) unterstützte
die Hilfsaktionen mit den Erlösen aus dem
Verkauf der Eintrittskarten für das Freundschaftsspiel der A-Nationalelf gegen Mali und
für das Qualifikationsspiel der U21 gegen die
Ukraine. „Slawonien hat dem kroatischen
Fußball viel gegeben, und ich hoffe, mit
unserem Beitrag beim Wiederaufbau der Region
helfen zu können. Wir sprechen den Hinterbliebenen und Obdachlosen unser Mitgefühl aus.
Die kroatische Nationalelf zeigt sich solidarisch
mit den betroffenen Regionen. Sie sind immer
für uns eingestanden und das tun wir jetzt auch
für sie“, so HNS-Präsident Davor Šuker.
Der kroatische Cheftrainer Niko Kovač, sein
Co-Trainer Robert Kovač sowie Legionär Ivica
Olić besuchten die Hochwassergebiete und
versprachen den Opfern Hilfe. Eine Delegation
der Nationalelf besuchte einige der zerstörten
Ortschaften wie Gunja und Rajevo Selo und
erfuhr dort aus erster Hand von den Ereignissen
der letzten Tage, den Problemen und Rettungseinsätzen.
„Kroaten wissen, wie sie in solchen Situationen Mitgefühl und Zusammenhalt ausdrücken
können. Der Anblick der Zerstörung erfüllt uns
HNS
www.hns-cff.hr
Niko und Robert Kovač bei ihrem Besuch in Slawonien.
mit Entsetzen, aber die an den Tag gelegte
Hilfsbereitschaft macht Mut. In Absprache mit
Mannschaftskapitän Darijo Srna entschieden
wir, dass die Spieler und das Trainerteam sich
mit einer Spende von einer Million Kuna
(1,67 Mio. Euro) an den Hilfsaktionen beteiligen.
Diese Menschen haben uns immer unterstützt,
jetzt können wir ihnen helfen“, so Cheftrainer
Niko Kovač.
l Tomislav Pacak
Liechtenstein
www.lfv.li
In seinem 75. Lebensjahr ist Liechtensteins
ehemaliger Nationaltrainer Hans Müntener nach
längerer Krankheit am 9. April 2014 verstorben.
Liechtenstein bestreitet erst seit 1982
offizielle Länderspiele. Anfangs waren es einige
freundschaftliche Testpartien und in der Folge
dauerte es bis 1994, ehe der kleine Verband
sich entschied, künftig an den Qualifikationen
für EM- und WM-Endrunden teilzunehmen.
Hans Müntener beim
LFV Award 2012.
LFV
Abschied von Liechtensteins
erstem Nationaltrainer
Ganz zu Beginn der Liechtensteiner LänderspielÄra steht Hans Müntener. Der 1939 geborene
Schweizer wurde vom Liechtensteiner Fußballverband (LFV) in den frühen 1980er-Jahren mit der
Betreuung einer „Auswahlmannschaft“ beauftragt
und bestritt mit ihr einige inoffizielle Testspiele,
darunter auch ein Turnier in Asien. 1982 war es
schließlich Hans Müntener vor­behalten, die
Liechtensteiner Nationalmannschaft bei der
offiziellen Länderspielpremiere gegen die Schweiz
als Trainer anzuführen. Das Spiel gegen den
großen westlichen Nachbarn endete ehrenvoll
mit einer 0:1-Niederlage.
Nach diesem ersten anerkannten Spiel zog sich
Hans Müntener von seiner Trainertätigkeit zurück,
verlor allerdings Liechtensteins Fußball nie aus
den Augen. Zuletzt war er Gast beim LFV Award
2012, wo er die Ehrung des „Trainers des Jahres“
vornahm.
l Anton Banzer
Malta
www.mfa.com.mt
Malta war die richtige Wahl
D. Aquilina
Als die Wahl der UEFA für die Ausrichtung
der Endrunde der U17-Europameisterschaft
2014 auf Malta fiel, hatte mancher vielleicht
so seine Zweifel, ob die kleine Mittelmeerinsel
die Voraussetzungen für die Organisation eines
so hochkarätigen Turniers mitbringen würde.
Triumph der englischen Spieler bei der U17-Endrunde.
22 | UEFA • direct | 06.14
Die traditionelle maltesische Gastfreundschaft
war auf jeden Fall eine hervorragende
Ausgangslage für einen angenehmen
Aufenthalt der Gastmannschaften und ihrer
Fans. In Sachen Ressourcen und Organisationserfahrung stellte das Turnier den Maltesischen
Fußballverband, der zum ersten Mal eine
Veranstaltung dieser Größenordnung
ausrichtete, jedoch vor eine richtiggehende
Herausforderung, der er sich mit dem dringend
gebotenen Optimismus stellte.
Zwei Jahre nach der Vergabe des Turniers
kann der Verband zufrieden zurückblicken und
hofft, dass die Verantwortlichen der UEFA,
einschließlich Präsident Michel Platini, der beim
Finale zwischen England und den Niederlanden
vor Ort war, seine Meinung teilen.
Das MFA-Organisationskomitee war Drehund Angelpunkt des Turniers, kümmerte sich
um jedes Detail, nahm die Austragungsorte
unter die Lupe und überwachte die technischen und logistischen Vorbereitungen
zusammen mit der UEFA genau.
Das 13-tägige Turnier bot Juniorenfußball
der Extraklasse und fand seinen krönenden
Abschluss am 21. Mai in einem packenden
Finale, das England vor fast 10 000 Zuschauern im Ta’ Qali-Nationalstadion im Elfmeterschießen gewann.
l Alex
Vella
Moldawien
www.fmf.md
Im Endspiel des 23. moldawischen Pokal­
wettbewerbs standen sich am 25. Mai in
Chișinău der Meister Sheriff Tiraspol und der
FC Zimbru Chișinău gegenüber. In einer
dramatischen Partie siegte der FC Zimbru mit
3:1 und sicherte sich damit den Pokal zum
sechsten Mal in der Vereinsgeschichte.
Der Showdown zwischen den beiden
Spitzenklubs hatte schon früh seinen ersten
Aufreger: In der 23. Minute schickte der
niederländische Schiedsrichter Danny Makkelie
Sheriff-Mittelfeldspieler Luvannor Henrique
wegen einem Ellbogenschlag unter die Dusche.
In der Folge übernahm Zimbru das Spieldiktat.
Fünf Minuten nach dem Seitenwechsel tauchte
Dan Spătaru alleine vor dem gegnerischen
Torhüter auf und erzielte das 1:0. Sheriff kam
zwar kurz darauf zum Ausgleich durch den
Brasilianer Juninho Potiguar, doch nur wenig
später lag Zimbru dank einem Eigentor des
serbischen Mittelfeldspielers Marko Stanojević
wieder vorne. Der Meister hatte danach mehrere
FMF
FC Zimbru moldawischer
Pokalsieger
Eine weitere Trophäe für den FC Zimbru.
Chancen auf den neuerlichen Ausgleich, ließ
diese aber aus, und so sorgte Spielführer Iulian
Erhan 13 Minuten vor dem Ende für die
endgültige Entscheidung zugunsten der
Hauptstädter.
Bei der offiziellen Feier nach dem Schlusspfiff
überreichte der Präsident des Moldawischen
Fußballverbandes, Pavel Cebanu, Zimbru-Kapitän
Erhan die Trophäe.
„Die rote Karte war der Knackpunkt der
Partie. Danach konnten wir unsere Taktik nicht
mehr umsetzen“, erklärte Sheriff-Coach
Veaceslav Rusnac.
„Wir sind überglücklich, das Endspiel
gewonnen und den ersten Titel für den Verein
seit sieben Jahren geholt zu haben. Der Weg zu
diesem Triumph war hart. Wir hatten unbequeme Gegner und haben im Finale den Meister
geschlagen. Sie waren zwar in Unterzahl,
dennoch war unser Sieg hochverdient. Heute
wird gefeiert!“, freute sich der belarussische
Zimbru-Trainer Oleg Kubarew.
l Pressestelle
Nordirland
Coca-Cola FA Cup
ein voller Erfolg
Über 150 angereiste Schüler von 16 Sonderschulen aus ganz Nordirland kämpften im Valley
Leisure Centre in Newtownabbey um den vom
Nordirischen Fußballverband (IFA) ausgerichteten
Coca-Cola FA Cup. Der Coca-Cola FA Cup ist
ein aus einem U15- und einem Ü15-Turnier
bestehender, jährlicher Wettbewerb im
Fünfer-Fußball für Schulen, die Schüler mit
Lernschwächen unterrichten. In über 40 Spielen
auf vier Feldern sorgten die talentierten
Teilnehmer mit ihrem fußballerischen Können
und tollen Toren für beste Unterhaltung. Im
spannenden Finale des U15-Turniers besiegte
Sandleford (Coleraine) Knockavoe (Strabane)
in der Verlängerung mit 2:1. Im Ü15-Turnier
gewann Knockavoe (Strabane) in einem hart
umkämpften Endspiel den Pokal mit einem
4:2 gegen Torbank (Dundonald).
Der IFA-Entwicklungsbeauftragte für
Behindertenfußball Alan Crooks war nach dem
erfolgreichen Tag voll des Lobes für die Spieler:
„Sie haben uns mit ihrem Fußball begeistert.
Es ist eine Freude, diesen Wettbewerb zu
organisieren. Unser Partner Coca-Cola wird
sicher gern damit in Verbindung gebracht.“
„Coca-Cola engagiert sich dafür, dass sich
Menschen aller Altersklassen und Fähigkeiten,
sportlich betätigen können. Wir sind stolz,
unsere Partnerschaft mit der IFA durch die
IFA
www.irishfa.com
Sandleford siegt in der Kategorie U15.
Unterstützung des Coca-Cola FA Cup fortsetzen
zu können, und gratulieren allen Mannschaften
dieses spannenden und hart umkämpften
Wettbewerbs“, fügte Katie Hutchinson,
Events-Team-Managerin, Coca-Cola HBC
l Sueann Harrison
Nordirland, hinzu.
Österreich
www.oefb.at
Organisationsstruktur des
Breitenfußballs in Österreich.
Ohne Breite keine Spitze
Ein wachsender, wichtiger Teil der Aufgaben
des Verbands ist die Entwicklung eines
nationalen Programms für den Breitenfußball.
Dieses soll speziell die soziale Kraft des Fußballs
hervorstreichen und zeigen, dass die Tür zum
Fußball für alle Menschen offen steht.
Die Bandbreite des Breitenfußballs wird in
der Grafik zum Ausdruck gebracht. Die
Aktivitäten sind in insgesamt sechs Bereiche
gegliedert: Vereinsfußball, Schulfußball,
Trendfußball, Fußball für Menschen mit
Behinderung / benachteiligte Menschen,
Freizeitfußball und Sozialfaktor Fußball.
Geplant ist, ein gemeinsames, österreich­
weites Aktionsprogramm zur Förderung des
Breitenfußballs zu erarbeiten und umzusetzen.
Sportdirektor Willi Ruttensteiner: „Die Bedeutung des Breitenfußballs nimmt weltweit
kontinuierlich zu. In Österreich werden von
unseren Landesverbänden bereits viele tolle
Programme und Inhalte umgesetzt. Es sollte
gelingen, den Breitenfußball zum nationalen
Anliegen zu machen und in viele Lebensbereiche
über den Fußball einzuwirken. Aus einer Studie
aus dem Jahre 2010 beispielsweise wissen wir, dass der
gesundheitliche Nutzen des
Fußballsports in Österreich
zwischen 83,6 und 118,9 Millionen Euro pro Jahr beträgt.“
Operativ verantwortlich im
ÖFB ist Stefan Gogg: „Der
Slogan ,Ohne Breite keine
Spitze‘ gilt hier ganz besonders.
Der Fußball strahlt in so viele Schichten unserer
Gesellschaft ein, und wir möchten möglichst
viele Menschen, unabhängig von Alter oder
Geschlecht, für den Fußball gewinnen. Fußball
verbindet – und das vielfach ein Leben lang.“
l Wolfgang Gramann
UEFA • direct | 06.14 | 23
Die Mitgliedsverbände
FRF
Rumänien
www.frf.ro
Fußball kennt keine Grenzen
Der UEFA-Breitenfußballtag spielt beim
Rumänischen Fußballverband (FRF) traditionell
eine große Rolle und wird jedes Jahr auf ganz
besondere Art gefeiert.
Am 21. Mai 2014 zum Beispiel war der
Kunstrasenplatz auf dem Dach eines oberirdischen Parkhauses nahe der Arena Națională,
Austragungsort des UEFA-Europa-League-Finales
2012 und vieler anderer wichtiger Spiele,
Spielstätte für über 100 Kinder, die dort in
unterschiedlichen Wettbewerbsformen dem
runden Leder nachjagten.
Trotz hoher Temperaturen stellten die Kleinen
ihr Können und definitiv ihre Leidenschaft für
den Fußball unter Beweis. Zu den Teilnehmern
zählten auch einige Kinder mit Down-Syndrom
oder anderen Behinderungen. Sie spielen zu
sehen, war eine besondere Freude. Darüber
hinaus begleiteten Kinder mit Down-Syndrom
die Spieler und Schiedsrichter bei dem am
23. Mai in der Arena Națională ausgetragenen
rumänischen Pokalfinale aufs Spielfeld und
erlebten mit, wie der FC Astra Giurgiu gegen
Steaua Bukarest gewann und zum ersten Mal in
der Geschichte Pokalsieger wurde (0:0, 4:2 n.E.).
Auch generell setzt sich der Verband
besonders für Kinder mit Behinderung ein. Sie
werden durch spezielle Programme in Projekte
für Kinder ohne Behinderung integriert. Das ist
nicht nur innerhalb des Nationalverbands so
üblich, sondern auch bei seinen 41 Regionalverbänden und dem Bukarester Fußballverband, die
allesamt den Breitenfußballtag feierten. Einige
Regionalverbände haben in diesem Rahmen
auch zusammen mit staatlichen Einrichtungen
wie der Behörde für Sozialhilfe und Kinderschutz
Projekte auf die Beine gestellt, denn neben
Kindern mit Behinderung widmeten viele
Regionalverbände den Breitenfußballtag auch
Heimkindern, Waisen bzw. verlassenen Kindern
und ermöglichten ihnen, Fußball zu spielen und
an Trainingseinheiten von Profi-Trainern
teilzunehmen, die sich ehrenamtlich zur
Verfügung gestellt hatten.
Schottland
Spaß am Spiel war das Hauptziel des
Breitenfußballtages in Rumänien.
Zusätzlich zu seiner aktiven Unterstützung
spendete der Nationalverband all seinen
Regionalverbänden und dem Bukarester
Verband Bälle, Pokale, Medaillen, Urkunden
und Ausrüstungsgegenstände für die – zum Teil
noch sehr jungen – Nachwuchskicker.
Der UEFA-Breitenfußballtag stellte nur eine
Maßnahme von vielen zur Unterstützung der
Waisen- und Heimkinder dar, denn überall in
Rumänien sind im Laufe dieses Jahres und auch
auf längere Sicht besondere Wettbewerbe für
sie geplant.
l Paul Zaharia
www.scottishfa.co.uk
Schweiz
Premiere beim Pokalfinale
FRF
Der Sieg des FC St. Johnstone im schottischen Pokalfinale wurde aus der Perspektive des
Captains eingefangen. Nach dem Schlusspfiff
ließ der Schottische Fußballverband eine
GoPro-Kamera auf Dave Mackays Brust
anbringen. So erlebten die Fans rund um den
Globus hautnah, wie es ist, die zweitälteste
Trophäe des Klubfußballs in die Höhe zu
stemmen. Sie wurden außerdem Zeuge, wie
Mackay den Triumph mit 15 000 Saints-Fans,
die aus Perth und der ganzen Welt zum
Endspiel im Celtic Park angereist waren, feierte.
Eine am Netzpfosten fixierte „Fan-Cam“ fing
zudem den Freudentaumel der Saints-Anhänger
ein, als ihre Farben in Führung gingen. Mit
seinem Pokalsieg schrieb der FC St. Johnstone
www.football.ch
Ungewohnte Bilder für die Fans.
schottische Fußballgeschichte: Dank der Tore
von Steven Anderson und Steven MacLean
sicherte er sich den ersten Titel der 130-jährigen
Vereinsgeschichte.
Der Einsatz von GoPro-Kameras in einem
Pokalendspiel war eine Premiere und dürfte
wiederholt werden.
Hier geht's zum Video: http://scotfa.co/
TrophyGoPro l David Childs
Schweden
www.svenskfotboll.se
Neuer Generalsekretär
SvFF
Der Schwedische Fußballverband (SvFF) hat
Håkan Sjöstrand zum neuen Generalsekretär
ernannt. Der 47-Jährige verfügt über Erfahrung
als Marketingleiter der ICA Group und von
Svenska Spel, beides langjährige Partner des
SvFF. Der ehemalige Spieler von Gefle IF in der
Håkan Sjöstrand, der neue Generalsekretär.
24 | UEFA • direct | 06.14
dritthöchsten schwedischen Spielklasse ist
heute Nachwuchstrainer bei Skiljebo SK, dem
Verein seiner Zwillingstöchter.
„Es fühlt sich an, als würde ich nach Hause
kommen. Fußball hat mir immer viel bedeutet
und ich freue mich auf die Herausforderung,
die Weichen für die Zukunft des schwedischen
Fußballs stellen zu dürfen. Der Fußball genießt
in der schwedischen Gesellschaft einen hohen
Stellenwert und begeistert so viele Menschen.
Er ist eine spannende Branche und eine der
stärksten Marken in Schweden“, so Håkan
Sjöstrand.
„Wir sind glücklich und stolz auf diese
Verpflichtung. Håkan bringt alle Fähigkeiten
mit, die nötig sind, um den SvFF weiterzubrigen.
Er ist genau die Person, die wir brauchen“,
freute sich SvFF-Präsident Karl-Erik Nilsson.
Sein Amt tritt Håkan Sjöstrand spätestens im
November an. In der Zwischenzeit fungiert SvFFChefjurist Krister Malmsten als stellvertretender
l Andreas Nilsson
Generalsekretär.
Wie verletzungsanfällig
bin ich?
Seit Jahren bemühen sich der Schweizerische
Fußballverband und die SUVA (Schweizerische
Unfallversicherungsanstalt) in enger Zusammenarbeit Fairplay im Fußball zu fördern und das
Verletzungsrisiko zu vermindern. Unter anderem
geschah dies vor Jahren mit der Einführung
der Fairplay-Trophy im Amateurfußball, wo
alljährlich die fairsten Teams geehrt und mit
Geldpreisen honoriert werden. Auf der InternetSeite football.ch finden Fußballer jeder Altersund Leistungsklasse eine anonyme Umfrage,
bei der sie nicht nur herausfinden können,
wie verletzungsanfällig sie sind, sondern auch
Antworten auf viele andere Fragen erhalten, die
sie als aktive Fußballer beschäftigen könnten.
So beantworten sie beispielsweise die Frage,
welche Verletzung sie wann und wo schon
hatten, wie ihre Rehabilitationsphase verlaufen
ist, ob sie beispielsweise gedrängt wurden,
früher als vom Arzt empfohlen wieder zu
spielen, wie die Wiederaufnahme des Trainings
verlief und wie ihnen der Wiedereinstieg
gelungen ist.
Daneben beantworten die Spieler auch viele
andere Fragen, die auszugsweise wie folgt
aussehen: Würden Sie sich als Kämpfer
bezeichnen? Haben Sie Ihre Emotionen immer
unter Kontrolle? Laufen Sie gegen Ende eines
Spiels am Limit? Gefragt wird auch, ob sie
stets das richtige Schuhwerk tragen und so
das Verletzungsrisiko minimieren oder ob sie
sich richtig und kontrolliert aufwärmen. Die
Beantwortung des übersichtlichen und gut
strukturieren Fragenkatalogs nimmt rund 15 bis
20 Minuten in Anspruch. Am Ende erhalten Sie
neben dem Gesamtergebnis auch wertvolle
Kurztipps und eine Detailanalyse, die möglicherweise mithilft, künftig weniger Verletzungen zu
erleiden.
l Pierre Benoit
Slowakei
Slowakei ein gutes Pflaster
für russischen Nachwuchs
Im Mai 2013 fand in der Slowakei die
Endrunde der U17-Europameisterschaft statt.
Im hart umkämpften Finale setzte sich damals
Russland, das von Dmitri Chomucha gecoacht
wurde, im Elfmeterschießen gegen Italien
durch. Im Jahr darauf reiste Chomucha erneut
in die Slowakei und bestritt mit seiner
russischen U18-Auswahl den 24. Slovakia Cup.
Am größten und ältesten internationalen
U18-Turnier Europas nahmen acht Länder teil:
Belgien, Japan, Norwegen, Russland, die
Tschechische Republik, die Ukraine,
die Vereinigten Arabischen Emirate
(VAE) und die Slowakei. Und auch in
diesem Jahr ging der Titel an das
Team von Dmitri Chomucha: Im
Endspiel besiegte Russland die
Ukraine mit 1:0.
Die Auszeichnung für den besten Trainer des
Turniers ging ebenfalls an Chomucha, jene für
den besten Spieler an den Slowaken Tomáš
Vestenický, den Torschützenkönig der FIFA-U17WM 2013 in den VAE, der inzwischen bei der
renommierten AS Roma unter Vertrag steht.
Ein schönes und wichtiges Zeichen setzten die
SFZ
www.futbalsfz.sk
Die russischen Nachwuchsspieler gewinnen den
24. Slovakia Cup.
Teams der beiden Finalisten zum Abschluss des
Turniers: Sie posierten gemeinsam für das
Siegerfoto und zeigten so, dass zwischen den
Fußballern aus Russland und der Ukraine
keinerlei Konflikte bestehen.
l Juraj Čurný
Türkei
Nach Minenunglück in Soma
Supercup in Manisa
Nachdem bei einem durch eine Explosion
verursachten Grubenunglück in Soma (Provinz
Manisa) am 13. Mai 2014 Hunderte Bergleute
getötet worden waren, beschloss der Türkische
Fußballverband (TFF), den TFF Süper Kupa, den
türkischen Superpokal zwischen dem amtierenden
Meister Fenerbahçe Istanbul und dem diesjährigen
Pokalsieger Galatasaray Istanbul, am 15. oder
16. August 2014 in Manisa auszutragen.
Sämtliche Erlöse aus dem Spiel kommen den
Opfern der Katastrophe zugute. Darüber hinaus
beteiligte sich die TFF mit einer Spende von 5 Mio.
Türkische Lira (1,7 Mio. Euro) an den Hilfsaktionen,
die zusätzlich auch von den Mitgliedern der
TFF-Schiedsrichterkommission, den Schiedsrichterbeobachtern und -mentoren sowie den
Unparteiischen durch die Spende ihrer letzten
Honorare unterstützt wurden.
Zudem reisten Mitglieder des TFF-Vorstands
und die türkische A-Nationalelf am
19. Mai 2014 nach Soma, besuchten die Gräber
der verunglückten Bergleute und sprachen mit
den Hinterbliebenen.
Ferner begann die Planung für die kommende Saison: Die erste türkische Liga wird
am 29. August 2014 ihren Spielbetrieb wieder
aufnehmen und am 31. Mai 2015 enden. Das
türkische Pokalfinale 2014/15 wird in Bursa
stattfinden.
l Aydın Güvenir
TFF
www.tff.org
Spieler besuchen die Gräber der beim Grubenunglück
in Soma getöteten Bergarbeiter.
Wales
www.faw.org.uk
www.ffu.org.ua
U19-Auswahl löst EM-Ticket
dank Tor in der Nachspielzeit
Getty Images
Die Ausgangslage vor dem Spiel war klar: Der
Sieger dieses Duells würde sich für die U19-Endrunde qualifizieren. England kontrollierte in der
ersten Halbzeit das Spiel, war mehrheitlich in
Im letzten Spiel der Eliterunde der U19-Europameisterschaft siegte die ukrainische U19-National- Ballbesitz und drängte die Ukraine in die
Defensive. Mehrmals rettete Torwart Roman
mannschaft dank eines Tores in der Nachspielzeit
Pidkiwka reflexartig.
gegen England und qualifizierte sich damit für die
Nach dem Seitenwechsel drohte der Ukraine
Endrunde. Kapitän Eduard Sobol sorgte in der
ein Desaster, als in der 62. Minute Pidkiwka
94. Minute für die Entscheidung in diesem Krimi.
verletzungsbedingt vom Feld musste.
Dieser Ausfall schien die Gäste
jedoch zusätzlich zu motivieren,
denn sie spielten danach wie
entfesselt und drängten auf den
entscheidenden Treffer.
Die Schlussphase war an Dramatik
kaum zu überbieten. In der
4. Minute der Nachspielzeit gelang
dem ukrainischen Spielführer Eduard
Sobol zum Entsetzen der englischen
Fans in Burton der „Lucky Punch“.
Mit diesem Sieg sicherte sich das
Team von Olexandr Petrakow das
Ticket für die Endrunde der U19-EM,
die vom 19. bis 31. Juli 2014 in
Ungarn stattfindet. Es wird dies die
erste Teilnahme der Ukraine an einer
U19-Endrunde seit 2009 und dem
Gewinn des EM-Titels im eigenen
Land sein.
l Juri Masnytschenko
Sieg der Ukraine gegen England im entscheidenden Spiel.
146 Junioren treffen
Delegation aus Wales
Zum 70. Jahrestag der Befreiung der Stadt
s-Hertogenbosch von der deutschen Besatzung
im Zweiten Weltkrieg lud der Niederländische
Fußballverband (KNVB) 146 Junioren zwischen
7 und 14 Jahren aus der befreiten Ortschaft zum
letzten WM-Vorbereitungsspiel der Niederländer
vor ihrer Abreise nach Brasilien gegen Wales am
4. Juni in der Amsterdam Arena ein.
FAW
Ukraine
Die 146 zum Spiel zwischen den Niederlanden und
Wales eingeladenen Junioren.
Für die Kinder, welche die 146 bei den
Kämpfen in der Stadt gefallenen Soldaten
symbolisierten, wurde zudem am Morgen des
Spiels ein Treffen mit dem walisischen Nationaltrainer Chris Coleman, einigen A-Nationalspielern sowie dem Generaldirektor des Walisischen
Fußballverbands (FAW) Jonathan Ford und
FAW-Präsidenten Trefor Lloyd Hughes arrangiert.
l Ceri Stennett
UEFA • direct | 06.14 | 25
Geburtstage, Termine, Mitteilungen
Termine
im Juli
Termine
im August
Geburtstage im Juli
Sitzungen
Sitzungen
Antonie Marinus Verhagen (Niederlande, 1.7.)
3.7.2014 in Nyon
Auslosung der Vor- und Hauptrunde
des UEFA-Futsal-Pokals 2014/15
8.8.2014 in Nyon
Auslosung der Playoffs der UEFA Champions
League und der UEFA Europa League
Marinus Koopman (Niederlande, 2.7.)
18.7.2014 in Nyon
Auslosung der 3. Qualifikationsrunde
der UEFA Champions League und der
UEFA Europa League
22.8.2014 in Nyon
Auslosung der Sechzehntel- und
Achtelfinalbegegnungen der UEFA
Women’s Champions League
Emre Alkin (Türkei, 2.7.)
Wettbewerbe
28.8.2014 in Monaco
Auslosung der Gruppenspiele der UEFA
Champions League
1./2.7.2014
UEFA Champions League:
1. Qualifikationsrunde (Hinspiele)
3.7.2014
UEFA Europa League:
1. Qualifikationsrunde (Hinspiele)
8./9.7.2014
UEFA Champions League:
1. Qualifikationsrunde (Rückspiele)
10.7.2014
UEFA Europa League:
1. Qualifikationsrunde (Rückspiele)
15.-27.7.2014 in Norwegen
Endrunde der U19-FrauenEuropameisterschaft
15./16.7.2014
UEFA Champions League:
2. Qualifikationsrunde (Hinspiele)
17.7.2014
UEFA Europa League:
2. Qualifikationsrunde (Hinspiele)
19.-31.7.2014 in Ungarn
Endrunde der U19-Europameisterschaft
22./23.7.2014
UEFA Champions League:
2. Qualifikationsrunde (Rückspiele)
24.7.2014
UEFA Europa League:
2. Qualifikationsrunde (Rückspiele)
29./30.7.2014
UEFA Champions League:
3. Qualifikationsrunde (Hinspiele)
31.7.2014
UEFA Europa League:
3. Qualifikationsrunde (Hinspiele)
26 | UEFA • direct | 06.14
29.8.2014 in Monaco
Auslosung der Gruppenspiele der UEFA
Europa League
Frédéric Thiriez (Frankreich, 1.7.)
Frank De Bleeckere (Belgien, 1.7.)
Pjetur Sigurdsson (Island, 2.7.) 50 Jahre
Rusmir Mrković (Bosnien-Herzegowina, 2.7.)
Peadar Ryan (Republik Irland, 3.7.)
Bertrand Layec (Frankreich, 3.7.)
Carolina De Boeck (Belgien, 3.7.)
Antonio Matarrese (Italien, 4.7.)
Neale Barry (England, 4.7.)
Walentin Iwanow (Russland, 4.7.)
Roland Ospelt (Liechtenstein, 4.7.)
Massimo Cumbo (Italien, 4.7.)
Patrick Nelson (Nordirland, 5.7.)
Competitions
5./6.8.2014
UEFA Champions League:
3. Qualifikationsrunde (Rückspiele)
5.-24.8.2014 in Kanada
Endrunde der U20-FrauenWeltmeisterschaft
7.8.2014
UEFA Europa League:
3. Qualifikationsrunde (Rückspiele)
9.-14.8.2014
UEFA Women’s Champions League
2014/15: Qualifikationsrunde
12.8.2014 in Cardiff
UEFA-Superpokal
Natalia Awdontschenko (Russland, 5.7.)
Tiago Craveiro (Portugal, 5.7.)
Hans Schelling (Niederlande, 7.7.)
Jacobo Betrán Pedréira (Spanien, 8.7.)
Martin Maleck (Schweiz, 8.7.)
Holger Blask (Deutschland, 8.7.) 40 Jahre
Anna Bordiugowa (Ukraine, 8.7.)
Paul Allaerts (Belgien, 9.7.) 50 Jahre
Murad Mammadow (Aserbaidschan, 10.7.)
Thomas Christensen (Norwegen, 10.7.)
50 Jahre
Markus Kopecky (Österreich, 10.7.)
Nina Hedlund (Norwegen, 11.7.) 60 Jahre
Ilija Stoilov (EJR Mazedonien, 11.7.)
60 Jahre
Edo Trivković (Kroatien, 11.7.) 50 Jahre
14.-27.8.2014 in Nankin
Fußballturnier der Olympischen
Jugendspiele
Günter Benkö (Österreich, 12.7.)
Carlo Tavecchio (Italien, 13.7.)
Maria Teresa Costa (Portugal, 13.7.)
19./20.8.2014
UEFA Champions League:
Playoffs (Hinspiele)
Alex Horne (England, 13.7.)
Elke Günthner (Deutschland, 14.7.)
50 Jahre
21.8.2014
UEFA Europa League: Playoffs (Hinspiele)
Robert Sedlacek (Österreich, 15.7.)
26./27.8.2014
UEFA Champions League:
Playoffs (Rückspiele)
Johannes Malka (Deutschland, 16.7.)
26.-31.8.2014
UEFA-Futsal-Pokal: Vorrunde
Jiří Ulrich (Tschechische Republik, 16.7.)
28.8.2014
UEFA Europa League: Playoffs (Rückspiele)
Ben Veenbrink (Niederlande, 15.7.)
Ernst Nigg (Liechtenstein, 16.7.)
Lars Lagerbäck (Schweden, 16.7.)
Michail Anagnostou (Griechenland, 16.7.)
Giuseppe Mifsud-Bonnici (Malta, 17.7.)
Antonia Kokotou (Griechenland, 17.7.)
Vicente Muñoz Castello (Spanien, 19.7.)
Marie Barsacq (Frankreich, 3.8.)
Luis Manuel Rubiales Béjar (Spanien, 23.8.)
Kari Iuell (Norwegen, 19.7.)
Zdravko Jokić (Serbien, 4.8.)
Enrique González Ruano (Spanien, 24.8.)
Alfredo Trentalange (Italien, 19.7.)
Sergei Sidorowski (Russland, 4.8.)
David Delferiere (Belgien, 24.8.)
Tormod Larsen (Norwegen, 20.7.) 60 Jahre
David Gill (England, 5.8.)
Nicolae Grigorescu (Rumänien, 24.8.)
Wladimir Radionow (Russland, 21.7.)
Yves Wehrli (Frankreich, 5.8.)
Pawel Kolew (Bulgarien, 24.8.)
Michel Wuilleret (Schweiz, 22.7.)
Aleh Tschikun (Belarus, 5.8.)
Bert Andersson (Schweden, 25.8.) 60 Jahre
Nico Romeijn (Niederlande, 22.7.)
Piet Hubers (Niederlande, 6.8.)
Giancarlo Abete (Italien, 26.8.)
Balázs Makray (Ungarn, 22.7.)
Pierino L. G. Lardi (Schweiz, 7.8.)
Regina Konink-Belksma (Niederlande,
Bontscho Todorow (Bulgarien, 23.7.)
Marcel Vanelshocht (Belgien, 8.8.)
70 Jahre
Plarent Kotherja (Albanien, 8.8.)
26.8.)
Karen Nalbandjan (Armenien, 27.8.)
Pavel Malovič (Slowakei, 23.7.)
Olivier Henry (Belgien, 8.8.)
Marcelino Santiago Maté Martinez
Nico de Pauw (Belgien, 8.8.)
Clémence Ross (Niederlande, 27.8.)
(Spanien, 23.7.)
50 Jahre
Odd Flattum (Norwegen, 9.8.)
Karl Hopfner (Deutschland, 28.8.)
Gijs de Jong (Niederlande, 24.7.)
Roy Hodgson (England, 9.8.)
Joseph McGlue (Republik Irland, 28.8.)
Mario Gallavotti (Italien, 25.7.)
Nick Nicolaou (Zypern, 9.8.)
Denni Strich (Deutschland, 29.8.)
Ferenc Ragadics (Ungarn, 25.7.)
Dr. Urs Vogel (Schweiz, 11.8.)
Scilla Gennaro (Italien, 29.8.) 40 Jahre
Nenad Radivojević (Serbien, 25.7.)
Domenico Messina (Italien, 12.8.)
Leo Windtner (Österreich, 30.8.)
Jacob Erel (Israel, 26.7.)
Eva Ödlund (Schweden, 12.8.) 50 Jahre
Charles John Grundie (Nordirland, 30.8.)
Alfred Ludwig (Österreich, 26.7.)
Emil Kostadinow (Bulgarien, 12.8.)
Marian Ruzbarsky (Slowakei, 30.8.)
David I. Bowen (Nordirland, 26.7.)
Roger Vanden Stock (Belgien, 13.8.)
Christer Fällström (Schweden, 31.8.)
Jeff Davis (England, 27.7.)
Joseph Mifsud (Malta, 13.8.)
Cristel Brorsson (Schweden, 31.8.)
Björn Ahlberg (Schweden, 28.7.)
Cornel Cristian Bivolaru (Rumänien, 13.8.)
Stefano Podeschi (San Marino, 31.8.)
Stefan Tivold (Slowenien, 28.7.)
Patrick Willemarck (Belgien, 13.8.)
Pedro Dias (Portugal, 31.8.)
Karl Espen Eriksen (Norwegen, 28.7.)
George Pandelea-Dobrovicescu
Christoph Kollmeier (Deutschland, 31.8.)
Peter Stadelmann (Schweiz, 29.7.)
(Rumänien, 14.8.)
João Leal (Portugal, 30.7.)
Jevgeņijs Miļevskis (Lettland, 15.8.)
Des Casey (Republik Irland, 31.7.)
Kjell Alseth (Norwegen, 15.8.)
Tugomir Frajman (Slowenien, 31.7.)
Jacques Lagnier (Frankreich, 16.8.)
Jozef De Ryck (Belgien, 31.7.) 60 Jahre
Victor Beceiro (Spanien, 16.8.)
Joël Wolff (Luxemburg, 31.7.)
Sergei Priadkin (Russland, 17.8.)
Duncan Fraser (Schottland, 31.7.) 50 Jahre
Bente Ovedie Skogvang (Norwegen, 17.8.)
Cenk Cem (Türkei, 31.7.)
Dennis Beiso (Gibraltar, 17.8.)
Dane Jošt (Slowenien, 18.8.)
Borja Santana (Spanien, 18.8.)
Vitalijs Liholajs (Lettland, 19.8.)
Geburtstage
im August
Mordechai Spiegler (Israel, 19.8.)
Patricia Gregory (England, 19.8.)
Hans Reijgwart (Niederlande, 19.8.)
František Laurinec (Slowakei, 19.8.)
Sheila Begbie (Schottland, 1.8.)
Graham Hover (England, 19.8.)
Alf Hansen (Norwegen, 1.8.)
Per Ravn Omdal (Norwegen, 20.8.)
Kimmo J. Lipponen (Finnland, 1.8.)
Carmel Bartolo (Malta, 21.8.)
Vibeke Karlsen (Norwegen, 1.8.)
Hasan Ceylan (Türkei, 22.8.)
Luciano Luci (Italien, 2.8.)
Kazimierz Oleszek (Polen, 22.8.)
Johan van Kouterik (Niederlande, 2.8.)
Geoffrey Thompson (England, 23.8.)
Mehmet Süheyl Önen (Türkei, 2.8.)
Ioannis Economides (Griechenland, 23.8.)
Andreas Schluchter (Schweiz, 3.8.)
Demetrio Albertini (Italien, 23.8.)
NACHRUF
Jean-Luc Dehaene, früherer
belgischer Premierminister und
ehemaliges Mitglied des Europaparlaments, ist am 15. Mai im Alter
von 73 Jahren gestorben.
Dehaene spielte eine zentrale Rolle
bei der Einführung des finanziellen
Fairplays und wurde im September
2009 der erste Vorsitzende des
damals neu geschaffenen Finanzkontrollausschusses für Klubs. Im
Juni 2012 wurde er Chefermittler der
Finanzkontrollkammer für Klubs der
UEFA, die eingesetzt wurde, um die
Anwendung des UEFA-Klublizenzierungsverfahrens zu überwachen.
UEFA • direct | 06.14 | 27

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