AMOS SE Geschäftsbericht 2015

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AMOS SE Geschäftsbericht 2015
AMOS
Allianz Managed Operations & Services SE
AMOS SE
Geschäftsbericht 2015
Auf einen Blick – 2015
Kaufmännische Kennzahlen
2015
2014
Umsatzerlöse in Mio. Euro
847,3
713,2
Investitionen in Mio. Euro
422,3
299,8
Aktive Mitarbeiter zum 31. Dezember
3 460
2 887
99,1
98,8
Umsatzerlöse mit Konzernunternehmen
(in Prozent)
2015
2014
Rechnerkapazität in MIPS
58 059
58 059
Plattenspeicher in Terabyte
11 836
9 318
6 849
6 499
Kennzahlen IT
Anzahl Server
Anzahl physikalischer Workstations
62 278
61 688
Anzahl virtueller Workstations
33 382
27 500
Regelmäßige Anwender
des Virtual Client (ca.)
17 511
13 500
Anzahl der Allianz Gesellschaften,
die AMOS SAP-Systeme nutzen
113
124
Anwender, die AMOS SAP-Systeme
mit breitem Funktionsumfang nutzen
31 500
29 820
Anzahl der installierten Videosysteme
493
371
101 198
68 419
Kennzahlen Services
2015
2014
Ersparnisse für die Allianz Gruppe
bei IT-Produkten und -Services,
nicht-IT-bezogenen Produkten und
Services sowie Dienstleistungen und
Schäden in Mio. €
127,0
129,6
Anwender, die an das Allianz Global Network
angeschlossen sind
2
Geschäftsbericht 2015 AMOS SE
Inhalt
04
08
09
Bericht des Aufsichtsrats für 2015
Mitglieder des Aufsichtsrats
Mitglieder des Vorstands
A _ Lagebericht
13
Aufträge und Mission
13
Aufstellung und Arbeitsweise
17
Arbeitsschwerpunkte 2015
24
Geschäftsverlauf
30Ausblick
33
Chancen- und Risikobericht
35
Nachtragsbericht
B – Jahresabschluss
38
Bilanz zum 31. Dezember 2015
40
Gewinn- und Verlustrechnung
41
Anhang
55
Bestätigungsvermerk
des Abschlussprüfers
Geschäftsbericht 2015 AMOS SE
3
Bericht des Aufsichtsrats für 2015
Der Aufsichtsrat hat seine satzungsmäßigen und gesetzlich vorgeschrieben Pflichten und Aufgaben wahrgenommen.
Er überwachte die Unternehmensführung und beriet den Vorstand in Bezug auf die Geschäftsführung. Der Vorstand
informierte den Aufsichtsrat regelmäßig zeitnah und umfassend sowohl mündlich als auch schriftlich über den Geschäfts­
verlauf.
Im Geschäftsjahr 2015 trat der Aufsichtsrat zu zwei Sitzungen zusammen und zwar im März und im Dezember. In diesen
Sitzungen informierte der Vorstand über die wirtschaftliche Lage des Unternehmens, die geplanten und umgesetzten
Maßnahmen zur Geschäftsentwicklung und die Risikosituation. Der Aufsichtsrat war an allen größeren Entscheidungen
direkt beteiligt. Darüber hinaus hat der Aufsichtsrat im September und November 2015 im Umlaufverfahren zwei Beschlüs­
se gefasst.
Das Geschäftsjahr 2015 war dadurch gekennzeichnet, dass die Allianz Managed Operations & Services SE konzernweite
Initiativen weiter vorangetrieben hat:
−− Zum 1. Juli 2015 übernahm die Allianz Managed Operations & Services SE 100 Prozent der Anteile der rund 25 Mit­
arbeiter zählenden Allianz Telematics SpA in Italien, die Telematikdienste für alle Allianz-Unternehmen bereitstellt.
Zum 13. Juli 2015 gründete die Allianz Managed Operations & Services SE in Sydney die Niederlassung AMOS Austra­
lien, um damit den Rollout der Allianz Global Network (AGN)-Services im Asien-Pazifik-Raum zu unterstützen sowie
die anstehende Umsetzung der Rechenzentrumskonsolidierung (DCC) vorzubereiten. In Zusammenarbeit mit Allianz
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Geschäftsbericht 2015 AMOS SE
Compañia de Seguros y Reaseguros S.A. wurde am 23. Dezember 2015 in Barcelona die AMOS IberoLatAm Sociedad
Limitada gegründet (Allianz Managed Operations & Services SE hält 49 Prozent der Gesellschaftsanteile). Ziel waren
die Bereitstellung industrialisierter ePac-Services (zentrale Versicherungsplattform) in der Region IberoLatAm (neun
Allianz Gesellschaften in vier Ländern) sowie die Stärkung der regionalen Entwicklungsfähigkeiten. In der Folge über­
nahm AMOS IberoLatAm Sociedad Limitada die Erbringung regionaler Services von Allianz Compañia de Seguros y
Reaseguros S.A. in Barcelona, was einen Transfer von etwa 130 Mitarbeitern erforderlich machte.
−− Hinsichtlich des DCC-Programms wurden bereits 2014 neue Rechenzentren in Frankfurt, Paris, Phoenix und Edison
eröffnet, um die Vorgaben der Allianz Gruppe hinsichtlich Disaster Recovery, Verfügbarkeit und Sicherheit zu adres­
sieren. Mit Inbetriebnahme dieser Rechenzentren begannen im Juli 2015 die ersten Servermigrationen. Bis Ende 2015
waren mehr als 1.100 Server migriert.
−− Das AGN-Programm setzte den Rollout bei den Unternehmen der Allianz Gruppe fort, Waves 1, 2 und 3 wurden Ende
2015 fertiggestellt. Für Wave 4, die letzte Phase dieses globalen Programms, liefen die Vorbereitungen.
−− Seit 1. Januar 2015 ist die Allianz Managed Operations & Services SE für die gesamte IT-Bereitstellung für Allianz
Global Assistance (AGA) weltweit verantwortlich. Der Schritt umfasste die Verlagerung von 246 Mitarbeitern zu AMOS,
die nun mit etwa 360 AGA-Mitarbeitern in der neu eingerichteten IT-B2B2C-Community zusammenarbeiten.
−− oneWeb ist die strategische Plattform für digitale Interaktionen der Allianz Gruppe. Zum Jahresende 2015 bestand
oneWeb aus 86 Live-Portalen, die von mehr als 20 Allianz-Einheiten genutzt werden.
−− oneMobile ist nun als strategisches Framework der Allianz für die App-Entwicklung positioniert, was Allianz Unter­
nehmen die Möglichkeit bietet, ihre eigenen Apps innerhalb eines festgelegten Rahmens zu entwickeln.
−− Allianz Business System (ABS) in Frankreich wurde 2015 auf Linux migriert und zudem, um zusätzliche Produkte und
weitere Funktionen wie die Schadenbearbeitung bei Berufsrisiken und Multi-Coverage erweitert. Als Ergebnis
entspricht die Anzahl der Schäden in der ABS-Produktion den Erwartungen (ungefähr 40 000 Schäden in Bearbeitung).
Weiterhin sind nun auch alle anderen angestrebten Konzernlösungen bei Allianz Frankreich – GloBi, oneWeb und
Thunderhead – installiert.
−− Allianz Benelux führte erfolgreich die neue regionale ABS-basierte Versicherungsplattform ein. Ein erster Rollout bei
niederländischen Versicherungsmaklern hat den Vertrieb des neuen Privat-KFZ-Produkts von Allianz Benelux zum
Ziel. Ziel ist es, eine regionale Plattform auf Grundlage von ABS für die drei Länder aufzubauen, die an das Privat­
kundengeschäft im Bereich Sach- und Unfallversicherungen sowie Versicherungen für Gewerbe, klein- und mittel­
ständische Unternehmen, verwandte Unternehmen und Direktmärkte gerichtet sind. Die vorgesehenen Rollouts sind
bis Ende 2018 geplant.
Geschäftsbericht 2015 AMOS SE
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−− AMOS Global Sourcing & Procurement (GSP) setzte den Allianz Group Standard for Procurement (AGSP) um. Das
Hauptziel von AMOS GSP in dieser Hinsicht ist die weitere Stärkung der Kaufkraft der Allianz sowie die Nutzung von
Konzernsynergien, um nachhaltige Einsparungen zu erzielen und die am besten geeigneten Zulieferer weltweit als
Partner zu gewinnen. Darüber hinaus erreichte AMOS GSP gemeinsam mit den entsprechenden Geschäftspartnern
und Allianz Einheiten im Jahr 2015 Einsparungen bei den Jahreskosten in Höhe von nahezu 130 Millionen Euro.
−− Business Processing Services (Finanzen, HR, versicherungsmathematische und Unternehmensverwaltung) lagen
dank der Bereitstellung von FASS (Finance and Accounting Shared Services) und Expertise Business Services im
er­fassenden wie auch ausgelagerten Bereich weiterhin auf Expansionskurs (dadurch wurden bis Ende 2015 rund
400 Mitarbeiter in Indien, Rumänien und Polen erreicht und somit mehr als 14 OEs bedient).
−− Allianz Managed Operations & Services SE India umfasst nun ca. 900 Mitarbeiter. Mit über 200 ABS-Mitarbeitern
etablierte sich das Team insbesondere im Bereich der Kernplattformen, sowohl in puncto Kompetenz als auch hin­
sichtlich seiner Fachkenntnisse. Allianz Managed Operations & Services SE India konnte mit dem ABS-Vorzeigeprojekt
für Allianz Griechenland für das KFZ-Geschäft erfolgreich live gehen. 2015 wurde auch der 24x7-Support im Bereich
Netzbetrieb (Network Operations) und IT-Sicherheit eingerichtet. Zusammen mit ACIS Ltd. sind ein kombinierter
Personalstand von rund 3.000 Mitarbeitern und zusätzliche Kapazitäten hinsichtlich des Versicherungsbetriebs und
der Finanzunternehmensdienste verfügbar.
−− Die Allianz Managed Operations & Services SE setzte das interne Transformationsprogramm AMOS 20/15 fort, um
bevorstehende geschäftliche Herausforderungen anzugehen (Projekte erfolgreich umzusetzen, einen stabilen Betrieb
zu gewährleisten und die Kosten im Griff zu haben). Zur Beschleunigung der Transformation wurde ein Verhaltens­
modell eingeführt. Dieses bildete auch den Schwerpunkt der Learning Week, in deren Rahmen über 2.500 Mitarbeiter
aus 32 Standorten in 19 AMOS-Ländern über lokale, globale, Online- oder Vor-Ort-Formate miteinander verbunden
waren. Insgesamt trugen die fortlaufenden Aktivitäten innerhalb des Programms zu einem guten Ergebnis in der
diesjährigen Mitarbeiterumfrage bei. Bei einer Teilnahmequote von 89 Prozent weisen sämtliche Bereiche der Um­frage
im Vergleich zu den Vorjahresergebnissen eine Verbesserung auf. Sowohl der Employee Engagement Index (EEI) mit
72 Prozent (+ 8 Prozent) als auch der Performance Enablement Index (PEI) mit 74 Prozent (+ 4 Prozent) für die Allianz
Managed Operations & Services SE zeigten positive Ergebnisse.
6
Geschäftsbericht 2015 AMOS SE
Herr Andree Moschner ist mit Wirkung zum 30. September 2015 von seinem Posten im Aufsichtsrat der Allianz Managed
Operations & Services SE zurückgetreten. Bei der außerordentlichen Hauptversammlung der Allianz Managed Operations
& Services SE, die am 25. November 2015 abgehalten wurde, wurde Frau Sabia Schwarzer, Head of Group Communications
and Corporate Responsibility der Allianz SE, mit sofortiger Wirkung zu seiner Nachfolgerin benannt.
Frau Sylvie Ouziel trat mit Wirkung zum Ablauf des 31. Dezember 2015 von ihrem Amt als Vorstandsvorsitzende und
als Vorstandsmitglied zurück. Der Aufsichtsrat nahm ihren Rücktritt an. Der Aufsichtsrat ernannte Frau Dr. Barbara
Karuth-Zelle ab 1. Januar 2016 für die Dauer ihres laufenden Mandates, d.h. bis zum 31. Dezember 2019 zur Vorsitzenden
des Vorstands.
Die KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft (München) hat den Jahresabschluss und den Lagebericht von Allianz
Managed Operations & Services SE geprüft und den uneingeschränkten Bestätigungsvermerk für das Geschäftsjahr 2015
erteilt.
Der Jahresabschluss und der Lagebericht wurden zusammen mit dem von KPMG erstellten Prüfungsbericht allen Mitglie­
dern des Aufsichtsrates zur Verfügung gestellt und während der Aufsichtsratssitzung am 9. März 2016 in Anwesenheit der
unabhängigen Wirtschaftsprüfer im Einzelnen besprochen. Die Prüfung dieser vom Vorstand und den unabhängigen
Wirtschaftsprüfern vorgelegten Dokumente hat keine Einwände ergeben, und der Aufsichtsrat stimmt den Ergebnissen
der von KPMG durchgeführten unabhängigen Überprüfung zu. Der Aufsichtsrat hat darüber hinaus den von der Geschäfts­
leitung erstellten Jahresabschluss gebilligt.
Der Aufsichtsrat spricht dem Vorstand und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihren Einsatz im vergangenen Jahr
seinen Dank und seine Anerkennung aus. Der Aufsichtsrat dankt insbesondere Frau Sylvie Ouziel und Herrn Andree
Moschner für ihren wertvollen Beitrag.
München, den 9. März 2016
Im Namen des Aufsichtsrats:
Dr. Christof Mascher
Geschäftsbericht 2015 AMOS SE
7
Mitglieder des Aufsichtsrats
Dr. Christof Mascher
Nina Klingspor
Mitglied des Vorstands, Chief Operating Officer,
Mitglied des Vorstands, Chief Financial Officer,
Allianz SE
Allianz Global Corporate & Specialty SE
Vorsitzender des Aufsichtsrats
(seit 5. Februar 2016)
Manfred Büttner
Jürgen Lawrenz
Angestellter, Vorsitzender des Gesamtbetriebsrats,
Angestellter, erster stellvertretender Vorsitzender des Gesamtbetriebsrats,
Allianz Managed Operations & Services SE
Allianz Managed Operations & Services SE
Arbeitnehmervertreter
Arbeitnehmervertreter
Claire-Marie Coste-Lepoutre
Sabia Schwarzer
Mitglied des Vorstands, Chief Financial Officer,
Head of Group Communications and Corporate Responsibility,
Allianz Benelux S. A.
Allianz SE
(seit 5. Februar 2016)
Stellvertretende Vorsitzende
(seit 25. November 2015)
Ausgeschiedene Mitglieder des Aufsichtsrats
Patrick Grosjean
Mitglied des Vorstands, Chief Operating Officer,
Allianz France S.A.
(bis 31. Januar 2016)
Jesus Marin
Mitglied des Vorstands, Chief Operating Officer,
Allianz S.p. A. Italien
(bis 31. Januar 2016)
Andree Moschner
Mitglied des Vorstands, Chief Operating Officer,
Allianz Deutschland AG
Stellvertretender Vorsitzender
(bis 30. September 2015)
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Geschäftsbericht 2015 AMOS SE
Mitglieder des Vorstands
Von links nach rechts:
Dr. Barbara Karuth-Zelle
Vorsitzende des Vorstands
(seit 1. Januar 2016)
Mitglied des Vorstands verantwortlich für Business Transformation und Operations
Stefan Britz
Mitglied des Vorstands, Chief Financial Officer,
Das motivierte und leistungsorientierte Handeln unserer
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bildet das Fundament
für den Erfolg und die zukünftige Entwicklung der AMOS.
Zuständiges Vorstandsmitglied für den Bereich „Arbeit und Soziales“
Philip Varghese
Mitglied des Vorstands verantwortlich für Indien und Organizational Management
Dr. Ralf Schneider
Mitglied des Vorstands verantwortlich für IT
Wir, der Vorstand der AMOS, danken allen Mitarbeiterinnen
und Mitarbeitern sehr herzlich für ihren persönlichen Einsatz
und ihre hohe Leistungsbereitschaft im gesamten Jahr 2015.
Wir danken auch den Vertretern des Betriebsrats für die
Dialogbereitschaft und die von gegenseitigem Respekt
geprägte Zusammenarbeit.
Ausgeschiedene Mitglieder des Vorstands
Sylvie Ouziel
Vorsitzende des Vorstands, Mitglied des Vorstands verantwortlich für Operations
(bis 31. Dezember 2015)
Geschäftsbericht 2015 AMOS SE
9
10
Geschäftsbericht 2015 AMOS SE
LAGEBERICHT
A
Geschäftsbericht 2015 AMOS SE
Seiten 13 - 35
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12
Geschäftsbericht 2015 AMOS SE
Allianz Group Interim Report • Confidential draft • For internal use only • 8. März 2016, 8:53 vorm.
A Lagebericht
13 Aufträge und Mission
13 Aufstellung und Arbeitsweise
17Arbeitsschwerpunkte 2015
24Geschäftsverlauf
30Ausblick
33 Chancen- und Risikobericht
35Nachtragsbericht
1. Aufträge und Mission
2. Aufstellung und Arbeitsweise
Allianz Managed Operations & Services SE (AMOS) hat die Transfor­
mation der Allianz in eine digitale Gruppe zum Ziel. Die Mission
der AMOS ist die Bereitstellung von Konzernlösungen – gemein­
sam mit und zum Vorteil für die Allianz Gesellschaften.
Ziel der AMOS ist es, für eine strategische Differenzierung, nachhal­
tige Konkurrenzfähigkeit und Stabilität der Allianz Gesellschaften
sowie der Allianz Gruppe als Ganzes zu sorgen. AMOS hat sein Port­
folio und Bereitstellungsmodell an diesem Ziel ausgerichtet.
Durch die Einführung der Plattformarchitektur (Infrastruktur und
Anwendungen) in der Allianz und durch das Heben von Synergien
für die Gruppe – einschließlich Beschaffung, Immobilien, Abwick­
lungsservices, und interner Beratung – schafft AMOS für die Allianz
einen beträchtlichen Mehrwert.
2.1 Services und Präsenz
Die Infrastruktur und Benutzeranwendungen, die AMOS aufbaut
und ausführt, gewährleisten ein sicheres und effizientes Rückgrat
für die Digitalisierung der Allianz. Sie schützt die Daten der Allianz
gegen Bedrohungen und unterstützt gleichzeitig die nahtlose
Bereitstellung von Produkten und modernen Services für die Kun­
den. Auf dieser Basis entwickelt AMOS gemeinsam mit den Allianz
Gesellschaften die Angebote der nächsten Generation, u. a. Tele­
matik, neue Direct Business-Modelle, B2B2C-Services, Risikoprä­
vention und Assistance-Services. Parallel zu dieser Digitalisie­
rungsaufgabe bieten AMOS-Business Services langfristige
Kosteneinsparungen und Qualitätsvorteile – durch den zentralen
Einkauf, skalierte Prozesse und Ressourcenpools.
Fazit: AMOS schafft Mehrwert auf Grundlage von sechs wichtigen
Faktoren.
1. Förderung der Harmonisierung und Vereinfachung von
Geschäftsprozessen durch Best Practices.
2. Entwicklung von Innovationen und Gewährleistung rascher
Umsetzung und Bereitstellung.
3. Ausnutzung weltweiter Beschaffungsmöglichkeiten, Kompe­
tenzen und kostengünstiger Standorte sowie OutsourcingOptionen; Einbindung externer Serviceanbieter.
4. Wirksame Nutzung der Kaufkraft der Allianz Gruppe.
5. Kapitalisierung von Erfahrungen aus wiederholter Service­
erbringung und durch industrielle Methoden, beispielsweise
über internationale Bereitstellungszentren. Auf diese Weise
wird Vorhersehbarkeit, Zuverlässigkeit und Qualität sicher­
gestellt.
6. Nutzung von bewährtem Fachwissen in Bezug auf Veränderun­
gen und Unternehmenstransformation.
Geschäftsbericht 2015 AMOS SE
Die Services von AMOS sind auf die strategischen Anforderungen
der Gruppe und die betrieblichen Bedürfnisse der Allianz Gesell­
schaften abgestimmt. AMOS unterstützt die Allianz Gesellschaften
bei Projekten entlang ihrer Wertschöpfungskette im Hinblick auf
IT-Infrastruktur, Anwendungen und Business Services.
IT-Infrastruktur
- Rechenzentrumsservices
- IT-Sicherheitsplattform (Global Identity &
Access Management, Secure Mail)
- Netzwerkplattform (Allianz Global Network,
globales LAN/WAN, globales WLAN, Fernzugriff)
- Private Cloud-Plattform (Allianz Virtual Client,
Global Mail, Datenverwaltungsservices)
Anwendungen
- Central Functions Plattformen (Finanzen,
Risiko, Vermögen, HR, Compliance)
- Kernversicherungsplattformen
(ABS, OPUS ePac)
- Digitale Analyseplattformen (Global BI, Big Data BI)
- Digitale Interaktionsplattformen
(oneWeb, oneMobile)
- ERP-Plattformen (e-Recruiting, HR-Management,
Beschaffungsplattform)
- Telematikplattformen
Business Services
- Allianz Consulting und Unterstützung
großer Transformationsprogramme
- Corporate Real Estate and Services
- Business Processing Services
- Global Sourcing and Procurement
- Telematik-Produkte und Dienstleistungen
AMOS optimiert sein globales Bereitstellungsmodell kontinuier­
lich. AMOS erweiterte das internationale Bereitstellungsnetzwerk
durch die Übernahme von 100 % der Anteile an Allianz Telematics
S. p. A. in Italien, um allen Allianz Gesellschaften Telematikservices
zur Verfügung stellen zu können. In Barcelona wurde gemeinsam
mit der Allianz Compañia de Seguros y Reaseguros S.A. die Gesell­
schaft AMOS IberoLatAm S.L. gegründet, AMOS hält 49 % der Antei­
le an dieser Gesellschaft. Ziel ist die Bereitstellung industrialisier­
ter ePac-Services (Kernversicherungsplattform) in der Region
IberoLatAm (Lateinamerika, Spanien und Portugal), in der es neun
Allianz Gesellschaften in vier Ländern gibt, außerdem soll die
Anwendung in dieser Region weiter entwickelt werden. AMOS
IberoLatAm S.L. wird die Services ab 2016 durch 130 Mitarbeiter
erbringen, die von der Allianz Compañia de Seguros y Reaseguros
S.A. übernommen worden sind.
13
In Sydney wurde die Niederlassung AMOS Australien gegründet,
um die Einführung der Allianz Global Network (AGN)-Services im
Asien-Pazifik-Raum zu unterstützen sowie die anstehende Umset­
zung der Rechenzentrumskonsolidierung (DCC) vorzubereiten.
Des Weiteren wurden die Vorbereitungen für die Gründung der
Niederlassung AMOS CEE (Mittel- und Osteuropa) in Bratislava
fortgesetzt. Diese soll als internationales Bereitstellungszentrum
mit Schwerpunkt auf der CEE-Region dienen, die 16 Allianz Gesell­
schaften in acht Ländern umfasst und im ersten Quartal 2016 den
Betrieb aufnimmt.
Darüber hinaus wurden AMOS of America Inc. (AMOSA) in den USA
und AMOS Italien in das AMOS-Bereitstellungsmodell integriert,
um eine enge strategische Abstimmung zu ermöglichen.
Umsatzerlöse 2015 (AMOS ohne Tochtergesellschaften)
Region
Gesamt
in Mio €
Anteil
in %
2015
2014
Anzahl
der
Kunden
(AllianzGruppe)
Anzahl
der
Kunden
(AllianzGruppe)
Summe
in €
Anteil
in %
Amerika
31,4
3,7 %
33
8,5
1,2 %
35
Asien-Pazifik
22,2
2,6 %
51
11,1
1,6 %
49
EEMEA
(Osteuropa/Mittlerer
Osten/ Afrika)
17,3
2,0 %
56
13,2
1,9 %
58
Deutschland
533,6
63,0 %
48
492,7
69,1 %
51
Westeuropa
(ohne Deutschland)
235,3
27,8 %
111
179,8
25,2 %
104
Summe innerhalb
der Allianz-Gruppe
839,9
99,1 %
299
705,3
98,9 %
297
Zusätzliche Umsatzerlöse
Für eine vollständige Übersicht über die AMOS Niederlassungen
und Tochtergesellschaften siehe die Tabelle in Absatz 4.1
2.2 Unsere Kunden
Die Kunden der AMOS sind Gesellschaften und Unternehmensein­
heiten der Allianz Gruppe, einschließlich Holding-Funktionen,
sowie Kunden außerhalb der Allianz Gruppe, d. h. entweder direk­
te externe Kunden (im Hinblick auf einen begrenzten Teil des
Geschäfts von AMOS) oder Kunden von AMOS Kunden (beispiels­
weise externe Partner im Bankvertrieb – oder im Bereich Global
Automotive, die AMOS gemeinsam mit der entsprechenden Allianz
Gesellschaft durch Produkte und Dienstleistungen unterstützt).
2015 haben 299 Allianz Gesellschaften Dienstleistungen von
AMOS in Anspruch genommen. Wie in der Vergangenheit war der
größte Kunde die Allianz Deutschland AG mit ihren Tochter­
gesellschaften, wie die Allianz Versicherungs-Aktiengesellschaft
und die Allianz Beratungs- und Vertriebs-AG (ABV) mit Umsatz­
erlösen von etwa 347 Mio € jährlich. Das Geschäft der AMOS
wuchs in allen Regionen, wobei der Schwerpunkt außerhalb
Deutschlands lag. Dies senkte den Anteil Deutschlands auf 62,9 %
(2014: 69,1 %).
14
Geschäftsbericht 2015 AMOS SE
Drittgeschäft
Summe
7,4
0,9 %
7,9
1,1 %
847,3
100,0 %
713,2
100,0 %
Nach der erfolgreichen Implementierung des Account-Manage­
ments im Jahr 2014 erreichte die Zusammenarbeit mit allen
Allianz Gesellschaften 2015 ein neues Niveau. Dieses wurde
durch strukturiertere, regelmäßigere Kundeninteraktionen,
einen optimierten gemeinsamen Planungs- und Prognosepro­
zess, eine offene und ehrliche Zusammenarbeit sowie die Ver­
pflichtung zu vollständiger Transparenz erreicht. Außerdem wird
Kunden-Feedback systematischer erfasst und fließt in AMOS
Dienstleistungen, Produkte, Prozesse und standardisierte Rah­
menwerke ein, was Skalierungsvorteile sowie eine höhere
Kunden­zufriedenheit zur Folge hat.
Feedback unserer Kunden
Der Bereich Quality & Methods erstellt monatlich Service- und
Projekt-Dashboards für die Geschäftsleitungen der Allianz Gesell­
schaften, um diese über den Bereitstellungsstatus wichtiger
Shared Services und Projekte der AMOS zu informieren. Darüber
hinaus führt Quality & Methods zweimal jährlich eine Umfrage zur
Kundenzufriedenheit durch, die die gesamte Servicebereitstellung
abdeckt. Die Umfrage richtet sich an eine Vielzahl von Kundenmit­
arbeitern – von Mitgliedern der Geschäftsleitung und der obersten
Managementebene bis zu Ansprechpartnern für bestimmte Servi­
cebereiche und Projekte. Sie wird anhand der Net Promoter Score
(NPS)-Methode durchgeführt. Damit wird die Wahrscheinlichkeit
ermittelt, mit der Kunden ein Produkt oder eine Dienstleistung wei­
terempfehlen, was einen Indikator für Kundenzufriedenheit bildet.
Der NPS-Mittelwert gibt auf einer Skala von 0 bis 10 die Zufrieden­
heit von Kundengruppen an. Ziel ist es, ein klares Bild der ange­
strebten und wahrgenommenen Leistung von AMOS zu erhalten
sowie daraus konkrete Verbesserungsmaßnahmen und -initiati­
ven für die Qualität der Servicebereitstellung und Projektdurchfüh­
A Lagebericht
13 Aufträge und Mission
13 Aufstellung und Arbeitsweise
17Arbeitsschwerpunkte 2015
24Geschäftsverlauf
30Ausblick
33 Chancen- und Risikobericht
35Nachtragsbericht
rung durch AMOS abzuleiten. 2015 startete AMOS eine wöchentli­
che „Voice of the Customer“-Umfrage zu wichtigen IT-Services und
pilotierte eine vierteljährliche NPS-Umfrage unter Endnutzern, um
die Kundenorientierung stärker zu fördern.
2015 lag die Rücklaufquote bei 75 %, was ein positives und ständig
wachsendes Engagement der AMOS Kunden deutlich macht. Basie­
rend auf dem Feedback vom Oktober 2014 und April 2015 setzte
AMOS 192 konkrete Verbesserungsmaßnahmen um. Bei der Umfra­
ge im Oktober 2015 wurde die Servicequalität mit 8,2 bewertet und
übertraf damit das gesteckte Ziel von 8,0. Auch die Bewertung des
Projektportfolios stieg leicht von 7,1 auf 7,3. Bis Ende 2015 wurden
mehr als 50 weitere Verbesserungsmaßnahmen durchgeführt.
2.3 Unsere Mitarbeiter
Die Transformation in einen digitalen Konzern ist weiterhin ein
Kernthema der Allianz Gruppe, und AMOS steht als treibende Kraft
im Zentrum dieses Prozesses. In dem Maße, wie AMOS weltweit
wächst und das Geschäft ausbaut – um überall Infrastrukturen,
Anwendungen und Business Services bereitzustellen – steigt auch
der Bedarf an Mitarbeitern mit entsprechenden Fachkenntnissen
und Kompetenzen. Daher liegt der Schwerpunkt auf der Förderung
fähiger Führungskräfte und Fachleute (strategische Personal­
planung und Talent-Management), Mitarbeiterengagement
sowie Vielfalt. Da Gesundheit und eine sinnvolle Work-Life-Balan­
ce immer wichtiger werden, startete AMOS HR die Initiative
„Be Well – Gesundheit und Work-Life-Balance bei AMOS“ für alle
Standorte weltweit.
Entwicklung der Mitarbeiterzahlen
Ende Dezember 2015 belief sich die Zahl der Mitarbeiter der AMOS
Gruppe, einschließlich der Tochtergesellschaften MetafinanzInformationssysteme GmbH, Allianz Managed Operations & Ser­
vices Netherlands B. V., Allianz Managed Operations & Services
(Thailand) Co. Ltd. und AMOS European Services SAS auf insge­
samt 4 314. Die durchschnittliche Mitarbeiterzahl der AMOS betrug
in 2015 3 007.
Mitarbeiter nach Regionen
Großbritannien 136
Singapur 50
Indien 879
Rumänien 159
Schweiz 10
Frankreich 88
Niederlande 20
Thailand 261
Belgien 10
Deutschland 2 675
Irland 26
Mitarbeiter in Deutschland nach Standorten
München
2 375
Stuttgart
229
Frankfurt am Main
71
Strategische Personalplanung
Die strategische Personalplanung unterstützt strategische Perso­
nalentscheidungen durch Prognosen zu wirtschaftlichen, demo­
grafischen und sozio-kulturellen Trends. 2015 wurden zum ersten
Mal sämtliche AMOS Einheiten basierend auf dem JobrollenModell einbezogen. Neben dem Einstellungsbedarf und Rollen­
trends wurden auch qualitative Aspekte berücksichtigt.
Talent-Management
Um die Qualität und Leistung der AMOS Mitarbeiter sicherzu­
stellen, liegt der Schwerpunkt auf der Förderung und Entwicklung
von Talenten und Karrieren durch Leistungs- und Potenzial­
beurteilungen. Es werden vielfältige Karrierechancen in drei ver­
schiedenen Laufbahnen angeboten und geeignete Entwicklungs­
maßnahmen empfohlen. Die strategische Herangehensweise
ermöglicht eine solide Nachfolgeplanung für wichtige AMOS Posi­
tionen.
AMOS Learning Week
Mit 2 556 Anmeldungen weltweit war die AMOS Learning Week die
bislang größte und vielseitigste AMOS Schulung. Die unterschied­
lichen Learning Sessions während der Woche kombinierten indi­
viduelles e-Learning mit lokalen und globalen Teamwork-Aktivitä­
ten sowie Veranstaltungen vor Ort. An 32 Standorten, die über
globale Webex-Veranstaltungen miteinander verknüpft waren,
nahmen Teilnehmer aus 19 Ländern teil. Der Inhalt der Learning
Week befasste sich vorwiegend mit Internationalität, Digitalisie­
rung und der Schaffung einer „One AMOS“-Kultur.
Geschäftsbericht 2015 AMOS SE
15
Mitarbeitermotivation
Mithilfe der Allianz Engagement Survey (AES) werden Mitarbeiter­
meinungen zu einer Vielzahl relevanter Themen erfasst, zum Bei­
spiel Faktoren, die als förderlich für eine High-Performance-Kultur
innerhalb der AMOS ermittelt wurden. Der Employee Engagement
Index (EEI) ist wichtig zur Bestimmung von Faktoren wie Mitarbei­
terzufriedenheit, Loyalität, Befürwortung und Stolz bezüglich der
Arbeit für die AMOS. 2015 waren 3 650 Mitarbeiter zur Teilnahme
eingeladen, von denen 89 % an der Befragung teilnahmen – eine
Steigerung von 3 %punkten gegenüber 2014. Der Employee Enga­
gement Index (EEI) stieg auf 72 % und liegt damit um 8 % über dem
Vorjahr (64 %). Der Performance Enablement Index (PEI), also der
Indikator dafür, inwieweit die Erwartungen in den Bereichen Kun­
denservice, Produktqualität, Mitarbeitertraining und Mitwirkung
erfüllt werden, verbesserte sich ebenfalls von 70 % im Jahr 2014 auf
74 % (im Betrachtungszeitraum) und entspricht damit dem Wert
auf Ebene der Allianz Gruppe. Insgesamt steigerte die AMOS 2015
ihre AES-Ergebnisse in allen 16 in der Befragung angesprochenen
Dimensionen gegenüber dem Vorjahr.
Diversität
Die weltweite AMOS Belegschaft hat ein Durchschnittsalter von
38,3 Jahren und 33,8 % der weltweiten Mitarbeiter sind Frauen. Um
die Vielfalt dieser Mitarbeiter weiter zu fördern, wurde der Schwer­
punkt auf diverse Nachfolgepläne und unterschiedliche Entwick­
lungsmaßnahmen gelegt, wie Möglichkeiten zum Tausch von
Arbeitsplätzen (Job-Swaps), Schulungen und Verbesserung der
Work-Life-Balance.
Infolge des Gleichstellunggesetzes in Deutschland, das sowohl für
die Privatwirtschaft als auch für den öffentlichen Sektor gilt, hat
AMOS die folgenden Ziele für den Anteil von Frauen in führenden
Positionen etabliert. Der Termin für die Erreichung aller Ziele ist
der 30. Juni 2017.
−− Die angestrebte Quote für Frauen im Aufsichtsrat liegt bei 30 %
(Stand zum 31. Dezember 2015: 17 %).
−− Die angestrebte Quote für Frauen im Vorstand liegt bei 20 %
(Stand zum 31. Dezember 2015: 40 %).
−− Die angestrebte Quote für Frauen auf der höchsten Führungs­
ebene unter dem Vorstand liegt bei 20 % (Stand zum 31.
Dezember 2015: 23 %).
−− Die angestrebte Quote für Frauen unterhalb der höchsten Füh­
rungsebene liegt bei 20 % (Stand zum 31. Dezember 2015:
17 %). Seit Einführung des Gesetzes am 1. Oktober 2015 konnte
die AMOS ihren Anteil von 15 % um 2 % verbessern.
16
Geschäftsbericht 2015 AMOS SE
2.4 Schutz natürlicher Ressourcen
2015 sorgte AMOS Global Sourcing & Procurement (GSP) in Zusam­
menarbeit mit verschiedenen unternehmensinternen Interessen­
gruppen für die Einführung eines Verhaltenskodex für Zulieferer
(Vendor Code of Conduct). Gemäß diesem Kodex müssen Lieferan­
ten einen Arbeitsplatz ohne inhumane oder diskriminierende
Behandlung bieten, an dem zudem die Kernarbeitsnormen der
Internationalen Arbeitsorganisation (ILO), insbesondere jene zur
Kinderarbeit, eingehalten werden. Sie müssen außerdem alle gel­
tenden Gesetze und Vorschriften, Branchenstandards, Verein­
barungen und Richtlinien zum Schutz der Umwelt und zur Nach­
haltigkeit einhalten. Die Einhaltung der Vorschriften des
Verhaltenskodex für Zulieferer ist zwingendes Kriterium bei
der Qualifikation als Lieferant für die Allianz und das Auswahl­
verfahren.
A Lagebericht
13 Aufträge und Mission
13 Aufstellung und Arbeitsweise
17Arbeitsschwerpunkte 2015
24Geschäftsverlauf
30Ausblick
33 Chancen- und Risikobericht
35Nachtragsbericht
3. Arbeitsschwerpunkte 2015
3.1 AMOS 20/15
Im Jahr 2014 startete AMOS das interne Transformationsprogramm
AMOS 20/15, um die unternehmensinternen Herausforderungen zu
meistern. Ziel des Programms ist die Unterstützung der AMOS bei
der erfolgreichen Umsetzung der Vision, die Allianz zu einem digi­
talen Konzern umzubauen. 2015 lag der Schwerpunkt in der Aus­
führung und auf den Ergebnissen, was umfassende Transformati­
onsprogramme, einen reibungslosen Betrieb, die Erfüllung der
Finanzvorgaben und das Erreichen der „schwarzen Null“ als Renta­
bilitätsschwelle für das Serviceportfolio einschloss.
In diesem Zusammenhang wurde im Januar 2015 im Rahmen des
AMOS Management Offsite Events das Global 3D Ownership Stra­
tegic Framework gestartet. Das Framework beruht auf dem Kon­
zept „globaler, dreidimensionaler“ persönlicher Verantwortung
und Teamverantwortung. Angesichts des globalen Wachstums ist
es erforderlich, dass AMOS über Geschäftsbereiche und Länder
hinweg als ein Team agiert. Um dies zu erreichen, wurden drei
Hauptziele festgelegt: „Drive Change“, „Run Smoothly“ und „Master
Costs“. Der Erfolg bestimmt darüber, wie AMOS intern operiert und
mit seinen Mitarbeitern, Lieferanten und Allianz-Unternehmen
interagiert. „Verantwortung übernehmen“: Bei dieser wichtigsten
Verhaltensweise geht es darum, in allen Bereichen Verantwortung
zu übernehmen, Probleme durch kreatives Denken und Initiative
zu lösen und das AMOS Ziel klar im Auge zu behalten. Die Imple­
mentierung von Global 3D-Ownership bringt das Ziel der Umstruk­
turierung von Allianz in einen digitalen Konzern in greifbare Nähe.
Zusammen mit dem strategischen Rahmen wurden acht „Behavi­
ors“ in der AMOS eingeführt. Diese unterstützen die AMOS, ihre
Ziele zu erreichen und zeigen gleichzeitig Wege für eine bestmög­
liche Zusammenarbeit auf.
2015 beschäftigte das Programm sich mit mehreren Themen rund
um die Bereiche Mitarbeiter, Prozesse und Finanzen, darunter:
−− Behebung des Fachkräftemangels bei der Belegschafts­
planung 2014 durch Schulungen und Neueinstellungen
−− Nutzung der bestehenden Change Agent-Netzwerke und Aus­
bau des Konzepts rund um den Globus
E
−− inführung der acht Verhaltensweisen zur Unterstützung der
AMOS Gesamtunternehmensziele
−− Vereinfachung und Verbesserung der bestehenden AMOS
Prozesse
−− Entwicklung und Einführung einer effizienten Prozessland­
schaft
−− Optimierung der Kostenstruktur
−− Neuverhandlung wichtiger Verträge und einer effitienteren
Steuerung externer Ausgaben
Geschäftsbericht 2015 AMOS SE
3.2 Infrastruktur
AMOS entwickelte 2013 das Allianz IT Infrastructure Transformation
Programm (AIT), ein übergreifendes Programm, das alle Projekte
und Initiativen zur Transformation der IT-Infrastruktur innerhalb
der Allianz Gruppe weltweit zusammenführt. Das AIT-Programm
besteht aus vier IT-Infrastrukturprojekten: Allianz Global Network
(AGN), Data Center Consolidation (DCC), Allianz Virtual Client
(AVC) und Global Identity and Access Management (GIAM). Verbun­
den durch die Allianz Private Cloud schaffen diese Projekte das Rück­
grat der digitalen Infrastruktur und bilden das Fundament für die
Transformation der Allianz in einen digitalen Konzern.
AIT richtet die jeweiligen Projekte auf die Kunden aus und stellt
dabei sicher, dass sie der Allianz Gruppe einen unternehmerischen
Wert bieten.
Allianz Global Network
Die Allianz Gruppe richtet eine globale Infrastruktur zur Sicherung
ihres digitalen Programms ein, das von AMOS bereitgestellt wird.
An der Spitze der IT-Infrastrukturprojekte des Konzerns steht das
Allianz Global Network (AGN), das als Fundament für eine robuste
Private-Cloud-Strategie der Allianz dient. Ein modernes Datenund Stimmnetzwerk ist Grundvoraussetzung für den Zugriff auf
und die Verarbeitung großer Volumen an Geschäftsdaten. AGN
wandelt die fragmentierten lokalen Netzwerke in ein System aus
Hochgeschwindigkeitsdatenleitungen und Voice-Highways zur
Sprachübermittlung um, das die gemeinsamen Dienste unter­
stützt und Teil des digitalen Programms der Allianz ist. Zusammen
mit einer Optimierung von Netzwerkperformance, Servicequalität
und Kosten ermöglicht AGN konzernweite, standardisierte Netz­
werksicherheit in und zwischen allen Allianz Unternehmen.
Zusätzlich zur Netzwerkebene gibt es weitere Dienste, die dem
gesamten Konzern Mehrwert bieten, wie Voice over IP, Videokonfe­
renzschaltungen, Kollaborationsdienste und Chat. Die Einführung
begann 2012. Um das Risiko zu minimieren und um eine Ausrich­
tung auf auslaufende Verträge, Unternehmenserfordernisse und
das digitale Programm der Allianz sicherzustellen, erfolgt die
Umstellung in Wellen.
AGN verbindet mit Stand 31. Dezember 2015 18 Länder auf fünf
Kontinenten miteinander und ist inzwischen der Standard für die
meisten Allianz Gesellschaften. AMOS verbindet 101 198 Nutzer
und 72 987 Nutzer von Sprachübermittlungsdiensten an 558 Alli­
anz Standorten. Insgesamt sind 217 240 LAN-Ports an das AGN
angeschlossen. Die vierte Umstellungsphase läuft derzeit und der
erste Standort in der Region Zentralasien und Osteuropa wurde
bereits auf AGN umgestellt.
17
Data Center Consolidation
Hauptziel des DCC-Programms ist die Umwandlung der derzeit
heterogenen Rechenzentrenlandschaft der Allianz in eine global
harmonisierte, private Cloud-Infrastruktur. Als Folge davon wer­
den weltweit mehr als 140 Allianz Rechenzentren an insgesamt
fünf strategischen Standorten konsolidiert. Auf diese Weise baut
DCC eine globale, kosteneffizientere IT-Infrastruktur auf, die
höchste Ansprüche an Qualitäts- und Servicestandards erfüllt und
bei größerer Robustheit im Fall von Natur- oder anderen Katastro­
phen ein höheres Sicherheitsniveau bietet.
Am 20. Dezember 2013 schlossen die Allianz – bzw. AMOS in ihrem
Namen – und IBM einen Vertrag über den operativen Support der
Allianz Rechenzentren ab. Seit dem 1. April 2014 ist IBM weltweiter
Anbieter des IT-Betriebs der Allianz und unterstützt somit den
Wandel der globalen IT-Infrastruktur des Unternehmens. Ende
2015 wurde die Umstellung des Rechenzentrenbetriebs auf IBM,
darunter die Bewertung der operativen Erfordernisse für die jewei­
ligen Länder und Allianz Einheiten, in Nordamerika und Europa
(aufgrund eines schwebenden aufsichtsrechtlichen Genehmi­
gungsverfahrens mit Ausnahme der Schweiz) als bereit betrachtet.
Außerdem wurde 2015 die Schaffung der technischen Vorausset­
zungen für die Konsolidierung der weltweiten Rechenzentren
abgeschlossen. Erste Migrationen zu den neuen strategischen
Rechenzentren in Europa (Frankfurt und Paris) und Nordamerika
(Phoenix und Edison) wurden für AMOS und mehrere Allianz Ein­
heiten bereits durchgeführt.
Allianz Virtual Client
Allianz Virtual Client (AVC) versorgt die Allianz mit einer kostenef­
fizienten und agilen Virtual-Desktop-Umgebung, die es Mitarbei­
tern ermöglicht, jederzeit, überall und auf allen Geräten zu arbei­
ten. Dadurch werden Produktivität, Flexibilität und Sicherheit
verbessert und gleichzeitig ein Beitrag zum Erhalt der Unterneh­
menskontinuität der Allianz weltweit geleistet. Während des Jah­
res 2015 wurde die AVC-Lösung auf zusätzliche Nutzer ausgeweitet
und steht somit nun ca. 40 000 Allianz Mitarbeitern zur Verfügung.
Erzielen ließ sich dies durch weitere Ausweitung auf Mitarbeiter in
Gesellschaften, bei denen der AVC bereits eingeführt war, sowie
durch Ausweitung der AVC-Lösung auf Gesellschaften außerhalb
Deutschlands, darunter Allianz Global Assistance, Allianz AsiaPacific Singapore und Allianz Suisse. Außerdem konzentriert sich
das AVC-Programm auf Leistungs- und Produktivitätssteigerun­
gen, wie die Verbesserung des Anmeldevorgangs bei Anwendun­
gen für Endnutzer.
18
Geschäftsbericht 2015 AMOS SE
2015 begann das AVC-Programm mit der Einrichtung der neuen
AVC-Infrastruktur in allen strategischen Rechenzentren. Dabei
werden Paris und Phoenix 2016 als erste aktiviert. Diese Maßnah­
me wird den Zugriff auf gemeinsam genutzte Dienste in der Allianz
Private Cloud weiterhin erweitern und gleichzeitig die globale
Sicherheit und den Schutz der Allianz Daten, -Algorithmen und
-Anwendungen erheblich verbessern.
Informationssicherheitsplattform
Global Identity & Access Management (GIAM) ist eine der wichtigs­
ten strategischen AMOS Initiativen zur Einführung eines welt­
weiten Identitätsspeichers und Hilfsmittelsuite für das Identifi­
kations- und Zugriffsmanagement. Das Projekt hat bis Dezember
2015 bereits über 175 000 Personen bei Allianz erfolgreich integ­
riert.
Wie geplant wurden in 2015 Verbesserungen der Plattform imple­
mentiert. Zusätzliche gemeinsam genutzte Dienste und Anwen­
dungen stehen jetzt zur Verfügung. Der Projektumfang wurde
erweitert und zusätzliche global geteilte Applikationen wurden in
GIAM integriert. Die Enterprise Single Sign On Lösung für einen
einfachen Anmeldevorgang für GIAM-Nutzer ist für die Einführung
im Jahr 2016 bereit.
Das Projekt Global Privileged Access Management (GPAM) bildete
den Abschluss und richtete das Konzept auf das endgültige Pro­
duktionsumfeld für Europa aus, einschließlich einer Datenwieder­
herstellungskapazität außerhalb der Region. Die Implementierung
hat bereits begonnen. Außerdem wurde ein Auditkonzept für die­
sen Dienst sowie Governance-Richtlinien erstellt. Inbound- und
Outbound-Schnittstellen wurden geklärt. Die Koordination mit
mehreren Betriebsräten in Europa sowie die Einrichtung und all­
gemeine Integration des GPAM-Konzepts in Nordamerika laufen.
Das GPAM-Pilotprojekt (die Digital Olympics-Streckenkarte) in
Österreich wurde Ende 2015 eingeführt.
Der Advance Malware Detection (AMD) Dienst der AMOS ist eine
Maßnahme zur Aufdeckung von und Reaktion auf fortschrittliche­
re Malware-Angriffe und auf Eindringversuche mittels Netzwerk­
überwachung und Ereignisanalysen. Dieser Best-Practice-Ansatz
bietet Allianz Gesellschaften hochwertigen Schutz vor bekannten
und unbekannten Cyberattacken selbst ausgefeilter Natur. 2015
lag der Schwerpunkt auf der weiteren globalen Umsetzung. Ende
2015 waren 92 000 Nutzer durch die AMD-Lösung geschützt. Kon­
kreter Schwerpunkt war 2015 die Vorbereitung auf die Erweiterung
des Dienstes auf alle Global Lines der Allianz im Jahr 2016.
A Lagebericht
13 Aufträge und Mission
13 Aufstellung und Arbeitsweise
17Arbeitsschwerpunkte 2015
24Geschäftsverlauf
30Ausblick
33 Chancen- und Risikobericht
35Nachtragsbericht
Allianz Private Cloud
Die Allianz Private Cloud besteht aus den konsolidierten Rechen­
zentren, die über AGN miteinander verbunden werden sollen und
auf die über den AVC sicher zugegriffen werden kann. Mit diesen
modernsten IT-Infrastrukturdiensten gewährleistet AMOS, dass
sich Rechenleistung, Daten, Anwendungen und Algorithmen an
einem hochgradig sicheren Ort befinden. Die Allianz Gemeinschaft
kann hierauf über einen verschlüsselten Datenstream über den
AVC zugreifen. Mit der Allianz Private Cloud schützt AMOS die Alli­
anz Community, einschließlich der Endkunden und der Geschäfts­
partner, und ermöglicht die digitale Transformation des Konzerns.
3.3 Applikationen
Strategische Anwendungsplattformen werden von der AMOS har­
monisiert innerhalb der Allianz Gruppe implementiert. Somit wird
sichergestellt, dass „economies of scope, scale and skill“ genutzt
werden. Die Anwendungsarchitektur ist wie folgt organisiert:
−− oneWeb (Inter- und Intranet) und oneMobile (mobile Anwen­
dung) unterstützen Interaktion und Aktivitäten durch die Nut­
zung digitaler Kanäle.
−− Integrierte Kernversicherungsplattformen (ABS, OPUS, ePac)
helfen bei der effizienteren Gestaltung des Produktportfolios
und unterstützen interdisziplinäre Produktverkäufe über
mehrere Kanäle.
−− Central Functions Plattformen für Finanzen, Risiken, Vermö­
gen, Personalwesen und Compliance gewährleisten Transpa­
renz und Effizienz gemäß aufsichtsrechtlicher Anforderun­
gen.
−− Globale Analytikplattformen liefern Business Intelligence (BI)
und Analytiklösungen zur Auswertung von Bestandsdaten
und unterstützen den Entscheidungsprozess und digitale
Geschäftsmodelle.
oneWeb und oneMobile
oneWeb ist die strategische Plattform für digitale Interaktionen der
Allianz Gruppe. Sie wurde 2011 geschaffen und zusammen mit
Allianz Gesellschaften für eine verstärkte digitale Interaktion mit
Kunden über alle Standard-Endnutzergeräte und -kanäle entwi­
ckelt. Ende 2015 umfasste oneWeb 86 Live-Portale, die von über 20
Allianz Unternehmen genutzt wurden, darunter Allianz SE, Allianz
Deutschland, Allianz Global Assistance Belgien und Malaysia mit
ihrem B2C-Portal, Allianz Re und Allianz Taiwan mit ihren Unter­
nehmenswebseiten, die öffentlichen Websites der Allianz Invest­
ment Bank AG und das neue Intranet „Allianz Connect“ der Allianz
Gruppe.
Geschäftsbericht 2015 AMOS SE
oneMobile ist jetzt als strategisches Framework der Allianz für
die App-Entwicklung positioniert, was Allianz Unternehmen die
Möglichkeit bietet, Apps innerhalb eines festgelegten Rahmens zu
entwickeln. Hierzu gehört zum Beispiel die Einbettung anderer
digitaler Technologien wie Analytik, Sensortechno­logie und Sicher­
heit in das Framework. Über das oneMobile-Framework wurden
bereits mehrere Allianz Apps wie die MasterApp in der Schweiz
und die Allianz Bonus Drive App in Italien live geschaltet.
Integrierte Kernversicherungsplattformen
Die Kernversicherungsplattform Allianz Business System (ABS)
wurde in Deutschland mit neuen Funktionen, Produkten und Tari­
fen erweitert und in zwei Haupt- sowie 14 weiteren Releases.
Zusammen mit zwei größeren Migrationen für KFZ- (1 Million) und
private Haushaltsversicherungen (2,2 Mio) enthielt ABS in 2015
über 14,6 Mio Verträge und mehr als 9,6 Mio Versicherungsansprü­
che.
ABS in Frankreich wurde 2015 auf Linux migriert und um zusätzli­
che Produkte und weitere Funktionen wie die Schadenbearbeitung
bei Berufsrisiken und Multi-Coverage erweitert. Als Ergebnis ent­
spricht die Anzahl der Schäden in der Produktion den Erwartungen.
Release 4.5 Haushalte wurde im September 2015 für Claims und
Underwriting gestartet und alle anderen gezielten Konzernlösun­
gen für Allianz Frankreich wurden eingesetzt. ABS wurde für das
KFZ-Geschäft von Allianz Griechenland implementiert und ist seit
Oktober in Betrieb. Allianz Benelux startete ihre neue regionale
Versicherungsplattform auf ABS-Basis, die vorgesehenen Rollouts
sind bis Ende 2018 geplant.
ABSi, die strategische Kernversicherungsplattform für Kooperatio­
nen im KFZ-Bereich, konzentriert sich auf die Bereitstellung einer
technischen und funktionellen Standardisierung. AMOS stellte
ABSi im Sommer zur Vorbereitung auf zukünftiges Wachstum auf
das neue Linux Betriebssystem um. Funktionale Verbesserungen
in den Bereichen Sales & Operations unterstützten die Beziehun­
gen mit den Automobilherstellern. Im Bereich des Vertriebsportals
wurde der Rollout mit Ford und Opel, der 2014 gestartet wurde, um
zusätzliche funktionale Möglichkeiten erweitert. Diese ermögli­
chen den Fahrzeughändlern, ihren Kunden einen voll umfängli­
chen Service anbieten zu können. Im Bereich Operations wurden
Prozessverbesserungen und Automatisierungen in Übereinstim­
mung mit dem Geschäftsmodell im Bereich KFZ freigegeben.
19
Central Functions Plattformen
2015 übernahm die AMOS die Entwicklung und Pflege der Platt­
form RAI+ von einem externen Dienstleistungsanbieter. RAI+
berechnet das Risikokapital für das interne Modell und das Stan­
dardmodell der Allianz Gruppe und aller relevanten Allianz Gesell­
schaften und ermöglicht Compliance mit Solvency II. Dieses inter­
ne Management der Hauptkomponenten der Entwicklungsarbeit
für AMOS India ermöglicht Kostensenkungen und Qualitätsverbes­
serungen. AMOS hat außerdem einen neuen Solvency II-Service für
Quantitative Reporting Templates (QRT) eingerichtet. Dieser bietet
19 europäischen Ländern mit etwa 67 Einrichtungen die Möglich­
keit, erforderliche Versicherungskennzahlen für alle lokalen Auf­
sichtsbehörden bereitzustellen.
AMOS entwickelte und testete durch Implementierung einer neuen
Runtime-Umgebung für Life & Health (L/H) versicherungsstatisti­
sche Modelle (RiskAgility) in Zusammenarbeit mit Group Actuari­
al, Allianz Benelux und dem Actuarial Service Center in Bukarest
eine neue globale Plattform und einen Service für L/H Versiche­
rungsstatistiker. Die neue Runtime-Umgebung bietet Hochleis­
tungsrechenkapazitäten, vollständige Prüfbarkeit und Planungs­
möglichkeiten.
AMOS implementierte darüber hinaus zusammen mit Group Com­
pliance und Allianz Global Corporate & Specialty Group erfolgreich
die Global Sanction Screening Solution (GSSS) als Pilotprojekt. Auf
Grundlage des Pilotprojekts sind weitere Rollouts für alle relevan­
ten Allianz OEs geplant. Und durch Implementierung der GRP (Glo­
bal Reporting Platform) bei Allianz Benelux und in Großbritannien
und GRP/IMA bei Allianz Griechenland, hat die AMOS einen weite­
ren Schritt auf dem Weg zu einer gemeinsamen konzernweiten
Strategie für Finanzberichterstattung und Anlagebuchführung
genommen.
Global Analytics Platforms
Die Global Analytics Platforms (GAP) bilden, zusammen mit der
entsprechenden Einheit für Unternehmenswandel ‚Digital Ana­
lytics‘, dem Global BI (GloBI) Projekt und dem Global Data Ana­
lytics (GDA) Team von Allianz SE eine konzernweite Big Data und
Business Intelligence (BI) Umgebung. Die SAS Classic Platform
(herkömmliche BI auf einer geteilten In-Memory-Plattform) ging
in Produktion. Die SAS Visual Analytics Platform (Self-Service-Ana­
lytik auf geteiltem In-Memory) wurde entwickelt und erste Pilotim­
plementierungen wurden abgeschlossen. AMOS ist nun in vollem
Umfang für den Betrieb dieser Plattformen (Infrastruktur und
Dienste) verantwortlich. Ende 2015 wurde von Allianz SE mit
Unterstützung von GAP ein erster, globaler Mehr-MandantenHadoop-Cluster aufgebaut, der es Nutzern ermöglicht, an einer
Vielzahl von Nutzungsfällen zu arbeiten und dabei Möglichkeiten
einer Versicherungsgesellschaft im Bereich Big Data-Technologie
20
Geschäftsbericht 2015 AMOS SE
zu nutzen. Die erste produktive Anwendung, die auf diesem Cluster
gehostet wird, ist Global Telematics.
2015 wurde für Allianz Frankreich und Allianz Benelux das GloBI
Datawarehouse Produkt, nach erfolgreichen ABS-Implementierun­
gen zur Erneuerung der jeweiligen Business Intelligence IT-Struk­
turen im Zusammenhang mit der neuen Konzernlösung, erfolg­
reich eingeführt. Weiterhin wurde das GloBI Datawarehouse bei
Allianz Global Assistance gestartet und von GAP betrieben.
3.4 IT B2B2C
AMOS führt seit 1. Januar 2015 die gesamte IT-Bereitstellung für
Allianz Global Assistance (AGA) weltweit durch. Dieser Schritt
umfasste die Verlegung von 246 Mitarbeitern zu AMOS Gesellschaf­
ten. Diese arbeiten mit etwa 360 AGA Mitarbeitern in der neu ein­
gerichteten IT B2B2C-Gemeinschaft zusammen.
AMOS hielt 2015 das Versprechen, verbesserte IT-Dienste zur
Unterstützung des weiteren zweistelligen Wachstums von Allianz
Worldwide Partners (AWP) bereitzustellen. Neben der Bereitstel­
lung von IT-Services unterstützte IT B2B2C den Rollout mehrerer
Plattformen der Allianz Gruppe, wie ABS und AIT, einschließlich
DCC, AGN, AVC, GIAM und Contact Center International (CCI).
Das DCC-Projekt wurde in Frankreich abgeschlossen, darunter
auch in der AGA Zentrale, während Aktivitäten in Großbritannien,
Italien, Griechenland, Deutschland und den USA begonnen haben.
Für 2016 wird ein Rollout in weiteren zwölf Ländern geplant, wäh­
rend Deutschland, Großbritannien, Italien und Spanien abge­
schlossen werden. Das AGN-Projekt ist in 13 Ländern zu 100 %
abgeschlossen, darunter Frankreich, Deutschland, Großbritannien
und den USA als die größten AGA Business Units (BUs). Das AVCProjekt wurde 2015 in Frankreich gestartet, darunter auch in der
AGA Zentrale. Das Projekt soll 2016 in Deutschland, Italien und
Großbritannien abgeschlossen werden. Der GIAM-Rollout wurde
2015 in 16 Ländern abgeschlossen, darunter größere AGA Ein­
heiten in Europa und den USA. Schwerpunkt 2016 werden die
Asien-Pazifik-Region und Brasilien sein.
Das CCI-Projekt wurde in Deutschland, Großbritannien und Italien
abgeschlossen sowie für Allianz Worldwide Care (AWC) und das
Global Competence Center in Rumänien. Für 2016 ist die Fertigstel­
lung in sieben weiteren Ländern geplant.
A Lagebericht
13 Aufträge und Mission
13 Aufstellung und Arbeitsweise
17Arbeitsschwerpunkte 2015
24Geschäftsverlauf
30Ausblick
33 Chancen- und Risikobericht
35Nachtragsbericht
Die Zusammenführung von etwa 610 Mitarbeitern, die in 28
Geschäftseinheiten tätig sind, und die Schaffung einer wirklich
globalen IT B2B2C-Gemeinschaft waren die herausragendsten
Leistungen des Jahres 2015.
3.5 Business Services
2015 trugen Business Services zu weiteren Gruppensynergien und
Kosteneinsparungen bei, und zwar durch:
−− Optimierung von Geschäftsabläufen, Transaktionsverfahren
und Expertendienstleistungen im Finanz- und Personalwesen
−− Optimierung der externen Ausgaben, die von Global Sourcing
& Procurement und Corporate Real Estate & Services erzielt
werden konnten
−− Nutzung der internen Beratungseinheit Allianz Consulting
(und Nutzung der damit verbundenen Erfahrungen) statt eine
externe Beratungsfirma zu beauftragen.
Business Processing Services
Die Abteilung Business Processing Services (BPS) wurde im Januar
2015 zur Konsolidierung verschiedener Aktivitäten ins Leben geru­
fen. Das Ziel ist es, die betrieblichen Prozesse und Expertise Servi­
ces (in Finance und Accounting-, HR-, Acturial- und Unterneh­
mensverwaltungsfunktionen) zu optimieren. Kernangebot für die
Allianz Gruppe sind Funktionen für gemeinsame Services durch
die Nutzung zwei verschiedener Liefermodelle: Captive und exter­
ne Anbieter. Dies optimiert das „Preis-Leistungs-Verhältnis“ in
einer Reihe von Unternehmensservicebereichen. Die Abteilung
bietet alles aus einer Hand; sie versorgt die Stakeholder mit effizi­
enten Möglichkeiten für die Beschaffung und Verwaltung des ange­
botenen Liefermodells.
Transactional Business Services
Das Projekt Finance and Accounting Shared Service (FASS), das
2014 über ein Master Service Agreement mit einem externen
Dienstleistungsanbieter initiiert wurde, hatte 2015 seinen Schwer­
punkt im Bereich Onboarding- und Übergangsaktivitäten für eine
Reihe von Allianz Unternehmen. Dies ermöglichte die Stabilisie­
rung der Aktivitäten zusammen mit der Durchführung der damit
verbundenen Service-Governance. Die Initiative wird bis zum Roll­
out in der weitreichenderen Allianz Gruppe fortgeführt.
Die Initiative Accounts Payable Recovery Analysis (APRA), die
zusammen mit einem externen Partner durchgeführt wird, befass­
te sich 2015 zusammen mit einer Reihe von Allianz Unternehmen
mit der Analyse der Zahlungsvorgänge auf Kreditorenkonten und
führte zur Verbesserung der zugrundeliegenden Prozesse.
Geschäftsbericht 2015 AMOS SE
Expertise Business Services
2015 erweiterte Expertise Business Services das Portfolio an Dienst­
leistungen für seinen wachsenden Kundenstamm und nutzte dazu
die AMOS Captive Expertise Centers in Rumänien und Indien. Der­
zeit werden folgende Leistungen angeboten:
−− Versicherungsmathematische Unterstützung (im Bereich
Lebensversicherung und Sachversicherung)
−− HR-Services (Recruiting, Training, e-Learning und Veranstal­
tungsmanagement)
−− Unternehmensverwaltungsservices (Zugangsmanagement,
Bereitstellung persönlicher Assistenten, Büroservices für die
Unternehmensverwaltung und das Projektmanagement)
−− Visual Design Services (Unterstützung bei der Erstellung von
Präsentationen und Grafiken)
Dieses Angebot und die Nutzung der entsprechenden Bereitstel­
lungsoptionen über die Captive Centers ermöglichten 2015
beträchtliche Einsparungen bei den operativen Kosten in der Aus­
führungsphase. Außerdem wurden unterjährig weitere erfolgrei­
che Customer Day-Veranstaltungen organisiert, um den Aus­
tausch zwischen den Allianz Gesellschaften zu fördern und das
Modell weiter zu verbreiten.
Operational Procurement Services
Operational Procurement Services (OPS) ist für die betriebliche
Beschaffung zuständig und bündelt die Bestellprozesse der deut­
schen Allianz Gesellschaften sowie der AMOS für IT- und Nicht-ITBestellungen:
−− 2015 wurden weitere Offshore-Bereitstellungsmodelloptionen
genutzt, um die Bearbeitungskosten weiter zu senken und
externe Anbieter an die Unterstützung der Auftragsabwick­
lung und von Sofortkaufaktivitäten heranzuführen.
−− Ein weiterer Schwerpunkt 2015 war die Vereinfachung des
Bestellprozesses. Dies reichte von schnellen Erfolgen wie der
Implementierung digitaler Signaturen auf Bestellungen bis zu
einer Initiative zum Thema Verbesserungsanforderungen an
das zugrundeliegende System.
−− Die internationale Expansion von AMOS und die Eröffnung
von Niederlassungen in verschiedenen Regionen erforderte
ebenfalls Unterstützung bei den entsprechenden betrieb­
lichen Beschaffungsaktivitäten. Die Einbindung der neuen
Niederlassungen in die Gruppenplattform läuft derzeit.
21
Global Sourcing & Procurement
AMOS Global Sourcing & Procurement (GSP) hat die Aufgabe, dafür
zu sorgen, dass das integrierte Beschaffungsnetzwerk der Allianz,
das zu den Besten der Branche zählt, einen nachhaltigen Wert für
die Gruppe schafft. Ein wichtiger Schritt in diese Richtung war die
unternehmensweite Implementierung des Allianz Group Standard
für Procurement (AGSP) im Jahr 2015. Der AGSP ist ein für alle
Beschaffungseinheiten weltweit geltender Standard, der Regeln
und Prinzipien für Beschaffungsaktivitäten innerhalb der Allianz
Gruppe festlegt.
Das Hauptziel von AMOS GSP in dieser Hinsicht ist die weitere
Stärkung der Kaufkraft der Allianz sowie die Nutzung von Gruppen­
synergien, um nachhaltige Einsparungen zu erzielen und die am
besten geeigneten Zulieferer weltweit als Partner zu gewinnen.
2015 wurden Einsparungen von 127 Mio € mit den entsprechenden
Allianz Gesellschaften und Geschäftspartnern erzielt. AMOS GSP
hat das Beschaffungsnetzwerk der Allianz weiter entwickelt und
ausgebaut. Es umfasst heute mehr als 30 wichtige Allianz Gesell­
schaften. Zusätzlich zum jährlichen Procurement Summit trafen
sich spezielle, nach Kategorien zusammengestellte Beschaffungs­
gremien regelmäßig, um globale Initiativen zu entwickeln, und
förderten so den Austausch von Best Practices in der gesamten
Allianz Gruppe.
In Hinblick auf zentrale Geschäftsfelder unterstützte GSP weiter­
hin den Bereich der Schadensabwicklung bei der Optimierung der
Ersatzteilkosten sowie dem Aufbau eines globalen Anbieter-Panels.
Die Beschaffungsteams im Kerngeschäft erreichten unter ande­
rem in den Kategorien Krankenhäuser und Telematik beträchtliche
Einsparungen. IT Procurement unterstützte weiterhin die Rollouts
des strategischen AIT Programms, und das AMOS-BenchmarkingProjekt. In diesem Zusammenhang wurden die großen Services
unterstützt, indem Anbietervergleiche vorgenommen und die
Benchmark-Kosten auf oder unter das Vergleichsniveau gesenkt
wurden, was Einsparungen von mehr als 15 Mio € pro Jahr zur Fol­
ge hatte. Außerdem optimierte IT Procurement die jährlichen War­
tungskosten in der Ausführungsphase, was sich unmittelbar mit
10 Mio € positiv auf das Ergebnis auswirkte.
Im Bereich Non-IT Procurement verlängerte die Allianz die globa­
len Rahmenvereinbarungen mit Finanzdienstleistern und legte
ein bevorzugtes Lieferanten-Panel mit ausgewählten Partnern fest.
Darüber hinaus richtete GSP eine globale Allianz Community für
Facility Management- und Logistikthemen ein, um die Geschäfts­
anforderungen in diesem Bereich zu erfüllen. GSP unterstützt auch
weiterhin mithilfe von globalen Vereinbarungen mit Agenturen für
digitales Marketing sowie Anbietern digitaler Tools den Übergang
zum digitalen Marketing. Procurement ist jetzt ein aktives Mitglied
des Digital Delivery Hub – einer gemeinsamen Initiative von Group
22
Geschäftsbericht 2015 AMOS SE
Market Management und dem AMOS Business Transformation
oneWeb-Team zur Beschaffung digitaler Marketing-Tools von
externen Anbietern.
Corporate Real Estate & Services
AMOS Corporate Real Estate & Services (CRES) hat seine Mission,
das angestrebte länderbasierte Corporate Real Estate-Modell in
Allianz Gesellschaften weltweit bereitzustellen, um der Allianz
Gruppe höhere Einsparungen zu ermöglichen, weiter verfolgt.
Im Jahr 2015 setzte CRES seine Arbeit mit Allianz Gesellschaften in
Spanien und Portugal, in den USA, den Benelux-Ländern und in
Polen fort, die zur Defi­nition gemeinsamer Konvergenzszenarien
sowie der Aufstellung von Implementierungsplänen führte. Neue
National Real Estate Committees (NREC) wurden in Großbritanni­
en und Österreich gegründet, um gemeinsam auf Ziele im Bereich
Unternehmens­immobilien hinzuarbeiten. Um die Ziele konzern­
weiter Einsparungen zu erreichen, arbeitete CRES mit Allianz
Gesellschaften in Frankreich, Italien und der Schweiz an der Imple­
mentierung von Projekten und Strategie-Updates. Ende 2015 deck­
te CRES 45 % der weltweit in Konzerneigentum befindlichen beleg­
ten Flächen mit NREC ab.
CRES unterstützte die Allianz Gruppe gleichzeitig, um die Unter­
nehmensimmobilienstrategie umzusetzen:
−− Aktive Unterstützung bei der Bereitstellung des neuen gemein­
samen Hauptsitzes von Allianz Worldwide Partners, Allianz
Global Asisstance, Mondial France und AMOS European Servi­
ces in Saint Ouen, Frankreich
−− Unterstützung von AGA in Polen bei Mietvertragsverhandlun­
gen für die Niederlassung in Warschau
−− Unterstützung bei der Auswahl eines strategischen Partners
für die Umsetzung der Anlagenstrategie in Bordeaux (Frank­
reich)
−− Projektmanagement für ein Immobilienprojekt in Rumänien
zur Planung und Umsetzung der Erweiterung des gemeinsa­
men Standorts von Allianz Worldwide Partners, Euler Hermes
Romania und AMOS in Bukarest
−− Unterstützung von Allinaz Global Corporate & Speciality bei
der Strategieumsetzung zur Untervermietung ungenutzter
Flächen in San Francisco
Ein Schwerpunkt von CRES ist die Unterstützung der von AMOS
genutzten Flächen, um beträchtliche Kosteneinsparungen und Effi­
zienzsteigerungen zu erreichen. Das weltweite Wachstum von AMOS
wurde durch die Entscheidung für Standorte in Trivandrum (Indien)
und Bangkok gefördert. Durch das unterstützende Immobilienpro­
jektmanagement für neue Flächen in Pune (Indien), Bukarest, Peta­
luma (USA) sowie Paris (Frankreich) unterstützte CRES die Einrich­
tung neuer Büros und moderner Arbeitsplätze für AMOS.
A Lagebericht
13 Aufträge und Mission
13 Aufstellung und Arbeitsweise
17Arbeitsschwerpunkte 2015
24Geschäftsverlauf
30Ausblick
33 Chancen- und Risikobericht
35Nachtragsbericht
Basierend auf der „Smart Spend“-Initiative entwickelte und imple­
mentierte CRES Maßnahmen zur Senkung der Kosten für von
AMOS genutzte Firmenimmobilien.
Allianz Consulting
Die interne Beratungseinheit der Allianz Gruppe, Allianz Consul­
ting, verzeichnete 2015 ein weiteres Jahr starken Wachstums. Sie
konnte ihre Beratungsaktivitäten ausweiten und die Belegschafts­
zahl erhöhen. Schwerpunkt war 2015 erneut die Beratungstätigkeit
und Unterstützungstätigkeit für Transformationsprojekte, die
weltweit angeboten und durchgeführt wurden. Allianz Consulting
war an über 175 Projekten beteiligt, konnte seinen Umsatz gegen­
über dem Vorjahresberichtszeitraum um 15 % steigern und gleich­
zeitig den Net Promoter Score auf 79 % verbessern. Die Zahl der
Mitarbeiter stieg 2015 auf 191, gegenüber 175 in 2014.
Allianz Consulting konnte für seine Projekte das vierte Jahr in Folge
eine Auszeichnung als „Best of Consulting“ der deutschen Finanz­
zeitschrift „Wirtschaftswoche“ gewinnen. In der Kategorie HR
Management wurde das Projekt „Firmen Sach – Fit für die Zukunft“
als ausgezeichnet bewertet. Allianz Consulting unterstützte die
Allianz Beratungs- und Vertriebsgesellschaft (ABV) in Deutschland
bei der Entwicklung und Umsetzung neuer Konzepte zur Effizienz­
steigerung in der Expertenorganisation, welche die Geschäftstätig­
keit unterstützt.
Neben der Bereitstellung von Beratungsdienstleistungen für Alli­
anz Unternehmen ist Allianz Consulting auch Anbieter der OPEX
Schulungsakademie, in der Mitarbeiter in Methoden der Operatio­
nal Excellence geschult werden, um entweder eine Blue Belt- oder
eine Black Belt-Zertifizierung zu erhalten. Andere Schulungskurse
umfassen Schulungen zu den Themen Projektmanagement und
Änderungsmanagement. Insgesamt nahmen 441 Mitarbeiter in elf
Ländern an den von Allianz Consulting angebotenen Schulungen
teil und arbeiteten 2015 an damit verbundenen OPEX-Projekten.
Geschäftsbericht 2015 AMOS SE
23
4. Geschäftsverlauf
Die AMOS hat 2015 den Ausbau und die Verbesserung ihres Port­
folios als globaler Shared Services-Anbieter der Allianz Gruppe
fortgesetzt. Die AMOS erbringt Shared-Services-Dienstleistungen
(Serviceportfolio) und unterstützt strategische Transformations­
projekte mit daraus resultierenden neuen Plattformen und Servi­
ces für Gesellschaften in der Allianz Gruppe (Investmentportfolio).
AMOS konnte das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit
für das Serviceportfolio um 45,5 Mio € von -26,2 Mio € in 2014 auf
19,3 Mio € in 2015 verbessern. Die Zielsetzung „schwarze Null“ wur­
de damit für das Serviceportfolio erreicht. Diese Verbesserung ist
auf das neue Liefermodell mit Nearshore und Offshore, weitere
Kostenoptimierungen aus erfolgreichen Vertragsverhandlungen
und verbesserten Stückkosten zurückzuführen.
Im Investmentportfolio sind die Erträge und Aufwendungen für
globale Projekte angestiegen. Dies führt zu einem Ergebnis der
gewöhnlichen Geschäftstätigkeit im Investmentportfolio von
-229,9 Mio € in 2015, einschließlich Sonderabschreibungen in
Höhe von 36,3 Mio € auf Anlagevermögen für die Projekte Allianz
Business System international, Allianz Global Network und Data
Center Consolidation sowie für AML. Das Ergebnis vor dem Ein­
maleffekt beläuft sich auf -193,7 Mio € (2014: -180,0 Mio €).
In 2015 wurden keine außerordentlichen Aufwendungen und
Erträge bilanziert (2014: -6,8 Mio €). Steuern vom Einkommen und
vom Ertrag wurden in 2015 in Höhe von -2,5 Mio € (2014: -39,8
Mio €) erfasst. Diese Aufwendungen im Jahr 2015 lassen sich im
Wesentlichen auf Körperschaftsteuern der indischen Niederlas­
sung zurückführen, während in 2014 zusätzlich eine Verbindlich­
keit in Höhe von 38,0 Mio € gegenüber dem Finanzamt für Steuer­
prüfungen der Geschäftsjahre 2004 und 2008 erfasst wurde.
Das Ergebnis nach Steuern weist für 2015 einen Jahresfehlbetrag
vor Ausgleich aus dem Beherrschungs- und Gewinnabführungs­
vertrag von -214,2 Mio € (2014: -252,5 Mio €) aus.
Als Shared Service Anbieter für die Allianz Gruppe, verwendet die
AMOS für die Bereitstellung und weitere Verbesserung der Shared
Services an Gesellschaften in der Allianz Gruppe neben internen
Ressourcen auch das Wissen von externen Anbietern. Im Jahr 2015
steigerte die AMOS sowohl den internationalen Umsatz als auch die
Position als Shared Service Anbieter innerhalb der Allianz Gruppe.
24
Geschäftsbericht 2015 AMOS SE
A Lagebericht
13 Aufträge und Mission
13 Aufstellung und Arbeitsweise
17Arbeitsschwerpunkte 2015
24Geschäftsverlauf
30Ausblick
33 Chancen- und Risikobericht
35Nachtragsbericht
4.1 Organisationsstruktur
Zusätzlich zu den bestehenden AMOS Niederlassungen und Toch­
tergesellschaften Ende 2014 hat die AMOS die globale Expansion
im Jahr 2015 mit der Gründung von zwei neuen Tochtergesellschaf­
ten und einer Niederlassung sowie der internen Übernahme einer
Tochtergesellschaft innerhalb der Allianz Gruppe fortgesetzt.
Die AMOS hat im Juli 2015 die Allianz Telematics S.p.A. zu 100 %
übernommen. Dieses Unternehmen wird weiterhin die Telema­
tiklösungen für die Allianz Gruppe vorantreiben und künftige
Mobilitätskonzepte etablieren.
Darüber hinaus hat die AMOS im August 2015 die 100 prozentige
Tochtergesellschaft AMOS International B.V. gegründet und einge­
gliedert. Das Unternehmen hält seitdem 95 % der Anteile an der
AMOS of America Inc. (AMOSA).
In Sydney wurde im August 2015 die Niederlassung AMOS Austra­
lien gegründet, um die Einführung der Allianz Global NetworkServices in der Region Asien-Pazifik zu unterstützen sowie die
anstehende Data Center Consolidation-Implementierung vorzu­
bereiten.
Im Dezember 2015 haben die AMOS und die Allianz Compañía de
Seguros y Reaseguros S.A. beschlossen die neue Tochtergesell­
schaft AMOS IberoLatAm S.L. mit Sitz in Barcelona zu gründen,
welche die technologischen Best Practices implementieren, Syner­
gien erzeugen und die an der Gruppenstrategie ausgerichtete digi­
tale Transformation unterstützen wird. Um die KernversicherungsPlattformstrategie zum Abschluss zu bringen, werden die AMOS
und Allianz Compañía de Seguros y Reaseguros S.A. ein gemein­
sam verwaltetes ePac Kernkompetenzzentrum (CCC) für die ibe­
ro-/lateinamerikanische (IberoLatAm) Region aufbauen.
AMOS Niederlassungen mit ihren Hauptgeschäftstätigkeiten zum
31. Dezember 2015:
Niederlassung
Standort
Hauptgeschäftstätigkeit
AMOS
Deutschland
München,
Deutschland
Zentrale
IT-Infrastrukturservices,
IT-Anwendungsservices,
Business Services
AMOS Belgien
Brüssel, Belgien
Infrastruktur und Bedarfsmanagement
vor Ort
AMOS Indien Pune
Pune, Indien
Infrastruktur, Entwicklung und Betrieb
von Anwendungen, globales
Bedarfsmanagement,
Geschäftstransformation und
Projektmanagement
AMOS Indien
Trivandrum
Trivandrum, Indien
Infrastruktur, Entwicklung und Betrieb
von Anwendungen, globales
Bedarfsmanagement,
Geschäftstransformation und
Projektmanagement
AMOS Irland
Dublin, Irland
Infrastruktur und Bedarfsmanagement
vor Ort
AMOS Rumänien
Bukarest,
Rumänen
Beratungs-, Finanzprozess- und
Personaldienstleistungen sowie
Immobiliendienstleistungen
AMOS Singapur
Singapur, Singapur
Infrastruktur und Bedarfsmanagement
vor Ort , Immobiliendienstleistungen
AMOS Schweiz
Wallisellen,
Schweiz
Einkauf von IT-Softwarelizenzen und
IT-Transformation
AMOS UK
Guildford, UK
Infrastruktur und Bedarfsmanagement
vor Ort
AMOS Australien
Sydney, Australien
IT-Infrastrukturservices
Die AMOS war zum 31. Dezember 2015 an den folgenden Gesell­
schaften beteiligt:
Gesellschaft
AMOS
Anteilsbesitz
Hauptgeschäftstätigkeit
Anteile an verbundenen Unternehmen
AMOS European Services SAS,
Paris, Frankreich
100 % Tochter
der AMOS
Infrastruktur, zum
1. Januar 2015 Übernahme
des IT Betriebs der Allianz
Global Assistance
Frankreich
Allianz Managed Operations &
Services Netherlands B.V.,
Rotterdam, Niederlande
100 % Tochter
der AMOS
Infrastruktur und
Bedarfsmanagement
vor Ort
Allianz Managed Operations &
Services (Thailand) Co., Ltd,
Bangkok, Thailand
100 % Tochter
der AMOS
Infrastruktur und
Bedarfsmanagement vor
Ort sowie zum 1. Januar
2015 Übernahme des IT
Betriebs der Allianz Global
Assistance Thailand
Metafinanz-Informationssysteme
GmbH, München, Deutschland
100 % Tochter
der AMOS
Beratungsdienstleistungen
und Personalmanagement
für IT-Dienstleistungen
AMOS International B.V.,
Amsterdam, Niederlande
100 % Tochter
der AMOS
Holdingfunktion
Allianz Telematics S.p.A.,
Triest, Italien
100 % Tochter
der AMOS
IT-Infrastrukturservices,
IT-Anwendungsservices
AMOS of America, Inc.,
Petaluma, USA
95 % Tochter
der AMOS
International B.V.
Gemeinsames ServiceCenter
für Nordamerika
AMOS Austria GmbH,
Wien, Österreich
49,9 % Tochter
der AMOS
IT-Anwendungsservices
AMOS IberoLatAm S.L.
Barcelona, Spanien
49 % Tochter
der AMOS
IT-Infrastrukturservices,
IT-Anwendungsservices
Beteiligungen
Geschäftsbericht 2015 AMOS SE
25
4.2 Entwicklung der Ertragslage
Im Vergleich zum Geschäftsjahr 2014 sind die Gesamterträge aus
der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit im Geschäftsjahr 2015 um
216,3 Mio € gestiegen:
Erträge aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (in Mio €)
Umsatzerlöse
2015
2014
Veränderung
847,3
713,2
134,1
-0,4
Erhöhung oder Verminderung
des Bestands an fertigen und
unfertigen Erzeugnissen
-0,2
0,2
Andere aktivierte Eigenleistungen
19,8
17,7
2,1
Sonstige betriebliche Erträge
119,9
39,4
80,5
Gesamt
986,8
770,5
216,3
AMOS hat im Geschäftsjahr 2015 Umsatzerlöse aus Shared-ServiceDienstleistungen in Höhe von 847,3 Mio € (2014: 713,2 Mio €) erzielt.
Die Umsatzerlöse stiegen damit gegenüber dem Vorjahr um
134,1 Mio € oder 18,8 %:
Umsatzerlöse (in Mio €)
Umsatzerlöse in Prozent
Veränderung
2015
2014
Veränderung
in %
2015
2014
526,2
524,7
1,5
62,1 %
73,6 %
-11,5 %
3,8
3,8
0,0
0,5 %
0,5 %
-0,1 %
Operations
23,9
18,7
5,2
2,8 %
2,6 %
0,2 %
Business Services
16,8
12,4
4,4
2,0 %
1,7 %
0,2 %
Serviceportfolio
IT
Indien
0,4
0,0
0,4
0,1 %
0,0 %
0,0 %
Zwischensumme
Serviceportfolio
Corporate
571,1
559,6
11,5
67,4 %
78,5 %
-11,1 %
Investmentportfolio
276,2
153,6
122,6
32,6 %
21,5 %
11,1 %
Summe
Umsatzerlöse
847,3
713,2
134,1
100,0 %
100,0 %
0,0 %
Die IT Umsatzerlöse aus dem laufenden Geschäft sind im
Geschäftsjahr 2015 annähernd unverändert geblieben, wobei der
Bereich Operations die Umsatzerlöse durch den Ausbau der Alli­
anz Consulting-Services innerhalb der Allianz Gruppe steigern
konnte. Die Business Services trugen erneut mit Wachstum in Ein­
kaufdienstleistungen zur Steigerung der Umsatzerlöse bei. Der
signifikante Anstieg der Umsatzerlöse in dem Investmentportfolio
(122,6 Mio €) ist auf den Fortschritt globaler Projekte zurückzufüh­
ren wie zum Beispiel das AWP IT Future-Modell, Data Center Con­
solidation und Allianz Global Network.
Der Anstieg der sonstigen betrieblichen Erträge gegenüber dem
Vorjahr ist vorrangig auf einen einmaligen Effekt aus dem
26
Geschäftsbericht 2015 AMOS SE
Verkaufserlös von Großrechner Anlagen im Rahmen einer SaleService-Back Transaktion im Dezember 2015, einer Umsatzsteuer­
erstattung für das Jahr 2014 sowie auf die Auflösung sonstiger
Rückstellungen zurückzuführen. Die sonstigen betrieblichen
Erträge sind als Erträge aus gewöhnlicher Geschäftstätigkeit
klassi­fiziert.
Die Aufwendungen und sonstigen Erträge aus der gewöhnlichen
Geschäftstätigkeit beinhalten Aufwendungen für den IT-Betrieb,
Personalaufwendungen, Abschreibungen, sonstige betriebliche
Aufwendungen, Erträge aus Beteiligungen, sonstigen Zinsen und
ähnliche Erträge sowie Zinsen und ähnliche Aufwendungen. Die
Aufwendungen und sonstigen Erträge aus gewöhnlicher Geschäfts­
tätigkeit beliefen sich im Geschäftsjahr 2015 auf 1 057,9 Mio €
(2014: 919,4 Mio €), was einem Anstieg von 138,6 Mio € oder 15,1 %
im Vergleich zum Geschäftsjahr 2014 entsprach.
Aufwendungen und sonstige Erträge aus gewöhnlicher Geschäftstätigkeit
(in Mio €)
2015
2014
Serviceportfolio
-551,8
-585,8
33,9
Investmentportfolio
-506,1
-333,6
-172,5
-1.057,9
-919,4
-138,6
Saldo
Aufwendungen und sonstige Erträge
aus gewöhnlicher Geschäftstätigkeit
Veränderung
Die Kosten im Serviceportfolio sind gegenüber dem Vorjahr
um -33,9 Mio € gesunken, da weitere Verbesserungsmaßnahmen
(z. B. erfolgreiche Vertragsneuverhandlungen) Kostensenkungen
mit sich gebracht haben, und somit das höhere Kostenniveau des
Unternehmenswachstums mehr als ausgeglichen wurde.
Die Expansion und das Wachstum großer globaler Projekte auf der
Umsatzerlösseite (z. B. Allianz Global Network, Data Center Conso­
lidation, Automotive und AWP IT Future Model) führten zu höhe­
ren Aufwendungen im Investmentportfolio. In der Kostenerhö­
hung enthalten sind Sonderabschreibungen von 36,3 Mio € für die
ABSi-, AGN- und DCC-Anlagen sowie für AML.
Der Anstieg der Aufwendungen für den IT Betrieb um 108,9 Mio €
auf 670,9 Mio € (2014: 562,0 Mio €) ist vorrangig auf die Aufwendun­
gen für Dienstleistungen, die Tochtergesellschaften für AGA IT Ope­
rations erbracht haben und die sich auf 61,5 Mio € beliefen, auf
gestiegene Serviceprovider-Aufwendungen von 28,9 Mio € sowie
auf einen Anstieg von 11,2 Mio € für Softwareaufwendungen
zurückzuführen. Dieser Anstieg wurde teilweise durch gesunkene
Wartungsaufwendungen und, im Vergleich zum Vorjahr, wesent­
lich gesunkene Aufwendungen für Druckdienstleistungen nach
dem Verkauf des Bereichs „Print and Output Services“ an die Alli­
anz Deutschland AG im Jahr 2014 ausgeglichen.
A Lagebericht
13 Aufträge und Mission
13 Aufstellung und Arbeitsweise
17Arbeitsschwerpunkte 2015
24Geschäftsverlauf
30Ausblick
33 Chancen- und Risikobericht
35Nachtragsbericht
Darüber hinaus haben die Expansion des Geschäfts sowie die
gestiegene Anzahl an Mitarbeitern zu einem Anstieg der Personal­
aufwendungen um 21,8 Mio € auf 258,6 Mio € geführt (2014:
236,8 Mio €).
Die Abschreibungen erhöhten sich im Geschäftsjahr 2015 um
43,3 Mio € von 107,3 Mio € in 2014 auf 150,6 Mio €. Der Anstieg resul­
tiert im Wesentlichen aus der Sonderabschreibung in Höhe von
36,3 Mio € in Zusammenhang mit den ABSi-, AGN- und DCC-Anla­
gen sowie für AML. Diese Anlagen wurden von einigen Allianz
Unternehmen beispielsweise wegen der Veräußerung des Versi­
cherungsunternehmens Fireman’s Fund von der Allianz an ACE
und den darauf zurückzuführenden mangelnden Servicebedarf
nicht mehr genutzt.
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind im Geschäftsjahr
2015 um 42,1 Mio € auf 101,6 Mio € gestiegen (2014: 59,5 Mio €). Der
Anstieg resultiert im Wesentlichen aus einem Einmaleffekt auf­
grund von Zinsanpassungen bei Rentenberechnungen in Höhe
von 22,1 Mio €, einem Anstieg der sonstigen Rückstellungen um
6,3 Mio € und dem Anstieg weiterer Kosten.
Im Geschäftsjahr 2012 wurde ein Beherrschungs- und Gewinnab­
führungsvertrag zwischen AMOS als beherrschender Gesellschaft
und der Metafinanz-Informationssysteme GmbH als abhängiger
Gesellschaft etabliert. Gemäß diesem Vertrag ist AMOS verpflichtet,
Verluste zu kompensieren, und kann Gewinne aus der Tochterge­
sellschaft vereinnahmen. Der Vertrag endet am 31. Dezember 2016.
Der Vertrag verlängert sich automatisch um ein weiteres Kalender­
jahr, falls er nicht spätestens sechs Monate vor Ablauf eines Kalen­
derjahres gekündigt wird.
Die Erträge aus dem Beherrschungs- und Gewinnabführungsver­
trag mit der Metafinanz Informationssysteme GmbH werden unter
den Erträgen aus Beteiligungen ausgewiesen.
Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit belief sich im
Jahr 2015 auf -210,6 Mio € gegenüber -206,2 Mio € im Jahr 2014.
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (in Mio €)
2015
2014
19,3
-26,2
45,5
Investmentportfolio
-229,9
-180,0
-49,9
Ergebnis der gewöhnlichen
Geschäftstätigkeit
-210,6
-206,2
-4,4
Serviceportfolio
Veränderung
AMOS konnte das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit
für das Serviceportfolio um 45,5 Mio € verbessern – von -26,2 Mio €
in 2014 auf 19,3 Mio € in 2015 und damit das gesetzte Ziel der
„schwarzen Null“ für das Serviceportfolio erreichen. Diese Verbes­
serung ist auf das neue Liefermodell mit Nearshore und Offshore,
weitere Kostenoptimierungen (zum Beispiel erfolgreiche Vertrags­
verhandlungen) und verbesserte Stückkosten zurückzuführen.
Wie erwartet, sind die Umsatzerlöse und die Aufwendungen im
Investmentportfolio in 2015 erneut signifikant gestiegen. Im Ergeb­
nis des Investmentportfolios sind Sonderabschreibungen in Höhe
von 36,3 Mio € für Anlagevermögen der Projekte ABSi, AGN und DCC
sowie AML enthalten. Ohne diese Effekte hätte sich das Ergebnis
des Investmentportfolios auf -193,7 Mio € (2014: -180,0 Mio €)
belaufen.
Das Ergebnis wurde durch Investitionen in globale Projekte wie
zum Beispiel Allianz Global Network, Data Center Consolidation,
Automotive und das Allianz Worldwide Partners IT Future Modell
innerhalb der Allianz Gruppe beeinträchtigt, was insgesamt zu
einem negativen Ergebnis in 2015 von -210,6 Mio €, einschließlich
der angesprochenen Sonderabschreibung von -36,3 Mio € führte.
Diese Investitionen wurden in 2015 weiterhin von den Hauptkun­
den der AMOS innerhalb der Allianz Gruppe durch die Gewährung
von Darlehen oder die Ausgabe von Anleihen finanziert.
Der im Vergleich zum Vorjahr zu verzeichnende Anstieg der sons­
tigen Zinsen und ähnlichen Erträgen resultiert vor allem aus Zins­
einnahmen aus dem Beherrschungs- und Gewinnabführungsver­
trag mit der Allianz SE.
Das Ergebnis vor Steuern weist dementsprechend einen Verlust in
Höhe von -210,6 Mio € (Verlust 2014: -213,0 Mio €) für das Geschäfts­
jahr 2015 aus.
Die Zinsen und ähnliche Aufwendungen sind um 5,1 Mio € von
14,2 Mio € in 2014 auf 19,3 Mio € in 2015 gestiegen, vorrangig auf
Grund von gestiegenen Darlehen für Projektfinanzierungen.
Die Steuern vom Einkommen und vom Ertrag betragen 2,5 Mio €
und beinhalten im Wesentlichen die lokale Körperschaftssteuer
der Niederlassung AMOS Indien.
Das Ergebnis nach Steuern weist für 2015 dementsprechend einen
Jahresfehlbetrag vor Ausgleich aus dem Beherrschungs- und
Gewinnabführungsvertrag von -214,2 Mio € (Verlust 2014:
-252,5 Mio €) aus.
Geschäftsbericht 2015 AMOS SE
27
Zwischen der Allianz SE als herrschender Gesellschaft und der
AMOS als abhängiger Gesellschaft besteht seit dem Geschäftsjahr
2009 ein Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag. Der Ver­
trag lief bis zum 31. Dezember 2013 und verlängert sich seitdem
automatisch um ein weiteres Kalenderjahr, sofern er nicht spätes­
tens sechs Monate vor Ablauf des Kalenderjahres gekündigt wird.
Da die AMOS in der Allianz Gruppe weltweit Shared-Service-Dienst­
leistungen erbringt, wird von einer Weiterführung des Vertrages
ausgegangen.
Insgesamt hat die AMOS das Gesamtziel der „schwarzen Null“ im
Serviceportfolio erreicht, wobei das Investmentportfolio – konst­
ruktionsgemäß derzeit negativ – die Gesamtziele infolge der Son­
derabschreibungen in Höhe von 36,3 Mio € für Anlagevermögen
der Projekte ABSi, AGN, DCC und AML nicht erreichen konnte.
4.3 Entwicklung der Vermögens- und Finanzlage
Die Bilanzsumme der AMOS ist im Geschäftsjahr 2015 um
153,4 Mio € oder 9,7 % auf 1 734,0 Mio € gestiegen (2014: 1 580,6 Mio €).
Die langfristigen Vermögenswerte sind um 252,8 Mio € von
821,4 Mio € im Vorjahr auf 1 074,2 Mio € in 2015 gestiegen.
Innerhalb der langfristigen Vermögenswerte ist der Rückgang von
25,2 Mio € bei den selbst erstellten immateriellen Vermögensge­
genständen in Höhe von 151,0 Mio € im Vorjahr zu 125,8 Mio €
in 2015 hauptsächlich auf die Sonderabschreibung von ABSi in
Höhe von 27,7 Mio € in 2015 zurückzuführen.
Die entgeltlich erworbenen immateriellen langfristigen Ver­
mögensgegenstände umfassen sowohl fertiggestellte als auch
nicht fertiggestellte immaterielle Vermögensgegenstände, die
noch nicht einsatzfähig sind. Entgeltlich erworbene Lizenzen und
Software sind um 106,6 Mio € von 329,8 Mio € auf 436,4 Mio €
ge­stiegen. Der wesentliche Anstieg ist auf aktivierungsfähige
Kosten in Zusammenhang mit den Projekten Data Center Consoli­
dation, ABS at AGA Travel und ABS at AGA Assistance sowie aus
der Solvency II-Vermögensübertragung von der Allianz SE in Höhe
von 21,7 Mio € zurückzuführen.
Insgesamt wurden im Geschäftsjahr 2015 189,5 Mio € Entwick­
lungskosten für IT-Projekte als selbst erstellte langfristige immate­
rielle Vermögensgegenstände aktiviert.
Diese Investitionen sind vor allem auf die Durchführung von
IT-Projekten der Allianz Gruppe und für einzelne Gesellschaften
der Allianz Gruppe zurückzuführen. Gegenläufig wirkten sich
Abgänge und Abschreibungen aus.
28
Geschäftsbericht 2015 AMOS SE
Im Geschäftsjahr fielen Aufwendungen für Vorstudien für selbst­
erstellte immaterielle Vermögensgegenstände in Höhe von
1,4 Mio € an, welche nicht aktiviert wurden.
Im Geschäftsjahr 2015 stiegen die Sachanlagen von 295,2 Mio € in
2014 um 45,2 Mio € auf 340,4 Mio € Dieser Anstieg ist vor allem auf
Investitionen in Allianz Global Network, welches unter den Anla­
gen im Bau ausgewiesen wird, zurückzuführen. Zusätzliche Inves­
titionen im Sachanlagevermögen betrafen Netzwerkkomponenten,
Telekommunikations- und Serveranschaffungen. Dieser Anstieg
wurde teilweise durch den Verkauf von Großrechner-Anlagen mit
einem Nettobuchwert von 14,5 Mio € im Dezember 2015 kompen­
siert.
Die Finanzanlagen stiegen im Geschäftsjahr 2015 von 45,4 Mio €
im Vorjahr um 126,2 Mio € auf 171,6 Mio € Der Anstieg ist auf den
Erwerb der Tochtergesellschaft Allianz Telematics S.p.A. im Juli
2015 in Höhe von 6,2 Mio €, die Gründung der Tochtergesellschaft
AMOS International B.V. im August 2015 in Höhe von 35,6 Mio € und
die Gründung der Tochtergesellschaft AMOS IberoLatAm S.L. im
Dezember 2015 in Höhe von 39,7 Mio € mit einer Beteiligung von
49 %, zurückzuführen. Der rechtliche Startschuss für das Unterneh­
men fällt am 1. Januar 2016.
Darüber hinaus wurden im Geschäftsjahr 2015 Darlehen an ver­
bundene Unternehmen in Höhe von 23,4 Mio € ausgegeben.
Das Umlaufvermögen verminderte sich um 106,9 Mio € von
712,8 Mio € im Vorjahr auf 605,9 Mio € in 2015. Dieser Rückgang ist
auf niedrigere Forderungen gegen die Allianz SE aus dem Beherr­
schungs- und Gewinnabführungsvertrag in Höhe von 214,2 Mio €
für das Geschäftsjahr 2015 sowie aus einer im Geschäftsjahr 2014
ausgewiesenen Bilanzverlängerung, in den Bilanzposten Forde­
rungen und Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unterneh­
men, welche im Geschäftsjahr 2015 mitigiert werden konnte,
zurückzuführen. Ein gegenläufiger Effekt ergibt sich durch den
Anstieg der Guthaben bei Kreditinstituten.
Rechnungsabgrenzungsposten sind aufgrund eines höheren Ver­
tragsvolumens um 8,7 Mio € gestiegen.
In der Vorjahresbilanz weist die Position Aktiver Unterschiedsbe­
trag aus der Vermögensverrechnung einen Betrag in Höhe von
1,1 Mio € aus, der sich nach Verrechnung aus Verpflichtungen aus
erdienten Versorgungsbeiträgen aus dem beitragsorientierten
Pensionsvertrag (BPV) mit dem Deckungsvermögen ergibt.
Das Eigenkapital ist von 189,6 Mio € um 21,7 Mio € auf 211,3 Mio €
gestiegen. Mit einem Einbringungsvertrag wurden die Solvency IISoftware-Assets im September 2015 von der Allianz SE an die AMOS
übertragen. Die Übertragung wurde in die Kapitalrücklage einge­
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35Nachtragsbericht
bracht. Die Eigenkapitalquote bleibt zum Bilanzstichtag 31. Dezem­
ber 2015 mit 12,2 % nahezu unverändert (2014: 12,0 %).
Die Rückstellungen sind um 17,4 Mio € auf 198,2 Mio € gestiegen
(2014: 180,8 Mio €), was in erster Linie auf einen Anstieg der sons­
tigen Rückstellungen für ausstehende Rechnungen zurückzufüh­
ren ist.
den Bilanzpositionen Sachanlagen ausgewiesen. Die Finanzierung
dieser Investitionen erfolgte im Wesentlichen durch Darlehen und
Anleihen in Höhe von 836,0 Mio € (2014: 766,7 Mio €) innerhalb der
Allianz Gruppe für die Vorfinanzierung von IT-Projekten. Darlehen
und Überbrückungsfinanzierungen von der Allianz SE wurden
zudem für den laufenden Geschäftsbetrieb verwendet.
Die Verbindlichkeiten der AMOS sind gegenüber 2014 um
114,0 Mio € von 1 209,8 Mio € auf 1 323,8 Mio € gestiegen. Der Anstieg
resultiert im Wesentlichen aus Darlehen und Anleihen von Gesell­
schaften der Allianz Gruppe für die Projekte Data Center Consoli­
dation und Allianz Global Network sowie aus einem Anstieg der
Cashpool Verbindlichkeiten. Die kurzfristige Refinanzierung der
Gesellschaft erfolgt über den Allianz Cashpool. Die Zahlungsfähig­
keit der AMOS war im Geschäftsjahr 2015 jederzeit gegeben. Im
Vergleich zu 2014 sanken die sonstigen Verbindlichkeiten, im
Wesentlichen aus der Umsatzsteuer, um 9,7 Mio €
Als Gesamtaussage zur wirtschaftlichen Lage hat die AMOS im
Geschäftsjahr 2015 das in 2014 gesetzte Ziel der „schwarzen Null“
im Serviceportfolio erreicht, wobei sich das Ergebnis des Invest­
mentportfolios, auch infolge der Sonderabschreibungen und
Projekt­verzögerungen, im Vergleich zum Vorjahr verschlechtert
hat.
Die sonstigen finanziellen Verpflichtungen, vorallem aus mehrjäh­
rigen Projekt-, Wartungs- und Datenleistungsverträgen mit frem­
den Dritten, belaufen sich auf 2 246,5 Mio € (2014: 886,0 Mio €). Der
Anstieg resultiert im Wesentlichen aus einer vorzeitigen Verlänge­
rung eines Software Wartungsvertrags sowie neuen Hardware Ser­
vices mit der IBM, die im Wesentlichen Data Center Services mit
AMOS Kunden betreffen.
4.4 Investitionen
Die Investitionen lagen im Geschäftsjahr 2015 mit 422,3 Mio €
(2014: 299,8 Mio €) 122,5 Mio € über 2014. Dieser Anstieg resultiert
im Wesentlichen auf den globalen Ausbau in 2015 und die Grün­
dung zweier neuer Gesellschaften und den Erwerb eines Allianz
Gruppenunternehmens mit einer Investition von 81,4 Mio €.
Investitionen (in Mio €)
2015
2014 Veränderung
Software
189,5
176,7
47,9
54,6
-6,7
126,2
24,4
101,8
Betriebs- und Geschäftsausstattung
17,8
15,4
2,4
Client-/Server-Hardware
35,5
11,2
24,3
Großrechner-Hardware
2,0
9,2
-7,2
Speichermedien
3,2
7,8
-4,6
Geringwertige Wirtschaftsgüter
0,3
0,4
-0,1
Druck und Nachbearbeitung
0,0
0,1
-0,1
422,3
299,8
122,5
Netzwerkkomponenten
Finanzanlagen
Summe
12,8
Die Gesamtinvestitionen der IT-Projekte unter der Bilanzposition
immaterielle Vermögenswerte betrug 2015 189,5 Mio € (2014:
176,7 Mio €). Die aktivierungsfähigen Kosten des Projekts Allianz
Global Network mit einem Volumen von 203,9 Mio € wurden unter
Geschäftsbericht 2015 AMOS SE
29
5. Ausblick
Nach der schnellen globalen Expansion der AMOS in den vergan­
genen beiden Jahren mit dem Ziel, das eigene Liefermodell zu stär­
ken (circa 50 % Wachstum), wird sich AMOS 2016 auf die Stabilisie­
rung und Harmonisierung der AMOS Gruppengesellschaften
konzentrieren. Deshalb wird ein „Post Transfer Integration (PTI)“Programm implementiert, das durch zehn Kernelemente hinsicht­
lich der wichtigsten Aktivitäten in den Bereichen Kundenbezie­
hungen, Änderungsmanagement, Steuerung, Prozesse, Tools und
Dienstleistungen definiert wird.
Gemäß der Strategie der Allianz Gruppe muss die Integration von
Allianz Telematics S. p. A., in AMOS gestärkt werden und das Service­
portfolio muss gemeinsam mit AMOS und Allianz SE in München
weiterentwickelt und verbreitet werden. AMOS IberoLatAm S.L. muss
sich auf die Industrialisierung der eigenen ePac-Plattform als eine
der drei Kernanwendungsplattformen innerhalb der Allianz Gruppe
konzentrieren. AMOS CEE wird den Betrieb in Q1 2016 aufnehmen
und das eigene Serviceportfolio für die Allianz-Unternehmen in der
CEE-Region einbringen z. B. AIT-Rollout und SAP-Business-Services.
Nach dem Erreichen des Zwischenziels der „schwarzen Null“ im
Serviceportfolio wird das interne Transformationsprogramm
AMOS 20/15 weiterentwickelt. Im Fokus steht weiterhin die Vision
2020 und das Programm wird entsprechend in jährlichen Schritten
weiterentwickelt. Das drückt auch der neue Name des Programms
„AMOS 2020 in 2016“ aus, das sich Jahr für Jahr konsequent weiter­
entwickeln wird. Das Programm wird auch die sechs Prioritätsbe­
reiche fördern. Diese wurden gemeinsam mit dem AMOS Vorstand
ermittelt und formulieren unser weiteres Verbesserungspotenzial
auf unserem Weg hin zu 2020. Die Prioritäts­bereiche umfassen
„Inspiring Leadership“ und „Global Operating Model“ sowie „Smart
prices and costs“. Die entsprechende Stärke und das Entwicklungs­
potenzial werden im dritten Teil der Digital Olympics-Karte darge­
stellt.
Weitere wichtige Meilensteine sind der reibungslose Betriebsab­
lauf, die Überwachung der Projekt- und Dienstleistungskosten
sowie die Bewahrung der „schwarzen Null“ im Serviceportfolio.
5.1 Infrastruktur
Die Implementierung des AGN wird 2016 in der vierten Welle fort­
geführt. Ziel ist, den globalen Rollout für eine größere Anzahl von
Allianz Standorten in den Regionen Asia-Pacific, IberoLatAm und
CEE sowie der Global Lines abzuschließen.
In 2016 wird sich die DCC auf die Migration lokaler Rechenzentren
in fünf strategische Rechenzentren konzentrieren, vorrangig in
Europa und Nordamerika.
30
Geschäftsbericht 2015 AMOS SE
A Lagebericht
13 Aufträge und Mission
13 Aufstellung und Arbeitsweise
17Arbeitsschwerpunkte 2015
25Geschäftsverlauf
30Ausblick
33 Chancen- und Risikobericht
35Nachtragsbericht
AVC setzt 2016 den internationalen Rollout in den verschiedenen
Allianz Gesellschaften fort. Das Ziel ist die weitere Globalisierung
von AVC durch die Integration in der CEE-Region sowie die Migra­
tion von Allianz Elementar (Österreich), Allianz Frankreich und
Allianz Life Insurance Company of North America. Das Projekt wird
auch die Zentralisierung und Standardisierung der globalen Alli­
anz Kundendienstleistungen vorantreiben.
GIAM wird die Aufnahme der relevanten Allianz Gesellschaften
abschließen. Ein besonderer Schwerpunkt wird die Integration von
Allianz Solutions und Shared Services in GIAM sein und die Aktivie­
rung der Anwendungen zur Arbeit mit globalen Accounts. GPAM
wird die globale Einrichtung der GPAM-Lösungen in den strategi­
schen Rechenzentren abschließen. Zudem ist die Integration des
Zugriffs auf kritische Anwendungen geplant, beispielsweise SAP,
und die Implementierung einer Lösung für die technische Benut­
zerverwaltung. Das Projekt wird mit der Administration techni­
scher Accounts in Anwendungen beginnen. Der ADM-Rollout wird
mit spezifischem Fokus auf die vollständige Abdeckung der Allianz
Globales Lines, beispielweise Euler Hermes und Allianz Global
Assistance sowie mit der Implementierung für nicht abgedeckte
Flaggschiffgesellschaften und Regionen, fortgesetzt.
5.2 Applikationen
2016 werden oneWeb und oneMobile ihre Zusammenarbeit mit
anderen Allianz Regionen und -Unternehmen weiter ausbauen,
beispielsweise in Deutschland, IberoLatam und Asien, und mit
Allianz Life, Allianz Global Corporate Speciality und Euler Hermes.
Für ABS in Deutschland werden 2,4 Mio € Sach- und Unfallversiche­
rungspolicen (P&C) migriert. Zudem werden weitere Funktionen,
neue Verfahren und neue Tarife eingeführt. Darüber hinaus wer­
den zusätzliche Online-Self-Services für Leben, P&C und Gesund­
heit in der ABS-Geschäftslogik eingeführt. Die ABS-Implementie­
rungsprojekte für Allianz Türkei und die CEE-Region (Rumänien
und Polen) beginnen im Januar 2016 mit der Phase der Vorstudie.
Die Rollouts für Nicht-KFZ und Lebensversicherung beginnen für
Allianz Griechenland ebenfalls 2016.
Bei ABSi wird das Opel-Produktportfolio mit einem neuen Telema­
tikprodukt weiter ausgebaut. Der Beginn des Neukundengeschäfts
(Volvo, Fiat, und PSA Peugeot Citroen) ist geplant, und mit den neu­
en Drucktechnologien Thunderhead und ABS werden weitere
grundlegende Upgrades realisiert.
Innerhalb der Central Functions Plattformen ist die Allianz gut auf
die voraussichtlich zu erwartenden regulatorischen Anforderun­
gen im kommenden Jahr vorbereitet und wird nachhaltig auf den
Erfolgen von 2015 aufbauen können. Daher wird sich die AMOS in
2016 auf den Ausbau der Central Functions Plattformen sowie die
Geschäftsbericht 2015 AMOS SE
Entwicklung und den Pilotbetrieb der Transformationsaktivitäten
konzentrieren.
GAP wird sich auf den Rollout der BI-Produkte in den großen Gesell­
schaften konzentrieren, z. B. Allianz Deutschland und Allianz
Frankreich. Darüber hinaus wird GAP an der Portfolio- und Archi­
tekturintegration der klassischen BI- und der Big Data-Plattformen,
wie Hadoop, arbeiten.
5.3 IT B2B2C
In 2016 warten Herausforderungen, die es zu meistern gilt, wie z. B.
die kontinuierliche Implementierung der Konzernplattformen als
Voraussetzung für die weitere Unterstützung des geschäftlichen
Wachstums der Allianz Worldwide Partners in den kommenden
Jahren. Darüber hinaus – und angesichts der wachsenden CyberKriminalität – wird auch die Verbesserung der Sicherheit der Alt­
systeme von AGA und der Infrastruktur oberste Priorität haben.
Zudem wird ab 1. Januar 2016 die IT B2B2C-Community mit der
Integration der IT-Servicelieferung für Allianz Worldwide Care
wachsen. Die Einbindung der ehemaligen Allianz Worldwide Care
IT-Kollegen in die IT B2B2C Community ist der Schlüssel für die
erfolgreiche Integration.
Während Allianz Worldwide Partners – bestehend aus Allianz
Global Assisstance, Allianz Worldwide Care und Global Automotive – die Synergien in eigenen Unternehmen verstärken soll, wird
IT B2B2C diese Veränderungen nicht zuletzt durch eine verbesser­
te operative Einrichtung widerspiegeln, mit der die Bedürfnisse der
Kunden optimal erfüllt werden können.
5.4 Business Services
Für 2016 wird weiterhin eine Aufstockung der Finance und Accoun­
ting Shared Service (FASS) – sowie der Accounts Payable Recovery
Analysis (APRA)-Initiative prognostiziert: einerseits bedingt durch
die Aufnahme weiterer Allianz Gesellschaften und andererseits für
das Ziel, eine Plattform für Shared Services zu schaffen, die zu Ein­
sparungen in der Gruppe beitragen. Die Lieferung der Expertise
Business Services aus den AMOS Captive Centers in Rumänien und
Indien wird weiter vorangehen. Laut der aktuellen Prognose für
2016 wird eine dreistellige Anzahl an FTE hinzukommen, was zu
beträchtlichen Einsparungen für die Allianz Gruppe beitragen
wird. Die betriebliche Beschaffung wird sich 2016 auf weiterhin
laufende Services für die Transaktionsbeschaffungsaktivitäten
konzentrieren und möglicherweise weitere Innovationen in die
unterstützende Tool-Landschaft einbringen, um die beste Beschaf­
fungsleistung zu ermöglichen.
Zusätzlich zur kontinuierlichen Ausnutzung der Konzernkaufkraft
und den nachhaltigen Einsparungen wird GSP 2016 eine strategi­
sche Beschaffungs-Roadmap implementieren, welche die Allianz
31
Renewal Agenda unterstützen wird. Diese Roadmap umfasst viele
Dimensionen, u. a. die Implementierung regionaler Hubs, um die
globale und regionale Zusammenarbeit weiter auszubauen und zu
verbessern. Sie umfasst auch die Ausweitung des Beschaffungs­
umfangs in neue Kategorien, damit weltweit mehr Rahmenverein­
barungen mit bevorzugten Lieferanten abgeschlossen werden
können. Die umfassende Einführung eines vollständig integrierten
Beschaffungslandschaft-Tools ist ebenfalls ein wichtiger Meilen­
stein für 2016.
CRES wird weiterhin nationale Immobiliengremien in weiteren
Ländern implementieren. Die etablierten nationalen Immobilien­
gremien werden die Einsparungsziele der Allianz Gruppe unter­
stützen und zu deren Erreichen beitragen. Wichtigste Bereiche im
Fokus werden die Implementierung des Projektmanagements und
gemeinsame Konvergenzszenarien sein.
Allianz Consulting plant das weitere Wachstum ausgerichtet an
einem nachhaltigen Bedarf für Transformationsberatungsdienst­
leitungen innerhalb der Allianz Gruppe. Im Rahmen dieses Wachs­
tums möchte Allianz Consulting insbesondere die Präsenz in den
lokalen Allianz Gesellschaften und in den globalen Linien des Kon­
zerns ausbauen mit besonderem Fokus auf Projekte in Zusammen­
hang mit der Allianz Renewal Agenda.
5.5 Finanzielle Entwicklung
Das Geschäft der AMOS gliedert sich in die Erbringung laufender
Shared-Service-Dienstleistungen (Serviceportfolio) und die Unter­
stützung strategischer Transformationsprojekte, mit daraus resul­
tierenden neuen Plattformen und verbundene Services (Invest­
mentportfolio) für die Allianz Gruppe und weitere Allianz
Gesellschaften.
Das Ziel von AMOS im kommenden Jahr ist, die „schwarze Null“ im
Serviceportfolio auf Ebene der AMOS Gruppe zu erreichen.
32
Geschäftsbericht 2015 AMOS SE
Konstruktionsgemäß weist das Investmentportfolio bis zum Errei­
chen des geplanten Break-even für Business Cases in den verschie­
denen Projekten der Allianz Gruppe und Gesellschaften in 2016
weiterhin ein negatives Ergebnis aus. Dementsprechend ist die
Amortisierung dieses strategischen Transformationsaufwands
zeitversetzt für die kommenden Jahre geplant. Für das kommende
Jahr erwartet AMOS eine moderate Verbesserung der Ergebnisse
des Investmentportfolios gegenüber dem Geschäftsjahr 2015.
Der Finanzierungsbedarf aus diesen Investitionen wird weiterhin
durch Darlehensaufnahme oder Anleihen innerhalb der Allianz
Gruppe gedeckt. AMOS trägt diese Investitionen. Den kurzfristigen
Liquiditätsbedarf kann die AMOS weiterhin über den Allianz Cash­
pool abdecken.
Für 2016 prognostiziert AMOS ein starkes Umsatzwachstum,
vorrangig gestützt auf das Investmentportfolio. Vor Ergebnis­
abführung/-übernahme wird eine moderate Ergebnisverbesse­
rung im Investmentportfolio und die Beibehaltung der „schwarzen
Null“ für das Serviceportfolio erwartet. Insgesamt rechnet die
AMOS jedoch noch nicht mit dem Erreichen des Break-even.
A Lagebericht
13 Aufträge und Mission
13 Aufstellung und Arbeitsweise
17Arbeitsschwerpunkte 2015
25Geschäftsverlauf
30Ausblick
33 Chancen- und Risikobericht
35Nachtragsbericht
6. Chancen- und Risikobericht
Die Ausführungen zu den wesentlichen Chancen der AMOS wer­
den unter „5. Ausblick“ dargelegt.
Als interner Dienstleistungsanbieter für die Allianz Gruppe richtet
AMOS das Risikomanagement an den operativen und finanziellen
Risiken aus und berichtet regelmäßig über die aktuelle Risikoposi­
tion. Da die AMOS der interne Shared Services Provider der Allianz
Gruppe ist, kann grundsätzlich auch auf den Risikobericht der Alli­
anz Gruppe verwiesen werden.
6.1 Risikoorganisation
Das Risikomanagement ist für die unabhängige Aufsicht in einer
„zweiten Verteidigungslinie“ für alle risikobehafteten Angelegen­
heiten zuständig und wurde gemäß der AMOS Governance & Con­
trol-Richtlinie etabliert. Vorsitzender ist der Chief Risk Officer
(CRO), der an den Chief Financial Officer (CFO) berichtet. Das Risi­
komanagement überwacht alle kurz- und langfristigen Risiken, ist
mit der Pflege des internen Kontrollsystems betraut und für das
Resilience Office, das Business Continuity-Management sowie für
das Notfall- und Krisenmanagement zuständig.
Das Risikogremium (Risk Committee) ist das Entscheidungsgremi­
um für AMOS hinsichtlich der risikobehafteten Bereiche gemäß der
vom AMOS Vorstand übertragenen Vollmacht. Es setzt sich aus den
Mitgliedern des AMOS Aufsichtsrats zusammen, die jeweils für die
entsprechenden mit Risiken behafteten Angelegenheiten zustän­
dig sind. Die für den Schutz der Vermögenswerte zuständigen lei­
tenden Mitarbeiter und die Vertreter der Allianz Group Center neh­
men als ständige Gäste teil. Das Risikogremium ist für die
Definition der Risikomanagementaktivitäten zuständig sowie für
die Überprüfung und Kommunikation von Risiken, internen Kont­
rollen, Belastbarkeit, Compliance und Rechtsfragen an die zustän­
dige Geschäftsleitung.
Das Risikomanagement berichtet die aktuelle Risikoposition an
das Risikogremium, den Vorstand und den CRO der Allianz Gruppe.
Berichte zur Angemessenheit und Wirksamkeit des Risikomanage­
mentrahmens für den Aufsichtsrat von AMOS werden vom Vor­
stand vorgelegt.
Um das Risikomanagement als erste Verteidigungslinie bei der
Pflege der Risikobeherrschung sowie durch ein einheitliches
Belastbarkeitsmanagement im gesamten Konzern zu unterstüt­
zen, müssen alle Business Services, signifikanten Projekte und alle
lokalen Gesellschaften Risiko- und Kontrollverantwortliche (Risk &
Control Officers) und Resilience-Verantwortliche (Resilience
Officers) in ihrer Unternehmenseinheit implementieren.
Geschäftsbericht 2015 AMOS SE
6.2 Risikostrategie
Als ein Kernelement des Risikomanagementrahmens hat der
AMOS Aufsichtsrat eine Risikostrategie für die Definition der
gesamten Risikobereitschaft hinsichtlich aller erheblichen Risiken
definiert. Diese leitet sich aus der AMOS Unternehmensstrategie
ab, die auf der Allianz Operations-Strategie (H4 Chief Operating
Officer-Strategie) basiert.
6.3 Risikokategorien und Steuerungsmaßnahmen
Als Risiken in Zusammenhang mit der AMOS Unternehmens­
strategie und dem AMOS Unternehmensmodell gelten operative
Risiken, Reputationsrisiken, Geschäfts- und strategische Risiken,
Liquiditätsrisiken, Marktrisiken und Kreditrisiken. Im Mittelpunkt
des Geschäftsziels von AMOS steht die Lieferung hochwertiger
Dienstleistungen an die Allianz Gesellschaften als vertrauens­
würdiger Partner sowie die Optimierung der Transaktionskosten
für Allianz durch die Realisierung von Skaleneffekten, Straffung
und Effizienzsteigerung, Automatisierung und Optimierung von
Arbeitskosten.
Zum Schutz von AMOS und Kunden, und um die strategischen
Ziele zu unterstützen, konzentriert sich der AMOS Risikomanage­
mentrahmen vorrangig auf die betrieblichen und auf die Reputa­
tionsrisiken, wobei die anderen Risiken nicht unberücksichtigt
bleiben.
Operative Risiken
Die operativen Risiken umfassen alle Verlustrisiken aufgrund von
Unzulänglichkeiten oder Fehlern in Prozessen und Kontrollen, die
durch Technologie, Mitarbeiter, Organisation oder externe Faktoren
verursacht werden. Alle bei AMOS ausgeführten Aktivitäten bergen
betriebliche Risiken, die sich typischerweise nicht voll­kommen ver­
meiden lassen und daher mithilfe effektiver interner Kontrollen
gesteuert werden müssen. Deshalb wird ein interner Kontrollrah­
men entwickelt, der einen unternehmensweiten, holistischen
Ansatz gewährleistet und sich über alle Unternehmensdienstleis­
tungen und Funktionen und über Gesellschaften erstreckt. Hierbei
wird auch den Besonderheiten des AMOS Geschäftsmodells Rech­
nung getragen: das heißt, die Servicelieferung für AMOS Kunden,
interne AMOS Services und Funktionen und das Outsourcing von
Dienstleistungen (Services) und Funktionen an externe Anbieter,
einschließlich möglicher Sub-Outsourcings.
Reputationsrisiken
Reputationsrisiken sind auf betriebliche Ereignisse hinsichtlich
der AMOS Dienstleistungen oder durch AMOS-Outsourcing-Partner
zurückzuführen – sie können jedoch auch geschäftlichen Ent­
scheidungen innewohnen. Ein Reputationsrisiko wirkt sich mögli­
cherweise nicht nur auf AMOS sondern auch auf die Kunden aus,
weshalb der richtige Umgang mit Reputationsrisiken und -ereig­
33
nissen unerlässlich ist. Potenzielle Reputationsrisiken werden
regelmäßig mit AMOS Unternehmenskommunikation erörtert
und nachgehalten.
Geschäfts- und strategische Risiken
Zu den strategischen Risiken gehören Risiken, die beispielsweise
die Umsetzung der Unternehmenszielerreichung gefährden könn­
ten. Die Verantwortung für die strategische Unternehmenssteue­
rung liegt beim Vorstand. Ferner besteht zur Bewertung geschäfts­
politischer Entscheidungen in der AMOS ein Vorstandsausschuss
für das Neugeschäft (NBM), der die Auswirkungen von Projekten
und Verträgen auf den Umsatz sowie die Kosten- und Ertrags­
situation bewerten und überwachen soll.
Liquiditätsrisiken
Risiko, dass die jederzeitige Erfüllung unserer Zahlungsverpflich­
tungen bei Fälligkeit nicht sichergestellt ist. Der Liquiditätsbedarf
der AMOS wird durch den operativen Cash-flow und über den Ver­
lustausgleich der Allianz SE auf Basis des bestehenden Ergebnis­
abführungsvertrag sichergestellt. Darüber hinaus werden Projekte
durch Allianz Gruppen Gesellschaften finanziert. Kurzfristigen
Liquiditätsbedarf kann die AMOS jederzeit über den Allianz Cash­
pool abdecken.
Marktrisiken
Unter den Marktrisiken werden alle Risiken erfasst, die aus der Ver­
änderung von Rahmenbedingungen entstehen. Diese Risiken wer­
den zusammen mit den finanziellen Risiken betrachtet. Es werden
grundsätzlich derivative Finanzinstrumente eingesetzt, um
Fremdwährungsrisiken entgegenzuwirken, die im Rahmen von
Fremdwährungsdarlehen und Anleihen entstehen können. Die
Sicherungsgeschäfte werden ausschließlich mit der Allianz SE
abgeschlossen.
Finanzielle Risiken
Die finanziellen Risiken umfassen alle Risiken, die zu einer Abwei­
chung von der Finanzplanung führen, wie beispielsweise durch
fehlerhafte Kosten- oder Projektplanung. Diese Risiken werden
durch die Steuerung der finanziellen Berichterstattung und der
Projektsteuerung in der AMOS reduziert.
Wesentliche Risiken
Nachfolgend werden Risiken aufgeführt die im Rahmen der Risiko­
management-Prozesse identifiziert und vom Vorstand mit einem
hohen Risiko-Rating eingeschätzt wurden. Der Fortschritt risikore­
duzierender Maßnahmen wird regelmäßig an den Aufsichtsrat
und Group Risk berichtet.
34
Geschäftsbericht 2015 AMOS SE
Es besteht das Risiko, dass der Betrieb von Rechenzentren wegen
bauphysikalischen Problemen, Umweltgefahren, Terroranschlä­
gen, Schäden durch unvorhersehbare Ereignisse wie zum Beispiel
Flugzeugabstürze unterbrochen werden könnte und aufgrund feh­
lender sekundärer Rechenzentren (Backup) der unternehmerische
Betrieb bei der AMOS und den Allianz Gesellschaften erheblich
beeinträchtigt wird. Zur Begrenzung dieses Risikos zielt unter
anderem das Projekt DCC darauf ab, allen Kunden durchgängig
Lösungen für geschäftskritische Anwendungen für die NotfallWiederherstellung außerhalb der betroffenen Region bereit zu
stellen. Am 1. September 2015 wurde erstmals die Servicebereit­
schaft des künftigen Betriebsmodus (FMO) erreicht; in ausgewähl­
ten Allianz Gesellschaften wurden Migrationen zu DCC erfolgreich
initiiert.
Der Verlust, die Veröffentlichung von oder der unbefugte Zugriff
auf sensible Kunden- und vertrauliche Unternehmensdaten könn­
ten den Betrieb der AMOS und der Allianz Gesellschaften erheblich
beeinträchtigen, zu steigenden Betriebskosten führen und hohe
Reputationsrisiken entstehen lassen. Zur Begrenzung dieser Risi­
ken hat die AMOS ein umfassendes Programm zur Gewährleistung
der IT-Sicherheit (GIAM, GPAM, Einrichtung eines Sicherheitsbe­
triebszentrums, AMD, Datenschutz-Aktionsplan, Globales
Schwachstellenmanagement, Monitoring toxischer IT-Komponen­
ten) initiiert bzw. umgesetzt.
6.4 Risikopolitikrahmen
Die Risikostrategie wird durch einen zusätzlichen konzernweiten
Risikomanagementprozess unterstützt, der in einem Richtlinien­
satz (AMOS Risikorichtlinie, AMOS unternehmensweite integrierte
Kontrollrichtlinie (ERIC), AMOS Resilience-Richtlinie) beschrieben
wird, wobei die Anforderungen der Allianz Gruppe in das AMOS
Geschäftsmodell einfließen. Weitere detaillierte Prozessbeschrei­
bungen sind den AMOS-Standards, den Handbüchern und den
Leitlinien der Allianz Gruppe zu entnehmen.
6.5 Integriertes Risiko- und Kontrollsystem
Das Ziel der AMOS ERIC-Richtlinie ist die Etablierung eines integ­
rierten Risiko- & Kontrollsystems (IRCS) für das proaktive Manage­
ment der operativen Risiken von AMOS mithilfe von Kontrollen,
sowie die Sicherstellung der Effektivität der Schlüsselkontrollen zu
jedem Zeitpunkt. In der Rolle als interner Anbieter von gemeinsa­
men Dienstleistungen in der Allianz Gruppe – der den Großteil
dieser erbrachten Dienstleistungen auslagert – muss AMOS sicher­
stellen, dass Risiken abgedeckt sind, die diesem Geschäftsmodell
innewohnen, dazu zählen die Servicelieferung an Allianz Gesell­
schaften, interne AMOS Services und Funktionen sowie das Out­
sourcing (darunter auch Sub-Outsourcing) an externe Anbieter.
A Lagebericht
13 Aufträge und Mission
13 Aufstellung und Arbeitsweise
17Arbeitsschwerpunkte 2015
25Geschäftsverlauf
30Ausblick
33 Chancen- und Risikobericht
35Nachtragsbericht
Dieser Ansatz soll sicherstellen, dass AMOS die geschäftlichen Leis­
tungen sicher erbringen kann, die geschäftlichen Operationen
effizient erfolgen und dass AMOS die geltenden Gesetze und Vor­
schriften befolgt. Er garantiert auch, dass die interne und externe
finanzielle Berichterstattung und die gesetzlich vorgeschriebenen
Rechnungslegungsprozesse vollständige und akkurate Informati­
onen erzeugen. Daher wird das sogenannte „Internal Controls over
Financial Reporting (ICOFR)“ wie schon in den vergangenen Jahren
ein Bestandteil des künftigen IRCS-Ansatzes sein.
Gemeinsam mit der Allianz Gruppe hat AMOS Ende 2015 ein Pro­
jekt etabliert, um IRCS gemeinsam mit den Allianz Gesellschaften
und externen Anbietern zu operationalisieren.
6.6 Resilience Management
Als Dienstleistungspartner für die Allianz Gruppe ist AMOS an die
geltenden Vorschriften und Gesetze hinsichtlich der Implementie­
rung und Pflege eines robusten Resilience Management gebunden.
Das Ziel der AMOS Resilience-Richtlinie ist die Aufrechterhaltung
der Operationen sowie der Schutz der Mitarbeiter und der Vermö­
genswerte bei Störfällen oder Krisen. Dies trägt zu einer effektiven
Unternehmenskontinuität und dem richtigen Notfall- und Krisen­
management-Ansatz für die AMOS Gruppe und die externen
Anbieter bei. Das AMOS Management möchte Disaster-RecoveryPläne für alle unternehmenskritischen Services, Prozesse und
Funktionen etablieren und diese an den Integrations- und Testbe­
dürfnissen der Allianz Gesellschaften ausrichten.
7. Nachtragsbericht
Vorgänge, die für die Beurteilung der Vermögens, Finanz- und
Ertragslage der AMOS von besonderer Bedeutung gewesen wären,
sind nach Schluss des Geschäftsjahres bis zur Vorstandssitzung, in
welcher der Jahresabschluss aufgestellt wurde, nicht eingetreten.
Geschäftsbericht 2015 AMOS SE
35
36
Geschäftsbericht 2015 AMOS SE
Allianz Group Interim Report • Confidential draft • For internal use only • 8. März 2016, 9:14 vorm.
JAHRESABSCHLUSS
B
Geschäftsbericht 2015 AMOS SE
Allianz Group Interim Report • Confidential draft • For internal use only • 8. März 2016, 9:14 vorm.
Seiten 38 – 55
37
Bilanz zum 31. Dezember 2015
Aktiva1
€
2015
2015
2015
2014
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte und
ähnliche Rechte und Werte
125 780 815
2. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und
ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und
Werten
436 350 517
150 950 686
329 849 938
562 131 332
480 800 624
II. Sachanlagen
2. technische Anlagen und Maschinen
136 567 694
155 073 465
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau
203 875 808
140 124 829
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen
87 661 047
2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen
23 441 569
0
3. Beteiligungen
54 405 755
14 739 465
5. Wertpapiere des Anlagevermögens
340 443 502
295 198 295
25 152 884
6 095 318
5 539 561
171 603 688
45 431 910
1 074 178 522
821 430 828
B. Umlaufvermögen
I. Vorräte
2. unfertige Erzeugnisse, unfertige Leistungen
0
170 000
0
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen
davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr 0 € (Vj.: 0 €)
davon Forderungen gegen Unternehmen mit denen ein
Beteiligungsverhältnis besteht 2 377 500 € (Vj.: 1 127 906 €)
467 824 848
4. sonstige Vermögensgegenstände
davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr 0 € (Vj.: 0 €)
91 295 342
170 000
606 604 181
99 086 508
559 120 190
IV. Kassenbestand, Bundesbankguthaben,
Guthaben bei Kreditinstituten und Schecks
C. Rechnungsabgrenzungsposten
E. Aktiver Unterschiedbetrag aus der Vermögensverrechnung
Summe Aktiva
1– Die Nummerierung und die Bezeichnungen wurden aus § 266 (2) HGB übernommen
38
Geschäftsbericht 2015 AMOS SE
705 690 689
46 792 474
6 980 794
605 912 664
712 841 483
53 929 759
45 204 243
0
1 108 235
1 734 020 946
1 580 584 789
B Jahresabschluss
38Bilanz zum 31. Dezember 2015
40 Gewinn- und Verlustrechnung
41Anhang
55Bestätigungsvermerk
des Abschlussprüfers
Bilanz zum 31. Dezember 2015
Passiva2
€
2015
2015
2014
A. Eigenkapital
I. Gezeichnetes Kapital
II. Kapitalrücklage
121 000
121 000
211 174 878
189 487 056
211 295 878
189 608 056
B. Rückstellungen
1. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen
2. Steuerrückstellungen
3. sonstige Rückstellungen
4 613 956
1 094 465
14 209 942
10 237 778
179 374 825
169 516 911
198 198 724
180 849 154
C. Verbindlichkeiten
4. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr 47 544 382 € (Vj.: 42 199 549 €)
6. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen
davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr 542 347 173 € (Vj.: 386 816 392 €)
davon mit einer Restlaufzeit von einem bis zu fünf Jahren 556 783 848 € (Vj.: 630 864 297 €)
davon mit einer Restlaufzeit von mehr als fünf Jahren 146 051 954 € (Vj.: 112 449 708 €)
davon Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis
besteht 3 203 192 € (Vj.: 0 €)
8. sonstige Verbindlichkeiten
davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr 27 843 898 € (Vj.: 37 475 024 €)
davon aus Steuern 24 304 150 € (Vj.: 16 453 003 €)
davon im Rahmen der sozialen Sicherheit 58 566 € (Vj.: 18 215 €)
47 544 382
42 199 549
1 248 386 167
1 130 130 397
27 843 898
37 475 024
1 323 774 448
D. Rechnungsabgrenzungsposten
Summe Passiva
1 209 804 971
751 897
322 608
1 734 020 946
1 580 584 789
2 – Die Nummerierung und die Bezeichnungen wurden aus § 266 (3) HGB übernommen
Geschäftsbericht 2015 AMOS SE
39
Gewinn- und Verlustrechnung
Für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 2015 in € 3
2015
1. Umsatzerlöse
2015
2015
847 303 587
2. Erhöhung oder Verminderung des Bestands
an fertigen und unfertigen Erzeugnissen
3. Andere aktivierte Eigenleistungen
4. sonstige betriebliche Erträge
davon aus Währungsumrechnung: 17 244 130 € (Vj.: 7 204 643 € )
davon periodenfremder Ertrag: 39 294 164 € (Vj.: 7 991 739 €)
2014
713 232 684
0
170 000
19 612 476
17 686 496
119 896 836
39 473 196
986 812 899
770 562 375
5. Aufwendungen für den IT-Betrieb
a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe
davon periodenfremder Aufwand: 0 € (Vj.: 0 €)
b) Aufwendungen für bezogenen Leistungen
davon periodenfremder Aufwand: 259 048 € (Vj.: 2 396 187 €)
c) Dienstleistungen Serviceprovider
davon periodenfremder Aufwand: 10 043 € (Vj.: 5 170 967 €)
-3 643 060
-7 483 142
-454 643 767
-396 365 020
-212 598 347
-158 197 530
-670 885 175
-562 045 693
6. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter
davon periodenfremder Aufwand: 304 238 € (Vj.: 2 137 304 €)
b) Soziale Abgaben
davon periodenfremder Aufwand: 1 600 € (Vj.: 21 448 €)
c) Altersversorgung
-213 297 280
-193 724 903
-25 922 380
-22 668 764
-19 408 968
-20 395 433
-258 628 629
-236 789 100
7. Abschreibungen
a) auf immaterielle Vermögensgegenstände
b) auf Sachanlagen
8. sonstige betriebliche Aufwendungen
davon aus Währungsumrechnung: 16 076 966 € (Vj.: 7 557 059 €)
davon periodenfremder Aufwand: 25 242 € (Vj.: 55 408 €)
9. Erträge aus Beteiligungen
davon Erträge aus Gewinnabführung: 1 669 284 € (Vj.: 1 925 601 €)
davon aus verbundenen Unternehmen: 1 669 284 € (Vj.: 1 925 601 €)
11. sonstige Zinsen und ähnliche Erträge
davon aus verbundenen Unternehmen: 1 983 244 € (Vj.: 971 236 €)
davon aus Abzinsung von Rückstellung: 1 035 € (Vj.: 39 523 €)
13. Zinsen und ähnliche Aufwendungen
davon an verbundene Unternehmen: 18 300 647 € (Vj.: 13 297 641 €)
davon aus Aufzinsung von Rückstellung: 348 076 € (Vj.: 573 108 €)
14. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit
-107 246 944
-65 465 905
-43 370 065
-41 795 406
-150 617 010
-107 261 311
-101 661 069
-59 516 838
-1 181 791 883
-965 612 941
1 669 284
1 925 601
2 027 143
1 158 687
-19 307 774
-14 199 634
-210 590 331
-206 165 913
15. außerordentliche Erträge
0
3 834 925
16. außerordentliche Aufwendungen
0
-10 657 704
17. außerordentliche Ergebnis
0
-6 822 779
-210 590 331
-212 988 691
18. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag
-2 492 842
-38 816 422
19. sonstige Steuern
-1 083 182
-661 986
214 166 355
252 467 099
20. Jahresüberschuss / Jahresfehlbetrag
0
0
0
0
Erträge aus Verlustübernahme
Bilanzgewinn / Bilanzverlust
3 – Die Nummerierung und die Bezeichnungen wurden aus § 275 (2) HGB übernommen
40
Geschäftsbericht 2015 AMOS SE
B Jahresabschluss
38Bilanz zum 31. Dezember 2015
40 Gewinn- und Verlustrechnung
41Anhang
55Bestätigungsvermerk
des Abschlussprüfers
Anhang
Maßgebliche Rechtsvorschriften
Die Allianz Managed Operations & Services SE (im folgenden
AMOS) erstellt den Jahresabschluss und den Lagebericht nach
Maßgabe der Bestimmungen des Handelsgesetzbuches (HGB) und
des Gesetzes zur Einführung der europäischen Gesellschaft (SEAusführungsgesetz). Sie erfüllt die Kriterien einer großen Kapital­
gesellschaft nach § 267 Abs. 3 HGB.
Der Jahresabschluss wurde in Euro (€) aufgestellt.
Die Gewinn- und Verlustrechnung wurde nach dem Gesamt­
kostenverfahren (§ 275 Abs. 2 HGB) aufgestellt. Postenbezeichnun­
gen der Gewinn- und Verlustrechnung wurden gemäß § 265 Abs. 5
und 6 HGB entsprechend der Geschäftstätigkeit der AMOS ange­
passt.
Die folgenden Angaben können Rundungsdifferenzen enthalten.
In den entgeltlich erworbenen immateriellen Vermögensgegen­
ständen sind sowohl fertig gestellte, als auch nicht fertig gestellte
immaterielle Vermögensgegenstände enthalten.
Immaterielle Vermögensgegenstände, Sachanlagen
Die immateriellen Vermögensgegenstände und Sachanlagen
werden mit den Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten, vermin­
dert um lineare Abschreibungen über die festgelegten Nutzungs­
dauern, angesetzt. Die Abschreibung erfolgt auf Monatsbasis.
ND
Software
3
BGA (Sonstige)
8
BGA (Pkw)
BGA (Mobiliar)
BGA (Elektronik)
BGA (Verkabelung, Mietereinbauten)
6
13
7
10
BGA (Racks, LAN-Schränke)
4
Großrechner
5
PC
3
Telekommunikation (HICOM, Telefonanlagen)
8
Telekommunikation (Fax, Handy, etc.)
6
Druckanlagen
5
Nachbearbeitungsanlagen (Druck)
8
Speichermedien
5
Server
5
Netzwerkkomponenten
3
Geschäftsbericht 2015 AMOS SE
Das Projekt Allianz Global Network befindet sich zum Jahresende
2015 weiterhin in der Entwicklung und wird voraussichtlich Anfang
2017 mit den vom Management und von Kunden erwar­teten Funk­
tionen vollumfänglich bereitstehen. Da Peripherie­geräte wie bei­
spielsweise Telefone bereits teilweise genutzt werden, hat die AMOS
in 2015 Abschreibungen dieser Peripheriegeräte bereits rück­
wirkend vorgenommen.
Bei den Herstellungskosten wurde die Herstellungskostenunter­
grenze angesetzt. Aus Wesentlichkeitsgründen wurden die
Gemeinkosten nicht einbezogen.
Bilanzierungs-, Bewertungs- und
Ermittlungsmethoden
Anlage
Des Weiteren werden strategische Projekte der AMOS für mehrere
Kunden innerhalb der Allianz Gruppe durchgeführt, die eine län­
gere Nutzungsdauer vorsehen. Dies betrifft hauptsächlich die
Implementierung des Versicherungsbestandsführungssystems
Allianz Business System international (ABSi) (10 Jahre), Group
Finanzsysteme wie beispielsweise SAP ERP (10 Jahre) und Solvency
II Systeme (10 Jahre) sowie Infrastrukturprojekte wie Data Center
Consolidation (8 Jahre) und Global Network (10 Jahre).
In Ausübung des Aktivierungswahlrechts nach § 248 Abs. 2 HGB
werden im Geschäftsjahr selbsterstellte immaterielle Vermögens­
gegenstände aktiviert und linear über die festgelegten Nutzungs­
dauern abgeschrieben. Im Fall einer Indikation einer dauerhaften
Wertminderung bzw. regelmäßig zum Jahresabschluss wird ein
Test auf Wertminderungen vorgenommen. Bei Feststellung einer
erwarteten, dauerhaften Wertminderung werden außerplan­
mäßige Abschreibungen vorgenommen. Im Geschäftsjahr 2015
wurden außerplanmäßige Abschreibungen vorgenommen. Siehe
in Abschnitt „Erläuterungen der Bilanz und Gewinn- und Verlust­
rechnung“ zu Abschreibungen.
Im Geschäftsjahr fielen Aufwendungen für Vorstudien für selbst­
erstellte immaterielle Vermögensgegenstände in Höhe von
1 404 Tsd € an, welche nicht aktiviert wurden.
Geringwertige Wirtschaftsgüter mit Anschaffungskosten bis 410 €
werden nach steuerlichen Vorschriften sofort abgeschrieben.
In den immateriellen Vermögensgegenständen werden verschie­
dene IT Projekte, die die AMOS für andere Allianz Gesellschaften
ausführt, zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten aktiviert.
41
Entwicklung des Anlagevermögens im Geschäftsjahr 2015
Anschaffungen
Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche
Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie
Lizenzen an solchen Rechten und Werten
Stand
31.12.14
Gesamt €
Zugänge
2015
€
Umbuchungen
2015
€
Abgänge
2015
€
Stand
31.12.15
Gesamt €
669 460 801
162 081 344
-1 027 177
-257 421
830 257 547
Selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte und
ähnliche Rechte und Werte
209 929 796
27 400 020
148 224
0
237 478 041
Summe immaterielle Vermögensgegenstände
879 390 597
189 481 364
-878 953
-257 421
1 067 735 588
Großrechner
31 309 642
1 966 848
0
-12 458 070
20 818 420
Speichermedien
62 230 812
3 219 191
0
-4 837 268
60 612 735
998 122
182
-182
-998 041
80
Netzwerkkomponenten
230 288 490
47 846 132
-3 136 508
-964 399
274 033 715
Server
114 481 200
35 547 724
1 003 996
-7 504 024
143 528 896
BGA
104 638 571
17 790 879
3 008 878
-505 325
124 933 003
1 858 437
324 271
2 769
-45 870
2 139 607
545 805 274
106 695 228
878 953
-27 312 998
626 066 456
25 152 884
62 508 163
0
0
87 661 047
0
23 441 569
0
0
23 441 569
Beteiligungen
14 739 465
39 666 290
0
0
54 405 755
Wertpapiere
5 539 561
555 757
0
0
6 095 318
45 431 910
126 171 779
0
0
171 603 689
1 470 627 781
422 348 371
0
-27 570 419
1 865 405 733
Druck und Nachbearbeitung
GWG
Summe Sachanlagen
Anteile an verbundenen Unternehmen
Ausleihungen an verbundene Unternehmen
Summe Finanzanlagen
Summe AMOS SE
Finanzanlagen
Anteile an verbundenen Unternehmen
Die Anteile an verbundenen Unternehmen sind mit den Anschaf­
fungskosten bzw. den Einbringungswerten (Buchwerte des Rechts­
vorgängers) aktiviert.
Ausleihungen an verbundene Unternehmen
Die Ausleihungen an verbundenen Unternehmen sind mit dem
Nominalbetrag bewertet. Notwendige Abschreibungen werden
nach § 253 (3) Satz 3 HGB vorgenommen.
Beteiligungen
Die Beteiligungen sind zu Anschaffungskosten bewertet.
Wertpapiere des Anlagevermögens
Ein Teil der Pensionszusagen ist im Rahmen eines „Contractual
Trust Arrangements“ (Methusalem Trust e.V.) abgesichert. Dieses
Treuhandvermögen stellt im Wesentlichen saldierungspflichtig
Deckungsvermögen gemäß § 246 (2) HGB dar, wobei als beizule­
gender Zeitwert der Aktivwert bzw. der Marktwert gemäß § 253 (1)
HGB zugrunde gelegt wird.
Das Finanzanlagevermögen wird nach dem gemilderten Niederst­
wertprinzip bewertet.
Vorräte
Die Vorräte sind mit den Anschaffungskosten bzw. Herstellungs­
kosten einzeln bewertet.
42
Geschäftsbericht 2015 AMOS SE
B Jahresabschluss
38Bilanz zum 31. Dezember 2015
40 Gewinn- und Verlustrechnung
41Anhang
55Bestätigungsvermerk
des Abschlussprüfers
Abschreibungen
Bilanzwert
Stand
31.12.14
Gesamt €
Zugänge
2015
€
Umbuchungen
2015
€
Abgänge
2015
€
Stand
31.12.15
Gesamt €
Stand
31.12.14
Gesamt €
Stand
31.12.15
Gesamt €
339 610 862
54 532 499
-30 148
-206 182
393 907 030
329 849 938
436 350 517
58 979 110
52 711 939
6 176
0
111 697 226
150 950 686
125 780 815
398 589 972
107 244 438
-23 972
-206 182
505 604 256
480 800 624
562 131 332
18 039 955
4 769 166
0
-4 475 246
18 333 875
13 269 687
2 484 545
44 898 355
4 818 476
0
-2 083 044
47 633 787
17 332 457
12 978 949
1 043 242
-7 036
-27
-1 036 167
11
-45 120
69
33 860 728
4 730 139
0
-272 851
38 318 016
196 427 762
235 715 699
97 323 713
6 500 035
27 916
-110 856
103 740 808
17 157 487
39 788 088
54 157 269
22 163 661
-4 030
-335 595
75 981 304
50 481 303
48 951 700
1 283 719
398 130
113
-66 808
1 615 154
574 718
524 453
250 606 980
43 372 571
23 972
-8 380 568
285 622 954
295 198 294
340 443 502
0
0
0
0
0
25 152 884
87 661 047
0
0
0
0
0
0
23 441 569
0
0
0
0
0
14 739 465
54 405 755
0
0
0
0
0
5 539 561
6 095 318
0
0
0
0
0
45 431 910
171 603 689
649 196 952
150 617 009
0
-8 586 751
791 227 210
821 430 828
1 074 178 523
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände werden mit
dem Nominalbetrag bewertet.
Zur Absicherung der Verbindlichkeiten aus Stock Appreciation
Rights (SAR) werden Optionsrechte erworben. Die Restricted Stock
Units (RSU) werden durch Termingeschäfte (Hedge-RSU) mit der
Allianz SE abgesichert, die als Forderung gegenüber der Allianz SE
und als Equity Swap bilanziert werden. Die Optionsrechte sowie
Termingeschäfte werden mit den entsprechenden Grundgeschäf­
ten als Bewertungseinheit zusammengefasst, soweit ein unmittel­
barer Sicherungszusammenhang besteht. Der Ausweis der Grund­
geschäfte erfolgt unter den Sonstigen Rückstellungen und der
Ausweis der Sicherungsgeschäfte unter den Sonstigen Vermögens­
gegenständen. Für die gebildeten Bewertungseinheiten kommt ein
Micro-Hedge zum Ansatz, um Preisänderungsrisiken aufgrund von
Marktpreisschwankungen vollständig auszuschließen.
Geschäftsbericht 2015 AMOS SE
Die Wirksamkeit der Bewertungseinheiten über die spätestens im
Jahr 2019 auslaufenden aktienbasierten Vergütungspläne wird
prospektiv und retrospektiv durch die Übereinstimmung der
Bedingungen, Parameter und Risiken (Critical-Term-Match-Metho­
de) nachgewiesen.
Zum Bilanzstichtag umfassen die einbezogenen Grundgeschäfte,
bestehend aus voraussichtlich zukünftig auszugleichenden Leis­
tungen, ein Volumen in Höhe von 10 274 (8 882) Tsd €. Mit den
Bewertungseinheiten werden Risiken in Form von Wert­änderungen
in Höhe von 6 011 (4 865) Tsd € abgesichert. Die Bilanzierung der
Bewertungseinheiten erfolgt nach der Einfrierungsmethode.
43
Rechnungsabgrenzungsposten
Abgegrenzte Ausgaben sind mit dem Nennbetrag bewertet.
Rückstellungen
Rückstellungen werden gem. § 253 (1) Satz 2 HGB in Höhe des nach
vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfül­
lungsbetrages angesetzt.
Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr
werden mit dem ihrer Restlaufzeit entsprechenden durchschnitt­
lichen Marktzinssatz der vergangenen sieben Geschäftsjahre
abgezinst.
Rückstellungen für Pensionen und
ähnliche Verpflichtungen
Die AMOS hat Pensionszusagen erteilt, für die Pensionsrückstel­
lungen gebildet werden. Ein Teil der Pensionszusagen ist im Rah­
men eines „Contractual Trust Arrangements“ (Methusalem Trust
e.V.) abgesichert. Dieses Treuhandvermögen stellt saldierungs­
pflichtiges Deckungsvermögen dar, wobei als beizulegender Zeit­
wert der Aktivwert beziehungsweise der Marktwert zugrunde
gelegt wird.
Der Erfüllungsbetrag wird auf Basis der Projected Unit CreditMethode (dies bezeichnet ein Anwartschaftsbarwertverfahren
bezogen auf den erdienten Teil) ermittelt beziehungsweise als Bar­
wert der erworbenen Anwartschaft ausgewiesen. Sofern es sich um
wertpapiergebundene Zusagen handelt, wird der Zeitwert der ver­
rechneten Vermögensgegenstände angesetzt.
Die Pensionsrückstellungen sind nach versicherungsmathemati­
schen Grundsätzen berechnet. Der aus der Erstanwendung des
Bilanzrechtsmodernisierungsgesetzes im Jahr 2010 resultierende
Umstellungsaufwand kann auf bis zu 15 Jahre verteilt werden. In
den Jahren bis einschließlich 2013 wurde von diesem Verteilungs­
wahlrecht zum Teil Gebrauch gemacht und im Wesentlichen ein
Fünfzehntel dieses Betrages als außerordentlicher Aufwand
erfasst. Im Jahr 2014 wurden alle noch ausstehenden Raten als
außerordentlicher Aufwand erfasst. Dieser resultiert aus Pensions­
zusagen, die zentral bei der Allianz SE bilanziert werden (siehe
Abschnitt Haftungsverhältnisse).
Die Rückstellungen für Mitarbeiterjubiläen, Altersteilzeit und
Vorruhestandsleistungen werden ebenfalls nach versicherungs­
mathematischen Grundsätzen ermittelt und in voller Höhe passi­
viert.
Beim Diskontierungszinssatz wird die Vereinfachungsregelung in
§ 253 (2) Satz 2 HGB (Restlaufzeit von 15 Jahren) in Anspruch
genommen, wobei erstmalig der zum Bilanzstichtag von der Deut­
schen Bundesbank veröffentlichte Zinssatz zugrunde gelegt wurde.
44
Geschäftsbericht 2015 AMOS SE
Hintergrund ist das deutliche Absinken des Diskontierungszins­
satzes seit 2014.
Der Effekt aus einer Änderung des Diskontierungszinssatzes wird
im sonstigen Ergebnis ausgewiesen.
Zum 31. Dezember 2015 beträgt der Diskontierungssatz 3,89
(4,50) % (der Diskontierungszinssatz wurde auf Basis der bisher
gültigen Rückstellungsabzinsungsverordnung als 7-jähriger
Durchschnitt festgelegt), der Rententrend beträgt 1,70 (1,70) %, der
Gehaltstrend 3,25 (3,25) % (inkl. durchschnittlichem Karriere­
trend).
Abweichend hiervon wird bei einem Teil der Pensionszusagen der
Garantiezins der Pensionszusage von 2,75 % pro Jahr und die
garantierte Rentendynamik von 1 % pro Jahr zugrunde gelegt.
Als biometrische Rechnungsgrundlagen werden die aktuellen
Heubeck-Richttafeln RT2005G verwendet, die bezüglich der Sterb­
lichkeit, Invalidisierung und Fluktuation an die unternehmensspe­
zifischen Verhältnisse angepasst wurden.
Als Pensionierungsalter wird die vertraglich vorgesehene bezie­
hungsweise die sich nach dem RV-Altergrenzenanpassungsgesetz
2007 ergebende Altersgrenze angesetzt.
Stand 31. Dezember in €
2015
2014
Anschaffungskosten der verrechneten
Vermögensgegenstände
63 116 851
57 322 716
Beizulegender Zeitwert der verrechneten
Vermögensgegenstände
63 696 430
57 740 439
Erfüllungsbetrag der verrechneten Schulden
67 955 765
57 726 667
0
0
Nicht ausgewiesener Rückstellungsbetrag
gemäß Art. 67 Abs. 2 EGHGB
Weitere Erläuterungen zur Bilanzierung der Pensionen und ähnli­
cher Verpflichtungen sind in den Angaben zu den Passiva unter
Haftungsverhältnisse ersichtlich.
Sonstige Rückstellungen
Die AMOS hat Verpflichtungen aus Jubiläumsgaben, einem Wert­
kontenmodell und Altersteilzeitbeziehungsweise Vorruhestands­
verträgen, die unter den Sonstigen Rückstellungen ausgewiesen
werden.
Das im Methusalem Trust e.V. für das Altersteilzeit-Sicherungsgut­
haben und das Wertkontenmodell reservierte Vermögen stellt sal­
dierungspflichtiges Deckungsvermögen dar, wobei als beizulegen­
der Zeitwert der Aktivwert beziehungsweise der Marktwert
zugrunde gelegt wird.
B Jahresabschluss
38Bilanz zum 31. Dezember 2015
40 Gewinn- und Verlustrechnung
41Anhang
55Bestätigungsvermerk
des Abschlussprüfers
Die Bewertung dieser Verpflichtungen erfolgt im Wesentlichen
analog zu den Pensionszusagen und auf Basis der gleichen Rech­
nungsannahmen.
Stand 31. Dezember in €
2015
2014
Anschaffungskosten der verrechneten
Vermögensgegenstände
14 404 172
11 796 642
Beizulegender Zeitwert der verrechneten
Vermögensgegenstände
15 732 934
13 225 277
Erfüllungsbetrag der verrechneten Schulden
20 746 025
19 379 223
Verbindlichkeiten
Verbindlichkeiten sind mit dem Erfüllungsbetrag bilanziert.
Währungsumrechnung
Grundsätzlich werden alle Geschäftsvorfälle in der Originalwäh­
rung erfasst und zum jeweiligen Tageskurs (Devisenkassamittel­
kurs) in Euro umgerechnet. Zum 31. Dezember 2015 wurden die
Forderungen und Verbindlichkeiten gemäß § 256 a Satz 1 HGB mit
dem Devisenkassamittelkurs am Bilanzstichtag bewertet. Bei einer
Restlaufzeit von einem Jahr oder weniger wurde § 256 a Satz 2 HGB
angewendet. Die Gewinne und Verluste wurden entsprechend in
dem Davon-Vermerk in der Gewinn und Verlustrechnung ausge­
wiesen.
Derivative Finanzinstrumente und
Bewertungseinheiten
Es werden grundsätzlich derivative Finanzinstrumente eingesetzt,
um Fremdwährungsrisiken entgegenzuwirken, die im Rahmen
von Fremdwährungsdarlehen und Anleihen entstehen können.
Die entsprechenden Grundgeschäfte werden bei Vorliegen der
handelsrechtlichen Voraussetzungen zum Ausgleich gegenläu­
figer Wertänderungen oder Zahlungsströme aus dem Eintritt ver­
gleichbarer Risiken mit diesen derivativen Finanzinstrumenten
(Sicherungsgeschäfte) im Rahmen von Mikro-Hedges zu Bewer­
tungseinheiten zusammengefasst. Soweit die Voraussetzungen für
Bewertungseinheiten mit den jeweiligen Grundgeschäften nicht
erfüllt sind, erfolgt die Bilanzierung nach allgemeinen Bewertungs­
grundsätzen.
Die Derivate werden mit den sich, in Bezug auf die künftigen CashFlows, gegenläufig entwickelnden künftigen Fremdwährungs­
transaktionen in Bewertungseinheiten zusammengefasst. Soweit
sich während der Laufzeit der Sicherungsbeziehungen die bewer­
tungsrelevanten Parameter von Grund- und Sicherungsgeschäft
nicht ändern und von einem vollständigen Ausgleich der Zahlun­
gen auszugehen ist, bleiben die gegenläufigen Änderungen der
erwarteten Zahlungen aus dem Grund- und Sicherungsgeschäft
bilanziell und ergebnismäßig unberücksichtigt. Die ineffektiven
Anteile der Sicherungsbeziehungen, also sich nicht ausgleichende
Geschäftsbericht 2015 AMOS SE
Wertänderungen sowie nicht gesicherte Fremdwährungspositio­
nen, werden nach allgemeinen Bewertungsgrundsätzen behan­
delt. Die Effektivität der Sicherungsbeziehungen wird zu jedem
Bilanzstichtag prospektiv und retrospektiv festgestellt. Die Siche­
rungsgeschäfte werden ausschließlich mit der Allianz SE abge­
schlossen.
Zur Absicherung von Fremdwährungsrisiken die in USD (44 200
Tsd USD) und CHF (108 938 Tsd CHF) denominiert sind, schließt die
AMOS gegenläufige Devisentermingeschäfte ab. Die Höhe der mit
der Bewertungseinheit abgesicherten Risiken entspricht dem bei­
zulegenden Zeitwert der Devisentermingeschäfte.
Die Marktwerte der zur Absicherung von Fremdwährungstransak­
tionen abgeschlossenen Devisentermingeschäfte belaufen sich
zum 31. Dezember 2015 auf 13 177 Tsd €.
Rechnungsabgrenzungsposten
Abgegrenzte Ausgaben sind mit dem Nennbetrag bewertet.
Latente Steuern
Analog des Wahlrechts des § 274 (1) Satz 2 HGB wird der über den
Saldierungsbereich hinausgehende Überhang aktiver Steuerlaten­
zen nicht bilanziert.
Die umfangreichste Abweichung zwischen den handelsrechtli­
chen- und steuerlichen Wertansätzen ergibt sich bei der Bilanz­
position Pensionsrückstellungen, die zu aktiven latenten Steuern
führt. Die Bewertung der inländischen Steuerlatenzen erfolgt mit
einem Steuersatz in Höhe von 31 %.
Ausschüttungssperre
Der Gesamtbetrag der Beträge im Sinn des § 268 (8) HGB, der
grundsätzlich der Ausschüttungssperre bzw. nach § 268 (8) HGB
i.V. m. § 301 AktG der Abführungssperre unterliegt, beträgt 127 689
(152 797) Tsd €.
Dieser Betrag gliedert sich in Beträge aus der Aktivierung selbst­
geschaffener Vermögensgegenstände des Anlagevermögens in
Höhe von 125 781 (150 951) Tsd € und Beträge aus der Aktivierung
von Vermögensgegenständen zum beizulegenden Wert in Höhe
von 1 908 (1 846) Tsd €, die ausschließlich der Erfüllung von Schul­
den aus Altersversorgungsverpflichtungen dienen. Der abfüh­
rungsgesperrte Betrag ist in vollem Umfang durch frei verfügbare
Eigen­kapitalanteile gedeckt.
45
Erläuterungen der Bilanz und Gewinnund Verlustrechnung
Immaterielle Vermögensgegenstände (Aktiva A.I.)
In dieser Position werden selbsterstelle immaterielle Vermögens­
gegenstände und entgeltlich erworbene Software-Nutzungsrechte
ausgewiesen.
Die selbsterstellten immateriellen Vermögensgegenstände sanken
von 150 951 Tsd € im Vorjahr auf 125 781 Tsd €. In den entgeltlich
erworbenen immateriellen Vermögensgegenständen sind sowohl
fertig gestellte als auch nicht fertig gestellte immaterielle Ver­
mögensgegenstände enthalten. Insgesamt wurden im Geschäfts­
jahr 2015 Entwicklungskosten für IT-Projekte und selbsterstellte
immaterielle Vermögensgegenstände in Höhe von 189 481 Tsd €
aktiviert.
Diese Investitionen sind vor allem durch Projekte der Allianz Gruppe
und Projekte für einzelne Gesellschaften der Allianz Gruppe getrie­
ben. Gegenläufig wirkten sich Abgänge und Abschreibungen aus.
Sachanlagen (Aktiva A.II.)
Die technischen Anlagen und Maschinen umfassen im Wesent­
lichen Server, Netzwerkkomponenten, Speichermedien, Betriebsund Geschäftsausstattung, Großrechner sowie geringwertige Wirt­
schaftsgüter.
Unter den geleisteten Anzahlungen und Anlagen im Bau sowie in
den Sachlagen ist das noch nicht fertig gestellte Projekt Allianz
Global Network in Höhe von 203 876 Tsd € bilanziert.
46
Geschäftsbericht 2015 AMOS SE
B Jahresabschluss
38Bilanz zum 31. Dezember 2015
40 Gewinn- und Verlustrechnung
41Anhang
55Bestätigungsvermerk
des Abschlussprüfers
Finanzanlagen (Aktiva A.III.)
Ausleihungen an verbundene Unternehmen
(Aktiva A.III. 2.)
Anteile an verbundenen Unternehmen (Aktiva A.III. 1.)
Beteiligung
in %
Eigenkapital
31.12.2015
Tsd €
Ergebnis
2015
Tsd €
AMOS European Services SAS
(Paris, Frankreich)
100 %
40 520,8
478,8
Allianz Managed Operations &
Services Netherlands B.V.
(Rotterdam, Niederlande)
100 %
488,63
-405,9
Allianz Managed Operations &
Services (Thailand) Co., Ltd,
(Bangkok, Thailand)
100 % 2
3 521,4
1 112,6
Metafinanz-Informationssysteme
GmbH (München, Deutschland)
100 %
1 026,7
1 669,3 1
AMOS International B.V.
(Amsterdam, Niederlande)
100 %
35 522,0
-28,0
Allianz Telematics S.p.A.
(Triest, Italien)
100 %
1 148,4
-275,0
95 %
46 759,6
-13 830,6
Direkte Beteiligungen
Indirekte Beteiligungen
AMOS of America, Inc.
(Petaluma, USA)
1 – Ergebnis vor Gewinnabführung
2 – Die AMOS hält 99,99978347 Porzent der Anteile. Jeweils 0,000105268 Prozent halten die Allianz SE und
die Allianz Gruppe E.V.
Im März 2014 wurde die AMOS European Hosting SAS gegründet
und im November 2014 in AMOS European Services SAS umfirmiert.
Die AMOS hält seit der Gründung 100 % an der Gesellschaft.
Im Jahr 2012 migrierte die AMOS Niederlassung in den Niederlan­
den in eine 100 % Tochter. Die Tochtergesellschaft ist mit dem Betei­
ligungsbuchwert bilanziert.
Die Allianz Managed Operations & Services Thailand Co. Ltd wurde
im November 2014 gegründet. Die AMOS hält seit November 2014
eine Beteiligung von 100 % an der Gesellschaft.
Die Metafinanz-Informationssysteme GmbH (München) ist seit
August 2011 eine 100 % Tochter der AMOS. Im Geschäftsjahr 2012
wurde ein Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag mit der
AMOS geschlossen.
Im Juli 2015 kaufte AMOS die Allianz Telematics S.p.A. von der Alli­
anz-Konzerngesellschaft Allianz S.p.A. (Italien). Die AMOS hält seit­
dem 100 % an der Gesellschaft.
Im August 2015 wurde die Gesellschaft AMOS International B.V.
gegründet und ist seitdem eine 100 % Tochter der AMOS. Die AMOS
International B.V. erwarb im September 2015 Vorzugs­aktien von
der AMOS of America, Inc. und hält seitdem 95 % an dieser Gesell­
schaft.
Geschäftsbericht 2015 AMOS SE
In den Ausleihungen an verbundene Unternehmen sind Darlehen
an die AMOS European Services SAS in Höhe von 20 000 (0) Tsd €,
an die Allianz Managed Operations & Services (Thailand) Co. Ltd.
in Höhe von 2 025 (0) Tsd € und an die Allianz Business Services,
spol. s.r.o. in Höhe von 1 416 (0) Tsd € ausgewiesen.
Beteiligungen (Aktiva A.III. 3.) Beteiligung
in %
Eigenkapital
31.12.2015
Tsd €
Ergebnis
2015
Tsd €
49,9 %
41 987,2
4 612,2
49 %
80 951,6
0
AMOS Austria GmbH
(Wien, Österreich)
AMOS IberoLatAm S.L.
(Barcelona, Spanien)
Die AMOS ist seit Juni 2011 an der AMOS Austria GmbH (Wien) mit
49,9 % beteiligt.
Des Weiteren hat die Allianz Compañía de Seguros y Reaseguros
S.A. im Dezember 2015 die Gesellschaft AMOS IberoLatAm S.L.
gegründet, an der sich AMOS noch im Dezember mit 49 % beteiligte.
Der Restbestand der Beteiligungen zum Bilanzstichtag entfällt auf
einen Geschäftsanteil an der DENIC Domain Verwaltungs- und
Betriebsgesellschaft eG, Frankfurt am Main.
Wertpapiere (Aktiva A.III. 5.)
Der Bestand an Wertpapieren setzt sich aus Investmentanteilen,
die im Rahmen des sogenannten „Contractual Trust Arrangements“
(CTA) zur Insolvenzsicherung von Altersteilzeitwertguthaben
von 6 095 (5 540) Tsd € dienen, zusammen. Die Anteile am CTA
ent­sprechen den bis zum Bilanzstichtag eingebrachten Vermö­
gensgegenständen im Wert der gegen Insolvenz abzusichernden
Verpflichtungen aus Altersteilzeitverträgen ab dem 1. Juli 2004.
Eine Verrechnung von Vermögensgegenständen und Schulden
gemäß § 246 (2) Satz 2 wurde vorgenommen.
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
(Aktiva B.II.)
Unter den Forderungen gegen verbundene Unternehmen wird vor
allem die Forderung aus dem Beherrschungs- und Gewinnabfüh­
rungsvertrag zuzüglich anrechenbarer Steuern mit der Allianz SE
in Höhe von 214 732 (252 999) Tsd € ausgewiesen. Weiterhin beste­
hen hierunter Forderungen aus Lieferungen und Leistungen gegen
Konzernkunden aus nicht bezahlten Rechnungen für Dienst­
leistungen in Höhe von 224 684 (328 168) Tsd €. Ein Teil des Rück­
gangs resultiert aus einer im Geschäftsjahr 2014 ausgewiesenen
47
Bilanzverlängerung im Wesentlichen aus Teilzahlungen, in den
Bilanzposten Forderungen und Verbindlichkeiten gegenüber ver­
bundenen Unternehmen, welche im Geschäftsjahr 2015 mitigiert
werden konnte.
Die Forderungen gegen Unternehmen mit denen ein Beteiligungs­
verhältnis besteht bestehen im Geschäftsjahr 2015 zu 2 378 Tsd €
aus Forderungen aus Lieferungen und Leistungen.
Die sonstigen Vermögensgegenstände beinhalten unter anderem
Steuererstattungsansprüche aus der Organschaft mit der Allianz
SE in Höhe von 25 340 (27 052) Tsd €. Gegenläufig sind Steuerverbindlichkeiten aus der Organschaft mit der Allianz SE in Höhe von
13 780 (2 391) Tsd € bilanziert. Des weiteren bestehen Steuererstat­
tungsansprüche aus Vorjahren in Höhe von 11 028 (6 660) Tsd €. In
der AMOS Niederlassung Schweiz sind Forderungen aus Umsatz­
steuer in Höhe von 6 692 (9 024) Tsd € ausgewiesen. Gegenläufig
wurden Umsatzsteuerverbindlichkeiten der Niederlassung in der
Schweiz in Höhe von 6 253 (8 971) Tsd € bilanziert. Darüber hinaus
sind in der AMOS Forderungen gegen IBM Deutschland GmbH in
Höhe von 12 327 Tsd € bilanziert, die hauptsächlich aus einem Ver­
kauf von Hardware und aus einem Settlement Agreement im
Dezember entstanden sind. Des Wei-teren sind SAP Lizenzen für
den Weiterverkauf in Höhe von 11 312 (11 052) Tsd €, Optionen auf
Aktien der Allianz SE, die der Absicherung von Risiken der Allianz
Gruppe im Rahmen der Group Equity Incentives (GEI) und der Alli­
anz Equity Incentives (AEI) dienen, in Höhe von 10 274 (8 958) Tsd
€ ausgewiesen.
Angaben gemäß § 285 Nr. 23 HGB zu den Bewertungseinheiten
(GEI) sind in dem Abschnitt Bilanzierungs-, Bewertungs- und
Ermittlungsmethoden unter den Forderungen und sonstigen Ver­
mögensgegenständen erfolgt.
Darüber hinaus werden Erstattungsansprüche gegenüber dem
Finanzamt aus Körperschaftsteuer und aus Darlehen an Mitar­
beiter ausgewiesen.
Rechnungsabgrenzungsposten (Aktiva C.)
Die aktiven Rechnungsabgrenzungsposten sind im Vergleich zum
Vorjahr von 45 204 Tsd € um 8 726 Tsd € auf 53 930 Tsd € gestiegen
und enthalten vorausbezahlte Beträge für Wartung der Hardware
und Software sowie für Mieten.
Gezeichnetes Kapital (Passiva A.I.)
Das gezeichnete Kapital betrug wie im Vorjahr zum 31. Dezember
2015, 121 Tsd € und ist in 121 000 Anteile je 1 € aufgeteilt.
48
Geschäftsbericht 2015 AMOS SE
Kapitalrücklage (Passiva A.II.)
Die Kapitalrücklage ist aufgrund der Einbringungen von Solvency II
Anwendungen, die durch einen Einbringungs­vertrag zwischen der
Allianz SE und der AMOS übertragen wurden, zum 31.12.2015 im
Vergleich zum 31.12.2014 um 21 688 Tsd € gestiegen.
In der Kapitalrücklage befinden sich frei verfügbare Eigenkapital­
anteile gemäß § 272 (4) HGB.
Rückstellungen für Pensionen und ähnliche
Verpflichtungen (Passiva B.1)
Die Pensionsrückstellungen bestehen im Wesentlichen aus Ver­
pflichtungen aus den erdienten Versorgungsbeiträgen aus dem
beitragsorientierten Pensionsvertrag (BPV), nach Verrechnung mit
dem Deckungsvermögen, in Höhe von 2 930 (0) Tsd € und aus Pen­
sionszusagen durch Entgeltumwandlung (PZE) in Höhe von 1 330
(1 094) Tsd €.
Steuerrückstellungen (Passiva B.2)
Es wurden Rückstellungen für Steuersachverhalte in verschiede­
nen Betriebstätten, im Wesentlichen, in dem AMOS Stammhaus
und in den AMOS Niederlassungen in Indien, gebildet.
Sonstige Rückstellungen (Passiva B.3)
Als wesentliche Posten unter den sonstigen Rückstellungen
wurden im Geschäftsjahr Rückstellungen für ausstehende Rech­
nungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von 122 055
(114 904) Tsd €, Rückstellungen für Erfolgsbeteiligungen in Höhe
von 20 746 (19 176) Tsd € sowie Rückstellungen für Verpflichtungen
im Rahmen eines Betriebsübergangs an einen Provider in Höhe
von 3 211 (5 510) Tsd € gebildet.
Der Anstieg der sonstigen Rückstellungen um 9 858 Tsd € im
Vergleich zum Vorjahr resultiert im Wesentlichen aus der im
Geschäftsjahr 2015 erhöhten Rückstellung für ausstehende Rech­
nungen von 7 151 Tsd €, der erhöhten Rückstellung für Group
Equity Incentives (GEI) und der Allianz Equity Incentives (AEI) von
1 761 Tsd € sowie der um 1 570 Tsd € gestiegenen Rückstellung für
Erfolgsbeteiligungen. Ein gegenläufiger Effekt ergibt sich aus dem
Verbrauch der Rückstellung für Verpflichtungen im Rahmen eines
Betriebsübergangs an einen Provider in Höhe von 2 299 Tsd €.
Die Rückstellungen für ausstehende Rechnungen enthalten im
Geschäftsjahr 2015 Gewährleistungsrückstellungen in Höhe von
9 940 Tsd €, die gemäß § 249 Abs. 1 HGB gebildet wurden.
B Jahresabschluss
38Bilanz zum 31. Dezember 2015
40 Gewinn- und Verlustrechnung
41Anhang
55Bestätigungsvermerk
des Abschlussprüfers
Da die sonstigen Rückstellungen Verpflichtungen mit einer Lauf­
zeit von mehr als einem Jahr enthalten, wurden diese unter Ver­
wendung der von der Deutschen Bundesbank veröffentlichten
Zinssätze auf den Bilanzstichtag diskontiert.
Weitere Beträge wurden im Wesentlichen für Urlaubs- und Gleit­
zeitguthaben der Mitarbeiter, für Mitarbeiterjubiläen, für Gratifi­
kationen, für Vorruhestand, für Berufsgenossenschaftsbeiträge,
für steuerliche Betriebsprüfungen, für Archivierungskosten, für
Jahres­abschlusskosten sowie für die Schwerbehindertenaus­
gleichsabgabe zurückgestellt.
Verbindlichkeiten (Passiva C.)
Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen betreffen
noch nicht bezahlte Ansprüche Dritter aus empfangenen Waren
und Dienstleistungen sowie aus vertraglichen Vereinbarungen.
Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen
enthalten im Wesentlichen Verbindlichkeiten aus der Aufnahme
von Darlehen und Anleihen. Die Darlehensgeber sind die Mutter­
gesellschaft Allianz SE, die AGA International S.A. Paris, die Allianz
IARD S.A., die Allianz Hellas Insurance Company, die Allianz S.p.A.,
die Allianz Risk Transfer Zürich, die Allianz LebensversicherungsAG, die Euler Hermes Group S.A., die Allianz Vie S.A., die Allianz
Global Corporate & Specialty SE, die Allianz Compañía de Seguros
y Reaseguros S.A. und die Allianz Suisse LebensversicherungsGesellschaft AG. Die Darlehensverbindlichkeiten ohne Berücksich­
tigung der Zinsen stiegen im Geschäftsjahr 2015 auf 836 036
(766 714) Tsd €. Gegenläufig resultiert ein Rückgang aus einer im
Geschäftsjahr 2014 ausgewiesenen Bilanzverlängerung im
Wesentlichen aus Teilzahlungen, in den Bilanzposten Forderungen
und Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen,
welche im Geschäftsjahr 2015 mitigiert werden konnte.
Folgende Verbindlichkeiten werden ebenso unter dieser Bilanz­
position ausgewiesen: Verbindlichkeiten aus dem Cashpool gegen­
über der Allianz SE in Höhe von 344 453 (246 535) Tsd € und
Verbindlichkeiten aus dem Verrechnungsverkehr mit Konzern­
gesellschaften und den Organgesellschaften in Höhe von 61 439
(112 568) Tsd €.
Umsatzerlöse (GuV 1.)
Die AMOS hat im Geschäftsjahr 2015 Umsatzerlöse aus SharedServices-Dienstleistungen in Höhe von 847 304 (713 233) Tsd €
erzielt.
Die Umsatzerlöse stiegen damit gegenüber dem Vorjahr um
134,1 Mio € oder 18,8 %:
Umsatzerlöse (in Mio. €)
Umsatzerlöse (in %)
2015
2014
Verän­
derung
2015
2014
Verän­
derung
526,2
524,7
1,5
62,1
73,6
-11,5
3,8
3,8
0,0
0,5
0,5
-0,1
Operations
23,9
18,7
5,2
2,8
2,6
0,2
Business Services
16,8
12,4
4,4
2,0
1,7
0,2
0,4
0,0
0,4
0,1
0,0
0,0
Zwischensumme
Serviceportfolio
571,1
559,6
11,5
67,4
78,5
-11,1
Investmentportfolio
276,2
153,6
122,6
32,6
21,5
11,1
Summe
Umsatzerlöse
847,3
713,2
134,1
100,0
100,0
0,0
Serviceportfolio
IT
Indien
Corporate
Die Umsätze nach den AMOS Niederlassungen stellen sich wie
folgt dar:
2015
Tsd €
%
784 269
92,6
Großbritannien
24 481
2,9
Schweiz
15 280
1,8
Irland
11 053
1,3
Belgien
7 112
0,8
Singapur
4 697
0,6
Buchungskreis
Deutschland
Rumänien
Umsatzerlöse gesamt
412
0,0
847 304
100
Andere aktivierte Eigenleistungen (GuV 3.)
In dieser Position sind die aktivierten Eigenleistungen für IT-Pro­
jekte erfasst, die in der Bilanz unter den immateriellen Vermögens­
gegenständen und Sachanlagen ausgewiesen sind.
Sonstige betriebliche Erträge (GuV 4.)
Die sonstigen betrieblichen Erträge resultieren im Wesentlichen
aus Vorsteuererstattungen aus dem Jahr 2015 sowie weitere Vor­
steuererstattungen aus Nachmeldungen im Rahmen der Jahres­
umsatzsteuererklärung 2014 in Höhe von 42 121 (19 980) Tsd €, aus
der Auflösung von Rückstellungen in Höhe von 26 015 (3 241) Tsd €,
Geschäftsbericht 2015 AMOS SE
49
im Wesentlichen für ausstehende Rechnungen, und im Rahmen
eines Sale-Service-Back-Vertrags anfallenden Verkaufserlös von
Hardware in den AMOS Data Centern Frankfurt und Unterföhring
im Dezember 2015 in Höhe von 16 521 Tsd €.
Die Anlagen wurden zu Marktpreisen in Höhe von 31 143 Tsd €
verkauft. Des Weiteren wurde zum Jahresende 2015 ein Ertrag in
Höhe von 5 300 Tsd € aus einem Settlement Agreement mit IBM für
inkrementelle Kosten, die der AMOS aus der Verzögerung der Tran­
sition & Transformation des Data Center Consolidation Projekts
entstanden sind, in den sonstigen betrieblichen Erträgen realisiert.
Aufwendungen für den IT-Betrieb (GuV 5.)
Die unter Aufwendungen für den IT-Betrieb ausgewiesenen Posten
beinhalten Aufwendungen für bezogene Leistungen sowie Auf­
wendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe.
Unter den Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe wer­
den Aufwendungen für Ge- und Verbrauchsmaterial und für EDVInformationsträger ausgewiesen.
Die Aufwendungen für bezogene Leistungen enthalten vor allem
Aufwendungen für Wartungs- und Instandhaltungsleistungen,
Miete, Honorare Externer, konzerninterne und konzernexterne
Leistungsverrechnung, Gebühren für Porto, Kommunikation und
externe Lohnarbeiten.
In den Aufwendungen für Dienstleistungen Service Provider sind
hauptsächlich Aufwendungen für externe Anbieter im Zusammen­
hang mit dem Allianz Global Network und Data Center Services
enthalten. Im September 2015 haben AMOS und IBM Deutschland
GmbH eine Ergänzung des ursprünglichen Data Center Consolida­
tion Vertrags vorgenommen, die Gutschrift für bereits gezahlte und
fällige Transition & Transformation Rechnungen sowie einen neu­
en Zahlungsplan für Transition & Transformation vorsieht, welcher
Verzögerungen im Projekt reflektieren soll. Zu den insgesamt höhe­
ren Aufwendungen hat neben neuen Projekten und dadurch gestie­
genen Aufwendungen auch teilweise eine Verzögerung der Imple­
mentierung des AGN Projekts beigetragen.
Personalaufwand (GuV 6.)
Der Personalaufwand beinhaltet Löhne und Gehälter, soziale
Abgaben, sowie Aufwendungen für Altersversorgung und für
Unterstützung der Mitarbeiter der AMOS im Geschäftsjahr. Die im
Vergleich zum Vorjahr gestiegenen Personalkosten von 236 789
Tsd € um 21 840 Tsd € auf 258 629 Tsd € sind auf den Ausbau des
Geschäfts und eine damit einhergehende größere Anzahl von Mit­
arbeitern im Jahr 2015 als auch einer Anhebung der Tarifgehälter
um 2,4 % im September 2015 zurückzuführen.
50
Geschäftsbericht 2015 AMOS SE
Abschreibungen (GuV 7.)
Bei den Abschreibungen handelt es sich um planmäßige Abschrei­
bungen, die unter Zugrundelegung handelsrechtlich zulässiger
Abschreibungen, basierend auf den im Abschnitt „Bilanzierungs-,
Bewertungs- und Ermittlungsmethoden“ genannten Abschrei­
bungsdauern, monatsgenau erfolgen. Des Weiteren werden für
strategische Projekte, welche die AMOS für mehrere Kunden inner­
halb der Allianz Gruppe durchgeführt, eine längere Nutzungsdau­
er vorgesehen. Dies betrifft hauptsächlich die Implementierung
des Versicherungsbestandsführungssystems Allianz Business Sys­
tem international (ABSi) (10 Jahre), Group Finanzsysteme wie bei­
spielsweise SAP ERP (10 Jahre) und Solvency II Systeme (10 Jahre),
Infrastrukturprojekte wie Data Center Consolidation (8 Jahre) und
Global Network (10 Jahre).
Gemäß § 253 (3) Satz 3 HGB sind aufgrund von voraussichtlich
dauernder Wertminderung im Anlagevermögen außerplanmäßi­
ge Abschreibungen in Höhe von 36 260 (802) Tsd € vorgenommen
worden. Dies ist auf die partielle Abschreibung in Höhe von 36 260
Tsd € in Zusammenhang mit den ABSi-, Allianz Global Network-,
AML und Data Center Consolidation Anlagen zurückzuführen.
Diese Anlagen wurden von einigen Allianz Unternehmen unter
anderem aufgrund der Veräußerung des Versicherungsunterneh­
mens Fireman’s Fund Insurance Company von der Allianz an
ACE Limited und den darauf zurückzuführenden mangelnden
Bedarf nicht mehr genutzt.
Sonstige betriebliche Aufwendungen (GuV 8.)
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen umfassen unter ande­
rem Aufwendungen für die Nutzung der Querschnittsfunktionen,
die von den Konzerngesellschaften der AMOS in Rechnung gestellt
werden, Aufwendungen für Reise- und Weiterbildungs­kosten, Auf­
wendungen für Beratungsleistungen inklusive in diesem
Zusammen­hang anfallenden Verrechnungen von AMOS Tochter­
gesellschaften für AMOS Projekte sowie Aufwen­dungen aus Fremd­
währungsbewertung bzw. aus Währungs­kursdifferenzen.
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen stiegen von 59 517
Tsd € im Vorjahr um 42 144 Tsd € auf 101 661 Tsd €. Der Anstieg
gegenüber dem Vorjahr ist im Wesentlichen auf einen Einmal­
effekt in Höhe von 22 068 Tsd € aus der Absenkung des KVV-Zins­
satzes von 5,25 Prozent auf 2,20 Prozent zurückzuführen, während
die Anpassung der Rententrends (Inflationsannahme) von 2,00
Prozent p.a. auf 1,70 Prozent p.a. kompensierende Auswirkung hat­
te. Darüber hinaus führten gestiegene Währungskursverluste
sowie ein mit der AMOS Italy S.p.c.A. unterzeichnetes Settlement
aufgrund einer Verzögerung der Projektimplementierung (3 758
Tsd €) zu der Vorjahresveränderung.
B Jahresabschluss
38Bilanz zum 31. Dezember 2015
40 Gewinn- und Verlustrechnung
41Anhang
55Bestätigungsvermerk
des Abschlussprüfers
Erträge aus Beteiligungen (GuV 9.)
Die Erträge aus Beteiligungen bestehen ausschließlich aus
dem Ertrag aus der Gewinnabführung mit der Metafinanz-Infor­
mations­systeme GmbH in Höhe von 1 669 (1 926) Tsd €.
Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge (GuV 11.)
In den sonstigen Zinsen und ähnlichen Erträgen sind im Wesent­
lichen Zinserträge von verbundenen Unternehmen aus der Verzin­
sung der Verlustübernahme durch die Allianz SE für das Vorjahr
sowie Zinsen aus der Verzinsung des Cashpools enthalten.
Darüber hinaus sind in dieser Position sonstige Zinserträge enthal­
ten. Diese umfassen Zinserträge aus den Pensionszusagen, Zinsen
aus der Abzinsung von mehrjährigen Rückstellungen, Zinserträge
aus Tagesgeldern und Zinserträge aus Mitarbeiterdarlehen.
Zinsen und ähnliche Aufwendungen (GuV 13.)
In den Zinsen und ähnlichen Aufwendungen ist im Wesentlichen
der Zinsaufwand an verbundene Unternehmen enthalten. Hier
sind die anteiligen Zinsaufwendungen für die Darlehen sowie die
Aufzinsung für Mitarbeiterjubiläumsrückstellungen enthalten.
Darüber hinaus werden in dieser Position sonstige Zinsaufwen­
dungen gezeigt. Diese umfassen im Wesentlichen die Aufzinsung
langfristiger Rückstellungen sowie den Zinsaufwand für Pensions­
zusagen.
Periodenfremde Erträge
Die periodenfremden Erträge in Höhe von 39 294 (7 992) Tsd €
resultieren im Wesentlichen aus der Auflösung von Rückstellun­
gen und aus Umsatzsteuererstattungen aus Vorjahren.
Periodenfremde Aufwendungen
Die periodenfremden Aufwendungen in Höhe von 714 (9 781) Tsd €
beinhalten im Wesentlichen Personalaufwendungen aus den
AMOS Niederlassungen und Aufwendungen aus bezogenen Leis­
tungen.
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag (GuV 18.)
Im Geschäftsjahr 2015 sind die tatsächlichen Ertragsteuern des
laufenden Jahres in Höhe von 3 177 Tsd €, die tatsächlichen Ertrag­
steuern des vergangenen Jahres in Höhe von 213 Tsd € sowie eine
Ertragsteuerumlage in Höhe von -897 Tsd € in den Steuern vom
Einkommen und vom Ertrag enthalten.
Sonstige Steuern (GuV 19.)
Die sonstigen Steuern betreffen im Wesentlichen Umsatzsteuer­
aufwand.
Sonstige Verpflichtungen
Stand 31. Dezember in €
2015
Ertrag aus dem beizulegenden Zeitwert
der verrechneten Vermögensgegenstände
-59.353
Rechnerische Verzinsung des Erfüllungsbetrags
der verrechneten Schulden
807.504
Effekt aus der Änderung des Diskontierungszinssatzes
für den Erfüllungsbetrag
187.254
Nettobetrag der verrechneten Erträge und Aufwendungen
935.405
Pensionen und ähnliche Verpflichtungen
Stand 31. Dezember in €
Ertrag aus dem beizulegenden Zeitwert
der verrechneten Vermögensgegenstände
Rechnerische Verzinsung des Erfüllungsbetrags
der verrechneten Schulden
2014
-2.114.527
2.439.371
Effekt aus der Änderung des Diskontierungszinssatzes
für den Erfüllungsbetrag
165.118
Nettobetrag der verrechneten Erträge und Aufwendungen
489.962
Eine Verrechnung gemäß § 246 (2) Satz 2 2. Halbsatz HGB wurde
vorgenommen und im Zinsaufwand ausgewiesen.
Geschäftsbericht 2015 AMOS SE
51
Sonstige Angaben
Haftungsverhältnisse aus betrieblicher Altersversorgung und ähnlichen Verpflichtungen
a) Pensionszusagen
Haftungsverhältnisse bestehen im Rahmen der betrieblichen
Altersversorgung. Grundlage der betrieblichen Altersversorgung
für die Mitarbeiter der deutschen Tochtergesellschaften, die bis
zum 31.12.2014 eingetreten sind, ist in der Regel die Mitgliedschaft
in der Allianz Versorgungskasse VVaG (AVK), die als rechtlich selb­
ständige und regulierte Pensionskasse der Aufsicht der Bundes­
anstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht unterliegt. Die Leistun­
gen der Allianz Versorgungskasse VVaG werden nach dem
Einmalbeitragssystem über Zuwendungen der Trägergesellschaf­
ten an die Kasse durch Gehaltsumwandlung finanziert.
Zu den Trägergesellschaften gehört neben der Allianz SE, der Alli­
anz Deutschland AG, der Allianz Versicherungs-AG und der Allianz
Lebensversicherungs-AG unter anderem auch die AMOS.
Die AMOS ist verpflichtet, anteilige Verwaltungskosten der Allianz
Versorgungskasse VVaG zu tragen und entsprechend den Rechts­
grundlagen gegebenenfalls Zuschüsse zu leisten.
Außerdem leisten die Trägergesellschaften für bis zum 31.12.2014
eingetretene Mitarbeiter Zuwendungen an den Allianz Pensions­
verein e.V. (APV).
Aufgrund des stark gesunkenen Diskontierungszinssatzes ist zum
31.12.2015 das Deckungsvermögen des Allianz Pensionsverein e.V.
geringer als die Versorgungsverpflichtungen. Der Fehlbetrag zum
31.12.2015 beträgt 8 435 Tsd €.
Die AMOS macht von dem Wahlrecht nach Artikel 28 Abs. 1 Satz 2
EGHGB Gebrauch, hierfür keine Rückstellung für ungewisse Ver­
bindlichkeiten zu bilden, da die gesetzlich vorgeschriebene Anpas­
sung der Renten an den Verbraucherpreisindex durch zusätzliche
Beiträge an den Allianz Pensionsverein e.V. finanziert wird.
Sowohl die Allianz Versorgungskasse VVaG als auch der Allianz
Pensionsverein e.V. wurden für Neueintritte ab dem 01.01.2015
geschlossen.
Für Neueintritte ab 01.01.2015 wurde die betriebliche Altersversor­
gung einheitlich neu geregelt.
Die AMOS leistet für Neueintritte ab dem 01.01.2015 einen monat­
lichen Beitrag in eine Direktversicherung bei der Allianz Lebens­
versicherungs-AG, welcher im Rahmen der Entgeltumwandlung
vom Mitarbeiter finanziert wird.
Außerdem wird monatlich ein Arbeitgeberbeitrag im Rahmen
einer Direktzusage gewährt.
Die Allianz SE hat durch Schuldbeitritt die gesamtschuldnerische
Haftung für einen Teil der Pensionszusagen der AMOS übernom­
men. Diese erstattet die Kosten; die Allianz SE hat die Erfüllung
übernommen. Daher werden diese Pensionsverpflichtungen bei
der Allianz SE und nicht bei der AMOS bilanziert.
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Geschäftsbericht 2015 AMOS SE
B Jahresabschluss
38Bilanz zum 31. Dezember 2015
40 Gewinn- und Verlustrechnung
41Anhang
55Bestätigungsvermerk
des Abschlussprüfers
In 2015 wurde der Vertrag, der die Kostenerstattung regelt, in der
Form geändert, dass die Allianz SE künftig das Zinsrisiko trägt. Zur
Abgeltung des Zinsrisikos hat die Gesellschaft einen Einmalbetrag
geleistet.
Die gesamtschuldnerische Haftung der Gesellschaft aus diesen
Pensionszusagen sowie die diesen Haftungsverbindlichkeiten
gegenüberstehenden Rückgriffsforderungen an die Allianz SE
betragen:
Stand 31. Dezember in €
Erfüllungsbetrag der verrechneten Schulden
Nicht ausgewiesener Rückstellungsbetrag
gemäß Art. 67 Abs. 2 EGHGB
Gesamtschuldnerische Haftung bzw.
Rückgriffsforderung gegenüber der Allianz SE
2015
2014
109 340 229
98 824 484
0
0
109 340 229
98 824 484
b) Umstellung des Finanzierungsverfahrens des Pensions-Sicherungs-Vereins VVaG im Jahr 2006
Aus der Umstellung des Finanzierungsverfahrens des PensionsSicherungs-Vereins VVaG im Jahr 2006 besteht eine gesamt­
schuldnerische Haftung in Höhe von 244 (Vorjahr 281) Tsd €, die
nicht in der Bilanz der AMOS ausgewiesen wird, da dieser
Haftungsverbindlichkeit eine gleichwertige Rückgriffsforderung
an die Allianz SE gegenüber steht.
c) Sonstige finanzielle Verpflichtungen
Die sonstigen finanziellen Verpflichtungen, vor allem aus mehr­
jährigen Projekt-, Wartungs- und Datenleitungsverträgen mit
fremden Dritten, belaufen sich auf 2 246 510 (885 993) Tsd €.
Hierin sind Verpflichtungen aus dem Allianz Gruppen übergreifen­
den Projekt Allianz Global Network in Höhe von voraussichtlich
263 262 (533 708) Tsd € und aus IBM Verträgen in Höhe von 1 797 027
(246 643) Tsd € bei Erfüllung der Verträge über die geplante
Laufzeiten enthalten. Der Anstieg der IBM Verträge resultiert im
Wesentlichen aus einer vorzeitigen Verlängerung eines Software
Wartungsvertrags sowie neuen Hardware Services.
Des Weiteren bestehen finanzielle Verpflichtungen aus mehrjäh­
rigen Mietverträgen in Höhe von 98 986 (75 538) Tsd €. Davon beste­
hen Verpflichtungen gegenüber verbundenen Unternehmen von
15 220 (25 447) Tsd €.
Das Gesamthonorar des Abschlussprüfers ist in dem Konzern­
abschluss der Allianz SE ausgewiesen.
Bezüge des Vorstands und des Aufsichtsrats
Die Bezüge von einem Vorstand sind Bestandteil des Personal­
aufwands der Allianz SE.
Die Gesamtbezüge der übrigen Vorstände betrugen im Berichts­
jahr 3 515 (3 653) Tsd €.
Dabei wurden aktienbasierte Vergütungen aus im Geschäftsjahr
2015 gewährten 5 586 (7 333) Restricted Stock Units (RSU)¹ an die
Vorstände ausgegeben. Ihr beizulegender Zeitwert beträgt zum
Zeitpunkt der Gewährung 688 (903) Tsd €.
1 - Der anzusetzende Wert einer RSU steht erst nach dem Testat durch die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
fest. Die ausgewiesenen Stücke und Werte basieren auf einer bestmöglichen Schätzung. Wie im Geschäftsbericht 2014 ausgewiesen, wurde die Zuteilung der aktienbezogenen Vergütung im Jahr 2015 als gewährte
Vergütung für das Jahr 2014 angesehen. Der Ausweis der RSUs im Geschäftsbericht 2014 basierte auf einer
bestmöglichen Schätzung. Die tatsächlichen Zuteilungen am 19. März 2015 sind im Geschäftsbericht 2015
mit den Beträgen in Klammern (=Vorjahr) ausgewiesen
Für laufende Pensionen und Anwartschaften auf Pensionen für
frühere Mitglieder der Geschäftsführung und ihre Hinterbliebenen
wurde bei der Allianz SE eine Rückstellung in Höhe von 4 155
(4 237) Tsd € gebildet.
Die Pensionsverpflichtungen für ehemalige Vorstandsmitglieder/
Geschäftsführer bzw. deren Hinterbliebene stellen sich wie folgt
dar:
Stand 31. Dezember in €
Anschaffungskosten der verrechneten
Vermögensgegenstände
Beizulegender Zeitwert der verrechneten
Vermögensgegenstände
Erfüllungsbetrag der verrechneten Schulden
Nicht ausgewiesener Rückstellungsbetrag
gemäß Art. 67 Abs. 2 EGHGB
Pensionsrückstellung
2014
122 777
118 075
122 777
118 075
4 277 513
4 354 836
0
0
4 154 736
4 236 761
Als beizulegender Zeitwert der verrechneten Vermögensgegen­
stände wird der Aktivwert der Rückdeckungsversicherungen
zugrunde gelegt.
Die Aufwendungen für den Aufsichtsrat betrugen im Geschäftsjahr
36 (24) Tsd €. Die Mitglieder des Aufsichtsrats und des Vorstands
sind auf den Seiten 8 und 9 genannt.
Anzahl der Mitarbeiter im Jahresdurchschnitt
(Ohne Vorstandsmitglieder, Auszubildende, Praktikanten und Arbeitnehmer
im Erziehungsurlaub oder Grundwehr-/ Zivildienst)
Vollzeitmitarbeiter
Teilzeitmitarbeiter
Gesamt
Geschäftsbericht 2015 AMOS SE
2015
2 791
216
3 007
53
Konzernzugehörigkeit
Die Allianz Managed Operations & Services SE (AMOS) gehört zum
Allianz Konzern unter der Führung der Allianz SE, München.
Konzern­abschluss und Konzernlagebericht der Allianz SE nach
§ 315a HGB werden im März in ihrem Geschäftsbericht veröffent­
licht und sodann beim Betreiber des Bundesanzeigers eingereicht
und dort veröffentlicht. Sie können im Unternehmensregister ein­
gesehen oder bei der AMOS angefordert werden. Außerdem werden
sie auf der Website der Allianz SE verfügbar gemacht. Die AMOS
wird in den Konzernabschluss und Konzernlagebericht der Allianz
SE mit befreiender Wirkung nach § 291 HGB für die AMOS einbe­
zogen. Zwischen der Allianz SE und der AMOS besteht seit dem
Geschäftsjahr 2009 ein Beherrschungs- und Gewinnabführungs­
vertrag.
Die zur Allianz Gruppe gehörenden Gesellschaften und die mit
ihnen verbundenen Unternehmen sind im Geschäftsbericht der
Allianz SE genannt.
München, den 26. Februar 2016
Allianz Managed Operations & Services SE
Der Vorstand
54
Dr. Barbara Karuth-Zelle Stefan Britz
Dr. Ralf Schneider
Philip Varghese
Geschäftsbericht 2015 AMOS SE
B Jahresabschluss
38Bilanz zum 31. Dezember 2015
40 Gewinn- und Verlustrechnung
41Anhang
55Bestätigungsvermerk
des Abschlussprüfers
Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers
Wir haben den Jahresabschluss – bestehend aus Bilanz, Gewinnund Verlustrechnung sowie Anhang – unter Einbeziehung der
Buchführung und den Lagebericht der Allianz Managed Opera­
tions & Services SE, München, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar
bis 31. Dezember 2015 geprüft. Die Buchführung und die Aufstel­
lung von Jahresabschluss und Lagebericht nach den deutschen
handelsrechtlichen Vorschriften liegen in der Verantwortung des
Vorstands der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grund­
lage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über
den Jahresabschluss unter Einbeziehung der Buchführung und
über den Lagebericht abzugeben.
Wir haben unsere Jahresabschlussprüfung nach § 317 HGB unter
Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festge­
stellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprü­
fung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und
durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die
Darstellung des durch den Jahresabschluss unter Beachtung der
Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung und durch den Lage­
bericht vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertrags­
lage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt
werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die
Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaft­
liche und rechtliche Umfeld der Gesellschaft sowie die Erwartun­
gen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung
werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen inter­
nen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben in Buch­
führung, Jahresabschluss und Lagebericht überwiegend auf der
Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurtei­
lung der angewandten Bilanzierungsgrundsätze und der wesent­
lichen Einschätzungen des Vorstands sowie die Würdigung der
Gesamtdarstellung des Jahresabschlusses und des Lageberichts.
Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend
sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet.
Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.
Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonne­
nen Erkenntnisse entspricht der Jahresabschluss den gesetzlichen
Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der Grundsätze
ordnungs­mäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnis­
sen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage
der Gesellschaft. Der Lagebericht steht in Einklang mit dem Jahres­
abschluss, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage
der Gesellschaft und stellt die Chancen und Risiken der zukünfti­
gen Entwicklung zutreffend dar.
München, den 9. März 2016
KPMG AG
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Dielehner
Wirtschaftsprüfer
Geschäftsbericht 2015 AMOS SE
Dr. Pfaffenzeller
Wirtschaftsprüfer
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