ZMA Gebäudeeffizienz Australien 2015

Transcription

ZMA Gebäudeeffizienz Australien 2015
Zielmarktanalyse Australien
Energieeffizienz und erneuerbare Energien
im Gebäudesektor 2016
Mit Profilen der Marktakteure
www.efficiency-from-germany.info
Impressum
Herausgeber:
Deutsch-Australische Industrie- und Handelskammer
Level 6, 8 Spring Street, Sydney NSW 2000
Tel: +61 2 8296 0400 Fax: +61 2 8296 0411
E-Mail: [email protected]
Internet: www.germany.org.au
Stand:
30.09.2015
Autoren:
Anja Kegel, Leiterin DEinternational, Anja Eulitz, Senior Consultant Consulting Services und Annika
Bielawny, Assistant Consulting Services
Anja Eulitz
Senior Consultant, Consulting Services
Tel: +61 2 8296 0456
E-Mail: [email protected]
Titelbild:
Melbourne, Deutsch-Australische Industrie- und Handelskammer, 2013
Disclaimer:
Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung, die nicht
ausdrücklich vom Urheberrechtsgesetz zugelassen ist, bedarf der vorherigen Zustimmung des Herausgebers.
Sämtliche Inhalte wurden mit größtmöglicher Sorgfalt und nach bestem Wissen erstellt. Der Herausgeber
übernimmt keine Gewähr für die Aktualität, Richtigkeit, Vollständigkeit oder Qualität der bereitgestellten
Informationen. Für Schäden materieller oder immaterieller Art, die durch die Nutzung oder Nichtnutzung
der dargebotenen Informationen unmittelbar oder mittelbar verursacht werden, haftet der Herausgeber
nicht, sofern ihm nicht nachweislich vorsätzliches oder grob fahrlässiges Verschulden zur Last gelegt werden
kann.
Inhalt
Abbildungs- und Bilderverzeichnis ................................................................................................. I
Tabellenverzeichnis ....................................................................................................................... II
Abkürzungsverzeichnis ................................................................................................................ III
Zusammenfassung ......................................................................................................................... 4
Einführung in den australischen Markt ...........................................................................................5
Politik und Wirtschaft im Überblick ............................................................................................... 8
3.1 Politischer Hintergrund ...................................................................................................................................8
3.2 Wirtschaft, Struktur und Entwicklung ......................................................................................................... 10
3.3 Wirtschaftsbeziehungen Deutschland-Australien ....................................................................................... 13
3.4 Investitionsklima und –förderung in Australien ......................................................................................... 15
Energiemarkt Australien ............................................................................................................... 16
4.1 Energiepolitische Rahmenbedingungen ....................................................................................................... 17
4.1.1 Stromerzeugung und –verbrauch ......................................................................................................................19
4.1.2 Energiehandel und- preise .................................................................................................................................21
4.1.3 Marktakteure ..................................................................................................................................................... 22
4.2 Gesetzliche Rahmenbedingungen .................................................................................................................24
4.3 Erneuerbare Energieträger............................................................................................................................ 25
4.3.1 Status der Erneuerbaren Energieträger ........................................................................................................... 25
4.3.2 Hybrid- und Off-Grid Lösungen....................................................................................................................... 28
4.3.3 Marktbarrieren ...................................................................................................................................................31
Der Bausektor in Australien ..........................................................................................................33
5.1 Die Struktur des Bausektors in Australien .................................................................................................... 34
5.2 Marktentwicklung und –bedarf in den einzelnen Bausektoren .................................................................. 34
5.2.1 Infrastrukturbau ................................................................................................................................................ 34
5.2.2 Gewerbebau ....................................................................................................................................................... 36
5.2.3 Wohnungsbau ................................................................................................................................................... 38
5.3 Ausschreibungen ............................................................................................................................................ 39
5.4 Markteintrittsbarrieren - Regulierungen und Zertifizierung ...................................................................... 39
5.5 Ausblick für die Bauindustrie ........................................................................................................................ 41
Gebäudeeffizienz .......................................................................................................................... 43
6.1 Standards und Normen im Rahmen der Gebäudeeffizienz .........................................................................44
6.1.1 Wohnungen und Häuser.................................................................................................................................... 44
6.1.2 Gewerbebau ....................................................................................................................................................... 50
6.1.3 Bewertungssysteme ........................................................................................................................................... 50
6.1.4 National Energy Efficiency Building Project (NEEBP) ................................................................................... 52
6.2 Nutzung von erneuerbaren Energien im Gebäudesektor ............................................................................ 53
6.2.1 Solar ................................................................................................................................................................... 53
6.2.2. Corporate Social Responsibility ...................................................................................................................... 53
6.2.3 Rolle der Regierung und der Bundesstaaten ................................................................................................... 54
6.3 Programme und Initiativen im Rahmen der Gebäudeeffizienz .................................................................. 54
Fazit & Marktpotenzial für deutsche Unternehmen .......................................................................59
Profile der Marktakteure.............................................................................................................. 63
8.1 Behörden und öffentliche Einrichtungen ..................................................................................................... 63
8.2 Messen und Veranstaltungen ab 2015 .......................................................................................................... 73
8.3 Fachzeitschriften ............................................................................................................................................ 75
Literaturverzeichnis ...................................................................................................................... 79
Anhang ......................................................................................................................................... 85
Anhang 1: Nationale und föderale Initiativen im Bereich Energieeffizienz .....................................................85
Anhang 2: Gesamtübersicht der regulierenden Behörden und Vorschriften in den einzelnen Bundesstaaten
und Territorien ..................................................................................................................................................... 91
Anhang 3: Gesamtüberblick Einspeisetarife in Australien ................................................................................ 93
Abbildungs- und Bilderverzeichnis
Abbildungs- und Bilderverzeichnis
Abbildung 1: Bevölkerungsdichte
Abbildung 2: BIP 2013 Entstehung in Prozent
Abbildung 3: Entwicklung des australischen Außenhandels 2012-2014
Abbildung 4: Hauptlieferanten 2014
Abbildung 5: Hauptabnehmerländer 2014
Abbildung 6: Entwicklung der Arbeitslosenquote
Abbildung 7: Bilateraler Handel 2014
Abbildung 8: Rohstoffvorkommen in Australien 2009
Abbildung 9: Jährliches Wachstum des australischen Energieverbrauchs
Abbildung 10: Australiens Stromnetzinfrastruktur und Kraftwerke
Abbildung 11: Strompreisindex für Haushaltskunden
Abbildung 12: Strompreisindex für Unternehmen
Abbildung 13: Entwicklung der Stromerzeugung aus erneuerbaren Quellen
Abbildung 14: Wert der Bauvorhaben 2014-2015 in Mrd. A$
Abbildung 15: Lokalität der Bauunternehmen 2013-14
Abbildung 16: Anteile Umsatz im Gewerbebau in 2014-15
Abbildung 17: Lokalität der Bauunternehmen im Wohnungsbau 2013-14
Abbildung 18: Anteile Umsatz Wohnungsbau 2013-14
Abbildung 19: Anzahl der Haushalte mit Isolierungen in Australien
Abbildung 20: Karte der Klimazonen
Abbildung 21: Energy Rating Label
Abbildung 22: Green Star Rating
Abbildung 23: Green Star Projekte in Australien
Bild 1:
Tony Abbott
Bild 2:
Malcolm Turnbull
Bild 3:
Josh Frydenberg
Bild 4:
Greg Hunt
I
Tabellenverzeichnis
Tabellenverzeichnis
Tab. 1: Allgemeine Fakten und Zahlen über Australien
Tab. 2: Wirtschaftliche Eckdaten 2013-2016*
Tab. 3: Bruttoinlandsprodukte – Top 13 der Welt in 2014
Tab. 4: Ausländische Direktinvestitionen nach Industrien in 2012
Tab. 5: Australische Energie-Exporte, nach Energieträgern
Tab. 6: Stromerzeugung in Australien nach Energieträgern
Tab. 7: Stromverbrauch in Australien, nach Regionen
Tab. 8: Australiens Stromverbrauch, nach Industrie
Tab. 9: Durchschnitts-Strompreise (Volumen) per MWh in A$
Tab. 10: Top 10 Stromproduzenten in Australien, 2012–13
Tab. 11: Teilnehmer am NEM nach Wirtschaftssektor und Eigentumsverhältnis
Tab. 12: Jährliche Erzeugung pro Energiesegment in 2013 und 2014
Tab. 13: Anteil der Stromerzeugung aus erneuerbaren Quellen
Tab. 14: ARENA Förderung für Solar-PV/ Solarthermie/ Hybridprojekte in 2013-2014
Tab. 15: Umsatz im Bausektor 2014
Tab. 16: Genehmigungsbehörden im Bausektor
Tab. 17: Standards im Bausektor
Tab. 18: Regulierungsbehörden & derzeitige Vorgaben in den einzelnen Bundesstaaten
Tab. 19: Standards relevant für MEPS
Tab. 20: Vorschriften für Türen und Fenster laut Building Code of Australia
Tab. 21: Solar-Credit Multiplikator
II
Abkürzungsverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
Die im Dokument verwendeten Abkürzungen für Behörden und Institutionen wurden bereits im Text direkt ausführlich
beschrieben. Desweiteren werden die folgended Abkürzungen benutzt:
ACT
Australian Capital Territory
NSW
New South Wales
NT
Northern Territory
QLD
Queensland
SA
South Australia
TAS
Tasmania
VIC
Victoria
WA
Western Australia
REC
Renewable Energy Certificate
RET
Renewable Energy Target
PJ
Petajoule
kWh
Kilowattstunde
MWh
Megawattstunde
GWh
Gigawattstunde
MW
Megawatt
GW
Gigawatt
GTAI
Germany Trade and Invest
BIP
Bruttoinlandsprodukt
F&E
Forschung & Entwicklung
KMU
Klein- und mittelständische Unternehmen
OECD
Organisation for Economic Cooperation and Development
sog.
Sogenannte
III
Zusammenfassung
Zusammenfassung
Energieeffiziente Technologien gewinnen vor dem Hintergrund stetig steigender Energiepreise an Interesse bei Industrie
und Verbrauchern. Neben den Investitionen in erneuerbare Energien gibt es mittlerweile auch zahlreiche
Förderprogramme für die Industrie, um Energie- und Wassereffizienz für die bestehende und kommende Bausubstanz
sowie in Betriebsprozessen zu erhöhen. Die in Australien weit verbreitete Leichtbauweise weist oft Defizite an
Isolierungen, luftdichten Türen und Fenstern sowie wasser- und energiesparender Haustechnik auf.
Es existieren zwar bereits jetzt für den Neubau von Wohnungen und Häusern Energieeffizienzrichtlinien aber sie sind im
Vergleich zu europäischen Anforderungen nicht sehr hoch. Weiterhin existiert momentan ein breiter Markt zur
Bewertung und Sanierung bestehender Gebäude hinsichtlich der Verbesserung des Energiemanagements. Eine
Harmonisierung dieser Standards ist seitens der Industrie gewünscht, konnte bisher jedoch nicht sehr weit
vorangetrieben werden.
Seit einigen Jahren sieht sich Australien verstärkt der Notwendigkeit ausgesetzt, seine Infrastruktur in verschiedenen
Bereichen zu modernisieren und zu expandieren. Die australische Regierung hat im Jahr 2009 (Nation Building
Program) und im Jahr 2014 (Infrastructure Growth Package) milliardenschwere Investitionsprogramme in der
Infrastruktur verabschiedet. Im Wohnungsbau ist jedoch seit Jahren eine Diskrepanz zwischen Angebot und Nachfrage
vorhanden, vor allem in den Großstädten entlang der Küste Australiens, was sich vor allem auf die Erschwinglichkeit von
Wohnraum auswirkt. Ebenso prägen günstige Kreditvergabebedingungen die rege Nachfrage.
Australische Baufirmen besuchen verstärkt Schulungen, um sich mit neuen Technologien und Vorschriften vertraut zu
machen. Es ist ein enormer Bedarf an Wissens- und Erfahrungsaustausch vorhanden, um den wahrgenommenen Mangel
an Erfahrung und Fähigkeiten beim Einsatz von energieeffizienter Technologie zu überwinden. Die Medien berichten
regelmäßig über die Konsequenzen der Energiepolitik für Industrie und Verbraucher und regen somit zur aktiven
Diskussion an. Als AHK Australien verfolgen wir diese Diskussionen und sehen für deutsche Unternehmen ein großes
Potenzial in diesen dynamischen Markt einzusteigen.
In dem nachfolgenden Bericht geben wir einen Überblick über den Energiemarkt Australiens. Des Weiteren wird die
derzeitige Situation in der Bauindustrie näher betrachtet und speziell auf das Thema Gebäudeeffizienz eingegangen. Der
Bericht schließt mit einer umfassenden Auflistung von relevanten Behörden und Verbänden sowie Messen und
relevanten Fachzeitschriften ab.
4
Einführung in den australischen Markt
Einführung in den australischen Markt
Australien ist nicht nur ein beliebtes Urlaubsziel sondern auch eines der wichtigsten Wirtschaftsländer in der AsienPazifik Region. Australien wird oft als Sprungbrett für den Handel mit Asien von international tätigen Unternehmen
gesehen. Immer mehr deutsche Unternehmen erkennen die Vorzüge, die Australien als Hauptsitz ihrer Aktivitäten in der
Asien-Pazifik Region bietet. Das Land ist reich an Ressourcen und bietet neben stabilen wirtschaftlichen und politischen
Rahmenbedingungen auch eine gut ausgebaute Infrastruktur.
Flächenmäßig ist Australien der sechstgrößte Staat der Welt. Australien ist der einzige Kontinent der Welt, welcher
zugleich auch eine Nation ist. Die Gesamtfläche von Australien beträgt 7,74 Mio. Quadratkilometer mit einem
Küstenstreifen von 34.218 Kilometern. Die Entfernung allein zwischen Sydney und Perth beträgt 3.250 km.
Australien ist der trockenste Kontinent der Welt, ein Großteil des Landes ist eine unbewohnbare Wüste. Entlang des
Küstenstreifens sind die Klimazonen jedoch sub-tropisch, tropisch oder gemäßigt. Auf Grund der klimatischen
Bedingungen leben mehr als 85% der Australier in den Großstädten und Ballungsräumen entlang der Küste. Melbourne,
Sydney, Perth und Brisbane verzeichneten den größten Bevölkerungszuwachs unter den Landeshauptstädten in den
letzten Jahren. Der Commonwealth of Australia besteht aus sechs Bundesstaaten und zwei Regierungsgebieten: New
South Wales, Victoria, Queensland, South Australia, Western Australia und Tasmanien sowie das Australian Capital
Territory und das Northern Territory. Der Unterschied zwischen Staaten und Gebieten besteht darin, dass die
Bundesregierung die Regierung der Gebiete aufheben kann.
Australien
ist
unter
Bruttoinlandsprodukt-
den
Top
Weltrangliste
15
Ländern
des
der
Abbildung 1: Bevölkerungsdichte
International
Monetary Funds (2014). Australien verzeichnet jedoch pro
Kopf
das
fünfthöchste
Bruttoinlandsprodukt
weltweit
(2014). Der Wohlstand beruht vor allem auf den reichen
Vorkommen
von
mineralischen
Rohstoffen
und
Energieträgern wie Stein- und Braunkohle, Eisenerz, Kupfer,
Aluminium und Erdgas. Die anhaltende Nachfrage dieser
Rohstoffe
aus
Asien
sorgt
für
anhaltend
positives
Wirtschaftswachstum auf dem Inselkontinent.
Quelle: Australian Bureau of Statistics, Stand 24.05.2012
5
Einführung in den australischen Markt
Allgemeine Fakten und Zahlen über Australien
Tab. 1: Allgemeine Fakten und Zahlen über Australien
Fläche
7,74 Mio. km². Australien ist 20-mal größer als Deutschland und fast so groß wie
die USA bzw. Kanada. Als kleinster Kontinent ist Australien gleichzeitig weltweit
die größte Insel und liegt zwischen dem Pazifischen Ozean (Ost) und dem
Indischen Ozean (West).
Bevölkerung 2014
ca. 23,8 Millionen Einwohner
Bevölkerungswachstum 2014
1,1 %
Staatsform
Parlamentarisch-föderative Monarchie im Commonwealth
Regierungshauptstadt
Canberra, Australian Capital Territory
Bundesstaaten
Western Australia (Perth), South Australia (Adelaide), Victoria (Melbourne), New
South Wales (Sydney), Queensland (Brisbane), Tasmania (Hobart)
Territorien
Northern Territory (Darwin), Australian Capital Territory (Canberra), Jervis-BayTerritory
NT
A
QLD
WA
SA
NSW / ACT
VIC
TAS
Externe Territorien
Norfolk Island, Territory of Heard Island and Mc Donald Island, Australian
Antarctic Territory, Cocos (Keeling) Island, Christmas Island, Coral Sea Island
Territory, The Territory of Ashmore and Cartier Islands
Klima
Der australische Sommer ist die europäische Winterzeit und der europäische
Sommer ist in Australien die kälteste Jahreszeit. Nördlich des ‘Tropic of Capricorn’
herrschen zwischen Dezember und Februar starke Regenfälle vor. Südlich des
‘Tropic of Capricorn’ sind die Küstengebiete auch im Winter angenehm warm; im
Sommer heiß und schwül. Die fruchtbaren Regionen der Ostküste, zwischen dem
Pazifischen Ozean und der Great Dividing Range (Gebirgserhöhung im Süd-Osten),
sind die am dichtesten bevölkerten Gebiete. Schneefall ist in den Wintermonaten
im südlichen Teil der Great Dividing Range (Snowy Mountains) zu verzeichnen.
Der höchste Berg Australiens ist Mt. Kosciusko mit 2.228 m. Australiens Mitte
sowie die westlichen Regionen sind überwiegend Wüstengebiete mit heißen,
trockenen Tagen und kalten Nächten.
Staatsoberhaupt
Königin Elisabeth II.
Regierungsform
Australien ist ein unabhängiges, selbstregiertes Mitglied des britischen
Commonwealth. Das parlamentarische System basiert auf dem britischen
„Westminster“ System. Die Legislative setzt sich aus zwei Kammern zusammen,
dem Repräsentantenhaus (150 Sitze) und dem Senat (76 Sitze); die Partei oder
Parteienkoalition mit der Mehrheit im Repräsentantenhaus stellt die Regierung
und ernennt Minister aus beiden Kammern. Premierminister ist Malcolm Turnbull
(Liberal Party), der sich in seiner ersten Amtszeit befindet.
Einreisebestimmungen
Besucher aus Übersee müssen ihren gültigen Pass sowie ein Visum vorzeigen.
6
Einführung in den australischen Markt
Wirtschaft
Der Export von Kohle und Rohstoffen ist die Hauptquelle für Deviseneinnahmen.
Die größten Industriezweige sind: Dienstleistungen, Bergbau – Eisen, Gold, Kohle;
Tourismus, Landwirtschaft – Schafe, Rinder, Milchprodukte, Zucker, Obst;
Produktion – Stahl, Chemikalien.
Bruttoinlandsprodukt in 2014
1.444,18 Mrd. US$, BIP pro Kopf: 61.219* US$
Bruttoinlandsprodukt in 2015
1.252,27* Mrd. US$, BIP pro Kopf: 52.454* US$
Warenimporte, 2014*
227,5 Mrd. US$ (aus Deutschland: 7,8 Mrd. Euro)
Warenexporte, 2014*
240,4 Mrd. US$ (nach Deutschland: 2,0 Mrd. Euro)
Besiedlung
Kapitän James Cook nahm Australien im Jahre 1770 für Großbritannien in Besitz.
Die Besiedlung unter Kapitän Arthur Phillip begann 18 Jahre später in Port
Jackson, dem heutigen Sydney.
Kultur der Aborigines
Die Ureinwohner Australiens lebten 50.000 Jahre in Isolation. Es existiert keine
Schriftsprache, jedoch gibt es ca. 600 verschiedene gesprochene Dialekte.
Legenden, Lieder und Tänze erzählen von übersinnlichen Kräften, die einst das
Land und die Menschen geschaffen haben in einer Zeit, die die Ureinwohner als
‘Dreamtime’ bezeichnen.
*Prognose
Quelle: GTAI, Mai 2015 Wirtschaftsdaten kompakt: Australien
7
Politik und Wirtschaft im Überblick
Politik und Wirtschaft im Überblick
3.1 Politischer Hintergrund
Obwohl Australien eine unabhängige und parlamentarische Demokratie ist, fungiert Queen Elizabeth II des Vereinigten
Königreiches ebenso auch als Staatsoberhaupt Australiens. Die Landeshauptstadt ist Canberra.
Das australische Parlament besteht aus zwei Kammern: Dem Repräsentantenhaus und dem Senat. Beide Kammern sind
für Bundesgesetze verantwortlich. Das Repräsentantenhaus hat 150 Mitglieder, die jeweils rund 80.000 Wähler vertreten
und der Senat besteht aus 76 Mitgliedern. Die Regierung wird seit dem 15. September 2015 von Premierminister Malcolm
Turnbull (Liberal Party of Australia) geführt.
Das
politische
System
in
Australien
wurde
auf
demokratischen
und
liberalen
Werten
aufgebaut.
Die
Regierungsinstitutionen und Praktiken basieren auf den Prinzipien der Religionsfreiheit, Redefreiheit und der
Rechtsstaatlichkeit und spiegeln amerikanische sowie britische Staatsformen wieder.
Außenpolitik
Australien ist Mitgliedstaat des Commonwealth-Staatenbundes und der Vereinten Nationen. Australien war ein Verfasser
der UN-Charter und unterstützt die Vereinten Nationen und deren Unterorganisationen beständig. Ebenso hat Australien
mit
einigen
Staaten
Freihandelsabkommen
unterzeichnet,
um
den
Marktzugang
zu
den
wichtigsten
Handelspartnerländern zu erleichtern und um engere wirtschaftliche und strategische Beziehungen zu diesen Ländern zu
schaffen. Es bestehen Freihandelsabkommen zwischen Australien und der ASEAN, Chile, Neuseeland, den USA,
Südkorea, Malaysia, Singapur, Thailand, Japan und China. Die Freihandelsabkommen mit den drei wichtigsten
asiatischen Handelspartnern – Südkorea, Japan und China – wurden erst im Jahr 2014 bzw. 2015 (China) unterzeichnet.
Weitere Freihandels- und sonstige Wirtschaftsabkommen mit dem Gulf Cooperation Council (GCC), Indien und
Indonesien sowie das Pacific Trade and Economic Agreement (PACER Plus), Regional Comprehensive Economic
Partnership Agreement (RCEP), Trade in Services Agreement (TiSA) und das Trans-Pacific Partnership (TPP) werden
noch verhandelt. Spätestens seit dem G-20 Gipfel im Oktober 2014 in Brisbane wird auch ein Freihandelsabkommen
zwischen Australien, Neuseeland und der EU angestrebt. 1 In den Jahren 2013 und 2014 war Australien als nichtständiges Mitglied im UN-Sicherheitsrat vertreten.2
Rolle in der pazifischen Region
Australien ist an der politischen Zusammenarbeit in der Asien-Pazifik Region intensiv beteiligt. Australien ist Mitglied
des Pacific Islands Forum Sekretariats, des APEC Forums (Asiatisch-Pazifische wirtschaftliche Zusammenarbeit), des
GATT-Abkommens (Allgemeines Zoll- und Handelsabkommen) und des Verbandes Südostasiatischer Nationen, welcher
mit dem Ziel gegründet wurde, durch verstärkte Zusammenarbeit wirtschaftlichen Aufschwung, sozialen Fortschritt und
politische Stabilität zu erreichen.
Zwischen den USA und Australien besteht eine enge politische und wirtschaftliche Beziehung. Die Zusammenarbeit mit
den USA ist nach australischer Ansicht unentbehrlich, um politische Sicherheit und Wohlstand zu wahren. Australien ist
zusammen mit den Vereinigten Staaten und Neuseeland ein Mitgliedsstaat des ANZUS-Abkommens: das Militärbündnis
sieht vor, dass die Mitgliedsstaaten im Verteidigungsfall miteinander kooperieren.
1
2
Australian Government – Department of Foreign Affairs and Trade, http://www.dfat.gov.au/fta/
Australia – United Nations Security Council 2013-14: https://australia-unsc.gov.au/
8
Politik und Wirtschaft im Überblick
Innenpolitik
Während der vergangenen Jahre profitierte Australien wirtschaftlich von einer starken Nachfrage nach Rohstoffen vor
allem aus China, was einen Boom des Sektors auslöste und dem Staat hohe Einnahmen brachte. Die rückläufige
Nachfrage sowie der allgemeine Preisverfall der Rohstoffe sorgen nun für sinkende Exporteinnahmen, weshalb
Premierminister Tony Abbott (2013- 2015) den Fokus seiner Amtszeit auf die Stärkung der nicht vom Bergbau
abhängigen Wirtschaftsbereiche legte und so die Auswirkungen des Endes des „Mining Boom“ abfedern wollte.
Einer dieser Wirtschaftsbereiche ist der Bausektor, der von den hohen Investitionen in Infrastrukturmaßnahmen
profitiert (A$ 12 Mrd. im Budget 2014-15, € 7,6 Mrd.)3. Im Budget 2014-15 sind zwar vorerst nur A$ 12 Mrd. vorgesehen,
insgesamt investiert die Regierung jedoch A$ 50 Mrd. (€ 35,4 Mrd.) in die Infrastruktur des Landes, in Form des sog.
„Infrastructure Growth Package“. Weitere
A$ 5
Mrd. kommen dem Northern Territory Fund zu, der
Infrastrukturmaßnahmen im Nordern des Landes einleiten soll.
Ein weiteres Thema, das während des Wahlkampfes 2013 eine prominente Rolle spielte, ist der Umgang Australiens mit
Flüchtlingen bzw. generell Australiens Asylpolitik. Unter dem Slogan „we will stop the boats“ hat Tony Abbott die
restriktive Flüchtlingspolitik Australiens verstärkt und seit Amtsantritt verhindert, dass Flüchtlinge über den Seeweg
nach Australien kommen konnten. Offiziell soll so Menschenschmugglern die Geschäftsgrundlage genommen werden.
Tony Abbotts Regierungsprogramm (2013-2015)
Hohen Stellenwert innerhalb des politischen Programms von Tony Abbott hatte das
Bild 1: Tony Abbott
Investment in Infrastruktur und die Stärkung des Arbeitsmarktes um dem australischen
Wirtschaftswachstum ein breiteres Fundament zu geben als es in den vergangenen
Jahren durch den Mining Boom geschehen ist. Die Regierung um Tony Abbott stand dem
Thema Klima- und Umweltschutz deutlich zurückhaltender gegenüber als die
Vorgängerregierung um Premierministerin Julia Gillard.
So versprach Abbott im Wahlkampfsjahr 2013, die seitens der Industrie unbeliebte CO2Steuer (Carbon Tax) und Bergbausteuer (Mining Tax) abzuschaffen sowie die
Unternehmenssteuer zu senken. Im Sommer 2014 setzte er diese Vorhaben mit Hilfe
Quelle: Liberal Party of Australia
seiner Koalitions-Mehrheit im Senat um. Die generell kritische Haltung der Regierung wird auch am Umgang mit dem
Renewable Energy Target (RET) deutlich. Seit der Einführung im Jahr 2009, sah das RET vor, den Anteil erneuerbarer
Energien bis zum Jahr 2020 auf 20% (41.000 GWh) zu steigern. Nach über einem Jahr Revision haben sich Regierung,
Opposition und Industrievertreter im Juni 2015 schließlich darauf geeinigt, das RET-Ziel mit dem Hinweis auf den
sinkenden Stromverbrauch auf 33.000 GWh nach unten zu korrigieren.
Malcolm Turnbulls Regierungsprogramm (2015-)
3
Australian Government Budget, http://www.budget.gov.au
9
Politik und Wirtschaft im Überblick
Malcolm Turnbull wurde am 14. September in einer Parteiabstimmung zum Parteichef der
Bild 2: Malcolm Turnbull
Liberal Party und damit zum neuen Premierminister gewählt. Als Premierminister hat
Malcom Turnbull angekündigt, an den bisherigen Entscheidungen von Tony Abbott
festzuhalten; er möchte jedoch ein neues Wirtschaftskonzept vorschlagen und die digitale
Wirtschaft stärker in den Vordergrund rücken. Ebenfalls möchte Turnbull die
Kommunikation und Aufgabenbereiche der Minister neu strukturieren. So hat er The Hon
Jamie Briggs MP zum Minister für Städte und die bebaute Umgebung ernannt. Auch sind
nun zwei weitere Minister mit Ressorts betraut, die den Energiesektor berühren: das
Ministerium für Umwelt und das Ministerium für Ressourcen, Energie & Northern
Australia.
Quelle: Commonwealth of
Australia
3.2 Wirtschaft, Struktur und Entwicklung
Australien genießt eine stabile und freie Wirtschaft. Weder der steile Anstieg der Immobilienpreise, die große Dürre der
letzten Jahre, noch die Wirtschafts- und Finanzkrise konnten sie erschüttern. Laut dem World Heritage Fund 2015 liegt
Australien auf dem Index für wirtschaftliche Freiheit auf Platz vier 4.
Australien verfügt über immense Rohstoffe, die Asien braucht und das Land profitiert nach wie vor von der anhaltenden
Nachfrage in diesen Absatzmärkten. War Australien in den Jahren zwischen 2002 und 2007 noch mit durchschnittlichen
Wachstumsraten von 3,3% verwöhnt, reagierten die Wirtschaftsvertreter in 2009 sensibel. Dennoch gelang es Australien
als einziges OECD-Land einer Rezession auszuweichen. Die Regierung steuerte mit wirtschaftspolitischen Maßnahmen
gegen die Rezession und sicherte das anhaltende Wirtschaftswachstum mittels Konjunkturpaketen.
Im Jahr 2013 lag das Wachstum bei 2,0%. Für 2014 bestätigte der Internationale Währungsfonds ein Wachstum von
2,7%. Für die kommenden Jahre wird allgemein ein positiver Wirtschaftstrend und Wachstumsraten von rund 3%
prognostiziert.
Tab. 2: Wirtschaftliche Eckdaten 2013 bis 2016*
Indikator
2013
(reale Veränderung in % zum Vorjahr)
2014
2015
2016
Bruttoinlandsprodukt**
2,0
2,7
2,8
3,1
Warenimportvolumen*
-3,0
-0,4
-4,3
1,6
Investitionen (Anteil am BIP)**
27,6
26,7
27,1
27,5
* 2014-2016: Prognosen, ** 2015-2016: Prognosen
Quelle: International Monetary Fund, World Economic Outlook Database, April 2015
Verwendet wird das BIP vorrangig für den Privatverbrauch (55,7%). Der Staat verbraucht rund 18% und investiert mehr
als 27% in Anlagen5.
4
5
World Heritage Fund 2015, Index of economic freedom, http://www.heritage.org/index/
GTAI 2015, Wirtschaftsdaten kompakt: Australien
10
Politik und Wirtschaft im Überblick
Abbildung 2: Entstehung des BIP 2013
Das Bruttoinlandsprodukt Australiens wird überwiegend
Bergbau/
Industrie
20,3%
Anderes
49,8%
durch Dienstleistungen (70% des BIP) erwirtschaftet. Die
wichtigsten Industrien sind der Bergbau mit 8,6% und der
Finanzsektor mit 8,5%. Der Bausektor kommt auf 8%. Die
Handel/
Gaststätten/
Hotels
11,7%
Land-/Forstwirtschaft
2,4%
Bau
8,1%
verarbeitende Industrie erreicht aktuell nur noch 6,3%.6 Wie
aus Tabelle 3 hervorgeht, besitzt Australien eine sehr hohe
Kaufkraftparität im internationalen Vergleich - Rang 1 unter
Transport/
Logistik/
Kommunikation
8,3%
den Top 12 Wirtschaftsnationen, Rang 5 im weltweiten
Vergleich.
Quelle: GTAI 2014, Wirtschaftsdaten kompakt: Australien
Tab. 3: Bruttoinlandsprodukte – Top 12 der Welt in 2014
BIP-Weltrangliste 2014
in Mrd. US$
USA
17.418.925
China
10.380.380
Japan
4.616.335
Deutschland
3.859.547
Großbritannien
2.945.146
Frankreich
2.846.889
Brasilien
2.353.025
Italien
2.147.952
Indien
2.049.501
Russland
1.857.461
Kanada
1.788.717
Australien
1.444.189
BIP pro Kopf in US$
54.596
7.589
36.331
47.589
45.653
44.538
11.604
35.823
1.626
12.925
50.397
61.219
Quelle: International Monetary Fund, World Economic Outlook Database, April 2015
Mrd. US$
Abbildung 3: Entwicklung des Außenhandels 2012-2014
600
500
400
300
200
100
0
Export
Import
Gesamt
Die Einfuhr von Waren betrug ein Volumen von US$
227,5 Mrd. in 2014 - ein Minus von 2,1% gegenüber
dem Vorjahr. Australiens Warenexporte sind in 2014
um -4,6 % auf US$ 240,4 Mrd. gesunken 7 . Die
sinkenden Weltmarktpreise für Rohstoffe wirken
2012
256.2
250.5
506.7
2013
252.1
232.4
484.5
sich langsam aber sicher auf den australischen
2014
240.4
227.5
467.9
Außenhandel aus.
Quelle: GTAI 2015, Wirtschaftsdaten komtakt: Australien
6
7
GTAI 2015, Wirtschaftsstruktur und –chancen Australien
GTAI 2015, Wirtschaftsdaten kompakt: Australien
11
Politik und Wirtschaft im Überblick
Exportgüter
Australien exportierte auch im Jahr 2014 überwiegend Rohstoffe (36,3%) - vor allem Kohle, Eisenerz und Gold, sowie
Nahrungsmittel (11,6%) und Gas (7,1%). Im Verhältnis zu Deutschland ist Australiens verarbeitende Industrie deutlich
schwächer ausgeprägt. Steinkohle und Eisenerz sind Australiens größte Devisenbringer8.
Importgüter
Verarbeitete Waren werden im großen Umfang aus dem Ausland importiert. Darunter zählten 2014 vor allem Erdöl
(15,8%), Maschinen (11,9%), KFZ und –Teile (11,3%), Chemische Erzeugnisse (9,6%) und Elektronik (9,4%)9.
Australiens Handelspartner befinden sich vorrangig in Asien. Die USA, Großbritannien und Deutschland befinden sich
als einzige europäische Länder unter den Top 10 der Handelspartner. China bleibt für Australien die Nummer 1 der
Handelspartner. Das Handelsvolumen zwischen beiden Nationen betrug in 2014 mehr als A$ 150 Mrd (€ 106,2 Mrd.)10.
Neben Rohstoffen sind vor allem Finanzdienstleistungen, Tourismus als auch Ausbildung relevant. Während China
vorrangig Kohle und Eisenerz aus Australien bezieht, so werden umgekehrt insbesondere Bekleidung, sowie IT- und
Telekommunikationsausrüstungen erworben.
Nachfolgende Grafiken veranschaulichen prozentual den Handel mit den einzelnen Zielländern im Jahr 2014.
Die wichtigsten Handelspartner in 2014
Abbildung 5: Hauptabnehmer 2014
Abbildung 4: Hauptlieferanten 2014
Andere
27,2%
VR China
18,4%
Andere
43,1%
USA 11,7%
VR China
33,9%
Singapur
3,2%
NZ 3,0%
Japan 7,9%
Korea
(Rep.)
4,1%
Indien
3.3%
Deutschl.
4,6%
Thailand
4,2%
USA 4,1%
Singapur
6,0%
Quelle: GTAI 2015, Wirtschaftsdaten kompakt: Australien
Korea
(Rep.)
7,4%
Quelle: GTAI 2015, Wirtschaftsdaten kompakt: Australien
GTAI 2015, Wirtschaftsdaten kompakt: Australien
GTAI 2015, Wirtschaftsdaten kompakt: Australien
10 Department of Foreign Affairs and Trade, Composition of Trade Australia 2014
8
9
12
Japan
17,9%
Politik und Wirtschaft im Überblick
Arbeitslosigkeit
Arbeitslosigkeit in Australien wurde vor der Weltwirtschaftskrise in
Abbildung 6: Entwicklung der
Arbeitslosenquote
2009/10 kaum als Problematik betrachtet. Ende 2007 lag die
Arbeitslosenquote bei 4,3% – die niedrigste Quote seit 33 Jahren. Im
Jahr 2009 konnte ein Anstieg auf 5,6% verzeichnet werden, der größte
seit Anfang der neunziger Jahre. Seit dem Jahr 2014 hat sich die Quote
bei rund 6,1% eingependelt.
Heute
leidet
Australien
trotz
konjunkturbedingter
steigender
Arbeitslosenzahlen nach wie vor an einem Mangel an Fachkräften.11
Inflation
Der Leitzins wurde seit der Finanzkrise gekürzt und steht derzeit bei
2,0% (Stand September 2015) 12. Die Staatsverschuldung (in % des BIP,
Quelle: Australian Bureau of Statistics 2015
netto) ist im internationalen Vergleich moderat und liegt derzeit bei ca.
17% 13.
Infrastruktur
Die Infrastruktur-Bereiche Transport, Wasser, Energie und Kommunikation gelten als Engpässe und Kapazitäten müssen
ausgebaut bzw. saniert werden. Daher ist der in 2009/10 beschlossene A$ 37 Mrd. (€ 26,2 Mrd.) umfassende Nation
Building Fund ein wichtiger Bestandteil des australischen Konjunkturpakets. Die im September 2013 neu gewählte
Regierung unter Premierminister Tony Abbott kündigte ein neues Infrastrukturpaket (Infrastructure Growth Package,
2013/14 bis 2019/20 ) in Höhe von A$ 11,6 Mrd. (€ 8,2 Mrd.) an 14 . Das prestigeträchtige HochgeschwindigkeitsBreitbandkabel Netzwerk (National Broadband Network), welches sich seit dem Jahr 2011 im Bau befindet, wurde
mehrfach überdacht und wird nicht vor 2021 fertiggestellt werden 15. Die Kosten belaufen sich auf geschätzte A$ 55 Mrd
(€ 39 Mrd.).
3.3 Wirtschaftsbeziehungen Deutschland-Australien
Politische Beziehungen
Deutschland und Australien genießen eine offene und kooperative Beziehung, die politische, wirtschaftliche und
kulturelle Verbindungen umfasst. Australien schätzt das wachsende politische und wirtschaftliche Engagement
Deutschlands
für
Hilfsprojekte,
Terrorismus-Bekämpfung
und
Maßnahmen
zur
Förderung
demokratischer
Regierungsformen im Asien-Pazifik Raum.
GTAI 2015, Wirtschaftsdaten kompakt: Australien
Reserve Bank of Australia 2015, Statistical Tables – Interest Rates, http://www.rba.gov.au/statistics/tables/index.html, Stand 01.09.2015
13 GTAI 2015, Wirtschaftsdaten kompakt: Australien
14 Vgl. http://www.businessinsider.com.au/theres-50-billion-in-infrastructure-spending-outlined-in-the-budget-2014-5, Stand 13.05.2014
15 GTAI 2013, Australiens neue Regierung setzt auf Infrastrukturprojekte, http://www.gtai.de/GTAI/Navigation/DE/Trade/maerkte,did=879450.html,
Stand 13.09.2013
11
12
13
Politik und Wirtschaft im Überblick
Wirtschaftliche Beziehungen
Australien und Deutschland unterzeichneten im Februar 2007 eine Absichtserklärung zur Förderung der Stabilität im
Asien-Pazifik-Raum, um so auch die Zusammenarbeit bei Entwicklungsprojekten zu stärken. Diese Absichtserklärung
baut auf die Rahmenbedingungen für fortlaufende Kooperation und ein Abkommen für Sozialsicherheit. Deutschland
und Australien unterzeichneten weiterhin bilaterale Verträge zur Doppelbesteuerung, Auslieferung, gegenseitigen
Bankenvereinbarungen sowie zur kulturellen, wissenschaftlichen und technischen Zusammenarbeit.
Die Direktinvestitionen von Australien in Deutschland lagen im
Abbildung 7: Bilateraler Handel 2014
Jahr 2013 bei € 2,1 Mrd. Von deutscher Seite aus lagen die
Direktinvestitionen in Australien bei € 16,3 Mrd 16.
7,8 Mrd. € (-9,1%)
Der bilaterale Handel zwischen Deutschland und Australien hatte
im Jahr 2014 ein Volumen von € 9,8 Mrd. Aus australischer Sicht
ist
Deutschland
neben
Großbritannien
der
Deutschland
Australien
2,0 Mrd. € (-19,7%)
wichtigste
Handelspartner in Europa. Deutsche Exporte nach Australien
sowie australische Exporte nach Deutschland verzeichneten in den
Quelle: GTAI 2015, Wirtschaftsdaten kompakt: Australien
Jahren 2013 und 2014 jedoch starke Rückgänge im Jahresvergleich
17.
Deutschland bezieht aus Australien hauptsächlich Rohstoffe wie Steinkohle, Eisenerz, Halbwaren, Koks, Blei- und
Zinkerzen. Nach China, den USA, Japan, Singapur und Thailand liegt Deutschland auf Platz 6 der Lieferländer.
Die 360 deutschen Niederlassungen und 470 Zweigstellen deutscher Unternehmen sind in unterschiedlichen
Industriebranchen tätig. Vor allem die deutsche Automobilbranche, der Telekommunikationsbereich sowie die Chemieund Bauindustrie sind in Australien stark vertreten. Die australische Regierung fördert deutsche Investitionen in
Australien.
Mehr als ein Drittel der deutschen Niederlassungen führen die Fertigung oder den Zusammenbau ihrer Produkte in
Australien durch. Damit trägt Deutschland zu der Export-, Forschungs- und Entwicklungsfähigkeit Australiens merklich
bei.
16
17
GTAI 2015, Wirtschaftsdaten kompakt: Australien
GTAI 2015, Wirtschaftsdaten kompakt: Australien
14
Politik und Wirtschaft im Überblick
3.4 Investitionsklima und –förderung in Australien
Die Reformpolitik der 90er Jahre transformierte Australien in ein attraktives Bestimmungsland für ausländische
Investoren. Auf dem fünften Kontinent werden Investitionen aus dem Ausland mit offenen Armen empfangen, um
Arbeitsplätze zu schaffen. Die Investitionen konzentrieren sich hauptsächlich auf Vorhaben in den Bereichen Bergbau,
Energie und Infrastruktur. Die ausländischen Investitionen in Australien beliefen sich im Jahr 2013 bei US$ 560 Mrd (€
647,2 Mrd.)18.
Tab 4. Ausländische Direktinvestitionen nach Industrien in 2012
% Anteil
Industrie*
Bergbau
34,0
Industrie
16,8
Finanzdiestleistungen
15,8
Handel
10,7
Quelle: GTAI 2015, Wirtschaftsdaten kompakt: Australien
Laut dem Capgemini und RBC Wealth Management World Wealth Report 2015 liegt Australien auf Platz 9 der größten
privaten Wohlstandsmärkte der Welt19.
Australien ist ein äußerst unternehmerfreundliches Land. Zudem bietet Australien ein attraktives, sicheres und
freundliches Umfeld. Laut der Weltbank ist Australien eines der attraktivsten Länder der Welt, um ein Unternehmen zu
gründen. Die Verfahren der Behörden beanspruchen in der Regel nur zwei Tage. Von allen 30 OECD-Ländern wurde
Australien als das Land mit den wenigsten Einschränkungen für Produktmärkte eingestuft. Australien wird auch oft als
Sprungbrett zur Erschließung des asiatisch-pazifischen Marktes betrachtet.
GTAI 2015, Wirtschaftsdaten kompakt: Australien
World Wealth Report 2015, Capgemini & RBC Wealth Management; Vgl. http://www.startupsmart.com.au/growth/how-i-did-it/aussie-millionaireson-the-rise-four-insights-from-the-2015-world-wealth-report/2015061914951.html
18
19
15
Energiemarkt Australien
Energiemarkt Australien
Australien ist ein rohstoffreiches Land und verfügt über riesige Kohle- und Erdgasreserven, die auch relativ leicht
abbaubar bzw. förderbar sind. Das Land steht weltweit an vierter Stelle, was die Reserven an Braun- und Steinkohle
angeht und besitzt die größten Uraniumvorkommen weltweit. Rohöl ist ebenfalls vorhanden, wobei das Land auf
Rohölimporte angewiesen ist. Nuklearenergie gibt es in Australien nicht. Es gibt aber derzeit Überlegungen seitens der
Regierung, hier möglichweise einzusteigen.
Abbildung 8: Rohstoffvorkommen in Australien 2009
Quelle: ABARE, Energy in Australia 2009
16
Energiemarkt Australien
Auf Grund der hohen Vorkommen an Ressourcen exportiert Australien rund 80% seiner jährlichen Energieträger ins
Ausland und verwendet nur 20% für die Abdeckung des inländischen Bedarfs 20. Australien war im Jahr 2012 im globalen
Vergleich der acht größte Energieträgerexporteur und kam für 2,4% der weltweiten Energieproduktion auf 21.
Tab. 5: Australische Energie-Exporte, nach Energieträgern
2013-14
PJ
Anteil (%)
Steinkohle
Kohle (Nebenprodukte)
LNG
Erdöl
Flüssiggas
Veredelte Produkte
Uran
Gesamt
10 557,5
27,3
1 264,6
548,2
66,4
24,6
3 149,5
15 658,2
Durchschnittliches jährliches Wachstum
2013-14 (%)
Über 10 Jahre (%)
67,6
0,2
8,1
3,5
0,4
0,2
20,1
100
11,7
-12,3
-1,1
-6,0
3,1
-29,7
-20,1
1,7
5,4
na
9,1
-0,7
-1,6
-10,5
-5,6
1,9
Quelle: Bree, Australian Energy Statistics 2015, Tabelle N
Im Vergleich zu fossilen Brennstoffen (87%) nehmen erneuerbare Energien im Rahmen der Stromerzeugung mittlerweile
einen Anteil von 13% ein 22. Wasser (7,4%), Wind (4,2%) und Solar PV (2,0%) sind die wichtigsten Energiequellen, wobei
die Wachstumsraten in den vergangenen zehn Jahren für Wasserkraft begrenzt waren (+1,9%), wohingegen Solar PV
(+58,3%) und Windkraft (+31,3%) in Zukunft weiterhin wachsen werden23.
Tab. 6:Stromerzeugung in Australien nach Energieträgern
2013-14
GWh
Anteil (%)
Steinkohle
Braunkohle
Erdgas
Öl
Wasserkraft
Windkraft
Solar PV
Bioenergie
Erdwärme
Gesamt
105 772,4
46 076,2
54 393,9
5 012,4
18 421,0
10 252,0
4 857,5
3 511,3
0,5
248 297,1
Durchschnittliches jährliches Wachstum
2013-14 (%)
Über 10 Jahre (%)
42,6
18,6
21,9
2,0
7,4
4,1
2,0
1,4
0,0
100
-5,1
-3,1
6,5
12,3
0,8
28,8
27,0
11,4
0,0
-0,6
-2,1
-1,6
9,6
6,5
1,9
31,3
58,3
-1,0
0,0
0,9
a Einschließlich hybride Elektrizitätswerke, die nicht klassifiziert werden können.
Quelle: BREE 2015, Australian Energy Statistics
4.1 Energiepolitische Rahmenbedingungen
Der National Electricity Market (NEM) ist eines der größten Stromübertragungsnetzwerke der Welt (750.000 km). Die
Struktur des australischen Strommarktes hat sich mit Beginn der Jahrtausendwende stark verändert. In der Mehrzahl der
Bundesstaaten fanden Reformen statt, die zur Auflösung der vertikal integrierten staatlichen Energieanbieter und zur
Gründung von eigenständigen, zum größten Teil privatisierten Unternehmen auf allen Ebenen führte. Ziel der Reformen
war es, den Wettbewerb in der Branche zu fördern und Konsumenten eine größere Angebotsvielfalt zu bieten. In Victoria,
Energy White Paper At a glance 2015
Bureau of Resources and Energy Economics, Energy in Australia 2014
22 Clean Energy Council, Clean Energy Report 2013
23 Bureau of Resources and Energy Economics, Energy in Australia 2014
20
21
17
Energiemarkt Australien
im Australian Capital Territory und in South Australia wurden Stromübertragungsnetze privatisiert, teilprivatisiert oder
verpachtet. Die Regierungen in Queensland, New South Wales und Tasmanien sind jedoch weiterhin Eigentümer der
Übertragungs- und Verteilungsnetze. In Queensland und New South Wales wurden Maßnahmen zur Privatisierung von
staatlichen Vermögenswerten im Energiesektor angekündigt, um daraus resultierende Milliarden-Erlöse in den
Infrastrukturbau zu investieren. Die beiden Bundesstaaten schlugen jedoch im Jahr 2015 unterschiedliche Richtungen
ein. Die in Queensland neu gewählte Labor-Regierung hat Pläne der abgewählten liberal-konservativen Regierung
umgeworfen und strebt nun statt einer Privatisierung eine Konsolidierung im Strommarkt an; er soll aber weiterhin in
öffentlicher Hand bleiben. In New South Wales hingegen hat Premier Mike Baird den Verkauf von Transgrid, Ausgrid
und Endeavour zu Gunsten von Infrastrukturfinanzierung für Schienenverkehr, Tunnelbau, Straßenbau, Schulen und
Krankenhäuser in New South Wales in die Wege geleitet. Die Privatisierung soll dem Bundesstaat rund $A 20 Mrd.
einbringen. Angebote von ausländischen Bietern werden jedoch sorgfältig durch das Foreign Investment Review Board
und australische Sicherheitsbehörden geprüft.
Der Vermögenswert des NEM wurde im Jahr 2010 auf A$ 60 Mrd geschätzt mit Investitionsbedarf von A$ 40 Mrd (€
28,3 Mrd.) zwischen 2010 und 2015 24. Die Realität sieht jedoch so aus, dass Stromproduzenten derzeit nicht in den
Ausbau des Netzwerkes investieren. Dynamische Entwicklungen auf Ebene der privaten Konsumenten – allen voran der
sinkende Stromverbrauch im NEM seit 2009-10 und die zunehmende Zahl privater Photovoltaikanlagen – beeinflussen
die strategische Ausrichtung der Stromproduzenten kaum. Der Strompreis für Konsumenten wird im Wesentlichen im
Großhandel festgelegt. Dieser ist jedoch in kritischem Maße von Spitzenzeiten abhängig. Für Stromproduzenten steht die
stärkere Verlagerung des Verbrauchs zu diesen Zeiten im Vordergrund. Energiespeicher sollen nicht vor dem Jahr 2020
marktreif sein, somit werden sich Spitzenzeiten in den kommenden fünf Jahren nicht verringern. Obwohl schon 13% aller
Haushalte Solarstrom nutzen, deckt dieser nur 2% der Gesamtnachfrage im Stromnetz ab, kommerzielle und industrielle
Nutzer sind noch weitesgehend ausgeschlossen. Die Bundesregierung appelliert an die Bundesstaaten, durch die
Einführung von Smart Meter Technologien eine effiziente Stromnutzung durch Verbraucher anzustossen. Eine
grundlegende Tarifreform im Strommarkt will sie jedoch (noch) nicht angehen. Der Australian Energy Market Operator
fürchtet in seiner aktuellen Prognose (2015) um eine zunehmende Resignation der Verbraucher gegenüber Strom- und
Gaspreisschocks.
Der unter der derzeit amtierenden liberal-konservativen
Bild 3: Josh Frydenberg
Bild 4: Greg Hunt
Quelle: Parliament of
Australia
Quelle: Parliament of
Australia
Regierung verantwortliche Minister für Energie ist the Hon.
Josh Frydenberg MP (links). Der amtierende Umweltminister
ist the Hon. Greg Hunt MP (rechts).
24
Australian Government - Productivity Commission, Electricity Network Regulatory Frameworks Report, April 2013
18
Energiemarkt Australien
4.1.1 Stromerzeugung und –verbrauch
In 2013-14 wurden insgesamt 214.635 GWh an Elektrizität erzeugt. Die zukünftige Nutzung der Energieträger wird sich
vor allem in Richtung Erdgas bewegen (Erzeugungsanteil derzeit 12,7%), wobei Kohle nach wie vor den Hauptanteil
(derzeit 70,5%) einnehmen wird25. Seit den 90er Jahren verlief das Wachstum im Energieverbrauch unter dem Niveau
des jährlichen Wirtschaftswachstums. Kurzfristiger betrachtet verläuft der nationale Stromverbrauch in Australien seit
ca. vier Jahren fallend. Im Vergleich zum Vorjahr fiel der Stromverbrauch im NEM in 2013-14 um 1,5%. Zurückzuführen
ist dieser Trend auf stetig steigende Strompreise für Haushalte und Unternehmen, die hohe Anzahl an Solar-PV
Installationen, den schrumpfenden verarbeitenden Sektor und Verbesserungen der Bausubstanz. Die Kapazität von
installierten Solaranlagen betrug im Juni 2014 rund 3.700 MW durch ca. 1,3 Mio Anlagen26.
Tab. 7: Stromverbrauch in Australien, nach Regionen
2013-14
PJ Anteil (%)
National Electricity Market (NEM)a
Western Australia
Northern Territory
Gesamt
4 682,3
1 049,3
99,5
5 831,1
Durchschnittliches jährliches Wachstum
2013-14(%)
10 Jahre (%)
80,3
18,0
1,7
100,0
-5,9
-1,4
0,2
-1.5
a Gesamtverbrauch in New South Wales, Victoria, Queensland, South Australia, Tasmania und dem Australian Capital Territory.
Quelle: BREE 2015 Australian Energy Statistics
Abbildung 9: Jährliches Wachstum des Australischen Energieverbrauchs
Quelle: BREE 2015, Australian energy statistics
25
26
ESAA, Electricity Gas Australia 2015; Bureau of Resources and Energy Economics, Energy in Australia 2014
ESAA, Electricity Gas Australia, 2015
19
0,3
3,8
5,8
0,9
Energiemarkt Australien
Insgesamt betrug der Stromverbrauch von Haushalten und Unternehmen in 2013-14 rund 249.100 GWh. Die
Unternehmen nehmen hier einen Anteil von 71% ein27.
Tab. 8 Australiens Stromverbrauch, nach Industrie
2013-14
PJ Anteil (%)
Transport
Stromversorgung
Produktion
Bergbau
Privathaushalte
Gewerbebauten
Landwirtschaft
Baugewerbe
Andere
Gesamt
1 589,2
1 575,6
1 186,2
531,1
449,0
315,8
99,7
26,7
58,0
249,1
Durchschnittliches jährliches Wachstum
2013-14 (%)
10 Jahre (%)
27,3
27,0
20,2
9,1
7,7
5,4
1,7
0,5
1,0
100,0
-1,1
-2,8
-6,9
6,6
-1,4
2,8
0,3
7,1
-13,9
-1,5
1,8
-0,9
0,2
6,9
1,0
1,9
-0,2
-0,5
-2,6
0,9
Quelle: BREE 2014, Australian Energy Statistics, Tabelle F
Im Jahr 2014 trug der Sektor der Elektrizität, Gasförderung, Wasser- und Entsorgungswirtschaft mit einem Anteil von
2,9% zur Bruttowertschöpfung bei. Das Sektorwachstum war jedoch recht moderat mit 1,4% pro Jahr, verglichen mit
einem durchschnittlichen Wachstum von 3,3% für alle Industriesektoren 28.
27
28
ESAA, Electricity Gas Australia, 2015
Australian Trade Commission, Australia Benchmark Report 2015: Average annual % growth rate by industry 1991–92 to 2013–14
20
Energiemarkt Australien
4.1.2 Energiehandel und- preise
Der Großhandel erfolgt über den sog. National Electricity Market (NEM), der während der Reformen des
Energiemarktes 1998 zur Regelung von Angebot und Nachfrage gegründet wurde. Der NEM ermöglicht, über sieben
Hauptkabel den Handel zwischen Tasmanien und den verbundenen Oststaaten Victoria, New South Wales, South
Australia, Queensland, Australian Capital Territory. Western Australia und das Northern Territory sind aufgrund der
großen Übertragungsdistanzen nicht am NEM beteiligt.
Seit dem 1. Juli 2009 wird der NEM von dem Australian Energy Market Operator (AEMO) geführt; bis dahin war es
NEMMCO. In Hinsicht auf die Einhaltung der Regeln im NEM kontrolliert dies der Australian Energy Regulator (AER).
Abbildung 10: Australiens Stromnetzinfrastruktur und Kraftwerke
Quelle: Geoscience Australia
21
Energiemarkt Australien
Vergleicht man Strompreise weltweit, so liegt Australien auf Platz 21 aller OECD Länder, weit hinter den meisten
europäischen Ländern, darunter Deutschland auf Platz 1 29. In den letzten Jahren sind die Strompreise dennoch in
Australien erhöht worden und sollen auch in den kommenden Jahren weiter ansteigen. Die OECD geht von folgenden
Strompreiserhöhungen im Vergleich zum Vorjahr aus: 2012: +7,3%, 2013: +6,3%, 2014: +1,2% 30.
Tab. 9: Durchschnitts-Strompreise (Volumen) per MWh in A$
Bundesstaat
New South Wales
2012-13
56,06
2013-14
53,17
Queensland
70,34
60,61
South Australia
74,40
69,32
Victoria
60,81
54,42
Tasmanien
48,76
42,27
Aktuelle Strompreise im National Electricity Market
können eingesehen werden unter:
http://www.aemo.com.au/Electricity
Quelle: ESAA, Electricity Gas Australia, 2013, 2015
Abbildung 11: Strompreisindex für Haushaltskunden
Abbildung 12: Strompreisindex für Unternehmen
400
300
200
100
1988-89=100
1988-89
1993-94
1998-99
CPI
2003-04
2008-09
2013-14
Electricity price index
Quelle: ABS 2014, 6401.0 Consumer Price Index, Australia
Quelle: ABS 2014, 6427.0 Producer Price Index, Australia
4.1.3 Marktakteure
Am australischen Energiemarkt befinden sich derzeit 40 Energieerzeuger, von denen sich Einige (AGL Energy, Origin
Energy) mittlerweile wieder zu sogenannten „gentailers“ integriert haben - also Unternehmen, die sowohl als Erzeuger als
auch als bei Übertragung und Einzelhandel im Markt auftreten. Im Finanzjahr 2013 war Macquarie Generation mit
einem Erzeugungsanteil von 9,3% der größte Erzeuger, gefolgt von AGL Energy und Delta Electricity mit 8,7% bzw. 8,6%
31 .
Der Australian Energy Regulator (AER) hat im Jahr 2014 im Rahmen einer Analyse des Wettbewerbs im
Energiemarktes kritisiert, dass AGL Energy, Origin Energy und Energy Australia zum Ende des Finanzjahres über 70%
der privaten Stromkunden und 80% der privaten Gaskunden beliefert haben.
Quellen: BREE; AEMC 2013, Residential Electricity Price Trends; IEA 2014, Electricity Prices and Taxes; OECD.Stat.
Quelle: stats.oecd.org, OECD. Stat: Consumer Prices: Consumer prices - Annual inflation, energy
31 ESAA, Electricity Gas Australia, 2014
29
30
22
Energiemarkt Australien
Tab. 10: Top 10 Stromproduzenten in Australien, 2012–13
Erzeugtes Volumen
(GWh)
23.171
21.732
21.364
20.183
14.316
12.478
11.728
11.663
11.483
11.469
249.075
Macquarie Generation
AGL Energy Limited
Delta Electricity
Stanwell Corporation Limited
C S Energy Limited
Hydro-Electric Corporation
EnergyAustralia Holdings Ltd
OzGen Holdings Australia Pty Ltd
National Power Australia Investments Limited
Origin Energy Electricity Limited
Gesamte australische Stromproduktion
Anteil an der gesamten
Stromerzeugung (%)
9,3
8,7
8,6
8,1
5,7
5,0
4,7
4,7
4,6
4,6
-
Quellen: BREE 2014, Australian Energy Statistics, Tabelle O; Clean Energy Regulator
Tab. 11: Teilnehmer am NEM nach Wirtschaftssektor und Eigentumsverhältnis
Unternehmen
Wirtschaftssektor
AGL Energy
Produktion und Einzelhandel
CS Energy
EnergyAustralia
GDF SUEZ Energy
International
Hydro Tasmania
Produktion und Einzelhandel
Origin Energy
Produktion und Einzelhandel
NSW, VIC, QLD, SA,
TAS
NSW,ACT,VIC,QLD,SA
Snowy Hydro
Produktion und Einzelhandel
NSW, SA, VIC, QLD
Stanwell Corporation
Produktion und Einzelhandel
Produktion, Distribution und
Einzelhandel
QLD
Privat (AUS)
Staatlich (NSW, VIC,
Commonwealth)
Staatlich (QLD)
QLD
Staatlich (QLD)
ElectraNet
Übertragung
SA
Powerlink
TransGrid
Ausgrid
AusNet Services
TasNetworks
CitiPower & Powercor
Australia
Endeavour Energy
ENERGEX
Essential Energy
SA Power Networks
Übertragung
Übertragung
Übertragung und Distribution
Übertragung und Distribution
Übertragung und Distribution
QLD
NSW, ACT
NSW
VIC
TAS
Privat (CHN, MY &
AUS)
Staatlich (QLD)
Staatlich (NSW)
Staatlich (NSW)
Privat (AUS, SG, CHN)
Staatlich (TAS)
Distribution
VIC
Privat (HK & AUS)
Distribution
Distribution
Distribution
Distribution
Staatlich (NSW)
Staatlich (QLD)
Staatlich (NSW)
Privat (HK & AUS)
Aurora Energy
Einzelhandel
NSW
QLD
NSW
SA
NSW, ACT, QLD, SA,
TAS
Ergon Energy
Eigentumsverhältnis
Produktion und Einzelhandel
Produktion und Einzelhandel
Bundesstaat(en)
NSW, ACT, VIC, QLD,
SA, TAS
QLD
NSW,ACT,VIC,QLD,SA
Produktion und Einzelhandel
VIC, SA, NSW, QLD
Privat (FRA & JP)
Quelle: ESAA Electricity Gas Australia 2015
23
Privat (AUS)
Staatlich (QLD)
Privat (HK)
Staatlich (TAS)
Staatlich (TAS)
Energiemarkt Australien
4.2 Gesetzliche Rahmenbedingungen
Der Energiemarkt in Australien wird durch folgende gesetzliche Regelwerke geführt:

National Electricity Law (NEL)

National Electricity Rules (NER)

Australian Energy Market Act 2004

National Energy Retail Law (NERL)
Das National Electricity Law begründet den NEM (National Electricity Market). Das NEL wird dann wiederum durch
Gesetze in den NEM-Bundesstaaten ergänzt, wie z.B. National Electricity (Vic) Act 2005. Die National Electricity Rules
bestimmen die Regeln für die Marktteilnehmer und Zulassung neuer Teilnehmer am National Electricity Market (NEM).
Der Australian Energy Market Act 2004 beinhaltet zusammenfassend die Vorschriften im Energiemarkt (z.B. NEL), die
Anwendung der Gesetze und Aufgaben der Behörden. Weitere Informationen stehen zur Verfügung unter:
http://www.industry.gov.au/Energy/EnergyMarkets/Pages/EnergyMarketLegislation.aspx
Folgende Behörden sind für den Energiemarkt von Bedeutung:

Australian Energy Market Commission (www.aemc.gov.au): in 2005 etabliert und verantwortlich für die
Entwicklung und Änderung von Vorschriften sowie Marktentwicklung im NEM. Seit dem 1. Januar 2008 wurde
die Rolle der Behörde auf die Elektrizitätsdistribution erweitert.

Australian Energy Regulator (www.aer.gov.au): in 2005 etabliert und verantwortlich für die wirtschaftliche
Regulierung des Grosshandels und Aufsicht der Übertragungsanlagen im NEM. Man geht davon aus, dass die
Rolle der Behörde so erweitert wird, dass diese dann für den gesamten Strom- und Gasindustriemarkt
alleinverantwortlich regulierend tätig sein wird. Der AER ist ebenso für die Einhaltung und Durchsetzung der
Vorschriften seitens des NEL und NER zuständig.

AEMO (www.aemo.com.au): 2009 eingerichtet zur Überwachung und Koordination des Großhandelsmarkts –
National Electricity Market (NEM) und seiner Akteure. Der AEMO vereint sechs Institutionen und übernimmt auf
nationaler Ebene die Planung der Übertragungen von Strom und Gas:

Australian Competition and Consumer Commission (www.accc.gov.au): in 1995 etabliert, agiert als unabhängige
Behörde, die die Einhaltung des Trade Practices Act, einschließlich des Wettbewerbs und Markteintrittsbarrieren
beaufsichtigt.

National Electricity Tribunal (www.neca.com.au) wurde eingerichtet, um Anhörungen möglicher Verstöße von
Marktteilnehmern vorzunehmen.

Australian Government – Department of Industry (industry.gov.au/energy) ist für das Ressort Energie
zuständig.

COAG Council of Australian Governments –Standing Council on Energy & Resources (www.scer.gov.au) steht
der Regierung zu Fragen der Energiepolitik in beratender Funktion zur Verfügung.
24
Energiemarkt Australien
4.3 Erneuerbare Energieträger
4.3.1 Status der Erneuerbaren Energieträger
Australien ist aufgrund der bisher vorwiegenden Nutzung fossiler Brennstoffe eines der Länder, die weltweit die höchsten
Treibhausgasemissionen
pro
Kopf
verzeichnen.
Dies
liegt
vor
allem
an
einem
enormen
Stein-
und
Braunkohlevorkommen im Land. Durch große Transportentfernungen, die mit einer niedrigen Bevölkerungsdichte
verbunden sind, sowie fast erschöpfte Kapazitäten im Bereich Wasserkraft, ist der Ausbau erneuerbarer Energien nur
schwer umzusetzen. Momentan beträgt der Anteil der erneuerbaren Energien an der Gesamtstromerzeugung circa 13%.
Der fünfte Kontinent bietet dennoch optimale Ressourcen für Wind-, Solar-, Bioenergie sowie Geothermie und ist daran
interessiert, dieses bisher ungenutzte Potential zu nutzen. Wird die Verteilung innerhalb der erneuerbaren Energien
betrachtet, steht die Erzeugung von Strom aus Wasserkraft (45,9%) an erster Stelle gefolgt von Windenergie (30,9%). In
der Regel ist dies für alle Bundesstaaten der Fall mit Ausnahme von South Australia, wo die Windkraft deutlich an erster
Stelle steht. In Queensland macht neben der Energiegewinnung durch Wasserkraft auch die Bioenergie, mit einer
Kapazität von 430 MW (2012), einen Hauptanteil der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien aus 32.
Tab. 12: Jährliche Erzeugung pro Energiesegment in 2013 und 2014:
Quelle
GWh 2013
GWh 2014
Anteil 2014 in %
19.243
14.555
45,9
Wind
9.259
9.777
30,9
Bioenergie
2.400
2.400
7,6
Solar PV - Haushalt & Gewerbe (< 100 kW)
3.820
4.834
15,3
27,4
-
-
-
118
0,4
0,2
0,002
0
0,5
0,5
0,002
34.750**
31.684
Wasserkraft
Solarthermie
Großflächige Solaranlagen*
Wellen-und Gezeitenenergie (Marine Energy)
Geothermie
Summe
* Beinhaltet sowohl großflächige Solaranlagen als auch Solarthermie
** Solar-Heißwasser mit 2.627 GWh (2013) wurde nicht in Summe berücksichtigt, da keine Stromerzeugung
Quelle: Clean Energy Report 2013, 2014
32
Clean Energy Council 2014, Clean Energy Australia Report 2014
25
Energiemarkt Australien
Abbildung 13: Entwicklung der Stromerzeugung aus erneuerbaren Quellen
Quelle: Australian Energy Update 2015, Tabelle 4.3
Regional betrachtet sind die Bundesstaaten Tasmanien (Wasser und Wind) und South Australia (Wind und Solar),
bezüglich des Anteils der erneuerbaren Energien an der lokalen Stromerzeugung, schon sehr gut aufgestellt. Der
Bundesstaat Western Australia konnte im letzten Jahr einen starken Zuwachs an erneuerbaren Energien verzeichnen.
Während 2013 nur knapp 4 % der Stromerzeugung aus erneurbaren Energiequellen bestand, ist der Anteil in 2014 auf 13
% angestiegen. Im Australian Capital Territory wird erwartet, dass bis 2017 rund 65% der Stromerzeugung durch
erneuerbare Energien sichergestellt werden können und der Bundesstaat so sein Renewable Energy Target von 90% bis
2020 erreichen kann 33. South Australia schloss sich im September 2014 mit den Ziel an, 50% seines Energiebedarfs bis
zum Jahr 2025 durch erneuerbare Energien zu decken.
Eine Umfrage der Australian Renewable Energy Agency (ARENA) in australischen Haushalten hat ergeben, dass die
überwiegende Mehrheit der Haushalte erneuerbare Energien unterstützen. Die beliebteste Energiequelle in Australien
sind PV-Anlagen auf Hausdächern (87%), gefolgt von großflächigen Solaranlagen (78%). Energiegewinnung aus Kohle
(23%) und Nuklearanlagen (26%) belegen die hinteren Plätze34. Das grüne Umdenken der Endverbraucher wurde in den
letzten 5 Jahren mit zahlreichen Subventionen, Preisnachlässen und Vergütungen auf Bundes- und Landesebene belohnt.
Der mögliche Rabatt für PV-Anlagen wird bei derzeit durchschnittlichen Anschaffungskosten von A$ 6.500 ( Є 4.600)
mit A$ 1.200 (Є 850) beziffert35.
Tab. 13: Anteil der Stromerzeugung aus erneuerbaren Quellen
Bundesstaat
Erzeugungsanteil in %
GWh 2014
Tasmanien
95
10.420
South Australia
40
4.817
New South Wales
Victoria
Queensland
Western Australia
6
3.368
10
5.166
7
3.885
13
2.343
Quelle: Clean Energy Report 2014
33Vgl.:
http://www.cmd.act.gov.au/open_government/inform/act_government_media_releases/corbell/2015/act-sets-sights-on-second-large-scalewind-auction
34 ARENA: Establishing the social licence to operate large solar dacilities in Australia
35 Australian Solar Council, Solar Progress Magazine, Issue 1 2014, Seiten 8-10
26
Energiemarkt Australien
Während im Jahr 2014 weltweit die Investitionen im Bereich der erneuerbare Energien um rund 12 % , auf A$ 383 Mrd.
(Є 271,2 Mrd.) angestiegen sind, hat Australien lediglich A$ 4,6 Mrd (Є 3,3 Mrd.) (inkl. kleiner Investitionen, wie zum
Bespiel Solardächer) in diesem Sektor aufgewendet; 35% weniger als ein Jahr zuvor. Die Höhe der Investitionen in
Großprojekte im Sektor Wind und Solar ist auch stark zurückgegangen. Wurden von 2011 bis 2013 noch durchschnittlich
A$ 1.644 Mio. (Є 1.164 Mio.) investiert, flossen 2014 nur rund A$ 240 Mio. (Є 170 Mio.) in den Ausbau erneuerbarer
Energien36.
Die Mitte 2012 von der australischen Regierung ins Leben gerufene Australian Renewable Energy Agency (ARENA) hat
bis 2022 eine Fördersumme von A$ 2,5 Mrd (Є 1,8 Mrd.) zur Verfügung. In Anlehnung an den General Funding and
Investment Plan liegt der Fokus der Investitionen auf der Förderung von Technologien für erneurbare Energiequellen.
Besondere Schwerpunkte der ARENA-Investionen sind die Einbindung von erneuerbaren Energien in das Stromnetz, die
Anpassung von erneuerbaren Energien an die Anforderungen der Nutzer und Verbraucher und die stetige
Weiterentwickung von Basistechnologien für erneuerbare Energien37.
Neben der Australian Renewable Energy Agency investiert die Clean Energy Fincance Cooperation (CEFC) in
erneurbare Energiequellen und Energieeffizienz. Seit 2013-2014 investierte der CEFC bereits A$ 931 Mio (Є659,2 Mio.)
in verschiedene Projekte in ganz Australien. In den kommenden fünf Jahren sollen nun jährlich A$ 2 Mrd (Є 1,4 Mrd.) in
erneuerbare Energien und Energieeffizienz fließen38.
Im Jahr 2014 wurden in Australien fünf Projekte im Bereich erneuerbarer Energien (Großprojekte über 1 Megawatt), mit
einer Energiekapazität von 590 MW, fertiggestellt, von denen 566,7 MW durch Windparks erzeugt werden. Weitere 10
Projekte, mit einer Gesamtkapazität von 638 MW, befinden sich im Bau und sollen zwischen 2015 und 2016 in Betrieb
genommen werden. Auch hier dominieren Windparks mit einer Kapatität von 379 MW, gefolgt von Solar PV mit 214 MW
und Solarthermie mit 44 MW. Knapp die Hälfte der Projekte werden in New South Wales in Betrieb genommen (431
MW)39.
Mitte 2009 verabschiedete das australische Parlament den Renewable Energy Target Act (RET), der bis zum Jahr 2020
das Wachstum und die Beschäftigung im Bereich erneuerbarer Energien unterstützen soll. Im Mittelpunkt stehen dabei
die Umgestaltung der Stromerzeugung in einen Mix aus umweltfreundlichen Energieträgern und deren Energiequellen.
Ziel des RET ist es eine Ökostromquote von 20%, oder 33.000 GWh (large-scale) des Energiebedarfs aus erneuerbaren
Energien bis zum Jahr 2020 zu decken. Zudem sollen 30-50 Großprojekte in diesem Zeitraum umgesetzt werden, mit
einer Gesamtkapazität von 6.000 MW. Durch diese neue Anlagen sollen rund 15.000 neue Jobs im Bereich der
erneuerbaren Energien in Australien geschaffen werden. Derzeit sind rund 20.000 Angestellte im Sektor Erneuerbare
Energien beschäftigt (Stand 2014)40.
Die Unterstützung von erneuerbaren Energien durch die im September 2013 gewählte Abbott-Regierung hat mit
Beschluss des Budgets 2014-15 (Mai 2014) stark nachgelassen. Derzeit ist die Industrie hoch verunsichert, was
Neuinvestitionen in erneuerbare Projekte angeht und verlangt eine klare Stellungnahme der Regierung im Hinblick auf
die langfristige strategische Entwicklung des Sektors. Im Juli 2015 sprach sich die Regierung gegen neue Förderungen
Vgl. http://www.smh.com.au/environment/climate-change/australias-largescale-renewable-investment-dives-in-2014-2015011212mbis.html, Clean Energy Report 2014
37 Vgl. http://arena.gov.au/
38 http://www.cleanenergyfinancecorp.com.au/
39 Clean Energy Report 2014
40 Clean Energy Council 13, Clean Energy Australia Report 2014
36
27
Energiemarkt Australien
von Projekten im Windbereich aus und sorgte somit auf der Oppositionsseite für Unruhe, diese sprechen von
„Industriesabotage“ 41.
Das RET galt seit seiner Einführung als wichtigstes legislatives Instrument, um erneuerbare Energien, speziell
Solartechnologien, zu fördern. In 2014 ließ die Bundesregierung das RET im Hinblick auf die wirtschaftliche Belastung
für Unternehmen und Verbraucher prüfen. Regierung und Verbände des Rohstoffsektors argumentierten, dass sich das
Wachstum beim Stromverbrauch verlangsamt und das RET nach heutigem Stand übererfüllt wird. Somit würde ein Teil
der erneuerbaren Energieträger unnötig subventioniert, womit sich der Strom für alle Verbraucher verteuert. In 20132014 haben die Subventionen des RET die durchschnittliche Stromrechnung für Haushalte mit 3-9% und industrielle
Abnehmer mit bis zu 20% belastet. Auf eine Megawattstunde gerechnet bedeute das eine Förderung von A$ 412 (Є 292)
für Solartechnologien, $A 42 (Є 30) für Windtechnologien und A$ 18 (€ 13) für alle anderen erneuerbaren
Energiequellen. Im Vergleich dazu wird die Stromerzeugung aus Kohle mit weniger als A$ 1 (Є 0,71 ) pro MWh und die
Stromgewinnung aus Gas mit weniger als 1 cent pro MWh subventioniert 42.
Im Zuge der Debatte hatten die Premierminister von New South Wales, Victoria, Tasmanien und South Australia ihre
Unterstützung für das RET und neue Investitionen in erneuerbare Energien bekräftigt, um weiterer Unsicherheit bei
Investoren entgegenzuwirken. Der Clean Energy Council geht davon aus, dass an der alten RET-Zielvorgabe ca. A$ 18
Mrd (€ 12,7 Mrd) an Investmentkapital geknüpft war 43 . Australien hält zwar aktuell immernoch am Ziel fest, die
Emissionen bis zum Jahr 2020 um 5% zu senken (Basisjahr 2000), es wird jedoch wieder heftig diskutiert 44, ob dies im
Rahmen des vorgestellten Direct Action Plan der Abbott-Regierung möglich sein wird, der an die Stelle der im Jui 2014
abgeschafften Karbonsteuer getreten ist. Der Energiesektor ist der größte Verursacher von Treibhausgas-Emissionen (3,2
45
Mio Tonnen pro Jahr) mit einem Anteil von 33% .
Weiterhin wird derzeit diskutiert, ob Tariffreformen im Energiemarkt notwendig sind, um der wachsenden Bedeutung
von privaten Solar PV-Anlagen und der damit verbundenen Solarstrom-Einspeisung Rechnung zu tragen, die
beispielsweise im Bundesstaat Western Australia zu einem Kapazitätsüberhang geführt hat. In den letzten Jahren wurden
Millardenbeträge für den Ausbau der Übertragungsnetze budgetiert. Verbraucher hinterfragen mittlerweile, ob diese
Investitionen notwendig sind, wenn das vorgründige Ziel des Ausbaus die Abdeckung des Spitzenbedarfs „Peak Demand“
an vereinzelten Tagen (insgesamt 40h in 201246) während der Sommermonate ist.
4.3.2 Hybrid- und Off-Grid Lösungen
Bisher gibt es im Rahmen der Förderung von Forschung und Demonstration für Hybrid-Technologien eine begrenzte
Anzahl an laufenden Projekten. Solar und Wind sind die beiden am häufigsten genutzten Quellen für HybridTechnologien, wobei Wind eher im Süden des Kontinents genutzt wird.
Die Entwicklung wird zum großen Teil von globalen Playern aus Europa und Asien bestimmt wie General Electric,
Siemens, ABB und SMA. Bedeutende australische Unternehmen sind Selectronic Australia in Victoria und LC Energy in
Queensland.
Vgl.: http://www.abc.net.au/news/2015-07-12/government-lobbies-for-cefc-to-stop-wind-farm-funding/6613590
The Australian: Shorten bill for RET proving a tall order at $85bn
43 Australian Solar Council, Solar Progress Magazine, Issue 1 2014, Seite 4
44 Vgl. http://www.smh.com.au/federal-politics/political-news/australia-will-miss-emissions-target-due-to-direct-action-un-says-20141121-11rn2h.html
45 Vgl. https://www.climatecouncil.org.au/australia-s-electricity-sector-ageing-inefficient-and-unprepared
46 Clean Energy Report 2013
41
42
28
Energiemarkt Australien
Die Siemens AG stand im Juli 2014 für ein Experteninterview zum Thema erneuerbare Energien im australischen
Bergbausektor zur Verfügung. Herr Matthias Becker, Repräsentant des Unternehmensbereichs Energy Sector, Power
Generation Division, berichtet, dass man derzeit noch eine zögerliche Haltung bei Investitionen in erneuerbare Energien
beobachtet. Für die Siemens AG stellt Australien eine Fokusregion im Rahmen der Bewertung and Analyse von
Minenstromversorgungssystemen und Energielösungen für weit abgelegene Industrien dar, da lokale Industrien und
Minenbetreiber stetig steigenden operativen Kosten bei der Stromversorgung mit Dieselsystemen gegenüberstehen. Dies
hat zur Folge, dass Effizienzsteigerungen realisiert werden müssen und über eine optimale Auslegung der
Stromversorgung nachgedacht werden muss. Siemens bietet hier Komplett-Lösungen für Performance Monitoring,
Finanzierungslösungen und Automatisierungslösungen an.
Die australische Regierung hat sich in den letzten Jahren verstärkt mit dem Thema “Remote Power Supply”
auseinandergesetzt und verschiedene Arbeitsgruppen und Informationsforen eingerichtet. Unter den bereits realisierten
Projekten befindet sich beispielsweise das King Island Renewable Energy Integration Project (King Island, Tasmanien).
Hierbei handelt es sich um ein Demonstrationsprojekt von Hydro Tasmania zur netzunabhängigen Energieversorgung
mit einem Vorsorgungsanteil von 65% bereitgestellt durch Erneuerbare Energien (Wind, Solar, Biodiesel) sowie Einsatz
von Energiespeicher und Smart Grid Technologie. Das laufende Projekt wurde mit mehreren Innovationspreisen
ausgezeichnet. Das Investitionsvolumen beträgt A$ 18,2 Mio. (€ 12,9 Mio.), davon steuert ARENA A$ 6,1 Mio. (€ 4,3
Mio.) bei.
Weiterhin fördert ARENA mit A$ 410.000 (Є 290.280) eine Machbarkeitsstudie für ein mobiles hybrides SolarDieselkraftwerk zum Einsatz in entlegenen Gebieten und in der Industrie ab März 2014, der Projektpartner ist Laing
O’Rourke.
Im Juni 2014 haben SMA Australia und der Solarspezialist Ingenero in Queensland eine strategische Kooperation bei der
Produktentwicklung für Solar-Diesel Hybridlösungen (Hybrid Energy System) bekannt gegeben. Beide Unternehmen
haben ähnliche Systeme schon erfolgreich in der Asien-Pazifik Region eingesetzt und möchten nun gemeinsam in
Australien forschen.
First Solar kündigte im April 2014 ein Pilotprojekt für den Einsatz von Solarzellengruppen an entlegenen
Minenstandorten mit bis zu 200 MW Kapazität bis zum Jahr 2017 an, davon kommen ca. 5-10 MW für ein einzelnes
Projekt auf. Im Mai kündigte First Solar die Zusammenarbeit mit Rio Tinto im Rahmen eines 1,7 MW Solarkraftwerkes in
Weipa auf der Cape York Peninsula in Queensland an, welches in der ersten Phase zum Ende 2014 realisiert werden soll
und von ARENA mit A$ 3,5 Mio. (€ 2,5 Mio.) unterstützt wird. In der zweiten Phase wird ARENA nochmals A$ 7,8 Mio.
(€ 5,5 Mio.) Förderung zur Verfügung stellen, damit die Kapazität um 5 MW erweitert werden kann, was einer Investition
von insgesamt A$ 23,4 Mio (€ 16,6 Mio) entspricht. Es wird geschätzt, dass das Projekt Treibhausgasemissionen der
Mine um 1.600 Tonnen pro Jahr reduzieren wird und Kosteneinsparungen an Diesel von ca. A$ 1 Mio. (Є 0,71 Mio.) pro
Jahr einbringen wird. First Solar betrachtet Australien
als “Inkubator” und globales Beispiel für die Kooperation
zwischen Solarsektor und Rohstoffsektor. Auch wenn der politische Rückhalt für erneuerbare Energien fehle, sei die
Entwicklung von Solartechnologien in entlegenen Gebieten in Australien nicht aufzuhalten, wenn deren Einsatz
Kosteneinsparungen ermöglicht. First Solar schätzt, dass bis zu 70% des Energiebedarfs einer Mine durch Solar bedient
werden kann, sollten optimale Bedingungen vorherrschen und die Anlage kleiner ist als 10 MW.
Ein weiteres lobenswertes Projekt zur Integration von Solartechnologien in laufende Bergbaustandorte stellt die
DeGrussa Kupfermine von Sandfire Resources in Western Australia dar. In die bestehende Dieselversorgung (19 MW)
wurde eine Solaranlage (10,6 MW) mit Batteriespeicher (6 MW) integriert. Die Effizienz des Systems zur
Energiebereitstellung beträgt laut Aussage der Projektpartner 95%. Das Projekt gilt als das bisher größte integrierte Off29
Energiemarkt Australien
Grid Modell in Australien und wurde von ARENA und der Clean Energy Finance Corporation mit A$ 21 Mio (Є 14,9 Mio.)
bzw. A$ 15 Mio. (Є 10,6 Mio.) unterstützt.
Siemens, Eurus Energy und Danvest sind ebenfalls an einer Partnerschaft für Wind-Diesel Hybrid Systeme interessiert.
Im Gespräch ist ein 30 MW Kraftwerk mit einem Auftragsvolumen von A$ 300 Mio. (€ 212,4 Mio.) Verhandlungspartner
ist ein Minenbetreiber, der seine Betriebskosten verringern will.
ABB Australia betreibt in Darwin (NT) ein Global Centre of Competence für Microgrids. ABB Australia hat gemeinsam
mit Horizon Power schon an mehreren Solar/Diesel Hybrid Projekten (Marble Bar und Nullagine, Western Australia)
und Wind/Diesel Hybrid Projekten (Coral Bay, Western Australia) gearbeitet.
Tab. 14: ARENA Förderung für Solar-PV/Solarthermie/Hybridprojekte in 2013-14
Projekt
Technologie
Standort
AGL Energy Ltd
Alinta Energy
155 MW photovoltaic power plant
Port Augusta Solar Thermal
Generation Measure
Broken Hill & Nyngan,
NSW
Fördersumme
A$ 166, 7 Mio
SA
A$ 1,0 Mio
Chinchilla, QLD
A$ 34,9 Mio
QLD
A$ 11,3 Mio
Newcastle, NSW
A$ 0,81 Mio
King Island, TAS
A$ 6,1 Mio
NSW
A$ 50,0 Mio
NSW
A$ 0,41 Mio
NSW
A$ 101,7 Mio
QLD
A$ 2,5 Mio
Solar thermal energy capacity 44
CS Energy Ltd
MW for Kogan Creek coal-fired
power station
First Solar
Weipa Solar PV Project
solar supercritical organic
Granite Power Ltd
Rankine cycle for power and
industrial heat
integration of wind and solar
Hydro-Tasmania
energy and energy storage with a
biodiesel generator to power a
mini-grid
Infigen
Laing O’Rourke Australia Pty Ltd
Moree Solar Farm Pty Ltd
Design, construction and build
Capital Solar Farm 30MW PV
Redeployable Hybrid Power
Generation Feasibility Study
56 MW photovoltaic plant
Feasibility of converting
RATCH-Aust Corp Ltd
Collinsville Coal Power Station to
Solar Thermal
30
Energiemarkt Australien
Projekt
Sandfire Resources
Technologie
Diesel-integrated 10,6 MW solarPV and battery storage
Standort
Fördersumme
WA
A$ 21,6 Mio
NSW
A$ 0,55 Mio
Mildura, VIC
A$ 75 Mio
NSW
A$ 4,9 Mio
UltraBattery Distributed Solar PV
Smart Storage P/L (Ecoult)
Support and UltraBattery for
RAPS
Solar Systems Pty Ltd (Silex Systems Ltd)
100 MW solar-concentrator
power project
Vast solar 6MWth grid connected
Vast Solar P/L
multi-module CST plant with
thermal storage
Quelle: ARENA Datenbank, August 2015, http://arena.gov.au/projects
4.3.3 Marktbarrieren
Kosten
Die Entwicklung der erneuerbaren Energien wird vor allem von wirtschaftlichen Faktoren gehemmt. Eine durch Kohle
erzeugte Megawattstunde (neu gebaute Anlage) in Australien kostet ungefähr A$ 90 (€ 63,7), damit ist Kohle der
günstigste Treibstoff, um Elektrizität zu erzeugen. In Zukunft wird sich dies womöglich ändern. Um eine Megawattstunde
durch erneuerbare Energien zu erzeugen, müssen mindestens A$ 100 (Wind) aufgewendet werden. ARENA gibt ein
Kostenziel für Solar (5 MW Anlage oder größer) mit A$ 135 an (€ 95,6) 47.
Die Anbindung an das zentrale Stromverteilungsnetz ist sehr kostenintensiv, da die Erzeugung von Strom aus
erneuerbaren Quellen meist in entlegenen Orten erfolgt und das ursprüngliche Stromnetz um die riesigen Kohle- und
Gasreserven sowie Industriestandorte und Großstädte errichtet wurde. Eine weitere Hürde sind technische Standards für
Kraftwerke, die ans Netz angeschlossen werden sollen und bisher kaum neue Technologien berücksichtigen und somit die
Anbindung solcher Kraftwerke erschweren. Ebenso existieren bisher kaum allgemeine Simulations-Modelle, die
Kraftwerkbetreibern eine dauernde Stromversorgungsgewährung aus erneuerbaren Energiequellen nachweisen. Ein
nationales Einspeisegesetz, wie von einzelnen Bundesstaaten und Industrie gefordert, wurde bisher nicht durchgesetzt.
Projektfinanzierung
Die Auswirkungen der Finanzkrise haben auch die australischen Banken vorsichtiger werden lassen, was die
Finanzierung von Windfarmen und Großanlagen betrifft. Oft verlangen sie nun Mitsprache bei der Auswahl der
Turbinen, Garantien für Anlagen usw. Die Vergabe von Krediten ist nun meist gekoppelt an langfristige Kaufverträge
zwischen Energieerzeugern und Abnehmern (PPA- power purchase agreements), die der Kreditnehmer vorweisen muss.
47
RenewEconomy, vgl. http://reneweconomy.com.au/2015/arena-seeking-large-scale-solar-projects-under-135mwh-45619
31
Energiemarkt Australien
Die Schwierigkeit solche Verträge zu bekommen, ist verbunden mit den derzeit sehr niedrigen REC (Renewable Energy
Certificates) Preisen.
Marktgegebenheiten der RECs
Die Behörde Office of the Renewable Energy Regulator (ORER) schreibt vor, dass ein Stromerzeuger einen bestimmten
Anteil an Strom aus erneuerbaren Energien erzeugen muss. Wird die Quote nicht erreicht, kann der Schuldner Zertifikate
kaufen, die ihn entlasten. Renewable Energy Certificates (RECs) werden bei der Stromerzeugung aus erneuerbaren
Energien durch Generatoren oder Kraftwerke erstellt. Die RECs können an Händler verkauft werden; der Preis für RECs
wird von Angebot und Nachfrage bestimmt. Verkäufer und Käufer verhandeln daher über den Preis und das
Zahlungssystem unmittelbar. Die Behörden regeln lediglich die Richtlinien und Voraussetzungen für den Handel.
Weitere Informationen zu RECs sind zugänglich unter www.rec-registry.gov.au
Energiespeicher
Der australische Markt für Energiespeicher befindet sich noch in der Forschungs- und Entwicklungsphase und getestete
Technologien haben sich noch nicht auf Kostenbasis im Markt bewährt. Fortwährende F&E im Hinblick auf neue
Batterietypen soll das Kostenproblem noch in diesem Jahrzehnt lösen. Die Entwicklung der Pumpspeichertechnik
(pumped hydro storage) ist bereits gut vorangeschritten; mit 2,2 GW an genutzten Kapazitäten derzeit. AusNet Services
in Victoria testet die Integration von Energiespeichern im Stromnetz derzeit an einer kleinen Sektion des Grids in
Victoria. Das Testprojekt umfasst 300 Haushalte und Unternehmen. Die Stromnetzbetreiber erhoffen sich, dass der
Einsatz von Energiespeichern die Belastung des Netzwerks zu Spitzenzeiten im Sommer durch Einbindung erneuerbarer
Quellen verringern wird und hohe Investitionen in Infrastruktur-Upgrades damit unnötig machen wird. Für dieses
Szenario gibt es jedoch bisher keine Präzedenz in Australien. Die Einführung von Energiespeichern wird regulatorische
Reformen auf Bundesebene und auf Ebene der Bundesstaaten nach sich ziehen. Australiens führender Analyst zur
Entwicklung erneuerbarer Energien, Bloomberg New Energy Finance, geht davon aus, dass sich der Energiemarkt in den
kommenden zwei Jahrzehnten fundamental verändern wird. 48 Eine Reihe von Unternehmen arbeiten derzeit mit
Technologien zur Energiespeicherung und haben Produkte für die Nutzung in australischen Haushalten ab 2016-17
angekündigt:




Enphase: AC Battery (USA)
Tesla: Powerwall (USA)
AGL Energy / Origin Energy (AUS)
Panasonic (JP)
In Bezug auf die Nutzung elektrischer Fahrzeuge geht der Australian Energy Market Operator von 1.900
Fahrzeugen auf Australiens Straßen zum 30 April 2015 aus 49.
http://reneweconomy.com.au/2015/rooftop-solar-battery-storage-to-dominate-australian-grid-58078
Australian Energy Market Operator, Emerging Technologies Information Paper: http://www.aemo.com.au/News-and-Events/News/News/2015Emerging-Technologies-Information-Paper
48
49
32
Der Bausektor in Australien
Der Bausektor in Australien
Die Baubranche trägt mit einem Anteil von rund 8% des BIP50 zur allgemeinen wirtschaftlichen Entwicklung Australiens
bei. Nach zwei starken Jahren des Wachstums, brachte das Jahr 2014 einen deutlichen Wachtumsrückgang von 3,6 %
hervor, bedingt durch den Einbruch bei den Bauvorhaben im Rohstoffsektor seit dem 2. Halbjahr 2013. Für das Jahr
2015 wird ein weiterer Rückgang von 4,3 % prognostiziert. Im Jahr 2016 wird ein Wachstumsrückgang von 1,7 %
erwartet. Jedoch wird in den Bereichen Verkehrsinfrastruktur sowie Wohnungs- und Bürobauten mit neuen Projekten
gerechnet, die zum Wachstum in diesen Sektoren führen werden.51
Der Umsatz der Transportinfrastruktur ist 2014 um knapp 8 % geschrumpft. Für das Jahr 2015 wird ein weiter Rückgang
der Investitionen von 0,3 % erwartet. Im Jahr 2016 wird wiederum mit einem Wachstum von 10,6% gerechnet. 52
Herbeigeführt wird das Wachstum durch das im Mai 2014 angekündige Infrastrukturprogramm der Regierung.53
Außerdem ist es, wie bereits erwartet wurde, zum
Abbildung 14: Wert der Bauvorhaben
2014-15 in Mrd. A$
Bauboom in den Metropolen Sydney und Melbourne
Gewerbe
34,5
16%
gekommen, der sich in den kommenden Jahren noch
verstärken wird. Schätzungen gehen bis 2017 von
landesweiten Investitionen in Höhe von A$ 68 Mrd. (€
48,1 Mrd.) im Bausektor aus, BIS Shrapnel schätzt die
Bauausgaben allein in NSW bis 2017 auf A$ 48,6 Mrd (€
Infrastruktur
130,0
61%
34,4 Mrd.). Grund hierfür ist neben den wiederholten
Zinssenkungen
der
australischen
Zentralbank
Wohnungen
50,0
23%
der
Wunsch der Australier, näher an ihre Arbeitsplätze und
damit von den Vororten in die Innenstädte zu ziehen.54
Quelle: IBISWorld Industry Report E, Construction in Australia,
March 2015
Im Jahr 2014-2015 lag der Industrieumsatz bei rund A$ 341,2 Mrd. (€ 241,6 Mrd.)55. Den größten Teil des Wertes aller
Bauvorhaben tragen Infrastrukturprojekte mit einem Anteil von 60,3% bei. Dies beinhaltet auch diverse Investitionen im
Bergbau, daher ist dieser Posten in den letzten Jahren am stärksten gewachsen. Ferner trugen der Wohnungsbau mit
23,3% und der gewerbliche Bau mit 16,4% zum Gesamtwert bei. Es kann aber davon ausgegangen werden, dass sich diese
Verteilung in den nächsten Jahren verlagern wird. Veränderte Rahmenbedingungen auf dem Rohstoffmarkt,
insbesondere die stark gefallenen Preise für einige Rohstoffe, führten Ende 2013 zu einem Ende des Investitionsbooms in
Bauprojekte im Bergbau. Hauptwachstumsträger der australischen Bauwirtschaft wird dagegen in den nächsten Jahren
der Wohnungsbau sein.56 Die stark gestiegene Nachfrage, insbesondere getrieben durch historisch niedrige Zinssätze,
führte zu einem Umsatzanstieg von A$ 71,4 Mrd. (€ 50,6 Mrd.) in 2012-13 auf A$ 79 Mrd (€ 55,9 Mrd.) in 2014-15. Bis
2017-18 wird mit einem weiteren Anstieg um fast 17% auf knapp A$ 90 Mrd. (€ 63, 7 Mrd.) gerechnet.57
Bauleistungen werden sowohl von öffentlicher Hand als auch vom privaten Sektor ausgeführt. Der private Sektor hat eine
führende Rolle im Bereich des Wohnungs- und Gewerbebaus. Der öffentliche Sektor bestimmt hauptsächlich die
Aktivitäten im Infrastrukturbau. Außerdem ist dieser Sektor für die Errichtung von gewerblichen Gebäuden wie
50 GTAI Wirtschaftsdaten kompakt: Australien, November 2014
51 Australian Industry Group, Construction Outlook, http://www.aigroup.com.au/constructionoutlook, Stand Mai 2015
52 Australian Industry Group, Construction Outlook, http://www.aigroup.com.au/constructionoutlook, Stand Mai 2015
53 Buidling Australia’s Infrastructure, Mai 2014
54 GTAI Branche kompakt – Bauwirtschaft – Australien, 2014
55 IBISWorld Industry Report E, Construction in Australia, March 2015
56 GTAI Branche kompakt – Bauwirtschaft – Australien, 2014
57 ACIF Australian Construction Market Report, December 2014
33
Der Bausektor in Australien
beispielsweise Gesundheits- und Bildungseinrichtungen verantwortlich. Der Trend geht jedoch zunehmend hin zu Public
- Private - Partnerships (PPP) im Infrastrukturbereich.
5.1 Die Struktur des Bausektors in Australien
Die Bauindustrie umfasst drei Sektoren:

Wohnungsbau (Mehrfamilienhäuser, Apartmenthochhäuser, Einfamilienhäuser, Renovierungen und Anbauten)

Gewerbebau (Geschäfte, Bürogebäude, Hotels, Fabriken, Schulen und Krankenhäuser) und

Infrastrukturbau (Straßen, Tunnel, Abwasseranlagen, Kraftwerke, Häfen, Brücken, usw.).
Die Industrie beschäftigt rund 1,1 Millionen Angestellte in 330.000 Betrieben, die sich zu 64,7% in den östlichen
Bundesstaaten befinden 58 . Die Mehrheit dieser Betriebe sind Einzelunternehmer oder zählen zu den klein- und
mittelständischen Unternehmen und sind in Handwerksdienstleistungen wie Klempner, Maler, Dachdecker,
Landschaftsgestaltung u.a. tätig. Der älteste und größte Branchenverband der Industrie ist die Master Builders
Association, www.masterbuilders.com.au, mit mehr als 31.000 Mitgliedern.
Die Marktkonzentration in der Bauindustrie ist gering. Die vier größten Unternehmen der Industrie haben weniger als
10% Anteil am Gesamtumsatz. 59 Die Großunternehmen sind in der Australian Constructors Association (ACA),
www.constructors.com.au, registriert. Mitglieder des Verbandes müssen einen jährlichen Mindestumsatz von A$ 1 Mrd.
(€ 710 Mio.) nachweisen.60
Die Struktur der australischen Bauindustrie unterscheidet sich aber in den einzelnen Segmenten. So sind beispielsweise
im Gebäudebau zahlreiche kleine bis mittelgroße Unternehmen aktiv. Im Infrastrukturbereich dagegen bestimmen
vorwiegend große, zum Teil multinationale Unternehmen das Geschehen. Prinzipiell gilt der australische Markt für
ausländische Firmen als weit geöffnet. Aus Deutschland ist unter anderem Hochtief in Australien engagiert. Hochtief
hält eine Mehrheitsbeteiligung von 55% an dem größten lokalen Anbieter, der Unternehmensgruppe Leighton
Holdings.
Diese
ist
hauptsächlich
im
Bereich
Hoch-
und
Infrastrukturbau,
Rohstoffgewinnung
sowie
Projektentwicklung tätig. Bilfinger Berger war lange im australischen Markt tätig, hat sich jedoch im Jahr 2010 von
seinen Beteilligungen an der Abigroup sowie Baulderstone getrennt.
5.2 Marktentwicklung und –bedarf in den einzelnen Bausektoren
5.2.1 Infrastrukturbau
Seit einigen Jahren sieht sich Australien verstärkt der Notwendigkeit ausgesetzt, seine Infrastruktur in verschiedenen
Bereichen zu modernisieren und zu expandieren. Auslösender Faktor war die boomartige Nachfrage asiatischer Länder
nach mineralischen Rohstoffen aus Australien, der mit der vorhandenen Infrastruktur an Seehäfen, Straßen und
Schienenwegen nicht mehr in ausreichendem Umfang entsprochen werden konnte. Es mussten schnelle
Investitionsentscheidungen zum Ausbau der transporttechnischen Infrastruktur getroffen werden. Auch in den Bereichen
Energie, Gesundheit und Nahverkehr wurden Infrastrukturmängel und Engpässe immer deutlicher sichtbar. Aus diesem
IBIS Construction Market Research Report 2015
IBIS Construction Market Research Report 2015
60 Vgl. www.constructors.com.au
58
59
34
Der Bausektor in Australien
Grund haben die Bundesstaaten und Territorien in den letzten Jahren diverse Großprojekte in Auftrag gegeben. Daneben
wurde auch die Möglichkeit von Betreibermodellen, um auch private Investoren zu einem Engagement im Sektor zu
bewegen, angestrebt.
Über die aktuellen Entwicklungen in diesem Bereich informiert die Website des zuständigen Ministeriums unter:
http://www.infrastructureaustralia.gov.au.
Der größte Anteil am Gesamtumsatz im Jahr 2014 wurden in der Transportinfrastruktur (Straßenbau und
Eisenbahnprojekte; 19,9%), Bergbau (17,0%) und im Wirtschaftsbau (26,1%) realisiert.61
Die Australian Constructors Association geht davon aus, dass der Wert der Bauvorhaben für das Jahr 2015 im
Infrastrukutsektor um 4,9 % zurückgehen werden, bedingt durch den Abschluss einiger großer Straßenbauprojekte und
den starken Rückgang der Investitionen im Bergbau und der Schwerindustrie. Dagegen wird die Wachstumsphase im
Wohnungssektor anhalten mit einem Anstieg von 14,9%62.
Tab. 15: Umsatz im Bausektor 2014 in Prozent
2014
Anteil am
Gesamtumsatz
67,6
2014
jährliche
Änderung
-5,4
2015
jährliche
Änderung
-7,6
2016
jährliche
Änderung
-3,6
Infrastruktur
41,3
-7,6
-4,9
2,0
Versorgungsinfrastruktur
6,3
-13,9
-11,3
-13,4
Stromerzeugung und Gasversorgung
3,2
-3,4
-11,6
-13,8
Abwasser, Entwässerung, Wasserspeicher
3,1
-22,6
-11,0
-13,0
19,9
-7,7
-0,3
10,6
Straßen und Autobahnen
9,2
-7,6
-2,7
10,2
Eisenbahnprojekte
10,7
-7,7
1,8
10,9
Telekommunikations-Infstrastruktur
3,2
-3,1
-2.0
3,3
Andere Bauprojekte
8,7
-5,5
-9,3
-4,8
Rohrleitungen
3,2
-3,0
-11,5
-9,5
Bergbau und Rohstoffaufbereitung
17,0
-2,8
-16,8
-12,0
Schwerindustrie
9,3
-0,2
-3,2
-14,6
Chemische und petrochemische Anlagen
0,9
-4,4
-13,5
-8,9
Öl- und Gasverarbeitung (Raffinerien)
6,3
0,1
-1,1
-17,5
Sonstige Industrieanlagen
2,1
0,3
-5,4
-7,9
26,1
0,0
1,3
1,5
Privater Sektor
11,7
2,3
2,5
3,5
Öffentlicher Sektor
14,4
-1,7
0,3
-0,1
Wohnungen
3,2
7,1
14,9
4,1
Auslandsgeschäft
2,8
-1,1
0,1
0,2
Andere
0,3
0,3
3,2
2,0
100,0
-3,6
-4,3
-1,7
Umsatz im Bausektor
Ingenieurbau (Infrastruktur, Bergbau und Industriebau)
Transport Infrastruktur
Wirtschaftsbau
Gesamtumsatz im Bausektor
Quelle: Australian Industry Group, Construction Outlook, http://www.aigroup.com.au/constructionoutlook, Stand Mai 2015
61
62
Australian Industry Group, Construction Outlook, http://www.aigroup.com.au/constructionoutlook, Stand Mai 2015
Australian Industry Group, Construction Outlook, http://www.aigroup.com.au/constructionoutlook, Stand Mai 2015
35
Der Bausektor in Australien
Im Bereich der Schwerindustrie wird in den kommenden Jahren ein Rückgang erwartet auf Grund der sinkenden
Investitionen in den Rohstoffabbau. Dennoch bleiben die Aktivitäten in diesem Bereich hoch im historischen Vergleich,
überwiegend getrieben durch Großprojekte wie das Gorgon liquefied natural gas (LNG) Projekt in Western Australia,
sowie die Curtis Island LNG Anlage und die Flözgas Projekte in Queensland.63
Im Infrastrukturbau sind vorrangig Großunternehmen
Abb. 15: Lokalität der Bauunternehmen 2014-15
ACT
2%
tätig, wie Lend Lease, Thiess, Leighton Holdings,
Brookfield Multiplex Group und Downer EDI Ltd.
zunehmend auch im Ausland, verstärkt im benachbarten
und
Western
WA
27%
VIC
18%
Asien. Die Mehrheit der Unternehmen ist in den
Queensland
TAS
1%
SA
5%
Diese arbeiten nicht nur im lokalen Markt sondern
Bundesstaaten
NT
2%
Australia
angesiedelt.
QLD
25%
NSW
20%
Quelle: IBIS World Construction in Australia, Report E, May 2015
5.2.2 Gewerbebau
Die Situation im Gewerbebau ist durchwachsen. In diesen Sektor fällt die Errichtung von Bürogebäuden, Hotels,
Krankenhäusern,
Einkaufszentren,
Restaurants,
Kongress-
und
Ausstellungshallen,
Industrieparks,
Logistikeinrichtungen und anderen kommerziell genutzten Gebäuden.
Auf
Grund
der
Finanzkrise
darauffolgenden
Jahren
kam
zu
es
in
den
Abb. 16: Anteile Umsatz im Gewerbebau in 2014-15
starken
Andere
Gewerbebau
-ten 6,7%
Investitionsrückgängen in diesem Sektor. Dies zeigte
sich
in
einem
flachen
Umsatzwachstum
Hotels 5,2%
Freizeitbauten 9,8%
(durchschnittlich 0,0% pro Jahr) während der letzten
Bürogebäude
26,4%
fünf Jahre bis 2014-15, wobei diese Zahl die starken
Fluktuationen in der Aktivität seit den späten
2000ern verdeckt.
Der Umsatz in 2014-15 liegt voraussichtlich bei A$
30,6 Mrd. (€ 21,7 Mrd.), was einem Anstieg von 1,4%
gegenüber dem Vorjahr entspricht, hauptsächlich
angetrieben
durch
Hotelkomplexe,
steigende
Lagerhäuser
Investitionen
und
in
Fabriken &
Industriegebäude
23,1%
Einzelhandel
28,8%
Quelle: IBISWorld Industry Report E3021 „Commercial & Industrial Building
Construction in Australia“, Januar 2015
Transport
Terminals.64
Mehr als 66% des Umsatzes wurden durch den Neubau von Gebäuden geschaffen, das restliche Drittel durch Umbauten
und Renovierungsarbeiten. Die Mehrheit der Bauvorhaben wurde durch den privaten Sektor finanziert.
Im Gewerbebau sind rund 9.400 Unternehmen tätig, die mehr als 40.000 Angestellte beschäftigen und vorrangig in New
South Wales (31,5%) und Victoria (27,1%) angesiedelt sind. Anhand des Umfangs solcher Bauvorhaben gibt es neben den
zahlreichen KMUs sehr viele Großunternehmen in diesem Sektor. Dazu zählen u.a. Leighton Holdings (Marktanteil
63
64
IBIS Construction Market Research Report 2014
IBISWorld Industry Report E3021 „Commercial & Industrial Building Construction in Australia“, Januar 2015
36
Der Bausektor in Australien
von 2,7 %), Lend Lease Corp. Ltd (Marktanteil von 2,9%), BHCA Pty Ltd (Marktanteil von 2,9%), Probuild
Constructions (Aust) Pty Ltd (Marktanteil von 2,0%) und Hansen Yuncken (Marktanteil von 1,2%).65
Über die kommenden fünf Jahre wird mit einem jährlichen Wachstum von 3,3% gerechnet, so dass der Umsatz in 201920 bei A$ 36 Mrd. (€ 25,5 Mrd.) liegen wird. Im Einzelhandel sind Bauvorhaben in 2014-2015 auf 28,8% gewachsen und
erreichten A$ 8,8 Mrd. (€ 6,2 Mrd.). 66
Mit der wachsenden Bevölkerung und der damit verbundenen steigenden Nachfrage erhöhen sich die Investitionen in
den Neubau bzw. die Renovierung von Einkaufszentren. Das Australian Construction Industry Forum geht von einem
Investitionsvolumen von A$ 35 Mrd. (€ 24,8 Mrd.) bei Bauvorhaben im Einzel- und Großhandel über die kommenden 10
Jahre aus.67
Auch im Bürogebäudemarkt sind die Bauvorhaben nach dem durch die Finanzkrise bedingten Einbruch wieder zu einem
moderaten Wachstum zurückgekehrt. Einen wesentlichen Teil zum Anstieg der Bauvorhaben im Gewerbesektor trägt die
verstärkte Entwicklung von Warenhäusern bei, getrieben durch den Nachfrageboom im Warenhandel und OnlineShopping.68
Investitionen im Gesundheits- und Pflegebereich sind in den letzten fünf Jahren um 59% gestiegen auf A$ 6,3 Mrd. (€ 4,5
Mrd.) in 2013-2014. Vor allem wurden Krankenhäuser in den Großstädten und in Ballungsräumen renoviert. Aufgrund
der steigenden und alternden Bevölkerung in Australien werden Neubauten mit einer Gesamtbettenanzahl von 80.000
Krankenhausbetten erwartet69.
Eine Übersicht zu geplanten Projekten in den einzelnen Bundesstaaten kann man auf der folgenden Website des
australischen Construction Forecasting Council, www.acif.com.au/forecasts/summary einsehen (Registrierung auf der
Webseite ist erforderlich).
IBISWorld Industry Report E3021 „Commercial & Industrial Building Construction in Australia“, Januar 2015
IBISWorld Industry Report E3021 „Commercial & Industrial Building Construction in Australia“, Januar 2015
67 Australian Construction Industry Forum, Summary Edition Australian Construction Market Report, Juli 2015
68 IBISWorld Industry Report E3021 „Commercial & Industrial Building Construction in Australia“, Januar 2015
69 Australian Construction Market Report Juli 2015
65
66
37
Der Bausektor in Australien
5.2.3 Wohnungsbau
In den Sektor des Wohnungsbaus fallen der Bau von neuen Häusern, anderen neuen Wohngebäuden (Zwei- und
Mehrfamilienhäuser, Reihenhäuser, Apartments, Villen) sowie andere Arbeiten, die auf Grund von Umbauten
bestehender Gebäude entstehen.
Der Umsatz im Wohnungsbau wird für 2014-15 mit
A$ 40,4 Mrd. (€ 28,6 Mrd.) beziffert. Dies entspricht
Abbildung 17: Lokalität der Bauunternehmen im
Wohnungsbau 2013-14
einem Anstieg von rund 4,1 % im Vergleich zum
Vorjahr, was auf die unverändert hohe Nachfrage
nach
Wohnimmobilien,
Kreditkonditionen
nächsten
fünf
sowie
zurückzuführen
Jahre
wird
günstige
ist.
Über die
einem
jährlichen
Umsatzwachstum von 1,4% gerechnet, so dass dieser
bis 2019-20 etwa A$ 43,3 Mrd. (€ 30,7 Mrd.)
erreichen wird. Während hohe Preise und die
steigende Privat-Verschuldung der Haushalte die
Investitionen in den Neubau von Einfamilienhäusern
bremsen,
wächst
der
Trend
in
Richtung
Mehrfamilienhäuser und Wohnanlagen, die eine
Quelle: IBIS World Industry Report: House Construction in Australia, E3011
, April 2015
erschwinglichere Variante darstellen.70
Der Wohnungsbau beschäftigt rund 70.000 Arbeitskräfte. Die Mehrheit der rund 41.900 Baufirmen in diesem Bereich
sind Kleinunternehmen, die weniger als 20 Angestellte beschäftigen. Ein großer Teil der Baufirmen (20%) haben nur bis
zu vier Angestellte und agieren selten in mehreren Bundesstaaten. Von den insgesamt 41.900 Unternehmen sind ca.
24.200 kleine Unternehmen, die meistens nur aus einem Geschäftsführer und einem Partner bestehen. Folglich besitzen
die Großunternehmen nur einen geringen Marktanteil. Die größten vier Baufirmen kommen insgesamt auf weniger als
10%. Zu den Großunternehmen zählen ABN Consolidated Holdings Pty Ltd (Marktanteil liegt bei 2,5%), BGC
(Australia) Pty Ltd (2,3%), Metricon Group Pty Ltd (1,6%) und Simonds Homes Melbourne Pty Ltd (1,6%).71
Abb. 18: Anteile Umsatz im Wohnungsbau 2014-15
Der Wohnungsbau-Sektor generiert mehr als die Hälfte
seines Umsatzes von Neubauprojekten. Der Umsatz mit
Andere, 7%
Reperaturen und Instandhaltungen ist in den letzten fünf
Jahren
stetig
gewachsen
Wirtschaftswachstums
und
aufgrund
einem
eines
starken
Wertanstieg
Instandhaltung,
12%
des
Wohneigentums.72
Neubauprojekte,
56%
Das langfristige Wachstum in der Bauindustrie wird vor
Um- und
Anbauten,
25%
allem durch die demografischen Faktoren bestimmt. Die
Bevölkerungszahl in Australien steigt zum einen durch das
natürliche
Wachstum
aber
auch
durch
die
stete
Quelle: IBIS World Industry Report: House Construction in Australia,
E3011, April 2015
IBIS World Industry Report: House Construction in Australia, E3011, April 2015
IBIS World Industry Report: House Construction in Australia, E3011, April 2015
72 IBIS World Industry Report: House Construction in Australia, E3011, April 2015
70
71
38
Der Bausektor in Australien
Einwanderung anderer Nationen und erzeugt so Druck auf die bereits aufgestaute Nachfrage nach Wohnraum und vor
allem Erschwinglichkeit. Diese anhaltend positive Entwicklung wird Neuinvestitionen in die Wohnungswirtschaft
begünstigen.73
5.3 Ausschreibungen
Die australische Regierung und die verschiedenen Bundesstaaten und Territorien veröffentlichen aktuelle
Projektausschreibungen im Internet unter: www.tenders.gov.au.
Eine Zusammenstellung relevanter Internetseiten liefert auch der Australian Procurement and Construction Council
(APCC) unter der Rubrik „Government Links“:
http://www.apcc.gov.au/SitePages/Government%20Links.aspx
5.4 Markteintrittsbarrieren - Regulierungen und Zertifizierung
Die Barrieren für den Markteintritt neuer Bauunternehmen haben sich in den letzten Jahren als Reaktion auf staatlich
basierte Rechtsvorschriften für Bauherren und Eigentümer sowie aufgrund der Notwendigkeit eines angemessenen
garantierten Versicherungsschutzes verschärft. Die Regierung (durch Bundesstaaten und Territorien) verlangt von
Bauherren, dass sie sich bei anerkannten Verbänden, wie beispielsweise der Housing Industry Association oder der
Master Builders Association registrieren lassen, um ihre Kompetenz zu überprüfen und sich für den Versicherungsschutz
bei Bauprojekten qualifizieren zu lassen. Neue Marktteilnehmer, die keine Akkreditierung haben und zudem wenig
Erfahrung im Markt nachweisen können, erhalten nur schwer eine Versicherungsgarantie und können somit auch nicht
am Markt um Aufträge konkurrieren. 74
Die bestehenden Unternehmen haben gegenüber neuen Marktteilnehmern in mehrfacher Hinsicht Wettbewerbsvorteile:
Zugriff auf einen Pool von qualifizierten Zulieferern; laufende Vereinbarungen mit Materiallieferanten; laufende
Vereinbarungen mit Finanzinstituten und Bauträgern; die Fähigkeit abgeschlossene Projekte vorzustellen und der
Einfluss der „Mundpropaganda" zufriedener Kunden. Die größte Barriere für den Zugang von kleinen Unternehmen in
die
Branche
ist
Marktteilnehmer,
der
Erhalt
ohne
eine
von
Versicherungskapazitäten
nachgewiesene
Erfolgsbilanz,
und
einer
könnten
Berufshaftpflichtversicherung.
benachteiligt
sein,
wenn
sie
Neue
einen
Versicherungsschutz erhalten wollen, d.h. höhere Prämien, schwere Abdeckung, Einschränkungen oder sogar die
Ablehnung der Deckung.75
Bauunternehmen müssen grundsätzlich in Australien registriert sein, um Bauarbeiten auszuführen. Der Standard AS
4120-1994 (Code of Tendering) legt die zu erfüllenden Kriterien für die Auswahl von Bauunternehmen in Australien fest.
Die relevanten Genehmigungsbehörden für Registrierungen und Baugenehmigungen in den einzelnen Bundesstaaten
oder Territorien sind:
73
Australian Bureau of Statistics
IBIS World Industry Report: House Construction in Australia, E3011, April 2015
75 IBIS World Industry Report: House Construction in Australia, E3011, April 2015
74
39
Der Bausektor in Australien
Tab. 16: Genehmigungsbehörden im Bausektor
ACT
Planning and Land Authority
NSW
Department of Fair Trading – Builders Licensing
NT
Department of Lands and Planning
QLD
Building and Construction Commission
SA
Business and Occupational Services
(Office of Consumer and Business Services)
TAS
Workplace Standards Tasmania
(Dept of Infrastructure Energy and Resources)
VIC
Building Authority – Building Practitioners Board
WA
Department of Commerce
www.actpla.act.gov.au
www.fairtrading.nsw.gov.au
http://www.dlp.nt.gov.au/
http://www.qbcc.qld.gov.au/
www.ocba.sa.gov.au
http://worksafe.tas.gov.au/
www.buildingcommission.com.au
https://www.commerce.wa.gov.au/
Quelle: Internet Recherche zu Ministerien der Staaten und Territorien
Die meisten Bautätigkeiten werden durch Qualitätssicherungsstandards geregelt. Außerdem benötigen Bauherren
eine internationale Qualitätsstandardsakkreditierung (z.B. ISO 9001 oder 9002), um an öffentlichen Aufträgen arbeiten
zu dürfen.
Für die Entwicklung nationaler Richtlinien und Vorschriften für die Bauindustrie ist das Australian Building Codes
Board (ABCB) zuständig: www.abcb.gov.au
Standards
Standards Australia/ SAI Global hat einige Richtlinien für Bauarbeiten und verwendete Materialien festgelegt. Die
Standards können direkt über die Website www.saiglobal.com käuflich erworben werden. Die nachfolgende Tabelle zeigt
eine Übersicht der wichtigsten relevanten Standards:
Tab. 17: Standards im Bausektor
Generelle Gebäudestandards
AS 1288: 1994:
Glas in Buildings – Selection and Installation
AS 1316: 2003:
Masonry cement
AS 1351.1: 1974:
Spaces in dwellings (kitchens)
AS 1562.1: 1992:
Design and installation of sheet roof and wall cladding - Metal
AS 1680.1: 1990:
Interior lighting – General principles and recommendations
AS 1684.4: 1999:
Residential timber –framed construction-non-cyclonic areas
AS 1720.1: 1997:
Timber structures
AS 2047: 1999:
Windows in buildings - Selection and Installation
AS 2185: 1978:
Fibrous plaster products
AS 2460: 2002:
Acoustics – Measurement of the reverberation time in rooms
AS 2589.1: 1997:
Gypsum linings in residential and light commercial construction
AS 2627.1: 1993:
Thermal insulation of dwellings – roof / ceilings and walls
AS 2699.1: 2000:
Built in components for masonry construction – wall tiles
40
Der Bausektor in Australien
AS 2870: 1996:
Residential slabs and footings construction
AS 2904: 1995:
Damp-proof courses and flashing
AS 3500.3.1: 1998:
National plumbing and drainage courses – stormwater drainage
AS 3600:
Concrete structures – general specifications
AS 3660.1: 2000:
Protection of buildings from subterranean termites – new buildings
AS 3700: 2001:
Masonry structures
CIA Z7-2001:
Durable concrete structures (Von der National Precast Concrete Association Australia und dem
Concrete Institute of Australia veröffentlicht)
AS 3828 bis AS
4100 & AS / NZ
Guidelines for construction using structural steel
4600:
Standards relevant für die Isolierung von Gebäuden
AS/NZS
1276.1:1999:
AS 2462-1981:
AS/NZS
2499:2000:
AS 2627.1 –1993:
AS 3999-1992:
AS/NZS 4200.1:
1994:
AS/NZS 4200.2:
Acoustics- Rating of sound insulation in buildings & of building elements.
Cellulosic fibre thermal Insulation
Acoustics – Measurements of sound insulation in buildings and of building elements –
Laboratory measurement of room-to-room airborne sound insulation of a suspended ceiling
with plenum above it.
Thermal insulation of dwellings. Thermal insulation of roofs & ceilings and walls in dwellings
Thermal insulation of dwellings – Bulk Insulation – Installation
requirements
Pliable building membranes and underlays – Materials
Pliable building membranes and underlays – Installation requirements
1994:
AS 4426: 1997:
Thermal insulation of pipework, ductwork and equipment – Selection, installation and finish.
AS 4508: 1999:
Thermal resistance of insulation for ductwork used in building
air-conditioning
AS/NZS 4859.1:
Materials for the thermal insulation of buildings – General criteria and technical Provisions
2002:
(awaiting release).
Quelle: www.saiglobal.com
5.5 Ausblick für die Bauindustrie
Die Bauindustrie wird durch diverse Faktoren wie Regierungsinvestitionen, Baugenehmigungen, Kreditzinsen und
Bevölkerungswachstum wesentlich beeinflusst. Auch die konstant starke Nachfrage nach Australiens Rohstoffen aus
Asien bedarf der Erweiterung der Hafenanlagen und Transportwege für die rege produzierende Öl- und
Bergbauindustrie. Zahlreiche Erneuerungen und Erweiterungen des bisherigen Straßen- und Transportnetzes sind
vorgesehen. Den Status von diversen staatlichen Infrastrukturprojekten kann man auf folgender Webseite einsehen:
http://www.nics.gov.au/Project
In New South Wales wurden bereits A$ 15 Mrd. (€ 10,6 Mrd.) seit 2014 für Infrastrukturprojekte zur Verfügung gestellt
und es sollen weitere A$ 46,5 Mrd. (€ 32,9 Mrd.) bis 2018 in Großprojekte zur Modernisierung des Versorgungsnetzes
investiert werden 76 . Hauptsächlich sollen Projekte umgesetzt werden, die sowohl die Produktivität als auch das
Wirtschaftswachstum in New South Wales positiv beeinflussen und zusätzlich ein Beschäftigungswachstum ermöglichen.
76
ACIF: Australian Construction Market Report July 2015
41
Der Bausektor in Australien
In Queensland wurden A$ 64 Mrd. (€ 45,3 Mrd.) im Jahr 2013-2014 in der Bauindustrie aufgewendet77. Vor allem durch
viele Projekte in der Schwerindustrie (Mining) wurde der Ausbau von Straßen, Stromnetzen und Piplines massiv
gefördert. Mit dem Ende des Mining-Booms werden auch in Zukunft Investitionen im Infrastrukturbereich zurückgehen.
Es wird mit einem Rückgang des Investitionsvolumen auf A$ 27 Mrd. (€ 19,1 Mrd.) im Jahr 2017-2018 gerechnet78. Der
Wohnungsbau (Einfamilien-,Mehrfamilien- und Appartmenthäuser) in Queensland wird auf grund der wachsenden
Bevölkerung, vor allem an der Ostküste Australiens, in den nächsten Jahren wachsen. Im Jahr 2015-2016 wird ein Plus
von 10% erwartet 79 . Der Ausbau von Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen wird in den kommenden Jahren
zunehmen. Bedingt druch die wachsende und alternde australische Bevölkerung steigt der Bedarf an neuen
Krankenhausbetten und Altenpflegeeinrichtungen. Sowohl Projekte in Großstädten als auch in ländlichen Räumen sollen
umgesetzt werden, wie die Renovierung des Gosford Hospitals in New South Wales und der Bau des Elizabeth Hospitals
in South Australia. Es sind Projekte mit 80.000 neuen Krankenhausbetten angedacht. Zukünftige Investionen im
Gesundheits- und Pflegebereich belaufen sich auf rund $A 31,6 Mrd. (€ 22,4 Mrd.) bis zum Jahr 2020 80. Aktuelle
Projekte im Gesundheits- und Pflegebereich und für weitere Bauvorhaben in Australien sind auf folgender Website
einzusehen: http://www.bciaustralia.com.
77
ACIF: Australian Construction Market Report July 2015
ACIF: Australian Construction Market Report July 2015
79
ACIF: Australian Construction Market Report July 2015
80 ACIF: Australian Construction Market Report July 2015
78
42
Gebäudeeffizienz
Gebäudeeffizienz
Viele
Gebäude
in
Australien
sind
durch
eine
rudimentäre Isolierung und Verwendung veralteter
Kühl- und Heizungssysteme gekennzeichnet.
Eine
Umfrage des Australian Bureau of Statistics aus dem
Jahr 2014 hat ergeben, dass 21% aller australischen
Haushalte keine Heizung haben und sogar 26% keine
Klimaanlage.
Weiterhin
waren
nur
68%
der
australischen Häuser isoliert (Abbildung 19). Vor allem
die Bundesstaaten Queensland und New South Wales
liegen
hinter
dem
Durchschnittswert zurück.
Im
Abbildung 19: Anzahl der Haushalte mit Isolierungen
in Australien in %
100
90
80
70
60
50
40
30
20
10
0
Australian Capital Territory hingegen sind 81% der
Häuser isoliert.
78
75
63
75
81
79
68
60
50
NSW VIC
Qld
SA
WA
TAS
NT
ACT Aust.
Quelle: ABS 4602.0 Environmental Issues: Energy Use and Conservation,
März 2014
Weiterhin gibt es in australischen Häusern und Wohnungen selten Doppelverglasung; Türen weisen Luftspalten nach
außen auf und das Heizen/Kühlen erfolgt oft über elektrisch betriebene Heizlüfter/-geräte, sog. reverse cycle Systeme
(49% aller Haushalte). 81 Gründe für diesen Zustand liegen zum einen in den günstigen klimatischen Bedingungen in
weiten Teilen Australiens, so dass eine über den jetzigen Standard hinausgehende Verbesserung nicht als zwingend
notwendig erachtet wird. Aufgrund der kostentreibenden Wirkung solcher Verbesserungen werden diese von
Hauskäufern / Auftraggebern von Bauprojekten deshalb nicht entsprechend nachgefragt. Hersteller verzichten auf
standardmäßigen Einbau wegen der geringeren Wettbewerbsfähigkeit gegenüber Konkurrenten durch den damit
verbundenen Preisanstieg. Unangenehme Wetterperioden (in Sydney zum Beispiel zwei bis drei Monate im Jahr, in
denen es kühl bis nasskalt werden kann aber kein Frost auftritt) werden ggf. mit dem Einsatz elektrischer Heizgeräte
überbrückt. Dies erweist sich zumindest kurzfristig als kostengünstigere Variante im Vergleich zu effizienteren baulichen
Maßnahmen, die sich erst nach gewisser Zeit amortisieren.
Insgesamt hat sich in Australien eine Leichtbauweise vor allem im Wohnungsbausektor durchgesetzt. Grund dafür ist
u.a., dass Häuser und Eigentumswohnungen nicht als Anschaffung fürs Leben betrachtet werden, sondern über die
Jahrzehnte durchaus mehrfach den Eigentümer wechseln. Eine weitere Barriere für die nachträgliche Ausstattung von
z.B. Isolierungen in Häusern ist, dass viele Häuser und Wohnungen oftmals vermietet sind, so dass Energieeinsparung
und Kostenvorteile dem Mieter, aber nicht dem Vermieter, zugute kommen. Somit besteht kein Interesse an
Verbesserungen der Bausubstanz und der als nicht unbedingt notwendig erachteten Ausstattung der Wohnung mit
Heizung oder Klimaanlage.
Dennoch hat die australische Regierung erkannt, dass zur Verminderung von Umweltbelastungen und aufgrund aktueller
Klimaveränderungen (Stichwort Dürreperioden) besonders in den Bereichen Energie- und Wassereinsparung
Verbesserungen notwendig sind.
Der Energieverbrauch in Gebäuden (Gewerbe und Wohnungen) ist für rund 13% der Treibhausgase in Australien
verantwortlich
82 .
Im Jahr 2009 einigten sich der Commonwealth of Australia und die Bundesstaaten auf die sog.
Australian Bureau of Statistics - 4602.0.55.001 - Environmental Issues: Energy Use and Conservation,
http://www.abs.gov.au/ausstats/[email protected]/mf/4602.0.55.001, Mar 2014
82 BREE, Energy in Australia, 2014
81
43
Gebäudeeffizienz
National Strategy on Energy Efficiency (NSEE), welche mit einer Laufzeit von 10 Jahren Zuständigkeiten für
Energieeffizienz-Maßnahmen auf Landes- und Bundesstaatenebene regeln soll.83 Nachzulesen ist die Strategie unter:
http://www.coag.gov.au/node/503
Der COAG – Council of Australian Governments hat im sog. Building Code of Australia (BCA) neben allgemeinen
Leitfäden für Architekten und Bauherren die ersten Vorschriften für Energieeffizienz im Jahr 2003 verabschiedet, welche
sukzessive in den letzten Jahren erweitert worden sind. Der BCA wird durch das Australian Building Codes Board
(ABCB) http://www.abcb.gov.au/ verwaltet und ist die gesetzliche Grundlage für die Bauindustrie. Die Umsetzung der
Energieeffizienzrichtlinien und Vorschriften liegt bisher jedoch in der Verantwortung der einzelnen Bundesstaaten und
Territorien und beinhaltet oft weitere lokale Richtlinien, wie bespielsweise in Tasmanien. Die Vorschriften im BCA sind
nach Gebäudearten gegliedert (z.B. Minimum Energieleistungsstandards für Häuser, Büros, Parkhäuser, öffentliche
Gebäude usw.) und betreffen auch Aus- und Umbauten ab bestimmten Schwellenwerten.
Die Anforderungen sind, gemessen an deutschen Vorgaben, bisher nicht übermäßig streng (z. B. Einbau von Solar- oder
Gas-Heißwassersystemen,
bessere
Verglasung
und
Isolierung,
Einbau
von
Wassertanks
und
effizienten
Wasserarmaturen, intelligente Ausrichtung des Gebäudes auf dem Gelände mit Berücksichtigung von Sonne /
Beschattung u. ähnliche Vorgaben) und haben das Ziel, in Abhängigkeit von den regionalen klimatischen Bedingungen
den Energie- und Wasserverbrauch in der Regel zwischen 20% und 40% zu reduzieren.
6.1 Standards und Normen im Rahmen der Gebäudeeffizienz
6.1.1 Wohnungen und Häuser
Die Vorgaben im Building Code of Australia (BCA) beziehen sich sowohl auf die Gebäudehülle (Wände, Dach, Fenster,
Boden und Decken) als auch die integrierten Systeme und Geräte im Gebäude, wie zum Beispiel Heißwassergeräte,
Armaturen, Klimaanlage, z.T. Beleuchtung, Badeinrichtungen u.a. Die Vorgaben treffen meist auf den Neubau von
Gebäuden und Häusern sowie größere Renovierungsarbeiten mit einem Volumen von mehr als A$ 50.000 (€ 35.400) zu.
Abbildung 20: Karte der Klimazonen
Der
BCA
unterscheidet
acht
Klimazonen
in
Australien.
Ursprünglich gab es, basierend auf den verschiedenen Klimazonen
in Australien, unterschiedliche Mindeststandards für die jeweiligen
Bundesstaaten. Diese wurden jedoch einander angepasst, so dass es
derzeit nur noch 6 Sterne Bewertungen für Neubauten gibt. Die
Richtlinien, welche u.a. neue Vorgaben für Heißwassersysteme und
Beleuchtung
beinhalten,
wurden
mittlerweile
von
allen
Bundesstaaten und Territorien umgestzt – Ausnahme ist das
Northern Territory.
Quelle: ABCB, www.abcb.gov.au
Auch für Renovierungsarbeiten bei existierenden Häusern gibt es Richtwerte bzgl. des Strom- und Wasserverbrauchs, die
beachtet werden müssen. In den meisten Bundesstaaten müssen die Mindestrichtlinien für die Gebäudehülle eingehalten
83
Strategy on Energy Efficiency (NSEE), http://www.iea.org/policiesandmeasures/pams/australia/name-24679-en.php
44
Gebäudeeffizienz
werden; betreffen aber nur den renovierten Teil des Hauses. Interne Renovierungsarbeiten, die die Gebäudehülle nicht
beeinflussen, sind diesen Richtlinien nicht unbedingt unterworfen. Als Regel bei Renovierungsarbeiten gilt; was von der
lokalen Verwaltungsbehörde genehmigt werden muss, muss den Richtlinien entsprechen.
Tab 18: Regulierungsbehörden & derzeitige Vorgaben in den einzelnen Bundesstaaten
Bundes- Energieeffizienz Vorgabe
Gesetzliche
Relevante Websites
staat
Grundlage / Weitere
Informationen
QLD
6 Sterne für Neubauten, 5
BCA
Department of Housing and Public works
Sterne für Wohnungen &
Renovierungsarbeiten
NSW
Basix Zertifizierung
BCA
Department
Environment
of
Planning
ACT
6 Sterne
BCA
Environment & Planning Directorate
VIC
6 Sterne
BCA
Victorian Building Authority
TAS
6 Sterne
BCA
Department of Justice
SA
6 Sterne
BCA
Government of South Australia
WA
6 Sterne
BCA
Department of Commerce
NT
5 Sterne
BCA
Dept of Lands
Environment
Planning
&
and
the
the
Quelle: Internet Recherche zu Regulierungsbehörden der Staaten und Territorien
Neben der Bewertung des Gebäudes insgesamt, hat die australische Regierung auch Mindestanforderungen in 2008
(Minimum Energy Performance Standards (MEPS)) für Haushaltsgeräte und Bauprodukte festgelegt, die kontinuierlich
erweitert werden. Die Mindestanforderungen sind obligatorisch für folgende Geräte / Produkte:

Kühlschränke und Gefriertruhen

Kältemaschinen

Gewerbliche Kühlanlagen

Elektrische und gasgefeuerte Heißwassergeräte

Wäschetrockner, Waschmaschinen und Spülmaschinen

Elektrische Motoren

Klimaanlagen & Wärmepumpen

Leuchtröhren & Glühlampen

Fernseher & Digitalempfänger

Computer & Bildschirme

Swimmingpool – Elektrische Pumpen

Verteilertransformatoren
45
Gebäudeeffizienz
Tab. 19: Standards relevant für MEPS
AS 1056: & AS/NZS
domestic storage water heaters
AS/NZS 1359:
three phase electric
4692:
motors
AS 1731:
commercial refrigeration
AS/NZS 2007:
dishwashers
AS/NZS 2040:
clothes washers
AS/NZS 2442:
clothes dryers
AS 2374 & AS 2735:
distribution transformers
AS/NZS 4474:
domestic refrigerators and
freezers
AS/NZS 4782:
fluorescent lamps
AS/NZS 4776:
chillers
AS/NZS 4783:
fluorescent lamp ballasts
AS/NZS 4965:
close control air
conditioners
AS/NZS 62087:
digital TV set top boxes
AS 5102-2009:
swimming pool pumps
AS/NZS 3823:
three-phase air conditioner and
AS/NZS 3823:
Air conditioner —
heat pump system up to 65 kW
refrigerative (single phase,
vapour compression type)
AS/NZS 4665:
performance of external power
AS/NZS 4847:
self-ballasted lamps for
supplies
general lighting services
(CFLs)
AS/NZS 4879:
performance of transformers &
AS/NZS 4934:
incandescent lamps for
electronic step-down converters
general lighting services
for ELV lamps
AS/NZS 62301-
test method for the measurement
2005:
of standby power for household
AS/NZS 62087:
televisions
electrical appliances
Quelle: WA Chamber of Commerce, http://www.commerce.wa.gov.au/publications/electrical-appliances-and-equipment-importing-selling-or-hiring; SAI Global,
www.saiglobal.com
Beleuchtung
Im Jahr 2013 lag das Marktkapital von 153 Mio. Beleuchtungsprodukten für
Abbildung 21: Energy Rating Label
Gewerbe- und Wohngebäude bei rund A$ 3,2 Mrd. (€ 2,3 Mrd.). Knapp 13%
der Produkte sind auf gewerblichen Flächen wiederzufinden und die übrigen
87% werden für Wohngebäude genutzt. Ende der 2000 wurden neue
Richtlininen für Glühbirnen eingeführt, die zu einem Rückgang der Importe in
Australien um 62% führten. Seit November 2009 dürfen nur noch Sparbirnen,
die den Mindestvorgaben gerecht werden, im Einzelhandel verkauft werden.
Dennoch
gibt
es
für
viele
Produkte
im
Lichtsegment
noch
keine
vorgeschrieben Standards und keine staatlichen Anreize um die Effizienz von
Quelle: South Australian Government
Glühbirnen und anderen Beleuchtungsarten zu fördern. Um eine Leistungsverbesserung der Beleuchtungstechnologien
sowohl bei Gewerbebauten als auch bei Wohnbauten zu erreichen, sollte daher der MEPS“ Minimum Energy
Performance Standard“ für importierte und in Australien hergestellt Produkte angewendet werden.
Der Wettbewerb in der Beleuchtungsindustrie ist hoch. Neben einem großen Marktakteur gibt es viele kleine
Unternehmen, die sich mehr als 65% des Marktes teilen. Lighting Investment Australia (LIA) ist der größte
46
Gebäudeeffizienz
Beleuchtungshersteller und Vertriebshändler in Australien, mit einem Marktanteil von 32,2% und einem Umsatz von A$
320,4 Mio. (2014-2015). Vertrieben werden die Produkte unter dem Namen Gerard Lighting. Bis 2014- 2015 plant die
Gerard Lighting Group 20% des Umsatzes durch technologieverwandte Produkte zu generieren, zum Beispiel durch LEDTechnologien, Sensoren, Lichtsteueranlagen, Notbeleuchtungsanlagen und lichtabgebende Plasmatechnologien.
Unter der deutschen Muttergesellschaft der Zumtobel Group vertreibt Thorn Lighting Beleuchtungen und LichtKomponenten auf dem australischen Markt. Zukünflich fokussiert sich die Thorn Lighting Group stärker auf innovative
LED-Technologien. Momentan besitzt Thorn-Lighting einen Marktanteil von 10,6% und ist somit der zweitstärkste
Marktteilnehmer. Die übrigen Markanteile sind auf viele kleinere Unternehmen aufgeteilt, die sich meist auf kleine
Produkpaletten, qualitativ hochwertige Produkte und Nischenprodukte konzentrieren. So ist zum Beispiel die Legrand
Group Pty Ltd (Markanteil 4,0%) auf Not- und Fluchtbeleuchtung spezialisisert und LED Signs Pty Ltd ist Australiens
größter Hersteller für elektronische Schilder und Displays. Im Jahr 2009 hat die Philips Group das australische
Unternehmen Dynalite gekauft, welche Lichtsteuerungssysteme vertreiben.
Seit einigen Jahren setzten viele Städte in Australien auf energieeffiziente Straßenbeleuchtungen. Anfang April 2015
wurden bereits mehr als 200.000 Straßenlampen mit energieeffizienten Glühbirnen ausgestattet. Meist werden LEDLampen eingebaut und ersetzen so die ineffizienten Glühbirnen. Dieser Ansatz unterstützt das Ziel der australischen
Regierung die Treibhausgasemissionen zu senken. Straßenbeleuchtungen produzieren circa 30 % bis 60 % der
Treibhausgasemissionen in Gemeinden. Laut Expotrade planen mehr als 60 australische Gemeinden, darunter Brisbane,
Perth, Adelaide und Horbart, den Austausch von ineffizienten zu effizienten Glühbirnen. In Brisbane wurden bereits im
Jahr 2014 rund 25.000 Straßenlampen mit energieeffizienteren Leuchten versehen. Der Bundestaat Victoria hat das Ziel
circa 45 % der bisherigen Straßenlampen durch eine effizientere Lösung zu ersetzten. Auch in New South Wales sind
schon in einigen Gemeinden effizientere Lampen eingebaut worden. Ingesamt hat Australien 2,3 Mio. Straßenlampen,
die auf einen Austausch der Glühbirne warten.
Beleuchtung in Wohngebäuden
Ein australischer Haushalt hat durchschnittlich 48 Lampen, die meist im Supermarkt (64%), Baumarkt (47%) oder im
Spezialgeschäft (18%) gekauft werden. Beleuchtungen in privaten Haushalten machen circa 12 % des Stromverbrauches
aus. Zukünftig wird davon ausgegangen, dass viele Haushalte zu energieeffizienteren Beleuchtungstechnologien greifen
und LED-Lampen bei diesem Trend eine wichtige Rolle spielen. Durch agressivere Richtlinen und einen schnelleren
Technologiewandel
wäre
es
jedoch
möglich,
schneller
positive
Ergebnisse
im
Bereich
energieeffiziente
Beleuchtungstechnologien zu erzielen.
Beleuchtung in gewerblichen Gebäuden
Gewerbliche Beleuchtungssysteme (Lampen und elektronische Vorschaltgeräte) betragen zwischen 18% und 40% des
Stromverbrauchs in Australien, oder 33,5 PJ pro Jahr. Es wird geschätzt, dass Leuchtstoffröhren im gewerblichen Sektor
eine Emissionsrate von 20,1 CO2 –e (Treibhausgas) haben. Dennoch greifen viele Installateure zu meist günstigeren
Lampen, die gerade so die „Minimum Energy Performance Standards“ entsprechen. Die eher kurze Lebensdauer, die
günstige Lampen haben, werden dabei meist nicht beim Kauft berücksichtigt.
Die Mehrheit an Beleuchtungen, die auf dem australischen Markt zu finden sind, wird aus Deutschland, Ungarn und
China importiert. Die Hauptlieferanten sind Elektorinstallationsfirmen, Elektorgroßhändler und Spezialgeschäfte und
der Vertrieb wird meist von Großhändlern durchgeführt. Die meisten Leuchstoffröhren die in Australien vertrieben
werden sind von den Marken Philips, Osram, Sylvania, General Eletric und Narva NZ.
47
Gebäudeeffizienz
Der Vorrat an Leuchtstoffröhren in Australien liegt bei ungefähr 70 Millionen Stück, von denen 17 Millionen Sück im
Jahr 2013 verkauft wurden. Des Weiteren wurden im gleichen Jahr 3,5 Millionen Kompaktleuchstofflampen und 4
Millionen kreisförmige und u-förmige Leuchtstofflampen importiert. Der Verkauf von elektronischen Vorschaltgeräten
im selben Jahr lag bei circa 2,2 Mio. Stück. Leuchtstoffröhren werden meistens durch effizientere Röhren ausgetauscht
anstatt mit LED – Leuchten. Es wird jedoch davon ausgegangen, dass in den nächsten 5 Jahren ein Umschwung zu LEDLeuchten geschehen wird.
LED
Effiziente LED-Lampen sind weit verbreitet und auch verfügbar in Australien, dennoch benutzen viele Konsumenten alte
und ineffiziente Lampen. Während in privaten Haushalten der Anteil von LED-Technik nur 1% beträgt, sind im
gewerblichen Gebäuden LED-Lampen, vor allem als Deckenleuchten in Hotelfoyers, Einzelhandelsflächen und
Bürogebäuden,
beliebt.
Es
gibt
bereits
über
50
Marken
von
LED-Lampen,
die
in
Supermärkten,
Elektoreinzelhandelsgeschäften und Baumärkten gekauft werden. Dazu steigt der Onlinehandel von Lampen und
dazugehörigen Produkten. Minimum Standards für LED-Lampen gibt es in Australien nicht, daher gibt es hohe
Qualitäts- und Effizienzunterschiede bei LED-Produkten. Es wird erwartet, dass der Marktanteil von LED-Lampen im
gewerblichen Bereich auf 69 % bis 2020 wächst. Bislang liegt der Anteil bei 22 % (2013).
Elektro-Haushaltsgeräte & Sanitärkeramik
Der Strombedarf in Haushalten ist aufgrund der Nutzung von mehr elektrischen Haushaltsgeräten, IT-Ausrüstungen und
auch der zunehmenden Größe der Wohnfläche gestiegen. Australische Haushalte verbrauchen ihren Strom vorrangig fürs
Heizen (38%), Heißwasserbereitstellung (25%) und Licht (7%) und tragen damit nicht unwesentlich zu den
Treibhausgasen bei.
Seit dem 1. Juli 2006 müssen alle Hersteller und Importeure von Haushaltsgeräten und Sanitärkeramik ihre Waren im
Rahmen des Water Efficiency Labelling and Standards Act 2005 registrieren lassen und hinsichtlich des
Wasserverbrauchs (1 bis 6 Sterne) einstufen lassen und für die Endkunden ausweisen. Ab dem 1. März 2016 sind alle
Lieferanten dazu verpflichtet ihre Produkte mit einer spezifischen Kennzeichnung zu versehen, dem Regulatory
Compliance
Mark
(EMC).
Diese
neue
Regelung
gilt
für
Radio-
und
Telekommunikationsgeräte,
Telekommunikationsausrüstung, elektronische Verträglichkeit (EMC) und elektronische Emissionen (EME). Während
bis jetzt noch A-Tick und C-Tick als Kennzeichnung für Elektrotechnik verwendet werden, soll ab März 2016 einheitlich
das Regulatory Compliance Mark (EMC) genutzt werden.
Des Weiteren muss die Mehrheit dieser Produkte ebenso ein Sicherheitszertifikat tragen, welches bei den jeweiligen
Behörden in den einzelnen Bundesstaaten und Territorien beantragt werden muss. Nähere Informationen sind erhältlich
unter: http://www.erac.gov.au/
Ohne die Ausweisung der Einstufungsklasse (Sterne-Rating) und Zertifizierung dürfen die Produkte nicht im Handel
verkauft werden. Weitere Informationen zum Erhalt des Labels sind erhältlich unter: www.energyrating.gov.au.
Fenster
Fenster sind die häufigste Quelle von Wärmeverlust in Gebäuden in Australien. Einfachverglaste Fenster geben zehnmal
mehr Wärme ab als eine isolierte Wand. Dennoch verwenden australische Haushalte Fensterläden, Markisen und
Rollläden anstatt doppeltverglaste Fenster, um den Wärmeverlust einzuschränken. Nur rund 15% der eingebauten
48
Gebäudeeffizienz
Fenster in Australien haben eine Doppelverglasung. Der Grund dafür liegt in dem Irrtum, dass eine Doppelverglasung
der Fenster nur Schutz gegen die Kälte ist. Jedoch helfen isolierte Fenster auch die Hitze im Sommer in Gebäuden zu
verringern. Während in Neuseeland die Doppelverglasung bereits in die Bauordnung aufgenommen wurde, setzt
Australien bislang auf eine freilwillige Kennzeichnungsvorschrift. Der Verband der Fensterbauer, Australian Window
Association (AWA) hat zusammen mit der Australian Glass and Glazing Association ( AGGA) die Kennzeichnung
eingeführt, bei der die Energieeffizienz des Produktes für den Endverbraucher durch ein Sterne-Rating (1-10) kenntlich
gemacht wird. Nähere Informationen dazu auch unter: www.wers.net/.
In 2013 wurden in Australien 1.842.600 Fenster in neue Wohnbauten installiert. Mehr als die Hälfte dieser Fenster sind
in den Bundesstaaten Victoria und New South Wales eingebaut worden, wo sich auch 60% der Neubauten befinden.
Anforderungen an das Design und die Konstruktion von Fenstern sind im dritten Teil des BCA wiederzufinden und sind
gemäß dem australischen Standard AS 2047 gekennzeichnet. Für verglaste Konstruktionen, die nicht dem Standard AS
2047 entsprechen wird der Standard AS 1288 zugeordnet.
Australische Standards für Fenster und Glastüren gemäß Building Code of Australia
AS 2047 : Fenster und extern verglaste Türen in Gebäuden
AS 1288 : Glas in Gebäuden, das nicht durch den AS 2047 abgedeckt ist
Ein entscheidener Faktor bei der Installation von Fenstern und Türsystemen ist die Windbelastung von Gebäuden.
Der australische/neuseeländische Standard AS/NZS 1170.2 weist auf die Windwirkung hin, während der australische
Standard AS4055 auf die Windbelastung von Wohngebäuden hinweist.
Tab. 20: Vorschriften für Türen und Fenster laut Building Code of Australia
Products are structurally adequate to meet site Abschnitt 3.6 und Abschnitt B des BCA
requirements
manufacturers
for
must
SLS
be
and
ULS.
capable
of
Window
verifying
performance claims.
Products have a water penetration resistance that
Abschnitt 3.6 und Abschnitt F des BCA
meets the site requirements. Window manufacturers
must be capable of verifying performance claims.
Flashing required to window and door systems to
Abschnitt 3.3.4.9 und Abschnitt F des BCA
prevent water penetration around the system.
Manifestation required for glass doors and panels
Abschnitt 3.6.4.6 des BCA
that could be mistaken for a door or unimpeded path
of travel.
Bushfire requirements
Abschnitt 3.7.4.7 und Abschnitt G des BCA
Balustrades and barriers. This includes restricted or
Abschnitt 3.9.2.2 und Abschnitt D des BCA
protected openings.
Energy efficiency requirements
Abschnitt 3.12.2 und Abschnitt J des BCA
Sealing in requirements for window and door
Abschnitt 3.12.3.3 und Abschnitt J des BCA
systems to stop air leakage (around the systems)
which significantly reduces energy efficiency.
Quelle: Australian Window Association
49
Gebäudeeffizienz
6.1.2 Gewerbebau
Im Gewerbebau (Büros, Hotels, Einzelhandel) gibt es ein ähnliches Bewertungssystem wie im Wohnungs- und
Häuserbau. Das National Australian Built Environment Rating System (NABERS) www.nabers.com.au, früher als
Australian Building Green Rating (ABGR) bekannt, misst die Energieeffizienz bereits existierender Gebäude und kann
ebenso als Richtlinie für den Bau neuer Gebäude hergenommen werden. Bauherren können sich unter diesem System
verpflichten, eine gewisse Energieeffizienz (Sterne-Einstufung) beim Neubau zu erreichen.
Das NABERS wird auf Bundesebene von dem NSW Department of Environment and Heritage verwaltet. Die
akkreditierte Bewertung erfolgt mittels Vergabe von 1 bis 6 Sternen und erfolgt auf Basis des Gebäudedesigns und des
Energie-, Wasser- und Abfallmanagements der vergangenen 12 Monate. Die Bewertung erfolgt jährlich und kostet bei
1.500 m2 ca. A$ 1.000 – A$ 4.000. (€ 708 - € 2.832) Eine Liste der bereits bewerteten Gebäude ist einsehbar unter:
http://www.nabers.com.au/frame.aspx?show=buildings&code=BUILDINGS
Mitte 2010 wurde der sog. Building Energy Efficiency Disclosure Act (BEED) verabschiedet (http://www.cbd.gov.au/).
Das Gesetz trat am 1. November 2010 mit einer einjährigen Übergangsperiode in Kraft und verlangt die Bereitstellung
detaillierter Informationen zur Energieeffizienz von Bürogebäuden. Betroffen davon sind zunächst jedoch nur
Eigentümer, die Gebäude bzw. Gebäudeteile mit einer Nutzfläche von mehr als 2000 m2 verkaufen/vermieten und
Pächter/ Mieter, die ein Gebäude bzw. Gebäudeteile mit einer Nutzfläche von mehr als 2000 m2 untervermieten. Neben
dem Nachweis des Zertifikats gegenüber potentiellen Käufern, Mietern und Untermietern von Büros besteht somit auch
die Auflage, das Ergebnis der Einstufung in Werbeanzeigen u.a. anderen Veröffentlichungen darzustellen. Lediglich
offiziell anerkannte Gutachter können ein Building Energy Efficiency Certificate (BEEC) ausstellen. Sämtliche
registrierte BEECs werden darüber hinaus in einem zentralen Register geführt. Ein BEEC ist lediglich gültig für 12
Monate, beginnend mit dem Datum der Ausstellung. Es beinhaltet eine Einstufung des Gebäudes anhand des NABERS
Energy Star Systems, eine Analyse der Beleuchtung und generellen Energieeffizienz Richtlinien.
6.1.3 Bewertungssysteme
Es gibt neben NABERS, das sehr verbreitet ist, noch eine Reihe von Systemen, um die Energieeffizienz eines Gebäudes zu
messen. Dazu gehören u.a.:

Das BASIX System (the Building Sustainability Index), www.basix.nsw.gov.au, wird in New South Wales
hergenommen, um die Bewertung von Neubauten (Wohnungen und Häusern) vorzunehmen. Für jeden Neubau
muss ein BASIX Zertifikat mit dem Bauantrag eingereicht werden.

Das Green Star Rating Tool , http://www.gbca.org.au/green-star/rating-tools/, wurde von der freiwillig
zusammengeschlossenen Organisation Green Buildings Council of Australia entwickelt. Es evaluiert das
Gebäudedesign in Hinsicht auf neun Kategorien und wird vorrangig für kommerzielle Gebäude zu Rate gezogen.

NatHERS (Nationwide House Energy Rating Scheme) , http://www.nathers.gov.au/
Green Star: Australisches Nachhaltigkeitszertifikat
Green Star ist ein umfassendes Nachhaltigkeitsbewertungs- und Zertifizierungsverfahren, das die Umweltverträglichkeit
von Nichtwohngebäuden misst. Bereits 2003 vom Green Building Council of Australia (GBCA) eingeführt, wird das
Verfahren seitdem erfolgreich in Australien und Neuseeland angewendet. Es basiert auf dem britischen
50
Gebäudeeffizienz
Zertifizierungssystem Building Research Establishment Environmental Assessment Method (BREEAM) und dem
amerikanischen Leadership in Energy and Environmental Design (LEED).
Das Bewertungssystem Green Star verleiht bis zu sechs Sterne für besonders umweltfreundliche und nachhaltige
Gebäude. Die Kategorien beinhalten Faktoren wie Management, Arbeitsklima, Energie, Transport, Baumaterialien,
Standort, Emissionen und innovative Ansätze. Sogenannte Green Star Rating Tools sind für alle Eigentümer und Planer
frei verfügbar. Eine Zertifizierung erfolgt aber nur durch das GBCA nach der Objektregistrierung.
Abbildung 22: Green Star Rating
1
2
3
5
4
6
Green Star
Quelle: Green Building Council of Australia 2015
Momentan sind in Australien 845 Projekte mit dem Green Star ausgezeichnet und weitere 161 Projekte sind bereits
registriert und warten auf die Zertifizierung. In der folgenden Abbildung sind die australischen Projekte, die mit dem
Green Star (4-6 Sterne) ausgezeichnet worden sind, nach Bundesstaaten aufgelistet. Auffallend hierbei ist, dass knapp
80% der Projekte in den östenlichen Bundesstaaten (QLD, NSW, ACT, VIC) wiederzufinden sind.
Abbildung 23: Green Star Projekte in Australien
9 Projekte
86 Projekte
178 Projekte
208 Projekte
50 Projekte
74 Projekte
230 Projekte
10 Projekte
Quelle: Green Building Council of Australia 2015
51
Gebäudeeffizienz
6.1.4 National Energy Efficiency Building Project (NEEBP)
Das South Australian Government hat im Namen aller Bundesstaaten und Territorien Australiens die praktische
Umsetzung von Energieeffizienzrichtlinien in Australien untersucht. In Phase 1 des Projekts wurden 1.000 Stakeholder
danach gefragt, wo systematische Schwächen und Nicht-Konformität gegenüber den Anforderungen des National
Building Code für Energieeffizienz vorliegen. Im Dezember 2014 wurde ein Bericht vorgelegt.
Dieser besagt, dass die Aufsicht und Vollstreckung der Vorgaben bei Zuwiderhandlung mangelhaft ist. Die direkte
Konsequenz seien höherer Energieverbrauch, höhere Schadstoffemissionen und höhere Rechnungen für Mieter und
Wohneigentümer während der Gebäudelebensdauer. Unter anderem wurde bemängelt, dass die 6-Sterne
Energieeffizienz Vorgabe für NatHERS nicht erfüllt wird und die Minimumstandards für Energieeffizienz bei
durchschnittlich eingestuften Bürogebäuden ebenfalls nicht eingehalten werden.
Experten warnen, dass die Nichtbeachtung von Energieeffizienzrichtlinien für Gebäude langfristig dazu führt, dass
strategische Energieeffizienzziele und Schadstoffemissionsziele der Regierung in der Praxis nicht umgesetzt werden
können. Standards müssen angehoben werden, um Wohnräume lebenswerter zu machen. Effiziente Warmwasser-, Heizund Kühlsysteme, Lichttechnik und Haushaltsgeräte sollten dem als sehr hoch wahrgenommenen australischen
Lebensstandard entsprechen. Die Ausweitung von Inspektionen und eine umfangreiche Verbraucherkampagne seien
notwendig. Verbraucher seien sich in hohem Maße nicht über Energieeffizienzrichtlinien und Stromkosten über die
Lebensdauer ihrer Kapitalanlage bewusst und würden aus diesem Grund das geplante Gebäudedesign und den
berechneten Strombedarf nicht hinterfragen.
Die Bundesregierung und die Bundesstaaten seien gefordert, die wirtschaftlichen Vorteile von Energieeffizienz,
unabhängig von übergeordneten energiepolitischen Zielen, prominenter zu kommunizieren - vor allem was Standards für
Licht und Lüftung im Wohnungsbau betrifft. Weiterhin sollten mehr Mittel für Aufsicht und Vollstreckung von Standards
in der Bauindustrie zur Verfügung gestellt werden. Vor allem Städte und Gemeinden seien sehr an
Energieeffizienzmaßnahmen interessiert.
Ebenfalls wurden Bauträger und Handwerker angemahnt, sich weniger auf „best price“ Projekte zu konzentrieren und
mehr auf den Dialog mit Architekten, Komponenteneinkäufern und Gutachtern. Ein weiteres Problem stellt die
Substitution von hochwertigen geplanten Baustoffen mit minderwertigen letztendlich verbauten Produkten dar. Vor
allem betroffen seien Sperrholzplatten, Fenster & Verglasung, PVC-Rohre, Stahlkonstruktionen und Elektrokabel.
Trainings- und Bildungsmaßnahmen für die Industrie seien notwendig.
Im Bericht positiv angemerkt wurde die wachsende Akzeptanz von Photovoltaikanlagen auf Seite der Verbraucher sowie
das Wachstum bei NABERS und Green Star Zertifizierungen im Gewerbebau.
In Phase 2 des Projekts sollen nun konkrete Maßnahmenpläne für eine Reform erdacht werden. Weitere Informationen
zur Energieeffizienz-Review stellt das Government of South Australia zur Verfügung 84.
Government of South Australia, vgl. https://www.sa.gov.au/topics/water-energy-and-environment/energy/government-energy-efficiencyinitiatives/national-energy-efficient-building-project
84
52
Gebäudeeffizienz
6.2 Nutzung von erneuerbaren Energien im Gebäudesektor
6.2.1 Solar
Zum Ende des Jahres 2014 waren 1,4 Millionen Solaranlagen auf Australiens Dächern installiert. Dazu kommen 900.000
Solaranlagen für Warmwasser. Im Jahr 2014 wurden 187.000 Anlagen neu installiert, ein Rückgang von 8,5% gegenüber
dem Vorjahr und nur etwas halb so viele wie im Rekordjahr 2011, in dem noch 358.000 Anlagen installiert wurden 85. Der
Clean Energy Council berichtet jedoch, dass die jährlich neu installierte Kapazität aufgrund von größeren Anlagen steigt.
Der negative Trend bei der Anzahl der neu installierten Anlagen lässt sich auf damals großzügige Rabatte und angebotene
Einspeisetarife der Bundesstaaten zurückführen, die mittlerweile zurück gefahren wurden.
Warmwasser-Neuinstallationen beliefen sich auf 50.000 im letzten Jahr, ein Rückgang von 15% im Vergleich zum
Vorjahr. Das Rekordjahr war hier 2009 mit 195.000 neu installierten Anlagen 86 . Rund 90% des Bedarfs an SolarHeißwassergeräten werden durch die lokale Produktion abgedeckt. Solahart Industries (www.solahart.com.au) mit Sitz
in Western Australia ist der bekannteste Hersteller in diesem Markt. Weitere führenden Hersteller sind Rinnai Australia
Pty Ltd (www.rinnai.com.au) mit Fertigungsstätten in South Australia und Rheem Australasia Pty Ltd
(www.rheem.com.au) mit Hauptsitz in New South Wales.
Der Building Code of Australia schreibt seit 2010 vor, dass Neubauten ausschließlich treibhausgasarme
Heißwassersysteme installieren müssen. So sollen veraltete Heißwassersysteme schrittweise durch klimafreundlichere
Anlagen ersetzt werden.
Installateure von Solar-Heißwassergeräten als auch Photovoltaikanlagen müssen akkreditiert sein, welches der Clean
Energy Council übernimmt:www.cleanenergycouncil.org.au. Derzeit sind rund 4.400 Installateure akkreditiert (Stand
2014)87.
6.2.2. Corporate Social Responsibility
Die Nachfrage nach Solaranlagen für gewerbliche und industrielle Nutzung steigt. Der Clean Energy Council geht von 50
neuen Installationen im vergangenen Jahr aus (100 kW bis 1 MW). Die Clean Energy Finance Corporation erkennt diesen
Trend früh und bietet zusammen mit der National Australia Bank ein Business Support Programm (A$ 120 Mio.) an, um
Unternehmen
bei
der
Finanzierung
von
kraftstoffeffizienten
PKW,
Elektrofahrzeugen,
Solaranlagen,
Warmwasseranlagen & Wärmepumpen zu unterstützen.
IKEA Australia hat im vergangenen Jahr 16.000 Solarpanels installiert sowie Upgrades bei Lichttechnik in australischen
Filialien vorgenommen. Das Design und die Verpackung der Produkte wird ebenfalls im Hinblick auf Material- und
Prozesseffizienz optimiert.
Internationale Hotelketten wie Hilton, Marriott, Radisson Blu und Amora sind ebenfalls an Solarstrom interessiert und
habe erste Upgrades durchgeführt.
85
Clean Energy Council, Clean Energy Australia Report 2014
Clean Energy Council, Clean Energy Australia Report 2014
87
Clean Energy Council, Clean Energy Australia Report 2014
86
53
Gebäudeeffizienz
6.2.3 Rolle der Regierung und der Bundesstaaten
Bund
Australien kann nicht als Vorreiter in Sachen Klimatschutzpolitik bezeichnet werden. Die Regierung unter Tony Abbott
hat dem Thema Klimaschutz weniger Bedeutung eingeräumt als es die Labor-Regierung unter Julia Gillard/Kevin Rudd
getan hat. So hat Tony Abbott Investitionen in den Straßenverkehr anstatt in die öffentliche Verkehrsplanung
vorangetrieben, die CO2-Steuer aufgehoben und das Renewable Energy Target gesenkt. Da man mit Malcolm Turnbull
nun einen gemäßigten Premierminister ins Amt berufen hat, hoffen die Australier, dass er sich mehr an der Klimapolitik
führender Länder orientieren wird.
Clean Energy Finance Corporation
Im Juli 2013 wurde die Clean Energy Finance Corporation (CEFC) in das Regierungsprogramm aufgenommen und am
22. Juli vom Parlament abgesegnet. Die Organisation startete mit einem Budget von A$ 10 Mrd. als Teil der Initiative
Clean Energy Future Package. Das Ziel ist seitdem die Förderung von Infrastrukturprojekten im Bereich der
erneuerbaren Energien mit Fokus auf Finanzierung von Solar-PV, Bioenergie, „waste to energy“, Transport,
Energiespeicher und „remote/end-of-grid power solutions“ sowie Energieeffizienz Upgrades und „low emissions
technologies“. Weiterhin will man Unternehmen finanziell unterstützen, die am neuen Emissions Reduction Fund der
Regierung
teilnehmen
wollen.
Nähere
Informationen
zur
CEFC
sind
einsehbar
unter
www.cleanenergyfinancecorp.com.au.
Bundesstaaten
Die nachhaltige Städteplanung wird also eher durch die Bundesstaaten vorangetrieben, allen voran South Australia und
das Australian Capital Territory sowie die Städte Adelaide, Melbourne und Sydney.
Grundsätzlich kann man einige Herausforderungen definieren, die Australiens Städte bewältigen müssen:

Ausbau der Energieeffizienz-Standards für neu gebaute Objekte

Stärkeres Engagement bei der Nutzung von Spitzentechnologien bei Sanierungen

Bessere Energieleistungs-Standards für Lüftungs- und Lichttechnik sowie Haushaltsgeräte

Der sogenannte mode shift hin zur Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel und besseres Verkehrsmanagement in
den Städten
6.3 Programme und Initiativen im Rahmen der Gebäudeeffizienz
Die Bundesregierung hat im Juli 2009 ein umfangreiches Maßnahmenpaket im Rahmen der nationalen Strategie für
Energieeffizienz National Strategy on Energy Efficiency (NSEE) in Höhe von A$ 88 Mio. verabschiedet. Dabei wurden
teilweise neue Projekte ins Leben gerufen oder vorhergehende Initiativen nachträglich in dieser übergeordneten Strategie
zusammengefasst.
54
Gebäudeeffizienz
Ein für die Energieeffizienz relevanter Punkt des Budgets aus dem Jahr 2012/13 der australischen Regierung ist ein
Investitionsvorhaben bis zum Abschluss des Haushaltsjahres 2015/2016 von A$ 2,8 Millionen für Maßnahmen im
Rahmen der Heating Ventilation Air Conditioning High Efficiency Systems Strategy zur Anwendung in
Nichtwohngebäuden sowie des National Australian Built Environment Rating System (NABERS) zur Anwendung in
Bürogebäuden, Hotels und Wohngebäuden.
The Australian Institute of Refrigeration, Air Conditioning and Heating (AIRAH) hat im Oktober 2014 ein
Bewertungstool für Heizungs- , Lüftungs- und Klimatechniksysteme (HLK) eingeführt. Dieses Verfahren ist auf
freiwilliger Basis und bewertet online bei verschiedenen HLK-Systemen die Konstruktion, Installation und den Betrieb.
Ziel ist es die Effizienz verschiedener Systeme zu messen und bei Bedarf zu verbessern um damit Kosten zu sparen. Bis
jetzt gibt es noch keine einheitlichen Standards auf staatlicher Ebene, die die Effizienz von HLK-Anlagen misst, daher ist
das Bewertungstool momentan das einzige Hilfmittel um verschiedene Systeme qualitativ und quantiativ zu vergleichen.
Weitere Informationen sind unter www.calculatingcool.com.au zu finden.
Für gewerbliche Gebäude wurde ein Webportal eingerichtet (www.yourbuilding.org), welches Richtlinien und
Information zu Energieeffizienz in neuen und bestehenden Gebäuden an Architekten, Investoren, Planungsbüros,
Bauherren und Gebäudemanager erteilt. Ebenso wurde eine Webseite eingerichtet (http://eex.gov.au/) auf der sich
mittelgroße und große Unternehmen über ihre Erfahrungen beim Thema Energieeffizienz austauschen können.
Das sog. Solar Credits-Programm wurde am 9.
Juni 2009 eingeführt und umfasst kleine Solar
PV-Systeme zwischen 1,5 kW und 5,0 kW. Je
nach Größe der Anlage und Klimazone (es gibt 4
Klimazonen in Australien) können sog. STCs
(small-scale Technology Certificates) generiert
werden, die vergütet und als Preisnachlass beim
Händler eingetauscht werden können. Tabelle 20
zeigt den Solar Credit-Multiplikator für eine 1,5
kW-Anlage. Generell gilt: je größer das System,
desto höher die Vergütung.
Tab. 21: Solar-Credit Multiplikator
Klimazone
Zone 1 (Darwin,
Townsville,
Rockhampton)
Zone 2 (Alice
Springs)
Zone 3 (Brisbane,
Sydney, Canberra,
Adelaide, Perth)
Zone 4 (Melbourne,
Hobart
Solar Credit
Multiplikator
Vergütung
36 STC x $36 per
STC
$1.296
34 STC x $36 per
STC
$1.224
31 STC x $36 per STC
$1.116
26 STC x $36 per
STC
$936
Quelle: https://www.australiansolarquotes.com.au/resources/solar-powerrebates/solar-credits-rebate/
Da es keine nationale Regelung für die Einspeisevergütung gibt, hatten fast alle Bundesstaaten jeweils landesweite
Systeme eingeführt, die allerdings in den meisten Staaten abgelaufen sind. In Australien unterscheidet man zwischen
einem „net“ und „gross“ Feed-In-Tarif (FIT). Beim „gross FIT“ wird jede Kilowattstunde die eine Anlage erzeugt
verrechnet. Beim „net FIT“ werden nur die Kilowattstunden vergütet, welche zurück in das Verteilungsnetz gespeist
werden. Die derzeit noch gültigen Tarife in den einzelnen Bundesstaaten sind im Anhang 7 aufgeführt.
Im Mai 2009 wurde ein freiwilliges Recyclingprogramm FluoroCycle für Leuchtstoffröhren mit Quecksilberbestandteilen
ins Leben gerufen. Die Bundesregierung hat A$ 600.000 zum Start der Initiative beigesteuert, welche durch den hiesigen
Industrieverband The Lighting Council of Australia verwaltet wird. Fokus hierbei liegt bei den gewerblichen und
öffentlichen Sektoren, die für mehr als 90% des Abfalls hinsichtlich Beleuchtungen verantwortlich sind. Bisher wurden
diese Leuchten in Deponien entsorgt und nur vier Prozent fachgerecht recycelt. Das Potenzial für die gerechte Entsorgung
dieser Leuchten ist hoch, zumal seit November 2009 Leuchten, die die Mindeststandards nicht erfüllen, nicht länger im
Markt verkauft werden dürfen. Näheres dazu auch unter: http://www.fluorocycle.org.au/
55
Gebäudeeffizienz
Neben der Landesebene haben auch die einzelnen Bundesstaaten Förderprogramme und Initiativen eingerichtet.
Nachfolgend werden beispielhaft einige dieser Programme und Initiativen am Beispiel von New South Wales und Victoria
aufgeführt. Weitere Informationen zu Förderprogrammen und Initiativen in allen Bundesstaaten und Territorien finden
sich im Anhang 3.
New South Wales
Im Jahr 2013 ist in NSW der Renewable Energy Action Plan in Kraft getreten, um Projekte im Bereich der erneuerbaren
Energien zu initiieren und zu fördern. Der Plan soll zukünftig für eine sichere, zuverlässige, bezahlbare und saubere
Energie für Haushalte und Unternehmen im Bundesstaat sorgen. Insgesamt beinhaltet das Programm 24 Maßnahmen,
die zur Erfüllung der Ziele beitragen sollen. Des Weiteren unterstützt der Renewable Energy Action Plan das nationale
Ziel des Renwable Energy Target, circa 20 % der Ernergiegewinnung aus umweltfreundlichen Energiequellen zu
gewinnen.
Eine
detaillierte
Auflistung
der
Maßnahmen
sind
unter
folgendem
Link
zu
finden:
http://www.resourcesandenergy.nsw.gov.au/energy-consumers/sustainable-energy/renewable-energy-action-plan
NSW Trade and Investment geht aktuell von einer Investment-Pipeline in Höhe von A$ 12 Mrd. aus – dies schließt
jedoch auch Projekte mit ein, die sich in der Antragsphase befinden. Die bisher größten in Auftrag gegebenen Projekte
sind: Moree Solar Farm (56 MW, versorgt 15.000 Haushalte), Broken Hill (53 MW, versorgt 11.000 Haushalte) und
Nyngan (103 MW, versorgt 33.000 Haushalte).
Im Jahr 2007 wurde der sog. Climate Change Fund etabliert, der die Initiativen der Energie- und Wassereinsparung bei
hohen Endverbrauchern integriert. Die finanzielle Unterstützung zielt auf Technologien zur Reduzierung von
Treibhausgas-Emissionen (Bereiche: Müll, Transport, Forst- und Landwirtschaft und Industrieprozesse, ausgenommen
Energieerzeugung) und Programme für die Unterrichtung und das Training im Bereich Energieeffizienz für Kommunen,
Industrie und öffentliche Ämter. In der Zeit von 2013 bis 2014 wurden rund A$ 295 Millionen in das Solar Bonus
Scheme, Regional Clean Energy Programm und in das Enhanced Bushfire Mangagement Programm investiert.
Ebenfalls finanziert aus dem Climate Change Fund wurde im Jahr 2007 die ambitonierte A$ 150 Millionen Energy
Efficiency Strategy eingeleitet. Die Strategie beinhaltet verschiedene Programme welche sich alle zum Ziel setzen,
Energieeffizienz zu steigern und Emmissionen zu reduzieren.
Weiterhin hat die Stadt Sydney, das sog. City Switch Green Office (www.cityswitch.net.au) Programm verabschiedet, in
dessen Rahmen die Kosten für die NABERS-Messung und Sterne-Klassifizierung eines Bürogebäudes mit bis zu 1000 m²
kostenfrei sind. Für Büros mit einer größeren Fläche wurden die Kosten auf A$ 350 halbiert. Die Großstädte Adelaide,
Brisbane, Melbourne und Perth beteiligen sich seit einiger Zeit ebenfalls an diesem Programm. Bisher hat die Initiative
auf nationaler Ebene mehr als 734 teilnehmende Mieter mit insgesamt 2,9 Mio. m2 Bürofläche gewinnen können. 88
In New South Wales müssen neben dem BASIX System für Wohnhäuser im Rahmen der Energy and Utilities
Administration Regulation 2006 bestimmte elektrische Haushaltgeräte registriert und mit einem Etikett, welches
Auskunft zur Energieeffizienz gibt, ausgezeichnet sein.
88
City Switch, www.cityswitch.net.au
56
Gebäudeeffizienz
Die Stadt Sydney hat im letzten Jahr für ihren Renewable Energy Master Plan den European Solar Prize für Innovation
verliehen bekommen, der von EUROSOLAR (European Association for Renewable Energy) verliehen wird. Man betonte
in diesem Sinne die technologische Vision und das politische Engagement der Stadt bei der Förderung von erneuerbaren
Energien.89
Victoria
Mitte 2015 ist in Victoria die Renewable Energy Roadmap in Kraft getreten. Mit diesem Strategieplan soll der
Bundestaat attraktiver für neue Investitionenen im Bereich der erneuerbaren Energien werden und somit neue
Arbeitsplätze schaffen. Wesentliche Inhalte der Roadmap sind, dass bis 2020 mehr als 20 % der Energieerzeugung aus
erneuerbaren Energiequellen produziert werden sollen und dass durch den New Energy Job Fund, der mit A$ 20 Mio.
gefördert wird, neue Arbeitsplätze entstehen sollen. Der Strategieplan ist Teil des Victorian Renewable Energy Action
Plan ein, welcher langfristig Maßnahmen für neue Investitonen plant.
In Victoria wurde das sog. Energy Saver Initiative Program, offiziell bezeichnet als Victorian Energy Efficiency Target
(VEET) am 31. Oktober 2007 beschlossen. Dies trat im Jahr 2009 in Kraft und unterstützt Haushalte bei der
Treibhausgasreduzierung und kürzt sogleich Energierechnungen. Das Programm läuft zum Ende 2029 aus. Im Rahmen
des VEET erhalten Haushalte Zugang zu energieeffizienten Produkten und Dienstleistungen, die kostengünstig durch den
Einzelhandel zur Verfügung gestellt werden müssen. Energielieferanten erhalten durch die Regierung Auflagen,
bestimmte Energieeffizienzziele zu erreichen. In der zweiten Runde des Programms, ab 01.01.2012, werden
Einsparungen von 5,4 Mio. Tonnen CO²-Emissionen pro Jahr prognostiziert.90
In Victoria befindet sich auch das neu gegründete „ARC Training Centre for Advanced Manufacturing of Prefabricated
Housing“, welches mit A$ 4 Mio. finanziert wird. Vier Universitäten (The University of Melbourne, The University of
Sydney, Curtin University of Technology und Monash University) sowie neun Unternehmen forschen hier nach
Methoden um die Baumaterialeffizienz zu optimieren und Konstruktionskosten im Bausektor zu senken.
Die Stadt Melbourne wurde in diesem Jahr zum vierten Mal in Folge zur weltweit lebenswertesten Stadt durch das
Wirtschaftsmagazin The Economist gekührt. Melbourne soll auch bis zum Jahr 2030 zu Australiens größter Stadt
anwachsen. Dies sollte Grund genug sein, um die nachhaltige Stadtplanung voranzutreiben.
Die Initiative “1200 Buildings” des Melbourne City Council unterstützt Eigentümer und Verwalter von Bürogebäuden bei
der Sanierung Ihrer Immobilien im Sinne besserer Resultate bei Energie- und Wassereffizienz. Rund 50% der
Treibhausgas-Emissionen der Stadt Melbourne und ihrer Gemeinden werden durch Büro-und Geschäftsgebäude
verursacht. Bis zum Jahr 2020 sollen im Rahmen der Initiative 383.000 Tonnen Treibhausgas-Emissionen vermieden
werden (bei Steigerung der Energieeffizienz-Level bestehender Gebäude um 38%). Die Stadt will sich im Rahmen der
Initiative als Australiens kommunaler Vorreiter für Emissionsfreiheit bei 2/3 ihres geschäftlich genutzten
Gebäudebestands im Hinblick auf eine nachhaltige urbane Entwicklung etablieren. Der Markt für Gebäudesanierung in
Australien ist traditionell kostenbestimmt. Die Initiative “1200 Building” verspricht höhere Investitionen in
energieeffiziente Technologien mit Blick auf langfristig attraktive Kapitalerträge und Wettbewerbsfähigkeit im
Mietsektor. Die Stadt Melbourne bietet dabei Beratung und Zugang zu Finanzierungsoptionen (Environmental Upgrade
Finance EUF, siehe auch http://betterbuildingfinance.com.au/) an. Weitere Informationen zur Initiative mit Beispielen
bereits sanierter Objekte stehen im Internet unter www.melbourne.vic.gov.au/1200buildings zur Verfügung.
89
90
WME Magazine, Dezember 2014/Januar 2015, Printausgabe, S. 5
VEET Programm, https://www.veet.vic.gov.au/Public/Public.aspx?id=Overview
57
Gebäudeeffizienz
Unabhängig von der RET-Zielvorgabe auf Bundesebene, hat die Stadt Melbourne ein eigenständiges Ziel von 50%
verabschiedet, was die Deckung des Energiebedarfs durch erneuerbare Energiequellen angeht. Gewerbliche Gebäude und
industrielle Anlagen kommen für zwei Drittel der jährlichen CO2-Emissionen der Stadt auf. Bis zum Jahr 2020 möchte
die Stadt schadstoffneutral sein, unter anderem durch den Einsatz von LED-Straßenbeleuchtung und ihrem
Environmental Upgrade Agreement Programm mit Fokus auf Solartechnologie. 91
Es empfiehlt sich die Seite www.sustainability.vic.gov.au regelmäßig auf neue Förderrunden zu überprüfen.
91
WME Magazine, September 2014
58
Fazit & Marktpotenzial für deutsche Unternehmen
Fazit & Marktpotenzial für deutsche
Unternehmen
Australiens Wirtschaft muss ihre Energieproduktivität steigern. Die Australian Alliance to Save Energy (A2SE) hat die
Regierung dazu aufgerufen, eine entsprechende Strategie bis zum Jahr 2030 zu entwickeln. Energieeffizienz-Programme,
die bisher mit fester Laufzeit nur auf Bundesstaatenebene (NSW Energy Savings Scheme, Victorian Energy Efficiency
Target) laufen, müssen harmonisiert und in einem nationalen Programm umgesetzt werden. Mit Veröffentlichung des
Energy White Paper im April 2015 hat die Regierung nun eine Strategie zur Steigerung der Energieproduktivität um 40%
bis zum Jahr 2030 angekündigt (National Energy Productivity Plan). Einzelne Maßnahmen zur Erreichung dieses Ziels
wurden jedoch noch nicht definiert.
Positiv betrachtet gibt es in Australien bereits übergreifende Maßnahmen zur Stärkung von Energieeffizienz im
Gebäudesektor und in der Industrie. Diese finden in der National Strategy on Energy Efficiency (NSEE) Anwendung.
Weiterhin läuft das Commercial Building Disclosure Scheme für Energieeffizienz im Gewerbebau seit mehreren Jahren.
Außerdem ist das Green Star Programm des Australian Green Building Council äußerst erfolgreich und wächst neben den
bereits etablierten NABERS Energy und NatHERS Initiativen. Darüberhinaus unterstützt das Renewables Energy Target
noch immer die Stromgewinnung aus erneuerbaren Quellen.
Dahingegen wirken kürzlich getroffene Entscheidungen im Rahmen der nationalen Umweltpolitik bremsend auf die
genannten positiven Entwicklungen. Die im Jahr 2012 eingeführte Carbon Tax wurde nach zwei Jahren wieder
abgeschafft, ebenso wie die Minerals Resource Rent Tax (MRRT). Es herrscht noch Ungewissheit darüber, wie genau der
von der Abbott-Regierung vorgestellte Emissions Reduction Fund ähnlich hohe Einsparung von Emissionen erreichen
will. Es müssen Wege gefunden werden, um die australische Wirtschaft unabhängiger von fossilen Brennstoffen zu
machen.
ClimateWorks Australia und die Australian National University kooperieren derzeit im Rahmen des „Deep
Decarbonisation Pathway“ Projekts der Vereinten Nationen (UN Sustainable Development Solutions Network).
Erhebliche Verbesserungen der Energieeffizienz seien notwendig, so die Projektträger.
92
Ebenso gibt es ein
Forschungszentrum für „Low Carbon Living“ (http://www.lowcarbonlivingcrc.com.au) an der University of New South
Wales in Sydney, mit dem auch der World Green Building Council kooperiert 93.
Die fehlenden Investitionen zur Steigerung der Energieeffizienz führen Berechnungen zufolge zu gesamtwirtschaftlichen
Mehrkosten von 26 Mrd. A$ bis zum Jahr 2030. Großes Potenzial zur Verbesserung der Energieeffizienz sehen wir in
ausgewählten Bereichen.
Energieeffizienz im Industriesektor
Mit einem Verbrauch von etwa 75% ist der industrielle Sektor der mit Abstand größte Energieverbraucher Australiens 94.
Darunter finden sich hauptsächlich energieintensive Sektoren wie die Aluminium-, Stahl- und Zementproduktion, die
Bergbauindustrie, Rohstoffveredler, die Chemie- und Automobilindustrie sowie das Baugewerbe. Es bieten sich
WME Magazine, Juli 2014
Ecolibrium Magazine, Oktober 2014
94 ABS 4655.0.55.002 - Information Paper: Towards the Australian Environmental -Economic Accounts,
http://www.abs.gov.au/ausstats/[email protected]/mf/4655.0.55.002, 2013
92
93
59
Fazit & Marktpotenzial für deutsche Unternehmen
umfangreiche Möglichkeiten, den Energieverbrauch einzuschränken und die Energieeffizienz zu erhöhen. Insbesondere
in Zeiten steigender Energiepreise bietet eine Reduktion des Primärenergiebedarfs eine willkommene Chance zur
Kostenreduktion bei Unternehmen. Vor allem werden Unternehmen dazu angehalten, Energie „off-peak“ zu nutzen, was
die Notwendigkeit zum Bau neuer Kraftwerke verringern würde. ClimateWorks Australia, http://climateworks.com.au
hat in den letzten Jahren zahlreiche Studien zum Energieeinsparpotenzial in der Industrie veröffentlicht. So heißt es, dass
die Hauptbelastungszeit (peak times) um über 10% reduziert werden könnte (Einsparpotenzial von 3,8 GW oder 42% des
Bedarfs zur Hauptbelastungszeit), wenn der Industriesektor seine Energienutzung stärker auf Nebenzeiten verlagert.95
Gleichzeitig wird jedoch betont, dass es den Unternehmen momentan noch an finanziellen Anreizen und internen
Kapazitäten fehlt, um Optimierungsmaßnahmen einzuleiten. Energiekosten werden mit rund 10% des Jahresumsatzes
großer börsennotierter Unternehmen (ASX listed companies) gedeckt. Eine Optimierung der Energieeffizienz könnte die
Rentabilität dieser Unternehmen um 5% steigern, so ClimateWorks Australia.96 Victoria geht hier mit gutem Beispiel
voran. Ein Industriepark in Melbournes Osten – The Key Industrial Park – hat sich im Jahr 2014 als erste
Industrieanlage überhaupt für ein Green Star Rating registriert. 97
Im Zuge des „Clean Energy Bill 2011“ wurde die Einführung eines Systems zum Emissionshandel (carbon pricing
mechanism) beschlossen, welches am 1. Juli 2012 mit einem festen Preis von $23 in Kraft trat. Die amtierende Regierung
hatte sich bei Regierungsantritt im September 2013 zum Ziel gesetzt, den Carbon Price abzuschaffen und durch einen
(Carbon) Emissions Reduction Fund in Höhe von A$ 2,5 Mrd. zu ersetzen. Das Programm ist im Dezember 2014 in Kraft
getreten.
Auch das sog. Energy Efficiency Opportunities (EEO) Programm setzte durch verschiedene Auflagen Impulse für
energiesparende Maßnahmen, speziell im Industriesektor. Die Regierung beschloss jedoch im Februar 2014 das
Programm nicht zu verlängern und Finanzhilfen ab Juni 2014 abzuziehen. Zur Teilnahme verpflichtet waren
Unternehmen mit einem jährlichen Energieverbrauch von mehr als 0,5 Petajoule. Eine unabhängige Studie von 2013
zeigte, dass das EEO Programm erfolgreich umgesetzt wurde, indem es Informationsbarrieren minderte und
Kooperationen mit Unternehmen formte, welche die Energieeffizienz in Gebäuden analysierten und Chancen evaluierten.
Rund 40 % der befragten Unternehmen gaben dabei an, Energieeinsparungen in Folge des Programms wahrzunehmen. 98
Generell gibt es bei der Energieeffizienz im Industriesektor noch viel Luft nach oben. Deutschland erzielte im Jahr 2014
hervorragende Ergebnisse im Energieeffizienz-Rating „International Energy Efficiency Scorecard“ – vor allem im
Industriesektor. Im Vergleich dazu rangiert Australien nur auf Platz 10; immerhin vor den USA, die nur auf Platz 13
landeten.99
Energieeffizienz im kommerziellen Sektor
Auf den gewerblichen Sektor, dem sowohl Büro- und Verkaufsgebäude, Hotels- und Restaurants, als auch
Krankenhäuser, öffentliche Einrichtungen und Regierungsgebäude angehören, entfallen etwa 4% des gesamten
Energieverbrauchs in Australien. Den Großteil des Verbrauchs machen dabei Beleuchtung, Heizung/ Kühlung sowie
EDV-Geräte aus. Schätzungen besagen, dass der Energieverbrauch im kommerziellen Sektor bis 2020 um bis zu 24%
steigen soll. 100
WME Magazine, März 2014
WME Magazine, November 2014
97 WME Magazine, Mai 2014
98 Vgl. http://www.ret.gov.au/ENERGY/EFFICIENCY/EEO/Pages/default.aspx (Quellverzeichnis wurde gelöscht), http://ee.ret.gov.au/ (neues
Quellverzeichnis)
99 Ecolibrium Magazine, Oktober 2014
100 Baseline Energy Consumption and Greenhouse Gas Emissions in Commercial Buildings in Australia, Council of Australian Governments (COAG)
95
96
60
Fazit & Marktpotenzial für deutsche Unternehmen
Durch die Einführung verschiedener Standards konnten hier bzgl. energieeffizienter Beleuchtung, Verglasung, Heizung/
Kühlung und Belüftung erste Erfolge erzielt werden.
Die Mehrheit der Büros wendet Leuchtstofflampen an. Der Einbau von LED Leuchten ist bisher auf Grund der relativ
hohen Kosten, wenig Praxiserfahrung mit dieser neuen Technologie und auch übertriebener Leistungsdarstellung seitens
der Hersteller gering in Australien. LED Beleuchtung weist aber ein hohes Potenzial auf. Es gibt einige sehr gute
Bauprojekte der großen australischen Bauträger, um das neu gebaute Portfolio komplett auf LED-Technologie
umzustellen. Im Jahr 2014 hat das NSW Office of Environment and Heritage einen Bericht zur aktuellen Nutzung von
energieeffizienter Lichttechnik in Australien (energy efficient lighting technology report) veröffentlicht.101
Australische Unternehmen haben bis dato rund A$ 500 Mio. (€ 354 Mio.) in Solar-PV Anlagen investiert, so der
australische Clean Energy Council. Über 15.000 Unternehmen sparen so rund A$ 64 Mio. (€ 45,3 Mio.) an Stromkosten
jährlich. Der Markt wird mit einer Kapazität von 150-350 MW geschätzt.102 Das Einrichtungshaus IKEA hat im Jahr 2014
sieben seiner Standorte entlang der australischen Ostküste mit Solar Panels ausgestattet. IKEA ist damit der bisher
bedeutendste kommerzielle Nutzer von Solarenergie in Australien. Es wurden insgesamt 16.000 Panels mit einem Output
von 5,495 MWh installiert.103
Entwicklung intelligenter Stromnetze (Smart Grids)
Australiens Elektrizitätsinfrastruktur benötigt dringend eine umfassende technologische Aufrüstung. Die Entwicklung
und der Ausbau intelligenter und dezentraler Stromnetze ermöglichen dabei eine verstärkte Einbindung dezentralisierter
und erneuerbarer Energie, eine intensivere Einbindung der Konsumenten, eine flexible Steuerung des schwankenden
Stromverbrauchs und somit eine verbesserte Energieeffizienz. Bedarf besteht z.B. bei Kontrollsystemen im Rahmen des
Netzmanagements und Smart Metern zur Bewertung der Netzstabilität. So werden alle Akteure entlang der
Versorgungskette integriert, vom Erzeuger bis zum einzelnen Haushalt. Das staatliche Forschungsinstitut CSIRO forscht
hier im Rahmen des „Smart Grid Smart City“ Programms der australischen Regierung. Weitere Informationen zum
Programm unter: http://www.csiro.au/outcomes/energy/renewable-energy-integration-facility
Äußerst positiv bezüglich der Entwicklung intelligenter Stromnetze ist auch das Mammutprojekt der australischen
Regierung zur Realisierung eines nationalen Breitbandnetzwerks zu bewerten, mit dem 93% aller Haushalte abgedeckt
sein sollen. In diversen Landesteilen befindet sich das Netzwerk im Bau und soll bis zum Jahr 2021 abgeschlossen sein.
Der Townsville City Council hat kürzlich ein “Big Data” Management Projekt ins Leben gerufen, um die Formulierung
eines strategischen Plans zur Stadtentwicklung zu unterstützen. Es werden Daten über Energieverbrauch,
Wasserverbrauch,
Wetterverhältnisse,
Landnutzung
Bevölkerungswachstum von 50% bis zum Jahr
sowie
Demografie
gesammelt.
Die
Stadt
erwartet
ein
2040.104
Heizen und Kühlen mit erneuerbaren Energien
Da der Markt für Solarheißwasser bereits recht etabliert ist, was die Geräteherstellung angeht, so besteht vor allem Bedarf
an Solarpumpen sowie technischer Beratung und Training zur Installation. Ebenso bietet der noch recht neue Bereich der
solaren Kühlung weitere Ansatzpunkte. Aufgrund der klimatischen Verhältnisse in Australien ist der Bedarf für
Kühlungsanlagen sehr hoch. Damit verbunden sind hohe Belastungen für das Stromnetz vor allem in den heißen
Download: http://www.environment.nsw.gov.au/resources/business/140017-energy-efficient-lighting-tech-rpt.pdf, Stand 22.01.2015
WME Magazine, Oktober 2014
103 WME Magazine, Juni 2014
104 WME Magazine, November 2014
101
102
61
Fazit & Marktpotenzial für deutsche Unternehmen
Sommermonaten. In Australien gibt es bisher keinen etablierten Markt. Interessengruppen, wie die Australian Solar
Cooling Interest Group, http://ausscig.com.au/index.html bemühen sich um die Förderung dieser Technologie.
Zielgruppe für solare Kühlungstechnologien wären neben Hotels und Freizeiteinrichtungen ebenso Einkaufszentren und
Krankenhäuser. Im Vergleich zu führenden Märkten wie Europa, liegt Australien jedoch noch weit hinter den dort zu
beobachtenden Entwicklungen zurück. Lediglich im gewerblichen Bereich sowie bei Krankenhäusern wird die
Technologie bisher getestet. Das CSIRO, zusammen mit dem Hersteller Brevis Climate Systems, arbeitet gerade an der
Kommerzialisierung einer Technologie zur Solarkühlung im Wohnungsbau (www.csiro.com.au/solar-cooling). Der
Verband AIRAH forscht ebenfalls mit einer technischen Arbeitsgruppe.
Die Stadt Brisbane hat unlängst angekündigt, in Zusammenarbeit mit der Behörde CitySmart, das „CBD District Cooling“
Projekt für die Innenstadt zu planen. Die Unternehmen Cofely Australia (Tochter von GDF Suez) und Thiess Services
sowie Energex sind am geplanten Projekt beteiligt. Man hat berechnet, dass das Konzept ein Energieeinsparpotential von
10-30% für angeschlossene Gebäude hat und CO2-Emissionen in Höhe von 24.000 Tonnen pro Jahr einsparen könnte.105
Das CSIRO berichtet außerdem von einem Pilotprojekt zur geothermischen Kühlung in Western Australia. Der
Supercomputer, der die Daten des Radioteleskops „Australian Square Kilometre Array Pathfinder (ASKAP)“ auswertet
wird mit Hilfe von Grundwasser gekühlt.106
In Sydney wurde jüngst die erste gebäudeintegrierte PV-Thermische Solaranlage errichtet. An dem Pilotprojekt waren
das Unternehmen BlueScope Steel, die University of Wollongong und das deutsche Fraunhofer Institut beteiligt.107
Es gibt also bereits sehr interessante Projekte in Australien, die erneuerbare Energien einbeziehen; vor allem
hervorzuheben ist der Bereich der Forschung & Entwicklung für erneuerbare Energien, die Städteplanung und die
Verkehrsplanung auf Ebene der einzelnen Bundesstaaten. Mit dem langfristig positiven Trend im Wohnungs- und
Wirtschaftsbau, besonders im Rahmen des Neubaus von Industrieparks, Büros, Einzelhandel, Altenheimen und
Krankenhäusern, besteht jetzt mehr als je zuvor die Notwendigkeit zum Ausbau und der strategisch-langfristigen Planung
von städtischer Infrastruktur und zur Integration von erneuerbaren, effizienten und innovativen Technologien auf
breiterer Basis.
105
106
107
WME Magazine, Dezember 2014/Januar 2015, Printausgabe, S. 40-41
Ecolibrium Magazine November 2014
WME Magazine, Juli 2014
62
Profile der Marktakteure
Profile der Marktakteure
8.1 Behörden und öffentliche Einrichtungen
Department of Industry (Australian Government)
Adresse:
Industry House 10 Binara Street, Canberra ACT 2601
Postanschrift:
GPO Box 9839, Canberra ACT 2601
Telefon:
+61 2 6213 6000
Internet:
www.industry.gov.au
Email:
[email protected]
Ansprechpartner:
Mr Glenis Beauchamp (Secretary)
Zweck:
Die Regierungsabteilung Department of Industry vereinigt alle Anstrengungen der
Australischen Regierung mit dem Ziel, das Wirtschaftswachstum, die Produktivität und die
Wettbewerbsfähigkeit zu steigern und verbindet dabei die Bereiche Industrie, Energie,
Ressourcen und Wissenschaft.
Australasian Procurement and Construction Council Inc (APCC)
Postanschrift
PO Box 106, Deakin West ACT 2600
Telefon:
+61 2 6285 2255
Fax:
+61 2 6282 3787
Internet:
www.apcc.gov.au
Email:
[email protected]
Ansprechpartner:
Bill Sullivan (Acting Deputy Director General)
Zweck:
Die Behörde ist das oberste Konzil aller Ministerien, die für Beschaffungs-, Bau- und
Vermögensmanagementpolitik zuständig sind. Sie ist neben der australischen Regierung
mit den einzelnen Staaten und Territorien auch für die neuseeländische Regierung
zuständig.
Department of Planning & Infrastructure (NSW)
Adresse:
23-33 Bridge Street, Sydney NSW 2000
Postanschrift:
GPO Box 39, Sydney NSW 2001
Telefon:
+61 2 9228 6333
Fax:
+61 2 9228 655
Internet:
www.planning.nsw.gov.au
Email:
[email protected]
Ansprechpartner:
Mr. Marcus Ray (Deputy Secretary)
Gegründet:
2005
Zweck:
Die Behörde entwickelt und fördert u. a. Strategien zum nachhaltigen Wachstum der Städte,
Gemeinden und Umwelt.
63
Profile der Marktakteure
Department of Trade & Investment (NSW)
Adresse:
Level 47 MLC Centre, 19 Martin Place, Sydney NSW 2000
Postanschrift:
GPO Box 5477, Sydney NSW 2001
Telefon:
+61 2 9338 6600
Fax:
+61 2 9338 6950
Internet:
www.business.nsw.gov.au
Email
[email protected]
Abkürzung:
DSRD
Ansprechpartner:
Mr. Scott Hansen (Director General)
Zweck:
Die Behoerde unterstuetzt auslaendische Firmen bei der Ansiedlung in NSW.
Department of State Development, Infrastructure and Planning (QLD)
Postanschrift:
PO Box 15009, Brisbane City East QLD 4002
Telefon:
+61 7 3452 7100
Fax:
+61 7 3224 6465
Internet:
www.dsdip.qld.gov.au
Email:
[email protected]
Ansprechpartner:
Mr. Michael Schaumburg (Director-General)
Zweck:
Die Behörde ist für die Planung und Bewilligung von Projekten und Baumaßnahmen
zuständig.
Energy Efficiency Council
Adresse:
Suite 2, 490 Spencer Street, West Melbourne VIC 3003
Telefon:
+61 3 8327 8422
Internet:
www.eec.org.au
Email:
[email protected]
Abkürzung:
EEC
Zweck:
Der EEC vereint Firmen, die Produkte und Dienstleistungen im Bereich Energieeffizienz
anbieten.
Sustainability Victoria
Adresse:
Urban Workshop, Level 28, 50 Lonsdale Street, Melbourne VIC 3000
Telefon:
+61 3 8626 8700
Fax:
+61 3 9663 1007
Internet:
www.sustainability.vic.gov.au
Email:
[email protected]
Ansprechpartner:
Mr Stan Krpan (CEO)
Zweck:
Sustainability Victoria arbeitet eng mit der Regierung zusammen und beschäftigt sich mit
dem Thema Nachhaltigkeit in Melbourne und Umgebung.
64
Profile der Marktakteure
Institute
Australian Institute of Architects
Adresse:
Level 2, 7 National Circuit, Barton ACT 2600
Postanschrift:
PO Box 3373, Manuka ACT 2603
Telefon:
+61 2 6121 2000
Fax:
+61 2 6121 2001
Internet:
www.architecture.com.au
Email:
[email protected]
Mitglieder:
12.000
Abkürzung:
RAIA
Ansprechpartner:
Mr David Parken (CEO)
Zweck:
Interessenverband der Architekten
Australian Institute of Buildings
Adresse:
Unit 10, Building C, Trevor Pearcey House, Treagar Court, 28-34 Thynne Street, Bruce ACT
2614
Postanschrift:
GPO Box 705, Jamison ACT 2614
Telefon:
+61 2 6253 1100
Fax:
+61 2 6253 4411
Internet:
www.aib.org.au
Email:
[email protected]
Abkürzung:
AIB
Ansprechpartner:
Mr Robert Hunt (CEO)
Zweck:
Unterstützung der Entwicklung der Bauindustrie und –wissenschaft
Australian Institute of Energy
Postanschrift:
PO Box 193, Surrey Hills VIC 3127
Telefon:
1800 629 945
Fax:
+61 3 9898 0249
Internet:
www.aie.org.au
Email:
[email protected]
Abkürzung:
AIE
Ansprechpartner:
Mr John Blik (Vice President)
Zweck:
Förderung von Energiethemen und Richtlinien in dieser Industrie.
65
Profile der Marktakteure
Australian Institute of Refrigeration, Air-conditioning and Heating Inc
Postanschrift:
Level 3, 1 Elizabeth Street, Melbourne Vic 3000
Telefon:
+61 3 8623 3000
Fax:
+61 3 9614 8949
Internet:
www.airah.org.au
Email:
[email protected]
Abkürzung:
AIRAH
Ansprechpartner:
Phil Wilkinson (CEO)
Zweck:
Förderung des Gewerbes der Klimatechnik- und Heizungsfirmen.
Barbara Hardy Institute (University of South Australia)
Adresse:
University of South Australia, Building J2-02,
Mawson Lakes Campus, Mawson Lakes, SA 5095
Postanschrift:
GPO Box 2471 Adelaide, South Australia 5001
Telefon:
+61 8 8302 5347
Internet:
http://www.unisa.edu.au/research/barbara-hardy-institute/
Email:
[email protected]
Ansprechpartner:
Mrs. Leanne Haller (Institute Manager)
Zweck:
Setzt sich für die Stärkung der Akzeptanz für erneuerbare Energien in der australischen
Bevölkerung ein, leistet unabhängige Beratung und stellt Testeinrichtungen bereit.
Sustainable Energy Development Office (Government of Western Australia)
Adresse:
QBE House 200 St Georges Terrace, Perth WA 6000
Postanschrift
GPO Box T1600, Perth WA 6845
Telefon:
+61 8 9262 1400
Fax:
+61 8 9226 0842
Internet:
http://www.finance.wa.gov.au
Gegründet:
2001
Abkürzung:
SEDO
Ansprechpartner:
Mrs Anne Nolan (Director General)
Zweck:
Das „Sustainable Energy Development Office“ unterstützt die Einführung von erneuerbaren
Energien und energieeffizienten Strategien in allen Bereichen – angefangen bei Wirtschaft
und Industrie, bis hin zu Regierung und Öffentlichkeit. Es untersteht seit 2012 dem
Department of Finance.
66
Profile der Marktakteure
Verbände
Association of Building Sustainability Assessors
Adresse:
Unit 208, 54 Foveaux Street, Surry Hills NSW 2010
Telefon:
1300 889 438
Fax:
+61 2 9212 1468
Internet:
www.absa.net.au
Email:
[email protected]
Abkürzung:
ABSA
Ansprechpartner:
Mr Doug Gilmour (Chair)
Zweck:
Der Verband vertritt die Interessen von Baufirmen und Designern, die sich mit dem Einfluss
von Gebäuden auf die Umwelt auseinandersetzen.
Australian Construction Industry Forum
Adresse:
GPO Box 1691, Canberra, ACT 2601
Telefon:
+61 1300 854 543
Fax:
+61 1300 301 565
Internet:
www.acif.com.au
Email:
[email protected]
Abkürzung:
ACIF
Ansprechpartner:
Mr. Peter Barda (Executive Director ACIF)
Zweck:
Beratende Organisation des Gebäude- und Baugewerbes.
Australian and New Zealand Solar Energy Society
Postanschrift:
PO Box 231 Mawson ACT 2607
Telefon:
+61 1300 768 204
Internet:
www.anzses.org
Email:
[email protected]
Gegründet:
1962
Abkürzung:
AUSEC
Ansprechpartner:
Anna Washington
Zweck:
Förderung und Vermarktung der Solarenergie und anderen ern. Energien.
Australian Constructors Association
Adresse:
51 Walker Street, North Sydney NSW 2060
Telefon:
+61 2 9466 5522
Fax:
+61 2 9466 5599
Internet:
www.constructors.com.au
Email:
[email protected]
Mitglieder:
13
Ansprechpartner:
Mr. Lindsay LeCompte (Executive Director)
Zweck:
Zusammenschluss von Baufirmen die mind. A$ 200 Millionen pa umsetzen.
67
Profile der Marktakteure
Australian Industry Greenhouse Network
Adresse:
Unit 3, 4 Kennedy Street, Kingston ACT 2604
Postanschrift:
PO Box 4622, Kingston, ACT 2604
Telefon:
+61 2 6295 2166
Fax:
+61 2 6232 6075
Internet:
www.aign.net.au
Email:
[email protected]
Gegründet:
1995
Mitgliederzahl:
26
Abkürzung:
AIGN
Ansprechpartner:
Mr Alex Gosman (Chief Executive Officer)
Zweck:
Beratende und informierende Funktion für Industrie und Regierung u. a. in Fragen des
Klimawandels.
Australian Industry Group
Adresse:
51 Walker Street, North Sydney NSW 2060
Postanschrift:
PO Box 289, NSW North Sydney NSW 2059
Telefon:
+61 2 9466 5566
Fax:
+61 2 9466 5599
Internet:
www.aigroup.asn.au
Email:
[email protected] oder [email protected]
Gegründet:
1873
Mitglieder:
10.000
Abkürzung:
Ai Group
Ansprechpartner:
Innes Willox (CEO)
Zweck:
Interessenverband der Industrie (Ingenieurbau, Bau, Druck, IT, Lebensmittel, Verpackung,
Automobil, Telekommunikation, Chemie, Energie u.a.)
Building Designers Association of Australia Ltd
Postanschrift:
PO Box 592, HRMC NSW 2310
Telefon:
1300 669 854
Internet:
www.bdaa.com.au
Email:
[email protected]
Abkürzung:
BDA
Mitglieder:
1.400
Ansprechpartner:
Mrs Theresa Hatton (National President)
Zweck:
Interessenverband der Gebäudedesigner mit Büros in allen Bundesstaaten.
68
Profile der Marktakteure
Building Products Innovation Council
Postanschrift:
Po Box 417, Randwick NSW 2031
Telefon:
+61 (0) 438 740 240
Internet:
www.bpic.asn.au
Email
[email protected]
Abkürzung:
BPIC
Ansprechpartner:
Ms. Elizabeth McIntyre (Chair)
Zweck:
Interessenverband, der die effiziente und innovative Nutzung von Bauprodukten fördert.
Vertritt die Interessen der Bauprodukteindustrie im Vorstand des Buildings Codes of
Australia Board.
Clean Energy Council
Adresse:
Level 15, 222 Exhibition Street, Melbourne VIC 3000
Telefon:
+61 3 9929 4100
Fax:
+61 3 9929 4101
Internet:
www.cleanenergycouncil.org.au
Email:
[email protected]
Gegründet:
2007
Ansprechpartner:
Mr. Kane Thornton (Chief Executive)
Zweck:
Der Clean Energy Council ist durch die Fusion von BCSE (Australian Business Council for
Sustainable Energy) und Auswind (Australian Wind Energy Industry Association)
entstanden. Dieser Verband arbeitet aktiv mit Regierung und Behörden bzgl. Regulierungen
und Entwicklung der Industrie für ern. Energien zusammen. Ist u.a. für die Akkreditierung
von Installationsfirmen im Bereich PV zuständig.
Construction Industry Engineering Services Group Ltd
Postanschrift:
PO Box 29, Burwood VIC 3125
Telefon:
+61 3 9888 7688
Fax:
+61 3 9888 7699
Email:
[email protected]
Abkürzung:
CIESG
Ansprechpartner:
Mr. John L. Pilley
Zweck:
CIESG ist der nationale Verband der Handwerksverbände vor allem im
Ingenieurdienstleistungssektor des Baugewerbes.
69
Profile der Marktakteure
Sustainable Business Australia
Adresse:
Legion House, Level 2, 161 Castlereagh Street, Sydney NSW 2000
Telefon:
+61 (0)2 8267 5782
Internet:
http://www.sba.asn.au/sba/
Email:
[email protected]
Gegründet:
1991
Mitgliederzahl:
150
Abkürzung:
EBA
Ansprechpartner:
Mr Andrew Petersen (CEO)
Zweck:
Versuchen Wirtschaft und Politik mit Wissenschaftlern, Investoren, etc.
zusammenzubringen.
Green Building Council Australia
Adresse:
Level 15, 179 Elizabeth Street, Sydney NSW 2000
Postanschrift:
PO Box Q78, QVB, Sydney NSW 1230
Telefon:
+61 2 8239 6200
Fax:
+61 2 8252 8223
Internet:
www.gbca.org.au
Email:
[email protected]
Ansprechpartner:
Romilly Madew (CEO)
Zweck:
Förderung und Entwicklung einer nachhaltigen Immobilienindustrie und Annahme von
ökologischen Bauweisen.
Housing Industry Association
Adresse:
79 Constitution Avenue, Campbell ACT 2612
Telefon:
+61 2 6245 1300
Fax:
+61 2 6257 5658
Email:
[email protected]
Internet:
www.hia.com.au
Gegründet:
1965
Mitglieder:
42.000
Abkürzung:
HIA
Ansprechpartner:
Neil Evans (Regional Executive Director ACT/Southern NSW)
Zweck:
Förderung der Bautechniken für Wohnungen, Interessenverband der Bauunternehmen,
Sammlung und Auswertung von Baustatistiken, Förderung energieeffizienter Bauprodukte
und Technologien.
70
Profile der Marktakteure
Industry Capability Network
Adresse:
620 Macauley Street, Albury NSW 2640
Telefon:
+61 2 6041 5226
Email:
[email protected]
Internet:
www.icn.org.au
Gegründet:
1984
Abkürzung:
ICN
Ansprechpartner:
Klaus Baumgartel (National Sector Mgr Clean Technology)
Zweck:
Förderung der Vernetzung von großen und kleinen Projekten in Australien und Neuseeland.
Das Netzwerk bietet eine Platform für Projektmanager und ist ein unabhängiger Verband.
Insulation Council of Australia and New Zealand
Adresse:
Suite 301, Leicester Street, Carlton VIC 3053
Telefon:
+61 3 9265 4096
Internet:
www.icanz.org.au
Email:
[email protected]
Abkürzung:
ICANZ
Zweck:
Förderung der Industrie im Bereich Glas- und Steinwolle-Isolierungen.
Master Builders Australia Inc.
Adresse:
Level 1, 16 Bentham Street, Yarralumla ACT 2600
Postanschrift:
PO Box 7170, Yarralumla ACT 2600
Telefon:
+61 2 6202 8888
Fax:
+61 2 6202 8877
Internet:
www.masterbuilders.com.au
Email:
[email protected]
Abkürzung:
MBA
Gegründet:
1870
Mitglieder:
31.000
Ansprechpartner:
Mr. Wilhelm Harnisch (Chief Executive Officer)
Zweck:
Hauptverband der Bauindustrie, der die Interessen von Unternehmen vertritt.
71
Profile der Marktakteure
National Association of Testing Authorities
Adresse:
7 Leeds Street, Rhodes NSW 2138
Postanschrift:
PO Box 7507, Silverwater NSW 2128
Telefon:
+61 2 9736 8222
Fax:
+61 2 9743 5311
Internet:
www.nata.asn.au
Email:
[email protected]
Abkürzung:
NATA
Ansprechpartner:
Ms. Susan Jones (State Manager NSW und ACT)
Zweck:
NATA ähnelt dem TÜV in Deutschland. Die Behörde führt Produkttests durch.
Timber and Building Materials Association NSW Ltd
Adresse:
Suite 603 Level 6, 486 Pacific Highway, St Leonards NSW 2065
Postanschrift
PO Box 518, St Leonards NSW 1590
Telefon:
+61 2 9277 3100
Fax:
+61 2 9437 1222
Internet:
www.tabma.com.au
Email:
[email protected]
Mitglieder:
160
Ansprechpartner:
Colin Fitzpatrick
Zweck:
Repräsentanz von NSW Firmen im Bereich Holzbaumaterialien und Hardware Einzelhandel.
72
Profile der Marktakteure
8.2 Messen und Veranstaltungen ab 2015
Titel
All-Energy Australia / Australian Sustainability / ATRAA Solar Conference
Datum
07. – 08. Oktober 2015
Ort
Melbourne Convention & Exhibition Centre
Information
www.all-energy.com.au/
All-Energy Australia reflektiert die wachsende Bedeutung von sauberer Energie für Australiens Wirtschaft und
Gesellschaft. Interessant ist die Messe vor allem für Anbieter im Bereich erneuerbare Energien.
Titel
DesignBUILD Australasia
Datum
04.-06. März 2016
Ort
Melbourne Convention & Exhibition Centre
Information
www.designbuildexpo.com.au
DesignBUILD ist Australiens größte Gebäude Expo, die neue, innovative und nachhaltige Innovationen in der
Gebäudeplanung zeigt. Interessant vor allem für Bauherren, Architekten und Installateure.
Titel
Green Cities 2016
Datum
22.-24. März 2016
Ort
Grand Hyatt Melbourne
Information
www.greencities.org.au
Green Cities ist eine der größten und einflussreichsten Konferenzen zu “grünen Gebäuden” im Asien-Pazifik Raum. Sie
bietet den Besuchern vor allem neue Ideen in nachhaltigem Bauen, Networking und zeigt neue Produkte und
Technologien auf.
Titel
HIA Melbourne Home Show
Datum
21.-24. April 2016
Ort
Melbourne Exhibition Centre
Information
www.hiahomeshow.com.au/
Jährlich in allen Großstädten Australiens stattfindende Messe für Fachpublikum und Konsumenten, die Bauprodukte
und Techniken für Häuser vorstellen.
Titel
HIA Sydney Home Show
Datum
26.-29. Mai 2016
Ort
Sydney Showground Exhibition Centre Homebush
Information
www.sydneyhomeshow.com.au/
73
Profile der Marktakteure
Titel
HIA Perth Homeshow
Datum
04.-07. März 2016
Ort
Perth Convention & Exhibition Centre
Information
www.hiahomeshows.com.au/
Titel
Solar 2016 Exhibition and Conference
Datum
04.-05. Mai 2016
Ort
Melbourne Convention & Exhibition Centre
Information
http://www.solar2015.com.au/
Jährlich vom Australian Solar Council organisierte Ausstellung und Konferenz für die Solarindustrie.
Titel
Total Facilities 2015
Datum
06.-07. April 2016
Ort
Sydney Exhibition Centre, Glebe Island
Information
http://www.totalfacilities.com.au/
Total Facilities ist Australiens größte Industriemesse für Gebäude und Einrichtungen. Es werden Lösungen zur
Steigerung der Energieeffizienz in Gebäuden vorgestellt.
Titel
2016 AIRAH Conference
Datum
2016
Ort
Melbourne
Information
http://www.airah.org.au/
Der Fachverband AIRAH repräsentiert 10.000 Mitglieder in Australien und veranstaltet eine zweitägige Konferenz rund
um die Themen Kühlung, Heizung, Ventilation.
74
Profile der Marktakteure
8.3 Fachzeitschriften
Titel
Austral Ecology – Journal of Industrial Ecology
Inhalt
Themen sind u. a. Material-/Energieflussstudien,
technologischer Wandel und umweltorientierte Industrieparks.
Auflage
8 Magazine/Jahr
Herausgeber
John Wiley & Sons Australia, Ltd.
Postadresse
PO Box 1226
Milton QLD 4064
Ph: +61 7 38599611
Fax: +61 3 38599 627
http://onlinelibrary.wiley.com/
[email protected]
Titel
Infolink - Building Products News
Inhalt
Informationen über neue Produkte und Materialien in der
Baubranche
Auflage
6 Magazine/Jahr
Herausgeber
Cirrus Media
Postadresse
Locked Bag 2999
Chatswood NSW 2067
Ph: +61 2 8484 2999
Fax: +61 2 8484 0633
www.cirrusmedia.com.au
[email protected]
Titel
Construct Magazine
Inhalt
Informationen über Innovationen und Forschung
in der Bauindustrie
Auflage
4 Magazine / Jahr
Herausgeber
The Australian Institute of Building
Postadresse
GPO Box 1467
Canberra ACT 2601
Ph: +61 2 6247 7433
Fax: +61 2 6248 9030
www.aib.org.au
75
Profile der Marktakteure
Titel
Earth Garden
Inhalt
Earth Garden stellt u. a. Informationen über
alternative Energien bereit.
Auflage
4 Magazine/Jahr
Herausgeber
Alan T. & Judith K. Gray
Postadresse
PO Box 2
Trentham VIC 3458
Ph: +61 3 5424 1819
Fax: +61 3 5424 1743
www.earthgarden.com.au
Titel
EcoGeneration
Inhalt
Die Zeitschrift behandelt Themen im Bereich
der nachhaltigen Energieerzeugung, z. B. das
Design und die Konstruktion von erneuerbaren Energien.
Auflage
6 Magazine/Jahr
Herausgeber
Great Southern Press
Postadresse
GPO Box 4967
Melbourne VIC 3001
Ph: +61 3 9248 5100
Fax: +61 3 9602 2708
www.ecogeneration.com.au
[email protected]
Titel
Ecos Magazine
Inhalt
Wissenschaft und Nachhaltigkeit in Industrie und
Umwelt sind der Schwerpunkt vom Ecos Magazine.
Auflage
12 Magazine/Jahr
Herausgeber
CSIRO Publishing
Postadresse
PO Box 1139
Collingwood VIC 3066
Ph: +61 3 9662 7500
Fax: +61 3 9662 7555
www.publish.csiro.au/ecos
[email protected]
76
Profile der Marktakteure
Titel
Eco Voice - EcoNews
Inhalt
Das Magazin sammelt und veröffentlicht Informationen und Ideen im
Hinblick auf eine nachhaltige Entwicklung.
Auflage
12 Magazine/Jahr
Herausgeber
Carbon Market
Postadresse
6/15 Marine Parade
St Kilda VIC 3182
Ph: +61 3 9593 9665
Fax: +61 3 9593 9071
www.ecovoice.com.au
Titel
Energy Source & Distribution
Inhalt
Energy Source & Distribution konzentriert sich auf
alle Möglichkeiten der Energieerzeugung, u. a. auf
Solarenergie und Biomasse.
Auflage
6 Magazine/Jahr
Herausgeber
The Magazine Publishing Company
Postadresse
PO Box 406
Nundah QLD 4012
Ph: +61 7 3866 0000
Fax: +61 7 3866 0066
www.tmpc.com.au
[email protected]
Titel
GreenSmart Guide
Inhalt
Das Magazin sammelt und veröffentlicht Informationen und Ideen im
Hinblick auf energieeffiziente Bauprodukte und Techniken und deren
Anbieter.
Auflage
Jährlich
Herausgeber
HIA Publishing Pty Ltd
Postadresse
79 Constitution Avenue
Campbell ACT 2612
Ph: +61 2 6245 1300
Fax: +61 2 6257 5658
www.hia.com.au
Titel
Master Builder
Inhalt
Offizielles Magazin des “Master Builder” – Verbandes
Auflage
5 Magazine / Jahr
Herausgeber
Crowther-Blayne & Associates
Postadresse
PO Box 824
Surfers Paradise Qld 4217
Ph: +61 3 9411 4534
www.mbav.com.au
77
Profile der Marktakteure
Titel
ReNew-Technology for a Sustainable Future
Inhalt
ReNew ist die führende Informationsquelle über
nachhaltige Technologien.
Auflage
4 Magazine/Jahr
Herausgeber
ATA (Alternative Technology Association)
Adresse
Level 1, 39 Little Collins Street
Melbourne VIC 3000
Ph: +61 3 9639 1500
Fax: +61 3 9639 5814
www.ata.org.au
[email protected]
Titel
Sustainability Matters
Inhalt
Informationen zur Abfallbehandlung, Ressourcenerholung
und nachhaltige Angelegenheiten.
Auflage
6 Magazine/Jahr
Herausgeber
Westwick-Farrow Publishing
Postadresse
Locked Bag 1289
Wahroonga NSW 2076
Ph: +61 2 9487 2700
www.westwick-farrow.com.au
[email protected]
Titel
WME – Environment Business Magazine
Inhalt
WME liefert in einem unabhängigen Rahmen Nachrichten,
Veranstaltungen und Themen in den Bereichen Umwelt und
Umweltindustrie.
Auflage
11 Magazine/Jahr
Herausgeber
Waste Management & Environment Media Pty Ltd
Postadresse
GPO Box 499
Sydney NSW 2001
Ph: +61 2 9252 9440
www.wme.com.au
[email protected]
78
Literaturverzeichnis
Für die Erstellung des Berichtes wurden eine Vielzahl von verschiedenen Quellen benutzt. Die
Firmenwebseiten sind hier nicht erneut einzeln aufgeführt, da sie bereits im Text erscheinen. Im Folgenden
wurden diese Quellen verwendet:
Webseiten von Behörden und Verbänden:

Australian Building Codes Board, www.abcb.gov.au

Australia – United Nations Security Council 2013-2014, https://australia-unsc.gov.au/

Australian Bureau of Statistics, http://www.abs.gov.au/

Australian Competition and Consumer Commission, www.accc.gov.au

Australian Constructors Association (ACA), www.constructors.com.au

Australian Construction Forecasting Council, http://www.cfc.acif.com.au

Australian Energy Regulator, www.aer.gov.au

Australian Energy Market Operator, www.aemo.org.au

Australian Government, www.alp.org.au

Australian Procurement and Construction Council, www.apcc.gov.au

Australian Solar Cooling Interest Group, http://ausscig.com.au/index.html

Australian Solar Council, http://solar.org.au/

Australian Renewable Energy Agency (ARENA) www.arena.gov.au

Australian Window Association, www.awa.org.au

Budget 2015, www.budget.gov.au

Building Sustainability Index, www.basix.nsw.gov.au

Business Insider, www.businessinsider.com.au

Building Products News, http://www.bpn.com.au/home

City Switch Green Office, www.cityswitch.net.au

Clean Energy Council, www.cleanenergycouncil.org.au/

COAG, www.coag.gov.au

Commonwealth of Australian Law, http://fedlaw.gov.au

Department of the Environment, http://www.climatechange.gov.au/u

Department of the Environment, Climate Change, Energy and Water in ACT,
www.environment.act.gov.au

Department of Foreign Affairs and Trade, www.dfat.gov.au

Department of Industry, www.ret.gov.au

Energy Efficiency Opportunities Act 2006, www.energyefficiencyopportunities.gov.au

Energy Rating, http://www.energyrating.gov.au/

Energy Savings Scheme, http://www.ess.nsw.gov.au/Home

Essential Services Commission, www.esc.vic.gov.au

Energy Supply Association of Australia, www.esaa.com.au

Energy White Paper, http://ewp.industry.gov.au/

Geoscience Australia, www.ga.gov.au/

Germany Trade and Invest, www.gtai.com
79

Government of South Australia, http://www.sa.gov.au

FluoroCycle, http://www.fluorocycle.org.au/

International Monetary Fund, www.imf.org

Insulation Council of Australia, www.icanz.org.au

Master Builders Association, www.masterbuilders.com.au/

National Australian Built Environment Rating System, www.nabers.com.au

NSW Office of Environment & Heritage, www.environment.nsw.gov.au

Northern Territory Government, http://www.nt.gov.au/

Parliament of Australia, www.aph.gov.au

Reserve Bank of Australia, www.rba.gov.au/

South Australian Government – Renewables SA, www.renewablessa.sa.gov.au

Sustainability Victoria, www.sustainability.vic.gov.au

Water Efficiency Labeling and Standards (WELS) Scheme, www.waterrating.gov.au

Window Energy Rating Scheme, www.wers.net

World Heritage Fund, http://www.heritage.org/index/country/australia
Berichte

ABARE – Energy in Australia 2009

neu abgerufen 22.09.2015, Webressource einzusehen unter URL:
http://data.daff.gov.au/data/warehouse/pe_abarebrs99001629/energy_in_aust_09.pdf

Australian Construction Industry Forum, Market Report 2015

neu abgerufen 22.09.2015, Webressource kostenpflichtig einzusehen unter URL:
http://www.acif.com.au/shop/acif-reports/australian-construction-market-report59

Austrade, Australian Energy Efficiency Market - Industry Capability Report 2009

neu abgerufen 22.09.2015, Webressource einzusehen unter URL:
http://di.dk/SiteCollectionDocuments/Markedsudvikling/2%20Australian%20Energy%2
0Efficiency%20Industry%20Capability%20Report.pdf

Australian Bureau of Statistics – Yearbook 2012

neu abgerufen 22.09.2015, Webressource einzusehen unter URL:
http://www.abs.gov.au/AUSSTATS/[email protected]/second+level+view?ReadForm&prodno=13
01.0&viewtitle=Year%20Book%20Australia~2012~Latest~24/05/2012&&tabname=Past
%20Future%20Issues&prodno=1301.0&issue=2012&num=&view=&

Australian Bureau of Statistics - Information Paper: Towards the Australian Environmental Economic Accounts, 2013

neu abgerufen 22.09.2015, Webressource einzusehen unter URL:
http://www.abs.gov.au/ausstats/[email protected]/mf/4655.0.55.002

Australian Bureau of Statistics - Environmental Issues: Energy Use and Conservation, March 2014

neu abgerufen 22.09.2015, Webressource einzusehen unter URL:
http://www.abs.gov.au/ausstats/[email protected]/cat/4602.0.55.001

Australian Bureau of Statistics - Energy in Focus: Energy Efficiency of Australian Homes, April 2010

neu abgerufen 22.09.2015, Webressource einzusehen unter URL:
http://www.abs.gov.au/AUSSTATS/[email protected]/productsbyCatalogue/206E5F67BEA87587
CA25771400262CA2?OpenDocument
80

Australian Energy Market Commission – Electricity Price Trends, Final Report, March 2013

neu abgerufen 22.09.2015, Webressource einzusehen unter URL:
http://www.aemc.gov.au/media/docs/ELECTRICITY-PRICE-TRENDS-FINAL-REPORT609e9250-31cb-4a22-8a79-60da9348d809-0.PDF

Australian Government – Continuing Opportunities Report 2011

neu abgerufen 22.09.2015, Webressource einzusehen unter URL:
https://eex.govspace.gov.au/files/2014/08/Continuing-Opportunities-2011.pdf

Australian Government - Productivity Commission, Electricity Network Regulatory Frameworks
Report, April 2013


neu abgerufen 22.09.2015, Webressource einzusehen unter URL:
http://www.pc.gov.au/inquiries/completed/electricity/report
Australian Industry Group – Construction Outlook May 2015

neu abgerufen 12.08.2015, Webressource einzusehen unter URL:
http://www.aigroup.com.au/constructionoutlook

Australian Sustainable Built Environment Council - Australian Green Building Report June 2010:
Quellverzeichnis nicht archiviert

Australian Building Codes Board – Factsheet on Building Code of Australia EE 2010:
Quellverzeichnis nicht archiviert

City Switch – National Progress Report 2011

neu abgerufen 22.09.2015, Neue Version der Webressource einzusehen unter URL:
http://www.cityswitch.net.au/Portals/0/Progress%20Reports/CitySwitch_National_Prog
ressReport2012.pdf

BREE – Energy in Australia 2015

neu abgerufen 08.09.2015, Webressource einzusehen unter URL:
http://www.industry.gov.au/Office-of-the-ChiefEconomist/Publications/Documents/aes/2015-australian-energy-statistics.pdf

BREE – Energy in Australia 2014

neu abgerufen 22.09.2015, Webressource einzusehen unter URL:
http://www.industry.gov.au/Office-of-the-Chief-Economist/Publications/Pages/Energyin-Australia.aspx

BREE – Energy in Australia 2013


Capgemini Consulting – World Wealth Report 2015


neu abgerufen 22.09.2015, Webressource einzusehen unter URL:
http://www.industry.gov.au/Office-of-the-Chief-Economist/Publications/Pages/Energyin-Australia.aspx
neu abgerufen 22.09.2015, Webressource einzusehen unter URL:
https://www.au.capgemini.com/thought-leadership/world-wealth-report-2015-fromcapgemini-and-rbc-wealth-management
City of Melbourne, 1200 Buildings – Melbourne Retrofit Survey 2013

neu abgerufen 22.09.2015, Webressource einzusehen unter URL:
http://www.melbourne.vic.gov.au/1200buildings/Resources/Pages/RetrofitSurvey2013.a
spx

Clean Energy Council – Clean Energy Australia Report 2013
81


Webressource nicht archiviert
Clean Energy Council – Clean Energy Australia Report 2014

neu abgerufen 22.09.2015, Webressource einzusehen unter URL:
http://www.cleanenergycouncil.org.au/policy-advocacy/reports/clean-energy-australiareport.html

Clean Energy Council, Solar Hot Water & Heat Pump Study 2011

neu abgerufen 22.09.2015, Webressource einzusehen unter URL:
http://www.cleanenergycouncil.org.au/technologies/solar-water-heating.html

Council of Australian Governments - National Strategy on Energy Efficiency, July 2009

neu abgerufen 22.09.2015, Webressource einzusehen unter URL:
http://www.coag.gov.au/node/218

Department of Foreign Affairs and Trade – Composition of Trade Australia, May 2014

neu abgerufen 22.09.2015, Neue Version der Webressource einzusehen unter URL:
http://dfat.gov.au/about-us/publications/Pages/composition-of-trade.aspx

Environmental Issues: People’s View and Practices, 2005

neu abgerufen 22.09.2015, Webressource einzusehen unter URL:
http://www.abs.gov.au/AUSSTATS/[email protected]/Lookup/4602.0Main+Features1Mar%202
005?OpenDocument

ESAA – Electricity Gas Australia 2014, 2015


neu abgerufen 22.09.2015, Abruf gebührenpflichtig unter: http://www.esaa.com.au/shop
Germany Trade & Invest – Wirtschaftsstrukturen und –chancen, August 2015

neu abgerufen 12.01.2015, Webressource nur mit Benutzerkonto einzusehen unter der
URL:
http://www.gtai.de/GTAI/Navigation/DE/Trade/Maerkte/Geschaeftspraxis/wirtschaftsst
ruktur-und-chancen,t=wirtschaftsstruktur-und-chancen--australien,did=1303390.html

Germany Trade & Invest – Branche Kompakt - Bauwirtschaft Australien, September 2014

neu abgerufen 12.01.2015, Webressource nur mit Benutzerkonto einzusehen unter URL:
http://www.gtai.de/GTAI/Navigation/DE/Trade/maerkte,did=887828.html

Germany Trade & Invest – Wirtschafstdaten kompakt: Australien, 2014, 2015

neu abgerufen 12.01.2015, Webressource einzusehen unter URL:
http://www.gtai.de/GTAI/Navigation/DE/Trade/Maerkte/Wirtschaftsklima/wirtschaftsd
aten-kompakt,t=wirtschaftsdaten-kompakt--australien,did=1250536.html

IBIS World Industry Report E- Construction in Australia, May 2014, March 2015

neu abgerufen 22.09.2015, Webressource nur mit Benutzerkonto einzusehen unter URL:
http://www.ibisworld.com.au

IBIS World Industry Report E 4114 - Commercial & Industrial Building Construction in Australia,
2014

neu abgerufen 22.09.2015, Webressource nur mit Benutzerkonto einzusehen unter URL:
http://www.ibisworld.com.au

IBIS World Industry Report E 3011 – House Construction in Australia, April 2015

neu abgerufen 22.09.2015, Webressource nur mit Benutzerkonto einzusehen unter URL:
http://www.ibisworld.com.au
82

IBIS World Industry Report E3021– Commercial and Industrial Building Construction in Australia,
January 2015

neu abgerufen 22.09.2015, Webressource nur mit Benutzerkonto einzusehen unter URL:
http://www.ibisworld.com.au

Infrastructure Australia – National Infrastructure Plan, Juni 2013

neu abgerufen 22.09.2015, Webressource einzusehen unter URL:
http://infrastructureaustralia.gov.au/policy-publications/publications/Report-to-COAGNational-Infrastructure-Plan-June-2013.aspx

Melbourne Energy Institure, University of Melbourne – Zero Carbon Australia Buildings Plan,
August 2013

neu abgerufen 22.09.2015, Webressource einzusehen unter URL:
http://bze.org.au/node/1440

The Parliament of the Commonwealth of Australia - Building Energy Efficiency Disclosure Bill 2010

neu abgerufen 22.09.2015, Webressource einzusehen unter URL:
http://www.aph.gov.au/Parliamentary_Business/Bills_Legislation/bd/bd0910/10bd152
Sonstige Quellen

ABC News

neu abgerufen 22.09.2015, Webressource einzusehen unter URL:
http://www.abc.net.au/news/2015-07-12/government-lobbies-for-cefc-to-stop-windfarm-funding/6613590

Australian Building Council Board – Work Program on Energy Efficiency

neu abgerufen 22.09.2015, Webressource einzusehen unter URL:
http://www.abcb.gov.au/en/work-program/energy-efficiency.aspx

Ecolibrium magazine, Oktober 2014, Printausgabe

Ecolibrium magazine, November 2014, Printausgabe

Ecolibrium magazine, August 2014, Printausgabe

International Energy Agency – National Framework for Energy Efficiency

neu abgerufen 22.09.2015, Webressource einzusehen unter URL:
http://www.iea.org/policiesandmeasures/pams/australia/name-21658-en.php

International Energy Agency - National Strategy on Energy Efficiency (NSEE)

neu abgerufen 22.09.2015, Webressource einzusehen unter URL:
http://www.iea.org/policiesandmeasures/pams/australia/name-24679-en.php

RenewEconomy

neu abgerufen 22.09.2015, Webressource einzusehen unter URL:
http://reneweconomy.com.au/2015/arena-seeking-large-scale-solar-projects-under135mwh-45619 / http://reneweconomy.com.au/2015/rooftop-solar-battery-storage-todominate-australian-grid-58078

Sydney Morning Herald

neu abgerufen 22.09.2015, Webressource einzusehen unter URL:
http://www.smh.com.au/federal-politics/political-news/australia-will-miss-emissionstarget-due-to-direct-action-un-says-20141121-11rn2h.html

The Australian
83

neu abgerufen 22.09.2015, Webressource einzusehen unter URL:
http://www.theaustralian.com.au/national-affairs/shorten-bill-for-ret-proving-a-tallorder-at-85bn/story-fn59niix-1227473374725?sv=4a83df97219886db1c0845785fafafff

WA Chamber of Commerce - Electrical appliances and equipment - importing, selling or hiring

neu abgerufen 19.01.2015, Webressource einzusehen unter URL:
http://www.commerce.wa.gov.au/publications/electrical-appliances-and-equipmentimporting-selling-or-hiring

WME magazine, Dezember 2014/Januar 2015, Printausgabe

WME magazine, November 2014, Printausgabe

WME magazine, Oktober 2014, Printausgabe

WME magazine, September 2014, Printausgabe

WME magazine, Juni 2014, Printausgabe

WME magazine, Mai 2014, Printausgabe

WME magazine, April 2014, Printausgabe

WME magazine, März 2014, Printausgabe
84
Anhang
Anhang 1: Nationale und föderale Initiativen im Bereich Energieeffizienz
Programm
Staat
Beschreibung
Anforderungen an
Teilnehmer
Status
Behörde
Webseite
Australian
Sustainable
Schools Initiative
(AuSSI)
Alle
Australische Schulen
Offen für
Bewerbungen
AuSSI is a partnership of the
Australian Government, all
state and territory
governments and the
Catholic and Independent
school sectors.
Bitte hier klicken
Arena Research
and Development
Programme
Alle
Unterstützung des
Ressourcenmanagements in
Schulen, unter anderem auch
Energienutzung
Gefördert im Rahmen des UN
Decade of Education for
Sustainable Development
Programms
Förderung von $A 300 Mio bis
202 für die Enwicklung von
erneuerbaren Technolgien, die
die kommerzielle Einführung
von Technologien im
erneuerbaren Bereich in
Australien unterstützt.
R&D
Laufend
Australian Renewable
Energy Agency (Arena)
Bitte hier klicken
Building Code of
Australia Energy efficiency
provisions for
Class 2 to 9
buildings
Alle
Obligatorisch für neue
gewerbliche und
öffentliche Gebäude.
Laufend
Australian Building Codes
Board (ABCB) / Council of
Australian Government
(COAG)
Bitte hier klicken
Carbon Farming
Initiative
Alle
Energieeffizienz Vorgaben für
Gebäude der Klassen 2 bis 9
enthalten im National
Construction Code Volume
One - Building Code of
Australia (BCA) zum Ziel der
Emissionsreduzierung.
Mit A$ 250 Mio. gefördertes
Programm, Landwirte können
carbon credits für
emissionsverringerte
Bewirtschaftung sammeln und
diese weiter verkaufen
Seit Juli 2014 Teil des
Emissions Reduction Fund
(Wert A$ 2,25 Mrd)
Speziell definierte
Anforderungen für die
Eignung zur
Teilnahme
Offen für
Bewerbungen
Australian Government/
Department of the
Environment
Bitte hier klicken
85
Programm
Staat
Beschreibung
Anforderungen an
Teilnehmer
Status
Behörde
Webseite
Emissions
Reduction Fund
Alle
Gesetzgebung
Offen für
Bewerbungen
Australian Government/
Department of the
Environment
Bitte hier klicken
Emerging
Renewable
Program (ERP)
Alle
Gesetzgebung
Laufend
Australian Renewable
Energy Agency (Arena)
Bitte hier klicken
Clean Energy
Finance
Corporation /
Low Carbon
Australia
Alle
In Australien
angesiedelte Projekte
Offen für
Bewerbungen
Clean Energy Finance
Corporation / Low Carbon
Australia
Bitte hier klicken
Clean Energy
finance
Corporation
(CEFC) Funding
Streams
Alle
Gesetzgebung
laufend
Clean Energy Finance
Corporation
Bitte hier klicken
Commercial
Building
Disclosure (CBD)
Program
Alle
Das Programm unterstützt
australische Unternehmen und
private Haushalte bei aktiven
Maßnahmen der
Emissionssenkung.
A$ 215 Mio. Förderungmittel
für Technologien, die Kosten
senken und die die Nutzung
von Technologien im Bereich
erneuerbaren Energien
unterstützen.
Finanzfonds in Höhe von rund
A$ 10 Mrd (2013-2017) für
Wettbewerbsfähigkeit und
Investment in erneuerbare
Energien, Energieeffizienz,
Emissionseinsparung
Investierung in die
Vermarktung und
Bereitstellung von
erneuerbarer Energien und
energieeffizienten
Technologien
Verkäufer und Vermieter von
Büroflächen > 2.000 qm
müssen EnergieeffizienzDaten offenlegen.
Gesetzgebung
Laufend
Australian Government
Bitte hier klicken
Energy Efficiency
in Government
Operations
(EEGO)
Alle
Auflagen für den
Energieverbrauch in
Regierungsgebäuden, u.a.
mindestens 4,5-Sterne
NABERS Rating für
Büroflächen >2.000 qm
Gesetzgebung
Laufend
Australian Government /
Department of Industry
Bitte hier klicken
86
Programm
Staat
Beschreibung
Anforderungen an
Teilnehmer
Status
Behörde
Webseite
Enhanced Project
By-Law Scheme
(EPBS)
Alle
AusIndustry
Bitte hier klicken
Alle
Projekte müssen Teil
des Australian
Industry Participation
(AIP) Plan sein.
Gesetzgebung
Offen für
Bewerbungen
Minimum Energy
Performance
Standards
(MEPS) & Energy
Rating Labelling
Scheme
Nationwide
House Energy
Rating Scheme
(NatHERS)
Tariffzollkonzessionen für die
Einfuhr von Gütern zur
Nutzung bei Projekten in
verschiedenen Branchen
MEPS Registrierung ist
obligatorisch für eine Reihe
von Produkten in Australien
und Neuseeland. Verkauf darf
sonst nicht erfolgen.
Laufend
Australian & New Zealand
Governments / E3
Committee / Department of
Industry
Bitte hier klicken
Alle
Rahmenwerke zur Bewertung
der Energieeffizienz in
Gebäuden
NatHERS & BASIX
Software muss den
Vorgaben im BCA
entsprechen
Laufend
NatHERS National
Administrator / NSW
Department of Planning BASIX
Bitte hier klicken
Alle
Förderung von geeigneten
Energiesystemen mit
erneurebaren Energiequellen
Privatpersonen &
KMU’s
Laufend
Australian Government/
Clean Energy Regulator
Bitte hier klicken
Alle
Steuererleichterungen für F&E
Speziell definierte
Anforderungen für die
Eignung zur
Teilnahme, u.a. muss
Umsatz weniger als A$
20 Mio p.a. betragen
Offen für
Bewerbungen
AusIndustry / Australian
Taxation Office
Bitte hier klicken
BASIX for NSW
Small-scale
Renewable
Energy Scheme
(SRES)
Research &
Development
(R&D) Tax
Incentive
87
Programm
Staat
Beschreibung
Anforderungen an
Teilnehmer
Status
Behörde
Webseite
ACT Energy Efficiency
Improvement Scheme
(EEIS)
ACT
Gesetzliche Vorschriften für
Energy Retailers - Retailer
Energy Savings Obligation
(RESO) - zum Zweck der
Energieeinsparung
Gesetzgebung (Energy
Efficiency (Cost of Living)
Improvement Act 2012)
regelt Teilnahme
Laufend, nur
noch bis Ende
2015
ACT Government /
Environment and
Sustainable
Development
Directorate
Bitte hier klicken
ACTSmart Business
Energy and Water
Program
ACT
50% Rabatt für Umternehmen
für Upgrades zum Zweck der
Energie- und Wassereffizienz
Offen für
Bewerbungen
ACT Environment
and Sustainable
Development
Directorate
Bitte hier klicken
NSW Energy Efficiency
Action Plan
NSW
Ziel ist die Kostensenkung für
Unternehmen und Haushalte
im Zuge der stetig steigenden
Strompreise in Australien, Ziel
ist die Einsparung von 16.000
GWh bis 2020
Laufend
New South Wales
Government /
Environment &
Heritage
Bitte hier klicken
NSW Sustainability
Advantage Program
NSW
Hilfe für Unternehmen zur
Steigerung der Rentabilität
und Wettbewerbsfähigkeit
Ausgeschlossen sind
Regierungsstellen, sowie
Unternehmen mit
Stromkosten von mehr als
A$ 20.000 pro Jahr oder
mehr als 10
Vollzeitangestellten
Verschiedene Initiativen,
50% der in NSW
verfügbaren Mietfläche soll
mindestens 4 Sterne bei
Energieeffizienz und
Wasserefffizienz im
NABERS Rating bis 2020
erreichen
Speziell definierte
Zeitpläne und Fristen sind
Teil des Programms
Offen für
Bewerbungen
Office of
Environment &
Heritage (OEH)
Bitte hier klicken
NSW Energy Saver
NSW
Förderung der Energieeffizienz
seitens der Unternehmen
Speziell definierte
Branchen und
Technologien
Laufend
Office of
Environment &
Heritage (OEH)
Bitte hier klicken
NSW Environmental
Upgrade Agreements
NSW
Finanzierungshilfen für
Eigentümer von Gebäuden für
Energieeffizienz-Upgrades
Nur von bestimmen
Gemeinden angeboten: City
of Sydney, Parramatta City
Council, North Sydney
Council, Lake Macquarie
City Council, The City of
Newcastle
Offen für
Bewerbungen
New South Wales
Government /
Environment &
Heritage
Bitte hier klicken
88
Programm
Staat
Beschreibung
Anforderungen an
Teilnehmer
Status
Behörde
Webseite
Energy Efficiency
Training Program
NSW
Office of
Environment &
Heritage (OEH)
Bitte hier klicken
NT
Projekte im
Zusammenhang mit
Hochschulbildung oder
berufsbegleitender Bildung
KMUs
Offen für
Bewerbungen
ecoBiz NT
Offen für
Bewerbungen
Northern Territory
Government /
Department of
Business
Bitte hier klicken
ecoBiz Queensland &
ClimateSmart Business
Cluster Program
QLD
Trainingprogramm für
Handwerker and
handwerksnahe Branchen für
Energieeffizienz-Management
Förderung von KMUs mit bis
zu A$ 20.000 pro
Unternehmen für effizientere
Betriebsprozesse, u.a.
Energienutzung
Informations- und
Trainingsprogramm für
Unternehmen zum Zweck der
Effizienzsteigerung,
Technologien werden ebenfalls
gefördert im Rahmen von
Finanzhilfen
Speziell definierte
Anforderungen für die
Eignung zur Teilnahme
Offen für
Bewerbungen
Bitte hier klicken
Solar Bonus Scheme
QLD
Teilnahmeberechtigt sind
Haushalte und
Unternehmen aus QLD,
jedoch nicht im süd-osten
des Bundesstaates.
Offen für
Bewerbungen
Retailer Energy Efficiency
Scheme (REES)
SA
Laufend
Essentail Services
Commission of
South Australia
Bitte hier klicken
BSA Energy Efficiency
Program
SA
Vergütung von
überschüssigem Strom,
erzeugt durch PV-Anlagen, der
in as QLDNetz eingespeist wird.
Ansprechpartner für die
Gesetzgebung verschiedener
Industrien (Elektrizität, Gas,
Wasser, Häfen und Eisenbahn)
in South Australia
Finanzhilfen im Gesamtwert
von $300.000 über 3 Jahre,
max. $10.000 pro
Unternehmen für
Durchführung von Energy
Audits
Department of
Environment and
Heritage
Protection /
Chamber of
Commerce and
Industry
Queensland
Queensland
Government/
Department of
Energy and Waste
Laufend
SA Government /
Business
Sustainability
Alliance
Bitte hier klicken
Für KMUs
89
Bitte hier klicken
Programm
Staat
Beschreibung
Anforderungen an
Teilnehmer
Status
Behörde
Webseite
Energy Efficient Design
Guidelines
TAS
Richtlinien für Hausbauer
und Designer
Laufend
Hobart City Council
Bitte hier klicken
Grow Me The Money
VIC
EnergieeffizienzRichtlinien in neuen
Gebäuden und Anbauten
12-Stufen-Programm für
KMUs zum Zweck der
Kosteneinsparung
Für KMUs
Offen für
Bewerbungen
Bitte hier klicken
1200 Buildings Program /
Zero Net Emissions by
2020 – update 2014
VIC
Finanzfond für die
Sanierung von
Bürogebäuden in der Stadt
Melbourne zur Erhöhung
der Energieeffizienz
Eigentümer und Verwalter
von Bürogebäuden in der
City of Melbourne
Laufend
Environment Protection
Authority Victoria (EPA
Victoria) and the
Victorian Employers'
Chamber of Commerce
and Industry (VECCI)
City of Melbourne
Sustainable Melbourne
Fund
VIC
KMU‘s
Laufend
Melbourne City Council
Bitte hier klicken
The Victorian
Sustainability Fund
VIC
100% Kredifinanzierung
von
Gebäudenachrüstungen für
nachhaltige und
umweltfreundliche
Technologien im
Solarbereich.
Förderung von
Ressourceneffizienz und
Produktivität für KMUs im
Rahmen des "Smarter
Resources Smarter
Business - Energy and
Materials Program"
Finanzierungshilfen für
Energieeffizienz in
Gebäuden – „Resource
Efficient Buildings“
Laufend
State Government
Victoria
Bitte hier klicken
90
Bitte hier klicken
Anhang 2: Gesamtübersicht der regulierenden Behörden und Vorschriften in den einzelnen
Bundesstaaten und Territorien
Zuständige Behörde (Legislation)
Regulatory function
NSW
Vic
Qld
SA
WA
Independent
Market
Operator /
Western
Power Corp.
Economic
Regulation
Authority
(ERA)
Tas
ACT
NT
AEMO
AEMO
Power and
Water
Corporation
AEMC/AER
AEMC/AER
Utilities
Commission
Wholesale Market
Market and system operator
AEMO
AEMO
AEMO
AEMO
Regulation
AEMC/AER
AEMC/AER
AEMC/AER
AEMC/AER
Transmission access / pricing
AER
AER
AER
AER
ERA
AER
AER
Utilities
Commission
Distribution
access / pricing
AER
AER
AER
AER
ERA
AER
AER
Utilities
Commission
Licensing / compliance
IPART and
Dep. of
Trade &
Investment
ESC
Dep. of Energy
& Water Supply
ESCOSA
ERA
OTTER
Independent
Competition &
Regulatory
Commission
(ICRC)
Utilities
Commission
Retail
Licensing / compliance
AER
ESC
Dep. of Energy
& Water Supply
AER
ERA
AER
AER
Utilities
Commission
91
Regulatory function
NSW
Standing tariff prices for small
customers
-
Safety
Dep. of
Trade &
Investmen
t/ Work
Cover
Authority
Environment protection
Environment
Protection
Authority
Vic
-
Energy Safe
Victoria
Environment
Protection
Authority
Victoria
Qld
Queensland
Competition
Authority (bis
Juli 2016)
Department of
Justice and
Attorney
General –
Electricity
Safety Office/
Workplace
Health and
Safety
Department of
Environment &
Heritage
Protection
SA
WA
Tas
ACT
NT
-
Public Utilities
Office
OTTER
ICRC
Treasury
Department
of State
Development
SA
Department of
Commerce –
Energy Safety
Department of
Justice –
Workplace
Standards
Tasmania
Office of
Regulatory
Services –
WorkSafe
Northern
Territory Work
Health
Authority - NT
Worksafe
Environmental
Protection
Authority
Environment
Protection
Authority –
TAS, Department of
Primary
Industries,
Parks, Water
and Environment – EPA
Division
Environment &
Sustainable
Development
Directorate –
Environment
Protection
Authority
Environment
Protection
Authority –SA
Quelle: ESAA, Electricity Gas Australia 2015
92
Department
of Lands,
Planning &
Environment
Anhang 3: Gesamtüberblick Einspeisetarife in Australien
Einspeisetarif
Start des
Programmes
Einspeisung
Tarifstufen
ACT
NSW
Seit 14 Juli 2011
nicht mehr
reguliert.
Solar Bonus
Scheme (nicht für
neue Anträge)
Netto
Je nach
Stromhändlerkonditionen
Netto
Solar Bonus
Scheme: 20
cents/kWh
(1 Januar 2010 - 31
Dezember 2016)
Sonst richtet sich
die Rate nach
Angebot des
Händlers, NSW
Government
schlägt vor: 4,4 5,8 cents/kWh
TAS
WA
VIC
Queensland Solar
Bonus Scheme
(nicht für neue
Anträge)
Netto
Tarif vor
07/2012: 44
cents/ kWh
QLD
Solar feed-in
Scheme (nicht für
neue Anträge)
SA
Tarif reguliert seit
1. Januar 2014
Tarif reguliert seit
1. Januar 2015
Gültig für Alice
Springs Area
seit 2008
Netto
Vergütung variiert
nun nach lokalem
Anbieter:
Netto
Tarif 1. Juli 2015
– 30. Juni 2016:
5,5 cents/kWh
Lokale Versorger sind
verplichtet einen
Einspeisetarif
anzubieten.
Netto
Renewable Energy
Buyback Scheme
(REBS)
Vergütung
variiert nun nach
lokalem Anbieter,
ungefähr 6
cents/kWh
The Essential
Services
Commission of
South Australia
(ESCOSA) gibt ein
“Minimum retailer
payment” vor: 5,3
– 9,8 c/kWh
(bis 31 Dezember
2016)
Netto
The Essential
Services
Commission
(ESC) gibt vor: 6,2
cents/kWh
Netto
Alice Springs
Solar Initiative:
51,28 c/kWh;
max. $5/Tag
(keine neuen
Anträge)
Beispiel Synergy (7,13
cents/kWh)
NT
Haushalte:
19,23 cents/kWh
Unternehmen:
22,37 cents/kWh
Time of Use Rate
Peak (6am 6pm):
28,63 cents/kWh
Off-peak (6pm 6am):
16,12 cents/kWh
Webseite
Hier Klicken
Hier klicken
Hier klicken
Hier klicken
Quelle: Regierungswebseiten (Angaben ohne Gewähr)
93
Hier Klicken
Hier klicken
Hier klicken
Hier klicken
94