am 29.11.2013 RBZ Itzehoe Dr. Regina Kostrzewa

Transcription

am 29.11.2013 RBZ Itzehoe Dr. Regina Kostrzewa
Prävention illegaler
Drogen - eine
Herausforderung für
Lehrkräfte
29.11.2013 RBZ Itzehoe
Dr. Regina Kostrzewa
LSSH
Gliederung
1.
Einführung
2.
Drogenaffinitätsstudie 2012
3.
Zahlen RBZ – Vergleiche
4.
Illegale Drogen/“Partydrogen“
5.
Gründe für Drogenkonsum
5.1 Experimentierkonsum
5.1 …aber problematisch wird es wenn…
6.
Wirkungsweisen von Drogen
7.
Cannabis
8.
Legal Highs
9.
Ecstasy
10.
Amphetamine/Speed
11.
Crystal Meth – Methylamphetamin
12.
Auffälligkeiten bei Drogenkonsum
13.
Präventionsprojekte der LSSH
13.1 Cannabispräventions-Parcours
13.2 AlcoMedia
13.3 Design your Life Spezial
Gesetzliche Grundlagen (Heike Kühl-Freese)
Interventionsmöglichkeiten
2
2. Drogenaffinitätsstudie 2011:
Konsum illegaler Drogen
12- bis 17- Jährige Jugendliche
LSSH
18- bis 25 Jährige Erwachsene
3
2. Drogenaffinitätsstudie 2011:
12-Monats-Prävalenz illegaler Drogen
LSSH
4
3. Vergleich Konsum einer illegalen
Droge RBZ und BzgA-Studie
Mind. 1
illegale
Droge
(einschl.
Cannabis)
Gesamt
BzgA
(18-25 J.)
Gesamt
RBZ
M
BzgA
(18-25 J.)
M
RBZ
W
BzgA
(18-25 J.)
W
RBZ
Berufsbildende
Schulen
(BzgA)
LebensZeitPrävalenz
39,8
41,1
45,6
55,6
33,7
23,5
32,9
30-TagePrävalenz
5,8
14,4
7,5
24,6
4,1
2,9
8,3
Eigene Darstellung, Daten aus der Drogenaffinitätsstudie 2011 (BzgA) und der Schulbusbefragung 2013
LSSH
5
3. Aktueller Konsum illegaler Drogen
am RBZ und BzgA-Studie
Mind. 1 illegale
Droge (ohne
Cannabis)
30-Tage-Prävalenz
(aktueller
Konsum)
Mind.1 illegale
Droge (ohne
Cannabis)
3,4
BzgA Gesamt
(18-25 J.)
30-Tage-Prävalenz
LSSH
RBZ Gesamt
5,4
RBZ M
6,3
BzgA M
6,9
RBZ W
0,0
BzgA W
3,9
Eigene Darstellung, Daten aus der Drogenaffinitätsstudie 2011 und der Schulbusbefragung 2013
6
3. Vergleich Alkoholkonsum RBZ und
BzgA-Studie
Alkohol
Gesamt
BzgA
(18-25 J.)
Gesamt
RBZ
M
BzgA
(18-25 J.)
M
RBZ
W
BzgA
(18-25 J.)
W
RBZ
Berufsbildende
Schulen
(BzgA)
Regelmäßiger
Konsum
39,8
75,3
55,3
80,2
23,6
68,3
30,8
30-TagePrävalenz
81,9
89,4
87,0
90,5
76,5
88,2
73,9
Mind. 1mal
monatl.
Binge
Drinking
41,9
56,4
54,5
68,3
28,7
42,2
32,9
Eigene Darstellung, Daten aus der Drogenaffinitätsstudie 2011 (BzgA) und der Schulbusbefragung 2013
LSSH
7
4. Illegale Drogen/“Partydrogen“
LSSH
8
4. „Partydrogen“
• Nicht alle Partys sind gemeint, sondern:
Partys mit elektronischer Musik (Minimal, Techno,
House, Trance, Psychedelic…)
• Nicht alle Drogen, die auf Partys konsumiert werden,
sind „Partydrogen“
gemeint sind Drogen, die häufig auf Partys mit oben
genannter Musik konsumiert werden
• Ecstasy, Amphetamine (Speed, Kokain), Halluzinogene
und weitere
• 1990er: „Durchbruch“ von Ecstasy in der Techno- und
Rave-Kultur
• Aber auch Cannabis wird auf Partys konsumiert
LSSH
9
5. Partydrogen - Gründe für den
Konsum illegaler Substanzen
• Eigene Grenzen austesten und gesellschaftliche
Grenzen bewusst überschreiten
• Der Wunsch dem Alltag zu entfliehen
• vorübergehende Lösung für Probleme angesehen
• Spaß und Lust am Rausch
• Aufputschende Wirkung für mehr Partyspaß nutzen“länger durchhalten“
LSSH
10
5.1 Experimentierkonsum
nicht grundsätzlich als negativ zu bewerten!
• Unterschied zwischen Probier- bzw.
Experimentierkonsum und missbräuchlichen
Konsumformen
• Ausprobieren von psychoaktiven Substanzen als
zum Jugendalter dazugehörig gewertet (in der
Sucht- und Jugendforschung)
• Erfahrungen sammeln, Grenzen austesten,
verantwortungsvollen und risikobewussten Umgang
mit einzelnen Substanzen erlernen
LSSH
11
5.2 …aber problematisch wird es, wenn…
• Konsum von legalen & illegalen Drogen sehr
früh beginnt
• Konsum exzessiv und/oder regelmäßig
stattfindet
• Konsum in direkter Kombination mit anderen
problematischen Verhaltensweisen auftritt
• Suchtmittelkonsum zur „Problembewältigung“
genutzt wird
LSSH
12
6. Wirkungsweisen
von Drogen
• Jede Droge hat zwar gewisse typische
Wirkungen, sehr oft wird aber vergessen,
dass viele Faktoren an der Wirkentfaltung
beteiligt sind!
• Neben der Zusammensetzung der Droge und
der Dosierung der Wirksubstanzen, haben aber
auch die Atmosphäre der unmittelbaren
Umgebung und die Konsumierenden selbst ihre aktuelle Stimmung und ihre Erwartungen Einfluss auf die Wirkung.
LSSH
13
7. Cannabis
LSSH
14
Cannabis
Substanz: Cannabiniod THC (Tetrahydrocannabinol)
THC Gehalt im Cannabis hat sich in den letzten 5 Jahren verdoppelt!
Wirkung wird über körpereigene Cannabiniod-Rezeptoren entfaltet
Marihuana (Blüten), Haschisch (Harz), Haschischöl
Konsumformen
• Häufigste Form: Rauchen eines Joints („Kiffen“)
• Rauchen mit Wasserpfeifen („Bong“)
• In Tee aufgelöst getrunken
• In Keksen, Kuchen verbacken gegessen
Anhalten der Wirkung: 3-5 Stunden
Nachweisbarkeit: Blut: 2-3 Tage (gelegentlicher Konsum)
3 Wochen (regelmäßiger Konsum)
Urin: 24 - 36h (einmalig)
5 - 20 Tage (mäßiger Konsum)
8 - 12 Wochen (Dauerkonsum)
LSSH
Rechtlicher Hintergrund: Betäubungsmittelgesetz (BtMG) Anlage 1: „Nicht
verkehrsfähig“
jeglicher Besitz von Cannabisprodukten ist strafbar
Bei einer bestimmten Menge, die nur zum Eigengebrauch bestimmt ist, kann die
Staatsanwaltschaft von einer Strafverfolgung absehen (S-H: 6g)
15
Gründe für Cannbiskonsum
LSSH
•
Neugierde, Faszination, das Bedürfnis nach etwas Neuem
•
Entspannung
•
Lust am Rausch
•
Gemeinschaftserleben mit anderen, soziale Beziehungen
•
Identitätsfindung, Ausdruck eines persönlichen Stils
•
Abgrenzung von der Elterngeneration, absichtliche
Normverletzung
•
Hemmungen, Depressionen, Konflikte
•
Langeweile
•
Das Verdrängen von Problemen
16
17
Vergleich Cannabis-Konsum
RBZ und BzgA-Studie
Cannabis
Gesamt
BRD
(18-25 J.)
Gesamt
RBZ
M
BRD
(18-25 J.)
M
RBZ
W
BRD
(18-25 J.)
W
RBZ
Lebenszeitprävalenz
39,2
41,1
45,1
54,8
33,2
23,5
30-Tage-Prävalenz
5,4
14,4
17,2
24,6
9,6
2,9
Eigene Darstellung, Daten aus der Drogenaffinitätsstudie 2011 und der Schulbusbefragung 2013
LSSH
18
Cannabis
Als angenehm erlebte
Wirkungen
•
•
•
•
•
•
Euphorie
Emotionale Gelassenheit
Neuartige Ideen,
Gedankensprünge
Kurzzeitgedächtnis gestört
(amüsant)
Wahrnehmung,
Gemeinschaftserleben
intensiviert (Albernheit)
Entspannung
Als unangenehm erlebte
Wirkungen
•
•
•
•
•
•
•
•
Durcheinander im Kopf
Filmrisse
Überempfindlichkeiten
Angst und Panikgefühle
„im eigenen Film gefangen“
Herzrasen
Übelkeit
Schwindel
Gefährliche Wirkungen:
• Kreislaufkollaps
• psychotische Symptome
19
8. Legal Highs
LSSH
20
8. Legal Highs
Räuchermischungen („Spice“), Research Chemicals,
Designerdrogen
Substanzen
• enthalten oft psychoaktive, synthetisch wirksame Substanzen, sog. Research
Chemicals, wie z.B. Piperazine, synthetische Cathinone oder synthetische
Cannabinoide (wirken oft stärker als THC)
LSSH
•
Synthetische Cannabinoide: Substanzen, die ähnlich wie THC an CannabinoidRezeptor wirken, voll- oder halbsynthetisch (Cannabinoid-RezeptorAgonisten)
•
Getarnte Produkte z.B. "Badesalze", "Raumlufterfrischer", “Düngerpillen” oder
„Räuchermischungen“
•
Verschiedene Namen der Mischungen: Spice, Bonzai, Sence, Explosion…
•
Handel: in rechtlicher Grauzone (Vertrieb durch Online-Versand, Headshops)
•
Nachweisbarkeit: möglich, aber aufwendig
Konsumform
• Rauchen, Sniefen, Schlucken
21
Legal Highs
•
auf genaue Deklarierung der Inhaltsstoffe wird bewusst verzichtet
•
Verpackung : Warnhinweis „Nicht zum menschlichen Konsum bestimmt“
Konsum- oder Rauschzweck wird verschleiert, um gesetzliche
Bestimmungen zu umgehen
•
Viele psychoaktive Wirkstoffe noch nicht dem Betäubungsmittelgesetz
unterstellt
Händler nutzen Gesetzeslücken
•
ständig wechselnde Inhaltsstoffe und Wirkstoffgehalte in den Tütchen
deshalb wenig Informationen über Wirkungsweisen und Langzeitfolgen
Gefährliche Folgen des Konsums aufgrund nicht kalkulierbarer Dosierungen und
Wechselwirkungen!
LSSH
•
•
•
•
•
schwere, lebensgefährliche Vergiftungen
Kreislaufversagen, Ohnmacht
Psychosen, Wahnvorstellungen
Muskelzerfall
Nierenversagen
22
Legal Highs
„Spice-Studie“ (Pilotund Folgestudie):
qualitative Interviews
mit 6 Expert(inn)en und
25 Konsument(inn)en,
2009-2010
LSSH
23
Spice-Studie
(Centre for Drug Research,
Goethe-Universität Frankfurt, 2011)
Konsummotive:
•
•
•
•
Neugierde
intensive Wirkung
Legalität (Beschaffung)
Nicht-Nachweisbarkeit
Straßenverkehr
Therapie/ Substitution
• Konsummuster
unterscheiden sich kaum
von Cannabiskonsum
Typisierung der
Konsument(inn)en
• Probierer (v.a. während des
Medienhypes, zumindest bei
Jugendlichen auch danach)
• Gelegenheitskonsument(inn)
en (wenig Interesse/ Wissen)
• Regelmäßige
Konsument(inn)en (gut
informiert)
• Spice entweder ergänzend
oder substituierend
24
9. Ecstasy
25
Ecstasy
LSSH
•
Entaktogene: psychoaktive Substanzen, unter denen Emotionen intensiver
wahrgenommen werden (Serotoninwiederaufnahmehemmer)
•
Substanz: MDMA
(3,4-Methylendioxymethylamphetamin)
weitere mögliche Inhaltsstoffe und Streckstoffe: z.B. MDA
(Methylendioxyamphetamin)und PMMA (Para-Methoxymetamphetamin -sehr
toxisch) Amphetamin, Methamphetamin, Koffein, Ephedrin oder Ketamin
•
Szenenamen: Emma, E, Eve, Adam, XTC
•
Pille mit verschiedenen Motiven, Prägungen, Farben
Kapsel, Kristalle
oft hohe Reinheit
•
Konsumformen: Schlucken, auf die Zunge legen
•
Anhalten der Wirkung: 2-4 Stunden (Nachwirkungen bis 24 Stunden
„Psychokater“)
•
Nachweisbarkeit: im Blut 1 Tag, im Urin 1-3 Tage
schwankende Reinheit,
26
Ecstasy - Wirkung
Als angenehm erlebte
Wirkungen
•
•
Als unangenehm erlebte
Wirkungen
Glücks- und Liebesgefühlen
•
Schwindelgefühle
•
Übelkeit
•
Schweißausbrüche
das Gefühl der Entspannung
•
das Gefühl der Nähe zu anderen Menschen
•
Wachheit und Aktivität
•
gesteigertes Körperempfinden
•
Optische
Wahrnehmungsveränderungen
•
erweiterte Pupillen
•
Kiefermahlen
•
Mundtrockenheit
Gefährliche Wirkungen:
•
•
•
•
•
•
•
Herzrasen
Ansteigen der Körpertemperatur und Austrocknung
massive Angstzustände (Horror-Trip)
Depression
psychotische Störungen
Nieren- und Leberversagen
Kreislaufkollaps
27
10. Amphetamine/Speed
LSSH
28
10. Amphetamine/Speed
Substanz
•
•
•
Psychostimulanzien (wie Kokain, Methamphetamin): Aufputschmittel
wirken anregend, führen zur Freisetzung von Adrenalin,
Noradrenalin, Dopamin
Speed („PEP“): Mixtur aus verschiedenen Wirkstoffen (Amphetamin,
Koffein, Paracetamol…) und unwirksamen Streckstoffen (Laktose,
Glucose,…)
weißes, beiges oder rosafarbenes Pulver, selten in Kapseln abgefüllt
oder in Pillenform
Reinheitsgehalt 3-80%
Konsumformen: meist geschnupft oder geschluckt („Bomben“),
seltener gespritzt oder geraucht
•
•
LSSH
Anhalten der Wirkung: 2-4 Stunden
Nachweisbarkeit: im Blut: 1 Tag, im Urin: 1-4 Tage
29
Amphetamine/Speed
Als angenehm erlebte
Wirkungen
extrem leistungssteigernd
euphorisierend
macht wach
unterdrückt das Hungergefühl
es fördert den Rededrang
Gedanken rasen durch den Kopf
(man kommt sich vor wie bei
hoher Geschwindigkeit auf einer
Autobahn. Daher wohl auch der
Name "Speed„)
•
•
•
•
•
•
Als unangenehm erlebte
Wirkungen
•
•
•
•
Unruhe, Nervosität
Zittern
Kiefermahlen
Herzrasen
Gefährliche Wirkungen/Folgen
•
•
•
•
•
Erschöpfung der Energiereserven
Erhöhung der Körpertemperatur Hitzestau
Krampfanfälle
Risiko für Schlaganfall und Herzinfarkt erhöht
Psychosen
Kreislaufkollaps
30
11. Crystal Meth
LSSH
31
Crystal Meth
Substanz: Methylamphetamin, Psychostimulanz auf Amphetamin-Basis
•
•
•
Szenenamen: Crystal, Crystal Speed, Glass, Ice, Meth, Yaba…
kristallines, weißes (braun, gelbgrau, orange oder rosa), geruchloses und
bitter schmeckendes Pulver
Form klarer, klobiger Kristalle die an Eis erinnern (selten Pille)
Konsumformen: hauptsächlich Rauchen, Sniefen, Spritzen
Anhalten der Wirkung: 6-48 Stunden (wirkt etwa 5 mal so stark wie Speed)
Nachweisbarkeit: im Blut 1 Tag
im Urin 2-7 Tage
•
LSSH
Derzeit vermehrte Ausbreitung von Tschechien über Bayern ins Bundesgebiet
32
Crystal Meth
Als angenehm erlebte
Wirkungen
Als unangenehm erlebte
Wirkungen
•
starke Euphorie (Stimmungshoch)
•
Herzrasen, hoher Blutdruck
•
Stark aufputschend (Ausschüttung
von Adrenalin, Noradrenalin,
Dopamin)
•
erhöhte Körpertemperatur
•
Übelkeit
•
Allmachtsgefühle und Größenwahn
•
starker Bewegungsdrang
•
erhöhte Kontaktbereitschaft
•
starkes Schwitzen, kalte Hände und
Füße
•
luststeigernde, enthemmende
Wirkung
•
Aggressives Verhalten
•
aufgerissene Augen, Zähne knirschen
und Grimassieren
Gefährliche Wirkungen/Folgen
• Halluzinationen, Panik und Psychose
• Schmerzempfinden und Schlafbedürfnis werden unterdrückt
• Appetitverlust
• Krämpfe, Lähmungen
• erhöhte Riskobereitschaft
• Atemnot bis Atemlähmung
• Herzstillstand
33
12. Auffälligkeiten bei Drogenkonsum
Körperlich (mögliche Erkennungsszeichen)
•
•
•
•
•
•
•
•
Pupillenweitung (Mydriasis): Cannabis, LSD, Ecstasy, Speed
Pupillenverengung (Miosis): Opiate
Gewichtsabnahme: Amphetamine
Schlechte Zahnhygiene
Hautveränderungen (Entzündungen, Pickel)
Veränderungen im Nasenbereich (Entzündungen)
Körpergeruch
(Einstichstellen)
Verhalten (mögliches Verhalten)
•
•
•
•
•
LSSH
Spektrum von Hyperaktivität bis Müdigkeit, unangemessenes Lachen bis
Depression
Nach Ecstasy- oder Speed Konsum: Müdigkeit, Stimmungsschwankungen
Unruhe, Fahrigkeit
Veränderungen des Freundeskreises
Übliche Interessen, Hobbys werden vernachlässigt
Gesamteindruck der Person!
34
12. Auffälligkeiten in der Schule
(die möglicherweise mit Suchtmittelkonsum in Verbindungen
stehen können)
1. Verhalten im Unterricht
LSSH
•
Wiederholte Verspätungen
•
Häufig fehlende Unterlagen
•
Häufig fehlende Hausaufgaben
•
Häufiges unentschuldigtes Fehlen
•
Starke Unterrichtsstörungen
•
Starkes Desinteresse am Unterricht
•
Abfallendes Leistungsverhalten
•
Durchgängig abfallende Leistungen in allen Fächern
35
12. Auffälligkeiten in der Schule
(die möglicherweise mit Suchtmittelkonsum in Verbindungen
stehen können)
2. Soziales Verhalten
LSSH
•
Extreme Gefühlsreaktionen z.B. Weinen, Schlagen
•
Häufige Gefühlsschwankungen
•
Große Verschlossenheit
•
Durchgängige Unzuverlässigkeiten
•
Vermehrtes Lügen
•
Diebstähle
•
Große Ablehnung von der Klasse
•
Große Ablehnung der Mitschüler
•
Meidung der Lehrkräfte oder zu starker Kontakt
•
Will von zu Hause „abhauen“
36
13. Präventionsprojekte der
LSSH
Cannabis-Präventionsparcours
Alkomedia
Design your Life spezial
Ein Projekt des VSS—VeranstaltungsService-Suchtvorbeugung
38
13.1 Cannabis-Präventionsparcours
„Es ist doch nur…“
•
Interaktiver Parcours mit 6 Stationen: Wissen ausbauen, kritische Haltung
schärfen, Handlungsmöglichkeiten für Problemsituationen erarbeiten
•
Ab der 8. Klassenstufe, 2 Schulstunden
•
Produktion vom Ministerium für Soziales, Gesundheit, Familie und Gleichstellung
des Landes Schleswig-Holstein und Einsatz durch die AOK Nordwest
Stationen:
LSSH
•
Versteckte Bilder: Einstimmung, Neugier wecken
•
Kreuzworträtsel: Brainstorming zu den Themen Szenesprache, Inhaltsstoffe,
Konsumform und Konsumutensilien
•
Zwickmühle: kniffelige Cannabissituationen zu den Kategorien Freunde, Familie
und der eigenen Person
•
Würfel des Lebens: positiv und negativ empfundene Gefühle, ihre Ursachen und
ihre Nützlichkeit
•
Quiz: Informationsvermittlung
•
Malen und Darstellen: vorgegebene Begriffe, die mit dem Cannabiskonsum
zusammenhängen, werden pantomimisch dargestellt oder gezeichnet
Itzehoe: Gesundheitsamt, Tel: 04821-695 24
39
13.1Cannabis-Präventionsparcours
Evaluation
• Prephase November 2011 : Teilgenommen hatten 341
Schülerinnen (46%) und Schüler (48%; 6% gaben kein
Geschlecht an) der Berufsschule in Bad Segeberg und der
Gemeinschaftsschule in Kiel der Klassenstufe 7-11 im Alter
von 12-26 Jahren
• Nach dieser Prephase wurden aufgrund der Auswertung einige
der Stationen modifiziert
LSSH
40
„Wie findest Du das gesamte
Projekt?“
LSSH
41
„Glaubst Du, dass sich Dein Wissen
durch den Parcours vergrößert hat?“
LSSH
42
„Wie wichtig findest Du es, über das
Thema Cannabis zu sprechen?“
LSSH
43
13.2 AlcoMedia-Voll das Leben
LSSH
44
13.2 AlcoMedia-Voll das Leben
•
•
Themen Alkohol und Medien: App, die auf iPads bearbeitet wird
Entwicklungskosten getragen durch die AOK Nordwest
•
•
Umsetzung gefördert durch die AOK NW
Umsetzung durch LSSH in Kooperation durch LSSH in Kooperation mit regionalen
Institutionen
Bausteine:
LSSH
•
Der alkoholisierte Mensch: Gesichtsveränderungen, Gläserner Körper
•
Quiz und Gerüchteküche: Daten und Fakten
•
Verantwortungsvoller Umgang mit Alkohol: Promilleberechnung und
Trinkempfehlungen
•
Volle Dröhnung oder chilliges Leben: zwei Kurzfilme
•
Firewall: Welche Bestandteile hat ein glückliches und erfülltes Leben?
•
Medienwaage und Selbsttest: Ist deine Mediennutzung im Gleichgewicht?
45
13.2 AlcoMediaAuswertungen Pre-Test
LSSH
46
13.3 Design your life spezial
LSSH
47
13.3 Design your life Spezial
•
Länderübergreifendes Kooperationsprojekt mit der LSSH und dem Landesinstitut für
Schule – Gesundheit und Prävention Bremen
•
Kombination von „Design your life - oder alles Schicksal?“ Bremen, der Studie zur
Kurzintervention bei risikoreich alkoholkonsumierenden Berufsschülern aus Zürich und
dem Baustein der KOSS aus „Saufen will gelernt sein“
•
Jugendliche ab der 10. Klassenstufe in der Phase des Umbruchs Schul- und
Berufsorientierung
•
zweitägiges interaktives Projekt
•
macht unterschiedliche Konsummuster zum Thema
•
LSSH
Einteilung in Konsumgruppen
wendet sich speziell an die Gruppe riskant konsumierender Jugendlicher
•
individuelle Bewältigungsstrategien von Mädchen und Jungen
•
Stärkung eigener sozialer Kompetenzen
- Selbstwahrnehmung: Wer bin ich? – eine eigene Identität entwickeln
- Lebensorientierung: Wie sehe ich die Welt und wohin will ich?
- Reflexion eigenen Trinkverhaltens
48
13.3 Design your Life Spezial
Evaluation
Abbildung 16: Einstellungen zur Reduzierung des Alkoholkonsums
(MZP1 und MZP2), „Spezialisten
Ich denke nicht darüber nach, meinen
Alkoholkonsum zu ändern.
MZP2
65,0
6,7 8,3
20,0
Ich denke darüber nach, innerhalb des
nächsten halben Jahres meinen
Alkoholkonsum zu ändern.
Ich habe gerade begonnen meinen
Alkoholkonsum zu ändern.
11,1
MZP1
77,8
4,8
6,3
Ich habe meinen Alkoholkonsum im letzten
halben Jahr reduziert.
0%
LSSH
20%
40%
60%
80%
100%
Evaluationsbericht: Scholz, 25.09.2013
49
Quellen
•
•
•
•
•
•
•
Drogenaffinitätsstudie 2012, BzgA
www.drugcom.de
www.mindzone.de
www.drugscouts.de
http://www.frankfurt.de/sixcms/media.php/738/vortrag_werse_fachtag_cr.pdf
Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e.V. (DHS) Flyer: Cannabis Basisinformationen
Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e.V. (DHS) Flyer: Synthetische Drogen Basisinformationen
Bilder
•
F3: http://cdn3.spiegel.de/images/image-157816-panoV9free-qtce.jpg
•
F9: http://www.duden.de/_media_/full/H/Hanf-201020334864.jpg
•
F10: http://www.sachsenleinen.de/bilder/Hanfpflanze_01.jpg
http://hanfverband.de/streckmittel/images/original/marihuana-brix-nijmegen-12-0228.png
•
•
•
•
•
LSSH
http://www.grow.de/fileadmin/bilder/Artikel_und_Beitr%25C3%25A4ge/Artikelbilder/Basiswis
sen/Haschisch_1.JPG
http://img.webme.com/pic/w/world-of-resin/hashoil.jpg
F11: http://img.webme.com/pic/k/keinkonsum/ecstasy-pills.jpeg
F16-20:
http://u.jimdo.com/www14/o/sa2b79c394188a436/img/i8cc95882945871bc/1280166058/std/a
mphetamin-speed- pep-hammer-droge-gg.jpg
F21-25: http://www.michaelshouse.com/blog/wp-content/uploads/2009/08/crystal-meth.jpg
F27: http://converseprisonnews.files.wordpress.com/2012/04/legal_high_-_euphoria.jpg
http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Spice_drug.jpg
F44-45: http://www.lis.bremen.de/detail.php?gsid=bremen56.c.16842.de
50
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit
Name Nachname
E-Mail:
T 0431 – 5403 3xx
F 0431 – 5403 3xx
Landesstelle für Suchtfragen Schleswig-Holstein e.V.
Schreberweg 5
24119 Kronshagen
LSSH
LSSH
Name Nachname
51
Cannabis
• Cannabis: botanische
Bezeichnung der Hanfpflanze
–
nur die weibliche Pflanze
(Cannabis sativa) enthält
genügend THC für einen
Rausch
• Marihuana (Gras):
getrocknete Blüten und
Blätter
• Haschisch (Dope, Shit):
Harz der Blütenstände: zu
Platten gepresst, bräunlichgrüne Farbe
• Haschischöl: teerartiger
stark konzentrierter Auszug
(wenig gebräuchlich)
52
Cannabis
Konsumerkennungszeichen
Äußere Erscheinung/Körperlich:
• Gerötete, glasige Augen, wirken verschlafen
• Erweiterte Pupillen (Mydriasis)
LSSH
Verhalten:
• Häufiges Zuspätkommen, viele Fehlzeiten
• Konzentrationsprobleme, Verschlechterung der Leistungen
• Schlechtes Kurzzeitgedächtnis
• Albern sein, Laberflashs, Kichern
• Schläfrigkeit, Reaktionsverlangsamung
• Passivität
• Veränderungen des Freundeskreises
• Besitz von langen Blättchen
53
Cannabis
Weiches Konsummuster
• Probierkonsum
• Gelegenheitskonsum
• Geringe Dosis, eher im Joint geraucht
• Keine größeren zeitlichen oder finanziellen Investitionen
Hartes Konsummuster
• Gewohnheitskonsum
• (fast) täglich bis mehrmals täglich
• Auch intensivere Konsumformen (z.B. Wasserpfeife)
• Konsum im Alltag integriert
Abhängigkeitspotential
•
•
psychische Abhängigkeit
allgemeine Rückszugstendenzen bis zur
sozialen Isolation
körperliche Abhängigkeit umstritten
Zigarette als Einstiegsdroge
LSSH
54
Cannabis
Langzeitschäden
Körperlich:
• Nicht so gravierende Hirnschäden wie z.B. von Alkohol
• Beeinträchtigung von Aufmerksamkeit, Konzentration, Lernfähigkeit
• Beeinträchtigung Lungenfunktion
• Pubertät: evtl. verzögerte Entwicklung
Psychisch und sozial:
• Gleichgültigkeit: Aufgaben des Alltags (Schule, Beruf etc.)
• Geringere Ausbildungsabschlussquote (Ursächlich können neuropsychologische Veränderungen oder ein unkonventioneller Lebensstil
sein)
• Psychotische Symptome: regelmäßig Konsumierende: 2,1-fach
erhöhtes Risiko
• Hohe Dosen THC: toxische Psychose (Desorientiertheit,
Halluzinationen, Depersonalisierung) Symptome verschwinden wieder
nach einigen Tagen Abstinenz
• Evtl. „Auslöserfunktion“ für Ausbruch Schizophrenie
LSSH
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Ecstasy
Abhängigkeitsentwicklung
• Dauerhafter Konsum von Ecstasy
psychische Abhängigkeit
Risiko einer
• Toleranz gegenüber entaktogener Wirkung
schnelle
Dosissteigerung (es muss immer mehr Ecstasy
konsumiert werden, um die gleiche stimulierende
Wirkung zu erzielen)
• geringes Abhängigkeitspotential, aber durch
Mischkonsum mit anderen psychoaktiven Substanzen
wie Amphetamine oder Cannabis evtl. höhere Gefahr
LSSH
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Ecstasy
Langzeitschäden
• Selektive, neurotoxische Wirkung auf Nervenzellen, die
Serotonin als Botenstoff haben
• Schädigung der Kontaktstellen (Synapsen), sodass nur eine
eingeschränkte oder keine Kommunikation mehr zwischen den
Nervenzellen stattfindet
• Ausmaß des neurotoxischen Potentials eher als gering zu
bewerten
• dennoch kognitive Defizite bei Konsumierenden im Vergleich
zu abstinenten Personen im Bereich des Lernens feststellen
• Hinweise aus Tierversuchen, die für eine Reversibilität der
Schäden sprechen
LSSH
57
Speed
Abhängigkeitsentwicklung
LSSH
•
hohes Abhängigkeitspotential
•
Toleranzentwicklung: Konsumierende werden für die psychoaktiven
Wirkungen zunehmend unempfindlich
•
Besonders bei intravenösem Spritzen von Amphetaminen kann es zu
extremen Dosissteigerungen kommen. Dabei kann sich eine
psychische und körperliche Abhängigkeit ausbilden
•
Entzugssymptome: psychischen Anteile wie Depressionen oder
Angstzustände im Vergleich zu körperlichen Symptomen wie
Schwitzen oder Zittern überwiegen.
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Speed
Langzeitschäden
LSSH
•
Hirnschäden: serotonerge und dopaminerge Nervenzellen werden zerstört
•
Hoher Blutdruck
•
Gedächtnis- und Konzentrationsstörungen
•
Schlafstörungen
•
Abmagerung
•
Nasenscheidewand und Nasenschleimhäute werden stark beschädigt
•
Bei Frauen kann der Monatszyklus beeinträchtigt werden.
•
Speedpickel
•
Steigerung des Sexualtriebes: Gefahr der Infektion mit Geschlechtskrankheiten, wenn
kein Safer-Sex betrieben wird
•
Depressionen
•
Psychose
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Crystal Meth
Abhängigkeitspotential
• extrem suchterzeugend, starker Suchtdruck (sog. Craving)
• Konsument spürt weniger Nebenwirkungen (z.B. Herzrasen),
die vor zu hoher Dosierung warnen
zu hohe Dosierung
(auch wegen hoher Reinheit)
stärkerer Kick
erhöhtes
Abhängigkeitspotential
• Toleranzentwicklung
• Viele Meth-User sterben an den Folgen des Konsums.
LSSH
60
Crystal Meth
Langzeitschäden
LSSH
•
Irreversible Schädigungen der Blutgefäße in Herz und Gehirn und der Hirnzellen
•
chronische Hautentzündungen („Crystal Akne“)
•
Schädigungen der Leber, der Nieren, der Lunge und des Magens
•
Zerstörung der Nasenschleimhäute, wenn gesnieft wird
•
Atemprobleme, wenn sie geraucht wird
•
Infektionskrankheiten und Abszesse, wenn sie gespritzt wird
•
Unterernährung, Gewichtsverlust
•
Schwerer Zahnverfall
•
Desorientiertheit, Apathie, verwirrte Erschöpfung
•
Psychosen und Depressionen
•
Bluthochdruck: Schlaganfall, Herzinfarkt
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LSD und „Zauberpilze“
http://images3.wikia.nocookie.net/__cb20100610144432/d
rogen/de/images/2/2a/800pxPink_Elephants_on_Parade_Blotter_LSD_Dumbo.jpg
http://catbull.com/alamut/Sellrain.htm
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