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DIE RADIODOKTOR-INFOMAPPE
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RADIODOKTOR – MEDIZIN UND GESUNDHEIT
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RADIODOKTOR – MEDIZIN UND GESUNDHEIT
Die Sendung
Die Sendereihe „Der Radiodoktor“ ist seit 1990 das Flaggschiff der Gesundheitsberichterstattung
von Ö1. Jeden Montag von 14.05 bis 14.40 Uhr werden interessante medizinische Themen in
klarer informativer Form aufgearbeitet und Ö1-Hörerinnen und -Hörer haben die Möglichkeit,
telefonisch Fragen an das hochrangige Expertenteam im Studio zu stellen.
Wir über uns
Seit September 2004 moderieren Univ.-Prof. Dr. Manfred Götz, Univ.-Prof. Dr. Karin GutiérrezLobos, Univ.-Prof. Dr. Markus Hengstschläger und Dr. Christoph Leprich die Sendung.
Das Redaktionsteam besteht aus Mag. Nora Kirchschlager, Uschi Mürling-Darrer, Dipl. Ing. Eva
Obermüller, Dr. Doris Simhofer, Dr. Michaela Steiner, Dr. Ronny Tekal-Teutscher und Dr.
Christoph Leprich.
Das Service
Seit dem 3. Oktober 1994 gibt es das, die Sendereihe flankierende, Hörerservice, das auf
größtes Interesse gestoßen ist.
Unter der Wiener Telefonnummer 50 100 ist „Der Radiodoktor“ mit Kurzinformationen zur
aktuellen Sendung die ganze Woche per Tonband abrufbar. Die zu jeder Sendung gestaltete
Infomappe mit ausführlichen Hintergrundinformationen, Buchtipps und Anlaufstellen komplettiert
das Service und stellt in der Fülle der behandelten Themen eigentlich bereits ein kleines MedizinLexikon für den Laien dar.
Der Partner
Ermöglicht wird die Radiodoktor-Serviceleiste durch unseren Partner:
die Österreichische Apothekerkammer.
An dieser Stelle wollen wir uns ganz herzlich bei unserem Partner für die Zusammenarbeit der
letzten Jahre bedanken!
Wir bitten um Verständnis, dass wir aus Gründen der besseren Lesbarkeit in dieser Infomappe zumeist auf die
weiblichen Endungen, wie z.B. PatientInnen, ÄrztInnen etc. verzichtet haben.
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MODERNE THERAPIESTRATEGIEN BEI
VERLETZUNGEN UND
ABNÜTZUNGSERSCHEINUNGEN DER SCHULTER
Mit Univ.-Prof. Dr. Manfred Götz
28. März 2011, 14.05 Uhr, Ö1
Redaktion und Infomappe: Dr. Michaela Steiner und Dr. Christoph Leprich
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INHALTSVERZEICHNIS
INHALTSVERZEICHNIS
MODERNE THERAPIESTRATEGIEN BEI VERLETZUNGEN UND
ABNÜTZUNGSERSCHEINUNGEN DER SCHULTER
Anatomie des Schultergelenks
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Symptome und Warnzeichen
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Schulterverletzungen
Verletzungen bei jungen Menschen
Verletzungen bei älteren Menschen
Abklärung von Verletzungen
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Die Behandlung häufiger Schulterverletzungen
Rotatorenmanschette
Oberarmkopfbruch
Schlüsselbeinbruch
Sprengung des Schultereckgelenks
Schulterluxation
Oberarmkopfnekrosen
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Kann die Schulter vor Verletzungen geschützt werden?
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Degenerative Schultererkankungen
Omarthrose
Rotatorenmanschettenriss
Schultersteife (Frozen Shoulder)
Bizepssehnenriss
Impingement-Syndrom
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Behandlung degenerativer Schultererkankungen
Konservative Therapie
Operative Therapie
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Physiotherapie und physikalische Therapie
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INHALTSVERZEICHNIS
Wesentlicher Faktor zur Genesung
Ziele der Physiotherapie
Therapie in der Praxis
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Postoperative Therapie
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Prävention von Schulterverletzungen
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ANLAUFSTELLEN, QUELLEN, INFOS
BUCHTIPPS
SENDUNGSGÄSTE
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SCHULTERBESCHWERDEN
MODERNE THERAPIESTRATEGIEN BEI VERLETZUNGEN
UND ABNÜTZUNGSERSCHEINUNGEN DER SCHULTER
Für die meisten Alltagsaktivitäten gebrauchen wir unsere Hände – und damit unsere Arme und
Schultern. Das Schultergelenk ist somit eines der am intensivsten beanspruchten Gelenke
unseres Körpers und hat darüber hinaus einen sehr komplexen Aufbau.
Denn „das“ Schultergelenk besteht aus eigentlich drei Gelenken und einer Vielzahl von damit
zusammenhängenden Muskeln, Sehnen und Bändern.
Das Schultergelenk ist nicht nur dem „normalen“ Alterungsprozess ausgesetzt. Vor allem Büround Computerarbeiten führen oftmals zu Fehlhaltungen, die wiederum frühzeitige
Abnützungserscheinungen im Bereich der Schultergelenke fördern.
Darüber hinaus ist die Schulter bei verschiedenen Sportarten – wie beispielsweise Radfahren
oder Snowboarden – besonders verletzungsanfällig.
Falls Sie selbst von Schulterbeschwerden geplagt werden, haben Sie Grund zur Hoffnung.
Wenden Sie sich rasch an einen Facharzt - mit den modernen Therapiestrategien ist es möglich,
den meisten Betroffenen zu helfen und Probleme individuell zu lösen.
ANATOMIE DES SCHULTERGELENKS
Das Schultergelenk ist das am stärksten bewegliche Gelenk des menschlichen Körpers. Es
besteht aus dem Oberarmkopf - der eine Halbkugelform hat - und der Gelenkspfanne, die auf
dem Schlüsselbein sitzt. Der relativ große Bewegungsspielraum wird auch durch die
Nebengelenke ermöglicht: es handelt sich um die Verbindung zwischen Schlüsselbein und
Brustbein, zwischen Schlüsselbein und Schulterblatt, dann um die Gleitfläche unter dem
Schulterblatt zum Brustkorb hin und schließlich um die Gleitfläche unter dem Schulterdach zu
den Oberarmkopfsehnen, der so genannten Rotatorenmanschette. Der „Motor“ der Schulter ist
der Musculus deltoideus. Dieser hat drei Anteile und ist für die grobe Kraft verantwortlich. Für die
Feinsteuerung dient die Rotatorenmanschette, die auch fünf Sehnen beinhaltet. Diese sind für
Rotationsbewegungen verantwortlich, aber auch dafür, dass der Oberarmkopf nach unten
gedrückt wird.
Die Gelenksflächen im Schulterbereich sind unter gesunden Umständen lange Zeit belastbar.
Eine Ausnahme bildet die Gelenksfläche im Schultereckgelenk (zwischen Schlüsselbein und
Schulterblatt). Diese besteht aus einer rudimentär angelegten kleinen Bandscheibe bzw. einem
Faserknorpel, der sich bei jungen Menschen, die Überkopfsportarten (Volleyball, Tennis, etc.)
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SCHULTERBESCHWERDEN
betreiben, sehr rasch durchreiben kann. In diesen Fällen kann das Schultereckgelenk schon ab
dem 30. Lebensjahr kurzfristig Probleme machen.
Quelle:
Interview Dr. Klaus Dann
SYMPTOME UND WARNZEICHEN
Akute und chronische Schädigungen des Schultergelenks führen oft zu einem Mischbild von
Beschwerden.
Das Hauptsymptom bei Problemen im Schultergelenk ist der Schmerz, dazu kommen
Bewegungseinschränkung und Kraftverlust.
Zunächst muss abgeklärt werden, ob die Ursache für die Schulterbeschwerden im Schultergelenk
selbst liegt (intrinsische Erkrankungen). Es gibt hier eine Vielzahl von Möglichkeiten, wie etwa die
Verkalkung der Sehnen der Rotatorenmanschette, Sehnenrisse, Bizepssehnen-Verletzungen
oder die Frozen Shoulder.
Ursachen für Schulterbeschwerden können aber auch (extrinsische) Krankheitsbilder aus dem
internistischen oder neurologischen Formenkreis sein. Dazu zählt zum Beispiel die Neuralgische
Schulteramyotrophie, eine Entzündung des Armnervengeflechts, die nicht selten Ursache von
Schulterschmerzen ist. Daher ist eine genaue Untersuchung wichtig, auch wenn es sich „nur“ um
Schulterschmerzen handelt!
Weiters können systemische Erkrankungen wie Fibromyalgie, rheumatische Arthritis, Morbus
Bechterew, reaktive Arthritis, projizierte Schmerzen durch Bandscheibenvorfall im Bereich der
Halswirbelsäule, ein Pancoast-Tumor (Lungenspitzentumor) oder Polymyositis
(Muskelentzündung) Schulterbeschwerden verursachen.
Daneben existieren genetisch bedingte Bindegewebserkrankungen wie zum Beispiel das MarfanSyndrom oder das Ehlers-Danlos-Syndrom. Bei Betroffenen treten schon im Kindesalter
Subluxationen (unvollständige Ausrenkung) im Schultergelenk auf.
Beschwerden im Bereich der Schulter sollten unbedingt möglichst früh fachärztlich abgeklärt
werden. Denn ein Verschleppen kann zu irreversiblen, also nicht mehr heilbaren, Schäden
führen.
Absolute Alarmzeichen für Betroffene – also bei diesen Beschwerden sofort einen Arzt aufsuchen
– sind: rapider Kraftverlust in der Schulter, eine sich einschleichende Bewegungseinschränkung
(wenn Betroffene ihren Alltagstätigkeiten nicht mehr verrichten können, also zum Beispiel keine
Tasse mehr aus dem Hängeschrank nehmen können) und trotz Einnahme von Schmerzmitteln
nicht beherrschbare Schmerzen.
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SCHULTERBESCHWERDEN
Quelle:
Interview Prim. Dr. Werner Anderl
SCHULTERVERLETZUNGEN
Verletzungen der Schulter fallen bei jugendlichen aktiven und älteren Menschen unterschiedlich
aus.
Verletzungen bei jungen Menschen
Der jugendliche aktive Mensch erleidet hauptsächlich bei dynamischen Sportarten eine
Schulterverletzung - klassisch sind Fahrradstürze, Inlineskaten, Schifahren, Snowboarden, Sturz
vom Pferd, also Stürze, bei denen Geschwindigkeit mit dem Arm abgefangen wird oder bei denen
man direkt auf die Schulter fällt.
Typische Verletzungen dabei sind die Schulterverrenkung (Luxation), Luxation im
Schultereckgelenk, Schlüsselbeinbruch; sehr selten kommt es zu einer Verrenkung im Gelenk
zwischen Brustbein und Schlüsselbein.
Oberarmbrüche kommen praktisch nur in Folge von Unfällen beim Betreiben von hoch rasanten
Sportarten vor, etwa beim Motorradfahren, Mountainbike-Downhill - also bei Sportarten, bei
denen man mit hohen Geschwindigkeiten gegen ein Hindernis prallt. Dabei kann es zusätzlich zu
Ausrissen oder Überdehnungen des Armnervengeflechts (sog. Plexusläsion) kommen, diese
kann allerdings auch isoliert vorkommen.
Verletzungen bei älteren Menschen
Bei älteren Menschen überwiegen Verletzungen in Folge von Abnutzungserscheinungen oder
eben Stürzen.
Abnutzungserscheinungen betreffen in erster Linie die Rotatorenmanschette. Typisch sind
Verletzungen, die etwa bei Tennismatches der „Altherrenpartien“, entstehen oder bei ehrgeizigen
Mittfünfzigern, die sich bei einem Aufschlag oder Smash etwa die Bizepssehne einklemmen, weil
die Haltung der Schulterblattfixatoren geschwächt ist und das Schulterblatt eine falsche Stellung
einnimmt.
Auch bei Stürzen älterer Menschen ist in erster Linie die Rotatorenmanschette gefährdet. Diese
kann vom Oberarmkopf abreißen.
Weitere Folgen eines Sturzes können Oberarmkopfbrüche, Splitterbrüche des Oberarmkopfes
oder Brüche des Oberarms im Schaftbereich sein.
Bei älteren Frauen kann eine vorhandene Osteoporose einen Bruch begünstigen, zumeist bricht
dabei der Oberarmkopf.
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SCHULTERBESCHWERDEN
Plexusüberdehnungen treten bei älteren Menschen, die sich die Schulter ausrenken, nicht so
selten auf. Zum einen dann, wenn die Rotatorenmanschette schon eingerissen ist oder wenn bei
einem Sturz die Rotatorenmanschette zusätzlich reißt.
Abklärung von Verletzungen
Frischverletzte sollten immer in einer unfallchirurgische Ambulanz aufsuchen. Knochen- und
Sehnenverletzungen können mit einem Röntgenbild und einer Ultraschalluntersuchung sofort
ausgeschlossen werden. Eine weiterführende Diagnostik mittels Magnetresonanztomografie
(oder eventuell Computertomografie) ermöglicht die Beurteilung des Zustandes der
Gelenkskapsel. Wenn sich kein Blut in der Schulter befindet, kann ein Röntgenkontrastmittel ins
Gelenk gespritzt werden, das dieses ausfüllt und eine bessere Bilddarstellung der verletzten
Strukturen erlaubt.
Während Schulterverletzte mit Schmerzen oft ohnehin gleich einen Arzt aufsuchen, ist die
Situation bei degenerativen Sehnenrissen häufig anders gelagert.
Betroffene nehmen über lange Zeiträume in Selbstmedikation Schmerzmittel ein und
konsultierten erst spät einen Arzt. Dann kann es allerdings geschehen, dass die Schäden nicht
mehr reparabel sind, weil sich Muskelgewebe fettig verändert und sich zurückgezogen hat.
Die Botschaft an Betroffene lautet: Schulterschmerzen nicht unterschätzen, sondern frühzeitig
abklären lassen.
Quelle:
Interview Dr. Klaus Dann
DIE BEHANDLUNG HÄUFIGER
SCHULTERVERLETZUNGEN
Dieses Kapitel behandelt vorwiegend die operative Therapie von Schulterverletzungen.
Bewegungstherapie stellt einen unverzichtbaren Bestandteil nach vielen Schulterverletzungen
dar. Sie wie auch konservative Behandlungsmethoden (z.B. Schmerzstillung) wird in späteren
Kapiteln dargestellt.
In jedem Fall müssen sich Betroffene darauf einstellen, dass die (Nach-)Behandlung von
Schulterverletzungen oft aufwändig und langwierig ist.
Rotatorenmanschette
Die Rotatorenmanschette unterliegt altersentsprechend degenerativen Veränderungen. Während
sie bei Jugendlichen gut durchblutet ist, nimmt die Durchblutung mit zunehmendem Alter ab.
Dieser Umstand begünstigt Sehnenrisse.
Traumatisch bedingte machen in Summe nur lediglich acht Prozent aller
Rotatorenmanschettenrisse aus.
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SCHULTERBESCHWERDEN
Eine große Ausnahme stellen die Sehnenrisse des Musculus subscapularis dar, dem kräftigsten
Innenrotator der Schultermuskeln. Dabei handelt es sich fast immer um Stürze, bei denen man
nach hinten fällt und reflexartig mit dem Arm nach hinten greift. Ein klassisches Beispiel dafür
sind Unfälle beim Inlineskaten.
Eine solche Verletzung muss innerhalb von vier Wochen operiert werden, da sich die breite
Sehne und der breite Muskelbauch sehr rasch zurückziehen und damit eine Rekonstruktion
erschwert wird.
Dieser Sehnenabriss wird zu 50 Prozent durch einen Sturz verursacht. Die anderen Sehnenrisse
im Bereich der Rotatorenmanschette passieren hingegen mehrheitlich dadurch, dass durch
degenerative Veränderungen das Schulterdach umgebaut bzw. zugebaut wird. Somit bilde sich
dort eine Engstelle (sog. Impingement, lat. impingere = anstoßen, hineinschlagen) und die
Sehnen werden dadurch beschädigt (s.u.).
Oberarmkopfbruch
Wenn es sich bei einem Oberarmbruch um einen glatten Bruch handelt, der ohne Verschiebung
korrekt in der Achse steht, wird der Arm lediglich für etwa fünf bis sieben Tage mittels eines
Verbandes ruhiggestellt, der den Arm an den Körper bindet. Etwa 80 Prozent der
Oberarmkopfbrüche können so behandelt werden.
Bei Verschiebung des Kopfes zum Schaft werden über einen kleinen Schnitt unter
Bildwandlerkontrolle Kopf und Schaft mit Hilfe von winkelstabilen Titanplatten verschraubt. Das
ermöglicht den Patienten eine baldige Bewegungstherapie.
Wenn bei Trümmerbrüchen die Teilchen rekonstruierbar sind, werden sie unter
Bildwandlerkontrolle zusammengesetzt und mit Drähten fixiert, danach wird der Arm in einem
Verband ruhig gestellt.
Wenn die Teile nicht mehr rekonstruierbar sind - was häufiger bei älteren Patienten der Fall ist und die Sehnen intakt sind, wird eine Traumaprothese am Oberarmkopf eingesetzt. Unter einer
Traumaprothese versteht man den Ersatz nur eines Kopfkalottenteiles mit einem Stiel, der in den
Schaft hineinreicht.
Wenn die Sehnen nicht intakt sind, wird eine so genannte inverse Prothese (Deltaprothese)
eingesetzt. Diese ist so aufgebaut, dass die Kugel auf der Schulterpfanne sitzt (am Schulterblatt)
und die künstliche Schulterpfanne auf dem Oberarmschaft.
Ist nun eine Oberarmkopffraktur ausgeheilt, aber die Kopffläche unrund oder stirbt diese gar ab,
besteht die Möglichkeit, einen schalenförmigen Kopfersatz darauf zu schrauben.
Schlüsselbeinbruch
Bricht das Schlüsselbein in der Schaftmitte, heilt diese Verletzung in 80 Prozent der Fälle
folgenlos ohne Operation mit einem Tornisterverband (Rucksackverband), der über mindestens
vier bis fünf Wochen getragen werden muss, aus.
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SCHULTERBESCHWERDEN
Bei Hochleistungssportlern oder sehr aktiven Menschen wird das Schlüsselbein mit einem
Titanstift geschient. Das hat den Vorteil, dass ein Verband nicht so lange oder gar nicht
erforderlich ist.
Schlüsselbeinbrüche am äußeren Ende muss man meistens operieren, weil der Knochen dort oft
nur verzögert zusammenwächst, dasselbe gilt für die sehr seltenen Brüche zur Köpermitte hin.
Sprengung des Schultereckgelenks
Bei der Luxation (Sprengung) des Schultereckgelenks unterscheidet man fünf Grade:
Grad 1: Zerrung, nur Schmerz
Grad 2: Bandscheibe gering lädiert
Grad 3: Teile der Bänder gerissen, Gewicht des Armes zieht das Schulterblatt nach unten
Grad 4: Schlüsselbein nach hinten verrenkt
Grad 5: Alle Bänder durchgerissen
Grad vier und fünf müssen immer operiert werden, Grad 3 kann, muss aber nicht operiert
werden.
Schulterluxation
Die Schulterverrenkung (Schulterluxation) ist eine der häufigsten Sportverletzungen überhaupt.
Die Schulter kann grundsätzlich in vier Richtungen luxieren.
Wenn bei einer Luxation der Oberarmkopf aus der Gelenkspfanne rutscht, kann ein Stück des
Pfannenfaserringes vorne, bzw. können die Pfannenbänder abreißen. Somit entsteht dort eine
Schwachstelle in der Schulter. Diese bildet die Grundlage für immer wieder auftretende
Schulterverrenkungen.
Bei einer Verrenkung wird grundsätzlich der Oberarmkopf in die Pfanne reponiert.
Je schwerer die Verletzung und je jünger der Patient ist, desto höher die Reluxationsgefahr. In
diesem Fall empfiehlt man dem jugendlichen Patienten eine arthroskopische operative
Stabilisierung.
Bei älteren Patienten mit erstmaliger Schulterverrenkung wird abgeklärt, ob eine zusätzliche
Verletzung besteht. Wenn nicht, wird eine konservative Behandlung eingeleitet, nämlich eine
Bandage für drei Wochen in einer Spezialstellung, bei der der Arm am Körper nach vorne zeigt.
Danach beginnt eine Bewegungstherapie.
Bei nochmaliger Luxation wird - wenn die Pfanne intakt ist - arthroskopisch operiert. Ansonsten
wird ein Span vom Beckenkamm in die Pfanne eingesetzt, um das Gelenk wieder zu stabilisieren.
Unter der habituellen Schulterluxation versteht man eine häufig wiederkehrende Verrenkung des
Schultergelenkes, die bereits bei alltäglichen Bewegungen auftritt und für die verschiedene
anlagebedingte Veränderungen verantwortlich gemacht werden. Das Stützgewebe des KapselBandapparates und des Schultergelenks ist dann so schwach, dass der Oberarmkopf zu viel
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SCHULTERBESCHWERDEN
Spiel in alle Richtungen hat. Somit kann er auch ohne große Gewalteinwirkung aus dem Gelenk
springen.
Oberarmkopfnekrosen
Speziell nach Oberarmkopf-Trümmerbrüchen muss man den Oberarm zirka zehn Jahre
beobachten. Es gibt vereinzelt Fälle, bei denen nach einer Mehrfragmentfraktur der Oberarmkopf
erst nach sieben Jahren beginnt abzusterben. Der Betroffene spürt ein Knirschen (Krepitation) im
Schultergelenk und erfährt eine Bewegungseinschränkung. Im Röntgen ist zu sehen, wie die
Kopfoberfläche langsam entrundet. Mittels der Magnetresonanztomografie lässt sich der genaue
Durchblutungszustand des Kopfes feststellen. Je nach Beschwerden erfolgt der Ersatz der
Kopfoberfläche, des ganzen Kopfes oder es werden Teilprothesen eingesetzt.
Quelle:
Interview Dr. Klaus Dann
WIE KANN DIE SCHULTER VOR VERLETZUNGEN
GESCHÜTZT WERDEN?
Den besten Schutz gegen Verletzungen und Abnützungserscheinungen stellt das Training der
Muskulatur dar. Möglichst früh sollten bereits die Schulterblattfixatoren und die
Brustwirbelsäulenextensoren (Dehner der Brustwirbelsäule) trainiert werden. Ebenso können
beispielsweise der Deltamuskel und die Rotatorenmanschette entsprechend auftrainiert werden,
um degenerativen Haltungsschäden vorzubeugen.
Gegen Stürze kann man sich natürlich nur bedingt schützen. Bei bestimmten Sportarten gibt es
Schutzmechanismen, die allerdings lediglich in der Lage sind, den Aufprall zu mindern. Das
bedeutet, eine Luxation etwa kann durch einen Protektor nicht verhindert werden. Wichtig ist, im
Fall eines Sturzes den Arm nicht vom Körper abspreizen, sondern soweit möglich an den Körper
anzulegen. Dafür gibt es eigene Sturztrainings z.B. in den Snowboardschulen. Man sollte auch
alle Jugendlichen darüber aufklären, dass die Nachbehandlung von Schulterverletzungen sehr
aufwändig und langwierig ist und daher „richtig Stürzen“ geübt werden sollte.
DEGENERATIVE SCHULTERERKRANKUNGEN
Im Folgenden werden einige wichtige degenerative Schultererkrankungen beschrieben.
Omarthrose
Unter Omarthrose versteht man die Abnützung des Schultergelenks. Bei dieser arthrotischen
Veränderung kommt es zum Abrieb des Knorpels von Oberarmkopf und Schulterpfanne.
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SCHULTERBESCHWERDEN
Mögliche Ursachen sind die Spätfolge von Verletzungen, rheumatische Gelenksentzündungen,
eine familiäre genetische Veranlagung und gibt auch primäre Omarthrosen – so bezeichnet man
Schulterarthrosen ohne erkennbare Ursachen.
Die Hauptsymptome sind Schmerzen und Bewegungseinschränkung. Therapeutisch wird
zunächst konservativ vorgegangen. Bei Fortschreiten oder Verschlechterung sind operative
Maßnahmen bis hin zum Einsetzen einer Oberflächenprothese erforderlich.
In der Regel wird die Diagnose Omarthrose zu spät gestellt, da Betroffene häufig erst relativ spät
einen Arzt aufsuchen.
Rotatorenmanschettenriss
Charakteristisch für einen Riss in der Rotatorenmanschette sind Schmerzen im Oberarm und in
der Schulter – vor allem auch während der Nacht, weiters Bewegungseinschränkungen bis hin
zur Schulterteilsteife.
Als Ursachen sind neben den bereits erwähnten Traumen degenerative Prozesse wie eine
Verengung des Raumes unter dem Schulterdach sowie eine verminderte Gewebequalität der
Sehnen und Muskeln zu nennen.
Unbehandelt mündet der Rotatorenmanschettenriss in weiterer Folge in einen Circulus vitiosus.
Das bedeutet, dass sich mit der Zeit der Riss erweitert und dadurch das Fortschreiten der
Degeneration fördert.
Rotatorenmanschettenrisse können in praktisch jedem Lebensalter auftreten, die
Behandlungsbedürftigkeit ist bei Betroffenen zwischen dem 55. und dem 70. Lebensjahr am
größten. Laut Prim. Dr. Anderl weisen von den 70-Jährigen etwa 50 Prozent degenerativ
bedingte Rotatorenmanschettenrisse auf, bei den 80-Jährigen sind es bereits ca. 80 Prozent.
Kleinere Defekte der Rotatorenmanschette können konservativ behandelt werden. Neben
schmerzstillenden Medikamenten (Analgetika), Lokalanästhetika und Kortisonpräparaten
kommen physikalische Maßnahmen, aber auch Akupunktur und Akupressur zum Einsatz.
Größere Defekte werden – zumeist arthroskopisch – operiert (s.u.).
Schultersteife (Frozen Shoulder)
Dieses Krankheitsbild führt zu einer Versteifung des Schultergelenks. Die Schultersteife äußert
sich in einer schmerzhaften Bewegungseinschränkung, wobei vor allem nächtliche Schmerzen
quälend sein können.
Ursachen sind die Folgen eines Traumas (bei zu langer Ruhigstellung), Infektionen oder lange
Schonhaltung infolge anderer Erkrankungen. Beim überwiegenden Teil der Betroffenen ist jedoch
keine Ursache zu finden (idiopathische oder primäre Schultersteife).
Die Schultersteife tritt vorwiegend bei Menschen im mittleren Lebensalter und solchen mit
Stoffwechselstörungen auf. Die Therapie ist zunächst konservativ - vor allem Bewegungstherapie
und physikalische Therapie kommen zum Einsatz. Bei hartnäckigen Verläufen ist eine
Mobilisation in Narkose oder eine arthroskopische Kapselspaltung sinnvoll.
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SCHULTERBESCHWERDEN
Bizepssehnenriss
Zumeist reißt die lange Bizepssehne im oberen Anteil, also im Bereich der Schulter. Es gibt auch
eine kurze, die praktisch nie reißt. Das Ereignis erfolgt plötzlich, oft schon beim Heben kleinster
Gewichte. Die Diagnose ist bereits klinisch dadurch zu stellen, dass der Bizepsbauch nach unten
rutscht, manchmal kommt es auch zum Auftreten eines blauen Fleckens (Hämatoms).
Ursache ist eine progrediente Degeneration der Bizepssehne mit kontinuierlicher Auffaserung.
Meistens ist eine konservative Therapie – Schmerzmittel in den ersten Tagen – ausreichend. Bei
ausgeprägtem Kraftverlust bewährt sich eine (möglichst baldige) arthroskopische Sehnenfixation,
früher mit „Verknotung“ der Sehne, neuerdings mit Ankerbefestigung.
Impingement-Syndrom
Das Impingement-Syndrom ist laut Prim. Anderl ein Schlagwort aus den 1980er-Jahren, als man
der Meinung war, dass der Engpass am Schulterdach schmerzauslösend ist. Mittlerweile ist
Impingement-Syndrom nach wie vor ein Überbegriff für Schulterschmerz, aber nun geht man an
den Schulterschmerz differenzierter heran. In den wenigsten Fällen, so Prim. Anderl, ist das so
genannte „Impingement-Syndrom“ verantwortlich für den Schulterschmerz.
Das hat auch mit den diagnostischen Methoden zu tun, vor allem mit der Gelenksspiegelung. Die
arthroskopische Anatomie unterscheidet sich wesentlich von der Anatomie am Seziertisch. Durch
die anatomischen Varianten, die mithilfe der Schulterarthroskopie sichtbar wurden, haben sich
neue Aspekte der Erkrankungen der Schulter ergeben.
Quellen:
Interview Prim. Dr. Werner Anderl
http://www.schulterinfo.de/
BEHANDLUNG DEGENERATIVER
SCHULTERERKRANKUNGEN
Die überwiegende Zahl der degenerativen Schultererkrankungen wird konservativ behandelt.
Konservative Therapie
Bei der konservativen Therapie werden einerseits äußerlich Salben, Gele oder Lotionen
angewendet, die kühlen oder wärmen und häufig mit entzündungshemmenden oder
antirheumatischen Medikamenten versetzt sind.
Zur medikamentösen Schmerzbehandlung kommen Schmerzmittel (Analgetika), nichtsteroidale
Antirheumatika (NSAR) und selten Opioide oder Lokalanästhetika als Infiltrationen zum Einsatz.
NSAR haben den Vorteil, dass sie neben der Schmerzbesserung zusätzlich
entzündungshemmend wirken. Gleiches gilt für den Zusatz von Kortikosteroiden bei Infiltrationen,
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SCHULTERBESCHWERDEN
die direkt in das Gelenk vorgenommen werden. Die Anwendung von Kortikosteroiden sollte
allerdings aufgrund der Nebenwirkungen streng zeitlich begrenzt sein.
Operative Therapie
Bei der operativen Therapie hat es im letzten Jahrzehnt erhebliche Weiterentwicklungen
gegeben, vor allem auf dem Gebiet der endoskopischen Chirurgie. Diese Technik wurde in den
letzten vier bis fünf Jahren nochmals verbessert. Ein großer Vorteil besteht darin, dass die
Muskeln durch diese Methode oft geschont werden können und daher die Patienten postoperativ
weniger Schmerzen haben und sich schneller erholen.
Mittlerweile ist es nicht nur möglich, Sehnen mit neuesten Ankermethoden breitflächig stabil
anzupressen. Auch zurückgezogene Sehnen können nun technisch wieder mobilisiert werden.
Zudem werden seit zwei Jahren im Rahmen einer internationalen Studie Wachstumsfaktoren
(Growth-factors) verwendet, die während der Operation aus dem Blut des Patienten gewonnen
werden und dann unter die Naht gespritzt werden. Im Laborversuch ist nachgewiesen, dass
Wachstumsfaktoren einen hochgradigen Effekt hat auf die Vermehrung von Fibroblasten und
damit auf die Regeneration des Gewebes haben.
Bei extrem schlechten Sehnenverhältnissen werden Sehnentransplantate verwendet. Erst die
Arthroskopie hat diese Vorgangsweise ermöglicht.
Mitte der 1990er-Jahre hat es einen entscheidenden Fortschritt in der Endoprothetik gegeben.
Die letzte Entwicklung - seit etwa einem dreiviertel Jahr - ist, dass große Teile des
Oberarmkopfes endoskopisch ersetzt werden können.
Wenn die Betroffenen allerdings zu spät kommen und der Oberarmkopf schwerst deformiert ist,
muss man die ursprüngliche Anatomie des Kopfes wiederherstellen. Dann muss offen operiert
und ein Kopfimplantat eingesetzt werden.
Wenn ein Gelenk implantiert wird, empfiehlt sich für danach eine sportliche Aktivität ohne abrupte
Bewegungen und die Einschränkung von Oberkopfsportarten.
Grundsätzliche Indikationen für eine arthroskopische Operation sind die Omarthrose, Traumen,
Verletzungen des Bizepssehnenankers und der Rotatorenmanschette, degenerative Läsionen
der Rotatorenmanschette, entzündliche Veränderungen der Schulter und Schultersteifen.
Quelle:
Interview Prim. Dr. Werner Anderl
PHYSIOTHERAPIE UND PHYSIKALISCHE THERAPIE
Die Bewegungstherapie bzw. die physikalische Therapie hat bei Erkrankungen bzw. bei der
Rehabilitation von Schulterverletzungen einen besonders hohen Stellenwert.
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SCHULTERBESCHWERDEN
Wesentlicher Faktor zur Genesung
Das Schultergelenk ist vor allem ein muskelgeführtes Gelenk und daher prädestiniert für den
Einsatz der Bewegungstherapie.
Durch den modernen Lebensstil und die „Bürohaltung“ tritt bei sehr vielen Menschen eine
Fehlhaltung ein. Die Muskeln befinden sich in einer Dysbalance, das heißt die vorderen Muskeln
sind angespannt und die hinteren Muskeln abgeschwächt und überdehnt. Dadurch kann es zu
Fehlstellungen im Gelenk kommen, die zu Einklemmungssyndromen führen können und eine
Omarthrose begünstigt.
Ziele der Physiotherapie
Bewegungstherapie wirkt nicht nur mobilisierend, sondern auch schmerzreduzierend. Aber auch
physikalische Therapie mit Elektrotherapie, Ultraschall oder Iontophorese – ein galvanischer
Strom – wirkt schmerzstillend. Man kann mit Schwellstrom den Muskel aufbauen, gezielt auch
kleinere Muskelgruppen. Mittels Kaltmoor-Anwendungen kann die Progression einer
Degeneration effektiv verzögert werden.
Therapie in der Praxis
Patienten können mit der e-card direkt zu einer Physikalistin oder einem Physikalisten gehen.
Dort wird die Diagnostik durchgeführt und es werden die entsprechenden Therapiemaßnahmen
eingeleitet.
In der Praxis sieht es so aus, dass von z.B. der Wiener Gebietskrankenkasse derzeit pro Halbjahr
16 x 3 Therapieeinheiten bewilligt werden. Es sollten diese Therapien innerhalb einer
überschaubaren Zeit, das sind rund sechs bis sieben Wochen, mit einer Frequenz von zirka
3x/Woche durchgezogen werden. Dabei werden Bewegungstherapie mit Ultraschall,
Iontophorese und/oder Moor-Anwendungen gemischt. Welche dieser Leistungen erstattet
werden, ist vom jeweiligen Leistungsträger abhängig.
POSTOPERATIVE THERAPIE
Die postoperative Therapie hängt zumeist von den Vorgaben des Chirurgen ab. Das bedeutet, es
kommt darauf an, welche chirurgische Maßnahme gesetzt wurde, wie viel vom Muskel
beeinträchtigt oder genäht wurde. Davon hängt es ab, wie lange man den Muskel nur passiv
bewegen darf, also wie lange eine Physiotherapeutin das Gelenk passiv mobilisiert, ohne dass
die Patienten aktiv mitarbeiten, bzw. ab wann die Operierten das dem Gelenk selbst wieder
bewegen können.
Wesentlich ist der Anteil der Muskelmasse, der bei der Operation beteiligt ist. Es gibt „große“
Operationen, die trotzdem wenige Muskelanteile beschädigen und andererseits minimal invasivarthroskopische, die von außen her als klein zu bezeichnen sind, wo aber dennoch ein Muskel
genäht werden musste. In diesen Fällen muss länger mit passiven Bewegungen agiert werden.
RADIODOKTOR – MEDIZIN UND GESUNDHEIT
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SCHULTERBESCHWERDEN
Bei Brüchen spielt auch die Stabilität des Knochens bzw. die Stabilität der Osteosynthese eine
Rolle.
Häufig sind Patienten nach einer Arthroskopie rascher bewegungsaktiv und vor allem
schmerzfrei.
PRÄVENTION VON SCHULTERVERLETZUNGEN
Grundsätzlich sollten einseitige Belastungen vermieden werden. Gewisse Sportarten stellen per
se eine Belastung der Schulter dar, dazu gehören etwa Tennis und zum Teil auch Golf.
Die meisten Fehlhaltungen ergeben sich allerdings aus dem Büroalltag. Hier sollten im Lauf des
Tages, entweder früh oder abends oder am besten zwischendurch, immer wieder Dehnungen der
oberen Brustwirbelsäule, des Rückens und auch der Schultermuskulatur zur Kräftigung der
hinteren Schulterblattmuskulatur durchgeführt werden.
Diese Übungen kann man bei einem Facharzt für Physikalische Medizin der Physiotherapeuten
eingestellt hat oder bei Physiotherapeuten erlernen. Die Übungen sollte man auch vor dem
Spiegel üben, um Fehler zu vermeiden.
Das Hauptproblem dabei ist die Übungsbereitschaft. Denn bis ein Muskel korrekt aufgebaut ist,
dauert es Wochen bis Monate. Das heißt nicht, dass man solange zum Arzt oder zur
Physiotherapeutin gehen muss, sondern dass die Übungen dauerhaft zumindest mehrmals die
Woche durchgeführt werden sollten. Dabei ist anzumerken, dass ein Zeitaufwand von fünf bis
zehn Minuten pro Tag dafür ausreichend ist.
Wesentlich für Betroffene ist dennoch das Bewusstsein bei chronischen Erkrankungen Geduld
und Konsequenz aufbringen zu müssen. Diese Mühen werden jedenfalls – wenn auch oft nur in
kleinen Schritten – belohnt.
Quelle.
Interview Dr. Alexandra Förster
RADIODOKTOR – MEDIZIN UND GESUNDHEIT
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ANLAUFSTELLEN, QUELLEN, INFOS
ANLAUFSTELLEN, QUELLEN, INFOS
Homepage Prim. Dr. Werner Anderl
http://www.momentum.or.at/
Homepage Dr. Klaus Dann
http://www.dann.at/page/sport-schul.htm
Orthopädische Abteilung Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern Wien
http://www.bhswien.at/index_html?sc=10411
Orthopädische Abteilung AKH Linz
http://www.linz.at/akh/840.asp
Gesellschaft für Orthopädisch-Traumatologische Sportmedizin (GOTS)
http://www.gots.org/
Österreichische Gesellschaft für Physikalische Medizin und Rehabilitation
http://www.oegpmr.at/
Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie/Schwerpunkt Orthopädie
http://www.orthopaedie-aachen.de/klinikum/de/html/schulterschmerzen.html
Die niedergelassenen Fachärzte für Physikalische Medizin und allgemeine Rehabilitation
in Wien
http://www.physikalist.at/index.php
Broschüre „Tipps zur guten Haltung“
http://www.physikalist.at/index.php?page=downloads
Apotheken Umschau
http://www.apotheken-umschau.de/Schmerz/Chronischer-Schulterschmerz-steife-SchulterSelbsthilfe-11724_11.html
Schulterinfo.de
http://www.schulterinfo.de/Info/Allgemeines/aufbau.htm
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BUCHTIPPS
BUCHTIPPS
Jörg Jerosch, Jürgen Heisel, Susanne Hirsch, Gerhard Vöhringer
Die Schulter: Rehabilitation nach Verletzungen und operativen Eingriffen
Pflaum Verlag 2009
Christian Larsen, Bea Miescher
Starke Schultern - schmerzfrei und beweglich (DVD & Buch)
Trias Verlag 2006
Volker Echtermeyer, Stefan Bartsch
Praxisbuch Schulter: Verletzungen und Erkrankungen systematisch diagnostizieren,
therapieren, begutachten
Verlag Thieme 2004
Joachim Grifka
Die Schulterschule: Selbsthilfe bei Schulterbeschwerden. Diagnose und Therapie. Die
besten Übungen
rororo 2004
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SENDUNGSGÄSTE
SENDUNGSGÄSTE
In der Sendung Radiodoktor – Medizin und Gesundheit vom 28. März 2011
diskutierten:
Prim. Dr. Werner Anderl
FA f. Orthopädie und orthopädische Chirurgie
Vorstand der Orthopädischen Abteilung am Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern
Vorstandsmitglied der Deutschsprachigen Arbeitsgemeinschaft für Arthroskopie (AGA)
Stumpergasse 13
A-1060 Wien
Tel.: 0043/(0)1/59988/2108
E-Mail: [email protected]
Ordination:
Momentum - Zentrum für Orthopädie & Osteopathie
Wienerstr. 2/2/3
A-2340 Mödling
Tel.: 0043/(0)2236/24949
E-Mail: [email protected]
Homepage: http://www.momentum.or.at/ordination/
Dr. Klaus Dann
FA f. Unfallchirurgie & Sporttraumatologie, Sportarzt
(Privat-)Ordinationsgemeinschaft top-med
Kinderspitalgasse ¼
A-1090 Wien
Tel.: 0043/(0)1/409 54 96
E-Mail: [email protected]
Homepage: http://www.top-med.at
Und http://www.dann.at/page/sport-schul.htm
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SENDUNGSGÄSTE
Dr. Alexandra Förster
FÄ f. Physikalische Medizin und Allg. Rehabilitation
Hernalser Hauptstraße 51/7
A-1170 Wien
Tel.: 0043/(0)1/4062220
E-Mail: [email protected]
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