Kulturmagazin I |2016.

Transcription

Kulturmagazin I |2016.
Kulturmagazin I | 2016.
Liebe Leserin,
lieber Leser
Kennen wir
uns schon?
Lionel Bringuier
Chefdirigent
Stellen Sie sich vor, Ihr Arzt ist auch ein international anerkannter Sprachwissenschaftler, revolutioniert mit seinem Werk die Welt der Zoologie und
gehört zu den berühmtesten Botaniker des Landes. Ausserdem kann er so gut
zeichnen, dass er problemlos als Künstler Karriere machen könnte. Utopie?
Heute vielleicht schon, vor knapp 500 Jahren war das jedoch genau die
Beschreibung, die auf Conrad Gessner zutraf. Der Zürcher Stadtarzt war ein
Multigenie, der die Wissenschaft in ganz verschiedenen Bereichen auf ein
völlig neues Level gehoben hat. Wieso der Gelehrte sein Werk nicht beenden
konnte, lesen Sie auf Seite 4.
Vor 100 Jahren gründete eine Gruppe von Künstlern ein Cabaret in der Zürcher
Altstadt. Das ist doch nichts Besonderes, werden Sie jetzt denken. Doch
der Moment Anfang Februar 1916 war ein ganz spezieller: Es war die eigentliche Geburtsstunde von Dada (Seite 10). Diese Kunstbewegung hat sich
gegen die gesellschaftlichen und kulturellen Strukturen gewandt und sie mittels Antikunst ins Absurde gezogen. Entstanden sind kreative Feuerwerke,
die Sie bald im Landesmuseum Zürich bewundern können.
Nie enden wird unsere Liebe für die Märchenwelt. Hexen und Zauberer lassen
uns in andere Welten eintauchen, unsere Sorgen vergessen und garantieren
fast immer ein glückliches Ende. Aber Märchen sind mehr als das, davon
ist Jolanda Steiner überzeugt. Sie geben Kindern Selbstvertrauen und können
ihnen eine Lebenshilfe sein. Mehr über die Zentralschweizer Märchenfee
und die Ausstellung «Märchen, Magie und Trudi Gerster» im Forum Schweizer Geschichte gibt’s auf Seite 7.
Dr. Andreas Spillmann
Direktor Schweizerisches Nationalmuseum
Index
Wir empfehlen
Seite 4
Conrad Gessner 1516 – 2016
Landesmuseum Zürich
Seite 7
Märchen, Magie und Trudi Gerster
Forum Schweizer Geschichte Schwyz
Seite 10
DADA UNIVERSAL
Landesmuseum Zürich
Ich wünsche Ihnen viel Vergnügen beim Lesen!
Swiss Press Photo 15
Château de Prangins
Bis zum 31. Januar 2016 zeigt das Château de Prangins die besten Schweizer
Pressebilder des Jahres 2014. Besonders interessant ist die Bildserie von
Yvain Genevay über eine syrische Flüchtlingsfamilie. Für dieses Werk wurde
der Waadtländer zum Fotograph des Jahres erkoren. Am Sonntag, 25. Januar
2016, findet auf Prangins ein Spezialtag zum Thema Pressefotographie
statt. Dort kann man mit den anwesenden Fotographen, darunter Genevay
und Jean Revillard, ebenfalls ein preisgekrönter Künstler, fachsimpeln,
oder einfach in die faszinierenden Bildwelten eintauchen.
6. November 2015 bis 31. Januar 2016 | 10 – 17 Uhr | freier Eintritt
Seite 12
Louis-Auguste Brun, peintre de Marie-Antoinette
Château de Prangins
Wir sind Ihr Orchester
© Priska Ketterer
Pro Saison spielen wir über 100 Konzerte
zusammen mit namhaften Dirigenten und Solisten.
Besuchen Sie uns in der Tonhalle Zürich.
tonhalle-orchester.ch
Impressum
Herausgeber
Schweizerisches
Nationalmuseum SNM
Museumstrasse 2
Postfach, CH-8021 Zürich
T. +41 (0)58 466 65 11
[email protected]
www.nationalmuseum.ch
Leitung
Marco Castellaneta,
Leiter Kommunikation,
Marketing & Verkauf
Adressverwaltung
Landesmuseum Zürich
T. +41 (0)58 466 65 11
[email protected]
Redaktion
Andrej Abplanalp (Leitung),
Juliette Wyler
Kommunikation,
Schweizerisches Nationalmuseum
Inserate
Carole Neuenschwander, Marketing
T. +41 (0)58 466 65 29
carole.neuenschwander@
snm.admin.ch
Bildnachweis
Bildarchiv SNM
Druck
Multicolor Print AG, Baar
Auflage
21 500 d | 5 500 f
ISSN 1664-0632
3
Conrad Gessner
Gelehrter mit vielen Stärke
17. März bis 19. Juni 2016
Am 16. März 2016 jährt sich der Geburtstag
des Schweizer Naturforschers, Universalgelehrten
und Arztes Conrad Gessner zum 500. Mal. Das
Landesmuseum Zürich widmet seinem Leben und
Wirken eine Sonderausstellung. Erstmals seit
über 400 Jahren werden botanische und zoologische Zeichnungen wieder in Gessners Geburtsstadt Zürich zu sehen sein.
er sich stark für die Reform des Zürcher Gesundheitswesens ein. Er kümmerte sich mit grossem
Engagement und Selbstaufopferung für die Kranken, bis er selber an der Pest erkrankte und kurz
darauf starb. Damit blieb sein grosses botanisches
Werk unvollendet, in dem er hunderte von Detailstudien zur Veröffentlichung vorbereitet hatte
und welches dem Fortgang der Botanik-Forschung
mit Sicherheit neue Impulse verliehen hätte.
Gessner gehörte zu den Pionieren dieser Wissenschaft, die bereits damals spürten, dass es in
der Pflanzenwelt ein System von Verwandtschaftsgraden geben müsse. Da er seine über 80 Publikationen in lateinischer Sprache, der damaligen
Gelehrtensprache veröffentlicht hat, geriet sein
Werk im Lauf der Jahrhunderte etwas in Vergessenheit. Zwischen 1978 und 1988 erinnerten sein
Porträt und diverse Illustrationen aus seinen Büchern auf der 50-Franken-Banknote an diesen
grossen Universalgelehrten.
Als Gessner 1517 das Licht der Welt erblickt,
zählt Zürich etwa 7000 Einwohner. Durch die Reformation und die Gründung der Hohen Schule im
ehemaligen Chorherrenstift beim Grossmünster
erlangt die Stadt an der Limmat internationale
Ausstrahlung. Zwingli lehrt hier die reformierte
Theologie, ist dem humanistischen Erbe verpflichtet und interessiert sich für die Naturwissenschaften. Auf den jungen Gessner übt Zwingli einen
grossen Einfluss aus. Conrad Gessner studiert
zuerst in Zürich Griechisch, Latein und Hebräisch,
später verlässt er seine Heimatstadt, um in Frankreich das Studium der Medizin zu ergreifen.
Die Ausstellung entsteht in enger Zusammenarbeit
mit der Zentralbibliothek Zürich, die Teile aus dem
Nachlass von Conrad Gessner besitzt und zeigt
persönliche Objekte des Gelehrten, verschiedene
Bücher aus seiner Bibliothek, private Dokumente
und Teile seiner Sammlungen. Erstmals nach
über 400 Jahren werden Vorlagezeichnungen mit
den botanischen und zoologischen Motiven aus
seinem heute breit verstreuten Nachlass wieder
in Zürich zu sehen sein. Der Besucher soll einen
Einblick in seine einst so reiche Themen- und Bilderwelt erhalten. Die Ausstellung wird in den
historischen Zimmern aus dem 15. und 16. Jahrhundert gezeigt, und erhält damit einen zeitgenössischen Rahmen.
Sein erste Publikation, die Bibliotheca universalis,
ist das älteste Verzeichnis aller Werke, die handschriftlich oder gedruckt in hebräischer, griechischer und lateinischer Sprache verfasst worden
waren, und erschien zwischen 1545 und 1549. Damit
wurde Gessner zum «father of bibliography», wie
ihn ein amerikanischer Buchhistoriker einmal bezeichnet hat. Gessner begründete verschiedene
weitere Wissenschaftszweige wie etwa die Pflanzengeographie. Bei einer ausgedehnten Wanderung auf dem Pilatus fiel ihm auf, dass die Flora je
nach Höhe wechselt. Deshalb gilt er auch als
Entdecker der pflanzlichen Höhenstufen. Berühmtheit erlangte aber vor allem seine vierbändige
Historia animalium, die zwischen 1551 und 1558
erschien. Mit dieser Tiergeschichte schuf er als
erster ein Inventar aller Lebewesen, die auf der Erde
vorkommen. Gessners Bücher prägten das Tierbild
bis ins 18. Jahrhundert, als George Louis Leclerc
Comte de Buffon (1707 – 1788) und nach ihm Alfred
Edmund Brehm (1829 – 1884) neue Tierenzyklo
pädien veröffentlichten. Auf dem Gebiet der stiefmütterlich behandelten Erdwissenschaften stiess
der Zürcher ebenfalls in neue Bereiche vor und
verfasste das am reichsten bebilderte Fossilienbuch des 16. Jahrhunderts.
Flankierend zur Ausstellung im Landesmuseum
werden zahlreiche weitere Veranstaltungen stattfinden, über welche die Homepage Gessner500
informiert. Dazu gehören eine Sonderausstellung
im Zoologischen Museum der Universität Zürich,
Führungen im Botanischen und Zoologischen Garten und ein internationaler Kongress am Schweizerischen Institut für Reformationsgeschichte der
Universität Zürich im Juni 2016. Eine neue Biographie und eine Begleitpublikation zur Ausstellung
erscheinen im Verlag NZZ Libro und der Filmdienst
der Universität Zürich präsentiert einen kurzen
Dokumentarfilm. | www.Gessner500.ch
Grosses Engagement für die Kranken
Auch als Stadtarzt von Zürich leistete Conrad
Gessner Aussergewöhnliches: 1552 legte er eine
Art Arzneimittel-Lehrbuch vor, das sich grosser
Beliebtheit erfreute und kurze Zeit später aus dem
Lateinischen ins Deutsche, Französische, Englische
und Italienische übersetzt wurde. Zudem setzte
Ausstellung | Landesmuseum Zürich.
01
01
4
Im 1560 erschienenen Buch «Icones animalium»
zeigt Gessner sein eindrückliches Zeichnungstalent
an den exotischen Tieren, die er in Natura nie gesehen
hatte. © Zentralbibliothek Zürich, Abteilung Alte Drucke
und Rara
5
01
Es war einmal …
Der lange Weg ins Museum
Jedes neue Objekt des Schweizerischen Nationalmuseums geht durch die Hände von Bernard A.
Schüle. Der Leiter des Objektzentrums über
Schädlinge, Strichcodes und das Ausleihen von
Exponaten.
Das Schweizerische Nationalmuseum (SNM) hat
den gesetzlichen Auftrag, schweizerisches Kulturgut von der Urgeschichte bis zur Gegenwart
zu sammeln, aufzubewahren, zu erforschen und
auszustellen. Ein jährlich aktualisiertes Sammlungskonzept regelt genau, was das SNM in seine
Sammlung* aufnehmen soll. Bevor ein Objekt
jedoch definitiv Teil der SNM-Sammlung wird,
durchläuft es im Sammlungszentrum Affoltern einen genauen Aufnahmeprozess. Wie dieser läuft,
weiss Bernard A. Schüle, Leiter Objektzentrum.
Bernard Schüle, was passiert, wenn ein Objekt im
Sammlungszentrum Affoltern ankommt?
Zuerst wird eine Zustandskontrolle gemacht. Wir
prüfen zum Beispiel, ob irgendwelche Schädlinge vorhanden sind. Wenn ja, wandert die Neuerwerbung in die Stickstoffkammer. Dort werden
alle Schädlinge vernichtet. Danach beginnen wir
mit der Registrierung des Objekts.
Das heisst, das Objekt wird fotografiert und benannt?
Die Benennung erfolgt später. Erst erhält das
Objekt eine Inventarnummer, wird fotografiert, ausgemessen und kurz beschrieben. Aus all diesen
Informationen erstellen wir einen Datensatz, mit
dessen Hilfe die Kuratoren später eine Inventarisierung vornehmen können. Wenn die Registrierung abgeschlossen ist, zählt die Neuerwerbung
offiziell als Teil unserer Sammlung.
14. November 2015 bis 13. März 2016
Wann kommen die Kuratoren ins Spiel?
Zuerst natürlich beim Entscheid, ob das Objekt in
die Sammlung aufgenommen wird. Ist die Registrierung dann abgeschlossen, werden die Informationen zum Objekt in die Datenbank aufgenommen.
Dieser wissenschaftliche Arbeitsschritt erfolgt
durch einen Kurator und heisst Inventarisierung.
In diesem Arbeitsschritt erfolgt auch die Benennung des Objekts. Wenn später weitere Informationen auftauchen, werden die selbstverständlich
ebenfalls in die Datenbank eingepflegt.
Märchen machen die Welt besser, geheimnisvoller,
kindlicher. Sie sind jedoch nicht nur Zeitvertrieb
und Träumerei, sondern auch Entwicklungs- und
Lebenshilfe. Gerade Kinder wachsen an Märchen.
Im Sammlungszentrum sind rund 840 000 Exponate gelagert. Wissen Sie immer, wo was zu finden ist?
Ja. Wir versehen jedes Objekt mit einem Strichcode. Dank der Codes können wir einerseits genau
lokalisieren, wo sich das gesuchte Stück befindet, andererseits sind auch Informationen über das
Objekt abgespeichert. Zum Beispiel, wenn etwas
ausgeliehen wird.
Wie aufwändig ist das Ausleihen von Exponaten?
Es gibt schon zu tun. Man muss verpacken, den
Transport organisieren, Versicherungsdetails prüfen und das Objekt nach der Rückkehr erneut
kontrollieren, denn wenn ein Stück ausser Haus
war, besteht das Risiko, dass es von Schädlingen befallen sein könnte. Das kann beispielsweise
während des Transports passieren. Deshalb ist
eine erneute Zustandskontrolle enorm wichtig.
Nicht dass sich die Tierchen am Ende noch in unseren Depoträumen einnisten. Das ist zum Glück
noch nie vorgekommen.
Aktuelles | Schweizerisches Nationalmuseum.
01
01
Bestände der Schuhsammlung, montiert auf Trägerplatten und mit Strichcode-Etiketten versehen. © Schweizerisches Nationalmuseum
*
Die Sammlung des SNM wird in insgesamt 14 Kategorien
unterteilt: Zeitzeugen, Archäologie, Numismatik & Siegel, Technologie & Brauchtum, Waffen & Uniformen, Kutschen & Schlitten & Fahrzeuge, Edel- & Buntmetall,
Keramik & Glas, Möbel & Interieurs, Textilien & Mode,
Schmuck & Uhren, Malerei & Bildhauerei, Grafik & Fotografie sowie Spezialsammlungen.
6
Erzählungen auf keinen Fall fehlen. Deshalb liegt
der Fokus des Rahmenprogramms auf dem gemütlichen Beisammensein und dem Lauschen von
spannenden Erzählungen. Sei das an einem Abend
mit Geschichten für Erwachsene oder an einem
Der kleine Tim kuschelt sich an seine Mutter und der insgesamt acht Märchensonntage. Am 6. März
hört gebannt zu, als sie von der bösen Hexe erzählt, 2016 ab 14 Uhr beispielsweise erzählt Jolanda
die durch den Wald fliegt und die Spaziergänger
Steiner (54) drei eher unbekannte Märchen der
in Pilze verwandelt. Eine Kindheit ohne Märchen Gebrüder Grimm. Die Zentralschweizerin gehört zu
ist für viele Menschen unvorstellbar. Geschichten den Besten ihres Fachs und lebt seit über 20
von Zauberern und Zwergen gehören einfach zu
Jahren für die Märchenwelt. «Ich habe bereits mit
den ersten Lebensjahren. Auch viele Erwachsene neun Jahren Geschichten erzählt», erinnert sie
lieben die Märchenwelt. Spätestens wenn man
sich. Begonnen hat ihre Karriere in der elterlichen
selbst Mama oder Papa wird, kommt das Thema
Garage. Diese hat sie jeweils in eine Bühne verwieder auf den Tisch beziehungsweise ins Kinder- wandelt und für ihre Gspändli ein Kasperlitheater
zimmer.
aufgeführt. Heute kann die professionelle Märchenerzählerin von ihrer Passion leben. Neben
Im Forum Schweizer Geschichte in Schwyz können zahlreichen Auftritten im Radio und Fernsehen gibt
sich kleine und grosse Märchenfans inspirieren
sie auch CDs und Bücher heraus.
lassen, in sagenumwobene Welten eintauchen und
den Alltag für ein paar Stunden vergessen. Haupt- Jolanda Steiner liebt es, die verschiedenen Chafigur der Ausstellung ist Trudi Gerster. Die Ostraktere eines Märchens zu spielen und die Stimme
schweizerin mit der rauchigen Stimme hat sich
entsprechend zu verstellen. Die schnellen Wechdurch fast jedes Schweizer Kinderzimmer erzählt. sel zwischen bösen und lieben Personen, zwischen
Sie ist auch nach ihrem Tod 2013 die unangeFrauen und Männern oder zwischen Tieren und
fochtene Märlikönigin des Landes. Weitere Höhe- Menschen sind eine Herausforderung, welche die
punkte von «Märchen, Magie und Trudi Gerster»
Krienserin liebt. In einigen Geschichten ahmt
sind Geschichten aus dem Orient, Märchen in der sie bis zu 30 verschiedene Stimmen nach. Doch
zeitgenössischen Kunst oder Hollywoods UmMärchen sind für Jolanda Steiner mehr als gute
setzung von klassischen Märchen.
Unterhaltung und Zeitvertrieb. Als ehemalige Kindergärtnerin weiss sie, was Märchen für die
Geschichten, Geschichten, Geschichten
Kinderseele bedeuten. «Märchen machen stark.
In einer Ausstellung über Märchen dürfen die
Märchen sind Lebenshilfe und geben Hoffnung.
Es gewinnt meist derjenige, der anfangs klein und
schwach war. In den für Kinder geeigneten Zaubermärchen besiegt das Gute das Böse immer.»
Das gebe den Kindern Selbstvertrauen und ein
positives Gefühl für die eigene Zukunft.
Die böse Hexe wurde am Ende selbst in einen Pilz
verwandelt und Tim ist selig eingeschlafen. Sanft
deckt die Mutter ihn zu und schleicht aus dem
Zimmer. Vielleicht ist ja noch etwas von dem Pilzrisotto da, das ich zum Znacht gekocht habe,
denkt sie und läuft in die Küche. Märchen beeinflussen unseren Alltag. Mehr als wir denken…
01
In Schwyz ist Winterzeit auch Märchenzeit.
Ausstellung | Forum Schweizer Geschichte Schwyz.
7
Agenda. I|2016. Januar | Februar | März | April
Landesmuseum Zürich.
Museumstrasse 2, 8001 Zürich
T. +41 (0)58 466 65 11 | F. +41 (0)44 211 29 49
[email protected]
www.landesmuseum.ch
Öffnungszeiten:
Di – So 10.00 – 17.00 | Do 10.00 – 19.00
Montags geschlossen
Feiertage geöffnet: 31.12.15 | 01.01. | 02.01. |
25.03. | 28.03.16 | 10.00 – 17.00
Eintritt: CHF 10 | CHF 8
Kinder & Jugendliche bis 16 Jahre Eintritt frei
Dauerausstellungen
«Geschichte Schweiz»
«Galerie Sammlungen»
«Möbel & Räume
Schweiz»
«Waffenturm»
Wechselausstellungen
Tickets für öffentliche Führungen und
Veranstaltungen können reserviert werden.
T. +41 (0)58 466 66 00 oder
[email protected]
Bis 06.01.16
«Weihnachten
und Krippen»
www.krippen.landesmuseum.ch
Die Ausstellung für Kinder und Erwachsene
zur Adventszeit. Spielen und Basteln für
Kinder ab 5 Jahren.
05.02. – 28.03.16
«DADA UNIVERSAL»
www.dada.landesmuseum.ch
Sa 06.02. | 13.02. | 20.02.
27.02. | 05.03. | 12.03. |
19.03. | 26.03.16
Öffentliche Führungen – Allgemeiner Rundgang durch die Ausstellung. 11.00 – 12.00
Do 24.03.16
Öffentliche Führungen – Allgemeiner Rundgang durch die Ausstellung. 18.00 – 19.00
Experten-Führungen
Do 11.02.16
«Die Welt als Filiale des Dadaismus?» .
Mit Juri Steiner, Co-Kurator der Ausstellung
und Cathérine Hug, Kuratorin am Kunsthaus.
18.00 – 19.00
Do 10.03.16
«Dada und die Proktatur des Diletariats».
Mit Juri Steiner und Stefan Zweifel, Kuratoren
der Ausstellung und Mitgliedern des Theater
HORA, Zürich. 18.00 – 19.00
Do 17.03.16
«Dada soulève tout – freche Fragen an das
20. Jahrhundert». Mit Stefan Zweifel, CoKurator der Ausstellung und Robert Kopp,
Literaturwissenschaftler. 18.00 – 19.00
Veranstaltungen
Anmeldung und Information (Mo – Fr
09.00 – 12.30): [email protected]
T. +41 (0)58 466 66 00.
Do 25.02.16
«Hugo Ball Brevier», Bühnen- und Hörspiel
von Oliver Augst (Komponist) und Reto Friedmann (Sprachkünstler), vorgetragen in der
Ausstellung. Singend und rezitierend nähern
sie sich drei Aspekten Hugo Balls schillernder
Persönlichkeit als Dadaist, Anarchist und
Katholik. Eintritt frei | 19.15 – 20.15
Do 03.03.16
«b(l)ack dadaism presents: kotomisi
un-inform», Live- Performance mit Knowbotiq
und DJ Fred Hystère. Kotomisi ist ein traditionelles Kleidungsstück weiblicher Sklavinnen
in der ehemaligen niederländischen Kolonie
Suriname. Auf der Basis dieses Kleidungsstücks kreuzen sich während der Performance
dadaistische Negrophilie, karnevaleske
Überlebensstrategien der Sklavinnen und die
Verwicklungen der Schweiz in den kolonialen
Dreieckshandel zu einem postdigitalen
«Stoffwechsel» aus Computeranimationen,
Stimmen, Ornamenten, Textilien, Tracks und
live mixes. Eintritt frei | 19.00 – 20.00
Sa 05.03.16
«DADA spielt». Theaterworkshop für Jugendliche und Erwachsene. Mit Bewegung und Ton
erfinden und spielen wir unser eigenes DADA.
Mit Benjamin Müller, Musiker und Theaterpädagoge. 14.00 – 16.30
17.03. – 19.06.16
«Conrad Gessner
1516 – 2016»
Mehr Informationen zu Führungen und Veranstaltungen sowie die Daten, an denen die
Replika der Spindeldruckpresse aus der Zeit
Froschausers in Betrieb ist:
www.gessner.landesmuseum.ch
Öffentliche Führungen
So 17.01.16
«Halbarten, Büchsen und Spiesse». Waffen
So 10.01. | 24.01. | 07.02. | im Landesmuseum Zürich. Mit Riccardo
Giacomello, Fachreferent. 15.15 – 16.15
21.02. | 06.03. | 20.03. |
So 24.01.16
«Schau genau – kleine Dinge im grossen
03.04. | 17.04.16
Highlights der Ausstellung «Galerie
Sammlungen». 14.00 – 15.00
Museum». Mit Kristiana Eppenberger,
Fachreferentin. 15.15 – 16.15
So 03.01. | 17.01. | 31.01. |
14.02. | 28.02. | 13.03. |
27.03. | 10.04. | 24.04.16
So 07.02.16
Rundgang durch die Ausstellung
«Geschichte Schweiz». 14.00 – 15.00
Führung «Das neue
Landesmuseum»
Do 07.01. | 04.02 |
03.03.16
Das neue Landesmuseum entsteht. Zahlen,
Fakten, Daten geben Aufschluss über die
Erweiterung und zeigen die Etappen und den
aktuellen Stand der Neu- und Umbauarbeiten
am Haus. Der Blick auf den Neubau schliesst
auch die über 100-jährige facettenreichen
Gründungs- und Baugeschichte mit ein.
12.30 – 13.30
«Zürich – Reise durch eine mittelalterliche
Stadt». Mit Eva Fischlin, Fachreferentin.
15.15 – 16.15
So 27.03.16
«Überraschungen aus dem Ei». Mit Kristiana
Eppenberger, Fachreferentin. 15.15 – 16.15
Di 10.04.16
Treffpunkt Foyer
Private Führungen
auf Anfrage
Für Gruppen (D/F/I/E) | CHF 180
Für Schulen | Eintritt und Führung kostenlos
Anmeldung unter T. +41 (0)58 466 66 00
[email protected]
Mo – Fr 09.00 – 12.30
Curator’s Choice
Kuratorinnen und Kuratoren zeigen
ausgewählte Objekte und teilen ihr
Fachwissen.
Di 12.01.16
«Der silberne Büchsenschütze von 1646 und
sein Modell». Mit Hanspeter Lanz, Kurator.
18.00 – 19.00
Do 21.01.16
«Die Historischen Zimmer im Landesmuseum». Mit Christina Sonderegger,
Kuratorin. 12.30 – 13.00
Di 09.02.16
«Vom Bronzedolch zum Zweihänder – die
Entwicklung des Schwertes». Mit Adrian
Baschung, Assistenzkurator. 18.00 – 19.00
Do 25.02.16
«Der Allianzteppich – ein hervorragendes
Objekt der Textilkunst». Mit Andrea Franzen,
Kuratorin. 12.30 – 13.00
Do 03.03.16
«Glas – Vielfalt in Technik, Form und
Funktion». Mit Christine Keller, Kuratorin.
12.30 – 13.00
Di 08.03.16
«Die Vielfalt der Schweizer Banknoten aus
der Zeit vor der Gründung der Nationalbank». Mit Hortensia von Roten, Kuratorin.
18.00 – 19.00
Do 17.03.16
«Schuhmode im 19. und 20. Jahrhundert».
Mit Joya Indermühle, Kuratorin. 12.30 – 13.00
Do 07.04.16
«1847 – Henri Dufour zwischen Kartenwerk
und Kriegsführung». Mit Erika Hebeisen,
Kuratorin. 12.30 – 13.00
Di 19.04.16
«Fotografie und Innovation». Mit Ricabeth
Steiger, Kuratorin. 18.00 – 19.00
Gehörlose & Hörende
iPad-Führer in Gebärdensprache für die
Ausstellung «Geschichte Schweiz». Ausleihe
im Foyer.
Führungen
Mi 06.01.16
«Geschichte Schweiz». Mit Karin Pache,
Fachreferentin, und einer Dolmetscherin.
18.00 – 19.15
Mi 02.03.16
«DADA UNIVERSAL». Mit Daniela Nowakowski, Projektleiterin der Ausstellung, und einer
Dolmetscherin. 18.00 – 19.15
Seniorinnen & Senioren
Öffentliche Führung für Seniorinnen und
Senioren. CHF 15 inkl. Kaffee & Gebäck | Teilnahme beschränkt. Tickets können reserviert
werden. T. +41 (0)58 466 66 00 oder
[email protected]
Führungen
Mi 06.01.16
«Die drei Könige – in Bild, Tradition und
Geschichte». Mit Kristiana Eppenberger,
Fachreferentin. 14.00 – 15.30
Do 03.03.16
«DADA UNIVERSAL». Mit Karin Pache,
Fachreferentin. 14.00 – 15.30
Familien & Kinder
Angebote für Familien mit Kindern ab
5 Jahren und Erwachsene. Auf Anmeldung
bis am Donnerstag vorher. Teilnehmerzahl
beschränkt.
Mo – Fr 09.00 – 12.30 | T. +41 (0)58 466 66 00
oder [email protected]
Familienführungen
So 03.01.16
«Kaspar, Melchior, Balthasar – auf den Spuren der Heiligen Drei Könige». Die Geschichte und Geschichten zum Dreikönigstag. Mit
Eva Fischlin, Fachreferentin. 15.15 – 16.15
So 10.01.16
«Hört! Hört! Geschichten im Museum».
Mit Benjamin Müller, Musiker und Theaterpädagoge. 15.15 – 16.15
Events in English
Free Guided Tours
in English
Every Tue 11 am – 12 am | Meeting point foyer
Discover exhibition highlights and treasures
from the Swiss National Museum’s collections.
Au musée en français
Visites guidées
Me 10.02.16
«Wir flitzen durch die Zeit. Reise durch 500
Jahre Schweizer Geschichte» Mit Laura
Quaglia, Fachreferentin. 15.15 – 16.15
«DADA UNIVERSEL». Avec Bettina Zimmermann, médiatrice culturelle. 18 h 30 – 19 h 30
Workshops
«DADA UNIVERSEL». Les techniques de la
création artistique du mouvement Dada.
Avec Isabelle Warin, médiatrice culturelle.
18 h 00 – 19 h 00
Für Familien und Kinder ab 5 Jahren.
So 31.01. | 17.04.16
«Schmuck, verrückt und geheimnisvoll: Ringe aus 4000 Jahren». Wir betrachten Ringsammlung Koch in der Galerie Sammlungen
und kreieren eigene Ringe. Mit Amanda
Kohler, Fachreferentin. 15.15 – 16.45
Sa 12.03. | 19.03.16
Führungen
Château de Prangins.
«DADA spielt». Theaterworkshop für Eltern
mit Kindern ab 5 Jahren. Mit Bewegung und
Ton erfinden und spielen wir unser eigenes
DADA. Alle machen mit! Mit Benjamin Müller,
Musiker und Theaterpädagoge. 14.00 – 16.30
«Nachts alleine im
Museum …»
Für Kinder und Familien ab 5 Jahren.
Fr 08.01. | 15.01. | 22.01. |
29.01. | 05.02.16
Wenn abends das Museum seine Tore
schliesst und die Lichter löscht, beginnt eine
spannende Entdeckungsreise zu mutigen
Rittern, gefährlichen Drachen und einem
vergoldeten Piratenschiff. Wer findet die
versteckte Schatzkiste? 17.30 – 18.30
Kinderkulturakademie
Zürich
Entdecke das Landesmuseum Zürich und
weitere spannende Zürcher Museen! Die
Kinderkulturakademie Zürich KKAZ richtet
sich an Kinder und Jugendliche von 7 bis 13
Jahren. Anmeldung im März 2016 für die
Durchführung von April bis Juni 2016. Weiter
Informationen: www.landesmuseum.ch
Basteln für Kinder
In der Ausstellung «Weihnachten und Krippen»
Geeignet für Kinder ab 5 Jahren. Angebot
kostenlos. Anmeldung für jeweils eine Stunde
unter: www.krippen.landesmuseum.ch
Sa 02.01. | So 03.01.16
«Winterzauber». 11.15 – 12.15 | 13.00 – 14.00 |
14.15 – 15.15 | 15.30 – 16.30
Mi 06.01.16
«Glitzernde Kronen». 14.00 – 15.00 |
15.15 – 16.15
Freie Vereinigung
Zürcher Numismatiker
Eintritt frei, ohne Anmeldung
Me 16.03.16
Me 20.04.16
«Conrad Gessner 1516 – 2016». Avec
Mylène Ruoss, commissaire de l’exposition.
18 h 00 – 19 h 00
Activités en famille
Inscription souhaitée: T. +41 0)58 466 66 00,
[email protected]
Nombre de participants limité
Ve 29.01.16
«La nuit, seul au musée …». Lorsque le Musée
ferme ses portes, le soir venu, et qu’il se
plonge dans l’obscurité, c’est à nouveau le
moment de se lancer dans une épopée
palpitante où de preux chevaliers rencontrent
de terrifiants dragons et un bateau de pirates
doré. Qui trouvera le trésor caché ? Visite
guidée. Lampe de poche fournie. Avec Sophie
Krummenacher, médiatrice culturelle.
18 h 45 – 19 h 45
В музее на русском
Do 21.01.16
Экскурсия на русском языке по постоянной
экспозиции национального музея. Mit Tatiana
Arquint, Fachreferentin. 18.00 – 19.00
Do 11.02. | 10.03.16
Экскурсия на русском языке по текущей
выставке «Dada» национального музея. Mit
Tatiana Arquint, Fachreferentin. 17.00 – 18.00
Avenue Général Guiguer 3, 1197 Prangins
T. +41 (0)58 469 38 90 | F. +41 (0)58 469 38 98
[email protected]
www.chateaudeprangins.ch
Di – So geöffnet von 10.00 – 17.00
Montags geschlossen
Geöffnet: 31.12.15 | 02.01. | 25.03. | 28.03.16
Geschlossen: 25.12.15 | 01.01.16
Eintritt: CHF 10 | CHF 8
Kinder & Jugendliche bis 16 Jahre Eintritt frei
Gemüsegarten, Entdeckungspfad und
Besucherzentrum: Eintritt frei
Audioguide zum Gemüsegarten und der Ausstellung «Nobless oblige!» (F/D/I/E) gratis.
Dauerausstellungen
«Noblesse oblige!
Leben auf dem Schloss
im 18. Jahrhundert»
Die Ausstellung inszeniert auf interaktive
Weise den Alltag auf einem Lustschloss zur
Zeit der Aufklärung.
«Die Schweiz
unterwegs»
Dauerausstellung über das Leben in der
Schweiz von 1750 – 1920.
«Panorama der Schweizer Geschichte: Von den
Helvetiern bis heute»
Eine Entdeckungsreise rund ums Schloss.
Dauerausstellung im Freien mit einem
originellen Spaziergang.
«Der Garten gibt sich zu
erkennen»
Dank informativem Vermittlungszentrum,
Audioguides und Entdeckungspfad für Kinder
bietet dieser Gemüsegarten einzigartige
Erlebnisse.
Wechselausstellungen
Bis 31.01.16
«Swiss Press Photo 15»
Die Ausstellung «Swiss Press Photo 15» im
Château de Prangins zeigt die besten Bilder
der Schweizer Presse aus dem Jahr 2014.
04.03. – 10.07.16
Louis-Auguste Brun,
Marie-Antoinettes
Maler. Von Prangins
nach Versailles.
Diese Sonderausstellung erzählt den aussergewöhnlichen Werdegang von Louis Auguste
Brun und bietet einen vollständigen Überblick
über seine äusserst vielfältige Karriere.
Fakten, Mythen und Klischees – eine
anschauliche Darstellung der Geschichte der
Schweiz, von ihren Ursprüngen bis heute.
Veranstaltungen
So 24.01.16
Thementag «Pressefotos». Begegnung mit
den im Rahmen von «Swiss Press Photo 15»
ausgezeichneten Fotografen, allen voran Yvain
Genevay und Jean Revillard. Eintritt frei |
10.00 – 17.00
07.02. – 28.02.16
Animierte Führungen. Jeden Sonntag vom 7. bis
28. Februar führt die Baronin Matilda Guiguer
(dargestellt von einer Schauspielerin) Jung und
Alt durch die Ausstellung «Noblesse oblige!».
CHF 8 | 11.30 | 12.30 | 13.30 | 14.30 | 15.30
Familien und Kinder
Während der Schulferien finden Workshops
für Kinder von 7 bis 12 Jahren statt.
Anmeldung: 058 469 38 90 | CHF 10 inklusive
Zvieri | 14.00
Di 16.02. | 23.02. | 29.03.
05.04.16
Do 31.03. | 07.04.16
Do 03.03.16
Hofmatt, Zeughausstr. 5, 6430 Schwyz
T. +41 (0)58 466 80 11 | F. +41 (0)58 466 80 10
[email protected]
www.forumschwyz.ch
Öffnungszeiten: Di – So 10.00 – 17.00
Montags geschlossen
Feiertage geöffnet: 02.01. | 06.01. | 04.02. |
09.02. | 10.02. | 19.03. | 27.03. | 28.03.16
Feiertage geschlossen: 01.01. | 08.02.| 25.03.16
Eintritt: CHF 10 | CHF 8
Kinder & Jugendliche bis 16 Jahre Eintritt frei
Dauerausstellung
«Entstehung Schweiz.
Unterwegs vom 12.
ins 14. Jahrhundert»
Wechselausstellungen
Bis 13.03.16
«Märchen, Magie
und Trudi Gerster»
Do 28.01.16
Von Bedrohung und Glück – Lebensgeschichten. Ein Märchen-Abend für Erwachsene mit
der Schweizerischen Märchengesellschaft.
20.00 – 22.00
So 24.01.16
Märchensonntag: Sagehafti Schwiizer Märli.
Mit Gabriela Bonetti, Märchenerzählerin aus
Schattdorf, und Sander Kunz, Musiker. 14.00 |
15.00 | 16.00
So 14.02.16
Märchensonntag: Von Schlaumeiern und
weisen Frauen. Mit Brigitte Hirsig aus Biel.
14.00 | 15.00 | 16.00
So 06.03.16
Märchensonntag: Der «Fundevogel» und
andere Grimm-Märchen. Mit Jolanda Steiner
aus Kriens. 14.00 | 15.00 | 16.00
So 13.03.16
Märchensonntag: Märchen aus der weiten
Welt – tanzend erzählt. Mit der Tänzerin
Sumitra Keshava, Enkelin von Trudi Gerster.
14.00 | 15.00 | 16.00
Ab 16.04.16
«Gotthard.
Ab durch den Berg»
Sa 16.04.16
Vernissage. Eröffnung der Ausstellung
«Gotthard. Ab durch den Berg» mit Musik
und Apéro. Eintritt kostenlos | 10.30
Sa 16.04.16
Schwyzer Kulturwochenende. Präsentationen
in der Ausstellung «Gotthard. Ab durch den
Berg». Eintritt kostenlos | 14.00
Lindenmoosstrasse 1, 8910 Affoltern
T. +41 (0)58 480 13 13 | F. +41 (0)58 480 13 41
[email protected]
www.sammlungszentrum.ch
Anmeldung erforderlich bis um 12.00
am Tag der Führung: T. +41 (0)44 762 13 13
oder [email protected]
Eintritt: CHF 10
Führungen
Mi 20.01.16
Mit Röntgenstrahl und Laserlicht. Museumsobjekte im Labor. Mit Dr. M. Wörle, Leiterin
Konservierungsforschung. 18.30 – 19.50
Mi 17.02.16
Blick hinter die Fassaden des Sammlungszentrums. Mit Edgar Hiltebrand, Leiter Einlagerung/Depotverwaltung i.R. 18.30 – 19.30
Vernissage der Ausstellung «Louis-Auguste
Brun, Marie-Antoinettes Maler. Von Prangins
nach Versailles». Eintritt frei | 18.30 – 20.30
Mi 16.03.16
1001 Textilmusterschachteln. Eine Reise vom
Fabrikarchiv ins Museumsdepot. Mit Anna Jurt,
Konservatorin/Restauratorin Textilarchive.
18.30 – 19.50
Führungen
Do 21.04.16
Mi 20.04.16
Pulverdampf und Patina. Die Konservierung
von zwei Bronzegeschützrohren aus dem
Innenhof des Landesmuseums. Mit Martin
Ledergerber, Konservator/Restaurator
technisches Kulturgut. 18.30 – 19.50
Öffentliche Führung über Parfüme im Rahmen
der Sonderausstellung «Louis-Auguste Brun,
Marie-Antoinettes Maler. Von Prangins nach
Versailles.» mit Kuratorin Helen Bieri Thomson
und der Parfüm-Spezialistin Marie-Anouch
Sarkissian. Im Eintrittspreis für das Museum
inbegriffen | 14.00 – 15.00
Do 17.03.16
Öffentliche Führung über Parfüme im Rahmen
der Sonderausstellung «Louis-Auguste Brun,
Marie-Antoinettes Maler. Von Prangins nach
Versailles.» mit Kuratorin Helen Bieri Thomson
und der Parfüm-Spezialistin Marie-Anouch
Sarkissian. Im Eintrittspreis für das Museum
inbegriffen | 14.00 – 15.00
Zunfthaus zur
Meisen Zürich.
Münsterhof 20, 8001 Zürich
T. +41 (0)44 221 28 07 | F. +41 (0)44 211 29 49
[email protected]
www.nationalmuseum.ch/meisen
Do – So 11.00 – 16.00 geöffnet
Mo – Mi geschlossen
Eintritt: CHF 3 | CHF 2
Forum Schweizer
Geschichte Schwyz.
Di 31.03.16
«Italienische Renaissancemedaillen – Neue
Kunstform, Gabe und Memoria.» Mit Benedikt
Zäch, Leiter des Münzkabinetts und der
Antikensammlung der Stadt Winterthur.
18.15 – 19.15
«Spaziergang durch
die Aufklärung»
Sammlungszentrum.
So 17.04.16
Schwyzer Kulturwochenende. Präsentationen
in der Ausstellung «Gotthard. Ab durch den
Berg». Eintritt kostenlos | 11.00
Führungen
Öffentliche
Sonntagsführungen
Jeweils 14.00 | Ausstellung «Entstehung
Schweiz»
So 03.01. | 07.02. | 06.03.
03.04.16
Eine historische Figur aus der Zeit des
Mittelalters führt durch die Ausstellung
«Entstehung Schweiz».
Familien & Kinder
So 17.01. | 21.02.16
«Märchen, Magie und Trudi Gerster». Für Familien mit Kindern ab 5 Jahren | 14.00 – 15.30
So 20.03. | 17.04.16
«Ritterleben – Ritter spielen!». Für Familien
mit Kindern ab 5 Jahren | 14.00
Führungen
Do 21.01.16
«Die Strassburger Fayencen der Museumssammlung». Mit Hanspeter Lanz, Kurator.
18.00 – 19.00
Do 18.02.16
«Zürcher Porzellan: Die Chinesen-Dekors
und ihre Bedeutung». Mit Hanspeter Lanz,
Kurator. 18.00 – 19.00
Seniorinnen & Senioren
Jeweils 14.00 | Eintritt frei
Mi 20.01. | 16.03. |
20.04.16
Öffentliche Führung durch die Dauerausstellung «Entstehung Schweiz».
Do 10.03.16
«Frühling lässt sein blaues Band … Zur Farbe
Blau in der Porzellansammlung und zum
Zeitgeschmack». Mit Corinna Pinna,
Fachreferentin. 18.00 – 19.00
Do 28.04.16
Neu in der Wechselausstellungsvitrine:
«Der Löwe als Motiv in der Keramik».
Mit Hanspeter Lanz, Kurator. 18.00 – 19.00
Mi 17.02.16
Rundgang durch die Ausstellung «Märchen,
Magie und Trudi Gerster» mit Renate Amuat,
Bildung & Vermittlung.
Museo
doganale.
6978 Cantine di Gandria
T. +41 (0)91 923 98 43
www.zollmuseum.ch
13.30 – 17.30. Feiertage geöffnet
Eintritt kostenlos
Geöffnet: 01. 04. – 16.10.16.
Ausstellungen
01.04. – 16.10.16
«Schöner Schein – dunkler Schatten? Eine
Sonderausstellung zum Thema Fälschung und
Piraterie»
Dauerausstellung
«1881 Kilometer Grenze im Museum»
Das Schweizerische Zollmuseum Cantine di
Gandria, bekannt auch als Schmugglermuseum, steht am Südufer des Luganersees
und ist mit dem Schiff zu erreichen.
Das Kulturmagazin kommt vierteljährlich kostenlos zu Ihnen nach Hause. Bestellung: [email protected] oder +41 (0)58 466 65 11
Der Newsletter des Schweizerischen Nationalmuseums kann abonniert werden unter www.nationalmuseum.ch/newsletter
Dada – Mehr als Kunst!
5. Februar bis 28. März 2016
Im Februar 1916 entstand in Zürich die weltumspannende Antikunstbewegung Dada. Zum 100jährigen Geburtstag erkundet das Landesmuseum
mit ausgewählten Exponaten den kreativen, revolutionären und universellen «Esprit Dada». Die
Ausstellung ist Teil des grossen Dada-Jubiläums
des Jahres 2016.
es, als habe eine grundsätzliche Position absoluter individueller und kreativer Freiheit 1916 in
Zürich lediglich ihren Namen erhalten. Denn Dada
ist kein Treppenwitz der Kunstgeschichte. Um
etwas Allumfassendes, Allgemeingültiges, um kulturelle Überzeugungen und Werte ging es den
Dadaisten in ihrem Spiel mit dem grossen Nein.
Nichts weniger als die Freiheit stand auf dem Spiel.
Mitten im Ersten Weltkrieg wurde in Zürich das
Dada war politisch aber nie dogmatisch und hatte
magische Wort «Dada» gefunden. Von hier aus ver- kein ästhetisches Programm; Dada war kreativ
breitete es sich im grossen Stil über den ganzen
überbordend: Zufallsprinzip, Readymade, HappeErdball. Dada-Filialen gab es zwischen 1916 und
ning, Lautgedicht, Collage, Typografie – all dies
1924 unter anderem in Berlin, Paris, Tokyo, Madrid haben die Dadaisten mit ihrem Hang zu Spiel, Witz
und New York. Und so gehört Dada international
und Idiotie für die Kunst fruchtbar gemacht. Und
gesehen zum bedeutendsten Kulturerbe Zürichs. gerade weil Dada alle Avantgardeströmungen vom
Doch das ahnte Anfang Februar 1916 noch nieFuturismus bis zum Konstruktivismus in sich
mand, als eine Gruppe emigrierter Künstlerinnen aufnahm und verdaut oder unverdaut wieder von
und Künstler, darunter Hugo Ball, Emmy Hennings, sich gab, kann Dada exemplarisch für die AvantHans Arp und Tristan Tzara an der Spiegelgasse 1
garde gesehen werden.
mitten in der Zürcher Altstadt eine «Künstlerkneipe» namens «Cabaret Voltaire» eröffnete. Hier
Das Mouvement Dada hat sich über die Jahrbetrieben sie und weitere Dadas, die hinzukamen, zehnte von seinem historischen Moment emanzimit vielfältigen Aktionen kreative Sinnzertrümpiert. Die Tresore der Sammler, Bibliotheken und
merung gegen den Wahnsinn der Zeit.
Museen, in welchen die Relikte von 1916 bis zum
Ende von Dada im Jahre 1924 schlummern, zeiDada war da, bevor Dada da war
gen es: Dada war eine Bombe, die 1916 hochging.
Dada war eine Revolte gegen die Kunst. Ausgelöst Die Detonation ist bis heute zu spüren. Und weil
von Künstlern selbst, die das gesellschaftliche
Dada von Anfang an eine Idee von Künstlern für
Wertesystem, das zum Krieg geführt hatte, radikal Künstler war, beeinflusste Dada den Surrealismus
ablehnten. Dada ist darum mehr als ein kunsthis- ebenso wie Fluxus, die Pop-Art, Mail-Art, die
torischer Ismus. «Dada ist das Chaos, aus dem
Situationisten in Paris der 1960er-Jahre und viele
sich tausend Ordnungen erheben, die sich wieder weitere künstlerische und intellektuelle Strömunzum Chaos Dada verschlingen. Dada ist der Verlauf gen, die folgten. Ohne Dada hätte es 1968 keine
und der Inhalt des gesamten Weltgeschehens
Sit-ins gegeben, hätte Joseph Beuys keinen toten
gleichzeitig», schrieb Richard Huelsenbeck, Mitbe- Hasen geküsst und der Punk Sid Vicious nicht
gründer der Dada-Bewegung. Mit anderen Worten: die Queen hochleben lassen, ohne Dada hätte die
«Dada war da, bevor Dada da war»: Und so scheint «Bewegig» aus dem Staat keinen Gurkensalat
Ausstellung | Landesmuseum Zürich.
01
gemacht. Und ohne Dada wäre das Cabaret
Voltaire an der Spiegelgasse in Zürich heute eine
Apotheke.
Versuch, den Moment von 1916 aufleben zu lassen
Die Ausstellung DADA UNIVERSAL unternimmt
den fast unmöglichen Versuch, jenen einmaligen
Moment von 1916 dar- und auszustellen, durch
die Einbindung weiterer solcher Momente fühlbar
zu machen In DADA UNIVERSAL werden Werke
und Dokumente zu Dada selbst ausgestellt sowie
Zeugnisse unterschiedlichster Provenienz und
Epochen, die eine Verbindung zum Esprit Dada
haben: Kunstwerke, Fotografien und Filme aus den
Beständen des Schweizerischen Nationalmuseums sowie aus Museen und privaten internationalen Sammlungen.
Dodo und die Mona Lisa des Dadaismus
Für DADA UNIVERSAL kommen von überall her
Schätze ins Landesmuseum, so die Pissoirschüssel von Marcel Duchamp, die als «Mona Lisa» des
Dadaismus gilt. Daneben ist auch Dodo präsent,
der Vogel, der nicht fliegen konnte und als Inbegriff
des Natur-Nonsens schon in Alice im Wunderland gefeiert wurde. Sophie Taeuber-Arps HopiKostüme treffen auf afrikanische Masken sowie die
Dada-Mühle von Hannah Höch, die wie eine Stange
Dynamit mit Zündmechanismus aussieht und
wirkt. Traumzeichnungen von Max Ernst regen die
Phantasie der Besucherinnen und Besucher ebenso an, wie die verpackte Nähmaschine von Man
Ray. Und nicht minder «enigmatisch» wirken die zu
einem Ei verformte Büste der Tochter des Sonnenanbeters Echnaton oder die Fotografie von Hugo
Ball, der im Zylinderkostüm Lautgedichte rezitierend mystische und ekstatische Momente erlebte.
10
Das Dada-Jubiläum
DADA UNIVERSAL im Landesmuseum findet im
Rahmen des hundertjährigen Dada-Jubiläums
dada100zürich2016 statt. Das Jubiläum ist – eine
Zusammenarbeit von öffentlichen und privaten
Partnerinnen und Partnern, Museen, Theatern,
Institutionen, Festivals, Vereinen, Organisationen
und individuellen Initiativen zwischen Anfang und
Mitte 2016. Konzeption, Vernetzung, Begleitung
und Kommunikation werden vom Verein dada100zürich2016 übernommen. Massgeblich unterstützt
wird das Dada-Jubiläum durch die Stadt und den
Kanton Zürich sowie durch das Bundesamt für Kultur. Es gibt Ausstellungen, Führungen und Aufführungen, Lesungen, Debatten, Seminare, Publikationen, einen Dokumentarfilm und Symposien.
Partizipative Webprojekte sowie Experimental- und
Popkultur fühlen Dada ihrerseits auf den Zahn. All
das zusammen trägt den Jubiläumsgedanken im
Kollektiv. Der Verein dada100zürich2016 initiiert
und koordiniert die Projekte. Und schliesslich hat
das Cabaret Voltaire als Geburts- und Heimstätte
Dadas ein ambitioniertes Programm in Vorbereitung. Dada ist gross genug. Dada ist lokal, global und
universal. | http://www.dada100zuerich2016.ch
01
Marchel Duchamp, Fountain, 1917 / Replikat 1964,
Collection The Israel Museum, Jerusalem © Succession
Marcel Duchamp / 2015, ProLitteris, Zurich
02
Palmesel, um 1055. © Schweizerisches Nationalmuseum
03
Sophie Taeuber-Arp, Portrait Hans Arp, 1918, Privatbesitz
Wohnen
im Mittelalter
Neuer Höhepunkt im Forum Schweizer Geschichte Schwyz: Seit Mitte November ist dort ein
fast vollständig erhaltener Wohnraum von 1311 zu sehen. Dieser für die Schweiz einzigartige
Fund zeigt, wie die Menschen in der Innerschweiz im Mittelalter gelebt haben. Da die Stube
im Laufe der Jahrhunderte mehrmals umgebaut worden ist, belegt sie auch, wie sich die
Ansprüche ans Wohnen mit der Zeit verändert haben.
Dass der mittelalterliche Wohnraum überhaupt ausgestellt werden kann, ist übrigens ein
Glücksfall. Die Schwarze Stube stand im Innern eines alten Hauses im Schwyzer Dorfbachquartier, das zu Gunsten einer Wohnsiedlung abgerissen wurde. Sie konnte in letzter Sekunde
durch die Schwyzer Denkmalpflege gerettet werden.
01
Die Schwarze Stube im Forum Schweizer Geschichte in Schwyz.
Links sieht man die später angebrachten floralen Wandmalereien.
Forum Schweizer Geschichte Schwyz. 11
01
Louis-Auguste Brun,
peintre de Marie-Antoinette
Dass der Lebenslauf von Louis-Auguste Brun
eine internationale Ausrichtung bekam, lag zum
einen an seinem Talent, zum anderen aber auch
an den einschneidenden Bekanntschaften, die er
zu Beginn seiner Malertätigkeit im Château de
Prangins machte. Die Ausstellung zeigt, wie sich
Bruns Werdegang um Prangins und Versailles
drehte und bietet einen kompletten Überblick über
sein vielfältiges Werk.
bestärkt und Paul-Benjamin de Lessert übermittelte ihm seine Leidenschaft für Pferde. Wahrscheinlich war Baron Guiguer dafür verantwortlich, dass Louis-Auguste Brun die Bekanntschaft
von Lord Mountstuart machte. Der Sondergesandte
des Königs von England am Hofe von SardinienPiemont liess den jungen Schweizer nach Turin
kommen. Dort arbeitete Brun für König Viktor Amadeus III. (1726 – 1796), der ihn danach in Paris
empfahl.
Ab 1781 befand sich der Maler in der französischen
Hauptstadt. Kurze Zeit später stellte man ihn
am Hof von Versailles vor. Dort wurde er einer der
Porträtisten der königlichen Familie und Teil von
Marie-Antoinettes Zirkel. Dank seiner Begabung in
der Darstellung des Amüsements, der Unbeschwertheit und der Leichtigkeit der privilegierten
Klasse wurde Louis-Auguste Brun rasch zum Maler
der Vergnügungen dieser dem Ende des Ancien
Régime zugehenden Aristokratie. Die Jagd war eine
der Lieblingsbeschäftigungen des Königs und
der Höflinge, deshalb spezialisierte sich der talentierte Tiermaler auf diese Gemäldeart. Nach Ausbruch der Französischen Revolution liess er sich
in Versoix am Ufer des Genfersees nieder, weswegen er auch Brun de Versoix genannt wurde. Aus
dieser Zeit stammen Landschaften, Jagdszenen,
Reiter und Porträts rund um den Lac Léman.
Von Königshof zu Königshof
Louis-Auguste Brun wurde 1758 in Rolle (VD) geboren. Mit zwölf ging er bei einem lokalen Künstler, dessen Gemälde die Patrizierhäuser der Region
schmückten, in die Lehre. Der junge Brun hätte
einen ähnlichen Weg einschlagen können, doch er
entschloss sich 1775, an das Tor des Château de
Prangins zu klopfen, das der Baron Louis-François
Guiguer zu einem Schmuckstück gemacht hatte.
Dort freundete sich Brun mit dem Genfer Maler
Pierre-Louis de la Rive an. Die beiden unternahmen
gemeinsam eine Studienreise nach Deutschland. Vom Maler zum Kunsthändler
Ausserdem wurde Brun vom dänischen Maler
Später gab Brun die Malerei auf, um sich seinen
Jens Juel in seiner Orientierung zur Porträtkunst Aktivitäten als Kunsthändler zu widmen. Er galt als
Ausstellung | Château de Prangins.
grosser Kenner der flämischen und holländischen
Schule des 17. Jahrhunderts und besass eine
beeindruckende Sammlung, die nach seinem Tod
an viele verschiedene Eigentümer in Paris ging.
Auch politisch war er aktiv: Während der Révolution vaudoise (1797), bei der die Berner aus der
Waadt vertrieben wurden, spielte er eine wichtige
Rolle. Von 1801 bis 1807 war Brun Bürgermeister
von Versoix. 1815 reiste er als Abgeordneter des
Departements Ain nach Paris, um an der von Napoleon einberufenen Versammlung des Maifeldes
teilzunehmen. Wenige Monate später starb er an
einer Lungenentzündung.
Diese Retrospektive besteht aus mehr als 100 Ölgemälden, Aquarellen, Zeichnungen und Gravuren
aus renommierten Institutionen und zahlreichen
Privatsammlungen.
01
02
03
Überschwemmung
im Sammlungszentrum
4. März bis 10. Juli 2016
Louis-Auguste Brun (1758 – 1815), bekannt als
Brun de Versoix, war nicht nur ein brillanter Zeichner, sondern auch ein ausgezeichneter Porträtist, Tier- und Landschaftsmaler. Heute ist der
Waadtländer vor allem für seine Werke bekannt,
die er am Hofe Frankreichs anfertigte, insbesondere für zwei Reiterporträts von Königin MarieAntoinette.
01
1783 malte Louis-Auguste Brun Marie-Antoinette bei
der Jagd. © Brigdeman Images
Eine Naturkatastrophe macht auch vor Museen
nicht halt. Was aber geschieht mit den wertvollen
Objekten? Eine ganztägige Übung im Sammlungszentrum des Schweizerischen Nationalmuseums hat gezeigt: Die Bergung von Kulturgüter hat
seine Tücken.
Affoltern am Albis (ZH) steht unter Wasser. Eine
Überschwemmung hat den Ort im Knonauer Amt
überrascht. Polizei, Feuerwehr und Zivilschutz
stehen im Dauereinsatz. Betroffen ist auch das
Sammlungszentrum des Schweizerischen Nationalmuseums. Nachdem die Feuerwehr das Gebäude
gesichert und die Wasserleitung geschlossen hat,
geht es nun darum, möglichst viele der wertvollen
historischen Objekte zu retten. Die Zeit drängt,
je länger die wertvollen Stücke im Wasser oder in
einer feuchten Umgebung liegen, desto grösser
ist der Schaden. Doch die Bergung ist nicht einfach
und benötigt Profis, die sich fachmännisch
darum kümmern. Gemeinsam mit Mitarbeitern des
Sammlungszentrums (SZ) organisieren speziell
ausgebildete Zivilschützer der Regionen Albis und
Oberfreiamt den Einsatz. Die rund zehn Männer
gehören alle dem Kulturgüterschutz (KGS) an. Sie
haben neben einer Grundausbildung zum Zivilschützer auch einen speziellen Kurs zur Bergung
von Kulturgütern absolviert. In der Schweiz gibt
es rund 3000 KGS-Spezialisten.
Trocken, feucht, nass
Nachdem die Infrastruktur aufgestellt und die
Gruppen eingeteilt wurden, beginnt die Bergung.
Dabei wird zwischen trockenen, feuchten und
werden beispielsweise gefriergetrocknet, um den
Zerfall zu stoppen. Zu einem späteren Zeitpunkt
können sie in mehreren Arbeitsschritten ganz oder
12
teilweise wieder hergestellt werden. Ob trocken,
feucht oder nass, jedes Objekt muss mit möglichst
vielen Informationen versehen werden. Was ist
es? Wo wurde es gefunden? Wie war der Zustand?
Je mehr Infos gesammelt werden, desto einfacher werden die nachfolgenden Arbeiten. Gerade
für die Verhandlung mit den Versicherungen sind
Informationen enorm wichtig.
Viele Infos oder schnelle Bergung?
Schnelle Bergung und präzise Informationsbeschaffung widersprechen sich allerdings, denn
das Sammeln von Infos braucht Zeit. So kommt es
denn auch zu Diskussionen, denn nicht alle Einsatzmitglieder haben die gleiche Priorität. Schliesslich kann sich das Team – inzwischen sind die
Zivilschützer und die SZ-Mitarbeiter zu seiner einzigen Gruppe zusammengewachsen – auf eine
schnelle Bergung einigen und die Arbeiten zügig
fortsetzen. Einige Stunden später sind fast alle
Objekte geborgen. Nach dem Abtransport in verschiedene Lager wird in den folgenden Tagen die
Begutachtung der Schäden und später die Restaurierung der Objekte beginnen.
Zum Glück war alles nur gespielt, das Wasser
in einer Mulde von Menschenhand hineingepumpt
und die wertvollen historischen Objekte Sperrmüll und Abfall. Die Aktion hat jedoch gezeigt,
dass die Bergung von Kulturgütern schwierig ist,
dass Museen eng mit dem Kulturgüterschutz
zusammenarbeiten müssen und dass solche Katastrophenübungen regelmässig durchgeführt werden müssen. Nur wer für dieses Thema sensibilisiert ist, verhält sich im Ernstfall richtig. Sensibilisiert wird man jedoch nicht am Schreibtisch,
sondern in der wassergefüllten Mulde.
Aktuelles | Sammlungszentrum.
01
Die Überschwemmung wurde in einem Container
simuliert.
02
Die Bergung der Objekte musste schnell gehen,
um den Schaden zu begrenzen.
03
Einmal aus dem Wasser geholt, mussten die Stücke
sortiert und angeschrieben werden.
13
Oscarpreisträger war Stammgast
im Landesmuseum Zürich
01 Xavier Koller wird vom Schweizer Fernsehen in der Carigiet-Ausstellung interviewt.
© Schweizerisches Nationalmuseum
Foto: LAC Lugano Arte Cultura. Sicht auf den Platz von der Halle aus © LAC 2015 – Foto Studio Pagi
Im Herbst hat Xavier Koller das Landesmuseum Zürich gleich mehrmals beehrt. Im September absolvierte er einen Medienmarathon in der Carigiet-Ausstellung. Der Starregisseur gab einen Tag lang unzähligen Zeitungen, Radios und TV-Stationen Auskunft
über seinen aktuellen Film Schellen-Ursli. Anfang Oktober war der Schwyzer Gast
in einer spannenden Debatte, die thematisierte, welche Bilder der Schweiz die Verfilmung von Kinderbüchern vermitteln. Xavier Koller, der 1991 für sein Flüchtlingsdrama «Reise der Hoffnung» den Oscar für den besten fremdsprachigen Film erhielt,
wohnt seit über 20 Jahren in Los Angeles.
Die hohe
Kunst des
Sparens.
01
Premierenlesung von Arno Camenisch
Online kaufen auf
sbb.ch/ausstellungen.
Auch der Bündner Autor Arno Camenisch war im letzten Jahr Gast im Landesmuseum.
An der Langen Nacht der Zürcher Museen im September las der 37-Jährige zum ersten Mal aus seinem neuen Roman «Die Kur» vor. Der Publikumsandrang war derart
gross, dass die Lesung gleich zwei Mal hintereinander durchgeführt wurde. Und das
weit nach Mitternacht! Einen weiteren Auftritt hatte der Bestseller-Autor gemeinsam mit dem Bündner Songwriter Pascal Gamboni am Literaturfestival «Zürich liest
15» Ende Oktober. Wo? Natürlich wieder im Landesmuseum Zürich.
Bis zu
30%*
RaBatt
* z.B. m.a.x. museo, Chiasso, 10% Ermässigung auf die Zugfahrt nach Chiasso und zurück und den Transfer
sowie 30% Ermässigung auf den Eintritt in das m.a.x. museo, Chiasso. sbb.ch/maxmuseo
Aktuelle Ausstellungen zum kleinen Preis.
02 Starautor Arno Camenisch lockte viele Zuhörer ins Landesmuseum. © Schweizerisches Nationalmuseum
02
Zao Wou-Ki.
Bis 12. Juni 2016
Fondation Pierre Gianadda, Martigny
Jean Dubuffet.
31. Januar bis 8. Mai 2016
Fondation Beyeler, Riehen/Basel
Stapferhaus Lenzburg:
Geld. Jenseits von Gut und Böse.
Bis 25. Juni 2016
Zeughaus Lenzburg
Chinese Whispers. Neue Kunst aus
den Sigg und M+ Sigg Collections.
19. Februar bis 19. Juni 2016
Kunstmuseum Bern und Zentrum Paul Klee,
Bern
Es dreht sich alles um die Arbeit
RA_685_Ins_Kunst-des-Sparens_mit_Agenda_A5h_Kulturmagazin_d.indd 1
ZUM DADA-JUBILÄUM
Sprengkraft Dada
03 Die alten Bilder erinnerten Markus Notter an seine eigene Vergangenheit.
© Schweizerisches Nationalmuseum
03
Seltene «Wiedervereinigung
von Zwillingsbrüdern»
Bei der Anfertigung einer Figur durch den Goldschmied war es üblich, dass er sich das
Modell von einem Bildhauer machen liess. Aufgrund dieses Modells entstand die
Gussform. Anschliessend ging das Modell zum Bildhauer zurück, die Verbindung zur
Goldschmiedearbeit brach ab. Dass Modell und Figur wieder zusammenfinden, ist
äusserst selten. Dieser Glücksfall ist nun eingetreten: Der silbervergoldete Büchsenschützen von 1646 ist ein Werk des Goldschmieds Hans Jakob I. Holzhalb aus Zürich
und befindet sich seit über 100 Jahren in unserer Sammlung. Das Modell tauchte
überraschend im Kunsthandel auf und gelangte 2015 als Jahresgabe der Gesellschaft
Landesmuseum Zürich in die «Galerie Sammlungen». Beide Figuren sind nun dort
ausgestellt.
Dr. Juri Steiner, Dr. Stefan Zweifel
Am Ursprung von Dada steht Zürich. Schriftsteller, Maler, Bildhauer schliessen sich vor
hundert Jahren in der Limmatstadt zusammen
und wenden sich gegen das herkömmliche
Kunstverständnis – und damit gegen eine
Gesellschaft, die vom Ersten Weltkrieg zerrissen
ist. Dada ersetzt Schönheit durch Unsinn und
Intensität. Exemplarisch dafür stehen Hugo Balls
Lautgedichte, von denen sich das Publikum im
Cabaret Voltaire damals frenetisch vor den Kopf
stiessen liess.
15W-0370-21; Donnerstag, 11.2., 19h30,
Uni Zürich Zentrum.
Führung: „Dada universal“
Die Ausstellung versucht das Unmögliche: Dada,
jenen einmaligen Moment von 1916, darzustellen und fühlbar zu machen. Exponate aus
Prä-Dada, Dada, Post- oder Neo-Dada schaffen
die Atmosphäre dafür. Die Kuratoren führen
durch die Ausstellung.
Donnerstag, 18.2., 18h30 Landesmuseum.
Lob des Hintersinns
04 Endlich vereint: Prototyp und Originalfigur. © Schweizerisches Nationalmuseum
Aktuelles | Schweizerisches Nationalmuseum.
18.11.15 14:07
WINTER UND FRÜHLING 2016
KUNST & KULTUR
Die Ausstellung «Arbeit. Fotografien 1860 – 2015» im Landesmuseum Zürich war einer
der Höhepunkte im letzten Jahr. Die Bilder aus verschiedenen Arbeitswelten und
diversen Epochen haben auch Markus Notter, Präsident des Museumsrats des Schweizerischen Nationalmuseums, begeistert. An der Vernissage beleuchtete er vor rund
250 Gästen die Geschichte der Arbeit auf ganz persönliche Art und Weise. Viel gearbeitet haben auch die Ausstellungsmacher. Sie mussten aus insgesamt 20 000 Fotos
500 Bilder auswählen. Kein leichtes Unterfangen, aber es hat sich gelohnt: «Arbeit.
Fotografien 1860 – 2015» hat viele Besucher angezogen und zahlreiche Diskussionen
in Gang gesetzt.
04
14
Raimund Meyer, Ina Bösch, Guido
Magnaguagno, Christina Grummt,
Anna Bähler, Juri Steiner, Fredi Murer
Dada ist der fröhlichste Protest, den die Welt je
gesehen hat: pure Lust, die Dinge auf den Kopf
zu stellen, diebische Freude am Unsinn, fröhliche Anti-Kunst, Abschied von der Bürgerlichkeit
– und ein Schrei aus Not. Dada erblickte 1916
an der Zürcher Spiegelgasse 1 das Licht der
Bühne: Hugo Ball gründete mit Emmy Hennings
das Cabaret Voltaire. Tristan Tzara, Hans Arp und
weitere stiessen dazu. Als die Welt sich an die
schrägen Töne zu gewöhnen begann, löste sich
Dada auf. Ja keine Bewegung werden! Doch die
Kunst sollte sich von Dada nicht mehr erholen.
15W-0360-01; jeweils montags, 19h30, Universität Zürich
Führung durch die Ausstellungen „Francis Picabia“ im Kunsthaus Zürich und „Dada in Afrika“
im Museum Rietberg. Dada-Stadtwanderungen.
Mehr Dada, viel Aha.
Kunst im Kontext
150 VORLESUNGSREIHEN IN GESCHICHTE UND KULTUR
Anker Hodler. Die Schweiz und
ihre Meister
Dr. Christoph Blocher, Dr. Markus
Notter, Dr. Marc Fehlmann, Dr. Guido
Peter und Elke Jezler
Magnaguagno
Dorfkirchen 16S-0360-81
Ringvorlesung 15W-0360-11, dienstags, 12.1.
– 2.2., 4x, 19h30 Uni Zürich
Adelsmemoria 16S-0360-83
Erstmals ist Christoph Blochers Kunstsammlung
Bischofssitze 16S-0360-85
der Öffentlichkeit zugänglich. Was sagt sie über
Einführungen und Exkursionen in die Geschichte den Sammler? Was sagt sie über die Gegenwart?
der Schweiz – wissen und sehen.
Volkshochschule Zürich
Vollständiges Programm Information Reservation:
Bärengasse 22 8001 Zürich
T 044 205 84 84 www.vhszh.ch
Das Böse und
die gerechte Sache
Prof. Dr. Georg Kohler, Dr. Niklaus
Peter, Prof. Dr. Christine Abbt,
Peter Passetti, Prof. Dr. Albert A.
Stahel
Ringvorlesung 15W-0320-10, montags, 4.1. –
8.2., 6x, 19h30 Uni Zürich
Terroristen sind böse. Märtyrer sterben für eine
gerechte Sache. Beide Aussagen sind plausibel,
aber widersprechen sich.
[email protected]
MACBETH
Partner Opernhaus Zürich
ab
PREMIERE 3 APRIL 2O16