dialog 04/08 - Genossenschaftsverband eV

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dialog 04/08 - Genossenschaftsverband eV
ISSN 1619 - 1064
dialog
Das Magazin des GVN | April 2008
133 Flotte-VR-Flitzer Seite 18
Milchforum bei Agrargenossenschaften Seite 38
Erstes fairKauf-Haus in Hannover Seite 45
Pfandbriefbank seit 1877
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Inhalt Dialog 04/2008
Aktuelles
Editorial. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4
Kurzmeldungen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5
Aktuelle Seminare. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12
Ehrungen 1/2008. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 50
Allgemeines
Genossenschaftsjahr 2008. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6
Bilanzrechtsmodernisierungsgesetz (BilMoG) Teil 4 . . . . . . . . . . . . . . . . . 8
Gesprächskreis „Kleine Institute“ bei der BaFin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10
14
Geld und Kredit
Rundfunkkooperation: Am Ohr des Kunden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14
133 VR-mobil gemeinnützig gespendet . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18
150 Jahre VR-Bank „Saale-Unstrut“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20
Das Instrument VR-Process . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22
VR-Banken: Reitsport in Neumünster und mehr . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26
Fair bringt mehr . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28
Ländliche Genossenschaften
Rinderzucht Schleswig-Holstein eG. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29
1. VR-Landwirtschaftstag . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30
35
VA-Tage Milch: Finanzielle Anreize schaffen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32
DRV: Gute Preisentwicklung und erfreuliche Umsätze in 2007 . . . . . 35
14. ZMP-Milchforum bei Agrargenossenschaften . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38
Vortrags- und Aussprachetage für Raiffeisen Ware und Vieh . . . . . . . . 40
Internationales Agrarforum zur Gemeinsamen Agrarpolitik . . . . . . . 42
Gewerbliche Genossenschaften
Supermodern: Fruchthof Berlin eG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44
Erstes fairKauf-Haus in Hannover eröffnet . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 45
Schülergenossenschaften: Zertifikate für Lehrer . . . . . . . . . . . . . . . . . . 46
Neugründung: Contineo-Kompetenznetzwerk gegründet . . . . . . . . 47
Firmengründungen in Deutschland schneller als in EU . . . . . . . . . . . . 48
45
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Hildesheim: Sieg durch Bürokratieabbau . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 49
A l l g e m e i n e s / V e r b and
3
Editorial
Liebe Leser,
„Tue Gutes und rede darüber“. Nach diesem Sprichwort sollten wir öfter ver­fahren
- vorausgesetzt, es handelt sich tatsächlich
um die sprichwörtlich „gute Tat“.
Als genossenschaftliche Organisation
zeichnen wir uns durch menschliche Nähe und bodenständig geprägte
Solidarität aus. Unter dem Stichwort
„Hilfe zur Selbsthilfe“ haben wir Einiges
zu bieten. Unsere Stiftungen – angesiedelt besonders bei den VR-Banken
– leisten hier vorbildliche Arbeit, die
sozial ausgerichtet ist. Jüngst wurden
bei der VR-Gewinnspargemeinschaft in
Hannover 133 VW Fox an karitativ tätige
Institutionen verschenkt – eine bisher
einmalige Aktion, die auch das VWStammwerk in Wolfsburg in ihrer langen
Geschichte als einzigartig bezeichnete.
Pastor Hannemann, dessen Sozialprojekt
auch mit einem VR-mobil ausgestattet
wurde, dankte in bewegenden Worten
im Beisein der Landessozialministerin
vor einem großen Publikum im Namen
aller begünstigten Institutionen. In einer
Situation, in der die gesellschaftlichen
Kräfte immer mehr in Arme und Reiche
bei gleichzeitig abnehmender Mittelschicht auseinanderzudriften drohen,
sind soziale und den Menschen in den
Mittelpunkt rückende Aktionen nicht
hoch genug zu bewerten. Sie wirken den
sozialen Fliehkräften des Eigennutzes
und der Ich-Zentriertheit entgegen.
Genossenschaftliche Urtugenden wie
­Solidarität mit dem Schwächeren kommen so wieder zum Vorschein. Sie tun
dem Menschen gut. Deshalb reden wir
nicht nur darüber, sondern sind auch
stolz auf unsere Organisation. Zu Recht!
Es grüßt Sie herzlichst!
Kurzmeldungen
„Wir wollen gemeinsam Werte schaffen!“
Schwäbisch Hall gehört zu den zehn Top-Arbeitgebern.
Schwäbisch Hall ist einer der zehn TopArbeit­geber in Deutschland. Das ergab die
jüngste Untersuchung der Corporate Research
Foundation, an der über 350 Unternehmen
teilge­nom­men haben. Nur ein Viertel davon
erhielt die Auszeichnung „TOP-Arbeitgeber
2008“. Schwäbisch Hall kommt im Gesamtranking auf Platz 6, im Vorjahr war es der 11.
Platz. In drei von sechs untersuchten Kate­
gorien erreicht die größte deutsche Bauspar­
kasse als zweitbester Finanzdienstleister
die Höchstpunktzahl: als Marktführer, bei
Jobsicher­heit und Work-Life-Balance.
„Unsere 6,6 Millionen Kunden verlangen von
unseren Mitarbeitern kontinuierlich hohe
Leistungen. Als Unternehmen müssen wir
dafür sorgen, dass wir diese Leistungsbereit-
Kinderbetreuung schon seit 1970: Die BSH-Kindertagesstätte.
schaft fördern, indem wir ein geeignetes Arbeitsumfeld schaffen“, sagt Ehrhard Steffen,
Personalvorstand bei Schwäbisch Hall. „Wir
freuen uns über den 1. Platz in der Kategorie
Marktführer. Denn hier werden auch unsere
Anstrengungen für das Image als Arbeitgeber abgefragt.“ Text/Foto: BSH
Die „Netzwerker“: gemeinsam individuell
GAD schließt Meilenstein symbolisch ab.
verfahrens „bank21“ haben wir eine der
größten Herausforderungen in unserer
45-jährigen Firmengeschichte gemeistert.
Jeder einzelne Holzklotz steht für eine VRBank, die auf die neue Software umgestellt
hat“, betont GAD-Vorstandsvorsitzender
Anno Lederer.
Die Künstlerin Kirsten Mühlbach vor ihrem Werk.
Sympathisch sehen die rund 470 Holzkuben
aus, die schmalen Figuren mit den großen,
staunenden Augen, die sich dort auf den
Holzklötzen tummeln: Die „Netzwerker“.
Anfang 2008 wurden die letzten Figuren
bei dem Banken-IT-Dienstleister GAD in
Münster aufgehängt.
Das 30 Quadratmeter große Kunstwerk mit
den filigranen Figuren auf dem intensiv
farbigen Holz wurde von der Künstlerin
Kirsten Mühlbach kreiert. „Wir haben für
unsere Kunden ein Symbol gewählt, das
ihre Individualität widerspiegelt“, erklärt
Anno Lederer. „Jeder Netzwerker ist ein
Unikat – aber nur gemeinsam entfalten sie
ihre ganze Ausdruckskraft. Genau das ist
auch die Idee des bank21-Netzwerks.“
Text/Foto: GAD
Ihr Joachim Prahst
4
Aktuell
Damit fand symbolisch auch ein technisches
Großprojekt der GAD seine Vollendung.
„Mit der Einführung des neuen Banken-
dia log 4/20 08
Ausgezeichnet!
DG HYP: TÜV-zertifiziert im Kommunalkreditgeschäft.
Die DG HYP, Deutsche GenossenschaftsHypothekenbank AG, hat für die Entwicklung
und Einführung eines Qualitätsmanagementsystems ein Zertifikat für den Geltungsbereich
„Marktfolge des inländischen Kommunalkreditgeschäfts“ erhalten. Damit ist sie die
bundesweit erste Bank, die die TÜV Süd
Management Service GmbH in diesem Bereich
zertifiziert hat. Die Gültigkeit des Zertifikats
beträgt drei Jahre. Nach deren Ablauf wird das
Qualitätsmanagementsystem erneut vollständig geprüft.
Voraussetzung für die TÜV-Zertifizierung ist
die Erfüllung der Anforderungen der entsprechenden ISO-Norm, die weltweit anerkannter
Standard für Qualitätsmanage­mentsysteme
ist. Für diese Norm müssen Kriterien wie
beispielswei­se ein systemorientierter und
prozessorientierter Managementansatz, die
kontinuierliche Verbesserung des Systems, die
DG HYP Vorstand Manfred Salber (l.) und DG HYP Leiter Treasury Siegfried Schneider (r.) mit TÜV Süd Niederlassungsleiter
Hamburg Frank Grisafi.
Einbeziehung der beteiligten Personen oder
die Verantwortlichkeit der Führung erfüllt
werden. Die Steigerung der Qualität in diesen
Bereichen verfolgt die DG HYP mit hoher
Priorität. Der TÜV Süd überwacht das Qualitätsmanagementsystem laufend. Text: DG HYP
Der Strukturwandel setzt sich fort
Laut Agrarstrukturerhebung müssen immer weniger Betriebe immer mehr leisten.
Immer weniger Bauernhöfe mit einer größeren Fläche je Betrieb – der Strukturwandel in
der deutschen Landwirtschaft hat sich auch
in den vergangenen Jahren fortgesetzt. Laut
den vorläufigen Daten der jüngsten Agrarstrukturerhebung des Statistischen Bundesamtes haben im Mai 2007 noch 370.000
landwirtschaftliche Betriebe in Deutschland
gewirtschaftet. Im Jahr 2005 hatten die
Statistiker 389.900 Bauernhöfe gezählt.
Damit ist die Zahl der landwirtschaftlichen
Betriebe in den vergangenen zwei Jahren um
4,9 % zurückgegangen, rund 19.100 Landwirte hängten ihren Beruf „an den Nagel“.
Gleichzeitig hat sich die durchschnittliche Flächenausstattung der bestehenden
landwirtschaftlichen Betriebe vergrößert:
Während 2005 die Flächenausstattung im
Mittel 43,7 Hektar (ha) betrug, verfügten
die Bauernhöfe im vergangenen Jahr über
durchschnittlich 45,7 ha.
Quelle: Statistisches Bundesamt/ Foto: Aboutpixel
dia log 4/20 08
Aktuell
5
Genossenschaftsjahr 2008
WDR und NDR lassen in Hörfunkreihe „Zeitzeichen“ Genossenschaftsidee aufleben.
A
m 29. August jährt sich der 200.
Geburtstag von Herman SchulzeDelitzsch und am 30. März 2008 wäre
Friedrich-Wilhelm Raiffeisen 190 Jahre alt
geworden…
Die Genossenschaftspioniere blicken nicht
nur auf rund 160 Jahre Selbsthilfe zurück,
sondern können national wie international
große Erfolge vermelden: 20 Millionen Mitgliedschaften bundesweit und 800 Millionen
weltweit sprechen eine eigene Sprache.
Die genossenschaftliche Idee gemeinsamen
Wirtschaftens in Selbsthilfe und Selbstverantwortung wurde in der genossenschaftsnahen Realisierung von Professor
6
A l l g e m e i n e s / V e r b and
Muhammad Yunus mit dem Friedensnobelpreis 2006 gewürdigt.
„Indem wir die Selbsthilfe, die Betätigung
der eigenen Kraft, die Verantwortlichkeit für
das eigene Geschick als Wirtschaftsprinzip
proklamieren ... stehen wir mitten in der Gesamtarbeit für die großen Aufgaben unserer
Zeit“, formulierte Raiffeisen bereits vor über
160 Jahren. Und Schulze-Delitzsch führte
aus: „Uns galt die Genossenschaft als Schule
der Selbstverwaltung für Gemeinde und
Staat, und dieser politischen Mission gesellen
wir die soziale bei.“
WDR 5 und NDR Info nahmen am 11. März
dieses Jubiläum zum Anlass, das erfolgreiche
Wirken Friedrich-Wilhelm Raiffeisens in
der Hörfunkreihe „Zeitzeichen“ lebendig
werden zu lassen.
Text: DRV/Foto: Raiffeisenbank Oberallgäu-Süd eG
Download:
Der Beitrag kann herunter geladen
­werden unter: http://podcast.wdr.de/
radio/zeitzeichen.xml.
dia log 4/20 08
Kunst
Genügsamkeit:
Die
der
Großes
Wachstum in
kleinen Nischen
Die Erfolgsstrategie der DZ BANK
International: Wir machen nicht alles –
Jahrzehnten
doch was wir machen, das machen wir sehr
erfolgreich. Die DZ BANK International hat sich
auf vier Nischenmärkte spezialisiert, für die der
zum größten Auslandsstützpunkt des FinanzVerbunds und zu
einer der größten Banken in Luxemburg entwickelt –
Finanzplatz Luxemburg besonders günstige Wachs-
mit über 1,2 Mrd. Euro betreutem Anlagevermögen von
tumsbedingungen bietet: Private Banking, Kreditgeschäft,
PPS-Kunden, 25.000 direkt betreuten Private Banking
Fondsgeschäft und Treasury. Eine Spezialisierung, die
Kunden, über 25.000 Währungskrediten und über
sich gelohnt hat – auch für unsere Teilhaber aus dem
34 Mrd. Euro betreutem Depotbank-Volumen. Fortsetzung
genossenschaftlichen FinanzVerbund. Denn die DZ BANK
folgt. Weitere Informationen erhalten Sie unter www.dzi.lu
International hat sich innerhalb von knapp zwei
oder im VR-BankenPortal.
Im FinanzVerbund der
Volksbanken Raiffeisenbanken
Bilanzrechtsmodernisierungsgesetz (BilMoG) (Teil 4)
Ziele, Schwerpunkte, Auswirkungen: Was ändert sich bei den Anhangangaben?
I
8
n den vorangegangenen Ausgaben des
dialog haben wir bereits über die Ziele
des BilMoG sowie über die Änderungen in
den Ansatz- und Bewertungsvorschriften berichtet*. In diesem vierten und damit vorerst
letzten Teil wollen wir uns mit einigen neuen
bzw. erweiterten Angabepflichten im Anhang
befassen.
aufgabe besteht darin, die beiden anderen
Rechnungslegungselemente zu ergänzen und
zusätzliche Erkenntnisse und Zusammenhänge offen zu legen. Somit trägt der Anhang
zu einem tieferen und besseren Verständnis
des Jahresabschlusses bei. Diese generelle
Informationsaufgabe lässt sich durch die
folgenden Funktionen näher beschreiben:
Der Anhang bildet neben der Bilanz und der
Gewinn- und Verlustrechnung einen gleichwertigen Bestandteil des handelsrechtlichen
Jahresabschlusses. Er dient ausschließlich
der Informationsvermittlung. Seine Haupt-
1.Der Anhang hat zunächst eine Interpretationsfunktion, indem er die bereits in
der Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung abgebildeten Sachverhalte
erläutert, anders aufbereitet, Zusammenhänge verdeutlicht und Zahlenangaben
durch verbale Aussagen unterstützt.
2.Der Anhang hat ferner eine Entlastungsfunktion für die Bilanz und die
Gewinn- und Verlustrechnung. Viele
A l l g e m e i n e s / V e r b and
Einzelangaben können wahlweise in den
Anhang übernommen werden. Dies soll
zu einer Konzentration auf die „wichtigen“ Jahresabschlussdaten führen und
die Lesbarkeit erleichtern.
3.Schließlich kommt dem Anhang eine
Ergänzungsfunktion zu. Er enthält
zusätzliche Informationen, die sich aus
nicht bilanzierungsfähigen oder bilanzierungspflichtigen Tatsachen ergeben.
Ereignisse oder Zustände des abgelaufenen oder neuen Wirtschaftsjahres
sind zu berücksichtigen. Hierzu zählen
beispielsweise Aufstellungen über Unternehmensverbindungen sowie Angaben
zu Organen und Arbeitnehmern.
Da ein Schwerpunkt des BilMoG auf der
Verbesserung der Aussagekraft von handelsrechtlichen Abschlüssen liegt, enthält
es zahlreiche zusätzliche bzw. erweiterte
Anhang-Angabepflichten.
dia log 4/20 08
Angaben zu Pensionsrückstellungen
Das BilMoG sieht eine Dynamisierung der
Rückstellungsbewertung vor. Deshalb sollen
künftige Entwicklungen (Lohn-, Preis- und
Personalentwicklungen) bei der Bewertung von Rückstellungen stärker als bisher
berücksichtigt werden. Da sich die Dynamisierung besonders auf die sehr langfristigen
Pensionsrückstellungen auswirkt, sind für
diese im Anhang künftig das angewandte
versicherungsmathematische Verfahren
sowie die Gründe für seine Anwendung
anzugeben. Die grundlegenden Annahmen
der Berechnung wie Zinssatz und erwartete Lohn- und Gehaltssteigerungen sind
darzulegen.
Durch diese Angaben wird zwar die Bewertung der Pensionsrückstellungen deutlich
transparenter, unverändert bleibt aber die
erhebliche Unsicherheit bei der Einschätzung
künftiger Entwicklungen.
Angaben zur Bewertung von
Finanzinstrumenten
Finanzinstrumente wie Aktien, Schuldverschreibungen oder Fondsanteile, die zu
Handelszwecken erwoben wurden, werden
künftig bei allen Unternehmen zum Bilanzstichtag grundsätzlich mit dem Zeitwert
bewertet. In diesem Zusammenhang sind
Angaben zur Bestimmung dieser Zeitwerte
zu machen. Besondere zusätzliche Angabepflichten ergeben sich, wenn derivative Finanzinstrumente ausnahmsweise nicht zum
Zeitwert bewertet werden oder notwendige
Abschreibungen auf diese Finanzinstrumente unterbleiben.
Angaben zu Forschungs- und
­Entwicklungskosten
Immaterielle selbstgeschaffene Vermögensgegenstände des Anlagevermögens wie
beispielsweise Patente sind künftig zwingend
in der Bilanz anzusetzen. Reine Forschungsaufwendungen dürfen allerdings auch
weiterhin nicht angesetzt werden. Die Bedeutung dieser Kosten ist zu erläutern, und es ist
darzustellen, inwieweit diese das abgebildete
Wirtschaftsjahr betreffen. Der Gesamtbetrag
der Forschungs- und Entwicklungskosten
dia log 4/20 08
des Geschäftsjahres sowie der davon auf die
selbstgeschaffenen immateriellen Vermögensgegenstände des Anlagevermögens
entfallende Betrag sind anzugeben.
same Ausweitung der Angabepflichten im
Anhang ist positiv zu beurteilen; ein Umfang
vergleichbar mit den „notes“ unter IFRS wäre
nicht vertretbar gewesen.
Verbesserte Transparenz bezüglich Zweckgesellschaften
BilMoG in der Gesamt­
betrachtung
Im Anhang sind künftig Art, Zweck und
finanzielle Auswirkungen von nicht in der
Bilanz erscheinenden Geschäften anzugeben, soweit diese von Bedeutung sind.
Diese Angaben sollen einen Einblick in die
wirtschaftliche Situation der Zweckgesellschaft und das wirtschaftliche Risiko für das
bilanzierende Unternehmen ermöglichen.
In der Presse werden immer mehr Stimmen
laut, dass mit der Bilanzierung nach den
IFRS nicht die erhofften Ziele erreicht werden. Es ist daher umso mehr zu begrüßen,
dass sich das Justizministerium auf den Weg
gemacht hat, die handelsrechtliche Rechnungslegung zu modernisieren – auch wenn
die letzte große Modernisierung erst wenig
mehr als 20 Jahre her ist. Wenngleich nicht
jede Veränderung im Sinne unserer Genossenschaften ist, in der Gesamtbetrachtung
geht es in die richtige Richtung.
Angaben zu Anteilen an
­Spezialfonds
Soweit Anteile an Spezialfonds gehalten
werden, sind im Anhang künftig umfassende Angaben zu machen. Beispielsweise ist
eine Aufgliederung des anteiligen Fondsvermögens in Vermögensgegenstände und
Schulden unter Angabe von Buchwert und
beizulegendem Zeitwert vorzunehmen.
Angaben zu bestimmten
­Geschäften mit nahe stehenden
Unternehmen und Personen
Ferner sind Geschäfte mit nahe stehenden
Unternehmen und Personen im Anhang
anzugeben, soweit diese nicht zu marktüblichen Bedingungen zustande gekommen
sind. Diese Anhangangabe umfasst die Art
der Beziehung, den Wert der Geschäfte sowie weitere Angaben, die für die Beurteilung
der Finanzlage notwendig sind. Ob ein Geschäft im Einzelfall zu nicht marktüblichen
Bedingungen zustande gekommen ist, soll
im Wege des Drittvergleichs festgestellt
werden.
Fazit
Zusammenfassend erscheinen vor dem
Hintergrund und der Zielsetzung, einen
verbesserten Einblick in die wirtschaftlichen
Verhältnisse zu liefern, die vom Gesetzgeber
vorgesehenen erweiterten Anhangangaben
nachvollziehbar. Die konkrete Ausgestaltung und Bedeutung im Einzelfall wird die
Zukunft zeigen. Insbesondere die behut-
Ausblick
In den kommenden Monaten werden wir
beginnen, Unterstützungsmaßnahmen für
unsere Mitglieder zu entwickeln. Denn nicht
nur die Mitarbeiter im Rechnungswesen
müssen die neuen Regelungen kennen und
umsetzen, sondern zum Beispiel auch der
Bilanzanalyst oder der Innenrevisor.
Gemeinsam mit den anderen Verbänden
und dem DGRV werden wir die weitere
Gesetzesentwicklung begleiten und alles uns
Mögliche daran setzen, auch künftig eine
angemessene Bilanzierung nach handelsrechtlichen Vorschriften zu erhalten.
Text: Knoll, Hampe/Illustration+Fotos: Archiv
*
Die Beiträge eins bis drei finden Sie unter
www.geno-verband.de/dialog 12/2007
www.geno-verband.de/dialog 2/2008
www.geno-verband.de/dialog 3/2008
Kontakt:
Mathias Knoll
Wirtschaftsprüfer und Steuerberater
Tel.: 0511/95 74-471
mathias.knoll@
geno-verband.de
Katja Hampe
Verbandsprüferin
Tel.: 0511/95 74-319
katja.hampe@
geno-verband.de
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9
Offene Worte beim Gesprächskreis
„Kleine Institute“
Die Teilnehmer zogen eine positive Zwischenbilanz der bisherigen Arbeit –
nicht zuletzt aufgrund der ergebnisorientierten Haltung aller.
E
nde Januar fand die 5. Sitzung des
Gesprächskreises „Kleine Institute“
bei der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) statt. Die teilnehmenden Volksbanken und Raiffeisenbanken,
Sparkassen und Sonderinstitute zogen eine
Zwischenbilanz der bisherigen Arbeit in dem
Gremium.
Alle Teilnehmer begrüßten es, dass mit dem
Gesprächskreis eine offene Plattform initiiert
wurde, auf der Bankenvertreter und Bankenaufsicht auf gleicher Augenhöhe vorbehaltlos
diskutieren können. Die Vertreter aus dem
Verbandsgebiet des GVN, Jens Hüllmann,
Vorstandsmitglied der RaiffeisenbankeG
Seestermühe, und Karl Schencking, Prüfungsdienstleiter im GVN, werteten die
ergebnisoffene Herangehensweise von Abteilungsdirektor Rainer Behle von der BaFin als
Leiter des Gesprächskreises als sehr positiv.
Der Gesprächskreis sieht es als Erfolg,
dass sich die Bankenaufsicht beim Thema
Sonderprüfungen gesprächs- und kompro-
missbereit gezeigt hatte. Es wurde klar und
verbindlich zugesagt, dass Keditinstitute,
die über eine gute Bonität verfügen (in der
Klassifizierungsmatrix der BaFin als „grüne“
Institute bezeichnet) allenfalls alle zehn bis
zwölf Jahre mit einer anlassunabhängigen
Sonderprüfung rechnen müssen. Dies ist ein
Teilerfolg – die Forderung nach zukünftig
ausschließlich anlassbezogenen Sonderprüfungen bleibt.
Ein weiterer Erfolg ist die Zusage der
Bankenaufsicht, im Zuge der Neufassung
der Prüfungsberichtsverordnung Banken
bis 400 Mio. Euro Bilanzsumme nur alle
zwei Jahre einer Geldwäsche-Prüfung zu
unterziehen.
zieren, zu messen und zu steuern und eine
ausreichende Risikotragfähigkeit sicherzustellen. Die genossenschaftlichen Vertreter
im Gesprächskreis baten die Bankenaufsicht,
den entscheidenden Grundsatz zu verankern:
Je besser die Risikosteuerung und -tragfähigkeit einer Bank, desto weniger Aufsicht!
Vorschau auf die nächste Sitzung
Spannend dürfte auch die nächste Sitzung
des Gesprächskreises im April 2008 werden:
Bei diesem Termin wird sich voraussichtlich
BaFin-Präsident Jürgen Sanio der Diskussion
stellen. Text: GVN /Fotos: Archiv
Weitere Informationen: www.geno-verband.de
­(Kreditgenossenschaften/ Gremienarbeit/ Gesprächskreis
Kleine Institute)
Risikoorientierter Leitsatz
Kontakt:
Nichts Neues brachte ein Fachvortrag der
BaFin zur doppelten Proportionalität nach
der 2. Säule von Basel II. Es bleibt bei den
zentralen Aussagen, dass jede Bank dafür
verantwortlich ist, ihre Risiken zu identifi-
WP/StB Karl Schencking
Prüfungsdienstleiter
Tel.: 0511/95 74-234
karl.schencking@
geno-verband.de
Die „kleine Bank“
10
A l l g e m e i n e s / V e r b and
dia log 4/20 08
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Zielgruppe
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von - bis / Ort
MitarbeiterInnen, die mit Aufgaben in der Vermögensberatung betraut
sind, die das standardisierte Privatkundengeschäft übersteigen, LeiterInnen kleinerer Geschäftsstellen oder Kundenbereiche, MitarbeiterInnen, die den BeraterPass III vor 2007 erhalten haben
BeraterPass III – update
(32821.0108.1)
(32821.0408.1)
12.06.-13.06.2008
Rendsburg
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16.06.-17.06.2008
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einfachen Beratungsaufgaben, MitarbeiterInnen mit zielgerichteten Beratungsaufgaben (Jugendmarkt, Seniorenmarkt, Entwicklungskunden),
MitarbeiterInnen, die den BeraterPass II vor 2007 erworben haben
BeraterPass II – update
(31811.0408.1)
19.06.-20.06.2008
Güstrow
Wertpapierspezialisten
Fachtagung Wertpapiere und
­Vertrieb (32051.0108.1)
30.06.-01.07.2008
Soltau
MitarbeiterInnen Marktfolge Aktiv Firmenkunden, MitarbeiterInnen
der Abwicklungs- und Rechtsabteilung
Workshop Insolvenzrecht –
­Abwicklung (40027.0208.1)
03.06.2008
Rendsburg
MitarbeiterInnen, die als interne Gutachter bzw. als sachkundige Mitarbeiter für die Beleihungswertermittlung von Immobilien in der Bank
tätig sein sollen oder es schon sind
Wertermittlung für Praktiker
(40031.0208.1)
02.06.-03.06.2008
Hannover
MitarbeiterInnen der Intensivkundenbetreuung, FirmenkundenberaterInnen, die auch Intensivkunden betreuen
Workshop Intensivkreditbetreuung
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04.06.2008
Hannover
MitarbeiterInnen, die als interne Gutachter bzw. als sachkundige Mitarbeiter für die Beleihungswertermittlung von Immobilien in der Bank
tätig sind
Besonderheiten bei der Bewertung
von landwirtschaftlichen Immobilien, Grundstücken und erneuerbaren
Energien (40036.0108.1)
16.06.-17.06.2008
Rendsburg
LeiterInnen Marktfolge Aktiv, LeiterInnen Firmenkunden, FirmenkreditsachbearbeiterInnen
Bonitätsanalyse komplexer Kreditnehmereinheiten (43014.0108.1)
24.06.-26.06.2008
Hannover
Bankaufsichtsrecht: Spezialfragen
der Banksteuerung im Kontext des
Aufsichtsrechts (53051.0208.1)
26.06.2008
Rendsburg
Alle Führungskräfte im Vertrieb
Die Führungskraft als Vertriebscoach
(61012.0108.1)
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Rendsburg
Führungskräfte mit mehrjähriger Erfahrung
Führungs-Know-how aktualisieren
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und Implemetierungsprozessen aufsichtsrechtlicher Themen befassen
Führungsbereich
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A l l g e m e i n e s / V e r b and
dia log 4/20 08
Zusammenarbeit im Beteiligungskapitalgeschäft
MBG-Beteiligungsprogramm der Volksbanken Raiffeisenbanken in Schleswig-Holstein nimmt Fahrt auf.
D
er Genossenschaftsverband Norddeutschland e.V. (GVN) hat für seine
Mitgliedsbanken in Schleswig-Holstein
eine Kooperationsvereinbarung mit der
Mittelständischen Beteiligungsgesellschaft
Schleswig-Holstein GmbH (MBG) abgeschlossen, um die bisherige Zusammenarbeit im Beteiligungskapitalgeschäft weiter
zu intensivieren. Diese Vereinbarung
ergänzt die zwischen dem GVN und den
schleswig-holsteinischen Förderinstituten
abgeschlossene Kooperationsvereinbarung
aus dem Jahr 2007.
Die Kooperation hat Beteiligungen bis zu
einer Höhe von 1 Mio. Euro im Fokus.
So können auch kleinere Firmenkunden
bedient werden. Dr. Gerd-Rüdiger Steffen,
Geschäftsführer der MBG SchleswigHolstein: „Viele Firmenkundenberater
haben sich oft von dem vermeintlich hohen
Aufwand der Antragstellung abschrecken
lassen. Wir haben jetzt gemeinsam mit
dem GVN einen effektiven Bearbeitungsprozess entworfen. So kann die einzelne
Volksbank Raiffeisenbank über einen
hier ihren mittelständischen Firmenkunden
eine ganzheitliche Beratung und Betreuung.“
Zusammenarbeit besiegelt: Dr. Gerd-Rüdiger Steffen und
Michael Bockelmann (r.).
Kurz-Check sofort in Frage kommende Engagements identifizieren.“
GVN-Vorstandsvorsitzender Michael
Bockelmann sieht in der Vereinbarung klare
Vorteile für beide Seiten: „Beteiligungskapital, vermittelt durch die Volksbank Raiff­
eisenbank und herausgegeben durch die
MBG Schleswig-Holstein, wird angesichts
des steigenden Eigenkapitalbedarfs vieler
Firmenkunden ein zunehmend wichtiger
Baustein für die nachhaltige Kundenbindung.
Die Volksbanken Raiffeisenbanken bieten
Das gemeinsame Produktangebot von GVN
und MBG startet als „MBG-Beteiligungsprogramm der Volksbanken Raiffeisenbanken
in Schleswig-Holstein“ im 2. Quartal 2008.
Ansprechpartner werden dann die Berater der MBG Schleswig-Holstein und die
Firmenkundenberater der Volksbank Raiff­
eisenbank vor Ort sein. Das Kooperationsmodell wird in der anstehenden Runde der
durch den GVN moderierten Kreditarbeitsgemeinschaften in Niedersachsen (über die
Kooperation mit der MBG Hannover wurde
im dialog 2/2008 berichtet) und SchleswigHolstein vorgestellt. Geplant sind darüber
hinaus Kooperationen mit dem MBG in allen
Bundesländern, in denen der GVN und seine
Mitgliedsbanken tätig sind. Text/Foto: GVN
Kontakt:
Dr. Marc-Philipp Dagott
Bankwirtschaft
Tel.: 0511/95 74-327
[email protected]
„Rund ums Haus“
Volksbank und Stadt Norderstedt freuen sich über ­Erfolg der 12. Infomesse.
„E
in voller Erfolg“, so lautete das Fazit
der Volksbank Norderstedt und der
Stadt Norderstedt, die als Veranstalter die
12. Infomesse „Rund ums Haus“ ausrichteten. An 78 Ständen konnten sich interessierte Besucher an einem Wochenende im
Rathaus und in der „TriBühne Norderstedt“
vom Leistungsspektrum des Mittelstandes
überzeugen.
Der Besucherandrang war enorm. „Die
Zahlen aus dem Vorjahr mit rund 16.000
Besuchern konnten wir in diesem Jahr noch
übertreffen“, berichtet Stefan Witt, Filial-
dia log 4/20 08
direktor der Volksbank in Norderstedt.
„Insbesondere am Sonntag wurden auch an
unseren Ständen fast durchgehend Beratungsgespräche geführt.“
Zur Freude aller Aussteller war auch die
Qualität der Besucheranfragen wieder sehr
hoch, so dass die Auftrags- und Terminbücher nach zwei Messetagen gut gefüllt
sind. „Ich habe rund 50 Beratungstermine
während der Messe vereinbart, die ich in
den nächsten Tagen und Wochen nun bearbeite“, freute sich ein Messeanbieter.
Beeindruckt vom Leistungsspektrum des Mittelstandes:
Bankdirektor Christian Scheinert, Stadtbaureferent Thomas Bosse und Filialdirektor Stefan Witt (v.l.).
Text/Foto: Volksbank
G e l d u nd K r e d i t
13
Bekannt und beliebt:
Die ‚No Angels’
begeisterten die
Masse.
Am Ohr des Kunden
Rundfunkkooperationen stehen bei der Marketinggemeinschaft der Volksbanken
und Raiffeisenbanken auch dieses Jahr ganz oben auf der Prioritätenliste.
M
edienkooperationen mit den reichweitenstärksten Rundfunksendern
in den jeweiligen Bundesländern gehören seit
Jahren zu den Leistungen der Marketinggemeinschaft der VR-Banken (MVR) – so auch
in diesem Jahr: Gemeinsam mit den Sendern
radio ffn in Niedersachsen/Bremen, Radio
Brocken und radio SAW in Sachsen-Anhalt
und BB Radio in Berlin und Brandenburg
sind viele unterschiedliche Aktionen geplant.
Dabei werden die Verbundpartner BSH,
R+V und Union Investment wieder gern mit
einbezogen, da sich die Zusammenarbeit
bestens bewährt hat.
14
G e l d u nd K r e d i t
On-Air Aktivitäten
Prägnant und effektiv auf den Punkt gebracht:
Durch verschiedene Kooperationsbestandteile
werden die vertrieblichen Schwerpunktthemen der VR-Banken gezielt in Form von
individuellen Finanztipps mit Eigenfirmierung, Programmaktionen, Thementagen und
Weihnachtsaktionen umgesetzt.
Dadurch wird die Marke ‚VR-Bank’ ganzjährig optimal vorgestellt und in den Mittelpunkt des Interesses gerückt – die perfekte
Plattform, um jede VR-Bank als familien-
freundliche, innovative, kundennahe und
dynamische Bank zu positionieren.
Off-Air Aktivitäten
Im Juni 2008 werden die Mitgliedsbanken in
Brandenburg gemeinsam mit BB RADIO zwei
Open Air Konzerte der erfolgreichen MusikVeranstaltungsreihe MUSIKSOMMER in
Neuruppin und Lübben präsentieren und dabei
sehr präsent sein: auf allen Plakaten und auf
den Tickets, innerhalb der Moderationen und
in den Promotionspots sowie im Internet. Darüber hinaus wird ein größeres Ticketkontin-
dia log 4/20 08
Große Party: 7.500 Fans
erlebten die Stars live.
Bausparen +
Energie sparen
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Zum Bauen, Kaufen oder
Modernisieren Bauspardarlehenszins ab günstigen
gent innerhalb des Kartenvorverkaufs über
die VR-Filialen in Brandenburg verkauft
werden. Banner, Leuchtkegel und Lichteffekte auf der Bühne werden dann direkt bei
den Konzerten gekonnt in Szene gesetzt.
unterstützen die VR-Banken zum vierten
Mal als Hauptsponsor die „STAR ARENA
2008“. Tickets gibt es bei allen teilnehmenden VR-Banken. Text/Fotos: MVR
Ausblick 2008
Die Erfolgsstory der STAR ARENA geht
natürlich weiter: Auch in diesem Jahr
dia log 4/20 08
attraktiven Konditionen für
eine erfolgreiche Beratung.
Denn keiner hat mehr zu-
Rückblick 2007
Ein riesiges Spektakel: Die VR-Banken präsentierten im Dezember 2007 gemeinsam
mit radio SAW 7.500 begeisterten Zuschauern in der Bördelandhalle in Magdeburg
die STAR ARENA 2007. Popstars wie die
‚No Angels’, ‚Monrose’, ‚US 5’, ‚Marquess’
und die ‚Hot Banditoz’ heizten ihren Fans
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15
G e l d u nd K r e d i t
15
Dem Klima verpflichtet
Union Investment ergänzt seine Branchenfonds mit dem internationalen ­
Aktienfonds UniSector: Klimawandel.
D
er UniSector: Klimawandel investiert
weltweit in Unternehmen, die sich in
ihrer Strategie auf die Sektoren alternative
Energien (Windkraft, Solarenergie und
Wasserkraft), Umwelttechnologien (Steigerung der Energieeffizienz bzw. Reduzierung
von CO2-Emissionen) und Recycling (Wiederaufbereitung von Luft und Trinkwasser
sowie Wiederverwertung von Abfall und
Verpackungen) konzentrieren. Dabei kann
das Fondsvermögen je nach Einschätzung
der Erfolgsaussichten flexibel auf die unterschiedlichen Anlagesegmente und Länder
verteilt werden.
Der Schwerpunkt entfällt derzeit mit rund
33 % auf die Solarenergiebranche, die nach
den jüngsten Kursrückgängen attraktive
Bewertungen aufweist und etwa 25 % auf
die Windkraftbranche, die durch mögliche
Unternehmensübernahmen Auftrieb erhalten könnte. Die Bereiche Wasseraufbereitung und -versorgung machen aktuell rund
11 % des Portfolios aus. Bei den Ländern
sind die USA (ca. 29 %) und Deutschland
(ca. 24 %) zurzeit am höchsten gewichtet,
da dort die meisten Umweltwerte gelistet
werden.
Unternehmen mit Umweltfokus im Vordergrund
Bei der Titelauswahl bevorzugt das Fondsmanagement Unternehmen, die hauptsächlich im Umweltsektor tätig sind. Darüber
hinaus besteht auch die Möglichkeit,
Aktien von Gesellschaften zu erwerben,
deren Kerngeschäft in anderen Bereichen
liegt, die aber einen Bezug zum Umweltsegment haben. Beispiele hierfür sind
große Versorgungskonzerne, die sich unter
anderem in der alternativen Energiegewinnung engagieren oder forschungs- und
finanzstarke Unternehmen, die das Thema
Energieeffizienz vorantreiben.
16
G e l d u nd K r e d i t
Ideale Depotbeimischung
Der UniSector: Klimawandel eignet sich
für Investoren, die von den Renditechancen
des Umweltsektors profitieren und ihr Geld
langfristig anlegen möchten. Denn aufgrund
des Klimawandels in den nächsten Jahrzehnten haben Unternehmen, die sich der
Bekämpfung der Umweltprobleme annehmen,
gute Chancen für eine erfolgreiche Geschäftsentwicklung. Angesichts der vergleichsweise
starken Konzentration des Vermögens auf
wenige Sektoren sollten Käufer des Fonds
bereits ein ausreichend über alle Vermögensklassen hinweg diversifiziertes Portfolio
besitzen. Text: Union Investment/Foto: Archiv
Kontakt:
Andreas Sander
Union Investment
Tel.: 0511/27 94 68-264
andreas.sander@
union-investment.de
dia log 4/20 08
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Flotte Flitzer im Dienst der guten Sache
Die Volksbanken und Raiffeisenbanken stifteten 133 „VR-mobil“ – Autos
für soziale und kulturelle ­Einrichtungen.
E
nde Februar war es endlich soweit:
Insgesamt 133 VW Fox starteten von
der Autostadt in Wolfsburg aus zu einer
Sternfahrt in über 60 Städte in Niedersachsen, Sachsen-Anhalt und Brandenburg.
Und sie alle haben eines gemeinsam: Sie
tragen den Namen „VR-mobil“ und werden
ausschließlich für einen guten Zweck
eingesetzt.
Die VR-Banken, die sich der von der VRGewinnspargemeinschaft e.V. betreuten
Aktion angeschlossen haben, stifteten die
18
G e l d u nd K r e d i t
kleinen Flitzer an gemeinnützige Vereine
und Institutionen. „Es ist für uns ein ganz
besonderes Anliegen, die ehrenamtlich
tätigen Menschen bei ihrem lohnenswerten
Engagement zu unterstützen“, betonte der
Vorstandsvorsitzende der VR-Gewinnspargemeinschaft, Harald Lesch, bei der
feierlichen Übergabe in der Autostadt in
Wolfsburg. Ziel ist es, da für Mobilität zu
sorgen, wo finanzielle Mittel fehlen oder
knapp sind. Dank der Reinerträge aus dem
VR-GewinnSparen, einer seit über 56 Jahren erfolgreichen Lotterie der VR-Gewinn-
spargemeinschaft, konnte die Aktion „Wir
bringen Norddeutschland in Bewegung“ so
erfolgreich umgesetzt werden.
Kleiner Einsatz, große Wirkung
Viel Lob gab es auch von der niedersächsischen Ministerin für Soziales, Frauen,
Familie und Gesundheit, Mechthild
Ross-Luttmann, die ein Grußwort der
Landesregierung bei der Übergabe der
VR-Mobile vor den mehr als 250 Vertretern
der gemeinnützigen Einrichtungen und
dia log 4/20 08
Sozialministerin Mechthild Ross-Luttmann.
Bankdirektor Jürgen Böhnke (VR-GSG).
Das VR-mobil der Volksbank Sangerhausen ist eines von 133 VW Fox.
„Das ist nicht nur
eine Spende von
133 Autos, das
sind 133 mal ganz
konkrete Hilfen
bei der Erfüllung
dringender sozialer
Aufgaben.“
(Pastor Andreas Hannemann)
Symbolische Schlüsselübergabe (v.r.n.l.): Harald Lesch (VR-Gewinnspargemeinschaft),
Sozialministerin Mechthild Ross-Luttmann, Pastor Hannemann (Ev.-Luth. Kirchengemeinde
Flachsmeer), Olaf Ansorge (Volkswagen AG) und Bankdirektor Jürgen Böhnke (VR-Gewinnspargemeinschaft).
den Vertretern der VR-Banken überbrachte:
„Seit mehr als 50 Jahren tragen die Gewinnsparer durch ihren Loskauf dazu bei, dass
für gemeinnützige Arbeit zusätzliches Geld
bereitsteht. Der abgeführte Betrag für jedes
erworbene Los mag eher gering erscheinen.
Er bewirkt allerdings in der Summe sehr viel.
Mit den gespendeten Fahrzeugen gibt die
VR-Gewinnspargemeinschaft haupt- und
­ehrenamtlich engagierten Menschen in
Sozial­stationen, der Behindertenhilfe,
Beratungsstellen und kirchlichen Einrichtungen in vielen Regionen unseres
Landes das Gefühl, dass ihre Arbeit auch
von anderen Menschen honoriert wird.
Die öffentlichkeitswirksame Übergabe der
dia log 4/20 08
Pastor Andreas Hannemann.
Fahrzeuge ist auch deshalb so wichtig, weil
sie dokumentiert, dass unsere Gesellschaft
gemeinnütziges Engagement unterstützt und
wertschätzt.“
Text /Fotos: VR-Gewinnspargemeinschaft
Weitere Informationen:
www.vr-gsg.de
www.vr-mobil.info
Kontakt:
Ute Kausch
VR-Gewinnspar­gemeinschaft e.V.
Tel.: 05 11/ 95 74 – 339
[email protected]
Stichwort VR-GewinnSparen
Das VR-GewinnSparen ist eine Kombination
aus Gewinnen, Sparen und Helfen. Monat
für Monat gibt es hohe Geldpreise und tolle
Autos zu gewinnen. Der monatliche Lospreis
beträgt 5 Euro, davon werden 4 Euro gespart
und 1 Euro als Spieleinsatz in der Lotterie
eingesetzt. Ein Viertel des Spieleinsatzes –
das sind mehrere Millionen Euro – wird über
die Genossenschaftsbanken an soziale und
gemeinnützige Einrichtungen gespendet.
Dadurch unterstützen die Gewinnsparer seit
Jahrzehnten ganz konkret eine Vielzahl von
Kindergärten, Sozialstationen, Hospizen und
weitere unverzichtbare Institutionen im sozialen und kulturellen Bereich. 2007 vergaben
die VR-Banken rund 6,3 Millionen Euro aus
den Reinerträgen des VR-GewinnSparens an
gemeinnützige oder kulturelle Einrichtungen.
G e l d u nd K r e d i t
19
Aufsichtsrat und Vorstand beim Durch­stöbern alter historischer Unterlagen zur Bankgeschichte (v.l.n.r.) AR-Vorsitzender Friedrich Bez, Ingeborg Kanne und Georg Siebert.
Örtliche Handwerksmeister gründeten in
Selbsthilfe eine Gewerbebank
150 Jahre VR-Bank „Saale-Unstrut“ – vom Vorschussverein über die Ländlichen Sparund Darlehnskassen zur modernen Bank.
K
luge und findige Handwerker gründeten
1858 in Merseburg einen „Vorschussverein“, um den Kapital- und Kreditbedarf
kleiner Gewerbetreibender zu decken. Am formalen Gründungstag, dem 18. Januar, startete
die Genossenschaft mit 56 Mitgliedern sowie
74 Talern und 12 Silbergroschen (ein Taler
entspricht etwa drei Mark oder 1,50 Euro).
Zum Vorstand gehörten: Kupferschmiedemeister Gottlob Köppe (Vorsitzender),
Schlossermeister Julius Bichtler (Schriftführer und Kontrolleur, später langjähriger Direktor) und Glasermeister Gustav Schumpelt
(Kassierer). Sie orientierten sich an den Ideen
20
G e l d u nd K r e d i t
„Selbsthilfe – Selbstverwaltung – Selbstverantwortung“ des Genossenschaftspioniers
Hermann Schulze-Delitzsch, der bereits 1850
in seinem sächsischen Heimatort Delitzsch
einen solchen Vorschussverein aufgebaut
hatte.
1919 firmierte der Vorschussverein in die
„Merseburger Vereinsbank“ um, mit 1357
Mitgliedern und über 82 Millionen Mark
Umsatz. 1938 nahm sie erstmals die Bezeichnung „Volksbank“ an, die sie auch nach 1990
wieder trug. Ab 1946 und in der DDR hieß
sie „Genossenschaftskasse für Handwerk und
Gewerbe“.
Merseburg stand nicht allein:
Auch andernorts bildeten sich
Kreditgenossenschaften
Die Merseburger Gründung war innerhalb des Geschäftsgebietes der VR-Bank
nicht einzigartig. Auch anderswo lassen
sich Vorschussvereine nach SchulzeDelitzsch nachweisen. Heute bestehen
an diesen Orten überall Filialen der
Volks- und Raiffeisenbank Saale-Unstrut.
Diese gehen aber meist nicht auf die
Vorschussvereine zurück, sondern auf
später gegründete „Ländliche Spar- und
Darlehnskassen“.
dia log 4/20 08
Ein Prinzip – viele
Wurzeln: Die genossenschaftliche Idee
eroberte die Dörfer
Das Motto „Hilf Dir selbst!“
ergriff in den 1890er-Jahren
Land und Dörfer. Besonders
viele „Ländliche Spar- und
Darlehnskassen“ entstanden
1896 und 1897. Sie eiferten dem
zweiten Genossenschaftspionier
Friedrich Wilhelm Raiffeisen
nach. Die heutige Volks- und
Raiffeisenbank gründet sich
daher gleichermaßen auf die städtisch-handwerkliche Tradition nach Schulze-Delitzsch
und die ländlich-bäuerliche Tradition nach
Raiff­eisen.
Die Zahl der Dorfbanken wuchs unaufhaltsam und ist dokumentiert in der
dichten Präsenz, welche dieser einzigartigen Selbsthilfe- und Fördereinrichtung
zukam: Im Jahr 1914 – dem Beginn des
Ersten Weltkrieges – erreichte sie in den
damaligen Kreisen
Merseburg 25, Querfurt 30, Weißenfels
30, Naumburg 5 und
Eckartsberga 15 Genossenschaftsbanken.
Ähnliche Zahlen
lassen sich auch für
1933 – zum Ende der
Weimarer Republik
– ermitteln. Später
erfolgten mehrere
Umbenennungen, in
der DDR wurden die
Raiffeisenkassen vor
allem als „Bäuerliche Handelsgenossenschaften (BHG)“ bekannt.
Nach 1990 fanden Schulze­Delitzsch und Raiffeisen, Stadt
und Land zusammen
auch mit Wurzeln, die aus den städtischen
Vorschussvereinen hervorgegangen waren.
Im Jahr 2000 schließlich vereinigte sich die
Raiffeisenbank Naumburg-Weißenfels mit
der Volks- und Raiffeisenbank Merseburg:
Es entstand die VR-Bank „Saale-Unstrut“ in
ihrer heutigen Form.
Beide Linien – Schulze-Delitzsch und Raiffeisen – vereint, machen die VR-Bank zu dem,
was sie heute ist: eine moderne Universalbank, in der Breite der Gesellschaft und im
Alltag der Menschen verankert – organisiert
als Genossenschaft und attraktiv für alle.
Text /Foto: VR-Bank
Autor:
Die 1990 wieder unter dem Namen Raiffeisen firmierenden bäuerlichen Kreditgenossenschaften schlossen sich – teils in mehreren Stufen – zusammen und verwuchsen
Dr. Tobias Liebert
Chronist und Autor
Tel.: 03443/30 13 00
[email protected]
nen:
altungsregio
nd Veranst
Die Termine u
ittwoch
M
Dienstag und
Montag
Mittwoch
Donnerstag
Montag
Dienstag
Donnerstag
April 2008
29. April / 30.
08
20
ai
5. M
14. Mai 2008
15. Mai 2008
19. Mai 2008
27. Mai 2008
29. Mai 2008
Münster
r
Königswinte
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dia log 4/20 08
G e l d u nd K r e d i t
21
Konzentriert: Die Teilnehmer bei der Informationsveranstaltung.
Das Instrument VR-Process
Hebung von Kostensenkungspotenzialen in Zeiten scharfen Wettbewerbs.
N
icht warten, starten! Wegbrechende
Erträge aus dem operativen Geschäft
sorgen für Kostendruck, dem mit VR-Process aktiv begegnet werden kann.
Die deutsche Kreditwirtschaft sieht sich seit
einiger Zeit einer Reihe von neuen Wettbewerbern gegenüber. Neben den schnell
wachsenden Direktbanken mit zum Teil für
die Kunden hoch interessanten Konditionen
streben zunehmend ausländische Anbieter
in den deutschen Markt für Finanzdienstleistungen. Beide Entwicklungen haben zur
Folge, dass Geschäftsmodelle überprüft und
gegebenenfalls angepasst werden müssen,
um die wirtschaftliche Zukunft der einzelnen Bank nachhaltig zu sichern.
22
G e l d u nd K r e d i t
Schrumpfende Erträge
Im klassischen Einlagen- und Kreditgeschäft
sorgt steigender Wettbewerb in Kombination mit einer flachen Zinsstrukturkurve
für rückläufige Margen und damit sinkende
Zinsüberschüsse – ein Trend, der seit längerem in der gesamten deutschen Bankenlandschaft zu beobachten ist. Diese Lücke
können auch die Erträge aus dem provisionsabhängigen Geschäft kaum schließen –
nicht zuletzt, da die Einnahmen aus dem
Zahlungsverkehr, die einen Großteil des
Provisionsüberschusses bilden, in Zeiten
des kostenlosen Girokontos keine verlässliche Größe mehr darstellen. Trotz Spitzenplätzen bei Zins- und Provisionsergebnis
(Rohertrag) im Vergleich zu allen anderen
Bankengruppen konnten sich auch die
Mitgliedsbanken des GVN der zurückgehenden Erträge im operativen Geschäft nicht
entziehen. (Grafik 1)
Angespannte Kostensituation
Gleichzeitig offenbart ein Blick auf die
Kostensituation, dass die norddeutschen
Kreditgenossenschaften die höchsten
Verwaltungsaufwendungen im Vergleich zu
allen anderen Bankengruppen aufweisen
– dies gilt sowohl im Personal- als auch im
Sachkostenbereich. Die in der Vergangenheit
bereits vorgenommenen Kostensenkungen
(0,38 %-Punkte seit 1995) konnten den
dia log 4/20 08
VR- Process:
untersuchte ­Prozesse
private Baufinanzierung
gewerblicher KK-Kredit
privates KK (KK-Haben)
Anschaffungsdarlehen
Spareinlage (konventionell)
privater Dispositionskredit
Bausparvertrag
Depot-B-Geschäft
Zahlungsverkehr (Überweisung)
gewerbliches Darlehen
Dr. Philipp Wahl, TCW München, berichtet über
die wesentlichen Erkenntnisse aus dem Projekt
und zeigt den Teilnehmern Potenziale auf.
beschriebenen Rückgang des Rohertrags
um 0,53 %-Punkte dabei nur zu etwa zwei
Dritteln kompensieren. (Grafik 2)
Reihe von Instrumenten entwickelt, um die
vertriebliche Ausrichtung der Banken zu
unterstützen.
Vertriebsaktivierung
Kostenreduzierung durch
VR-Process
Die Ertragsausfälle im bilanziellen Einlagenund Kreditgeschäft konnten in der Vergangenheit nur zum Teil durch eine Steigerung
der Provisionserträge aufgefangen werden.
Trotzdem liegt im verstärkten Vertrieb
von außerbilanziellen Produkten und der
Generierung von Provisionserlösen ein Weg,
die Ertragslage zu verbessern. Der genossenschaftliche FinanzVerbund hat hierzu eine
Ebenso dringlich erscheint angesichts der
vergleichsweise hohen Verwaltungsaufwendungen die weitere Hebung von Kostensenkungspotenzialen. Das bundesweite Projekt
VR-Process hat zum Ziel, auf Grundlage
bestehender IT-Systeme ausgewählte Geschäftsprozesse zu optimieren und damit
letztendlich die Eigenproduktion in den
Grafik 1: Rohertrag in % der dBS
5,00
Banken zu fördern. In bundesweit 18 Volksbanken Raiffeisenbanken wurden hierzu die
Geschäftsprozesse von zehn ausgewählten
Kernprodukten aus dem Aktiv- und Passivbereich untersucht. Im Sinne des BestPractice-Gedankens konnten im Rahmen
der Untersuchung erhebliche Optimierungspotenziale identifiziert werden. (Infokasten
„VR-Process: Untersuchte Prozesse“)
Die abgeleiteten Muster- bzw. Referenz­
prozesse können die durchschnittliche
Bearbeitungszeit (BAZ) im Mittel um fast
zwei Drittel (Aktiv-Prozesse) bzw. gut ein
Drittel (Passiv-Prozesse) senken. Konkret be-
Grafik 2: Verwaltungsaufwand in % der dBS
Rückgang um 0,53 %-Punkte
3,50
Rückgang um 0,38 %-Punkte
3,00
4,00
2,50
3,00
2,00
2,00
1,50
1,00
1,00
0,00
0,50
Kreditbanken
1995
dia log 4/20 08
Sparkassen
2000
2006
Kreditgen.
GVN o. Berlin
Quellen: Bundesbank, GVN
0,00
Kreditbanken
1995
Sparkassen
2000
2006
Kreditgen.
GVN o. Berlin
Quellen: Bundesbank, GVN
G e l d u nd K r e d i t
23
Passiv-Prozesse
Aktiv-Prozesse
BAZ
[in %]
100%
62%
IST- Prozess
(Durchschnitt)
Referenzprozess aktiv
(Durchschnitt)
deutet dies beispielsweise bei einer privaten
Baufinanzierung, dass der durchschnittliche
Zeitaufwand von etwas über fünf auf unter
zwei Stunden gesenkt werden kann (66 %
Zeitersparnis). Bei Spareinlagen kann der
Aufwand von etwa ein dreiviertel Stunden auf eine gute Stunde reduziert werden
(Ersparnis 35 %). (Schaubild „Aktiv-/PassivProzesse“)
Diese Prozessoptimierung sorgt allerdings
nicht nur dafür, die Kosten zu senken, sondern kann auch helfen, die aktive Marktbearbeitungszeit zu erhöhen – ein weiterer Weg
zu mehr Vertrieb und mehr Erlösen. Vertriebsintensivierung und Kostenreduktion
müssen damit – anders als vielfach behauptet
– keine konträren Ziele sein, sondern können
simultan verfolgt werden und sich gegenseitig stärken.
Sicht der Prüfung
Die regionalen genossenschaftlichen
Prüfungsverbände haben in einem abgestimmten Verfahren an der Prozessoptimierung teilgenommen. Durch ausgewählte
Prüfer wurden die zehn Geschäftsprozesse
einschließlich der Rahmenbedingungen
einer prüferischen Durchsicht in Form von
Plausibilitätsprüfungen unterzogen. Alle regionalen Prüfungsverbände sind in einer gemeinsamen Stellungnahme zu dem Ergebnis
gekommen, dass gegen die dokumentierten
Referenzprozesse keine Einwendungen
bestehen. Die Volksbanken Raiffeisenbanken
im gesamten Bundesgebiet haben damit die
Sicherheit, dass seitens der Prüfung keine
24
G e l d u nd K r e d i t
BAZ
[in %]
100%
IST- Prozess
(Durchschnitt)
34%
Referenzprozess passiv
(Durchschnitt)
Einwendungen gegenüber den optimierten
Prozessen bestehen.
Informationen für Vorstände
und Führungskräfte
Im Rahmen der Umsetzungsbegleitung von
VR-Process fand am 13. März 2008 eine erste Informationsveranstaltung für Vorstände und Führungskräfte statt. Rund 60 interessierte Teilnehmer folgten den Vorträgen.
Bankdirektor Joachim Schorling und Dr.
Philipp Wahl von TCW gaben den Teilnehmern wertvolle Einschätzungen einer Pilotbank und Erkenntnisse aus dem Projektverlauf, die sie in die Lage versetzten, Nutzen
und Wirkungen der Best-Practice-Prozesse
zu bewerten und das weitere Vorgehen für
ihr Haus zu entwickeln.
Informationen & HilfeN
Ansprechpartner Bankwirtschaft:
Dr. Marc-Philipp Dagott,
Tel.: 0511/95 74-327
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prozesse inkl. Prozessdokumentation im
BVR-Extranet
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Beratungsangebot des BBE zur
bankspezifischen Umsetzung:
Dr. Sören Hoffmann,
Tel.: 0511/95 74-470
Fazit
Die Hebung von Kostensenkungspotenzialen
ist angesichts der ertragsseitigen Problematik
im operativen Bankgeschäft unausweichlich.
Nur wer sich rechtzeitig darauf einstellt,
wird im Wettbewerb bestehen können. Mit
VR-Process steht den Volksbanken Raiff­
eisenbanken ein Instrument zur Verfügung,
mit dem die Verschlankung von Prozessen
einfach und effektiv umgesetzt werden kann.
Der Genossenschaftsverband Norddeutschland unterstützt die Banken aktiv bei der
Umsetzung von VR-Process (­Infokasten
„Informationen & Hilfen“).
Text: Knoll, Dr. Nolte/Fotos/Grafiken: GVN
Kontakt:
Mathias Knoll
Prüfung Kreditgenossenschaften
Tel: 0511/95 74-471
mathias.knoll@
geno-verband.de
Dr. Florian Nolte
Bankwirtschaft
Analyse/Research
Tel.: 0511/95 74-307
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g FinanzVerbund
4/20 08
der Volksbanken Raiffeisenbanken
G e l d u nd K r e d i t
25
Die Weltelite
des Reitsports
zu Gast
Bei den „VR Classics“
lieferten sich 44 Top-Reiter
einen­spannenden Wettkampf.
Großes Lob ans
­Publikum
Die FEI Dressur World Cup
Kür war auch dieses Jahr
wieder Genuss pur für
­Pferdefreunde.
Hochkarätige
Pferdeprofis
ganz nah
Beim „Meet & Greet 2008“
begeisterten nicht nur
­Markus und ­Meredith
­Michaels-Beerbaum das
­Publikum.
26
G e l d u nd K r e d i t
V
ier Tage lang präsentierte sich unter
dem Namen „VR Classics“ die gesamte
Weltelite des Reitsports vor 35.000 Besuchern auf dem Internationalen Reitturnier
in Neumünster. Zum „Großen Preis der
Volksbanken und Raiffeisenbanken“, den der
NDR live im N3-Programm ausstrahlte, qualifizierten sich 44 Top-Reiter aus 13 Nationen. Im Stechen des schwierigen S-Springens
traten in der ausverkauften Holstenhalle
elf Reiter zum „Großen Preis“ an. Markus
­Beerbaum konnte mit seiner schnellen Oldenburger Stute „Leena“ die anderen Reiter
unter Druck setzen. Mit seinem fehlerfreien
Ritt in 35,87 Sekunden setzte er sich gegenüber seiner Konkurrenz in Neumünster
erstmalig durch. „Ich komme schon so viele
Jahre. Ich war einfach mal dran“, freute sich
Beerbaum. Text: / Foto: PVR
B
ereits seit vielen Jahren präsentiert die
VR-Bank Neumünster gemeinsam mit
der Bausparkasse Schwäbisch Hall die FEI
World Cup Kür international. Beide Partner
nutzten die Gelegenheit, um Mitglieder und
Kunden zu diesem sportlichen Ereignis in
die VR-Lounge einzuladen. Mit einer starken
Vorstellung gewann die Doppel-Weltmeisterin Isabell Werth aus Rheinberg mit ihrem
Hannoveraner Wallach „Warum nicht FRH“
auch in diesem Jahr die Weltcup-Kür mit
82,75 % vor dem Schweden Jan Brink mit
Briar (78,50 %) und dem Dänen Andreas
Helgstrand auf Casmir (78,30 %). Schön sei
es gewesen und wie immer sehr emotional,
D
ie VR-Banken luden auch in diesem
Jahr wieder zum „Meet & Greet“
nach Neumünster ein. Rund 100 Kunden,
Mitglieder und zahlreiche Medienvertreter
nahmen die Einladung gern an und folgten
mit großem Interesse den Ausführungen,
die Moderator Carsten Kock, Chefkorres­
pondent Radio Schleswig-Holstein, der
erfolgreichen Schleswig-Holsteinischen
Reiterin Janne Friederike Meyer und
Frank Rothenberger, Parcourchef zahlreicher internationaler Reitturniere wie
beispielsweise den Weltreiterspielen oder
den Europameisterschaften, entlockte.
Der Weltklasse-Springreiterin Meredith
PVR-Vorstandsvorsitzender Dr. ­Michael Brandt, Volksbank
Lübeck, überreichte Markus Beerbaum den Ehrenpreis.
äußerte sich die Siegerin am Schluss des
Wettkampfes, denn das Publikum in Neumünster gehe immer sehr mit. Text: / Foto: PVR
Bankdirektor
­Matthias Lau von
der VR-Bank Neumünster gratulierte
Isabell Werth zum
Gewinn der FEI Dressur World Cup Kür.
Michaels-Beerbaum und Markus Beerbaum
galt das besondere Interesse. Text: / Foto: PVR
Die äußerst sympathischen Springreiter Meredith
Michaels-Beerbaum und Markus Beerbaum meisterten mit
viel Charme und Humor die Fragen von Carsten Kock (r.).
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Bestes Sport-Foto und bester Sport-Bericht
VR-Banken und VSHS ehren gute Sportjournalisten.
G
emeinsam mit der Vereinigung Schleswig-Holsteinischer Sportjournalisten (VSHS)
präsentierten die VR-Banken in
Schleswig-Holstein den mit insgesamt 3.400Euro dotierten Wettbewerb um das beste Sportfoto und
den besten Sport-Bericht. Uwe
Paesler, Fotograf der Kieler NachAusgezeichnet wurden die Preisträger in Kiel während des Championsrichten, gewann den ersten Preis
mit einem fotografischen Volltreffer League-Spiels THW Kiel gegen US Ivry Paris. (Rechts) Schleswig-Holsteins
Sportfoto des Jahres: Vielseitigkeitsreiter Hinrich Romeike.
des Vielseitigkeitsreiters Hinrich
ler und einem Vertreter der Volksbanken und
Romeike aus Nübbel. Paesler
Raiffeisenbanken, Jan Wrege vom Flensburger
­erwischte den Olympiateilnehmer mit seinem
Tageblatt. Der Redakteur gewann vor Ralf AbPferd Marius beim Cross Country-Turnier in
ratis von den Kieler Nachrichten. Den dritten
Bredeneek an einem Teich. Zum Sieger des
Platz teilen sich Harald Klipp, Ostholsteiner
Artikelwettbewerbs kürte die Jury mit der
Anzeiger in Eutin und Christian Schlichting,
zweifachen Ruder-Olympiasiegerin Meike
Lübecker Nachrichten. Text/Foto: PVR
Evers, dem VSHS-Vorsitzenden Gerhard Mül-
Elmshorn, Büdelsdorf und Todesfelde ganz weit vorn
VR-Banken in SH machen den Weg frei für die „Sportfreundliche Kommune“.
I
n Kiel wurde Ende Februar zum zweiten
Mal der Preis „Sportfreundliche Kommune“ verliehen. Der Wettbewerb fand gemeinsam mit dem Innenministerium SchleswigHolstein, dem Landessportverband (LSV),
dem Städteverband, dem Gemeindetag
und mit Unterstützung der VR-Banken in
Schleswig-Holstein statt. Der Sieg ist mit
jeweils 5.000 Euro dotiert und wird an drei
Kommunen in den Kategorien über 20.000
Einwohner, bis 20.000 Einwohner und bis
8.000 Einwohner vergeben. Insgesamt hatten
sich 30 Kommunen beworben. Innenminister
Lothar Hay überreichte die Auszeichnung im
Landeshaus an die Bürgermeister der Gewinner Elmshorn, Büdelsdorf und Todesfelde.
Das Preisgeld von insgesamt 15.000 Euro
wird aus Sportfördermitteln des Innenministeriums sowie den VR-Banken zur
Verfügung gestellt, ohne deren Hilfe der
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Wettbewerb nicht hätte verwirklicht werden
können. Getreu dem Motto „Wir machen den
Weg frei“ engagieren sich die Volksbanken
Raiffeisenbanken in vielfältiger Form und
runden mit dieser Unterstützung ihr sportliches Engagement ab.
Elmshorn – Sieger in der ­Kategorie Kommunen über 20.000 Einwohner: In Elmshorn gibt es über 40 Sportvereine mit einem
modernen, an den Einwohnerinteressen orientierten Sportangebot. Die Stadt unterstützt
ihre Vereine auf vielfältige Weise.
Text/Foto: PVR
Die Sieger im Wettbewerb „Sportfreundliche Kommune 2008“:
Todesfelde – Sieger in der Kategorie Kommunen unter 8.000 Einwohner: Die Gemeinde Todesfelde beeindruckte mit ihrem hohen
Organisationsgrad von nahezu 60 %: Von
1.038 Einwohnern sind 615 Vereinsmitglieder.
Büdelsdorf – Sieger in der Kategorie Kommunen 8.000 bis 20.000 Einwohner: Büdelsdorf verfügt über eine vielseitige sportliche
Infrastruktur mit Angeboten, die sich die
Einwohner wünschen.
Bankdirektor Georg Schäfer (l.), Volksbank-Raiffeisenbank
im Kreis Rendsburg, Bankdirektor Christian Scheinert
(3.v.l.), Volksbank Elmshorn, und Bankdirektor Johann
Fuhlendorf (r.), Raiffeisenbank Kaltenkirchen, überreichten
die Prämien an die Gewinner.
G e l d u nd K r e d i t
27
Fairness und Teamgeist zahlten sich aus!
Die Volksbanken Raiffeisenbanken in Sachsen-Anhalt prämierten beim Wettbewerb
„Fair bringt mehr“ die besten Ideen zur Prävention.
N
achdem am 28. September 2007 die
VR-Banken in Sachsen-Anhalt den
Startschuss für den Wettbewerb „Fair bringt
mehr“ gaben, können sie nun auf eine wunderbare Erfolgsgeschichte zurückblicken:
Mehr als 4.000 Kinder und Jugendliche aus
Sachsen-Anhalt haben genau hingeschaut
statt weggesehen und sich am Wettbewerb
beteiligt.
Viele außergewöhnliche Ideen rund um das
Thema „Prävention“ wurden eingereicht, die
Fairness und Teamgeist erlebbar machen.
Die besten, kreativsten und wirkungsvollsten
Projektvorschläge wurden im Januar 2008
von einer prominenten Jury ausgewählt und
im Rahmen einer riesigen Party am 13. März
2008 ausgezeichnet.
Insgesamt 180 Kinder und Jugendliche im
Kindergartenalter bis hin zur Sekundar­
stufe II kamen mit ihren Erziehern, Lehrern
und Eltern in das Kulturwerk Fichte nach
Magdeburg, um bei der „Fair bringt mehr“Abschlussveranstaltung, die von den ‚radio
SAW- Muckefucks’ Volker Haidt und Holger
Tapper locker mit Charme und Witz moderiert wurde, die Landessieger zu feiern. Als
Vertreter der VR-Banken begrüßte Helmut
H. Seibert, Vorstand der Volksbank in Magdeburg, die Gewinner und beglückwünschte
sie zu ihren einfallsreichen Wettbewerbsbeiträgen. Sachsen-Anhalts Innenminister Holger Hövelmann überbrachte nicht nur das
Grußwort von Schirmherr Ministerpräsident
Professor Dr. Wolfgang Böhmer, sondern
übergab auch Preise an die Landessieger.
25.000 Euro Preisgeld
Mit Spannung erwarteten die kleinen und
großen Gäste ihre Platzierungen. Viel Applaus gab es dann bei den Siegerehrungen.
Die Preise im Gesamtwert von 25.000 Euro
übergaben Helmut H. Seibert, Vorstand
28
G e l d u nd K r e d i t
Oben: Das Kurfürst-Joachim-Friedrich Gymnasium freute sich über den 1. Platz und nahm den Preis von Innenminister Holger
Hövelmann und Helmut H. Seibert, Vorstand Volksbank Magdeburg, entgegen.
Unten: LayZee sorgte für Partystimmung und gute Laune.
der Volksbank Magdeburg, Steffen Matz,
Marketingleiter der Volksbank Halle (Saale),
Heinz Marciniak, Präsident des LandesSportBundes Sachsen-Anhalt, Professor
Dr. Christiane Dienel, Staatssekretärin im
Ministerium für Gesundheit und Soziales
und Winfried Wilhelms, Staatssekretär im
Kultusministerium sowie weitere Prominente der Projektpartner. Alle Landessieger
überzeugten die Gäste und Laudatoren durch
ihre lebendige und aktive Beschreibung der
Projekte und vermittelten ihnen so das Thema Prävention aus ihrer Sicht glaubwürdig.
LayZee, ehemaliger Frontman von Mr.
President, sorgte zum Abschluss für viel
Partyspaß und rockte zusammen mit den
Siegern zu den Hits wie „Coco Jamboo“ oder
„Jojo Action“. Text: MVR /Foto: Fender
KONTAKT:
Christine Pitschke
MVR
Tel: 0511/95 74-334
christine.pitschke@
geno-verband.de
dia log 4/20 08
„Neumünster am Abend 2008“
Spiegelbild der Rinderzucht in Schleswig-Holstein.
W
ieder einmal trafen sich mehrere
tausend Besucher in den Holstenhallen in Neumünster und informierten sich
über Fleischrinder, Jungzüchteraktivitäten
und das aktuelle Niveau der Milchviehrassen
Schwarzbunt, Rotbunt RH, Rotbunt DN und
Angler-Rotvieh.
Traditionell eröffneten die Fleischrinderzüchter der Rinderzucht Schleswig-Holstein
eG die Schau „Neumünster am Abend“. Eine
kleine Gruppe ausgesuchter Demonstrationstiere der Fleischrinderrassen bereicherte die
Schau. Fünf Beschicker hatten keine Mühen
gescheut, ihre besten Tiere in Schaukondition
zu bringen und in Neumünster zu zeigen.
Foto: Claus Peter Tordsen
Fleischrinder bereiten den
Auftakt
Auszeichnung des Grand Champions mit Übergabe des Siegerschecks von der Team AG und der VR-Bank FlensburgSchleswig eG.
11 Nachzuchten auf einmal
im Ring
Zuschauermagnet bleibt die Demonstration
von Nachzuchtgruppen neuer und bewährter Vererber aus dem Zuchtprogramm
der Rinderzucht Schleswig-Holstein eG. Es
ist einmalig, dass auf einer Landesschau 11
Töchtergruppen im Ring gezeigt wurden. Es
waren im Einzelnen die Schwarzbuntvererber
Jadanko, Vachim, Labamba, Leif und Mastif.
Vor allem auf die Gruppe des neuen RSHStars Vachim waren viele gespannt und die
Gruppe überzeugte in allen Belangen.
dia log 4/20 08
Foto: Wolfhard Schulze
Der Jungrinderwettbewerb, der auch bei
„Neumünster am Abend 2008“ den Auftakt
des Richtgeschehens bildete, glänzte mit
seiner stärksten, bisher da gewesenen Beteiligung! Es stellten sich 17 Schwarzbunte in
drei Klassen, 11 Rotbunte in zwei Klassen und
acht Angler-Jungrinder in einer Klasse dem
Urteil der Preisrichter.
Foto: Thomas Thomsen
Jungrinderwettbewerb
Die Archer-Red-Tochter Garding aus der Zuchtstätte
Sommer, Wulfsmoor, siegte souverän bei dem erstmalig
durchgeführten Wettbewerb Nachzucht Champion.
Aufmarsch der Nachzuchten.
Vier Rotbuntgruppen der Vererber Runaway,
Hepcat-Red, Taecks und Archer-Red zeigten
deutlich die Vererbungsschwerpunkte. Das
Bild rundeten die Töchter der Angler-Bullen
Eukal und Didolum ab.
wiederholten Male den Grand Champion der
Rinderschau Neumünster am Abend. Knapp
geschlagen gaben sich hier die bekannten
Schaukühe Dunja von Faber (Z.u.B: Milchhof Wesenberg GbR, Groß Wesenberg) und
Laszlo (v. Copper) aus der Zuchtstätte von
Iwer Rossen, Nordhackstedt.
Bettina wird Grand Champion
Text: RSH
Die allen bekannte Lee-Tochter konnte in ihrer außergewöhnlichen Schaukarriere einen
weiteren Meilenstein hinzufügen. Bettina hat
inzwischen 6 Mal gekalbt und präsentierte
sich in einer hervorragenden Frische. Die Familie von Christian Fischer stellte damit zum
Kontakt:
Susanne Derner
[email protected]
www. rsheg.de
L ä nd l i c h e G e n o s s e n s c h a f t e n
29
v.l.n.r.: Dr. Franz Alt, Autor, Journalist und
TV-Redakteur, Rainer Tietböhl, Präsident
Bauernverband MV, Lars Hoelgaard,
Stv. Generaldirektor EU-Kommission,
Christian Schewe, Moderator der Runde,
Dr. Gerd Müller, Parlamentarischer
Staatssekretär Bundesministerium für
Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, Udo Hemmerling, Deutscher
Bauernverband, Dr. Jürgen Buchwald,
Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt
und Verbraucherschutz MV.
Volksbanken Raiffeisenbanken in MV starten
„Marktoffensive Landwirtschaft“
Auf dem 1. VR-Landwirtschaftstag in Linstow erlebten 500 Gäste eine aufregende
Podiumsdiskussion zu Zielen und Visionen in der Agrarwirtschaft.
D
ie VR-Banken in MecklenburgVorpommern sind ein wichtiger
Wirtschaftsfaktor: 1.200 Mitarbeiter in
170 Geschäftsstellen arbeiten für 13 Institute. „70.000 Mitglieder und 350.000 Kunden sind ein Beleg dafür, dass wir in der
Region verwurzelt sind“, betonte Uwe
Gutzmann, Vorstandsvorsitzender der
Volks- und Raiffeisenbank Wismar und
Sprecher der VR-Banken im Nordosten,
auf dem 1. VR-Landwirtschaftstag in
Linstow, zu dem die Banken Mitglieder
und Kunden eingeladen hatten. Die
Veranstaltung fand beachtliche Resonanz:
Das Thema „Ziele und Visionen in der
Landwirtschaft“ zog 500 Besucher an. Der
große Saal im Linstower Van der Valk
Resorts war vollbesetzt.
30
L ä nd l i c h e G e n o s s e n s c h a f t e n
In einem mit viel Beifall bedachten Vortrag
lenkte der Autor, Journalist und langjährige TV-Redakteur Dr. Franz Alt die
Aufmerksamkeit seiner Zuhörer auf das
große Potenzial alternativer Energien. Die
Sonne spiele bei der Energieversorgung der
Menschen in der Zukunft eine Schlüsselrolle, sagte Alt voraus. Anhand überzeugender
Beispiele zum Einsatz von Solarkraft an
vielen Orten in der Welt warb Alt für noch
größere Anstrengungen, alternative Energien nutzbar zu machen. „Patentlösungen
gibt es nicht“, betonte er. Vieles spreche aber
für einen Energiemix, in dem nachwachsende Rohstoffe und Bioenergie einen wichtigen
Platz einnähmen. Mit ihren Investitionen
auf diesen neuen Märkten demonstrierten
die Landwirte nachhaltiges Wirtschaften.
„Die Gesellschaft kann von ihnen lernen“,
hob Alt hervor.
Große Agrarbetriebe sehen sich
benachteiligt
Angeregt von dem Vortrag diskutierten
anschließend prominente Vertreter aus dem
landwirtschaftlichen Berufsstand und der
Agrarpolitik über die jüngsten Vorschläge
der EU-Kommission zum so genannten
Gesundheitscheck, der unter anderem
Kürzungen der Direktzahlungen insbesondere für größere Landwirtschaftsbetriebe
vorsieht. Die wachsende Nachfrage auf den
Agrarmärkten 2007 habe in den Agrarbetrieben einen Investitionsschub ausgelöst,
dia log 4/20 08
berichtete Landesbauernpräsident Rainer
Tietböhl. „Die Stimmung unter den Landwirten ist gut.“ Sie seien dabei, in Mecklenburg-Vorpommern Investitionen von rund
120 Mio. Euro auf den Weg zu bringen. Als
„große Unbekannte“ erweise sich aber die
Agrarpolitik. „Entgegen den Beschlüssen der
EU aus dem Jahr 2005, die damals die agrarpolitischen Rahmenbedingungen bis 2013
festgelegt haben, benachteiligen die jüngsten
Vorschläge der Kommission die groß
strukturierten Betriebe im Osten“, machte
Tietböhl aufmerksam. Nach Berechnungen
des Bauernverbandes Mecklenburg-Vorpommern hätte die Erhöhung der Modulation allein für die Landwirte im Nordosten
Einbußen von rund 49 Mio. Euro im Jahr
2013 zur Folge.
„Es ist völlig unverständlich, warum Brüssel
uns unsere Betriebsgrößen vorschreiben will.
Wir verlangen, dass die verantwortlichen
Politiker Wort halten“, bekräftigte Tietböhl
einen kurz zuvor gefassten Beschluss des
Landesbauerntages.
Für diese Position bekam der Bauernpräsident breite Unterstützung auf dem Podium.
„Mit ihrer starren Haltung bei der Erhöhung
der Modulation sorgt die EU-Kommission
dafür, dass sich die Reihen der Kritiker
schließen“, erklärte Udo Hemmerling vom
Deutschen Bauernverband. Der Gesundheitscheck dürfe keine vorgezogene Agrar­
reform werden.
„Die Bundesregierung sagt Nein zu den
Plänen der Kommission“, stellte Dr. Gerd
Müller, Parlamentarischer Staatssekretär im
Bundesagrarministerium, klar. Die Landesregierung Mecklenburg-Vorpommerns unterstütze diese Haltung, betonte Dr. Jürgen
Buchwald, Abteilungsleiter im Schweriner
Landwirtschaftsministerium.
EU: Kein Verständnis für hohe
Direktzahlungen
Lars Hoelgaard, stellvertretender Generaldirektor bei der EU-Kommission, warb
hingegen um Verständnis für die Vorschläge
aus Brüssel. Hoelgaards wichtigstes Argument sorgte allerdings für Überraschung
unter den Zuhörern: Hatte noch EU-Agrarkommissarin Fischer Boel bei ihrem Besuch
in Mecklenburg-Vorpommern im Januar
hervorgehoben, dass der Klimawandel, die
größer gewordene EU und der Erhalt der
ländlichen Räume finanzielle Umschichtungen erforderten, geben Hoelgaard zufolge
nunmehr ausschließlich politische Gründe
den Ausschlag: „In der Gesellschaft wird
nicht mehr akzeptiert, dass einzelne Betriebe
so hohe Direktzahlungen erhalten. Vor
diesem Hintergrund sind unsere Vorschläge
moderat“, argumentierte der Vertreter der
EU-Kommission. Auf dem Podium und
im Publikum fand diese Auffassung keine
Zustimmung.
Text: Rinas/Fotos: Rinas/PVR
VR-Landfinanzierung
Autor:
Im Schlusstalk mit Moderator Christian
Schewe betonte Bankdirektor Uwe Gutzmann: „Als Partner der Landwirtschaft und
der Menschen in Mecklenburg-Vorpommern
Nach dem letzten Abstimmungsgespräch der Vorstände der Volksbanken Raiffeisenbanken mit den Podiumsgästen.
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wollen die Volksbanken und Raiffeisenbanken zur Stärkung der begonnenen
Marktoffensive Landwirtschaft die Ergebnisse der Diskussion des VR Landwirtschaftstages in Linstow aufgreifen und - in
enger Kooperation mit dem Bauernverband
Mecklenburg-Vorpommern - in entsprechende Dienstleistungen und Produkte der
Genossenschaftsbanken einfließen lassen.
Bereits jetzt haben alle Volksbanken Raiffeisenbanken in MV ein spezielles Angebot
an die Landwirtschaft: die VR-Landfinanzierung. Dieses Konzept für Agrarbetriebe
beinhaltet eine flexible Finanzierung mit
Laufzeiten bis zu 50 Jahre, bis zu 10 tilgungsfreie Jahre, eine Option zur Sondertilgung
und die Möglichkeit der Beleihung bis zu
100 % des Kaufpreises. Weitere maßgeschneiderte Finanzierungen, wie für den Bau
von Milchviehställen, sind Schwerpunkte
dieser Marktoffensive Landwirtschaft. Die
geschlossene Kooperation mit dem Bauernverband MV sorgt im besonderen Maße für
eine enge Abstimmung der Produktauswahl
für die auftretenden Bedarfe der Agrarwirtschaft. Schon jetzt ist sicher, auch auf dem
2. VR Landwirtschaftstag im Jahre 2009 wird
es viel Gesprächsstoff geben.
Gerd Rinas
Agrarjournalist
Tel.: 038461/60 66
[email protected]
Bankdirektor Uwe Gutzmann im Abschlussgespräch mit
Moderator Christian Schewe.
L ä nd l i c h e G e n o s s e n s c h a f t e n
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„Es gibt diverse Möglichkeiten, finanzielle
­Anreize zu schaffen.“
Im Zuge der Vortrags- und Aussprachetage für die Meierei- und Molkereigenossenschaften wurde intensiv über neue Chancen der Mitgliederbindung diskutiert.
I
m Januar und Februar fanden in den
Genossenschaftsakademien Isernhagen
und Rendsburg die diesjährigen Vortragsund Aussprachetage für die Meierei- und
Molkereigenossenschaften statt. Schwerpunktthemen waren die aktuelle Marktsituation auf dem Milchmarkt, die zukünftige
Ausrichtung der EU-Milchmarktpolitik, der
so genannte Health-Check sowie neue finanzielle Anreizsysteme zur Mitgliederbindung
bei Meierei- bzw. Molkereigenossenschaften
– besonders dieses Thema fand große Resonanz und wurde von den ehrenamtlichen
Organmitgliedern intensiv diskutiert.
Die Rahmenbedingungen für die Milch- und
Molkereiwirtschaft und damit auch für die
Mitglieder der Molkereigenossenschaften
unterliegen sehr starken Veränderungen.
Auch im Hinblick auf den Wegfall der
Milchreferenzmengenregelung im Jahr
2015 gewinnt die Frage einer länger­fristigen
Mitgliederbindung neue Bedeutung. In
den Genossenschaften sollte dabei dem
verbreiteten Wunsch der Mitglieder nach
Flexibilität in der Lieferbeziehung Rechnung
32
L ä nd l i c h e G e n o s s e n s c h a f t e n
getragen werden. Andererseits benötigen die
milchverarbeitenden Unternehmen wegen
der hohen Anlagenintensität Stabilität und
Sicherheit in ihrer Mengenplanung und
Eigenkapitalbasis.
Notwendig sind daher neue Modelle zur
Schaffung von Anreizsystemen zur Mitgliederbindung. Die genossenschaftsrechtlichen
Grundlagen bieten hier einen klaren, aber
auch sehr individuell gestaltbaren Rahmen.
Letztlich geht es bei der Einrichtung solcher
Anreizsysteme immer darum, Nutzen für die
Mitglieder zu schaffen und dafür finanzielle
Mittel einzusetzen. Die Frage, über welches
der verschiedenen Instrumente am besten
und erfolgversprechendsten die Bindung
zwischen der Molkerei- oder Meiereigenossenschaft und ihrem milchliefernden
Mitglied verstärkt wird, muss jede Genossenschaft für sich abwägen und beantworten.
Preisgestaltung
Der wichtigste Ansatzpunkt zur Förderung der Mitgliederbindung liegt in einer
nachvollziehbaren und an der Auszahlungsleistung orientierten Preisfestsetzung. Nach
den bestehenden Satzungen und Milchlieferungsordnungen der Genossenschaften
obliegt dem Vorstand die Festsetzung des
Milchpreises. Dabei hat die Rechtsprechung
verschiedene Parameter entwickelt, an denen
sich der Vorstand orientieren muss. Im Kern
muss sich der festgesetzte Milchpreis an den
Marktbedingungen orientieren und darf die
wirtschaftliche Situation der Genossenschaft
nicht außer Acht lassen. Trotzdem bleibt
ein erheblicher Ermessensspielraum für die
Schaffung von Anreizsystemen erhalten.
Nach der Rechtsprechung des Bundesgerichtshofes ist die besondere Prämierung
der Liefertreue durch Bindungs- oder
Treueprämien nicht grundsätzlich verboten. Eine solche Prämierung einer langjährigen Liefertreue darf allerdings nicht
als „Sanktion“ gegen das gesetzliche und
satzungsgemäße Kündigungsrecht eines
Mitgliedes eingesetzt werden. Dies bedeutet,
dass derartige Prämien zwar grundsätzlich
in Betracht kommen können, aber letztlich
dia log 4/20 08
auch Mitgliedern zufließen müssen, die von
ihrem satzungsmäßigen Kündigungsrecht
Gebrauch gemacht haben.
In ähnlicher Weise können auch mengenbezogene Preiszuschläge vorgesehen werden.
Die Einführung von Staffelpreisen also der
Belohnung einer besonders großen täglichen Anlieferungsmenge, die die Bindung
zu größeren Milcherzeugern verstärken
kann, ist gerichtlich als zulässig eingeordnet worden. Wir halten auch die besondere
Prämierung einer Mengensteigerung in
vorgegebenen Zeiträumen für zulässig.
Letztlich ist immer darauf abzustellen,
dass die Rechtsprechung als preisbildenden
Bestandteil auch die Absetzbarkeit des vom
Mitglied angelieferten Produktes ansieht.
Im heutigen wirtschaftlichen Umfeld unser
Molkereigenossenschaften spielt die Frage
der Lieferdauer eine erhebliche Rolle und hat
wertbildenden Charakter, wie die Zahlung
von Begrüßungsgeldern beim Neuabschluss
länger laufender Verträge zeigt. Wir meinen,
dass eine derartige Differenzierung auch
einer gerichtlichen Nachprüfung standhalten
dürfte.
Einführung vertraglicher
­Liefergrundlagen
Grundsätzlich können auch Molkerei- und
Meiereigenossenschaften die Milchlieferung auf vertraglicher Grundlage mit
ihren Mitgliedern regeln. Hierzu bedarf
es dann der Anpassung von Satzung und
Milchlieferungsordnung. Im Rahmen des
Vertrages muss jedem Mitglied die Möglich-
dia log 4/20 08
keit gegeben werden, an die Genossenschaft
zu liefern, wobei zwischen verschiedenen
Vertragsvarianten gegebenenfalls gewählt
werden könnte. Hier kann eine Differenzierung der Preise nach Lieferdauer und bestimmten Vertragsnebenpflichten durchaus
in Betracht kommen. Auch Mengenkomponenten können einzelvertraglich geregelt
werden. In einem Milchkaufvertrag können
auch Preisfestlegungen getroffen werden,
die die Übernahme von Vergleichspreisen
regeln. Jede Genossenschaft sollte sich gut
überlegen, ob bei Einführung eines solchen
Vertragsliefersystems ein oder mehrere
Vertragsvarianten nach Wahl der Mitglieder
in Betracht kommen können.
Bei Einführung eines Vertragsliefersystems
können auch Bonusregelungen auf schuldrechtlicher Basis vorgesehen werden, die
besondere Leistungen des Milchlieferanten,
wie beispielsweise die Einhaltung einer langfristigen Lieferzusage oder die Steigerung
versprochener Mengen, belohnen können.
Nebenbedingungen der
­Milchlieferung
Bei anstehenden Änderungen der Milchlieferungsordnung oder der Einführung vertraglicher Lieferbeziehungen können auch die
sonstigen Nebenbedingungen der Milchlieferung neu geregelt werden. Hier kann es um
die Übernahme von Untersuchungskosten,
von Dokumentationspflichten und Meldepflichten gehen. Auch die Verteilung der
Anfuhrkosten kann naturgemäß geändert
werden. Förderungsbezogene Unterstüt-
zungsleistungen, etwa bei der notwendigen
Umstellung im Bereich der Kühltechnik,
kommen im Einzelfall in Betracht.
Genossenschaftliche Rück­
vergütung
Bedeutung kann die genossenschaftliche
Rückvergütung als exklusives Förderinstrument für die Molkerei- und Meiereigenossenschaften gewinnen. Hier können kalkulatorische Überschüsse aus der Verwertung
der angelieferten Milch mit steuerlicher
Wirkung als Betriebsausgabe noch nach Ablauf des Geschäftsjahres festgelegt und den
Mitgliedern zugewendet werden. Die Rückvergütung unterliegt bestimmten steuerlichen Rahmenbedingungen, die eingehalten
werden müssen. Sie muss grundsätzlich allen
Mitgliedern, die im fraglichen Zeitraum
geliefert haben, entsprechend der gelieferten
Menge zugute kommen. Die Festsetzung
erfolgt nach den typischen Regelungen der
Satzung durch den Vorstand gemeinsam mit
dem Aufsichtsrat.
Kapitalvergütung
Jede Genossenschaft lebt davon, dass ihre
Mitglieder bereit sind, das notwendige
Eigenkapital zur Verfügung zu stellen.
Zunehmend stellt sich die Frage, ob und in
welchem Umfang eine Vergütung für die
Kapitalüberlassung gezahlt werden soll. Etliche Molkerei- und Meiereigenossenschaften
diskutieren die Zahlung einer Dividende auf
das Geschäftsguthaben. Auch hier bestehen
interessante Differenzierungsmöglichkeiten.
L ä nd l i c h e G e n o s s e n s c h a f t e n
33
Dividendenzahlung
Nach den bisherigen Satzungsbestimmungen
ist die Dividende als Prozentsatz auf die
Geschäftsguthaben zu Beginn des Geschäftsjahres, für das die Dividende gezahlt werden
soll, vorgesehen. Genossenschaftsrechtlich
ist es aber auch möglich, andere Kriterien für
die Dividendenzahlung in der Satzung zu
verankern. So ist es ohne weiteres denkbar,
die Dividende ganz oder zum Teil nach dem
Umsatz des Mitgliedes im Geschäftsjahr
zu bemessen. Ebenso ist es denkbar, eine
Differenzierung der Dividendenhöhe nach
Mitgliedschaftsdauer vorzunehmen. Auch
hier muss jedoch angemerkt werden, dass bei
entsprechender Satzungsregelung auch kündigenden oder ausgeschiedenen Mitgliedern
diese Zahlungen natürlich noch zu leisten
sind. Die Festsetzung der Dividende erfolgt
grundsätzlich durch die Generalversammlung im Rahmen der Bilanzfeststellung nach
Ablauf des Geschäftsjahres und setzt einen
Gewinn der Genossenschaft voraus.
Verzinsung des Geschäftsgut­
habens
Das Genossenschaftsgesetz kennt daneben
eine weitere Möglichkeit der Kapitalvergütung. In der Satzung kann die Verzinsung
des Geschäftsguthabens vereinbart werden.
Dabei kann in der Satzung eine Mindestverzinsung vorgesehen (beispielsweise 2 %)
und dem Vorstand eingeräumt werden, eine
höhere Verzinsung je nach Geschäftsgang
festzusetzen. Diese Variante könnte von
Interesse sein, weil hier anders als bei der
34
L ä nd l i c h e G e n o s s e n s c h a f t e n
Dividende eine Generalversammlungsentscheidung nicht mehr erforderlich wäre.
Auch bei der Geschäftsguthabenverzinsung
handelt es sich steuerlich um eine Kapitalvergütung. Die Verzinsung kann allerdings
auch ausgezahlt werden, wenn in einem Geschäftsjahr kein ausreichender Jahresgewinn
erwirtschaftet wurde, soweit der Zinsbetrag
insgesamt durch Rücklagen der Genossenschaft gedeckt ist.
Investierende Mitglieder
Nach der Novellierung des Genossenschaftsgesetzes ist es möglich, dass Genossenschaften auch Mitglieder aufnehmen, die
selbst die Förderleistungen nicht in Anspruch nehmen. Für diese Mitgliedergruppe
können besondere finanzielle Regelungen
getroffen werden, beispielsweise in Form der
Verzinsung von Geschäftsguthaben oder Dividendenzahlungen. Denkbar ist auch, dass
solche Mitglieder Genussrechtsvereinbarungen mit der Genossenschaft treffen oder
diese Orderschuldverschreibungen ausgibt.
Dies kann die Finanzierung des Anlagevermögens längerfristig verbessern.
Ausblick
Es gibt also eine große Zahl von Möglichkeiten, finanzielle Anreize für die Mitglieder
einer Genossenschaft zu schaffen, und damit
die Bindung zu erhöhen. Natürlich wird im
Mittelpunkt der Betrachtung des Milchlieferanten immer der Auszahlungspreis für die
gelieferte Milch stehen, doch ist zu beachten,
dass durch die vielfältigen, schon heute prak-
tizierten Differenzierungen auch die Auszahlungspreisvergleiche in ihrer Aussagekraft
geringer werden.
Letztlich ist jede Genossenschaft aufgerufen,
auch vor dem Hintergrund der sich abzeichnenden Beendigung des derzeitigen staatlichen Milchquotensystems rechtzeitig neue
Modelle der Mitgliederbindung zu diskutieren und zu entwickeln. Wir gehen davon aus,
dass die genossenschaftliche Milchwirtschaft
hier eine sehr große Chance hat, weil die
Beteiligung der Mitglieder an ihrer Genossenschaft die einzige Möglichkeit ist, die
bisherige staatliche Lieferzuteilung durch ein
Lieferrecht auf genossenschaftlicher Grundlage zu ersetzen und so dem Mitglied eine
langfristige Verwertungsmöglichkeit zu verschaffen. Die Mitglieder unserer Genossenschaften werden diese Sicherheit zu schätzen
wissen und ihre Unternehmen schon bald
nach der genauen Ausgestaltung fragen.
All diese Änderungen bieten große Chancen
für die genossenschaftliche Milchwirtschaft
und sollten deshalb rechtzeitig und in intensivem Dialog in den zuständigen Vorständen
und Aufsichtsräten angegangen werden.
Text: RA Dr. Bernd Bode/ Foto: aboutpixel.de
Autor:
Dr. Bernd K. Bode
Rechtsanwalt und Fachanwalt
für Steuerrecht
Leiter Wirtschaftsrecht
Tel. 0511/95 74-362
wirtschaftsrecht@
geno-verband.de
dia log 4/20 08
Der Trend geht nach oben
Dank der guten Preisentwicklung verzeichnen die Genossenschaften der
Agrar- und Ernährungswirtschaft erfreuliche Umsatzsteigerungen.
„D
ie Agrar- und Ernährungswirtschaft
erlebte 2007 einen Nachfrageboom
und Preisanstieg – mit Ausnahme der Veredlungswirtschaft“, erklärte Manfred Nüssel,
Präsident des Deutschen Raiffeisenverbandes
(DRV), auf der Bilanz-Pressekonferenz der
Raiffeisen-Genossenschaften. Die 3.086
Raiffeisen-Genossenschaften erzielten 2007
einen Umsatz von über 39 Mrd. Euro und
verbesserten das Vorjahresergebnis um
5,6 %. Größter Umsatzträger war mit 19,1
Mrd. Euro (+6 %) die Warenwirtschaft,
gefolgt von der Milchwirtschaft mit rund
10 Mrd. Euro (+5,6 %) und der Vieh- und
Fleischwirtschaft mit 4,2 Mrd. Euro (+1,7 %).
Warenwirtschaft: Erfolgsfaktor
­Risikomanagement
Die Sparte Warenwirtschaft erreichte 2007
einen deutlichen Umsatzzuwachs von 6 %
auf 19,1 Mrd. Euro. Das Geschäftsergebnis wurde national von konjunkturellen
und witterungsbedingten Faktoren sowie
dia log 4/20 08
steuerpolitischen Weichenstellungen – unter
anderem im Bioenergiebereich – bestimmt.
Schlechte Ernten in wichtigen Erzeugerländern, steigende Rohölpreise und der starke
Euro beispielsweise haben nachhaltigen
Einfluss auf die Ausrichtung der Vermarktungsaktivitäten. Ein insgesamt verbessertes
Investitionsklima in der Landwirtschaft hat
– trotz der Mehrwertsteuererhöhung – den
Absatz in der Agrartechniksparte weiter
stimuliert. Auch der Umsatz mit Pflanzenschutz- und Düngemitteln entwickelte sich
positiv. Im Baustoff- und Einzelhandelsgeschäft wurden hingegen seit der Jahresmitte
teilweise zweistellige Einbußen gemeldet.
Der extrem milde Winter und die Kaufzurückhaltung der Privatverbraucher führten
zu einem dramatischen Mengenrückgang im
Heizölgeschäft: Der Heizölumsatz sank um
über 30 % auf 1,5 Mrd. Euro.
Niedrige Vorratsbestände und eine anhaltend lebhafte Nachfrage auf den europäischen und Welt-Getreide-Märkten sowie
der steigende Bedarf an Getreide und
Ölsaaten als Rohstoff im Bioenergiesektor
haben 2007 zu einem außerordentlich hohen
Preisniveau geführt. Der DRV warnt vor der
zunehmenden Volatilität der Märkte, die ein
sorgfältiges Risikomanagement erfordern.
Die Ergebnisse in der Mischfutterwirtschaft
konnten trotz höherer Rohstoffpreise verbessert werden – die Gesamtbranche steigerte die Produktion um 4 % auf insgesamt
20,7 Mio. t.
Milchwirtschaft: weltweit dynamisch wachsende Nachfrage
Die 294 Molkereigenossenschaften, davon
62 Milch verarbeitende Unternehmen,
steigerten ihre Umsätze um 5,6 % auf rund
10 Mrd. Euro. Die Milchwirtschaft erlebte
2007 ein turbulentes Jahr: Der Milchmarkt
stand im Zeichen starker Preissteigerungen,
die in der EU zu einer vollständigen Abkoppelung des Marktgeschehens von den
L ä nd l i c h e G e n o s s e n s c h a f t e n
35
Stützungsinstrumenten führten. Auslöser für
diese Veränderungen ist die weltweit dynamisch wachsende Nachfrage nach Milch­
erzeugnissen. Die Angebotsentwicklung
konnte damit nicht Schritt halten.
Die Erzeugerpreise stiegen in Deutschland
auf rund 33,50 Cent im Jahresdurchschnitt
gegenüber 27,35 Cent in 2006. Die Milchanlieferung erhöhte sich um etwa 1,6 % auf
rund 27,6 Mio. t. 2008 wird sie voraussichtlich weiter leicht steigen. Nach den deutlichen Anhebungen der Verbraucherpreise
war ein zurückhaltendes Einkaufsverhalten
spürbar. „Dennoch sind die Perspektiven für
den Milchmarkt generell positiv einzuschätzen, so dass sich ein neues Gleichgewicht
mit einem Preisniveau, das über dem der
vergangenen Jahre liegt, einstellen kann“,
so Nüssel.
Die langfristigen Perspektiven für die
Entwicklung des EU-Milch-Marktes werden
durch die 2008 anstehenden Entscheidungen
zum Health Check abgesteckt. Die EU-Kommission machte deutlich, dass die Milchquotenregelung im Jahr 2015 auslaufen wird. Der
DRV hält es für sinnvoll, die Restriktion des
Quotensystems im Interesse der Zukunftsbetriebe und zur Vermeidung eines abrupten Wandels im Jahr 2015 schrittweise zu
lockern. Neben der von der EU-Kommission
36
L ä nd l i c h e G e n o s s e n s c h a f t e n
bevorzugten Erhöhung der Milchquoten sollte
eine schrittweise Absenkung der Superabgabe
erwogen werden.
Positiv bewertet der DRV, dass die EU-Kommission die Notwendigkeit einer Unterstützung der Milcherzeugung in Regionen
mit schwierigen Produktionsbedingungen
anerkennt.
Vieh- und Fleischwirtschaft:
Schlachtzahlen auf Rekordniveau
Die 118 genossenschaftlichen Unternehmen
der Vieh- und Fleischwirtschaft bauten 2007
ihre Mengenumsätze um bis zu 10 % aus.
Die geringeren Schweine- und Ferkelpreise
führten zu einem wertmäßigen Umsatz von
4,2 Mrd. Euro, der nur 1,7 % über dem Vorjahresniveau lag.
2007 brachte erneut einen kräftigen Schub
in der Schweinefleischproduktion und
damit einen Anstieg der Schlachtzahlen in
Deutschland um rund 6,5 % auf über 53 Mio.
Schweine. Der Schweinefleischverzehr wies
2007 nur ein geringes Plus aus. Als Konsequenz musste erneut mehr Schweinefleisch im
Ausland abgesetzt werden.
Die Rindfleischerzeugung ging 2007 leicht
zurück. Entgegen den Vorjahrestrends bauten
die Milchviehhalter ihre Bestände nicht
ab. Mit -7 % gelangten deutlich weniger
Kühe zur Schlachtung. Die Schlachtrinderpreise fielen niedriger aus als im Vorjahr.
Die Rindfleischausfuhren übertrafen die
Einfuhren, wobei sich der Exportüberschuss
verringerte. Der Handel mit Zuchttieren und
Nutzkälbern litt 2007 empfindlich unter den
Beschränkungen aufgrund der Blauzungenkrankheit. Für 2008 erwartet der DRV einen
Rückgang der deutschen Rindfleischerzeugung. Die Einfuhren von lebenden Tieren,
insbesondere Kälbern, aus osteuropäischen
Ländern werden zunehmen.
Obst-, Gemüse- und Gartenbau:
Erneut Umsatz gesteigert
Die Unternehmen der genossenschaftlichen
Obst-, Gemüse- und Gartenbauwirtschaft
bauten ihren Umsatz 2007 um 8,1 % auf
2,4 Mrd. Euro aus.
Nach den für den Hauptumsatzträger
Kernobst extrem schwierigen Jahren haben
sich die Preise 2007 leicht erholt, liegen aber
nach wie vor deutlich unter dem Niveau
der Vorjahre. Massive Frostschäden in den
EU-Beitrittsländern beeinträchtigten die
Kernobsternte. Für die gesamte EU wurden
8,56 Mio. t Äpfel gemeldet – ein Rückgang
um 13 % im Vergleich zu 2006. In Deutsch-
dia log 4/20 08
„Dennoch sind die Perspektiven für den Milchmarkt
generell positiv einzuschätzen, so dass sich ein neues
Gleichgewicht mit einem Preisniveau, das über dem der
vergangenen Jahre liegt, einstellen kann.“ (Nüssel)
land wurden 1 Mio. t Äpfel geerntet. Die
deutschen Lagerbestände betrugen nach der
Ernte ca. 400.000 t Äpfel (+ 6 %).
Im Gemüsesektor behauptete sich Blattgemüse als wichtigste Kultur der deutschen
Erzeugerorganisationen mit einem Gesamtumsatz von 140 Mio. Euro. An zweiter Stelle
folgte Kohlgemüse mit 70 Mio. Euro, auf
Platz drei Fruchtgemüse mit rund 55 Mio.
Euro.
Für die Blumen- und Pflanzenvermarktung
hatte die milde Witterung des Frühjahrs
2007 zwei Vorteile: Einerseits konnten
Energiekosten eingespart werden, andererseits gab es für die meisten Produkte einen
frühen Verkaufsstart ohne Unterbrechungen.
Weinwirtschaft: Weiter auf der
Erfolgsspur
Die 219 Winzergenossenschaften, davon 131
mit eigener Kellerwirtschaft, ernteten 2007
rund 3,1 Mio. hl Weinmost. Die Gesamternte
dia log 4/20 08
in Deutschland lag mit rund 10,2 Mio. hl
etwa 12 % über Vorjahresniveau und damit
einige Prozentpunkte über dem Schnitt
der vergangenen Jahre. Das gute Weinjahr
war von meteorologischen Besonderheiten
geprägt, was zur frühesten Lese seit
60 Jahren führte. Die Winzergenossenschaften meldeten ein Umsatzplus von 3,3 %
auf 820 Mio. Euro und setzen auch 2008 auf
stabile internationale Märkte.
Agrargenossenschaften:
­Aussichten sind zweigeteilt
Flächenerträge um etwa 3 % auf 2 Mio. Euro
je Betrieb gesteigert werden. Insbesondere Betriebe, die ihre Erzeugnisse erst spät
vermarkteten, profitierten von den angestiegenen Erzeugerpreisen. Die Agrargenossenschaften konnten die Arbeitsproduktivität
weiter erhöhen.
Große Bedeutung hat die Ausgestaltung der
EU-Prämienzahlungen, die im Zuge des
Health Checks der europäischen Agrarpolitik auf dem Prüfstand stehen. Auch wenn
die Brüsseler Kommission inzwischen den
besonderen Charakter der Mehrfamilienbetriebe anerkennt, so verschlechtern mögliche
Prämienkürzungen und zusätzlicher Verwaltungsaufwand die Zukunftsaussichten der
Agrargenossenschaften. Deshalb setzt sich
der DRV mit Nachdruck gegen diese Überlegungen zur Wehr.
Quelle: Windbergs, DRV /Foto: DRV,SXC, Archiv
Die rund 1.100 Agrargenossenschaften, von
denen mehr als 90 % dem DRV angeschlossen sind, haben sich 2007 weiter positiv
entwickelt: Der Umsatz wird auf rund
1,9 Mrd. Euro (+8,5 %) beziffert. Die
erfolgreiche Vermarktung der Agrarerzeugnisse war ausschlaggebend für den
Unternehmens­erfolg.
Mit konstanter Flächenausstattung konnten
die Umsatzerlöse trotz zum Teil rückläufiger
L ä nd l i c h e G e n o s s e n s c h a f t e n
37
Sicherheit für Milcherzeuger und Molkereien
„Zukünftige Vertragsbeziehungen zwischen Milchbauern, Milchverarbeitern und
Milchhändlern“ standen beim 14. ZMP-Milchforum im Mittelpunkt.
„T
eils stark gestiegene, bisweilen
schwankende Milchpreise und der
Blick in eine quotenlose Zeit werfen viele
Fragen auf “, eröffnete Dr. Klaus Siegmund,
Leiter der ZMP Marktberichtstelle Berlin
in seiner Rede die Podiumsdiskussion.
Eine Frage davon ist die nach Verträgen,
die sowohl für Milcherzeuger, Milchhändler als auch für die Molkereien optimale
Lösungen und vor allen Sicherheiten bieten.
Um über dieses Thema zu diskutieren,
waren 200 Fachleute aus allen Bereichen der
Milchbranche in die Agrargenossenschaft
Cobbelsdorf in Sachsen-Anhalt gekommen;
dorthin hatte die ZMP, die Zentrale Marktund Preisberichtstelle für Erzeugnisse der
Land-, Forst- und Ernährungswirtschaft,
unter anderem zu ihrem traditionellen
Milchforum eingeladen.
„Um die Probleme zu lösen müssen wir
zunächst zwischen dem genossenschaftlichen Sektor und den Privatmolkereien
beziehungsweise den Milchhändlern
differenzieren“, begann Professor Dr.
Hannes Weindlmaier von der Technischen
Universität München sein Statement. „Die
Milcherzeuger in der genossenschaftlichen
Molkereiwirtschaft haben als Anteilseigner
und als Milchlieferant das Recht und die
Pflicht, die von ihnen produzierte Milch vollständig an die Genossenschaft abzuliefern.
Die Preisfestsetzung beruht dabei auf einer
betriebswirtschaftlichen Logik.“
Kompliziertere Vertragsbeziehungen
bestehen dagegen auf dem nichtgenossenschaftlichen Sektor, wo Milcherzeugergemeinschaften oder einzelne Milcherzeuger
den Privatmolkereien oder Milchhändlern
gegenüber stehen.
Als Grund für die Bewegung in den Vertragsbeziehungen, die zugleich Unsicherheiten hervorruft, nannte Wendlmaier die
Unzufriedenheit der Milcherzeuger mit den
Milchpreisen bis zum Frühjahr 2007, die eine
Möglichkeit, höhere Milchpreise zu erzielen,
in der Bündelung der Angebotsmenge sahen.
Die Milcherzeugergemeinschaft Bayern-MeG
und ebenso die Aktivitäten des Bundesverbandes der Deutschen Milchviehhalter
Durch das neue Melkkarussell mit 32 Kuhplätzen konnte die Melkzeit in der Agrargenossenschaft Cobbelsdorf halbiert werden.
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dia log 4/20 08
(BDM) haben nach seiner Auffassung hier
ihren Ursprung.
Auch Milchbörsen sind
­vorstellbar
Frank Wiese von der Agrargenossenschaft
„Altmärkische Höhe“ in Lückstedt äußerte
seine Vorstellungen zur Vertragsgestaltung:
So seien zwar die Vertragsverhältnisse über
die Satzung mit Genossenschaftsmolkereien
oder über Verträge mit privaten Molkereien
festgelegt, die Liefermenge sei darin aber
nicht bestimmt, da sie staatlich über die
Milchquote geregelt werde. Der Geschäftsführer betonte, dass Milch ein sensibles Gut
ist. Daher müsse auch zukünftig die tägliche
oder zweitägige Abholung die Grundlage einer Vertragsbeziehung sein. Andersherum sei
es auch Fakt, dass keine Molkerei größere Investitionen ohne Rohstoffbasis tätigen kann.
Die Preise werden zudem seiner Ansicht
nach zukünftig nicht nur regionalen, sondern
auch globalen Einflüssen ausgesetzt sein. Der
Landwirt forderte von den Molkereien, sich
breit aufzustellen und mehr Innovationen
einzuführen. Ebenso wichtig seien für ihn
aber auch starke Verbände der Produzenten,
um gemeinsam den immer größer werdenden
Handelsketten entgegen treten zu können.
Neben den vertraglich gebundenen Milchmengen wäre auch eine Milchbörse denkbar.
Wilhelm Neu von der Neu-Telinde GbR
und Vorsitzender der Milchliefergemeinschaft Bocholt-Hamminkeln nannte aus
Sicht einer Liefergemeinschaft Kriterien der
Vertragsgestaltung: So kann beispielsweise
für die Milchliefergemeinschaft der Vorstand
Verträge mit einer Molkerei aushandeln –
allerdings muss die Mitgliederversammlung
mit zwei Dritteln der Anwesenden dem
ausgehandelten Milchliefervertrag zustimmen. Er riet den Milcherzeugern zu ihrer
Sicherheit, vor Vertragsabschluss mit einer
Molkerei eine erstklassige Bankbürgschaft
einzuholen.
Kosten für Erfassung steigen
Zu den größten Milchhändlern in Deutschland zählt die B.M.G. Berliner MilcheinfuhrGesellschaft mbH, die 1909 zur Sicherung
der Milchversorgung der Berliner Bevöl-
kerung von Landwirten und Spediteuren
gegründet wurde. Damit einher ging bis
2002 eine Molkereibeteiligung. „Die B.M.G.
erwirbt heute über lang- und mittelfristige
Verträge Rohmilch von landwirtschaftlichen
Einzelunternehmen und Erzeugergemeinschaften im In- und Ausland“, informierte
Erhard Buchholz. Die BMG steht als kompetenter Vertragspartner sowohl den Landwirten als auch den Verarbeitern zur Verfügung. Mit den zahlreichen vertraglichen
Bindungen erreicht sie eine ausgewogene
Struktur zwischen Ein- und Verkauf. Bei
Wegfall der Milchquote könnten sich sehr
gute Chancen am Markt für sie ergeben.
Der Vertreter der Molkereien im Podium,
Hans Holtorf von der frischli Milchwerke
GmbH Rehburg-Loccum, betonte, dass eine
kontinuierliche Milchanlieferung zukünftig
noch stärker eine wichtige Grundlage für die
Verarbeiter sein werde. Die Kosten der
Milcherfassung werden weiter steigen, beispielsweise durch höhere Dieselpreise. Das
führe dazu, dass sich die Erzeugerstandorte
um die Molkereien verdichten werden. In
Bezug auf die Verträge seien seiner Ansicht
nach Mindestlaufzeiten von ein bis zwei
Jahren sinnvoll.
Prof. Weindlmaier stellte am Ende der Diskussion fest, dass die Sicherheit sowohl bei
den Milcherzeugern als auch bei den Molkereien eine große Rolle spielt. Dafür sprechen
die tendenziell längeren Vertragslaufzeiten.
„Das Problem der Referenzpreise bleibt ein
Dauerbrenner. Dafür sind noch bessere Lösungen als bisher zu finden. Mit dem Thema
Milchbörsen, was immer wieder angesprochen wurde, muss sich die Wissenschaft
noch intensiver beschäftigen“, wiederholte
der Moderator. Ein wichtiger Punkt ist seiner
Meinung nach das Gleichgewicht zwischen
Angebot und Nachfrage, um stabile Preise
zu gewährleisten. Der Markt könne das am
besten regulieren. Fotos: Karl
AUTORIN:
Bettina Karl
freie Journalistin
Tel.: 030/47034412
[email protected]
Anlagenleiter Egbert Laaß im Gespräch mit Exkursionsteilnehmern in Cobbelsdorf.
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Klare Worte und reger Gedankenaustausch
Die Vortrags- und Aussprachetage für Raiffeisen Waren- und Viehvermarktungsgenossenschaften waren auch dieses Jahr ein Erfolg.
G
roße Resonanz fanden die diesjährigen
Vortrags- und Aussprachetage, die
im Februar in vier Veranstaltungen in der
Genossenschaftsakademie in Isernhagen
und in der ehemaligen Schulungsstätte des
GVN in Neugattersleben stattfanden. Unter
der Tagungsleitung von Hans-Wolfgang
Richter, Leiter der Abteilung Betreuung
Warenwirtschaft, nutzten die hauptamtlichen Vorstände und Geschäftsführer der
Raiffeisen-Warengenossenschaften und
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Viehvermarktungsgenossenschaften sowie
zahlreiche ehrenamtliche Vertreter die Vorträge zur intensiven Diskussion.
Fachreferate mit großer Tiefe...
Der Verbandsvorstand nahm die Vortragsund Aussprachetage zum Anlass, Hintergrundinformationen zur Verbände-Fusion
zu geben und die Diskussion zu ersten
Ergebnissen aus der Mitgliederbefragung des
GVN zu begleiten. AGRAVIS-Vorstandsvorsitzender Dr. Clemens Große-Frie und seine
Vorstandskollegen Nikolaus von Veltheim
und Hans-Georg Bruns nutzten die Gelegenheit, die aktuelle Entwicklung des Unternehmens zu präsentieren.
Die größere Volatilität der Agrarmärkte stellt
weitergehende Anforderungen an die in den
Genossenschaften etablierten Risikomanagementsysteme – das war übereinstimmende
dia log 4/20 08
Die größere Volatilität der Agrarmärkte stellt
weitergehende Anforderungen an die in den
Genossenschaften etablierten Risikomanagementsysteme.
politischen Vorgaben im Zuge des HealthChecks sowie mit den wichtigen gesetzlichen
Neuregelungen im Bereich der Gentechnik
bzw. im veterinärrechtlichen Bereich.
Extrem schwierige Verhältnisse gelten
aktuell für die Vieh- und Fleischmärkte, insbesondere im Bereich der Schweinefleischerzeugung. Für viele landwirtschaftliche
Ferkelproduzenten und Schweinemastbetriebe lassen sich kostendeckende Erlöse
derzeitig nicht erzielen. Dr. Dietmar Weiß
von der ZMP Bonn erläuterte in seinem Vortrag die wesentlichen Einflussfaktoren und
die prognostizierte Entwicklung der Märkte.
In einer sehr detaillierten Analyse ergänzte
Dr. Agata Pieniadz vom Institut für Agrarentwickling in Mittel- und Osteuropa, Halle,
die Entwicklung in den osteuropäischen
Beitrittsländern.
Erkenntnis der Beteiligten. Dr. Reimer Mohr
von der Hanse Agro Unternehmensberatung
und Alfred Reisewitz von der AGRAVIS
Raiffeisen AG referierten zu möglichen
Ansätzen der Risikobegrenzung und dem
systematischen Umgang mit Preisänderungsrisiken. Die Installierung von Mengen- und
Preislimits und deren Überwachung war
auch Thema von Antonius Romberg, Prüfungsdienstleiter im GVN, und Verbandsprüfer Manfred Knake, die darüber hinaus
auch auf die nicht unerheblichen Auswirkungen bei der Umsetzung des Bilanzrechtsmodernisierungsgesetzes eingingen.
...und breiter Themenpalette
Aus Brüsseler, Bonner und Berliner Sicht
befassten sich Dr. Volker Petersen und Dr.
Sebastean Schwarz vom Deutschen Raiffeisenverband mit den Änderungen der agrar-
dia log 4/20 08
Christa Niemann vom Deutschen Bauernverband stellte sich mit ihrem Vortrag zum
Thema „Schlachtabrechnungsvergleich von
DBV und ZMP“ den Vorbehalten, die gegenüber dem Preisvergleich geäußert wurden.
Dabei unterstützten die Verantwortungsträger der Viehvermarktungsgenossenschaften
durchaus den Ansatz, die Landwirtschaft für
die den Preis beeinflussenden Elemente im
Zuge der Abrechnungen zu sensibilisieren.
Sie verwiesen gleichzeitig aber auf die Gefahr
von falschen Entscheidungen als Reaktion
auf die letztlich nicht miteinander zu vergleichenden Ergebnisse. An Christa Niemann
wurde deshalb mit Nachdruck appelliert,
bei den Veröffentlichungen zumindest die
Anonymität zu wahren.
Aktuelles für Hauptamt und
­Ehrenamtliche
Ein weiteres Thema war der demographische
Wandel, der auch Einfluss auf geschäftspolitische Entscheidungen angesichts des
Konsumverhaltens der älteren Generation
hat. Vor diesem Hintergrund analysierte
Dr. Wolfgang Adlwarth, GfK Panel Services
Deutschland, für die Raiffeisen-Warengenossenschaften in den neuen Bundesländern die
Potentiale im Bau-, Haus- und Gartenmarkt.
Mark Gosewehr von der ABV Nord
Diepenau nahm Stellung zu den steigenden
Anforderungen an das Fuhrparkmanagement nach dem Berufskraftfahrer-Qualifikations-Gesetz – ein Thema, das aufgrund
der großen Bedeutung des Fuhrparks für
die Genossenschaften auf reges Interesse
stieß. Die Genossenschaftsakademie nahm
dies zum Anlass, den Genossenschaften in
Zusammenarbeit mit Mark Gosewehr ein
Angebot zur Weiterqualifizierung des Fuhrparkpersonals vor Ort zu machen.
Aktuelle Fragen aus dem Wirtschafts-,
Steuer-, Tarif- und Arbeitsrecht sprachen
Dr. Bernd Bode und Caspar Lücke, Rechtsanwälte in der Abteilung Wirtschaftsrecht
des Verbandes, Jörg Leinpinsel und Hans
Zotzmann, Steuerexperten des Verbandes,
sowie Dr. Frank Teichmann vom Genossenschaftlichen Arbeitgeberverband an. Von
besonderer Bedeutung waren hierbei die
Ausführungen von Dr. Bode zur Reform des
GmbH-Gesetzes und Insolvenzrechtes und
zu den verbandsseitigen Vorschlägen zur
Einführung neuer Grenzen gemäß
§ 49 Genossenschaftsgesetz. Foto: SXC
AUTOR:
Hans-Wolfgang Richter
Betreuung Warenwirtschaft
Tel: 0511/95 74-224
hans-wolfgang.richter@
geno-verband.de
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„Wie lange können wir die Welt noch ernähren?“
Das Internationale Agrarforum zur gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) setzte sich
kritisch mit dem Klimawandel und der Landwirtschaft auseinander.
I
n der aktuellen Klimadebatte gibt es,
gefördert beispielsweise von Friedensnobelpreisträger Al Gore, vielfach eine Tendenz
zur Panikmache. Viele Weltuntergangspropheten überbieten sich mit ihren Horror-Szenarien. Die Meinung von Dr. Daniela Jakob
vom Max-Planck-Institut für Meteorologie in
Hamburg dagegen ist klar: „Nicht verrückt
machen lassen – und nachfragen, auf welcher
Basis ein Szenario entwickelt wurde.“
Die meisten Teilnehmer des 35. Internationalen Agrarforums in Husum empfanden diese
Position als wohltuend. Die Veranstalter,
der Verband landwirtschaftlicher Fachbildung (VLF) und die Europäische Akademie
Sankelmark hatten das Seminar unter eine
ambitionierte Überschrift gestellt: „Wie
lange können wir die Welt noch ernähren? –
Gesellschaft und Landwirtschaft vor neuen
Herausforderungen.“
Eindeutige Antworten auf diese brisante
Frage gab es nicht. Ein ziemlich düsteres
Bild zeichnete Dr. Rafael Schneider von
der Welthungerhilfe: „Über 854 Millionen
Menschen leiden Hunger, Tendenz steigend.“
Und: „1,2 Milliarden Menschen haben keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser.“ Der
Experte beklagte die wachsenden Unterschiede zwischen arm und reich, zwischen
Nord und Süd, innerhalb von Regionen
und innerhalb von Ländern. 1969 habe das
Verhältnis zwischen arm und reich noch bei
30 zu 1 gelegen, 1990 schon bei 60 zu 1, und
heute sogar bei 90 zu 1.
Es gebe auf der Welt rund 800 Millionen
Autos, was ungefähr der Zahl hungernder
Der Geschäftsführer des Verbandes für landwirtschaftliche Fachbildung, Karlheinz Wilke, eröffnet die Veranstaltung vor rund 80 internationalen Teilnehmern.
42
L ä nd l i c h e G e n o s s e n s c h a f t e n
dia log 4/20 08
„Es gibt auf der Welt rund 800 Millionen
Autos. Diese Zahl entspricht genau der Zahl
hungernder KInder.“
Kinder entspreche, so Schneider weiter.
Erschwert werde eine effektive Armutsbekämpfung seiner Ansicht nach durch die
Biodieselpolitik und die daraus resultierende Konkurrenz zwischen Energie- und
Nahrungsmittel- bzw. Futterpflanzen, durch
Agrarsubventionen sowie durch Militärausgaben. Diese lägen umgerechnet auf die
Weltbevölkerung bei 180 US-Dollar pro
Mensch und Jahr, während für die Armutsbekämpfung nur 16 Dollar ausgegeben
würden.
Wichtig: Abstimmung unter den
Geberländern
Der Experte sprach sich für eine intensivere
Abstimmung unter den Geberländern und
eine Verzahnung verschiedener Politikfelder
aus. So müssten die Bereiche Agrar-, Entwicklungs-, Energie- und Verteidigungspolitik fester an einem Strang ziehen.
Auch die Probleme, die mit dem Thema
Bioenergie deutlich werden, werden sich auf
absehbare Zeit nicht lösen lassen, denn viele
Länder, darunter auch Deutschland, streben
einen Ausbau der Bioenergie-Produktion
an. Dietmar Achilles von der US-Botschaft
stellte für sein Land fest, dass schon 2015 ein
Drittel des Maisanbaus für Bioethanol aufgewandt werden soll – die nötigen Ertragssteigerungen sollen in erster Linie durch den
Einsatz gentechnisch veränderter Pflanzen
erreicht werden.
Gentechnik als Schlüssel der
Zukunft?
In der Diskussion mit diplomatischen Vertretern auch aus Australien, Brasilien und
Dänemark herrschte weitgehende Übereinstimmung, dass Gentechnik beim Kampf
gegen den Hunger in der Welt eine zentrale
Rolle spielen wird. In den USA waren im ver-
dia log 4/20 08
gangenen Jahr bereits mehr als
70 % des Maisanbaus gentechnisch verändert, bei Soja waren
es sogar über 90 %.
Und obwohl die USA oder
Brasilien größere Ackerflächen als Europa haben, merkte
Professor Heinrich Hockmann
vom Institut für Agrarentwicklung in Mittel- und Osteuropa,
Halle (Saale) an, dass die EU
zu den künftig bedeutendsten
„Agrarnationen“ der Welt zähle
und ein großer und wichtiger
Exporteur sei. Der Wissenschaftler riet den europäischen
Landwirten, auch künftig auf
Qualität und Produkte mit hoher Wertschöpfung zu setzen.
Meteorologin Dr. Daniela Jacob referierte über den Klimawandel.
Meteorologin Dr. Daniela Jacob Wollen in Zukunft die Welt ernähren (v.l.): Die Agrarattachés Dietmar Achilles
(USA), Hilary McGeachy (Australien), Luiz Eduardo F. Carvalho Goncalves,
mahnte, bei allen landwirt(Brasilien), und Paul Ottensen (Dänemark).
schaftlichen Investitionen auch
spannt, allerdings nicht bei den Schweineden Klimawandel mit ins Kalkül zu ziehen:
und Ferkelpreisen.“ Mit Blick auf den Bauern
„Es muss geprüft werden, ob die Einsickeals Energiewirt meinte Früchtenicht, das
rungsbedingungen für Niederschlagswas„tiefe Tal der Erzeugerpreise“ habe die
ser nicht verbessert werden könnten.“ Die
Bauern gezwungen, sich nach Alternativen
Niederschlagsmenge bliebe zwar hierzulande
umzusehen. Fotos: Bauernblatt SH, Wenzel
gleich, allerdings würde sich die Verteilung
hin zu trockeneren Sommern und nasseren
Wintern verschieben. Die Landwirtschaft
müsse Strategien entwickeln, um auf diese
Entwicklung zu reagieren. Um Bodenerosionen entgegenzuwirken, sollten Felder “nicht
komplett abgeräumt“ werden.
Auch die aktuelle Situation und die konkreten Probleme der hiesigen Landwirtschaft
wurden in Husum nicht ausgeklammert.
„In den Betrieben macht sich seit einiger
Zeit wieder Optimismus breit“, so Herman
Früchtenicht, Präsident der Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein. „Die Lage bei
den Milch- und Getreidepreisen hat sich ent-
Autor:
Hans Heinrich Matthiesen
Journalist
Tel.: 04602/ 96 73 72
[email protected]
L ä nd l i c h e G e n o s s e n s c h a f t e n
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Ein neues, strahlendes Gesicht
Die Fruchthof Berlin e.G. ist einer der modernsten Fruchthöfe Europas.
G
anz nach dem Motto „Willkommen
in der Welt des guten Geschmacks“
schlenderten Anfang März 52.000 Menschen
am 1. Tag der offenen Tür der Fruchthof
Berlin Verwaltungsgenossenschaft durch die
frisch sanierte Obst- und Gemüse­halle auf
dem Großmarktgelände an der Beusselstraße. Fruchthof-Vorstand Dieter Krauß freute
sich über den unerwarteten Andrang: „Wir
sind beeindruckt vom Interesse der Berliner
und Brandenburger an unseren Frischeprodukten.“
Durch die Modernisierung des Fruchthofes
hat der Berliner Großmarkt seine Stellung
als zentrales Frische- und Logistikzentrum
Berlins gefestigt. Mit einer Fläche von
330.000 m2 – das entspricht ungefähr einer
Größe von 47 Fußballfeldern – und mit
einem Jahresumschlag von 210.000 Tonnen
gehört er zu den größten Versorgungszentren für den unabhängigen Lebensmittel­
einzelhandel, für Hotels, Gastronomie und
Großverbraucher in Deutschland. Im Zuge
der Sanierung wurde die gesamte Halle
entkernt, um Verkehrswege und Stände
effizienter anzuordnen. Neben einem neuen
Fußboden haben die Händler nun auch eine
energiesparende und leistungsfähige Kühlanlage erhalten, die jedes einzelne Kühlhaus
der Verkaufsstände zentral versorgt.
Neben der Qualität der Produkte werden
auch zusätzliche Dienstleistungen immer wichtiger, weiß Dieter Krauß: „Die
Unternehmen auf dem Großmarkt sind
inzwischen viel mehr als reine Großhandelsbetriebe. Gerade Serviceangebote wie die
Anlieferung frischer Ware werden immer
wichtiger.“
Kulinarische Genüsse aus der
ganzen Welt
Großes Interesse fand auch die Verlosung
einer „Fruchthof-Kiste“. Die fünf Gewinner erhalten ein Jahr lang jede Woche ein
frisches Saisonsortiment an Obst- und
Gemüse kostenlos nach Hause geliefert.
Den Besuchern, die sich durch die Obstund Gemüsehalle schlemmten, wurde viel
geboten: Die Händler präsentierten auf
ihren Verkaufsflächen fröhliche Musik und
Tanzgruppen, man konnte unter anderem
Olivenhäppchen, Mangos und Ananas
kosten, Gemüsesäfte probieren oder
gebratene Champignons genießen.
„Toll, was man mit Obst und Gemüse
alles machen kann“, staunte ein älterer
Herr.
Text/Fotos: Fruchthof
Dr. Jens-Peter Heuer,
Staatssekretär im Berliner
Wirtschaftssenat, GroßmarktGeschäftsführer Andreas Foidl
und Fruchthof-Vorstand Dieter
Krauß schnitten ein rotes Band
durch und übergaben die Halle
symbolisch ihrer Bestimmung.
Nicht nur kulinarische sondern auch optische Highlights erwarteten die Besucher am Tag der offenen Tür des Fruchthof Berlin.
44
Gewerbliche Genossenschaften
dia log 4/20 08
„Der innere Wert“
Erstes fairKauf-Haus in Hannover eröffnet.
D
ie Änderung des Genossenschaftsgesetzes vom 18. August 2006 treibt
allenthalben immer mehr Früchte. Die
Ausdehnung des Förderzweckes auf soziale
Belange – im Geiste Friedrich Wilhelm
Raiffeisens und Hermann Schulze-Delitzschs
– macht die Genossenschaft zur idealen
Unternehmensform besonders in Geschäftsbereichen, die der Allgemeinheit zugute
kommen sollen.
Mitte Januar 2008 öffnete „fairKauf eG“, das
erste Sozialkaufhaus für Hannover, seine Türen. Als Initiative des Diakonischen Werkes
Hannover, des Caritasverbandes Hannover
e.V. und des Werkheim e.V. Hannover schafft
fairKauf „ein Angebot an die Stadtgesellschaft, bürgerliches Engagement zum Wohl
vieler Menschen in dieser Stadt zu praktizieren“. Möbel, die auf Wunsch auch gern
abgeholt werden, Kleidung, Hausrat und
Bücher werden hier auf drei Etagen mitten in
Hannover angeboten.
fairKauf aber dabei nur als günstiges Kaufhaus für die sozial Schwachen zu begreifen,
hieße weite Teile der gesellschaftlichen
Wirkung einer solchen Einrichtung einfach
zu übersehen. Natürlich geht es auch um die
Teilhabe an der Gemeinschaft durch den
Erwerb notwendiger Waren oder auch mal
des „kleinen Luxus“, aber das „social network fairKauf“ geht viel weiter und bindet
die Spender, die ehrenamtlichen Helfer, die
Mitarbeiter und sogar die Schnäppchenjäger
mit ein. Es schafft eine Stätte der Begegnung,
des Austausches und der Re-Integration.
Motor der hannoverschen fairKauf-Idee
ist Reinhold Fahlbusch, Vorsitzender des
Vorstandes der Genossenschaft. Mit viel Zeit
und persönlichem Einsatz hat der pensionierte Bankdirektor die Beteiligten in ein
ökumenisches Boot gezogen. Die fairKaufPreisgestaltung erläutert er als „abhängig
vom inneren Wert des jeweiligen Stückes“.
d i a l o g 11
4 / 2/ 20 00 08 6
Podiumsdiskussion der Freunde und Förderer der fairKauf eG (v.l.): Tina Voß, Geschäftsführung Tina Voß GmbH, Klaus Woyna, Vorstandsvorsitzender Sparda-Bank, Rosa Legatis, NDR, Reinhold Fahlbusch, fairKauf eG-Chef, Prof. Dr. Ralf Hoburg,
FH Hannover.
Ein Möbelstück wie etwa ein massiver
Eichenholz-Schrank darf schon aufgrund
seiner Qualität und Haltbarkeit etwas mehr
kosten, sich aber trotzdem immer noch im
Rahmen anderer Möbelhäuser mit weit weniger massiven Stücken bewegen. Ein solches
Objekt wird dann auch schon mal für unter
300 Euro verkauft.
Dies macht auch Pastor Walter Lampe vom
Diakonischen Werk deutlich: „Wir haben
keine Preisschilder auf denen steht ‚Preis für
Arme’, ‚Preis für Reiche’!“
Ort des Einkaufs und der
­Begegnung
Auf diese Weise hat sich fairKauf inzwischen
zu einem „echten Geheimtipp für das besondere Schnäppchen und als Ort des Einkaufs
und der Begegnung für alle Menschen“
entwickelt. Allein der Start war fulminant.
„Wir wollten bewusst etwas ruhiger starten,
wurden dann aber fast überrannt“, erinnert
sich Reinhold Fahlbusch. „150 Besucher in
der ersten Stunde und der Verkauf von fast
zwei Dritteln der Möbel am ersten Tag sprechen eine deutliche Sprache.“
Dabei kommt jeder eingenommene Euro mit
mindestens 12 Cent der Mitarbeiter-Qualifizierung zugute. Insgesamt will fairKauf rund
40 neue Arbeitsplätze schaffen. Vor allem
Langzeit-Arbeitslose sollen hier auf den
Wiedereinstieg in den Beruf trainiert und
möglichst auch vermittelt werden.
Vorstandschef Reinhold Fahlbusch mit einem seiner
Schnäppchen.
Wer das Projekt fairKauf unterstützen will,
dem stehen viele Möglichkeiten zur Verfügung: ob als Käufer, ehrenamtlicher Helfer
oder als Spender. Darüber hinaus kann jeder
für 50 Euro einen Genossenschaftsanteil
erwerben. Fotos: Göhmann
Weitere Informationen gibt es unter www.fairkauf-hannover.de.
AUTOR:
Hayo Göhmann
Tel.: 0511/92 00 72-0
[email protected]
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Fachlich wertvoll und didaktisch hilfreich
Ein intensives Trainings-Seminar der GenoAkademie brachte Betreuer der
­Schülergenossenschaften auf den aktuellen Stand.
E
nde Februar fand ein zweitägiges
Multiplikatoren-Seminar für die Koordinatoren und Betreuer der Schülergenossenschaften in der GenoAkademie Isernhagen statt. Am Ende des Workshops gab es
durchweg Bestnoten – nicht zuletzt wegen
des überzeugenden Vortrags- und Diskussionskonzeptes, das sehr starke praxisorientierte Einheiten und Referenten vorsah, die
alle aus ihrer eigenen Berufspraxis anschaulich vortragen und berichten konnten.
Grund genug für Seminarleiter Joachim Prahst
vom GVN und Rolf Daseke, Landeskoordinator
auf Lehrerseite, nicht nur mit dem Ablauf, sondern insbesondere auch mit der Resonanz hoch
zufrieden zu sein. Alle Teilnehmer erhielten das
erstmals vergebene Zertifikat „Genossenschaftlicher Multiplikator für Schülergenossenschaften“,
das das notwendige Know-how im Umgang mit
Schülergenossenschaften dokumentiert und
darüber hinaus von den Multiplikatoren die Teilnahme an der Gründung einer neuen Schülergenossenschaft einfordert.
Interessante und vielseitige
­Themen aus der Praxis
Neben den praktischen Trainings erwarteten
die Betreuer viele Insider-Informationen von
Experten: GVN-Gründungsexperte
Dr. Andreas Eisen beispielsweise referierte zum
Thema „Genossenschaften – Impulse für die
Genossenschaftsidee – Zukunft durch Kooperation“ und Werner Hadeler, Seniorberater bei
den Schülergenossenschaften und ehemaliger
Abteilungsleiter Milch beim GVN, erläuterte an
praktischen Beispielen von Jahresabschlüssen
die Themen Bilanz und Gewinn und Verlustrechnung, gab den Teilnehmern wichtige
Hinweise und erklärte Verständnisfragen.
Ein Blick in die Vergangenheit warf
Dr. Holger Martens, der sich als geschäfts-
46
Gewerbliche Genossenschaften
Ausgezeichnet mit den Zertifikaten: Die „Genossenschaftlichen Multiplikatoren für Schülergenossenschaften“.
führender Vorstand der Historikergenossenschaft zur 150-jährigen Geschichte der
Genossenschaften und zur eigenen Gründungsgeschichte der Historikergenossenschaft „Geschichtswerk eG“ äußerte.
Seitens der Prüfungsabteilung gab Verbandsprüfer Jan Bernd Töppe den Teilnehmern
einen Einblick in das Prüfungswesen und
ihre Prüfungsinhalte und erläuterte dabei die
Aufgaben des Genossenschaftsverbandes.
Lebensnah wurde es in dem Vortrag „Genossenschaften ganz praktisch gesehen“
von Ernst Schuster, geschäftsführender
Vorstand der Akowia eG. Er zeigte anhand
der Apfelsaft-Genossenschaft auf, wie sich
Gründungshürden und die Geschäftsentwicklung in den ersten Jahren des Bestehens
darstellten. Ein praktisches Beispiel gab es
anschließend auch von Reinhold Fahlbusch,
geschäftsführendes Vorstandsmitglied
des neu gegründeten Sozialkaufhauses in
Hannover „fairKauf eG“ – ein Beispiel dafür,
dass die Genossenschaft nicht nur eine Idee
von Träumern, sondern eine traumhafte
Umsetzung von Realisten ist. Im Sinne einer
winwin-Situation können sich alle Beteiligten
glücklich schätzen, dass die fairKauf eG an
den Start gegangen ist.
Ein Zwischenbericht, der
Mut macht
Den abschließenden Zwischenbericht über die
bisherigen Evaluierungsergebnisse gab Professor Dr. Nicole Göler von Ravensburg und
machte deutlich, dass die Ergebnisse nicht
nur mutmachend sind, sondern auch über alle
Maßen sowohl bei Lehrern als auch Schülern
auf eine sehr positive Resonanz stießen. Nun
ist es möglich, die weiteren Schritte für schülergenossenschaftliche Aktivitäten zu planen
und das nicht nur in Niedersachen, sondern
sogar bundesweit. Text/Foto: GVN
Autor:
Joachim Prahst
Presseleiter
Tel. 0511/95 74-540
joachim.prahst@
geno-verband.de
dia log 4/20 08
Für die Personalentwicklung im Mittelstand
der richtige Ansprechpartner
Genossenschaft „Contineo-Kompetenznetzwerk“ gegründet.
I
n der ‚Contineo - Kompetenznetzwerk
eG’ haben sich Unternehmensberater,
Trainer sowie mittelständische Unternehmen zusammengeschlossen, um gemeinsam
Projekte im Bereich der Personalentwicklung für Kleine und Mittelständische
Unternehmen (KMU) durchzuführen. Die
Genossenschaft ist eine externe Personalabteilung für mittelständische Unternehmen,
die sich aufgrund fehlender Ressourcen eine
kontinuierliche, an der Unternehmensstrategie ausgerichtete Personalentwicklung nicht
leisten können. Der Gedanke der Selbsthilfe
steht hierbei im Vordergrund. Hauptsitz
der Genossenschaft ist Stade, die Genossenschaft ist allerdings bundesweit tätig.
Kooperationspartner der Genossenschaft ist
Prof. Peter Berger von der Hochschule für
Angewandte Wissenschaften Hamburg. Er
berät die Genossenschaft in fachlichen Fragen, insbesondere in Fragen des E-Learnings
und Blended Learnings. Seit ihrer Gründung
ist die Genossenschaft Mitglied im Genossenschaftsverband Norddeutschland.
die Dienstleistungen auch ohne Mitgliedschaft in Anspruch nehmen.
Contineo wird dabei auch für ihre Mitglieder
in deren Tätigkeitsbereichen kostengünstig die Beschaffung von Beratungs- und
Trainingsaufträgen übernehmen sowie
Veranstaltungen (z.B. Seminare, Trainings,
Vorträge) anbieten und organisieren.
demographischen Wandels. Darüber hinaus
entwickelt das Unternehmen eine E-Learning Software für das Arbeitsschutzmanagementsystem SCC und bietet im Bereich des
Qualitätsmanagements eine EDV-gestützte
Dokumentationsplattform an.
Text: contineo / Foto: Archiv
Darüber hinaus gehört die Entwicklung
eigener Projekte und die Einwerbung von
öffentlichen Fördermitteln, insbesondere
EU Fördermitteln, zu den Aufgaben der
Genossenschaft. „Wir wollen uns als starker
Bildungsträger in der norddeutschen Region
etablieren und für mehr Vielfalt und Wettbewerb sorgen“, so Vorstandsvorsitzender
Thomas Schalski-Seehann.
Premiere als Genossenschaft
im Bereich Personalentwicklung
Für Trainer und Berater ist es bundesweit
einmalig, dass eine Genossenschaft im Bereich Personalentwicklung gegründet wird,
um mittelständischen Unternehmen kostengünstige Personalentwicklungsmaßnahmen
anzubieten.
Den Unternehmen stehen zwei Möglichkeiten zur Verfügung: Sie können Mitglied
der Genossenschaft werden und damit doppelt profitieren – zum einen durch kostengünstige Angebote und zum anderen durch
Dividenden, die am Ende des Geschäftsjahres ausgezahlt werden – oder sie können
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Die ersten Projekte stehen bereits fest: Das
Angebot umfasst Weiterbildungs- und
Demographie-Beratung für mittelständische Unternehmen – auch das Demographie Projekt „rebequa“ (www.rebequa.de)
des Bundesministeriums für Arbeit. Dort
unterstützt Contineo bundesweit mittelständische Unternehmen in der Bewältigung des
Kontakt:
Thomas Schalski-Seehann
Vorstandsvorsitzender
Tel.: 04141776-214
[email protected]
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Nur 6,3 Tage!
Firmengründungen gehen in Deutschland schneller als im EU-Durchschnitt.
D
er Europäische Rat hat in Bezug auf
die Lissabon-Strategie den EU-Mitgliedstaaten im März 2006 erste Vorgaben
zur Beschleunigung der administrativen
Gründungsverfahren in Europa gemacht. So
soll der administrativ bedingte Zeitaufwand
einer Gründung im Durchschnitt nicht mehr
als fünf Werktage beanspruchen und die
Gründungskosten sollen das niedrigstmögliche Niveau, höchstens jedoch 800 Euro,
betragen. Die Europäische Kommission
überprüft die Zielerreichung regelmäßig mit
Hilfe von europaweiten Vergleichsstudien.
Mit der Berichterstattung über die Situation
in Deutschland wurde das IfM Bonn von
seinen Stiftern, dem Bundesministerium
für Wirtschaft und Technologie und dem
nordrhein-westfälischen Wirtschaftsministerium, beauftragt.
Der Vergleich wurde erstmals nach einheitlichen methodischen Vorgaben der EUKommission für alle 27 EU-Mitgliedstaaten
durchgeführt und beschränkt sich auf fünf
idealtypische Gründungsunternehmen in der
Rechtsform einer GmbH.
Die Untersuchungsergebnisse des IfM Bonn
basieren auf ausführlichen, fragebogengestützten
Experteninterviews
mit allen
am Gründungsprozess
beteiligten
Institutionen
in den drei
48
Gewerbliche Genossenschaften
deutschen Kommunen Bremerhaven,
Meißen und München.
Die administrativen Verfahren für eine
Unternehmensgründung dauern in Deutschland im Durchschnitt 6,3 Tage. Damit lässt
sich in Deutschland deutlich schneller
gründen als im EU-weiten Vergleich, wo
für administrative Verfahren im Durchschnitt 12 Tage benötigt werden. Die in der
öffentlichen Diskussion und bei Gründungsinteressierten häufig bestehenden pauschalen
Vorstellungen von komplexen und langwierigen Gründungsverfahren lassen sich somit
nicht empirisch belegen.
Gründungskosten in
­Deutschland: 792 Euro
Bei den administrativen Gründungskosten liegt Deutschland hingegen mit
durchschnittlich 792 Euro über dem EUMittelwert von 554 Euro. Allerdings ist ein
Kostenvergleich weniger aussagekräftig als
ein Vergleich der Verfahrensdauer, da die
unterschiedliche Wirtschaftskraft der EUMitgliedstaaten unberücksichtigt bleibt. Das
Kostenziel der EU-Kommission, das für die
Gründungskosten eine Obergrenze von 800
Euro vorsieht, wird jedenfalls knapp erreicht,
wenngleich die EU-Kommission weitere
Kostenreduzierungen empfiehlt.
Ein weiteres Ergebnis der Untersuchung
ist, dass zwischen den drei deutschen
Untersuchungsorten keine grundlegenden
regionalen Unterschiede im Hinblick auf die
Dauer und Kosten sowie die Anzahl der relevanten Gründungsverfahren bestehen. Im
Schnitt kann man in Meißen genauso schnell
gründen wie in München oder Bremerhaven, was zeigt, dass in den Kommunen, so
unterschiedlich diese auch sein mögen, die
Bemühungen um eine Reduzierung der
Gründungsbürokratie gleichsam vorangetrieben werden.
Den größten Einfluss auf Dauer und Kosten
der Gründungsverfahren üben die rechtsformspezifischen Verfahren. Auch hier sind
die landläufigen Vorstellungen von langwierigen und umständlichen Verfahren zu
relativieren: Im Gegensatz zu Ergebnissen
früherer Studien lässt sich eine Handelsregistereintragung regelmäßig innerhalb
von drei Tagen erwirken, vorausgesetzt der
Gründer reicht vollständige Unterlagen ein
und leistet einen Kostenvorschuss von rund
150 Euro.
Verfahrens-Verzögerer:
­unvollständige oder fehlerhafte
Unterlagen
Informationsdefizite über die Gründungsverfahren sowie unvollständige oder fehlerhafte
Unterlagen sind die wichtigsten Gründe
für Verzögerungen bei den administrativen
Verfahren, darin stimmten alle befragten
Experten der involvierten Gründungsinstitutionen überein. Die so bedingten Nachforderungen seitens der Administration führen zu
unnötigen, da vermeidbaren Verzögerungen
und nähren die Vorstellungen einer langwierigen Gründungsbürokratie. Zur Realisierung von den bereits tatsächlich möglichen
kurzen Verfahrenszeiten wird den Gründern
daher empfohlen, ihr Gründungsvorhaben
auch in Hinsicht auf die administrativen
Verfahren besser vorzubereiten und von den
vielfältigen Informations- und Beratungsangeboten der Wirtschaftskammern und der
Behörden verstärkt Gebrauch zu machen.
Text: IfM /Foto: Archiv
Kontakt:
Michael Holz
Institut für Mittelstandsforschung (IfM) Bonn
Wissenschaftlicher Mitarbeiter
Tel.: 0228/7 29 97-60
[email protected]
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Sieg durch Bürokratieabbau!
Hildesheim gewinnt den Titel als „Gründerfreundlichste Region“ – dank des effizienten und unbürokratischen Vorgehens ihrer Wirtschaftsförderungsgesellschaften.
N
eue Ideen braucht das Land. Doch Firmengründer sind hierzulande im internationalen Vergleich recht rar gesät – offenbar
werden viele kreative Köpfe vom bürokratischen Hürdenlauf bis zur Geschäftseröffnung
oder vom Risiko zu scheitern abgeschreckt.
Wie die deutsche UnternehmensgründerLandschaft im Einzelnen aussieht und was die
Jungchefs antreibt, lässt sich aus dem jährlich
erstellten Global Entrepreneurship Monitor
(GEM) ableiten. Das deutsche GEM-Team an
der Universität Hannover hat dazu im Auftrag
der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft
aus den Befragungsergebnissen der vergangenen acht Jahre ein regionales Ranking
erstellt.
Dabei fällt auf, dass nicht nur die deutschen
Metropolen zu den gründungsstarken Regionen zählen, sondern der Unternehmergeist
auch in der vermeintlichen Provinz sehr rege
ist: Die Region Hildesheim etwa belegt mit
90,2 von 100 möglichen Punkten auf dem
GEM-Gründungsindex Rang eins im deutschen Ranking.
Zwar finden sich mit Hamburg (Platz zwei)
und Köln (Rang neun) zwei Wirtschaftszentren unter den Top Ten. Auf den anderen
vorderen Plätzen liegen aber ebenfalls eher
„unauffällige“ Regionen wie Konstanz und
Itzehoe.
Paradies für Innovatoren
Dass gerade Hildesheim es auf das Siegerpodest geschafft hat, ist auf den ersten Blick
erstaunlich – lag die regionale Arbeitslosenquote 2006 doch bei hohen 11,7 %. Es läge
also nahe, dass Unternehmensgründer aus
der Stadt südlich von Hannover in erster
Linie versuchen, durch die eigene Firma der
Beschäftigungslosigkeit zu entkommen – was
nicht unbedingt für die Zukunftschancen der
Gründung spricht.
d i a l o g 11
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Magdalenengarten mit Blick auf St. Michael.
Bei näherem Hinsehen erweist sich Hildesheim aber doch als kleines Paradies für echte
Innovatoren. Denn die Region praktiziert
eine effiziente und unbürokratische Gründungsförderung. Die lokale Wirtschaftsförderungsgesellschaft dient als koordinierende
Anlaufstelle, die den Gründern die Hürden
auf dem Weg zur eigenen Firma beiseite
räumt. Dazu hat die Agentur Industrie- und
Handwerkskammern, andere Behörden und
örtliche Kreditinstitute mit ins Wirtschaftsförderungs-Boot geholt. Für die Hildesheimer
Unternehmensgründer entfällt damit der
sonst unvermeidliche Lauf von Pontius zu
Pilatus, um die nötigen Papiere und Unterschriften für den Betriebsstart zu erhalten.
Zudem vermittelt die Fördergesellschaft den
Jungunternehmern in Seminaren betriebswirtschaftliches Basiswissen.
Der Erfolg spiegelt sich in den
­einzelnen GEM-Kennziffern wider
Im Durchschnitt der Jahre 1999 bis 2006
waren in der Region Hildesheim 5,9 % der
Bevölkerung an einer Unternehmensgründung beteiligt – das war der bundesweit
zweithöchste Anteil.
Bei einem weiteren Kriterium belegt die
niedersächsische Stadt sogar Platz eins: Dort
wurden zuletzt trotz der hohen Arbeitslosigkeit 6,2-mal so viele Firmengründer gezählt,
die eine Geschäftsidee umsetzen wollten, als
solche, die sich allein mangels Jobalternative
selbstständig machten. Deutschlandweit lag
diese Relation nur bei 2,5.
Foto: Stadtmarketing Hildesheim
AUTOR:
Dr. Klaus-Heiner Röhl
Wissenschaftler beim iwd
Tel: 030/2 78 77-103
[email protected]
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E hr u n g e n
Silberne Ehrennadel
GVN
Goldene Ehrennadel
GVN
Wolfgang Fischer
Aufsichtsratsvorsitzender
Bremische Volksbank eG,
Bremen
– Fortsetzung Ehrungen IV./2007 –
Raiffeisen-Warengenossenschaft Lunestedt eG,
­Lunestedt
– Ehrungen I./2008 –
Helga Oltmer
Vorstandssekretärin
Heinz-Georg Rönner
Aufsichtsratsvorsitzender
GVN
Vereinigte Volksbank eG,
­Wernigerode
Axel Jakob
Vermögensberater
Christel Niehoff
Kundenberaterin
Volksbank WittingenKlötze eG, Wittingen
Hermann Krüger
Aufsichtsratsmitglied
Föhr-Amrumer Bank eG,
Wyk auf Föhr
Uwe Regier
Aufsichtsratsmitglied
Volksbank Geest eG, Apensen
Volksbank VecheldeWendeburg eG, Wendeburg
Detlef Priegnitz
Vorstandsmitglied
Roland Weber
Vorstandsmitglied
Volksbank Aerzen eG,
Aerzen
Heinz-Georg Armgardt
Geschäftsstellenleiter
Ostharzer Volksbank eG,
Quedlinburg
Impressum
dialog
Das Magazin des GVN
Ausgabe 04/2008
Jahrgang 7
ISSN 1619 - 1064
Titelfoto: VR-Gewinnsparverein
50
A l l g e m e i n e s / V e r b and
Silberne Ehrennadel
Marianne Ehlers
Mitarbeiterin
Raiffeisen Weser-Elbe eG,
Bad Bederkesa
Johannes Tietje
Mitarbeiter im Außendienst
Wolfgang Thode
Fahrzeugdisponent
Rinder-Besamung
„Ambergau“ eG, Bockenem
Agrargenossenschaft
Brietzig e.G., Brietzig
Bernd Walter
Vorstandsvorsitzender
Volksbank Südheide eG,
Celle
Carsten Hauer
Kreditsachbearbeiter
Privatkredite
Claus Geweke
Bereichsleiter BBTPassivgeschäft
Fortsetzung in dialog 0508
Friedrich Wiegmann
Aufsichtsratsmitglied
Verlag und Herausgeber:
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Norddeutschland e.V.
Hannoversche Straße 149
30627 Hannover
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Tel.: 0177/3 60 71 43
[email protected]
Gestaltung:
[mauritz & grewe]
GmbH & Co. KG
Design: Christian Wenk
www.mauritz-grewe.de
Bezugsgebühr:
Für Verbandsmitglieder durch
Beiträge abgegolten
Anzeigenpreise,
Bekanntmachungen der
Genossenschaften
und Bilanzveröffentlichungen lt.
Preisliste Nr. 6 zum 01.01.08 mit
neuen Mediadaten.
Druck umweltschonend auf
chlorfrei gebleichtem Papier.
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Börsentrends kommen
und gehen.
Immobilien bleiben.
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Mobilfunkpreise können abweichen). *Die steuerliche Behandlung hängt von den persönlichen Verhältnissen des jeweiligen Kunden ab und kann Änderungen unterworfen
sein. Stand der steuerlichen Bestimmungen: Februar 2008. **UniImmo: Europa wurde mit einer AA-Bewertung, UniImmo: Deutschland und UniImmo: Global wurden mit
einer A-Bewertung im Scope Rating Investmentanalyse Mai 2007 ausgezeichnet. Quelle: Scope Group, www.scope.de
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A l l g e m e i n e s / V e r b and
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Gute Nachrichten für Kunden der R+V
und alle, die es werden wollen.
www.ruv.de