Erfahrungsbericht

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Erfahrungsbericht
Erfahrungsbericht
ERASMUS AUSLANDSSEMESTER
@
(UK)
im WS 09/10
von M. S.
Durch mein ERASMUS-Auslandsemester habe ich sehr viele neue Erfahrungen gesammelt.
Es ist enorm, was man in solch einer kurzen Zeit an sprachlichen, kulturellen und auch
fachspezifischem Wissen erfahren kann. Man trifft auf unterschiedliche Menschen aus den
entlegensten Länder dieser Welt, lernt neue Kulturen kennen, lernt mit ihnen zu lernen und
sich mit ihnen kommunikativ auseinander zu setzen. Im Nachhinein bin ich der Überzeugung,
dass mir dieses eine Semester derartig facettenreiche Erfahrungen mitgegeben hat für die es in
einem normalen Leben Jahrzehnte gedauert hätte um eine derartige Entwicklung zu erfahren!
Vorbereitung:
Bereits über ein Jahr vor meinem gewünschten Abreisedatum habe ich mit der Organisation
meines Auslandsemesters begonnen. Dies hat sich als sehr sinnvoll erwiesen, da ich so genug
Zeit hatte alles in Ruhe zu organisieren. Ich habe damals erste Informationen eingeholt und
einen Zielort festgelegt. Nottingham im schönen England sollte es sein. Und dies war die
absolut richtige Entscheidung! Nottingham ist einfach wunderschön!
Stipendium:
Die Abwicklung der ERASMUS Formalitäten war recht überschaubar .
Krankenversicherung:
Im Rahmen der Erweiterung der EU und dem fortwährenden Zusammenwachsen der
einzelnen Länder ist es heutzutage möglich den Versicherungsschutz der heimischen
Versicherung mit im Ausland zu nutzen. Eine Zusatzversicherung war daher nicht von Nöten.
Anreise:
Viele Wege führen nach Nottingham. Ich wählte den folgenden:
Mit den „deutschen Flügeln“ von Stuttgart nach London-Stansted. Früh buchen zahlt sich aus.
Weiter ging es dann mit dem National-Express Bus von Stansted nach Nottingham. Man
beachte, dass es sich hierbei um einen 4,5 Stunden Trip handelt, welche sehr lang sein
können, wenn man nicht für Beschäftigung vorgesorgt hat. In positivem Kontrast dazu stehen
die Preise der Funfare-Tickets, welche sich nur online buchen lassen und auch nur begrenzt
verfügbar sind, jedoch mit ca. 13 Pfund alles andere in den Schatten stellen.
Alles in allem kann man so einen Tagestrip von STR nach NOT für unter 50€ bekommen.
Unterkunft:
Beim Thema Unterkunft stellte sich die Frage der persönlichen Einstellung. Prinzipiell gab es
mindestens folgende Möglichkeiten ein Dach über den Kopf zu bekommen: Ein Wohnheim
der Uni auf dem Campus, bewirtet und nicht bewirtet; ein Wohnheim eines privaten
Betreibers oder eine Privatunterkunft.
Ich hatte mich für ein Wohnheimzimmer in einer Wohnheimanlage eines privaten Betreibers
entschieden: Unite, St. Peters Court. Wenn man bereit ist ein paar Euro im Monat mehr zu
bezahlen, bekommt man dort ein sehr modernes Wohnheimzimmer mit eigenem Bad. Darüber
hinaus gibt es einen Fernsehraum, Billiardtisch und einen Tischkicker, die alle kostenlos
genutzt werden können und mir viele heitere Stunden mit Studenten aus aller Welt
bescherten. Abgerundet wird das Angebot mit einer sehr vertrauten Einkaufseinrichtung aus
deutschen Landen (Aldi), die sich in 300m Entfernung befindet und einem Bus-ShuttleService, der einen von morgens bis abends zur Uni und zurück bringt. Was sich als äußerst
angenehm darstellt, wenn man alle 20 Minuten in 10 Minuten zur Uni gefahren wird.
Studium an der Universität:
Schon von zuhause aus lässt sich der Stundenplan bequem über das online
Vorlesungsverzeichnis der Universität Nottingham zusammenstellen
(http://winster.nottingham.ac.uk/modulecatalogue/).
Dies empfiehlt sich, da man dort ausführliche Informationen über die Kurse bekommt und
schon im voraus mit den heimischen Professoren ein mögliches Anrechnenlassen der zu
besuchenden Vorlesungen abklären kann. Darüber hinaus hat man es auch einfacher in NOT,
wenn man weiß wohin man gehen muss, schließlich erwartet einen genug neues was einen
beschäftigen wird. In diesem Sinne empfiehlt es sich auch so viel wie möglich von zuhause
aus zu erledigen!
Es werden an der Universität auch Sprachkurse angeboten, zu denen man sich jedoch sehr
schnell zu Beginn des Semesters anmelden muss! Hier gilt es, keine Zeit zu verlieren, sonst
sind diese voll!
Der Universitätscampus gleicht mehr einer Parkanlage, als einem Universitätsgelände. So
lassen die wunderschönen alten Gebäude keinerlei Sehnsucht nach den Stuttgarter
Betonfassaden aufkommen.
Die Vorlesungen der Universität Nottingham gestalten sich im allgemeinen mehr
praxisbezogen im Vergleich zu denen in Deutschland. Die Inhalte der meisten Vorlesungen
werden nicht bis ins kleinste Detail theoretisch hergeleitet und es werden bei vielen
Vorlesungen Computer miteinbezogen an denen man dann selbst praktisch tätig werden kann.
An dieser Stelle möchte ich auf die exzellente Ausstattung der Universität mit PC’s
hinweisen. Man findet beinahe auf jedem Stockwerk Computerräume die nahezu immer
zugänglich sind.
Weiterhin muss ich die Betreung an der Universität sehr loben. Die Engländer sind sehr
hilfsbereit, wann immer man ein Problem oder eine Frage hat wird einem sofort geholfen.
Dies Verhalten zeigt sich nicht nur bei den Jugendlichen auf, sondern zieht sich auch bin hin
zu den Dozenten, bei denen man immer, auch ohne Voranmeldung herzlich empfangen und
einem geholfen wird!
Freizeit:
Zu Beginn des Semesters gibt es die sogenannte ‚Freshers-fair’ welches eine Art
Messeveranstaltung darstellt, bei der sich alle Sportclubs und Societies der Universität
Nottingham vorstellen. Man findet dort alle nur erdenklichen Sportarten sei es Polo, Surfen,..
Darüber hinaus gibt es zahlreiche Societies, die verschiedene Nationen gruppieren, oder aber
auch Interessengruppen darstellen. Es gibt auf jeden Fall für jeden das passende.
Darüber hinaus hat Nottingham ein sehr gutes Nachtleben. Unzählige Pubs und Discos mit
wechselnden Themenabenden lassen garantiert keine Langeweile aufkommen!
Wer gerne reist und somit den ein oder anderen Wochenendtrip durch Großbritannien machen
möchte wird durch die zentrale Lage Nottinghams bevorteilt und profitiert von den geringen
Kosten der öffentlichen Verkehrsmittel.
Geld:
Das Thema Liquidität hatte ich durch mehrere Komponenten abgesichert: Zum einen hatte ich
eine Prepaid Visa-Kreditkarte der BW-Bank mitgeführt und zum zweiten ein Girokonto bei
der Deutschen Bank eingerichtet. Dieses ist für Studenten kostenlos und hat den Vorteil, dass
die Deutsche Bank eine Kooperation mit der britischen Barclays Bank hat und somit keine
Gebühren anfallen, wenn man an den Geldautomaten der Barclays Bank Geld, vom deutschen
Konto, abhebt!
Verpflegung:
Engländer versorgen sich und ihren Hunger zur Mittagszeit gern mit einem Sandwich. Wer
diesem Trend nicht folgen mag kann sich in Restaurants auf dem Campus mit Essen
versorgen. Leider sind die Portionen dort meist sehr klein und die Preise äußerst teuer im
Vergleich zu einer deutschen Mensa.
Öffentliche Verkehrsmittel:
In Nottingham gibt es unzählige Buslinien die beinah zu allen Tages- und Nachtzeiten
verkehren. Es gibt einen Pauschalpreis pro Fahrt. Ist man jedoch mit mehreren Personen
unterwegs, ist mit dem Taxi fahren durchaus sogar günstiger als ein Trip mit dem Bus.
Stadt Nottingham:
Wie oben schon erwähnt bietet Nottingham ein kunterbuntes Nachtleben, aber auch am Tag
findet man eine wunderschöne Stadt vor, die sehr gute Einkaufsmöglichkeiten bietet und auf
dem Marktplatz werden einem ständig Veranstaltungen geboten, bis hin zum aus Deutschland
importierten Weihnachtsmarkt.
Land & Leute:
Das hilfsbereite und freundliche Verhalten spürt man im gesamten Leben in Nottingham, sei
es der Busfahrer, der jedem einzelnen Passagier ‚Guten Tag’ sagt und diese auch wieder
persönlich verabschiedet oder auch die netten Polizisten, die man in der Stadt antrifft und mit
denen man dann das eine oder anderen Schwätzchen halten kann.
Life is just so easy!