DAUERJUCKREIZ – Ursachen und Behandlung der

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DAUERJUCKREIZ – Ursachen und Behandlung der
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Ausgabe 1/2010
GFMK_Patient und Haut_1_10 neu:GFMK_Patient und Haut_1_10 21.07.10 11:41 Seite 1
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Reife Haut
richtig pflegen
Rosazea – Schluss mit Rötungen
auf den Wangen
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„VOLKSKRANKHEIT“
DAUERJUCKREIZ: URSACHEN
UND BEHANDLUNG
GFMK_Patient und Haut_1_10 neu:GFMK_Patient und Haut_1_10 21.07.10 11:42 Seite 2
dermatologisch
d
ermatologisch
getestet
getestet
KIND & HAUT
Der „elektronische Lippenstift“ gegen Herpes
Zu schön zum
Verstecken.
Psychische Auffälligkeiten u. a. Folgebeschwerden
nach frühkindlicher Neurodermitis
4
Tipps für den Umgang mit
Neurodermitis im Alltag
5
Internet-Tipps gegen Warzen
kritisch hinterfragen
6
Schweißfüße können auch bei Kindern
zum Problem werden
6
Richtige Hautpflege von Geburt an
7
Leberflecken – kleiner Makel oder Gefahr?
8
Windpocken – ernster als man denkt
8
Erste Hilfe bei Kindern: Bei Verbrennungen
ist schnelles Handeln wichtig
9
Sommer, Strandurlaub,
Freibadbesuch – für Kinder
mit Psoriasis eine Qual
10
Mit Herpotherm ®
kein Problem.
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Herpes komplett verhindern.
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2
Dauer-Juckreiz: Ursachen und
Behandlung der „Volkskrankheit“
12
Neurodermitis:
Behandlungsmöglichkeiten im Überblick
13
Urtikaria: Beschwerden lindern bei Nesselsucht
14
Vitiligo: Dermokosmetische Möglichkeiten
14
Psoriasis: Moderne Behandlungsmöglichkeiten
der Schuppenflechte
15
Patient & Haut
GFMK_Patient und Haut_1_10 neu:GFMK_Patient und Haut_1_10 26.07.10 11:16 Seite 3
Foto: Photodisc
Ausgabe 1/2010
Ekzeme:
Vitamin-A-Derivat
gegen
hartnäckige
Handekzeme
LEBEN MIT HAUTERKRANKUNGEN
Die gesunde Kraft der Sonne mit Maß nutzen
25
UV-Strahlung und Medikamente:
Vorsicht vor Wechselwirkungen
25
Hautreaktionen zählen zu den häufigsten
Gesundheitsproblemen im Urlaub
26
Schonende Verfahren der Plastischen Chirurgie
27
Die Umweltkrankheit MCS
(Chemikalienunverträglichkeit)
28
SELBSTHILFE, TIPPS & TERMINE
16
Deutscher Neurodermitis Bund e. V.
29
Deutscher Vitiligo Bund e. V.
29
Allergische Hautkrankheiten: Achtung –
Eichenprozessionsspinner wieder unterwegs
Deutscher Psoriasis Bund e. V.
30
16
Deutsche Rosazea Hilfe e. V.
30
Ekzeme: Vitamin-A-Abkömmling
gegen hartnäckige Handekzeme
16
Informationen im Internet:
Gesundheitsratgeber zu Hautkrankheiten
31
Besenreiser und Couperose:
Entstehung und Behandlung
17
Weitere wichtige Adressen
31
Zertifizierte Hautkrebszentren
32
Ernährung bei Hautproblemen
32
Richtige Kosmetik für Hauterkrankte
32
18
Herpes: Alternative Behandlung
gegen Lippenbläschen
18
Kopfhaut-Psoriasis:
Welche Behandlung ist die richtige?
19
Narben: Pflege und Behandlung
20
Bestellformular: Patient & Haut
kostenfrei für Arztpraxis/Klinik/SHG
33
Akne vulgaris:
Therapieansätze und ihre Wirkprinzipien
21
Patient & Haut mitgestalten/
Impressum/Wissenschaftlicher Beirat
34
Rosazea: Mit Laser behandeln –
Schluss mit Rötungen auf den Wangen
Glossar
35
21
Foto: ABDA
Parasiten der Haut und Insekten:
Mückenspray in die Reiseapotheke!
NEWSTICKER
Wirkstoffpflaster: Richtiges Aufbringen
auf die Haut unabdingbar
22
Internationaler Dermatologenkongress
bringt Neuigkeiten
23
Reife Haut richtig pflegen
23
Übermäßiges Schwitzen erfolgreich bekämpfen
24
Latexallergien: Trotz Rückgang keine Entwarnung
24
Fältchen, Flecken & Co.? Mit Sonnenschutz,
Pflege und Make-up jünger aussehen
24
u. v. m.
1/2010
Therapie der
Akne vulgaris
21
3
GFMK_Patient und Haut_1_10 neu:GFMK_Patient und Haut_1_10 21.07.10 11:42 Seite 4
KIND & HAUT
PSYCHISCHE AUFFÄLLIGKEITEN
u. a. Folgebeschwerden
nach frühkindlicher Neurodermitis
Neurodermitis in der frühen
Kindheit kann die psychische
Verfassung im späteren Leben
beeinflussen. Das zeigt eine
umfassende Studie, an der u. a.
Wissenschaftler des Helmholtz
Zentrums München beteiligt
sind.
I
Forscher unter Federführung von PD Dr. Jochen Schmitt
des Universitätsklinikums Dresden, Dr. Christian Apfelbacher (Universitätsklinikum Heidelberg) und Dr. Joachim
Heinrich vom Institut für Epidemiologie des Helmholtz
Zentrums München fanden heraus, dass Kinder, die während ihrer ersten beiden Lebensjahre an einer Neurodermitis litten, im Alter von zehn Jahren häufiger psychische
Auffälligkeiten, v. a. emotionale Probleme, zeigen als
Gleichaltrige.
Neurodermitis kann unausgeglichene
psychische Verfassung fördern
„Dies deutet darauf hin, dass die Neurodermitis einer
unausgeglichenen psychischen Konstitution von Kindern
vorausgehen und sie fördern kann“, erklärt Dr. Joachim
Heinrich. Kinder, deren Neurodermitis über das Säuglingsalter hinaus bestand, seien zudem von psychischen Auffälligkeiten noch häufiger betroffen als Kinder, die ausschließlich eine Neurodermitis im Säuglingsalter hatten.
Im Rahmen der GINIplus-Studie sammelten die Wissenschaftler Daten zur physischen Gesundheit und emotionalen Befindlichkeit der Kinder im Alter von zehn Jahren,
zur Familienhistorie und zum täglichen Leben. Der Krankheitsverlauf – auch in der frühen Kindheit – wurde mit
4
Foto: Digitouch
n Kooperation mit Kollegen von der
Ludwig-Maxi mi lians-Universität
(LMU), der Technischen Universität
München (TUM) und dem Marienhospital in Wesel (Nordrhein-Westfalen) untersuchten sie 5.991 Kinder, die zwischen
1995 und 1998 geboren worden waren.
Die Untersuchung wurde im Journal of
Allergy and Clinical Immunology veröffentlicht.
besonderem Fokus auf die Diagnosen Neurodermitis,
Asthma, allergischer Schnupfen, psychische Belastbarkeit
und Verhaltensauffälligkeiten abgefragt.
Wenn Folgebeschwerden
das Gefühlsleben beeinflussen
Die Neurodermitis ist eine nicht-infektiöse Hauterkrankung, die durch schuppige und juckende Hautausschläge
charakterisiert ist. Sie ist die häufigste chronische Hauterkrankung bei Kindern und Jugendlichen. Es ist bekannt,
dass Kinder, die unter einer Neurodermitis leiden, eine
erhöhte Veranlagung für Heuschnupfen und allergisches
Asthma haben. Ekzematöse Symptome ziehen ein breites
Spektrum an Folgebeschwerden nach sich, wie beispielsweise Schlafstörungen.
„Wir vermuten, dass sich vor allem die Folgebeschwerden langfristig auf das Gefühlsleben der betroffenen
Kinder auswirken“, sagt Heinrich. Die Autoren der Studie
empfehlen deshalb, das Auftreten einer Neurodermitis
in der Krankheitshistorie von Kindern als Hinweis auf
mögliche spätere psychische Probleme zu werten, selbst
wenn die eigentliche Erkrankung im Verlauf der Kindheit
abklingt. Hierüber berichtete das Helmholtz-Zentrum
쮿
München.
Patient & Haut
GFMK_Patient und Haut_1_10 neu:GFMK_Patient und Haut_1_10 21.07.10 11:43 Seite 5
TIPPS
für den Umgang mit
Neurodermitis im Alltag
Um die negative Beeinflussung der Lebensqualität durch die Erkrankung zu mindern,
empfiehlt es sich, bestimmte Dinge im alltäglichen Leben zu beachten. Nachfolgend
einige Anregungen.
1. Auslöser (wenn bekannt) meiden, d. h., ggf. Haustiere abschaffen, auf Teppiche und Vorhänge verzichten (bei Hausstaubmilbenallergie).
2. Bettzeug regelmäßig bei möglichst hohen Temperaturen (ca. 90 Grad) waschen.
3. Allergikerbettzeug und milbenundurchlässige
Überzüge (Encasings) für Bettzeug und Matratzen
verwenden.
4. Kochrezepte aus speziellen Kochbüchern für Betroffene auswählen, beim Einkaufen Packungshinweise
beachten.
5. Pollen und Gräser vermeiden (z. B. geeignete Fensternetze einsetzen, vor dem Zubettgehen Haare
waschen/duschen, getragene Kleidung nicht im
Schlafzimmer ausziehen und deponieren).
6. Betroffene Hautpartien gegen den Juckreiz kühlen.
7. Kratzalternativen ausprobieren und anwenden (bei
Kindern z. B. Ablenkung durch Vorlesen, Zupfen
statt kratzen).
8. Geeignete Kleidung tragen (Nähte und harte,
scheuernde Stoffe vermeiden; gut geeignet sind
z. B. Baumwolle und Seide; ggf. Spezialkleidung
ausprobieren: Kratzhandschuhe, NeurodermitisOveralls etc.).
Schön, was diese
Babypflege alles hat.
Beruhigend, was nicht.
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dünner als die von Erwachsenen. Deshalb werden für die Pflegeserie nur
reine Pflanzenöle und Heilpflanzenauszüge aus kontrolliert biologischem
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Die Hebammenempfehlung Nr. 1
(unabhängige Marktforschungsstudie, Deutschland)
9. Autogenes Training, Progressive Muskelentspannung
u. a. Formen des Entspannungstrainings können
Stress abbauen und eine Besserung des Gesamtzustandes bewirken.
Jeder Neurodermitis-Patient sollte für sich herausfinden
und im Alltag berücksichtigen, was seine Neurodermitis verschlimmert und welche Dinge ihm gut tun.
Das Wohnumfeld z. B. sollte dann auch dementspre쮿
chend gestaltet werden.
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GFMK_Patient und Haut_1_10 neu:GFMK_Patient und Haut_1_10 21.07.10 11:43 Seite 6
KIND & HAUT
INTERNETTIPPS gegen
Warzen kritisch hinterfragen
Z
itronensaft, Bananenschalen oder Tafelkreide – gegen Warzen werden im Internet viele Hausmittel
propagiert. „Ihre vermeintliche Wirkung lässt sich dadurch
erklären, dass jede zweite Warze auch ohne Behandlung
innerhalb von zwei Jahren verschwindet“, so Erika Fink,
Präsidentin der Bundesapothekerkammer. „Verbraucher
sollten Internettipps zu Hausmitteln grundsätzlich kritisch
hinterfragen. Teebaumöl darf z. B. nicht unverdünnt auf
die Haut aufgetragen werden, sonst kann es Kontaktallergien auslösen.“
Nach Empfehlungen der ABDA (Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände) sollten Patienten mit Warzen
grundsätzlich einen Arzt aufsuchen. Dies gelte v. a. bei
Kindern und wenn größere Hautflächen, das Gesicht oder
der Genitalbereich befallen seien. Sei eine Selbstmedikation möglich, erfordere diese viel Geduld. Verschiedene
rezeptfreie Präparate werden äußerlich auf die Warze
aufgetragen. Präparate mit Salicyl- oder Milchsäure zur
kurzfristigen Anwendung weichen das verhornte Gewebe auf, es kann dann abgetragen werden. Rezeptfreie
Alternativen sind u. a. Ätzmittel mit Monochloressigsäure
oder Vereisungssprays. Warzen grundsätzlich nur vorsichtig behandeln! Treten während der Eigenbehandlung Probleme wie Blutungen oder starke Schmerzen
auf, dann mit dem Arzt sprechen.
Um die Entstehung neuer Warzen zu verhindern, nach
jeder Warzenbehandlung gründlich die Hände waschen.
Feuchte Haut ist anfälliger für Virusinfektionen, deshalb
die Füße nach dem Baden sorgfältig abtrocknen, Fußschweiß soweit möglich vermeiden. Nur eigene Handtücher, Nagelfeilen oder Scheren benutzen und im
Schwimmbad oder in der Sauna Badeschuhe tragen. 쮿
Schweißfüße können auch bei
KINDERN zum Problem werden
A
uch manche Kinder leiden unter einer übermäßigen Schweißproduktion an den Füßen. Bei der sog.
Hyperhidrosis pedis ist das vegetative Nervensystem besonders leicht erregbar. „Damit die durch Schweiß aufgeweichte Haut nicht aufreißt und empfänglich für
Infektionen und Fußpilz wird, ist eine spezielle Fußpflege
und -behandlung nötig“, erklärt Monika Niehaus vom
Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte. Gegen
Schweißfüße helfen spezielle Cremes (z. B. mit Alumini-
Vorsorge
für Mütter,
Väter und
Kinder mit
Neurodermitis
awosano.de
6
Ostseebäder
Baabe/Rügen
Kühlungsborn
und Rerik
um hy dro chlo rid)
oder Puder. Füße
zweimal täglich waschen und äußerst
gründlich trocknen –
auch zwischen den
Zehen. „Eltern sollten
auf milde Seifen bzw.
Waschlotionen achten,
die den Säure schutz mantel der Haut nicht
angreifen. Beim Eincremen
sollten sie auch an die Fußsohlen
denken“, rät Niehaus.
Foto: Photos.com
Auf geeignete Schuhe achten – Cremes und Puder helfen
Socken und Schuhe täglich wechseln. Turnschuhe am
besten nur zum Sport tragen, da sie häufig eine schlechte
Wasserdampfdurchlässigkeit besitzen, Gummistiefel nur
bei Regen- und Matschwetter. Für den alltäglichen Gebrauch empfehlen sich atmungsaktive Schuhe, z. B. aus
Leder, sowie Socken aus Naturmaterialien, gemischt mit
etwas Synthetik, denn reine Baumwolle speichert die
Feuchtigkeit. Auch Einlegesohlen mit Aktivkohle oder
Puder in den Socken helfen, den Schweiß aufzusaugen.
Unterstützend wirken Fußbäder mit Salbeitinktur oder
Eichenrindenextrakt gegen Schweißfüße. Im Sommer
sollten Kinder möglichst oft barfuß laufen, denn dies ist
die natürlichste Form der Massage, härtet die Füße ab
쮿
und beugt Schweißfüßen vor, so Niehaus. (apn)
Patient & Haut
GFMK_Patient und Haut_1_10 neu:GFMK_Patient und Haut_1_10 21.07.10 12:28 Seite 7
Foto: Persona
KIND & HAUT
Richtige Hautpflege
VON GEBURT AN
Die Babyhaut in den ersten Lebensmonaten
Im Vergleich zum Erwachsenen ist die Hautoberfläche eines
Säuglings im Verhältnis zu seinem Körpergewicht doppelt so
groß, dadurch kann ein Kind schneller Flüssigkeit verlieren.
Auch haben negative Umwelteinflüsse mehr Angriffsfläche.
B
ei Hitze verliert die Haut Feuchtigkeit, die Eigenschutzmechanismen gegen Sonnenbestrahlung fehlen und
die Gefahr eines Sonnenbrandes ist sehr groß. Babys im
ersten Lebensjahr sollten daher möglichst nicht der
prallen Sonne ausgesetzt werden.
Der Säureschutzmantel der Haut ist erst nach einigen
Lebensmonaten vollständig entwickelt. Nach jedem Kontakt mit Wasser und Seife dauert es längere Zeit, bis sich
wieder eine Schutzschicht aufgebaut hat. Das Baby sollte
deshalb nicht zu oft und vor allem nicht mit Seife gewaschen werden. Spezielle Babyseife trocknet die Haut nicht
so stark aus. Auch das Eincremen sollte nicht zu oft erfolgen, um die selbstständige Regeneration der Haut nicht
zu beeinträchtigen.
Soll man zur Pflege des Babys
spezielle Produkte verwenden?
Ja, denn aufgrund der erwähnten Unterschiede braucht
die Babyhaut besonders hautverträgliche und milde Pflegeprodukte, die speziell auf ihre Bedürfnisse abgestimmt
sind. Das sind Pflegeprodukte, die den erhöhten Feuchtigkeitsbedarf und die geringere Talgdrüsenproduktion
ausgleichen und möglichst wenig Duftstoffe und Konservierungsmittel enthalten. Po-Reinigungsprodukte, die besonders hautschonend und sanft, aber wirksam reinigen
und Körper-Reinigungsprodukte mit sehr milden Waschsubstanzen und rückfettenden Komponenten eignen sich
gut für die Babypflege.
1/2010
Tipps für die richtige Behandlung
der Babyhaut
♦ Nur spezielle Babypflegeprodukte verwenden.
♦ Cremes und Salben nicht zu dick auftragen.
♦ Kein Puder verwenden, da dieses vom Baby eingeatmet
werden könnte.
♦ Wenn das Baby gerne badet, kann man z. B. mit Mandelöl einen rückfettenden Zusatz in das Badewasser
geben, um beim Bad die Haut nicht zu stark zu beanspruchen.
♦ Am Po schützt eine Babycreme, die nicht zu dick aufgetragen werden sollte, vor direktem Kontakt mit
Stuhl und Urin. Möglichst oft Luft an den Po lassen.
♦ Direkte Sonnenbestrahlung in den ersten Monaten
vermeiden, Sonnenhut und spezielle Sonnenschutzprodukte schützen vor der gefährlichen UV-Strahlung.
♦ Bei Kälte Gesicht und Ohren mit einer Fettcreme (ohne
Wasser!) schützen.
♦ Im Gesicht und am Hals kann es in den ersten vier bis
zehn Wochen zu einem Ausschlag kommen, wahrscheinlich aufgrund der Hormonumstellung nach der
Geburt. Diese Neugeborenenakne heilt ohne Behandlung von selbst wieder ab.
♦ Baumwolle ist hautfreundlich, pflegeleicht und nimmt
viel Feuchtigkeit auf. Vermeiden Sie Synthetik! Besonders gut für empfindliche Haut ist z. B. Seide.
Weitere Informationen und Tipps erhalten Sie unter
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쮿
Dr. med. Peter Voitl
7
GFMK_Patient und Haut_1_10 neu:GFMK_Patient und Haut_1_10 21.07.10 12:32 Seite 8
KIND & HAUT
Foto: Shutterstock
LEBERFLECKEN –
U
nter einem „Leberfleck“ versteht man im allgemeinen
Sprachgebrauch gutartige Wucherungen pigmentbildender Hautzellen. Da bei manchen Leberflecken das
Risiko besteht, dass sie zu Krebs (Malignes Melanom) entarten, führen Ärzte Untersuchungen durch, bei denen vorhandene Pigmentflecken regelmäßig überprüft werden.
Im Rahmen der Hautkrebsfrüherkennung bezahlen die
Krankenkassen Versicherten ab dem 35. Lebensjahr alle
zwei Jahre diesen „Hautkrebscheck“. Allerdings erfolgt
kleiner
Makel
oder Gefahr?
die Erstattung nur für die Untersuchung in Form einer
Sichtung mit bloßem Auge, ohne Diagnosegeräte. Die
Verwendung eines Auflichtmikroskops, eine Kameradokumentation oder die Anwendung eines ComputerDiagnose-Systems müssen vom Patienten ggf. privat
übernommen werden. Wichtig ist es in jedem Fall, dass
eine regelmäßige Untersuchung der kompletten Hautoberfläche erfolgt.
Da es Leberflecken bzw. Muttermale unterschiedlichen
Erscheinungsbildes gibt und sich zudem auch deren Anzahl verändert (i. d. R. vergrößert sich die Zahl im Laufe
der Kindheit bis ins Erwachsenenalter), ist es angeraten,
regelmäßig eine Überprüfung durch einen speziell geschulten Arzt vornehmen zu lassen. Sich in Größe und
Form verändernde oder anderweitig auffällige (z. B. blutende oder nässende) Leberflecken sollten in jedem Fall
dem Arzt gezeigt werden. Grundsätzlich besteht eine erhöhte Gefahr der bösartigen Entartung z. B. bei Leberflecken, die permanent eine mechanische Reizung erfahren. 쮿
Foto: ABDA
WINDPOCKEN –
ernster als man denkt
Mit ein paar „harmlosen“ roten Pusteln hatte
es begonnen, doch nun ist daraus eine schwere
Infektion mit hohem Fieber geworden. – Kein
Einzelfall! Windpocken sind längst nicht so
unkompliziert, wie viele Eltern meinen.
V
on den rund 760.000 Windpocken-Erkrankungen,
die bei uns pro Jahr auftreten, verlaufen nach Angaben von Ärzten über 16 % schwer. Mehr als 40.000
Kinder kämpfen alljährlich mit Komplikationen wie bakteriellen Hautinfektionen, Hirnentzündung und Lungenentzündung. In Einzelfällen wurden sogar Schlaganfälle
als Folge einer Windpockenerkrankung dokumentiert.
Noch dramatischer können Windpocken verlaufen, wenn
sie bei Jugendlichen oder Erwachsenen ausbrechen. In
der Schwangerschaft kann die Infektion lebensbedrohlich für Mutter und Kind sein.
Die Ständige Impfkommission am Robert Koch-Institut
(STIKO) empfiehlt die Windpockenimpfung seit 2004
generell für alle Kinder ab dem vollendeten elften Lebensmonat. Neu seit letztem Jahr ist die Empfehlung für
zwei Impfdurchgänge. Mit einer Vierfach-Impfung, die
8
Nicht nur Kinder können die gefährlichen Windpocken
bekommen. Wer im Erwachsenenalter erkrankt, muss mit
Komplikationen rechnen. Eine Impfung schützt dagegen
gleichzeitig auch gegen Masern, Mumps und Röteln
schützt, ist das mit nur zwei Pieksen möglich. Für Kleinkinder, die schon vorher eine Kinderkrippe oder Krabbelgruppe besuchen sollen, ist die Impfung gegen „die gefährlichen vier“ sogar schon ab dem vollendeten 9. Monat möglich. Die wichtige zweite Impfung kann bereits
mit einem Abstand von vier Wochen erfolgen, spätestens
쮿
jedoch im zweiten Lebensjahr.
Patient & Haut
GFMK_Patient und Haut_1_10 neu:GFMK_Patient und Haut_1_10 21.07.10 11:50 Seite 9
ERSTE HILFE BEI KINDERN:
Verbrennungen ist
schnelles Handeln wichtig
Bei
Scheuen Sie sich nicht, den Rettungswagen zu alarmieren,
wenn es um Verbrennungen beim Nachwuchs geht.
Leider kommen solche Unfälle häufiger vor, als man denkt.
Foto: Photos.com
G
erade heiße Getränke
sind eine alltägliche Gefahr für die Kleinen. Ein Becher mit heißem Kaffee, der
kurz zur Seite gestellt wird,
und ein kleines Kind, das in
einem unbeobachteten Moment danach greift und sich
die heiße Flüssigkeit über
den Körper schüttet. Dann
ist es wichtig, schnell zu handeln. Hierzu erklärt Tina
Haase von Baby und Familie:
„Für Kinder wird es schnell
kritisch und lebensbedrohlich, wenn mehr als 10 % der
Haut betroffen sind. Das entspricht etwa einem Ärmchen.
Die Kinderhaut ist auch dünner als die von Erwachsenen,
sodass wenige Sekunden Einwirkzeit schwere Verletzungen verursachen können.
PREMIERE FÜR
DEN CD KOMFORT
DEO ROLL- ON
s Sanfte Pflege für
empfindliche Haut
s Zuverlässiger Schutz vor
Transpiration
s Lindert Juckreiz und
Spannungsgefühle
s Beruhigt die Haut – auch
nach der Rasur
Man muss als Elternteil also schnell und besonnen handeln, auch wenn man
aufgeregt ist: Man sollte nicht selbst ins Krankenhaus fahren, sondern den
Rettungsdienst unter 112 anrufen, denn der weiß, welche Klinik auf Verbrennungen spezialisiert ist. Um die Schmerzen zu lindern, sollte man über
die verbrühten Stellen ungefähr 10 Minuten lauwarmes Wasser laufen lassen.
Allerdings sollte man nicht kühlen, wenn der gesamte Rumpf verletzt ist, da
das Kind sonst zu kalt wird.
Bei Verbrühungen muss auch die Kleidung vorsichtig, aber rasch entfernt
werden. Besser ist es, sie mit einer Schere aufzuschneiden, statt sie über den
Kopf zu ziehen.
Am besten ist es natürlich, wenn gar nicht erst etwas passiert: Heiße Getränke sollte man immer außer Reichweite von Kindern stellen und das Kleine
nie auf den Schoß nehmen, wenn man etwas Heißes trinkt. Denn zappelt es,
kippt schnell der heiße Inhalt über das Kind. Schutzgitter sollte man am Herd
montieren, damit das Kind nicht auf die Platten fassen kann. Und bevor man
den Nachwuchs badet oder duscht, immer die Wassertemperatur prüfen.“
Auch den richtigen Umgang mit Feuer sollten Kinder frühzeitig kennenlernen,
um Unfälle zu verhüten.
쮿
1/2010
9
www.cd-koerperpflege.de
GFMK_Patient und Haut_1_10 neu:GFMK_Patient und Haut_1_10 21.07.10 11:50 Seite 10
KIND & HAUT
SOMMER, STRANDURLAUB,
STRAND
FREIBADBESUCH – für Kinder
Mehr Lebensqualität durch
ganzheitliche Behandlung
mit Psoriasis
eine Qual
Foto: DAK
Strandurlaub und Freibadbesuche sind für gesunde Kinder
ein wahres Vergnügen. Nicht
jedoch für Kinder und Jugendliche mit Schuppenflechte. Sie
trifft die chronische Hautkrankheit Schuppenflechte
(Psoriasis) besonders schwer.
K
inder werden von Schulkameraden gehänselt; Teenager schämen sich, sich in der Öffentlichkeit zu
zeigen oder unverkrampft erste Beziehungen einzugehen. Die Folge sind psychische Belastungen, Angst
und Hilflosigkeit – sie prägen junge Menschen mit Psoriasis häufig ein Leben lang. Gerade für sie machen sich
jetzt die PsoNet-Dermatologen stark.
Um die Versorgung der Betroffenen zu verbessern, wurde
in einem ersten Schritt untersucht, wie viele junge Menschen an Schuppenflechte leiden. Die ersten Daten aus
Deutschland belegen: Von ca. 15 Mio. Kindern und Jugendlichen sind rund 100.000 von Schuppenflechte betroffen. Dies entspricht der Einwohnerzahl von Göttingen.
Außerdem weisen sie, ebenso wie betroffene Erwachsene, ein doppelt hohes Risiko für Begleiterkrankungen
wie z. B. Morbus Crohn, Diabetes mellitus, Psoriasis-Arthritis oder Fettsucht auf.
Ursachen, Symptome, ganzheitliche Behandlung
In der Praxis stellen Hautärzte in den PsoNet-Netzwerken die Weichen für die Versorgung von Kindern und
Jugendlichen neu: Sie behandeln ihre jungen Patienten
mit Schuppenflechte ganzheitlich, tauschen sich mit
Kollegen fachübergreifend über Behandlungsmöglichkeiten aus und erkennen frühzeitig den Zusammenhang
zwischen der Schuppenflechte und anderen Erkrankun10
gen. Dabei bekennen und verpflichten sich die Dermatologen zu einem gemeinsamen Qualitätsstandard. So
können sie gerade an Schuppenflechte erkrankte Kinder
und Jugendliche mit mittelschwerer und schwerer Schuppenflechte mit modernen Behandlungsmethoden versorgen und die körperlichen und seelischen Belastungen
deutlich mildern. Insbesondere kann mit dem notwendigen Wissen und Bewusstsein über mögliche Begleiterkrankungen auch bei Kindern frühzeitig ein fachübergreifender Behandlungsansatz gebahnt werden.
Kinder und Jugendliche erhalten mit PsoNet eine Lobby:
Das bundesweite Expertennetzwerk spezialisierter Dermatologen wurde vom Bundesverband der Deutschen
Dermatologen (BVDD) und der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft (DDG) – vertreten durch das CVderm –
initiiert. Berufsverband und Fachgesellschaft ziehen an
einem Strang, denn die bessere Versorgung der Kinder
und Jugendlichen mit Schuppenflechte ist ihnen ein ernstes Anliegen. „Mehr Heilung durch Vernetzung“ verspricht sich Prof. Dr. med. Matthias Augustin, Leiter des
CVderm und Sprecher des PsoNet Hamburg, von dem
Projekt. So werden die Kinder nicht nur wirkungsvoll
therapiert. Sie können – wie die anderen Kinder und
Jugendlichen auch – wieder ihre Freizeit genießen.
Diese und weitere Informationen
finden Sie unter www.psonet.de.
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Patient & Haut
GFMK_Patient und Haut_1_10 neu:GFMK_Patient und Haut_1_10 21.07.10 11:51 Seite 11
UNPARFÜMIERT
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wie man sensible Haut
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ins gesunde Gleichgewicht. Die Pflege ist auch bei neurodermitischer und
allergischer Haut verträglich. Mehr Informationen dazu: www.weleda.de
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GFMK_Patient und Haut_1_10 neu:GFMK_Patient und Haut_1_10 21.07.10 11:51 Seite 12
AUS KLINIK, WISSENSCHAFT & FORSCHUNG
DAUERJUCKREIZ –
Ursachen und Behandlung
der „Volkskrankheit“
Bis zu 17 % der Bevölkerung betroffen
Chronischer Juckreiz ist bereits eine Art Volkskrankheit. Bis zu 17 % der Bevölkerung sind
laut einer Studie der Universitätsklinik Münster
betroffen. Bei Patienten über 65 Jahren liegt
die Rate sogar bei bis zu 23 %.
D
ie Ursachen für das Jucken sind vielfältig: „Nicht
nur Hauterkrankungen, sondern auch neurologische und psychiatrische Erkrankungen lösen Juckreiz aus“, so Prof. Dr. Sonja Ständer. Unter ihrer Leitung
wird das Symptom in Münster in einem interdisziplinären
Kompetenzzentrum angegangen. Die Juckreiz-Forschung
steckt noch in den Kinderschuhen – lange wurde das Phänomen vernachlässigt. „Als Einzelsymptom wurde ihm
nicht so viel Aufmerksamkeit geschenkt, da man die Neurobiologie des Symptoms nicht verstand und davon ausging, dass mit Therapie der Grunderkrankung auch das
Symptom verschwindet“, sagt Ständer. In vielen Fällen
laufe Juckreiz allerdings nicht synchron mit der Grunderkrankung. Daher sei oft eine spezielle Versorgung
notwendig. Therapieempfehlungen enthält die Leitlinie
Juckreiz (www.awmf-online.de).
Stress fördert die Beschwerden
Während akuter Juckreiz, etwa nach einem Mückenstich,
meist schnell vorbeigeht, ist der chronische Juckreiz
krankhaft. Häufig wird er zu einer schweren körperlichen
und seelischen Belastung. Wer über einen Zeitraum von
mehr als sechs Wochen kontinuierlich darunter leide, solle
unbedingt ärztliche Hilfe suchen, rät die Fachmedizinerin. In einer Juckreiz-Sprechstunde geht sie gemeinsam
mit ihren Patienten auf Spurensuche. Die Liste der möglichen Auslöser ist lang: Hauterkrankungen, innere Störungen in der Leber- oder Nierenfunktion, Vitaminmangel, Zuckerkrankheit, Schilddrüsenfunktionsstörungen,
Darmerkrankungen, Einnahme bestimmter Medikamente
oder in seltenen Fällen bösartige Erkrankungen. Aber
auch Stress, etwa durch zunehmende Belastung im Beruf
oder in der Familie, könne als Ursache in Betracht kommen. „Stress fördert die Entstehung von Juckreiz und bei
bereits bestehendem Juckreiz verschlechtert er diesen“,
so die Hautärztin.
Teufelskreis muss durchbrochen werden
Jährlich werden rund 1.300 Patienten in dem Kompetenzzentrum betreut. Eine Therapie umfasst häufig einen
stationären Aufenthalt und kann schwierig sein. Bei bis
zu 70 % der Patienten lässt sich chronischer Juckreiz aber
wirksam behandeln. „Erste-Hilfe-Maßnahmen“ für zu
Hause: Tragen von luftiger, nicht-synthetischer Kleidung,
kurzes Anlegen von feuchten oder kühlenden Umschlägen, kaltes Duschen sowie das Eincremen zur Rückfettung
der Haut. Einige Patienten kürzen die Nägel und tragen
nachts Handschuhe. Tagsüber kann das Kratzen auf kleine Kratzkissen umgeleitet werden. Wichtig sind solche
Hausmittel v. a., damit der Teufelskreis aus Jucken und
Kratzen durchbrochen wird. Kratzen stillt zunächst das
Jucken, doch das Aufkratzen der Haut verursacht wiederum juckende und entzündliche Hautveränderungen.
Der Kratzwunsch verschwinde nachhaltig erst bei Thera쮿
pie des Juckreizes, so Ständer. (apn)
Schnelle Hilfe
bei Haut- und Umwelterkrankungen
Für ausführliche Informationen:
Spezialklinik Neukirchen GmbH & Co. KG
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Tel.: 0 99 47/28-0
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12
Falsche Ernährung und die ständig wachsende Belastung unserer Umwelt gelten als wichtige Ursachen für die steigende Zahl von Allergien, Haut- und Umwelterkrankungen. Mithilfe
eines ganzheitlichen Diagnose- und Therapiekonzeptes werden in der Spezialklinik
Neukirchen die schwierigsten Formen von Neurodermitis, Schuppenflechte (Psoriasis),
Akne und schadstoffinduzierten Umwelterkrankungen wie MCS und CFS behandelt.
Die Klinik stützt ihr kortison- und bestrahlungsfreies Behandlungskonzept auf ein aufwändiges Diagnoseprogramm mit umweltanalytischen, allergologischen, mikrobiologischen, immunologischen und
ernährungsphysiologischen Untersuchungen. Aufgrund der gewonnenen Erkenntnisse werden individuelle schadstoffausleitende, darmsanierende, diätetische, immunstimulierende und psychologische Therapien eingeleitet. Aufgrund der überzeugend erfolgreichen Therapie
ist die Klinik von allen Krankenkassen anerkannt, die Patientenaufnahme erfolgt durch einfache ärztliche Einweisung.
Patient & Haut
GFMK_Patient und Haut_1_10 neu:GFMK_Patient und Haut_1_10 26.07.10 11:37 Seite 13
NEURODERMITIS:
Behandlungsmöglichkeiten
IM ÜBERBLICK
Heilbar ist Neurodermitis bisher zwar nicht, jedoch
können die Häufigkeit der Schübe und die Symptomstärke durch geeignete Maßnahmen gemindert
werden. Primär gilt es, bekannte Auslöser von
Verschlechterungen des Zustands nach Möglichkeit
zu meiden. Hilfreich ist es, das Lebensumfeld weitestmöglich auf die Erkrankung abzustimmen.
T
ägliches Eincremen der Haut zählt zu den wichtigsten Behandlungsmaßnahmen neurodermitischer Haut. Speziell nach dem Duschen und
Baden ist es wichtig, z. B. durch Anwendung von Lotionen, Cremes oder Ölen eine gute Feuchtigkeitsversorgung der Haut sicherzustellen. Wenn die tägliche
Basishautpflege nicht zu einem zufriedenstellenden
Hautbild führt, können wirkstoffhaltige Cremes bzw.
orale Medikamente verordnet werden.
Grundsätzlich sollte die Behandlung der Neurodermitis einem dreistufigen Schema folgen: Die o. g. Basispflege entspricht darin Stufe I: Hier geht es darum,
Trockenheit und Juckreiz zu vermindern, indem man
durch geeignete Pflegeprodukte den Fett- und Feuchtigkeitsgehalt der Haut optimiert. Ist die Haut deutlich gerötet und zeigen sich Entzündungen (Stufe II),
kommen entzündungshemmende Wirkstoffe zur Anwendung (Kortison-Alternativen). Stufe III: Verstärkt
sich der Juckreiz, nässt die Haut und verschlimmert sich
der Entzündungszustand, so können als stärkere Mittel
Kortison u. a. Immunsuppressiva wie Tacrolimus bzw.
Pimecrolimus angewendet werden. Antibiotika bzw.
z. B. Virostatika werden verordnet, wenn Bakterien
bzw. Viren die geschädigte Haut besiedeln (Superinfektion).
Ist die Neurodermitis auf eine Allergie zurückzuführen,
können Antihistaminika, Leukotrienantagonisten und
Mastzellstabilisatoren eingesetzt werden. Eine Hypobzw. Desensibilisierung kann z. B. bei Insektengift-, Pollen-, Gräser- oder Hausstaubmilbenallergie die allergischen Reaktionen häufig stark abschwächen. Auch das
regelmäßige Verabreichen von Anti-IgE-Antikörpern
wird als Maßnahme gegen allergische Reaktionen eingesetzt. Als ergänzende Behandlungsformen sollen
Lichttherapien mit UVA- und UVB-Strahlen den Hautzustand bessern. Patienten-Schulungen (Info z. B. unter:
www.neurodermitisschulung.de) können Betroffenen
wertvolle Informationen zum Umgang mit Neurodermitis vermitteln. Die Teilnahme wird von den Kranken쮿
kassen z. T. bezuschusst.
1/2010
Entzündete, juckende Haut?
Ekzeme? Neurodermitis?
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Entzündete Haut, Ekzeme und Neurodermitis brauchen gute
Hautpflege und manchmal auch starke Kortisonwirkung. Gut
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Apotheker. W. Spitzner Arzneimittel, 76275 Ettlingen.
GFMK_Patient und Haut_1_10 neu:GFMK_Patient und Haut_1_10 21.07.10 11:52 Seite 14
AUS KLINIK, WISSENSCHAFT & FORSCHUNG
URTIKARIA:
Beschwerden lindern bei Nesselsucht
Bei Urtikariaschüben treten typische Quaddeln und Juckreiz auf, die für die Betroffenen sehr
unangenehm sein können. Die Beschwerden lassen sich jedoch durch verschiedene Behandlungsmaßnahmen vermindern, auch wenn eine dauerhafte Heilung nicht erzielt werden kann.
A
ntihistaminische Gels kühlen leicht und wirken dem
Juckreiz lokal entgegen. Die Wirkung ist jedoch nicht
so stark wie die antihistaminischer Tablette, die eine systemische Wirkung haben, also auf den gesamten Körper
wirken. Verschiedene Zubereitungen (z. B. Basiscreme mit
Menthol in Urea, ggf. mit Zinkzugabe) aus der Apotheke
können ebenfalls Linderung verschaffen. Auf die Hautoberfläche leicht betäubend wirkende PolidocanolCremes (ggf. mit Harnstoffzusatz) können ebenfalls den
Juckreiz mindern.
Gegen Hautentzündungen können Kortisonsalben eingesetzt werden, jedoch setzt die Wirkung verzögert ein,
sodass u. U. die Quaddeln und der Juckreiz bereits verschwunden sind, wenn die Wirkung beginnt. Kortisontabletten können bei akuten, schweren Schüben eingesetzt werden. Kortison hilft jedoch nicht gegen den
Juckreiz.
Praktische Tipps für den Alltag
♦ Fingernägel ganz kurz zu schneiden, um die Haut beim
Kratzen nicht zu verletzen.
♦ Kühlen (nicht bei Kälteurtikaria!), ggf. kalt duschen
(Vorsicht vor Vereisungssprays oder Kühlakkus/-gels
aus dem Tiefkühlfach, es kann zu Kälteschäden der
Haut kommen; Kühlpacks aus dem Kühlschrank leisten gute Dienste und sind ungefährlich).
♦ Natriumhydrogencarbonat als Badezusatz (1/2 Tasse)
kann Juckreiz kurzfristig lindern.
♦ Kühlgels: Verdunstungskälte verschafft Linderung, die
Wirkung ist jedoch oft nicht ausreichend.
Informationen rund um das Thema Urtikaria erhalten Betroffene z. B. beim urtikaria network e. V., Luisenstr. 2-5,
쮿
10117 Berlin.
VITILIGO:
Dermokosmetische Möglichkeiten
Das äußere Erscheinungsbild bei Vitiligo ist
eine Herausforderung für den Betroffenen
und die Lichtempfindlichkeit durch fehlende
Pigmentzellenaktivitäten eine weitere für die
Haut selbst. Es gibt allerdings Verfahren, die
hier rasche (leider keine andauernde) Hilfe
bringen. Hierzu zählen sog. „Camouflage“Techniken, mit denen die Flecken abgedeckt
werden.
V
itiligo-Patienten leiden besonders unter dem „Hautmakel“, wenn er im Gesicht deutlich sichtbar ist. Hinzu kommt, dass Menschen, die als attraktiv eingeschätzt
werden, häufig auch Merkmale wie „freundlich“, „sozialkompetent“ und „intelligent“ zugeordnet werden. „Unter diesen Gesichtspunkten ist es nicht verwunderlich,
dass viele Menschen sich mit ihren Hautunregelmäßigkeiten beschäftigen und diese durch dermatologischkosmetische Maßnahmen verbessern wollen“, so Prof. Dr.
med. Uwe Gieler vom Zentrum für Psychosomatische Me14
dizin an der Universität Gießen. Camouflage ist z. B. eine
schnelle Lösung des momentanen Hautproblems. Der
Arbeitskreis Camouflage e. V. berät Vitiligo-Patienten, wie
man Hautflecken mit Camouflage kaschieren kann. Tipps
zur medizinischen und kosmetischen Camouflage unter
www.arbeitskreis-camouflage.de.
Eine weitere Problematik taucht bei der Vitiligohaut im
Sonnenschutzbereich auf. Die Pigmentierung der normalen Haut setzt schützend gegen die UV-Strahlung des
Sonnenlichts ein. Weiße, nicht pigmentierte Flecken auf
der Haut sind anfälliger für die agressiven Sonnenstrahlen
und gehören besonders geschützt. Hoher Lichtschutzfaktor und textiler Sonnenschutz sind ideal. Der dermatologisch vernünftige Aufenthalt in der Sonne (von 11:00
bis 15:00 Uhr direkte Sonneneinstrahlung meiden) ist
eigentlich heutzutage selbstverständlich.
Weitere Informationen zum Thema Vitiligo finden Sie z. B.
auch unter www.vitiligo-verein.de und www.hautsache.de.
Patient & Haut
GFMK_Patient und Haut_1_10 neu:GFMK_Patient und Haut_1_10 21.07.10 11:52 Seite 15
AUS KLINIK, WISSENSCHAFT & FORSCHUNG
FORTSCHRITTE IN DER FORSCHUNG
Moderne Behandlungsmöglichkeiten der
SCHUPPENFLECHTE
Moderne medizinische Behandlungen setzen nicht nur auf eine gute
Wirksamkeit und Verträglichkeit, sondern auch auf Anwenderfreundlichkeit. Ein gutes Beispiel dafür ist die äußerliche Therapie der
Schuppenflechte (Psoriasis). Einige der verfügbaren Cremes und
Salben riechen unangenehm, färben ab, kleben auf der Haut und
müssen mehrmals täglich angewendet werden. Psoriasis-Patienten
halten sich deshalb häufig nicht an die empfohlenen Therapieregeln.
Ziel war es deshalb, neue Medikamente zu entwickeln, die es den
Psoriasis-Patienten leichter und angenehmer machen, ihre Krankheit
zu lindern.
E
ine neue Alternative bei Schuppenflechte ist ein Arzneimittel mit bewährten Wirkstoffen in neuer Lipo-Gel-Formel. Es ist transparent, farblos, duftneutral, ohne Alkohol,
lässt sich einfach auf den betroffenen Hautstellen verteilen und zieht schnell ein. Das
Gel muss nur einmal täglich aufgetragen werden und ist gerade im Sommer eine
Alternative zu Salben und Cremes.
Das verschreibungspflichtige Gel kombiniert zwei bei Schuppenflechte bewährte Wirkstoffe: Calcipotriol, ein Verwandter des
natürlichen Vitamin D3, kann das Wachstum der Hautzellen
normalisieren und damit die überschießende Schuppenbildung
vermindern.
Das Kortikoid Betamethason kann für schnelle Besserung von Juckreiz und Entzündung sorgen und die Hautveränderungen reduzieren. Der schnelle Wirkeintritt und die gute Verträglichkeit des Gels wurden durch mehrere wissenschaftliche
Untersuchungen belegt. Gerade die langfristige Sicherheit spielt bei Psoriasis eine
große Rolle, denn Schuppenflechte begleitet die Betroffenen das gesamte Leben lang.
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Psoriasis-Behandlung auf den Punkt gebracht
Bei der Behandlung von Schuppenflechte kommen insbesondere folgende Wirkstoffe
zur Anwendung:
♦ Kortison-ähnliche Wirkstoffe (Kortikoide) wirken entzündungshemmend, beeinflussen das Immunsystem und können die Symptome meist rasch bessern.
♦ Calcipotriol und andere Verwandte des natürlichen Vitamin D3 können das Wachstum der Hautzellen normalisieren.
♦ Zahlreiche Studien sprechen für die Fixkombination von Calcipotriol und Kortison
(Betamethason): Entsprechende Präparate können schnell wirken und auch langfristig gut verträglich sein.
♦ Mit Salicylsäure lassen sich bestehende Schuppen ablösen. Dadurch wird das Eindringen anderer Wirkstoffe erleichtert. Vorsicht: Hohe Konzentrationen wirken
hautirritierend.
♦ Dithranol kann das übermäßige Zellwachstum hemmen und die Psoriasis-Symptomatik lindern. Problem: Dithranol kann die Haut, die Kleidung und das Waschbecken
verfärben.
쮿
Corinna Anger
1/2010
15
GFMK_Patient und Haut_1_10 neu:GFMK_Patient und Haut_1_10 21.07.10 11:53 Seite 16
AUS KLINIK, WISSENSCHAFT & FORSCHUNG
ACHTUNG –
EICHENPROZESSIONSSPINNER
wieder unterwegs
EKZEME:
VITAMIN-A-ABKÖMMLING
gegen hartnäckige Handekzeme
Der Wirkstoff Alitretinoin ist zugelassen für die Therapie
schwerer chronischer Handekzeme bei Erwachsenen, die selbst
auf starke topische Kortikoide nicht bzw. wenig ansprechen.
Foto: Photodisc
Allergische
Hautkrankheiten:
D
ie Haare der Raupen von
Eichen prozessionsspinnern
(einer Schmetterlingart) können
allergische Reaktionen auslösen.
Die Tiere befallen zzt. wieder bundesweit Eichen. Die Raupenhaare
enthalten einen Giftstoff, der bei
empfindlichen Personen bei Kontakt
Hautausschläge und beim Einatmen
Asthmaanfälle auslösen kann. Die
Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg empfiehlt daher, den Kontakt zu vermeiden und unverzüglich einen Arzt
aufzusuchen, wenn starke Hautreaktionen auftreten.
Die Raupen haben lange Haare und
sind daran zu erkennen, dass – wie
bei einer Prozession – Hunderte von
ihnen hintereinander herziehen.
Verpuppen sich die Tiere, kommen
sie in großen Gespinstnestern in den
Eichen zusammen. Nicht anfassen!
In den Gespinstnestern befinden sich
Larvenhäute, die ebenfalls allergische Reaktionen auslösen können.
Durch Absaugen der Nester und mit
Pflanzenschutzmitteln wird versucht,
der Plage Herr zu werden. Hierüber
쮿
berichtete die Ärzte Zeitung.
A
litretinoin wirkt einerseits auf das Immunsystem (immunmodulatorisch)
und andererseits auf die Haut (antientzündlich), dabei jedoch nicht austrocknend. Die Mechanismen sind nicht im Einzelnen bekannt. Wirksamkeit
und Sicherheit des Vitamin-A-Derivats wurden jedoch in zwei Phase-III-Studien
belegt. Es zeigte sich darin u. a., dass sich Rötung, Juckreiz, Bläschen, Entzündung, Ödeme und die Schmerzen durch Hautrisse zeitnah besserten. Auch ein
zweiter Behandlungszyklus ist den Studien zufolge mit dem Präparat möglich.
Eine Verschlechterung nach Absetzen wurde nicht festgestellt, ebenfalls keine
Abschwächung des positiven Effekts bei wiederholter Anwendung.
Die Deutsche Dermatologische Gesellschaft hat den Wirkstoff kurz nach der
Zulassung in ihre Leitlinie zum Management von Handekzemen aufgenommen. Im Herbst 2010 wollen Forscher auf den Kongressen ESCD und EADV
neue Erkenntnisse aus ihrer Analyse der Studienergebnisse vorstellen. Hie쮿
rüber berichtete u. a. die Ärzte Zeitung.
.
16
Patient & Haut
GFMK_Patient und Haut_1_10 neu:GFMK_Patient und Haut_1_10 21.07.10 11:53 Seite 17
AUS KLINIK, WISSENSCHAFT & FORSCHUNG
BESENREISER
UND
COUPEROSE:
Entstehung und Behandlung
Foto: ABDA
Das Sichtbarwerden von Äderchen an den Oberschenkeln,
Knien und Knöcheln (sog. Besenreiser) trifft viele Menschen,
meist im Alter von rund 40 Jahren. Es gibt eine Reihe von
Faktoren, die das Auftreten der unschönen Äderchen fördern.
Werden diese umgangen, sinkt die Wahrscheinlichkeit,
Besenreiser zu bekommen, auch bei erblicher Veranlagung.
B
esenreiser
können
Hinweis auf
ein Venenleiden sein. Die Veranlagung dafür ist im Allgemeinen genetisch bedingt. Ein entscheidender Punkt
bei der Entstehung von Besenreisern ist jedoch die Venenbelastung. Klappen in den Venen verhindern ein Zurückfließen des Blutes Richtung Fuß.
vor allem bei einer erblichen Veranlagung für eine Bindegewebsschwäche. Man kann jedoch selbst etwas gegen
Besenreiser beitragen: Joggen, Radfahren, Schwimmen
oder Nordic Walking, Kneippanwendungen, gesunde Ernährung. Zur begleitenden Pflege können z. B. zweimal
täglich Cremes sanft einmassiert werden. Meiden sollte
man übermäßigen Alkoholgenuss und Rauchen, heiße
Bäder, lange Sonnenbestrahlung und lange Saunagänge.
Couperose
Hilfreich beim Blutrücktransport zum Herzen ist die sog.
Muskelpumpe der Beine: Arbeitet die Wadenmuskulatur,
werden die Venen zusammengedrückt, geleert und so in
ihrer Funktion unterstützt. Werden die Venen übermäßig
belastet, geben sie nach, erweitern sich und die Venenklappen schließen nicht mehr richtig. Das Blut wird nicht
vollständig zurücktransportiert, ein Teil staut sich und
wird unter der Haut sichtbar. Zu starken Venenbelastungen führen z. B. Übergewicht und Bewegungsmangel. Da
Frauen i. d. R. häufiger von Besenreisern betroffen sind
als Männer, wird ein begünstigender Einfluss der weiblichen Hormone vermutet. Hormonelle Schwankungen
(z. B. während Schwangerschaft, Pubertät oder Wechseljahren) scheinen die Ausbildung von Besenreisern zu
begünstigen, ebenso z. B. starke Sonnenbestrahlung,
Rauchen, starker Alkoholkonsum oder heiße Bäder.
Eine Therapie von Besenreisern ist medizinisch nicht erforderlich, das Problem ist rein kosmetisch. Standard der
Behandlung sind im Wesentlichen drei Methoden: die
Verödung, die Lichtbehandlung und die elektroakustische
Therapie. Das Risiko einer Neubildung besteht jedoch,
il
1/2010
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Optisch sind sich eine Couperose und Besenreiser ähnlich.
Und obwohl der im Gesicht auftretenden Couperose und
den an den Beinen sichtbaren Besenreisern unterschiedliche Gefäßtypen zugrunde liegen (im ersten Fall erweiterte Arterien, im zweiten Fall erweiterte Venen), so haben sie eine mögliche Ursache gemeinsam: Beide können
durch eine (erbliche) Bindegewebsschwäche hervorgerufen werden. Durch diese kommt es bei der Couperose
zu einer Stauung von Blut in den kleinen Arterien des Gesichts. Diese ist zunächst nur vorübergehend durch eine
Rötung angezeigt, im Verlauf kommt es dauerhaft zu
einer Gefäßerweiterung bzw. einer Neubildung von Blutgefäßen mit verminderte Elastizität und erhöhter Durchlässigkeit. Netzartig angeordnete Äderchen werden unter
der Haut sichtbar. Durch den Übertritt von Blut ins Gewebe bleibt die Haut gerötet. Vermutete begünstigende
Faktoren: starke Temperaturschwankungen, Sonnenbestrahlung, Alkoholkonsum, scharfes Essen, Kaffee und
쮿
schwarzer Tee.
17
GFMK_Patient und Haut_1_10 neu:GFMK_Patient und Haut_1_10 23.07.10 11:12 Seite 18
PARASITEN DER
HAUT UND INSEKTEN:
Mückenspray
Foto: Chiron Vaccines
AUS KLINIK, WISSENSCHAFT & FORSCHUNG
in die Reiseapotheke!
N
eben Sonnenmilch gehört unbedingt Mückenspray
in die Reiseapotheke, rät Internist Tomas Jelinek vom
Centrum für Reisemedizin. „Viele Krankheiten werden
durch Mücken übertragen“, erläutert der Fachmann.
„Immer häufiger stellen wir bei Rückkehrern aus tropischen und subtropischen Regionen Denguefieber fest.“
Foto: Star Press
Übertragen wird diese Virusinfektion durch verschiedene
Mückenarten wie etwa Tigermücken. In Europa sind Mücken dagegen meist nur lästige Plagegeister. Ausnahmen
gibt es jedoch auch hier: Im Sommer 2007 erkrankten in
Norditalien rund 200 Menschen am Chikungunyafieber,
das ebenfalls durch Mücken verbreitet wird.
Ursache solcher sich ausbreitender Tropenkrankheiten ist
laut Jelinek weniger der Klimawandel als vielmehr die
Globalisierung. „Die Krankheiten wandern, weil die erkrankten Wirte wandern“, sagt er. Zum Schutz vor Mücken empfiehlt der Experte Präparate mit dem Wirkstoff
DEET in einer Konzentration von 30-50 %. Die oft als
Geheimtipp empfohlenen Vitamin-B-Präparate seien da쮿
gegen absolut nutzlos. (apn)
HERPES
Alternative Behandlung
gegen LIPPENBLÄSCHEN
Viele Menschen leiden an Herpes simplex Typ 1
Neben Salben und Cremes, die der Betroffene zur Linderung der Symptome aufträgt, gibt es auch die Möglichkeit einer Behandlung durch eine Art elektronischen
Lippenstift. Dieser kann bei den ersten Herpes-Anzeichen
angewendet werden. Indem er die betreffenden Stellen
am Mund auf rund 50 Grad erhitzt, veranlasst er das
Immunsystem zum sofortigen Eingreifen. So kann es im
Anfangsstadium der schlagartigen Virusvermehrung entgegen wirken. Somit kann ein weiteres Ausbreiten der
Bläschen verhindert werden.
E
twa 85 % der Weltbevölkerung und 90 % aller Deutschen sind mit der Viruserkrankung Herpes simplex
Typ 1 (HSV Typ 1) infiziert und bekommen regelmäßig
Lippenherpes. Denn das Virus schlummert meist lebenslang im Körper des Betroffenen. Auslöser der sichtbaren
Bläschen können dann u. a. Stress, Medikamente oder
Verkühlung sein. Befallen werden u. a. Haut und Schleimhäute.
18
Auch die Schauspielerin Sophie Schütt hat das Produkt
ausprobiert und findet die Handhabung des Stifts praktikabel.
Wichtig für den Benutzer ist, dass es nach der Verwendung mit geeignetem Desinfektionsmittel desinfiziert
wird. Das soll die Übertragung der Herpesviren und somit
die Ansteckungsgefahr auf andere Bereiche verhindern. 쮿
Patient & Haut
GFMK_Patient und Haut_1_10 neu:GFMK_Patient und Haut_1_10 21.07.10 11:54 Seite 19
KOPFHAUT-PSORIASIS:
Welche Behandlung ist die richtige?
Foto: ABDA
An Schuppenflechte am Kopf (Psoriasis capitis) leiden rund
acht von zehn Psoriatikern. In der Leitlinie „Psoriasis des behaarten Kopfes“ der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft
(DDG) geben Experten Behandlungsempfehlungen. Zur äußerlichen, lokalen („topischen“) Behandlung finden demnach die
nachfolgend aufgeführten Substanzklassen Anwendung.
Keratolytika: z. B. Salicylsäure, angewendet zur Ablösung starker Schuppenbildung, um die Wirkstoffaufnahme von topischen Antipsoriatika zu
erhöhen. Zur Initialtherapie über
wenige Tage bei stark ausgeprägter
Schuppung empfohlen (nicht bei
Kindern anzuwenden). Keratolyse ist
auch durch Anwendung emulgierender Cremes möglich.
Anthralin: wirksames antipsoriatisches Medikament. Wegen mangelnden
Behandlungskomforts (Hautreizungen bzw. -verfärbungen, Wäscheverschmutzung, Geruchsbelästigung) nicht mehr häufig eingesetzt.
Topische Glukokortikosteroide: bei allen Schweregraden der Kopfhaut-Psoriasis wirksam. Vereinen i. d. R. hohe Wirksamkeit und gute Praktikabilität
ohne wesentliche kosmetische Einschränkungen. Speziell für die Kopfhaut:
Fertigpräparate als Schaum bzw. Shampoo. Alkoholische Grundlagen vermeiden (können zu Hautreizungen führen).
Vitamin D3-Analoga: Calcipotriol und Tacalcitol hemmen die vermehrte Zellteilung, fördern eine Normalisierung der Keratinisation (Verhornung) und
haben antientzündliche Effekte. Neben den topischen Steroiden gehören
Vitamin D3-Analoga als topische Substanzklasse zur Therapie der ersten
Wahl bei Kopfhaut-Psoriasis.
Kombinationen: Für den Bereich des behaarten Kopfes wurde z. B. eine Zweikomponenten-Formulierung (Calcipotriol und Betamethasondipropionat) in
Gelform entwickelt. Die hohe Wirksamkeit der Kombination aus Vitamin DAnalogon und Glucocorticosteroid wurde bestätigt.
Systemtherapie: Kommt es unter der topischen Therapie nicht zu einer Besserung, sollte eine systemische Therapie durchgeführt werden, z. B. mit Fumarsäureestern, Methotrexat, Ciclosporin, Acitretin oder mit den Biologika
Etanercept, Infliximab, Adalimumab oder Ustekinumab.
Kosmetische Haarpflege: Sehr gut antimikrobiell wirksam sind Zink-Pyrithion
enthaltende Shampoos, die die Schuppenbildung hemmen. Patienten sollen
gem. der Leitlinie die geeignete Haarpflege selbst herausfinden. Negative
Effekte auf die Psoriasis oder Wechselwirkungen mit verordneten Medikamenten seien bei handelsüblichen Haarpflegeprodukten nicht zu befürchten.
Eine Reihe weiterer Maßnahmen werden darüber hinaus genutzt (z. B. UVKamm, Antimykotika, Behandlung mit Grenzstrahlen, also langwelligen Röntgenstrahlen etc.), die jedoch laut der DDG-Leitlinie nicht so intensiv unter쮿
sucht sind.
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DER LICHTBLICK BEI
HAUTPROBLEMEN.
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GFMK_Patient und Haut_1_10 neu:GFMK_Patient und Haut_1_10 21.07.10 11:54 Seite 20
Foto: Photodisc
NARBEN: Pflege und
Behandlung
Juckreiz,
trockene Haut?
SELECTIOSE
Die wirksame
Neurodermitis-Pflege
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Nach Operationen bzw. Verletzungen
bildet die
Haut häufig
Narben. Die
Palette der
Beeinträchtigungen durch
Narbenbildung
reicht von gedämpftem
Selbstbewusstsein aufgrund
des „Schönheitsmakels“ bis hin
zu körperlichen Funktionseinschränkungen.
B
eginnen sollte die Narbenbehandlung unmittelbar
nach Wundschluss bzw. nachdem die Fäden gezogen
wurden. Grundsätzlich ist es wichtig, den Heilungsprozess der Haut frühzeitig zu fördern. Aber auch ältere
Narben sind durchaus noch effektiv behandelbar. Um
die Selbstheilungskräfte der Haut zu unterstützen, gegen Verhärtungen anzugehen und Rötungen zu mindern, wird i. d. R. zweimal am Tag eine Narbencreme
bzw. ein Narbengel vorsichtig einmassiert. Wichtig ist
es, mechanische Reizungen der Narbe (z. B. durch Kleidung) ebenso wie direkte Sonnenbestrahlung zu vermeiden. Entzündungen bzw. Verfärbungen könnten
die Folge sein. Infektionen der Wunde bzw. einer frischen Narbe führen zu Heilungsstörungen, die wiederum häufig ein auffälligeres, schwerer zu korrigierendes Narbenbild bedingen.
Narben entstehen, wenn der Körper nach einer Verletzung das beschädigte Gewebe nicht mehr reproduzieren kann. Es entsteht anstelle dessen Bindegewebe,
das die normalen Hautfunktionen nicht erfüllen kann
und dessen Fasern weniger elastisch sind. Man spricht
von sog. hypertrophen Narben, wenn diese auf das
Gebiet der ehemaligen Wunde beschränkt sind. Keloide sind Narben, die über den Bereich der ursprünglichen Wunde hinauswachsen. Sinken die Narben ein,
so spricht man von atrophen Narben. Narben sehen
stets individuell unterschiedlich aus, je nachdem, welche Art von Wunde vorgelegen hat, wie alt der Patient
ist, welche genetischen Merkmale er mitbringt, wie
der Wundheilungsverlauf fortschreitet u. v. m. Helfen
Cremes bzw. Gele nicht, können ggf. chemische Peelings, Hautabschleifungen, Laserbehandlungen oder
auch operative Narbenkorrekturen etc. vorgenommen
werden.
쮿
Patient & Haut
GFMK_Patient und Haut_1_10 neu:GFMK_Patient und Haut_1_10 21.07.10 12:38 Seite 21
AUS KLINIK, WISSENSCHAFT & FORSCHUNG
Foto: ABDA
AKNE VULGARIS:
Therapieansätze und ihre
WIRKPRINZIPIEN
Die Therapie der Akne vulgaris hat sich in den
letzten Jahren grundlegend geändert, weil es
gelang, wichtige Teilaspekte in der Entstehung
der Erkrankung im Behandlungskonzept zu
berücksichtigen.
D
ie Entstehung der Akne begünstigende Parameter:
hormonelle Impulse (Testosteron), Verhornungsstörung im „Haarbalg“, erhöhte Talgproduktion, Propionibakterien, immunologische und entzündliche Reaktionen
sowie eine erbliche Veranlagung. Medikamente wirken
meist auf mehrere aknebegünstigende Faktoren ein.
Ansatzpunkte für die Aknebehandlung sind: Hemmung
bzw. Verminderung der Talgproduktion; antibakterielle
Maßnahmen; Beseitigung der Mitesser; komedolytische
Wirkung (Schälmittel); manuelle, medizinisch-kosmetische Aknebehandlung durch die Kosmetikerin. Die zeitgemäße Aknetherapie ruht auf mehreren Säulen. Zum
Einsatz kommen: Benzoylperoxid, Vitamin-A-Säure, Isotretinoin (ein Abkömmling der Vitamin-A-Säure, sowohl
lokal wie auch oral), Antibiotika (sowohl lokal wie auch
oral), Azelainsäure, Fruchtsäuren, lokale Antiandrogene,
orale Antiandrogene (Antibabypille).
Allen Akne-Behandlungen ist gemein: Eine Langzeit-Therapie ist unumgänglich! Ziel ist es, die Verhornungsstörung zu beseitigen und das weitere Entstehen von „Mitessern“ zu verhindern, die Talgsekretion zu reduzieren
und die Vermehrung der anaeroben Propionibakterien
zu hemmen, entzündliche Reaktionen einzudämmen
und zu beseitigen, weitere Narbenbildungen zu verhindern.
Diese und nähere Informationen
finden Sie unter www.derma.de.
쮿
ROSAZEA: Mit Laser behandeln –
SCHLUSS mit Rötungen auf den Wangen
B
ei Rosazea ist die Gesichtshaut dauerhaft gerötet,
etwa wie nach einem Spaziergang in klirrender Winterkälte. Manchmal kommen sogar entzündliche Pusteln
und Eiterbläschen hinzu. Das Phänomen tritt vor allem
bei Frauen ab 30 Jahren auf.
„Die Ursachen dieses ,Blühens‘ der Gesichtshaut liegen
z. T. noch im Dunkeln“, erklärt Dr. Johannes MüllerSteinmann, der als Dermatologe viele Rosazea-Patienten
behandelt. „Man vermutet aber, dass bestimmte Hautmilben und ein gestörter Blutabfluss eine Rolle spielen.“
Obwohl die Krankheit in ihrer Ursache nicht heilbar ist,
lassen sich die Symptome optisch gut korrigieren – z. B.
mit dem Farbstofflaser. Dieser gibt kurze Impulse aus
1/2010
rotem Licht ab. Die Strahlen passieren die oberste Hautschicht und veröden die erweiterten Äderchen, die für
die Rötungen verantwortlich sind. Das umliegende Gewebe bleibt intakt. Andere Behandlungsmethoden basieren auf Cremes gegen Hautmilben und Hautbakterien,
Antibiotika oder Vitamin-A-Säure. „Zu einem besseren
Hautbild können auch die Patienten selbst einen großen
Teil beitragen“, sagt Müller-Steinmann. „Wer unnötige
weitere Rötungen vermeiden möchte, sollte auf Stressfaktoren für die Haut verzichten – so z. B. auf Sonnenbäder, heiße Getränke, scharfe Speisen und aggressive Hautpflegemittel wie alkoholhaltige Tonics oder Peelings.“ 쮿
Dr. Johannes Müller-Steinmann, Kiel
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GFMK_Patient und Haut_1_10 neu:GFMK_Patient und Haut_1_10 21.07.10 12:42 Seite 22
WIRKSTOFFPFLASTER:
RICHTIGES AUFBRINGEN AUF DIE HAUT UNABDINGBAR
NEWS
Wirkstoffpflaster schleusen Wirkstoffe über die Haut ins Blut und werden z. B.
gegen Schmerzen oder Alzheimer-Demenz verordnet. Werden Wirkstoffpflaster
falsch angewendet, kann es zu Über- oder Unterdosierungen kommen. Die Symptome hängen vom jeweiligen Wirkstoff ab. Eine Überdosierung zeigt sich bei einem
Schmerzpflaster z. B. in einer verlangsamten Atmung. Bei Wirkstoffpflastern gegen
Alzheimer-Demenz kann die Überdosierung zu Übelkeit, Durchfall oder Halluzinationen führen. Grundsätzlich sollten Wirkstoffpflaster nur auf unverletzte Haut aufgeklebt werden. Die empfohlene Körperregion hängt vom jeweiligen Arzneimittel
ab. Die Haut sollte trocken, sauber und nicht vorher eingecremt worden sein. Vorhandene Haare werden idealerweise nicht abrasiert, sondern mit einer Schere gekürzt. Um Reizungen der Haut zu vermeiden, sollte ein neues Pflaster auf jeweils
eine andere Hautstelle aufgeklebt werden. Es sollten nie mehrere Wirkstoffpflaster
gleichzeitig aufgeklebt werden. Wirkstoffpflaster dürfen i. d. R. nicht zerschnitten
werden, da dies die Freisetzung des Wirkstoffs verändert. Hierüber informierte die
Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA).
쮿
JUGENDLICHE HAUT:
KÖRPERGEWICHT SPIELT AUCH EINE ROLLE
Übergewichtige neigen möglicherweise zu einer frühzeitigen Hautalterung durch
Sonneneinstrahlung. So lautet das Fazit einer US-amerikanischen Studie, an der 65
Zwillingspaare teilnahmen. Die Probanden machten in Fragebögen Angaben zu
Lebensgewohnheiten, Körpergewicht und Hauttyp und nahmen an medizinischen
Untersuchungen der Gesichtshaut teil. Je nach Faltenbildung und Veränderungen
der Pigmente wurde jedem Teilnehmer ein bestimmter Wert zugeordnet, der den
Grad der vorzeitigen Hautalterung durch Sonnenlicht kennzeichnete. Das Resultat:
Nicht nur Rauchen, sondern auch ein zu hohes Körpergewicht kann den Alterungsprozess der Haut beschleunigen. Vermutlich verstärkt eine hohe Fettaufnahme die
Empfindlichkeit für Schäden durch UV-Licht, erklären die Wissenschaftler. Ein mäßiger Alkoholkonsum schien einen positiven Effekt zu haben. Vor allem Rotwein
enthält wertvolle Antioxidanzien, die schädliche Sauerstoffradikale abfangen und
so die Haut schützen können. Weitere Untersuchungen sind notwendig, um die
쮿
Resultate zu untermauern, berichtete der aid-infodienst.
NEWS
NEWS
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HEIDE SIMONIS
SCHIRMHERRIN DES
VEREINS FÜR
UMWELTERKRANKTE
Schadstoffinduzierte Erkrankungen sowie
auch die multiple Chemikaliensensitivität
nehmen weltweit drastisch zu. Hautausschläge, Nahrungsmittelunverträglichkeiten, schnupfenähnliche Symptome, Atemnot, Müdigkeit, Herzrasen, Zittern u. a. –
das Beschwerdebild kann zur kompletten
Isolation führen: Nichts wird mehr vertragen – weder Duftstoffe noch Weichmacher noch Zusatzstoffe in Nahrungsmitteln. Auch Parasiten und Schimmelpilze spielen eine tragende Rolle, wenn
das Immunsystem so in den Keller geht.
Sollte die Krankheit durch Schadstoffe
hervorgerufen sein, die im Berufsalltag
selbstverständlich sind, kommt es häufig
zur Frühberentung. Nur 1,2 % der niedergelassenen Ärzte in der Bundesrepublik
haben eine Ausbildung im Fach kurative
Umweltmedizin. Die Betroffenen werden
nach vielfachen Arztwechseln nicht selten
für psychisch krank erklärt.
In der medizinischen Ausbildung sollte der
Themenkomplex Umweltmedizin einen
größeren Stellenwert bekommen, damit
Umwelterkrankungen früh erkannt und
richtig behandelt werden können – dies
fordert der Verein für Umwelterkrankte
e. V. (www.umwelterkrankte.de), für den
sich die Ministerpräsidentin SchleswigHolsteins a. D., Heide Simonis, als Schirmherrin engagiert.
쮿
Professionelle UV-Heimtherapie
Nach wie vor können viele Hautkrankheiten wie Schuppenflechte, Neurodermitis und Vitiligo
durch verschiedene Spektren des ultravioletten Lichts sehr effektiv behandelt werden.
M
it diesen sog. Phototherapien sind durch kontrollierte UV-Bestrahlung darüber hinaus auch
Erscheinungen von Sonnenallergien zu therapieren. Bei bestimmten Krankheitsbildern und
entsprechend längerfristigen Behandlungszyklen ist es für den Patienten schon allein wegen des
hohen Zeitaufwands von Vorteil, in Abstimmung mit dem behandelnden Dermatologen eine Heimtherapie anzustreben. Unabdingbare Voraussetzung dafür ist allerdings eine kontinuierliche und verantwortungsvolle Zusammenarbeit mit dem Hautarzt. In jedem Fall sollte eine UV-Heimtherapie mit
Bestrahlungsgeräten durchgeführt werden, die speziell für diesen Einsatzbereich entwickelt wurden.
Wichtige Kriterien für die Gerätequalität sind entsprechende Zertifizierungen, die eine Konformität
mit der international gültigen Norm DIN EN 60601-1 (IEC 60601-1) bestätigen. Zu achten ist auf
eine homogene, gleichmäßige Intensitätsverteilung über die gesamte Bestrahlungsfläche. Zudem
bieten beleuchtete LCD-Steuerungen für Joule- oder Zeitangaben sowie fest programmierte Dosisbegrenzungen Komfort und zusätzliche Sicherheit. Moderne Therapie-Systeme für zu Hause zeichnen
sich durch geringe Wärmeentwicklung, niedrigen Stromverbrauch, wenig Platzbedarf und geringes
Gewicht aus. UV-Therapien dürfen nur auf Anweisung eines Arztes vorgenommen werden.
쮿
Jörg Korper
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Heimtherapie:
Ein Beispiel für modernen
Behandlungskomfort
Patient & Haut
GFMK_Patient und Haut_1_10 neu:GFMK_Patient und Haut_1_10 21.07.10 12:42 Seite 23
NEWS
Quarkwickel und kalte Umschläge können Beschwerden einer bakteriellen
Brustinfektion (Mastitis) lindern. Klingen die Beschwerden nicht ab oder sind
sehr ausgeprägt, ist ein Arztbesuch angezeigt. „Oft geht eine Brustentzündung mit Fieber und stärkeren Schmerzen einher. An der Brust befindet sich
außerdem eine harte, schmerzhaft gerötete und geschwollene Stelle“, berichtet der Vize-Präsident des Berufsverbandes der Frauenärzte, Klaus König.
Für die Therapie kommen entzündungshemmende Medikamente und bestimmte Antibiotika infrage. Mütter müssen nicht abstillen: „Die Bakterien
schaden dem Kind normalerweise nicht, denn sie werden in seinem Magen
abgetötet“, so König. Durch das Weiterstillen und leichte Massagen werde
der Milchabfluss gefördert, was sich positiv auf den weiteren Krankheitsverlauf auswirke. Eine Brustentzündung während der Stillzeit kann z. B.
entstehen, wenn über längere Zeit mehr Milch produziert wird, als das Baby
trinkt und sich ein Milchstau bildet. Es können jedoch auch Frauen an einer
Mastitis erkranken, die weder stillen noch schwanger sind. „Bakterien können durch rissige oder wunde Brustwarzen in die Brust eindringen und eine
Infektion auslösen“, so König. Aber auch Frauen mit unauffälligen Brustwarzen könnten eine Brustentzündung bekommen. Informationen unter
www.frauenaerzte-im-netz.de. (apn)
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INTERNATIONALER DERMATOLOGENKONGRESS
BRINGT NEUIGKEITEN
Rund 8.000 Experten aus der ganzen Welt werden vom 06. bis 10. Oktober
2010 in Göteborg erwartet. Auf dem 19. EADV-Kongress, für den über 550
hochkarätige Sprecher in 150 Symposien, interaktiven Fortbildungen, Plenarvorträgen und Workshops zur Verfügung stehen, werden die neuesten Entwicklungen aus klinischer sowie experimenteller Dermatologie und Venerologie präsentiert und diskutiert. Ausgewiesene Fachexperten stellen hier u. a.
Neuigkeiten und Entwicklungen zur dermatologischen Chirurgie, zu immunvermittelten Hautkrankheiten, Dermatitis, Dermatoskopie und ästhetischer
Dermatologie vor. Ausführliches Kongressprogramm und weiterführende
Informationen auf www.EADVGothenburg2010.org. Die EADV (European
Academy of Dermatology and Venereology) ist eine gemeinnützige Vereinigung mit dem Ziel, Prävention, klinische Versorgung, Forschung und Ausbildung im Bereich Dermatologie und Venereologie professionell voranzubringen. Sie fördert qualitativ hochwertige Patientenpflege und bietet medizinische Weiterbildung, sowohl für Fachleute als auch für Patienten.
쮿
1/2010
NEWS
KÜHLENDE UMSCHLÄGE UND MEDIKAMENTE
GEGEN BRUSTENTZÜNDUNG
REIFE HAUT
RICHTIG PFLEGEN
Was lässt die
Haut altern und
was hält sie
jung? OnlineChef re dak teur
Harald Mandl
von der Apotheken Umschau erläutert: „Für tiefe Falten ist vor
allem die UVStrah lung der
Son ne verantwortlich, darum
ist Sonnenschutz
das Aller wich tigste für die
Haut. Außerdem haben Studien gezeigt, dass
Raucher deutlich öfter ausgeprägte Falten haben. Auch zu wenig Schlaf schadet auf Dauer.
Mindestens sieben Stunden Nachtruhe lassen
die Haut frischer wirken. Tagsüber muss die
Haut UV-Strahlungen und Umweltbelastungen
abwehren. In einer Tagescreme sollten daher
z. B. Kombinationen aus Vitamin C und E oder
Hyaluronsäure und Sonnenschutz enthalten
sein. Eine Nachtcreme sollte reparierende Wirkstoffe enthalten, wie z. B. Nachtkerzenöl, Harnstoff oder Sheabutter.
Foto: Shutterstock
NEWS
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Mit zunehmendem Alter verändert sich die
Haut, wird dünner, rauer und bindet weniger
Feuchtigkeit, braucht Versorgung von außen.
Einer der besten Feuchtigkeitsbinder, das zeigen viele Studien, ist Harnstoff bzw. Urea, daneben bringen auch Glyzerin und Pro-Vitamin
B 5 gute Ergebnisse. Man sollte natürlich auch
ausreichend trinken – und wer gute Laune verbreitet, Spaß am Leben hat und viel lacht,
wirkt automatisch jünger.“
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GFMK_Patient und Haut_1_10 neu:GFMK_Patient und Haut_1_10 21.07.10 12:43 Seite 24
LATEXALLERGIEN: TROTZ RÜCKGANG
KEINE ENTWARNUNG
Latexallergien hatten in den vergangenen Jahrzehnten einen
rasanten Anstieg genommen. „Heute ist die Zahl der Neuerkrankungen deutlich zurückgegangen“, berichtet der Duisburger Hautarzt Dr. Arno Köllner der Apotheken Umschau.
Verbesserte Produktionsabläufe bei Latexprodukten und das
Verbot von gepuderten Latexhandschuhen seien wesentlich
dafür verantwortlich. Die Produkte enthalten nun viel weniger
allergieauslösendes Latex-Eiweiß als zuvor. Wer aber bereits
allergisch ist, muss weiter vorsichtig sein und latexhaltige Gegenstände so weit wie möglich meiden. Das gilt auch für kautschukhaltige Zimmerpflanzen wie Birkenfeige („Benjamin“)
oder Weihnachtsstern – sie sind für Kreuzallergien verantwortlich. Bei exotischen Früchten wie Kiwi, Papaya, Mango
und Bananen kommen diese ebenfalls vor. Eine spezifische
Immuntherapie existiert für Latex nicht. Kontaktvermeidung
bleibt deshalb die wichtigste Vorbeugemaßnahme. Hierüber
berichtete die Apotheken Umschau.
쮿
FÄLTCHEN, FLECKEN & CO.?
MIT SONNENSCHUTZ, PFLEGE UND
MAKE-UP JÜNGER AUSSEHEN
Auch wenn das Leben seine Spuren ins Gesicht gräbt – ob
unser Antlitz alt oder jung wirkt, steht auf einem anderen
Blatt. Studien ergaben nämlich: Ob jemand für jünger oder
älter gehalten wird, hängt davon ab, welchen Gesamteindruck
die Haut macht. Je unregelmäßiger die Hautfarbe, umso älter
werden Menschen eingeschätzt, berichtet die Apotheken Umschau. So kam es durchaus vor, dass manche Befragten eine
60-Jährige mit ebenmäßiger Gesichtshaut und mit Falten für
jünger hielten als eine Dreißigjährige mit glatterer Haut, aber
Pigmentflecken – ein Argument für einen effektiven Sonnenschutz. Und ein Grund, die Haut mit guter Pflege und etwas
Make-up zu verwöhnen.
쮿
NEWS
Foto: ABDA
Für die Behandlung
des übermäßigen
Schwitzens (Hyperhidrose) ist in jedem
Fall die Feststellung
und ggf. Behandlung der zugrundeliegenden Störung
von großer Bedeutung. Bei den sekundären Formen
der Hyperhidrose
kann damit das
übermäßige Schwitzen häufig bereits
eingedämmt werden. Darüber hinaus
können unterschiedliche Behandlungsmethoden erfolgreich sein. So werden z. B. Antihidrotika (schweißhemmende
Mittel: Gerbstoffe wie Aluminiumchlorid verschließen z. B. die
Schweißdrüsen) oder Iontophorese-Behandlung angewandt.
Zudem werden Lokalinjektionen mit Botulinumtoxin und
Saugkürettagen sowie Operationen angeboten, um dem übermäßigen Schwitzen beizukommen. Die verschiedenen zur Verfügung stehenden Therapieansätze können z. T. kombiniert
werden. Grundsätzlich unterscheidet man bei der Hyperhidrosetherapie die Anwendung von Medikamenten (innerlich
und/oder äußerlich), Geräteanwendungen, Einspritzungen,
Absaugungen und chirurgische Verfahren. Mit diesen unterschiedlichen Methoden wird versucht, der Hyperhidrose auf
verschiedenen Wegen Herr zu werden: indem man die Schweißdrüsenaktivität vermindert, die Schweißkanäle verschließt, das
vegetative Nervensystem dämpft oder indem man die Schweißdrüsen entfernt.
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NEWS
ÜBERMÄßIGES SCHWITZEN
ERFOLGREICH BEKÄMPFEN
NEWS
NEWS
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UNKLARE KÖRPERBESCHWERDEN –
VERHALTENSTHERAPIE KANN HELFEN
Hautirritationen, Rücken-, Kopf-, Nacken- oder Gelenkschmerzen, Herzrasen, Schweißausbrüche, Schwindel oder Atemnot:
Medizinisch unklare Körperbeschwerden können ganz unterschiedlicher Natur sein. Auch Magen-Darm-Beschwerden gehören dazu, genauso wie eine schmerzhafte Periode bei Frauen,
Lähmungserscheinungen, Seh- und Hörprobleme. „Diese Körpersymptome haben dann auch häufig Folgeerscheinungen
wie sexuelle Gleichgültigkeit, Konzentrationsprobleme, Stimmungsschwankungen, Depressionen und Beeinträchtigungen
im sozialen Leben“, erklärt die Mainzer Psychologin Ann Christin Krämer. Wenn die Beschwerden zunehmend das Leben bestimmen, sollte eine Psychotherapie in Betracht gezogen werden. In der Verhaltenstherapie sollen Strategien entwickelt
werden, um mit den Beschwerden besser zurechtzukommen
und die Lebensqualität zu verbessern. Kontakt: Poliklinische
Institutsambulanz für Psychotherapie, Johannes GutenbergUniversität Mainz, Tel.: 0 61 31/39-3 91 00, Stichwort „Soma“,
쮿
E-Mail: [email protected]. (apn)
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Patient & Haut
GFMK_Patient und Haut_1_10 neu:GFMK_Patient und Haut_1_10 21.07.10 11:56 Seite 25
LEBEN MIT HAUTERKRANKUNGEN
Die gesunde Kraft der SONNE MIT MAß nutzen
S
onne ist für unsere Gesundheit wichtig, sagt Peter
Kanzler, Chefredakteur der Apotheken Umschau:
„Die Sonne ermöglicht dem Körper, Vitamin D zu
produzieren, sie ist sehr wichtig für stabile Knochen,
mildert Neurodermitis und hilft auch gegen Schuppenflechte. Darüber hinaus beeinflusst die Sonne unsere
Psyche positiv: Wir haben deutlich bessere Laune, weil
der Körper mehr Serotonin produzieren kann, das ist
ein Glückshormon.“ Bei allen positiven Eigenschaften
sollte man sich trotzdem vor zu viel Sonne schützen.
„Denn wenn wir zu lange in der Sonne sind, kann die
쮿
intensive Strahlung unserer Haut schaden.“
UV-Strahlung und Medikamente:
VORSICHT VOR WECHSELWIRKUNGEN!
Bestimmte Arzneimittel können bereits nach einem kurzen ungeschützten Sonnenbad starke, sonnenbrandähnliche Symptome auslösen, etwa schmerzende Rötungen oder blasige Hautveränderungen.
Phototoxische und photoallergische
Reaktionen
Bei einer phototoxischen Reaktion nehmen lichtsensible
Moleküle im Medikament die Sonnenenergie auf, geben
sie dann wieder ab und schädigen so umgebende Hautzellen. Bei der photoallergischen Reaktion kann eine
überschießende Immunantwort des Körpers Hautschäden hervorrufen. Die Hautveränderungen zeigen sich in
erster Linie an Partien, die mit Sonnenlicht in Berührung
kommen – etwa Gesicht, Hals, Nacken und Hände. Die
Meer für meine Haut.
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1/2010
Haut an diesen Stellen juckt, ist gerötet und schuppt
sich. Die Partie am Kinn und hinter den Ohren ist meist
nicht betroffen. Die Symptome bei einer phototoxischen
Reaktion variieren mit dem auslösenden Stoff. So können
Bestandteile des Steinkohlenteers und Chlorpromazin
eine Sofortreaktion mit Stechen, Brennen und Hautrötungen hervorrufen. Bei anderen Wirkstoffen wie beispielsweise Furokumarinen, die Bestandteil ätherischer
Öle sind, treten erst nach Stunden oder mehreren Tagen
sonnenbrandähnliche Reaktionen auf, die meist von
brennendem Schmerz begleitet werden. Tetracycline, die
in manchen Antibiotika enthalten sind, lösen ebenfalls
eine verstärkte Sonnenbrandreaktion aus.
Beipackzettel genau durchlesen
„Wer Medikamente einnimmt, sollte vor einem Sonnenbad den Beipackzettel genau durchlesen und nach Hinweisen auf phototoxische Reaktionen suchen. Diejenigen,
die bereits nach einem kurzen Sonnenbad unter einer
Hautveränderung leiden, sollten zum Hautarzt gehen.
Entscheidend ist es dann, die Auslöser für die Reaktion
herauszufinden und diese Wirkstoffe zu meiden. Wichtig
ist außerdem ein konsequenter Sonnenschutz. Welche
Wirkstoffe phototoxische und -allergische Reaktionen
hervorrufen können, ist in den Leitlinien der Deutschen
Dermatologischen Gesellschaft aufgelistet. Hierüber in쮿
formierte der AOK-Medienservice.
brainsteam.de
„D
ies liegt daran, dass bestimmte Inhaltsstoffe
einiger Medikamente die Wirkung des Sonnenlichts übermäßig verstärken. Dadurch treten die Reaktionen bereits bei einer geringen Lichteinwirkung auf“, erläutert Sabine Beckmann, Apothekerin
im AOK-Bundesverband. Zu den Arzneimitteln, die in Verbindung mit Sonnenlicht unerwünschte Nebenwirkungen
haben können, gehören Antibiotika aus der Gruppe der
Tetracycline und der Gyrasehemmer. Medikamente zur
Behandlung von Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen, einige Schmerzmittel, blutdrucksenkende Arzneien
und stimmungsaufhellende Johanniskrautpräparate
enthalten ebenfalls Substanzen, die bei UV-Strahlung
schädliche Hautreaktionen hervorrufen können. Problematisch können auch Hautpflege- und Sonnenschutzmittel sowie parfümierte Kosmetika sein.
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trockener Haut, bei Irritationen
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25
GFMK_Patient und Haut_1_10 neu:GFMK_Patient und Haut_1_10 21.07.10 11:57 Seite 26
HAUTREAKTIONEN zählen zu den
häufigsten Gesundheitsproblemen im Urlaub
Auch wenn Reisende in Tropen und Subtropen vor allem gefährliche
Krankheiten wie Malaria oder Gelbfieber fürchten: Meist sind die
Probleme unterwegs viel banaler. „Sonnenbrand, Mückenstiche,
Durchfall“, bringt Internist Tomas Jelinek die häufigsten Beschwerden
auf den Punkt.
G
erade in südlichen Gefilden sollten Urlauber ihre
Haut sorgsam vor der sengenden Sonne schützen –
und zwar nicht nur in Äquatornähe, sondern auch in den
Mittelmeerländern. „Gerade zu Urlaubsbeginn ist man
besonders gefährdet“, betont Internist Tomas Jelinek
vom Centrum für Reisemedizin. Um Verbrennungen zu
verhindern, sollten Reisende Sonnencreme mit sehr hohem Lichtschutzfaktor mitnehmen und beim Auftragen
üppig dosieren. Wer sich dennoch zu viel Sonne einfängt, sollte die Haut gut kühlen und viel trinken. Damit
dies erst gar nicht geschieht: Gewöhnen Sie Ihre Haut
langsam an die intensive Sonneneinstrahlung. Achtung:
Die Haut reagiert auf Sonnenbestrahlung zeitverzögert,
d. h., wenn sich beim Sonnenbaden Ihre Haut zu röten beginnt, ist sie bereits verbrannt. Erst vier bis sechs Stunden
nach Sonneneinwirkung ist der Sonnenbrand voll ausge-
Foto: Shutterstock
LEBEN MIT HAUTERKRANKUNGEN
prägt. Medikamente,
Parfüms, Deodorants
und Kosmetika können zu Hautreaktionen führen. Hierüber
informierten der
Deutsche Auslands-Depeschendienst DAPD und das
Centrum für Reisemedizin.
Weitere nützliche Informationen zum Thema Sonnenschutz finden Sie im Internet unter: www.bvl.bund.de/
sonnenschutzmittel. Unter der Adresse www.sonnenschutz-sonnenklar.info sind auch tagesaktuell und standortbezogen Informationen zum erforderlichen Lichtschutzfaktor zu finden. Dies berichtete das Bundesamt für
Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL). 쮿
Die Haut kennt keinen
SOMMERURLAUB
Heller Hautkrebs kann die Langzeitfolge starker UV-Belastung sein
Die Sommersonne geht unter die Haut. Doch
während unter Palmen oder auf dem Balkon
für das Gemüt hauptsächlich positive Auswirkungen der Wärme spürbar sind, kennt das
größte Organ des Menschen diese Art der
Entspannung nicht – die Haut ist den schädigenden Einflüssen der UV-Strahlung ausgesetzt. Eine Folge übermäßiger Sonneneinstrahlung ohne entsprechende Schutzmaßnahmen kann Heller Hautkrebs sein.
D
ermatologen verzeichnen jährlich ca. 125.000 Neuerkrankungen. Die Krankheit hat eine lange Latenzzeit,
weswegen bösartige Veränderungen erst spät sichtbar
werden. Hautärzte raten daher, nach häufigen und langen Aufenthalten in der Sonne neben der eigenen Beobachtung zur Kontrolle einen Dermatologen aufzusuchen.
Sollte Heller Hautkrebs diagnostiziert werden, gibt es
inzwischen moderne und schonende Behandlungsver26
fahren wie die Photodynamische Therapie. „Wir tragen
zunächst eine spezielle Creme, z. B. mit dem Wirkstoff
Methyl-5-amino-4-oxo-pentanoat (MAOP), auf die erkrankten Hautstellen auf. Diese muss drei Stunden unter
einem luftdichten Verband einwirken und macht die
Tumorzellen lichtempfindlich. Nach dem Einwirken belichten wir sie mit rotem Kaltlicht. Es bildet sich eine hochreaktive Form von Sauerstoff, der die Krebszellen zerstört.
Nach ein paar Tagen werden sie abgestoßen und durch
gesunde Zellen ersetzt“, so Prof. Uwe Reinhold, Dermatologe am MVZ Bonn-Friedensplatz. Bei einer frühen
Diagnose kann der Helle Hautkrebs i. d. R. gut therapiert
werden.
Informationen zum Hellen Hautkrebs können Sie beim
Patientenverein „Aktion Lichtblick – eine Initiative gegen
Hellen Hautkrebs e. V.“ anfordern: Postfach Aktion Lichtblick, 60159 Frankfurt/Main; www.aktionlichtblick.de. 쮿
Kristine Kuschinski
Patient & Haut
GFMK_Patient und Haut_1_10 neu:GFMK_Patient und Haut_1_10 21.07.10 12:49 Seite 27
LEBEN MIT HAUTERKRANKUNGEN
Schonende Verfahren der
PLASTISCHEN
CHIRURGIE
m Juni fanden sich ca. 300 international renommierte
Mediziner und Wissenschaftler in Aachen zusammen,
um über neueste Entwicklungen auf dem Gebiet der
Plastischen und Ästhetischen Chirurgie zu diskutieren.
Themen waren u. a. Eigenfetttransplantation, Bauchstraffung, Eingriffe zur Gesichtsverjüngung sowie Nasen- und
Brustkorrekturen.
Für zwei Drittel der Deutschen wäre ein ästhetischer Eingriff denkbar. Dies zeigt eine repräsentative Studie, die
im März 2010 im Auftrag der Vereinigung der Deutschen
Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC) durchgeführt
wurde. Bei der Frage nach der Motivation für einen solchen Eingriff gaben die Befragten v. a. an, damit das
Selbstwertgefühl steigern zu wollen. Die breite Akzeptanz von Schönheitsoperationen in der Bevölkerung spiegelt sich auch in den Bemühungen der Medizin wider,
die Eingriffe, z. B. durch die Verwendung körpereigenen
Gewebes, möglichst schonend zu gestalten. Hauptthema
des Kongresses war die Eigenfetttransplantation. Hierbei
wird körpereigenes Fettgewebe verwendet, um mit die-
Foto: Shutterstock
I
sem anstelle von körperfremden Materialien den Effekt
der Aufpolsterung zu erreichen. Im Gesicht können so z. B.
Falten ausgeglichen werden. Von Vorteil ist bei der Eigenfetttransplantation gegenüber körperfremden Materialien, dass es sich hierbei nicht um einen Filler zur Unterpolsterung von Falten handelt, sondern dass das transplantierte Eigenfett zusätzlich noch biologisch aktiv ist.
So wird die Durchblutung der Haut über neu entstandene
Gefäßkapillaren verbessert, was durch einen rosigen Teint
in Erscheinung tritt. Zusätzlich führen die im Fettgewebe
vorhandenen Stammzellen durch vermehrte körpereigene Kollagenproduktion zu einer deutlichen Verbesserung
der Hautqualität. Hierüber berichtete die Rheinisch-West쮿
fälische Technische Hochschule (RWTH) Aachen.
Nicht kratzen!
A.I. Lipolotion
lindert Juckreiz
auf die sanfte Art
tdank körpereigenem PEA
(Palmitoylethanolamin)
tdurch intensive Rückfettung
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Haut sowie bei Neurodermitis
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GFMK_Patient und Haut_1_10 neu:GFMK_Patient und Haut_1_10 21.07.10 11:58 Seite 28
LEBEN MIT HAUTERKRANKUNGEN
Die UMWELTKRANKHEIT
e Duft-,
Farb-
n
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100 % noshervierungssto
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bene, †
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100 %o‡ǡh‹Ž‹‘‡ǡ —
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Juckreiz und Schuppenbildung
werden vermindert. Die natürliche Rezeptur mit Borretschsamenöl, Urea und Panthe-
nol zeigt schon nach wenigen
Anwendungen einen deutlich
sicht- und spürbaren Erfolg.
Auch therapiebegleitend bei
Neurodermitis und Psoriasis.
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Naturparfümerien und im Webshop. www.dadosens.com
Pflegt medizinisch. Wirkt natürlich.
28
CS steht für
„Multiple
Chemical Sensitivity“, eine chronische Krank heit
mit starken Unverträglichkeiten,
ausgelöst z. B.
durch Duftstoffe,
Zigarettenrauch,
Lösemittel oder
Abgase. Ralf Holtrup, Baubiologe und Vorstandsmitglied
bei Biolysa e. V.: „Die betroffenen Menschen leiden bereits unter niedrigsten Konzentrationen.“
MCS, so Holtrups Kollege Uwe Dippold, sei in Deutschland
seit 1996 allgemein als Behinderung anerkannt. Symptome seien eine Vielzahl unspezifischer Probleme wie Hautund Atemwegsprobleme, Müdigkeit, Kopfschmerzen,
Abgeschlagenheit, Konzentrationsstörungen, Augenbrennen, Verlust an Merkfähigkeit, Schwindel, Beschwerden
am Bewegungsapparat, am Magen-Darm-Trakt. Häufig
sei auch eine Elektrosensibilität hiermit verbunden. Ein
wissenschaftlich belegtes Ursachen-Konzept fehle bisher.
und Ko
DADO SENS ExtroDerm unterstützt langfristig die natürliche Fähigkeit der Haut, Feuchtigkeit selber zu binden.
MCS (Chemikalienunverträglichkeit)
M
Foto: Shutterstock
Jeden Tag ein bisschen
entspannter.
Als anfängliche Krankheitsauslöser gelten u. a. Pestizide,
Lösemittel, Medikamente, Isocyanate (Hilfsmittel der Farben- und Lack-Industrie) und Formaldehyde. Häufig betroffene Berufsgruppen sind u. a. Maler, Chemiearbeiter,
Krankenschwestern, Ärzte, Bauern und Bauarbeiter. Frauen sind im Allgemeinen stärker betroffen als Männer. Oft
können Patienten dann ganz normale Belastungen mit
Chemikalien nicht mehr vertragen: Duftstoffe in Parfüms,
Seifen und Rasierwässern, die Ausdünstungen von Möbeln oder Desinfektionsmittel in Arztpraxen und Krankenhäusern.
Zur Vermeidung von MCS stehe Lüften an erster Stelle,
evtl. durch ein Lüftungssystem. Ferner sollten besorgte
Menschen chemiehaltige Produkte wie Farben, Lacke, Lösemittel, spezielle Duftöle oder Insektizide etc. meiden.
Holtrup: „Informieren Sie sich genau über die Inhaltsstoffe bei Anschaffung von Möbel- oder Kleidungsstücken, neuen Autos oder beim Bau eines Hauses. Neue
Textilien immer erst waschen, da sie oft Biozide und andere chemische Stoffe wie Weichmacher, optische Aufheller oder Duftstoffe enthalten.“
Informationen zu Schadstoffen im Wohnraum
unter Tel.: 07 00/2 46 59 72 38
(14 Cent/Min. aus dem deutschen Festnetz).
쮿
Patient & Haut
GFMK_Patient und Haut_1_10 neu:GFMK_Patient und Haut_1_10 21.07.10 11:58 Seite 29
SELBSTHILFE, TIPPS & TERMINE
DEUTSCHER NEURODERMITIS BUND e. V.
NEURODERMITIS in Kindergarten
und Schule
Der Deutsche Neurodermitis
Bund hat eine Informationsschrift für Eltern an Neurodermitis erkrankter Kinder
ausgearbeitet, die die Kommunikation mit Lehrern und
Betreuern vereinfachen soll.
D
er Schlafmangel durch nächtliche
Juck-Kratzattacken, anderes Aussehen als hautgesunde Kinder und krankheitsbedingte Fehlzeiten sind die größten Probleme in
Kindergarten und Schule. V. a. Lehrer müssen über die
Erkrankung informiert werden. Möglicherweise wird Ihr
Kind sonst aus Unkenntnis lernschwächer eingeschätzt
und schlechter benotet, als es seinen Fähigkeiten entspricht. Um Ihnen die Information zu erleichtern, haben
wir einen Handzettel entworfen. Sie können natürlich
auch einen eigenen Brief verfassen. Gut ist die Kombination aus Gespräch und schriftlicher Information. Auch
die Spiel- oder Klassenkameraden müssen erfahren, warum das betroffene Kind anders aussieht, sich kratzt
oder einige Aktivitäten nicht mitmachen will. Besonders
gut können die nichtbetroffenen Kinder angesprochen
DEUTSCHER VITILIGO BUND e. V.
werden, wenn das erkrankte Kind
selbst berichtet.
Wichtiger als generelle Verbote
ist, dass das Kind selbst weiß, wie
es negative Auswirkungen eines
„Therapieverstoßes“ möglichst gering halten kann. Ein offenes Umgehen
mit geplanten Ausnahmen von Regeln ist
besser als Heimlichtuerei. Spezielle Ernährungsformen können beim gemeinsamen Essen im Kindergarten, auf Klassenfahrten und Kindergeburtstagen problematisch werden. Wichtigster Grundsatz sollte immer sein,
dass die Diät keine schlimmeren Auswirkungen hat als
die Erkrankung selbst. Übrigens spielt auch die Psyche
stark mit: Ein Kind kann im Urlaub oder Ferienlager ggf.
Speisen vertragen, auf die es zu Hause mit einem Schub
reagiert.
Das Infoblatt des DNB kann unter: [email protected] bzw.
www.neurodermitis-bund.de kostenlos angefordert
쮿
werden.
Deutscher Vitiligo-Tag 2010:
EIN ZEICHEN FÜR ERKRANKTE GESETZT
„Es ist wohl Zufall, dass fast genau vor einem Jahr der berühmteste Vitiligo-Betroffene, Michael
Jackson, gestorben ist“, stellte Prof. Dr. med. Michael Sticherling fest, der Schirmherr des
Deutschen Vitiligo-Tages 2010, der in Erlangen stattfand. Seit ca. drei Jahren gibt es an der
Universitätsklinik in Erlangen eine Vitiligo-Sprechstunde. So weiß Sticherling, wie wichtig eine
solche Informationsveranstaltung für Betroffene ist.
G
eorg Pliszewski begrüßte als Vorsitzender des Deutschen Vitiligo-Bundes die knapp 600 Besucher der
Veranstaltung. Seit 35 Jahren ist er selbst an Vitiligo erkrankt, wurde von Arzt zu Arzt vertröstet und zu Beginn
war der Weg auch für ihn sehr mühsam. „Ich habe gelernt, dass Resignation nicht sein muss und heute stehe
ich hier vor Ihnen und eröffne den Deutschen VitiligoTag 2010“, bekannte er. „Information statt Resignation –
so lautet unsere Devise.“ Mittlerweile ist Vitiligo eine anerkannte Hautkrankheit. Sie kann zur Einschränkung der
Lebensqualität führen und für jeden Betroffenen zu einer
Belastung im sozialen Umfeld werden. „Heilung gibt es
auch im Jahr 2010 nicht, aber Behandlungsmöglichkeiten,
die den Krankheitsverlauf günstig beeinflussen können.
Wir sind auf einem guten Weg, aber noch lange nicht am
1/2010
Ziel und an den Ursachen der Erkrankung wird mit modernen Methoden geforscht.“
Zur Information gehörte es aber auch an diesem Tag,
Tipps zu bekommen, wie man eine Selbsthilfegruppe
gründen kann: Hilfe zur Selbsthilfe. Die Fachvorträge
stießen auf großes Interesse und in einer sehr informativen Podiumsdiskussion konnten Fragen gestellt werden,
die die Referenten ausgiebig diskutierten. Sicherlich hat
diese Veranstaltung ihr Ziel erreicht und vielen Betroffenen die Möglichkeit gegeben, sich ausführlich über die unterschiedlichsten Behandlungsmethoden zu informieren.
Weitere Informationen unter: www.vitiligo-bund.de,
Tel.: 0 91 95/99 20 39, E-Mail: [email protected]. 쮿
29
GFMK_Patient und Haut_1_10 neu:GFMK_Patient und Haut_1_10 21.07.10 12:53 Seite 30
SELBSTHILFE, TIPPS & TERMINE
DEUTSCHER PSORIASIS BUND e. V.
Berufskrankheit SCHUPPENFLECHTE?
K
ann eine Psoriasis eine Berufskrankheit sein? Die
Schwierigkeit scheint zu entscheiden, wann eine
Schuppenflechte durch die berufliche Beanspruchung
ursächlich ausgelöst sein könnte. Generell ist nach den
vorliegenden wissenschaftlichen Erkenntnissen eine Psoriasis genetisch bedingt, muss allerdings durch ein Ereignis ausgelöst (getriggert) werden. Die Berufsgenossenschaft für Wohlfahrtspflege teilte auf Anfrage hin mit,
dass eine Psoriasis keine Berufskrankheit sei.
Zu seiner medizin-wissenschaftlichen Einschätzung gefragt, erläuterte Prof. Dr. Swen Malte John von der Arbeitsgemeinschaft für Berufs- und Umweltdermatologie
e. V., Osnabrück: „Nach unseren Beobachtungen ist es so,
dass seitens gesetzlicher Unfallversicherungsträger in der
Bundesrepublik sehr selten eine Psoriasis als Berufskrankheit anerkannt wird. Sehr viel häufiger ist es, dass eine
im Bereich beruflich exponierter Areale (insbesondere an
den Händen) auftretende und insbesondere durch mechanische Faktoren am Arbeitsplatz getriggerte Psoriasis
als beruflich bedingte Erkrankung angesehen wird. Dann
können auch therapeutische Bemühungen zulasten der
Unfallversicherung gehen. Wir haben eine ganze Reihe
von Patienten, wo wir berufliche Einflüsse – im Sinne
einer sog. rechtlich wesentlichen Teilursache – identifiziert und damit die Eintrittspflicht der Unfallversicherungsträger begründet haben. I. d. R. lässt sich durch
konsequente Therapie sowie Änderungen der Arbeitsbedingungen die Erkrankung soweit bessern, dass sie
einer Fortsetzung der Berufstätigkeit nicht entgegensteht.“ Als Berufskrankheit wird nur eine Hauterkrankung anerkannt, die zur Aufgabe der beruflichen Tätigkeit geführt hat. Dies ist bei Patienten mit durch den
Beruf beeinflusster Psoriasis i. d. R. nicht der Fall. Es ist
jedoch davon auszugehen, dass mindestens ein Prozent
der Menschen mit einer Psoriasis, die auch die Hände
betrifft, wesentlich verschlechternde Einflüsse durch die
Berufstätigkeit erfahren.
Weitere Informationen: Deutscher Psoriasis Bund e. V.,
Seewartenstr. 10, 20459 Hamburg, Tel.: 0 40/22 33 99-0,
쮿
www.psoriasis-bund.de.
DEUTSCHE ROSAZEA HILFE e. V.
HERZLICH WILLKOMMEN bei der
Deutschen Rosazea Hilfe
L
aut Schätzung leiden in Deutschland 5-7 % aller Erwachsenen unter Rosazea, aber nur jeder Zehnte ist
in Behandlung. Mit einer stadiengerechten Therapie kann
diese Erkrankung bekämpft werden. Für die Behandlung
gilt: Eine frühe und regelmäßige ärztliche Therapie kann
den Verlauf dieser Hauterkrankung günstig beeinflussen
und zur völligen Abheilung führen. Die Deutsche Rosazea
Hilfe e. V. ist die erste Selbsthilfeorganisation in Deutschland, die Betroffenen gezielte Informationen bietet. Den
Behandlungserfolg können Sie durch Ihre aktive Mithilfe
unterstützen.
Warum sollte ich Mitglied werden?
Wir sind die erste Selbsthilfeorganisation für RosazeaPatienten, was bedeutet, dass noch viel Arbeit vor uns
liegt. Wir möchten Ihnen ermöglichen, in den persönlichen Austausch miteinander zu treten und dies nicht nur
übers Internet, sondern auch in persönlichen Gesprächen.
Dazu haben wir in verschiedenen Regionen Deutschlands
30
Gesprächskreise gegründet. Für unsere Arbeit brauchen
wir die Unterstützung von vielen. Wir würden uns freuen,
wenn auch Sie sich bei uns engagieren!
Bei uns müssen Sie sich nicht erst durch endlos viel Literatur quälen, um Antworten auf Ihre Fragen zu bekommen.
Mittwochs von 18-19 Uhr haben Sie die Möglichkeit, unsere Hotline 01 80/5 52 29 33 (12 Cent pro Minute aus
dem Festnetz der Deutschen Telekom, mobil kann teurer
sein) anzurufen. Ferner steht uns ein medizinisches Beratungsteam zur Seite, das Ihre Fragen schnell und kompetent beantwortet. Eine E-Mail an [email protected]
genügt und wir kümmern uns um Ihre Belange.
Wir halten Sie mit aktuellen Informationen auf dem
Laufenden. Als Mitglied erhalten Sie kostenlos das alle
drei Monate erscheinende Rosazea Journal.
Nähere Informationen erhalten Sie
unter www.rosazeahilfe.de.
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Patient & Haut
GFMK_Patient und Haut_1_10 neu:GFMK_Patient und Haut_1_10 21.07.10 11:59 Seite 31
SELBSTHILFE, TIPPS & TERMINE
Informationen im Internet:
GESUNDHEITSRATGEBER
zu Hautkrankheiten
W
er es sich ersparen möchte, aus der Fülle an Informationen, die im Internet zu dermatologischen
Erkrankungen angeboten werden, selbst die relevanten
Angebote und Fakten herauszufiltern, der kann hier zu
ausgewählten Themen sehr gezielt seriöse und fundierte
Informationen abrufen, die leser-/besucherfreundlich sowie optisch ansprechend in Ratgeberform bereitgestellt
werden – ein Besuch lohnt sich! Auch zu vielen anderen
Erkrankungen, z. B. aus dem atopischen Formenkreis
(Asthma, Heuschnupfen u. v. m.) finden Betroffene und
Interessierte hier Informationen:
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www.akne.net
www.fusspilz.net
www.nagelpilz.eu
www.neurodermitis-aktuell.com
www.neurodermitis-aktuell.de
www.neurodermitisaktuell.de
www.neurodermitisaktuell.net
www.psoriasisaktuell.de
www.psoriasis-aktuell.de
www.skabies.net
www.allergie.org
www.allergie-aktuell.net
www.allergie-information.org
www.allergieratgeber.net
www.asthmaaktuell.de
www.heuschnupfen.net
www.heuschnupfen.org
www.kinder-asthma.com
WEITERE
WICHTIGE ADRESSEN
♦ Deutsche Dermatologische Gesellschaft
Vereinigung deutschsprachiger Dermatologen e. V.
Robert-Koch-Platz 7 · 10115 Berlin
E-Mail: [email protected]
Internet: www.derma.de
♦ DAAB
Deutscher Allergie- und Asthmabund e. V.
Fliethstr. 114 · 41061 Mönchengladbach
E-Mail: [email protected]
Internet: www.daab.de
♦ Sklerodermie Selbsthilfe e. V.
Am Wollhaus 2 · 74072 Heilbronn
E-Mail: [email protected]
Internet: www.sklerodermie-selbsthilfe.de
♦ Selbsthilfe Hautkrebs
Charité Campus Virchow
Augustenburger Platz 1 · 13353 Berlin
E-Mail: [email protected]
Internet: www.selbsthilfe-hautkrebs.de
♦ Deutscher Vitiligo Verein e. V.
Spaldingstr. 210 · 20097 Hamburg
E-Mail: [email protected]
Internet: www.vitiligo-verein.de
♦ Bundesinitiative für Brandverletzte e. V.
Dorfstr. 16 · 31020 Salzhemmendorf
E-Mail: [email protected]
Internet: www.brandverletzte-leben.de
♦ Bundesverband Neurodermitiskranker
in Deutschland e. V.
Selbsthilfeorganisation für Neurodermitis-,
Asthma-, Allergie-, Vitiligo- und Psoriasiskranke
Postfach 11 65 · 56135 Boppard
E-Mail: [email protected]
Internet: www.neurodermitis.net
Friesenhörn-Nordsee-Kliniken
Nordseeheilbad Horumersiel - Nordseebad Dangast
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1/2010
31
GFMK_Patient und Haut_1_10 neu:GFMK_Patient und Haut_1_10 21.07.10 12:00 Seite 32
SELBSTHILFE, TIPPS & TERMINE
ZERTIFIZIERTE
Ernährung bei
Hautkrebszentren HAUTPROBLEMEN
m die Versorgung für alle Krebspatienten zu verbessern und eine an hohen Qualitätsmaßstäben orientierte Behandlung ermöglichen zu können, hat die
Deutsche Krebsgesellschaft (DKG) ein Zertifizierungssystem entwickelt, nach dem Kliniken sich als Organkrebszentren regelmäßig prüfen und (re-)zertifizieren lassen
können. Mit der Zertifizierung weisen diese Kliniken
nach, dass sie nach den Maßstäben der DKG eine qualitätsgesicherte Behandlung für die jeweilige Patientengruppe garantieren können. Neben Zentren für Erkrankungen wie Brust-, Darm und Prostatakrebs gibt es
inzwischen auch entsprechende Maßstäbe für zertifizierte Hautkrebszentren. Auf der Internetseite www.krebsgesellschaft.de finden Betroffene und Interessierte eine
Liste der Kliniken, die bereits durch das unabhängige
Institut OnkoZert geprüft wurden und deren Behandlungsqualität dem DKG-Standard entspricht.
Sprechstunden-Zeiten der Hautkrebszentren jeweils telefonisch erfragen. Ambulante Betreuung auf Zuweisung
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32
D
er Zustand unserer Haut hängt eng mit unserer Ernährung zusammen: Fehl- bzw. Mangelernährung
kann zu Hautproblemen führen. Allergische Hautreaktionen stehen häufig im Zusammenhang mit dem Genuß
bestimmter Lebensmittel. Mit der richtigen Ernährung
Foto: Digitouch
U
können andererseits Hautprobleme günstig beeinflusst
werden. Dabei gibt es keine speziellen Diäten, mit denen
man Hautkrankheiten heilen kann, jedoch kann z. B. individuell festgestellt werden, welche Nahrungsmittel den
Hautzustand negativ beeinflussen. Diese Nahrungsmittel
gilt es zu identifizieren und gezielt zu meiden. Speziell
bei Akne kann es darüber hinaus z. B. hilfreich sein, wenig
Fett und viel Ballaststoffe mit der Nahrung aufzunehmen
und den Zinkstatus prüfen zu lassen. Der Ausgleich eines
möglichen Zinkmangels kann zu einer Verbesserung des
Hautbildes beitragen. Bei einer sog. „Orangenhaut“ (Cellulitis) empfehlen Experten, den Salzkonsum stark zu reduzieren und jeden Tag zwei bis drei Liter zu trinken.
Bei Neurodermitis und Schuppenflechte wird empfohlen,
bei der Ernährung gezielt die ungesättigte Fettsäure Linolensäure (enthalten u. a. in Lachs, Thunfisch und Makrele)
zu berücksichtigen, deren Verstoffwechselung im Körper
u. a. zu entzündungshemmenden Produkten führt. 쮿
RICHTIGE KOSMETIK
FÜR HAUTERKRANKTE
L
ippenstifte, Cremes, Lotionen und Parfüms enthalten
z. T. viele Chemikalien. Die Apotheken Umschau weist
schönheitsbewusste Verbraucherinnen auf das EU-Schnellwarnsystem „Rapex“ hin, mit dessen Hilfe nach Produkten gesucht werden kann, deren Inhaltsstoffe Hautreizungen, Allergien, Hormonstörungen oder Krebs auslösen
könnten. Es listet diese Produkte in einer Internet-Datenbank auf. Zudem lässt sich nachlesen, welche Artikel
freiwillig durch den Hersteller und welche durch die zuständigen Behörden vom Markt genommen wurden. 쮿
Patient & Haut
GFMK_Patient und Haut_1_10 neu:GFMK_Patient und Haut_1_10 21.07.10 12:01 Seite 33
BESTELLFORMULAR FÜR DEN KOSTENFREIEN BEZUG
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Ausgabe 1/09
♦ Themen, die bewegen
♦ Dieses Magazin entsteht in
redaktioneller Zusammenarbeit
mit Betroffenen, Patientenorganisationen, Experten
und Kliniken
♦ Patient & Haut informiert,
klärt auf, macht Mut
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Begleiterkrankungen bei
NEURODERMITIS gezielt behandeln
Wie junge Familien von
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erhalten. Bitte senden Sie das Magazin an folgende Anschrift:
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(Zusatz, z. B. Abteilung)
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(PLZ, Ort)
1/2010
Mit dieser Bestellung gehen Sie keinerlei Verpflichtungen
ein. Es entstehen für Sie keine Kosten. I. d. R. werden jeweils 30–50 Exemplare geliefert. Eine Zuteilung kann aufgrund der begrenzten Auflage nicht garantiert werden.
Ergänzend zu unserem Magazin erscheinen in unserem
Verlag in unregelmäßigen Abständen auch themenbezogene Ratgeberbroschüren, die Sie ebenfalls kostenfrei erhalten. Wenn Sie unsere Publikationen nicht mehr beziehen möchten, können Sie diese jederzeit telefonisch unter
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Information für Patienten
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GFMK_Patient und Haut_1_10 neu:GFMK_Patient und Haut_1_10 21.07.10 12:01 Seite 34
IMPRESSUM/WISSENSCHAFTLICHER BEIRAT
Produktion:
GFMK GmbH & Co. KG
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Holger F. Caspari (V. i. S. d. P.)
Anke Tennemann
(Ressortleiterin Produktion)
Andrea Kirchner
Claudia Kowalewicz
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Tel.: 02 14/3 10 57-22
Gestaltung:
renierkens kommunikations-design,
Köln, E-Mail: [email protected]
Druck:
Messedruck Leipzig GmbH
Fotos/Abbildungen:
ABDA, Chiron Vaccines, DAK,
Digitouch, Persona, Photodisc,
Photos.com, Shutterstock
Titelfoto: Shutterstock
Nach Maßgabe der gesetzlichen Bestimmungen bleiben alle Rechte dem
Verlag vorbehalten. Der Verlag und
die Redaktion übernehmen für unverlangt eingesandte Manuskripte
keine Haftung. Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht
zwangsläufig die Meinung der Redaktion wieder. Das Magazin und
alle in ihm enthaltenen Beiträge
sind urheberrechtlich geschützt. Bei
Nachdruck, auch wenn Artikel auszugsweise verwendet werden, bedarf es der ausdrücklichen schriftlichen Zustimmung. Nach erfolgter
Zustimmung wird um Angabe der
Quelle und Zusendung eines Belegexemplars gebeten. Die Inhalte der
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DAPD-Nachrichten (apn) – Deutscher
Auslands-Depeschendienst, alle Rechte vorbehalten. DAPD-Nachrichten
dürfen ohne vorherige ausdrückliche
Erlaubnis von DAPD weder veröffentlicht noch umgeschrieben oder weiterverarbeitet werden, sei dies zu gewerblichen oder anderen Zwecken.
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an Jubiläen, Festen, Workshops und
Tagungen teilhaben lassen?
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Geschichte über Ihr Leben mit der
Krankheit geschrieben?
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NEURODERMITIS gezielt behandeln
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Herausgeber & Verlag:
GFMK GmbH & Co. KG
Gezelinallee 37-39
51375 Leverkusen
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PATIENT & HAUT
MITGESTALTEN
Ausgabe 1/09
IMPRESSUM
Geben Sie anderen Betroffenen die Gelegenheit, Einblick in Ihre
Arbeit zu gewinnen und geben Sie uns Anregungen, damit wir die
Artikel auf Ihr Informationsbedürfnis abstimmen können.
Wie brauchen wir Text- und Bildmaterial?
Idealerweise senden Sie uns Ihren Bericht
oder Ihre Mitteilung als Word-Datei per
E-Mail oder CD. Fotos, Bilder oder Abbildungen benötigen wir in druckfähiger
Auflösung (Dateien, 300 dpi) bzw. als
Originale. Letztere gehen Ihnen nach der
Bearbeitung umgehend wieder zu.
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51324 Leverkusen
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Tel.: 02 14/3 10 57-0
Fax: 02 14/3 10 57-29
WISSENSCHAFTLICHER BEIRAT
♦ Prof. Dr. med. Matthias Augustin, Abteilung für Dermatologie,
Universitätskliniken Hamburg
♦ Prof. Dr. med. Fuchs, Georg-August-Universität Göttingen
♦ Dr. med. habil. Sylke Gellrich, Berlin
♦ Prof. Dr. med. Uwe Gieler, Medizinisches Zentrum für
Psychosomatische Medizin, Universitätsklinikum Gießen und Marburg
♦ Prof. Dr. med. Ludger Klimek, Zentrum für Rhinologie
und Allergologie, Wiesbaden
♦ Prof. Dr. med. Marcus Maurer, Berlin
♦ Prof. Dr. med. Hans F. Merk, Universitätsklinik für Dermatologie
und Allergologie, RWTH Aachen
♦ Univ.-Prof. Dr. med. Dipl.-Ing. Ralph Mösges, Universität zu Köln
♦ Prof. Dr. med. Ingrid Moll, Klinik und Poliklinik für Dermatologie
und Venerologie, Hamburg
♦ Prof. Dr. med. Sonja Ständer, Klinik und Poliklinik für
Hautkrankheiten, Universitätsklinikum Münster
Patient & Haut
GFMK_Patient und Haut_1_10 neu:GFMK_Patient und Haut_1_10 21.07.10 12:02 Seite 35
GLOSSAR
Allergen
Bezeichnung für ein Antigen,
das eine allergische Reaktion
und die Bildung von Immunglobulin E (spezieller Antikörper)
auslöst. Dabei handelt es
sich häufig um Eiweiße in
Pflanzenpollen, Tierhaaren,
-schuppen oder -exkrementen
und Nahrungsmitteln
Allergie
überschießende Abwehrreaktion
des Immunsystems auf normalerweise harmlose Umweltstoffe
Antihistaminika
lindern die akuten Symptome
einer allergischen Reaktion sehr
schnell und haben einen positiven
Einfluss auf das gesamte allergische Geschehen. Die Wirkung
beruht auf der Hemmung des
Histamins, des wichtigsten
Verursachers von Juckreiz
Atopie
Überempfindlichkeit von Haut
und Schleimhäuten gegen
Umweltstoffe
Anamnese
Vorgeschichte der Krankheit.
Der Arzt fragt zum Beispiel
nach früheren Erkrankungen,
Symptomen und Beschwerden
Bakterien
einzellige Kleinlebewesen,
die eine Entzündung hervorrufen
können
Biopsie
Probeweise Gewebeentnahme
mit dem Skalpell oder mit einer
geeigneten Hohlnadel zur Beurteilung des Gewebebildes im
Labor. Mit dieser Beurteilung
kann (ohne eigentliche Operation)
entschieden werden, ob z. B. eine
gutartige oder eine bösartige
Geschwulst vorliegt
Borrelien
Bakteriengattung aus der Ordnung der Spirochäten, werden
von Zecken auf den Menschen
1/2010
übertragen und sind Auslöser der
sog. Borreliose (Lyme-Borreliose,
Erythema migrans-Krankheit,
Rückfallfieber)
Cortison
auch Kortison; Cortison ist ein
körpereigener Stoff; Abkömmling
des menschlichen Hormons
Cortisol, welches in der Nebennierenrinde produziert wird
DMP
(Disease Management Programm)
Strukturierter Behandlungsablauf
nach festgelegten Leitlinien unter
Einbindung verschiedener beteiligter Institutionen (Krankenkassen,
Kliniken, Ärzte)
Exanthem
entzündlicher Hautausschlag
auf großen Bereichen der Haut
mit einem bestimmten zeitlichen
Ablauf, z. B. Masern, Röteln,
Scharlach
Entzündung
Gewebereaktion auf Verletzung,
Reizung und/oder Infektionen.
Führt oft zu Schwellungen,
Schmerzempfindlichkeit und
Rötung des betroffenen Gewebes
Erythem
entzündliche Rötung der Haut
Freie Radikale
chemisch sehr reaktionsfreudige
Moleküle, die Körperzellen und
Gefäße schädigen können
Hauttest
Auf- bzw. Einbringen eines
Allergenextraktes, um allergische
Reaktionen festzustellen
Hyposensibilisierung
langfristiges Einspritzen kleiner
Dosen eines Allergens, um die
Empfindlichkeit des Körpers gegen
dieses Allergen herabzusetzen
Karenz
Vermeidung
Morphea
entzündliche Autoimmunerkrankung; lokale Form der Skleroder-
mie, beschränkt sich auf Haut
und Bindegewebe; beginnt mit
lilafarbenen entzündlichen Erythemen, die im Zentrum gelbliche
oder elfenbeinfarbene, verhärtende Plaques entwickeln, die
ein rosa- bis purpurfarbener Ring
umgibt, wiederkehrende Entzündungsschübe können sich auf Fettund Muskelgewebe ausbreiten
Neurodermitis
auch atopisches Ekzem, atopische
Dermatitis; Erkrankung, deren
Hauptsymptome rote, schuppende Haut und starker Juckreiz sind
Plaque
aus franz. plaque: Platte, Fleck;
Hautfleck; plattenartige, leicht
erhabene Hautveränderung
PUVA
aus engl. psoralen plus ultraviolet
A: z. B. zur Behandlung von
Psoriasis oder Vitiligo eingesetzte
Photochemotherapie, bei der
zusätzlich zur UV-A-Bestrahlung
die photosensibilisierende
Substanz Psoralen eingesetzt wird
Radiotherapie
Bestrahlung, Strahlentherapie
Rezidiv
Wiederauftreten einer
Erkrankung, Rückfall
Sklerodermie
krankhafte Quellung des Bindegewebes, die zur Verhärtung und
Verdünnung der Haut führt
Urtikaria
Nesselsucht
UVA-Licht
UV-Licht mit einer Wellenlänge
von 320 bis 400 nm
Viren
kleinste Krankheitserreger, die
keinen eigenen Stoffwechsel
haben. Sie sind auf eine Wirtszelle
angewiesen, um sich weitervermehren zu können. Sie werden
vom körpereigenen Immunsystem
angegriffen
35
GFMK_Patient und Haut_1_10 neu:GFMK_Patient und Haut_1_10 21.07.10 12:03 Seite 36
Damit Entdeckungsreisen
nicht an Neurodermitis scheitern
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Rötungen und Entzündungen werden gemindert
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So wird die Haut wieder spürbar glatt und geschmeidig. Klinische Studien* beweisen die ausgezeichnete Wirksamkeit und Hautverträglichkeit.
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*Dermatological and Clinical Studies, Data on File, Beiersdorf AG (2007).
MEDIZINISCHE KOMPETENZ FÜR SCHÖNE HAUT