Marcel Breuer - Hofmobiliendepot

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Marcel Breuer - Hofmobiliendepot
Andreasgasse 7
T: 43-1-524 33 57
Presse-Information
Wien, im Jänner 2011
Die nächste große Sonderausstellung im
Hofmobiliendepot • Möbel Museum Wien:
Marcel Breuer - Design und Architektur
16. März – 3. Juli 2011
Eine Ausstellung des Vitra Design Museums, Weil am Rhein, Deutschland
Person und Werk
Marcel Breuer (1902-1981) gehört als Designer und Architekt zu den einflussreichsten und bedeutendsten Gestaltern des 20. Jahrhunderts. Während er in Europa vor allem als Möbeldesigner und
hier insbesondere als „Erfinder“ der Stahlrohrmöbel bekannt ist, schätzt man ihn in den USA in erster
Linie als Architekten. Die Ausstellung im Hofmobiliendepot zeigt beide Facetten des aus Ungarn
stammenden Bauhaus-Mitglieds.
Marcel Breuer absolvierte zunächst am Bauhaus in Weimar eine Ausbildung in der Tischlerei, bevor
er als „Jungmeister“ im Alter von 23 Jahren mit dem „Wassily B3“ eines der bedeutendsten Sitzmöbel
der Designgeschichte schuf. Den Namen „Wassily“ erhielt der B3 allerdings erst Anfang der 1960er
Jahre, als der italienische Möbelproduzent Dino Gavina die Produktionsrechte erwarb. Breuers
Stahlrohr-Entwürfe – wie etwa auch der Bauhaus-Hocker oder die diversen Freischwinger – stehen
bis heute beispielhaft für das Design einer ganzen Epoche.
Doch nicht nur den Möbeln aus Stahlrohr hat Breuer zum weltweiten Durchbruch verholfen. Auch
mit den in den 1930er Jahren entworfenen Möbeln aus Aluminium und verformtem Schichtholz
schrieb er Designgeschichte und inspirierte nachfolgende Designergenerationen.
Wie prägend seine Möbelentwürfe waren, zeigte sich in ihrer raschen Verbreitung. Nicht nur Breuers
großer Förderer Walter Gropius ließ bereits 1925/26 sein Meisterhaus in Dessau von seinem Schüler
einrichten, auch Bauhaus-Lehrer László Moholy-Nagy oder der Maler Wassily Kandinsky wohnten
mit Stahlrohr. Hans Scharoun und Erwin Piscator in Berlin, Robert Mallet-Stevens in Paris sowie das
Architektenpaar Aino und Alvar Aalto in Helsinki richteten sich ebenfalls mit den modernen BreuerMöbeln ein. Die späteren, in England und Amerika realisierten Interieurs, prägten die Wohnkultur des
20. Jahrhunderts nicht weniger entscheidend mit.
Trotz aller Erfolge im Möbelbau wollte Marcel Breuer seinem Selbstverständnis nach in erster Linie
Architekt sein. Spätestens seit Mitte der 1920er Jahre begriff er das Bauen als das eigentliche Ziel
seiner beruflichen Tätigkeit.
Breuer emigrierte 1937 nach Amerika, wo er durch die Vermittlung seines Freundes und Mentors
Gropius an der Architekturfakultät der Harvard University in Cambridge, Massachusetts, unterrichten
konnte. Gropius und Breuer gründeten zudem ein gemeinsames Architekturbüro, das bis 1941 bestand
und vorwiegend Einfamilienhäuser plante.
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Presse-Info: Dr. Beate Scholz, content & event GesbR, Tel. +43-(0)1-310 60 42-12. Mob. +43-(0)699 / 190 383 92.
Fax +43-(0)1-310 08 45. Säuleng. 10. A-1090 Wien. [email protected]
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Nach Ende des Zweiten Weltkriegs verlegte Breuer sein Büro 1946 nach New York und profilierte
sich zunächst auch hier mit Einfamilienhäusern. Seit Beginn der 1950er Jahre realisierte Breuer auch
zahlreiche prestigeträchtige Großprojekte, wie etwa die Unesco-Zentrale in Paris (1952-58
zusammen mit Pier Luigi Nervi und Bernard Louis Zehrfuss) oder das Whitney Museum of American
Art in New York (1964-66), die weltweit Aufmerksamkeit erregten.
Obwohl er zahlreiche bedeutende Bauten in aller Welt verwirklichen konnte, blieb ihm in Europa für
sein architektonisches Schaffen eine herausragende Reputation – wie er sie für seine Möbelentwürfe
erfahren hatte – versagt. Die Architektengeneration vor ihm – Walter Gropius, Ludwig Mies van der
Rohe, Le Corbusier – hatten mit ihrer Formensprache den Platz der Moderne in der Architekturgeschichte wohl bereits besetzt.
Die Ausstellung
Die vom Vitra Design Museum konzipierte und organisierte Retrospektive auf das Werk von Marcel
Breuer ist die erste Ausstellung, die neben dem Design auch Breuers Leistung als Architekt würdigt.
In Wien werden anhand von vier exemplarischen Modellen seine Einfamilienhäuser gezeigt.
Marcel Breuer – der Designer
Unter der Überschrift „Materialien“ dokumentiert die Ausstellung Breuers Design in chronologischer
Reihenfolge. Sie stützt sich dabei auf die Tatsache, dass er bei seinen Möbelentwürfen nacheinander
mit vier verschiedenen Werkstoffen, nämlich Massivholz, Stahlrohr, Aluminium und Sperrholz arbeitete.
Besonders im Bereich der Stahlrohrmöbel wird anhand von vielen Originalstücken verdeutlicht, wie
schnell Breuer die konstruktiven bzw. gestalterischen Möglichkeiten eines Materials erkannte und
innerhalb weniger Jahre auf fast schon systematische Weise auslotete.
Die Übertragung des Freischwingerprinzips vom Stahlrohr auf Aluminium zeichnete Breuers Arbeit
mit diesem in der Möbelherstellung bis dahin kaum genutzten Material aus.
Ein weiteres Meisterstück gelang ihm mit der präzisen Übersetzung der Aluminiumliege in das
Material Sperrholz, die den Anfang einer intensiven Beschäftigung mit diesem Werkstoff markierte.
Zeichnungen, Möbel-Kataloge und eine Vielzahl zeitgenössischer Fotografien von Breuers innenarchitektonischen Arbeiten vermitteln neben den Möbel-Exponaten ein facettenreiches Bild seines
Designschaffens.
Marcel Breuer – Der Architekt
Breuers architektonisches Schaffen wird im Hofmobiliendepot anhand von Modellen von vier
Einfamilienhäusern exemplarisch dargestellt. Haus Breuer I in Lincoln, Massachusetts (1938/39);
Haus Robinson in Williamstown, Massachusetts (1946–48); Haus Breuer II in New Canaan,
Connecticut (1947/48) sowie die Villa Staehelin in Feldmeilen bei Zürich, Schweiz (1956-59).
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Vielfalt der Motive und Texturen
Unter der Überschrift „Motive“ zeigt die Retrospektive schließlich zentrale Elemente von Breuers
Entwurfsvokabular auf, die gleichsam als Klammer zwischen den verschiedenen Schaffensbereichen
begriffen werden können. So taucht etwa das Motiv der Auskragung bereits in frühen Möbelentwürfen auf, um in den folgenden Jahrzehnten in vielen seiner Bauten immer wieder neu interpretiert und
inszeniert zu werden. Ähnliches lässt sich von horizontalen Bändern bzw. liegenden Rechtecken
sagen, die als markantes gestalterisches Element vielen seiner Möbel, seiner Interieurs und seiner
Gebäude ihr charakteristisches Gepräge verleihen.
Auch Breuers auffallendes Interesse an Texturen darf als Klammer von Design und Architektur
gelten, wohingegen sich die fast schon kubistisch anmutende kristalline Formensprache, die viele
seiner Beton-Bauten auszeichnet, erst in den 1950er Jahren entwickelte. Seither aber darf sie als
Markenzeichen für seinen persönlichen Umgang mit diesem in der Architektur des 20. Jahrhunderts
so zentralen Material gelten.
Marcel Breuer starb nach einem erfüllten Leben am 1. Juli 1981 in New York. Zum 30. Todestag
bietet diese Ausstellung eine gute Gelegenheit, sein Werk und seine Rolle in der Design- und Architekturgeschichte zu überprüfen bzw. erstmals kennen zu lernen.
Möbel von Marcel Breuer sind bis heute im Handel erhältlich. Produziert werden seine Stücke von
Knoll (unter anderem Wassily), Tecta (B40, D40) und Thonet (S285, B22, B10, B9, S35, S32/S64).
Marcel Breuer im Wassily-Sessel (B3), ca. 1926
Photo: Courtesy Constance L. Breuer
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Team Vitra Design Museum
Konzeption:
Assistenz:
Ausstellungstournee:
Ausstellungsgestaltung:
Grafik:
Architekturpläne:
Modellbau:
Team Hofmobiliendepot
Wissenschaftl. Leitung:
Organisation:
Marketing:
Mathias Remmele
Alexandra Pioch
Katrin Hager
Dieter Thiel
Thorsten Romanus
Hans Hagemeister
Ursula Burla, Daniel Christen, Dirk von Cöln, Oswald Dillier, Marc Gehde,
Valerie Hess, Raphael Höglhammer, Markus Kummer, Horst Steiner
Ilsebill Barta
Markus Laumann
Josefa Haselböck
Zur Ausstellung
Titel:
Marcel Breuer. Design und Architektur
Eine Ausstellung des Vitra Design Museum, Weil am Rhein, Deutschland
Dauer:
16. März – 3. Juli 2011
täglich außer Mo 10.00 – 18.00 Uhr
Ort:
Hofmobiliendepot • Möbel Museum Wien, Andreasg. 7, 1070Wien
T: +43-1-524 33 57, [email protected] www.hofmobiliendepot.at
Führungen:
Termine werden auf der Website kommuniziert
Eintrittspreise:
€ 6,90 / € 5,50 / € 4,50
Ab 1. April: € 7,90 / € 6,50 / € 5,50
Veranstalter:
Schloß Schönbrunn Kultur- und Betriebsges.m.b.H.,
Bundesmobilienverwaltung
Presse
Presseführung:
15. März 2011, 10.00 Uhr
Rückfragen Presse:
Beate Scholz, [email protected],
Tel: 01/310 60 42-12, 0699 / 190 383 92
Pressefotos:
http://www.hofmobiliendepot.at/pressefotos/ausstellung-marcel-breuer.html
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Fax +43-(0)1-310 08 45. Säuleng. 10. A-1090 Wien. [email protected]