Ausgabe März 2012 >

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Ausgabe März 2012 >
Da s Schweizer Schneesportmaga zin
Doppelzimmer:
Armin Niederer und Alex Fiva
März 2012
CHF 8.–
Audi Snowboard Series:
Snowboardstar werden
www.snowactive.ch
Editorial
s
t al
JetzatisGr oad im
.
nl
Dowp-Store
Ap
83
Der Skisport lebt –
und wie!
Tage, 3000 Kilometer, 1404 Liftfahrten, 460 000 Höhenmeter. Das sind die Parameter des Berners Fritz
Rüfenacht. Alter 76 Jahre. Das sind jährliche Durchschnittszahlen des passionierten Skifahrers, den ich vor kurzem
in Zermatt an der Bar im Hotel «Europe» getroffen habe. In Zermatt schiessen die Höhenmeter natürlich besonders schnell in
die Höhe. Fritz Rüfenacht ist aber kein «Zahlen- und Rekord­
jäger». Er plant auch keinen Eintrag ins Guiness Buch der Rekorde. Er ist ein begeisterter Skifahrer – seit Jahrzehnten. Ganz
einfach.
Er zählt zarte 16 Jahre, qualifizierte sich für die ersten Olympischen Jugendwinterspiele in Innsbruck/Seefeld/Kühtai: Der
Romand Kilian Peier. Er gilt als Nachwuchshoffnung im Skisprung. Über seinen neunten Platz im österreichischen Seefeld
zeigte er sich aber enttäuscht. Er liess aber immerhin noch
14 internationale Athleten hinter sich. Ein Resultat in den Top Ten,
und das an Olympischen Winterspielen – das ist ein Erfolg. Und
der Auftritt von Peier gibt Hoffnung, dass Skispringen bei uns
auch nach Küttel und Ammann noch ein Thema bleibt (siehe auch
Seite 22).
Die Geschichte hat aber auch eine betrübliche Kehrseite. Es
fehlt an allen Ecken und Enden an kleinen und mittleren Skisprunganlagen. Unter anderem verweigerte im November letzten
Jahres das Schweizer Sportparlament einen Beitrag von 2 Millionen Franken für die ganzjährig nutzbare Sprungschanze in Kandersteg. Alt Bundesrat Adolf Ogi appellierte anlässlich der Tagung an die Vernunft der Schweizer Sportparlamentarier und
wies unter anderem darauf hin, dass ein Scheitern der Vorlage
einem Todesstoss für die Nordische Kombination und den Skisprung gleichkommen könnte. Vor allem die Sommersportverbände richteten sich gegen dieses Vorhaben. An Solidarität in der
Schweiz mangelt es selbst schon beim Sport. Betrüblich!
Länge: 1,78, Sidecut 127/80/109, Radius: durchschnittlich
16 Meter. Das sind die Parameter eines Rocker-Skis. Gerockte
Bretter sorgen für genügend Auftrieb im Tiefschnee; sie lassen
sich einfacher und besser steuern. Das Ganze ohne grossen
Kraft­aufwand. Noch vor zwei Jahren zeigte sich der Grossteil der
Skiindustrie eher kritisch gegenüber dieser Innovation, die vom
Snowboardsport adaptiert worden ist. An der Internationalen
Sportmesse (ISPO) in München war der Rocker-Ski ein grosses
Thema (Seite 30).
Ob Fritz Rüfenacht, Kilian Peier oder der unpersönliche Rocker-Ski: Der Skisport hat nichts an seiner Attraktivität eingebüsst. Viel Schnee und grosse Kälte sind trotz gegenteiliger Beteuerungen, immer wieder, auch heute noch ein Thema.
Spätestens Anfang Februar wurde uns das eindrücklich manifestiert.
Joseph Weibel
Chefredaktor Snowactive
[email protected]
Anzeige
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S n owact i v e märz 2 0 1 2
1
Snowactive
märz 2012
D a s S k i c r o ss
W e lt c u p - F i n a l e i n
Grindelwald:
Spektakuläre Positionskämpfe mit
Schweizer Athleten wie den Brüdern
­Patrick und Philip Gasser, die sich hohe
Ziele gesetzt haben, sind am Wochen­
ende vom 8. bis 11. März live zu erleben
38
Rubriken
I n h a lt
Augenblick4
Trendy27
SRF36
Hands-up50
Magazin 62
Schlusspunkt64
6Doppelzimmer:
Armin Niederer und Alex Fiva
10Audi Snowboard Series:
Wo die Young Guns zu Snowboardstars werden
12Langlauf Swiss Cup:
Gianluca Cologna und Rahel Imoberdorf gewinnen Mini Tour
14 Dario Cologna Fun Parcours:
Krönender Abschluss im Engadin
s
t al
JetzatisGr oad im
.
nl
Dowp-Store
Ap
18Coaching Inside:
Kombi-Race
22 Youth Olympic Games (YOG) 2012:
Kilian Peier – der Nachfolger von Simon Ammann?
30 So leicht – so rockig:
Alpine Skineuheiten an der ISPO in München
38Mit feiner Klinge:
Das Skicross Weltcup-Finale in Grindelwald
44Ruhpolding 2012 – gigantisch und speziell:
Eine Vorschau auf die Biathlon-WM
52Ariane Ehrat:
Vom Munot auf den «Top of the World»
63 Der Mann dahinter:
Bruno Inniger
Da s schweizer schneesportmaga zin
Doppelzimmer:
Armin Niederer und Alex Fiva
März 2012
CHF 8.–
Audi Snowboard Series:
Snowboardstar werden
www.snowactive.ch
Titelbild:
Patrick und Philip Gasser
vor dem grossen Ski­
cross-Showdown in
­Grindelwald: «Wir sind
schon jetzt extrem
­motiviert!»
Foto: Erik Vogelsang
S n owacti ve märz 2 0 1 2
3
a u g e n bli c k
185 000 Quadratmeter misst die Bruttofläche von 17 Hallen im Münchner Messezentrum auf dem ehemaligen Flughafen
Riem. An der Internationalen Sportmesse
(ISPO) sind diese Hallen belegt von über
2300 Ausstellern aus 51 Ländern.
Die ISPO in München gehört weltweit zu
den bedeutendsten Sportmessen für den
Fachhandel. Hier werden jeweils Anfang
Februar die Produktinnovationen für den
nächsten Winter vorgestellt.
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Sn owactive mä r z 2012
a u g e n bli c k
S n owact i v e märz 2 0 1 2
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| Doppelzimmer
Können viel voneinander
­profitieren: Armin Niederer
(links) und Alex Fiva.
6
Doppelzimmer |
Im Höhenflug
Alex Fiva, aktuell der Erfolgreichere, und Armin Niederer, der
Jüngere aber Erfahrenere im Skicross, spornen sich gegenseitig
zu Höchstleistungen an. Die beiden Zimmergenossen verfolgen
auch das gleiche sportliche Hauptziel: die Qualifikation für die
Olympischen Spiele 2014.
> Text: Anita Fuchs
> Fotos: Flurin Bergamin
K
napp nach Saisonhälfte führt Alex
Fiva im Duell gegen Armin Niederer
mit 4:2. Gemeint ist die Anzahl
Weltcup-Podestplätze, welche die beiden
Bündner in ihrer bisherigen SkicrossKarriere herausfuhren. Sein Rückstand
bringt Armin Niederer indes nicht aus der
Ruhe; das würde auch nicht seinem Naturell entsprechen. «Im Training und in den
Qualifikationsläufen mag ich zumeist mit
Alex mithalten», sagt er. «Dadurch habe
ich die Gewissheit, ebenfalls wieder aufs
Podium fahren zu können.»
Armin Niederers bislang letzter Podestplatz liegt ziemlich genau ein Jahr zurück,
am 29. Januar 2011 – am Tag also, an dem
Alex Fiva seinen 25. Geburtstag feierte.
S n owact i v e märz 2 0 1 2
Zum Anstossen war dem Geburtstagskind
allerdings nicht wirklich zumute: Alex Fiva
musste sich in Grasgehren mit dem 33.
Rang bescheiden. Auch zwölf Monate später stand er an seinem Wiegenfest rennmässig im Einsatz: an den X-Games in
Aspen. Bei seinem ersten Auftritt an der
prestigeträchtigen Wintersportveranstaltung erreichte er im kleinen Final den
vierten Platz. Für Armin Niederer, in der
Qualifikation der Zweitschnellste (!), bedeuteten die Viertelfinals Endstation.
Zu 80 respektive 100 Prozent berufstätig. Nun aber zurück zum Weltcup-Duell
der beiden Stöckli-Piloten. Vor der laufenden Saison führte Armin Niederer noch mit
2:1. Mit dem dritten Rang in Innichen/San
Candido glich Alex Fiva kurz vor Weihnachten aber aus und übernahm im ersten
Rennen des neuen Jahres die Führung: In
St. Johann, seinem bevorzugten Wettkampfort, realisierte der schweizerischamerikanische Doppelbürger den ersten
Triumph auf der höchsten Stufe – und
doppelte acht Tage später in Les Contamines nach. «Was Alex leistete, ist schlicht
sensationell», freut sich Armin Niederer
mit dem neuen Weltcup-Leader.
Die beiden Nationalmannschaftsangehörigen verbindet nicht nur die Leidenschaft zum telegenen Skicross. Sie verstehen sich auch prächtig und sind beste
Freunde. «Eigentlich», sagt der gross ge7
| Doppelzimmer
Alex Fiva:
«Eigentlich unterscheidet
uns nur der Beruf.»
Armin Niederer:
«Was Alex leistete, ist schlicht
­sensationell.»
Ste ckbrie f
Alex Fiva
Geburtstag: 29.01.1986
Grösse: 188 cm
Webseite: www.alexfiva.ch
Liebster Wettkampf: St. Johann
Liebstes Essen: In-N-Out-Burger
Hobbies: American Football, Gleitschirmfliegen, Biken (Downhill)
Alex über Armin
An Armin bewundere ich die Offenheit
und wie gut er auf Leute zugeht.
Armin nervt mich, wenn er mich nach­
mittags nicht schlafen lässt.
Armin hat immer die von seiner Gross­
mutter gestrickten Wollsocken dabei.
Ich schätze es, wenn Armin sagt, was ihm
nicht passt.
Für die Zukunft wünsche ich Armin erfolgreiche Weltcup-Rennen, die Qualifikation
für die Olympischen Spiele 2014 in Sotschi
und den dortigen Gewinn einer Medaille.
Armin Niederer
Geburtstag: 28.02.1987
Grösse: 172 cm
Webseite: www.arminniederer.ch
Liebster Wettkampf: Davos
Liebstes Essen: Lasagne
Hobbies: Biken, Unihockey
Armin über Alex
An Alex bewundere ich die Ruhe in einem
Lauf, wenn er in Führung ist.
Alex nervt mich, wenn er auf dem Rücken
schläft, weil er dann immer schnarcht . . .
Alex hat immer gute Filme zum Relaxen
dabei.
Ich schätze es, wenn Alex im Ausland
­Dinge für uns managt, denn er spricht
besser Englisch als ich.
Für die Zukunft wünsche ich Alex, dass
er einen Kopfsponsor findet und den
eingeschlagenen Weg zu den Olympischen
Spielen in Sotschi wie geplant verfolgen
kann.
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wachsene Alex Fiva, «unterscheidet uns
nur der Beruf». Er verdient seinen Lebensunterhalt in einem 80-Prozent-Pensum
als Informatiker, Armin Niederer ist vollzeitlich als Schreiner angestellt. Sowohl
der Computerfreak als auch der handwerklich begabte Prättigauer wissen einen
flexiblen und verständnisvollen Arbeitgeber hinter sich. «Wenn ich das Soll nicht
erfülle, wird die Differenz als unbezahlt
abgebucht», erklärt Armin Niederer.
Krafttraining in früherem Stall. In der
Vorbereitungsphase, in Trainingskursen,
an Rennorten und wie im letzten Sommer
während der Sportler-Rekrutenschule,
teilen die beiden früheren Alpinfahrer
stets ein Zimmer. Sie haben es sich sogar
schon überlegt, eine Wohngemeinschaft
zu bilden. Letztlich kamen sie zum Schluss,
dass dies keinen Sinn macht – «weil unnötig viel Zeit für den Arbeitsweg verloren
geht», wie Alex Fiva erklärt. So bleibt –
zumindest vorübergehend – sein Wohnort
Parpan und seine Arbeitsstätte Chur; bei
Armin Niederer sind es Klosters und Serneus.
«Wir wollen oft das Gleiche», nennt Armin Niederer eine der Gemeinsamkeiten.
Dies betrifft jeweils auch das Doppelzimmer. «Wer den Raum zuerst betritt, schaut,
wo es mehr Platz hat und entscheidet sich
dann für dieses Bett», so der bald 25-jährige mit einem Schmunzeln. Die Sportund Freizeitklamotten räumen sie nur in
den Schrank, wenn sie sich mindestens
vier Tage an einem Ort aufhalten. «Sonst
hat jeder seine eigene Auslegeordnung,
und die Skisachen liegen teilweise verstreut herum», verrät Alex Fiva.
Sofern es der Zeitplan zulässt, verbringen die beiden Freestyler ihre Freizeit
­sporadisch gemeinsam. Im Sommer beispielsweise mit Biken (bevorzugt Freeriden), im Winter mit Badminton und
Squash. Oder sie stählen in einem zum
Kraftraum umfunktionierten Stall der
Grosseltern von Armin Niederer ihre Muskeln. Überhaupt spannen die beiden zusammen: In Trainingsläufen montieren sie
oft eine Helmkamera und schauen sich die
Bilder dann gemeinsam an. «So können
wir viel voneinander profitieren», erklärt
Armin Niederer.
«Saison als Weltnummer 1 überstehen.» Nach seinen glanzvollen Auftritten
im Weltcup darf sich Alex Fiva, der zusätzlich im Kader der Calanda Broncos (mehrfacher Schweizer American-Footballmeister) figuriert, berechtigte Hoffnungen
auf die Qualifikation für die Olympischen
Spiele 2014 in Sotschi – ja selbst auf einen
Medaillengewinn – machen. So richtig mit
dem sportlichen Höhepunkt des übernächsten Winters mag er sich indes noch
nicht auseinandersetzen: «Erst einmal
hoffe ich, diese Saison verletzungsfrei und
als Weltnummer 1 zu überstehen. Was
danach passiert, werden wir sehen.»
Auch Armin Niederer möchte nicht allzu weit vorausschauen. Der zweite Rang
im Schlussrennen der Saison 2008/09 liess
ihn ernsthaft mit einem Start im OlympiaWettkampf von Vancouver liebäugeln.
Letztlich musste er zu Hause vor dem
Fernseher mit ansehen, wie der seither
fast pausenlos verletzte Mike Schmid zur
Goldmedaille fuhr und dem Skicross in der
Schweiz zu einem beachtlichen Ansehen
verhalf.<
180° um... |
> Text: Christian Manzoni
> Foto: Swiss-Ski
Patrick Amrhein
Physiotherapeut Biathlon
M
Meine Aufgaben bei Swiss-Ski
bestehen darin, als Physiotherapeut für die optimale Regeneration zu sorgen sowie mit präventiven Gedanken zu gewährleisten, dass es nicht zu
körperlichen Leiden kommt, die sich hätten vermeiden lassen. Aber es gehören
natürlich auch diverse Nebenjobs dazu,
abseits meines Fachgebiets. Dies alles
macht einen Tagesablauf sehr abwechslungsreich.
ner Berufslaufbahn in einem sehr speziellen und einmaligen Berufsumfeld zu
arbeiten.
Ich arbeite bei Swiss-Ski, weil es für mich
eine Chance ist, einen sehr spezifischen
Bereich der Physiotherapie kennen zu lernen.
Darauf könnte ich gut verzichten: Auf die
schlechte Küche in gewissen Hotels und
auf Busfahrten über fünf Stunden.
Schneesport bedeutet für mich vor allem
draussen in der Natur zu sein. Der Biathlet
oder Langläufer bin ich eigentlich gar
nicht. Das alpine Skifahren ist schon eher
meine Disziplin. Dort hole ich mir die Energie für meinen Alltag.
Meine ganz persönlichen Ziele als
Physiotherapeut sind zum einen, wertvolle Erfahrungen im Weltcup-Team der
Schweizer zu sammeln und so ein weiteres Mosaik meiner Berufserfahrung hinzuzufügen. Zum anderen, einmal in meiS n owact i v e märz 2 0 1 2
Die grösste Herausforderung als Physiotherapeut im Team der Schweizer Biath­
leten besteht darin, dass ich eine Vertrauensposition innehabe. Ich stehe oft
zwischen Trainern und Athleten. In dieser
Situation die richtige Kommunikation zu
finden, ist nicht immer einfach.
Diesen Winter freue ich mich besonders
auf die Weltmeisterschaften in Ruhpolding
(GER). Ein solcher Event, in einem Land, in
welchem dieser Sport extrem populär ist,
wird etwas ganz Grosses. Es ist ein gigantisches Gefühl, mittendrin zu sein und im
Rücken eine gefüllte Tribüne mit begeisterten Fans zu haben. Das schönste wäre
natürlich, wenn einer unserer Athleten das
Podium erreicht. Zum einen würde dies
dem Sport in unserem Land guttun und
zum anderen wäre es für mich, als Teil des
Betreuerteams, indirekt auch ein kleiner
Erfolg.
Meine grosse Stärke ist die Ruhe im hektischen Rennbetrieb zu bewahren. Dies ist
meiner Meinung nach auch sehr wichtig,
weil ich unmittelbar vor dem Start der
Letzte bin, mit dem die Sportler Kontakt
haben. Da ist alles um den Athleten schon
hektisch genug.
Am meisten Freude bereitet mir, viele Orte
auf der Welt zu besuchen, welche ich sonst
nicht auf einer privaten Reise einplanen
würde. Und wenn mir der Athlet das Gefühl
vermittelt, dass er von meinen Interventionen profitieren kann und sich in meiner
Behandlung gut aufgehoben fühlt.
<
St e c kb ri e f
Geburtsdatum: 31.01.1982
Erlernter Beruf: Physiotherapeut
Zivilstand: ledig
Wohnort: Luzern
Hobbies: Skifahren, Snowboarden,
Trekking, Mountainbike
Karriere bei Swiss-Ski: 2008–2010
Physiotherapeut C-Kader Biathlon,
2010–2012 Physiotherapeut WC-Team
Biathlon
9
| Snowboard
D
ie nationale Snowboardtour hat sich
als Sprungbrett für Nachwuchsath­
leten etabliert und ist mittlerweile
auch international anerkannt.
Bereits im Herbst wurde die zweite Sai­
son der Audi Snowboard Series gestartet.
An der Freestyle SM in Zermatt und dem
Europacup in Saas Fee konnte man sich
vom hohen Level der aktuellen und nächs­
ten Schweizer Snowboardgeneration
überzeugen. Der späte Wintereinbruch
führte dann zu einigen Verschiebungen im
Wettkampfkalender, sodass erst im Janu­
ar mit der Tour weitergefahren werden
konnte. Seither konnten sich rund 450 ver­
schiedene Fahrer in den drei Disziplinen
Freestyle, Snowboardcross und Alpin
messen. Die Schweizer Snowboardtour
wird ihrem Anspruch, ein Sprungbrett für
junge Fahrerinnen und Fahrer auf dem
Weg zum Snowboardstar zu sein, auch in
dieser Saison vollumfänglich gerecht. So
wurden beispielsweise die Gewinner von
Davos (Halfpipe) und Grindelwald (Slope­
style) direkt für die Halbfinals an den
Nescafé Champs in Leysin vom 1. bis zum
4. März eingeladen. Wer also an der Audi
Snowboard Series auf sich aufmerksam
macht, dem winkt eine erfolgreiche Snow­
boardkarriere.<
Wo die
Young Guns
zu Snowboardstars werden
An der Audi Snowboard Series
können junge Snowboarderinnen
und Snowboarder erste Wettkampf­
erfahrungen sammeln und sich
gegenseitig zu Höchstleistungen
­anspornen.
> Text: David Hürzeler
> Fotos: duckstance.com
10
Snowboard |
Die Audi Snowboard Series:
Ein Sprungbrett für Snow­
boarder in den Disziplinen
Freestyle, Alpin und
Snowboardcross.
s
Sn owacti ve märz 2 0 1 2
11
| Langlauf
Gianluca Cologna und Rahel
­Imoberdorf gewinnen Mini Tour
Analog der Tour de Ski im
Weltcup wurde auch die Mini
Tour des Swiss Cups in Adelboden mit einem Bergrennen
abgeschlossen. Wie auf der Alpe
Cermis hiess der Sieger auch
auf der Tschentenalp C
­ ologna.
Gianluca Cologna – der jüngere
Bruder von Dario – konnte
sich in der Kategorie Herren
vor dem Liechtensteiner Philipp
Hälg und dem Lokalmatador
Mathias Inniger durchsetzen.
> Text und Fotos: Christian Stahl
Wie an der Tour de Ski:
Der steile Schlussaufstieg auf die Tschentenalp forderte den Athleten alles ab.
Gianluca Cologna gewinnt die Mini Tour
vor Philipp Hälg und Mathias Inniger.
A
delboden war nach Campra die
zweite Station des diesjährigen
Swiss Cups. Am Freitag starteten
die Läufer zu einem Sprint in der klassischen Technik. Am Samstag standen die
Distanzrennen, ebenfalls in der klassischen Technik, auf dem Programm. Höhepunkt und Abschluss der Mini Tour war das
Bergrennen auf der Tschentenalp, bei dem
die Läufer einen 3,5 Kilometer langen Aufstieg zu bezwingen hatten.
Der Bündner Gianluca Cologna zeigte
konstant gute Leistungen, klassierte sich
in allen drei Wettkämpfen auf dem Podest
und konnte sich auf der Tschentenalp als
verdienter Sieger feiern lassen. «Der Sieg
an der Mini Tour zeigt mir, dass ich für die
Junioren-Weltmeisterschaften im Februar
auf Kurs bin. Auch wenn das Wetter nicht
12
mitspielte, die Wettkämpfe in Adelboden
haben mir sehr gut gefallen», sagt der
Sieger. Rang zwei ging an den Liechtensteiner Philipp Hälg, der das Distanzrennen am Freitag für sich entscheiden konnte. Der Adelbodner Mathias Inniger nutzte
den Heimvorteil und lief als Dritter ins Ziel.
Den 3,5 Kilometer langen Schlussaufstieg
meisterte Candide Pralong vom Skiclub
Val Ferret am schnellsten. Der Romand
distanzierte seine Konkurrenten um mehr
als 15 Sekunden.
Bei den Frauen setzte sich Rahel Im­
oberdorf vor Carmen Emmenegger und
Ladina Lechner in der Gesamtwertung
durch. Rahel Imoberdorf klassierte sich
am Freitag und Samstag jeweils auf dem
zweiten Rang, im Berglauf war die Athletin
vom SAS Bern aber nicht zu bezwingen.
In der Kategorie U20 waren Linard
Kindschi und Christa Jäger nicht zu schlagen. Linard Kindschi konnte alle drei Wettkämpfe für sich entscheiden und feierte
einen überlegenen Sieg. Christa Jäger
musste sich nur in der Tageswertung des
Bergrennens von Nathalie von Siebental
schlagen lassen, im Sprint und Distanzrennen stand sie zweimal zuoberst auf
dem Podest.
Rennleiter Toni Burn und sein Team
vom Skiclub Adelboden trotzten dem
schlechten Wetter und organisierten an
den drei Wettkampftagen faire und sehr
spannende Rennen. Das abschliessende
Bergrennen auf der Tschentenalp war sehr
hart und verlangte den Athleten alles ab.
«Ich musste brutal kämpfen, aber der
Wettkampf war ein tolles Erlebnis», sagte
Christa Jäger, Siegerin der U20-Kategorie, nach dem Zieleinlauf. <
S wiss C u p
Der Swiss Cup ist die nationale LanglaufSerie mit internationaler Beteiligung auf
höchster Stufe. Über gute Resultate im
Swiss Cup können sich die jungen Schweizer
Kaderathleten für internationale Wettkämpfe wie den Continentalcup oder den Weltcup
selektionieren. Da es sich um FIS-Rennen
handelt, werden diese auch international
ausgeschrieben.
Traditionellerweise bilden die Schweizermeisterschaften der Elite den Höhepunkt
des Swiss Cups. Dieses Jahr ist Campra vom
3.–5. Februar sowie vom 30. März bis 1. April
Gastgeber der nationalen Titelkämpfe. Freuen wir uns auf spannende Wettkämpfe auf
den schönen und selektiven Loipen im Tessin. Neben den langjährigen Stationen
Goms, Feutersoey und Langis stand mit
Adelboden auch ein neuer Veranstalter auf
dem Programm.
Weitere Informationen zum Swiss Cup:
www.swiss-ski.ch/leistungssport/
langlauf/swiss-cup
B r e it e n s p o r t |
Die letzte Austragung der Helvetia
Nordic Trophy ist alljährlich eine
gute Mischung zwischen Spiel,
Spass und Wettkampffieber.
Helvetia Nordic Games
Nationales Saisonfinale
auf dem Langis
Am 17. und 18. März 2012 trifft
sich der Schweizer Langlaufund Biathlonnachwuchs zum
­Finale auf dem Glaubenberg.
Über 500 Jugendliche und
200 Betreuer werden erwartet.
Zwei bestens harmonierende OK
haben sich für die Bewältigung
dieses Grossanlasses gebildet.
> Text: Roland Bösch
> Fotos: Helvetia
Sn owactive m ärz 2 0 1 2
S
eit Jahren findet am Wochenende
nach dem Engadin Skimarathon ein
nationales Treffen der Schweizer
Langlaufjugend statt: die Helvetia Nordic
Games. Diese bilden mit 500 Kindern und
200 Betreuern den Abschluss der nationalen Helvetia Nordic Trophy. Der Samstag
steht im Zeichen von Spiel und Spass auf
den schmalen Latten, am Sonntag ist das
Finalrennen der nationalen Helvetia Nordic Trophy angesagt.
Die Nordic Games werden mit dem nationalen Biathlon-Finale dieses Jahr zum
zweiten Mal aufgewertet. Während am
Samstag für die Langläufer das Rahmenprogramm läuft, treten über 200 Teil­
nehmende zum letzten Rennen der RWSKidz-Trophy an. Mit dieser sportlichen
Ergänzung wird das Langlaufeldorado
Langis-Glaubenberg für zwei Tage zu einer
wahren sportlichen Festhütte.
Beide Grossveranstaltungen am selben
Wochenende durchzuführen, ist mit viel
Aufwand verbunden. Aus diesem Grund
spannen drei Vereine zusammen. Der Nidwaldner Skiverband und der Verein Swiss
Jugend-Langlauflager treten als Veranstalter der Helvetia Nordic Games auf,
während dem sich der Skiclub SchwendiLangis um das RWS-Kidz-Trophy-Finale
kümmert. Für Gaby Bohnenblust als Präsidentin des Nidwaldner Skiverbandes und
OK-Präsidentin der Nordic Games eine
ideale Ausgangslage: «Wir haben zwei unabhängige OKs, die aber sehr eng miteinander zusammenarbeiten.» Glücklich
über diese Konstellation ist auch der Giswiler Heinz Wolf, langjähriger Förderer
des Biathlonsports im Kanton Obwalden
und Wettkampfleiter beim RWS-Kidz-Trophy-Final: «Ich bin stolz, dass wir in Obund Nidwalden gemeinsam so etwas auf
die Beine stelllen können. Der Nachwuchs
wird davon profitieren.»
Mehr Infos und Unterkunftsreservation: www.nordicgameslangis.ch
<
13
| Breitensport
Dario Cologna Fun parcours
Krönender Abschluss
im Engadin
Schulklassen an den Start! So lautet das Motto eines im letzten Jahr ins Leben
gerufenen Projekts des Engadin Skimarathons, ­welches beabsichtigt, vermehrt
junge Leute für einen Start am Engadin Skimarathon zu motivieren. Den einstieg in den
langlauf-sport erfolgte für die schulklasse aus dem emmental über den dario
cologna fun parcours.
14
Breitensport |
Die Schülerinnen und Schüler aus dem
Emmental habe das Ziel «Engadin
Skimarathon» vor Augen.
Der Dario Cologna Fun Parcours rüstet
alle Teilnehmer mit Fischer-Material
aus.
Welche Schulklasse erhält Besuch von
Dario Cologna? Am Swisscom Sprint zählt
jede Sekunde.
> Text: Nora Weibel
> Fotos: Swiss-Ski
Freizeitbeschäftigung für ein schulisches Projekt. «Der Ausdauersport findet
im Schulsport oft wenig Platz. Deshalb
freut es mich als begeisterten Triathleten
sehr, dass fast alle 9.-Klässler beim Projekt mitmachen. Das Vorhaben stellte uns
jedoch trotz Unterstützung von Swiss-Ski
und dem Engadin Skimarathon vor organisatorische und finanzielle Herausforderungen», erzählt Lukas Jutzi. «Zum Glück
haben uns die Eltern tatkräftig unterstützt
und uns in die Trainings chauffiert. Die
Reise ins Engadin werden wir mit einem
Car in Angriff nehmen», ergänzt er.
Die Schülerinnen und Schüler entdecken durch das Engagement ihres Lehrers
nicht nur eine neue Sportart, sondern
arbeiten während rund drei Monaten auf
ein Ziel hin. Dafür opfern die Teilnehmer
auch einen Teil ihrer Freizeit und versuchen selbständig, ihre Langlauftechnik zu
verbessern.
Erste Fortschritte konnte man nach ein
paar Übungen bereits erkennen und bei
einigen spektakulären Stürzen wurde
lauthals gelacht», erzählt die Projektleiterin des Dario Cologna Fun Parcours,
­Mariette Brunner, stolz. «Besonders bewundernswert war jedoch der Niveauunterschied vom ersten zum zweiten Training. Da konnten wir bereits Kurventechnik
üben, die Jugendlichen standen viel besser auf den Ski. Einige haben in der Zwischenzeit auch noch alleine geübt. Das hat
sich ausbezahlt.»
A
uf den Aufruf „Schulklassen an
den Start!“ wurde der Emmentaler
Lehrer und Ausdauersportler Lukas Jutzi bereits vor einem Jahr aufmerksam. Er setzte sich zum Ziel, eine Gruppe
von mindestens sieben Schülern für das
Projekt motivieren zu können. Lukas Jutzi
schätzte seine Schülerinnen und Schüler
eindeutig falsch ein. Sage und schreibe 30
Jugendliche – alle Langlauf-Einsteiger –
haben sich bereit erklärt, am 11. März
einen Halbmarathon von Maloja nach Pontresina zu absolvieren.
Snowact i v e m ärz 2 0 1 2
Einstieg durch Dario Cologna Fun Parcours. Ein Besuch beim Dario Cologna Fun
Parcours Anfang Januar bildete den Auftakt des Projekts der Emmentaler Schulklasse. Einen Nachmittag lang wurden die
Langlauf-Einsteiger von ausgebildeten
Lehrpersonen, die unter anderem von Loipen Schweiz bezahlt werden, spielerisch
in die neue Sportart eingeführt. «Die Schülerinnen und Schüler schnallten allesamt
zum ersten Mal die schmalen Latten an
und waren dabei topmotiviert. Kein Wunder, steht doch den Jugendlichen brandneues Material von Fischer zur Verfügung.
Vollgas am Swisscom Sprint. Seit Januar
ist nun der Dario Cologna Fun Parcours
dank den Sponsoren Swisscom, Helvetia
und Fischer in vollem Gang. Die Rückmeldungen der Teilnehmer sind sehr positiv.
«Schüler und Lehrer staunen oft darüber,
wie schnell man durch spielerische Übungen das Gleichgewicht auf den Langlaufski
verbessern kann», sagt Mariette Brunner.
Zum Abschluss jedes Anlasses nehmen
die Kids am Swisscom Sprint teil. Dieser
Parcours, bei welchem zehn Kinder der
Klasse im Einsatz sind und die Zeit gemessen wird, ist an jedem Standort einheitlich
aufgestellt. Die Schüler sind jeweils hochmotiviert, eine gute Zeit zu erreichen, denn
sie wissen, dass tolle Preise der Swisscom
für die besten fünf Schulklassen bereitstehen. Der Hauptpreis ist gar ein Besuch
von Langlaufstar und Namensstifter des
Fun Parcours, Dario Cologna. Die Rangliste dazu wird laufend auf www.dariocologna-fun-parcours.ch aktualisiert. <
15
| Breitensport
Die Mehrzahl der Kids musste von Kopf
bis Fuss komplett mit Ski- oder Snowboardmaterial ausgestattet werden.
Die Kids durften den erlebnisreichen Tag mit
Snowboard-Pionier Ueli Kestenholz erleben.
Ein unvergesslicher Tag im Schnee unter
schönsten Bedingungen.
Viele Kids erlebten im Rahmen der
Schneespasstage ihren ersten Kontakt
mit Schneesport.
Im Schnee statt in der Schule
Obschon die Skiferien üblicherweise im Februar stattfinden,
durften sich Schulklassen aus
Olten, Thun, St. Gallen, Bern,
­Basel und Fribourg bereits im
Januar über ausgezeichnete
­Pistenverhältnisse freuen.
Dank einer Zusammenarbeit
von Swiss-Ski, dem Verband
Seilbahnen Schweiz, der lokalen
Skiclubs und der Schulen dieser
Städte konnten 2400 Kinder an
einem Erlebnistag erste Erfahrungen mit dem Schneesport
machen.
> Text: Sophie Clivaz
> Fotos: Markurs Grunder/Swiss-Ski
16
D
as vor bald zehn Jahren unter der
Bezeichnung «Schneespasstage»
von Swiss-Ski eingeführte Projekt
hat dieses Jahr mit den drei neuen Städten
Bern, Basel und Fribourg an Bedeutung
zugelegt. Jede Stadt organisiert das Ganze
auf ihre Art, doch das Ziel ist für alle Partner gleich: Solchen Kindern die Freuden
des Wintersports näher bringen, die nicht
unbedingt einen direkten Zugang dazu haben.
Und um das Ziel zu erreichen, war die
logistische Herausforderung enorm: Rund
1800 der 2400 an den Wintersporttagen
teilnehmenden Kinder standen noch nie
auf Skis und waren daher nicht ausgerüstet. Es mussten Sportgeschäfte angefragt
werden, um Ski, Skischuhe, -stöcke,
Snowboards und Helme für jedes Kind
auszuleihen. Ausserdem sorgten ausgebildete Skilehrer für die Sicherheit, die
Schulung, das Vergnügen und die Betreuung der Kinder auf den Pisten.
Doch die Mühe wurde reich belohnt: Die
Kinder waren begeistert. Nach nur einem
Skitag konnten einige bereits gleiten,
bremsen, Kurven fahren und sogar springen. Andere mussten sich für den Erfolg
etwas mehr anstrengen, doch trotz einigen
Schrecksekunden und Stürzen war die
Freude zu spüren. «Wir lachen viel mit
meiner Klasse, wenn einer von uns Bocksprünge macht», freute sich Kimberli,
10 Jahre, die noch nie zuvor auf den Skiern
stand.
Dieses Jahr begleitete «Schneespasstag»-Botschafter Ueli Kestenholz die Kinder auf die Pisten. Die wertvollen Tipps und
Ratschläge des zweifachen SnowboardWeltmeisters und Olympiamedaillenträgers schätzten die Kids sehr. Auch den
Organisatoren bedeutet die Teilnahme des
Champions viel. «Der Einsatz von Ueli Kestenholz hilft uns, dem Projekt einen noch
grösseren Stellenwert zu geben. Ueli ist
ein hervorragender Botschafter, der
schnell einen guten Draht zu den Kindern
fand und den Tag für die Kinder noch unvergesslicher machte», erklärt Gary Furrer, Chef Breitensport bei Swiss-Ski. <
Sponsoring |
Schweizer Weltcup-klassiker 2012
ein Highlight jagt das andere
> Text: Caroline Kalberer
>F
otos: Chantal Rieder,
Giancarlo Cattaneo,
Caroline Kalberer
1
M
it Adelboden, Wengen und St.
Moritz standen im Januar gleich
drei top Ski-Weltcup-Events auf
dem Programm. Die Swiss-Ski Gäste amüsierten sich prächtig und genossen die
eindrückliche Atmosphäre in Adelboden,
feierten den Lauberhorn-Sieg von Beat
Feuz und liessen sich vom herrlichen
Bergpanorama in St. Moritz beeindrucken.
6
2
7
3
8
4
9
5
10
Snowact i ve märz 2 0 1 2
Für Swiss-Ski Direktor Andreas Chr. Wenger ist das Fazit eindeutig: «Die Schweizer
Weltcup-Veranstalter zeigten sich einmal
mehr von der besten Seite. Was diese Leute geleistet haben ist fantastisch. Dies gilt
auch für alle anderen Weltcup-Organisatoren in der Schweiz. Im Namen von SwissSki sagen wir herzlich DANKE!»
<
 Genossen den Audi-Abend im Hoh­
liebe-Stübli in Adelboden. Kathrin
Amacker (Swisscom) und Swiss-Ski
Präsident, Dr. Urs Lehmann.
2 Tolle Stimmung in Wengen: Annalisa
­Gerber (Swiss-Ski) mit Dr. Edwin Strasser
und Frau Marietta Strasser (v.l.n.r.).
3 Stand 42 Jahre im Dienste der Lauberhornrennen: Fredy Fuchs (r.), abtretender
­Vize-OK-Chef, wurde mit grossem
­Applaus verabschiedet.
4 Pascal Mühlheim und Nicole Laager
von Emmi genossen die Schweizer
Weltcup-Klassiker.
5 Strahlen um die Wette: Tom Rieder
(Swisscom) zusammen mit Swiss-Ski
Athletin Andrea Dettling.
6 Bilder sagen mehr als 1000 Worte!
Das Fahnenmeer in Adelboden ist jedes
Jahr ein Magnetpunkt!
7 Stand den Fans und Journalisten in
der Swisscom Lounge zur Verfügung:
Patrick Küng nach seiner tollen
Lauberhornabfahrt.
8 Kristina Schneider, Christina Meier,
­Natalie Kolb – alle Alpiq – mit JeanClaude Gerspacher und Daniel Brunner,
Helvetia (v.l.n.r.).
9 Engadin St. Moritz und Swiss-Ski
­gehen erneut gemeinsame Wege: Hugo
Wetzel, A
­ nnalisa Gerber, Ariane Ehrat
und Stefan Brütsch (v.l.n.r.) unterzeichneten den neuen Partnervertrag fürs House
of Switzerland 2013 in Schladming.
 Traumwetter in St. Moritz! Andri
Schmellentin, OK St. Moritz (r.) und
Lorenz Liechti Torre, Swiss-Ski.
17
| Coaching Inside
> Text und Foto: Peter Läuppi
Das Kombi-Race
Unsere zukünftigen Skiasse müssen fähig sein, mit verschiedenen
Skimaterialien unterschiedliche Radien zu fahren und in verschie­
denen Situationen Geländeschwierigkeiten meistern zu können.
Dies im Sinne der gezielten Variation und des Erlernens der Racing
Basics. Das Kombi-Race soll einer sinnvollen Variation des Trainings
und der kompletten skitechnischen Ausbildung dienen.
W
as ist ein Kombi-Race? Das
Kombi-Race ist ein international anerkannter Wettbewerb,
welcher sich aus einer Mischung von Slalom- und Riesenslalom-Abschnitten zusammensetzt. Durch das Vermischen der
einzelnen Abschnitte mit verschiedenen
Torkombinationen in einem fliessenden,
rhythmischen und wechselnden Schema,
werden die skitechnischen und taktischen
Fähigkeiten der Skifahrer erworben. Das
Kombi-Race wird idealerweise mit Slalomski gefahren.
Bei den Riesenslalomtoren soll ein
Richtwert von ca. 20 Metern Distanz nicht
überschritten werden.
Die Strecke sollte die Reaktions- sowie
Anpassungsfähigkeit der Rennfahrer fordern, damit sie sich dem immer wechselnden Rhythmus und den Radien anpassen
und sich zwischen den verschiedenen ausgesteckten Abschnitten mühelos bewegen
können.
Für wen ist das Kombi-Race? Das KombiRace soll bis ins Juniorenalter für Trainingszwecke und Rennen benutzt werden.
Vor allem im Kindesalter ist es wichtig, die
Bewegungen vielseitig und variiert zu trainieren. Damit zwingen einen das Gelände,
das Material und die Kurssetzung, die Bewegungen automatisch richtig zu machen,
ohne viele Korrekturen und lange Theorien
für bewegungssüchtige Kinder.
Wie wird ein Kombi-Race gestaltet? Die
gesamte Breite der Strecke und die natürliche Geländebeschaffenheit sind bestmöglich auszunutzen.
Ein Sprung und angepasste Geländeschwierigkeiten (Wellen, abfallendes Gelände) können und sollen bei idealen Voraussetzungen einbezogen werden. Es wird
empfohlen, in einem Rennen mindestens
30 Richtungswechsel zu setzen. Es sind
mindestens vier- bis sechs Mal verschiedene Abschnitte vorzusehen. Die Distanz
zwischen den Slalomtoren sollte nicht
mehr als 10 Meter betragen (Reglement:
max. 12 Meter).
18
Für die Riesenslalom-Teile werden
normale Tore mit Torflaggen verwendet.
Bei den Slalomabschnitten verwendet
man Einzelstangen, Stubbies oder Riesenslalom-Tore. Die einzelnen Abschnitte sollen klar erkennbar sein. Die Übergänge
von einer Disziplin zur anderen sollen
fliessend, klar ersichtlich, aber auch reglementskonform (max. 20 Meter) sein. <
SL
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Au s b i l d u n g |
J+S-Kids-Leiter
aufgepasst!
Schnee
Kids im f
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Skilangla
in
lp
a
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k
S
ard
Snowbo
> Text: Pia Alchenberger
N
och gibt es zwei Möglichkeiten, sich
diesen Winter als J+S-Kids-Leiter
im Schneesport weiterzubilden.
Beide Kurse finden vom 31. März bis
1. April 2012 statt.
In Andermatt handelt es sich um ein
J+S-Kids-Modul Fortbildung Schnee­
sport entdecken. Dieser Kurs ist für alle
J+S-Kids-Leiter mit Grundkenntnissen
Ski, Snowboard oder Langlauf, welche ein
Kids-Angebot in einer anderen Sportart
betreuen, gerne aber einmal ein paar Trainings im Schnee durchführen möchten.
Nach diesem Kurs haben die Teilnehmer
je nach Vorbildung die Möglichkeit, selber
ein Ski-, Snowboard- oder Langlauftrai-
ning zu leiten, oder mit Sicherheit erhalten
sie genügend Ideen, wie man die Kinder
anhand von Spielformen mit oder ohne
Langlaufski für die vielseitige Bewegung
im Schnee begeistern kann.
In Mürren findet am letzten Wochenende im März ein J+S-Kids-Modul Fort­
bildung Ski und Snowboard statt. Dieser
Kurs richtet sich an J+S-Kids-Leiter Ski
oder Snowboard, welche Ideen für ihre
Trainings mit den 5- bis 10-jährigen
Schneesportlern erhalten möchten.
In beiden Kursen wird die J+S-KidsLeiteranerkennung um zwei Jahre verlängert. Der Kursinhalt baut auf den drei
Basics Positionieren, Agieren und Stabili-
1
sieren auf. Diese werden in der neu erschienenen Broschüre «Kids im Schnee»
für die Sportarten Langlauf, Ski und Snowboard beschrieben und mit Spielformen
ergänzt.<
Assistenzleiterkurs
Es ist Zeit, ein Fazit zu ziehen
V
Die Gruppe Freeski macht sich im Assistenz­
leiterkurs warm für «grosse» Tricks.
> Text: Sabrina Aebischer
> Foto: Peter Läuppi
S n owacti ve märz 2 0 1 2
or drei Jahren lancierte Swiss-Ski
den ersten Assistenzleiterkurs in
Andermatt und Flumserberg. Mittlerweile ist der Assistenzleiterkurs Tradition und fester Bestandteil in der Jahreskursplanung von Swiss-Ski. Nach drei
Jahren ist es nun an der Zeit, ein erstes
Fazit zu ziehen.
Über 160 Teilnehmende aus den Sportarten Ski alpin, Snowboard und Freeski
erhielten seit Beginn der Ausbildungskurse Einblicke in die Aufgaben und Kompetenzen eines Assistenzleiters. Von den 163
Absolventinnen und Absolventen haben
sich 66 zum J+S-Leiter ausbilden lassen.
«Ein positives Resultat», meint Peter
Läuppi, Chef Ausbildung Swiss-Ski, und
erläutert: «Die Teilnehmer werden auf die
spannende Aufgabe des Unterrichtens
vorbereitet. Der Seitenwechsel vom Schüler zum Leiter wird vielfach unterschätzt,
vor allem auch der Aspekt, Verantwortung
zu übernehmen.»
Was ist nun aus den Assistenzleitern
geworden? Eine der 66 neuen J+S-Leiter
ist Brigitte Koster, 19-jährig, aus Appenzell. Sie besuchte die Assistenzleiterausbildung im Jahr 2009 und absolvierte im
2011 den Grundkurs zur J+S-Leiterin Skifahren: «Dank dem Assistenzleiterkurs
konnte ich mir ein erstes Bild machen, was
mich in einem Leiterkurs erwarten wird.
Ein Ziel war auch, dass ich die Hintergründe der Übungen, seien es konditions- oder
skitechnische Übungen, verstehe.»
Den Seitenwechsel zum Leiter wagte
auch der 18-jährige Janic Holenstein aus
Gähwil. «Der Assistenzleiterkurs verstärkte meine Motivation für den J+S-Leiterkurs. Vor allem im Bereich der Racing
Basics konnte ich sehr profitieren.» Im
April wird er das Modul Methodik Wettkampf absolvieren, da es ihm wichtig sei,
seine Skitechnik zu verbessern und sein
Wissen zu vertiefen. «Doch momentan
geht es mir vor allem darum, die JO-Kinder der Trainingsgemeinschaft Wolzen
weiterzubringen. Ich will dem Club etwas
zurückgeben, denn auch ich war mal ein
JO-Kind und konnte viel profitieren.»
Lassen wir also die Tradition weiter­
leben – der nächste Assistenzleiterkurs
findet vom 23.–25.11.2012 in Andermatt,
beziehungsweise vom 14.–16.12.2012 in
<
Flumserberg statt.
19
| Mitgliederservice
Ein unentbehrlicher und
einzigartiger Begleiter
Sie ist auf jeder Skitour mit ­dabei.
Bereits zu Hause wird sie für die
Planung zur Hand genommen.
Doch was braucht es überhaupt
und wie lange dauert es, bis eine
Skitourenkarte einsatzbereit ist?
> Text: Nora Weibel
> Fotos: swisstopo
20
D
ie Tourenkarte 1:50 000 von swisstopo gehört zu jeder Snowboard-, Skioder Schneeschuhtour. Routen, Angaben zum öffentlichen Verkehr,
Hangneigungen und Schutzgebiete sind
übersichtlich auf der Karte eingetragen.
Wichtige Hinweise für Tourenfahrer, Informationen über den naturverträglichen
Wintersport, Gebirgsrettung und Lawinen
sowie ein Routen- und Hüttenverzeichnis
sind auf der Kartenrückseite zu finden.
Bis eine solche Karte fertiggestellt ist,
durchläuft sie verschiedene Stationen. Die
Skitourenkarten werden von swisstopo in
Zusammenarbeit mit dem Schweizerischen Alpenclub SAC und Swiss-Ski erstellt. «Dabei spielen aber auch die Behörden eine grosse Rolle», sagt Olaf Forte,
Leiter Bereich Kartografie von swisstopo.
Damit spricht er in erster Linie die von den
Kantonen und Gemeinden bestimmten
Schutzgebiete an. Die Schweizer Bevölkerung wird immer grösser. Das Freizeitverhalten hat sich in den letzten Jahren stark
verändert und besonders seit dem Aufkommen der Schneeschuhe dringt der
Mensch vermehrt in Lebensräume der
Wildtiere ein. «Wir von swisstopo übernehmen dabei eine koordinierende Funktion und stellen uns weder auf die Seite der
Schneesportler noch auf die Seite der Naturschützer. Unser Anliegen ist es, ein
Endprodukt herzustellen, welches für alle
Beteiligten zufriedenstellend ist», erklärt
Olaf Forte. Da immer wieder Entscheide
von Partnern und anderen Institutionen
abgewartet werden müssen, ist das Pro-
zedere insbesondere aus organisatorischer Sicht sehr zeitaufwändig.
Pro Kartenblatt wird ein Kartenredaktor, oft ist es ein Bergführer aus der Region, eingesetzt. Dieser hat eine Wintersaison lang Zeit, die Touren auf der Karte
neu einzuzeichnen oder anzupassen. Teilweise macht er Abklärungen direkt vor
Ort. Dann treffen die Unterlagen beim
Chefredaktor ein, welcher das ganze Blatt
überprüft. Anschliessend gelangen diese
zu swisstopo, wo sie von einem Kartografen für den Kartendruck und die SwissMap
aufbereitet werden. Bei swisstopo in Wabern erfolgt gut ein Jahr, nachdem der
Kartenredaktor seinen Auftrag entgegengenommen hat, der Druck sowie der Vertrieb der Karten, die alle sechs Jahre erneuert werden.
Die Schweizer Skitourenkarten sind
weltweit einzigartig. «Es gibt nur noch
ganz wenige Lücken in der Schweizer
Landschaft, die wir mit unseren Karten
noch nicht abdecken», so Olaf Forte. <
Spe z i a la n ge bot f ü r S w iss -Ski
M i tgli e d e r
Als Mitglied von Swiss-Ski können Sie die
aufgeführten Skitourenkarten unter www.
swiss-ski.ch > Mitglieder > Angebote >
Gut informiert für nur CHF 18.00 statt CHF
24.50 (exkl. Versandkosten) bestellen.
Kurz und Bündig |
Di e « Sc hweizer Fl e i sc h S umm er T r o ph y »
g eht in die zweite R u n d e
Nächsten Sommer geht die neu
lancierte «Schweizer Fleisch Summer Trophy» in die zweite Runde.
Dann heisst es wieder: Laufen,
hüpfen, werfen und schwitzen, und
sich so für die bevorstehende Wintersaison vorbereiten. In Fünferteams sammeln die Jugendlichen
an mehreren kleinen Wettkämpfen
wertvolle Punkte. Die besten
Mannschaften qualifizieren sich
für das Finale in Luzern. Teilnahmeberichtigt sind die Jahrgänge
2005 bis 1997 (neu!).
Terminkalender
Nyon
> 16. Juni
Herisau
> 01. Juli
> 19. August
Ilanz
> 25. August
Schüpfheim
> 26. August
Crans
Montana
> 02. September Thun
> Im September Finale in
Luzern
Infos unter
www.schweizerfleischsummertrophy.ch
Sp e cial - Event in Vi l l ar s
Der diesjährige Special-Event des
Rivella Family Contest findet am
18. März 2012 in Villars statt. Ein
Konzert von Jacky Lagger, ein live
DJ, eine Tanz-Showeinlage von
«cool and clean», Winter-Golf und
Spezialanimationen warten auf
die schneesportbegeisterten Familien. Zudem stehen für die Teilnehmer, wie an jedem Rivella Family Contest, Verpflegung und ein
Schneeballspiel von Rivella, ein
Da s Swiss c om
Juni o r Tea m is t in
d en Startlöc hern !
In rund einer Woche fällt in den
italienischen Abruzzen der Startschuss zu den 31. FIS Alpinen
Junioren-Skiweltmeisterschaften
2012. In Roccaraso, einer kleinen
italienischen Gemeinde mit rund
1700 Einwohnern, kämpfen vom
1. bis 8. März Athletinnen und Athleten aus über 40 Nationen in den
alpinen Skidisziplinen um WMMedaillen. Darunter befinden sich
auch die 16 vielversprechendsten
Nachwuchstalente aus dem rund
30-köpfigen Swisscom Junior
Team. Die Mitglieder dieses von
Verbandshauptsponsor Swisscom
unterstützten Nachwuchsteams
Snowactive m ärz 2 0 1 2
haben in den vergangenen Wochen
und Monaten hart trainiert, um den
Sprung ins WM-Kader zu schaffen.
Wer zu den 16 Glücklichen gehört,
erfahren Sie unter www.swisscomjuniorteam.ch.
Da s Fi n a le n a h t. . .
Noch vier Qualifikationsrennen
stehen auf dem Terminkalender
des Grand Prix Migros 2012. Im
März hält das grösste Kinder-Skirennen Europas in Adelboden,
Wildhaus, Lenzerheide und Nendaz. In Wildhaus bieten die Organisatoren parallel zum Grand Prix
Migros ein Skisprung-Animationsprogramm als Sideevent an.
Bereits über 4500 Kids standen
diesen Winter am Start des tra­
ditionsreichen Breitensport-Projekts von Swiss-Ski und vergnügGratis-Skitest von Atomic und ein
Glücksspiel am Swiss-Ski Stand
bereit.
Eine Familie kann mit bis zu
fünf Teilnehmern am Start stehen
und gemeinsam auf Ski oder
Snowboard ein Rennen fahren. Bedingung ist, dass mindestens ein
Elternteil mit mindestens einem
Kind mit Jahrgang 1998 und jünger
teilnimmt. Die Zeit stoppt, wenn
der letzte Fahrer des Teams die
Ziellinie überquert hat. Am Ende
des Tages gibt es an der Rangverkündigung Reka-Feriengutscheine
im Wert von 1600 Franken zu gewinnen und jede Familie kehrt mit
einem Überraschungsgeschenk
nach Hause. Das alles, inklusive
fünf Tageskarten, erhält man am
Rivella Family Contest für nur
85 Franken.
Infos und Anmeldung unter
www.familycontest.ch
ten sich nach dem Rennen im
Sponsoren-Village. Alle Teilnehmer, die es an einem der 13 Ausscheidungsrennen aufs Podest
geschafft haben, treten Ende März
in Saas-Fee am grossen Finale
nochmals gegeneinander an.
Infos und Anmeldung unter
www.gp-migros.ch
Ha l bz e i t i m
O e rli ko n S w i ss Cup
Der Oerlikon Swiss Cup ist eine
spezielle Wertung für Athletinnen
und Athleten im Juniorenalter.
Zum Oerlikon Swiss Cup zählen
eine Anzahl im Voraus bestimmte
Oerlikon FIS-Rennen in der
Schweiz. Die Gesamtwertung bildet im Frühling die Basis für die
Selektionen in die verschiedenen
Nachwuchsteams. Wie im Weltcup
gibt es für den Sieger 100 und dann
abgestuft weniger Punkte zu gewinnen. An den einzelnen Rennen
können die drei Erstplatzierten
ausserdem Geldprämien verdienen – ein willkommener Zustupf
für die jungen Athletinnen und Athleten.
Das sieht auch Alexandra Thalmann (NLZ Ouest), die aktuelle
Leaderin im Gesamtklassement in
der Kategorie Jun. I+II, so: «Ich
freue mich sehr über die tolle
Unterstützung der Firma Oerlikon.
Es ist wichtig, dass sich Unternehmen auch in solchen Bereichen
engagieren, die nicht unbedingt im
Scheinwerferlicht stehen.» Sie ergänzt, dass das Engagement der
Firma Oerlikon sowohl finanziell
wie auch mental eine grosse Hilfe
sei: «Da wir einen sehr teuren
Sport betreiben, können wir jede
Unterstützung gebrauchen.»
21
Y o u t h O ly m p i c G a m e s ( Y O G ) 2 0 1 2
> Text: Joseph Weibel
> Fotos: Markus Beer
Der Nachfolger
von Simon Ammann?
Kilian Peier
Er segelte einmal auf der Naturschanze in Engelberg auf 132
Meter: Der Romand Kilian Peier.
Er ist 16 Jahre alt und vertrat die
Schweiz an den 1. Olympischen
Jugend-Winterspielen in Innsbruck.
An den Jugend-Winterspielen können die
Nachwuchsathleten die Umstände an einem
Grossanlass kennenlernen.
D
er Himmel und Seefeld zeigen sich
von ihrer guten Seite. Die Sonne
scheint und es herrschen ganz und
gar winterliche Verhältnisse. Die neuen
Schanzen stehen zum Teil noch im Schatten. Im Zielauslauf steht Kilian Peier, der
sympathische Romand aus La Sarraz. Er
schaut noch einmal ungläubig auf die
Schanze zurück. Er ist enttäuscht. Seine
beiden Sprünge, 70,5 und 71,5 Meter, sind
zu kurz, um auf einen Spitzenplatz zu hoffen. Der spätere Sieger Anze Lanisek aus
Slowenien sprang 18 Meter weiter. Bronzemedaillengewinner Yukiya Sato (JAP)
immerhin auch noch acht Meter. Klar habe
er sich mehr erhofft, sagt Kilian Peier. Er
22
landet auf Platz neun und lässt immerhin
noch 14 internationale Athleten hinter
sich. Ein wirklicher Trost ist es nicht für
ihn.
«Kilian hat Talent.» Der Franzose Arnaud
Bousset ist seit 2008 Trainer in den Regionalverbänden Ski romand und BOSV. Er hat
die welsche Springerhoffnung nach Innsbruck an die 1. Olympischen Jugend-Winterspiele begleitet. Für Bousset, der 1998
an den Olympischen Winterspielen als Betreuer der Franzosen in Japan war, sagt:
«Kilian hat Talent, er entwickelt sich ständig weiter. Aber er muss noch viel arbeiten.» Defizite sieht er in der Technik. Kör-
perlich sei der 16-Jährige aber ganz gut
drauf. Der Trainer sieht in der Teilnahme
an diesen Olympischen Spielen eine noch
andere, mindestens so wichtige Komponente wie der sportliche Erfolg: «Kilian
muss den olympischen Spirit, die Umstände an einem Grossanlass spüren.» Und er
verweist dabei auf Simon Ammann, der als
16-jähriger in Nagano bei den «Grossen»
olympische Luft schnuppern konnte. Simon habe davon sehr profitiert. Bekanntlich wurde er vier Jahre später in Salt Lake
City Doppelolympiasieger.
Er träumt vom Skiflug. Einen Tag vor dem
Springen in Seefeld haben wir Kilian Peier
Sn owactive m ä r z 2012
Y o u t h O ly m p i c G a m e s ( Y O G ) 2 0 1 2
Enttäuscht: der talentierte Kilian Peier
hat sich beim Skispringen mehr
ausgerechnet als den 9. Platz.
auf dem Maria Theresien Platz in der Tiroler Landeshauptstadt getroffen. Da, wo
während einer Woche jeden Tag Medaillensätze verteilt wurden. Peier ist bereits
seit drei Tagen in Innsbruck, untergebracht
im olympischen Dorf. «Es herrscht eine
sehr angenehme Atmosphäre und die Gespräche mit den Jugendlichen aus allen
Kontinenten sind erfreulich.» Man spürt,
er fühlt sich wohl. Wie ist er eigentlich zum
Skispringen gekommen? «Das war wohl
der Ammann-Effekt.» In Le Brassus habe
er seinen ersten Sprung gemacht und sei
sogleich begeistert gewesen. Man springe
sich etappenweise auf immer längere Weiten. Zuerst auf einer 5- oder 10-MeterS n owact i v e märz 2 0 1 2
Schanze. Dann wird gesteigert und bald
einmal sind es 60 Meter. «Das Gefühl ist
immer dasselbe.» Nein, Angst habe er
nicht, wenn er bei der Absprungluke stehe.
Keine Schanze scheint im zu lang zu sein.
Er träumt von einem Skiflug in Vikersund.
Schliesslich hatte er schon mal einen
132-Meter-Sprung.
(Fast) keine Schanzen mehr in der
Schweiz. Kilian Peier gehört zu einer
Gruppe von weiteren Skisprunghoffnungen: Luca Egloff etwa, Andreas Schuler
oder Bijörn Fischer. Mit ihnen besucht er
die Minerva-Schulen in Zürich. Bis am
frühen Nachmittag ist Unterricht, dann
fährt die Gruppe nach Einsiedeln zum
Sprungtraining. Einsiedeln bietet noch als
einziger Ort auch im Sommer vernünftige Trainingsmöglichkeiten an. Ansonsten
sind kleinere und grössere Sprungschan-
zen in der Schweiz praktisch verschwunden – ein Riesendefizit. Nachwuchshoffnungen wie Peier müssen deshalb im
Sommer und Winter auf Schanzen in
Deutschland oder Österreich ausweichen.
Eine eigentlich unhaltbare Situation, die
wenig Hoffnung macht, dass Skisprungtalente überhaupt noch eine Chance haben, sich zu entwickeln.
Er will an die «grossen» Spiele. Kilian
Peier kennt diese Situation, lässt sich aber
nicht (mehr) davon beirren. Er hat schon
einige gute Resultate erreicht – sei es an
O.P.A-Wettkämpfen (Organisation der
Alpenländer Skiverbände) oder am Continental Cup (COC). Sein Ziel ist ganz klar:
Er will auf die «grossen» Olympischen
Winterspiele hinarbeiten. Für Trainer Arnaud Bousset ist das ein durchaus realistisches Ziel. Kilian benötige sicher noch
23
Y o u t h O ly m p i c G a m e s ( Y O G ) 2 0 1 2
Ju ge nd s piel e 2 0 2 0 i n Lu z er n ?
Als stiller Beobachter an den YOG mit dabei war
der Luzerner Erwin Grossniklaus. Mit besonderem Grund. Der Kommunikationsprofi ist OKPräsident des Komitees «Luzern 2020». Die
Leuchtenstadt möchte in acht Jahren die dritten Olympischen Jugend-Winterspiele durch­
führen.
Der Tag der Entscheidung am IOC-Kongress
in Seoul 1999 vergisst Erwin Grossniklaus nicht
so schnell. «Es schien, als würde uns der Teppich unter den Füssen weggezogen, als IOCPräsident Juan Antonio Samaranch verkündete,
dass die Winterspiele 2006 in Turin und nicht in
Sion stattfinden.» Grossniklaus war damals mit
dabei. Und nach der ersten Enttäuschung war
ihm klar: Irgendeinmal müssen Olympische
Spiele nach 1948 in St. Moritz wieder einmal in
der Schweiz stattfinden. Ursprünglich habe
man sogar 2016 ins Auge gefasst. 2010 habe
man den Entscheid getroffen, sich erst für 2020
zu bewerben. Das Patronatskomitee ist mit viel
Prominenz bestückt: Unter anderem der Luzerner Verleger Erwin Bachmann, Konrad Graber,
Ständerat und VR-Präsident von Emmi, Edi Engelberger, ehemaliger Präsident von Swiss-Ski,
Fidé Fässler (Präsident ZSSV), Skidoyen Gregor
Furrer, ehemalige und aktuelle Sportler, Ursula Bruhin, Dominique Gisin, Ariella Käslin,
Franz Heinzer und Mike Schmid. Neben der
Hostcity Luzern werden verschiedene weitere
Austragungsstätten ins Auge gefasst: Andermatt, Engelberg, Stoos, Zug, Sörenberg, Melchsee-Frutt, Einsiedeln und Meiringen-Hasliberg.
Mit Erwin Grossniklaus steht dem Organisationskomitee ein erfahrener Mann vor. Grossniklaus hat eine eigene Kommunikations­
agentur in Luzern (ricom) und präsidierte das
Komitee von verschiedenen «Eidgenössischen». Er war zudem lange Zeit auch für die
Stiftung Schweizer Sporthilfe tätig. Der Weg zu
«Luzern 2020» ist noch ein langer. Nicht nur von
den Anzahl Jahren her. Als erstes wird man den
Entscheid fällen müssen, ob Luzern eine Bewerbung beim IOC einreichen soll. Grossniklaus
weiss, dass auch Lausanne mit einer Bewerbung liebäugelt. Wenn diese Hürde übersprungen ist, kommt es zur Abgabe des Kandidatendossiers an das IOC. Luzern würde dann die
Vorauswahl und das nachfolgende Evaluationsverfahren überstehen müssen, ehe es dann am
IOC-Kongress – voraussichtlich 2014 – zur Abstimmung kommt. Erwin Grossniklaus ist und
Erwin Grossniklaus will die Olympischen
­Jugend-Winterspiele 2020 nach Luzern
holen.
will zuversichtlich sein. Er möchte sein inneres
Versprechen, damals 1999 in Seoul, wenn immer möglich, einlösen und olympischen Geist in
die Zentralschweiz bringen. Er und seine Crew
werden aber auch Sponsoren suchen müssen.
Das Budget beläuft sich auf rund 30 Miillionen
Franken. Immerhin: rund ein Drittel der Gesamtkosten werden vom IOC getragen. Aber
auch in diesem Punkt ist es dem Luzerner
Kommunikationsprofi nicht bange. Er verfügt
nicht nur über grosse Erfahrung, sondern vor
allem auch über ein hervorragendes Netzwerk.
Schön wärs: Nach 1948 wieder einmal Olympische Winterspiele in der Schweiz zu haben.
« a n d e n j u ge nd wi nt e rs pie l e n he rrs c ht
ei ne s e hr a ng e n e hm e
­a tm o s phä re u nd d ie
­g esp räc he u n t e r d e n
juge nd l ic he n aus
al l e n ko n t in e n t e n
si nd s e hr e r f re ul ic h. »
Ki l i an P e ie r
24
Sn owactive m ä r z 2012
Y o u t h O ly m p i c G a m e s ( Y O G ) 2 0 1 2
Arnaud Bousset: «Ideal wäre es,
wenn sich in den nächsten Jahren
ein starkes Team aufbaut, das für
genügend interne Konkurrenz
sorgt.»
etwas mehr Vergleichsmöglichkeiten.
«Ideal wäre, wenn sich in den nächsten
Jahren ein starkes Team aufbaut, das für
genügend interne Konkurrenz sorgt.» Mit
dem welschen Skispringer verbindet
Bousset ein enges Verhältnis. Er mag den
Jungspund, der seine Arbeit seriös angehe
und im Training wie auch in der Schule sein
Bestes gebe. Bousset weiss, worauf es
ankommt: «Körper, Geist und Seele müssen im Skisprungsport im Einklang sein.»
Bei Kilian Peier scheint diese Symbiose
intakt zu sein. Arnaud Bousset (40) war
selbst nicht aktiv im Skisprung. Er war
ehemaliger Langläufer, Biathlet und Triathlet. Er ist diplomierter Sprungtrainer
und Inhaber des französischen Sportlehrer-Staatsdiploms mit Fachrichtung Ski
nordisch. Bousset war vor knapp zwölf
Jahren bei Swiss-Ski tätig. Er wurde damals im Nachwuchsbereich Nachfolger
von Berni Schödler, der das A-Kader übernahm.
Kilian Peier schaut fast wehmütig auf
das Podium, wo olympische Medaillensätze vergeben werden. Klar könnte er
sich gut vorstellen, nach dem ersten Wettkampf hier oben zu stehen. Er wurde
Neunter im Skispringen. Den Vergleich mit
dem halbvollen oder halbleeren Glas will
er nicht als Trost gelten lassen. Eine gute
Rangierung ist für ihn zu wenig. Er träumt
von mehr. Er will zu den Siegern gehören.
Eine gute Einstellung, die den Schweizern
nicht immer anheim ist. <
Ö B B und SB B i m Ve r b und
Wer mit der Bahn nach Österreich reist, erhält
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>Slalom Männer
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>Riesenslalom Männer
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>Super G Männer
11. Sandro Simonet
13. Ian Gut
>Superkombi Männer
3. Sandro Simonet
(Ausfall: Ian Gut)
>Slalom Damen
4. Jasmina Suter
(Ausfall: Luana Flütsch)
>Riesenslalom Damen
3. Jasmina Suter
8. Luana Flütsch
>Super G Damen
10. Luana Flütsch
(Ausfall: Jasmina Suter)
>Superkombi Damen
7. Luana Flütsch
(Ausfall: Jasmina Suter)
Schweizer holten 7 Medaillen
Vor einer tollen Kulisse, bei der
Bergisel-Schanze in Innsbruck,
wurden vor 15 000 Zuschauer die
ersten Olymischen Jugend-Winterspiele (YOG) eröffnet. Nach zehn
Wettkampftagen waren geschätzte
100 000 Zuschauer an den verschiedenen Wettkämpfen in Innsbruck, Seefeld und Kühtai. Die
Schweiz war mit 26 Athleten (18
von Swiss-Ski) mit dabei.
372 Medaillen in 15 olympischen Wintersportdisziplinen sind
vergeben worden; 14 Medaillenentscheidungen in innovativen
Bewerben, die geschlechterüber­
greifend und länderübergreifend
ausgetragen wurden. Um Medaillen, Ehrenplätze und olympische
Ehren kämpften 1059 Sportler aus
70 Nationen. 1400 Volunteers aus
50 Nationen kümmerten sich um
einen reibungslosen und letztlich
professionellen Ablauf der erstmaligen Veranstaltung. Nicht nur einige Wettkampfformen waren neu,
sondern auch im so genannten
Social-Media-Bereich entstanden
neue Aktivitäten. Knapp 600 000
Views auf You Tube, 25 000 Fans
waren auf Facebook und über acht
Millionen Kontakte gab es über
IOC-Plattformen. IOC-Präsident
Jacques Rogge jedenfalls war des
Lobes voll für die «ruhmreichen
Tage»: «Die ersten Olympischen
Jugend-Winterspiele haben in jeder Hinsicht alle Erwartungen
übertroffen und starkes Fundament für künftige Jugendspiele
geschaffen.»
S n owact i v e märz 2 0 1 2
Bi ath lo n
> 7,5 km Sprint Herren
18. Jules Cuenot
26. Kenneth Schöpfer
> 6 km Sprint Damen
20. Aita Gasparin
> 10 km Sprint Herren
17. Kenneth Schöpfer
18. Jules Cuenot
> 7,5 km Verfolgung Damen
16. Aita Gasparin
Zwei Mal Gold, fünf Mal Bronze
Die 26 Athletinnen und Athleten
aus der Schweiz sind nicht leer
ausgegangen. Die Medaillenausbeute darf sich sehen lassen: Zwei
>Langlauf/Biathlon Mixed
4. Schweiz
L a ngla u f
> 10 km klassisch Herren
11. Jason Rüesch
> 5 km klassisch Damen
10. Nadine Fähndrich
N o rd i s c h Ko mb in at i o n
> Einzel
9. Jan Kirchhofer
> Skisprung
9. Kilian Peier
Mal Gold, fünf Mal Bronze. Alpinskifahrer Sandro Simonet gewann
Gold und zwei Mal Bronze; Jasmina Suter (Alpin), Emilie Benz (Skicross) und David Hablützel (Slopestyle) sorgten für die weiteren
Bronzemedaillen. Die zweite Goldmedaille holte sich Kai Mahler
(Freestyle). Daniel Stegmüller,
Pressechef von Swiss Olympic an
den YOG, zeigte sich ebenfalls begeistert – vom sportlichen Erfolg
aber auch von der Organisation:
«Die rund 50-köpfige Delegation
aus vier verschiedenen Schweizer
Verbänden zeigte sich jedenfalls in
jeder Beziehung zufrieden.»
Innsbruck mit viel
olympischem Esprit
Dieser Eindruck wurde auch dem
Gast in Innsbruck oder den beiden
anderen Austragungsorten Seefeld und Kühtai vermittelt. Wohin
Fre e s t yle
> Halfpipe Männer
1. Kai Mahler
> Skicross Männer
12. Vincent Gentet
> Halfpipe Damen
6. Alexia Bonelli
> Skicross Damen
3. Emilie Benz
Sn owboa r d
> Halfpipe Männer
5. David Hablützel
> Slopestyle Männer
3. David Hablützel
10. Lucas Baume
> Slopstyle Damen
4. Celia Petrig
man auch schaute, an den YOG
kam niemand vorbei. An jeder
Strassenecke traf man auf Athleten oder Volunteers in ihren farbigen Jacken; speziell für die Spiele
zurechtgemachten Busse waren
im Verkehr ebenso wenig übersehbar wie die unzähligen Fahnen, die
in der kalten Winterluft wehten.
Ganz unerfahren ist bekanntlich
Innsbruck, was Olympische Winterspiele anbetrifft, ja nicht. 1964
und 1976 waren hier schon Olympische Winterspiele – an zum Teil
gleichen Wettkämpfstätten wurden die YOG durchgeführt. Aber
auch in Seefeld oder Kühtai zeigten
sich die Österreicher einmal mehr
von ihrer besten Seite. Die nächsten Jugendspiele finden übrigens
2016 in Lillehammer (NOR) statt.
25
Y o u t h O ly m p i c G a m e s ( Y O G ) 2 0 1 2
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4
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7
Ski, Stars und Sternchen
am Plausch-Biathlon in Seefeld
1 Aufstellung von ehemaligen Skistars
und Grössen aus der Tiroler Politik und Wirtschaft, die sich im Vorfeld der YOG zu einem
Plausch-Biathlon in Seefeld getroffen haben.
 Superstar Pernilla Wiberg erwies sich
auch auf den schmalern Brettern als Profi.
 Lea Sölkner, der ehemalige österreichische Skistar aus den 70er-Jahren.
26
 Ein Lächeln für die Kamera von
Pernilla Wiberg.
 Snowactive-Chefredaktor Joseph Weibel
(rechts) mit Fritz Strobl, dem AbfahrtsOlympiasieger von 2002.
 Unverkennbar mit seinem smarten
Lächeln: Gustavo Thöni.
 Er erhielt als erster Skispringer der
Geschichte fünfmal die Note 20 für einen
perfekten Sprung: Der Österreicher
Toni Innauer.
Sn owactive m ä r z 2012
T r e ndy
[2]
[1]
[4]
[3]
[5]
Auf Nummer sicher!
Damit der Wintersport auch in
diesem Winter ein Vergnügen
bleibt: Wer gut geschützt die
­Hänge hinabkurvt, beugt gefährlichen Stürzen und Verletzungen
vor. Dabei ist eines klar:
Auch ­Sicherheit kann ganz
schön trendy aussehen!
S n owact i v e märz 2 0 1 2 publirep ortage
1. Robuster Schutz für Damen: Ärmellose
Prallschutzweste mit Airbagsystem, Protektoreneinsätzen und abnehmbarem Nierengurt von Uvex (gesehen bei Athleticum
Sportmarkets).
2. Für des Mannes Haupt: Der Receptor BUG
von POC sieht nicht nur toll aus, sondern
schützt mit doppelt überlappenden Schalen
vor Stürzen auf spitze Gegenstände, Kanten
und Steine (gesehen bei Athleticum Sportmarkets).
3. Sicherer Blick: Die stylische Damen-Skibrille von Scott sorgt mit einem ACS-Ventilationssystem und einer No-Fog-Beschich-
tung für optimale Sicht auf der Piste (Scott
Sanction Painted, gesehen bei www.
sport2000.ch).
4. Kann Leben retten: Der kleine, tragfreundliche Rucksack von K2 enthält Lawinenschaufel und Sonde. Für Tourenskifahrer
und Freerider ein Muss (Pilchuck Kit, www.
k2skis.com).
5. Gut gepolstert: Wer stürzt, federt oft mit den
Händen ab. Snowlife beugt mit dem Anatomic Glove aus Vollleder mit extra Knöchelpolster vor (Anatomic Glove, www.snowlife.
ch).
27
S p e c i a l O ly m p i c s
ein Schneesport-highlight
der besonderen Art
Die Region Lenk steht vor einem
ereignis der besonderen
Gross­
Art. Vom 22. bis zum 25. März
­finden im Berner Oberland die
National Winter Games von Special Olympics statt. Rund 400
geistig behinderte Athletinnen
­
und Athleten werden sich messen
und zusammen den Schneesport
zelebrieren.
> Text: Irene Ñanculaf
> Foto: zVg.
28
V
oller Einsatz und sportlicher Ehrgeiz, gepaart mit Herzlichkeit und
Spontaneität: Das ist Special Olympics – der olympische Gedanke in seiner
Reinform, vorgelebt von den Athletinnen
und Athleten mit einer geistigen Behinderung. Dieses Jahr ist ein besonderes für
die schneeaffinen Sportlerinnen und
Sportler. In wenigen Wochen finden die
National Winter Games an der Lenk statt.
Rund 400 geistig behinderte Athletinnen
und Athleten und 150 Coaches, Betreuerinnen und Betreuer pilgern an die Lenk,
um sich in den Sportarten Ski alpin, Ski
nordisch, Snowboard und Unihockey zu
messen. Ein Anlass, der nur alle vier Jahre ausgetragen wird und deshalb einen
herausragenden Stellenwert besitzt.
Integration und Wertschätzung dank
Sport. «Lasst mich gewinnen, doch wenn
ich nicht gewinnen kann, so lasst mich
mutig mein Bestes geben!» lautet der Eid
von Special Olympics. Ziel und Zweck der
weltweit grössten Sportbewegung für
Menschen mit geistiger Behinderung ist
es, ihren Athletinnen und Athleten Wertschätzung und Akzeptanz zu verschaffen
und sie besser zu integrieren. Nicht der
Medaillenspiegel steht im Vordergrund,
sondern die individuelle Leistung der Teilnehmenden. Um faire Wettkämpfe zu gewährleisten, absolvieren Special Athletes
an sämtlichen Anlässen von Special Olympics zuerst Einteilungswettbewerbe, das
so genannte «Divisioning». Danach werden sie je nach ihrer Leistungsstärke in
Sn owactive m ä r z 2012
S p e c i a l O ly m p i c s
möglichst einheitliche Leistungskate‑
gorien eingeteilt. Erst im Anschluss an
dieses Zuteilungsverfahren folgt der
eigentliche Wettkampf um Medaillen und
Ränge.
Spektakuläres Programm an der Lenk.
Startschuss der National Winter Games
2012 ist die grosse Eröffnungsfeier am
22. März. Die darauffolgenden drei Tage
stehen ganz im Zeichen von Special Olympics. An drei verschiedenen Standorten,
allesamt an der Lenk, finden verschiedene
Wettkämpfe statt. Für Abwechslung sorgen diverse Prominentenschaukämpfe
wie die Langlaufstaffel und ein Unihockeymatch. Am Samstag haben die Athletinnen
und Athleten zudem die Möglichkeit, zusammen mit Skistars zu trainieren. Spannende Wettkämpfe sind garantiert, zumal
die National Winter Games die Qualifizierungschance für eine Teilnahme an den
World Winter Games 2013 in Pyeongchang
(Südkorea) sind.
Wer also einen einzigartigen Anlass mit
toller Atmosphäre besuchen will, ist
wärmstens aufgerufen, die National
Winter Games zu besuchen. Die Special
Athletes danken es Ihnen mit Elan, Spirit
und Herz!
Weitere Informationen zu den Special
Olympics und den National Winter Games
finden Sie unter www.specialolympics.ch
<
N at i o n a l W i n t e r Ga m e s 2012
Die Highlights
> Donnerstag, 22. März, 19.30–21.00 Uhr
Eröffnungsfeier
> Freitag, 23. März, 09.00–16.00 Uhr
Divisioning, Finalläufe, Prominentenstaffel
und Siegerehrung Langlaufstaffel
> Samstag, 24. März, 09.00–16.00 Uhr
Divisioning, Finalläufe und Siegerehrungen
alle Sportarten, Demosportart Ski-/
Boarder­cross, Training mit Skistars
Rahmenprogramm und wettbewerbsfreies
Angebot
> Sonntag, 25. März, 09.00 Uhr–11.00 Uhr
Finalspiele/-Läufe und Siegerehrungen
> 14.30 Uhr
Schlussfeier
Publireportage
TransTirol BikeRallye – presented by Intersport eybl
Alpencross einmal anders –
ohne Stress und Hektik
Vom Achensee in Tirol bis zum Lago di Lévico im Trentino
Am 1. Juli 2012 startet für 90 Biker
erneut die TransTirol BikeRallye.
Die Teilnehmer, darunter Guides,
Mechaniker und ein Arzt, kämpfen
sich auf fünf bestens beschilderten Teilstrecken ohne Gruppenzwang und völlig sorglos vom
Achensee bis nach Lévico.
Die TransTirol BikeRallye ist genau
richtig für alle, die nicht an einem
Etappenrennen teilnehmen wollen, schon immer von einem Mountainbike Alpencross träumten, jedoch nicht die Zeit oder Lust haben,
alles selbst zu organisieren. Perfekt organisiert, jedoch ohne Leistungsdruck, Hektik und Zeitnehmung – das ist die TransTirol
BikeRallye.
der TransTirol BikeRallye. Verfahren gibt es hier nicht!
Was muss ich mitschleppen und
wie komme ich zurück?
Transportlogistik für Gepäck,
Werkstattwagen, Mechaniker, Ersatz- und Testbikes während der
ganzen Tour und Rücktransfer zum
Ausgangspunkt werden gleich bei
der Anmeldung mitgebucht.
Fahren in der Gruppe?
Nur wer will. Individuelles Tempo,
individuelle Pausen, den Guides
nach, mit neuen Freunden in wechselnden Gruppen oder solo. Jeder
entscheidet und fährt nach Lust
und Laune.
Tour organisieren?
Alles schon erledigt. Perfekt wie
bei einem Etappenrennen und
trotzdem individuell wie eine Solotour.
Übernachtung und Verpflegung?
Qualität in allen Bereichen. Ausgesuchte Hotels garantieren hochwertige Tourenverpflegung, Frühstücksbuffet und ein Abendessen
für Leistungssportler.
Streckensuche?
Wurde bereits gemacht. Streckenmarkierung, einheimische TourGuides, Karten, Roadbook und
GPS-Daten sind fixe Bestandteile
Ist das alles?
Nein, natürlich nicht. Zielempfang
in den Etappenorten, Testbikes,
endlose Trails, urige Hütten für die
Pause, Foto-CD, und eine Stre-
S n owact i v e märz 2 0 1 2
ckenwahl, die keine Wünsche offen
lässt. Die Rallye endet mit der
grossen Abschlussparty am Lévicosee.
Also, worauf noch warten?
Gleich unter www.transtirol-bikerallye.com anmelden, Platz sichern und mitmachen!
Termin: 1.–7.07.2012
Preis: Euro 865.– pro Person
im Doppelzimmer, Euro 100.–
Aufschlag Einzelzimmer
Organisation und Tourplanung
Margit Koch
Tel. 0043 (0)6505448873
[email protected]
Reisepartner:
Arlbergexpress International
www.transtirol-bikerallye.com
29
ISPO München 2012
leicht
rockig
So
So
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Sn owactive mä r z 2012
ISPO München 2012
A l pine Sk ineuhei t en a n der ISPO en t deck t
Schnee hat es in Hülle und Fülle,
die grosse Kälte hat uns auch
schon einmal erreicht. Gut war
deshalb auch die Stimmung auf
einer der weltweit grössten
Sportmessen, der ISPO in
München. Was Alpine nächsten
Winter freuen soll? Zum Beispiel
leichtere Skis und gerockte
Bretter soweit das Auge reicht.
> Text und Fotos: Joseph Weibel
S n owact i v e märz 2 0 1 2
D
ie Industrievertreter der Schweizer
Skiimporteure zeigten sich an der
internationalen Sportmesse verhalten positiv. Christian Müller von Blizzard
Ski: «Im Topbereich haben wir trotz der
warmen und meist schneelosen Witterung
im November und Dezember sehr gut verkauft. Für das mittlere Segment hoffen wir
auf die kommenden Monate.» Die Aussage
von Müller stimmt ziemlich überein mit
den anderen Stimmen. Pascal Gautschi
von Head: «Die Gesamtsituation präsentiert sich eher durchzogen. Im Sporthandel stehen noch zu viele Ski am Lager.»
Für Philippe Egli von Elan entspricht der
frühe Ausverkaufstermin, vielfach bereits
im Januar, nicht mehr den aktuellen Begebenheiten. «Da müssen wir schon einmal ernsthaft über die Bücher». Während
der Schnee in den Bergen plötzlich mit
aller Heftigkeit Einzug gehalten hat, spürte man bis zur ersten grossen Kältewelle
Anfang Februar im Flachland wenig von
der aktuellen Jahreszeit. «Das ist die
Crux», sagt auch Urs Riedi von Nordica.
«Da fehlt es einfach an der richtigen Stimmung.»
So schlecht. Die Skiindustrie kämpft aber
nicht nur mit schlechten Wintern, sondern
auch mit den aus dem Euro-Tief resultierenden Umsatzeinbussen. Ueli Schaub,
Geschäftsführer von Nordica, spricht für
sich und die Mitbewerber: «Was wir damit
verlieren, müssen wir mit umso mehr Skiverkäufen wettmachen, damit wir mindestens den Umsatz halten können.» Das ist
natürlich leichter gesagt als getan, weiss
auch Schaub. Ganz abgesehen davon, dass
der Preis für das Wintersportgerät Ski – im
Gegensatz zu praktisch jedem anderen
Produkt – in den letzten rund 20 Jahren nur
marginal gestiegen ist. Trotz hoher Innovationsfreudigkeit und die Verwendung
von qualitativ hochstehendem Material.
Ausserdem ist die weltweite Skiproduktion
im gleichen Zeitraum um rund 30 Prozent
zurückgegangen.
So leicht. Das sind keine Fakten, die positiv stimmen. Das heisst aber nicht, dass die
Industrie kapituliert hat – im Gegenteil.
Auch im kommenden Winter dürfen sich
die Konsumenten auf einige Neuigkeiten
im alpinen Skisektor freuen. Der Trend zu
leichterem Material setzt sich fort. Völkl
beispielsweise demonstrierte dies augenscheinlich mit an einer Waage aufgehängten Ski. Im Topsegment verwendet Völkl
eine Kombination von leichten HightechMaterialien: Carbon, Aramid, Titanal und
ein leichter Holzkern. V-Werks heissen die
ultraleichten Ski. Ein Paar V-Werks RTM
bringt bei 1,76 Metern Skilänge schlappe
5,7 Kilogramm auf die Waage. Der neue Ski
soll extrem agil und sportlich sein.
So quer. Nicht nur leichtere Skis sind für
den nächsten Winter ein Thema. Kein
nam­hafter Hersteller verzichtet für die
Saison 2012/13 mehr auf die Rocker-Technologie. Ein witziges Detail: Der amerikanische Skihersteller K2 ist Vorreiter dieser
aus dem Snowboardbereich übertragenen
Technologie. Und just auf kommende Saison, wo in keinem Segment mehr der Rocker fehlt, lanciert K2 einen Pistenski: den
High-Performance-Ski «Bolt». Einen
Speed-Rocker für harte und steile Pisten.
Das Geheimnis bzw. die Kombination dieses Skis: Ein wenig Rocker in der Spitze,
mit traditioneller Vorspannung unter der
Bindung, einem neuen Dämpfungssystem
und einer speziellen Karbonstruktur.
>
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ISPO München 2012
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Sn owactive mä r z 2012
ISPO München 2012
1 Silvan Nideröst, designierter Geschäftsführer von Atomic Schweiz, präsentiert
stolz den neuen Schuh «Pro 130» aus der
Modellreihe Redster. Im Hintergrund der
Ski dazu: «D2 Race».
2 Christian Müller, Verkaufsleiter von
Blizzard Schweiz, mit dem eleganten
Free- Mountain-Ski «Kabookie».
3 Für Philippe Egli von Elan Schweiz ist die
Lancierung des «Amphibio» eine Erfolgs­
geschichte schlechthin. Die Modellreihe wurde für 2012/13 um das Doppelte ausgebaut.
Das Design ist vom Porsche-Design-Team.
4 So präsentiert sich der «Hybride 7» noch
viel leichter. Fritz Minder, Geschäftsführer
von Fischer Schweiz, sitzt mit dem neuen
Ski im eleganten Offroader.
5 «Era 3.0», die neue Technologie von Head
ist mehr als nur ein Zauberwort. Pascal
Gautschi von Head Schweiz präsentiert die
zwei Modelllinien.
6 K2 lanciert zur Abwechslung einen HighPeformance-Pistenski mit der RoX-Techno­
logie. Der Schweizer Geschäftsführer Walter
Dietiker präsentiert den Ski mitten in der
gewohnt speziellen K2-Ausstellungswelt an
der ISPO München.
7 Wollt ihr nur vom Ski leben? René Urfer,
Geschäftsführer Lowa Schweiz, denkt auch
an die Winterwanderer. Lowa hat mit dem
«Baikal 2 GTX» einen Volllederschuh mit
Bartelana-Futter und 3-G-Sohle mit Stockeinsatz entwickelt.
8 Oli Müller, Verkaufsleiter Hard Goods von
Salomon Schweiz, präsentiert den unkonventionellen BBR 8.9, der auch in der kommenden Saison wieder ein grosses Thema ist.
9 Adrian Albrecht von Stöckli Ski steht vor
der Modellreihe «Y». Ein All-Mountain-Ski
für alle Fälle sozusagen.
10 Völkl Schweiz möge uns verzeihen, dass
wir auf der Fotorunde dem Charme dieser
Damen, mit dem italienischen Skistar
Cristian Deville in der Mitte, unterlegen
sind, und nicht nur von der neuen Modellinie
«V-Werks», dem ultraleichten Ski,
schwärmen.
11 Urs Riedi von Nordica Schweiz präsentiert
den Freeride-Ski «Fire Arrow».
S n owact i v e märz 2 0 1 2
So pfiffig. Eine pfiffige Trilogie lanciert
Fischer mit dem «Hybride 7.0». Die Skis,
dazu passende Schuhe und Stöcke sind
fein säuberlich und hübsch in der HybrideCase verpackt – natürlich nur fürs Auge
bzw. Marketing. Aber die Idee hinter diesem neuen Ski macht neugierig. Der Ski
ist per Hebel an der Skioberfläche verstellbar. Ein Klick, eine Skidurchbiegung,
und der Ski ist auf «0» eingestellt. Heisst:
jetzt kann gerockt werden. Ideal für das
offene Gelände oder kurze Schwünge auf
der Piste. Mit Stellung «1» wird der Ski auf
«Normalbetrieb» eingestellt. Jetzt sind
lange und aggressive Schwünge auf der
Piste möglich. Mit dem Schuh – übrigens
mit oder ohne Vakuum-Technik verfügbar
– zieht sich die Verstellmöglichkeit wie ein
roter Faden durch. «Hike Mode» steht für
einen Gehmechanismus, mit dem «Ride
und Lock» Mode geht es dann mehr oder
weniger aggressiv auf die Piste. Und last
but not least ist auch der dazugehörige
Stock verstellbar: Die Schlaufe lässt sich
mühelos entfernen, ohne dass dabei die
Kraftübertragung von der Hand auf den
Stock schlechter wird. Verstellbar ist auch
die Stocklänge mit Einsatzmöglichkeit im
Tourengelände.
So sportlich. Blizzard hat seine «Magnum-Linie» überarbeitet und seine FreeMountain-Skikollektion erweitert: Mit
drei Damen- und sechs Herrenmodellen.
«Y», heisst ganz schlicht das neue OffPist-Modell vom Schweizer Produzenten
Stöckli. Der Ski setzt im hinteren Teil auf
die bewährte Technologie der Raceserie
Laser, vorne ist der Ski gerockt. Ein AllMountain-Ski für alle Fälle sozusagen.
Pursuit heisst die neue Linie von Rossignol. Sie richtet sich nach den bestehenden
Raceprodukten und eignet sich für sportliche Skifahrer. Die Skilinie lässt sich auch
mit dem richtigen Schuh, Stock, Helm und
Kleidern kombinieren. Dazu gibt es noch
kostenlos eine App. Eine ganze Linie gibt
es mit «Redster» auch von Atomic. «Flaggschiff» ist der Schuh («Pro 130»). Das neue
Carbon-Heck ist besonders steif, umschliesst die Ferse präzise und erleichtert
so einen schnellen Kantenwechsel. Der
Schuh lässt sich im Übrigen auf individuelle Bedürfnisse anpassen. Zur Wahl stehen unter anderem drei Flexhärten. «D2
Race» ist das Skipendant und steht für
Laufruhe und Dynamik. Der BBR 8.9, ein
toller Wurf des Skientwicklers Bertrand
Krafft, ist vor allem inspiriert durch das
Surfen und Kite-Surfen. Als Ergebnis entstand ein überaus unkonventioneller Ski.
Mit dem Ski lässt es sich richtig schön im
Tiefschnee surfen. Aber auch die Pistenfahrer kommen mit dem BBR auf ihre
Kosten. Im Tiefschnee arbeitet die gerockte Schaufel, das Skiende hält den Pistenfahrer in der Spur. Unter der Bindung ist
der Ski 89 mm breit. Das sorgt für Auftrieb,
auch im schweren Schnee. Ausserdem
lässt sich der Ski leicht steuern und ist
drehfreudig. BBR 8.9 mit erstaunlichem
Radius: Je nach Länge zwischen 11,5 bis
13,5 Meter. Die Weiterentwicklung für
nächste Saison heisst 10.0. Diese Zahl
steht sinnigerweise für die Breite unter
der Bindung (100 mm). Radius: 19 Meter.
Porsche: so, so. Elan glänzt bei den Topmodellen mit dem Design vom PorscheDesign-Studio. Dieser Glanz ist natürlich
nicht ausschlaggebend für die vergangenen Herbst lancierte Amphibio-Serie. Die
neue Technologie bewährt sich, und deshalb hat Elan für kommenden Winter seine
Modellreihe um das Doppelte ausgebaut.
Der Ski ist ebenfalls mit einer klassischen
Vorspannung und einem Rocker ausgestattet. Was daraus, ganz einfach ausgedrückt, resultieren soll, steht in der Werbung des slowenischen Skiherstellers:
Sportlich auf der Kante, komfortabel in der
Kurve. Angesprochen sind Einsteiger wie
auch der sportliche und ambitionierte
Fahrer. Nordica setzt zur Racelinie Dobermann mit dem Fire Arrow einen Akzent im
Freeridebereich. Der Ski ist mit der Rapide-Race-Profile-Technologie (RRP) ausgerüstet und eine Kombination aus der
traditionellen und der Rocker-Techno­
logie.
Muss Skifahren schwierig sein? Nein,
sagt zum Beispiel auch der Skihersteller
Head. Er lanciert die Era 3.0-Technologie
– eine Symbiose von Carven und Freeride.
Und: Era 3.0 soll das Skifahren einfacher
machen und für mehr Spass sorgen. Verantwortlich dafür ist eine Light-RockerKonstruktion, kombiniert mit einer breiteren Skispitze. Der Ski kann leichter
gesteuert werden und der Auftrieb
wird erhöht. Ausserdem wurde der Intellfibre (Chip-Technologie) in den Schaufelbereich verlegt, was zu einer merklich
besseren Stabilität, auch bei hohen Tempi,
führt. <
33
F o r s c h u n g f ü r S i c h e r h e it
Fakten
s tat t A n sic hten
Matthias Gilgien (links) montiert im Starthaus des diesjährigen Lauberhornrennens
einem Vorfahrer die Messausrüstung mit der
GPS-Einheit auf dem Helm.
Ab nächster Saison ändert sich im
alpinen Skisport einiges, um die
Sicherheit der Athletinnen und
Athleten zu verbessern. Den Weichenstellungen des Internationalen Skiverbandes (FIS) liegen umfangreiche ­Forschungsarbeiten
und neue wissenschaftliche Fakten zu Grunde.
> Text: Roland Eggspühler
> Fotos: Andreas Blatter, zVg.,
Philippe Chevalier
34
Der «Technikrucksack» eines Testfahrers
im Rahmen der Skistudie Ende des Winters
2010/11 und der Blick auf die GPS- und
Aufzeichnungsgeräte.
D
ie Häufigkeit und der Schweregrad
von Verletzungen im alpinen Skisport haben ein Niveau erreicht, das
den Internationalen Skiverband (FIS) wach
rüttelte. Aus dem Injury Surveillance System (ISS) der FIS geht hervor, dass es sich
längst nicht mehr um Einzelfälle handelt:
Von 100 Athletinnen und Athleten verletzen
sich 30 bis 50 (!) so schwer, dass sie länger
als 8 Tage für Training und Wettkampf ausfallen. Ein relativ neues Phänomen sind
Verletzungen während der Fahrt (ohne
vorgängigen Sturz). Es liegt auf der Hand,
dass diese Entwicklung mit den enormen
Kräften zusammenhängt, welchen der
menschliche Körper im heutigen Skisport
ausgesetzt ist. Doch wo sollte der Hebel
genau angesetzt werden?
Interviewstudie zwecks Vorabklärung.
Im Auftrag der FIS befragte die Universität
Salzburg im Winter 2009/10 im Rahmen
einer Interviewstudie 63 Fachexperten,
Trainer und Athleten aus dem WeltcupZirkus – mit dem Ziel potenzielle Risiko-
So erfolgten die Schneemessungen auf der
Piste, die teils während (!) der WeltcupWettkämpfe durchgeführt wurden.
faktoren zu orten und zu gewichten. Die
«Top5» waren dabei:
>Material
>Wechselnde Schneebedingungen in
einem Lauf
>Physische Aspekte bei den Athletinnen
und Athleten
>Kurssetzung im Zusammenhang mit
Tempo
>Dichte des Rennkalenders
Im Zuge dieser ersten Erkenntnisse
lancierte die FIS mehrere Forschungs­
projekte in den Bereichen Material, Kurssetzung und Schnee. Die Studien wurden
unter der Gesamtkoordination von Professor Erich Müller (Universität Salzburg) in
enger Kooperation mit dem NIH Oslo und
dem WSL-Institut für Schnee- und Lawinenforschung SLF Davos durchgeführt
Die Forschungsstudien zum Material
(Projektleitung Jörg Spörri und Josef Kröll,
Universität Salzburg) wurden wegen den
Produktionszyklen der Skifirmen vorgezogen und bereits im Sommer 2011 abge-
Sn owactive mä r z 2012
F o r s c h u n g f ü r S i c h e r h e it
schlossen. Die Untersuchungen rund um
die Kurssetzung (Projektleitung Matthias
Gilgien, NIH Oslo) und die Schneeanalysen
(Projektleitung Hansueli Rhyner, WSL-Institut für Schnee- und Lawinenforschung
SLF Davos) dauern bis Ende dieser Saison
an und werden anschliessend ausgewertet. Ausserdem komplettierte Julien Chardonnens vom Institut LMAM der ETH Lausanne mit sehr spezifischem Know-how
im Bereich der Beschleunigungsmessungen das internationale Forscherteam.
Das übergeordnete Ziel dieser Projekte
ist schnell erklärt: Aggressivität, Geschwindigkeit und Kräfte sollen zu Gunsten von mehr Sicherheit «rausgenommen» werden, ohne den Skisport in seine
Urzeiten zurückzuwerfen.
Neue Skigeometrie beschlossen. Im Bereich Material will man dies über längere,
schmälere und weniger taillierte Ski erreichen. Die FIS hat im Sommer 2011 unter
anderem entschieden, den Mindestradius
der Ski zu erhöhen. Im Riesenslalom beispielsweise von heute 27 auf neu 35 Meter,
nachdem auch Prototypen von 30 und 40
Metern Radius hinsichtlich verletzungsrelevanter Parameter wissenschaftlich
evaluiert wurden. Als Testfahrer standen
dem Forscherteam um den an der Universität Salzburg doktorierenden Schweizer Bewegungswissenschaftler Jörg
Spörri neben aktuellen Weltcup- und
Europacup-Fahrern auch vor kurzem zurückgetretene Top-Athleten zur Verfügung. «Die sind immer noch sehr gut im
Schuss, haben aber kein Problem, ihre
Technik auf die neuen Rahmenbedingungen abzustimmen, weil sie ja keine Wettkämpfe mehr fahren», skizziert Jörg
­Spörri, der für die exakte Kartierung der
Testpiste auf die spezifische Erfahrung von
Matthias Gilgien bauen durfte. Der frühere
Elite-Orientierungsläufer, der sich im Vorfeld der Olympischen Spiele von Vancouver
(2010) mit einer aussergewöhnlichen Studie für die Schweizer Skicrosser einen
Namen gemacht hatte, mass die ca. 200
Referenzpunkte mit dem Theodoliten präzise ein. Diese Punkte waren so gesetzt,
dass immer ein paar von ihnen im Bild der
Videokameras zu sehen waren und somit
in die Berechnung miteinbezogen werden
konnten. «Bei der videobasierten 3D-Kinematik filmen wir aus verschiedenen Kameraperspektiven und können dadurch
S n owact i v e märz 2 0 1 2
den Fahrer samt Ausrüstung als 3D-Modell rekonstruieren», erklärt Jörg Spörri:
«Dies erlaubt uns, den Bewegungsablauf
des Fahrers sowie verletzungsrelevante
Parameter exakt zu bestimmen.» GPSDaten, die Auskunft über die gefahrene
Linie geben, flossen ebenso in die Auswertungen ein wie Aufzeichnungen von
Druck- und Beschleunigungssensoren.
Aus all diesen Daten gelang es dem Forscherteam, die auf den Körper wirkenden
Kräfte aufzuzeigen. Das ist ein echter
Quantensprung, weil nun wissenschaftlich
erarbeitete Fakten auf dem Tisch liegen
und damit subjektive Meinungen und persönliche Ansichten in den Hintergrund
rücken.
Kurssetzer sensibilisieren. Das Kernstück von Matthias Gilgiens Feldarbeit fokussiert sich auf die Kurssetzung und das
Gelände: Bis Ende dieses Winters wird der
Berner Oberländer, der an der NIH Oslo
als Biomechaniker seine Dissertation
schreibt, die Weltcup-Pisten und Torpositionen von total acht Riesenslaloms, vier
Super-G-Rennen und fünf Abfahrten erfasst haben. Diese statischen Daten bilden
mit den dynamischen Informationen eines
mit GPS-Geräten und Beschleunigungsmessern ausgerüsteten Weltcup-Vorfahrers die Basis für die umfangreiche
Rechenarbeit im Rahmen der Auswertung.
«Wir versuchen nachzuweisen, wie das
Gelände und die Kurssetzung die Geschwindigkeit des Fahrers und die auf ihn
wirkenden Kräfte beeinflussen», erklärt
Matthias Gilgien und blickt in die Praxis:
«Die Kurssetzer haben eine grosse Erfahrung und machen sehr viel intuitiv richtig.
Aber der Grat zwischen ‹anspruchsvoll›
und ‹gefährlich› ist schmal, vor allem bei
Schlüsselstellen oder Geländeübergängen.» Mit den anschaulich visualisierten
Resultaten aus Matthias Gilgiens Untersuchungen will die FIS die Trainer und
Kurssetzer auf die spezifischen Aspekte
der komplexen Thematik sensibilisieren
und gegebenenfalls die entsprechenden
Richtlinien anpassen.
Pistenmessung während Wettkampf.
Letzten Winter untersuchte das SLF diverse Weltcup-Pisten bezüglich Schneebeschaffenheit und Präparierungsmethoden. «Dabei geht es vorwiegend um die
Härte und Homogenität der Piste», erläu-
tert Projektleiter Hansueli Rhyner, Leiter
der SLF-Forschungsgruppe Industrieprojekte und Schneesport. Die Messungen
erfolgten jeweils vor, während und nach
dem Wettkampf, um so auch die Veränderungen unter zunehmender Beanspruchung erkennen zu können. Weil die Zeit
zwischen zwei Fahrern sehr knapp ist,
mussten effiziente Messmethoden (z. B.
eine Rammsonde) eingesetzt werden.
«Die Ist-Analyse ist nun fast abgeschlossen», gibt Hansueli Rhyner Einblick in die
Zeitachse seiner Arbeit: «Nun möchten wir
nächsten Winter einige Experimente
durchführen, um konkrete Vorschläge für
die je nach Verhältnissen optimale Präparierung machen zu können. Das wird
auch helfen, die heiklen Übergänge vom
einen in einen anderen Schnee-Typ zu entschärfen.»<
Nor disc h: A n d e re S ituatio n
Im Bereich der nordischen Disziplinen ist die
Situation nicht mit dem Alpin-Rennsport
vergleichbar. Beim Skispringen steht bei
allen Sicherheitsüberlegungen stets das
Flugsystem als Gesamtes im Zentrum – die
Ski sind lediglich ein Teil davon. Die wichtigsten Reglementsanpassungen der letzten
Jahre standen aber nicht nur im Zeichen der
Sicherheit, sondern trugen auch zu einer
kompakteren und faireren Wettkampfabwicklung bei. Konkret drehen sie sich um
Korrekturfaktoren (Startluke, Windbonus/
-malus) sowie den Body-Mass-Index (BMI).
Aus dem BMI abgeleitet, ergibt sich die für
einen Athleten maximal zulässige Skilänge.
Ansonsten hatten die jüngsten Entwicklungen auf die äussere Skigeometrie wenig Einfluss, verändert haben sich vor allem die
inneren Eigenschaften (Härte, Biegelinie).
Im Langlaufbereich fand in jüngster Zeit ein
regelrechtes Wettrüsten statt, das möglicherweise bald einmal eine neue Reglementierung erfordert. Wenn die führenden Nationen mit einer halben Armee von
Serviceleuten sowie mobilen Labors und
Werkstätten in Sattelschleppern anreisen,
um die reglementarisch definierten Rahmenbedingungen (limitierte Anzahl Wachscontainer, begrenztes Zeitfenster zur Streckenbesichtigung) zu umgehen, greift das
geltende Reglement nicht mehr. Nicht viel
ändern dürfte sich hingegen rund um die
Langlaufski. «Es besteht schlicht kein Bedarf dazu», erklärt Jürg Capol, FIS-Renn­
direktor Langlauf: «Und aus der Optik der
Sicherheit schon gar nicht!» Oder vereinfacht gesagt: Beim Langlaufen bricht immer
erst der Ski, und darum nicht das Bein!
35
srf
Treffen der besonderen Art:
Matthias Hüppi zeigt den Gewinnern
seinen Arbeitsplatz.
TV-Erlebnistage am Chuenisbergli
Beim Wettbewerb der SRG SSR
im Snow­active hat Hanspeter
Schmutz aus Riggisberg den
Hauptpreis gewonnen. Zusammen mit seinem Kollegen Urs
Brönnimann erlebte er ein VIPWeekend am Weltcup-Rennen
in Adelboden, inklusive Einblick
in die TV-Produktion vor Ort.
Seinen Erfahrungsbericht von
diesem tollen Wochenende
möchten wir Ihnen nicht
­vorenthalten.
TV-Compound kompakt: im HD 2-Wagen
laufen alle Signale zusammen.
36
L
iebes SRG-Sportteam. Leider ist das
super Erlebniswochenende in Adelboden schon vorbei und wir sind wieder im Alltag angekommen. Es ist mir ein
Anliegen, der Sportcrew der SRG und SRF
und insbesondere der Business Unit Sport
der SRG sowie Snowactive für den tollen
Preis zu danken. Urs und ich haben in
Adelboden zwei erlebnisreiche Tage mit
Euch verbracht, die wir nicht so schnell
vergessen werden.
Wir sind beide begeisterte Skisportfans, waren schon oft am Weltcup in Adelboden und verfolgten die spannenden
Rennen wie jeweils Tausende andere auch.
Dieses Jahr waren wir auch wieder zwei
Gäste unter Tausenden. Jedoch mit dem
grossen Unterschied, dass wir das Spektakel dank Euch als geladene VIP-Gäste
aus einer anderen Perspektive miterleben
durften. Ein erster Höhepunkt war die
Übernachtung im Viersternhotel, wo wir
gemeinsam mit den Schweizer Skistars
logierten und auch das eine oder andere
Wort mit ihnen wechseln durften. Am
Samstag vor dem Rennen staunten wir bei
der Führung durch den grossen Regiewagen über die aufwändige Produktion, bis
Mit lieben Grüssen
Hanspeter und Urs
Die Regie: aus allen Quellen (Video und Ton)
entsteht hier das Weltsignal.
Einem Olympiasieger ganz nah:
Bernhard Russi begrüsst die Gewinner.
so eine Übertragung schliesslich in der
heimischen Stube über den Bildschirm
flimmert. Am darauffolgenden Wochenende, bei der Übertragung der Lauberhornrennen, konnten wir uns so genau
vorstellen, wie es im Regiewagen konzentriert zu und her ging. Angenehm war auch
der Zugang zum VIP-Zelt, wo wir uns mit
Speis und Trank verwöhnen durften und
abseits des grossen Rummels einen
warmen Platz fanden. Der krönende Abschluss waren am Sonntag die Slalomrennen, die wir von der Tribüne aus mitverfolgten. Trotz ausbleibendem Schweizer
Erfolg genossen wir die ausgezeichnete
Stimmung.
Ich weiss nicht, ob Ihr die Sendung
«Happy Day» von Röbi Koller kennt. Hätte
mich eine Person mit diesem AdelbodenWochenende überraschen wollen, so hätte
sie genau ins Schwarze getroffen. Mit diesen Worten möchten wir uns bei der SRG
Business Unit Sport und bei Snowactive
noch einmal recht herzlich bedanken. <
Sn owactive m ä r z 2 0 1 2 publirep o rtage
s r f / p r oviande
P r og ra m m vo r s chau ( Da s weite r e T V- Spor tprog r a m m unte r www. s por t. s f.tv)
Datum
Ort / Anlass
> Samstag, 25.2 2012
Bansko/BULSki alpin
09.50–11.20 Abfahrt Frauen
> Samstag, 25.2.2012
Crans-MontanaSki alpin
11.20–12.45 Super G Männer
> Samstag, 25.2.2012
Vikersund/NORSki nordisch
15.55–17.45 Skifliegen Weltmeisterschaft
3./4. Durchgang
> Sonntag, 26.2.2012
Crans-MontanaSki alpin
09.50–10.55 Riesenslalom Männer, 1. Lauf
12.50–13.55 Riesenslalom Männer, 2. Lauf
> Sonntag, 26.2.2012
Bansko/BULSki alpin
10.55–12.10 Super G Frauen
> Samstag, 3.3.2012
Ofterschwang/GERSki alpin
09.55–10.55 Riesenslalom Frauen, 1. Lauf
12.55–13.50 Riesenslalom Frauen, 2. Lauf (SFinfo)
> Samstag, 3.3.2012
Kvitfjell/NORSki alpin
10.55–12.20 Abfahrt Männer
> Samstag, 3.3.2012Ruhpolding/GERSki nordisch
12.20–13.55 WM Sprint Männer, 10 km
15.20–16.50 WM Spring Frauen, 7,5 km
> Samstag, 3.3.2012
Lahti/FINSki nordisch
13.55–15.15 Langlauf Männer, 30 km Skiathlon
> Samstag, 3.3.2012
LaaxSnowboard
15.15–16.45 TTR-Tour Halfpipe (AZ)
16.45–17.55 TTR-Tour Slopestyle (TAZ)
> Sonntag, 4.3.2012
Ofterschwang/GERSki alpin
09.55–10.55 Slalom Frauen, 1. Lauf
12.55–13.50 Slalom Frauen, 2. Lauf (SFinfo)
> Sonntag, 4.3.2012
Kvitfjell/NORSki alpin
10.55–12.05 Super G Männer
> Sonntag, 4.3.2012
Lahti/FINSki nordisch
12.05–12.55 Skispringen
> Sonntag, 4.3.2012Ruhpolding/GER
Biathlon
13.00–14.00 WM Sprint Männer, Verfolgung 12,5 km
15.55–16.45 WM Sprint Frauen, Verfolgung 10 km
> Sonntag, 4.3.2012
Lahti/FINSki nordisch
14.00–15.30 Langlauf Sprint
Biathlon
> Dienstag, 6.3.2012 Ruhpolding/GER
15.05–17.15 WM Sprint Männer Einzel 20 km
> Freitag, 9.3.2012 Are/SWESki alpin
10.25–11.30 Riesenslalom Frauen, 1. Lauf
13.20–14.20 Riesenslalom Frauen, 2. Lauf
Datum
>
>
>
>
>
>
>
>
>
>
>
>
>
>
>
>
Samstag, 10.3.2012 Kranjska Gora/SLOSki alpin
09.25–10.30 Riesenslalom Männer, 1. Lauf
12.30–13.20 Riesenslalom Männer, 2. Lauf
Samstag, 10.3.2012 Are/SWESki alpin
10.55–11.55 Slalom Frauen, 1. Lauf
14.20–15.20 Slalom Frauen, 2. Lauf
Samstag, 10.3.2012 Oslo/NORSki nordisch
11.55–14.20 Langlauf Männer, 50 km klassisch
Samstag, 10.3.2012
GrindelwaldSki Freestyle
15.20–16.40 Skicross Weltcup (AZ)
Sonntag, 11.3.2012 Kranjska Gora/SLOSki alpin
09.25–10.30 Slalom Männer, 1. Lauf
12.20–13.20 Slalom Männer, 2. Lauf
Sonntag, 11.3.2012 Ruhpolding/GER
Biathlon
13.20–14.30 WM Sprint Männer, Massenstart 15 km
15.55–16.50 WM Sprint Frauen, Massenstart 12,5 km
Sonntag, 11.3.2012
GrindelwaldSki Freestyle
14.35–15.55 Skicross Weltcup (AZ)
Sonntag, 11.3.2012
Oslo/NORSki nordisch
15.00–16.00 Skispringen
Mittwoch, 14.3.2012Schladming/AUTSki alpin
09.20–10.50 Abfahrt Männer
10.50–12.10 Abfahrt Frauen
Donnerstag, 15.3.2012 Schladming/AUTSki alpin
09.20–10.50 Super G Männer
10.50–12.10 Super G Frauen
Freitag, 16.3.2012 Schladming/AUTSki alpin
11.50–13.15 Nation Team Event
Samstag, 17.3.2012 Schladming/AUTSki alpin
08.55–09.55 Slalom Frauen, 1. Lauf
09.55–10.45 Riesenslalom Männer, 1. Lauf
11.20–12.15 Slalom Frauen, 2. Lauf
12.15–13.25 Riesenslalom Männer, 2. Lauf
Samstag, 17.3.2012 Falun/SWESki nordisch
13.25–14.15 Langlauf Männer, 15 km klassisch
Sonntag, 18.3.2012 Schladming/AUTSki alpin
08.55–09.45 Slalom Männer, 1. Lauf
09.55–10.45 Riesenslalom Frauen, 1. Lauf
11.15–12.15 Slalom Männer, 2. Lauf
12.15–13.25 Riesenslalom Frauen, 2. Lauf
Sonntag, 18.3.2012 Planica/SLOSki nordisch
10.45–11.45 Skifliegen
Sonntag, 18.3.2012 Falun/SWESki nordisch
13.25–14.40 Langlauf Männer, 15 km Freestyle
Ort / Anlass
«Schweizer Fleisch»:
neu offizieller Partner von Swiss-Ski
Die jahrelange Zusammenarbeit
von Proviande – der Branchenorganisation für die Schweizer
Fleischwirtschaft – und Swiss-Ski
wird verstärkt: «Schweizer
Fleisch» wird offizieller Partner
von Swiss-Ski und Hauptsponsor
des Jugendskilagers.
Engagement für den Nachwuchs
Seit elf Jahren ist Proviande mit
der Marke «Schweizer Fleisch»
Co-Sponsor des Grand Prix
Migros, dem grössten Jugend­
skirennen in Europa und des Jugendskilagers (Juskila) von SwissSki. Ab der Saison 2011/2012 ist
«Schweizer Fleisch» neu Hauptsponsor des legendären Juskila an
der Lenk. Im Sommer 2011 wurde
mit der «Schweizer Fleisch Summer Trophy» eine nationale Eventserie zur Vorbereitung auf die Wintersaison gestartet, die auch in
diesem Jahr weitergeführt werden
wird. Dieser Sommerwettkampf
für junge Skifahrer stellt nebst der
sportlichen Leistung Spiel und
Spass in den Vordergrund. Bei allen drei Engagements profitieren
die Teilnehmenden von der kostenlosen Verpflegung durch «Schweizer Fleisch».
Ausweitung der Aktivitäten
Doch nicht nur für den Nachwuchs
wird die Zusammenarbeit mit
Swiss-Ski weiter verstärkt. Neu ist
«Schweizer Fleisch» offizieller
Partner von Swiss-Ski und zusätzlich an mehreren Weltcup-Rennen
in der Schweiz mit Grillständen
präsent. «Schweizer Fleisch» freut
sich über diese Partnerschaft und
auf viele emotionale Momente mit
dem Team von Swiss-Ski.
Mit dem Engagement im Skisport werden gezielt Synergien genutzt, um den Bekanntheitsgrad
von Schweizer Fleisch weiter zu
steigern. Fleisch gehört genauso
zu einer ausgewogenen Ernährung, wie die sportliche Betätigung
zu einem gesunden Lebensstil.
www.schweizerfleisch.ch
S n owactive März 2 0 1 2 publirep ortage
37
S k i c r o ss W e l t c u p - F i n a l e i n G r i n d e l w a l d
Mit feine
38
Sn owactive m ä r z 2012
S k i c r o ss W e l t c u p - F i n a l e i n G r i n d e l w a l d
er Klinge
A u f z u m K am pf de r S ki cro ss - G la d i atore n : Vo m 8 . b i s 1 1 . M ä rz ge ht m i t d e m
W eltc up-Fin ale i n Gri n de lwald d e r Sa i son höhe p u n kt ü b e r d ie B ü hn e . Unt e r
den vielen Schweizer Podest-Kandidaten kreuzen auch zwei Lokalmatadoren
d i e Kl ingen au f de r Pi ste : di e Gasse r- B rot he rs a us F ru t ige n .
S n owact i v e märz 2 0 1 2
39
S k i c r o ss W e l t c u p - F i n a l e i n G r i n d e l w a l d
Höhenflug: Skicross wird
immer populärer. Selbst in der
Luft liefern sich die Athleten
Positionskämpfe.
W
ie Kamikaze stürzen sie sich aus
den Startboxen den Steilhang
hinunter, springen über mehrere Meter hohe Kuppen, rasen mit Tempo
80 durch Steilwandkurven – immer mitund gegeneinander. Manchmal Schulter
an Schulter, Ski an Ski, und manchmal
führen die Positionskämpfe zu dramatischen Ausfällen oder gefährlich anmutenden Stürzen. Survival of the fittest!
Skicross heisst das Spektakel, das vor
wenigen Jahren noch ein Exoten-Dasein
fristete. Erst im Sog des Boardercross, das
> Text: Mac Huber
>F
otos: Alexandra Wey (Photopress),
Erik Vogelsang
40
2006 seine Olympische Premiere feierte,
ist nun auch Skicross salonfähig geworden.
Durchbruch mit Mike Schmid. Mittlerweile hat sich die spannungsgeladene ActionDisziplin zur festen Grösse im WeltcupKalender entwickelt und ist auch Herrn
und Frau Schweizer ein Begriff geworden.
Für den ultimativen Durchbruch hierzulande sorgte Mike Schmid, ein hünenhafter Berner Oberländer, 195 cm gross, 110
Kilo schwer, ein Bär mit einer sanftmütigen Ausstrahlung. Dieser Mike Schmid
sprang in Vancouver 2010 nicht nur zum
ersten Olympiasieg in der Geschichte des
Skicross, nein, er fuhr mit seiner bescheidenen Art auch mitten in die Herzen des
Publikums. Als er in den Sekunden seines
grössten Triumphs seiner Schwester zum
Geburtstag gratulierte, glänzten nicht nur
deren Augen zuhause vor dem Bildschirm.
Und plötzlich zierte das Konterfei des
Strassenbauers renommierte HochglanzIllustrierte, plötzlich war Mike Schmid der
Liebling der Nation, erhielt in seinem Heimatdorf Frutigen eine eigene Strasse und
wurde bei den Sports Awards zum Newcomer des Jahres erkoren. Mike, der
Glücksschmid.
Schmaler Grat zwischen Höhenflug und
Absturz. Allzu schnell lernte der Sympathieträger allerdings die Kehrseite der
Medaille kennen: Kreuzbandriss im Juni
2010 am linken Knie – und kaum wieder fit,
riss sich Mike Schmid beim freien Skifahren im Februar 2011 das Kreuzband im
rechten Knie. Was für ein Pech! Seit fast
zwei Jahren hat der Schweizer Botschafter
des Skicross kein einziges Weltcup-Rennen mehr bestreiten können. Rehabilitation statt Rock’n’Roll.
In den Spuren des Olympiasiegers haben seine Teamkollegen indes unverhofft
für Aufsehen gesorgt. Allen voran Alex
Fiva. Der 26-jährige Amerika-Schweizer
avancierte in dieser Saison zum Siegfahrer. Der Bündner Conradign Netzer (31)
schaffte es im März 2011 gleich zweimal
Sn owactive m ä r z 2012
S k i c r o ss W e l t c u p - F i n a l e i n G r i n d e l w a l d
aufs Podest – und auch Armin Niederer
(25) wird immer stärker. «Ich hätte nicht
gedacht», dass wir die Lücke von Mike
Schmid so schnell schliessen können»,
freut sich Skicross-Nationalcoach Ralph
Pfäffli über sein starkes Team.
Herausragend überdies die Brüder
Gasser, Patrick (26) und Philip (28). Nach
dem Ausfall von Teamleader Schmid
sprang Patrick sogleich in die Bresche und
gewann auf Anhieb das erste Rennen der
Saison 2010/11. «Vielleicht ging es fast ein
bisschen zu schnell», sinniert er rückbli-
ckend. Denn seither hat der Frutiger, der
im Sommer mit Mike Schmid in der selben
Firma arbeitet, keinen Exploit mehr landen können. Mit seiner Postur stellt er
zwar selbst einen «Fätze» wie Beat Feuz
in den Schatten, die Unbekümmertheit des
alpinen Überfliegers geht ihm aber ab.
«Patrick ist sehr fokussiert und ehrgeizig», sagt Nationalcoach Pfäffli, «aber gerade deshalb fehlt ihm manchmal die nötige Lockerheit.» Ein erfolgreicher Auftritt,
so ist Pfäffli überzeugt, könnte den Knopf
aber alsbald wieder lösen. «Schliesslich
ist Patrick einer der schnellsten Starter im
Feld, er braucht nur einmal etwas Glück.»
Der Grat zwischen Höhenflug und Absturz ist im Skicross eben sehr schmal.
«Du kannst im Zeitlauf der Qualifikation
der Beste sein», weiss Patrick Gasser,
«wenn du im Viertelfinal von einem Konkurrenten abgeschossen wirst, hat das
alles keinen Wert. Dann bist du weg.»
Hadern mag er deswegen nicht. «Die Positionskämpfe gehören zur Faszination des
Skicross. Du weisst nie genau, wie der Lauf
ausgeht.»
>
Pat ri c k Ga sse r
Ph i li p Ga sse r
Geburtsdatum: 8. Oktober 1985
Ort: 3714 Frutigen
Ski-Club: Frutigen
Grösse/Gewicht: 175 cm/86 kg
Erster Einsatz im World Cup:
2009 Meiringen-Hasliberg
Individualsponsor: Theiler
Ingenieure AG
Ausrüster: Skis: Stöckli
Schuhe/Bindung: Atomic
Stöcke: Leki
Brille/Helm: Alpina
Kleider/Handschuhe:
Poivre-Blanc/Reusch
Website: www.patrickgasser.com
Geburtsdatum: 7. April 1983
Ort: 3714 Frutigen
Ski-Club: Frutigen
Grösse/Gewicht: 187 cm/92 kg
Erster Einsatz im World Cup:
2004 Saas-Fee
Individualsponsor: Coop
Ausrüster: Skis: Stöckli
Schuhe/Bindung: Atomic
Stöcke: Leki
Brille/Helm: Alpina
Kleider/Handschuhe:
Poivre-Blanc/Reusch
Pa lm a re s
World Cup (Top 10)
2011:
5. Grindelwald
7. Grasgehren
8. Meiringen-Hasliberg
9. Blue Mountain
G r oss es E ngagemen t vo n C o o p
Dynamik und Spektakel – bereits seit
2008 gehen Coop
und Skicross gemeinsame Wege. Der Detailhändler sponsert ein eigenes Skicross-Team
(u. a. mit Mike Schmid, Armin Niederer und
Philip Gasser), unterstützt aber auch den
Breitensport und den Nachwuchs. Coop ist
Hauptsponsor der nationalen Coop Skicross
Tour für jedermann (die letzten Rennen finden am 3./4. März auf dem Hoch-Ybrig und
am 24./25. März am Corvatsch statt) sowie
der Coop Skicross Kids Tour (letzte Rennen
am 11. März auf dem Hoch-Ybrig und am
1. April in Melchsee-Frutt). Ausserdem
unterstützt Coop Skicross Parks in zehn Skigebieten und den Audi FIS Ski Cross Worldcup Grindelwald als Presentingsponsor.
«Coop und Skicross passen gut zusammen»,
sagt Matthias Kuratli, Leiter der Coop Verkaufsregion Bern, «die Sportler und wir sind
trotz Höhenflügen bodenständig geblieben.»
www.coopskicross.ch
A udi F I S S k i Cro ss Wo r l d C u p
by Coop
> Donnerstag 8. März 2012: Training
10.30–11.30 Training Gruppe 1
13.00–14.00 Training Gruppe 2
> Freitag 9. März 2012: Qualifikation
09.15–09.45 Training Damen
10.15–10.40 Qualifikation Damen
10.45–11.15 Training Herren
11.45–12.30 Qualifikation Herren
17.00–17.30 Präsentation der Finalisten
> Samstag 10. März 2012: Final
10.00–10.30 Training
11.00–12.15 Final
12.15–12.25 Rangverkündigung
17.00–17.30 Preisverteilung, Präsentation
der Finalisten
> Sonntag 11. März 2012: World Cup Final
12.30–13.00 Training
13.30–14.45 World Cup Final
14.45–15.00 Rangverkündigung
S n owact i v e märz 2 0 1 2
World Cup (Top 10)
2012: 10. Innichen/San Candido
2011: 1. Innichen/San Candido,
9. Meiringen-Hasliberg
2010: 10. Meiringen-Hasliberg
Cup Standings World Cup
2011 10.
World Championships
2011 10. Deer Valley
National Championships (Top 3)
2011 2. Arosa
Pa lm a re s
41
S k i c r o ss W e l t c u p - F i n a l e i n G r i n d e l w a l d
Gute Erinnerungen an Grindelwald. Davon könnte sein Bruder Philip ein Liedchen
singen. Auch er, der seit einem Jahr für
das Coop Skicross-Team fährt, ist in diesem K.O-Thriller oft schon Opfer geworden. Obwohl älter, erfahrener und auch
frecher als Bruder Patrick, ist ihm ein
Podestplatz bislang verwehrt geblieben.
Vor heimischer Kulisse scheint er aber
stets einen Zacken zulegen zu können. Die
Top-Ergebnisse gelangen ihm in der
Schweiz, sein Bestresultat im Weltcup feierte er letztes Jahr als Fünfter in Grindelwald.
Und genau da wird nun vom 8. bis 11.
März das Weltcup-Finale ausgetragen, der
eigentliche Höhepunkt in dieser Saison, in
der weder Weltmeisterschaften noch
Olympische Spiele stattfinden. «Wir sind
schon jetzt extrem motiviert», freut sich
Patrick Gasser auf das Highlight vor heimischer Kulisse. Vielleicht gibt ja Mike
Schmid nach fast zweijähriger Verletzungspause sein Comeback. Oder vielleicht qualifizieren sich die Gasser-Brüder
beim Weltcup-Finale erstmals gemeinsam für den Finallauf. «Das wäre wunderbar», sagt Patrick. Aber Geschenke werde
es auf der Piste keine geben. «Da sind wir
Konkurrenten.» Philip stösst ins gleiche
Horn. «Es ist zwar nicht ganz einfach, an
Patrick vorbeizukommen», meint er angesichts der Masse seines Bruders augenzwinkernd, aber zur Not habe er ja noch
Stöcke.<
Brüder, aber auch Gegner:
Patrick und Philip Gasser
wollen vor hemischem
Publikum ein Top-Resultat
erzielen.
OK -Ch ef Christop h Egg er z u m Sk i cr oss - F i n ale i n Gri n d e lwa ld
Christoph Egger, erstmals findet ein WeltcupFinale der Skicrosser (Leadsponsoring COOP)
in Grindelwald statt. Ist dies für das OK eine
besondere Herausforderung?
Ja, aber diese Herausforderung nehmen wir
gerne an. Grindelwald hat ja eine SkicrossTradition. Wir haben hier 2002 und 2005 schon
die Schweizer Meisterschaften sowie 2005
einen FIS-Weltcup durchgeführt, als Skicross
nur Insidern bekannt war. Und seit 2008 hat
Grindelwald zusammen mit Meiringen-Hasliberg als Weltcup-Veranstalter einen festen
Platz im Kalender der FIS.
42
Hat ein Final-Wochenende denn nicht viel
grössere Dimensionen?
Doch, vor allem in diesem Jahr. Wir bauen im
Zielraum eine richtige Tribüne mit 500 Sitzplätzen für die Fans, dazu eine gediegene VIPLounge mit 300 Plätzen. Die Nachfrage war
riesig. Insgesamt hoffen wir auf 3000 bis 4000
Zuschauer pro Tag.
Was versprechen Sie sich von der TV-Übertragung?
Das ist natürlich ein wunderbares Schaufenster
für die Region, den Sport und die Athleten. Und
die TV-Garantie hat uns die Arbeit im Sponsoring-Bereich erheblich erleichtert. Das Budget
von 850 000 Franken sollten wir dadurch einhalten können.
Eine beachtliche Zahl für Skicross-Verhältnisse.
Skicross wird immer populärer. Und Grindelwald zählt zu den beliebtesten Destinationen.
Von der Infrastruktur und von der Stimmung her
brauchen wir keine Vergleiche zu scheuen. Einzig St. Johann im Tirol macht aus der Veranstaltung noch eine richtige Party. Da findet ja auch
ein Nachtrennen statt, das von ORF live übertragen wird.
Sie sind ja auch im OK der Lauberhorn-Rennen
und da, auf der andern Seite des Berges, für
die Beschneiung der Pisten und der Infrastruktur zuständig. Inwiefern können Sie beim
Skicross in Grindelwald davon profitieren?
Ich habe am Lauberhorn einiges lernen und
wertvolle Kontakte knüpfen können, wovon
letztlich auch das Skicross profitiert. Beispielsweise haben wir die Drohne, die am Lauberhorn
über den Hundschopf schwirrte und die Rennfahrer aus der Vogelperspektive filmte, nun
auch in Grindelwald im Einsatz.
Ist das Schweizer Fernsehen in Grindelwald
auch dabei?
Ja, und dies sehr engagiert. Das Rennen am
Samstag wird aufgezeichnet und am späteren
Nachmittag zeitversetzt ausgestrahlt. Das Rennen am Sonntag, das eigentliche Finale der
weltbesten Skicrosser, zeigt SF2 erstmals live.
(13.20–15 Uhr, die Red.)
Der Vorverkauf läuft übrigens ab sofort auf
www.starticket.ch/0Showlist.asp
Sn owactive m ä r z 2012
B i at h lo n
Es ist voraussehbar, dass
die Weltmeisterschaften in
Ruhpolding/Deutschland nie
Dagewesenes erreichen werden.
Vergleiche mit der nordischen
WM Oslo 2011 sind angebracht,
zumindest was das Publikumsund Medieninteresse betrifft.
Das grosse Fragezeichen indes
setzt die Biathlon-Familie hinter
das Wetter.
> Text: Christian Manzoni
> Fotos: zVg.
45 gemeldete Nationen, 19
TV-Stationen vor Ort, mehrere Hundert akkreditierte Medienvertreter: Das sind einige
Kennzahlen der IBU Biathlon
WM Ruhpolding 2012. So etwas hat Biathlon noch nie erlebt, nicht einmal an Olympischen Spielen.
Grund dafür ist das schier unermessliche
Interesse Deutschlands und des deutschsprachigen Umlands an der Skijagd. Auch
der Zeitpunkt einer WM in Ruhpolding ist
reif: Seit 2007 gastierte die mediale Wintersportart Nr. 1 mit einem Grossanlass
nicht mehr in Mitteleuropa. Und was der
WM 2012 die Krone aufsetzt: Der Star der
Stars, Magdalena Neuner, verabschiedet
sich mit 26 Jahren an ihrer Heim-WM vom
Spitzensport. Die sympathische Deutsche
gewann in ihrer nur sechsjährigen Karriere alles, was es überhaupt im Biathlon zu
gewinnen gibt. Bis jetzt ist sie: zehnfache
Weltmeisterin, Gesamtweltcup-Siegerin,
Olympiasiegerin, Biathletin des Jahres
und Sportlerin des Jahres. Auch finanziell
braucht sich «Lena» nie mehr Sorgen zu
machen . . .
Eine halbe Million Fans? Die in die Jahre
gekommene Chiemgau-Arena von Ruhpolding wurde mittels eines sanften, aber
zweckmässigen Faceliftings in ein modernes Stadion umgewandelt. Kernstück bildet dabei die Haupttribüne mit einem Fassungsvermögen von rund 14 000 Plätzen
mit direkter Sicht auf Schiessstand, Ziel
und diverse Videoscreens. Entlang der
verbreiterten Strecken finden täglich
nochmals 15 bis 20 000 Fans genügend
Platz, um einen Blick auf die Athleten zu
erhaschen. Wobei diese Strecken-Stehplatzzahl gegen oben mit Vorsicht zu geniessen ist. Offiziell ist von einem Fassungsvermögen von ca 30 000 Plätzen die
Rede, man will es sich ja grundsätzlich
nicht mit den Sicherheitsbehörden verscherzen. Indes ist durchaus davon auszugehen, dass dereinst der eine oder andere
Zuschauer über der 30 000er-Marke erscheint. Zusammengerechnet, inklusive
den Trainingstagen, dem Championspark
im Ortskern, dem Public Viewing und den
unzähligen Rahmenveranstaltungen, Fanund Verbandshäusern (z. B. Schwedenhaus), dürfte die Publikumserwartung bei
300 000 bis 500 000 Besuchern liegen. Keine einfache Aufgabe, auf die sich die
6300-Seelen-Gemeinde Ruhpolding eingelassen hat. Immerhin trafen die Gemeinde nur zehn Prozent des 16-Millionen-Euro-Umbaus der Chiemgau-Arena
(75 % übernahm der Bund, 15 % Land das
Land Bayern).
Schweizer Team mit Chancen. Ruhpolding war für die Schweiz immer ein gutes
Pflaster. Benjamin Weger errang in
Ruhpolding seine ersten Weltcup-Punkte
und sicherte sich das Olympia-Ticket.
Ruhpolding 2012
gigantisch und
44
Sn owactiv e m ä r z 2012
B i at h lo n
weltbesten Biathleten (aktuell Nr. 11 der
Welt) eigenständig aufbaute.
Bis zu einer halben Million Fans werden
in Ruhpolding erwartet.
Selina Gasparin wird u. a. die Schweiz an der
Biathlon-WM vertreten.
Simon Hallenbarter ist ein regelmässiger
Gast in den Top Ten, Claudio Böckli erzielte in Ruhpolding sein Karriere-Bestergebnis. Auch in diesem Jahr soll es in Bayern
zum Höhepunkt der Schweizer Leistungen
kommen. Konkrete Plätze vorauszusagen
ist indes schwer. Anders als bei Sportarten
wie Langlauf garantiert eine gute Laufform nicht automatisch ein Spitzenergebnis. Die Komponente Schiessen ist unberechenbar, spektakulär und der Garant für
Spannung schlechthin. Gewichtet man die
Statistik, liegt ein Spitzenergebnis für
Benjamin Weger durchaus im realistischen Bereich. Der 22-jährige ist mit einer
Trefferquote von über 90 % nicht nur optisch, sondern eben auch statistisch Weltklasse. Allerdings lastet eben auf jenem
Benjamin Weger unglaublicher Druck, den
er sich aufgrund seiner Leistungen mit
zwei Podestplätzen, fünf Top-Ten-Klassierungen und dem Etablieren als einer der
Was macht das Wetter? Die oberbayrische Gemeinde Ruhpolding im Landkreis
Traunstein liegt nur 655 Meter über Meer.
Im Jahr 2009 war Ruhpolding-Seehaus
gemäß der Wetterbilanz des Deutschen
Wetterdienstes mit einer Niederschlagsmenge von 2456 Milliliter im Jahr der nasseste Ort Deutschlands. In weiser Voraussicht begann das OK des Biathlon-Weltcups
und nun der WM vor einigen Jahren mit
dem Projekt des Snowfarmings. Einerseits
produzieren die unzähligen Schneekanonen während der Minustage und Nächte
Kubikmeter Schnee, andererseits kratzten
die Verantwortlichen die Schneereste
Ende Saison zusammen und bauten einen
soliden Schneevorrat auf. Nur findet die
WM im normalerweise warmen und
feucht-nassen Monat März statt, und eine
anhaltende Regenphase könnte auch den
«gefarmten» Schnee innert Tagen wegschwemmen. Da dieser Winter alles an­
dere als geordnet und normal verläuft,
sind Prognosen über die Qualität der WM
aus schneetechnischer Sicht äusserst
schwierig. <
P ro gra m m
speziell
> 29.02., 18:45 Uhr
Offizielle Eröffnungsfeier
> 01.03., 15:30 Uhr
Mixed Staffel (2 x 6/2 x 7,5 km)
> 03.03., 12:30 Uhr
Sprint Männer 10 km
> 03.03., 15:30 Uhr
Sprint Frauen 7,5 km
> 04.03., 13:15 Uhr
Verfolgung Männer 12,5 km
> 04.03., 16:00 Uhr
Verfolgung Frauen 10 km
> 06.03., 15:15 Uhr
Einzel Männer 20 km
> 07.03., 15:15 Uhr
Einzel Frauen 15 km
> 09.03., 15:15 Uhr
Staffel Männer (4 x 7,5 km)
> 10.03., 15:15 Uhr
Staffel Frauen (4 x 6 km)
> 11.03., 13:30 Uhr
Massenstart Männer 15 km
> 11.03., 16:00 Uhr
Massenstart Frauen 12,5 km
Biathlon live auf SF
Die jüngsten Erfolge der Schweizer Biathleten, allen voran Benjamin Weger, haben das
Schweizer Fernsehen dazu bewogen, einzelne Rennen der Biathlon-WM 2012 in Ruhpolding live zu übertragen. Primär sind drei
Einzelrennen der Männer – Sprint, Verfolgung (3.3. und 4.3.) und Massenstart (11.3.)
– geplant. Dazu wird das SF eigens mit
einem Team vor Ort sein und in den Struktursendungen (z. B. Sport aktuell) aus Ruhpolding und von den Rennen mit Schweizer
Beteiligung berichten.
S n owact ive märz 2 0 1 2
45
B i at h lo n
Benjamin Weger
In der Ruhe liegt seine Kraft
Mit 22 Jahren liegen die besten Jahre zweifelsohne noch vor ihm, dennoch katapultierte sich Benjamin
Weger in diesem Winter endgültig an die Biathlon-Weltspitze. Es ist nicht vermessen, davon auszugehen,
dass Benjamin Weger mit Tarjei Boe (Norwegen), Martin Fourcade (Frankreich) und Lukas Hofer (­ Italien)
den Biathlon der nächsten Jahre bestimmen wird.
> Text: Christian Manzoni
> Foto: zVg.
E
r ist Vize-Junioren-Weltmeister im
Winter, Doppel-Vize-Junioren-Weltmeister im Sommer, holte Bronze
an den Junioren-Europameisterschaften,
stand dreimal auf einem Weltcup-Podest,
lief bei 57 Starts auf höchster Stufe 39 mal
in die Punkte und schaffte alleine in dieser
Saison fünf Top-Ten-Klassierungen. Benjamin Weger hat in seiner zweiten kompletten Saison, seiner zweiten als Profi,
mehr erreicht, als alle bisherigen Schweizer zusammen. Dieser auch international
beispiellose Palmarès vermag das Potenzial des Obergommer Rohdiamanten nur
annähernd wiederzugeben.
Von jugendlicher Euphorie getrieben,
gab Benjamin Weger vor einigen Jahren in
einer Zeitungsspalte zum Besten: «Ich will
der Beste werden!» Aus dem Munde eines
Biathleten in der Schweiz vermochte diese
Ankündigung kaum ein müdes Muskelzucken zu verursachen. Wovon damals kaum
jemand ernsthaft Notiz nahm, brach jüngst
über die Schweiz herein: Ein grosses Talent, ein williger, ehrgeiziger, äusserst
fokussierter Athlet wächst heran und tastet sich an die Grössten seiner Sportart
heran. Dieses Potenzial fiel 2009 schon
dem damaligen Deutschen Bundestrainer
Frank Ullrich auf: «Sein ganz grosses Talent ist offensichtlich. Der kann ein wirklich ganz Grosser werden.» Das kann Benjamin Weger in der Tat, er will es auch.
46
Nachhaltige Karriereplanung. Bis heute
blieb das Schweizer Nationalmannschaftsmitglied dem Nachhall nichts
schuldig. Im Gegenteil, die Erfolge stellten
sich schneller und speziell regelmässiger
ein, als erwartet. Dies, so sind sich die
Teamverantwortlichen einig, ist das Resultat einer weisen und weitsichtigen Karriereplanung. «Ich nehme immer alles
Schritt für Schritt», gibt Weger die indoktrinierte Philosophie wieder. Aber genau
diese Philosophie verfolgt Swiss-Ski mit
der Generation Weger konsequent und mit
grossem Erfolg. Benjamin Weger musste
angesichts seiner beeindruckenden Erfolge im Juniorenbereich verhältnismässig
lange auf den Karriereschritt «Profi» und/
oder Weltcup-Einsatz warten. Während
Martin Fourcade (Frankreich) und Tarjei
Boe (Norwegen) 2008 im Weltcup debütierten und vorher schon auf IBU-CupStufe bei den Senioren eingesetzt wurden,
trat Benjamin Weger 2009 erstmals bei
den Senioren im Weltcup an. Profis waren
aber beide damals schon. «Es ging uns bei
Benjamin und es geht uns bei unseren
aktuellen Junioren darum, ihnen das
Handwerk in aller Ruhe, ohne Druck, dafür
aber fundiert und nachhaltig zu vermitteln.
Wir wollen niemanden verheizen», erklärt
Disziplinenchef Markus Regli die Entwicklungsstrategie. Auf Benjamin Weger gemünzt bedeutete dies erst die Ausbildung
an der HSK Brig, dann die Rekrutenschule
und als Dank für Erfolg und Geduld eine
Anstellung als Zeitsoldat in Diensten der
Schweizer Armee.
Naturbursche ohne Allüren. Die schillernde Welt der Sportsuperstars im Bia­
thlon mit auffälliger Häufig- und Regelmässigkeit im benachbarten Ausland
anzutreffen, passt irgendwie gar nicht zu
Benjamin Weger. Es sind diese Gegensätze, die Benjamin aber vereint, auslebt und
die ihn wohl auch stark machen. So liebt
der 22-jährige bein- bis knüppelharte
Klänge klirrender Gitarren, findet die Ausgeglichenheit und Kraft andererseits in
ausgedehnten Alpintouren oder beim Fischen. Just nach der Antholzwoche zog die
Nummer 11 der Biathlonwelt einen
Fliegen­fischer-Tag in Italien ein. Andererseits schiebt Benjamin Weger gerne auch
mal eine Sonderschicht auf der Loipe, im
Schiessstand oder im Kraftraum ein. «Sein
Lernwille ist sehr gross. Er saugt die In­
formationen auf und kann sie verarbeiten
und umsetzen. Benjamin vereinigt aber
auch die Verbissenheit, immer besser
werden zu wollen, mit der nötigen Disziplin
und Geduld», charakterisiert Cheftrainer
Steffen Hauswald den Teamleader. Allüren
sind ein Fremdwort, er ist sich nicht zu
schade, im Zimmer die Waffe umzuschnallen und Trockenübungen zu machen, die
Abläufe zu wiederholen, immer wieder.
Mit 22 Jahren ist Benjamin Weger unumstrittener Teamleader im Schweizer
Biathlonlager. Auf ihm ruhen sämtliche
Hoffnungen, aber auch hohe Erwartungen.
Der Zeitsoldat ist teamintern da, wo sonst
nur altgediente Athleten, langjährige
Mannschaftsmitglieder agieren. Matthias
Simmen, im letzten Frühjahr nach langer
Sn owactiv e m ä r z 2012
B i at h lo n
Karriere zurückgetreten, erklärt Benjamins Situation so: «Er ist der Leistungsträger. Läuft es Benjamin, kann er die
Mannschaft mitreissen, motivieren, anspornen und anstacheln. Er ist aber auch
in der Position, wo er allfällige Tiefschläge
alleine verkraften muss.» Benjamin Weger
wird auch so etwas wegstecken, denn er
weiss, dass seine Karriere noch lange dauert und sehr erfolgreich sein kann. «Ich
S n owact ive märz 2 0 1 2
ordne dem Sport und seinem Erfolg alles
unter. Die WM in Ruhpolding kann schon
sehr gut werden. Wenn alles zusammenpasst bin ich sicher, dass ich ganz weit
vorne landen kann. Trotzdem richte ich
meinen Fokus auf mittel- bis längerfristige
Ziele aus. Mein meistgenanntes Ziel heisst
ganz klar Sotschi 2014. Da will ich eine
Medaille.»<
Be n ja m i n W e ge r
Geburtstag: 5. Oktober 1989
Grösse: 181 cm
Gewicht: 72 kg
Webseite: www.benjamin-weger.ch
Skiclub: SC Obergoms
Liebster Wettkampf: Oberhof
Liebstes Essen: «Cholera»
Hobbies: Ski, Berge, Fischen
47
Hands-Up
Raiffeisen
Raiffeisen ist nicht nur Sponsor von
Swiss-Ski, sondern unterstützt auch elf
Regionalverbände, die drei nationalen
Leistungszentren, diverse Skiclubs und
damit über 20 000 Nachwuchsathletinnen
und -athleten in der ganzen Schweiz. Damit ist Raiffeisen der grösste Nachwuchssponsor der Schweiz und macht den Weg
frei für Schneesport-Talente. In dieser
Serie wird gezeigt, wie die RaiffeisenAktion «Hands-up» Regionalverbandsprojekte ermöglicht.
Trainingscamp von «Swiss-SnowboardGirls» – unter ihresgleichen werden
junge Snowboarderinnen zu Motivatoren
und machen grosse Fortschritte.
Raiffeisen und Swiss-Snowboard
Weibliche Verstärkung
Die Schweiz will SnowboardWeltmeisterinnen. Deshalb hat
der Verband Swiss-Snowboard
das Projekt «Swiss-SnowboardGirls» ins Leben gerufen. Es
­beinhaltet Trainingscamps nur
für Mädchen, damit sie sich
gegenseitig pushen. Raiffeisen
Schweiz finanziert einen Teil
des Projekts mit.
> Text: Martina Niggli
> Fotos: zVg.
50
«W
o bleibt die weibliche
Verstärkung?», fragte
sich Snowboard-Profiathletin Ursina Haller vor zweieinhalb
­Jahren an den Freestyle-Schweizermeisterschaften in Zermatt. Lediglich eine
Handvoll Damen traten in der von Männer
dominierten Schneesportart Snowboard
an. Haller sah Handlungspotenzial und
aktivierte in der Mädchen-Snowboardszene Ende September 2010 das erste Trainingscamp in Zermatt – für Girls only,
versteht sich. Der Kick-off glückte! Im
Frühling 2010 war es soweit: Das Projekt
«Swiss-Snowboard-Girls» wurde ins Leben gerufen. Weibliche Snowboardtalente
im Alter zwischen 8 und 18 Jahren haben
damit nicht nur visuell und nach aussen
eine klare Identität erhalten, sondern pro-
fitieren auch von zusätzlichen Nachwuchstrainings in Camps. Das erste Trainingscamp fand im September 2010 statt. Dies
wollte sich kein Snowboardtalent entgehen lassen. Der Ansturm übertraf jegliche
Erwartungen. «Wir mussten das Teilnehmerfeld bereits limitieren», fügt Franco
Giovanoli, Disziplinenchef Snowboard bei
Swiss-Snowboard, hinzu. Massgeblich
mitverantwortlich für den grossen Erfolg
sind die prominenten Schweizer SwissSnowboard-Kaderathletinnen Ursina Haller und Nadja Purtschert, welche die Mädchen zu Höchstleistungen anspornen.
Wer will schon nicht mit seinem Vorbild
trainieren? Gemeinsam mit Trainerin Isa
Jud vermitteln die Sportcracks den Mädchen mehr als nur Tipps und Tricks zur
Fahrtechnik. Sie erhalten ein von K2 offeS n owactive m ä r z 2 0 1 2 publirep o rtage
Raiffeisen
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Meinungen:
«Stärkung des Selbstvertrauens»
Ursina Haller, Projekt-Initiantin
und Mitglied des Swiss-SnowboardKaders:
«Ich habe ‹Swiss-Snowboard-Girls› ins Leben
gerufen, weil die weibliche Verstärkung in den
Halfpipes und den Parks der Schweiz auf sich
warten liess. Es fehlte einfach an geeigneten
Strukturen für snowboardbegeisterte Mädchen. Zwei Jahre später freue ich mich deshalb umso mehr, wenn man am Lift länger
­anstehen muss, weil das Girls-Team
gemeinsam unterwegs ist.»
Silvana Clavuot (Davos),
Mitglied im Girls-Team:
«Die ‹Swiss-Snowboard-Girls›-Camps bedeuten für mich unglaublich viel Spass, Fortschritte zu machen und wunderschöne Tage
mit Freunden, Trainer und Snowboard-Profis
zu verbringen. Durch die Zusammenarbeit bekommt man direkt Tipps aus dem technischen
und praktischen Bereich. Deshalb mache ich
in jedem Camp unglaublich viele Fortschritte,
wofür ich sonst viel länger bräuchte. Weil
es nur Mädchen in der Gruppe hat, wird man
automatisch von allen motiviert und
gepusht. Die Camps sind für mich SaisonHöhepunkte.»
Isa Jud, Trainerin
«Swiss-Snowboard Girls»:
«Mit dem Girls-Camp wollen wir Mädchen
eine Plattform bieten, Snowboarden als Wettkampfsport kennenzulernen. Dabei stehen
Teamgeist und Spass im Vordergrund. Die
Hemmschwelle, sich für einen Wettkampf
anzumelden, wird so heruntergesetzt, da die
Mädchen bekannte Gesichter treffen und
zusammen fahren können. Zudem wird das
Selbstvertrauen gestärkt, da sie in der Gruppe
erfahren, dass der Weg, schwierigere Tricks
zu lernen, gar nicht so weit ist.»
riertes Fotoshooting mit einem Fotocontest, Indoor-/Off-Snow-Akrobatik-Trainings (Trampolin, Slackline, Parcour) und
profitieren von Videoanalysen.
sind. Unter ihresgleichen entwickeln
Snowboarderinnen Experimentierfreudigkeit und Mut. Diejenigen, die besonders
auffallen, kommen in das vor einem Jahr
gegründete Girls-Team. Trainerin Isa Jud
nimmt diese Sprösslinge jeweils mit an
zusätzliche Trainings und lässt sie
­Wettkämpfe bestreiten. Dank Raiffeisen
Schweiz kann der Verband Swiss-Snowboard die Kosten für die Camps und das
Team tragen. Der grösste Nachwuchsförderer im Schweizer Schneesport unterstützt das Projekt mit 15 000 Franken aus
dem Hands-Up-Fond. «Ein Glücksfall», ist
sich Giovanoli bewusst, «wir sind dafür
sehr dankbar.»
den bereits spür- und sichtbar. An den
Freestyle-Schweizermeisterschaften 2011
starteten mehr als doppelt so viele Schweizer Athletinnen wie ein Jahr zuvor. Ein
eindrücklicher Teilerfolg! Nun heisst es
Dranbleiben. In diesem Jahr stehen wieder
zwei Girls-Camps auf dem Plan: Der GirlsDay im Februar in Davos, ein eintägiges
Sichtungscamp (offenes Camp, wo Ausschau nach neuen Talenten gehalten wird)
und im Herbst das Vier-Tages-Camp in
Zermatt. Das Ziel der ambitionierten Trainerinnen ist klar: Ihren jungen Nachwuchsfahrerinnen den Anschluss an die
Weltspitze ermöglichen. Die heutigen
«Rohdiamanten» sollen in ein paar Jahren
die Schweizer Snowboardszene an Weltmeisterschaften und Olympischen Spielen
vertreten – und Geschichte schreiben. <
Von der Aussenseiterin zur Motivatorin.
Gemeinsame Trainings schweissen snowboardbegeisterte Mädchen zusammen.
Mittlerweile sind sie zu einer eingefleischten Truppe geworden, die nach den
Camps auf der Facebook-Seite von «SwissSnowboard-Girls» ihre Erlebnisse austauscht. Silvana Clavuot, Mitglied im GirlsTeam: «Weil nur Mädchen in der Gruppe
sind, werde ich stärker motiviert.» In den
Regionalverbänden trainieren Snow­
boarder nämlich immer in gemischten
Gruppen, wobei die Männer in Überzahl und Mädchen eher Aussenseiterinnen
Sn owactive m ärz 2 0 1 2 publirep ortage
Auf der Zielgerade. Erste Resultate des
Projekts «Swiss-Snowboard-Girls» wer-
51
A r i a n e E h r at
52
Sn owactive m ä r z 2012
A r i a n e E h r at
vom Munot auf den
«Top of the World»
Sie war einst eine der schnellsten
Frauen auf den Weltcup-Strecken
– nun dirigiert sie die TourismusOrganisation Engadin St. Moritz:
Die Schaffhauserin Ariane Ehrat
hat einen beein­druckenden Weg
zurückgelegt.
> Text: Richard Hegglin
> Fotos: zVg.
S n owact i v e märz 2 0 1 2
«U
nd nun», scheppert die
Stimme von Riccarda Simonett durchs Mikrophon, «die
Preisübergabe an die zweitklassierte
Lindsey Vonn, durch Ariane Ehrat, CEO
von Engadin St. Moritz». Auf persönlichen
Wunsch wolle die Chefin der Engadiner
Tourismus-Organisation den Preis der
Zweiten übergeben, nicht der Siegerin der
Superkombination – ein scheinbar sonderbarer Akt.
Das hat Null zu tun mit Antipathie gegen
Maria Höfl-Riesch, dafür umso mehr mit
Symbolik – und Verständnis für die um drei
Hundertstelsekunden geschlagene Zweite. Die in diesem speziellen Fall aber kaum
des bedauernden Mitgefühls bedurfte.
Normalerweise brauchen eher die Gegnerinnen von Lindsey Vonn Trost.
«Erste» Verliererin . . . Ehrats sympathische Geste ist typisch für die ehemalige
Skirennfahrerin – und hat durchaus persönlichen Bezug. Als Aktive kannte sie
dieses Gefühl, die «erste» Verliererin zu
sein, nur zu gut. Zeitsprung in die Vergan-
genheit. 1984, Olympische Spiele in Sarajevo: Ariane Ehrat verpasst in der Abfahrt
die Bronzemedaille um ein paar Sekundenbruchteile. Auf dem Podest stehen
Michela Figini, Maria Walliser und die
­
Tschechin Olga Charvatova. Oder Weltmeisterschaften 1985 in Bormio/Santa
Caterina: Ariane Ehrat holt hinter Michela
Figini Silber. Eine grossartige Leistung,
aber, aus ihrer Optik – Zweite.
Und dann dieses denkwürdige WeltcupRennen in Bad Gastein. Ariane Ehrat biegt
mit über einer Sekunde Vorsprung in die
letzte Kurve ein, verpasst diese, stürzt
schwer und bricht sich den vierten Lendenwirbel – der Anfang vom Ende einer
aussergewöhnlichen Karriere.
Eine ganz spezielle Karriere. Die fing so
an: Marie-Theres Nadig, die uneingeschränkte Leaderin jener Zeit, erzählt
nach den Sommertrainings: «Da trainiert
eine mit uns, eine ganz Junge, sie gehört
nicht einmal einem Kader an, und fährt
uns allen davon.» Ariane Ehrats Karriereverlauf war selbst für damalige Verhält53
A r i a n e E h r at
«Wäre ich etwas reifer gewesen,
hätte ich mich nicht nur von ihnen
führen lassen, sondern sie auch
etwas geführt. . . ». Ariane Ehrat
nisse sehr speziell. Mit 15 trat das kleine,
blonde Mädchen aus der Munot-stadt
Schaffhausen, nach Gehversuchen im Toggenburg, in Laax erstmals einem Skiclub
bei. Von ihrem ersten Skitag dort schrieb
sie ihrem Lehrer noch eine Karte.
Drei, vier Jahre später startete sie im
Weltcup, ohne jemals an JO-Rennen teilgenommen zu haben, nach kaum einem
halben Dutzend Europacup-Einsätzen.
«Es ging alles sehr schnell, zu schnell»,
findet Ariane Ehrat heute, «ich übersprang
quasi die skisportliche Lehrzeit und musste diese dann später nachholen. Da merkte ich: Es geht doch nicht immer alles so
schnell.» Aber auch die späteren «Durststrecken» waren lehrreich. «Eine solche
Karriere», glaubt sie, «wäre gar nicht
mehr möglich. Heute muss man alles von
der Pike auf erlernen».
Ariane Ehrat war nicht nur wegen ihrer
Herkunft aus dem flachsten Teil des Flachlandes (höchster Punkt in den Randen,
912 m ü. M.) und ihres Senkrechtstarts
eine Ausnahme-Rennfahrerin. Auch mit
ihrer charmanten, gewinnenden Art und
ihrem breiten Horizont setzte sie Akzente.
So hörte sie Beethoven und Tschaikowsky.
Das waren nicht unbedingt die Klänge, die
man mit Ski-Partys in Verbindung brachte.
Bei ihrem ersten Interview glaubte der
Reporter, die Allgemeinbildung der
18-jährigen testen zu müssen. «Er fragte
mich in Val d‘Isère, was heute in der
Schweiz los sei», erinnert sich Ariane. Kein
Problem: Es ging gerade um eine Bundes54
ratswahl. Leon Schlumpf, der Vater der
heutigen Bundesrätin, Eveline Widmer
Schlumpf, wurde gewählt.
In einem anderen Interview ist nachzulesen, dass sie sagte: «Ich mache mir zur
Pflicht, jeden Tag Zeitungen zu lesen. Viele Leute ahnen gar nicht, wie eng der Sport
mit der Politik verknüpft ist.» Als ob sie
geahnt hätte, welchen Weg sie dereinst
einschlagen sollte: Vom Munot auf den
«Top of the World», den einstigen Marketing-Slogan, den noch ihr Vorgänger geprägt hatte.
CEO der Region Engadin St. Moritz. Seit
vier Jahren steht sie nun der TourismusOrganisation Engadin St. Moritz vor. Nach
einem Einstieg, «der», wie sie sagt, «noch
komplexer war als erwartet. Es war nicht
einfach, den Mix zu finden zwischen den
bestehenden starken Traditionen und den
notwendigen Erneuerungen. Aber jetzt
sind wir im Oberengadin auf gutem Weg.»
In solchen Situationen halfen ihr die
Erfahrungen vom Rennsport, wo auch
nicht immer alles reibungslos lief. Ihre
engsten Bezugspersonen waren damals
Abfahrtschef Dieter Bartsch und Servicemann Fritz Züger. Heute sagt sie: «Wäre
ich etwas reifer gewesen, hätte ich mich
nicht nur von ihnen führen lassen, sondern
sie auch etwas geführt . . . ». Solche Überlegungen nennt sie «psychologische Feldforschung».
Eine der prägendsten Phasen war der
Schluss ihrer Karriere, als ihr, nach Diffe-
renzen mit ihrem damaligen Cheftrainer
Jean-Pierre Fournier, mit 27 der Rücktritt
nahegelegt wurde: «Nach jener Verletzung
in Bad Gastein konnte ich nicht mehr zeigen, was in mir steckte. Es ist schlimm,
wenn man Aufhören MUSS und nicht freiwillig aufhören KANN. Es ist wie eine frühzeitige Pensionierung. Deshalb wünsche
ich Daniel Albrecht so sehr, dass er selbständig entscheiden kann, wies mit ihm
weitergeht.»
Mit Ariane Ehrat gings dann so weiter,
wie ihr viele prophezeit hatten: Die wird
ihren Weg machen! Sie liess sich, u. a. mit
Studien in Memphis (USA), zur Kom­
munikationswissenschafterin ausbilden,
machte das MBA und landete über die
Stationen Laax (Marketing-Chefin) und der
SRG (Kommunikationschefin Radio DRS)
in der Bündner Edelstation mit deren besonderen Dreifaltigkeit. «Glamour, Natur
und Sport», sagt Ehrat, «das sind drei
starke Komponenten, auf deren Basis wir
ein Spielfeld mit enorm viel Potenzial haben».
Ski-WM 2017: eine Herzensangelegenheit. Auf der einen Seite sind das die
Marktbearbeitungen mit Zielmärkten wie
China, Indien und Brasilien, auf der andern
Seite aber auch die sportlichen Aspekte.
Diesen Job bezeichnet Ehrat als «lebenserfüllend». Dabei macht sie keinen Hehl,
dass die Ski-WM 2017, für die St. Moritz
kandidiert, für sie auch eine Herzensangelegenheit darstellt: «Wir hoffen, dies am
2. Juni beim FIS-Kongress in Seoul zu
einem positiven Abschluss zu bringen.»
Und dann vielleicht noch die Olympische Spiele 2022? «Ich rede noch nicht von
Kandidatur», sagt Ehrat, «es sind erst
olympische Gespräche, Diskussionen darüber: Wozu stehen wir? Was wollen wir?
Was wollen wir in zehn Jahren, nicht nur
im Oberengadin, sondern im ganzen Kanton Graubünden, in der ganzen Schweiz?»
Ariane Ehrat ist in ihrem Element. <
Sn owactive m ä r z 2012
SCHWEIZ TOURISMUS
D i e
S c h w e i z
–
e i n e
Schlittelhochburg
Schlitteln und Rodeln ist in der
Schweiz zum Volkssport geworden. Sowohl Speed-Fans als auch
­Familien kommen dabei in den
Genuss der verschneiten Schneelandschaft. Die Schweiz besitzt
sogar die längste Schlittelbahn
Europas, und im Berner Oberland
gibt es die bisher einzige Schweizer ­Rodelschule.
> Text: Martina Niggli
> Fotos: zVg.
56
E
in verschneiter, abfallender Weg und
ein traditioneller Davoser-Schlitten
– das sind die Grundvoraussetzungen für das Schlittelvergnügen. Sicherheit
und ein wacher Blick sind auch beim
Schlitteln ein Muss. Die wichtigsten Regeln: Warme Kleidung, gutes Schuhwerk
mit Profilsohle als Bremshilfe, Helm, die
Begleitung von Kindern und die Wahl des
richtigen Schlittens. Am idealsten ist ein
Holzschlitten. Der Plastikbob für Kinder ist
ein Sicherheitsrisiko, denn die Bremsen
versagen bei höheren Tempi. Eine weitere
Regel: Sitzend zu schlitteln ist wesentlich
sicherer als auf dem Bauch liegend. Trotz
des Adrenalinkicks müssen Geschwindig-
keit und Fahrweise dem eigenen Können
und dem Gelände angepasst werden. Wie
beim Skifahren sind die Markierungen,
Signalisationen und Orientierungstafeln
zu respektieren. Übrigens: Bereits1865 –
nach der Erfindung des Davoser-Schlittens – wurde in der Schweiz geschlittelt.
1883 fand in Davos das erste Internationale Schlittenrennen statt, welches den
­Beginn des Schlittensports markiert.
Europarekord mit «Pintenfritz». Schlitteln kann jeder. Voraussetzung ist nur die
Wahl einer geeigneten Schlittelbahn. Die
Schweiz als Schlittelhochburg überzeugt
mit einem grossen Angebot und macht die
S n owacti v e mä rz 2 0 1 2 p ub l i re p o rtag e
SCHWEIZ TOURISMUS
Auch der Velogemel, ein Schneefahrrad,
eignet sich für Abfahrten auf Schlittelwegen.
Das Gerät ist in Grindelwald Tradition.
Schlitteln kann man alleine oder zu zweit –
Hauptsache, die Sicherheitsregeln werden
beachtet.
Die Jungfrau-Region inmitten der einmaligen
Kulisse von Eiger, Mönch und Jungfrau
­besitzt die längste Schlittelbahn Europas.
Wahl zur Qual. Einen Besuch wert ist die
Jungfrau-Skiregion im Berner Oberland,
umgeben von der einmaligen Kulisse von
Eiger, Mönch und Jungfrau. Die Skiregion
ist nicht nur bekannt für ihr mittelgrosses
Skigebiet (213 Kilometer Skipiste) oder
das «SnowpenAir» (das auf 2061 Meter
über Meer höchstgelegene Open-Air-Konzert), sondern auch für den «Big Pintenfritz». «Big Pintenfritz» ist der Name der
längsten Schlittelbahn Europas. Deren
Benennung geht auf einen Dorfwirt zurück, der die Strecke einst nach einer Wette eröffnet haben soll. Eröffnet wurde vergangenen Dezember auch die erste
Schlittelschule – später darüber mehr. Der
Start zur längsten Schlittelabfahrt liegt auf
2680 Meter über Meer. 1200 Höhenmeter
und 15 Kilometer später gehts in den Zieleinlauf. Die Schlittelbahn eignet sich trotz
ihrer beeindruckenden Länge vor allem
für Familien und Anfänger. Sie weist kaum
steile Stellen oder schwierige Kurvenkombinationen auf.
Kurvenfahren und allerlei nützliche Tipps
zum unbeschwerten Rodeln / Schlitteln.»
An einem Übungshang wird die Theorie in
die Praxis umgesetzt. GrindelwaldSports
AG organisiert zurzeit zwei Kurse pro Woche. Hauptkundschaft sind die Feriengäste aus dem Ausland. Immer öfters werden
Rodellehrer auch als Begleitperson bei
Vereins- und Gruppenreisen gebucht. So
bleibt der Schlittelspass als eindrückliches Erlebnis in Erinnerung. <
www.grindelwaldsports.ch
So wird man Schlittler. Seit Dezember
2011 gibt es in der Schweiz nun auch eine
Rodelschule, die der Schnee- und Bergsportschule GrindelwaldSports AG angeschlossen ist. «Kursinhalte», so Christoph
Estermann, Leiter Schneesport bei GrindelwaldSports AG, «sind Bremslehrkunde,
I n fos
Ju n gfr a u -R egio n
Kanton Bern
Teil-Skigebiete: Grindelwald-First, Kleine
Scheidegg-Männlichen, Mürren-Schilthorn
Höhe: 900–3454 Meter über Meer
Skigebiet: 44 Skilifte, 213 km Pisten
30 km Langlaufloipe, 100 km Schlittelpiste,
100 km Winterwanderwege, 20 km Schneeschuhwege, Snowboard Superpipe
Unterkünfte: Gesamthaft 90 Hotels mit 5492
Betten; Parahotellerie: 7 Campingplätze, 2951
Ferienwohnungen, 13 Berghotels, 17 Berghütten, 23 Herbergen.
Gastronomie: Bergrestaurants, zahlreiche
Dorf- und Hotelrestaurants und Cafés.
Schlechtwetter: Heimatmuseum Grindelwald,
Sportzentrum Grindelwald
Anreise: Mit der Bahn Richtung Bern–Spiez–
Interlaken; mit dem Auto auf der Autobahn
Richtung Bern–Spiez–Interlaken.
www.jungfrauregion.ch
S chl itte l bahnen f ü r Fami lie n
und Actionl iebh aber
Graubünden
Familie: Von Bergün bis nach Preda geht die
berühmteste Schlittelbahn der Alpen, die über
die Albula-Passstrasse führt. Länge: 6 km.
www.berguen.ch
Sn owact i ve märz 2 0 1 2 publ ireportage
Familie: Die längste Schlittelbahn im Kanton
Graubünden befindet sich in Heuberge und
führt über eine offizielle Bergstrasse. Länge:
12 km, Höhendifferenz: 1100 Meter.
www.heuberge.ch
Speed: Von Bergün nach Darlux – das «Lauberhornrennen» der Schlittler mit vielen engen
Kurven. Länge: 4 km.
www.berguen.ch
Ostschweiz
Familie: Klassiker-Bahn in Elm (Glarus) mit
dem Start auf 1480 Meter über Meer. Länge:
4 km.
www.elm.ch
Familie: Prodalp-Bahn in Flumserberg – Eine
der beliebtesten Bahnen für Gross und Klein bis
nach Tannenheim – auch mit Nachbeleuchtung.
www.flumserberg.ch
Familie: Wildhaus-Gamplüt-Bahn im Obertoggenburg – eine rassige Fahrt auf der Alp Gamplüt. Länge: 6 km.
www.bergbahnenwildhaus.ch
Zentralschweiz
Familie: Rigi–Kulm–Staffel–Klösterli – die
längste Schlittelbahn im Raum Luzern und ein
Klassiker für Familien – auch bei Nacht. Die
Fahrt von der Rigi – der Sonneninsel über
dem Nebelmeer – bleibt unvergessen. Länge:
3,1 km, Höhendifferenz: 480 Meter.
www.rigi.ch
Familie: Die ultimative Familienschlittelbahn
findet man in Beckenried-Klewenalp. Von
der Klewenalp (1600 m ü. M.) fährt man über
Twäregg, Stockhütte bis nach Emmetten. Länge: 9 km, Höhendifferenz: 850 Meter.
www.klewenalp.ch
Speed: Vom Engelberg (1000 m ü. M.) mit Tempo
nach Gerschnialp – eine ehemalige Bobbahn
und heute extrem beliebt bei Actionliebhabern.
Sie ist in der Nacht beleuchtet. Länge: 3,5 km.
www.engelberg.ch
Speed: Speed-Bahn in Melchsee-Frutt – Die
längste Schlittelbahn der Zentralschweiz.
Länge: 8 km, Höhendifferenz: 800 Meter.
www.melchsee-frutt.ch
Wallis
Familie: Rodelbahn in Chandolin – idyllische
Fahrt mit Start auf 2500 Meter über Meer bis
zum Ziel im charmanten Dorf Chandolin. Länge:
3,5 km, Höhendifferenz: 500 Meter.
www.chandolin.ch
Speed: Geschwindigkeitsrausch in Verbier – die
10 Kilometer lange Top-Bahn des Wallis führt
von Verbier/Savoleyres nach Mayens de Riddes,
vorbei an imposanten Lärchen, die vom Wind
geformt sind.
www.verbier.ch
Zusätzliche Informationen:
www.myswitzerland.com/schlitten
57
Red Bull
Gesucht:
DER
Allrounder
Auch ein Top-Allrounder wie Aksel Lund Sindval wird bei RED BULL SKiLLS vor eine völlig neue Herausforderung gestellt:
alle vier alpine Disziplinen auf einer Strecke.
58
Sn owactive m är z 2012
Red Bull
Red Bull spielt in der Sportevent-Welt
eine wichtige Rolle. Immer wieder kommen neue Ideen aus dem Haus der Roten
Bullen. Nun auch im Bereich des alpinen
Skisports: Am 30. und 31. März geht in
Lenzerheide die erste Auflage des RED
BULL SKiLLS über den Schnee der
RB_S
kill
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RZ.p
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1
06.0
2.12
17:2
6
Silvano-Beltrametti-Weltcupstrecke.
31.3.2012
LENZERHEID
SUPER G
SLALOM
ABFAHRT
RIESENSLALOM
ALL IN
ONE
START: 10:00
> Text: Peter J. Aebi
> Fotos: zVg.
R
ed Bull und Skisport ist keine neue
Verbindung. Der Kult-GetränkeHersteller war zuerst vor allem im
Free-Ski-Bereich aktiv. Die Events der Roten Bullen zeichnen sich stets über einen
eigenen Charakter aus. Man will Neues
generieren und nicht Altes aufwärmen.
Zumindest werden bestehende Zutaten
neu zusammengemixt. So wie jetzt beim
RED BULL SKiLLS, das Ende März in Lenzerheide angesagt ist. Vor allem aber wird
stets ein Spektakel geboten, das sowohl
den Athleten als auch den Zuschauern viel
Spass bietet. Und nicht zuletzt gewichtet
RED BULL auch das Zusammensein und
den Fun nach dem Sport genauso hoch wie
den Sport selber. Darum sind die abschliessenden Partys auch legendär.
S n owact i v e märz 2 0 1 2
RED-BULL-Alpinski-Projekt. RED BULL
kennt man vor allem von ExtremsportEvents wie die Klippensprung-Serie, die
jeweils auch am Vierwaldstättersee Halt
gemacht hat. Im Winter hat man im Bereich der Snowboard- und Freeski-Events
deutliche Spuren hinterlassen. Das Engagement hat sich seither stark verbreitert
und daher ist es kein Wunder, dass sich
RED BULL auch im alpinen Skirennsport
etabliert. Hier passen vor allem die
Speed-Disziplinen zum Image des EnergyDrink-Herstellers. Unter der Leitung des
österreichischen Erfolgstrainers Robert
Trenkwalder startete man im Jahr 2005 ein
Alpinski-Projekt. Cracks wie Lindsey Vonn
und der Kanadier Erik Guay wurden unterstützt und intensiv gefördert.
Nun war es auch an der Zeit, im alpinen
Sektor mit einem innovativen Event für
Aufsehen zu sorgen. Kreiert wurde RED
BULL SKiLLS, der Anlass, der für ei-
nem krönenden Abschluss nach einer langen und schweren Weltcup-Saison sorgen
soll.
Spektakuläre Kombination. Selbstverständlich ist es kein alltäglicher Event. Das
würde nicht zu RED BULL passen. Gesucht
wird beim RED BULL SKiLLS nicht einfach
der Schnellste einer Disziplin, sondern der
wirklich komplette Alpine-Allrounder. Dafür wird die Silvano-Beltrametti-WeltcupStrecke für alle vier alpinen Disziplinen
des alpinen Skirennsports hergerichtet:
Im ersten Teil der 1392 Meter langen Piste
ist ein Super-G zurückzulegen, gefolgt von
einer Slalom-Partie. Dann geht es im High
Speed durch die Abfahrtstore zum abschliessenden Riesenslalom.
>
59
STA
RT
Red Bull
80 Männer und 40 Frauen ab Jahrgang
1995 beschränkt.
Gefahren wird die Strecke mit den vier
Disziplinen selbstverständlich mit einem
Paar Ski, deren Länge allerdings frei gewählt werden kann. Es braucht also nebst
dem Können auch die richtige Strategie.
Die Herausforderung beginnt also schon
mit der Wahl des richtigen Ski.
Die Siegerin bzw. den Sieger lockt übrigens auch ein Preisgeld von insgesamt
20 000 Franken. Aber das steht beim Event
bei allem Ehrgeiz der Teilnehmenden
eigentlich gar nicht im Vordergrund.
Spass zum Abschluss der langen Ski­
saison. Denn nebst den sportlichen
Höchstleistungen steht bei Red-BullEvents immer auch der Spass im Zentrum
– zum einen am Sport und Event selber,
zum andern am Zusammensein und Feiern. Das wird auch in Lenzerheide nicht
anders sein, wenn nach dem AthletenDinner die RED-BULL-SKiLLS-Party im
Cinema Kurhaus steigt. <
Lindsey Vonn profitierte vom Red-Bull-Alpinski-Projekt. Sie ist heute eine der wenigen
Fahrerinnen, die in allen Disziplinen Weltcup-Rennen gewonnen haben.
Eine Herausforderung auch für gestandene Skicracks wie den Norweger Aksel
Lund Sindval, den Liechtensteiner Marco
Büchel oder die amerikanische Welt­
cup-Dominatorin Lindsey Vonn und der
Schweizer Lauberhorn-Sieger Beat Feuz.
Stars dieser Kategorie werden von Red
Bull und den Partnerfirmen eingeladen.
Die fliegenden Wechsel zwischen den Diszplinen sind für sie genauso ungewohnt
wie für alle anderen Teilnehmerinnen und
Teilnehmer. Startberechtigt sind übrigens
alle, die das «Skifahrer-Gen» haben. Die
Zahl der Teilnehmenden ist allerdings auf
Du bist interessiert und willst Dich mit den
Cracks messen?
Melde Dich sofort an unter
www.redbullskills.ch
Start 1934 m ü. M
Heimberg‐Kante
R ED B ULL S K iLL S Le n z erhei d e i m Üb e rb l i ck:
Steilhang
Der zeitliche Ablauf
> Freitag, 30. März 2012
07.30–09.00: Akkreditierung im Race-Office
08.30–09.15: Einlass Streckenbesichtigung
09.30: Ende Streckenbesichtigung
10.00–11.30: Start Qualifikationsläufe I
12.00–13.30: Start Qualifikationsläufe II
18.00–19.00: Startnummer Auslosung
19.00–21.00: Athletendinner
> Samstag, 31. März 2012
08.00–08.30: Athletenbriefing
08.30–09.15: Einlass Streckenbesichtigung
09.30: Ende Streckenbesichtigung
10.00–11.30: Start Red Bull SKiLLS 1. Lauf
12.00–13.30: Start Red Bull SKiLLS 2. Lauf
13.30–13.45: Siegerehrung im Ziel
19.00–22.00: Apéro & Athleten Dinner
Ab 22.00: Red Bull SKiLLS
Party im Cinema
Ziel 1535 m ü. M
Kurhaus
Abendweide
Aelpli‐S
Wanner
Dieser Zeitplan kann lokal aufgrund
von Wetter, Schneebedingungen oder
anderen unvorhergesehenen Ereignissen
angepasst werden.
60
Sn owactive m är z 2012
MAGAZIN
Ammann und Küttel –
die ungleichen Zwillinge
Kübler & Koblet, Russi & Collombin, Kuhn &
Odermatt – symbiotische Sportler-«Paare»,
die sich rivalisierten und gegenseitig antrieben, gab es immer wieder. Aber zwei, die sich
so nahestanden und doch so anders waren wie
Simon Ammann und Andreas Küttel, sind tatsächlich einmalig im Schweizer Sport.
Der Autor Marc Wälti leuchtet hinter die Kulissen eines «ehe-ähnlichen Zustands mit ausgeprägtem Rollenbewusstsein» (Zitat Küttel).
Marc Wälti, während sieben Jahren Medienchef bei Swiss-Ski, wählte für sein 192 Seiten
umfassendes Werk mit noch unveröffentlichten
Fotos die Form der Chronik. Er spannt den Bogen von Lake Placid bis Vancouver, den beiden
Triumphstätten von «Simi national». Faktentreu
und mit viel Sinn für Details beschreibt er die
Karriere des Toggenburger Überfliegers und
blendet auch immer wieder auf Küttel. So vernimmt man, dass wegen eines vollmundigen
Interviews von Ammann in dieser Zeitschrift
Trainer Bernie Schödler ihn einst aus dem Weltcup abzog. Es ist etwas schade, dass Ammann
und Küttel selber relativ selten zu Wort kommen. Ihre Äusserungen beschränken sich auf
ein paar Zitate.
In einem Kapitel versucht Wälti, die un­
gleichen Zwillinge zu charakterisieren. Team­
psychologe Hanspeter Gubelmann ist der Meinung, dass sich die beiden im «normalen»
Leben kaum kennen und schätzen gelernt
hätten. «Die ungleichen Zwillinge» sind ein
Stück Sportgeschichte – und ein schönes
Buch.
«Simon Ammann & Andreas Küttel –
die ungleichen Zwillinge»
von Marc Wälti, erschienen im Fona Verlag AG
Lenzburg ist in allen Buchhandlungen erhältlich. Preis: 34.50 Franken.
38. «Schneehase» zu kaufen
Schneehasen lieben den «Schneehase» – bereits seit 1924. Die traditionsreiche und weltweit einmalige Publikationsreihe ist diesen
Winter bereits zum 38. Mal erschienen.
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Herausgeber ist der Schweizerisch Akademische Skiclub SAS. Das leinengebundene Buch
enthält 280 Seiten geballte Literatur und faszinierendes Bildmaterial rund um den Skisport.
Themen sind die Geschichte und die Zukunft
des Skisports, die Weiterentwicklung des
Schneesports und des Alpinismus, Global Warming und die Sportmedizin. Dies wird in zweien
der insgesamt vier Kapitel abgehandelt. Das
dritte Kapitel ist prominenten Sport- und Skipersönlichkeiten gewidmet. Im vierten Kapitel
wird auf das Klubleben und Sportresultate eingegangen. Ivan Wagner, neuer Schriftleiter des
38. «Schneehase», hat für diese Edition grosse
Arbeit geleistet. Er koordinierte unter anderem
die Textbeiträge von rund 28 Autoren. «Eine
Aufgabe, die ich mit Ehrfurcht angegangen bin»,
so Wagner an der Buchvernissage bei der FIS in
Oberhofen.
Der 38. «Schneehase» erscheint nicht nur
unter neuer Schriftleitung, sondern auch nahezu dreisprachig mit einem grossen Textanteil in
Französisch und Englisch. Der Vorspann jedes
Artikels ist jeweils in zwei weitere Sprachen
übersetzt. Neu ist auch die Möglichkeit, dass
ab sofort alle bisherigen 37 Ausgaben des
«Schneehase» via SAS-Webseite www.sas-ski.
ch auf dem Internet einsehbar sind – inklusive
virtueller Blätter- und Suchfunktion.
Swiss-Ski-Mitglieder erhalten den 38.
«Schneehase» zu einem vergünstigten Preis
von 69 Franken (statt 79 Franken). Bestellung
und Information unter: SAS-Verlag/Kessler &
Co AG, [email protected] oder unter der Telefonnummer 044 387 87 11.
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62
Sn owactive mä r z 2012
b r u no innig e r
Dank dem Top-Service ihres Ski-Tuners
Bruno Inniger sind Beat Feuz (l.) und
Sandro Viletta (r.) Weltcup-Sieger
geworden.
der Mann
dahinter
B ru n o I n n i g e r
Hinter jedem erfolgreichen Mann,
besagt ein Zitat, stehe eine starke
Frau. Diese Binsenwahrheit liesse sich auch auf den Skisport
übertragen. Hinter jedem erfolgreichen Skifahrer steht ebenfalls
ein starker Mann – im Falle von
Beat Feuz und Sandro Viletta
heisst er Bruno Inniger.
> Text: Richard Hegglin
> Foto: zVg.
D
er «Mann dahinter» ist es gewohnt,
im Schatten zu stehen – oder im
Dunkeln. Bruno Inniger arbeitet oft
in fensterlosen Kellern oder Containern.
Das ist der Arbeitsplatz der Serviceleute,
jener Arbeitsbienen, die fast rund um die
Uhr für ihre «Chefs» im Einsatz stehen.
Das Gespräch mit Bruno Inniger fand
kurz vor Mitternacht statt. Nach einem
ersten Anruf bat er, den Termin noch etwas
hinauszuschieben. Und dann nochmals.
Gegen halb zwölf erschien er. Wenn andere an der Hotelbar längst ihr Bier trinken,
schleift und feilt und wachselt Inniger immer noch im Skiraum, damit am andern
Tag seine Salomon-Piloten ihre schnellsten Bretter anschnallen können.
Dabei war jener Tag nach dem Gespräch nicht einmal ein Renntag. Inniger
bereitete die Bretter lediglich fürs Training
vor. Wenn ein Rennen bevorsteht, kanns
gut und gerne in den Morgen hinein gehen.
Sternstunde in Beaver Creek. Seit 19
Jahren gehört Bruno Inniger aus Adelboden, der inzwischen mit seiner Frau und
seinen beiden Kindern in Mitholz wohnt, zu
diesen modernen Zigeunern, die den gan-
S n owact i v e märz 2 0 1 2
zen Winter und den halben Sommer durch
die Welt tingeln und den Skistars in Sachen
Material deren Wünsche von den Lippen
ablesen. «So etwas macht man aus Leidenschaft, sonst funktioniert es nicht»,
sagt Inniger.
Der wichtigste Teil des Lohnes ist immaterieller Art. Ein Lob seines Schützlings
ist ihm mehr Wert als Boni und Prämien.
Da unterscheiden sich die bodenständigen, naturbezogenen Serviceleute von
Bankern. «Bruno», sagt Beat Feuz, «ist ein
genialer Typ. Er arbeitet bis in die Morgenstunden, damit wir schnelle Ski an den
Füssen haben. Das kann man nicht genug
schätzen.» Sandro Viletta stösst ins gleiche Horn: «Er ist unheimlich engagiert. An
meinem Sieg in Beaver Creek hatte auch
er grossen Anteil.»
Dort, in den Bergen Colorados, erlebte
Inniger bisher seine Sternstunde. Bode
Miller führte im Super-G vor Beat Feuz,
einem seiner beiden Piloten. Und dann
startete der andere – Sandro Viletta – und
fuhr sensationell Bestzeit. Zwei Fahrer im
gleichen Rennen auf dem Podest, das ist
fast so selten wie roter Schnee. «Das ist
wie ein Lotto-Sechser», freute sich Inniger, der später im Val Gardena und in
Wengen, in seiner Berner Oberländer Heimat, dank Beat Feuz zwei weitere Triumphe feiern durfte.
Feuz und Viletta machen Bruno Inniger
zum «Skiman» der Stunde. Dabei ist
Bruno Inniger kein Freund von Superla­
tiven. Er sieht in seinem Job primär das
solide Handwerk und nicht irgendwelche
abgehobene Quacksalberei. «Im Skirennsport gibt es keine Geheimnisse», spielt er
sein Know-how herunter: «Man lernt jeden Tag.» Das sagt einer der routiniersten
Fachleute seiner Gilde. Inniger kam einst
fast durch Zufall zu seinem Job. Weil Hans
Pieren, damals einer der besten «Riesen»-Spezialisten der Welt, von dessen
Ausrüster aus finanziellen Gründen keinen Servicemann mehr zur Verfügung gestellt bekam, ging Inniger temporär seinem Adelbodner Kollegen zur Hand und
präparierte ihm die Ski. Die Arbeit gefiel
ihm. Und als bei der Firma Stöckli eine
Stelle ausgeschrieben wurde, meldete er
sich.
So betreute er Cracks wie Urs Kälin,
Marco Büchel oder Paul Accola. Sehr gut
erinnert er sich an ein Rennen im Januar
1996 in Flachau. Kälin feierte dort den
ersten Weltcup-Sieg auf einer Schweizer
Skimarke.
Jenes Rennen war deshalb noch speziell, weil dort einer als Vorfahrer über die
Piste ging, der fast gleich schnell war wie
der Sieger Kälin. Sein Name: Hermann
Maier, wie Inniger ein gelernter Maurer,
der immer noch auf dem Bau arbeitete,
weil ihn der österreichische Verband mangels Resultate ausgemustert hatte. Maier
bekam darauf ein Aufgebot für den Europa-Cup, gewann das Rennen, stieg in den
Weltcup auf und gewann weiter. Drei Sieger im gleichen Rennen: Kälin, Maier und
Inniger.
Anderthalb Jahrzehnte später schwebt
Inniger auf einer Erfolgswelle. Dabei war
er noch vor wenigen Jahren im Weltcup
«arbeitslos» geworden. Seine beiden damaligen Piloten Beat Feuz und Ralf Kreuzer waren beide verletzt, sodass er in den
Europacup entsandt wurde. Dort schaffte
er mit Patrick Küng und Vitus Llüönd auf
Anhieb einen Weltcup-Fixplatz. Und die
Rückkehr in den Weltcup, wo er nun mit
Feuz und Viletta die Akzente setzt. Grund
zum Abheben ist das für Inniger nicht: «Im
Skisport kommt jeder schnell runter, der
den Kopf hoch trägt. Jeder landet wieder
am Boden.»
<
63
schlusspunkt
Richard Hegglin war als Agentur-Journalist
während vier Jahrzehnten für den Skisport
unterwegs und sass 20 Jahre im FIS-WeltcupKomitee. Heute schreibt er für Snowactive,
skionline.ch und diverse Tageszeitungen.
Dani Albrechts Kampf
Gegen Windmühlen
A
m 22. Januar 2012 jährte sich zum
dritten Mal dieser schreckliche
Sturz von Daniel Albrecht in Kitzbühel, der die ganze Skiwelt erschütterte.
Eine Woche vorher bestritt der Walliser in
Méribel erstmals seit sechs Jahren wieder
ein Europacup-Rennen.
In einem Super-G wurde Albrecht 55.,
mit 2,89 Sekunden Rückstand auf den Sieger Florian Scheiber. Es war sein erstes
gültiges Resultat in dieser Saison. Niemand nahm Notiz davon. Keine einzige
Schweizer Zeitung brachte das Ergebnis.
Und das war wahrscheinlich gut so.
Die grösste Leistung hat Daniel Albrecht ohnehin schon vollbracht. Wie er sich
zurückkämpfte, wie er sich, Don Quijote
gleich, gegen die Windmühlen stemmte,
um das Unmögliche möglich zu machen,
verdient grösste Bewunderung.
Aber Albrecht will mehr. Der Vollblutsportler will dorthin zurück, wo er einmal
war, auch wenn er, wie er zuweilen durchblicken lässt, «eigentlich keine Chance
hat». Wenn bei einem das geflügelte Wort
zutrifft: «Wir haben keine Chance, also
packen wir sie», dann bei ihm. Deshalb hat
er weitere Chancen verdient.
Vor kurzem führte ich ein Gespräch mit
Ariane Ehrat, der ehemaligen Skirennfahrerin, heute CEO der Tourismus-Organisation Engadin St. Moritz. Wir kamen auf das
Ende ihrer Karriere zu reden (siehe im
Beitrag auf Seite 52 in dieser Ausgabe).
Auch sie kehrte nach einer Verletzung, die
gravierend war (Fraktur eines Lendenwirbels), sich aber in keinster Weise mit jener
von Daniel Albrecht vergleichen lässt,
nicht mehr an die Weltspitze zurück.
64
Hauptsponsor Swiss-Ski
Der Verband gab ihr nicht ausreichend
Zeit. Sie wollte es mit einer Sonderlizenz
von Australien oder Neuseeland versuchen, liess es dann aber sein. Noch heute,
nach drei Jahrzehnten, sagt sie: «Nach
jener Verletzung in Bad Gastein konnte ich
nicht mehr zeigen, was in mir steckte. Es
ist schlimm, wenn man aufhören muss und
nicht freiwillig aufhören kann. Es ist wie
eine frühzeitige Pensionierung. Es geht
nicht einmal um einen Rang, sondern zu
spüren: Ja, ich könnte es nochmals packen.»
Sie möchte sich nicht in sportpolitische
Angelegenheiten einmischen, sagt Ariane
Ehrat, aber sie wünschte sich so sehr, dass
Daniel Albrecht selbständig entscheiden
könnte, wie es mit ihm weitergehe.
Mit seinem überraschenden Markenwechsel im letzten Sommer hat Albrecht
den einen oder andern vor den Kopf gestossen. Betroffene von der alten Firma
oder solche, die er nicht darüber informierte. Aber Befreiungsschläge, und um
einen solchen handelte es sich, haben
eigene Gesetze. Auf seinem «Doppel­
decker», den er bei Atomic einst wesentlich mitprägte, sind ihm jene, die davon
profitieren konnten, immer weiter davongefahren. Das schmerzt, wenn das «eigene Kind» sich immer mehr von einem
entfernt.
In der nächsten Saison kommen neue
Ski mit neuen Taillierungen zum Einsatz.
Alles beginnt wieder bei Null. Darauf setzt
Albrecht Hoffnungen, und auf seine einstige Fähigkeit, einen Ski mitzuentwickeln
und abzustimmen. Aber dafür müsste er
Gelegenheit bekommen.
Swiss-Ski-Präsident Urs Lehmann gab
ihm seinerzeit die Zusicherung, alles für
ihn zu tun, damit er den Anschluss wieder
herstellen kann. Aber der Präsident macht
nicht die Selektionen. Damit ist einst ein
Vor-Vorgänger von Lehmann, Edy Engelberger, bös auf die Nase gefallen, als er
sich vor der WM 1999 in Vail in einen solchen Selektionsprozess einschaltete.
Auch Urs Lehmann hätte die Möglichkeit dazu – mit einem Machtwort. Das wäre
sein gutes Recht, aber der falsche Weg.
Denn in Wahrheit ist die Zusicherung, die
Lehmann seinerzeit gegeben hat, mehr
wert als ein Machtwort. Es ist ein «Ehrenwort». Und das steht über allem. Und gilt
<
für alle.
Sponsoren Swiss-Ski
Fahrzeugpartner
Partner
Eventpartner
Official Broadcaster
Swiss Ski Pool
Lieferanten
| Burgerstein | Ovomaltine | RICOH SCHWEIZ AG |
| RITZ AG Print und Media | RUAG | S0NY | Hilti |
Gönner
Impressum: Snowactive März 2012;
45. Jahrgang; erscheint 7-mal jährlich; ISSN
1661-7185; Herausgeber und Verlag Strike Media
Schweiz AG, Gösgerstrasse 15, 5012 Schönenwerd,
Telefon 062 858 28 20, Fax 062 858 28 29; Redaktion
Snowactive Zuchwilerstrasse 21, 4501 Solothurn,
Telefon 032 624 76 85, Fax 032 624 74 44; Verlagsleitung
Wolfgang Burkhardt; Redaktionsleitung Joseph Weibel
([email protected]); Fotoredaktion Erik Vogelsang; Inserate Prosell AG, Schönenwerd, Rebekka
Theiler ([email protected]), Wolfgang Burkhardt
([email protected]); Ständige Mitarbeiter
Christian Andiel, Richard Hegglin, Kurt Henauer;
Martina Niggli. Übersetzer Thierry ­Wittwer; Konzept,
Design und Produktions­verantwortung Brandl &
Schärer AG, Olten, Röbi Brandl, Kurt Schärer;
Aboservice Corinne Dätwyler; Jahresabonnement
CHF 49.– für ein Jahr, CHF 89.– für zwei Jahre
(inkl. MwSt.); ­Copyright Strike Media Schweiz AG,
Gösger­strasse 15, 5012 Schönenwerd; Nachdruck
­ usdrücklicher Genehmigung der
Nur mit a
Redaktion gestattet; www.snowactive.ch,
[email protected], [email protected]
Swiss-Ski: Redaktion Lorenz Liechti Torre
([email protected]), Nora Weibel
([email protected]); Ständige Mitarbeiter
Christian Stahl, ­Diana Fäh, Christian Manzoni, Nadine
Hess, David Hürzeler, Sophie Clivaz; Adressänderungen alte und neue Adresse an Swiss-Ski, Postfach, 3074
Muri, Telefon 031 950 61 11, Fax 031 950 61 12
Team-Snowactive-Ausrüster:
Sn owactive m ä r z 2012