Via Pálffy - Bratislava

Transcription

Via Pálffy - Bratislava
Eine Reise durch ein Land edler
Herren, die Jahrhunderte lang
das Gesicht des Pressburger
Komitats formten
Via Pálffy
19
20
Malacky
21
Marchegg
Borinka
18
17
9
8
7
1
Bratislava
2
3
4
5
6
Werden hinter den Mauern der majestätischen
Burgen Kampfpläne oder Intrigen geschmiedet?
Wer bat in Stille und Halblicht der Kirchen um
Gottes Hilfe? Was geschah in den kleinen romantischen Salons der Kastelle? Wovor fürchteten
sich und womit vergnügten sich die unerschrockenen Herrscher des Landes? Und wie lebten die
edlen Herren, die mit ihren Taten unsere Geschichte über Jahrhunderte hinweg formten?
www.viapalffy.sk
Svä
16
15
Plavecké podhradie
13
Smolenice
12
Hrad Červený kameň
Častá
11
10
Modra
ätý Jur
Pezinok
14
Budmerice
Kráľová pri Senci
Ungewöhnliche Streifzüge durch Land und Zeit
Die einzigartige und bezaubernde
Fremdenverkehrsstraße Via Pálffy
ist für all diejenigen gedacht, die die
Geschichte hautnah erleben möchten. Sie führt entlang der Spuren
des Adelsgeschlechtes, das ab dem
Ende des 16. Jahrhunderts in der
Umgebung von Bratislava herrschte,
und wendet Ihre Aufmerksamkeit
auf die wichtigsten Meilensteine
längst vergangener Zeiten sowie der
jüngeren Vergangenheit.
Unternehmen Sie mit uns Ausflüge
zu monumentalen Burgen, Schlössern und Kastellen. Entdecken Sie
halbvergessene Geschichten über
Landesedelmänner und Grafen,
lernen Sie Orte kennen, an denen
sich blutige Gefechte, ruhmreiche
Siege und vernichtende Niederlagen ereigneten. Wandeln Sie auf
Burghöfen, auf denen Burgherren schlemmten und feierten,
jedoch auch richteten, straften
oder hinrichteten. Und wenn Sie
sich dann voll von Eindrücken
entscheiden, halt zu machen und
sich zu erfrischen, so kosten Sie
doch die kulinarischen Spezialitäten
dieses fruchtbaren Landsstrichs
und die ausgesuchten Weine der
Kleinen Karpaten. Diese wurden
in vergangenen Zeiten nur bester
Gesellschaft gereicht...
2|3
1
Burg Bratislava
Das wahrscheinlich bekannteste
Bauwerk der Slowakei
Als Erbgespane des Komitats
Pressburg und als Kapitäne der Burg
Bratislava verbanden die Pálffy´s
Jahrhunderte lang ihren Namen mit
ihr. Der bedeutende neuzeitliche
Umbau der Burg erfolgte Mitte
des 17. Jahrhunderts zu Lebzeiten
des Palatins Paul Pálffy und später
während der Regierungszeit Maria
Theresias. Damals bestand das Ziel
in der Anpassung der Burg an das
Wohnniveau einer Herrscherfamilie.
Die letzte ruhmreiche Epoche der
Burg war die Zeit, in der sich Maria
Theresias Tochter – der Erzherzogin
Maria Christina und ihr Ehemann
Herzog Albert von Sachsen-Teschen
in Pressburg aufhielten. Während
ihres Aufenthaltes befand sich in
der Burg auch die europaweite
Graphik-Kunstsammlung Alberts,
die später die Basis der bekannten
Wiener Albertina wurde.
Das Schicksal der Burg wurde im
Mai 1811 besiegelt. Die Burg, die
schon damals als Kaserne diente,
wurde durch ein großes Feuer in
eine Ruine verwandelt. So blieb
sie bis in die zweite Hälfte des 20.
Jahrhunderts stehen. Heute finden
Sie in der umfangreich rekonstruierten Burg Bratislava das Historische
Museum des Slowakischen Nationalmuseums. www.snm.sk
2
Gruft der Familie
Pálffy im
St. Martins-Dom
Ort ruhmreicher Krönungen von
Königen und Königinnen
Die Beisetzung der Mitglieder
dieses Adelsgeschlechtes in der
bedeutendsten Pressburger Kirche
war nicht nur eine Prestigefrage,
sondern auch eine Widerspiegelung
der gesellschaftlichen Stellung der
Pálffys in der ungarischen Gesellschaft. Schon das erste berühmte
Mitglied des Geschlechts, Nikolaus
Pálffy, der als Held von Raab be-
www.viapalffy.sk
kannt ist, wurde hier begraben.
Neben der Verbindung mit dem
Pálffy-Geschlecht war dieses
ursprünglich gotische sakrale Bauwerk auch Schauplatz der Krönungen der Habsburger zu ungarischen
Königen.
In den Jahren von 1563 – 1830
wurden hier elf Könige, davon
eine Königin, Maria Theresia,
und acht Königsgemahlinnen mit
großem Ruhm gekrönt. Auch diese
Ereignisse machen diese Kathedrale
zu einer der bedeutendsten der
Slowakei.
www.dom.fara.sk
3
Palast des Palatins Paul Pálffy
im Schlossgrund (Torso)
Einstmals eines der bedeutendsten frühbarocken Bauwerke
Mitteleuropas
Den Palast ließ Graf Paul Pálffy
(1592 – 1653), einer der einflussreichsten ungarischen Aristokraten
der ersten Hälfte des 17. Jahr-
4
hunderts, für sich errichten. Die
Hauptattraktion des riesigen Gartens war die so genannte Pálffy-Linde, die von einem Gerüstsystem
– einer Filagorie umgeben war, wo
Paul Pálffy viele Stunden mit seinen
Gästen verbrachte.
Palais Pálffy in der Ventúrska Straße
Mit dem Adelsgeschlecht Pálffy ist
auch das fünfflügelige Rokokogebäude mit seinen zwei Innenhöfen
verbunden, das zu den größten
Palaisbauten von Bratislava
gehört. Das Adelsgeschlecht
Pálffy bezog 1745 das Palais, als es
Graf Leopold Pálffy (1716 – 1773),
kaiserlicher General und Begründer der Stupava (Stampfen)-Linie
des Geschlechts, erwarb. Auf die
außerordentliche Persönlichkeit
des ersten Palais-Eigentümers aus
der Pálffy-Familie weist auch das
reich verzierte Eingangsportal hin,
das nicht nur wie gewöhnlich das
Wappen enthielt, sondern mit vielen Kriegstrophäen dekoriert ist.
4|5
5
Palais Pálffy in der Panská Straße
Ein Palais als Galerie
Das Palais gehörte der Pezinok(Bösinger)–Linie des Adelsgeschlechts.
Das letzte Mitglied dieser Linie war
der bekannte Antiquitätensammler,
Kunstmäzen und zum Zeitpunkt
seines Todes einer der reichsten
Adeligen Europas Johann Franz
6
Pálffy (1829 – 1908). Er ließ dieses
ausgedehnte Palais in der zweiten
Hälfte des 19. Jahrhunderts im
spätklassizistischen Stil umbauen.
Heute befindet sich in den Räumen
des Palais die Städtische Galerie
Bratislava.
www.gmb.sk
Johann-Franz-Pálffy-Palais
auf dem Hviezdoslav Platz
Ein Palais, in dem die Kunst lebt
Dieses Palais, das zu seiner Zeit
eines der modernsten Palais Mitteleuropas war, ließ Johann Franz
Pálffy 1885 errichten. Der Bau des
prächtig eingerichteten und repräsentativen Palais mit einem Balkon
über dem Eingangsportal, der von
Atlanten-Plastiken getragen wird,
und mit dem Pálffy-Wappen in der
Mitte der Fassade, widerspiegelte
den Reichtum seines Bauherrn.
Nach dem Zweiten Weltkrieg
fiel das Palais der Hochschule für
bildende Kunst zu, welche ihn bis
heute nutzt. Hier befindet sich auch
ein Ausstellungsraum der Schule
– die Galerie Medium.
In der Gunst der Habsburger stehend erlangten
die Pálffys als ursprüngliches Edler-Geschlecht
zuerst den Titel Baron, an der Wende des 16. und
17. Jahrhunderts den Grafentitel und im 19. Jahrhundert erlangten zwei Linien des Geschlechts
das Recht, den Fürstentitel zu gebrauchen.
www.viapalffy.sk
6|7
7
Burg Devín (Burg Theben)
Die Burg, die von Napoleonischen Truppen in die Luft
gesprengt wurde
Devín war eine bedeutende slawische Burgstätte und zu ungarischen
Zeiten eine Grenzburg, die mehrere
Besitzer wechselte. Die Familie
Pálffy erwarb sie 1635, da sie aber
nur eine von vielen Herrschaften
im Eigentum dieser Familie war,
wurde sie von ihr nie als ständige
Residenz genutzt. Der letzte Akt in
der Geschichte der Burg wurde im
Jahr 1809 während der Kämpfe der
Österreicher gegen die Napoleonischen Armeen geschrieben. Nach
schweren Kämpfen schlossen sie
einen Waffenstillstand ab, doch
das hinderte die Franzosen nicht,
die Burg zu unterminieren und in
die Luft zu sprengen. So wurde
sie zu einer Ruine, die wegen ihrer
romantischen Lage Motiv für viele
Künstler war.
Seit der slowakischen Nationalbewegung im 19. Jahrhundert und
nach den nationalen Wallfahrten
auf die Burgruine durch Štúr wurde
die Burg Devín aufgrund ihrer
großmährischen Tradition zu einem
Symbol des alten slawischen Ruhmes. Heute ist sie ein Freilichtmuseum des Städtischen Museums von
Bratislava.
www.muzeum.bratislava.sk
8
Kastell Svätý Jur
(Kastell St. Georgen)
Von den Grafen von St. Georgen
bis zu den Pálffys
Die Burg Biely Kameň (Weißer
Stein), deren Anfänge in das 13.
Jahrhundert zurückreichen, war das
ursprüngliche Verwaltungszentrum
der Herrschaft St. Georgen. Um die
Wende des 16. und 17. Jahrhunderts ließ Palatin Stephan Illésházy
in der Stadt ein Kastell erbauen. Seine Gattin war Katharina Pálffy und
durch sie gelang dieses Vermögen
in die Hände der Familie Pálffy.
Da das Kastell St. Georgen nur eine
www.viapalffy.sk
von vielen Pálffy-Residenzen war,
nutzten sie es nicht als ständigen Familiensitz. Im 18. und 19.
Jahrhundert diente es vor allem
wirtschaftlichen Zwecken und als
Verwaltungssitz der Herrschaft St.
9
Burgruine Biely Kameň
Wir empfehlen Ihnen auch einen
Besuch der Burgruine Biely Kameň
(Weißer Stein), die 1663 durch die
türkische Belagerung verwüstet
10
Georgen. Später, als Johann Franz
Pálffy das Kastell erlangte, ließ er
einen romantischen Umbau durchführen, durch den das Gebäude
sein heutiges Aussehen erhielt.
wurde und danach nicht mehr
erneuert wurde. Aus dem Ortsteil
Neštich – Svätý jur erreichen sie die
Burg in zirka 15 Minuten.
Schloss Pezinok (Schloss Bösing)
Eine Burg mit Weinkellern
Die ursprüngliche mittelalterliche
Wasserburg, die anfangs durch
zwei Wassergräben geschützt war,
erfuhr nach und nach mehrere
Umbauten. Ihr Charakter einer
Wasserburg blieb jedoch bis heute
erhalten. 1875 brannte der Nordflügel der Burg ab und vielleicht hat
auch dieser Umstand ihren letzten
adeligen Besitzer Johann Franz
Pálffy zu historisierenden baulichen
Veränderungen des Schlosses im
letzten Viertel des 19. Jahrhunderts
inspiriert.
Heute befindet sich in den Schlosskellern der Nationale Weinsalon,
in dem über das ganze Jahr die
100 besten slowakischen Weine
verkostet werden können. Der
anliegende englische Park mit vielen
wunderschönen Bäumen und einem
kleinen See ist während des gesamten Jahres für die Öffentlichkeit
zugänglich.
www.nsvsr.sk
Die einzigartige und bezaubernde Fremdenverkehrsstraße Via Pálffy ist für all diejenigen
gedacht, die die Geschichte hautnah erleben
möchten.
8|9
11
Kastell Budmerice (Kastell Pudmeritz)
Romantischstes Kastell in der
Umgebung von Bratislava
Das Kastell wurde im Geist der
romantischen Ideale der zweiten
Hälfte des 19. Jahrhunderts nach
dem Projekt des Wiener Architekten
Franz Neumann im Jahre 1889 erbaut. Graf Johann Pálffy ließ es für
sich und für seine Gemahlin genau
in dem Jahr erbauen, in dem er die
12
sechzehnjährige Komtess Elisabeth
Schlippenbach ehelichte. An das
hochwohlgeborene Paar erinnern
bis heute die Wappen über dem
Haupteingang in das Kastell.
Das Kastell ist heute für die Öffentlichkeit geschlossen, seine neue
Nutzung wird vorbereitet. Ganzjährig zugänglich ist der ausgedehnte
und wertvolle englische Park.
Burg Červený Kameň (Bibersburg)
Burg des Adelsgeschlechtes
Pálffy
Die Burg Červený Kameň (Bibersburg) war über 350 Jahre die
Hauptresidenz des Adelsgeschlechtes der Pálffys. Im 16. Jahrhundert
erwarb sie der junge Nikolaus
Pálffy, Kämpfer gegen die Türken
www.viapalffy.sk
und Anhänger der Habsburger,
teilweise durch Kauf und teilweise
als Mitgift seiner Braut Maria Magdalena Fugger.
Die Burg hat Renaissance-Charakter, wurde aber auch zur Zeit des
Barocks umgebaut.
Hier befindet sich eines der am
meisten besuchten Museen der
Slowakei, in dem das Wohnen des
Adels präsentiert wird. In der Burg
finden Sie die größten Burgkeller
Mitteleuropas, ein Verteidigungssystem mit vier Basteien und Kasematten, einen englischen Park mit
13
Familiengruft und Kalvarienberg.
Außer dem befindet sich hier ein
Falknerhof und es werden hier viele
Ausstellungen und Veranstaltungen
organisiert.
www.hradcervenykamen.sk
Schloss Smolenice (Schloss Smolenitz)
Romantsches Schloss, erbaut auf den Ruinen einer
mittelalterlichen Burg
Unter der Leitung von Joseph Pálffy
schufen Architekten ein eindrucksvolles eklektisches Bauwerk
mit einem Hauch romantischer
Architektur. Der Erste Weltkrieg
durchkreuzte Josephs Pläne, da
der rege Baubetrieb unterbrochen
werden musste. Sein früher Tod im
Jahre 1920 und die anschließende
Wirtschaftskrise führten dazu, dass
das Schloss in seiner ursprünglichen
Gestalt nie fertig gestellt wurde.
Erst nach dem Zweiten Weltkrieg
baute der Tschechoslowakische
Staat das Schloss in der heutigen
Gestalt fertig. Die Innenräume des
Schlosses sind nur während der
Sommermonate zugänglich. Der
ausgedehnte englische Waldpark
ist über das gesamte Jahr für die
Öffentlichkeit geöffnet.
www.kcsmolenice.sav.sk
14 Kastell in Kráľova pri Senci (Wartberg),
z. Z. nur Kirche des Hl. Johannes des Täufers
Von dem Kastell blieb nur die
Kapelle
Die Kirche des Hl. Johannes des
Täufers war ursprünglich eine
Kapelle der Pálffys und bildete den
linken Flügel des Kastells. Die Arbeiten im Interieur der Barockkirche
wurden von der Bildhauerwerkstatt
Ľudovít Gode und Raffael Donner
ausgeführt. Nach der schrittweisen
Sanierung des Kastells in den Jahren
1942 – 1944 blieb allein die Kirche
über und sie wurde zum Nationalen
Kulturdenkmal erhoben. In der
Gemeinde befindet sich auch eine
einzigartige Jugendstilbrücke von
1904, die ein Werk italienischer
Meister ist. Hier steht auch ein in
der Slowakei einzigartiges Imkereimuseum, wo unikate Bienenstocksammlungen und Gebrauchsgegenstände aus unterschiedlichen
Entwicklungsetappen der Imkerei
ausgestellt werden.
www.vcelarskapaseka.sk
10 | 11
15
16
In der Gemeinde befindet sich
auch ein Kastell, in dem das
Staatliche Archiv untergebracht ist.
Die Innenräume kann man nur an
Arbeitstagen besichtigen, wenn die
Archivmitarbeiter eine Besichtigung
der rekonstruierten Kapelle und der
Forschungsräume ermöglichen.
17
Burg Plavecký hrad
(Burg Blasenstein)
Malerische Burg in den Kleinen
Karpaten
Die Burg befindet sich in der
Gemeinde Plavecké Podhradie
(Blasenstein) und mit der Familie
Pálffy ist sie seit 1641 verbunden.
Diese verlieh ihr vor allem eine
Verteidigungsfunktion. Die Burg
Plavecký hrad war zu Beginn des
18. Jahrhunderts während des
letzten Ständeaufstandes belagert
und wurde schwer beschädigt.
Damals wurde sie nicht mehr
gebraucht und deshalb nahm
die Familie Pálffy auch keine
Investitionen mehr vor. Seit dem
verwahrloste sie. Wir empfehlen
Ihnen einen Spaziergang mit
einem schönen Ausblick in die
Umgebung. Aus der Gemeinde
Plavecké Podhradie dauert er zu
Fuß entlang der blauen Wandermarkierung 30 Minuten.
Burg Pajštún (Burg Ballenstein)
Schönste Burgruine in der Umgebung von Bratislava
Die Burgruine thront über der
Gemeinde Borinka (Ballenstein). Seit
dem Ende des 16. Jahrhunderts
ist die ursprünglich mittelalterliche
Burg mit dem Namen der Pálffys
verbunden. Obwohl es sich um
eine Residenz unweit von Bratislava
handelt, ist ihre ältere Geschichte
bis heute geheimnisumwoben.
Von der Qualität und der Pracht
der Renaissanceumbauten durch
Nikolaus Pálffy, den Helden von
Raab, zeugen bis heute sechs mächtige Konsolen, die Bestandteil des
ursprünglichen Arkadengangs sind.
Sie sind mit Maskaronen mit Fratzengesichtern abgeschlossen und
durch ihre künstlerische Gestaltung
verblüffen sie den Besucher bis heu-
www.viapalffy.sk
te. 1809 wurde die Burg von den
Napoleonischen Armeen verwüstet.
Sie wurde nicht wieder hergestellt
und blieb eine Ruine. Diesen Ort
18
Kastell Stupava (Kastell Stampfen)
Park mit einem Hundefriedhof
Das Kastell in Stupava (Stampfen) ist
eine weitere Residenz, die mit dem
Namen Graf Paul Pálffy verbunden
ist. Obwohl das Kastell in Stupava
nach seinem Tod mehrmals umgebaut wurde, blieb das Aussehen,
das es bei dem manieristischen
Umbau im 17. Jahrhundert erhielt,
erhalten. An das Kastell knüpft
19
empfehlen wir als Ausflug, ab der
Bushaltestelle bis zur Burgruine dauert die Wanderung mit langsamem
Gang zirka 45 Minuten.
20
der größte englische Park der
Westslowakei an, in dem sich ein
System von mehreren Fischteichen
befindet, wo Sie frischen Fisch
kaufen oder angeln können. In
dem Park befindet sich ein unikater
Hundefriedhof, den die Gräfin
Károlyi, die letzte Eigentümerin des
Kastells, für ihre geliebten Hunde
anlegen ließ.
Kastell und Kloster in Malacky
Der Palatin ließ sein Herz in
Malacky
Aus der Geschichte von Malacky
(Malatzka) ist das Wirken der
Familie Pálffy nicht wegzudenken.
Sie kamen im Jahr 1632 hierher, als
der künftige ungarische Palatin Paul
Pálffy die Herrschaft übernahm und
anschließend den repräsentativen
Barockbau – das Kastell mit einem
ausgedehnten Landschaftspark
errichtete. Heute ist es zusammen
mit dem Pálffy-Zimmer und dem
anliegenden Park zugänglich.
Auch die Gründung des Franziskanerklosters in Malacky ist mit dem
Namen Paul Pálffy verbunden. Es
war Bestandteil seine Rekatholisierungsbemühungen. So entstand
ein Klosterkomplex, unter dessen
Kirche eine Gruft errichtet wurde.
In der Gruft fanden schrittweise viele Mitglieder des Adelsgeschlechts
Pálffy ihre letzte Ruhestätte. Paul
Pálffy wurde in der Familiengruft in
Bratislava begraben, aber im Sinne
seines letzten Willens wurde sein
Herz in einem silbernen Kästchen
in der von ihm errichteten Gruft in
Malacky beigesetzt. Dort ruht es
bis heute.
Die Pálffys waren eines der bekanntesten
Adelsgeschlechter in der Habsburger Monarchie.
12 | 13
www.viapalffy.sk
21
Schloss Marchegg
Die Pálffys in Österreich
Die bekannteste österreichische
Residenz der Pálfyys ist das Schloss
in Marchegg. Die Pálffys aus Malacky nutzten das Kastell Malacky
als Hauptresidenz, Marchegg
bewohnten sie nur sporadisch als
Sommersitz und in der Jagdsaison.
Diese Situation änderte sich erst
1918. Nach der Entstehung der
22
Tschechoslowakischen Republik
mussten Fürst Nikolaus Pálffy und
seine Gemahlin Margita Zichy unter
dem Druck der Umstände aus
Malacky fliehen. Marchegg wurde
so zum neuen ständigen Sitz der
Pálffys aus Malacky. Im Objekt befindet sich ein Museum, das sich mit
der Fürstenlinie der Pálffys befasst.
Schloss Bojnice (Schloss Weinitz)
Das romantischste Schloss in der
Slowakei
Traditioneller Bestandteil des
Vermögens der Pálffys war auch die
Herrschaft Bojnice (Weinitz). Ab der
ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts
diente Bojnice als eines der Sitze der
jüngeren Familienlinie, die als die
Linie Pezinok (Bösing) bekannt war.
Ihr letzter männlicher Nachfahre
war Graf Johann Franz Pálffy.
Er war Initiator des Umbaus der
ursprünglichen mittelalterlichen und
frühbarocken Burg im romantischen
Geist. Die Fertigstellung des Umbaus erlebte er jedoch nicht mehr.
Heute befindet sich im Schloss das
Slowakische Nationalmuseum – das
Museum Bojnice. In der Kleinstadt
Bojnice finden Sie auch einen Tiergarten und ein Kurbad.
www.snm.sk
www.bojnice.eu
14 | 15
Unsere 4 Ausflugsvorschläge
Via Pálffy – Besichtigung von Bratislava
Unternehmen Sie eine Besichtigung von Bratislava auf den
Spuren der Pálffys und lernen
Sie die ruhmreiche Vergangenheit der Krönungsstadt sowie
die dynamische Gegenwart der
Metropole der Slowakei kennen.
• Zum Abschluss der Besichtigung
von Bratislava können Sie die Burg
Devín besuchen, die malerische
Ruine einer uralten Burg an dem
wunderschönen Ort über dem
Zusammenfluss der beiden Flüsse
Donau und March.
• Besuchen Sie die Burg Bratislava
mit der schönen Aussicht auf die
Stadt.
• Lernen Sie das historische Zentrum
bei einem Spaziergang entlang
der vier Pálffy- Palais kennen:
das Renaissance-Palais des Palatins
Paul Pálffy im Schlossgrund in der
Zámocka Straße, das Pálffy-Palais
in der Panska Straße, wo auch
die Städtische Galerie Bratislava
residiert, den Pálffy-Palais in der
Ventúrska Straße und das Johann-Franz-Pálffy-Palais auf dem
Hviezdoslav Platz.
• Die Familiengruft der Pálffys im St.
Martins-Dom ist nicht zugänglich,
besuchen Sie jedoch die Kathedrale, in der Sie den Hauch der
neunzehn Krönungen verspüren.
Nach der Stadtbesichtigung
empfehlen wir eine Verkostung im
Nationalen Weinsalon (www.nsvsr.
sk, Tel.: +421 2 5910 0854) oder
in der stilvollen Vinothek Moods
(www.moods.sk, Tel.: +421 905 551
616) und die regionale Gastronomie
in der „Bürgerlichen Brauerei“ Meštiansky pivovar (www.mestianskypivovar.sk, Tel.: +421 944 512 265).
Oder Sie genießen eine Tasse Kaffee
und die Atmosphäre des Stadtzentrums in einem der Stil-Cafés – Štúr
Café. Štúrova, Panská, Obchodná
Str. (www.facebook.com/cafestur,
tel.: +421 948 276 777)
Dauer: ungefähr 4 Stunden
Via Pálffy – Ausflug in die Kleinen Karpaten
Gewinnen Sie einen direkten
Einblick in die Seele der Weinbauregion Kleine Karpaten.
Eine Seele voller Geschichte des
Adelsgeschlechts Pálffy, regionaler Traditionen der örtlichen
Bevölkerung und mit einem
Funken eines frischen, leichten
Weins.
• Besuchen Sie das Winzerstädtchen
Modra (Modern) und die Keramik-Familienwerkstatt mit der
Geschichte dessen, wie die Pálffys
die Habaner in das Gebiet der
Kleinen Karpaten einluden.
• Lernen Sie die Burg Červený
Kameň (Bibersburg) kennen, die
ehemalige Residenz der Pálffys.
Gönnen Sie sich das Erlebnis einer
der schönsten Burgen der Slowakei mit den größten Weinkellern
Mitteleuropas.
• Kosten Sie die erfrischenden
www.viapalffy.sk
Weine der Kleinen Karpaten in Pezinok (Bösing) in dem
Museum Kleine Karpaten mit der
Geschichte des Weinbaus und der
Weingärtnerei der Pálffys oder in
dem Weinkeller der Burg in dem
Nationalen Weinsalon.
Wir empfehlen Ihnen auch,
eines der stilvollen Restaurants
zu besuchen und die regionale
Gastronomie kennen zu lernen, z.
B. das Weinrestaurant Pavúk auf
dem Hauptplatz im Zentrum von
Modra (www.pavukrestaurant.sk,
Tel.: +421 33 64057 08) oder das
Weingut der Jahre 2011 und 2012
Karpatská perla (Perle der Karpaten)
mit einem Aussichtsturm (www.
karpatskaperla.sk, Tel.: +421 917
926 266) an einem schönen Ort in
der nahen Gemeinde Šenkvice.
Dauer: ungefähr 6 Stunden
Via Pálffy – Ausflug in die Regionen Dolné
Záhorie und Marchfeld
Die slowakisch-österreichische
Route zeigt Ihnen, dass die Geschichte Mitteleuropas vollkommen miteinander verwoben ist.
• Die erste Station ist Stupava
(Stampfen) mit dem ursprünglichen Renaissancekastell mit Park.
Das wunderschöne Kastell ist
leider für die Öffentlichkeit nicht
zugänglich. Wir empfehlen aber
die Fischerei am Ende des Parks zu
besuchen und sich gebratene oder
geräucherte Forellen wohl schmecken zu lassen. Das Städtchen
Stupava ist bekannt durch sein
reges Leben und den Verkauf von
saisonalen Produkten, vor allem
von Kraut.
• Weiter empfehlen wird einen
Besuch von Malacky (Malatzka),
wo eine weitere Familienlinie
der Pálffys residierte. Hier finden
Sie das frühbarocke Kastell des
Palatins Paul Pálffy und das
Barockkloster der Franziskaner
mit einer Familiengruft der
Pálffys.
• In das österreichische Marchegg,
wo nach 1918 die Malatzka-Fürstenlinie der Familie Pálffy residierte, gelangen Sie mit der Fähre von
dem Ort Záhorska Ves. In Marchegg befindet sich ein regionales
Museum, dass den Pálffys und
dem böhmischen König Přemysl
Ottokar gewidmet ist.
• Auf dem Weg nach Bratislava
machen Sie Halt in Schlosshof,
in der repräsentativen Sommerresidenz von Maria Theresia, wo sie
in dem dortigen Restaurant Spezialitäten der mitteleuropäischen
Küche kosten können.
Wenn Sie mit dem Fahrrad
unterwegs sind, können Sie über
die neue Fahrradbrücke Sloboda
(Freiheit) nach Devínska Nova Ves
zurückkehren.
Dauer: ungefähr 6 Stunden
Via Pálffy – Aktivtourismus mit Wallfahrt
Die Slowakei ist für ihre zahlreichen Burgruinen bekannt, die
Ziel vieler Wanderwege sind.
Auf eigenen Beinen lernen Sie
zwei Burgruinen kennen und
unterwegs besuchen Sie den
ältesten Wallfahrtsort in der
Slowakei.
• Burg Pajštún (Burg Ballenstein)
Ab der Bushaltestelle im Ort
Borinka (Ballenstein) bis zu der
romantischen Burgruine dauert die
Wanderung mit langsamem Gang
zirka 45 Minuten.
• Burg Plavecký hrad (Burg
Blasenstein) Zu Fuß aus dem Ort
Plavecké Podhradie (Blasenstein)
dauert die Wanderung entlang
der blauen Wandermarkierung
zirka 30 Minuten. Im Ort befindet
sich auch ein Renaissancekastell.
Die Innenräume kann man nur
an Arbeitstagen besichtigen,
wenn die Archivmitarbeiter eine
Besichtigung der rekonstruierten
Kapelle und der Forschungsräume
ermöglichen.
• Mariánka (Mariatal) Ruhiges, mit
Legenden umwobenes Wallfahrtstal, das von Königen besucht
wurde. Das örtliche Kloster ist der
älteste Wallfahrtsort in der Slowakei. Machen Sie einen Spaziergang
zwischen den Sakralbauten dieses
außerordentlich spirituellen Ortes
im Schoße der wunderschönen
Natur.
Nach einem anspruchsvollen
Tag können Sie sich in der zwischen
Stupava und Lozorno gelegenen,
stilvollen Biofarm Príroda (Natur)
ausruhen (www.biofarma.sk, Tel.:
+421 918 280 546). Sie finden dort
eine Auswahl typischer slowakischer
Gerichte. Oder Sie gönnen sich regionale Spezialitäten im Restaurant
Pútnický mlyn (Wallfahrtsmühle) in
der Gemeinde Mariánka www.putnickymlyn.sk, +421 2 6593 4386).
Dauer: ungefähr 6 Stunden
16 | 17
www.viapalffy.sk
Ausarbeitung: OZ COMITATUS
Projektmanager: Ing. Roman Zelenay, Mgr. Maroš Mačuha, PhD.
Fotografien: Lucia Mandincová, Martin Cintula, Philip Darázs,
Šymon Kliman, Bedrich Schreiber
Texte: Roman Zelenay, Maroš Mačuha, Daniel Hupko, Jana Škutková
Karte: Mgr. art Radko Mačuha
Design: sowa | brandstudio
18 | 19
www.viapalffy.sk
facebook: Cesta krajom vznešených pánov
(Eine Reise durch das Land edler Herren)
General partner
Turistické informačné centrum
(Tourismus-Informationszentrum)
Klobučnícka 2, Bratislava
Tel.: +421 2 16186
Mail: [email protected]
www.visitbratislava.eu
Partners
SLOVENSKÉ
NÁRODNÉ
MÚZEUM
Media partners