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Nr. 139 | Juni 2014 Übersicht Sportsfile Die Spanier feierten am 24. Mai in Lissabon ihren zehnten Titel in der europäischen Königsklasse. Layout und Realisierung: Atema Communication SA, CH-1196 Gland Druck: Artgraphic Cavin SA, CH-1422 Grandson Redaktionsschluss dieser Ausgabe: 6. Juni 2014 Die gezeichneten Artikel decken sich nicht unbedingt mit dem Standpunkt der UEFA. Der Abdruck von Artikeln oder Auszügen aus uefa·direct ist unter Quellenangabe erlaubt. 6 VfL Wolfsburg verteidigt Titel Die Spielerinnen des VfL Wolfsburg gaben gegen den schwedischen Tyresö FF in der zweiten Halbzeit alles, um die Partie noch zu drehen und den Titel in der Women’s Champions League erneut nach Norddeutschland zu holen. ElfmeterschieSSen im Finale der Europa League 7 Nach 120 torlosen Minuten zwischen dem FC Sevilla und Benfica Lissabon konnten die Spanier das Elfmeterschießen für sich entscheiden. Exekutivkomiteesitzung in Turin 13 Das UEFA-Exekutivkomitee kam am 13. Mai am Vorabend des Europa-League-Finales in Turin zusammen. Titelseite: Iker Casillas, Kapitän von Real Madrid, darf den Pokal der UEFA Champions League entgegennehmen, nachdem sein Team knapp einer Niederlage entrinnen konnte. Nachrichten der Mitgliedsverbände 19 Foto: Sportsfile Beilage Die Ausgabe 56 des UEFA• technician enthält Beiträge zu den neuen Trainerlizenzen und der Vielseitigkeit des Trainerberufs. 2 | UEFA • direct | 06.14 Getty Images Chefredakteur: Emmanuel Deconche 4 Getty Images Real Madrid gewinnt Derby von Lissabon Getty Images Offizielle Publikation der Europäischen Fußballunion UEFA Editorial GROSSARTIGER FUSSBALL UND WEGWEISENDE ENTSCHEIDUNGEN Nach dem Ende einer weiteren denkwürdigen Europapokal-Saison blicke ich voller Stolz auf die Errungenschaften der UEFA sowohl auf als auch abseits des Platzes zurück. Ich bin überzeugt, dass die Fans in ganz Europa angesichts der tollen Leistungen in der vergangenen Spielzeit voll auf ihre Kosten gekommen sind. Die Endspiele der Klubwettbewerbe waren an Spannung nicht zu überbieten und am Ende gingen Real Madrid, der FC Sevilla und der VfL Wolfsburg in der UEFA Champions League, der UEFA Europa League bzw. der UEFA Women’s Champions League als Sieger vom Platz. Abseits des Spielfelds waren wir in dieser Saison mit diversen Herausforderungen konfrontiert. Ich habe bereits von einigen wegweisenden Entscheidungen berichtet und bin mit diesen sehr zufrieden: Von der neuen, beim Kongress in Astana angenommen Resolution gegen Spielmanipulationen über die Statutenänderungen zugunsten der stärkeren Bekämpfung jeglicher Form von Diskriminierung hin zu einem gemeinsamen Einstehen gegen Dritteigentümerschaften – wir alle können stolz sein auf das, was wir zusammen erreicht haben. Hervorheben möchte ich ebenfalls die erfolgreiche Einführung des finanziellen Fairplays. Vor etlichen Jahren bereits wurde ich von Eigentümern europäischer Vereine darum gebeten, etwas gegen die astronomischen Summen zu unternehmen, die nötig seien, um wettbewerbsfähig zu bleiben. So haben wir 2009 zur Überwachung und Verbesserung der finanziellen Situation in der europäischen Klubfußballlandschaft die Finanzkontrollkammer für Klubs (FKKK) und die Vorschriften zum finanziellen Fairplay ins Leben gerufen. Der erste Bewertungszeitraum ist vor Kurzem zu Ende gegangen und ich bin fest davon überzeugt, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Es liegen sicherlich noch weitere Aufgaben vor uns – diese werden wir zur Optimierung des Verfahrens in Absprache mit unseren Interessenträgern und Experten angehen. Mit Blick auf die Zukunft stehe ich auch weiterhin dafür ein, den Fußball in ganz Europa mit aller Kraft zu fördern und den Sport als positive Kraft und Mittel zum gesellschaftlichen Wandel zu nutzen. Ich freue mich ganz besonders auf die Gründung der neuen UEFA-Stiftung, mit der wir Kindern auf der ganzen Welt helfen können. Schon bald wird mehr über dieses neue Wohltätig keitsprojekt zu erfahren sein, das uns alle sicherlich mit Stolz erfüllen wird. Ich freue mich ebenfalls sehr auf die neuen Formate unserer Nationalmannschaftswettbewerbe. Ab September werden in den sogenannten Fußballwochen im Rahmen des neuen Konzepts der European Qualifiers die Teilnehmer der UEFA EURO 2016 ermittelt – erstmals werden 24 Teams an der Endrunde teilnehmen. Ich bin mir sicher, dass dieses neue Modell erfolgreich sein wird, da nun mehr Fans als je zuvor noch mehr Spiele verfolgen können. Und wie könnte ich dieses Vorwort beenden, ohne auf die FIFA-Weltmeisterschaft 2014 zu sprechen zu kommen? Ich freue mich sehr auf ein gelungenes Turnier und wünsche allen europäischen Mannschaften in Brasilien viel Glück! Michel Platini UEFA-Präsident UEFA • direct | 06.14 | 3 UEFA Champions League Madrid zu Gast in Lissabon Das 59. Endspiel in der Königsklasse endete wie bereits neunmal zuvor: mit Real Madrid, das die Trophäe in die Höhe stemmt. Real-Madrid-Spieler Gareth Bale erzielt in der 110. Spielminute den zweiten Treffer für sein Team. dritten von fünf Nachspielminuten aus. Sein Kopfballtreffer nach einem Eckstoß war eine Kopie seiner beiden Tore im Halbfinalrückspiel gegen die Bayern. In der 110. Minute vermochte der überragende Thibaut Courtois einen Schuss von Ángel di María noch abzuwehren, doch Gareth Bale staubte per Kopf zum 2:1 ab. Danach war das weiße Ballett nicht mehr aufzuhalten. Marcelo und Cristiano Ronaldo, der den an ihm verschuldeten Penalty gleich selbst verwandelte und seinen Rekord in der Königsklasse auf 17 Saisontreffer schraubte, brachten „la Décima“ unter Dach und Sportsfile Bis weit in die Nachspielzeit sah es danach aus, als würde die UEFA-Champions-League-Trophäe künftig ein neuer Name zieren. Atlético Madrid war in der 36. Minute durch einen Kopfball von Diego Godín in Führung gegangen. Sechs Tage zuvor hatte der Uruguayer mit einem Tor bereits die spanische Meisterschaft zugunsten von Atlético entschieden. Aber wie bei der ersten Finalteilnahme gegen Bayern München im Jahr 1974 brachte Atlético die Führung nicht über die Zeit. Real rannte unermüdlich an und glich durch Sergio Ramos in der Mittendrin statt nur dabei Nie zuvor war ein Endspiel in der Königsklasse in den sozialen Medien derart präsent wie jenes von 2013/14 in Lissabon. Fans aus der ganzen Welt fachsimpelten auf allen Kanälen und nutzten den offiziellen Hashtag – #UCLfinal – über eine Million Mal. Dank des UEFA.com-Teams in Lissabon war das Publikum rund um den Erdball via soziale Medien hautnah am Spielgeschehen dran. Dank der direkten Partnerschaft mit Facebook und der neuen Q&A-Funktion konnten Fans UEFA-Champions-League-Sieger Cafu, Steve McManaman, der die Trophäe zweimal mit Real gewann, sowie Weltmeister Youri Djorkaeff (1998) live Fragen stellen. Auch UEFA-Präsident Michel Platini, AtléticoStürmer David Villa und der ghanaische Ex-Internationale Sammy Kuffour beantworteten viele der Tausenden von Fragen der Fans aus der ganzen Welt. Die Facebook-Seite zur UEFA Champions League (facebook.com/uefachampionsleague), auf der alles 4 | UEFA • direct | 06.14 mitverfolgt werden konnte, setzte ihren Höhenflug fort, knackte die Marke von 30 Millionen „Likes” und festigte damit ihre Position als die Liga- oder Verbandsseite mit den meisten „Likes”. Das Instagram-Profil von UEFA.com (instagram.com/ uefacom) verzeichnete ebenfalls fast 200 000 Follower und war die ideale Plattform zum Teilen von exklusiven Bildern und 12-sekündigen Videoclips aus Lissabon. Auch der offizielle Twitter-Account @ChampionsLeague lief heiß: Er versorgte über 4,5 Millionen Follower mit LiveUpdates, Bildern sowie 6-sekündigen Vine-Videos und rief dazu auf, #UCLfinal zu benutzen. Dieser Hashtag ermöglichte einen fantastischen Austausch mit den beiden Finalistenteams. Die Google+-Seiten UEFA.com und UEFA Champions League kamen zusammen auf über 6,5 Millionen Fans, die sich über die Geschehnisse am Festival und im Estádio do Sport Lisboa e Benfica auf dem Laufenden hielten. l Sportsfile Fach und kürten Carlo Ancelotti damit zum erst zweiten Trainer nach Bob Paisley, der diesen Pokal dreimal gewinnen konnte. Als Sieger der UEFA Champions League kämpft Real am 12. August 2014 im Cardiff City Stadium gegen den FC Sevilla, den Gewinner der UEFA Europa League, um den Titel im UEFA-Superpokal 2014. Die Königlichen werden zudem als UEFAVertreter an der vom 10. bis 20. Dezember 2014 in Marokko stattfindenden FIFA-Klub-WM ins Rennen gehen. Mehr als nur ein Fußballspiel Von den 61 000 Karten für das Endspiel im Estádio do Sport Lisboa e Benfica wurden den beiden Finalteilnehmern je 17 000 zur Verfügung gestellt. Als designiertes Heimteam wurde Real Madrid die Südseite des Stadions sowie die Kabine des Heimteams zugesprochen, während Atlético die Nordseite erhielt. Zusätzlich zu den Fans im Stadion wurde das Finale durchschnittlich von geschätzten 165 Millionen Menschen in mehr als 200 Ländern verfolgt. Insgesamt belief sich die Zuschauerzahl auf über 380 Millionen. Wie jedes Jahr erwies sich das Endspiel als riesiger Medienmagnet. Am Spieltag waren über 120 Kameras von Sendepartnern mit Rechten im Stadion. Für die Live-Übertragung sorgten 33 Kameras des Host Broadcasters, einschließlich Spidercam und Helikopterkamera. Für den Host Broad caster Sport TV und andere UEFA-ChampionsLeague-Broadcaster waren am Finaltag 1 500 Personen im Einsatz. Die Medientribüne verfügte über 350 Sitzplätze mit Pult, 220 weitere ohne Pult sowie 130 TV- und Radiokommentatorenplätze. Insgesamt waren 550 Vertreter der schreibenden Presse vor Ort. Den insgesamt 200 anwesenden Fotografen und Technikern standen 160 Positionen am Spielfeldrand und zehn Sitzplätze auf der Medientribüne zur Verfügung. Beim Finale standen zudem 260 Angestellte und 500 freiwillige Helferinnen und Helfer im Einsatz, während sich 175 Chauffeure um die Beförderung der Fans in Lissabon kümmerten. Volksfestatmosphäre Das UEFA Champions Festival war in den letzten Jahren fester Bestandteil des Endspiels, 2014 bildete da keine Ausnahme. Vom 22. bis 25. Mai 2014 strömten die Fans für vier Tage voller Unterhaltung auf den Praça do Comércio. Ein Höhepunkt war wie immer das Ultimate-Champions-Spiel, ein Fünf-gegen-fünf-Showmatch zwischen ehemaligen Profis. In diesem Jahr kam es zum Duell zwischen einer portugiesischen Seleçao, bestehend aus Vítor Baía, Cafu, Luís Figo, Rui Costa und Deco, und den UEFA-All-Stars mit Fernando Hierro, Predrag Mijatović, Michael Laudrup, Fabio Cannavaro und Steve McManaman. Gecoacht wurden die Teams von Paulo Futre bzw. Emilio Butragueño. Das Tor der UEFA-All-Stars hütete ein Fan: Der 23-Jährige David Pereira wurde von Vítor Baía und Peter Schmeichel aus Hunderten von Personen ausgewählt, die sich mit 30-sekündigen Videos um den Platz zwischen den Pfosten beworben hatten. Teil des Festivals war auch das UEFA Museum of Champions. Das offizielle Museum des Europapokals der Landesmeister und der UEFA Champions League beherbergte eine ständig wachsende Sammlung exklusiver Erinnerungsstücke der europäischen Fußballgeschichte. Diese reichten von Trikots über Fußballschuhe bis zu Trophäen. Das Kleinspielfeld erfreute sich wie immer besonderer Beliebtheit: Unter den Augen des ehemaligen RealSpielers Christian Karembeu stellten die Fans ihr Können bei Geschicklichkeitsübungen unter Beweis und Teams aller Altersklassen nahmen an Kleinfeldspielen teil. Die UEFA Champions Gallery im Rathaus von Lissabon zeigte über 150 zum Teil nie zuvor veröffentlichte Bilder. Die Ausstellung führte bis in die Anfänge des Wettbewerbs zurück, der 1955/56 mit der ersten Ausgabe des Europapokals der Landesmeister geboren wurde, und umfasste Fotos der bekanntesten Gesichter der Fußballgeschichte, darunter die portugiesischen Größen Eusébio und Cristiano Ronaldo. Die UEFA schenkte Lissabon auch ein MaxiSpielfeld. Im fünften Jahr in Folge hat die UEFA damit der Gastgeberstadt des Endspiels der Königsklasse einen hochmodernen Platz übergeben, der sicherstellen soll, dass die Erinnerung an dieses Finale noch lange weiterlebt. Er wurde von Maniche und Costinha, beides ehemalige Sieger der UEFA Champions League, im Rahmen des UEFA-Breitenfußballtages im Clube Oriental de Lisboa offiziell eingeweiht. Der Bau des Spielfeldes begann kurz nach Weihnachten an einem Standort, den der Portugiesische Fußballverband ausgesucht hatte. Die neue, hochmoderne Anlage ersetzt einen alten Ascheplatz und bietet den Jugendlichen eine sichere Umgebung, in der sie künftig ihrer Fußballleidenschaft nachgehen können. l Die Kinder haben Spaß an der Trainingseinheit mit Cafu im Rahmen des Champions Festivals. 24. Mai 2014 Estádio do SL Benfica, Lissabon – 60 976 Zuschauer Real Madrid – Atlético Madrid 4:1 n.V. (0:1, 1:1) Tore: Godín 36. (0:1), Ramos 90.+3 (1:1), Bale 110. (2:1), Marcelo 118. (3:1), Ronaldo 120. (4:1, Elfmeter) Schiedsrichter: Björn Kuipers (Niederlande) UEFA • direct | 06.14 | 5 UEFA Women’s Champions League WOLFSBURG verteidigt krone Im packendsten aller 13 bisherigen Endspiele des Europapokals der Frauen konnte der VfL Wolfsburg als dritter Verein seinen Titel erfolgreich verteidigen. Getty Images Zwei völlig verschiedene Halbzeiten Zwei Teilnahmen und zwei Titel für den VfL Wolfsburg. 2013 in London hatten die Wolfsburgerinnen als Wettbewerbsneulinge den dritten Titelgewinn von Olympique Lyon in Folge vereitelt – Martina Müller hatte per Strafstoß das goldene Tor zum 1:0-Sieg erzielt. Müller, die seit 2005 beim damaligen Bundesliga-Absteiger Wolfsburg spielt, war auch in Lissabon die Schützin des entscheidenden Treffers. Steiniger Weg ins Finale Wie Wolfsburg ein Jahr zuvor nahm Tyresö FF zum ersten Mal an der Women’s Champions League teil. An erfahrenen Spielerinnen fehlte es dem Team aus Schweden indessen nicht – ein Beispiel dafür ist die Brasilianerin Marta, die schon 2004 beim letzten schwedischen Triumph von Umeå IK dabei gewesen war. Bei der Feuertaufe im Sechzehntelfinale wurde Mitfavorit Paris Saint-Germain mit 2:1 in der Addition eliminiert, danach zogen der ehemalige Finalist Fortuna Hjørring, der erste österreichische Viertelfinalteilnehmer SV Neulengbach sowie Birmingham City gegen das Team aus dem Stockholmer Vorort den Kürzeren. Wolfsburg besiegte seinerseits Pärnu JK aus Estland, den FCR Malmö und den FC Barcelona, den ersten spanischen Vertreter im Viertelfinale. Im Halbfinale kam es dann zum innerdeutschen Duell gegen Turbine Potsdam, das im Achtelfinale dank der Auswärtstorregel Lyon aus dem Rennen geworfen hatte – die erste Heimniederlage der Französinnen im Stade de Gerland seit sieben Jahren war gleichbedeutend mit dem erstmaligen Verpassen des Endspiels seit Einführung der UEFA Women’s Champions League 2009/10. Nach torlosem Hinspiel gewann Wolfsburg gegen Potsdam zu Hause trotz zweimaligem Rückstand mit 4:2. 22. Mai 2014 Estádio do Restelo, Lissabon – 11 217 Zuschauer Tyresö FF – VfL Wolfsburg 3:4 (2:0) Tore: Marta (28./56.), Verónica Boquete (30.), Alexandra Popp (47.), Martina Müller (53./80.), Verena Faißt (68.). Schiedsrichterin: Katerina Monsul (Ukraine) 6 | UEFA • direct | 06.14 Vor dem Endspiel im Estádio do Restelo in Lissabon galt der Titelverteidiger als Favorit, doch zur Pause lag er nach einer herrlichen Einzelaktion von Marta in der 28. Minute und einem Treffer von Verónica Boquete direkt im Anschluss mit 0:2 hinten. Tyresö hatte die erste Halbzeit mit seinem schwungvollen und temporeichen Spiel dominiert, doch Wolfsburg kam wie verwandelt aus der Kabine und so kam es zu den bisher wohl packendsten 45 Minuten der Wettbewerbsgeschichte. Alexandra Popp brachte den Favoriten mit einem Kopfball in der 47. Minute wieder heran und nur wenige Minuten später traf Martina Müller zum Ausgleich. Doch just als das Spiel den Schwedinnen zu entgleiten schien, gingen sie dank einem sehenswerten Schlenzer von Marta in den Winkel praktisch postwendend wieder in Führung. Als sich dann Tyresö-Verteidigerin Meghan Klingenberg in der 68. Minute außerhalb des Spielfelds verarzten lassen musste, nutzte dies Verena Faißt an ihrem 25. Geburtstag zum erneuten Ausgleich. Zehn Minuten vor Schluss war es dann die zur Spielerin des Spiels gewählte Nadine Keßler, die drei Tyresö-Verteidigerinnen im Strafraum stehen ließ und auf Müller ablegte, die den Ball im Fallen zum 4:3-Endergebnis über die Linie beförderte. Die zehn Wettbewerbstore Martina Müllers wurden nur von Milena Nikolić von Spartak Subotica (Serbien) übertroffen, die allerdings zehn ihrer elf Treffer in der Qualifikation erzielte. Wolfsburg sorgte für den achten deutschen Sieg in 13 Ausgaben und Rekordtorschützin Conny Pohlers (48 Treffer) konnte sich am Ende ihrer letzten Saison als Spielerin zum vierten Mal die Siegermedaille umhängen lassen, wenngleich sie dieses Mal nicht zum Einsatz kam. Nach Umeå (2003 und 2004) und Lyon (2011 und 2012) konnte Wolfsburg den Titel als dritte Mannschaft erfolgreich verteidigen. „Wir wussten, dass Tyresö sehr stark loslegen würde und es kein einfaches Spiel wird“, so Martina Müller gegenüber UEFA.com. „Wir wussten, dass Tyresö früh vorne drauf geht und dass es kein leichtes Spiel wird. Wir sind ein bisschen schwer ins Spiel reingekommen und die Abstände waren nicht gut, alles war ein bisschen durcheinander. Zum Glück hatten wir nach 45 Minuten Zeit, alles noch einmal ein bisschen umzustellen und der Trainer hat die richtigen Worte gefunden. Ich glaube, wir haben am Ende verdient gewonnen.“ Trainer Ralf Kellermann fügte hinzu: „Als ich in der Halbzeit während meiner Ansprache in die Gesichter meiner Spielerinnen geschaut habe, da war die vollste Überzeugung und der Glaube, dass wir noch mal zurückkommen können. Wir haben natürlich direkt mit dem Anpfiff den Anschlusstreffer erzielt, dadurch ist der Glaube weiter gestiegen und die Mannschaft hat das überragend hinbekommen. Das 2:3 hat uns nicht aus der Fassung gebracht, sondern die Mannschaft hat weiter an sich geglaubt, das war sensationell.“ l UEFA Europa League Turin: Ein Finale, mehrere Gewinner Das UEFA-Europa-League-Finale zwischen dem FC Sevilla und Benfica Lissabon war natürlich die Hauptattraktion in Turin. Aber auch das Rahmenprogramm mit Aktivitäten für Fans, Schulkinder und jugendliche Häftlinge konnte sich sehen lassen. Kurz vor Mitternacht reihte sich Ivan Rakitić in die erlesene Gruppe der Spielführer ein, die den Pokal der UEFA-Europa-League in die Luft stemmen durften – und auch für den Italienischen Fußballverband (FIGC) und die UEFA war es der krönende Abschluss eines langen, erfolgreichen Tages, an dem man die internationale Aufmerksamkeit hatte nutzen wollen. „Jedes Fußballgroßereignis, das sich mit den im Rahmenprogramm angebotenen Breitenfußballinitiativen vor allem an Kinder richtet, kann eine nachhaltige Wirkung haben, da es Fußball als Volkssportart zeigt“, so Luca Pancalli, Leiter der Abteilung für Junioren- und Schulfußball bei der FIGC. Integration war auch das Schlagwort bei einem von der Turiner Jugendstrafanstalt Ferrante Aporti am Morgen des Finales veranstalteten Miniturnier, welches zu den von der FIGC angebotenen Breitensportaktivitäten gehörte, über die jugend liche Straftäter durch den Fußball pädagogisch erreicht werden sollen. Das Motto des Turniers, das auch zur Maxime der FIGC passt, lautete „nessuno escluso!“ (niemand wird ausgegrenzt). „Der Profifußball ist nur die Spitze des Eisbergs. Die Grundlage wird von den zahlreichen Kindern gelegt, die Spaß am Fußball haben und davon träumen, eines Tages selbst zu den ganz Großen zu gehören. Wir wollen ihnen dabei helfen“, sagte Pancalli, der als Schwimmer bei den Paralympics 1984, 1988 und 1996 insgesamt 14 Medaillen, davon achtmal Gold, gewann und sich seinen Traum definitiv schon erfüllt hat. Fußball für alle Der 50-Jährige unterstrich auch die Bedeutung der Entwicklung des Frauenfußballs und betonte die enge diesbezügliche Zusammenarbeit mit der UEFA: „Wir versuchen, alle uns zur Verfügung stehenden Mittel zu nutzen, wie die von der UEFA [im Rahmen des HatTrick-Unterstützungsprogramms] gestifteten Minispielfelder, damit auch Menschen aus sozialen Brennpunkten und Frauen die Chance haben, Fußball zu spielen. Wir hatten diesbezüglich in Italien Probleme, sind nun aber auf einem gutem Weg.“ Am Nachmittag zog dann ein nach dem K.o.System auf zwei Spielfeldern ausgetragenes Breitenfußballturnier für Jungen und Mädchen im Alter von 8 bis 16 Jahren auf der schönen, im 17. Jahr- Bühne frei für Sevilla Kaum jemand redete vor dem Finale vom FC Sevilla, Benfica Lissabon und Béla Guttmanns Fluch waren das vorherrschende Thema. So hatte der ungarische Trainer, der den Verein zum zweiten Europapokaltitel geführt hatte, bei seinem Rücktritt 1962 gewettert, dass Benfica in den nächsten 100 Jahre keinen europäischen Titel mehr gewinnen werde. Nach inzwischen acht verlorenen Endspielen in diesem Wettbewerb scheint der Fluch anzuhalten, und der FC Sevilla hat die Portugiesen mit nunmehr drei Titeln in insgesamt neun Spielzeiten überholt. Im Finale waren Chancen Mangelware, doch wie schon in den Spielen zuvor bot auch diese Partie Dramatik bis zum Schluss, denn es ging wieder ins Elfmeterschießen. So hatte sich Sevilla schon unter Juande Ramos 2007 gegen Espanyol Barcelona durchgesetzt – dank Andrés Palop, der im Stadion dabei war, als Beto die Elfmeter von Óscar Cardozo und Rodrigo abwehrte und Kevin Gameiro die Spanier zum Sieg schoss. Bei Sevillas letztem Triumph war Coach Unai Emery noch Zuschauer gewesen und hatte sich gefragt, wie sich so ein Sieg wohl anfühlen muss. Jetzt weiß er es. l hundert erbauten Piazza San Carlo im Herzen der Stadt die Aufmerksamkeit auf sich. Neben dem Reiterstandbild von Herzog Emanuel Philibert von Savoyen verfolgten stolze Eltern, faszinierte Passanten sowie Sevilla- und Benfica-Fans, die es von der Piazza Castello über die Via Roma herangelockt hatte, gebannt die Spiele. Am frühen Abend machten die Fans sich dann auf den Weg zum Juventus Stadium, hinter dem sich malerisch die schneebedeckten Gipfel der Alpen abzeichneten. Für eine ausgelassene und farbenfrohe Kulisse auf den Rängen sorgten die Fans selbst, die sich mit der UEFA-App „I was there“ auf einem interaktiven Panoramabild des Stadions markieren und in der Fußballgeschichte verewigen konnten. l Weiterer Erfolg für den FC Sevilla im Elfmeterschießen. 14. Mai 2014 Sportsfile Turin – 33 120 Zuschauer Sevilla – Benfica Lissabon 0:0 Sevilla gewinnt 4:2 i.E. Schiedsrichter: Felix Brych (Deutschland) UEFA • direct | 06.14 | 7 U17-Europameisterschaft England erkämpft sich Titel Sportsfile England hat beim Gewinn seines zweiten U17-EM-Titels in fünf Spielzeiten sein Elfmeter-Trauma überwunden und die Niederlande mit 4:1 vom Punkt besiegt. Das hochspannende Endspiel setzte einen passenden Schlusspunkt unter die von Offensivfußball geprägte Endrunde mit 46 Toren, die vom 9. bis 21. Mai in Malta ausgetragen wurde. England löst Russland als U17-Europameister ab. Spaniens leuchtendes Vorbild im Juniorenfußball, Ginés Meléndez, der das Turnier als technischer Beobachter der UEFA mitverfolgte, sagte: „Es wurde keineswegs schlecht verteidigt. Ganz im Gegenteil, es wurde auf Angriff gespielt und es gab hochtalentierte Spieler zu bewundern.“ Für den Maltesischen Fußballverband war die U17-EM-Endrunde, die zum letzten Mal im aktuellen Format mit acht Teams stattfand (ab der kommenden Saison wird sie auf 16 Mannschaften ausgeweitet), die erste Ausrichtung eines größeren UEFA-Turniers überhaupt. Auch die Entscheidung, vier Spiele auf der Insel Gozo auszutragen, war ein echtes Novum – die Teams traten die Ergebnisse Fahrt zum Spielort mit dem Gruppe A Schiff an. 9. Mai Niederlande – Türkei 3:2 Einer der vielen positiven 9. Mai Malta – England 0:3 Aspekte des Turniers war, dass 12. Mai England – Türkei 4:1 alle acht Delegationen im sel12. Mai Malta – Niederlande 2:5 ben Hotel wohnten. Der enge 15. Mai Türkei – Malta 4:0 Kontakt zwischen den Spielern 15. Mai England – Niederlande 0:2 dürfte dazu beigetragen haben, die Zahl der Fouls und gelGruppe B ben Karten im Vergleich zu 9. Mai Deutschland – Schweiz 1:1 vorherigen Turnieren fast um 9. Mai Schottland – Portugal 0:2 die Hälfte zu reduzieren. 12. Mai Schweiz – Portugal 0:1 Auf dem Platz kam es zu 12. Mai Deutschland – Schottland 0:1 einigen Überraschungen. In 15. Mai Portugal – Deutschland 1:0 Gruppe B hatte Deutschland 15. Mai Schweiz – Schottland 1:3 Schwierigkeiten im Abschluss Halbfinale und schied mit nur einem Tref18. Mai Niederlande – Schottland 5:0 fer auf dem Konto nach der 18. Mai Portugal – England 0:2 Gruppenphase aus. Die Schweiz schien nach der beeindruckenFinale den Halbzeitführung in ihrem 21. Mai Niederlande – England 1:1* „Endspiel“ gegen Schottland * England gewinnt 4:1 i.E. bereits auf dem Weg ins Halb- 8 | UEFA • direct | 06.14 finale, doch nach der Pause agierten die Eidgenossen unkonzentriert und ließen drei Treffer zu. Damit übertrafen die Schotten alle Erwartungen und zogen ins Halbfinale ein. Gruppensieger wurde das mit talentierten Spielern gespickte portugiesische Team, das alle drei Spiele ohne auch nur ein einziges Gegentor gewann. In Gruppe A sorgten die maltesischen Gastgeber sowohl mit ihren Leistungen als auch ihrem Organisationstalent für gute Laune. Sie mussten sich zwar drei Mal geschlagen geben, machten jedoch durch beherzten Angriffsfußball auf sich aufmerksam und hätten mehr als zwei Treffer gegen die Niederlande erzielen können, die wie England bereits vor dem dritten Gruppenspiel das Halbfinalticket sicher hatten. Die Türkei, die in ihren ersten beiden Partien gegen die Niederlande und England jeweils eine Führung verspielt hatte, kam nicht über einen Trostsieg im dritten Spiel gegen den Gastgeber hinaus. Auch im Halbfinale hielten die Überraschungen an: Portugal dominierte die erste Halbzeit gegen England klar und traf drei Mal Aluminium, ließ nach der Pause jedoch nach, als die Elf von Trainer John Peacock das Tempo erhöhte. England übernahm die Kontrolle über die Partie und gewann am Ende mit 2:0. Im zweiten Halbfinale zwischen den Niederlanden und Schottland waren die Spieler von der Insel dem schnellen, flüssigen Angriffsfußball der Jong Oranje nicht gewachsen, wenn der 0:5-Endstand auch etwas zu hart ausfiel. Für die Niederländer war es das vierte Halbfinale in den letzten sechs Ausgaben – eine beeindruckende Bilanz. Im seinem letzten Gruppenspiel hatte die Elf von Coach Maarten Stekelenburg noch mit 2:0 gegen ein von diversen Umstellungen geprägtes englisches Team gewonnen und damit seine beeindruckende Siegesserie fortgeführt, die seit Beginn des Wettbewerbs anhielt. Im Finale fand das Team von John Peacock allerdings das richtige Rezept gegen den holländischen Angriffsfußball. Die Niederlande erzielten zwar direkt vor der Pause den Ausgleich zum 1:1, in der zweiten Hälfte war jedoch England die bessere Mannschaft. Da nach 80 Minuten keine Entscheidung gefallen war, ging das Endspiel zum dritten Jahr in Folge ins Elfmeterschießen. England hatte in weiser Voraussicht nach jeder Trainingseinheit auf Malta Strafstöße geübt und verwandelte denn auch alle vier Versuche. Der englische Keeper Freddie Woodman hielt den ersten Schuss der Nieder länder und Calvin Verdonk, der während des Turniers bereits zwei Strafstöße versenkt hatte, schoss den dritten am Tor vorbei, sodass Jonjoe Kenny mit dem 4:1 alles klar machen konnte. So gewann das beeindruckende englische Team am Ende das spannende Turnier. l Futsal-Coaching Neue UEFA-Futsaltrainer-B-Lizenz Für Futsal-Trainer gab es bisher keine eigene UEFA-Qualifikation, doch die Arbeit an der Einführung einer solchen kam durch die Bildung einer Expertengruppe im Jahr 2012 so richtig in Schwung. die Trainerausbilder in den UEFA-Mitgliedsverbänden, die bei der Einführung der UEFA-Futsal-Lizenz mithelfen werden, zugeschnitten sind. Näheres zum Inhalt der theoretischen und praktischen Einheiten ist der UEFA-Publikation für Trainer, The Technician, die dieser Ausgabe beiliegt, zu entnehmen. Expertenpool Bei den drei Pilotkursen wurde betont, dass die UEFA ab der neuen Saison ein umfangreiches, von führenden europäischen Spezialisten zusammengestelltes und durch hilfreiches DVD-Material ergänztes Handbuch, bereitstellt. Gleichzeitig plant sie, neue Mitglieder für den Expertenpool zu rekrutieren, der zur Ausarbeitung der Richtlinien für die UEFA-Futsal-B-Lizenz-Kurse einen enormen Beitrag geleistet und eine zentrale Rolle bei der Aufklärung der Nationalverbände über die neue Lizenz gespielt hat. Der erweiterte Expertenpool wird es der UEFA ermöglichen, den Nationalverbänden, welche die Einführung von Futsal-Trainerkursen planen, maßgeschneiderte Unterstützung zu bieten. Am letzten Morgen des Kurses in Prag wurde deutlich, dass zahlreiche Verbände willens und dazu in der Lage sind, die Futsaltrainer-B-Lizenz umgehend einzuführen, während andere dies für die nähere Zukunft planen und die Unterstützung der UEFA in Anspruch nehmen möchten. Javier Lozano, mehrmaliger Welt- und Europameister als Trainer der spanischen Nationalmannschaft und Mitglied der Arbeitsgruppe, die das UEFA-Projekt ins Rollen brachte, merkte an: „Dies zeigt, dass die UEFA mit gutem Beispiel vorangeht. Die UEFA-Futsal-Lizenz ist ein positiver und demokratischer Schritt, da er allen Nationalverbänden helfen wird, Fortschritte zu machen und Topstandards zu erreichen.“ l UEFA Weitere Schritte in der Umsetzung wurden im Rahmen von drei Pilotkursen erzielt, die darauf ausgerichtet waren, den UEFA-Mitgliedsverbänden die Richtlinien vorzustellen und diesen aufgrund der Rückmeldungen den letzten Schliff zu geben. Nach den bahnbrechenden Pilotkursen in Spanien und Italien wurde die Serie mit einem Treffen von Trainern und Trainerausbildern vom 5. bis 8. Mai in Prag abgeschlossen. Bei den beiden Eröffnungskursen waren „Futsal-Schwellenländer“ zusammengekommen, während der Abschluss in Prag einer Elite-Veranstaltung gleichkam, an der Futsal-Spezialisten aus 21 europäischen Topnationen teilnahmen, darunter die Trainer, die ihre jeweilige Nationalmannschaft zu Beginn dieses Jahres an die UEFA Futsal EURO 2014 in Antwerpen geführt hatten. Der Oberste Technische Verantwortliche der UEFA, Ioan Lupescu, erklärte am Eröffnungstag: „Ziel ist es, die wichtigsten Elemente des neuen B-Lizenzkurses aufzuzeigen und klar zu machen, dass die UEFA bereit ist, ihre Mitgliedsverbände, die beim Aufbau ihrer Futsal-Strukturen maßgeschneiderte Unterstützung in Anspruch nehmen möchten, individuell zu beraten.“ Eine neue Lizenz kann nicht einfach so aus dem Ärmel gezaubert werden. Die Organisation spezia lisierter Kurse, welche die Kriterien der UEFA erfüllen und mindestens 123 Unterrichtsstunden umfassen, erfordert administrative Ressourcen und natürlich entsprechendes Fachwissen. Aus den Rück mel dungen von den drei Pilotkursen lässt sich schließen, dass genügend Interesse an der neuen Lizenz besteht. Doch Teilnehmer zu haben ist das Eine – Ausbilder, die ihrer Aufgabe gewachsen sind, das Andere. So war die Ausbildung der Ausbilder zentrales Thema bei der Veranstaltung in Prag. Das Programm des Pilotkurses umfasste Themen, die auf Prag war Gastgeber des dritten und letzten Pilotkurses zum Erwerb der Futsal-Trainerlizenz. UEFA • direct | 06.14 | 9 Geschichte AM PULS DER ZEIT Die 1960er-Jahre waren geprägt vom Auf- und Ausbau der UEFA und ihrer Wettbewerbe. Zum 60. Geburtstag der UEFA blicken wir auf dieses denkwürdige Jahrzehnt zurück, in dem der Fußball mit massiven sozialen Veränderungen Schritt gehalten hat und sich das Spiel zunehmender Beliebtheit erfreute. dem brillanten ungarischen Trainer Béla Guttmann 1961 und 1962, wobei ein schüchternes, in Mosambik geborenes Nachwuchstalent für die Schlagzeilen sorgte. Eusébio da Silva Ferreira steuerte im spannenden Finale von 1962 zwei Tore zum 5:3-Sieg über Real Madrid bei. Drei Jahre später wurde die „schwarze Perle“ zu Europas Fußballer des Jahres gekürt. „Dieses Spiel verhalf mir zum Durchbruch“, sagte Eusébio zu seinen Erfolgen. „Dank dieses Spiels glaubte ich daran, dass ich Weltklasseniveau erreichen könnte.“ Wechselnde Dominanz Die Mitte der 1960er-Jahre gehörte der italienischen Fußballhochburg Mailand und ihren beiden Vereinen, die Europa fest im Griff hatten. 1963 triumphierte die AC Milan mit ihrem brasilianischen Mittelstürmer José Altafini, der 14 Tore erzielte. In den beiden darauffolgenden Jahren holte sich der Stadtrivale Inter Mailand den Titel. Zum Team von Trainer Helenio Herrera gehörten der brillante Außenverteidiger Giacinto Facchetti und das kultivierte Offensivspiel von Sandro Mazzola, der voller Ehrfurcht von Inters erstem Triumph 1964 spricht. „[Armando] Picchi hat die Trophäe bekommen und danach sind wir mit ihm um den ganzen Platz gerannt. Er war ein wirklich toller Kapitän“, erinnert sich Mazzola. „Ab und zu ließ er uns den Pokal anfassen und stemmen, aber es hat sich total surreal angefühlt. Als wir wieder im Hotel waren, konnten wir nicht schlafen und haben die ganze Nacht geredet – erst da haben wir realisiert, dass wir gerade den Europapokal gewonnen hatten.“ Schließlich kam die Zeit der Briten. Celtic Glasgow aus Schottland, dessen Spieler alle im Umkreis von 50 Kilometern um den Celtic Park in Glasgow aufgewachsen waren, errang 1967 dank wunderbarem Offensivfußball die europäische Krone. Dank des 2:1-Erfolgs über Inter Mailand in Lissabon machte sich die eingeschworene Truppe mit dem Übernamen „Lisbon Lions“ unsterblich. „Wir hatten immer die Einstellung, dass wir jeden schlagen können, wenn wir unsere beste Leistung abrufen“, erzählt der damalige Celtic-Kapitän Billy McNeill. „Die bloße Tatsache, dass wir im Endspiel diesem italiGetty Images Benfica setzte der Europapokal-Herrschaft Real Madrids Anfang der 1960er-Jahre ein Ende. Eusébio – hier bei der 1:2-Niederlage gegen den AC Mailand 1963 in Wembley – war die große Figur dieser Mannschaft. Mit dem Umzug des Verbandssitzes von Paris in die Schweizer Bundeshauptstadt Bern Anfang 1960 begann die Diversifizierung der UEFA. Sie gewann an Bedeutung, förderte den ständigen Dialog mit den Nationalverbänden und bemühte sich, den europäischen Fußball stetig zu verbessern. Der Kongress und das UEFA-Exekutivkomitee waren die wichtigsten Organe mit Entscheidungskompetenz bei der UEFA. Doch mit dem steten Anwachsen des Aufgabenbereichs der UEFA kamen weitere Expertengremien dazu, die sich um die verschiedenen Aspekte des Spiels kümmerten. Regelmäßige Schulungen für Trainer und Schiedsrichter sowie Konferenzen für die Generalsekretäre und Präsidenten der Nationalverbände wurden ins Leben gerufen. Rechtswirksame Vereinbarungen mit Medienorganisationen und Sendeanstalten wurden unerlässlich, insbesondere für die Regelung der Fernsehübertragung von Fußballspielen. Auf der sportlichen Seite krönte sich Real Madrid nach dem 7:3-Sieg gegen Eintracht Frankfurt in einem großartigen Endspiel 1960 in Glasgow mit dem fünften Europapokaltitel in Folge. Darauf ging aber die Vormachtstellung von Real Madrid im Europapokal der Landesmeister zu Ende. Das nächste Team, das Europa dominierte, stammte aus Portugal. Benfica Lissabon triumphierte unter 10 | UEFA • direct | 06.14 Ein zweiter Klubwettbewerb Anfang der 1960er-Jahre erlebte ein Schwester wettbewerb des Europapokals der Landesmeister seine Geburtsstunde: der Pokal der europäischen Pokalsieger, an dem lediglich die Pokalsieger der UEFA-Mitgliedsverbände teilnehmen durften. Die erste Austragung 1960/61 leitete der Veranstalter des Mitropapokals, bevor die UEFA in der Saison darauf die Durchführung des Wettbewerbs übernahm. Das Finale des Pokals der europäischen Pokalsieger wurde ab 1963 jeweils in einer einzigen Begegnung entschieden, wobei der Austragungsort jedes Jahr änderte. Der Wettbewerb gewann zusehends an Bedeutung und in den 1960ern trugen sich illustre Vereine in die Siegerliste ein: die ACF Fiorentina, Atlético Madrid, Tottenham Hotspur, Sporting Lissabon, West Ham United, Borussia Dortmund, Bayern München, die AC Mailand und Slovan Bratislava. Am zweiten Europapokal der Nationen 1964 nahmen 29 UEFA-Mitgliedsverbände teil – ein Beleg dafür, dass sich der Wettbewerb auf dem richtigen Weg befand. Der Modus bestand wie bei der ersten Austragung aus einer Endrunde mit vier Mannschaften. Spanien war Gastgeber dieser Endrunde und es nutzte seinen Heimvorteil aus. Getty Images enischen Klub gegenüberstanden, war wunderbar. Und als sie aus dem Tunnel kamen, haben sie angefangen zu singen. Also haben wir angefangen, lauter zu singen als sie, und das hat uns wohl geholfen.“ Brisant wurde es, als die Trophäe im Jahr darauf nach England ging. Die junge Mannschaft von Manchester United, die Trainer Matt Busby aufgebaut hatte, hatte 1958 kurz vor dem Durchbruch auf der europäischen Bühne gestanden, als acht Spieler bei einem Flugzeugunglück in München ums Leben kamen. Zehn Jahre später fanden die Mancunians in der Heimat zurück in die Erfolgsspur und besiegten Benfica in einem emotionalen Endspiel im Wembley mit 4:1. Auch zwei Spieler, die wie Busby das Unglück von München überlebt hatten, trugen 1968 das Trikot des Siegerteams: Bobby Charlton und Billy Foulkes. Zum Team gehörte auch der Nordire George Best, der mit seinem Beatles-Haarschnitt, seiner Ausstrahlung und seinen außergewöhnlichen Fähigkeiten wohl der Archetyp des Fußballpopstars war. „Es war ein wunderbarer Abend, denn irgendwie war es ein versöhnlicher Abschluss“, erinnert sich Charlton. „Der Unfall war passiert, diese furchtbare Tragödie und dieser Verlust hatten stattgefunden. Dieser Sieg half Matt Busby, das Ganze besser zu verarbeiten.“ Das Ende des Jahrzehnts gehörte einer glorreichen Generation aus einem Land, das bis anhin eher als Außenseiter galt. Der Aufstieg der Niederlande zur Fußballmacht ist eng mit den Erfolgen von Ajax Amsterdam verbunden. Angetrieben vom innovativen Trainer Rinus Michels und seinem verlängerten Arm auf dem Platz, dem dynamischen, jungen, zukünftigen Superstar Johan Cruyff, erreichte Ajax 1969 das Endspiel, wo sich die mächtige AC Milan als zu stark erwies. Trotz dieser Niederlage sollte man im darauffolgenden Jahrzehnt noch viel von Ajax und Cruyff hören. Beflügelt von Luis Suárez, dem Allround-Talent im Mittelfeld, besiegte Spanien die UdSSR im Final von 1964 in Madrid mit 2:1. „Andere spanische Nationalmannschaften, für die ich gespielt habe, waren viel besser als die von 1964, aber wir haben nie etwas erreicht“, sagte der talentierte Suárez. „Diese Elf war mehr ein Team als eine Auswahl von Topspielern.“ Celtic Glasgow (Billy McNeill) konnte den europäischen Meisterpokal 1967 dank einem 2:1Triumph über Inter Mailand in Lissabon als erste nicht lateinische Mannschaft gewinnen. Neuer Name für neuen Modus Der Wettbewerb von 1968, der erstmals FußballEuropameisterschaft hieß, wartete mit einem neuen Modus auf. Die Qualifikationsphase bestand aus acht Gruppen, deren Gruppensieger sich für das Viertelfinale qualifizierten. Die Endrunde umfasste die Halbfinals, das Finale und das Spiel um den dritten Platz. Austragungsort der Endrunde 1968 war Italien und wieder gelang es dem Gastgeberland, sich den Titel zu holen. Die Azzurri qualifizierten sich nach einem torlosen Remis im Halbfinale gegen die UdSSR per Münzwurf für das Endspiel, wo sie Jugoslawien im Wiederholungsspiel 2:0 schlugen, nachdem die erste Partie 1:1 geendet hatte. Zwei Schlüsselfiguren übernahmen in den 1960er-Jahren das Ruder der UEFA: die beiden Schweizer Gustav Wiederkehr, der im April 1962 die Nachfolge von Ebbe Schwarz als UEFA-Präsident antrat, und Hans Bangerter, der 1960 General sekretär wurde und dieses Amt fast drei Jahrzehnte lang innehatte. In den 1950ern wagte die UEFA ihre ersten Schritte, in den 1960ern wuchs sie zu einem kräftigen Jüngling heran und in den 1970ern steuerte sie kühn auf ihre Reife zu. l UEFA • direct | 06.14 | 11 UEFA-Studiengruppen-Programm FITNESS: TESTPHASE ABGESCHLOSSEN Vom 28. April bis 1. Mai nahmen in Baku insgesamt 17 UEFA-Mitgliedsverbände am Dialog zwischen Trainern, Trainerausbildern, Fitnessexperten und medizinischen Betreuern teil. Mit dieser dritten Veranstaltung im Rahmen des Seminars Fitness im Fußball wurde der erste Zyklus dieses Pilotprogramms erfolgreich abgeschlossen. Die UEFA zeigte sich nach Abschluss dieser Pilotphase zufrieden, konnten doch nach ähnlichen Kursen im März 2013 in Oslo und im August 2013 in Istanbul sämtliche europäischen Nationalverbände eingebunden werden. Die Rückmeldungen der Delegierten waren positiv, denn sie schätzten die Anweisungen der Experten in diesem wichtigen Bereich. Die Leiter der Trainerausbildung erhielten nützliche neue Ideen für den Bereich Fitness, die sie in ihre jeweiligen nationalen Trainerausbildungskonzepte einfließen lassen können. Nach Abschluss des Pilotzyklus wird das Konzept weitergeführt und als Teil des UEFA-Studiengruppen-Programms weiter verbessert. rungen des Sports besser verstehen würden. Es ist wichtig, die Spielanforderungen an die einzelnen Spieler im Training vorzubereiten.“ Dr. Mogens Kreutzfeldt von der Medizinischen Kommission der UEFA sprach über Verletzungen und deren Prävention auf A-Stufe unter Verwendung der Verletzungsstudie über die UEFA Champions League (2001-13). Darin sind praktische Informationen über den Fußballalltag enthalten. Der Physiotherapeut von Leicester City, Dave Rennie, präsentierte einen integrierten Ansatz der Prävention und Behandlung von Verletzungen und betonte die Bedeutung der Kommunikation zwischen Physiotherapeuten, Sportwissenschaftlern und Trainern. „Wenn wir zusammenarbeiten, haben wir eine Chance“, sagte er und fügte hinzu, dass Trainer sensibilisiert werden müssten, da Verletzungsprävention die Grundlage für die Entwicklung eines Teams darstelle. AFFA Neue Richtung Gespräche in kleinen Gruppen. 12 | UEFA • direct | 06.14 Die Tagesordnung des Seminars war reich bestückt mit Präsentationen, Gruppendiskussionen, Beobachtungen der Delegierten, praktischen Trainingseinheiten, Workshops und der Beantwortung von Fragen, anhand derer der Dialog im Bereich Fitness im Fußball angeregt wurde. Gleichzeitig wurde die deutlich fußballbezogene Ausrichtung dieser vom UEFA-Jira-Ausschuss ins Leben gerufenen Initiative betont. Paul Balsom, Leistungsmanager der schwedischen Nationalmannschaft und von Leicester City, sprach über die körperlichen Anforderungen des Fußballs und erklärte: „Trainer könnten ihre Methoden besser anpassen, wenn sie die Anforde- Fritz Schmid, Trainerausbilder der UEFA, FIFA und des Schweizerischen Fußballverbands, leitete anschließend eine Gesprächsrunde zum vielfältigen Thema der langfristigen Spielerentwicklung. „Die wichtigsten Interessenträger müssen bei der Förderung junger Fußballer einen gemeinsamen Nenner finden“, sagte er. Während des ganzen Seminars bildeten die Delegierten Arbeitsgruppen, um den Austausch positiver Beispiele aus der Praxis zu fördern. Mit vereinten Kräften ermunterten UEFA-Fitnessexperten und die Mitglieder der entsprechenden UEFAArbeitsgruppe die Verbände dazu, Fitness-Themen in ihre Trainerausbildung zu integrieren und machten sie mit den jüngsten Trends vertraut. Diese Art der Weitergabe von Informationen von der UEFA an die Verbände und darüber hinaus wurde vom technischen Direktor des Russischen Fußballverbands, Andrei Leskakow, gelobt: „Wir glauben, dass die UEFA in die richtige Richtung geht, indem sie verschiedene technische Bereiche ausbaut. Diese Veranstaltungen sind sehr nützlich und informativ und verfügen über eine starke praktische Komponente. Dieses Seminar gibt uns die Möglichkeit, uns in den behandelten Bereichen an den Aktivitäten der UEFA zu messen.“l Exekutivkomitee NULL TOLERANZ FÜR RASSISMUS Die Exekutive unter dem Vorsitz von UEFA-Präsident Michel Platini traf sich am Vortag des UEFAEuropa-League-Endspiels in der norditalienischen Stadt und verurteilte – genauso wie der Strategische Beirat für Berufsfußball der UEFA (SBBF), der ebenfalls in Turin tagte – die jüngsten rassistischen Vorfälle im nationalen Fußball in Europa. Das Exekutivkomitee und der SBBF drängten die Verantwortlichen zur Einführung von Maßnahmen, die im Rahmen einer Resolution beim Ordentlichen UEFA-Kongress 2013 in London von sämtlichen UEFA-Mitgliedsverbänden genehmigt worden waren. Dazu gehört die Bestrafung von Zwischenfällen rassistischer Art seitens der Fans durch eine Teilschließung des Stadions bei einem ersten Vorkommen und durch ein Spiel unter Ausschluss der Öffentlichkeit und eine Geldstrafe in Höhe von 50 000 Euro für ein zweites solches Vergehen. Das UEFA-Exekutivkomitee und der SBBF betonten auch die Bedeutung einer strikten Anwendung des dreistufigen Verfahrens, das Schiedsrichtern die Möglichkeit gibt, ein Spiel im Falle von rassistischem Verhalten in den Zuschauerreihen abzubrechen. „Das UEFA-Exekutivkomitee verurteilt jegliche Fälle von Diskriminierung aufs Schärfste. Die Vorfälle der vergangenen Wochen haben mich zutiefst empört“, so der UEFA-Präsident. „Es ist untragbar, dass in unseren Stadien Menschen aus rassistischen Gründen beleidigt oder geschmäht werden. Dies können wir auf keinen Fall tolerieren. Wir rufen unsere Mitgliedsverbände und Interessenträger dazu auf, eine Null-Toleranz-Politik gegenüber jeglicher Form von Diskriminierung anzuwenden und den Vorgaben der UEFA hinsichtlich der Bestrafung schuldiger Parteien zu folgen. Unsere Statuten wurden erst kürzlich geändert, um sicherzustellen, dass in allen UEFA-Mitgliedsverbänden wirksame Maßnahmen zur Bekämpfung von Rassismus eingeführt werden.“ Bekanntgabe der Austragungsorte am 19. September Die UEFA EURO 2020 – die „EURO für Europa“ – wird in 13 Städten auf dem gesamten Kontinent ausgerichtet. Die UEFA hat bis zum Stichtag am 25. April von 19 Mitgliedsverbänden stellvertretend für 19 Städte Bewerbungsunterlagen um die Ausrichtung von Spielen der UEFA EURO 2020 erhalten. Das Abstimmungsverfahren zur Vergabe der Spiele der UEFA EURO 2020 wurde in Turin bestätigt; die Ausrichter werden am 19. September 2014 im Rahmen einer Zeremonie im Espace Hippomène in Genf bekanntgegeben. In einer ersten Phase wird der Spielort bestimmt, an dem das Endspiel und die beiden Halbfinalbegegnungen stattfinden Getty Images Ein Aufruf zu einer strikten Bestrafung rassistischer Vergehen im Fußball und das Abstimmungsverfahren zur Bestimmung der Ausrichter von Spielen bei der UEFA EURO 2020 waren die wichtigsten Punkte auf der Tagesordnung der UEFA-Exekutivkomiteesitzung am 13. Mai in Turin. werden. In der zweiten Phase werden die vier Spielorte bestimmt, in denen je eine Viertelfinalbegegnung und drei Gruppenspiele stattfinden. In der dritten Phase wird nacheinander je ein Spielort (für je eine Achtelfinalbegegnung und drei Gruppenspiele) in jeder der geografischen Zonen bestimmt, die in den ersten beiden Phasen noch keinen Zuschlag erhalten haben; die geografischen Zonen werden bis Ende August von den Mitgliedern des UEFA-Exekutivkomitees, deren Verbände sich nicht bewerben, festgelegt. Zum Schluss werden die Spielorte der verbleibenden Gruppenspiele bestimmt. Anhand der Einteilung in geografische Zonen, die jeweils mindestens zwei Spielorte umfassen, wird sichergestellt, dass in ganz Europa Spiele stattfinden werden. „Die Tatsache, dass wir in dieser Phase Bewerber aus 19 verschiedenen Ländern haben bedeutet, dass wir eine auf 13 europäische Länder verteilte Europameisterschaft organisieren können, genauso, wie wir uns das vorgestellt hatten“, kommentierte UEFA-Generalsekretär Gianni Infantino. Das UEFA-Exekutivkomitee genehmigte verschiedene Wettbewerbsreglemente sowie das Medizinische Reglement und nahm Armenien, Lettland, Litauen und Montenegro auf Pro-Stufe in die UEFA-Trainerkonvention auf. Ferner wurde die Projektstruktur für die UEFA-Stiftung genehmigt. Die Stiftung, die von den UEFA-Mitgliedsverbänden beim Ordentlichen UEFA-Kongress 2014 in Astana gutgeheißen wurde, soll Kindern in den Bereichen Gesundheit, Bildung, Zugang zum Sport, persönliche Entwicklung, Integration von Minderheiten sowie Schutz von Kinderrechten zugutekommen. l Dritte Exekutivkomiteesitzung des Jahres. UEFA • direct | 06.14 | 13 UEFA-Forschungsstipendien-Programm DIE FÜNFTE SAISON STEHT AN Das UEFA-Forschungsstipendien-Programm zur Unterstützung der Arbeit von Doktoranden und promovierten Wissenschaftlern bei der Erforschung des europäischen Fußballs verzeichnet mit Beginn seiner fünften Saison einen durchschlagenden Erfolg. Die Forschungsergebnisse bieten interessante neue Informationen zum europäischen Fußball, unterstützen die europäische Fußballfamilie bei ihrer Aufgabe und fördern so eine effektivere und sachkundigere Entscheidungsfindung. tels Dreiachs-Miniatur-Beschleunigungsmessern im Hochfrequenzbereich, Mark Robinson, Liverpool John Moores University, Vereinigtes Königreich UEFA Die Wissenschaftler werden sich in den kommenden neun Monaten intensiv mit ihren Forschungsprojekten befassen und nächstes Jahr dem europäischen Fußballdachverband Bericht erstatten. Die Jury des Forschungsstipendien-Programms mit den Forschern, die für die Saison 2013/14 ein Stipendium erhalten hatten. Am 19. und 20. Mai wählte die UEFA-Forschungsstipendien-Jury im Haus des Europäischen Fußballs in Nyon neue Forschungsprojekte für die Saison 2014/15 aus und hörte sich die Abschlusspräsentationen der Wissenschaftler an, die Stipendien für die Saison 2013/14 erhalten hatten. Diese Initiative wurde von der UEFA zur Förderung und Unterstützung von wissenschaftlichen Untersuchungen zu Themen im Zusammenhang mit dem europäischen Fußball ins Leben gerufen. Das Programm hat einen überragenden Erfolg, und die Vielzahl an eingereichten Themen und Projekten ist sehr erfreulich. Die UEFA hofft, dass die Forschung dem Fußball in Europa zur Entfaltung und Weiterentwicklung verhilft – und so ihre Hauptaufgabe unterstützt. Insgesamt wurden 48 Projektvorschläge für Forschungsstipendien für die Saison 2014/15 eingereicht, aus denen die Jury die folgenden vier Projekte auswählte: –Beweggründe für das Ausscheiden jugendlicher Fußballerinnen in fünf europäischen Ländern: Die Rolle des vom Trainer erzeugten motivierenden Klimas, Paul Appleton, University of Birmingham, Vereinigtes Königreich –Ein komparativer Blick auf den europäischen Fußball: Organisatorische Fähigkeiten europäischer Fußballvereine, Christoph Breuer, Deutsche Sporthochschule Köln, Deutschland – Nutzen-Risiko-Abwägung: Sollten jugendliche Fußballer zur Einnahme von Kreatin ermutigt werden? Pascale Kippelen, Brunel University, Vereinigtes Königreich – Belastungsüberwachung von Spielern: Schutz von Profifußballern vor Überbelastung mit- 14 | UEFA • direct | 06.14 Bei der Jury-Sitzung präsentierten außerdem die Forscher, die in der Saison 2013/14 ein Stipendium erhalten hatten, die Ergebnisse ihrer Arbeiten: – Wirken Antirassismus-Aktionen von Fans Rassismus und Fremdenfeindlichkeit im europäischen Fußball entgegen? Mark Doidge, University of Brighton, Vereinigtes Königreich –Die Auswirkungen mentaler Müdigkeit auf die Schnelligkeitsausdauer (Repeated Sprint Ability, RSA) und die kognitive Leistungsfähigkeit von Fußballern, Samuele Marcora, University of Kent, Vereinigtes Königreich –Erkennung bewährter Vorgehensweisen für die Spielerentwicklung und -betreuung im europäischen Juniorenfußball, Julian North, Leeds Metropolitan University, Vereinigtes Königreich –Fußball als neuartige Behandlungsmethode gegen Adipositas im Kindesalter: Eine randomisierte kontrollierte Studie und ihre Ergebnisse im Hinblick auf Fitness, Körperzusammensetzung, Herz-Kreislauf-System und oxidativen Stress, André Seabra, Universidade do Porto, Portugal – Reziproke Wirkungen der Rezipienten gegenüber sozial engagierten Fußballverbänden und -vereinen, Stefan Walzel, Deutsche Sporthochschule Köln, Deutschland Die Jury des UEFA-Forschungsstipendien-Programms besteht aus einem Vorsitzenden, vier Vertretern der europäischen Fußballfamilie und vier international renommierten Wissenschaftlern, die für ihre Arbeit im Zusammenhang mit dem europäischen Sport und insbesondere mit dem europäischen Fußball bekannt sind. Bewerbungen können für folgende Themengebiete eingereicht werden: Wirtschaftswissenschaften, Geschichte, Recht, Management, Politikwissenschaften, Soziologie und Medizinwissenschaften. Forschungsprojekte im Bereich Doping, Umwelt, Eventmanagement, Frauenfußball und Entwicklung des Fußballs gehören dabei zu den Schwerpunktthemen der UEFA. l UEFA-Superpokal UEFA-SUPERPOKAL IN CARDIFF Anhand der bei diesen Veranstaltungen von den Mitarbeitern der FAW aufgenommenen und auf der Internetseite unter der Überschrift „Wo in Wales ist der UEFA-Superpokal?“ geposteten Fotos sollen die Fans die jeweiligen Orte erraten. Die Aktion erfreut sich großer Beliebtheit. Die FAW wird den Pokal noch den ganzen Sommer auf Veranstaltungen und Festivals in ganz Wales ausstellen. Die aufwändigste Kampagne ist dabei die landesweite Tour mit allen drei Pokalen der UEFAVereinswettbewerbe in den zwei Wochen vor dem UEFASuperpokal. In ihrem Rahmen werden an bedeutenden Orten in Wales Aktivitäten angeboten, bei denen die Teilnehmer nicht nur Fußball spielen können, sondern auch etwas über die Geschichte des europäischen Vereinsfußballs erfahren. Am Ende der Tour werden die Pokale in Wales in aller Munde sein. Darüber hinaus soll die Kampagne Einblicke in die Geschichte und Tradition des europäischen Vereinsfußballs geben. Indem an namhafte walisische Spieler der UEFA-Wettbewerbe erinnert wird, soll dem Nachwuchs die Geschichte der Turniere nähergebracht werden. Ferner haben zahlreiche Kinder die Chance, die Pokale zu sehen und an Fußballaktivitäten teilzunehmen. l Ian Gwyn Hughes Kevin Ratcliffe (links) und Ole Gunnar Solskjaer haben an der Auftaktveranstaltung im Februar teilgenommen. Im Vordergrund das Cardiff City Stadium, in dem dieses Jahr der UEFASuperpokal stattfindet. Getty Images Zunächst richtet der Verband nach der letztjährigen Endrunde der U19-Frauen-Europameisterschaft in Westwales erstmals ein UEFASpiel aus, bei dem es direkt um einen Titel geht. Cardiff war zwar schon Austragungsort für Länderspiele, FA-Cup-Endspiele, die Rugby-WM oder die Speedway-Weltmeisterschaften, aber eine solch hochkarätige Veranstaltung ist für das Cardiff City Stadium ein Novum. Die Stadt selbst hat sich im Laufe der Jahre weiterentwickelt. Sie kann auf eine stolze Geschichte zurückblicken und leistete mit ihrem Hafen, der als Tor zur Welt galt, einen großen Beitrag zur industriellen Revolution. Auch heutzutage hat die moderne, pulsierende Hauptstadt mit Sehenswürdigkeiten wie der Burg, dem Hafenviertel Cardiff Bay, dem Millennium Centre oder dem Millennium Stadium viel zu bieten. Das Cardiff City Stadium ist noch relativ neu. Neben der Elf von Cardiff City, die nächstes Jahr in der zweiten englischen Liga spielt, trägt auch die walisische Nationalmannschaft ihre Heimspiele im Rahmen der anstehenden European Qualifiers dort aus. Diesen Sommer soll die Stadionkapazität im Hinblick auf den UEFA-Superpokal durch umfangreiche Baumaßnahmen auf 33 000 Plätze erhöht werden. Die am Stadtrand gelegene Arena ersetzte die frühere Spielstätte von Cardiff City, den berühmten Ninian Park, in dem über die Jahre mehrere bedeutende Sportereignisse wie Länderspiele und Europapokalpartien stattfanden. Anlässlich des UEFA-Superpokals in Cardiff hat die FAW auch Gelegenheit, die Trophäe auszustellen und auf die Geschichte des europäischen Vereinsfußballs aufmerksam zu machen. Bei der bereits im Februar im Stadion abgehaltenen Auftaktveranstaltung zum UEFA-Superpokal waren Mitglieder des Lokalen Organisationskomitees (unter der Leitung des FAW-Generaldirektors Jonathan Ford), Vertreter der walisischen Regierung und des Stadtrats von Cardiff sowie zwei Größen aus der Welt des europäischen Fußballs, Ole Gunnar Solskjaer und Kevin Ratcliffe, zugegen. Der für seinen Siegtreffer für Manchester United im UEFA-Champions-League-Finale 1999 gegen Bayern München bekannte Norweger Solskjaer wurde erst im Januar von Cardiff City als neuer Trainer engagiert; Kevin Ratcliffe war Kapitän von Wales und Everton und führte seinen Verein 1985 mit einem 3:1-Sieg über Rapid Wien zum Triumph im Pokal der europäischen Pokalsieger. Als Werbemaßnahme für den Superpokal präsentierte die FAW die Trophäe landesweit in Städten und Dörfern – in Schulen, Vereinen und bei Fußballturnieren. FAW Die Vorfreude in Cardiff ist groß: Mit der Ausrichtung des UEFA-Superpokals am 12. August im Cardiff City Stadium betritt der Walisische Fußballverband (FAW) in mehrerer Hinsicht absolutes Neuland. UEFA • direct | 06.14 | 15 Wettbewerbe U19-Endrunden der Mädchen und Jungen João Vieira / DPI Portugal beendet seine Eliterundengruppe auf dem ersten Platz und sichert sich so sein Ticket für die Endrunde. Im Juli werden zwei neue U19-Europameister gekrönt. Die U19-Junioren werden ihre Endrunde vom 19. bis 31. Juli in Ungarn austragen und dort einerseits den Europameister und andererseits die sechs Teilnehmer der nächsten U20-WM vom 30. Mai bis 21. Juni 2015 in Neuseeland bestimmen. Die sieben Gruppen sieger der Eliterunde (Ukraine, Bulgarien, Israel, Serbien, Deutschland, Österreich und Portugal) sowie Ungarn werden in Silber für Spanien bei der U17-Frauen-WM Bei der 4. U17-Frauen-WM, die vom 15. März bis 4. April in Costa Rica ausgetragen wurde, belegte das spanische U17Frauen-Team nach einer 0:2-Finalniederlage gegen Japan den zweiten Platz. Italien holte sich dank einem Sieg im Elfmeterschießen gegen Venezuela den dritten Platz. Deutschland, die dritte europäische Mannschaft, schied bereits nach den Gruppenspielen aus. l U20-Frauen-Weltmeisterschaft 16 U20-Frauen-Teams werden vom 5. bis 24. August in Kanada um den Titel kämpfen. Das Los hat folgende Gruppen bestimmt: Gruppe A (Kanada, Ghana, Finnland, Demokratische Volksrepublik Korea), Gruppe B (Deutschland, USA, Volksrepublik China, Brasilien), Gruppe C (England, Republik Korea, Mexiko, Nigeria) und Gruppe D (Neuseeland, Paraguay, Frankreich, Costa Rica). Deutschland hat es mit einer einzigen Ausnahme immer unter die ersten drei geschafft (Platz 2 im Jahr 2012, Weltmeister 2004 und 2010 und Platz 3 in den Jahren 2002 und 2008). l 16 | UEFA • direct | 06.14 zwei Gruppen gelost und tragen ihre Spiele in vier Stadien aus (Szusza Ferenc in Budapest, Puskás Akadémia Pancho Aréna in Felcsut, ETO Park in Györ und Perutz in Pápa). Die Gruppenspiele werden am 19., 22. und 25. Juli stattfinden, die Halbfinalbegegnungen am 28. und das Endspiel am 31. Juli. Die Halbfinalisten sowie die Gruppendritten qualifizieren sich für die WM. Die Mädchen werden sich vom 15. bis 27. Juli in Norwegen treffen. Schauplätze der 15 Spiele dieser Endrunde sind die Stadien in Sarpsborg, Tonsberg, Strommen, Mjondalen, Ullevaal sowie die UKI-Arena in Jessheim. In der Gruppe A spielt Ausrichter Norwegen gegen Belgien, Schottland und die Niederlande. Die Gruppe B setzt sich aus England, Spanien, der Republik Irland und Schweden zusammen. Die Gruppenspiele werden am 15., 18. und 21. Juli ausgetragen, die Halbfinalbegegnungen am 24. Juli und das Endspiel im Stadion in Ullevaal am 27. Juli. Titelverteidiger Frankreich hat die Qualifikation zwar verpasst, doch werden die früheren Europameister Schweden (1999 und 2012), Spanien (2004) und England (2009) mit von der Partie sein. l FuSSballturniere bei den Olympischen Jugendspielen Die chinesische Stadt Nankin wird im kommenden August Ausrichter der Olympischen Jugendspiele sein. Dabei werden zwei Fußballturniere auf dem Programm stehen: Im Mädchenturnier vom 14. bis 26. August wird Europa durch die Slowakei vertreten und bei den Junioren, die vom 15. bis 27. August an der Reihe sind, wird Island für Europa antreten. l Verschiedenes Kooperationsvereinbarung zwischen UEFA und Europol Sie umfasst insbesondere die gegenseitige Bereitstellung von Fachkompetenz und eine ständige Konsultation im Bereich von Spielmanipulationen im Fußball und damit verbundener organisierter Kriminalität wie auch den diesbezüglichen Informations- und Wissensaustausch. Europol und die UEFA verpflichten sich zu gemeinsamen Aktivitäten und Projekten und zum Informationsaustausch über Verdachtsfälle sowie über die Methoden von Einzelpersonen und kriminellen Organisationen zur Manipulation von Spielen. Europol wird die UEFA und ihre 54 Mitgliedsverbände in zentralen Aspekten betreffend gegen wärtige kriminelle Organisationen im Bereich Spielmanipulation unterstützen und beraten. Der europäische Fußballdachverband verfolgt eine Null-Toleranz-Politik im Bereich Spielmanipulationen. Strenge Sanktionen, darunter lebenslange Sperren im Fußball, wurden in Fällen ausgesprochen, in denen Klubs, Spieler, Offizielle oder Schiedsrichter Vergehen im Zusammenhang mit Spielmanipulationen für schuldig befunden wurden. Zudem wendet die UEFA für ihre Wettbewerbe ein strenges Aufnahmeverfahren für in Spielmanipulationen involvierte Klubs an. Seit 2011 unterstützt Europol die Justizbehörden der Europäischen Union bei der Auswertung von Daten im Zusammenhang mit Ermittlungen in UEFA Am 27. Mai unterzeichneten UEFA-Präsident Michel Platini und der Direktor der europäischen Strafverfolgungsbehörde (Europol), Rob Wainwright, eine Kooperationsvereinbarung mit dem Ziel der Verstärkung des Kampfs gegen Spielmanipulationen im europäischen Fußball. Korruptionsfällen im Sport, insbesondere im Fußball. Zu Beginn des Jahres hat Europol formell einen „Schwerpunkt Sport-Korruption“ („Focal Point Sports Corruption“) gegründet, an dem 14 EUMitgliedsstaaten sowie zwei Nicht-EU-Mitglieder und INTERPOL beteiligt sind. l Michel Platini und Rob Wainwright unterzeichnen die Kooperationsvereinbarung. Skandinavische Länder top In der UEFA-Respekt/Fairplay-Wertung belegten in der Saison 2013/14 drei nordische Länder die Podestplätze. Norwegen, Schweden und Finnland werden mit einem zusätzlichen Startplatz in der Qualifikationsrunde der UEFA Europa League 2014/15 belohnt. Die Rangliste wird aufgrund der vom 1. Mai 2013 bis 30. April 2014 in sämtlichen Klub- und Nationalmannschaftswettbewerben der UEFA erhaltenen Fairplay-Punkte erstellt. Nur Verbände, die mindestens 35 Spiele bestritten haben, werden berücksichtigt. Diese Zahl ergibt sich aus der Gesamtzahl an UEFA-Spielen (1 866) geteilt durch die Anzahl Mitgliedsverbände (54). Der zusätzliche Startplatz ist für den Sieger des nationalen Fairplay-Wettbewerbs bestimmt; ist dieses Team bereits für einen UEFA-Klubwettbewerb qualifiziert, geht der Platz an die erste nicht für einen UEFA-Wettbewerb qualifizierte Mannschaft. Getty Images für UEFA Rangliste: 1.Norwegen 2.Schweden 3.Finnland 4.Frankreich 5.England 6.Dänemark 7.Niederlande 8.Schottland 9.Deutschland 10.Tschechische Republik Punkte Spiele 8,233 8,198 8,196 8,154 8,117 8,097 8,097 8,092 8,032 8,013 80 93 55 120 165 81 103 73 160 81 UEFA • direct | 06.14 | 17 England Chancengleichheit und Inklusion im Mittelpunkt Das neu geschaffene Beratungsgremium des Englischen Fußballverbands (FA) setzt die lange Tradition des Landes bei der Bekämpfung von Diskriminierung im Fußball fort. Zur Jahreswende konnte der Englische Fußballverband eine belangreiche Neuerung verzeichnen: Es wurde eine Gruppe aus Experten zusammengestellt, die sich auf die Problematik von Ungleichbehandlung im Fußball, im Sport und in der Gesellschaft insgesamt spezialisiert haben. Zweck des neuen Beratungsausschusses ist die Förderung von Inklusion und die Bekämpfung von Diskriminierung und inakzeptablem Verhalten auf allen Ebenen des Fußballs. Das Inclusion Advisory Board (IAB), so der Name, wird vom ersten weiblichen Mitglied des FA-Vorstands, Heather Rabbatts, geleitet. Ihr zur Seite stehen unter anderem der ehemalige Chelseaund Nationalspieler Graeme Le Saux, die BBC-Journalistin Shelley Alexander sowie Joyce Cook, Vorsitzende der Charity-Organisation Level Playing Field, die sich für einen besseren Zugang behinderter Menschen zum Fußball einsetzt – in England sowie als Teil der Organisation CAFE (Zentrum für Barrierefreiheit im Fußball in Europa) in ganz Europa. „Ein solches Gremium trägt wesentlich zur Verwirklichung der Zielsetzungen eines modernen Fußballverbands bei“, so Rabbatts. „Wir denken, dass wir sehr breit aufgestellt sind und über die notwendige Erfahrung verfügen, um den Fußball in die richtige Richtung zu führen.“ Das IAB wird vierteljährlich zusammentreten und den FA-Vorstand in allen Fragen der Chancengleichheit beraten. Parallel dazu wird es über die UmZusammensetzung des Inclusion setzung des Aktionsplans für Advisory Board (IAB) des Inklusion und gegen DiskriEnglischen FuSSballverbands: minierung im Fußball wachen, der von allen maßHeather Rabbatts, Vorsitzende geblichen Instanzen des Shelley Alexander (BBC) englischen Fußballs gemeinGraeme Le Saux sam erarbeitet und beschlosJoyce Cook (Level Playing Field / CAFE) sen wurde. Rishi Jain (Kick It Out) Getty Images Edward Lord (Amateur-Schwimmverband) Rimla Akhtar (Muslimischer Frauensportverband) Peter Clayton (Fußballverband Middlesex) Thura Win (Fußballverband Hampshire) Graeme Le Saux, Mitglied des Beratungsausschusses für die Förderung von Inklusion, ist auch UEFA-Botschafter. 18 | UEFA • direct | 06.14 Graeme Le Saux, WM-Teilnehmer 1998 mit England und mittlerweile auch UEFA-Botschafter, hält den Aktionsplan für einen der zentralen Arbeitsbereiche des neuen Ausschusses: „Der Aktionsplan betrifft alle Ebenen des Fußballs. Nicht nur die Führungsinstanzen haben ihren Beitrag geleistet, sondern auch eine ganze Reihe von Initiativen, die so wichtig sind für die Inklusion in den Fußball so vieler Menschen hier in England. Diese Arbeit wird dem Fußball mehr Talente bescheren, Vorschriften und Strafen klarer gestalten, mehr Vertrauen hinsichtlich der Meldung von Vorfällen schaffen und das Wissen und Verständnis über Chancengleichheit und Inklusion vergrößern.“ Nun, so Rabbatts, solle ernsthaft mit der Arbeit begonnen werden: „Unsere Aufgabe ist es, den Plan in die Tat umzusetzen und für Wandel zu sorgen. Jedes unserer Mitglieder verfügt nicht nur über profundes Fußballfachwissen, sondern auch über Erfahrung mit den diversen Facetten der Chancengleichheit und kann so die alles überspannende Botschaft der FA mittragen, nämlich, dass Fußball ein Sport für jedermann ist.“ Seit seiner ersten Sitzung im Januar hat das IAB an einer Reihe von seitens der FA unterstützten Gleichbehandlungsinitiativen mitgewirkt, darunter ein Futsal-Event für muslimische Frauen im St. George’s Park sowie eine Kampagne unter dem doppeldeutigen Motto „Get On Board“ (Komm an Bord / Komm in den Vorstand), die darauf abzielt, mehr Menschen mit dunkler Hautfarbe oder asiatischer Herkunft in die Chefetagen zu bringen. Zudem unterstützte das Gremium die Verteilung von Animationsfilmen der FA, in denen gezeigt wird, wie sich Spieler im Amateur- oder Profi fußball verhalten sollten, wenn sie Fälle von Diskriminierung mitbekommen. „Bei Diskriminierung, gleich auf welcher Ebene des Fußballs, müssen wir sicherstellen, dass wir in der Lage sind zu reagieren. Am besten gelingt dies, wenn wir Aktive und Fans dazu ermutigen, Vorfälle auch zu melden“, erklärt Le Saux, der im Film den Begleitkommentar spricht. „Diese Filme sollen Spielern und Anhängern bewusst machen, wie wichtig es ist, auf Diskriminierung hinzuweisen, und auf welch unterschiedliche Arten dies geschehen kann.“ Heather Rabbatts wünscht sich derweil, dass der Beratungsauschuss angesichts der vielen laufenden Initiativen zum Thema Gleichbehandlung und Inklusion eine proaktive Rolle einnimmt: „Uns allen ist bewusst, dass Wandel nur durch ein gemeinschaftliches Engagement des Fußballs als Ganzes möglich ist. Das Gremium soll deshalb keine Plauderrunde sein, sondern sich aktiv vor Ort für Veränderungen einsetzen und anschließend die dabei gemachten Erfahrungen einbringen, um den Kenntnisstand aller zu vergrößern und die Agenda weiterzuentwickeln.“ l Danny Lynch Die Mitgliedsverbände Aserbaidschan www.affa.az nahmen u.a. auch der stellvertretende Minister für Jugend und Sport Ismail Ismailow, der stellvertretende Bildungsminister Jeyhun Am 19. Mai 2014 fand in Aserbaidschan das Bairamow, der berühmte italienische Fußballer „International Football Volunteering Forum“, und Botschafter des Forums Gianluca Zambrotta ein internationales Forum für ehrenamtliche und acht internationale Referenten teil. Das nach Tätigkeiten im Fußball, statt. Neben dem der Begrüßung gezeigte Video von UEFAPräsidenten des Aserbaidschanischen Generalsekretär Gianni Infantino informierte die Fußballverbands (AFFA) Rownag Abdullajew und Teilnehmer über die Tagesordnung. Dabei hob dem ersten Vize-Präsidenten der AFFA Rauf Alijew er die zentrale Rolle der freiwilligen Helfer bei der Turnierorganisation hervor und unterstrich die Bedeutung des Forums für die Entwicklung des Fußballs. Abschließend wünschte er den Verantwortlichen noch viel Erfolg. Der AFFA-Generalsekretär Elchan Mammadow www.bff.by begrüßte die Teilnehmer, sprach ebenfalls über die Rolle der freiwilligen Helfer bei großen Turnieren und merkte an, dass sich im Sport weltweit Schachtar Soligorsk Vertreter aus allen Altersgruppen ehrenamtlich Pokalsieger engagieren würden. Schachtar Soligorsk besiegte im Endspiel Auch Ismail Ismailow und Jeyhun Bairamow des belarussischen Pokals in der neuen äußerten sich in ihren Reden positiv zu den Borissow-Arena den FC Neman Grodno. Freiwilligentätigkeiten. Mit seinem Weitschuss in der 35. Minute Schließlich ergriff Gianluca Zambrotta das sicherte Artem Stargorodski Schachtar den ersten Wort: „Ich bin sehr stolz, als Botschafter zu dieser nationalen Titel seit 2005. Für den FC Neman war die zweite Endspielniederlage innerhalb von vier Jahren eine herbe Enttäuschung, insbesondere nachdem man im Viertelfinale mit BATE Borissow den amtierenden weißrussischen Meister www.nfsbih.ba eliminiert hatte. Letzterer hatte dennoch Grund zum Feiern, bildete seine neue Heimstätte doch den Rahmen für das Finale. Der Spatenstich für „Drachen“ unterstützen die Borissow-Arena war 2010 erfolgt, am 3. Mai Flutopfer dieses Jahres fand schließlich das Eröffnungsspiel Der vergangene Mai war geprägt durch die statt. Trotz der unmittelbar bevorstehenden verheerenden Überschwemmungen im Norden Eishockey-WM 2014 im eigenen Land ließ es Bosniens. Auch Fußballanlagen und -ausrüstungen sich der Präsident der Republik Belarus nicht fielen den Fluten zum Opfer. Dies hielt zahlreiche nehmen, der Einweihung des brandneuen Spieler, Vereine und Fans aber nicht davon ab, Stadions beizuwohnen. In seiner Rede unterstrich mitzuhelfen, Menschen und deren Hab und Gut in Alexander Lukaschenko die Bedeutung dieses Sicherheit zu bringen. Angesichts dieses selbstlosen Sportbauwerks für den Verein, die NationalmannEinsatzes bedankt sich der Bosnisch-Herzegowinische schaft und die Fußballinfrastruktur des Landes Fußballverband (N/FSBiH) bei all jenen, die sich und wünschte den beiden Teams viel Glück, an humanitären Aktionen beteiligt haben. Diese bevor er sich das Endspiel ansah. Solidarität mit den Menschen, die die Hilfe am Die Borissow-Arena bietet 13 400 Fans Platz meisten benötigen, erfüllt den N/FSBiH mit Stolz. und umfasst alles, was für die Durchführung Sein Dank geht an die Vereine und die Fans für von internationalen Begegnungen nötig ist. deren außergewöhnliches, freiwilliges und Nachdem BATE Borissow seine neun humanitäres Engagement, das auch dieser Tage bisherigen Heimspiele in der UEFA Champions noch weitergeht. League in Minsk austragen musste, verfügt der Der N/FSBiH hat bereits Maßnahmen ergriffen, Verein nun endlich über ein eigenes Zuhause um alle Vereine zu unterstützen, deren Anlagen für die nächste Saison im bedeutendsten und Ausrüstungen in Mitleidenschaft gezogen Vereinswettbewerb Europas. wurden. Auch Vertreter des Nationalteams, das Bis in der Hauptstadt Minsk ein neues sich in Sarajevo auf die WM in Brasilien vorbereiteStadion steht, wird auch das belarussische te, leisteten humanitäre Hilfe. Die „Drachen“, wie Nationalteam seine EM-Qualifikationsspiele in man die Nationalmannschaft Bosniens nennt, diesem Stadion austragen. absolvierten ein Benefizspiel in Gradačac, der Stadt l Alexander Aleinik des Drachens von Bosnien, gegen die bosnischherzegowinische U21-Auswahl. Das Spiel im Stadion Banja Ilidža fand vor einer Rekordkulisse von 7000 Zuschauern statt. Die Einnahmen aus dem Ticketverkauf sowie 100 Drachentrikots mit den Unterschriften sämtlicher Spieler werden den drei am stärksten betroffenen Gemeinden gespendet: Maglaj, Domaljevac-Šamac und Bosanski Šamac. Insgesamt kamen rund 50 000 Euro zusammen. Auf der Fahrt nach Gradačac besuchten die Nationalteams die überschwemmten Städte Maglaj und Doboj und brachten ihre Unterstützung für die Bevölkerung zum Ausdruck. Safet Sušić und Vlado Jagodić präsentierten ein Transparent mit der Aufschrift „Unterstützung für Bosnien-Herzegowina, Kroatien und Serbien“. Brandneues Stadion für das Pokalendspiel. Belarus AFFA Internationales Forum für ehrenamtliche Tätigkeiten Zahlreiche Teilnehmer beim internationalen Forum für ehrenamtliche Tätigkeiten. Veranstaltung eingeladen worden zu sein. Junge Menschen spielen in allen Lebensbereichen eine große Rolle. Bereits zu Beginn meiner Karriere wurde ich Vize-Europameister, doch mein größter Erfolg als Spieler war der WM-Sieg 2006, und auch da war ich jung im Vergleich zu heute. Unsere Mannschaft gewann diesen Titel, da wir gemeinsam auf ein Ziel hinarbeiteten. Bei ehrenamtlichen Tätigkeiten ist das ähnlich: Das gemeinsame Ziel steht im Mittelpunkt. Heutzutage kommt den freiwilligen Helfern bei jedem Spiel eine große Bedeutung zu. Ich hoffe, dieses Forum hilft bei der Organisation der Freiwilligentätigkeit.“ Nach der Eröffnungsveranstaltung konnten die Teilnehmer Seminare und Workshops mit internationalen Referenten besuchen. l Mikail Narimanoglu BFF Bosnien-Herzegowina Die nationale Katastrophe führte dazu, dass es in zahlreichen Ligen zu Spielverschiebungen kam. Unter der Schirmherrschaft von UNICEF, N/FSBiH, Youth Sport Games, Special Olympics und der Gemeinde Novi Grad fand im Otoka-Stadion in Sarajevo unter dem Motto „All in one place“ eine Begegnung der besonderen Art statt: Das Nationalteam spielte gegen 100 Mädchen und Jungen. Kinder aus Maglaj, Zavidovići, Tuzla, Nemila, Goražde, Mostar, Fojnica, Čapljina, Zenica, Sarajevo und anderen Ortschaften des Landes hießen die „Drachen“ willkommen und wünschten ihnen viel Glück für Brasilien. Vor dem Spiel wurde ein Transparent enthüllt mit der Aufschrift „Die Drachen und die kleinen Dachen für die ganze Region, gemeinsam sind wir stärker“. Das symbolische Anspiel erfolgte durch Ajla, ein Mädchen, das von der Aktion „Ein Herz für Kinder mit Krebs“ unterstützt wird. Die Initianten dieser Veranstaltung waren Emir Spahić, Edin Džeko, Miralem Pjanić, Asmir Begović sowie weitere Fußballspieler aus Bosnien-Herzegowina. In Mostar fand der UEFA-Breitenfußballtag statt, an dem über 500 Mädchen und Jungen aus dem ganzen Land teilnahmen. Der Meister heißt zum dritten Mal HŠK Zrinjski Mostar und die Absteiger sind Leotar Trebinje und Rudar Prijedor. Torschützenkönig der Liga wurde mit 18 Treffern Wagner Santos Lago von Široki Brijeg. Den Titel im Pokal sicherte sich der FK Sarajevo, der im Endspiel gegen Čelik Zenica mit dem Gesamtscore von 5:1 (2:0 und 3:1) siegte. Den Pokalwettbewerb beim Nachwuchs gewann der FK Željezničar dank eines 3:0 (2:0 und 1:0) über HŠK Zrinjski Mostar. Im Futsal ging der Sieg im selben Wettbewerb an Tango Sarajevo, das sich beim 9:9 gegen Ugljevik nur dank der Auswärtstoreregel durchsetzen konnte (5:3 und 4:6). Den Pokalsieg bei den Frauen feierten zum elften Mal in Folge die Spielerinnen von SFK 2000 Sarajevo, die Banja Luka beim 7:2 (4:2 und 3:0) keine Chance ließen. Mit diesem Sieg sicherte sich das Team aus Sarajevo zugleich das Double. l Fuad Krvavac UEFA • direct | 06.14 | 19 Die Mitgliedsverbände Deutschland Der Online-Platz für alle Amateure Am 29. Juli 2014 bekommt der Amateurfußball in Deutschland eine neue Heimat im Internet. Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) wird die Webseite FUSSBALL.DE künftig redaktionell und technisch eigenständig betreiben. Mit einem neuen redaktionellen Konzept, hochwertigen Serviceangeboten und einem innovativen Design entsteht eine Seite, die sich ausschließlich auf den Amateurfußball fokussiert. „Das neue FUSSBALL.DE bietet viel mehr als die Ergebnisse aller Spiele. Hier findet jeder User seinen Verein, sein Profil und von Trainingshilfen bis zu Steuertipps nützliche Hilfestellungen“, sagt DFB-Präsident Wolfgang Niersbach. Als Hauptpartner für das neueste Online-Projekt des DFB, welches Bestandteil des auf dem DFB- Bundestag 2013 verabschiedeten „Masterplans Amateurfußball“ ist, konnte die Deutsche Post gewonnen werden. Wichtigster Bestandteil der Seite sind die offiziellen Ergebnisse und Statistiken der wöchentlich knapp 80 000 Amateurspiele in Deutschland, die zeitnah nach Spielende ausschließlich auf FUSSBALL.DE zu finden sind. Auch ein Live-Ticker zu den Spielen wird angeboten. Darüber hinaus werden auf der neuen Website vor allem das Serviceangebot und die Interaktionsmöglichkeiten für Verbände, Vereine, Spieler, Trainer und Ehrenamtliche erheblich ausgebaut. Nach dem Motto der DFB-Amateurfußballkampagne „Unsere Amateure. Echte Profis“ hat fortan jeder Amateurfußballer die Möglichkeit, sich ein Spielerprofil anzulegen und zu pflegen. Auch jeder Verein, jede Mannschaft und jeder DFB www.dfb.de Eine neue Website für den deutschen Amateurfußball. Landesverband kann sich auf seiner eigenen fußballerischen „Visitenkarte“ darstellen. „Die Schaffung einer gemeinsamen Heimat für den Amateurfußball im Internet, hinter der alle Landesverbände stehen, war eine der wichtigsten Forderungen der Basis auf dem Amateurfußballkongress in Kassel 2012. Mit dem Launch Ende Juli beginnt daher ein neues digitales Zeitalter für den Amateurfußball in Deutschland“, berichtet Dr. Rainer Koch, 1. DFB-Vizepräsident. l Stephan Brause Färöer-Inseln Hans Erik Danielsen www.football.fo Testphase für Torrichter Der Färöische Fußballverband (FSF) hat auf Empfehlung der UEFA hin vor einigen Monaten den versuchsweisen Einsatz der zusätzlichen Schiedsrichterassistenten bei seinen Spielen beschlossen. Die Vorbereitungen dafür begannen vor einem halben Jahr. Bei einer Sitzung Anfang März wurden dann alle Vereine der ersten Liga über den geplanten Beginn der Testphase in diesem Sommer informiert. „Anhand dieses Probelaufes kann der Verband sich selbst eine Meinung über die von der UEFA stark propagierte Erweiterung des Schiedsrichtergespanns bilden“, so Lassin Isaksen, FSF-Schiedsrichterkoordinator. Vor Beginn der Testphase wurden die besten Unparteiischen Test des Systems mit zusätzlichen Schiedsrichterassistenten bei den Halbfinalbegegnungen des nationalen Pokalwettbewerbs. der Färöer-Inseln von den Schiedsrichterausbildern Lassin Isaksen und Niklas á Líðarenda bezüglich der Rolle der Torrichter geschult. In den Halbfinalspielen des Färöischen Pokals kamen sie dann zum ersten Mal zum Einsatz, und zwar mit Erfolg. In der ersten Partie zwischen dem Titelverteidiger Víkingur und dem Finalisten des Vorjahres EB/Streymur informierte der zusätzliche Schiedsrichterassistent den Unparteiischen über ein elfmeterwürdiges Vergehen. Die Auswertung des Videomaterials im Anschluss hat sein Urteil klar bestätigt. In der Testphase werden nur die besten Unparteiischen aus der Effodeildin, der höchsten färöischen Spielklasse, als zusätzliche Schiedsrichterassistenten eingesetzt. Über die endgültige Einführung der Torrichter ist noch keine Entscheidung gefallen. Das System wäre für den FSF äußerst personalintensiv und mit einem Kostenanstieg für das Schiedsrichterwesen verbunden. Nichtsdestotrotz hat es sich in der Testphase bisher auf jeden Fall bewährt. l Terji Nielsen Frankreich www.fff.fr Im Rahmen seines Projektes zur Förderung des Frauenfußballs organisierte der Französische Fußballverband (FFF) vom 7. bis 14. Mai die landesweite Woche des Frauenfußballs. Mit diesem Projekt soll auf verschiedene Aktionen von Organisationen und Vereinen aufmerksam gemacht werden, mit denen der Fußball bei den Mädchen gefördert und der Frauenanteil in Führungspositionen erhöht werden sollen. „Vor drei Jahren haben wir mit der Förderung des Frauenfußballs begonnen und seither 21 000 lizenzierte Spielerinnen dazugewonnen. Das ist enorm. Zuvor waren es 10 000 in zwölf Jahren gewesen. Heute verfügt Frankreich über 71 000 lizenzierte Fußballerinnen. Unser Ziel ist es nun mehr denn je, die 100 000er-Marke zu knacken“, erklärt Brigitte Henriques, General sekretärin der FFF und Leiterin des Projekts. Die Woche des Frauenfußballs fand zum dritten Mal statt und umfasste zahlreiche Veranstaltungen für lizenzierte und nicht lizenzierte Spielerinnen, die untereinander spielten und mit Geschenken belohnt wurden. 20 | UEFA • direct | 06.14 Die französischen Profi- und Amateurligen organisierten auf diversen Trainingsplätzen Promo-Tage zur Einführung in den Fußballsport und die Vereine veranstalteten Tage der offenen Tür, die über den ganzen Monat Mai verteilt stattfanden. Der Startschuss zur Woche des Frauenfußballs erfolgte am Mittwoch, 7. Mai 2014 anlässlich des Länderspiels zwischen Frankreich und Ungarn (4:0) in Besançon. Im Rahmen dieser Partie kam es zum Treffen zwischen den 250 Gewinnerinnen des Projekts „Football des Princesses“ (Fußball der Prinzessinnen) und den französischen Nationalspielerinnen. In diesem Jahr haben 1357 Primarschülerinnen, 252 Sekunderschülerinnen und 91 Gymnasiastinnen an diesem Wettbewerb teilgenommen. Ins Leben gerufen wurde er von der FFF zusammen mit dem Bildungsministerium mit dem Ziel, durch Trainingseinheiten, Spiele oder künstlerische Darbietungen den Fußball als pädagogisches Instrument zu fördern. „Die Einstellung der Mädchen hat sich grundlegend verändert“, freut sich Brigitte Henriques. „Für sie ist es keine Frage mehr, ob sie Fußball spielen können. Sie spielen einfach. Unser Sport braucht künftig eine bessere Durchmischung, die sich positiv auf die Leistungsstärke der Vereine auswirken kann. Diese Entwicklung müssen auch die Schulen vermitteln.“ l Stéphane Lanoue FFF Woche des Frauenfußballs in Frankreich Die Begegnung mit den französischen Nationalspielerinnen war für diese Mädchen ein Höhepunkt der Woche. Georgien Europäisches Fußballturnier der Special Olympics Der Georgische Fußballverband (SPP) hat vom 14.-18. Mai 2014 zusammen mit Special Olympics Georgien im Micheil-Meschi-Stadion in Tiflis ein europäisches Fußballturnier der Special Olympics veranstaltet, an dem mehr als 230 geistig behinderte Sportler und Sportlerinnen (sechs Frauen- und zwölf Männerteams) aus 14 Ländern, einschließlich Aserbaidschan, Belgien, Dänemark, Estland, Frankreich, Georgien, Italien, Kasachstan, Lettland, Litauen, Luxemburg, Polen, Russland und Ungarn, teilnahmen. Neben der SPP und Special Olympics Georgien leistete auch das Ministerium für Jugend und Sport über sein Partnerunter nehmen „For Sport“ einen wichtigen Beitrag zur Organisation dieser großartigen Fußball veranstaltung. Das Turnier begann mit dem olympischen Fackellauf vom Freiheitsplatz bis zum MicheilMeschi-Stadion, an dem auch Läufer der Sicherheits-, Verteidigungs- und Strafverfolgungsbehörden teilnahmen. Es war eine schöne Geste, mit der sich Hunderte Vertreter des georgischen Innenministeriums für die Sportler der Special Olympics einsetzten. Das Turnier fand im Rahmen der dieses Jahr wieder europaweit vom 17.-25. Mai veranstalteten europäischen Fußballwoche statt, welche die SPP in Georgien zur Unterstützung eines gesunden Lebensstils und zur Förderung der Integration aller behinderten Sportler im Fußball mit dem UEFA-Breitenfußball-Tag verbunden hat. Die Siegerehrung am 18. Mai 2014 führten Verbandspräsident Swiad Sitschinawa, Generalsekretär Rewas Arweladse und Sportdirektor Artschil Arweladse durch. Artschil Arweladse leistete darüber hinaus in seiner GFF www.gff.ge Die Freude der Teilnehmer nach der Preisverleihung. Funktion als Turnierbotschafter aktive Unterstützung in allen organisatorischen Fragen. Alle Teilnehmer erhielten unabhängig von ihren Leistungen getreu nach dem olympischen Motto „Dabei sein ist alles“ am letzten Tag der Veranstaltung Auszeichnungen. Das europäische Fußballturnier der Special Olympics zeigte erneut, dass jeder am Zauber des Fußballs teilhaben kann, unabhängig von Alter, Geschlecht oder körperlichen bzw. geistigen Voraussetzungen. l Tata Burduli Italien www.figc.it www.gibraltarfa.com UEFA-Präsident besucht Gibraltar UEFA-Präsident Michel Platini stattete Gibraltar am 10. Mai 2014 anlässlich des nationalen Pokalfinales, dem Rock Cup, einen offiziellen Besuch ab. Bei seiner Ankunft war er von den Mitgliedern des Fußballverbandes von Gibraltar (GFA) sowie Gibraltars Regierungschef Fabian Picardo empfangen worden, anschließend aß er mit den Vertretern der Vereine zu Mittag. Am späten Nachmittag sah sich der UEFA-Präsident dann das Rock-Cup-Finale im Victoria Stadium an. Die Partie zwischen dem frisch gebackenen Meister FC Lincoln und FC College Europa erwies sich als nervenaufreibende, von Taktik geprägte Partie. Es sah ganz nach einer Verlängerung aus, bis der FC Lincoln Eine Hymne für die WM Ian Martinez / snaprimage.com Gibraltar Sieg des FC Lincoln im nationalen Pokalwettbewerb dank eines Tors von Liam Clarke. Sekunden vor Schluss durch Liam Clarke das Spiel für sich entschied und als Pokal- und Doublesieger die Trophäe von Michel Platini entgegennehmen durfte. Trotz der Niederlage wird der FC College Europa Gibraltar in der Europa League vertreten, da der FC Lincoln sich bereits die Teilnahme an der Champions League gesichert hatte. l Steven Gonzalez Israel FIGC www.football.org.il „Un amore così grande 2014“ – so lautet der Titel der Hymne, welche die Squadra Azzurra auf ihrem Abenteuer in Brasilien begleiten wird. Die Cover-Version des aus der Feder von Guido Maria Ferilli stammenden Songs komponierte die italienische Rockband Negramaro exklusiv für die Azzurri. Präsentiert wurde der Song bei einer Medienkonferenz in Coverciano, dem technischen Zentrum des Italienischen Fußballverbandes (FIGC) in Florenz, in Anwesenheit der Band, des Nationaltrainers Cesare Prandelli und des Nationalteams, das gerade die letzten Vorbereitungstests abgeschlossen hatte. Die Veranstaltung wurde live auf dem YouTube-Kanal FIGC Vivo Azzurro übertragen. Beim Videoclip zum Song stand der italienische Regisseur Giovanni Veronesi hinter der Kamera. Der Erlös dieser FIGC-Initiative, die aus einer Idee von Radio Italia (offizieller Partner der FIGC) entstand, fließt in die wissenschaftliche Forschung des AISLA (Italienischer Verband für Amyotrophe Lateralsklerose) und des AISMA (Italienischer Verband für Multiple Sklerose). Dank der Zusammenarbeit Cesare Prandelli bei mit der nationalen Gehörloder Medienkonfesenorganisation ENS, die der renz in Coverciano FIGC eine Gebärdendolmet– im Hintergrund scherin zur Verfügung stellt, eine Gebärdendolkönnen auch Hörgeschädigte metscherin. das Geschehen rund um die italienische Auswahl mitverfolgen. Diese Neuheit feierte bei der ersten Medienkonferenz von Cesare Prandelli anlässlich des Zusammenzugs der Nationalmannschaft Premiere. Mit dieser Initiative will der Sport und insbesondere der Fußball einmal mehr beweisen, dass der Integration von Hörgeschädigten große Aufmerksamkeit geschenkt wird und sich Kommunikationsbarrieren überwinden lassen. Die FIGC bedankt sich beim Präsidenten der ENS, Giuseppe Petrucci, sowie beim öffentlichrechtlichen Sender RAI, der die vollständige Live-Übertragung sämtlicher Medienkonferenzen inklusive Gebärdendolmetschen auf dem Sportkanal Rai Sport 1 erst möglich macht. l Barbara Moschini Der Israelische Fußballverband (IFA) hat gemeinsam mit den Organisationen New Israel Fund und Kick It Out Israel den Abschluss der Saison 2013/14 gefeiert und dafür in der arabischen Stadt Tayyibe ein besonderes Turnier im Zeichen des Respekts organisiert. Der Cheftrainer des israelischen U21-National teams, Michael Nies, sein Assistenztrainer Alon Hazan und Teammanager Eli Rozen sowie die Spieler Roei Kehat, Yarin Hasan, Taleb Tawatcha und Omer Tzalisher wohnten dem Turnier bei, an dem 300 Mädchen und Jungen jüdischer und arabischer Vereine in Israel teilnahmen. Als besonderen Gast luden New Israel Fund und die IFA Paul Elliott, UEFA-Botschafter für die Kampagne „Respekt für Vielfalt“ und ehemaliger Spieler, zum Turnier ein. Unter dem Motto „Fußball für alle“ wurde die Bedeutung der Werte, die der jungen Generation über den Fußball vermittelt wird, betont. Am Ende des Turniers überreichten die Spieler und Trainer der U21 sowie Paul Elliott allen Mädchen und Jungen einen UEFA-Respect-Ball von adidas. Trainer Nies betonte: „Es ist sehr wichtig, den Fußball und die junge Generation miteinander zu verknüpfen. Die Jugendlichen sollen lernen, was es heißt, den Gegner und das Spiel zu respektieren. Es ist eine wahre Freude zu sehen, wie diese Mädchen und Jungen das gemein same Fußballspielen genießen. Der Fußball ist der ideale Vermittler von hehren Werten.“ l Michal Grundland IFA Turnier im Zeichen des Respekts in Tayyibe Paul Elliott (in Schwarz) half bei der Verteilung der Bälle mit. UEFA • direct | 06.14 | 21 Die Mitgliedsverbände Kroatien Hilfe für Slawonien Die verheerende Naturkatastrophe, die Ostslawonien diesen Mai heimsuchte, hat zahlreiche Häuser zerstört und Dutzende Menschleben gefordert. Viele Einwohner Ostkroatiens sind vom schlimmsten Hochwasser der Geschichte des Landes bedroht. Angesichts ihrer tragischen Schicksale hat der Rest des Landes mit großer Solidarität reagiert. Auch der Kroatische Fußballverband (HNS) unterstützte die Hilfsaktionen mit den Erlösen aus dem Verkauf der Eintrittskarten für das Freundschaftsspiel der A-Nationalelf gegen Mali und für das Qualifikationsspiel der U21 gegen die Ukraine. „Slawonien hat dem kroatischen Fußball viel gegeben, und ich hoffe, mit unserem Beitrag beim Wiederaufbau der Region helfen zu können. Wir sprechen den Hinterbliebenen und Obdachlosen unser Mitgefühl aus. Die kroatische Nationalelf zeigt sich solidarisch mit den betroffenen Regionen. Sie sind immer für uns eingestanden und das tun wir jetzt auch für sie“, so HNS-Präsident Davor Šuker. Der kroatische Cheftrainer Niko Kovač, sein Co-Trainer Robert Kovač sowie Legionär Ivica Olić besuchten die Hochwassergebiete und versprachen den Opfern Hilfe. Eine Delegation der Nationalelf besuchte einige der zerstörten Ortschaften wie Gunja und Rajevo Selo und erfuhr dort aus erster Hand von den Ereignissen der letzten Tage, den Problemen und Rettungseinsätzen. „Kroaten wissen, wie sie in solchen Situationen Mitgefühl und Zusammenhalt ausdrücken können. Der Anblick der Zerstörung erfüllt uns HNS www.hns-cff.hr Niko und Robert Kovač bei ihrem Besuch in Slawonien. mit Entsetzen, aber die an den Tag gelegte Hilfsbereitschaft macht Mut. In Absprache mit Mannschaftskapitän Darijo Srna entschieden wir, dass die Spieler und das Trainerteam sich mit einer Spende von einer Million Kuna (1,67 Mio. Euro) an den Hilfsaktionen beteiligen. Diese Menschen haben uns immer unterstützt, jetzt können wir ihnen helfen“, so Cheftrainer Niko Kovač. l Tomislav Pacak Liechtenstein www.lfv.li In seinem 75. Lebensjahr ist Liechtensteins ehemaliger Nationaltrainer Hans Müntener nach längerer Krankheit am 9. April 2014 verstorben. Liechtenstein bestreitet erst seit 1982 offizielle Länderspiele. Anfangs waren es einige freundschaftliche Testpartien und in der Folge dauerte es bis 1994, ehe der kleine Verband sich entschied, künftig an den Qualifikationen für EM- und WM-Endrunden teilzunehmen. Hans Müntener beim LFV Award 2012. LFV Abschied von Liechtensteins erstem Nationaltrainer Ganz zu Beginn der Liechtensteiner LänderspielÄra steht Hans Müntener. Der 1939 geborene Schweizer wurde vom Liechtensteiner Fußballverband (LFV) in den frühen 1980er-Jahren mit der Betreuung einer „Auswahlmannschaft“ beauftragt und bestritt mit ihr einige inoffizielle Testspiele, darunter auch ein Turnier in Asien. 1982 war es schließlich Hans Müntener vorbehalten, die Liechtensteiner Nationalmannschaft bei der offiziellen Länderspielpremiere gegen die Schweiz als Trainer anzuführen. Das Spiel gegen den großen westlichen Nachbarn endete ehrenvoll mit einer 0:1-Niederlage. Nach diesem ersten anerkannten Spiel zog sich Hans Müntener von seiner Trainertätigkeit zurück, verlor allerdings Liechtensteins Fußball nie aus den Augen. Zuletzt war er Gast beim LFV Award 2012, wo er die Ehrung des „Trainers des Jahres“ vornahm. l Anton Banzer Malta www.mfa.com.mt Malta war die richtige Wahl D. Aquilina Als die Wahl der UEFA für die Ausrichtung der Endrunde der U17-Europameisterschaft 2014 auf Malta fiel, hatte mancher vielleicht so seine Zweifel, ob die kleine Mittelmeerinsel die Voraussetzungen für die Organisation eines so hochkarätigen Turniers mitbringen würde. Triumph der englischen Spieler bei der U17-Endrunde. 22 | UEFA • direct | 06.14 Die traditionelle maltesische Gastfreundschaft war auf jeden Fall eine hervorragende Ausgangslage für einen angenehmen Aufenthalt der Gastmannschaften und ihrer Fans. In Sachen Ressourcen und Organisationserfahrung stellte das Turnier den Maltesischen Fußballverband, der zum ersten Mal eine Veranstaltung dieser Größenordnung ausrichtete, jedoch vor eine richtiggehende Herausforderung, der er sich mit dem dringend gebotenen Optimismus stellte. Zwei Jahre nach der Vergabe des Turniers kann der Verband zufrieden zurückblicken und hofft, dass die Verantwortlichen der UEFA, einschließlich Präsident Michel Platini, der beim Finale zwischen England und den Niederlanden vor Ort war, seine Meinung teilen. Das MFA-Organisationskomitee war Drehund Angelpunkt des Turniers, kümmerte sich um jedes Detail, nahm die Austragungsorte unter die Lupe und überwachte die technischen und logistischen Vorbereitungen zusammen mit der UEFA genau. Das 13-tägige Turnier bot Juniorenfußball der Extraklasse und fand seinen krönenden Abschluss am 21. Mai in einem packenden Finale, das England vor fast 10 000 Zuschauern im Ta’ Qali-Nationalstadion im Elfmeterschießen gewann. l Alex Vella Moldawien www.fmf.md Im Endspiel des 23. moldawischen Pokal wettbewerbs standen sich am 25. Mai in Chișinău der Meister Sheriff Tiraspol und der FC Zimbru Chișinău gegenüber. In einer dramatischen Partie siegte der FC Zimbru mit 3:1 und sicherte sich damit den Pokal zum sechsten Mal in der Vereinsgeschichte. Der Showdown zwischen den beiden Spitzenklubs hatte schon früh seinen ersten Aufreger: In der 23. Minute schickte der niederländische Schiedsrichter Danny Makkelie Sheriff-Mittelfeldspieler Luvannor Henrique wegen einem Ellbogenschlag unter die Dusche. In der Folge übernahm Zimbru das Spieldiktat. Fünf Minuten nach dem Seitenwechsel tauchte Dan Spătaru alleine vor dem gegnerischen Torhüter auf und erzielte das 1:0. Sheriff kam zwar kurz darauf zum Ausgleich durch den Brasilianer Juninho Potiguar, doch nur wenig später lag Zimbru dank einem Eigentor des serbischen Mittelfeldspielers Marko Stanojević wieder vorne. Der Meister hatte danach mehrere FMF FC Zimbru moldawischer Pokalsieger Eine weitere Trophäe für den FC Zimbru. Chancen auf den neuerlichen Ausgleich, ließ diese aber aus, und so sorgte Spielführer Iulian Erhan 13 Minuten vor dem Ende für die endgültige Entscheidung zugunsten der Hauptstädter. Bei der offiziellen Feier nach dem Schlusspfiff überreichte der Präsident des Moldawischen Fußballverbandes, Pavel Cebanu, Zimbru-Kapitän Erhan die Trophäe. „Die rote Karte war der Knackpunkt der Partie. Danach konnten wir unsere Taktik nicht mehr umsetzen“, erklärte Sheriff-Coach Veaceslav Rusnac. „Wir sind überglücklich, das Endspiel gewonnen und den ersten Titel für den Verein seit sieben Jahren geholt zu haben. Der Weg zu diesem Triumph war hart. Wir hatten unbequeme Gegner und haben im Finale den Meister geschlagen. Sie waren zwar in Unterzahl, dennoch war unser Sieg hochverdient. Heute wird gefeiert!“, freute sich der belarussische Zimbru-Trainer Oleg Kubarew. l Pressestelle Nordirland Coca-Cola FA Cup ein voller Erfolg Über 150 angereiste Schüler von 16 Sonderschulen aus ganz Nordirland kämpften im Valley Leisure Centre in Newtownabbey um den vom Nordirischen Fußballverband (IFA) ausgerichteten Coca-Cola FA Cup. Der Coca-Cola FA Cup ist ein aus einem U15- und einem Ü15-Turnier bestehender, jährlicher Wettbewerb im Fünfer-Fußball für Schulen, die Schüler mit Lernschwächen unterrichten. In über 40 Spielen auf vier Feldern sorgten die talentierten Teilnehmer mit ihrem fußballerischen Können und tollen Toren für beste Unterhaltung. Im spannenden Finale des U15-Turniers besiegte Sandleford (Coleraine) Knockavoe (Strabane) in der Verlängerung mit 2:1. Im Ü15-Turnier gewann Knockavoe (Strabane) in einem hart umkämpften Endspiel den Pokal mit einem 4:2 gegen Torbank (Dundonald). Der IFA-Entwicklungsbeauftragte für Behindertenfußball Alan Crooks war nach dem erfolgreichen Tag voll des Lobes für die Spieler: „Sie haben uns mit ihrem Fußball begeistert. Es ist eine Freude, diesen Wettbewerb zu organisieren. Unser Partner Coca-Cola wird sicher gern damit in Verbindung gebracht.“ „Coca-Cola engagiert sich dafür, dass sich Menschen aller Altersklassen und Fähigkeiten, sportlich betätigen können. Wir sind stolz, unsere Partnerschaft mit der IFA durch die IFA www.irishfa.com Sandleford siegt in der Kategorie U15. Unterstützung des Coca-Cola FA Cup fortsetzen zu können, und gratulieren allen Mannschaften dieses spannenden und hart umkämpften Wettbewerbs“, fügte Katie Hutchinson, Events-Team-Managerin, Coca-Cola HBC l Sueann Harrison Nordirland, hinzu. Österreich www.oefb.at Organisationsstruktur des Breitenfußballs in Österreich. Ohne Breite keine Spitze Ein wachsender, wichtiger Teil der Aufgaben des Verbands ist die Entwicklung eines nationalen Programms für den Breitenfußball. Dieses soll speziell die soziale Kraft des Fußballs hervorstreichen und zeigen, dass die Tür zum Fußball für alle Menschen offen steht. Die Bandbreite des Breitenfußballs wird in der Grafik zum Ausdruck gebracht. Die Aktivitäten sind in insgesamt sechs Bereiche gegliedert: Vereinsfußball, Schulfußball, Trendfußball, Fußball für Menschen mit Behinderung / benachteiligte Menschen, Freizeitfußball und Sozialfaktor Fußball. Geplant ist, ein gemeinsames, österreich weites Aktionsprogramm zur Förderung des Breitenfußballs zu erarbeiten und umzusetzen. Sportdirektor Willi Ruttensteiner: „Die Bedeutung des Breitenfußballs nimmt weltweit kontinuierlich zu. In Österreich werden von unseren Landesverbänden bereits viele tolle Programme und Inhalte umgesetzt. Es sollte gelingen, den Breitenfußball zum nationalen Anliegen zu machen und in viele Lebensbereiche über den Fußball einzuwirken. Aus einer Studie aus dem Jahre 2010 beispielsweise wissen wir, dass der gesundheitliche Nutzen des Fußballsports in Österreich zwischen 83,6 und 118,9 Millionen Euro pro Jahr beträgt.“ Operativ verantwortlich im ÖFB ist Stefan Gogg: „Der Slogan ,Ohne Breite keine Spitze‘ gilt hier ganz besonders. Der Fußball strahlt in so viele Schichten unserer Gesellschaft ein, und wir möchten möglichst viele Menschen, unabhängig von Alter oder Geschlecht, für den Fußball gewinnen. Fußball verbindet – und das vielfach ein Leben lang.“ l Wolfgang Gramann UEFA • direct | 06.14 | 23 Die Mitgliedsverbände FRF Rumänien www.frf.ro Fußball kennt keine Grenzen Der UEFA-Breitenfußballtag spielt beim Rumänischen Fußballverband (FRF) traditionell eine große Rolle und wird jedes Jahr auf ganz besondere Art gefeiert. Am 21. Mai 2014 zum Beispiel war der Kunstrasenplatz auf dem Dach eines oberirdischen Parkhauses nahe der Arena Națională, Austragungsort des UEFA-Europa-League-Finales 2012 und vieler anderer wichtiger Spiele, Spielstätte für über 100 Kinder, die dort in unterschiedlichen Wettbewerbsformen dem runden Leder nachjagten. Trotz hoher Temperaturen stellten die Kleinen ihr Können und definitiv ihre Leidenschaft für den Fußball unter Beweis. Zu den Teilnehmern zählten auch einige Kinder mit Down-Syndrom oder anderen Behinderungen. Sie spielen zu sehen, war eine besondere Freude. Darüber hinaus begleiteten Kinder mit Down-Syndrom die Spieler und Schiedsrichter bei dem am 23. Mai in der Arena Națională ausgetragenen rumänischen Pokalfinale aufs Spielfeld und erlebten mit, wie der FC Astra Giurgiu gegen Steaua Bukarest gewann und zum ersten Mal in der Geschichte Pokalsieger wurde (0:0, 4:2 n.E.). Auch generell setzt sich der Verband besonders für Kinder mit Behinderung ein. Sie werden durch spezielle Programme in Projekte für Kinder ohne Behinderung integriert. Das ist nicht nur innerhalb des Nationalverbands so üblich, sondern auch bei seinen 41 Regionalverbänden und dem Bukarester Fußballverband, die allesamt den Breitenfußballtag feierten. Einige Regionalverbände haben in diesem Rahmen auch zusammen mit staatlichen Einrichtungen wie der Behörde für Sozialhilfe und Kinderschutz Projekte auf die Beine gestellt, denn neben Kindern mit Behinderung widmeten viele Regionalverbände den Breitenfußballtag auch Heimkindern, Waisen bzw. verlassenen Kindern und ermöglichten ihnen, Fußball zu spielen und an Trainingseinheiten von Profi-Trainern teilzunehmen, die sich ehrenamtlich zur Verfügung gestellt hatten. Schottland Spaß am Spiel war das Hauptziel des Breitenfußballtages in Rumänien. Zusätzlich zu seiner aktiven Unterstützung spendete der Nationalverband all seinen Regionalverbänden und dem Bukarester Verband Bälle, Pokale, Medaillen, Urkunden und Ausrüstungsgegenstände für die – zum Teil noch sehr jungen – Nachwuchskicker. Der UEFA-Breitenfußballtag stellte nur eine Maßnahme von vielen zur Unterstützung der Waisen- und Heimkinder dar, denn überall in Rumänien sind im Laufe dieses Jahres und auch auf längere Sicht besondere Wettbewerbe für sie geplant. l Paul Zaharia www.scottishfa.co.uk Schweiz Premiere beim Pokalfinale FRF Der Sieg des FC St. Johnstone im schottischen Pokalfinale wurde aus der Perspektive des Captains eingefangen. Nach dem Schlusspfiff ließ der Schottische Fußballverband eine GoPro-Kamera auf Dave Mackays Brust anbringen. So erlebten die Fans rund um den Globus hautnah, wie es ist, die zweitälteste Trophäe des Klubfußballs in die Höhe zu stemmen. Sie wurden außerdem Zeuge, wie Mackay den Triumph mit 15 000 Saints-Fans, die aus Perth und der ganzen Welt zum Endspiel im Celtic Park angereist waren, feierte. Eine am Netzpfosten fixierte „Fan-Cam“ fing zudem den Freudentaumel der Saints-Anhänger ein, als ihre Farben in Führung gingen. Mit seinem Pokalsieg schrieb der FC St. Johnstone www.football.ch Ungewohnte Bilder für die Fans. schottische Fußballgeschichte: Dank der Tore von Steven Anderson und Steven MacLean sicherte er sich den ersten Titel der 130-jährigen Vereinsgeschichte. Der Einsatz von GoPro-Kameras in einem Pokalendspiel war eine Premiere und dürfte wiederholt werden. Hier geht's zum Video: http://scotfa.co/ TrophyGoPro l David Childs Schweden www.svenskfotboll.se Neuer Generalsekretär SvFF Der Schwedische Fußballverband (SvFF) hat Håkan Sjöstrand zum neuen Generalsekretär ernannt. Der 47-Jährige verfügt über Erfahrung als Marketingleiter der ICA Group und von Svenska Spel, beides langjährige Partner des SvFF. Der ehemalige Spieler von Gefle IF in der Håkan Sjöstrand, der neue Generalsekretär. 24 | UEFA • direct | 06.14 dritthöchsten schwedischen Spielklasse ist heute Nachwuchstrainer bei Skiljebo SK, dem Verein seiner Zwillingstöchter. „Es fühlt sich an, als würde ich nach Hause kommen. Fußball hat mir immer viel bedeutet und ich freue mich auf die Herausforderung, die Weichen für die Zukunft des schwedischen Fußballs stellen zu dürfen. Der Fußball genießt in der schwedischen Gesellschaft einen hohen Stellenwert und begeistert so viele Menschen. Er ist eine spannende Branche und eine der stärksten Marken in Schweden“, so Håkan Sjöstrand. „Wir sind glücklich und stolz auf diese Verpflichtung. Håkan bringt alle Fähigkeiten mit, die nötig sind, um den SvFF weiterzubrigen. Er ist genau die Person, die wir brauchen“, freute sich SvFF-Präsident Karl-Erik Nilsson. Sein Amt tritt Håkan Sjöstrand spätestens im November an. In der Zwischenzeit fungiert SvFFChefjurist Krister Malmsten als stellvertretender l Andreas Nilsson Generalsekretär. Wie verletzungsanfällig bin ich? Seit Jahren bemühen sich der Schweizerische Fußballverband und die SUVA (Schweizerische Unfallversicherungsanstalt) in enger Zusammenarbeit Fairplay im Fußball zu fördern und das Verletzungsrisiko zu vermindern. Unter anderem geschah dies vor Jahren mit der Einführung der Fairplay-Trophy im Amateurfußball, wo alljährlich die fairsten Teams geehrt und mit Geldpreisen honoriert werden. Auf der InternetSeite football.ch finden Fußballer jeder Altersund Leistungsklasse eine anonyme Umfrage, bei der sie nicht nur herausfinden können, wie verletzungsanfällig sie sind, sondern auch Antworten auf viele andere Fragen erhalten, die sie als aktive Fußballer beschäftigen könnten. So beantworten sie beispielsweise die Frage, welche Verletzung sie wann und wo schon hatten, wie ihre Rehabilitationsphase verlaufen ist, ob sie beispielsweise gedrängt wurden, früher als vom Arzt empfohlen wieder zu spielen, wie die Wiederaufnahme des Trainings verlief und wie ihnen der Wiedereinstieg gelungen ist. Daneben beantworten die Spieler auch viele andere Fragen, die auszugsweise wie folgt aussehen: Würden Sie sich als Kämpfer bezeichnen? Haben Sie Ihre Emotionen immer unter Kontrolle? Laufen Sie gegen Ende eines Spiels am Limit? Gefragt wird auch, ob sie stets das richtige Schuhwerk tragen und so das Verletzungsrisiko minimieren oder ob sie sich richtig und kontrolliert aufwärmen. Die Beantwortung des übersichtlichen und gut strukturieren Fragenkatalogs nimmt rund 15 bis 20 Minuten in Anspruch. Am Ende erhalten Sie neben dem Gesamtergebnis auch wertvolle Kurztipps und eine Detailanalyse, die möglicherweise mithilft, künftig weniger Verletzungen zu erleiden. l Pierre Benoit Slowakei Slowakei ein gutes Pflaster für russischen Nachwuchs Im Mai 2013 fand in der Slowakei die Endrunde der U17-Europameisterschaft statt. Im hart umkämpften Finale setzte sich damals Russland, das von Dmitri Chomucha gecoacht wurde, im Elfmeterschießen gegen Italien durch. Im Jahr darauf reiste Chomucha erneut in die Slowakei und bestritt mit seiner russischen U18-Auswahl den 24. Slovakia Cup. Am größten und ältesten internationalen U18-Turnier Europas nahmen acht Länder teil: Belgien, Japan, Norwegen, Russland, die Tschechische Republik, die Ukraine, die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) und die Slowakei. Und auch in diesem Jahr ging der Titel an das Team von Dmitri Chomucha: Im Endspiel besiegte Russland die Ukraine mit 1:0. Die Auszeichnung für den besten Trainer des Turniers ging ebenfalls an Chomucha, jene für den besten Spieler an den Slowaken Tomáš Vestenický, den Torschützenkönig der FIFA-U17WM 2013 in den VAE, der inzwischen bei der renommierten AS Roma unter Vertrag steht. Ein schönes und wichtiges Zeichen setzten die SFZ www.futbalsfz.sk Die russischen Nachwuchsspieler gewinnen den 24. Slovakia Cup. Teams der beiden Finalisten zum Abschluss des Turniers: Sie posierten gemeinsam für das Siegerfoto und zeigten so, dass zwischen den Fußballern aus Russland und der Ukraine keinerlei Konflikte bestehen. l Juraj Čurný Türkei Nach Minenunglück in Soma Supercup in Manisa Nachdem bei einem durch eine Explosion verursachten Grubenunglück in Soma (Provinz Manisa) am 13. Mai 2014 Hunderte Bergleute getötet worden waren, beschloss der Türkische Fußballverband (TFF), den TFF Süper Kupa, den türkischen Superpokal zwischen dem amtierenden Meister Fenerbahçe Istanbul und dem diesjährigen Pokalsieger Galatasaray Istanbul, am 15. oder 16. August 2014 in Manisa auszutragen. Sämtliche Erlöse aus dem Spiel kommen den Opfern der Katastrophe zugute. Darüber hinaus beteiligte sich die TFF mit einer Spende von 5 Mio. Türkische Lira (1,7 Mio. Euro) an den Hilfsaktionen, die zusätzlich auch von den Mitgliedern der TFF-Schiedsrichterkommission, den Schiedsrichterbeobachtern und -mentoren sowie den Unparteiischen durch die Spende ihrer letzten Honorare unterstützt wurden. Zudem reisten Mitglieder des TFF-Vorstands und die türkische A-Nationalelf am 19. Mai 2014 nach Soma, besuchten die Gräber der verunglückten Bergleute und sprachen mit den Hinterbliebenen. Ferner begann die Planung für die kommende Saison: Die erste türkische Liga wird am 29. August 2014 ihren Spielbetrieb wieder aufnehmen und am 31. Mai 2015 enden. Das türkische Pokalfinale 2014/15 wird in Bursa stattfinden. l Aydın Güvenir TFF www.tff.org Spieler besuchen die Gräber der beim Grubenunglück in Soma getöteten Bergarbeiter. Wales www.faw.org.uk www.ffu.org.ua U19-Auswahl löst EM-Ticket dank Tor in der Nachspielzeit Getty Images Die Ausgangslage vor dem Spiel war klar: Der Sieger dieses Duells würde sich für die U19-Endrunde qualifizieren. England kontrollierte in der ersten Halbzeit das Spiel, war mehrheitlich in Im letzten Spiel der Eliterunde der U19-Europameisterschaft siegte die ukrainische U19-National- Ballbesitz und drängte die Ukraine in die Defensive. Mehrmals rettete Torwart Roman mannschaft dank eines Tores in der Nachspielzeit Pidkiwka reflexartig. gegen England und qualifizierte sich damit für die Nach dem Seitenwechsel drohte der Ukraine Endrunde. Kapitän Eduard Sobol sorgte in der ein Desaster, als in der 62. Minute Pidkiwka 94. Minute für die Entscheidung in diesem Krimi. verletzungsbedingt vom Feld musste. Dieser Ausfall schien die Gäste jedoch zusätzlich zu motivieren, denn sie spielten danach wie entfesselt und drängten auf den entscheidenden Treffer. Die Schlussphase war an Dramatik kaum zu überbieten. In der 4. Minute der Nachspielzeit gelang dem ukrainischen Spielführer Eduard Sobol zum Entsetzen der englischen Fans in Burton der „Lucky Punch“. Mit diesem Sieg sicherte sich das Team von Olexandr Petrakow das Ticket für die Endrunde der U19-EM, die vom 19. bis 31. Juli 2014 in Ungarn stattfindet. Es wird dies die erste Teilnahme der Ukraine an einer U19-Endrunde seit 2009 und dem Gewinn des EM-Titels im eigenen Land sein. l Juri Masnytschenko Sieg der Ukraine gegen England im entscheidenden Spiel. 146 Junioren treffen Delegation aus Wales Zum 70. Jahrestag der Befreiung der Stadt s-Hertogenbosch von der deutschen Besatzung im Zweiten Weltkrieg lud der Niederländische Fußballverband (KNVB) 146 Junioren zwischen 7 und 14 Jahren aus der befreiten Ortschaft zum letzten WM-Vorbereitungsspiel der Niederländer vor ihrer Abreise nach Brasilien gegen Wales am 4. Juni in der Amsterdam Arena ein. FAW Ukraine Die 146 zum Spiel zwischen den Niederlanden und Wales eingeladenen Junioren. Für die Kinder, welche die 146 bei den Kämpfen in der Stadt gefallenen Soldaten symbolisierten, wurde zudem am Morgen des Spiels ein Treffen mit dem walisischen Nationaltrainer Chris Coleman, einigen A-Nationalspielern sowie dem Generaldirektor des Walisischen Fußballverbands (FAW) Jonathan Ford und FAW-Präsidenten Trefor Lloyd Hughes arrangiert. l Ceri Stennett UEFA • direct | 06.14 | 25 Geburtstage, Termine, Mitteilungen Termine im Juli Termine im August Geburtstage im Juli Sitzungen Sitzungen Antonie Marinus Verhagen (Niederlande, 1.7.) 3.7.2014 in Nyon Auslosung der Vor- und Hauptrunde des UEFA-Futsal-Pokals 2014/15 8.8.2014 in Nyon Auslosung der Playoffs der UEFA Champions League und der UEFA Europa League Marinus Koopman (Niederlande, 2.7.) 18.7.2014 in Nyon Auslosung der 3. Qualifikationsrunde der UEFA Champions League und der UEFA Europa League 22.8.2014 in Nyon Auslosung der Sechzehntel- und Achtelfinalbegegnungen der UEFA Women’s Champions League Emre Alkin (Türkei, 2.7.) Wettbewerbe 28.8.2014 in Monaco Auslosung der Gruppenspiele der UEFA Champions League 1./2.7.2014 UEFA Champions League: 1. Qualifikationsrunde (Hinspiele) 3.7.2014 UEFA Europa League: 1. Qualifikationsrunde (Hinspiele) 8./9.7.2014 UEFA Champions League: 1. Qualifikationsrunde (Rückspiele) 10.7.2014 UEFA Europa League: 1. Qualifikationsrunde (Rückspiele) 15.-27.7.2014 in Norwegen Endrunde der U19-FrauenEuropameisterschaft 15./16.7.2014 UEFA Champions League: 2. Qualifikationsrunde (Hinspiele) 17.7.2014 UEFA Europa League: 2. Qualifikationsrunde (Hinspiele) 19.-31.7.2014 in Ungarn Endrunde der U19-Europameisterschaft 22./23.7.2014 UEFA Champions League: 2. Qualifikationsrunde (Rückspiele) 24.7.2014 UEFA Europa League: 2. Qualifikationsrunde (Rückspiele) 29./30.7.2014 UEFA Champions League: 3. Qualifikationsrunde (Hinspiele) 31.7.2014 UEFA Europa League: 3. Qualifikationsrunde (Hinspiele) 26 | UEFA • direct | 06.14 29.8.2014 in Monaco Auslosung der Gruppenspiele der UEFA Europa League Frédéric Thiriez (Frankreich, 1.7.) Frank De Bleeckere (Belgien, 1.7.) Pjetur Sigurdsson (Island, 2.7.) 50 Jahre Rusmir Mrković (Bosnien-Herzegowina, 2.7.) Peadar Ryan (Republik Irland, 3.7.) Bertrand Layec (Frankreich, 3.7.) Carolina De Boeck (Belgien, 3.7.) Antonio Matarrese (Italien, 4.7.) Neale Barry (England, 4.7.) Walentin Iwanow (Russland, 4.7.) Roland Ospelt (Liechtenstein, 4.7.) Massimo Cumbo (Italien, 4.7.) Patrick Nelson (Nordirland, 5.7.) Competitions 5./6.8.2014 UEFA Champions League: 3. Qualifikationsrunde (Rückspiele) 5.-24.8.2014 in Kanada Endrunde der U20-FrauenWeltmeisterschaft 7.8.2014 UEFA Europa League: 3. Qualifikationsrunde (Rückspiele) 9.-14.8.2014 UEFA Women’s Champions League 2014/15: Qualifikationsrunde 12.8.2014 in Cardiff UEFA-Superpokal Natalia Awdontschenko (Russland, 5.7.) Tiago Craveiro (Portugal, 5.7.) Hans Schelling (Niederlande, 7.7.) Jacobo Betrán Pedréira (Spanien, 8.7.) Martin Maleck (Schweiz, 8.7.) Holger Blask (Deutschland, 8.7.) 40 Jahre Anna Bordiugowa (Ukraine, 8.7.) Paul Allaerts (Belgien, 9.7.) 50 Jahre Murad Mammadow (Aserbaidschan, 10.7.) Thomas Christensen (Norwegen, 10.7.) 50 Jahre Markus Kopecky (Österreich, 10.7.) Nina Hedlund (Norwegen, 11.7.) 60 Jahre Ilija Stoilov (EJR Mazedonien, 11.7.) 60 Jahre Edo Trivković (Kroatien, 11.7.) 50 Jahre 14.-27.8.2014 in Nankin Fußballturnier der Olympischen Jugendspiele Günter Benkö (Österreich, 12.7.) Carlo Tavecchio (Italien, 13.7.) Maria Teresa Costa (Portugal, 13.7.) 19./20.8.2014 UEFA Champions League: Playoffs (Hinspiele) Alex Horne (England, 13.7.) Elke Günthner (Deutschland, 14.7.) 50 Jahre 21.8.2014 UEFA Europa League: Playoffs (Hinspiele) Robert Sedlacek (Österreich, 15.7.) 26./27.8.2014 UEFA Champions League: Playoffs (Rückspiele) Johannes Malka (Deutschland, 16.7.) 26.-31.8.2014 UEFA-Futsal-Pokal: Vorrunde Jiří Ulrich (Tschechische Republik, 16.7.) 28.8.2014 UEFA Europa League: Playoffs (Rückspiele) Ben Veenbrink (Niederlande, 15.7.) Ernst Nigg (Liechtenstein, 16.7.) Lars Lagerbäck (Schweden, 16.7.) Michail Anagnostou (Griechenland, 16.7.) Giuseppe Mifsud-Bonnici (Malta, 17.7.) Antonia Kokotou (Griechenland, 17.7.) Vicente Muñoz Castello (Spanien, 19.7.) Marie Barsacq (Frankreich, 3.8.) Luis Manuel Rubiales Béjar (Spanien, 23.8.) Kari Iuell (Norwegen, 19.7.) Zdravko Jokić (Serbien, 4.8.) Enrique González Ruano (Spanien, 24.8.) Alfredo Trentalange (Italien, 19.7.) Sergei Sidorowski (Russland, 4.8.) David Delferiere (Belgien, 24.8.) Tormod Larsen (Norwegen, 20.7.) 60 Jahre David Gill (England, 5.8.) Nicolae Grigorescu (Rumänien, 24.8.) Wladimir Radionow (Russland, 21.7.) Yves Wehrli (Frankreich, 5.8.) Pawel Kolew (Bulgarien, 24.8.) Michel Wuilleret (Schweiz, 22.7.) Aleh Tschikun (Belarus, 5.8.) Bert Andersson (Schweden, 25.8.) 60 Jahre Nico Romeijn (Niederlande, 22.7.) Piet Hubers (Niederlande, 6.8.) Giancarlo Abete (Italien, 26.8.) Balázs Makray (Ungarn, 22.7.) Pierino L. G. Lardi (Schweiz, 7.8.) Regina Konink-Belksma (Niederlande, Bontscho Todorow (Bulgarien, 23.7.) Marcel Vanelshocht (Belgien, 8.8.) 70 Jahre Plarent Kotherja (Albanien, 8.8.) 26.8.) Karen Nalbandjan (Armenien, 27.8.) Pavel Malovič (Slowakei, 23.7.) Olivier Henry (Belgien, 8.8.) Marcelino Santiago Maté Martinez Nico de Pauw (Belgien, 8.8.) Clémence Ross (Niederlande, 27.8.) (Spanien, 23.7.) 50 Jahre Odd Flattum (Norwegen, 9.8.) Karl Hopfner (Deutschland, 28.8.) Gijs de Jong (Niederlande, 24.7.) Roy Hodgson (England, 9.8.) Joseph McGlue (Republik Irland, 28.8.) Mario Gallavotti (Italien, 25.7.) Nick Nicolaou (Zypern, 9.8.) Denni Strich (Deutschland, 29.8.) Ferenc Ragadics (Ungarn, 25.7.) Dr. Urs Vogel (Schweiz, 11.8.) Scilla Gennaro (Italien, 29.8.) 40 Jahre Nenad Radivojević (Serbien, 25.7.) Domenico Messina (Italien, 12.8.) Leo Windtner (Österreich, 30.8.) Jacob Erel (Israel, 26.7.) Eva Ödlund (Schweden, 12.8.) 50 Jahre Charles John Grundie (Nordirland, 30.8.) Alfred Ludwig (Österreich, 26.7.) Emil Kostadinow (Bulgarien, 12.8.) Marian Ruzbarsky (Slowakei, 30.8.) David I. Bowen (Nordirland, 26.7.) Roger Vanden Stock (Belgien, 13.8.) Christer Fällström (Schweden, 31.8.) Jeff Davis (England, 27.7.) Joseph Mifsud (Malta, 13.8.) Cristel Brorsson (Schweden, 31.8.) Björn Ahlberg (Schweden, 28.7.) Cornel Cristian Bivolaru (Rumänien, 13.8.) Stefano Podeschi (San Marino, 31.8.) Stefan Tivold (Slowenien, 28.7.) Patrick Willemarck (Belgien, 13.8.) Pedro Dias (Portugal, 31.8.) Karl Espen Eriksen (Norwegen, 28.7.) George Pandelea-Dobrovicescu Christoph Kollmeier (Deutschland, 31.8.) Peter Stadelmann (Schweiz, 29.7.) (Rumänien, 14.8.) João Leal (Portugal, 30.7.) Jevgeņijs Miļevskis (Lettland, 15.8.) Des Casey (Republik Irland, 31.7.) Kjell Alseth (Norwegen, 15.8.) Tugomir Frajman (Slowenien, 31.7.) Jacques Lagnier (Frankreich, 16.8.) Jozef De Ryck (Belgien, 31.7.) 60 Jahre Victor Beceiro (Spanien, 16.8.) Joël Wolff (Luxemburg, 31.7.) Sergei Priadkin (Russland, 17.8.) Duncan Fraser (Schottland, 31.7.) 50 Jahre Bente Ovedie Skogvang (Norwegen, 17.8.) Cenk Cem (Türkei, 31.7.) Dennis Beiso (Gibraltar, 17.8.) Dane Jošt (Slowenien, 18.8.) Borja Santana (Spanien, 18.8.) Vitalijs Liholajs (Lettland, 19.8.) Geburtstage im August Mordechai Spiegler (Israel, 19.8.) Patricia Gregory (England, 19.8.) Hans Reijgwart (Niederlande, 19.8.) František Laurinec (Slowakei, 19.8.) Sheila Begbie (Schottland, 1.8.) Graham Hover (England, 19.8.) Alf Hansen (Norwegen, 1.8.) Per Ravn Omdal (Norwegen, 20.8.) Kimmo J. Lipponen (Finnland, 1.8.) Carmel Bartolo (Malta, 21.8.) Vibeke Karlsen (Norwegen, 1.8.) Hasan Ceylan (Türkei, 22.8.) Luciano Luci (Italien, 2.8.) Kazimierz Oleszek (Polen, 22.8.) Johan van Kouterik (Niederlande, 2.8.) Geoffrey Thompson (England, 23.8.) Mehmet Süheyl Önen (Türkei, 2.8.) Ioannis Economides (Griechenland, 23.8.) Andreas Schluchter (Schweiz, 3.8.) Demetrio Albertini (Italien, 23.8.) NACHRUF Jean-Luc Dehaene, früherer belgischer Premierminister und ehemaliges Mitglied des Europaparlaments, ist am 15. Mai im Alter von 73 Jahren gestorben. Dehaene spielte eine zentrale Rolle bei der Einführung des finanziellen Fairplays und wurde im September 2009 der erste Vorsitzende des damals neu geschaffenen Finanzkontrollausschusses für Klubs. Im Juni 2012 wurde er Chefermittler der Finanzkontrollkammer für Klubs der UEFA, die eingesetzt wurde, um die Anwendung des UEFA-Klublizenzierungsverfahrens zu überwachen. UEFA • direct | 06.14 | 27
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