„Kleider machen Leute“ – auch im Alten Rom (1) - CBS

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„Kleider machen Leute“ – auch im Alten Rom (1) - CBS
„Kleider machen Leute“ – auch im Alten Rom (1)
„Kleider machen Leute“ – das ist so eine
Redensart, die du vielleicht auch schon einmal
gehört hast. Du weißt, was sie bedeutet? Nun ja,
oft spielt die Kleidung eine Rolle, wie man von den
anderen Menschen gesehen wird, wie sie dich einstufen, dich beurteilen. Natürlich ist das nicht richtig, einen Menschen nach seiner äußeren Erscheinung zu beurteilen. Viel wichtiger sind ja sein
Charakter und sein Verhalten.
Hier lernst du nun kennen, wie sich die „Alten
Römer“ gekleidet haben. Denn das unterscheidet
sich doch sehr von unserer heutigen Kleidung.
BVK LA06 • Hans-Jürgen van der Gieth: Leben und Alltag … im Alten Rom
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Aufgaben:
1. Auf den Zeichnungen siehst du, wie sich die Römer gekleidet haben. Beschreibe
diese Kleidung.
2. Die kleinen Zeichnungen (1–5) zeigen dir, wie diese Kleidung angezogen wurde.
Dies kannst du mit Hilfe einer Anziehpuppe (auf Pappe geklebt) und etwas Stoff
üben.
Vielleicht hast du aber auch Lust, dich selbst einmal wie die „Alten Römer“ zu kleiden: mit Tunika (römisches Unterkleid) und Toga (römisches Oberkleid), Gürtel und
Sandalen. Probiere es mit einem einfachen Stoff einmal aus. Auch hierbei helfen dir
die kleinen Zeichnungen oben auf diesem Blatt.
3. Auf den Seiten 18 und 19 sind Anziehpuppen mit der entsprechenden Kleidung
abgebildet. Schneide die Puppen, die Kleider usw. aus und ziehe die Puppen an.
Bestimmt macht es dir auch Spaß, die fertig angezogenen Puppen bunt anzumalen. Informiere dich über die typischen Farben der damaligen Zeit.
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Leben und Arbeiten in Pompeji (2)
Oft werden die Grundnahrungsmittel von den Besitzern der großen Landgüter produziert. So gibt es
zum Beispiel richtige Brotfabriken. Sie sind an ihren zahlreichen Mühlen aus grauschwarzem Lavagestein zu erkennen. Die Mühlsteine, durch die ein Holzbalken gesteckt ist, werden entweder von
Sklaven oder von Eseln und Pferden angetrieben.
Neben dem Brotbacken ist die Herstellung des so
genannten garum weit verbreitet. Dies ist eine Soße,
die aus getrocknetem, in Salz gepökeltem Fisch hergestellt wird. Sie verbreitet einen sehr intensiven
Geruch. Ihre Qualität hängt stark von den verwendeten
Fischen ab: Thunfische, Makrelen oder Muränen ergeben die schmackhaftesten Soßen. Sie sind teuer und
werden hauptsächlich von den Reichen gekauft. Das
garum der Armen und der Sklaven wird auf der
Grundlage von Sardellen hergestellt.
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In Pompeji und Umgebung werden auch sehr viele
Haustiere gezüchtet. Von der Schafzucht hängt eine
blühende Wollindustrie ab. Die großen Familien
Pompejis beherrschen die Wollproduktion und den
Wollhandel.
Die Wolle wird nach dem Waschen, Entfetten
und Kämmen den Spinnerinnen übergeben. Die
mit Naturfarben wie Purpur und Safran gefärbten
Wollfäden werden auf einen Webstuhl gespannt
und verwoben. Anschließend wird der Stoff mit
bloßen Füßen gewalkt. Dadurch erzielt man den
späteren Glanz des Tuches. Nun erfolgt das
Spülen der Stoffe. Danach werden sie getrocknet, gekämmt, geschwefelt und zum Verkauf
angeboten.
Es gibt auch Werkstätten, in denen gebrauchte
Stoffe durch erneutes Einfärben wieder aufbereitet werden.
Aufgaben:
1. Beschreibe die Arbeitsverhältnisse in Pompeji mit eigenen Worten.
2. Welche Arbeiten (Handwerkstätigkeiten) werden in den Zeichnungen dargestellt?
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Brot und Spiele: Gladiatorenkämpfe
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„Spiele“ hatten im Alten Rom eine besondere Bedeutung. Bei den „Spielen“
handelte es sich um verschiedene Veranstaltungen, die zur Unterhaltung der
oberen Schichten und des Volkes durchgeführt wurden. Gladiatorenkämpfe,
Wettbewerbe aller Art, Wagenrennen gehörten zu den beliebtesten „Spielen“. Es
waren gesellschaftliche Ereignisse mit einem großen Unterhaltungswert für die
Zuschauer. Wenn Spiele stattfanden, dachte und redete niemand mehr über
etwas Anderes. Die Menschen wurden von ihrem Alltagsleben abgelenkt. Vor
allem für die Masse der Arbeitslosen und Tagelöhner stellten sie eine beliebte
Abwechslung dar. Die aufgestauten Energien und Aggressionen konnten in wilden Anfeuerungsrufen für die
eine oder andere Partei, den
einen oder anderen Athleten
oder Gladiatoren entladen
werden. Und so wurde der
Sieger mit ohrenbetäubendem
Jubel gefeiert, wenn er der
Liebling der Massen war.
Verlor ein Gladiator mit großer
Anhängerschaft einmal einen
Kampf, so forderte das Volk
durch Schwenken von Tüchern oder Heben des Daumens sein Leben. Gesenkte
Daumen bedeuteten den Tod.
Doch die letzte Entscheidung lag beim Herrscher. Allerdings richtete er sich meist nach den Wünschen
des Volkes. Meist fanden die Spiele in den zahlreichen Amphitheatern, die es in vielen Städten gab,
statt. Die festgelegte Sitzordnung
spiegelte die Machtverhältnisse
wider: Der Beamte oder der Princeps (oberster Verwaltungsbeamter) führte den Vorsitz von der
Loge aus. Die erste Sitzreihe
stand den Senatoren zu.
Die Ritter, vermögende NichtSenatoren, hatten ihre Plätze in
der Mitte. Die oberen Sitzreihen
waren, getrennt nach Alter und
Geschlecht, dem übrigen Volk
überlassen.
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