Arbeitsblatt zur Bildanalyse

Transcription

Arbeitsblatt zur Bildanalyse
Anleitung für
eine Bildbeschreibung
und
eine Bildanalyse
1
Gliederung
Bildbeschreibung:
I.
Äußere Bestandsaufnahme
Bildgattung
Handelt es sich bei dem Bild um ein Porträt, Landschaft, Stillleben, Interieur,
Historienmalerei, Genredarstellung (Darstellung von Menschen im alltäglichen
Leben)
Technik
Mit welchen Farben ist das Bild gemalt?
Öl, Acryl, Aquarell,
Wie ist das Bild gezeichnet? Bleistift, Buntstift, Filzschreiber, Kreide, Rötel,
Silberstift etc.
Ist das Bild gedruckt? Welche Technik wurde verwendet? Radierung, Kupferschnitt
Offsetverfahren, Lithografie etc.
Format
Hochformat, Querformat, rund, aus gängigen Formaten herausfallend etc.
Name des Künstlers
Thema
Titel oder inhaltliches Thema
Auftraggeber
Gab es einen bestimmten Anlass für das Bild, einen Auftraggeber
Standort
Wo hängt dieses Bild, wer ist der Eigentümer?
Entstehungszeit des Bildes
2
II.
Sachliche Beschreibung des Bildes
Was ist auf dem Bild zu sehen?
Vorgehensweise
vom Wichtigen zum Unwichtigen
vom Vordergrund zum Hintergrund
Fragen zum Inhalt
Welche Fragestellungen zielen auf den Inhalt eines Bildes ab
wer oder was
ist auf dem Bild dargestellt?
wo
in welchem Raum, in welcher Umgebung ist jemand oder etwas dargestellt?
wie
in welcher Situation, bei welcher Tätigkeit ist jemand dargestellt?
in welcher Beziehung stehen die dargestellten Menschen, Tiere Gegenstände
zueinander?
Beispiel:
Cézanne: Die Kartenspieler
In dem Raum einer Gaststätte sitzen sich zwei Männer an einem Tisch gegenüber und
spielen Karten. Sie sind jeweils im Profil zu sehen. Beide schauen konzentriert auf ihre
Spielkarten, die sie in der Hand halten. In der Mitte zwischen beiden steht eine halbvolle
Flasche Wein auf dem Tisch, dessen vordere Kante sich dem Betrachter entgegen schiebt.
Beide Männer tragen einen Hut und zerbeulte Jacketts. Der Hut des linken Mannes ragt
steil in die Höhe, der des rechten ist eher rundlich und sitzt etwas schräg auf dem Kopf.
Der Mann links raucht Pfeife, der rechte hat einen kleinen Oberlippenbart. Im Hintergrund
des Gastraumes, abgetrennt durch eine halbhohe Wand sieht man einen Mann und eine
Frau zusammen sitzen.
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III.
Inhaltliche Aussage
Eigene Stellungnahme
was soll durch das Bild vermittelt werden
muss immer begründet werden.
Inhaltliche Aussage des Bildes
Welche Aussage verbindet der Künstler mit dem Bild?
Ist es eine Abbildung? Welchen Aspekt verfolgt er bei dieser Darstellung (z.B.
naturgetreu oder realistisch in Bezug auf den Inhalt)
Nimmt das Bild Bezug auf ein Ereignis?
Zitiert der Künstler ein anderes Gemälde?
Ist es ein Stimmungsbild (z.B. Impressionismus oder Romantik)?
Zeigt er seine seelische Verfassung dem Bild z.B. Expressionismus?
Hat das Bild eine moralische oder erzieherische Absicht?
An welche Gruppe ist das Bild gerichtet?
Eigene Stellungnahme
Die Aussagen müssen immer kurz begründet werden.
Die Wirkung des Bildes auf Dich
Spricht Dich das Bild an, ist es zeitgemäß?
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IV.
Bildanalyse
a) Farbe
b) Farbauftrag
c) Komposition
d) Raum
e) Form
f) Plastizität
g) Stofflichkeit
h) zeichnerisches Detail
i) Proportion
j) Licht
a)
Farbe, Farbklang, Farbkontraste, Farbigkeit
Wie ist die Farbe verwendet, Maltechnik
Bildaufbau
Welche Perspektive, gibt es einen Fluchtpunkt, welche Art
der Raumdarstellung
Zusammenspiel der Formen, wie sind die Formen (z.B.
vorwiegend rund, eckig)
Körperlichkeit, Volumen
Welche Oberfläche hat ein Bildelement, ist diese deutlich
oder weniger deutlich dargestellt
Ist ein Element deutlich zu erkennen oder nicht
Sind die Elemente in ihren tatsächlichen Proportionen
dargestellt oder aus bildtechnischen oder inhaltlichen
Gründen verändert
Lichtquelle, Chiaroscuro (weicher Verlauf von Licht und
Schatten), Schlagschatten (Lichtquelle beleuchtet Teile des
Bildes wie mit einem Scheinwerfer →erzeugt meistens harte
Hell/Dunkel-Kontraste)
Farbe
Welche FARBEN – oder welcher FARBKLANG – herrschen im Bild vor?
Die Farben in einem Gemälde können leuchtend, mitunter sogar grell sein, wie in vielen
Bildern des Expressionismus, oder eher zurückhaltend Ton in Ton abgestimmt, wie es
häufig in alten Gemälden zu finden ist. Oft ist nur eine Stelle mit leuchtender Farbe gemalt,
um den Betrachter auf einen wichtigen Punkt aufmerksam zu machen.
Welche FARBKONTRASTE hat der Künstler eingebaut?
-
Quantitätskontrast
Qualitätskontrast
Kalt-Warmkontrast
Komplementärkontrast,
Um seine Aussage in einem Bild zu steigern oder die Spannung zu erhöhen setzen die
Künstler Farbkontraste ein.
Die Frage nach unterschiedlich großen Farbflächen beantwortet das Quantität- (Mengen-)
Verhältnis der Farben zueinander. (Quantitätskontrast)
Gibt es einen Gegensatz von leuchtenden und stumpfen Farben im Bild, so nennt man das
Qualitätskontrast. Leuchtende Farben stechen hervor, trübe, tonige Farben sind eher
zurückhaltend.
Kalt-Warmkontrast: Im Farbspektrum gibt es warme und kalte Farben. Gewöhnlich sind
zu Blau tendierende Töne kälter als zu Rottönen neigende Farben. Kalte und warme Töne
sind aber durch ihr Nebeneinander zu bestimmen. Warme Farben drängen optisch in den
Vordergrund, während kalte Töne Entfernung suggerieren (Farbperspektive)
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Komplementärkontrast: Im Farbkreis gegenüberliegende Farben sind komplementär, das
heißt sie ergänzen sich auf der Netzhaut. Die Maler setzen sie ein um Farbwirkungen zu
steigern.
Welche FARBIGKEIT bestimmt das Bild?
Auch die Absichten der Künstler in den verschiedenen Zeiten und Epochen beeinflussen
die Farbigkeit. In jeder Epoche hatten die Künstler unterschiedliche Anliegen und
unterschiedliche stilistische Mittel diese auszudrücken.
- Mal war die Lichtstimmung der Tageszeit das Thema des Bildes (Impressionismus),
mal sollte das innere Befinden, die Seelenstimmung gezeigt werden (Romantik,
Expressionismus),
- mal .wurde die Farbe als Symbolträger eingesetzt (Romanik, Gotik).
- Die Farbwahl entsprach dann dem Ausdrucksbedürfnis.
- Die Lokalfarbe musste dann der Ausdrucksfarbe weichen. Das bedeutet z.B.: Ein
Gesicht könnte ganz grün gemalt sein, statt wie in der „Wirklichkeit“ beige/rosa.
Lokal- oder Gegenstandsfarbe
ein Objekt erhält die tatsächlich ihm eigene Farbe
z.B. in der Renaissance
Erscheinungsfarbe
der Künstler gibt einem Objekt die Farbigkeit, in der es ihm im Augenblick auf Grund der
Beleuchtungsverhältnisse (Atmosphäre) erscheint
z.B. Barock (Rembrandt) , Impressionismus (Monet)
Symbolfarbe
ein Objekt wird unabhängig von seiner Gegenstandsfarbe in den Farbtönen gestaltet, die
die beabsichtigte Aussage deutlich macht. Die Bedeutung der Farben hängen entweder von
der Kultur und der Zeit ab z. B. Mittelalter (frühchristliche Darstellungen) oder es soll mit
Hilfe der Farbe ein Stimmungswert vermittelt werden (z.B. Rot als Symbolfarbe für Liebe
oder starke Emotion)
Ausdrucksfarbe
der Künstler möchte durch seine Farbgebung seine persönliche Stimmungslage darstellen,
kommt häufig im Expressionismus vor
Farbbeziehungen:
Durch die Einbeziehung verschiedener Farbzusammenhänge werden Stimmungen und
Aussagen des Bildes unterstützt.
b)
Farbauftrag
Wie ist die Farbe AUFGETRAGEN?
-
ist der Pinselstrich (Pinselduktus) sichtbar
patzig, grob oder fein
pastos (deckend) oder lasierend (durchscheinend)
Farbe reliefartig oder glatt
schnell, großzügig flächig oder fein modulierend
ist ein Rhythmus beim Farbauftrag zu erkennen?
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c)
kleine Flächen (Cézanne) oder kommaartig
Impressionisten (Monet)
überlagern sich die Farbflächen oder sind sie nebeneinander gesetzt?
wird die Farbe auf dem Bild gemischt
ist die Farbe mit dem Pinsel aufgetragen oder
gespritzt, getupft oder geschleudert zeitgenössische
Kunst (Tripping Pollock, Schuhmacher und andere)
folgt der Farbauftrag der Form oder ignoriert er die
Form der Gegenstände
Komposition
Das Bild besteht aus verschiedenen Elementen mit unterschiedlichen Formen, die vom
Maler in einer speziellen Weise angeordnet wurden.
Bildelemente sind Linien, Punkte, Flächen, Kreise, Ovale, amorphe Flecken (amorphe =
lässt sich keiner bestimmten Form zuordnen)
Um eine Bildkomposition zu analysieren ist es notwendig die einzelnen Formen ihre
Größe, ihre Lage und ihre Beziehungen zueinander zu untersuchen. Dabei ist es wichtig
nur die reine Form zu beachten und ihre gegenständliche Interpretation völlig
vernachlässigen. Aus "Gegenständen" werden nun geometrische Formen. Beispiel: Die
Darstellung eines Balles zum Beispiel macht ihn zum Kreis.
Zerlegen wir ein Bild in seine einzelnen Elemente und reduzieren diese zu einfachen
geometrischen Zeichen ergibt sich das Formenskelett des Bildes. Wir erkennen so den
Aufbau eines Gemäldes.
-
-
Bildaufbau
Zusammenstellung der einzelnen Bildelemente
Format
meist rechtwinklig, Hoch-oder Querformat, seltener gibt es eine kreisförmige oder
ovale Bildform (Renaissance)
Amorph (zeitgenössische Kunst)
Untersuchung
welche Ordnungen oder Gesetzmäßigkeiten sind im Bildaufbau zu erkennen?
Lage zum Mittelpunkt, Goldener Schnitt
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Wie erstellt man eine KOMPOSITIONSSKIZZE?
In einer Kompositionsskizze sollen markante Linien und Flächen
angegeben werden.
Merke: Eine Kompositionsskizze ist keine Umrisszeichnung!
Eine Kompositionsskizze ist etwas ähnliches, wie das Skelett eines
Bildes. Um Abweichungen von der Reproduktion zu vermeiden werden
die Linien und Flächen (sehr geometrisch und linear auch in den Kurven)
direkt in die Reproduktion
hinein gezeichnet.
"Kompositionsskizzen" lassen
sich am leichtesten herstellen
durch Pausen. Man legt ein
Transparentpapier über die
Reproduktion und zieht die
markanten Linien nach. Weil
sie ja schon da sind, eine eher
einfache Übung. Eine ganze
Anzahl von Linien kommt da
zusammen. Die
Kompositionsskizzen zeigen
den geometrischen
Bildaufbau. Bildgesetzmäßigkeiten, wie Dreieckskomposition, Goldene
Schnitte, Ausrichtung an der Mittelsenkrechten usw. werden dabei
sichtbar.
Auch Blickrichtungen ergeben Bildachsen.
Nch Ulli Schuster
Übungsaufgabe:
Die Abbildung oben zeigt die Umrisslinien eines Bildes von Cézanne.
Reduziere die einzelnen Elemente auf einfache geometrische Formen und trage sie in die
Umrisszeichnung ein.
8
Paul Cézanne Stillleben mit Zwiebeln 1895 - 1900
Die wichtigsten Formen und Anordnungen von Kompositionslinien.
waagrechte Linie(n)
Goldener
Schnitt
Diagonalen zur
Ermittlung des
Bildmittelpunkts
Amorphe Form
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d)
Raum/Perspektive
Es gibt viele Möglichkeiten der Raumdarstellung. Die perfekteste Raumillusion wird
mithilfe der Zentral- oder Fluchtpunktperspektive erzeugt. Diese Technik der
Raumdarstellung wurde in der Renaissance perfektioniert und bestimmte viele
Jahrhunderte bis zum Impressionismus die bildliche Darstellung im europäischen Raum.
Farb- und Luftperspektive perfektionierten die räumliche Illusion.
Zentralperspektive:
Alle Linien, die in die Tiefe des Raumes führen treffen sich in einem Punkt, dem so
genannten Fluchtpunkt, dieser muss aber nicht zwingend im Bildmittelpunkt liegen.
Fluchtpunktperspektive:
Die Linien, die in die Tiefe des dargestellten Raumes gehen, bündeln sich in zwei oder
mehreren Fluchtpunkten.
Farbperspektive:
Farben werden zum Hintergrund hin kälter und verlieren an Intensität.
Luftperspektive:
Die Formen werden mit zunehmender Raumtiefe immer kleiner und undeutlicher.
Es gibt aber auch einfachere Möglichkeiten räumlicher Ordnung:
Raum durch Überschneidung:
Gegenstände im Vordergrund überschneiden Gegenstände im Hintergrund und
definieren so die Anordnung.
Raum durch Größenunterschiede:
Formen im Vordergrund sind in der Darstellung größer als Formen, die weiter im
Hintergrund liegen.
Raum durch die Lage im Bild:
Der Vordergrund ist meist im unteren, der Hintergrund meist im oberen Bildbereich.
Auch der Standpunkt des Betrachters spielt in der räumlichen Darstellung eine Rolle.
Betrachtungsperspektive:
Von welchem Standpunkt wird das Bildobjekt gesehen?
- Normalsicht = der Betrachter steht auf dergleichen Bildebene,
- Froschperspektive = der Betrachter sieht das Geschehen von unten.
- Vogelperspektive = der Betrachter sieht das Geschehen von oben.
Der Künstler kann sich aber auch wegen inhaltlicher oder formaler Gründe über räumliche
Ordnungen hinwegsetzen, wenn er damit etwas Besonderes vermitteln will.
Bedeutungsperspektive:
Das wichtigste Bildobjekt ist besonders groß.
Aperspektivisches (keine Perspektive) Malkonzept:
Der Maler missachtet absichtlich die Gesetze der Perspektive.
Der Maler setzt sich über räumliche Sehgewohnheiten hinweg, weil es ihm nicht um
realistische Raumdarstellung geht oder er sogar absichtlich irritieren will.
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Räumliche Möglichkeiten der Darstellung im Überblick:
Aus H. Daucher Die große Zeichenschule
e)
Form
überwiegend große oder kleine Formen
regelmäßige Formen
Anordnung der Formen (beliebig, durcheinander, seriell etc.)
Wiederholungen bestimmter Formen
welche Formen überwiegen (spitz, rund, oval, eckig, einfach, kompliziert etc.)
f)
Plastizität
Plastizität im Bild wird durch sehr weiche Übergänge der Licht- und
Schattenregionen erzeugt.
Um Objekte im Bild körperlich erscheinen zu lassen, erzeugt der Künstler ein
Spiel von Licht und Schatten auf den Gegenständen. Er moduliert mit diesem
Lichtspiel die Körper. Übergänge von Hell und Dunkel auf einer Oberfläche
machen uns glauben, ein Objekt sei dreidimensional. Das ist Volumen lässt uns
die Körperform besser erkennen und steigert zugleich den räumlichen Eindruck.
Bei Zeichnungen wird diese Körperlichkeit durch eine riesengroße Bandbreite
verschiedener Schraffuren erzeugt. So genannte Formstriche (Striche, die die
Form eines Körpers nachahmen) verstärken den plastischen Eindruck.
Bei farbigen Bildern werden die Hell- Dunkelunterschiede durch farbliche
Abstufungen erreicht.
Fragen und Antworten zur Plastizität im Bild:
Wie wird die Körperlichkeit im Bild erzeugt?
Arbeitet der Künstler die Körperlichkeit stark durch langsame Hell- und Dunkel
Übergänge heraus oder sind die Elemente eher flach?
Welche Schraffurtechnik wird verwendet?
Entspricht der Pinselstrich der Form des Objekts oder ist er sogar gegenläufig?
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Zeitgeschichtlicher Überblick zur Anwendung von Plastizität in Malerei und
Plastik (Skulpturen)
Römische Wandmalereien und Reliefs vermitteln schon einen sehr körperlichen
(plastischen) Eindruck. Griechische Skulpturen sind wegen ihrer Körperlichkeit
berühmt.
Frühchristliche, romanische und auch noch gotische Kunst legt wenig Wert auf
richtige plastische Ausarbeitung, da es nicht um die eine Darstellung des irdischen
Lebens ging.
Auf Plastizität achten die Künstler besonders seit der Renaissance. Im Barock spielt
Plastizität eine wichtige Rolle.
Cezanne, Van Gogh und Gauguin sind die ersten Künstler, die bewusst eine
flächigere Darstellung anwenden und damit die Moderne einläuten.
g)
Stofflichkeit
ist die Frage nach der OBERFLÄCHE der abgebildeten Objekte.
Aus welchem Material die gezeigten Gegenstände sind (z.B. Holz, Seide, Metall, Pelz,
Glas, Kunststoff etc.)?
Ist die Oberflächenbeschaffenheit sehr genau gemalt oder nur angedeutet?
Meist ist die Stofflichkeit bei sehr fein gemalten Bildern am besten ausgeprägt.
h)
Zeichnerisches Detail
Sind Einzelheiten gut zu erkennen?
Ist die Ausführung der Details realistisch genau ausgeführt oder sind sie nur
angedeutet. (z. B. à Prima-Malerei im Barock und Impressionismus,
oder Expressionismus)
i)
Proportion
Frage nach den GRÖSSENVERHÄLTNISSEN und der ANATOMISCHEN
RICHTIGKEIT.
Entsprechen die Elemente natürlichen Größenverhältnissen oder sind sie verändert?
Sind dargestellte Objekte verformt oder verzerrt?
j)
Licht
Frage nach der LICHTQUELLE, Art der Beleuchtung (Spot auf Akteure,
Hintergrund im Dunkeln).
Entsteht durch weiche Licht- und Schatten-Übergänge Plastizität
(CHIAROSCURO)?
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Ergänzung zur Komposition eines Bildes bezüglich der inhaltlichen
Interpretation
Die Formen und ihre Lage im Bild tragen viel zum Bildverständnis bei und erzeugen in uns
emotionale Gefühle wie Spannung oder beschauliche Ruhe.
Für eine inhaltliche Interpretation eines Bildes ist die Komposition also ebenfalls wichtig.
Im Folgenden wird versucht typische Wirkungen beim Betrachten der Bilder aufzuzeigen.
 Die Betonung der Waagrechten erzeugt Ruhe.
 Die Betonung der Senkrechten vermittelt Beständigkeit und Stärke.
 Die Betonung der Diagonalen steigert die Dynamik.
 Gibt es auffallende geometrische Figuren im Bild?
 Symmetrie vermittelt das Gefühl von Harmonie kann aber auch die Spannung dämpfen.
 „Goldener Schnitt“ mit dieser Aufteilung erzeugten die Künstler seit der Renaissance
bewusst in ihren Bildern Harmonie und angenehme Proportionen.
 Offengelassene Formen beschäftigen unsere Fantasie und erzeugen dadurch Interesse
(Spannung).
 Serielle Aufreihung von Elementen steigert die Übersichtlichkeit aber verringern auch
die Spannung im Bild.
 Kompliziertes Verschachteln der Einzelformen steigert die Dramatik und erzeugt
Bezüge zwischen einzelnen Bildteilen, vermindert aber auch die Übersichtlichkeit und
kann Orientierungslosigkeit erzeugen.
 Unterschiedliche Größen der einzelnen Formelemente definieren wichtigere oder
unwichtigere Stellen und erzeugen ebenfalls Spannungsbeziehungen.
 Die Lage des Hauptgeschehens im Bild ist ebenfalls wichtig, um Spannung zu erzeugen
oder zu dämpfen. Ein Bild dessen Hauptgeschehen mittig und streng symmetrisch ist
eignet sich zur Meditation, erzeugt aber wenig neugierige Spannung. Als Beispiel sei
das Mandala erwähnt. Ein ausmittiges Zentrum jedoch erregt unser Interesse.
 Betonung der Mitte erzeugt Ruhe, aber kann auch ein Gefühl von Monumentalität
erzeugen.
 Gibt es deutliche Polaritäten im Bild?
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Bildbeschreibung/Bildanalyse am Beispiel eines Bildvergleichs
„Junge mit Früchtekorb“ von
Caravaggio 1593 (Barock)
„Kleines Mädchen im blauen Sessel“ von Mary Cassatt 1898 (Impressionismus)
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I.
Bildbeschreibung
Junge mit Früchtekorb
Kleines Mädchen im blauen Sessel
Bildgenre/Bildgattung
Genre-Darstellung, weil typisierte Darstellung eines
Porträtvermutlich Tochter der Malerin
jungen Mannes(ohne Namensnennung), der Früchte
und Genre-Darstellung,typisches Verhalten eines
anbietet oder verkauft
kleinen Kindes wird an der Haltung deutlich
mit integriertem Stillleben Früchtekorb
Format
Hochformat
Querformat
Sachliche Beschreibung des Bildes
Was ist auf dem Bild zu sehen?
Vorgehensweise:
vom Wichtigen zum Unwichtigen
vom Vordergrund zum Hintergrund
Fragen zum Inhalt
Welche Fragestellungen zielen auf den Inhalt eines Bildes ab
wer oder was
wo
ist auf dem Bild dargestellt?
wie
in welcher Situation, bei welcher Tätigkeit ist jemand
dargestellt?
in welcher Beziehung stehen die dargestellten Menschen,
Tiere Gegenstände zueinander?
in welchem Raum, in welcher Umgebung ist jemand oder
etwas dargestellt?
Merke: Keine Interpretation; nur das, was auf dem Bild sichtbar ist!!!!
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Bildbeschreibung Beispiele Lösung
Caravaggio „Junge mit Früchtekorb“
Im Zentrum des Bildes ist der Oberkörper eines jungen Mannes dargestellt, der einen prall
gefüllten Obstkorb mit seinem rechten Arm umfasst.
Sein Kopf befindet sich mittig im oberen Drittel des Bildes und hat porträthafte Züge.
Er hält seinen Kopf nach links geneigt und sieht den Betrachter direkt an.
Dunkle Locken bedecken seinen Kopf. In seinem Gesicht fallen die dunklen, großen,
ausdrucksstarken Augen auf.
Der kleine weiche Mund ist leicht geöffnet.
Der Kopf sitzt auf einem langen, muskulösen Hals und Schultern. Seine rechte Schulter ist
sichtbar, da das stark gefältelte, weiße Oberhemd über die Schulter gerutscht ist.
Mit seinem rechten Arm und Hand umfasst er einen geflochtenen Korb, aus dem vielerlei
Früchte, wie Äpfel, Trauben Kirschen Feigen und Blätter hervorquellen.
Der junge Mann kommt aus einem dunklen Hintergrund, er wird jedoch durch eine nicht
sichtbare Beleuchtung hell angestrahlt. Auf der Wand hinter seinem Kopf erscheint die
Wand als grünliche, helle Fläche, die zum Hals spitz zuläuft.
Mary Cassatt „Kleines Mädchen im blauen Sessel“
Dargestellt ist der Ausschnitt eines Zimmers mit einer mächtigen blauen gemusterten
Sessel-Garnitur.
Im Vordergrund auf der rechten Bildseite liegt oder sitzt schläfrig quer über dem
Polstersessel ein kleines Mädchen, das es sich dort bequem gemacht hat. Sein rechtes
Ärmchen hat es unter dem Kopf gelegt, das rechte liegt leicht angewinkelt neben dem
Körper. Die Beine baumeln breit über den Sesselrand. Das Mädchen könnte ungefähr 5
Jahre alt sein.
Das Mädchen ist von einer nicht sichtbaren Lichtquelle angeleuchtet und strahlt hell aus
dem Bild.
Mit dunklen Augen schaut es nach links auf einen weiteren Sessel, auf dem es sich ein
kleines braunes Hündchen bequem gemacht hat.
Seine Haare sind mit einer Schleife locker am Oberkopf zusammengebunden. Es trägt ein
weißes Kleidchen mit Spitzen und über der Mitte des Körpers liegt eine karierte dunkle
Decke, wie ein breiter Gürtel. Die Farben der Decke wiederholen sich bei Söckchen, die
das Mädchen trägt. Ihre Füße stecken in Lackschuhen, auf denen eine kleine silberne
Schnalle blitzt.
Im Hintergrund sind angeschnitten zwei weitere Sessel vor einer Wand und bodentiefen
Fenstern zu sehen.
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II.
Bildanalyse
Wähle aus den unten angegebenen Antworten für jede Spalte die richtigen aus
und schreibe die Antworten in einer sinnvollen Gegenüberstellung der beiden
Bilder in die Tabelle. Die Antworten dürfen auch, wenn es zutrifft für beide Bilder
verwendet werden.
Malweise/Farbauftrag
Junge mit dem Früchtekorb
Kleines Mädchen im blauen Sessel
 ______________ Farbauftrag, der
 _______________Farbauftrag, der
Details nur andeutet
eine
________________Detailgenauigkeit
 _________________(deckender)
zur Folge hat
Farbauftrag
 Feine ___________________
Farbflächen, die auf eine
 die Farbflächen entstehen durch
____________________ Malweise
eine __________________der
schließen lassen, die durch
Pinselstriche
mehrere,
__________________Schichten
zustande kommt
 _________________Pinselspur ist
 Pinselstriche sind
sichtbar
_______________sichtbar
 Die Pinselstriche haben
__________________Richtungen,
unterstützen aber teilweise die
Plastizität der Form
Beispiel: ____________________
hohe
deutlich
Überlagerung
dünne
ineinander übergehende
Spontaner
lasierende
pastoser
verschiedene
feiner
Sessellehne
17
keine
Farbe
Junge mit dem Früchtekorb
Kleines Mädchen im blauen Sessel
 ________________Farbigkeit,
 _________________ Farbigkeit
alle Dinge sind in den
(Lokalfarben)
„____________________“ gemalt
 die Farbpalette bewegt sich
 dominierend ist das helle,
hauptsächlich, wie zu dieser Zeit
leuchtende __________ der
üblich, in Variationen von
Polstersessel
____________________
 allgemein ist die Farbpalette
wesentlich durch _____________
Farben bestimmt, als im
nebenstehenden Bild,
entsprechend der Farbharmonie
des Impressionismus
 Farbübergänge sind fein
 Farbflächen entstehen durch das
____________________
______________________ Malen
einzelner Farbstriche
 kräftiger __________ Farbakzent
durch die Kirschen und Äpfel im
 die Farbübergänge sind nur
_______________ abgestuft
linken Bereich
 die roten Lippen stechen
 Qualitätskontrast
ebenfalls aus dem eher
>____________________________
__________________ gehaltenen
(Boden)<
Farbzusammenspiel heraus
 ________________________> rote
Früchte/grünes Blattwerk<
 __________________-Kontrast
durch das weiße Hemd und den
 Komplementärkontrast
>________ Sesselstoff/_________
Blumen als Muster<
 starker ___________________-
dunklen Hintergrund, die dunklen
Kontrast >weißes Kleid/helle
Locken und das südländische
Haut und dunkle Decke/Socken
Aussehen des jungen Mannes
und Schuhe des Mädchens
natürliche
18
„Lokal“farben
wenig
19
Komposition
Junge mit dem Früchtekorb
Kleines Mädchen im blauen Sessel
 Die Figur bildet ein ____________
 ___________________
(Sessel/Fenster )
 das Hauptmotiv ist ____________
 Bildmitte in ___________________
 Goldener Schnitt 1 ____________
(Hemd Schulter, Äpfel, Trauben
Goldener Schnitt 2 senkrecht
(__________________________)
Nummeriere die Goldenen
Schnitte!
 viele ______________________,
 Diagonale → Nasenrücken zum
 Senkrechte und Waagrechte
Korb (Trauben)
 Bögen
 Beispiel → _________________
 ________________ strenge
 klassische _________________
Komposition
Komposition
Auftrag:
 zeichne die Hauptachse des
Mädchens ein
 ergänze die Blickrichtung
Mädchen zu Hund
20
Diagonalen
waagrecht
ausschnitthaft
Wange zur Hand
keine
Sessellehnen
ausmittig
Schulterhöhe
Dreieck
strenge
21
Raum
Junge mit dem Früchtekorb
 Vordergrund →
________________________
Kleines Mädchen im blauen Sessel
 ___________________→ vordere
Kanten der beiden Sessel und
Beine des Mädchens
 Mittelgrund →
_____________________________
 Hintergrund →Boden und
Fenster
 Räumlichkeit durch
Überschneidung
 vorne groß/hinten ___________
 Mittelgrund →________________
__________________
 Hintergrund →_______________
 Räumlichkeit durch
________________________
 im Vergleich zu dem
nebenstehenden Bild sind die
Formen eher ______________
dargestellt
 durch die sorgfältige plastische
Ausarbeitung der einzelnen
Bildteile wird der räumliche
Eindruck ________________
Überschneidung
Vordergrund
Mädchen, Hund
junger Mann
verstärkt
Wand
klein
flächig
22
Korb mit Früchten
Form
Junge mit dem Früchtekorb
 Alle dargestellten Dinge
entsprechen in Form und
Proportionen der _____________
 Die Figur ist nahezu
____________________________
Kleines Mädchen im blauen Sessel
 Alle dargestellten Dinge
entsprechen in _______________
________ der Realität
 Die Figur des Mädchens ist im
Vergleich zu den Sesseln
___________
 Sessel wirken sehr groß und
_________________, was
dadurch, dass sie stark
_____________ sind noch
verstärkt wird
 Runde, weiche Formen
______________________
 _______________________
Formen herrschen vor
 Mit Ausnahme der Weinblätter ,
die ________________Formen
vorweisen
 Im Gegensatz zu den
großzügigen Formen der Figur
sind die Früchte und Blätter im
Korb sehr _________________
 Die Muster auf den Polstern sind
sehr ____________________
Format füllend
spitze
runde, weiche
herrschen vor
voluminös
klein
Realität
Form und Proportionen
kleinteilig
23
angeschnitten
Plastizität
Junge mit dem Früchtekorb
Kleines Mädchen im blauen Sessel
 durch ____________ Hell/DunkelÜbergänge wirken alle Bildteile
unglaublich _________________
Suche dazu zwei Beispiele im
Bild!
___________________________
___________________________
weiche
 Im Gegensatz zu dem
nebenstehenden Bild, sind alle
Bildteile viel ________________ ,
da der Farbverlauf viel abrupter
ausgeführt ist
 durch die im Impressionismus
übliche schnelle Malweise legt
die Malerin _________________
auf eine sorgfältig dargestellte
Plastizität
 Formstriche an der Sessellehne
im Vordergrund rechts
unterstützen die _____________
___________________________
 jedoch ist durch leicht
angedeutete Hell/DunkelÜbergänge eine Plastizität
deutlich zu sehen
Schulterpartie,
Falten des Hemdes,
(eventuell)Trauben
plastisch
flächiger
weniger Wert
runde Form der Polster
24
Stofflichkeit
Junge mit dem Früchtekorb
Kleines Mädchen im blauen Sessel
 _______________ Stofflichkeit
 _____________ Stofflichkeit,
 3 Beispiele →
nicht so _________
a) _________________
ausgearbeitet, da die schnelle
Malweise mehr Wert auf den
_________________
________________ Eindruck legt.
__________________
 das Gesicht des Mädchens
___________________
erscheint jedoch sehr zart durch
b) __________________
die _________________
__________________
Farbübergänge
c) __________________
 durch die _________________
____________________
_____________________ ist die
____________________
Spitze des Kleidchens sehr
glaubhaft herausgearbeitet
 das ________________ der
Polsterung kommt trotz der
schnellen Malweise gut zum
Ausdruck
Alla- prima-Malweise
Früchte,
besonders die
Trauben
wirken als
könnte man
sie pflücken
weniger
momentanen
sehr hohe
Flechtwerk des Korbes
genau
Weiche
feinen
die Haut des jungen
Mannes
Zeichnerisches Detail
Junge mit dem Früchtekorb
Kleines Mädchen im blauen Sessel
 mit Ausnahme des Gesichtchens
 jedes Detail ist ganz ___________
sind alle Bildpartien eher
zu erkennen, da die Malweise
_______________ (alla prima)
___________________ ist
gemalt.
 Details sind aber gut ________
________________________ zu
erkennen
gröber
sehr fein
aus dem Zusammenhang
25
genau
Proportionen
Junge mit dem Früchtekorb
Kleines Mädchen im blauen Sessel
 Proportionen stimmen mit den
 Proportionen stimmen mit den
natürlichen
__________________
______________________überein
Größenverhältnissen überein
 große Formen stehen kleinen
Formen gegenüber
 da die Sessel mit dem Mädchen
und dem Hund
Beispiel → _____________
__________________________
 __________________ Darstellung
sind, erscheinen sie ___________
 das Kind und der Hund
erscheinen im Vergleich zu den
großen, ausladenden Sesseln
____________, auch wenn es
den natürlichen
Größenverhältnissen
(Proportionen) entspricht
sehr weit im Vordergrund
natürlichen




sehr groß
realistische
Größenverhältnisse
n
Obst
sehr klein,
Licht
Junge mit dem Früchtekorb
Kleines Mädchen im blauen Sessel
Licht kommt aus einer
 der Raum ist in sanftes
_____________ ______Lichtquelle
_______________Licht getaucht
von links
 von einer nicht sichtbaren
der Knabe kommt aus dem
Lichtquelle werden die weiße
Dunklen und ist wie von einem
Haut des Mädchens und das
__________ beleuchtet
__________________________
trotzdem gehen die Licht-und
angestrahlt. Diese _________
Schattenpartien weich
aus dem Bild
ineinander über lassen die
 helle ____________________ auf
Motive in einem sanften
den vorderen Sesseln
__________________erscheinen
durch das weiche Licht ist die
 die Fenster im Hintergrund
______________ sehr ausgeprägt
schaffen eine _______________
_____________ des Zimmers
Spot
sanfte Beleuchtung
Lichtreflexe
Plastizität
weiße Spitzenkleidchen
nicht sichtbaren
gleichmäßiges
Chiaroscuro
26
II.
Bildanalyse
Lösung:
Malweise/Farbauftrag
Junge mit dem Früchtekorb
Kleines Mädchen im blauen Sessel
 Feiner Farbauftrag, der eine
 Spontaner Farbauftrag, der
hohe Detailgenauigkeit zur
Details nur andeutet
 Pastoser (deckender)
Folge hat
 Fein ineinander
Farbauftrag
 die Farbflächen entstehen durch
übergehende Farbflächen,
die auf eine lasierende
Überlagerung der
Malweise schließen lassen, die
Pinselstriche
durch mehrere, dünne
 Pinselstriche sind deutlich
Schichten zustande kommt
sichtbar
 Keine Pinselspur ist sichtbar
 Die Pinselstriche haben
verschiedene Richtungen ,
unterstützen aber teilweise die
Plastizität der Form
Beispiel: Sessellehne
Farbe
Junge mit dem Früchtekorb
Kleines Mädchen im blauen Sessel
 natürliche Farbigkeit, alle
 natürliche Farbigkeit
Dinge sind in den “Lokal“-
(Lokalfarben)
Farben gemalt
 dominierend ist das helle,
 die Farbpalette bewegt sich
hauptsächlich, wie zu dieser Zeit
leuchtende Blau der
üblich, in Variationen von
Polstersessel
Ockertönen
 allgemein ist die Farbpalette
wesentlich durch reinere
Farben bestimmt, als im
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nebenstehenden Bild,
entsprechend der Farbharmonie
des Impressionismus
 Farbübergänge sind fein
 Farbflächen entstehen durch das
abgestuft
übereinander Malen
einzelner Farbstriche
 kräftiger roter Farbakzent
 die Farbübergänge sind nur
wenig abgestuft
durch die Kirschen und Äpfel im
linken Bereich
 die roten Lippen stechen
ebenfalls aus dem eher Ton in
 Qualitätskontrast
Ton gehaltenen
>leuchtendes Blau zu
Farbzusammenspiel heraus
Grau (Boden)<
 Komplementärkontrast >
 Komplementärkontrast >blauer
rote Früchte/grünes Blattwerk<
Sesselstoff/orange Blumen als
Muster<
 Hell/Dunkel-Kontrast durch
 starker Hell/Dunkel-Kontrast
das weiße Hemd und den
>weißes Kleid/helle Haut und
dunklen Hintergrund, die
dunkle Decke/Socken und
dunklen Locken und das
Schuhe des Mädchens
südländische Aussehen des
jungen Mannes
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Komposition
Junge mit dem Früchtekorb
Kleines Mädchen im blauen Sessel
 Die Figur bildet ein Dreieck
 ausschnitthaft

(Sessel/Fenster )
 Bildmitte in Schulterhöhe
 das Hauptmotiv ist ausmittig
 Goldener Schnitt 1 waagrecht
(Hemd Schulter, Äpfel, Trauben
Goldener Schnitt 2 senkrecht
(Wange zur Hand)
Nummeriere die Goldenen
Schnitte!
 viele Diagonalen,
 Diagonale → Nasenrücken zum
 Senkrechte und Waagrechte
Korb (Trauben)
 Bögen
 Beispiel →Sessellehnen
 klassische strenge
 keine strenge Komposition
 eichne die Hauptachse des
Komposition
Mädchens sauber ein
 ergänze die Blickrichtung
Mädchen zu Hund
1
2
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Raum
Junge mit dem Früchtekorb
 Vordergrund
→Korb
mit
Früchten
Kleines Mädchen im blauen Sessel
 Vordergrund → vordere
Kanten der beiden Sessel und
Beine des Mädchens
 Mittelgrund → Mädchen,
Hund
 Hintergrund →Boden und
Fenster
 Räumlichkeit durch
Überschneidung
 vorne groß/hinten klein
 im Vergleich zu dem
nebenstehenden Bild sind die
Formen eher flächig
dargestellt
 Mittelgrund →junger Mann
 Hintergrund →Wand
 Räumlichkeit durch
Überschneidung
 durch die sorgfältige plastische
Ausarbeitung der einzelnen
Bildteile wird der räumliche
Eindruck verstärkt
Form
Junge mit dem Früchtekorb
 Alle dargestellten Dinge
entsprechen in Form und
Proportionen der Realität
 Die Figur ist nahezu Format
füllend
Kleines Mädchen im blauen Sessel
 Alle dargestellten Dinge
entsprechen in Form und
Proportionen der Realität
 Die Figur des Mädchens ist im
Vergleich zu den Sesseln klein
 Sessel wirken sehr groß und
voluminös, was dadurch,
dass sie stark angeschnitten
sind noch verstärkt wird
 Runde, weiche Formen
herrschen vor
 Runde, weiche Formen
herrschen vor,
 Mit Ausnahme der Weinblätter ,
die spitze Formen vorweisen
 Im Gegensatz zu den
großzügigen Formen der Figur
sind die Früchte und Blätter im
Korb sehr kleinteilig
 Die Muster auf den Polstern sind
sehr kleinteilig
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Plastizität
Junge mit dem Früchtekorb
Kleines Mädchen im blauen Sessel
 Im Gegensatz zu dem
 durch weiche Hell/Dunkelnebenstehenden Bild, sind alle
Übergänge wirken alle Bildteile
Bildteile viel flächiger
unglaublich plastisch
ausgeführt
Suche dazu zwei Beispiele im

durch
die im Impressionismus
Bild! Schulterpartie, Falten
übliche schnelle Malweise legt
des Hemdes, Trauben
die Malerin weniger Wert auf
eine sorgfältig dargestellte
Plastizität
 Formstriche an der Sessellehne
im Vordergrund rechts
unterstützen die runde Form
der Polster
 jedoch ist durch leicht
angedeutete Hell/DunkelÜbergänge eine Plastizität
deutlich zu sehen
Stofflichkeit
Junge mit dem Früchtekorb
Kleines Mädchen im blauen Sessel
 sehr hohe Stofflichkeit
 weniger Stofflichkeit, nicht so
 3 Beispiele →
genau ausgearbeitet, da die
1. Früchte, besonders die
schnelle Malweise mehr Wert
Trauben wirken als
auf den momentanen
Eindruck legt.
könnte man sie
 das Gesicht des Mädchens
pflücken
erscheint jedoch sehr zart durch
die feinen Farbübergänge
2. Flechtwerk des Korbes
 durch die Alla- prima3. die Haut des jungen
Malweise ist die Spitze des
Mannes durch die
Kleidchens sehr glaubhaft
weichen Farb-und
herausgearbeitet
Form-Übergänge
 das Weiche der Polsterung
kommt trotz der schnellen
Malweise gut zum Ausdruck
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Zeichnerisches Detail
Junge mit dem Früchtekorb
Kleines Mädchen im blauen Sessel
 mit Ausnahme des Gesichtchens
 jedes Detail ist ganz genau zu
sind alle Bildpartien eher
erkennen, da die Malweise sehr
gröber (alla prima) gemalt.
fein ist
 Details sind aber gut aus dem
Zusammenhang zu
erkennen
Proportionen
Junge mit dem Früchtekorb
Kleines Mädchen im blauen Sessel
 Proportionen stimmen mit den
 Proportionen stimmen mit den
natürlichen
natürlichen
Größenverhältnissen
Größenverhältnissen überein
überein
 große Formen stehen kleinen
 da die Sessel mit dem Mädchen
Formen gegenüber
und dem Hund sehr weit im
Beispiel →Obst
Vordergrund sind,
erscheinen sie sehr groß
 realistische Darstellung
 das Kind und der Hund
erscheinen im Vergleich zu den
großen, ausladenden Sesseln
sehr klein, auch wenn es den
natürlichen Größenverhältnissen
(Proportionen) entspricht
Licht




Junge mit dem Früchtekorb
Licht kommt aus einer nicht
sichtbaren Lichtquelle von
links
der Knabe kommt aus dem
Dunklen und ist wie von einem
Spot beleuchtet
trotzdem gehen die Licht-und
Schattenpartien weich
ineinander über lassen die
Motive in einem sanften
Chiaroscuro erscheinen
durch das weiche Licht ist die
Plastizität sehr ausgeprägt
Kleines Mädchen im blauen Sessel
 der Raum ist in sanftes
gleichmäßiges Licht getaucht
 von einer nicht sichtbaren
Lichtquelle werden die weiße
Haut des Mädchens und das
weiße Spitzenkleidchen
angestrahlt. Diese leuchten
aus dem Bild
 helle Lichtreflexe auf den
vorderen Sesseln
 die Fenster im Hintergrund
schaffen eine sanfte
Beleuchtung des Zimmers
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