UNSERE LEISTUNGEN

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UNSERE LEISTUNGEN
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20092009
Unsere
Unsere
LeistUngen
LeistUngen
I n h alt inhalt
DEKRA ist eine der weltweit führenden Expertenorganisationen. Rund 22.000 Mitarbeiter
sorgen in mehr als 50 Ländern nachhaltig für Sicherheit, Qualität und Umweltschutz.
2 Vorwort
Konzernlagebericht
Die DEKRA AG ist eine hundertprozentige Tochtergesellschaft des DEKRA e.V. und
verantwortet das operative Geschäft des Konzerns. Das breite und innovative Dienstleistungsportfolio ist in den drei Business Units DEKRA Automotive, DEKRA Industrial
und DEKRA Personnel zusammengefasst.
DEKRA hat die internationale Wirtschafts- und Finanzkrise gut gemeistert. Die strategische Ausrichtung auf Wachstumsmärkte hat sich bewährt. Sowohl der Konzernumsatz
als auch das Ergebnis vor Steuern konnten weiter gesteigert werden. Das DEKRA Netzwerk wurde verdichtet und auf neue Tätigkeitsfelder ausgedehnt. Unser größtes Kapital
ist das Vertrauen unserer Kunden und Geschäftspartner. Mit unserem Know-how werden
wir die weltweiten Märkte für innovative Experten- und Qualitätsdienstleistungen
auch in Zukunft prägen.
k e n n z a h l e n D EK R A A G
Gesamtumsatz
Ergebnis vor Steuern
Umsatzrendite in %
Mitarbeiter (Stichtag: 31.12.)
i n m i o. E u r
2008
2009
1.595,8
1.710,0
99,9
101,7
6,3
6,0
20.121
21.925
3 Geschäft und Rahmenbedingungen
3 Konzernstruktur und Geschäftstätigkeit
4 Unternehmenssteuerung, Ziele, Strategie
7 Wirtschaftliches Umfeld
7 Branchenwirtschaftliche Rahmenbedingungen
9 Geschäftsverlauf
9 Konzern
9 DEKRA Automotive
11 DEKRA Industrial
11 DEKRA Personnel
12 Gesamtaussage der Unternehmensleitung
12 Forschung und Entwicklung
13 Qualitätsmanagement
14 Internes Kontrollsystem und Interne Revision
14 Umweltschutz und Nachhaltigkeit
15 Personalbericht
17 Ertrags-, Vermögens- und Finanzlage
17 Ertragslage
18 Finanzlage
19 Vermögens- und Kapitalstruktur
19 Zusammenfassende Beurteilung der Ertrags-,
Finanz- und Vermögenslage
20 Nachtragsbericht
20 Risikobericht
22 Prognosebericht
2 – 23
Konzernabschluss
25
26
28
30
32
Konzern-Gesamtergebnisrechnung
Konzernbilanz
Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung
Konzern-Kapitalflussrechnung
Konzernanhang
79 Bestätigungsvermerk
80 Bericht des Vorsitzenden des Aufsichtsrats
25 – 80
1
2 K o nzernlageberi c h t G eschä ft und R ahmenbedingungen V o rw o rt
vorwort des
Vorstandsvorsitzenden
S t e fa n Kö l b l
Vo r s i t z e n d e r d e r Vo r s t ä n d e
D EK R A e .V. / D EK R A A G
Werte Geschäftspartner,
liebe Leserinnen und Leser,
weltweit zählen Expertendienstleistungen zu den
beständig wachsenden Branchen. DEKRA verfolgt seit
Jahrzehnten eine konsequente Wachstumsstrategie. Wir
bauen das traditionelle automotive Geschäft gezielt aus
und erweitern es um neue, innovative Tätigkeitsfelder.
Die Liberalisierung der industriellen Prüfmärkte in
Europa und anderen Kontinenten eröffnet DEKRA zusätzliche attraktive Expansionsmöglichkeiten. Das breite
Spektrum an integrierten Personaldienstleistungen
verleiht unserem Services Portfolio ein Alleinstellungsmerkmal. DEKRA ist heute in allen weltweit wichtigen
Märkten präsent – in Europa, Afrika, Amerika und
Asien. Länder- und branchenübergreifende Competence
Center stellen den Know-how- und Innovationstransfer
innerhalb unserer Service Lines sicher und garantieren
internationale Kundennähe.
Das exakte Zusammenspiel aller unserer Kräfte
hat bewirkt, dass der Konzern das gesamtwirtschaftlich
schwierige Geschäftsjahr 2009 mit 1.710,0 Mio. Euro
Umsatz erfolgreich abschließen konnte. Das ist ein
Plus von 114,2 Mio. Euro gegenüber dem Vorjahr. Das
Ergebnis vor Steuern stieg um 1,9 Prozent auf 101,7 Mio.
Euro. Die Umsatzrendite reduzierte sich leicht um
0,3 Prozentpunkte auf 6,0 Prozent.
Auch in der Einzelbetrachtung unserer drei
Business Units wird deutlich, dass die weltweite Wirtschaftskrise uns nicht ausbremsen konnte. DEKRA
Automotive erzielte ein Umsatzplus in Höhe von
8,1 Prozent und durchbrach die Schallmauer von
einer Milliarde Euro. Der Umsatz von DEKRA Industrial
wuchs um 11,4 Prozent auf 379,2 Mio. Euro. Lediglich
das Geschäftsfeld Zeitarbeit wurde negativ beeinflusst.
Die deutlichen Umsatzzuwächse im Geschäftsfeld
Qualifikation konnten die Rückgänge in der Zeitarbeit
jedoch nahezu kompensieren. Im Vergleich zum Vorjahr blieb der Umsatz der Business Unit DEKRA
Personnel mit 305,3 Mio. Euro konstant.
Diese insgesamt sehr zufriedenstellende Entwicklung von DEKRA bestärkt uns in unserer strategischen
Ausrichtung: Wir werden in allen Geschäftseinheiten
bei strikter Kostendisziplin weiter expandieren. Wir
wachsen organisch ebenso wie durch Zukäufe, erschließen
neue Geschäftsfelder und werden die Konsolidierung
der Branche maßgeblich mitbestimmen.
Ihr
Stefan Kölbl
Vorstandsvorsitzender
Dekra Ag
KonzernLagebericht für
das Geschäftsjahr 2009
Geschäft und
R a h m e n ­b e d i n g u n g e n
Konzernstruktur und Geschäftstätigkeit
Sicherheit, Qualität und Nachhaltigkeit rund
um den Globus
Mit Neutralität und Expertenwissen bietet der DEKRA
AG Konzern weltweit Expertendienstleistungen für
Sicherheit, Qualität und Nachhaltigkeit im Umgang
der Menschen mit Technik, Umwelt und Mobilität an.
Unter dem Dach der DEKRA AG mit Sitz in Stuttgart
arbeiten insgesamt 186 Tochtergesellschaften und
Beteiligungen. Die DEKRA AG ist zu 100 % im Besitz
des DEKRA e.V., Stuttgart.
DEKRA steht im weltweiten Ranking der Sachverständigenorganisationen auf Rang drei und
ist Marktführer in Europa. Das operative Geschäft
ist in den Geschäftsfeldern DEKRA Automotive,
DEKRA Industrial und DEKRA Personnel gebündelt.
Es wird von der DEKRA AG geführt, koordiniert
und kontrolliert.
Zu den Automotive Services zählen die Service
Lines Fahrzeugprüfungen, Gutachten, Gebrauchtwagenmanagement, Homologation und Typprüfungen,
Beratung und Werkstatt-Tests sowie Schadenregulierung. Die Industrial Services umfassen Maschinenund Anlagensicherheit, Energie und Prozessindustrien, Umwelt-, Arbeits- und Gesundheitsschutz, Bau
und Immobilien, Produktprüfungen und -zertifizierungen sowie Systemzertifizierungen. Zu den Personnel Services zählen die Service Lines Qualifizierung, Zeitarbeit sowie Out- und Newplacement.
Der DEKRA AG Konzern ist in allen weltweit
wichtigen Märkten präsent – in Europa, Afrika, Amerika und Asien. Ein deutlicher Schwerpunkt liegt auf
den Aktivitäten in Europa. Länder- und branchenübergreifende Competence Center stellen den effektiven Know-how- und Innovationstransfer innerhalb
der Service Lines sicher und sorgen für internationale
Kundennähe.
S ervi c es P o rtf o li o
automotive Services
industrial Services
Personnel Services
Fahrzeugprüfungen
Bau und Immobilien
Qualifizierung
Gutachten
Maschinen- und Anlagensicherheit
Zeitarbeit
Gebrauchtwagenmanagement
Umwelt-, Arbeits- und Gesundheitsschutz
Out- und Newplacement
Homologation und Typprüfungen
Energie und Prozessindustrien
Beratung und Werkstatt-Tests
Systemzertifizierungen
Schadenregulierung
Produktprüfungen und -zertifizierungen
3
4 K o nzernlageberi c h t G eschä ft und R ahmenbedingungen
DEKRA Automotive: Im automotiven Prüf- und Gutachtengeschäft ist DEKRA weltweiter Marktführer.
Kernmarkt ist die Europäische Union. Weitere Gesellschaften sind in Nord- und Südamerika, Nord- und
Südafrika sowie in China aktiv. Durch die zunehmende
Internationalisierung ist Brasilien zum zweitwichtigsten Auslandsmarkt nach Frankreich aufgestiegen. In
einigen nationalen Märkten bestehen neben eigenen
Gesellschaften zusätzliche Franchisesysteme.
DEKRA Industrial: Das industrielle Prüfgeschäft stellt
die zweite Unternehmenssäule dar und expandiert
stark. In Europa ist DEKRA fest verankert und strebt
die Marktführerschaft an. In Übersee besetzen wir strategische Wachstumsmärkte und bauen unsere Position
weiter aus.
DEKRA Personnel: Integrierte Personalservices ergänzen die technischen Dienstleistungen hauptsächlich
in Europa. Die DEKRA Akademie Gruppe ist einer der
großen unabhängigen privaten Bildungsträger in
Deutschland. Die Angebote werden ebenfalls zunehmend internationalisiert und ausgeweitet.
Unternehmenssteuerung, Ziele, Strategie
Transparente Strukturen und konsequente
Unternehmenspolitik
Mit transparenten Strukturen und einer klaren Unternehmensstrategie ist DEKRA erfolgreich. An der Spitze
des Gesamtkonzerns steht der DEKRA e.V. mit Sitz in
Stuttgart. Für die operativen Tochtergesellschaften fungiert die DEKRA AG als Managementzentrale in Stuttgart mit weltweiter Verantwortung. Darunter sind die
Geschäftsfelder DEKRA Automotive, DEKRA Industrial
und DEKRA Personnel angesiedelt. Diese verantworten
und koordinieren das Geschäft der jeweiligen nationalen
und internationalen Tochtergesellschaften und Beteiligungen.
Die Vorstände von DEKRA e.V. und DEKRA
AG sind eng miteinander verzahnt, zum Teil besteht
Personalunion. Der Vorstand der DEKRA AG leitet
die Gesellschaft eigenverantwortlich. Er wird vom
Aufsichtsrat bestellt, überwacht und beraten.
Konzernintern wurden wesentliche personelle
Weichenstellungen getroffen. Der Präsidialrat des
DEKRA e.V. und der Aufsichtsrat der DEKRA AG
bestellten in ihren Sitzungen am 16. Dezember 2009
die Vorstände von DEKRA e.V. und DEKRA AG
neu. Stefan Kölbl wurde mit Wirkung zum 1. Januar
2010 zum neuen Vorsitzenden der Vorstände von
DEKRA e.V. und DEKRA AG berufen. Er folgte auf
Dr. h.c. Klaus Schmidt, der diese Positionen am
1. Dezember 2009 aus gesundheitlichen Gründen
abgegeben hatte. Roland Gerdon wurde als Mitglied
der Vorstände von DEKRA e.V. und DEKRA AG
bestätigt. Roland Gerdon verantwortet unverändert
die Personalpolitik sowie die IT- und Finanzstrategie
des Gesamtunternehmens. Dem Vorstand der
DEKRA AG gehören ebenfalls seit 1. Januar 2010
als neue Mitglieder die Leiter der Geschäftsfelder
DEKRA Automotive, Clemens Klinke, DEKRA
Industrial, Mark Thomä, und DEKRA Personnel, Jörg
Mannsperger, an. Die bis Ende 2009 in Deutschland
und im Ausland wirtschaftlich getrennt geführten
automotiven Geschäfte sind seit Anfang 2010 unter
einheitlicher Leitung im Geschäftsfeld DEKRA
Automotive zusammengefasst.
DEKRA verfolgt seit Jahrzehnten eine konsequente Wachstumsstrategie und ist so zu einem international agierenden Unternehmen von Weltrang
aufgestiegen. Das traditionelle automotive Geschäft
wurde gezielt ausgebaut und um weitere innovative
Tätigkeitsfelder erweitert. Insbesondere die Liberalisierung der industriellen Prüfmärkte in Europa
und anderen Kontinenten eröffnet DEKRA Expansionsmöglichkeiten. Weltweit gehören Expertendienstleistungen zu den beständig wachsenden
Branchen.
Unser Ziel ist klar: Alle Geschäftseinheiten
werden – bei strikter Kostendisziplin – weiter expandieren. DEKRA wächst organisch und durch Zukäufe,
erschließt systematisch neue Geschäftsfelder und
wird die Konsolidierung der Branche maßgeblich
mitbestimmen.
Das DEKRA Leitbild
Die unternehmensinternen Ziele haben wir in unserem
DEKRA Leitbild zusammengefasst. Es ist die gemeinsame Grundlage aller unserer Handlungen und schafft
die Voraussetzungen für ein optimales Zusammenspiel
von individueller Freiheit und notwendiger zentraler
Koordination. Hinter den Leitsätzen steht der hohe
Anspruch, Kunden und Geschäftspartner noch besser
von unserem Unternehmen und unseren Dienstleistungen zu überzeugen.
Vision: Wir sind die international führende unabhängige Dienstleistungsgruppe für staatliche und privatwirtschaftliche Aufgaben. Mit unserem Expertenwissen
schaffen wir Qualität und Sicherheit im Umgang der
Menschen mit Technik und Umwelt.
Wir konzentrieren uns mit unternehmerischem
Einsatz auf hochwertige und innovative Dienstleistungen, die für unsere Kunden und die Gesellschaft
Nutzen bringen.
Wachstum: Unser Unternehmen wächst: Wir stärken
unsere Marktposition, indem wir nachhaltig und wahrnehmbar den Nutzen für Kunden und Mitarbeiter
steigern.
Durch unser Wachstum können wir unsere Innovations- und Investitionstätigkeit intensivieren, um
unsere Wettbewerbsfähigkeit zu gewährleisten und
weiter auszubauen. So sind wir adäquater Partner für
Kunden aller Größenordnungen.
Wachstum erreichen wir durch Optimierung
bestehender und Entwicklung zusätzlicher innovativer
Dienstleistungen. Wir schöpfen bestehende Märkte aus
und erschließen neue. Unsere eigenen Aktivitäten ergänzen wir durch Partnerschaften und Kooperationen.
Wirtschaftlicher Erfolg: Wirtschaftlich erfolgreich zu
sein, heißt für uns, profitabel zu sein. Das sichert unsere
Handlungsfähigkeit. Das Ergebnis unseres Erfolges investieren wir in die Zukunft unseres Unternehmens.
Wir haben klare Ziele und Strategien. Wir geben
Raum für Eigeninitiative und Unternehmertum. Dazu
gehören Ergebnisverantwortung und Erfolgsbeteiligung. Wir setzen moderne und effiziente Arbeitsmittel
ein und optimieren Prozesse im Unternehmen.
Innovation: Wir sind innovativ. Wir erkennen rechtzeitig zukünftige Entwicklungen. Wir gestalten sie aktiv
und erarbeiten Lösungen zum Nutzen unserer Kunden.
So sichern wir langfristig Attraktivität und Erfolg von
DEKRA.
Unser Unternehmen sorgt für eine Informationsund Kommunikationskultur. Es fördert Kreativität und
kontinuierliches Lernen. Im Sinne seiner Innovationsfähigkeit zeigt es Risikobereitschaft und stellt erforderliche Mittel zur Verfügung.
Kundenorientierung: Wir stellen unsere Kunden und
ihre Bedürfnisse in den Mittelpunkt unseres Handelns.
Denn die Kundenzufriedenheit entscheidet über den
Erfolg unseres Unternehmens.
Vertrauensvolle Nähe und kontinuierliche Präsenz sind für uns wesentliche Elemente von Kundenorientierung.
Kundenorientiert bietet unser Unternehmen
individuelle Leistungen auf der Grundlage ganzheitlicher Lösungen.
Mitarbeiterorientierung: Unsere Mitarbeiter sind die
wichtigste Kraft in unserem Unternehmen. Die Realisierung unserer Vision setzt Mitarbeiterorientierung
voraus, weil die Sozial- und Fachkompetenz, die Motivation und Kreativität, die Innovationskraft und das
Engagement unserer Mitarbeiter unverzichtbar sind.
Unsere Mitarbeiterorientierung zeigt sich in einer
offenen Kommunikationskultur und in der Sicherung
von Bildung und Qualifizierung unserer Mitarbeiter.
Beteiligungen am Unternehmenserfolg und
Förderung der Eigenverantwortung haben auch in
diesem Sinn einen besonderen Wert.
5
6 K o nzernlageberi c h t G eschä ft und R ahmenbedingungen
Internationalisierung: Wir nehmen unsere Chancen
im internationalen Markt wahr. Durch unsere führende
Position in Europa schaffen wir zusätzlichen Nutzen
für unsere Kunden und helfen mit, geeignete Rahmenbedingungen herzustellen.
Internationalisierung stützt unser Wachstum
und stärkt die Sicherung und den Ausbau unserer
Marktposition. Sie ermöglicht die Begleitung internationaler Kunden und schafft Zusatznutzen durch
unser globales Angebot. So entsteht ein herausragendes DEKRA Image.
Dafür schaffen wir eine Kultur, die Europa als
Binnenmarkt sieht. Mit unserer Personalpolitik fördern
und fordern wir die Internationalisierung unserer Mitarbeiter. Wir nutzen Netzwerke und technologische
Instrumente zum Kompetenztransfer.
Integration: Zusammenarbeit macht stark. Durch Bündelung aller Kräfte gewinnt DEKRA zusätzliche Chancen für Wachstum und Erfolg. Unsere Kunden profitieren durch unsere ganzheitlichen Lösungen.
Strikter Verhaltenskodex
Für den Erfolg von DEKRA als unabhängige Sachverständigenorganisation sind Integrität, Zuverlässigkeit
und Neutralität aller Mitarbeiter von ganz entscheidender Bedeutung. Die Reputation und Wettbewerbsfähigkeit von DEKRA im Markt und die Unabhängigkeit bei
der Ausübung unserer Dienstleistungen und hoheitlichen Aufgaben werden durch das Verhalten jedes
Einzelnen wesentlich mitbestimmt. Auftraggeber, Kunden und Geschäftspartner können erwarten, dass alle
bei DEKRA Beschäftigten – Mitarbeiter, Führungskräfte,
Geschäftsführer und Vorstände – auf der Grundlage
hoher ethischer Standards arbeiten, ihre Verpflichtungen verlässlich erfüllen und als faire Geschäftspartner
rechtschaffen handeln.
Mit den 2007 implementierten ComplianceGuidelines verfügt DEKRA über weltweit verbindliche
Leit- und Richtlinien, die ethisches und gesetzeskonformes Verhalten von allen Mitarbeiterinnen und
Mitarbeitern fordern. Die eigens dafür geschaffene
DEKRA Compliance-Organisation unterstützt alle
Beschäftigten bei der Klärung konkreter Einzelfälle.
Auch für den Datenschutz gibt es verbindliche Richtlinien.
Controllingsystem: DEKRA hat sich an den
Anforderungskriterien des Kapitalmarkts orientiert
und hat die finanziellen Steuerungsgrößen und Ziele
im Zuge der Harmonisierung des Rechnungswesens
gemäß den internationalen Rechnungslegungsstandards IFRS neu ausgerichtet. Durch die konsequente
Umsetzung der Ziele aus dem DEKRA Leitbild und
die damit verbundene kontinuierliche Verbesserung
von Umsatz und Ergebnis beabsichtigen wir, den
Cashflow und den Unternehmenswert nachhaltig
zu steigern.
Die regelmäßige Überwachung dieser Steuerungsgrößen, flankiert durch Abweichungsanalysen
gegenüber der Planung und dem Forecast, bildet
die Grundlage dafür, bei Zielabweichungen schnell
geeignete Gegenmaßnahmen ergreifen zu können.
Unsere Zielsetzung, den Unternehmenswert nachhaltig zu steigern, verfolgen wir zudem mit weiteren
Steuerungsinstrumenten.
Risikomanagementsystem: Das Risikomanagement ist ein wesentlicher Bestandteil der
Unternehmenssteuerung. Für DEKRA, als international aufgestelltem Konzern, hat es die Aufgabe,
Risiken frühzeitig zu identifizieren und zu bewerten,
so dass geeignete Gegensteuerungsmaßnahmen
getroffen werden können.
Wir erfassen kontinuierlich und systematisch
sowohl externe als auch interne Risiken für alle Geschäftsbereiche und Tochtergesellschaften. Diese
werden konzerneinheitlich hinsichtlich der Eintrittswahrscheinlichkeit und der Höhe des potenziellen
Schadens bewertet.
Wirtschaftliches Umfeld
Rezession in den Industrieländern
Die Weltkonjunktur litt im Berichtsjahr unter der Rezession in Nordamerika, Europa und Teilen Asiens.
Nach starken Einbrüchen im Winterhalbjahr 2008/2009
stabilisierte sich die Lage in der zweiten Jahreshälfte
2009. Wesentlichen Anteil daran hatten zahlreiche
staatliche Konjunktur- und Arbeitsmarktprogramme
und der anhaltende Aufschwung in China und Indien.
Davon profitierte vor allem die Automobilindustrie.
Stark negativ betroffen waren dagegen exportorientierte
Branchen wie etwa der Maschinenbau. In der Folge
sank die Nachfrage vor allem bei industriellen und
personalen Dienstleistungen in Europa.
Die Veränderungsrate der globalen Wirtschaftsleistung bezifferte der Internationale Währungsfonds (IWF) auf – 0,8 % nach + 3,4 % im Jahr
2008 und + 5,2 % in 2007. Das Bruttoinlandsprodukt
(BIP) in der Eurozone sank laut EUROSTAT im Jahr
2009 um – 4,1 % nach einem Plus von 0,8 % im Vorjahr und 2,6 % im Jahr 2007. In der gesamten Europäischen Union (EU27) ergab sich ein Minus von
4,2 % (Vorjahr: + 0,9 %).
Auch die beiden wichtigsten Märkte von DEKRA,
Deutschland und Frankreich, wurden von der Rezession voll erfasst. In Deutschland sank das Bruttoinlandsprodukt nach Angaben von DESTATIS preisbereinigt um 5,0 % (Vorjahr: + 1,3 %). 2007 lag das Plus
noch bei 2,5 %. Damit brach die Wirtschaft so stark
ein wie noch niemals zuvor in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland. In Frankreich verringerte
sich das BIP um 2,2 % nach + 0,4 % im Vorjahr.
Der Abschwung wirkte sich auf die Arbeitsmärkte aus. Die durchschnittliche Arbeitslosenquote
in Deutschland, dem größten DEKRA Markt, stieg
laut Bundesagentur für Arbeit (BA) um 155.000 auf
3,423 Mio. Arbeitslose an. Der Anstieg wurde besonders durch den Einsatz arbeitsmarktpolitischer Instrumente wie etwa Kurzarbeit in Grenzen gehalten.
Zudem nutzten Unternehmen die Möglichkeit, befristete Arbeitsverhältnisse zu beenden. Entsprechend
schrumpfte der Markt für Zeitarbeit und beeinträchtigte so das Geschäft der DEKRA Personnel.
BI P - WA c h s t u m sr at e n i n e u r o pa ( EU 2 7 )
in %
0,9
2008
– 4,2
2009
Die Zahl der Erwerbstätigen erreichte im
Jahresdurchschnitt DESTATIS zufolge 40,2 Mio.
(Vorjahr: 40,3 Mio.). Davon entfielen 73,0 % (Vorjahr:
72,5 %) auf den Dienstleistungssektor. Der Stellenindex der BA (BA-X) bildet die saisonbereinigte Entwicklung der Arbeitskräftenachfrage in Deutschland
ab. Mit 129 Punkten lag er im Dezember 2009 um
21 Punkte niedriger als im Vorjahr und spiegelt damit
das stark eingetrübte Konjunkturklima wider.
Rezessionsbedingt verlief die Preisentwicklung
sehr moderat. In der Europäischen Union stiegen die
Preise laut EUROSTAT im Jahresdurchschnitt um
1,0 % (Vorjahr: + 3,7 %). Für Deutschland errechnete
das Statistische Bundesamt einen Anstieg der Verbraucherpreise von 0,2 % (Vorjahr: + 2,8 %).
Branchenwirtschaftliche Rahmenbedingungen
Sondereinflüsse durch staatliche Subventionen
Als internationaler Dienstleister ist DEKRA vor allem
im gewerblich-technischen Sektor tätig, speziell im
automotiven und industriellen Bereich. Diese Branchen beeinflussen zudem maßgeblich die Entwicklung
unserer Personaldienstleistungen.
Die Industrieproduktion in Europa wurde im
Berichtsjahr vom Abschwung stark getroffen.
Der durchschnittliche Industrieproduktionsindex
fiel laut EUROSTAT in der Eurozone um 5,0 % (Vorjahr: – 1,7 %) und um 4,9 % (Vorjahr: – 1,6 %) in der
EU27. Besonders betroffen waren die Sektoren Vorleistungs-, Gebrauchs- und Investitionsgüter.
7
8 K o nzernlageberi c h t G eschä ft und R ahmenbedingungen
DEKRA Automotive: Der Automobilsektor gehört in
vielen Industrieländern zu den Schlüsselbranchen.
Zusätzlich zu den ohnehin vorhandenen Überkapazitäten verschärfte der massive Nachfrageeinbruch im
Winterhalbjahr 2008/2009 die Lage der Hersteller. In
Europa und Nordamerika wurden daher nationale
Stützungsprogramme aufgelegt. Mit staatlichen Prämien sollten der Pkw-Bestand verjüngt und die Nachfrage nach umweltfreundlicheren Autos angekurbelt
werden. Laut Verband der Automobilindustrie (VDA)
sank der internationale Pkw-Absatz im Gesamtjahr
lediglich um 3 %. Insbesondere der chinesische Markt,
der 2009 einen regelrechten Absatzboom verzeichnete,
verhinderte einen stärkeren Rückgang der weltweiten
Pkw-Verkäufe.
Die Zahl der Pkw-Neuzulassungen in Europa
fiel nach Angaben des europäischen Automobilbranchenverbandes ACEA dennoch. Gesamteuropäisch
gingen die Verkaufszahlen um 1,6 % auf 14,5 Mio.
Pkw zurück. In Westeuropa (EU15 und EFTA) wurden zwar 13,6 Mio. Pkw zugelassen, 0,5 % mehr als
im Vorjahr. In den neuen EU-Mitgliedländern dagegen sanken die Neuzulassungen um 26,6 %.
Auch der Nutzfahrzeugsektor litt unter der Krise.
Bei leichten Nutzfahrzeugen, dem größten Segment,
ergab sich ein europaweiter Rückgang von 30,3 %.
In Deutschland erlebten die Pkw-Hersteller und
Importeure auf Grund der Umwelt- bzw. Abwrackprämie eine Sonderkonjunktur. Laut KraftfahrtBundesamt (KBA) wurden 2009 insgesamt 4,2 Mio.
(+ 16,2 %) Kraftfahrzeuge zugelassen. Die Pkw-Neuzulassungen stiegen um 23,2 % auf 3,8 Mio. Einheiten.
Dagegen war der Markt für Lkw und Zugmaschinen
um über ein Viertel rückläufig.
Auch in Frankreich, dem zweiten DEKRA
Kernmarkt neben Deutschland, in dem seit Ende
2008 eine Abwrackprämie gezahlt wird, legte der PkwAbsatz im Gesamtjahr um rund 11 % zu. Wichtig ist
G eschä ftsverlauf K o nzernlageberi c h t P k w - z u l a ss u n g e n i n E u r o pa
in mio. Einheiten
14,7
14,5
2008
2009
für DEKRA Automotive auch der brasilianische
Markt. Dort stiegen die Verkäufe von Light Vehicles
(Pkw und Light Trucks) im Berichtsjahr laut VDA
um nahezu 13 % auf mehr als 3 Mio. Fahrzeuge.
Die Entwicklung unserer Service Lines Gutachten und Schadenregulierung wird von der Unfallentwicklung im Straßenverkehr und anderen Versicherungsfällen beeinflusst. Die Zahl der polizeilich
erfassten Verkehrsunfälle in Deutschland blieb nach
Schätzung der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt)
2009 mit etwa 2,29 Mio. Unfällen nahezu unverändert. Die Leistungen in der Kraftfahrtversicherung
lagen laut Gesamtverband der Versicherungswirtschaft (GDV) bei rund 20 Mrd. EUR.
DEKRA Industrial: Das industrielle Prüfgeschäft ist
äußerst heterogen. Es reicht von Anlagensicherheit bis
hin zu Zertifizierungen. Einheitliche statistische Abgrenzungen oder Indikatoren sind nicht vorhanden.
Nach Berechnungen der Boston Consulting Group wird
das weltweite Marktvolumen auf etwa 60 Mrd. EUR
geschätzt.
In allen Service Lines ist die Abhängigkeit von
konjunkturellen Ausschlägen sehr hoch, besonders
im Bereich Bau und Immobilien. Auf den jeweiligen
Märkten herrscht intensiver Wettbewerb um Neuund Bestandskunden, der auch über die Preisgestaltung ausgetragen wird.
DEKRA Personnel: Personaldienstleistungen sind stark
konjunkturabhängig, insbesondere im Bereich der Zeitarbeit. Im Qualifizierungsbereich spielen darüber hinaus
staatliche Arbeitsmarktprogramme eine wesentliche
Rolle. Für die Märkte Qualifizierung, Zeitarbeit sowie
Out- und Newplacement sind europaweit keine belastbaren Kennziffern verfügbar.
Der Markt für gewerbliche Zeitarbeitnehmer
in Deutschland umfasste nach Schätzungen des Bundesverbandes Zeitarbeit (BZA) im August 2008 rund
800.000 Mitarbeiter und brach bis Mai 2009 auf
500.000 Mitarbeiter ein. Zum Jahresende 2009 erholte
er sich auf etwa 600.000 Mitarbeiter.
G E S CHÄFT S V E R LAUF
Konzern
Dynamik und Expansion trotz Wirtschaftskrise
Der DEKRA AG Konzern konnte 2009 trotz der globalen
wirtschaftlichen Unsicherheiten seine Marktposition
weiter ausbauen. Das Wachstum des weltweiten Umsatzes verlangsamte sich zwar etwas, lag aber dennoch
in einem respektablen einstelligen Prozentbereich. Das
Ergebnis vor Steuern stieg im Vergleich zu 2008 trotz
des wirtschaftlich schwierigen Umfeldes an. Im Konzern
entspricht die Zahl der Beschäftigten mit rund 20.000
annähernd dem Vorjahresniveau.
Die eigene Stärke ermöglichte die Realisierung
auch größerer Akquisitionen. Dazu gehörten unter
anderem die Übernahme der brasilianischen VOLCHI
Gruppe mit den Firmen LINCES LTDA., CHECKAUTO LTDA. und IDENTICAR LTDA. sowie die
Übernahme der niederländischen KEMA Quality
B.V., einem international agierenden Spezialisten
für Produktprüfungen und Management-Zertifizierungen. Das internationale Netz wurde weiter verdichtet, unter anderem in Südafrika. Der Auslandsumsatz des Geschäftsfeldes DEKRA Automotive
wuchs überproportional gegenüber dem Vorjahr an.
Im Inland gelang es, mit dem weiteren Ausbau der
Services die Stellung als Komplettanbieter zu festigen und weiteres Wachstum zu erzielen. Auf dem
Gebiet der automotiven Expertendienstleistungen
ist DEKRA mit großem Abstand Weltmarktführer.
Bei den industriellen Dienstleistungen setzte
DEKRA den Investitions- und Expansionskurs
ebenfalls fort. Das Geschäftsfeld DEKRA Industrial
wurde jedoch insbesondere in Frankreich durch den
Wirtschaftsabschwung vor größere Herausforderungen
gestellt. Dennoch entwickelte sich die zweite tragende
Säule des Konzerns respektabel. Durch die Übernahme von KEMA Quality B.V. wurde die Stellung
des gesamten Bereichs im asiatisch-pazifischen Raum
gestärkt.
DEKRA Personnel bilden die dritte strategische
Säule unseres Portfolios. Die DEKRA Akademie
GmbH erzielte das beste Ergebnis ihrer Geschichte in
der Service Line Qualifizierung. Die DEKRA Arbeit
Gruppe konnte ihr Geschäft im Jahresverlauf stabilisieren, nachdem der Markt für die Service Line Zeitarbeit in den letzten beiden Quartalen wieder anzog.
DEKRA Automotive
Abstand zum Wettbewerb wächst
Im automotiven Kerngeschäft vergrößert DEKRA den
Abstand zu den Wettbewerbern sowohl national als
auch international. Der weltweite Umsatz mit DEKRA
Automotive überschritt im Berichtsjahr erstmals die
Schwelle von 1 Mrd. EUR.
In Deutschland gelang es, trotz schwieriger
Marktbedingungen die Position als Marktführer und
den Umsatz noch weiter auszubauen. Wesentlich
dazu beigetragen hat, neben einer deutlichen Steigerung der Mitarbeiterzahl, die enge Zusammenarbeit
mit dem Kfz-Gewerbe. Über unsere eigenen rund
500 Lokationen hinaus führt die DEKRA Automobil
GmbH, unsere größte Tochtergesellschaft, heute
bereits in rund 40.000 Autohäusern Fahrzeugprüfungen durch. In Kombination mit unserem innovativen Dienstleistungsportfolio konnte der Marktanteil dadurch gesteigert werden.
9
10 K o nzernlageberi c h t G eschä ftsverlauf
Den zunehmenden Anforderungen im Hinblick auf die wachsende Komplexität der Fahrzeuge
begegnen wir mit höherem Schulungs- und Qualitätssicherungsaufwand. Der Anteil der On-BoardDiagnoseprüfungen (OBD) steigt weiter an. Die
staatliche Abwrackprämie für ältere Pkw hatte teilweise negative Effekte auf das Prüfgeschäft. Allerdings ist durch den Boom bei Neuzulassungen in
2009 lediglich von einer Verlagerung von Umsätzen
in die Zukunft auszugehen.
Flächendeckende Präsenz und Lösungskompetenz stärken unsere Marktpositionierung gegenüber
dem Wettbewerb auch bei Dienstleistungen im nicht
regulierten Bereich. Im Gutachtensektor kam es durch
geringere Elementarschäden zu einem rückläufigen
Marktvolumen. Zudem haben sinkende Pkw-Fahrleistungen Auswirkungen auf das Schadengutachtengeschäft. DEKRA verzeichnete dennoch ein relativ
stabiles Geschäft und konnte zu Lasten von kleineren
Anbietern wachsen. Der hohen Kostensensibilität
der Kunden treten wir mit verbesserten und innovativen Angeboten entgegen.
Im Bereich Homologation und Typprüfung
konnte die Zusammenarbeit mit den Herstellern weiter intensiviert werden. Beispielhaft dafür ist die Begleitung der Entwicklung von Brennstoffzellenfahrzeugen mit mehreren Crashtests. Das Geschäftsfeld
Beratung und Werkstatt-Tests hat sich im Wettbewerbsvergleich gut behauptet. Auch hier bewährte
sich die Aufstellung von DEKRA als internationaler
und gut vernetzter Dienstleister.
Brasilien zweitgrößter automotiver
Auslandsmarkt
Auch international setzte DEKRA im automotiven Geschäftsfeld seinen dynamischen Expansionskurs erfolgreich fort. Mit Fahrzeugprüfungen, Gutachten, Schadenregulierung und anderen Expertendienstleistungen
steigerten die Auslandsgesellschaften den Umsatz im
zweistelligen Prozentbereich. In Europa wurde die
Marktführerschaft bei Fahrzeugprüfungen und Expertendienstleistungen trotz teilweise schwächerer Märkte
erfolgreich behauptet und weiter ausgebaut.
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1.025
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Als größte Auslandstochter steigerte DEKRA
Automotive S.A. in Frankreich ungeachtet liberalisierter Rahmenbedingungen sowohl den Umsatz
als auch das Ergebnis. Mittlerweile bietet DEKRA
in Frankreich alle automotiven Service Lines an.
Besonders erfreulich entwickelte sich in diesem
zweiten Heimmarkt von DEKRA das Franchisegeschäft mit zweistelligen Zuwachsraten. Im Gebrauchtwagenmanagement gewann DEKRA die
Ausschreibung des größten Langzeit-Autovermieters
Frankreichs.
Deutlich verstärkt wurde das Engagement
außerhalb Europas. Die Anfang des Jahres erworbene
brasilianische VOLCHI Gruppe ist auf dem Gebiet
der Fahrzeugidentifizierung, Diebstahlanalyse und
Fahrzeugbewertung landesweit der führende Gutachtenspezialist. Nach Frankreich ist Brasilien der
zweitstärkste automotive Auslandsmarkt von
DEKRA. Auch die Expansion auf dem afrikanischen
Kontinent hielt an. DEKRA Automotive Maroc S.A.
verdichtete das eigene Prüfstellen- und das Franchisenetz und ist auf diesem Markt der führende
Player.
Vielversprechend ist DEKRA in 2009 in Südafrika mit Fahrzeugprüfungen gestartet. Nach dem
Joint Venture mit der südafrikanischen WesBank
unterhält das Unternehmen inzwischen ein dichtes
Netz von über 40 hochmodernen Prüfstellen im Land
der Fußball-Weltmeisterschaft 2010.
Im Bereich Schadenregulierung bündelten
der in 2008 akquirierte niederländische Gutachtenspezialist DEKRA Bartok B.V. und die DEKRA Claims
Services Gruppe ihr Know-how. Gemeinsam schnüren
sie Dienstleistungspakete für Versicherer, um dieser
wichtigen Kundengruppe integrierte Gutachten- und
Schadenregulierungsdienstleistungen anzubieten.
DEKRA Industrial
Straffe Strukturen für schlagkräftigere Einheiten
Die sechs Service Lines des Geschäftsfeldes DEKRA
Industrial operierten insgesamt sehr erfolgreich. Allerdings stagnierte erstmals seit vielen Jahren der Markt
für das Industrieprüfgeschäft in Frankreich. Infolge der
Zurückhaltung der Auftraggeber und des zunehmenden
Wettbewerbs erzielte die DEKRA Industrial S.A. Gruppe
lediglich einen Umsatz auf Vorjahresniveau. Mit Änderungen in der Organisation und der Struktur steuerte
DEKRA gegen diesen Trend. Vorrangiges Ziel ist es, mit
leistungsfähigeren Einheiten in einem hart umkämpften
Markt zu noch mehr Wettbewerbsfähigkeit zu gelangen.
Ein wesentlicher Schritt dahin waren die Bündelung
der ehemaligen NORISKO Gesellschaften und der Markenwechsel zu einer starken DEKRA Industrial in
Frankreich. Durch die Straffung von vertrieblichen und
administrativen Ressourcen steigt die Effizienz und
Durchsetzungskraft am Markt.
Dasselbe Ziel verfolgte DEKRA beim Industrieprüfgeschäft in Deutschland. Die neue Gesellschaft
DEKRA Industrial GmbH vereint unsere Kompetenzen insbesondere in den Bereichen Maschinen- und
Anlagensicherheit, Energie und Prozessindustrien,
Umwelt-, Arbeits- und Gesundheitsschutz sowie Bau
und Immobilien. Durch die Bündelung der Dienstleistungen in einer Gesellschaft können wir stärker
auf die Bedürfnisse unserer Kunden eingehen und
unser Standing am Markt erhöhen.
Insgesamt blieb das Geschäftsfeld DEKRA
Industrial weiterhin auf Wachstumskurs. Wesentliche
Weichenstellungen dazu waren die Integration des
finnischen Sicherheitsdienstleisters Polartest Oy und
die Übernahme der niederländischen KEMA Quality
B.V. – diese prüft und zertifiziert elektrotechnische
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340
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2009
Produkte und Komponenten, medizinische Produkte
sowie Management-Systeme für bedeutende internationale Kunden. Das Unternehmen unterhält Prüflabore in Deutschland, den Niederlanden, in Italien
sowie in China, Japan und den USA.
Das KEMA Quality Portfolio ergänzt das
bisherige Angebot der DEKRA Certification GmbH
sowohl inhaltlich als auch geografisch hervorragend.
Dadurch entsteht ein international etablierter Anbieter für Produktprüfungen und Zulassungen von
Medizinprodukten.
DEKRA Personnel
Umsatzsprung bei der DEKRA Akademie
Mit integrierten Personaldienstleistungen setzte das
Geschäftsfeld DEKRA Personnel seinen Aufwärtstrend
fort. Die DEKRA Akademie GmbH steigerte den Umsatz
im zweistelligen Bereich. Mit mehr als 800 Festangestellten, über 2.500 freien Trainern und 125 Standorten ist
die DEKRA Akademie heute einer der großen unabhängigen privaten Bildungsträger in Deutschland.
Ein Highlight war die Anerkennung der DEKRA
Medienakademie als Fachhochschule durch den Berliner Senat. Medienschaffende können an der neuen
„DEKRA Hochschule Berlin“ jetzt international anerkannte Bachelor-Abschlüsse erwerben. Die DEKRA
Akademie hat sich damit zu einem Komplettanbieter
von der kurzfristigen Integrationsmaßnahme bis hin
zur Hochschulausbildung entwickelt.
11
12 K o nzernlageberi c h t G eschä ftsverlauf
In Ungarn wurde das Unternehmen Megamos
Kft. erworben. Die DEKRA Akademie GmbH deckt
schon zwei Jahre nach dem Markteinstieg den ungarischen Markt flächendeckend ab.
Höherpositionierung in der Zeitarbeit
Die DEKRA Arbeit GmbH spürte in 2009 mit ihren
Zeitarbeitsangeboten die Rezession sehr deutlich,
konnte die Talsohle jedoch bereits hinter sich lassen.
Zum Jahresende wurde ein deutlich verstärkter Auftragseingang registriert. Nach Einschätzung von
DEKRA haben viele Unternehmen aus der Wirtschaftskrise offenbar das Fazit gezogen, künftig verstärkt auf
Zeitarbeitnehmer zu setzen.
Die Zahl der Lokationen wurde aus wirtschaftlichen Gründen im Inland von 82 im Vorjahr auf
aktuell 80 verringert, um die Kosteneffizienz nachhaltig zu steigern. Positiv entwickelte sich die Anzahl
der Lokationen im Ausland, die von 18 auf 23 anstieg. Ein verstärkter Fokus der Geschäftspolitik
liegt auf dem Ausbau des Bereichs Commercial und
Engineering. Auf Grund der Krise ist eine immer
größere Anzahl qualifizierter Arbeitnehmer am
Markt verfügbar und ermöglicht DEKRA eine
Höherpositionierung des Angebots.
Gesamtaussage der Unternehmensleitung
Voraussetzung für die erneute Dynamik, Expansion
und Profitabilität des DEKRA AG Konzerns war die
konsequente Verfolgung der Unternehmensziele, sowohl extern als auch intern. Im Berichtsjahr gelang es,
weitere wichtige Expansionsvorhaben zu realisieren.
Dazu gehörten unter anderem der internationale Ausbau der automotiven Dienstleistungen und die Stärkung
des Industrie-Prüfgeschäfts durch gezielte Akquisitionen. Auch die integrierten Personaldienstleistungen
entwickelten sich positiv. Intern wurden die Prozesse
kontinuierlich verbessert und verschlankt. Mit einer
Fortentwicklung der Ein-Markenstrategie verbesserte
DEKRA sein Erscheinungsbild gegenüber den Kunden
verschiedener Branchen.
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305
2008
2009
Forschung und Entwicklung
Innovationen für die Märkte von morgen
Technische Expertendienstleistungen leben vom Fortschritt. Nur so kann der DEKRA AG Konzern auf den
Märkten bestehen und seine Position weiter ausbauen.
Ein systematisches und umfassendes Innovationsmanagement hilft uns dabei. Wir entwickeln kontinuierlich
neue kundenorientierte Lösungen und platzieren marktgerechte Angebote. Im Berichtsjahr haben wir wieder
erhebliche finanzielle Mittel aufgewendet, unser Leistungsspektrum zu den Themen Automobil, Industrie,
Sicherheit und Umweltschutz sowie Personal konzernweit fortzuentwickeln und auszudehnen. Neben den
internen Anstrengungen, unsere Lösungsangebote zu
verbessern, führten uns die Akquisitionen im automotiven und industriellen Geschäft zusätzliche Kompetenzen und Akkreditierungen zu.
Unser Innovationsmanagement orientiert sich an
konkreten Vorgaben und Kennziffern. Von strategischer
Bedeutung ist die Fortentwicklung der IT-Infrastruktur
und der IT-gestützten Marktangebote. Sie helfen uns
bei der Kundenbindung und Kundengewinnung.
Außerdem steigern sie die Effizienz und tragen so dazu
bei, die Kostenentwicklung in Grenzen zu halten.
Solche Lösungen können wir mit regionalen Anpassungen international anbieten. Länder- und fachübergreifende Competence Center stellen einen stetigen
Innovationstransfer sicher. Sie helfen außerdem, das
Know-how von neu akquirierten Unternehmen in den
Konzern zu integrieren und weltweit einzusetzen.
Im automotiven Geschäft liegen unsere Schwerpunkte in den Bereichen Fahrzeug- und Verkehrssicherheit, technologisches Know-how sowie Wirtschaftlichkeit für die Kfz-, Logistik- und Versicherungsbranche. Wir forcierten die IT-technische
Prozessoptimierung und die Weiterentwicklung der
strategischen Themen im Prüfwesen, bei Gutachten
und im Gebrauchtwagenmanagement.
Von großer Bedeutung sind vor allem die Tools
für die Prüfung von elektronisch geregelten sicherheitsrelevanten Fahrzeugsystemen. Hier müssen nicht
nur die technischen, sondern auch die personellen
Voraussetzungen für qualifizierte Prüfungen geschaffen werden. DEKRA arbeitet zudem aktiv an der
Weiterentwicklung der Abgasuntersuchungen zur
Vermeidung von Feinstaub mit.
Weiter ausgebaut wurde das DEKRA Technology Center mit den Standorten Stuttgart (Unfallforschung), Neumünster (Crashzentrum) und Klettwitz (Technologie). Dabei stehen kundennahe Innovationen im Vordergrund. Wir investierten erneut
wesentlich auf den Gebieten Abgasprüfung und
COP-Tests (Conformity of Production) für die Fahrzeughersteller. Auch der Aufbau neuer Kompetenzen
für alternative Kraftstoffe und Antriebe kommt voran
und wird vom Markt angenommen. Beispielsweise
begleitete DEKRA die Entwicklung eines Brennstoffzellenfahrzeugs mit mehreren Crashtests und einem
Brandversuch mit betankten Wasserstoffflaschen.
Der engen Zusammenarbeit mit der Industrie dient
auch das französische DEKRA Test Center S.A. nahe
Narbonne. In der internationalen Schadenregulierung werden die IT-Tools kontinuierlich weiterentwickelt, um die Abläufe zu verbessern.
Die Expansion des industriellen Prüfgeschäfts
wird begleitet durch die intensive Entwicklung neuer
Dienstleistungen und eigener IT-Tools. Zudem erschließen wir systematisch neue Know-how-Felder.
Dadurch steigern wir die Zahl unserer Akkreditierungen und können neue Märkte besetzen. IT-gestützte Instrumente setzen wir auch zunehmend im
Geschäftsfeld DEKRA Personnel ein. Das modulare
Angebot der DEKRA Akademie GmbH in den
p.r.o.f.i.-Selbstlernzentren trägt wesentlich zum
Unternehmenserfolg bei.
In allen Geschäftsfeldern pflegen wir einen engen
Austausch zwischen Theorie und Praxis. DEKRA
kooperiert mit Hochschulen und Kunden. Unsere
Experten beteiligen sich an Fachkongressen und
Symposien. Außerdem bringen wir uns mit Verbindungsbüros in Berlin und Brüssel aktiv bei nationalen
und internationalen Gremien ein, um Innovationen
zu den für uns relevanten Themen zu forcieren.
Qualitätsmanagement
Umfassende Prozessüberwachung
Die konsequente Verbesserung der Effizienz und der
Qualität unserer Prozesse sowie Dienstleistungen ist
Aufgabe des DEKRA Qualitätsmanagements. Es ist
sowohl dezentral als auch zentral organisiert. In den
Einheiten des Konzerns bestehen national wie international Qualitätsmanagementprozesse, die permanent
durch interne Auditierungssysteme und extern überwacht werden. Diese QM-Audits, die im Wesentlichen
die technischen und Dienstleistungsprozesse umfassen,
sind grundlegender Bestandteil des Internen Kontrollsystems (IKS) zur Sicherstellung der Produkt- und
Prozessqualität.
Die inländischen Konzerngesellschaften mit
zertifizierten oder akkreditierten Qualitätsmanagementsystemen erstellen jährliche Auswertungen mit
den Ergebnissen ihrer internen Audits und bewerten
den Stand ihres Qualitätsmanagementsystems und
ihrer Prozesse. Diese Ergebnisse werden als Jahresberichte auf Konzernebene zusammengeführt.
Auf Konzernebene wurde das Interne Kontrollsystem weiterentwickelt. Es umfasst unter anderem
die Compliance-Struktur, die QM-Struktur und die
Interne Revision. Die Elemente der lokalen Kontrollsysteme der einzelnen Konzerneinheiten wurden zusammengefasst und zum IKS verbunden. Herzstück
des Kontrollsystems ist das Internal Auditing System.
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14 K o nzernlageberi c h t G eschä ftsverlauf
Ein Element der Identifizierung und Bewertung
von internen Risiken und zur Überwachung der Ordnungsmäßigkeit (Compliance) der internen Basisprozesse ist der Prozess des Control Self Assessments.
Dieses erfolgte gemeinsam mit der Erhebung zum
Risikomanagement in 2009 und führte zu einer Risikoinventur. Darin sind interne Prozessrisiken und Marktrisiken zusammengeführt und bewertet. Dies ermöglicht auch eine risikobasierte Prüfungsplanung.
Die bestehenden Akkreditierungen und behördlichen Zulassungen – derzeit 236 – werden kontinuierlich weitergeführt und ausgebaut. Durch die neu
hinzugekommenen Firmen hat sich die Zahl der
Akkreditierungen und behördlichen Zulassungen
erheblich erhöht. Besonders die Neuerwerbung
KEMA Quality B.V., eine weltweit agierende Produktzertifizierungsgesellschaft, brachte einen hohen
Bestand in den Konzernverbund ein.
Ein weiteres hervorzuhebendes QM-Projekt bei
DEKRA stellt die bevorstehende Erst-Akkreditierung
im automotiven Prüfwesen dar. Geänderte rechtliche
Rahmenbedingungen erfordern hier systembedingte
Anpassungen. Dies wurde zum Anlass genommen,
die relevanten Prozesse zu analysieren und mit Blick
auf Kunden und Behörden zu verschlanken, neu
zu designen und so eine Erhöhung der Effizienz
zu erzielen. In diesem Zusammenhang wurde ein
gesellschaftsübergreifendes Dokumentationssystem
entwickelt, um alle Prozesse abzubilden, die Transparenz zu erhöhen und Konzernvorgaben einheitlich
zur Verfügung zu stellen.
Die verschärften Anforderungen an Datenschutz und IT-Sicherheit bei Kundendaten haben
uns veranlasst, gezielt aktiv zu werden. Unsere Vertriebsbereiche wurden über die neuen datenschutzrechtlichen Erfordernisse bei Kundendaten und
Werbung informiert. Zusätzlich wurde im Intranet
als konzernweite Informationsplattform eine neue
Website zu Datenschutzsachverhalten aufgebaut.
Im Bereich externer EDV-Dienstleistungen werden
unsere Lieferantenverträge überprüft und, sofern
erforderlich, Anpassungen an die geänderten Vorschriften vorgenommen.
Internes Kontrollsystem und Interne Revision
Interne Kontrollen leisten einen bedeutenden Beitrag
zur Vertrauensbildung bei Kunden, Lieferanten, Mitarbeitern und der Öffentlichkeit in die Leitung von
Unternehmen. Interne Kontrollen sind Bestandteil der
Corporate Governance von DEKRA und unterstützen
den Vorstand bei der auf Steigerung des Unternehmenswertes und auf Zukunftssicherung ausgerichteten
Unternehmensführung. Ein wesentliches Element des
unternehmensinternen Kontrollsystems ist die interne
Revision. Sie ergänzt weitere im DEKRA AG Konzern
bestehende Kontrollfunktionen (Controlling, Qualitätsmanagement etc.) und unterstützt das Management
durch eine objektive und unabhängige Überwachung
des Designs und der Funktionsfähigkeit des Internen
Kontrollsystems.
Die Interne Revision führt in diesem Zusammenhang unabhängige Beurteilungen der im Konzern
vorhandenen Prozesse durch und unterstützt dabei
die Erreichung der Konzernziele. Dies erfolgt im Rahmen
einer systematischen Beurteilung und Optimierung
des Risikomanagements, des Internen Kontrollsystems
und der allgemeinen Überwachungsprozesse.
Die Interne Revision trägt dazu bei, dass die
überprüften Prozesse effektiv und effizient sind und
die Gesellschaften entsprechend den vorgegebenen
Richtlinien und Standards operieren.
Umweltschutz und Nachhaltigkeit
DEKRA betrachtet ökologische, ökonomische und
soziale Aspekte ganzheitlich und nachhaltig. Als eine
der international führenden Expertenorganisationen
engagieren wir uns auf zahlreichen Märkten. Unsere
Geschäftsfelder leisten dabei kompetente Beiträge,
Mensch und Umwelt zu schützen und das Bewusstsein
für Nachhaltigkeit zu schärfen. Unsere Dienstleistungen
und Lösungen im Umwelt-, Arbeits- und Gesundheitsschutz sind vielschichtig und zukunftsweisend. Mit
Prüfungen, Gutachten, Zertifikaten und Beratungen
geben wir unseren Kunden neue Impulse für den Umgang mit Technik, Werkstoffen und Ressourcen sowie
zur Optimierung der Sicherheit. Natürlich wenden wir
unser Know-how auch intern auf allen Ebenen an.
DEKRA Automotive: Aktuelle Projekte zum Thema
Umweltschutz und Nachhaltigkeit laufen beispielsweise
bei Sicherheits- und Emissionsprüfungen, bei Untersuchungen zu alternativen Antrieben. Hervorzuheben
sind ferner die DEKRA Studien zur Optimierung der
Verkehrssicherheit und zur Unfallverhütung.
Brasilien stellt mit 451 direkt Beschäftigten eine respektable Personalbasis auf dem südamerikanischen Kontinent dar. In der vorgenannten Zahl sind die Arbeitnehmer im Franchise-Verbund nicht enthalten, so dass sich
die DEKRA Präsenz in der Fläche noch eindrücklicher
darstellt.
DEKRA Industrial: DEKRA bietet Kompetenz im
Nachhaltigkeitsmanagement, bei Arbeitssicherheitsprüfungen sowie Umwelt- und Energieeffizienzmessungen. Die EU-Chemikalienverordnung REACH stellt
sämtliche Branchen vor große Herausforderungen.
DEKRA übernimmt für die Kunden sämtliche aus
dieser Verordnung resultierenden Aufgaben.
Internationales Wachstum und Integration
Die forcierte Internationalisierung des Konzerns stellt
Management und Personalfunktionen vor hohe Herausforderungen. Neben der brasilianischen VOLCHI
Gruppe wurde in 2009 auch der Zertifizierer KEMA
Quality B.V. mit Sitz in den Niederlanden übernommen.
Nach der Übernahme der französischen NORISKO
Gruppe im Jahre 2005 stellt dies die größte und umfangreichste Akquisition dar, die DEKRA bisher getätigt
hat. Weltweit sind damit ca. 600 Beschäftigte aus der
KEMA Gruppe in den DEKRA AG Konzern gewechselt.
Die Integrationsaktivitäten begannen bereits unmittelbar nach dem Vertragsabschluss durch eine Mitarbeiterinformation in Arnheim, die per Video-Konferenz
in alle Landesgesellschaften übertragen wurde. Eine
kurz nach dem Closing anberaumte mehrtägige internationale Tagung für die Führungskräfte der DEKRA
Certification GmbH und der KEMA Quality B.V. war
der nächste große Integrationsschritt. Weitere werden
folgen. Neben den akquisitionsbedingten Integrationsmaßnahmen wurden auch in 2009 längerfristige Auslandsentsendungen gestartet. Entsprechend einem getroffenen Grundsatzbeschluss wurden diese Mitarbeiter
u. a. gezielt durch interkulturelle Trainings vorbereitet,
um die Erreichung der mit der Entsendung verbundenen
Zielsetzungen noch besser abzusichern.
Das international ausgerichtete DEKRA
International Advancement Program, das auch in
2009 zwölf Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen aus
verschiedenen Ländern und Gesellschaften zusammengeführt hat, unterstützt uns natürlich ebenfalls
bei den international ausgerichteten Integrationsbemühungen.
DEKRA Personnel: Qualifiziertes Personal ist Voraussetzung für nachhaltiges, ressourcenschonendes
und sicheres Wirtschaften. Mit anerkannten Aus- und
Weiterbildungsangeboten, der privaten Arbeitsvermittlung und der Zeitarbeit unterstützen wir unsere Kunden
bei der Suche nach kompetenten Mitarbeiterinnen und
Mitarbeitern.
Personalbericht
Stabilität trotz krisenhaftem Umfeld
Die Gesamtzahl der Beschäftigten im DEKRA AG Konzern lag trotz der weltweiten Wirtschaftskrise weiterhin
über 20.000. Mit 20.040 Beschäftigten zum Jahresende
wurde der Vorjahreswert sogar übertroffen. Auf Grund
des unterjährig niedrigeren Personalbedarfes im Bereich
der Zeitarbeit blieb der Jahresdurchschnitt mit 19.443
jedoch leicht unter dem Vorjahreswert von 20.008.
Wesentliche Impulse für die Entwicklung des Personalstandes kamen sowohl aus dem europäischen Markt als
auch aus Asien und Südamerika. Insgesamt wuchs der
Anteil der Beschäftigten, die außerhalb Deutschlands
tätig sind, auf ca. 35 % an (Vorjahr: 31 %). Durch die
Akquisition von KEMA Quality B.V. und durch die
bereits bestehenden Bartok- und Claims-Aktivitäten
etabliert sich die Niederlande mit einer Beschäftigtenzahl von 722 als dritter europäischer Kernmarkt neben
Deutschland mit 13.052 und Frankreich mit 4.187.
15
16 K o nzernlageberi c h t G eschä ftsverlauf
Für 2010 ist geplant, dass neue Geschäftsführer
im DEKRA Konzern bei zweitägigen Besuchen mit
den in der Stuttgarter Hauptverwaltung ansässigen
Zentralfunktionen bekannt gemacht werden sollen.
Dies ermöglicht ebenfall im Sinne der besseren Integration einerseits bereits zu einem frühen Zeitpunkt
wichtige persönliche Kontakte zu knüpfen. Andererseits dient es aber auch den neuen Führungskräften,
die Prozesse und Prozessanforderungen auf Konzernebene besser einordnen und verstehen zu können.
Herausforderungen
Um die Prozesse im Industriegeschäft effizienter auszurichten, den Vertrieb und die Kundenbetreuung
zu stärken und Cross-Selling-Potenziale zu realisieren,
wurden in Deutschland die DEKRA Testing & Inspection
GmbH, die DEKRA Real Estate Expertise GmbH und
die DEKRA Umwelt GmbH zur DEKRA Industrial
GmbH verschmolzen. In konstruktiver Abstimmung
mit den Arbeitnehmervertretern gelang außerdem
eine kostenneutrale Angleichung der Vergütungs- und
Sozialleistungssysteme, was letztlich auch zu einer
deutlichen Entlastung in der Administration führt.
Die Beschäftigten wurden frühzeitig an den Standorten
persönlich durch die Geschäftsführung über die neue,
marktorientiertere Ausrichtung informiert. Wir sind
zuversichtlich, dass die getroffenen Maßnahmen sich
positiv auf die Ertragssituation in 2010 auswirken
werden. Vergleichbar wurde und wird bei den französischen Industrieaktivitäten verfahren. Neben der
Verschmelzung von mehreren Gesellschaften führt
die Streichung einer Führungsebene zu einer direkter
agierenden Organisation. Eine Reduzierung des Personalstandes um ca. 10 %, überwiegend im administrativen Bereich, wurde eingeleitet und in der ersten Stufe
umgesetzt. Der Abschluss der begonnenen Maßnahmen
erfolgt im Frühjahr 2010. Auch hier haben wir frühzeitig den Austausch mit den Gremien der Arbeitnehmervertretung gesucht und konstruktive Lösungen
gefunden.
E rtrags - , V ermögens - und F inanzlage K o nzernlageberi c h t Mitarbeiter und Marke
2009 war das Jahr der Markenwechsel. Der Strahlkraft
einer Marke kommt in Märkten mit vergleichbaren
Gütern und Dienstleistungen eine immer wichtigere
Bedeutung zu. Der bedeutendste Markenwechsel wurde
zur Jahresmitte in Frankreich vollzogen. Norisko S.A.
ist jetzt DEKRA Industrial S.A. Der Wechsel der
Markenidentität ist aber wesentlich mehr als nur ein
formaler Akt. Vielmehr muss diese Veränderung von
allen Führungskräften und Beschäftigten mitgetragen
und das neue Markenbewusstsein nach außen verkörpert werden. Um dies zu unterstützen, wurden die
Beschäftigten frühzeitig, unter anderem über die zur
Verfügung stehenden internen Medien, informiert.
Darüber hinaus gab es Besuche von „MitarbeiterBotschaftern“ in Deutschland, aber auch persönliche
Informationen durch die Geschäftsführung an mehreren
Standorten in der Fläche im Rahmen einer zweiwöchigen „Road-Show“. Die Überreichung von informativen Willkommenspaketen zur Markenumstellung an
alle Mitarbeiter rundete die Aktivitäten ab. Weitere
bedeutende Markenwechsel wurden in Brasilien bei
der Volchi Gruppe, bei Polartest Oy in Finnland sowie
in der Bartok Gruppe in den Niederlanden eingeleitet.
Auch hier wurden, soweit zweckmäßig, vorgenannte
oder ähnliche Maßnahmen für die Kommunikation
mit den Belegschaften ergriffen.
Die im Jahr 2009 in Deutschland gestartete
Personalmarketingkampagne „www.bringdieweltinsicherheit.de“ ist erfolgreich angelaufen. Als sehr
zielführend hat sich die zielgruppengerechte Ansprache der Interessenten und möglichen Bewerber erwiesen. Die Verknüpfung der Homepage mit einem
elektronischen Bewerbertool hat die operative Bearbeitung und Analyse von Bewerbungen weiter
professionalisiert. Die Plattform ermöglicht zudem,
dass Führungskräfte in der Fläche direkt auf den
aktuellen Bewerberpool zugreifen und sich einen
Überblick über die Bewerbungslage bzw. die Zugriffsmöglichkeiten auf gesuchte Kompetenzen verschaffen können.
E RT R A G S - , V E R M Ö G EN S - UN D
FINANZLA G E
Ertragslage
Die Konzernabschlüsse der DEKRA AG wurden bis
einschließlich 2008 nach den handels- und aktienrechtlichen Vorschriften erstellt. Unter Inanspruchnahme
des Wahlrechtes gemäß § 315 a Abs. 3 HGB hat die
DEKRA AG ihren Konzernabschluss zum 31. Dezember 2009 erstmals in Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards (IFRS) aufgestellt. In Kapitel 2 des Anhangs zum Konzernabschluss
sind die Erläuterungen zur erstmaligen Anwendung
der IFRS enthalten.
Der Konzern hat das Geschäftsjahr 2009 mit
1.710,0 Mio. EUR Umsatz erfolgreich abgeschlossen.
Der Umsatz erhöhte sich um 114,2 Mio. EUR gegenüber dem Vorjahr. Dieser Anstieg entspricht
einem relativen Umsatzwachstum von 7,2 %.
Sowohl Mengen- und Preiserhöhungen als
auch Akquisitionen führten zu diesem Wachstum,
in geringem Umfang auch die Änderung des Konsolidierungskreises. Im Gesamtanstieg des Umsatzes
hat sich der positive Effekt aus den Unternehmenserwerben des Jahres 2009 mit 36,7 Mio. EUR gezeigt.
Der Einfluss der Wirtschaftskrise auf die Umsatzentwicklung in der Service Line Zeitarbeit wurde durch
das gestiegene Umsatzvolumen im Geschäftsfeld
Bildung nahezu kompensiert. Die Abwrackprämie
hat im automotiven Geschäft das Umsatzwachstum
im Geschäftsjahr gebremst. Auch im industriellen
Geschäft wirkte sich die Wirtschaftskrise durch verhaltene Vergabe von Aufträgen überwiegend im
Bausektor aus. Dieser Effekt konnte zum Teil durch
einen Umsatzanstieg in Deutschland durch die
Liberalisierung des Prüfmarktes für überwachungsbedürftige Anlagen kompensiert werden.
Der Anstieg der sonstigen betrieblichen Erträge
um 31,8 % auf 25,2 Mio. EUR ist maßgeblich geprägt
durch einen Wechselkursgewinn aus einem an
eine brasilianische Tochtergesellschaft ausgereichten
Darlehen.
K o n z e r n U m s at z
i n m i o . EU R
1.596
2008
1.710
2009
Der Materialaufwand entwickelte sich überproportional zum Anstieg der Umsatzerlöse. Der
Materialaufwand aus den Unternehmensakquisitionen zum einen als auch der Einsatz von Fremdpersonal zur flexiblen Abdeckung von Auftragsspitzen
im Geschäftsfeld DEKRA Industrial sowie der Einsatz von Fremdreferenten in der DEKRA Akademie
GmbH, Stuttgart, haben im Wesentlichen zu diesem
Anstieg beigetragen. Die Materialaufwandsquote
erhöhte sich auf 12,7 %, was einem Anstieg von
1,7 Prozentpunkten entspricht.
Die Personalaufwendungen stiegen um 6,1 %.
Die Personalaufwandsquote im Geschäftsjahr von
59,8 % hat sich gegenüber dem Vorjahr um 0,6 Prozentpunkte verbessert.
Strukturelle Veränderungen im Bereich der
produktiven Mitarbeiter sowohl im automotiven als
auch im industriellen Geschäft haben die Personalaufwandsquote positiv beeinflusst. Die im Geschäftsjahr begonnene Restrukturierung im industriellen
Geschäft wirkte dabei gegenläufig wie auch der Effekt
aus der Erhöhung der Beiträge zum Pensionssicherungsverein in Deutschland. Der Zuwachs des Personalaufwandes im Geschäftsfeld DEKRA Personnel
verhält sich unterproportional zu den in diesem
Geschäftsfeld gestiegenen Umsätzen und trägt damit
positiv zur Personalaufwandsquote bei.
17
18 K o nzernlageberi c h t E rtrags - , V ermögens - und F inanzlage
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen
sind überproportional zum Umsatzwachstum um
11,1 % gestiegen, was einem Anstieg der Aufwandsquote um 0,8 Prozentpunkte entspricht. Verschiedene Programme zur Prozessoptimierung führten
dabei zu erhöhtem IT-Aufwand und haben sich auch
in den Beratungskosten niedergeschlagen. Daneben
haben sich im Geschäftsfeld Bildung auf Grund des
gestiegenen Geschäftsvolumens Aufwendungen für
die weitere Anmietung von Räumen ergeben.
Die Abschreibungen sind durch die Unternehmensakquisitionen im Geschäftsjahr sowie durch
eine Vollabschreibung eines IT-Programms für die
Produktion geprägt und sind insgesamt um 32,4 %
gestiegen.
Das Finanzergebnis wird durch den Ertrag in
Höhe von 25,9 Mio. EUR aus dem Verkauf einer Beteiligung dominiert. Auf Grund des niedrigen Zinsniveaus im Geschäftsjahr ging der Zinsaufwand gegenüber dem Vorjahr zurück. Gegenläufig dazu sind
auf mehrere Beteiligungen und Ausleihungen an nicht
konsolidierten Tochterunternehmen in geringerem
Umfang Wertminderungen zu verzeichnen.
Das Ergebnis vor Ertragsteuern in Höhe von
101,7 Mio. EUR stieg um 1,9 %. Die Umsatzrendite
auf Basis des Ergebnisses vor Ertragsteuern reduzierte
sich um 0,3 Prozentpunkte auf 6,0 %.
Die Konzernsteuerquote ist gegenüber dem
Vorjahr um 5,2 Prozentpunkte auf 22,8 % gesunken.
Im Wesentlichen ist die Absenkung der Quote auf
den überwiegend steuerfreien Verkauf einer Beteiligung zurückzuführen.
Finanzlage
Finanzmanagement
Die wesentlichen Grundsätze und Ziele des Finanzmanagements des DEKRA Konzerns sind im Anhang
in Kapitel 11 beschrieben.
Investitionen
Das Investitionsvolumen im Geschäftsjahr ohne
Unternehmensakquisitionen lag bei 31,4 Mio. EUR.
Investiert wurde im Wesentlichen in andere Anlagen,
Betriebs- und Geschäftsausstattung sowie in Konzessionen und Softwarelizenzen.
Der Schwerpunkt der Investitionen lag mit
über 50,0 % im Geschäftsfeld Automotive und dort
überwiegend im Bereich der anderen Anlagen und
der Betriebs- und Geschäftsausstattung. Gegenüber
dem Vorjahr zeigte sich die Investitionstätigkeit des
Konzerns insgesamt nahezu unverändert.
Zum Bilanzstichtag bestanden keine wesentlichen Investitionsverpflichtungen.
Liquiditätsanalyse
Die Liquiditätssituation des DEKRA Konzerns im Jahr
2009 ist durch die Unternehmensakquisitionen im
Geschäftsjahr geprägt. Das wiederum hohe Investitionsvolumen wurde wieder ohne die Aufnahme von Fremdmitteln finanziert.
Der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit
spiegelt den zufriedenstellenden Geschäftsverlauf im
Jahr 2009 mit 104,3 Mio. EUR wider. Dieser ist gegenüber dem sehr guten Vorjahreswert von 124,2 Mio.
EUR um 16,1 % gesunken.
Der Cashflow aus Investitionstätigkeit in Höhe
von 62,3 Mio. EUR ist geprägt durch das wiederum
hohe Investitionsvolumen in Unternehmensakquisitionen und Beteiligungserwerbe im Geschäftsjahr und die dafür eingesetzten Mittel aus der
Veräußerung von im Wesentlichen kurzfristigen
Finanztiteln und dem Verkauf einer Beteiligung.
Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit zeigt
einen Mittelabfluss von 31,2 Mio. EUR. Dieser Mittelabfluss ist im Wesentlichen durch die Tilgung
eines Bankkredits verursacht.
Die Zunahme des Finanzmittelfonds – bestehend aus Schecks, Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten sowie Finanztiteln mit einer ursprünglichen
Fälligkeit von bis zu drei Monaten – um 11,1 Mio. EUR
auf 51,8 Mio. EUR spiegelt ebenfalls den zufriedenstellenden Geschäftsverlauf des Jahres 2009 wider.
Vermögens- und Kapitalstruktur
Die Bilanzsumme stieg im abgelaufenen Geschäftsjahr
um 10,1 % von 1.008,2 Mio. EUR auf 1.110,3 Mio. EUR.
Die Zunahme der Bilanzsumme um 102,1 Mio.
EUR auf der Aktivseite ist im Wesentlichen in der
Zunahme der langfristigen Vermögenswerte um
20,2 % auf 680,1 Mio. EUR begründet.
Der Anstieg der immateriellen Vermögenswerte um 45,0 % auf 258,6 Mio. EUR resultierte
überwiegend aus den Unternehmensakquisitionen
des Geschäftsjahres. In den sonstigen langfristigen
Vermögenswerten ist die Zunahme um 21,4 % auf
106,8 Mio. EUR im Wesentlichen auf den Zuwachs
der Erstattungsansprüche nach IAS 19.104a in der
Form von Rückdeckungsversicherungen zurückzuführen. Daneben wirkte sich vorwiegend die
positive Entwicklung des Bestandes von Wertpapieren im Anstieg der übrigen langfristigen finanziellen Vermögenswerte von insgesamt 9,2 % auf
143,0 Mio. EUR aus.
In den kurzfristigen Vermögenswerten mit
einem Rückgang von 2,7 % auf 430,2 Mio. EUR zeigt
sich bei den übrigen kurzfristigen finanziellen Vermögenswerten ein Rückgang der Wertpapiere. Die
durch den Verkauf von Wertpapieren frei gewordenen Mittel wurden für die Unternehmenskäufe
im Jahr 2009 eingesetzt. Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind mit 4,5 % unterproportional zum Umsatzwachstum gestiegen. Der Bestand
dieser Forderungen hat sich im Hinblick auf die
Altersstruktur verbessert.
Auf der Passivseite stieg das Eigenkapital um
80,0 Mio. EUR auf 246,6 Mio. EUR an. Die Eigenkapitalquote verbesserte sich auf 22,2 % gegenüber
16,5 % im Vorjahr. Diese Verbesserung ist sowohl
auf die Einlage des Gesellschafters in die Kapital-
rücklage als auch auf den Anstieg der Gewinnrücklagen zurückzuführen. Darüber hinaus hat sich die
Bewertung der Wertpapiere zu Marktwerten positiv
ausgewirkt.
Der Anstieg der langfristigen Schulden um
8,0 % auf 510,9 Mio. EUR ist überwiegend auf die
Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen als auch auf die sonstigen langfristigen
Rückstellungen zurückzuführen.
Die Rückstellungen für Pensionen und ähnliche
Verpflichtungen haben sich um 4,4 % auf 439,2 Mio.
EUR erhöht. Dieser Anstieg entwickelte sich entlang
der planmäßigen Entwicklung der jeweiligen Versorgungspläne. Der Rechnungszins von 5,5 % für
die wesentlichen Versorgungspläne hat sich gegenüber dem Vorjahr nicht verändert. Die sonstigen
langfristigen Rückstellungen mit einer Erhöhung
von 58,4 % auf 36,0 Mio. EUR sind geprägt durch
den Anstieg der Verpflichtungen für die Altersteilzeit. Daneben haben sich die Verbindlichkeiten für
latente Ertragsteuern erhöht. Dieser Anstieg ist auf
die Kaufpreisallokationen im Zusammenhang mit
den Unternehmenserwerben im Geschäftsjahr zurückzuführen.
Die kurzfristigen Schulden haben um 4,3 %
auf 352,8 Mio. EUR abgenommen. Wesentlicher
Grund für diese Abnahme ist der Rückgang der kurzfristigen finanziellen Verpflichtungen durch die
Ablösung eines Bankkredits. Dem gegenüber sind die
kurzfristigen Rückstellungen überwiegend im Bereich
der Personalrückstellungen gestiegen. Hierbei handelte es sich überwiegend um Rückstellungen für
die Strukturänderungen im Geschäftsfeld DEKRA
Industrial.
Zusammenfassende Beurteilung der
Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage
Die Entwicklung der Ertragslage des DEKRA Konzerns
im Jahr 2009 war trotz der Wirtschaftskrise und deren
Einflüssen auf den Geschäftsverlauf in den betroffenen
Service Lines insgesamt zufriedenstellend. Die Vermögensund Finanzlage gibt genügend Raum für die Verfolgung
unseres Unternehmensziels, weiter zu expandieren.
19
20 K o nzernlageberi c h t Nachtragsbericht | R isikobericht
N a c h t r a gs b e r i c h t
Verstärkung bei Kfz-Gutachten in Belgien
Zu Beginn des Jahres hat DEKRA die Mehrheit der
Gesellschaftsanteile an der belgischen Coorevits
Gruppe übernommen. DEKRA ist nun einer der führenden Anbieter von Kfz-Gutachten in Belgien.
DEKRA ist im Gutachtenbereich mit der Firma Orbex
Muys S.A. bereits in Brüssel und Wallonien aktiv.
Durch die Übernahme der Coorevits Gruppe können
die Dienstleistungen nun flächendeckend in ganz
Belgien angeboten werden.
Die Coorevits Gruppe ist mit den Unternehmen
TC Survey BVBA, Exco N.V., Expertisebureau
Coorevits N.V., Expertisecentrum Limburg BVBA,
Expertisebureau Gilis BVBA und All Claims Solutions BVBA an vier Standorten in Flandern vertreten. Das Unternehmen bietet mit 56 Mitarbeitern
Dienstleistungen in den Bereichen Kfz-Gutachten,
Betrugsgutachten, Gebrauchtwagenmanagement,
Transportschaden- und Gebäudeschadenmanagement sowie maritime Gutachten an. Damit ergänzt
es das Portfolio von Orbex Muys S.A. sowohl geografisch als auch inhaltlich perfekt.
DEKRA expandiert in der Energiebranche
Mit Wirkung zum 25. März 2010 übernahm DEKRA
100 % der Anteile an dem schwedischen IndustriePrüfdienstleister ÅF-Kontroll AB. Das Unternehmen
gehört in Skandinavien und Osteuropa zu den führenden Industrieprüfern und war zuvor im Besitz des
börsennotierten Consulting-Konzerns ÅF AB. DEKRA
wird mit dem Zukauf die Nummer eins bei der Prüfung
von Kraftwerken in Skandinavien. Das Unternehmen
ist spezialisiert auf die zerstörungsfreie Werkstoffprüfung, mit Schwerpunkt im Kraftwerks- und Großanlagenbereich. Zudem ist es akkreditiert für Prüfungen von Druckgeräten, Aufzügen und Maschinen.
ÅF-Kontroll beschäftigt rund 450 Mitarbeiter und
verfügt über 27 Standorte in Schweden sowie über
Niederlassungen in Norwegen, der Tschechischen
Republik und Litauen.
Die Finanzierung der Übernahme von ÅFKontroll AB wurde aus einem im ersten Quartal 2010
abgeschlossenen Rahmenkredit bedient, der auch
für künftige Akquisitionen zur Verfügung steht.
R I S IKOBE R ICHT
Permanente Kontrolle der Performance
Die Marke DEKRA steht für Qualität, Sicherheit,
Zuverlässigkeit und Nachhaltigkeit sowie für kompetente Mitarbeiter und innovative Lösungen. Dies gilt
bei unseren Kundenbeziehungen ebenso wie bei den
internen Prozessen. Das integrierte Risiko- und Compliance-Management des Konzerns trägt den jeweils
aktuellen konjunkturellen, gesetzlichen und betrieblichen Anforderungen Rechnung und wird systematisch
ausgebaut. Einheitliche Prozesse stellen sicher, dass
wesentliche Risiken, die Einfluss auf die Ertrags-,
Finanz- und Vermögenslage haben können, frühzeitig
erkannt werden. Die Risikobewertungen werden jederzeit aktuell konzernintern kommuniziert. So können
Management und Aufsichtsgremien unmittelbar die
erforderlichen Maßnahmen einleiten.
Die Planungs- und Controllingmechanismen
werden fortlaufend verfeinert und aktuellen Entwicklungen angepasst. Durch geeignete Kennziffern stellen wir eine permanente Kontrolle unserer Performance sicher. Die individuellen Risiken der einzelnen
Geschäftseinheiten in ihren jeweiligen Branchen
werden systematisch erfasst und in unsere Handlungsalternativen einbezogen. Sie fließen außerdem
in unser Change- und Innovationsmanagement
ein, um die Zukunft des Konzerns nachhaltig zu
gestalten.
Allgemeine Risiken
Makroökonomische Veränderungen stellen für jedes
Unternehmen ein grundsätzliches Risiko dar, auch für
den DEKRA AG Konzern. Wir erwarten, die Auswirkungen der schweren Rezession des Jahres 2009 auch
in den kommenden Monaten weiterhin deutlich zu
spüren. Beispielhaft dafür sind die Service Lines Bau
und Immobilien, Zeitarbeit sowie Out- und Newplacement. Bei den automotiven Services könnten sich
mögliche Insolvenzen bedeutender Hersteller und
strategischer Zulieferer in Deutschland und in den
USA mittelbar auf unser Geschäft auswirken. In Teilbereichen bestehen Abhängigkeiten von Großkunden.
Auch für das Kfz-Gewerbe werden zunehmende Insolvenzzahlen erwartet. Bei Automotive und Industrial
Services muss DEKRA mit einer Zunahme von Zahlungsverzügen und Forderungsausfällen rechnen.
Auch der Preiswettbewerb verschärft sich.
Gegenmaßnahmen sind insbesondere ein aufmerksames Vertragsmanagement und sorgfältige Bonitätsprüfungen. Deshalb koordinieren sich die Vertriebsteams verstärkt über die einzelnen Geschäftsfelder
hinaus, intensivieren die konzentrierte Ansprache
durch die Bildung von „Key Accounts“ und durch
nachhaltiges Management von Rahmenverträgen.
Die Gesetzgebung der Europäischen Union hat
Auswirkung auf das Prüf- und Gutachtengeschäft in
Europa. DEKRA beobachtet die relevanten Rechtsentwicklungen in allen Märkten aufmerksam, zeigt
mit eigenen Verbindungsbüros Präsenz und fördert
durch eigene Beiträge oder durch Verbandsarbeit
die sachliche Diskussion.
Die betriebswirtschaftlichen Risiken auf Grund
von Wechselkursänderungen sehen wir als begrenzt
an. Den Großteil unserer Umsätze und Erträge
erzielen wir in der Eurozone. Translationsrisiken
bestehen auf Grund von Schwankungen des brasilianischen Wechselkurses. Zinsänderungsrisiken steuern wir durch vorausschauende Planungen und
Absicherungsmaßnahmen. Durch stringente Kontrahentenlimite bei Finanzanlagen wird das Risiko,
Verluste realisieren zu müssen, eng begrenzt.
DEKRA führt seine Wachstumsstrategie unvermindert fort, auch durch weltweite Zukäufe. Die
Expansion erzeugt einen erhöhten Integrationsbedarf.
Die Gruppe stellt sich dieser Aufgabe, indem sie ihr
Integrations- und Projektmanagement intensiviert,
kulturell wahrnehmungsfähig ist und Verbesserungspotenziale ausschöpft.
Konsequent entwickeln wir das integrierte
Risiko- und Compliance-Management und das nachhaltige Qualitätsmanagement fort. Ständig verbessert
DEKRA den Umgang mit Haftungsrisiken. In neu
erschlossenen Märkten geschieht dies nicht zuletzt
durch den Abschluss optimierter Versicherungen.
Konzernweit erfordern die Entwicklung innovativer Produkte und die Ausweitung der Geschäftstätigkeit hohe Investitionen. Die Werthaltigkeit
hängt davon ab, ob die ambitionierten Ziele realisiert
werden. Weitere allgemeine Risiken ergeben sich aus
der Amortisation der Investitionen in die IT-Infrastruktur und der Abhängigkeit unserer Geschäftsprozesse von komplexen DV-Anwendungen.
Risiken in den Geschäftsfeldern
DEKRA Automotive: Das Gutachten- und Prüfgeschäft
im automotiven Bereich betreffen Konjunkturschwankungen nicht unmittelbar. Wesentlicher ist die Entwicklung im Kfz-Bestand der jeweiligen Märkte. Außerdem
setzen wir auf Produktinnovationen im Gutachtenwesen, z. B. auf dem Gebiet der On-Board-Diagnostik.
DEKRA Industrial: Das industrielle Prüfgeschäft ist
stärker konjunkturabhängig. Die verschlechterte Auftragslage der herstellenden Industrie, besonders in
Frankreich und Deutschland, kann zu einem Umsatzrückgang führen. In Frankreich ist der Baubereich davon
besonders betroffen.
DEKRA Personnel: In den Service Lines Out- und
Newplacement, Zeitarbeit sowie Qualifizierung herrscht
intensiver Wettbewerb. Die DEKRA Arbeit GmbH war
vom Nachfrageeinbruch auf dem Zeitarbeitsmarkt
direkt betroffen, profitierte aber von der einsetzenden
Stabilisierung. Erneute Schwankungen sind jedoch
nicht auszuschließen. Einen Ausgleich schafft die
Service Line Qualifizierung. Die staatlichen Konjunkturprogramme begünstigen öffentlich geförderte Fortbildungsmaßnahmen. Die DEKRA Personaldienste
GmbH spürt den wachsenden Wettbewerb im Geschäft
mit Transfergesellschaften und die schwache Nachfrage
bei Wiedereingliederungsangeboten.
21
22 K o nzernlageberi c h t R isikobericht | P rognosebericht
Personalrisiken
Der nachhaltige Erfolg im Prüf- und Gutachtengeschäft
hängt vom Einsatz hoch qualifizierter Mitarbeiter ab.
Das weitere Wachstum der Geschäftsfelder und die
internationale Expansion setzen voraus, dass geeignetes Personal identifiziert und rekrutiert wird. Den
rückläufigen Absolventenzahlen, dem demografisch
bedingten Fachkräftemangel und den Versuchen von
Wettbewerbern, Mitarbeiter teilweise über Franchisekonzepte abzuwerben, begegnen wir mit ständig verbesserten Qualifizierungsoptionen, Karrieremöglichkeiten und einer offensiven Rekrutierungsstrategie.
Bestandsgefährdende Risiken
Insgesamt gibt es nach unserer Einschätzung für die
vorhersehbare Zukunft keine bestandsgefährdenden
Risiken für den DEKRA AG Konzern. Wir können stets
rechtzeitig auf allgemeine Konjunktur- und Branchenrisiken reagieren. Dies gilt auch für vermögens-, finanzund ertragsspezifische Eventualitäten, die den Fortbestand
des Unternehmens potenziell gefährden könnten.
Chancen
Neben den zuvor genannten Risiken sehen wir auch
zahlreiche Chancen. Die weltweit steigende Nachfrage
nach Sicherheits- und Qualitätsdienstleistungen nutzt
DEKRA, um in Wachstumsmärkten zu expandieren. So
erwarten wir, dass sich weitere Schwellenländer in Südamerika, Afrika und Asien der Kfz-Pflichtuntersuchung
öffnen werden. Ebenso bietet die Chemikalienverordnung REACH der Europäischen Union die Chance,
weltweit Unternehmen, die ihre Produkte in die EU
exportieren, als Kunden zu gewinnen. Die wachsende
Bedeutung des Nachhaltigkeitsmanagements eröffnet
zusätzliche Möglichkeiten, um DEKRA Dienstleistungen
am Markt neu zu etablieren und zu stärken.
P R O G NO S EBE R ICHT
Verhaltene Erholung der Konjunktur erwartet
Der zögerliche Erholungsprozess der Weltkonjunktur
in der zweiten Jahreshälfte 2009 dürfte im Jahr 2010
eine Fortsetzung finden. Positive Wachstumsimpulse
kommen laut verschiedenen Prognosen erneut aus
China und verbesserten Exporterwartungen in Europa.
Unsicherheiten bestehen dagegen hinsichtlich der
Entwicklung der privaten Nachfrage und der Inflation.
Der Internationale Währungsfonds (IWF) warnte die
Industriestaaten davor, die stützenden Maßnahmen zu
früh zu beenden. Wichtig seien eine spürbare Verbesserung der privaten Nachfrage und Fortschritte auf
dem Arbeitsmarkt.
Für Deutschland erwarten Wirtschaftsforscher
ein mäßiges Wachstum zwischen 1,2 % und 2,3 %.
Für die Eurozone wird ein Plus von 0,7 % vorhergesagt. Allerdings bleibt nach vorherrschender
Meinung die Lage labil. Insbesondere die europäische
Automobilbranche erwartet nach dem Auslaufen
staatlicher Kaufanreize einen deutlichen Rückgang
der Neuzulassungen und den Abbau von bestehenden Arbeitsplätzen.
DEKRA generiert weiter Wachstum
Ungeachtet konjunktureller Unwägbarkeiten hält
DEKRA am eingeschlagenen Kurs fest. Wir planen für
die nächsten drei Jahre ein jährliches Wachstum im
zweistelligen Bereich. Dazu sollen künftige Akquisitionen und organisches Wachstum der bestehenden
Gesellschaften gleichermaßen beitragen. Unser Wachstum ist ertragsorientiert, das heißt, die Ergebnisentwicklung wird der Umsatzentwicklung folgen.
Alle Geschäftsfelder sind so aufgestellt, dass
sie in den kommenden zwei Jahren profitabel wachsen. Das nationale und internationale Geschäft wird
systematisch ausgebaut und um innovative Angebote
ergänzt. Mit unserer konsequenten Markenstrategie
sind wir in der Lage, neue Aufgabenfelder zu erschließen und in weitere nationale Märkte vorzudringen.
Unsere Expansion erfordert weiterhin hohe
Investitionen. Wir wägen dabei Chancen und Risiken
sorgsam ab. Allerdings erlaubt es unsere solide
Finanzlage, neue chancenreiche Projekte in Angriff
zu nehmen. Auch auf die Verschärfung der Wettbewerbssituation auf Teilmärkten wie etwa im automotiven Bereich können wir angemessen reagieren.
Dabei hilft uns die permanente Weiterentwicklung
unserer Angebotspalette hin in Richtung Rundumbetreuung unserer Kunden.
Im Geschäftsfeld DEKRA Automotive rechnen
wir im Inland mit einem anhaltend intensiven Wettbewerb. Wir verstärken deshalb unsere Vertriebsanstrengungen und bauen das Geschäft mit Komplettlösungen wie etwa dem Gebrauchtwagenmanagement
weiter aus. Auch international wird das Angebotsportfolio schrittweise ergänzt und arrondiert. Der Auslandsanteil am Umsatz wird weiter steigen.
DEKRA Industrial startet in Deutschland und
Frankreich mit gestrafften und schlagkräftigeren
Einheiten in das Jahr 2010. Wir sind zuversichtlich,
die Expansion auf den beiden Kernmärkten weiter
voranzutreiben. Gute Chancen sehen wir auch
in Märkten, in denen DEKRA erst seit kurzem
vertreten ist. Vor allem die neu erworbene KEMA
Quality B.V. erlaubt es uns, weitere Angebote unseres
Konzerns zu internationalisieren, besonders im
pazifischen Raum.
DEKRA Personnel setzt weiter auf integrierte
Personaldienstleistungen. Die DEKRA Arbeit GmbH
dürfte vom Trend der Industrieunternehmen profitieren, steigende Auftragseingänge in konjunkturellen
Erholungsphasen zunächst mit Zeitarbeitskräften
abzuarbeiten. Der nach wie vor labile Arbeitsmarkt
begünstigt öffentlich geförderte Qualifizierungsmaßnahmen.
Intern werden wir unsere Geschäftsprozesse
und Strukturen weiter kontinuierlich optimieren,
um die Ertragspotenziale zu stärken. Unsere Unternehmensstrategie setzt unverändert auf profitables
Wachstum. Dafür werden wir uns auch im Geschäftsjahr 2010 und darüber hinaus mit ganzer Kraft
einsetzen.
Stuttgart, 30. März 2010
DEKRA AG
Der Vorstand
Kölbl, Vorsitzender
Gerdon
Klinke
Thomä
Mannsperger
23
24 K o nzernabs c h luss I nhalt
Konzernabschluss
Inhalt
K o nzern A bs c h luss Konzern - G esamtergebnisrechnung DEkRA AG
konzern-gesamtergebnisrechnung
für das geschäftsjahr 2009
25 Konzern-Gesamtergebnisrechnung
i n EU R
26 Konzernbilanz
Umsatzerlöse
28 Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung
Erhöhung/Verminderung des Bestands
an unfertigen Erzeugnissen
30 Konzern-Kapitalflussrechnung
32
Konzernanhang
32 1 Allgemeine Erläuterungen
32 2 Erläuterungen zur erstmaligen Anwendung der IFRS
34 3 Rechnungslegungsgrundsätze
38 4 Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze
46 5 Unternehmenserwerbe
47 6 Gesamtergebnisrechnung/Gewinn- und Verlustrechnung
51 7 Bilanz
63 8 Kapitalflussrechnung
63 9 Sonstige Anhangangaben
64 10 Kapitalmanagement
64 11 Finanzmanagement
65 12 Finanzinstrumente
72 13 Beziehungen zu nahe stehenden Unternehmen und Personen
73 14 Angaben zum Vorstand und zum Aufsichtsrat
74 15 Vergütung des Vorstands und des Aufsichtsrats
74 16 Wesentliche Geschäftsvorfälle nach dem Bilanzstichtag
74 17 Sonstige Angaben
79 Bestätigungsvermerk
80 Bericht des Vorsitzenden des Aufsichtsrats
25
Notes
2009
2008
6.1
1.710.017.582,34
1.595.816.036,84
258.302,16
385.598,97
0,00
1.057.308,24
Andere aktivierte Eigenleistungen
Sonstige betriebliche Erträge
6.2
25.165.139,69
19.093.446,39
Materialaufwand
6.3
– 217.311.970,15
– 175.039.693,02
Personalaufwand
6.4
– 1.022.616.670,44
– 964.223.892,05
Sonstige betriebliche Aufwendungen
6.5
– 363.696.541,77
– 327.484.580,16
Abschreibungen auf Sachanlagen und
immaterielle Vermögenswerte
6.6
– 37.179.385,60
– 28.075.367,11
Ergebnis aus at equity bewerteten Finanzanlagen
6.7
289.101,22
515.287,92
Zinsertrag
6.7
9.375.673,88
11.115.188,18
Zinsaufwand
6.7
– 4.092.554,97
– 8.047.602,73
Übriges Finanzergebnis
6.7
1.517.188,72
– 25.240.948,20
Finanzergebnis
6.7
7.089.408,85
– 21.658.074,83
101.725.865,08
99.870.783,27
– 23.213.593,50
– 28.020.688,47
78.512.271,58
71.850.094,80
78.293.091,73
72.699.127,24
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag
6.8
Jahresüberschuss
davon Anteilseigner der DEKRA AG
6.9
davon Anteil fremder Gesellschafter
6.9
219.179,85
– 849.032,44
Erfolgsneutrale Veränderung AfS-Rücklage
6.9
8.433.509,97
2.043.347,32
Erfolgsneutral gebildete latente Steuern
6.8
– 1.516.403,45
460.150,57
Unterschied aus der Währungsumrechnung
269.397,27
– 355.834,00
Gesamtergebnis
85.698.775,37
73.997.758,69
Davon entfallen auf
Anteilseigner der DEKRA AG
85.479.595,52
74.846.791,13
219.179,85
– 849.032,44
fremde Gesellschafter
26 K o nzernabs c h luss Konzernbilanz
27
DEkRA AG
konzernBilanz zum 31. Dezember 2009
A k t i va
i n EU R
Notes
31.12.2009
31.12.2008
01.01.2008
A. Langfristige Vermögenswerte
i n EU R
7.1
258.635.290,15
178.355.703,00
94.778.713,77
Sachanlagen
7.2
139.163.973,04
134.066.349,82
113.575.336,40
At equity bewertete Finanzanlagen
7.3
812.235,68
796.584,77
3.725.597,21
Übrige langfristige finanzielle Vermögenswerte
7.4
143.027.498,95
130.946.102,40
144.152.588,75
Sonstige langfristige Vermögenswerte
7.5
106.775.512,18
87.989.546,20
70.069.403,42
Latente Ertragsteueransprüche
6.8
31.644.718,29
33.858.909,39
40.743.131,09
680.059.228,29
566.013.195,58
467.044.770,64
B. Kurzfristige Vermögenswerte
31.12.2009
31.12.2008
01.01.2008
Gezeichnetes Kapital
7.11
25.564.594,06
25.564.594,06
25.564.594,06
Kapitalrücklage
7.11
190.529.369,12
130.529.369,12
90.529.369,12
Gewinnrücklagen
7.11
19.619.131,06
6.360.176,62
– 15.696.480,92
Kumuliertes übriges Konzernergebnis
7.11
6.896.536,73
– 288.879,09
– 2.436.542,98
Summe Eigenkapital des Anteilseigners
7.11
242.609.630,97
162.165.260,71
97.960.939,28
Fremdanteile
7.12
3.996.939,47
4.446.657,93
1.977.033,25
246.606.570,44
166.611.918,64
99.937.972,53
B. Langfristige Schulden
Vorräte
7.6
3.995.852,01
3.450.475,29
2.603.261,73
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
7.7
258.272.076,61
247.066.583,46
210.219.603,74
Übrige kurzfristige finanzielle Vermögenswerte
7.8
94.399.131,12
133.610.932,31
144.775.893,50
Sonstige kurzfristige Vermögenswerte
7.9
21.403.442,16
16.315.422,21
15.567.804,26
344.749,77
1.054.960,63
2.285.923,00
51.802.366,08
40.723.221,74
36.342.242,94
430.217.617,75
442.221.595,64
411.794.729,17
Kurzfristige Ertragsteuerforderungen
7.10
Rückstellungen für Pensionen und
ähnliche Verpflichtungen
7.13
439.239.515,62
420.879.792,25
401.747.072,38
Sonstige langfristige Rückstellungen
7.14
36.034.475,52
22.752.719,03
20.929.720,83
Langfristige finanzielle Verbindlichkeiten
7.15
12.361.536,92
16.115.320,84
39.322.650,47
Sonstige langfristige Verbindlichkeiten
7.17
4.201.673,32
3.428.397,63
2.975.068,76
6.8
19.062.082,91
9.897.074,36
8.589.563,88
510.899.284,29
473.073.304,11
473.564.076,32
Latente Ertragsteuerverbindlichkeiten
C. Kurzfristige Schulden
Sonstige kurzfristige Rückstellungen
7.14
16.081.273,18
7.139.650,29
9.348.987,36
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
7.16
54.183.628,04
52.766.420,50
48.252.901,82
Kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten
7.15
79.718.529,40
106.521.367,27
65.680.132,58
Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten
7.17
200.070.013,98
199.429.084,32
177.808.924,68
2.717.546,71
2.693.046,09
4.246.504,52
352.770.991,31
368.549.568,47
305.337.450,96
1.110.276.846,04
1.008.234.791,22
878.839.499,81
Kurzfristige Ertragsteuerverbindlichkeiten
Summe Aktiva
Notes
A. Eigenkapital
Immaterielle Vermögenswerte
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente
Pa ss i va
1.110.276.846,04
1.008.234.791,22
878.839.499,81
Summe Passiva
28 K o nzernabs c h luss Konzern - E igenkapitalver ä nderungsrechnung
29
DEkRA AG
Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung zum 31. Dezember 2009
i n TEU R
Mut terunternehmen
M i n d e r h e i t s g es e l l s c h a f t e R
Kumuliertes sonstiges Konzernergebnis
Stand am 01.01.2008
Gezeichnetes
Kapital
Kapitalrücklage
Gewinnrücklagen
Unterschied aus der
Währungsumrechnung
Available for Sale
Vermögenswerte
Eigenkapital
Summe der
Anteilseigner
Anteile anderer
Gesellschafter
Konzerneigenkapital
25.565
90.529
– 15.696
0
– 2.437
97.961
1.977
99.938
Gewinnabführungsvertrag/Dividendenausschüttung
0
0
– 51.039
0
0
– 51.039
– 59
– 51.098
Kapitalerhöhung
0
40.000
0
0
0
40.000
0
40.000
Übrige Veränderungen
0
0
397
0
0
397
117
514
Änderungen des Konsolidierungskreises
0
0
0
0
0
0
3.261
3.261
Gesamtergebnis der Periode
0
0
72.699
– 356
2.503
74.846
– 849
73.997
25.565
130.529
6.361
– 356
66
162.165
4.447
166.612
Gewinnabführungsvertrag/Dividendenausschüttung
0
0
– 65.777
0
0
– 65.777
– 72
– 65.849
Kapitalerhöhung
0
60.000
0
0
0
60.000
0
60.000
Übrige Veränderungen
0
0
742
0
0
742
– 597
145
Änderungen des Konsolidierungskreises
0
0
0
0
0
0
0
0
Gesamtergebnis der Periode
0
0
78.293
269
6.918
85.480
219
85.699
25.565
190.529
19.619
– 87
6.984
242.610
3.997
246.607
Stand am 31.12.2008
Stand am 31.12.2009
30 K o nzernabs c h luss Konzern - Kapitalflussrechnung
31
DEkRA AG
Konzern-Kapitalflussrechnung
für das Geschäftsjahr 2009
Op e r at i v e r B e r e i c h
Fi n a n z i e r u n g s B e r e i c h
2009
2008
Konzernjahresüberschuss
78.512
71.850
+/–Abschreibungen/Wertminderungen/Zuschreibungen der Vermögenswerte
40.111
30.372
– 25.562
270
30.688
14.160
128
– 204
+Einzahlungen aus der Aufnahme von Krediten
–/+Veränderung Ertragsteuerforderungen/-verbindlichkeiten
– 4.187
7.057
–/+Veränderung der latenten Ertragsteueransprüche/-verbindlichkeiten
– 2.163
1.228
–Auszahlungen zur Tilgung von Verbindlichkeiten aus
Finanzierungs-Leasingverhältnissen
+/–Sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen/Erträge
– 7.659
– 407
–/+Veränderung der Vorräte, Forderungen und sonstigen Vermögenswerte
– 7.301
– 12.927
+/–Veränderung der Verbindlichkeiten und kurzfristigen Rückstellungen
2.060
13.215
+/–Ergebnis aus assoziierten Unternehmen
– 314
– 412
104.313
124.202
i n TEU R
–/+Ergebnis aus dem Abgang von finanziellen und immateriellen Vermögenswerten
sowie Sachanlagen
–/+Veränderung der langfristigen Rückstellungen
+/–Veränderung der Zinsforderungen/-verbindlichkeiten
=Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit
2009
2008
+Einzahlungen vom Unternehmenseigner aus Eigenkapitalzuführungen
60.000
40.000
–Auszahlungen an Unternehmenseigner und Minderheitsgesellschafter
aus Gewinnabführung/Dividenden
– 51.111
– 48.013
– 8.658
18.601
– 32.288
– 8.892
1.894
2.608
– 1.076
– 863
– 31.239
3.441
2009
2008
10.727
2.367
i n TEU R
+/–Ein-/Auszahlungen von Darlehen an Unternehmenseigner
–Auszahlungen für die Tilgung Krediten
=Cashflow aus Finanzierungstätigkeit
Fi n a n z m i t t e l b es ta n d
i n TEU R
Zahlungswirksame Veränderungen des Finanzmittelfonds
+/–Wechselkurs- und konsolidierungskreisbedingte
Änderungen des Finanzmittelfonds
I n v es t i t i o n s B e r e i c h
i n TEU R
2009
2008
–Auszahlungen für Investitionen in
Immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen
– 37.242
– 35.401
Finanzielle Vermögenswerte und sonstige Vermögenswerte
– 95.241
– 87.097
Anteile vollkonsolidierter Unternehmen
– 87.385
– 78.813
720
1.342
+Einzahlungen aus Abgängen von
Immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen
Finanziellen Vermögenswerten und sonstigen Vermögenswerten
156.801
74.693
= Cashflow aus Investitionstätigkeit
– 62.347
– 125.276
352
2.014
+Finanzmittelfonds am Anfang des Geschäftsjahres
40.723
36.342
=
51.802
40.723
Finanzmittelfonds am Ende des Geschäftsjahres
32 K o nzernabs c h luss Konzernanhang
33
DEKRA AG
Konzernanhang
für das Geschäftsjahr 2009
1 Allgemeine Erläuterungen
1.1 Handelsregister und Gegenstand des Unternehmens
Die DEKRA AG hat ihren Sitz in Stuttgart, Deutschland in der
Handwerkstraße 15 und ist unter der Nummer HRB 18074 in
das Handelsregister beim Amtsgericht Stuttgart eingetragen.
DEKRA ist eine internationale, unabhängige Sach­
verständigenorganisation, die in den Segmenten DEKRA
Automotive, DEKRA Industrial und DEKRA Personnel tätig ist.
Der Konzernabschluss zum 31. Dezember 2009 umfasst
die Gesellschaft und ihre Tochtergesellschaften.
Der Konzernabschluss der DEKRA AG für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2009 wurde am
30. März 2010 durch den Vorstand aufgestellt und anschließend
zur Prüfung und Billigung an den Aufsichtsrat weitergeleitet.
1.2 Konzernzugehörigkeit
Sämtliche Anteile an der DEKRA AG hält der DEKRA e.V.,
Stuttgart. Der DEKRA e.V., Stuttgart ist zudem das oberste
Mutterunternehmen der Gesellschaft.
2 Erläuterungen zur erstmaligen Anwendung der IFRS
Die Konzernabschlüsse der DEKRA AG wurden bis einschließlich 2008 nach den handels- und aktienrechtlichen Vorschriften
erstellt. Unter Inanspruchnahme des Wahlrechtes gemäß § 315 a
Abs. 3 HGB hat die DEKRA AG ihren Konzernabschluss zum
31. Dezember 2009 erstmals in Übereinstimmung mit den
International Financial Reporting Standards (IFRS), wie sie in
der Europäischen Union zum Abschlussstichtag anzuwenden
sind, aufgestellt.
Die Umstellung von HGB auf IFRS wurde unter
Anwendung des IFRS 1 „Erstmalige Anwendung der IFRS“
vorgenommen. Dabei wurde grundsätzlich rückwirkend
davon ausgegangen, dass die im Veröffentlichungszeitpunkt
geltenden IFRS/IAS schon immer angewandt wurden mit Aus­
nahme der folgenden, im IFRS 1 geregelten Vereinfachungen
sowie Verbote:
Verzicht auf die rückwirkende Anwendung der Regelungen
für Unternehmenszusammenschlüsse nach IFRS 3 und
Fortführung der Wertansätze aus der Kapitalkonsolidierung des HGB-Konzernabschlusses
Verzicht auf die rückwirkende Ermittlung von Währungsdifferenzen gemäß IAS 21 und Annahme, dass die kumulierten Währungsumrechnungsdifferenzen zum 1. Januar 2008
insgesamt null betragen
Erfolgsneutrale Erfassung sämtlicher kumulierten ver­
sicherungsmathematischen Gewinne und Verluste der
Pensionsverpflichtungen bis zum 1. Januar 2008 in den
Gewinnrücklagen
Die IFRS-Eröffnungsbilanz wurde zum 1. Januar 2008
aufgestellt. Die Bewertungsänderungen gegenüber HGB wurden
unter Berücksichtigung latenter Steuern direkt im Eigen­kapital
verrechnet. Die Überleitung des Konzerneigenkapitals von
HGB auf IFRS wird nachfolgend dargestellt:
i n EU R M i o .
Konzerneigenkapital nach HGB
Geschäfts- oder Firmenwert/
Immaterielle Vermögenswerte
01.01.08
31.12.08
165,7
221,4
1,9
12,0
Sachanlagen
15,5
15,8
Finanzinstrumente
– 5,0
– 5,7
2,1
2,4
Pensionsrückstellungen und Aktivierung
der Vermögenswerte der DEKRA
Unterstützungskasse e.V.
– 94,7
– 92,9
Altersteilzeitverpflichtungen
Forderungen aus
Percentage of Completion
– 12,7
– 13,1
Finanzielle Verbindlichkeiten
und sonstige Rückstellungen
– 4,1
– 5,2
Latente Steuern
27,8
27,0
3,4
4,9
99,9
166,6
Übrige
Konzerneigenkapital nach IFRS
Das Konzerneigenkapital nach IFRS zum 1. Januar 2008
ist gegenüber dem Konzerneigenkapital nach HGB um ins­
gesamt EUR 65,8 Mio. (zum 31. Dezember 2008: EUR 54,8 Mio.)
geringer. Die wesentlichen Veränderungen des Eigenkapitals
zwischen HGB und IFRS ergaben sich insbesondere aus:
Geschäfts- oder Firmenwert und
Immaterielle Vermögenswerte
Durch die Inanspruchnahme des IFRS 1 wurde keine rückwirkende Anpassung der Geschäfts- oder Firmenwerte
vorgenommen. Der höhere Wert der immateriellen Vermögenswerte resultiert im Wesentlichen aus der Anpassung
der Nutzungsdauern an die erwartete betriebliche Nutzungsdauer einzelner immaterieller Vermögenswerte. Ab dem
Jahr 2008 entfallen die nach HGB durchgeführten planmäßigen Abschreibungen auf den Geschäfts- oder Firmenwert.
Sachanlagen
Die Erhöhung der Sachanlagen resultiert aus der Anpassung der Nutzungsdauern und Abschreibungen.
Finanzinstrumente
Die Finanzinstrumente nach HGB wurden im Wesentlichen
den Wertpapieren Available for Sale (AfS) zugeordnet und
dementsprechend jede Wertveränderung im Eigenkapital
erfasst. Der Unterschied ergibt sich hauptsächlich dadurch,
dass nach HGB lediglich Abschreibungen auf dauernde
Wertminderungen vorgenommen wurden und nach IFRS
die gesamten Wertveränderungen der Wertpapiere berücksichtigt werden.
Forderungen aus Percentage of Completion
Die begonnenen und noch nicht fertig gestellten Aufträge
wurden in Übereinstimmung mit IAS 18.20ff. entsprechend
dem Leistungsfortschritt bewertet und beinhalten dementsprechend auch die Gewinnmarge für die noch nicht
fertig gestellten Leistungen.
Pensionsrückstellungen und Aktivierung der
Vermögenswerte der Unterstützungskasse e.V.
Durch die Berücksichtigung der mittelbaren Pensionsverpflichtungen, die durch die DEKRA Unterstützungskasse e.V.,
Stuttgart, abgedeckt werden und der damit zusammen­
hängenden Passivierung der Pensionsrückstellungen sowie
der Aktivierung der Vermögenswerte und Rückdeckungsversicherungsansprüche verminderte sich das Eigenkapital
insgesamt um EUR 95 Mio. Die Pensionsrückstellungen
erhöhten sich zudem durch die Berücksichtigung von
zukünftigen Gehalts-, Karriere- und Rententrends gemäß
IAS 19 sowie auf Grund des um 0,5 % geringeren Diskontierungssatzes gegenüber HGB.
Altersteilzeitverpflichtungen
Die Altersteilzeitverpflichtungen wurden mit dem
geringeren Diskontierungszinssatz nach IFRS abgezinst
sowie abweichend zum HGB nicht in Anlehnung an das
BMF-Schreiben, sondern nach den Vorgaben des IAS 19
berechnet.
F
inanzielle Verbindlichkeiten und
sonstige Rückstellungen
Auf Grund der vertraglich festgelegten Verzinsung der
Genussrechtsverpflichtungen ergibt sich durch Anwendung
der Effektivzinsmethode ein höherer Wert der Verbindlichkeiten. Gegenläufig wirkten sich die Ausbuchung von
Rückstellungen, die nach IFRS nicht passiviert werden
können, sowie die unterschiedliche Bewertung von Rückstellungen und Verbindlichkeiten positiv auf das Eigen­
kapital aus.
L
atente Steuern
Die latenten Steuern resultieren aus den oben dargestellten
Unterschieden der IFRS-Bilanzwerte und Steuerbilanzwerte, die größtenteils durch die höheren Pensionsrückstellungen bedingt sind.
34 K o nzernabs c h luss Konzernanhang
Der Konzernjahresüberschuss nach IFRS ist gegenüber
dem Konzernjahresüberschuss nach HGB im Geschäftsjahr
2008 um insgesamt EUR 9,4 Mio. höher. Dies ist im Wesentlichen auf die bereits bei der Überleitung des Konzerneigenkapitals erläuterten Abweichungen zurückzuführen. Darüber
hinaus wirkt sich im Konzernergebnis der Wegfall der planmäßigen Abschreibungen auf Geschäfts- oder Firmenwerte
aus, die nach IFRS ausschließlich einem regelmäßigen
Impairment-Test unterzogen werden. Zudem wirkten sich die
geringen Aufwendungen aus Pensionen sowie die aktivierten
Eigenleistungen positiv auf den Konzernjahresüberschuss
aus. Dem gegenüber verminderte sich der Konzernjahresüberschuss durch höhere Abschreibungen aus aktivierten
immateriellen Vermögenswerten aus Unternehmenserwerben.
i n EU R M i o .
2008
Konzernjahresüberschuss nach HGB vor EAV
62,5
Abschreibungen Geschäfts- oder Firmenwert
10,9
Abschreibungen Sachanlagen
– 0,1
Unterschied aus Percentage of Completion
0,3
Unterschied Pensionsaufwendungen
0,7
Minderaufwand Altersteilzeit
0,6
Mehraufwand Impairments Finanzinstrumente
Aktivierte selbsterstellte immaterielle Vermögenswerte
– 1,0
1,1
Latente Steuern
– 1,3
Mehraufwand aus Abschreibung immaterieller
Vermögenswerte (anstatt Geschäfts- oder Firmenwert)
– 1,8
Konzernjahresüberschuss nach IFRS
71,9
Erfolgsneutrale Veränderung der AfS-Rücklage
2,0
Erfolgsneutral gebildete latente Steuern
0,5
Erfolgsneutrale Währungsumrechnung
– 0,4
Konzerngesamtergebnis
74,0
Die Umstellung auf IFRS hatte mit Ausnahme der Effekte
aus der Einbeziehung der DEKRA Unterstützungskasse e.V.
keine wesentlichen Auswirkungen auf die Konzern-Kapitalflussrechnung.
3 Rechnungslegungsgrundsätze
Der Konzernabschluss der Gesellschaft wurde erstmals in
Übereinstimmung mit den International Financial Reporting
Standards, wie sie in der Europäischen Union zum Abschlussstichtag anzuwenden sind, aufgestellt.
Die zum Bilanzstichtag geltenden Grundsätze des
Framework und die IFRS des International Accounting
Standards Boards (IASB) sowie die Auslegungsregeln des
International Financial Reporting Interpretations Committee
(IFRIC) fanden Anwendung.
Die Anwendung spezieller IFRS ist den Erläuterungen
zu einzelnen Abschlusspositionen im weiteren Verlauf des
Anhangs zu entnehmen.
Der Konzernabschluss wird in Euro aufgestellt. Soweit
nicht anders vermerkt, sind alle Werte in Tausend Euro
(TEUR) angegeben.
Der Konzernabschluss entspricht den Anforderungen
des § 315 a Abs. 3 HGB.
Das IASB und das IFRIC haben die nachfolgend auf­
geführten Standards, Interpretationen und Änderungen
verabschiedet, die am 31. Dezember 2009 noch nicht
verpflichtend anzuwenden und teilweise von der EU noch
nicht anerkannt waren. Eine vorzeitige Anwendung dieser
Neu­regelungen ist nicht vorgesehen. Sofern nicht anders
erwähnt, geht der Konzern derzeit nicht davon aus, dass die
Anwendung der Standards und Interpretationen einen
wesentlichen Einfluss auf die Darstellung des Konzern­
abschlusses haben wird.
S ta n d a rd/ I n t e rpr e tat i o n / I n k r a f t t r e t e n
35
V o r a u ss i c h t l i c h e A u sw i r k u n g a u f
d e n Ko n z e r n a b s c h l u ss d e r D EK R A A G
EU-Endorsement ist erfolgt:
IAS 27 Konzern- und Einzelabschlüsse (überarbeitet 2008);
1. Juli 2009
Es werden derzeit keine wesentlichen Auswirkungen auf den Konzern­
abschluss erwartet. Geringfügige Auswirkungen könnten sich durch
die Neuregelung von negativen Minderheitenanteilen ergeben.
Änderung von IAS 32 – Klassifizierung von Bezugsrechten;
1. Februar 2010
Es werden derzeit keine Auswirkungen auf den Konzernabschluss
erwartet.
Änderung von IAS 39 – Geeignete Grundgeschäfte;
1. Juli 2009
Es werden derzeit keine Auswirkungen auf den Konzernabschluss
erwartet.
IFRS 1 Erstmalige Anwendung der International Financial Reporting
Standards (überarbeitet 2008); 1. Juli 2009
Es werden derzeit keine Auswirkungen auf den Konzernabschluss
erwartet.
IFRS 3 Unternehmenszusammenschlüsse (überarbeitet 2008);
1. Juli 2009
Es werden keine wesentlichen Auswirkungen auf den Konzernabschluss
erwartet, da die DEKRA die Wahlrechte entsprechend ausüben wird.
Anschaffungsnebenkosten werden künftig direkt als Aufwand erfasst.
Daneben könnten sich Auswirkungen aus den Neuregelungen zum suk­­
zes­s iven Erwerb sowie der Buchung von vorläufigen Kaufpreisallokationen sowie nachträglichen Änderungen von bedingten Kaufpreisänderungen ergeben.
IFRIC 12 Dienstleistungskonzessionsvereinbarungen;
1. Januar 2008
Es werden derzeit keine Auswirkungen auf den Konzernabschluss
erwartet.
IFRIC 15 Vereinbarungen über die Errichtung von Immobilien;
1. Januar 2009
Es werden derzeit keine Auswirkungen auf den Konzernabschluss
erwartet.
IFRIC 16 Absicherung einer Nettoinvestition in einen
ausländischen Geschäftsbetrieb; 1. Oktober 2008
Es werden derzeit keine Auswirkungen auf den Konzernabschluss
erwartet.
IFRIC 17 Sachdividenden an Eigentümer; 1. Juli 2009
Es werden derzeit keine Auswirkungen auf den Konzernabschluss
erwartet.
IFRIC 18 Übertragung von Vermögenswerten durch einen Kunden;
1. Juli 2009
Es werden derzeit keine Auswirkungen auf den Konzernabschluss
erwartet.
Änderung von IFRS 2 – Konzerninterne anteilsbasierte Vergütungen
mit Barausgleich; 1. Januar 2010
Es werden derzeit keine Auswirkungen auf den Konzernabschluss
erwartet.
Einzelne Verbesserungen zu IFRS 2009 –
der Konzern hat die folgenden Änderungen noch nicht angewandt:
IFRS 2 – Anteilsbasierte Vergütung: Es wurde klargestellt, dass die
Einbringung eines Geschäftsbereichs bei Gründung eines Joint
Ventures sowie Zusammenschlüsse von Unternehmen unter gemeinsamer Beherrschung nicht in den Anwendungsbereich von IFRS fallen.
Es werden derzeit keine Auswirkungen auf den Konzernabschluss
erwartet.
IFRS 5 – Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögens­werte und
aufgegebene Geschäftsbereiche: Es wurde klargestellt, dass für langfristige Vermögenswerte und Veräußerungs­gruppen, die als zur
Veräußerung gehalten klassifiziert sind, und aufgegebene Geschäftsbereiche grundsätzlich allein die Angabe­pflichten des IFRS 5 einschlägig sind. Die in anderen IFRS vorgesehenen Angabepflichten
sind nur dann zu beachten, wenn die jeweiligen Standards oder
Interpretationen diese Angaben ausdrücklich für Vermögenswerte
nach IFRS 5 und aufgegebene Geschäftsbereiche fordern.
Es werden derzeit keine wesentlichen Auswirkungen auf den Konzern­
abschluss erwartet.
36 K o nzernabs c h luss Konzernanhang
S ta n d a rd/ I n t e rpr e ta t i o n / I n k r a f t t r e t e n
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d e n Ko n z e r n a b s c h l u ss d e r D EK R A A G
IFRS 8 – Geschäftssegmente: Es wurde klargestellt, dass Segment­
vermögenswerte und Segmentschulden nur dann ausgewiesen werden müssen, wenn diese Vermögenswerte und Schulden der verantwortlichen Unternehmensinstanz regelmäßig gemeldet werden.
Es werden derzeit keine wesentlichen Auswirkungen auf den Konzern­
abschluss erwartet.
IAS 1 – Darstellung des Abschlusses: Die in Übereinstimmung
mit IAS 39 – Finanzinstrumente: Ansatz und Bewertung als zu
Handelszwecken gehalten klassifizierten Vermögenswerte und
Schulden dürfen in der Bilanz nicht automatisch als kurzfristig
klassifiziert werden.
Es werden derzeit keine wesentlichen Auswirkungen auf den Konzern­
abschluss erwartet.
AS 7 – Kapitalflussrechnungen: Es wurde festgestellt, dass nur solche
Ausgaben, die zur Erfassung eines Vermögenswerts führen, als
Cashflows aus der Investitionstätigkeit eingestuft werden können.
Es werden derzeit keine wesentlichen Auswirkungen auf den Konzern­
abschluss erwartet.
IAS 17 – Leasingverhältnisse: Die speziellen Leitlinien zur Einstufung
von Leasingverhältnissen bei Grundstücken wurden aufgehoben. Es
gelten künftig die generellen Leitlinien.
Es werden derzeit keine wesentlichen Auswirkungen auf den Konzern­
abschluss erwartet.
IAS 18 – Umsatzerlöse: Der Board hat zur Beantwortung der Frage,
ob ein Unternehmen als Auftraggeber oder Vermittler handelt, weitere
Leitlinien verfasst. Für diese Änderung im Anhang zum IAS 18, der
nicht Bestandteil des Standards ist, sind keine zeitlichen Anwendungsbestimmungen vorgesehen, so dass sie mit der Veröffentlichung in
Kraft getreten ist.
Es werden derzeit keine wesentlichen Auswirkungen auf den Konzern­
abschluss erwartet.
IAS 36 – Wertminderung von Vermögenswerten: Es wird klargestellt,
dass eine zahlungsmittelgenerierende Einheit, zu der ein im Rahmen
eines Unternehmenszusammenschlusses erworbener Geschäftsoder Firmenwert zugeordnet wird, nicht größer sein darf als ein
Geschäftssegment i.S.v. IFRS 8 vor der Aggregation nach den dort
genannten Kriterien.
Es werden derzeit keine wesentlichen Auswirkungen auf den Konzern­
abschluss erwartet.
IAS 38 – Immaterielle Vermögenswerte: Ist ein im Rahmen eines
Unternehmenszusammenschlusses erworbener immaterieller
Vermögenswert nur zusammen mit einem anderen immateriellen
Vermögenswert identifizierbar, so kann der Erwerber die Gruppe
dieser immateriellen Vermögenswerte als einen einzelnen Vermögenswert ansetzen, wenn einzelne Vermögenswerte dieser Gruppe gleiche Nutzungsdauer aufweisen. Weiterhin wird festgestellt, dass die
im Standard genannten Methoden zur Ermittlung des beizulegenden
Zeitwerts von immateriellen Vermögenswerten, die im Rahmen eines
Unternehmens­zusam­men­schlusses erworben werden, lediglich
Beispiele darstellen. Den Unternehmen steht es frei, andere Methoden
zu verwenden. Diese Änderungen sind erstmals im Geschäftsjahr
anzuwenden, das am oder nach dem 1. Juli 2009 beginnt.
Es werden derzeit keine wesentlichen Auswirkungen auf den Konzern­
abschluss erwartet.
37
S ta n d a rd/ I n t e rpr e tat i o n / I n k r a f t t r e t e n
V o r a u ss i c h t l i c h e A u sw i r k u n g a u f
d e n Ko n z e r n a b s c h l u ss d e r D EK R A A G
IAS 39 – Finanzinstrumente: Ansatz und Bewertung: Eine Vor­
fälligkeitsoption gilt als eng mit dem Basisvertrag verbunden, wenn
der Ausübungspreis der Vorfälligkeitsoption so bemessen ist, dass
dem Kreditgeber dadurch der ungefähre Barwert des Zinsnachteils
für die verbleibende Laufzeit des Basisvertrags erstattet wird.
Weiterhin wird festgestellt, dass die Ausnahme­regelung für Verträge
zwischen Erwerber und Verkäufer, ein Unternehmen zu einem
künftigen Zeitpunkt zu erwerben oder zu veräußern, nur für bindende
Forward Verträge gilt, jedoch nicht für derivative Verträge, bei denen
noch weitere Maß­n ahmen erforderlich sind. Die dritte Neuregelung
besagt, dass Gewinne oder Verluste aus dem Cashflow Hedge
einer erwarteten Transaktion, die später zum Ansatz eines Finanz­
instruments führt, oder aus dem Cashflow Hedge auf angesetzte
Finanzinstrumente in der Periode umzugliedern sind, in der die
abgesicherten erwarteten Cashflows das Ergebnis beeinflussen.
Es werden derzeit keine wesentlichen Auswirkungen auf den Konzern­
abschluss erwartet.
IFRIC 9 – Neubeurteilung eingebetteter Derivate: IFRIC 9 findet keine
Anwendung auf eine mögliche Neubeurteilung zum Zeitpunkt des
Unternehmenserwerbs von eingebetteten Derivaten in Verträgen, die
im Rahmen von Zusammenschlüssen von Unternehmen oder
Geschäftseinheiten unter gemeinsamer Beherrschung oder bei der
Gründung eines Joint Ventures erworben wurden. Diese Änderung
ist erstmals im Geschäfts­jahr anzuwenden, das am oder nach dem
1. Juli 2009 beginnt.
Es werden derzeit keine wesentlichen Auswirkungen auf den Konzern­
abschluss erwartet.
IFRIC 16 – Absicherungen einer Nettoinvestition in einen aus­
ländischen Geschäftsbetrieb: Sicherungsinstrumente können
von jedem Unternehmen innerhalb des Konzerns gehalten
werden, sofern die in IAS 39 festgelegten Designations-,
Dokumentierungs- und Wirksamkeitsvoraussetzungen erfüllt sind.
Diese Änderung ist erstmals im Geschäftsjahr anzu­wenden,
das am oder nach dem 1. Juli 2009 beginnt.
Es werden derzeit keine wesentlichen Auswirkungen auf den Konzern­
abschluss erwartet.
EU-Endorsement ist nicht erfolgt:
Änderung von IFRS 1 – Weitere Ausnahmeregelungen für
IFRS-Erstanwender; 1. Januar 2010
Es werden derzeit keine Auswirkungen auf den Konzernabschluss
erwartet.
IFRS 9 Finanzinstrumente: Klassifikation und Bewertung;
1. Januar 2013
Die Auswirkungen beziehen sich im Wesentlichen auf den veränderten Ausweis der Vermögenswerte sowie auf die unterschiedliche
Darstellung der künftigen Wertschwankungen von Fremdkapitalinstrumenten.
Änderung von IFRS 1 – Begrenzte Ausnahmen für IFRS-Erstanwender
von Vergleichsangaben nach IFRS 7; 1. Juli 2010
Es werden derzeit keine wesentlichen Auswirkungen auf den Konzern­
abschluss erwartet.
IAS 24 Angaben über Beziehungen zu nahe stehenden Unternehmen
und Personen (überarbeitet 2009); 1. Januar 2011
Es werden derzeit keine wesentlichen Auswirkungen auf den Konzern­
abschluss erwartet.
Änderung von IFRIC 14 – Vorauszahlungen aus
Mindestdotierungsverpflichtungen; 1. Januar 2011
Es werden derzeit keine Auswirkungen auf den Konzernabschluss
erwartet.
IFRIC 19 Ablösung finanzieller Verbindlichkeiten mit
Eigenkapitalinstrumenten; 1. Juli 2010
Es werden derzeit keine wesentlichen Auswirkungen auf den Konzern­abschluss erwartet.
38 K o nzernabs c h luss Konzernanhang
4 Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze
4.1 Konsolidierungsgrundsätze
In den Konzernabschluss werden im Wege der Vollkonsolidierung
alle Unternehmen einbezogen, über welche die Konzernober­
gesellschaft die Kontrolle ausübt. Ausübung der Kontrolle wird
angenommen, sobald die Muttergesellschaft im Besitz von mehr
als 50 % der Stimmrechte der Tochtergesellschaft ist oder auf
Grund sonstiger Rechte ein Beherrschungsverhältnis im Sinne
von IAS 27 besteht. Die Erstkonsolidierung erfolgt mit Wirkung
von dem Tag, an dem die DEKRA AG direkt oder indirekt in ein
Beherrschungsverhältnis gegenüber der Tochtergesellschaft
tritt.
Joint Ventures liegen zum Abschlussstichtag und lagen
während der Berichtsperiode keine vor, bei denen eine Einbeziehung nach der at equity Methode erforderlich gewesen
wäre.
Assoziierte Unternehmen werden nach der at equity
Methode bewertet. Ein assoziiertes Unternehmen ist ein
Unternehmen, bei dem der Anteilseigner über maßgeblichen
Einfluss verfügt und das weder ein Tochterunternehmen noch
ein Joint Venture ist. In den Konzernabschluss der DEKRA AG
werden insgesamt ein inländisches (Vorjahr: ein) und zwei
(Vorjahr: zwei) ausländische Unternehmen nach der at equity
Methode einbezogen.
At equity bewertete Finanzanlagen werden zum Erwerbs­
zeitpunkt mit den Anschaffungskosten aktiviert. In der Folge
werden die Buchwerte der Beteiligungen entsprechend der
at equity Methode jährlich um die anteiligen Ergebnisse, ausgeschütteten Dividenden oder sonstigen Eigenkapital­
veränderungen erhöht bzw. vermindert. Die Grundsätze der
Kaufpreisallokation bei Vollkonsolidierung werden analog
auf die erstmalige Bewertung der Beteiligung an assoziierten
Unternehmen übertragen. Der mit dem assoziierten Unternehmen verbundene Geschäfts- oder Firmenwert ist im Buchwert
des Anteils enthalten und wird nicht planmäßig abgeschrieben.
Da der im Buchwert eines Anteils an einem assoziierten
Unternehmen eingeschlossene Geschäfts- oder Firmenwert
nicht getrennt ausgewiesen wird, wird er nicht gemäß den
Anforderungen für die Überprüfung der Wertminderung
beim Geschäfts- oder Firmenwert nach IAS 36 Wertminderung von Vermögenswerten separat auf Wertminderung
geprüft. Stattdessen wird der gesamte Buchwert des Anteils
gemäß IAS 36 auf Wertminderung geprüft.
Anteile anderer Gesellschafter am Gesamtergebnis und
Eigenkapital von Tochterunternehmen werden gesondert in
der Gesamtergebnisrechnung und innerhalb des Eigenkapitals
ausgewiesen, sofern keine negativen Minderheitenanteile
daraus resultieren. Beim Erwerb weiterer Anteile von Tochterunternehmen wird der Unterschiedsbetrag zwischen den
Anschaffungskosten dieser Anteile und dem bisher im
Konzern für diese Anteile ausgewiesenen Minderheitenanteil
erfolgsneutral im Eigenkapital erfasst.
Danach umfasst der Konsolidierungskreis zum
31. Dezember 2009 neben der DEKRA AG die weiteren unter
Sonstige Angaben aufgeführten Unternehmen.
Die Abschlüsse der einzelnen Tochterunternehmen
werden in den Konzernabschluss entsprechend den gesetz­
lichen Vorschriften einheitlich nach den von der DEKRA AG
vorgegebenen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden zum
31. Dezember 2009 einbezogen. Insgesamt werden neben der
DEKRA AG, Stuttgart, 19 inländische (Vorjahr: 21) und
67 ausländische (Vorjahr: 62) Gesellschaften einbezogen.
Nicht in den Konzernabschluss einbezogen werden 74 Tochtergesellschaften (Vorjahr: 64), die für die Vermittlung eines
den tatsächlichen Verhältnissen entsprechenden Bildes der
Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns nur
von untergeordneter Bedeutung sind. Ferner wurde auf den
Einbezug von 11 (Vorjahr: 12) assoziierten Unternehmen auf
Grund von untergeordneter Bedeutung verzichtet.
Entsprechend der Einbeziehung der mittelbaren Pensionsverpflichtungen, die durch die DEKRA Unterstützungskasse e.V.
abgedeckt werden, sind im vorliegenden Konzernabschluss
zudem die auf die konsolidierten Trägerunternehmen entfallenden Vermögenswerte der DEKRA Unterstützungskasse e.V.
einbezogen.
Die Kapitalkonsolidierung erfolgt nach der Erwerbs­
methode auf der Grundlage der Wertansätze zum Zeitpunkt
des Erwerbs der Kontrolle (IFRS 3). Der Teil des Kaufpreises,
der in Erwartung zukünftiger positiver Zahlungsrückflüsse aus
dem Unternehmenserwerb getätigt wurde und nicht bestimmten
bzw. bestimmbaren Vermögenswerten im Rahmen der vollständigen Neubewertung zuzuordnen ist, wird als Geschäftsoder Firmenwert ausgewiesen.
In die Eröffnungsbilanz nach IFRS zum 1. Januar 2008
wurden die Wertansätze der zum 31. Dezember 2007 nach
den vorherigen Rechnungslegungsgrundsätzen nach HGB
ausgewiesenen Geschäfts- oder Firmenwerte übernommen.
Es erfolgte keine Neubewertung. Die Geschäfts- oder Firmenwerte werden seit diesem Zeitpunkt nicht mehr planmäßig
abgeschrieben, sondern entsprechend IAS 36 einem jährlichen
bzw., sofern angezeigt, einem unterjährigen Werthaltigkeitstest
(Impairment-Test) unterzogen. Festgestellte Wertminderungen
des Geschäfts- oder Firmenwerts werden ergebniswirksam
als Abschreibungen berücksichtigt.
Sämtliche konzerninternen Transaktionen zwischen den
konsolidierten Gesellschaften wurden eliminiert. Bei den
Konsolidierungsvorgängen werden die ertragsteuerlichen
Auswirkungen berücksichtigt und latente Steuern in Ansatz
gebracht.
39
Währungsumrechnung
Der EURO entspricht der funktionalen und der Darstellungswährung der DEKRA AG. Bei der Umrechnung der in aus­
ländischer Währung aufgestellten Abschlüsse der einbezogenen
Gesellschaften in EURO wird das Konzept der funktionalen
Währung angewendet. Da die Konzerngesellschaften ihren
Geschäftsbetrieb selbstständig betreiben, sind sie als „foreign
operations“ im Sinne von IAS 21 berücksichtigt und entspricht
die funktionale Währung der jeweiligen Landeswährung. Danach
werden die Vermögenswerte und Schulden zum Stichtagskurs,
das Eigenkapital zu historischen Kursen und die Aufwendungen
und Erträge zum Jahresdurchschnittskurs umgerechnet. Der sich
daraus ergebende Unterschiedsbetrag wird ergebnisneutral im
Eigenkapital verrechnet.
Transaktionen in Fremdwährung werden zum aktuellen
Kurs am Tag der Transaktion umgerechnet. Monetäre Vermögenswerte und Schulden in Fremdwährung werden mit
dem Kurs am Bilanzstichtag umgerechnet. Umrechnungs­
differenzen werden ergebniswirksam berücksichtigt und in
der Gesamtergebnisrechnung unter „Sonstige betriebliche
Erträge“ oder „Sonstige betriebliche Aufwendungen“ erfasst.
Nicht monetäre Vermögenswerte und Schulden, die zu
historischen Anschaffungs- oder Herstellungskosten in einer
Fremdwährung bewertet wurden, werden mit dem historischen Kurs am Tag des Geschäftsvorfalls umgerechnet. Nachfolgend sind die Umrechnungskurse der wesentlichen in
Fremdwährung notierten Gesellschaften enthalten.
Bilanzstichtagskurs
Jahresdurchschnittskurs
1 EURO =
31.12.09
31.12.08
31.12.09
31.12.08
Brasilianischer Real (BRL)
2,5113
3,2843
2,7706
2,6815
US Dollar (USD)
1,4406
1,3977
1,3933
1,4709
26,4730
26,5850
26,4548
24,9184
Kroatische Kuna (HRK)
7,3000
7,3520
7,3413
7,2385
Polnischer Zloty (PLN)
4,1045
4,1823
4,3298
3,5225
Tschechische Krone (CZK)
40 K o nzernabs c h luss Konzernanhang
4.2 Wesentliche Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden
Geschäfts- oder Firmenwert
Geschäfts- oder Firmenwerte werden bei erstmaligem Ansatz
zu Anschaffungskosten bewertet, die sich als Überschuss der
Anschaffungskosten des Unternehmenszusammenschlusses über
den Anteilen des Konzerns an den beizulegenden Zeitwerten
der identifizierbaren Vermögenswerte, Schulden und Eventualschulden des erworbenen Unternehmens bemessen.
Nach IFRS 3 werden Geschäfts- oder Firmenwerte aus
der Kapitalkonsolidierung nicht mehr planmäßig über die
voraussichtliche Nutzungsdauer abgeschrieben. Soweit erforderlich, werden außerplanmäßige Abschreibungen nach IAS 36
(„impairment only approach“) vorgenommen.
Immaterielle Vermögenswerte
Erworbene immaterielle Vermögenswerte werden zu Anschaffungskosten und Anschaffungsnebenkosten angesetzt. Die Nutzungsdauern sämtlicher immateriellen Vermögenswerte werden als
endlich eingestuft. Die immateriellen Vermögenswerte werden
um planmäßige Abschreibungen nach der linearen Methode über
die zu erwartende wirtschaftliche Nutzungsdauer vermindert,
die zwischen 3 bis 8 Jahren beträgt. In Einzelfällen werden im
Rahmen von Kaufpreisallokationen auch Nutzungsdauern von
Markenrechten oder Kundenbeziehungen von 10 bis 15 Jahren
verwendet. Soweit notwendig, werden Wertminderungsaufwendungen erfasst, die bei späterem Wegfall der Gründe im
Rahmen von Wertaufholungen rückgängig gemacht werden.
Selbsterstellte immaterielle Vermögenswerte, wie z.B.
Software oder Entwicklungskosten, werden mit ihren Herstellungskosten angesetzt, wenn sie die Aktivierungskriterien
des IAS 38 erfüllen. Die Herstellungskosten erfassen die direkt
und indirekt zurechenbaren Kosten. Forschungskosten werden
als laufender Aufwand behandelt und sind im abgelaufenen
Geschäftsjahr von untergeordneter Bedeutung. Fremdkapitalkosten werden aktiviert, sofern es sich um einen qualifizierten
Vermögenswert handelt.
Sachanlagen
Sachanlagen werden mit den Anschaffungs- und Herstellungskosten gemäß IAS 16 abzüglich der kumulierten planmäßigen
linearen Abschreibung bilanziert. Liegen Anhaltspunkte für eine
Wertminderung vor und liegt der erzielbare Betrag unter den
fortgeführten Anschaffungs- oder Herstellungskosten, werden
die Sachanlagen außerdem außerplanmäßig abgeschrieben.
Die Herstellungskosten umfassen Materialeinzelkosten,
Fertigungseinzelkosten sowie produktionsbezogene Gemeinkosten. Nachträgliche Anschaffungs- oder Herstellungskosten
werden aktiviert, wenn es wahrscheinlich ist, dass über die
ursprünglich bemessene Ertragskraft des Vermögenswertes
hinaus zusätzlicher künftiger wirtschaftlicher Nutzen dem
Unternehmen zufließen wird. Alle anderen nachträglichen
Ausgaben werden direkt als Aufwand erfasst. Fremdkapitalkosten werden ab dem 1. Januar 2009 aktiviert, sofern die
Voraussetzungen eines qualifizierten Vermögenswertes vorliegen. Instandhaltungsaufwendungen werden als Periodenaufwand erfasst. Vorhergesehene Wartungskosten werden bei
Vorliegen der Aktivierungsvoraussetzungen als Anschaffungsoder Herstellungskosten bzw. nachträgliche Anschaffungsoder Herstellungskosten aktiviert.
Die Gegenstände des Sachanlagevermögens werden
entsprechend der wirtschaftlichen Nutzungsdauer der einzelnen Komponenten planmäßig linear abgeschrieben. Die
Nutzungsdauer beträgt bei Bauten und deren einzelnen
Bestandteilen zwischen 10 und 50 Jahren, bei technischen
Anlagen und Maschinen zwischen 10 und 25 Jahren und bei
Betriebs- und Geschäftsausstattung zwischen 3 und 20 Jahren.
Wesentliche Restwerte gemäß IAS 16.53 waren bei der
Bemessung der Abschreibungshöhe nicht zu berücksichtigen.
Gemietete bzw. geleaste Vermögenswerte, bei denen
sowohl das wirtschaftliche Risiko als auch der wirtschaftliche
Nutzen bei der jeweiligen Konzerngesellschaft liegt (finance
lease), werden gemäß IAS 17 aktiviert und über die geschätzte
Nutzungsdauer des Leasinggegenstandes durch planmäßige
und ggf. außerplanmäßige Abschreibungen vermindert. Die
Zahlungsverpflichtung wird mit dem Betrag passiviert, der
dem niedrigeren Wert aus dem Fair Value des Vermögenswertes
und dem Barwert aller künftigen Leasingraten entspricht. Die
Leasingzahlungen werden so auf Zinsaufwendungen und
Veränderungen der Verbindlichkeit aufgeteilt, dass eine konstante Verzinsung der verbleibenden Verbindlichkeit erzielt
wird. Zinsaufwendungen werden sofort in der Gesamtergebnisrechnung erfolgswirksam erfasst.
Mietzahlungen bei operativen Leasingverhältnissen
werden im Periodenergebnis linear über die Laufzeit des entsprechenden Leasingverhältnisses verteilt.
Gewinne und Verluste aus Anlagenabgängen werden
als Differenz zwischen Nettoveräußerungserlös und Buchwert
des jeweiligen Gegenstandes ermittelt und in der Gesamt­
ergebnisrechnung als „Sonstige betriebliche Erträge“ oder
„Sonstige betriebliche Aufwendungen“ erfasst.
Fremdkapitalkosten werden entsprechend den Regelungen
gemäß IAS 23 n.F. nur dann aktiviert, wenn sie zur Finanzierung des Erwerbs, des Baus oder der Herstellung eines
qualifizierten Vermögenswertes angefallen sind. Ein quali­
fizierter Vermögenswert ist ein Vermögenswert, für den
ein beträchtlicher Zeitraum erforderlich ist, um ihn in seinen
beabsichtigten gebrauchs- oder verkaufsfähigen Zustand zu
versetzen.
Finanzielle Vermögenswerte
Hierin sind neben Wertpapieren im Wesentlichen Anteile an
Tochtergesellschaften enthalten, die aus Wesentlichkeitsgründen
zu fortgeführten Anschaffungskosten einbezogen werden, und
die nachfolgend beschriebenen Finanzinstrumente sowie Beteiligungen an Gesellschaften, die bei Vorliegen von Marktwerten
mit dem Fair Value und ansonsten mit fortgeführten Anschaffungskosten bewertet werden. Die zudem noch enthaltenen
Ausleihungen an nicht konsolidierte Tochterunternehmen und
Beteiligungen werden ebenso mit fortgeführten Anschaffungskosten bewertet.
Finanzinstrumente
Ein Finanzinstrument ist ein Vertrag, der gleichzeitig bei einem
Unternehmen zur Entstehung eines finanziellen Vermögens­wertes
und bei einem anderen Unternehmen zur Entstehung einer
finanziellen Verbindlichkeit oder eines Eigenkapitalinstruments
führt. Für finanzielle Vermögenswerte stehen gemäß IAS 39 die
folgenden Kategorien zur Auswahl:
41
Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert
bewertete finanzielle Vermögenswerte
Diese Kategorie umfasst einerseits Vermögenswerte, die
zwingend erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert zu
bewerten sind („Handelsbestand“), und Vermögenswerte,
die optional in diese Kategorie eingeordnet werden können.
Der Handelsbestand besteht aus Vermögenswerten, die
zu Spekulationszwecken gehalten werden oder Teil eines
Handelsportfolios sind. Derivate sind grundsätzlich dem
Handels­bestand zuzuordnen, es sei denn, sie werden als
Teil einer effektiven Sicherungsbeziehung bilanziert. Daneben dürfen andere finanzielle Vermögenswerte unter
bestimmten Voraussetzungen optional dieser Kategorie
zugeordnet werden.
Die erstmalige Erfassung der Vermögenswerte erfolgt
zu Anschaffungskosten, exklusive Transaktionskosten. Die
Folgebewertung erfolgt zum beizulegenden Zeitwert. Dieser entspricht dem Wert, der bei Handel unter aktuellen
Marktbedingungen erzielt werden könnte. In der Regel
handelt es sich dabei um den Markt- oder Börsenpreis,
sofern die Finanzinstrumente an einem aktiven Markt
gehandelt werden. Alle Wertveränderungen werden in
dieser Kategorie erfolgswirksam in der Gesamtergebnisrechnung gebucht.
Der DEKRA Konzern hat in dieser Kategorie nur
Derivate klassifiziert.
Kredite und Forderungen
Kredite und Forderungen sind nicht derivative finanzielle
Vermögenswerte mit festen oder bestimmbaren Zahlungen,
die nicht in einem aktiven Markt notiert sind.
Die erstmalige Erfassung erfolgt zu Anschaffungskosten zuzüglich Transaktionskosten, die Folgebewertung
erfolgt zu fortgeführten Anschaffungskosten unter Anwendung der Effektivzinsmethode. Wertberichtigungen,
beispielsweise wegen Zahlungsunfähigkeit des Kontrahenten, werden stets erfolgswirksam erfasst.
Der DEKRA Konzern nutzt diese Kategorie für einen
Teil seiner finanziellen Vermögenswerte.
42 K o nzernabs c h luss Konzernanhang
Bis zur Endfälligkeit zu haltende Finanzinvestitionen
In diese Kategorie dürfen nur finanzielle Vermögenswerte
eingeordnet werden, die das Unternehmen bis zur End­
fälligkeit zu halten beabsichtigt und halten kann. Des
Weiteren müssen die Vermögenswerte festgelegte oder
bestimmbare Zahlungen und feste Laufzeiten aufweisen
und auf einem aktiven Markt notiert sein.
Die erstmalige Erfassung erfolgt zu Anschaffungskosten zuzüglich Transaktionskosten. Die Folgebewertung
erfolgt zu fortgeführten Anschaffungskosten. Dauerhafte
Wertminderungen werden erfolgswirksam erfasst.
Der DEKRA Konzern nutzt diese Kategorie nicht.
Zur Veräußerung verfügbare finanzielle
Vermögenswerte (Available for Sale)
Alle übrigen finanziellen Vermögenswerte werden als „Zur
Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte“
(auch Available for Sale bzw. AfS genannt) eingestuft.
Die erstmalige Erfassung erfolgt zu Anschaffungskosten zuzüglich Transaktionskosten. Die Folgebewertung
erfolgt zum beizulegenden Zeitwert. Wertänderungen werden
jedoch nicht erfolgswirksam in der Gesamtergebnisrechnung, sondern bis zum Abgang des Postens oder der Wertminderung innerhalb der AfS-Rücklage erfolgsneutral
gebucht. Dauerhafte oder signifikante Wertminderungen
werden erfolgswirksam erfasst.
Der DEKRA Konzern nutzt diese Kategorie für einen
Teil seiner finanziellen Vermögenswerte.
Für finanzielle Verbindlichkeiten sieht IAS 39 zwei Kategorien vor:
Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert
bewertete finanzielle Verbindlichkeiten
Derivate mit negativem Marktwert müssen grundsätzlich
in diese Kategorie eingeordnet werden, es sei denn, sie
werden als Teil einer effektiven Sicherungsbeziehung
bilanziert. Ebenfalls gehören alle zu Spekulationszwecken
gehaltenen Verbindlichkeiten in diese Kategorie. Für andere
Verbindlichkeiten besteht die Option, sie in diese Kategorie einzuordnen (analog zu den „Erfolgswirksam zum
beizulegenden Zeitwert bewerteten finanziellen Vermögenswerten“).
Die Bewertung erfolgt ebenfalls analog zu den
„Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewerteten
Vermögenswerten“.
Der DEKRA Konzern nutzt diese Kategorie nur für
Derivate.
Andere Verbindlichkeiten
Alle übrigen finanziellen Verbindlichkeiten werden zu
fortgeführten Anschaffungskosten nach der Effektivzins­
methode bewertet und in diese Kategorie eingeordnet.
Finanzielle Verbindlichkeiten umfassen vertragliche
Verpflichtungen, die dem anderen Unternehmen flüssige
Mittel oder einen anderen finanziellen Vermögenswert
gewähren oder mit einem anderen Unternehmen finanzielle Vermögenswerte oder finanzielle Verbindlichkeiten
zu potenziell nachteiligen Bedingungen auszutauschen.
Verbindlichkeiten werden angesetzt, wenn es wahrscheinlich ist, dass Ressourcen, die wirtschaftlichen Nutzen verkörpern, zum Ausgleich einer Verpflichtung abfließen
werden und dieser Betrag verlässlich ermittelt werden kann.
Die Verbindlichkeiten werden grundsätzlich zu fortgeführten
Anschaffungskosten angesetzt. Das Genussrechtskapital
wurde auf Grund der zugesicherten Zinszahlungen anhand
der Effektivzinsmethode bewertet.
Der DEKRA Konzern nutzt diese Kategorie für seine
finanziellen Verbindlichkeiten.
Vorräte
Die unter den Vorräten ausgewiesenen Waren werden gemäß
IAS 2 grundsätzlich mit dem niedrigeren Wert aus Anschaffungsbzw. Herstellungskosten und Nettoveräußerungswert bilanziert.
Die Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten werden nach der
Durchschnittsmethode ermittelt. Der Nettoveräußerungswert
ist der geschätzte, im normalen Geschäftsgang erzielbare Veräußerungserlös abzüglich der geschätzten Kosten bis zur Fertigstellung
und der geschätzten notwendigen Vertriebskosten.
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und
sonstige übrige finanzielle Vermögenswerte
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige
finanzielle Vermögenswerte sind zum Nennwert bilanziert. Langfristige unverzinsliche Forderungen sind zum Barwert unter
Zugrundelegung eines fristenadäquaten Zinssatzes angesetzt.
Ausfallrisiken werden durch Einzelwertberichtigungen in
ausreichender Höhe berücksichtigt. Die Schätzung der Wertminderungen der Forderungen erfolgt grundsätzlich unter der
Berücksichtigung des bisherigen Zahlungsverhaltens, der Altersstruktur, einer substanziellen Verschlechterung der Kredit­
würdigkeit und einer hohen Wahrscheinlichkeit einer Insolvenz
eines Schuldners. Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen enthalten auch die Forderungen aus nicht abgerechneten
Dienstleistungsaufträgen. Diese werden gemäß IAS 18.20ff. nach
der Percentage of Completion Methode bilanziert. Der Fertigstellungsgrad je Dienstleistungsauftrag wird gemäß der Cost to Cost
Methode als Verhältnis der angefallenen Kosten zu den kalkulierten Gesamtkosten berechnet. Sofern das Ergebnis eines
Dienstleistungsauftrages nicht zuverlässig bestimmbar ist, werden
die Erlöse nur in Höhe der angefallenen Auftragskosten erfasst.
Daneben sind noch Festgelder mit einer Laufzeit von
mehr als drei Monaten enthalten, die zum Nennwert bilanziert
werden.
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente
Die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente enthalten
den Kassenbestand, Bankguthaben, kurzfristige Einlagen.
Latente Steuern und Ertragsteuern
Latente Steuern werden für sämtliche temporären Differenzen
zwischen den Wertansätzen der Steuerbilanz und der IFRSKonzernbilanz – mit Ausnahme von steuerlich nicht ansetzbaren
Firmenwerten aus der Kapitalkonsolidierung – sowie für steuerliche Verlustvorträge angesetzt. Aktive latente Steuern werden
nur insoweit berücksichtigt, als deren Realisierung mit hin­
reichender Sicherheit gewährleistet ist. Für die wahrscheinliche
Nutzbarkeit wird eine Mehrjahres-Planung der jeweiligen Gesellschaft zugrunde gelegt. Die Berechnung der latenten Steuern
erfolgt mit den jeweils landesspezifischen Steuersätzen. Bis zum
Bilanzstichtag beschlossene Steuersatzänderungen sind bei der
Berechnung der latenten Steuern bereits berücksichtigt.
43
Die Ertragsteuern umfassen die Aufwendungen und
Erträge aus tatsächlichen und latenten Steuern sowie die
Steuerumlagen an das Mutterunternehmen DEKRA e.V., mit
dem eine ertragsteuerliche Organschaft besteht.
Die tatsächlichen Ertragsteuerschulden (Ertragsteueransprüche) werden mit dem Betrag angesetzt, in dessen Höhe
eine Zahlung an die Steuerbehörden (eine Erstattung von den
Steuerbehörden) erwartet wird. Bei der Berechnung werden
die zum Bilanzstichtag gültigen oder angekündigten Steuersätze zugrunde gelegt.
Latente Steuern werden nach der „liability method“
entsprechend IAS 12 (rev. 2000) auf temporäre Differenzen
zwischen der Steuerbilanz und dem Konzernabschluss angesetzt. Latente Steueransprüche und latente Steuerschulden
sind auf Basis der zum Zeitpunkt der zeitlichen Umkehr der
Differenz erwarteten Steuersätze ermittelt.
Ein Aktivposten für steuerliche Verlustvorträge wird
nur in dem Umfang gebildet, in dem es wahrscheinlich ist,
dass zukünftiges zu versteuerndes Einkommen zur Verrechnung zur Verfügung stehen wird.
Aktive und passive latente Steuern werden in der
Konzernbilanz saldiert ausgewiesen, sofern ein einklagbares
Recht besteht, tatsächliche Steuerschulden aufzurechnen, und
die latenten Steuern sich auf dasselbe Steuersubjekt und
dieselbe Steuerbehörde beziehen. Saldierungen werden
dementsprechend auf Gesellschafts- bzw. Organkreisebene
durchgeführt.
Wertminderungen und Wertaufholungen
Die Buchwerte der Vermögenswerte, die in den Anwendungsbereich des IAS 36 fallen, werden an jedem Bilanzstichtag daraufhin
überprüft, ob Anhaltspunkte vorliegen, dass ein Vermögenswert
wertgemindert sein könnte. Wenn ein solcher Anhaltspunkt vorliegt, wird der erzielbare Betrag des Vermögenswertes geschätzt.
Ist der erzielbare Wert eines Vermögenswertes geringer als der
Buchwert, ist der Buchwert auf den erzielbaren Betrag außerplanmäßig abzuschreiben. Eine in den Vorjahren erfasste Wertminderung ist aufzuheben, wenn sich eine Änderung der Schätzung
ergibt und der erzielbare Betrag über dem Buchwert liegt. Dies
gilt nicht bei erworbenen Geschäfts- oder Firmen­werten.
44 K o nzernabs c h luss Konzernanhang
Für Geschäfts- oder Firmenwerte, immaterielle Vermögenswerte mit unbestimmter Nutzungsdauer und noch nicht
zur Nutzung bereitstehende immaterielle Vermögenswerte
ist zusätzlich zu jedem Stichtag ein Impairment-Test durchzuführen. Der Test kann jedoch auch zu einem frei wählbaren
unterjährigen Zeitpunkt erfolgen. Da der Geschäfts- oder
Firmenwert sowie andere immaterielle Vermögenswerte nicht
selbständig veräußerbar sind und nicht unabhängig von
anderen Vermögenswerten Cashflows generieren, kann der
Impairment-Test nur in Zusammenhang mit der zugehörigen
zahlungsmittelgenerierenden Einheit (ZGE) erfolgen.
Die ZGE für den Geschäfts- oder Firmenwert Impairment-Test werden auf Unternehmensbereichsebene festgelegt.
Als kleinste ZGE, die weitestgehend unabhängig Zahlungsmittelzuflüsse generieren, wurden die Segmente DEKRA
Automotive, DEKRA Industrial und DEKRA Personnel
identifiziert. Dies liegt neben der einheitlichen Führung, der
gemeinsamen Kundenbetreuung sowie der einheitlichen
Produktpolitik und gemeinsamen Werbestrategie in der
gemeinsamen Steuerung und Über­wachung auf Segmentebene
begründet.
Im Rahmen des Wertminderungstests wird der Buchwert
einer ZGE mit dem höheren Wert aus deren Nettoveräußerungserlös und deren Nutzungswert (Barwert der künftigen
Cashflows) verglichen. Der Buchwert einer ZGE enthält den
Buchwert jener Vermögenswerte, die der ZGE direkt oder
indirekt auf einer schlüssigen Basis stetig zugerechnet werden
können und die künftigen Mittelzuflüsse erzeugen werden.
Sind der Nettoveräußerungserlös und der Barwert
der Cashflows einer ZGE geringer als deren Buchwert, wird
der erfolgswirksame Wertminderungsaufwand auf die einzelnen Vermögenswerte der ZGE verteilt. Die Verteilung des
Wertminderungsaufwands auf die einzelnen Vermögenswerte
erfolgt jeweils entsprechend ihrem eigenen Buchwertanteil
an der ZGE.
Wird der ZGE ein Geschäfts- oder Firmenwert zu­
geordnet, wird ein festgestellter Wertminderungsaufwand
zunächst dem Geschäfts- oder Firmenwert zugeordnet und
dann anteilig auf die anderen Vermögenswerte der ZGE
verteilt.
Außerplanmäßige Abschreibungen bzw. Wertaufholungen
waren im Berichtsjahr nicht erforderlich.
Die durchgeführten Impairment-Tests basieren im
Wesentlichen auf Schätzannahmen. Daher wurden verschiedene
Szenarien für die einzelnen ZGE gerechnet. Wesentliche Schätzparameter waren die zukünftigen Zahlungsmittelüberschüsse,
die Wachstumsraten und die verwendeten gewichteten Kapitalkosten. Auch bei möglichen Veränderungen der Parameter
gehen wir derzeit davon aus, dass der erzielbare Betrag den
Buchwert der Geschäfts- oder Firmenwerte übersteigt.
Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte
Zum 31. Dezember 2009 liegen keine zur Veräußerung gehaltene
langfristige Vermögenswerte im DEKRA Konzern vor.
Pensionen und andere Leistungen nach Beendigung
des Arbeitsverhältnisses
Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen
werden gemäß IAS 19 nach dem versicherungsmathematischen
Anwartschaftsbarwertverfahren (Projected-Unit-Credit-Methode)
ermittelt. Bei diesem Verfahren werden neben biometrischen
Berechnungsgrundlagen insbesondere der jeweils aktuelle langfristige Kapitalmarktzinssatz sowie aktuelle Annahmen über
zukünftige Gehalts- und Rentensteigerungen berücksichtigt.
Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste werden
über das Korridorverfahren mit einem Korridor von 10 % erfasst.
Der im Pensionsaufwand enthaltene Zinsanteil sowie erwartete
Planerträge werden im Finanzergebnis ausgewiesen.
Die Pensionszusagen werden unter Berücksichtigung
der biometrischen Daten gemäß anerkannter Richttafeln
ermittelt. Für die Ermittlung der Pensionsrückstellungen werden grundsätzlich versicherungsmathematische Gutachten
eingeholt.
Sonstige Rückstellungen
Rückstellungen werden in Höhe des Betrages angesetzt, der nach
bestmöglicher Schätzung erforderlich ist, um alle gegenwärtigen
Verpflichtungen am Bilanzstichtag abzudecken. Künftige Ereignisse, die sich auf den zur Erfüllung einer Verpflichtung erforderlichen Betrag auswirken können, sind in den Rückstellungen
berücksichtigt, sofern sie mit hinreichender objektiver Sicherheit
vorausgesagt werden können und sofern diese Verpflichtungen
aus Vorgängen der Vergangenheit resultieren. Daneben werden
Drohverlustrückstellungen für sogenannte „onerous contracts“
entsprechend den Vorschriften von IAS 37 gebildet.
Bei der Bewertung der Rückstellung wird der wahrscheinlichste Wert, bei einer Bandbreite unterschiedlicher
Werte deren Erwartungswert angesetzt. Die Ermittlung und
Bewertung erfolgt, sofern möglich, anhand vertraglicher
Vereinbarungen; ansonsten basieren die Berechnungen auf
Erfahrungen aus der Vergangenheit und Schätzungen des
Vorstands.
Langfristige Rückstellungen werden mit dem Barwert
angesetzt, die Abzinsung erfolgt mit Marktzinssätzen, die dem
Risiko und dem Zeitraum bis zur Erfüllung entsprechen.
Ertragsrealisierung
Umsatzerlöse werden im Zeitpunkt der Erbringung der Leistung
als Erlös verbucht. Dienstleistungen werden gemäß dem Leistungsfortschritt (Percentage of Completion) vereinnahmt, sofern
die Voraussetzungen nach IAS 18.20ff. hierfür vorliegen. Der
Leistungsfortschritt wird dabei gemäß der Cost to Cost Methode
ermittelt.
Dividenden werden mit Entstehung des Rechtsanspruchs
auf Zahlung erfasst.
Für alle zu fortgeführten Anschaffungskosten bewer­teten
finanziellen Vermögenswerte und Schulden wird die Zinsvereinnahmung nach der Effektivzinsmethode vorgenommen.
Zuwendungen der öffentlichen Hand
Zuwendungen der öffentlichen Hand werden gemäß IAS 20 nur
erfasst, wenn eine angemessene Sicherheit besteht, dass die damit
verbundenen Bedingungen erfüllt und die Zuwendungen gewährt
45
werden. Sie werden direkt erfolgswirksam zum Zeitpunkt des
Anfallens der bezuschussten Aufwendungen vereinnahmt, sofern
es sich nicht um Zuschüsse für einen Vermögenswert handelt.
Der Ausweis der Zuwendungen der öffentlichen Hand erfolgt
brutto innerhalb der sonstigen betrieblichen Erträge.
Ermessensentscheidungen und Schätzungen
Bei der Anwendung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden
hat der Vorstand folgende Ermessensentscheidungen getroffen,
die die Beträge im Abschluss wesentlich beeinflussen:
Der Konzernabschluss enthält Annahmen und Schätzungen, die Auswirkungen auf die Höhe und den Ausweis der
bilanzierten Vermögenswerte und Schulden sowie der Erträge
und Aufwendungen haben. Die sich tatsächlich ergebenden
Beträge können von den Beträgen, die sich aus Schätzungen
und Annahmen ergeben, abweichen.
Insbesondere sind Annahmen und Schätzungen bezüglich der konzerneinheitlichen Nutzungsdauer von Vermögenswerten des Anlagevermögens, des Werthaltigkeitstests der
Geschäfts- oder Firmenwerte, der Werthaltigkeit von Forderungen, der Werthaltigkeit von Wertpapieren, der Parameter
für die Bewertung von Pensions- und sonstigen Rückstellungen
sowie der Realisierbarkeit aktiver latenter Steuern getroffen
worden. Bezüglich der Annahmen zu Wertberichtigungen
auf Geschäfts- oder Firmenwerte verweisen wir auf die obigen
Erläuterungen.
Die Verpflichtung aus den leistungsorientierten Pensionszusagen sowie die Pensionskosten des Folgejahres werden auf
Basis von versicherungsmathematischen Parametern ermittelt.
Die Erhöhung bzw. Reduzierung des Diskontierungssatzes um
0,25 % würde zu einer Verminderung bzw. Erhöhung der
Pensionsverpflichtungen um 3,33 %, also ca. EUR 15,2 Mio.,
führen, die auf Grund der Anwendung der Korridormethode
gemäß IAS 19.92 zu keiner wesentlichen bilanziellen bzw.
erfolgswirksamen Auswirkung führt. Darüber hinaus wirken
Abweichungen zwischen dem angenommenen Gehalts- und
Rententrend und der tatsächlichen Tariferhöhung sowie Abweichungen zwischen den erwarteten und den tatsächlich erzielten
Erträgen aus Planvermögen im jeweiligen Geschäftsjahr.
46 K o nzernabs c h luss Konzernanhang
5 Unternehmenserwerbe
Darstellung wesentlicher Unternehmenserwerbe
im Geschäftsjahr
Mit Wirkung zum 1. Januar 2009 hat ein Tochterunternehmen
der DEKRA AG, Stuttgart, 67,8 % der Anteile an der Volchi
Participacoes Ltda., Brasilien, erworben. Der Kaufpreis einschließlich der Nebenkosten (EUR 0,2 Mio.) belief sich bei einem
erworbenen Nettovermögen von EUR 1,3 Mio. auf EUR 15,4 Mio.
Die Buchwerte der erworbenen Vermögenswerte sowie der
Schulden betrugen zum Zeitpunkt des Erwerbs EUR 5,0 Mio.
bzw. EUR 3,7 Mio. Im Rahmen der Kaufpreisallokation wurden
immaterielle Vermögenswerte mit EUR 6,3 Mio. aktiviert sowie
latente Steuern in Höhe von EUR 2,1 Mio. passiviert. Der zum
1. Januar 2009 resultierende Geschäfts- oder Firmenwert beträgt
EUR 13,1 Mio. Der Kaufpreis für diesen Unternehmenserwerb
wurde bar entrichtet. Der entstandene Geschäfts- oder Firmenwert beinhaltet neben Synergieeffekten auch nicht vom Firmenwert getrennt bewertbare immaterielle Vermögenswerte wie
Mitarbeiterstamm. Die Volchi Participacoes Ltda., Brasilien,
sowie deren Tochterunternehmen sind im laufenden Geschäftsjahr mit Umsatzerlösen in Höhe von EUR 25,7 Mio. im Konzernabschluss der DEKRA AG enthalten. Der Teilkonzern trug
inklusive der brasilianischen Holding DEKRA do Brasil Participacoes Ltda., Brasilien, mit einem Ergebnis vor Steuern in Höhe
von EUR 2,6 Mio. zum Konzernergebnis bei. Mit dem Unter­
nehmenserwerb sind DEKRA insgesamt Zahlungsmittel und
Zahlungsmitteläquivalente in Höhe von EUR 1,3 Mio. zugeflossen.
Die Transaktion wurde im Wesentlichen durchgeführt, um
in den brasilianischen Markt der automobilen Prüfungen und
Bewertungen einzutreten. Dementsprechend wurde der Teil­
konzern dem Segment DEKRA Automotive zugeordnet.
Mit Wirkung zum 30. Oktober 2009 hat ein Tochter­
unternehmen der DEKRA AG, Stuttgart, 100 % der Anteile
an der KEMA Quality B.V., Arnheim, Niederlande, erworben.
Der Kaufpreis einschließlich der Nebenkosten (EUR 0,6 Mio.)
belief sich bei einem erworbenen Nettovermögen in Höhe
von EUR 20,3 Mio. auf EUR 73,7 Mio. Die Buchwerte der
erworbenen Vermögenswerte sowie der Schulden betrugen
zum Zeitpunkt des Erwerbs EUR 27,5 Mio. bzw. EUR 7,2 Mio.
Im Rahmen der Kaufpreisallokation wurden immaterielle
Vermögenswerte mit EUR 34,2 Mio. und übrige Vermögenswerte mit EUR 2,4 Mio. aktiviert sowie latente Steuern in
Höhe von EUR 10,3 Mio. passiviert. Der zum 30. Oktober
2009 resultierende Geschäfts- oder Firmenwert beträgt
EUR 27,0 Mio. Der Kaufpreis für diesen Unternehmenserwerb
wurde bar entrichtet. Der entstandene Geschäfts- oder
Firmenwert beinhaltet neben Synergieeffekten auch nicht
vom Firmenwert getrennt bewertbare immaterielle Vermögenswerte wie den Mitarbeiterstamm. Die KEMA Quality
B.V., Niederlande, sowie deren konsolidierte Tochterunternehmen sind im laufenden Geschäftsjahr mit Umsatzerlösen in
Höhe von EUR 9,3 Mio. im Konzernabschluss der DEKRA AG,
Stuttgart, enthalten. Die KEMA Gruppe hat mit einem Ergebnis vor Steuern in Höhe von EUR 0,1 Mio. zum Konzern­
ergebnis beigetragen. Der DEKRA sind durch die Transaktion
insgesamt Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente in
Höhe von EUR 3,1 Mio. zugeflossen. Die KEMA Gruppe
wurde insbesondere zum weiteren Ausbau des Segments
DEKRA Industrial erworben.
Die KEMA Quality B.V. Gruppe hatte vor Erwerb durch
DEKRA für den Zeitraum vom 1. Januar bis 31. Oktober 2009
einen Umsatz in Höhe von EUR 49,2 Mio. und einen Jahresüberschuss nach lokalen Rechnungslegungsvorschriften in
Höhe von EUR 3,2 Mio. erzielt. Mit einem wirtschaftlich
vertretbaren Aufwand wäre es nicht möglich, die Vergleichszahlen nach IFRS zu ermitteln.
Die übrigen Unternehmensakquisitionen in 2009 waren
insgesamt unwesentlich.
Darstellung wesentlicher Unternehmenserwerbe
des Vorjahres
In 2008 waren die wesentlichen unterjährigen Unternehmenserwerbe neben der Polartest Oy, Finnland, die Bartok Gruppe,
Niederlande, die Ambio S.A., Spanien (Ambio) sowie die GKK
Gutachterzentrale GmbH (GKK), Düsseldorf, mit Kaufpreisen
inklusive Nebenkosten von insgesamt EUR 66,8 Mio. und daraus
resultierenden Geschäfts- oder Firmenwerten in Höhe von
insgesamt EUR 42,5 Mio. Die Polartest Oy wurde ab dem
31. Dezember 2008, die Bartok Gruppe ab dem 1. Oktober 2008,
die GKK ab dem 1. April 2008 sowie Ambio ab dem 1. April 2008
in den Konzernabschluss einbezogen. Die Polartest Oy trug mit
einem Umsatz in Höhe von EUR 21,0 Mio. zum Konzernumsatz
in 2009 bei. Die Bartok Gruppe trug mit einem Umsatz in Höhe
von EUR 30,5 Mio. (Vorjahr: EUR 7,1 Mio.), die Ambio mit
EUR 6,2 Mio. (Vorjahr: EUR 4,5 Mio.) und die GKK mit
EUR 14,6 Mio. (Vorjahr: EUR 12,8 Mio.) zum Konzernumsatz bei.
Darstellung wesentlicher Unternehmenserwerbe
nach dem Stichtag
Mit Kaufvertrag vom 25. März 2010 wurde mit der ÅF-Kontroll,
Stockholm, eine wesentliche Unternehmenstransaktion durchgeführt und ein weiteres Tochterunternehmen bzw. ein Teil­
konzern im Bereich Industrial erworben. Die Beherrschung ist
mit Erwerb der Gesellschaft auf die DEKRA AG übergegangen,
da keine aufschiebenden Bedingungen vereinbart wurden. Der
Kaufpreis für die gesamte ÅF-Kontroll Unternehmensgruppe
beträgt EUR 56,9 Mio. Aus zeitlichen Gründen konnte noch
keine Kaufpreisaufteilung vorgenommen werden.
6 Gesamtergebnisrechnung/
Gewinn- und Verlustrechnung
Die Gesamtergebnisrechnung ist nach dem Gesamtkostenverfahren aufgestellt. Die dem Geschäftsjahr zuzuordnenden Erträge
und Aufwendungen werden erfolgswirksam erfasst. Die erfolgsneutral erfassten nicht eigentümerbezogenen Transaktionen sind
im Anschluss an die Gewinn- und Verlustrechnung abgebildet
(one statement approach).
6.1 Umsatzerlöse
Die Aufteilung der Umsatzerlöse erfolgt nach den Segmenten
bzw. Service Lines, die länderübergreifend im Konzern bestehen.
Die ermittelten Umsatzerlöse resultieren aus der gewöhnlichen
Geschäftstätigkeit.
Die Umsatzerlöse enthalten auch Erlöse aus zum Jahresende noch nicht abgerechneten Dienstleistungsaufträgen in Höhe
von TEUR 4.097 (Vorjahr: TEUR 3.831), die nach dem Leistungsfortschritt (Percentage of Completion) realisiert wurden.
47
Umsatzerlöse nach Segmenten
2009
2008
Fahrzeugprüfungen
663.029
621.444
Gutachten
i n TEU R
218.617
202.950
Gebrauchtwagenmanagement
46.099
39.005
Homologation & Typprüfungen
17.145
16.157
Beratung & Werkstatt-Test
8.893
13.170
Schadenregulierung
25.127
15.222
Andere Erlöse Automotive
45.575
39.929
1.024.485
947.877
164.999
170.002
Automotive Services
Maschinen & Anlagensicherheit
Energie & Prozessindustrien
28.268
6.544
Umwelt-, Arbeits- & Gesundheitsschutz
65.521
64.457
Bau & Immobilien
81.323
72.585
Produktprüfungen & -zertifizierungen
6.201
547
29.084
25.336
3.848
889
Industrial Services
379.244
340.359
Qualifizierung
Systemzertifizierungen
Andere Erlöse Industrial
201.666
173.164
Zeitarbeit
89.914
120.456
Out- & Newplacement
11.000
9.189
Andere Erlöse Personnel
Personnel Services
Sonstiges
2.716
2.620
305.296
305.429
993
2.151
1.710.018
1.595.816
Die Umsatzerlöse entfallen in Höhe von EUR 1.235,7 Mio.
(Vorjahr: EUR 1.210,8 Mio.) auf das Inland und in Höhe von
EUR 474,3 Mio. (Vorjahr: EUR 385,0 Mio.) auf das Ausland.
48 K o nzernabs c h luss Konzernanhang
6.2 Sonstige betriebliche Erträge
Die sonstigen betrieblichen Erträge in Höhe von EUR 25,2 Mio.
(Vorjahr: EUR 19,1 Mio.) beinhalten unter anderem Erlöse aus
Rückdeckungsversicherungen, positive Fremdwährungseffekte
in Höhe von TEUR 3.089 (Vorjahr: TEUR 202) sowie eine
Vielzahl einzelner Sachverhalte. Davon resultieren TEUR 278
(Vorjahr: TEUR 534) aus Erträgen von Anlagenabgängen. In
den sonstigen betrieblichen Erträgen sind Subventionen für
Ein­gliederungshilfen und Lohnkostenzuschüsse von insgesamt
TEUR 6.410 (Vorjahr: TEUR 5.432) enthalten.
6.3 Materialaufwand
Der Materialaufwand setzt sich wie folgt zusammen:
i n TEU R
2009
2008
6.7 Finanzergebnis
Das Finanzergebnis teilt sich wie folgt auf:
i n TEU R
Beteiligungsergebnis aus
at equity Unternehmen
2009
2008
289
515
Sonstige Beteiligungsergebnisse
26.990
1.556
Aufwendungen aus Beteiligungen und
Anteilen an verbundenen Unternehmen
2009
2008
– 2.403
– 205
Segment DEKRA Automotive
9.123
8.618
Ergebnis aus Wertpapieren
567
– 4.104
Segment DEKRA Industrial
4.661
4.591
Ergebnis aus Ausleihungen
– 111
– 766
Segment DEKRA Personnel
5.330
6.469
329
330
Beteiligungs- und sonstiges
Finanzergebnis
25.332
– 3.003
19.443
20.008
9.376
11.115
– 4.093
– 8.048
Finanzierungssaldo aus
Pensionsrückstellungen
– 23.525
– 21.722
Zinsergebnis
– 18.242
– 18.655
7.089
– 21.658
J a h r e sd u r c h s c h n i t t
Gesamt
Zinserträge
Zinsaufwendungen
195.520
156.942
Aufwendungen für bezogene
Waren
21.792
18.098
217.312
175.040
6.4 Personalaufwand
2009
2008
Löhne und Gehälter
835.300
790.504
Soziale Abgaben
(ohne Rentenversicherungsbeiträge)
115.034
111.701
Aufwendungen für Altersversorgung
Die Mitarbeiter des Konzerns verteilen sich wie folgt:
DEKRA AG
Aufwendungen für bezogene
Leistungen
i n TEU R
Die Aufwendungen für betriebliche Altersversorgung beinhalten
auch Arbeitgeberanteile zur gesetzlichen Rentenversicherung
in Höhe von EUR 51,4 Mio. (Vorjahr: EUR 50,5 Mio.). Bei
den Konzernmitarbeitern handelt es sich überwiegend um
Angestellte.
72.283
62.019
1.022.617
964.224
6.5 Sonstige betriebliche Aufwendungen
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen in Höhe von
EUR 363,7 Mio. (Vorjahr: EUR 327,5 Mio.) beinhalten im
Wesentlichen Raumkosten in Höhe von EUR 92,9 Mio. (Vorjahr:
EUR 85,2 Mio.), Verwaltungskosten in Höhe von EUR 65,2 Mio.
(Vorjahr: EUR 59,7 Mio.), Reisekosten in Höhe von EUR 59,9 Mio.
(Vorjahr: EUR 58,3 Mio.) sowie Fahrzeugkosten in Höhe von
EUR 28,9 Mio. (Vorjahr: EUR 26,7 Mio.). In den sonstigen
betrieblichen Aufwendungen sind negative Kursdifferenzen in
Höhe von EUR 0,3 Mio. (Vorjahr: EUR 0,3 Mio.) enthalten.
6.6 Abschreibungen auf Sachanlagen und immaterielle
Vermögenswerte
Die Zusammensetzung der Abschreibungen ergibt sich aus der
Entwicklung des Anlagevermögens.
Sonstige Zinsaufwendungen
Finanzergebnis
Die Erträge aus at equity bewerteten Unternehmen resultieren
in Höhe von TEUR 289 (Vorjahr: TEUR 515) aus der Vereinnahmung der anteiligen Gewinne der Unternehmen Euro
Transport Media Verlags- und Veranstaltungsgesellschaft mbH,
Stuttgart, JUAN A. CALZADO Comisariado de Averías S.A.,
Barcelona, Spanien, und JUAN A. CALZADO Comisariado de
Averías S.A., Lissabon, Portugal.
Das sonstige Beteiligungsergebnis beinhaltet im Wesentlichen Gewinne aus der Veräußerung von Beteiligungen.
Bei den Zinserträgen handelt es sich im Wesentlichen
um Zinserträge aus Festgeldern in Höhe von TEUR 4.820
(Vorjahr: TEUR 7.964) sowie aus zur Veräußerung zur Verfügung stehenden Wertpapieren in Höhe von TEUR 4.241
(Vorjahr: TEUR 2.612).
49
Im Ergebnis aus Wertpapieren sind insgesamt Wertminderungsaufwendungen in Höhe von TEUR 623 (Vorjahr:
TEUR 2.843) sowie Wertaufholungen in Höhe von TEUR 240
(Vorjahr: null) enthalten.
Der Finanzierungssaldo aus Pensionsrückstellungen
ergibt sich aus Zinskosten der Pensionsverpflichtungen
in Höhe von TEUR 23.705 (Vorjahr: TEUR 21.889) sowie
erwarteten Planerträgen in Höhe von TEUR 180 (Vorjahr:
TEUR 167).
Die sonstigen Zinsaufwendungen in Höhe von
TEUR 4.093 (Vorjahr: TEUR 8.048) ergeben sich aus der
Bedienung des Genussrechtskapitals sowie auf Grund
der Inanspruchnahme von Kreditlinien und Avalen sowie
eines im Laufe des Jahres 2009 zurückgezahlten Kredits der
DEKRA AG.
6.8 Ertragsteuern
Als Ertragsteuern sind sowohl die gezahlten oder geschuldeten
Steuern vom Einkommen und Ertrag sowie die latenten Steuerabgrenzungen ausgewiesen.
Innerhalb der Ertragsteuern werden auch die Steuerum­
lagen gegenüber dem DEKRA e.V. in Höhe von EUR 12,6 Mio.
(Vorjahr: EUR 16,6 Mio.) ausgewiesen. Die Forderungen
und Verbindlichkeiten hieraus sind in den Forderungen bzw.
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen
enthalten.
i n TEU R
Laufende Steuern
2009
2008
25.279
26.857
Latente Steuern
Temporäre Differenzen
Verlustvorträge
– 1.775
780
– 290
384
23.214
28.021
50 K o nzernabs c h luss Konzernanhang
Im laufenden Steueraufwand sind periodenfremde Steuersachverhalte in Höhe von TEUR 1.710 (Vorjahr: Steuererträge aus
Vorjahren TEUR 2.151) enthalten.
Der DEKRA Konzern hat zum Stichtag insgesamt
TEUR 1.137 an nicht genutzten steuerlichen Verlustvorträgen,
die zu aktiven latenten Steuern in Höhe von TEUR 290 führten. Es wurden die jeweils landesspezifischen Steuersätze
herangezogen.
Die latenten Steuern auf Bewertungskorrekturen wurden
mit den landesspezifischen Steuersätzen, bspw. für Deutschland 30,5 % (Vorjahr: 30,5 %), Frankreich 33,3 % (Vorjahr:
34,4 %) sowie für Niederlande 25,5 %, ermittelt.
Auf thesaurierte Gewinne von Tochterunternehmen
wurden keine latenten Steuern gebildet, da die Gewinne aus
heutiger Sicht in den Tochterunternehmen investiert bleiben
sollen.
Die folgende Steuerüberleitungsrechnung erläutert den Unterschied zwischen dem tatsächlichen Steueraufwand laut Gesamtergebnisrechnung und dem Steueraufwand, der sich bei der
Verwendung des Steuersatzes der DEKRA AG auf das Konzern­
ergebnis vor Steuern theoretisch ergeben würde. Der Steuersatz
des DEKRA AG Konzerns beträgt wie im Vorjahr 30,525 %.
2009
2008
101.726
99.871
31.052
30.486
Verluste, auf die latente Steuern nicht
aktiviert wurden
383
531
Unterschiede zu ausländischen
Steuersätzen
247
133
– 11.669
– 3.276
i n TEU R
Konzernergebnis vor Ertragsteuern
Erwarteter Steueraufwand (30,525 %)
Die zum 31. Dezember 2009 bestehenden latenten Steuern setzen
sich wie folgt zusammen:
Aktive latente Steuern
Passive latente Steuern
31.12.09
31.12.08
31.12.09
31.12.08
Langfristige Vermögenswerte
3.508
3.756
27.342
16.607
Kurzfristige Vermögenswerte
1.957
1.353
1.286
1.147
26.358
28.527
5
5
3.779
3.986
536
256
5.860
4.355
0
0
41.462
41.977
29.169
18.015
– 10.107
– 8.118
– 10.107
– 8.118
31.355
33.859
19.062
9.897
290
0
0
0
31.645
33.859
19.062
9.897
i n TEU R
Langfristige Schulden
Pensionsrückstellungen
Sonstige langfristige Schulden
Kurzfristige Schulden
Saldierung je Organkreis
Latente Steuern auf zeitliche Bewertungsunterschiede
Latente Steuern auf steuerliche Verlustvorträge
Steuerfreie Erträge
Nicht abzugsfähige Aufwendungen
2.070
2.305
Periodenfremde Steuersachverhalte
1.710
– 2.151
Sonstige Steuereffekte
– 579
– 7
23.214
28.021
Tatsächlicher Steueraufwand
Latente Ertragsteueransprüche
Im Konzern bestehen steuerliche Verlustvorträge in Höhe von
TEUR 2.509 (Vorjahr: TEUR 1.025), für die keine latenten Steuern
aktiviert wurden, da eine steuerliche Nutzbarkeit noch nicht mit
hinreichender Sicherheit absehbar ist.
Eine Verrechnung aktiver und passiver latenter Steuern
auf Organkreisebene wurde vorgenommen, sofern die Saldierungsvoraussetzungen nach IAS 12.74 vorlagen.
Die Veränderung der latenten Steuern wurde in Höhe von
TEUR – 1.516 (Vorjahr: TEUR 460) erfolgsneutral gebucht.
Latente Ertragsteuerverbindlichkeiten sowie
kurzfristige Ertragsteuerverbindlichkeiten
Die Steuerverbindlichkeiten bestehen neben effektiven Steuerverpflichtungen insbesondere aus passiven latenten Steuern.
Die ermittelten Ansatz- und Bewertungsunterschiede aus den
Anpassungen der Handelsbilanzen der einbezogenen Unternehmen
an IFRS sowie erfolgswirksame Konsolidierungsbuchungen, die
zu aktiven bzw. passiven latenten Steuern führten, sind in obiger
Tabelle dargestellt.
51
Die kurzfristigen Steuerverbindlichkeiten betreffen im
Wesentlichen Ertragsteuerverpflichtungen der ausländischen
Gesellschaften. Die Steuerumlagen mit dem DEKRA e.V. sind
in den Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen
enthalten.
6.9 Gesamtergebnisrechnung
Der Konzernjahresüberschuss nach IFRS beträgt EUR 78,5 Mio.
(Vorjahr: EUR 71,9 Mio.). Dieser dient als Grundlage für die
Fortentwicklung der Gewinn- und Verlustrechnung zur Gesamteinkommensrechnung. In den erfolgsneutralen Effekten sind
neben einem Anstieg der Marktwerte von AfS-Wert­papieren
nach Steuern um EUR 6,9 Mio. (Vorjahr: EUR 2,5 Mio.) erfolgsneutrale Aufwendungen/Erträge aus Fremd­währungs­um­rech­
nungen in Höhe von EUR 0,3 Mio. (Vorjahr: EUR – 0,4 Mio.)
enthalten.
7 Bilanz
Langfristige Vermögenswerte
7.1 Immaterielle Vermögenswerte
Ausgewiesen sind neben Geschäfts- oder Firmenwerten entgeltlich erworbener Kundenstamm, Konzessionen, gewerbliche
Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie selbst erstellte
immaterielle Vermögenswerte (EDV-Entwicklungen).
Die Zugänge zu den Abschreibungen sind in der Position
„Abschreibungen“ erfasst. Die im Berichtsjahr angefallenen
Aufwendungen für Forschung und Entwicklung waren
unwesentlich. In den Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte sind außerplanmäßige Abschreibungen in Höhe
von TEUR 2.053 (Vorjahr: null) enthalten. Diese entfallen
auf die Abschreibung einer Marke sowie auf die Abschreibung
einer Software.
52 K o nzernabs c h luss Konzernanhang
i n TEU R
Anschaffungs-/Herstellungskosten Stand 01.01.2008
Währungsdifferenz Anfangsbestand
Währungsdifferenz laufendes Jahr
Zugänge
Zugänge Konsolidierungskreis
Abgänge
Umbuchungen
Stand 31.12.2008/01.01.2009
Währungsdifferenz Anfangsbestand
immaterielle Vermögenswerte
Geschäftsoder
Firmenwerte
Konzessionen,
gewerbliche
Schutzrechte und
ähnliche Rechte
Sonstige
immaterielle
Vermögenswerte
Selbst erstellte
immaterielle
Vermögenswerte
Geleistete
Anzahlungen
und immate­rielle Vermögenswerte in
Entwicklung
Gesamt
66.875
69.614
0
– 13
5.823
0
1.205
143.517
0
0
0
– 13
– 68
– 8
0
0
0
– 76
61.557
1.595
6.941
1.530
1.383
73.006
113
287
21.030
0
0
21.430
– 1.840
– 1.505
– 1
0
0
– 3.346
1.347
261
0
0
– 1.563
45
127.984
70.230
33.793
1.530
1.025
234.562
4
3
0
0
0
7
– 15
2
46
0
0
33
4.806
3.828
3.129
0
1.822
13.585
41.307
16
40.693
501
0
82.517
– 226
– 1.856
0
0
0
– 2.082
0
1.210
– 42
0
– 1.007
161
173.860
73.433
77.619
2.031
1.840
328.783
Abschreibungen Stand 01.01.2008
0
– 44.405
– 4.333
0
0
– 48.738
Währungsdifferenz Anfangsbestand
0
7
0
0
0
7
Währungsdifferenz laufendes Jahr
0
5
0
0
0
5
Zugänge
0
– 6.753
– 2.141
– 91
0
– 8.985
Abgänge
0
1.505
0
0
0
1.506
Umbuchungen
0
– 1
0
0
0
– 1
Stand 31.12.2008/01.01.2009
0
– 49.642
– 6.474
– 91
0
– 56.206
Währungsdifferenz Anfangsbestand
0
– 2
0
0
0
– 2
Währungsdifferenz laufendes Jahr
0
– 3
– 60
– 2
0
– 65
Zugänge
0
– 8.829
– 6.710
– 180
0
– 15.719
Abgänge
0
1.844
0
0
0
1.844
Stand 31.12.2009
0
– 56.632
– 13.244
– 273
0
– 70.148
Buchwert 31.12.2009
173.860
16.802
64.376
1.759
1.840
258.635
Buchwert 31.12.2008
127.984
20.588
27.320
1.439
1.025
178.356
Buchwert 01.01.2008
66.875
25.209
1.490
0
1.205
94.779
Währungsdifferenz laufendes Jahr
Zugänge
Zugänge Konsolidierungskreis
Abgänge
Umbuchungen
Stand 31.12.2009
Geschäfts- oder Firmenwerte
Die kumulierten Abschreibungen der Geschäfts- oder Firmenwerte aus den planmäßigen Abschreibungen bis einschließlich
2007 vor der Anwendung von IFRS wurden mit den Anschaffungskosten verrechnet.
Die Geschäfts- oder Firmenwerte beinhalten im
Wesentlichen den Firmenwert aus dem Erwerb der Anteile an
der DEKRA Industrial S.A. (vormals: Norisko S.A.), Limoges,
Frankreich, KEMA Quality B.V., Arnheim, Niederlande,
Polartest Oy, Vantaa, Finnland, die der zahlungsmittelgenerierenden Einheit (ZGE) DEKRA Industrial sowie der Volchi
Participacoes Ltda., Brasilien, und der Bartok Gruppe,
Niederlande, die der ZGE DEKRA Automotive zugeordnet
wurden. Die Geschäfts- oder Firmenwerte entfallen in Höhe
von EUR 51 Mio. (Vorjahr: EUR 34 Mio.) auf das Segment
DEKRA Automotive, in Höhe von EUR 121 Mio. (Vorjahr:
EUR 92 Mio.) auf das Segment DEKRA Industrial sowie in
Höhe von EUR 2 Mio. (Vorjahr: EUR 2 Mio.) auf das Segment
DEKRA Personnel.
53
Der erzielbare Betrag der ZGE wurde anhand des
Nutzungswerts der jeweiligen Einheit ermittelt. Die CashflowPrognose basiert dabei auf Detailplanungen des Managements,
die einen dreijährigen Planungszeitraum umfassen. Die
Planungen des Managements spiegeln die Erfahrungen der
Vergangenheit und die Erwartungen über die künftige Marktentwicklung wider. Die Cashflows jenseits des dreijährigen
Planungszeitraums wurden unter Berücksichtigung geschätzter Wachstumsraten von 1 % (Vorjahr: 1 %) extrapoliert. Die
geschätzten Wachstumsraten entstammen Prognosen des
Unternehmens. Zur Diskontierung der künftigen Zahlungsströme wurde für das Segment DEKRA Automotive und
DEKRA Industrial ein risikoadjustierter Zinssatz nach
Steuern von 6,7 % (Vorjahr: 8,2 %) und für das Segment
DEKRA Personnel von 9,5 % (Vorjahr: 9,8 %) berücksichtigt.
Eine 10 %ige Verringerung der erwarteten Cashflows,
die der Berechnung des Nutzungswertes der ZGE zugrunde
gelegt werden, würde zu keinen außerplanmäßigen Abschreibungen führen.
Im Übrigen verweisen wir auf die Darstellungen im
beschreibenden Teil des Anhangs zu Wertminderungen.
54 K o nzernabs c h luss Konzernanhang
7.2 Sachanlagen
i n TEU R
Grundstücke
und Bauten
Technische
Anlagen und
Maschinen
Andere Anlagen,
Betriebs- und Geschäftsausstattung
Geleistete
Anzahlungen und
Anlagen im Bau
Gesamt
7.3 At equity bewertete Finanzanlagen
Aus den Jahresabschlüssen der Unternehmen, die at equity
bewertet werden, ergeben sich folgende Finanzinformationen, die
nicht an die Beteiligungsquote und aus Wesentlichkeitsgründen
nicht an IFRS angepasst wurden:
31.12.09
31.12.08
Aggregierte Vermögenswerte
7.746
7.751
Aggregierte Schulden
5.988
5.935
i n TEU R
31.12.09
31.12.08
Aggregierte Umsatzerlöse
15.926
18.410
603
872
i n TEU R
Anschaffungs-/Herstellungskosten Stand 01.01.2008
84.275
71.032
134.546
770
290.622
– 109
21
– 24
1
– 111
– 33
– 36
68
6
5
Zugänge
5.926
6.076
15.678
570
28.249
Zugänge Konsolidierungskreis
6.634
3.549
2.386
4
12.572
Abgänge
– 503
– 1.816
– 11.962
– 13
– 14.293
Umbuchungen
– 145
– 970
1.734
– 665
– 47
96.044
77.855
142.426
674
316.998
32
6
– 50
– 1
– 12
0
2
– 8
1
– 4
Währungsdifferenz Anfangsbestand
Währungsdifferenz laufendes Jahr
Stand 31.12.2008/01.01.2009
Währungsdifferenz Anfangsbestand
Währungsdifferenz laufendes Jahr
Zugänge
2.537
6.002
13.087
930
22.557
Zugänge Konsolidierungskreis
237
3.531
1.158
0
4.925
Abgänge
– 98
– 1.067
– 6.076
– 49
– 7.289
Umbuchungen
Stand 31.12.2009
Abschreibungen Stand 01.01.2008
Währungsdifferenz Anfangsbestand
Währungsdifferenz laufendes Jahr
700
2
– 25
– 838
– 162
99.452
86.331
150.512
718
337.013
– 28.099
– 49.213
– 99.731
– 4
– 177.047
4
– 26
6
0
– 16
16
49
– 55
0
10
Zugänge
– 3.189
– 5.287
– 10.613
0
– 19.090
Abgänge
316
1.749
11.144
4
13.213
Umbuchungen
398
899
– 1.300
0
– 3
– 30.554
– 51.830
– 100.549
0
– 182.932
Stand 31.12.2008/01.01.2009
Währungsdifferenz Anfangsbestand
– 8
– 7
35
0
20
– 18
0
0
0
– 18
– 3.660
– 6.374
– 11.426
0
– 21.460
0
0
– 1
0
– 1
Abgänge
105
871
5.568
0
6.544
Umbuchungen
– 61
1
59
0
– 1
– 34.197
– 57.338
– 106.314
0
– 197.848
Buchwert 31.12.2009
65.255
28.993
44.198
718
139.164
Buchwert 31.12.2008
65.489
26.025
41.878
674
134.066
Buchwert 01.01.2008
56.176
21.819
34.814
766
113.575
Währungsdifferenz laufendes Jahr
Zugänge
Wertminderungsaufwand
Stand 31.12.2009
Aggregierter Jahresüberschuss
Anteile an verbundenen Unternehmen
(at cost)
Sonstige Beteiligungen
Ausleihungen an verbundene
Unternehmen
Ausleihungen an Unternehmen, mit
denen ein Beteiligungsverhältnis besteht
Sonstige Ausleihungen
Wertpapiere Available for Sale
Sonstige langfristige finanzielle
Vermögenswerte
31.12.09
7.5 Sonstige langfristige Vermögenswerte
Die sonstigen Vermögenswerte setzen sich wie folgt zusammen:
i n TEU R
Erstattungsansprüche nach
IAS 19.104a
Sonstige langfristige Vermögenswerte
31.12.09
31.12.08
104.048
86.134
2.728
1.856
106.776
87.990
Wir verweisen auf Grund des engen sachlichen Zusammenhangs
der Erstattungsansprüche mit den Pensionsverpflichtungen auf
die Erläuterungen zu Pensionen.
Kurzfristige Vermögenswerte
7.6 Vorräte
7.4 Übrige langfristige finanzielle Vermögenswerte
i n TEU R
55
31.12.09
31.12.08
618
677
Unfertige Leistungen
2.191
1.665
Waren
1.187
1.108
3.996
3.450
i n TEU R
31.12.08
12.998
9.965
6.130
6.183
922
2.365
1.987
0
3.577
7.576
111.230
104.759
6.183
98
143.027
130.946
Die AfS-Wertpapiere haben sich insbesondere auf Grund der
positiven Marktwertentwicklung erhöht. Die Wertveränderung
wird im Wesentlichen erfolgsneutral in den AfS-Rücklagen
abgebildet. Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurden Wertminderungen in Höhe von EUR 0,6 Mio. (Vorjahr: EUR 2,8 Mio.)
erfolgswirksam erfasst. Der Anstieg in den Anteilen an verbundenen Unternehmen at cost resultiert aus dem Erwerb von
weiteren Tochterunternehmen in 2009.
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe
7.7 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
Forderungen in fremder Währung werden entsprechend
IAS 21.21 zum Stichtagskurs der Transaktion umgerechnet,
später gemäß IAS 21.23 zum Bilanzstichtagskurs bewertet. Der
Unterschiedsbetrag wird erfolgswirksam verrechnet.
31.12.09
31.12.08
252.242
242.841
Forderungen aus
Percentage of Completion
17.592
13.190
Einzelwertberichtigungen
– 11.562
– 8.964
258.272
247.067
i n TEU R
Nennwert der Forderungen aus
Lieferungen und Leistungen
56 K o nzernabs c h luss Konzernanhang
Die Fälligkeiten gliedern sich wie folgt:
31.12.09
davon nicht
wertberichtigt
31.12.08
193.398
192.615
178.018
177.980
45.954
44.718
44.157
42.556
9.178
6.575
9.935
6.728
21.304
4.984
23.920
12.989
i n TEU R
Nicht überfällig
Zwischen 1 und 90 Tagen überfällig
Zwischen 91 und 180 Tagen überfällig
Mehr als 180 Tage überfällig
269.834
Die Wertberichtigungen auf Forderungen aus Lieferungen und
Leistungen haben sich wie folgt entwickelt:
2009
2008
Stand Wertberichtigungen am 01.01.
8.964
6.976
Zuführungen
6.360
5.389
– 77
– 190
Auflösungen
– 3.685
– 3.211
Stand Wertberichtigungen am 31.12.
11.562
8.964
i n TEU R
Verbrauch
Die Aufwendungen für die Zuführung zu Einzelwertberich­
tigungen sind in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen
enthalten.
Die übrigen finanziellen Vermögenswerte beinhalten
keine wesentlichen überfälligen Vermögenswerte, die nicht
wertberichtigt sind.
7.8 Übrige kurzfristige finanzielle Vermögenswerte
31.12.2009
31.12.2008
Wertpapiere Available for Sale
24.178
48.918
Forderungen gegenüber verbundenen
Unternehmen sowie Unternehmen, mit
denen ein Beteiligungsverhältnis besteht
18.629
24.655
Übrige finanzielle Vermögenswerte
51.592
60.038
94.399
133.611
i n TEU R
248.892
davon nicht
wertberichtigt
256.030
240.253
Die Minderung der AfS-Wertpapiere ist auf den Verkauf von
Wertpapieren zurückzuführen. Die übrigen finanziellen Vermögenswerte beinhalten im Wesentlichen Festgelder mit einer Laufzeit von mehr als drei Monaten.
7.9 Sonstige kurzfristige Vermögenswerte
Dieser Posten beinhaltet den Rechnungsabgrenzungsposten sowie
übrige sonstige nicht finanzielle Vermögenswerte.
7.10 Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente
Die Entwicklung der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente, die den Finanzmittelfonds gemäß IAS 7 bilden, ist in der
Kapitalflussrechnung dargestellt.
Die Zahlungsmittel setzen sich wie folgt zusammen:
i n TEU R
Kassenbestand
Guthaben bei Kreditinstituten
Zahlungsmitteläquivalente < 3 Monate
31.12.2009
31.12.2008
1.844
785
47.510
36.161
2.448
3.777
51.802
40.723
Unter den Guthaben bei Kreditinstituten werden kurzfristige
Gelder bis zu einer Laufzeit von drei Monaten ausgewiesen.
Gegenwärtig sind keine Zahlungsmittel oder Zahlungsmitteläquivalente überfällig, die nicht wertgemindert sind.
7.11 Eigenkapital
Zur Entwicklung des Postens Eigenkapital wird auf die Eigenkapitalveränderungsrechnung hingewiesen.
Das Grundkapital der DEKRA AG beträgt unverändert
TEUR 25.565. Das Grundkapital ist eingeteilt in 10.000.000
auf den Inhaber lautende Nennwertaktien.
Die Kapitalrücklage in Höhe von TEUR 190.529 (Vorjahr: TEUR 130.529) enthält im Wesentlichen Einlagen seitens
des DEKRA e.V., Stuttgart. Im Berichtsjahr wurde wie im
Vorjahr eine Einlage in die Kapitalrücklage vorgenommen.
Die Gewinnrücklagen beinhalten das Konzernergebnis
sowie die in den Vorjahren erwirtschafteten Ergebnisse der
im Konzern einbezogenen Unternehmen, soweit diese nicht
ausgeschüttet bzw. abgeführt wurden. Zwischen der DEKRA
AG und dem Mutterunternehmen besteht ein Ergebnis­
abführungsvertrag. Die Gewinnabführung wird erfolgsneutral
als Transaktion mit dem Eigenkapitalgeber ausgewiesen. Die
Differenz zwischen HGB-Ergebnis und IFRS wird in den
Gewinnrücklagen ausgewiesen.
Im kumulierten übrigen Konzernergebnis sind noch die
Fair Value-Veränderungen aus der erfolgsneutralen Bewertung
von AfS-Wertpapieren sowie die erfolgsneutral gebildeten
latenten Steuern und die erfolgsneutral abgebildeten Unterschiede aus der Fremdwährungsumrechnung enthalten.
Die ausgegebenen Aktien waren zum Bilanzstichtag voll
eingezahlt.
7.12 Fremdanteile
Zur Entwicklung der Minderheitenanteile verweisen wir auf die
Eigenkapitalveränderungsrechnung.
Minderheitenanteile bestehen im Wesentlichen an den
Gesellschaften, Volchi Participacoes Ltda., Brasilien, DEKRA
Revisioni Italia S.r.l., Arese, Italien, sowie SLOVDEKRA s.r.o.,
Slowakische Republik. Im Vorjahr bestanden zudem Minderheitenanteile an folgenden Gesellschaften: DEKRA Personaldienste GmbH, DEKRA Claims Services International N.V.
und DEKRA NORISKO Holdings South Africa Ltd., C.T.A.
SARL sowie DEKRA Expertise SAS und DEKRA Services
Maroc. Sofern die Minderheitenanteile auf Grund negativer
Gesamtergebnisse der Tochtergesellschaften negativ werden,
wird gemäß IAS 27 a.F. keine weitere Verrechnung auf die
Minderheitenanteile vorgenommen.
57
7.13 Pensionen und andere Leistungen nach
Beendigung des Arbeitsverhältnisses
i n TEU R
Rückstellungen für Pensionen
im Inland
Rückstellungen für Pensionen
im Ausland
31.12.09
31.12.08
435.934
417.724
3.306
3.156
439.240
420.880
Im Konzern bestehen sowohl leistungsorientierte als auch bei­
tragsorientierte Versorgungspläne für Zusagen auf Alters-,
Invaliden- und Hinterbliebenenleistungen auf der Grundlage
von Betriebsvereinbarungen sowie auf einzelvertraglicher Basis.
Nach diesen Versorgungsplänen werden Versorgungsbezüge
gewährt, deren Höhe von der Dienstzeit und dem anrechnungsfähigen Einkommen abhängig ist. Die Versorgung erfolgt dabei
teilweise unmittelbar durch die Unternehmen, die die Versorgungszusage erteilen, und teilweise durch eine rechtlich selbständige
Unterstützungseinrichtung (DEKRA Unterstützungskasse e.V.).
Im vorliegenden Konzernabschluss wurden die auf die konsolidierten Trägerunternehmen entfallenden Verpflichtungen sowie
die auf die konsolidierten Trägerunternehmen entfallenden
Vermögenswerte einbezogen. Sowohl bei den Direktzusagen als
auch bei den mittelbaren Zusagen handelt es sich um leistungsorientierte Verpflichtungen, die zum Teil über Rückdeckungsversicherungen finanziert werden.
Die Rückstellungen für Pensionen im Ausland betreffen
im Wesentlichen Versorgungspläne für Altersleistungen sowie
einmalige Abfindungsleistungen bei Beendigung des Arbeitsverhältnisses auf Grund Rentenbeginns der Mitarbeiter.
Die leistungsorientierten Verpflichtungen werden in der
Regel jährlich von unabhängigen versicherungsmathematischen Sachverständigen unter Anwendung der Anwartschaftsbarwertmethode berechnet. Es werden die Richttafeln 2005 G
von Prof. Dr. Klaus Heubeck für die inländischen Pensionsverpflichtungen sowie die für die ausländischen Verpflichtungen anerkannten Richttafeln zugrunde gelegt.
Bei einzelnen ausländischen Gesellschaften bestehen
gemeinschaftliche Pläne mehrerer Arbeitgeber zu leistungsorientierten Plänen, für die keine ausreichenden Informa­
tionen vorliegen.
58 K o nzernabs c h luss Konzernanhang
Leistungsorientierte Versorgungspläne
i n TEU R
Anwartschaftsbarwert 01.01.
Laufender Dienstzeitaufwand
Zinsaufwand
Nachzuverrechnender
Dienstzeitaufwand
31.12.09
31.12.08
438.875
406.516
9.877
9.524
23.706
21.889
572
5
47
0
273
9.788
– 14.862
– 13.240
2
0
Versicherungsmathematische
Gewinne (–)/Verluste (+)
636
4.393
Anwartschaftsbarwert 31.12.
459.126
438.875
Beiträge der Arbeitnehmer
Veränderung Konsolidierungskreis
Laufende Rentenzahlungen
Währungseffekte
Im Anwartschaftsbarwert sind insgesamt EUR 16,9 Mio. an Verpflichtungen enthalten, für die ein kongruentes Planvermögen
besteht. Für die restlichen Verpflichtungen besteht kein Plan­
vermögen, sondern teilweise Erstattungsansprüche gemäß
IAS 19.104a. Für das kommende Jahr werden Rentenzahlungen
in Höhe von EUR 16,8 Mio. erwartet.
Für den DEKRA Konzern kommen bei der Berechnung
nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren folgende Parameter
zur Anwendung:
31.12.08
Beizulegender Zeitwert 01.01.
13.602
4.669
Erwartete Erträge des Planvermögens
180
167
Beiträge durch Arbeitgeber
441
0
– 181
0
0
8.763
– 63
3
13.979
13.602
Geleistete Zahlungen
Veränderung Konsolidierungskreis
In die Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts des Planvermögens
zum Bilanzstichtag fließt der erwartete Ertrag des Planvermögens
ein. Grundlage des erwarteten Ertrags sind historische sowie
künftig erwartete durchschnittliche Erträge der betrachteten
Anlagekategorien, die mit den Erwartungen externer Quellen ver­
glichen werden. Der tatsächliche Planertrag beträgt TEUR 117
(Vorjahr: TEUR 170).
Ausland
31.12.09
31.12.08
01.01.08
31.12.09
31.12.08
01.01.08
Rechnungszins
5,50
5,50
5,50
2,00 – 8,90
5,30 – 5,60
5,00 – 5,60
Gehaltstrend
2,00
2,00
2,00
1,50 – 3,00
2,00 – 4,00
2,00 – 4,00
Rententrend
1,75
1,75
1,75
2,00
2,00
2,00
Fluktuation
4,00
4,00
4,00
0,50 – 6,00
0,50 – 6,00
0,50 – 6,00
Erwartete Planerträge
2,00
2,00
2,00
1,20
1,20
1,20
Die Fluktuationswahrscheinlichkeit wurde in Abhängigkeit der
Betriebszugehörigkeit und des Lebensalters des Pensionsberechtigten individuell berücksichtigt.
Die Verpflichtungen im Ausland werden unter Berücksichtigung landesspezifischer Berechnungsgrundlagen und
Parameter ermittelt und sind von untergeordneter Bedeutung.
Die Finanzierung der inländischen Versorgungszusagen
erfolgt teilweise über die DEKRA Unterstützungskasse e.V., die
31.12.09
Beizulegender Zeitwert 31.12.
Inl and
Finanzierungsstatus und Überleitung der Bilanzpositionen
i n TEU R
Versicherungsmathematische
Gewinne (+)/Verluste (–)
Wesentliche Parameter
in %
Zeitwert des Planvermögens
über die konsolidierten Trägerunternehmen in dem Konzern­
abschluss einbezogen wurde. Die Vermögenswerte der DEKRA
Unterstützungskasse e.V. erfüllen nicht die notwendigen
Voraussetzungen eines Planvermögens gemäß IAS 19.
Bei einzelnen Gesellschaften erfolgt die Finanzierung
der Versorgungszusage durch Leistungen an eine Versicherungsgesellschaft. Das dadurch entstandene Planvermögen
umfasst ausschließlich qualifizierte Versicherungspolicen.
59
Zeitwert der Erstattungsansprüche gemäß IAS 19.104a
Neben dem Planvermögen bestehen noch Erstattungsansprüche
gemäß IAS 19.104a „reimbursement rights“, die einen Zeitwert
zum 31. Dezember 2009 in Höhe von EUR 104,0 Mio. (Vorjahr:
EUR 86,1 Mio.) aufweisen und mit Erträgen in Höhe von
EUR 2,0 Mio. (Vorjahr: EUR 1,6 Mio.) in die Gesamtergebnisrechnung einfließen. Die erwarteten Erstattungsansprüche entsprechen EUR 2,0 Mio. Die Erstattungsansprüche sind Ansprüche
aus Rückdeckungsversicherungen, die die Voraussetzungen für
Planvermögen nicht erfüllen.
31.12.09
31.12.08
Anwartschaftsbarwert der nicht über
einen externen Fonds finanzierten
leistungsorientierten Verpflichtungen
442.189
424.880
Anwartschaftsbarwert der ganz oder
teilweise über einen externen Fonds
finanzierten leistungsorientierten
Verpflichtungen
16.937
13.995
i n TEU R
Planvermögen zu Marktwerten
– 13.979
– 13.602
Saldo der noch nicht in der Bilanz
erfassten versicherungsmathematischen
Gewinne (+) und Verluste (–)
– 5.586
– 4.394
Noch nicht in der Bilanz erfasster nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand
– 322
0
– 104.048
– 86.134
Nettopensionsverpflichtung 31.12.
335.191
334.745
Sonstige Vermögenswerte
104.048
86.134
Rückstellungen für Pensionen und
ähnliche Verpflichtungen
439.239
420.879
31.12.09
31.12.08
01.01.08
459.126
438.875
414.987
13.979
13.602
4.377
Unterschiedsbetrag
445.147
425.273
410.610
Erfahrungsbedingte
Anpassungen des
Planvermögens
– 63
3
0
1.250
4.391
0
Erstattungsansprüche nach
IAS 19.104a
Sonstige Angaben zu Pensionen
i n TEU R
Anwartschaftsbarwert
Beizulegender Zeitwert
des Planvermögens
Erfahrungsbedingte
Anpassungen des
Anwartschaftsbarwerts
60 K o nzernabs c h luss Konzernanhang
Darstellung in der Gesamtergebnisrechnung
i n TEU R
2009
2008
9.877
9.524
250
5
– 5
0
Personalaufwand
Laufender Dienstzeitaufwand
Nachzuverrechnender
Dienstzeitaufwand
Amortisierte versicherungs­
mathematische Verluste
Zinsen
Zinsen
Erwarteter Ertrag aus dem
Planvermögen
23.705
21.889
– 180
– 167
Die Erträge aus Rückdeckungsversicherungen, die als Plan­
vermögen nach IAS 19 auszuweisen sind, wurden in Höhe von
TEUR 180 (Vorjahr: TEUR 167) im Zinsaufwand verrechnet.
Beitragsorientierte Versorgungspläne
Ein Teil der Altersversorgung für den überwiegenden Teil der
Mitarbeiter, insbesondere in Deutschland, ist die gesetzliche
Rentenversicherung. Bei einigen in- und ausländischen Gesellschaften bestehen freiwillige, beitragsorientierte Pläne für
Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses. Die Aufwendungen für beitragsorientierte Pläne inklusive Renten­
versicherungsbeiträgen betrugen im Berichtsjahr EUR 54,5 Mio.
(Vorjahr: EUR 51,2 Mio.). Die künftige Höhe dieser Auf­
wendungen hängt wesentlich von der Entwicklung der zugrunde
liegenden Rentenversicherungssysteme ab.
i n TEU R
Stand
01.01.08
Zuführung
Zugänge
Konsolidie­
rungskreis
Verbrauch
Auflösung
Umbuchungen
Stand
31.12.08
Sonstige Rückstellungen Personal
12.886
3.234
192
1.293
0
0
15.018
Altersteilzeit
11.463
2.895
0
1.145
0
0
13.213
1.422
339
140
148
0
0
1.753
0
0
52
0
0
0
52
8.044
4.301
49
321
4.335
– 3
7.735
20.930
7.535
241
1.614
4.335
– 3
22.753
2.415
568
239
577
678
0
1.967
0
0
250
0
0
0
250
Sonstige Rückstellungen Andere
6.934
1.138
67
239
2.980
3
4.923
Drohverluste
4.827
461
0
159
2.417
– 1.119
1.593
Rechtsprozesskosten
Langfristige Rückstellungen
Jubiläumsrückstellungen
Übrige sonstige Rückstellungen Personal
Sonstige Rückstellungen Andere
Kurzfristige Rückstellungen
Sonstige Rückstellungen Personal
Rückstellung Restrukturierung
7.14 Lang- und kurzfristige Rückstellungen
i n TEU R
Übrige sonstige Rückstellungen Andere
Stand
01.01.09
Zuführung
Zugänge
Konsolidie­
rungskreis
Verbrauch
Auflösung
Umbuchungen
Stand
31.12.09
Sonstige Rückstellungen Personal
15.018
12.337
871
8.960
151
102
19.217
Altersteilzeit
13.213
11.594
0
8.730
0
0
16.077
1.753
291
871
230
151
0
2.534
122
105
5
24
47
35
196
1.985
572
62
56
516
1.087
3.134
9.349
1.706
556
816
3.658
3
7.140
Langfristige Rückstellungen
Jubiläumsrückstellungen
Übrige sonstige Rückstellungen Personal
52
452
0
0
0
102
606
7.735
5.247
8.421
246
4.340
0
16.817
22.753
17.584
9.292
9.206
4.491
102
36.034
1.967
1.398
2.349
572
534
0
4.608
250
5.666
0
175
0
0
5.741
Sonstige Rückstellungen Andere
4.923
2.371
386
792
1.054
– 102
5.732
Drohverluste
1.593
613
135
125
455
0
1.761
Rechtsprozesskosten
196
233
7
46
65
0
325
3.134
1.525
244
621
534
– 102
3.646
7.140
9.435
2.735
1.539
1.588
– 102
16.081
Sonstige Rückstellungen Andere
Kurzfristige Rückstellungen
Sonstige Rückstellungen Personal
Rückstellung Restrukturierung
Übrige sonstige Rückstellungen Andere
61
Die Restrukturierungsrückstellung beinhaltet im Wesentlichen
die Restrukturierung innerhalb eines Teilkonzerns und entfällt
nahezu ausschließlich auf personalbezogene Verpflichtungen,
die sich aus der Restrukturierung ergeben.
Es bestehen langfristige Verpflichtungen im Rahmen
von Gewährleistungen, deren Risiken über eine Versicherung
abgedeckt sind. Bei der Ermittlung der Rückstellung wurde
der Erstattungsanspruch berücksichtigt und nicht separat
ausgewiesen, da die Ermittlung mit einem wirtschaftlich vertretbaren Aufwand nicht möglich wäre.
In den langfristigen Rückstellungen sind Aufzinsungseffekte in Höhe von TEUR 909 (Vorjahr: TEUR 947) enthalten. Die anderen Rückstellungen decken alle erkennbaren
Verpflichtungen gegenüber Dritten entsprechend IAS 37 ab.
Sie sind in Höhe des wahrscheinlichen Betrages angesetzt.
62 K o nzernabs c h luss Konzernanhang
7.15 Finanzielle Verbindlichkeiten
(langfristig und kurzfristig)
Langfristige finanzielle Verbindlichkeiten
31.12.09
31.12.08
7.958
10.584
0
193
Derivative Finanzinstrumente
1.336
1.337
Verbindlichkeiten aus
Leasingverhältnissen
3.067
4.000
12.361
16.115
i n TEU R
Verbindlichkeiten gegenüber
Kreditinstituten
Finanzverbindlichkeiten gegenüber
verbundenen Unternehmen
Die Muttergesellschaft hat ihren Führungskräften und
Mitarbeitern die Möglichkeit eingeräumt, Genussrechts­kapital
bis zur Höhe von TEUR 10.737 (4,2 Mio. Genussrechte à
EUR 2,55645) zu zeichnen. Hiervon sind insgesamt 3.606.898
(Vorjahr: 3.686.111) Genussrechte gezeichnet. Das gezeichnete
Genussrechtskapital gewährt eine Beteiligung am bereinigten
Konzernergebnis der DEKRA AG mit einer Mindestverzinsung von 4 % p.a. und einer Maximalverzinsung von 30 % p.a.
7.16 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen erhöhten
sich auf Grund der gestiegenen bezogenen Leistungen.
7.17 Sonstige Verbindlichkeiten (langfristig und kurzfristig)
Die sonstigen langfristigen nicht finanziellen Verbindlichkeiten
umfassen im Wesentlichen Verbindlichkeiten gegenüber dem
Pensionssicherungsverein.
Kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten
i n TEU R
31.12.09
31.12.08
Verbindlichkeiten
gegenüber Kreditinstituten
12.604
41.449
Genussrechte
18.015
18.317
Finanzverbindlichkeiten gegenüber
verbundenen Unternehmen
21.625
17.269
Finanzverbindlichkeiten gegenüber
assoziierten Unternehmen
Finanzverbindlichkeiten gegenüber
Unternehmen, mit denen ein
Beteiligungsverhältnis besteht
Derivative Finanzinstrumente
Verbindlichkeiten
aus Leasingverhältnissen
Verbindlichkeiten
gegenüber Arbeitnehmern
Übrige finanzielle Verbindlichkeiten
157
107
1.236
1.091
0
1
1.114
16.407
988
19.139
8.561
8.159
79.719
106.521
Der Rückgang der Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
resultiert im Wesentlichen aus der Tilgung eines Konsortial­kredits
im laufenden Jahr 2009.
Die sonstigen kurzfristigen Verbindlichkeiten teilen sich wie
folgt auf:
31.12.09
31.12.08
105.407
113.461
8.340
11.229
Sonstige Verbindlichkeiten aus Steuern
40.162
37.666
Erhaltene Anzahlungen
13.723
9.455
Soziale Sicherheit
24.500
23.440
7.938
4.179
200.070
199.429
i n TEU R
Personalbezogene Verbindlichkeiten
Abgegrenzte Umsatzerlöse
Übrige sonstige
Die personalbezogenen Verbindlichkeiten betreffen im Wesentlichen ausstehende variable Gehaltsbestandteile sowie Resturlaub
und sonstiges.
Die Verbindlichkeiten aus Steuern betreffen im Wesentlichen Umsatzsteuer und Lohnsteuer.
Der Fair Value der Verbindlichkeiten entspricht dem
Buchwert.
8 Kapitalflussrechnung
Die Kapitalflussrechnung zeigt, wie sich der Zahlungsmittel­bestand
im Laufe des Berichtsjahres durch Mittelzuflüsse und -abflüsse
verändert hat. In Übereinstimmung mit IAS 7 wird zwischen Zahlungsströmen aus operativer, investiver und aus Finanzierungstätigkeit unterschieden. Der Cashflow aus operativer Geschäftstätigkeit wird dabei indirekt ermittelt, während der Cashflow aus
Investitions- und Finanzierungstätigkeit direkt ermittelt wird.
Die Zusammensetzung der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente entspricht dem in der Bilanz zum Bilanzstichtag ausgewiesenen Saldo der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente. Es existieren keine Zahlungs­mittel und
Zahlungsmitteläquivalente, die nur beschränkt verfügbar sind.
Im Cashflow aus Geschäftstätigkeit sind folgende Zahlungen enthalten:
i n TEU R
31.12.09
31.12.08
– Gezahlte Zinsen
– 3.943
– 6.120
+Erhaltene Zinsen
11.970
8.262
+Erhaltene Dividenden
1.406
2.072
– Gezahlte Ertragsteuern
– 30.470
– 21.034
+Erhaltene Ertragsteuern
616
1.235
Im Cashflow aus der Investitionstätigkeit sind aus dem Erwerb
und der Veräußerung von Tochterunternehmen sowie sonstigen
Gesellschaften folgende Zahlungen enthalten:
31.12.09
31.12.08
Gesamter Kauf-/Veräußerungspreis
– 63.978
– 87.848
davon mit Zahlungsmitteln beglichen
– 63.978
– 87.848
Betrag der Zahlungsmittel/-äquivalente,
die übernommen/abgegeben wurden
4.404
9.035
i n TEU R
Betrag der Vermögenswerte und
Schulden, die erworben/veräußert
wurden
Langfristige Vermögenswerte
87.806
95.885
Kurzfristige Vermögenswerte
23.097
28.053
Langfristige Schulden
12.035
20.653
Kurzfristige Schulden
13.623
22.546
63
9 Sonstige Anhangangaben
9.1 Sonstige finanzielle Verpflichtungen
Die nachfolgenden Miet- und Leasingverpflichtungen aus
Operating Lease Verträgen betreffen im Wesentlichen Verpflichtungen aus Immobilienmietverträgen sowie Fahrzeugen.
Operating Lease
i n TEU R
31.12.09
31.12.08
Miet- und Leasingverpflichtungen
laufendes Jahr
98.857
89.977
Restlaufzeit bis 1 Jahr
91.805
87.753
157.776
163.934
58.081
63.483
307.662
315.170
Restlaufzeit 1 – 5 Jahre
Restlaufzeit über 5 Jahre
Gesamtverpflichtungen
der künftigen Jahre
In den Miet- und Leasingverpflichtungen des laufenden Jahres
sind bedingte Leasingzahlungen in Höhe von jeweils EUR 3,5 Mio.
enthalten. Die Mietverträge für Immobilien werden in der Regel
mit Restlaufzeiten von bis zu 15 Jahren vereinbart. Aus Untermietverhältnissen resultieren nur geringfügige Mieterlöse und sind
auch zukünftig nicht in nennenswertem Umfang zu erwarten.
Finance Lease
i n TEU R
Miet- und Leasingverpflichtungen
laufendes Jahr
davon Zinsanteil
31.12.09
31.12.08
1.369
1.082
293
220
Restlaufzeit bis 1 Jahr
1.238
1.042
Restlaufzeit 1 – 5 Jahre
1.980
1.658
Restlaufzeit über 5 Jahre
1.696
1.760
Gesamtverpflichtungen
der künftigen Jahre
4.914
4.459
64 K o nzernabs c h luss Konzernanhang
Die Differenz aus den Gesamtverpflichtungen der künftigen Jahre
sowie den bilanzierten Verbindlichkeiten aus Leasingverhältnissen
in Höhe von TEUR 4.181 (Vorjahr: TEUR 4.988) stellt den Barwertunterschied dar.
Der Konzern weist in 2009 sonstige finanzielle Ver­
pflichtun­gen inklusive Abnahmeverpflichtungen in Höhe von
TEUR 6.241 (Vorjahr: TEUR 5.948) aus.
Darüber hinaus bestehen Verträge mit Versicherungsunternehmen, nach denen weitere Einzahlungen in Rück­
deckungsversicherungen für die teilweise Abdeckung von
Pensionsverpflichtungen vereinbart sind. Diese Zuführungen
in Rückdeckungsversicherungen betragen für 2010 voraussichtlich EUR 16,2 Mio. und werden in den kommenden
Jahren sukzessive abnehmen.
9.2 Eventualverbindlichkeiten und
sonstige Haftungsverhältnisse
Die Eventualverbindlichkeiten in Höhe von TEUR 3.010 (Vorjahr:
TEUR 2.162) beinhalten im Wesentlichen Bankavale sowie
Haftungsverhältnisse aus Bürgschaften.
Der DEKRA Konzern ist an keinen Gerichtsverfahren
beteiligt, die einen wesentlichen Einfluss auf die wirtschaftli­che
oder finanzielle Lage des DEKRA Konzerns haben könnten.
10 Kapitalmanagement
DEKRA verfolgt das Ziel, das Eigenkapital nachhaltig zu sichern.
Dabei soll bei Verbesserung der EBIT-Rendite ein angemessener
Verschuldungsgrad erreicht werden. Das Eigenkapital wurde im
abgelaufenen Jahr durch eine Einlage in die Kapitalrücklage in
Höhe von EUR 60 Mio. gestärkt. Die Eigenkapitalquote beträgt
für den DEKRA Konzern zum Jahresende 22 % (Vorjahr: 17 %).
11 Finanzmanagement
Das Finanzmanagement des Konzerns umfasst unter anderem
das Cash- und Liquiditätsmanagement sowie das Management
von Marktpreisrisiken (Zinsen, Währungen) und von Kreditausfallrisiken.
Im Cashmanagement werden für alle DEKRA Gesellschaften die benötigten bzw. überschüssigen Zahlungsmittel
ermittelt. Rechtzeitige Kontendispositionen stellen sicher, dass
die erforderlichen Mittel für Zahlungen dort zur Verfügung
stehen, wo sie benötigt werden, mit dem Ziel, externe Geldanlagen und -aufnahmen auf ein Minimum zu reduzieren.
Das Liquiditätsmanagement stellt die jederzeitige Erfül­
lung aller Zahlungsverpflichtungen des DEKRA Konzerns
sicher. Hierzu werden in der Liquiditätsplanung die Zahlungsströme aus dem operativen Geschäft ermittelt, absehbare
Liquiditätsbedarfe frühzeitig abgesichert und Liquiditätsüberschüsse am Geldmarkt angelegt.
Das Management von Marktpreisrisiken hat die Aufgabe,
die Auswirkungen von Zinssatz- und Währungsschwankungen auf das Ergebnis des Konzerns zu begrenzen. Hierzu werden
die Marktpreisrisiken ermittelt, auf deren Basis Sicherungsentscheidungen getroffen werden. Diese beinhalten die Wahl
der Sicherungsinstrumente, das zu sichernde Volumen sowie
den abzusichernden Zeitraum. Derivative Finanzinstrumente
wurden von der DEKRA im Geschäftsjahr eingesetzt, um
variabel verzinsliche Finanzierungen und Fremdwährungsverbindlichkeiten aus Akquisitionen abzu­sichern.
Das beim Management von Kreditausfallrisiken
betrachtete Risikovolumen umfasst Wertpapieranlagen und
die Anlage liquider Mittel bei Finanzinstituten im Rahmen
des Liquiditätsmanagements sowie das Kreditrisiko gegenüber
Endkunden durch die Einräumung und konsequente Überwachung von Zahlungszielen aus dem Liefer- und Leistungsgeschäft.
Die kurzfristige Anlage liquider Mittel erfolgt ausschließlich bei Finanzinstituten mit erstklassiger Bonität und auf
Basis aktueller Einstufungen von Ratingagenturen sowie anhand von aktuellen CDS-Spreads. Für die Bonitätsbewertungen
unserer Kunden wird auf Kreditauskunfteien zurückgegriffen
und in zweifelhaften Fällen auf Vorkasse oder die Stellung
von Bankbürgschaften (Avale) bestanden.
12 Finanzinstrumente
IAS 39 verlangt eine Klassifizierung der finanziellen Vermögenswerte
und Verbindlichkeiten in eine der nachfolgenden Kategorien:
a)Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete
finanzielle Vermögenswerte
b) Kredite und Forderungen
c) Bis zur Endfälligkeit zu haltende Finanzinvestitionen
d) Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte
e) Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete
finanzielle Verbindlichkeiten
f) Andere Verbindlichkeiten
Alle zu klassifizierenden finanziellen Vermögenswerte des
DEKRA Konzerns fallen in die Kategorien „Erfolgswirksam zum
beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte“,
„Kredite und Forderungen“ oder „Zur Veräußerung verfügbare
finanzielle Vermögenswerte“. Alle Verbindlichkeiten fallen in
die Kategorien „Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert
bewertete finanzielle Verbindlichkeiten“ oder „Andere Verbindlichkeiten“.
Die nachfolgende Tabelle zeigt die Nettogewinne/Nettoverluste
je Kategorie:
i n TEU R
Erfolgswirksam zum beizulegenden
Zeitwert bewertete finanzielle
Vermögenswerte
31.12.09
31.12.08
1.192
631
928
3.701
Erfolgsneutral zum beizulegenden
Zeitwert bewertete Vermögenswerte
3.948
– 1.582
Erfolgswirksam zum beizulegenden
Zeitwert bewertete finanzielle
Verbindlichkeiten
– 457
– 777
– 3.661
– 5.534
1.950
– 3.561
Kredite und Forderungen
Verbindlichkeiten zu fortgeführten
Anschaffungskosten
65
Die Nettogewinne und -verluste setzen sich im Wesentlichen aus
Zinserträgen, Dividenden und Wertminderungen sowie aus
Veräußerungsgewinnen und -verlusten zusammen.
Durch Veräußerungen von erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewerteten Vermögenswerten erhöhte sich
die AfS-Rücklage um EUR 1,0 Mio. (Vorjahr: EUR 1,0 Mio.).
Gewinne und Verluste aus der Änderung des beizulegenden Zeitwerts sind in Höhe von EUR 7,5 Mio. (Vorjahr:
EUR 1,8 Mio.) erfolgsneutral im Eigenkapital erfasst.
Die folgende Tabelle zeigt eine Zuordnung unserer zum Marktwert bewerteten finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten zu den drei Stufen der Fair-Value-Hierarchie:
Stufe 1
Stufe 2
Stufe 3
Summe
Fair Value
48.214
90.794
0
139.008
0
0
1.336
1.336
i n TEU R
Finanzielle Vermögenswerte, bewertet zum
Marktwert
Derivative Finanzinstrumente (negativ)
Die Stufen der Fair-Value-Hierarchie und ihre Anwendung auf
unsere Vermögenswerte und Verbindlichkeiten sind im Folgenden
beschrieben:
Stufe 1: Notierte Marktpreise für identische Vermögenswerte
oder Verbindlichkeiten an aktiven Märkten,
Stufe 2: Andere Informationen als notierte Marktpreise, die
direkt (zum Beispiel Preise) oder indirekt (zum Beispiel
abgeleitet aus Preisen) beobachtbar sind, und
Stufe 3: Informationen für Vermögenswerte und Verbindlichkeiten, die nicht auf beobachtbaren Marktdaten basieren.
66 K o nzernabs c h luss Konzernanhang
67
Aus nachfolgender Tabelle ist die Aufteilung der Bilanzpositionen
in Kategorien/Klassen ersichtlich:
i n TEU R
i n TEU R
Buchwert
31.12.09
Erfolgs­
wirksam zum
bei­­zulegenden
Zeitwert
bewertete
Vermögenswerte/Verbindlichkeiten
Zu fort­
geführten
Anschaffungskosten
bewertete
Kredite und
Forderungen
Erfolgs­­ eutral zum
n
beizu­legenden
Zeitwert
bewertete
Available
for Sale
Vermögenswerte
Zu fort­
geführten
Anschaffungs­
kosten
bewertete
Verbindlichkeiten
Aktiva
Passiva
Langfristige Vermögenswerte
Langfristige Schulden
Anteile Verbundene Unternehmen und Beteiligungen
Wertpapiere und Ausleihungen
Derivative Finanzinstrumente
Sonstige finanzielle Vermögenswerte
19.128
Erfolgs­
wirksam zum
bei­­zulegenden
Zeitwert
bewertete
Vermögenswerte/Verbindlichkeiten
Zu fort­
geführten
Anschaffungskosten
bewertete
Kredite und
Forderungen
Erfolgs­­ eutral zum
n
beizu­legenden
Zeitwert
bewertete
Available
for Sale
Vermögenswerte
Zu fort­
geführten
Anschaffungs­
kosten
bewertete
Verbindlichkeiten
0
0
Derivative Finanzinstrumente
1.336
1.336
0
0
111.230
0
Finanzverbindlichkeiten
7.958
0
0
0
7.958
0
0
Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing
3.067
0
0
0
3.067**
6.182
0
0
12.361
1.336
0
0
11.025
12.668
130.358
0
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
54.184
0
0
0
54.184
18.015
0
0
0
18.015
0
0
0
0
0
0
0
117.716
0
6.486
1
1
0
6.182
0
143.027
1
19.128*
Kurzfristige Vermögenswerte
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
Buchwert
31.12.09
Kurzfristige Schulden
240.680
0
240.680
0
0
Genussrechte
Forderungen POC
17.592
0
17.592
0
0
Derivative Finanzinstrumente
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente
51.802
0
51.802
0
0
Finanzverbindlichkeiten
12.604
0
0
0
12.604
Wertpapiere und Ausleihungen
42.807
0
18.629
24.178
0
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen
23.018
0
0
0
23.018
0
0
0
0
0
Sonstige kurzfristige Schulden
24.968
0
0
0
24.968
51.592
0
51.592
0
0
Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing
1.114
0
0
0
404.473
0
380.295
24.178
0
133.903
0
0
0
547.500
1
392.963
154.536
0
146.264
1.336
0
0
Derivative Finanzinstrumente
Sonstige finanzielle Vermögenswerte
* Hierin sind TEUR 15.628 an zu Anschaffungskosten bewerteten Available for Sale Vermögenswerten enthalten.
** Die Bewertung erfolgt nach IAS 17.
1.114**
133.903
144.928
68 K o nzernabs c h luss Konzernanhang
i n TEU R
i n TEU R
Buchwert
31.12.08
Erfolgs­
wirksam zum
bei­­zulegenden
Zeitwert
bewertete
Vermögenswerte/Verbindlichkeiten
Zu fort­
geführten
Anschaffungskosten
bewertete
Kredite und
Forderungen
Erfolgs­­ eutral zum
n
beizu­legenden
Zeitwert
bewertete
Available
for Sale
Vermögenswerte
Zu fort­
geführten
Anschaffungs­
kosten
bewertete
Verbindlichkeiten
Aktiva
Passiva
Langfristige Vermögenswerte
Langfristige Schulden
Anteile Verbundene Unternehmen und Beteiligungen
Wertpapiere und Ausleihungen
Derivative Finanzinstrumente
Sonstige finanzielle Vermögenswerte
69
0
Derivative Finanzinstrumente
104.759
0
Finanzverbindlichkeiten
0
0
Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing
95
0
0
10.036
120.907
0
16.148
0
0
114.700
0
9.941
3
3
0
95
0
130.946
3
16.148*
Buchwert
31.12.08
Erfolgs­
wirksam zum
bei­­zulegenden
Zeitwert
bewertete
Vermögenswerte/Verbindlichkeiten
Zu fort­
geführten
Anschaffungskosten
bewertete
Kredite und
Forderungen
Erfolgs­­ eutral zum
n
beizu­legenden
Zeitwert
bewertete
Available
for Sale
Vermögenswerte
Zu fort­­geführten
Anschaffungs­
kosten
bewertete
Verbindlichkeiten
1.338
1.338
0
0
0
10.777
0
0
0
10.777
4.000
0
0
0
16.115
1.338
0
0
14.777
4.000**
Kurzfristige Schulden
Kurzfristige Vermögenswerte
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
52.766
0
0
0
52.766
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
18.317
0
0
0
18.317
1
0
0
0
1
233.876
0
233.876
0
0
Genussrechte
Forderungen POC
13.190
0
13.190
0
0
Derivative Finanzinstrumente
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente
40.723
0
40.723
0
0
Finanzverbindlichkeiten
41.449
0
0
0
41.449
Wertpapiere und Ausleihungen
73.573
0
24.655
48.918
0
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen
18.467
0
0
0
18.467
83
83
0
0
0
Sonstige kurzfristige Schulden
27.299
0
0
0
27.299
59.955
0
59.955
0
0
Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing
988
0
0
0
421.400
83
372.399
48.918
0
159.287
0
0
0
159.287
552.346
86
382.435
169.825
0
175.402
1.338
0
0
174.064
Derivative Finanzinstrumente
Sonstige finanzielle Vermögenswerte
* Hierin sind TEUR 16.148 an zu Anschaffungskosten bewerteten Available for Sale Vermögenswerten enthalten.
** Die Bewertung erfolgt nach IAS 17.
Für die vorhandenen zu fortgeführten Anschaffungskosten
bewerteten Finanzinstrumente liegen die vertraglich vereinbarten
Fälligkeitstermine überwiegend innerhalb von zwölf Monaten
nach dem Bilanzstichtag. Daher entsprechen deren Buchwerte
zum Abschlussstichtag näherungsweise dem beizulegenden
Zeitwert. Für sämtliche Posten der langfristigen finanziellen
Vermögenswerte und Schulden, die nicht zum beizulegenden
Zeitwert bilanziert sind, entspricht der Buchwert dem beizu­
legenden Zeitwert.
988**
70 K o nzernabs c h luss Konzernanhang
Risiken aus Finanzinstrumenten
Grundsätze des Finanzmanagements
Wesentliche Ziele des Finanzmanagements des DEKRA Konzerns
sind die Sicherstellung der jederzeitigen Zahlungsfähigkeit und
die Begrenzung der finanzwirtschaftlichen Risiken.
Finanzderivate kommen nur zu Sicherungszwecken bei
bestehenden bzw. absehbaren Grundgeschäften zum Einsatz.
Daraus entstehen dem Konzern keine zusätzlichen Risiken.
Die Transaktionen werden ausschließlich mit marktgängigen
Instrumenten durchgeführt.
Liquiditätsrisiken
Die Sicherung des für das operative Geschäft und die Umsetzung
strategischer Maßnahmen erforderlichen Liquiditätsspielraums
erfolgt über die vorgehaltenen liquiden Mittel und schriftlich
zugesagte Bankkredite (Akquisitions- und Betriebsmittellinien).
Liquide Mittel werden in Form von Tages- und Festgeld sowie
kurzfristigen Geldmarktpapieren angelegt. Bei der DEKRA AG
ist ein zentrales Cash-Pooling eingerichtet, welches sich bisher
auf die inländischen Beteiligungen konzentriert.
Die Finanzierung der Gesellschaften erfolgt weitgehend
zentral über die DEKRA AG.
Zur Visualisierung der Liquiditätsrisken stellt der
DEKRA Konzern eine Übersicht nach Restlaufzeiten für seine
undiskontierten Zahlungsverpflichtungen aus Finanzinstrumenten auf.
Der DEKRA Konzern ist zum 31. Dezember 2009 nur
in sehr geringem Maße dem Risiko ausgesetzt, in der Zukunft
seinen Zahlungsverpflichtungen aus Finanzinstrumenten
nicht nachkommen zu können. Der DEKRA Konzern benötigt
einen ausreichenden Liquiditätsspielraum für zukünftige
Akquisitionen, der durch die vorhandene Liquidität sowie
durch längerfristige Kreditzusagen sichergestellt wird.
Die vertraglich vereinbarten undiskontierten finanziellen Verbindlichkeiten stellen sich zum Bilanzstichtag wie folgt dar:
bis 1 Jahr
1 – 5 Jahre
mehr als
5 Jahre
Verbindlichkeiten
aus Lieferungen und
Leistungen
54.184
0
0
Bankverbindlichkeiten
12.604
6.906
1.052
Sonstige finanzielle
Verbindlichkeiten
66.001
1.336
0
1.114
3.067
0
133.903
11.309
1.052
bis 1 Jahr
1 – 5 Jahre
mehr als
5 Jahre
Verbindlichkeiten
aus Lieferungen und
Leistungen
52.766
0
0
Bankverbindlichkeiten
41.449
9.122
1.462
Sonstige finanzielle
Verbindlichkeiten
64.084
1.531
0
988
4.000
0
159.287
14.653
1.462
2009
IN TEU R
Verbindlichkeiten aus
Leasingverhältnissen
2008
IN TEU R
Verbindlichkeiten aus
Leasingverhältnissen
Kreditrisiken (Ausfallrisiken)
DEKRA unterliegt im Rahmen des operativen Geschäfts einem
Ausfallrisiko offener Forderungen. Diesem Risiko begegnet
der DEKRA Konzern durch ein zeitnahes Forderungsmanage­
ment, das sowohl die regelmäßige Überwachung der offenen
Posten als auch die zeitnahe Mahnung und Eintreibung von
Forderungen beinhaltet. Möglichen Ausfällen wird durch Einzelund pauschalierte Einzelwertberichtigungen Rechnung getragen.
Das maximale Ausfallrisiko stellt der Buchwert der Forderungen
zum Stichtag dar. Zum Bilanzstichtag lagen keine wesentlichen
Risikokonzentrationen vor.
DEKRA unterliegt daneben im Rahmen von Geldanlagen
Ausfallrisiken. Um diese Risiken weitestgehend zu reduzieren,
beschränken wir uns bei Geldanlagen auf Kontrahenten mit
erstklassiger Bonität im Rahmen definierter Kontrahentenlimite. Darüber hinaus unterliegt der zulässige Anteil eines
einzelnen Kontrahenten am gesamten Anlagevolumen einer
Begrenzung. Wertpapierinvestitionen werden nur in Papiere
im Investment Grade-Bereich vorgenommen. Die Anlagestrategie sowie die Entwicklung der Wertpapiere wird vom
Anlageausschuss in regelmäßigen Abständen diskutiert.
Das maximale Kontrahentenausfallrisiko wird berechnet, indem die Buchwerte der finanziellen Vermögenswerte
als Äquivalent für das maximale Ausfallrisiko herangezogen
werden. Am 31. Dezember 2009 ist der DEKRA Konzern
damit dem aus der oben genannten Tabelle zur Aufteilung
der Buchwerte der Finanzinstrumente ersichtlichen theoretischen maximalen Kontrahentenausfallrisiko ausgesetzt.
Für die gehaltenen Finanzinstrumente werden keine
Sicherheiten vom Kontrahenten gestellt. Zum 31. Dezember
2009 sind mit Ausnahme von Forderungen aus Lieferungen
und Leistungen sowie Ausleihungen keine finanziellen
Vermögenswerte überfällig oder von Vertragsanpassungen
betroffen.
Zinsrisiken
Im Rahmen unserer Anlage- und Finanzierungsaktivitäten sind
wir Zinsänderungsrisiken ausgesetzt. Bei Kreditaufnahmen
erfolgt die Absicherung gegen solche Risiken i.d.R. über Zinsderivate im Umfang festgelegter Zinssicherungsquoten. Auf Grund
des relativ geringen Kreditvolumens sind die Zinsänderungs­
risiken bei der Finanzierung im Jahr 2009 von untergeordneter
Bedeutung.
71
Auf der Anlageseite führen Zinsschwankungen zu Zeitwertveränderungen bei den festverzinslichen Wertpapieren.
Die langfristige Kapitalanlage erfolgt bei Renten überwiegend
und bei Aktien ausschließlich über Fonds. Zur Steuerung von
Zins- und Kursrisiken bei diesen Anlagepositionen werden
durch das Fondsmanagement zu Sicherungszwecken Finanzderivate eingesetzt.
Das Zinsänderungsrisiko bei festverzinslichen Wert­
papieren und Fonds schlägt sich im Kurs des Finanzinstruments
nieder. Vorübergehende Wertveränderungen werden in der
Neubewertungsrücklage im Eigenkapital abgebildet, dauerhafte negative Wertveränderungen werden erfolgswirksam
erfasst. Bei den variabel verzinslichen Wertpapieren wirken
sich Zinsänderungen unmittelbar im Finanzergebnis aus.
Das Risiko für die Gesamtergebnisrechnung wird in
dem DEKRA Konzern mittels einer Sensitivitätsanalyse
gemessen. Dabei wird untersucht, welche Auswirkung eine
Parallelverschiebung der Zinsstrukturkurve um 100 Basispunkte auf den Zinsertrag bzw. Zinsaufwand hat.
Eine Parallelverschiebung der Zinsstrukturkurve um
100 Basispunkte nach oben hätte einen Anstieg des Zins­
ergebnisses um TEUR 484 (Vorjahr: TEUR 182) zur Folge.
Eine Parallelverschiebung um 100 Basispunkte nach unten
würde zu einem Absinken des Zinsergebnisses von TEUR 318
(Vorjahr: TEUR 325) führen.
Währungsrisiken
Währungsrisiken aus dem laufenden Geschäft sind von un­
wesentlicher Bedeutung, da die lokalen Gesellschaften ihre vor
Ort zu erbringenden Leistungen nahezu ausschließlich jeweils
in ihrer Landeswährung fakturieren. Im Zusammenhang mit
Investitionen bzw. konzerninternen Transaktionen entstehen
gelegentlich Verbindlichkeiten in Fremdwährung, über deren
Kurssicherung im Einzelfall entschieden wird.
Eine Währungsveränderung des Euro gegenüber anderen
Fremdwährungen hätte keine wesentlichen Auswirkungen
auf das Ergebnis aus der Umrechnung von finanziellen Vermögenswerten oder Schulden.
72 K o nzernabs c h luss Konzernanhang
12.1 Sonstige Preisrisiken
IFRS 7 verlangt im Rahmen der Darstellung zu Marktrisiken
auch Angaben darüber, wie sich hypothetische Änderungen von
Risikovariablen auf Preise von Finanzinstrumenten auswirken.
Als Risikovariablen kommen insbesondere Börsenkurse oder
Indizes in Frage. Zum 31. Dezember 2009 hatte der Konzern
insgesamt EUR 155,0 Mio. (Vorjahr: EUR 170,0 Mio.) als AfS
kategorisierte finanzielle Vermögenswerte im Bestand, die Fair
Value-Schwankungen unterliegen. Diese Risiken sind im
Wesentlichen durch Zins- und Bonitätsrisiken bedingt.
12.2 Sicherheiten bzw. beschränkt
verfügbare Vermögenswerte
Für im rechtlichen und wirtschaftlichen Eigentum befindliche
Sachanlagen bestanden mit Ausnahme der im Rahmen des
Finanzierungsleasings aktivierten Vermögenswerte wie im
Vorjahr keine Eigentums- oder Verfügungsbeschränkungen.
Innerhalb der sonstigen Vermögensgegenstände befinden sich
insgesamt EUR 104,0 Mio. an Deckungskapital aus Rück­
deckungsversicherungen, die zur Absicherung von Pensionsverpflichtungen, jedoch nicht an die begünstigten Mitarbeiter
verpfändet sind.
Es wurden keine finanziellen Vermögenswerte als
Sicherheiten für Verbindlichkeiten oder Eventualschulden
verpfändet.
13 Beziehungen zu nahe stehenden
Unternehmen und Personen
Gemäß IAS 24 „Beziehungen zu nahe stehenden Unternehmen
und Personen“ ist über Beziehungen zu nahe stehenden Unternehmen und Personen zu berichten. Vorstand und Aufsichtsrat
sowie auch Anteilseigner sind als nahe stehende Personen und
Unternehmen im Sinne des IAS 24.9 anzusehen.
In Bezug auf die Vergütung der Mitglieder des Vorstands
und des Aufsichtsrats wird auf die Ausführungen zu „Ver ­
gütung des Vorstands und des Aufsichtsrats“ verwiesen.
Darüber hinaus ergaben sich (unter anderem für
Pensionen) weitere Aufwendungen in Höhe von TEUR 405
(Vorjahr: TEUR 405) und Verpflichtungen in Höhe von
TEUR 2.087 (Vorjahr: TEUR 2.056) gegenüber Personen in
Schlüsselpositionen des Managements.
Gegenüber dem DEKRA e.V., Stuttgart, bestehen
zum 31. Dezember 2009 Verbindlichkeiten in Höhe von
EUR 19,5 Mio. (Vorjahr: EUR 16,7 Mio.), die im Wesentlichen
aus dem Ergebnisabführungsvertrag sowie dem Cash-Pooling
resultieren, sowie Forderungen in Höhe von EUR 0,1 Mio.
(Vorjahr: EUR 18,4 Mio.).
Zwischen dem DEKRA e.V., Stuttgart, als Vermieter und
diversen Unternehmen des DEKRA Konzerns als Mieter
bestehen Mietverträge. Im Geschäftsjahr 2009 betrug
die Miete für die Geschäftsräume EUR 35,3 Mio. (Vorjahr:
EUR 35,0 Mio.). Aus Forderungen und Verbindlichkeiten
gegenüber dem DEKRA e.V., Stuttgart, resultierten Zinserträge
in Höhe von EUR 1,6 Mio. (Vorjahr: EUR 3,0 Mio.) sowie
Zinsaufwendungen in Höhe von EUR 1,1 Mio. (Vorjahr:
EUR 1,1 Mio.). Daneben wurden insgesamt EUR 12,6 Mio.
(Vorjahr: EUR 16,6 Mio.) an Steuerumlagen für Ertrag­steuern und Leistungen von dem DEKRA e.V. in Höhe von
EUR 9,6 Mio. (Vorjahr: EUR 7,5 Mio.) bezogen.
Mit nicht voll konsolidierten Tochterunternehmen und
at equity bewerteten Unternehmen bestehen zum Stichtag
Forderungen, bestehend im Wesentlichen aus Lieferungen und
Leistungen sowie aus Darlehen, in Höhe von EUR 19,4 Mio.
(Vorjahr: EUR 26,9 Mio.) und Verbindlichkeiten in Höhe von
EUR 21,6 Mio. (Vorjahr: EUR 17,3 Mio.) bzw. EUR 0,2 Mio.
(Vorjahr: EUR 0,1 Mio.). Von nicht voll konsolidierten bzw.
at equity Unternehmen wurden Leistungen gegenüber dem
DEKRA Konzern in Höhe von EUR 1,2 Mio. bzw. EUR 1,6 Mio.
erbracht. Von Beteiligungsunternehmen wurden Leistungen
in Höhe von insgesamt EUR 9,7 Mio. erbracht, für die noch
Verbindlichkeiten in Höhe von EUR 1,2 Mio. (Vorjahr:
EUR 1,1 Mio.) bestehen. Daneben bestehen Forderungen aus
Ausleihungen an Unter­nehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, in Höhe von EUR 2,0 Mio. (Vorjahr: null).
Zwischen der DEKRA AG und dem DEKRA e.V. besteht
ein Ergebnisabführungsvertrag sowie eine ertrag- und
umsatzsteuerliche Organschaft.
14 Angaben zum Vorstand und zum Aufsichtsrat
Dem Vorstand gehören an die Herren:
• D
r. h.c. Klaus Schmidt
Vorstandsvorsitzender (bis 01.12.2009)
Böblingen
• S tefan Kölbl
Vorstandsvorsitzender (ab 01.01.2010)
Leinfelden-Echterdingen
• Roland Gerdon
Stuttgart
• C
lemens Klinke (ab 01.01.2010)
Boffzen
• M
ark Thomä (ab 01.01.2010)
Vaucresson
• J örg Mannsperger (ab 01.01.2010)
Unterensingen
Dem Aufsichtsrat der Gesellschaft gehören im Berichtsjahr
folgende Herren an:
• P
rof. Dr.-Ing. Gerhard Zeidler
Vorsitzender
Präsident des Präsidialrats des DEKRA e.V.
Stuttgart
• D
ipl.-Ing. (FH) Heinrich Breitbach*
Stv. Vorsitzender
Vorsitzender des Konzernbetriebsrats DEKRA AG
Ingenieur an der Niederlassung Frankfurt der
DEKRA Automobil GmbH
Offenbach
• M
arcus Borck*
Gewerkschaftssekretär, ver.di
Bühl
• A
ssessor jur. Hermann Burr*
Rechtssekretär, ver.di, Landesbezirk Baden-Württemberg
Uhingen
• W
olfgang Chur
Gesellschafter und Kurator der Robert Bosch Stiftung
Stuttgart
• R
olf-Peter Hoenen
Vorstandssprecher i.R. der HUK-Coburg
Versicherungsgruppe
Coburg
• D
ipl.-Wirtsch.-Ing. Arndt Günter Kirchhoff
Vorsitzender der Geschäftsführung
KIRCHHOFF Automotive GmbH & Co. KG
Attendorn
• P
rof. Dr. Günther Langenbucher
Ehemaliges Mitglied des Vorstands der Ernst & Young AG
Stuttgart
• W
olfgang Loschwitz*
Gesamtbetriebsratsvorsitzender der
DEKRA Akademie GmbH
Berlin
• D
ipl.-Ing. (FH) Wilhelm Oberfranz*
Leiter der Niederlassung München der
DEKRA Automobil GmbH
München
• Th
omas Pleines
Vorsitzender des Vorstands Allianz Versicherungs AG
München
• D
ipl.-Ing. Andreas Schwedler*
Mitglied des Gesamtbetriebsrats der DEKRA
Automobil GmbH
Ingenieur im DEKRA Technology Center, Klettwitz
Dresden
* von den Arbeitnehmern gewählt
73
74 K o nzernabs c h luss Konzernanhang
15 Vergütung des Vorstands und des Aufsichtsrats
Vergütung des Vorstands
Die Vergütung der Vorstandsmitglieder setzt sich aus einer fixen
Jahresvergütung und einem erfolgsabhängigen variablen Bonus
(Tantieme) zusammen.
Die gewährten Gesamtbezüge für den Vorstand der
DEKRA AG betragen einschließlich Aufwandsentschädigungen TEUR 1.197 (Vorjahr: TEUR 1.236).
Die Gesamtbezüge von ausgeschiedenen Vorständen
betrugen TEUR 219 (Vorjahr: TEUR 219).
Vergütung des Aufsichtsrats
Die Gesamtbezüge des Aufsichtsrats betragen für das Geschäftsjahr 2009 TEUR 162 (Vorjahr: TEUR 162).
16 Wesentliche Geschäftsvorfälle
nach dem Bilanzstichtag
Mit Wirkung zum 1. Januar 2010 ergaben sich die vorgenannten
Veränderungen im Vorstand der DEKRA AG.
Mit Wirkung zum 25. März 2010 übernahm DEKRA
100 % der Anteile an dem schwedischen Industrie-Prüfdienstleister ÅF-Kontroll AB. Das Unternehmen gehört in Skandinavien und Osteuropa zu den führenden Industrieprüfern
und war zuvor im Besitz des börsennotierten ConsultingKonzerns ÅF AB. DEKRA wird mit dem Zukauf die Nummer
eins bei der Prüfung von Kraftwerken in Skandinavien. Das
Unternehmen ist spezialisiert auf die zerstörungsfreie Werkstoffprüfung, mit Schwerpunkt im Kraftwerks- und Groß­
anlagenbereich. Zudem ist es akkreditiert für Prüfungen von
Druckgeräten, Aufzügen und Maschinen. ÅF-Kontroll
beschäftigt rund 450 Mitarbeiter und verfügt über 27 Standorte in Schweden sowie über Niederlassungen in Norwegen,
der Tschechischen Republik und Litauen.
Die Finanzierung der Übernahme von ÅF-Kontroll AB
wurde aus einem im ersten Quartal 2010 abgeschlossenen
Rahmenkredit bedient, der auch für künftige Akquisitionen
zur Verfügung steht.
17 Sonstige Angaben
Konsolidierungskreis
Der vollständige Anteilsbesitz des Konzerns gemäß § 313 Abs. 2
HGB ist gemäß § 313 Abs. 4 HGB in einer gesonderten Aufstellung dargestellt. Nachfolgend sind die gesamten Gesellschaften
enthalten, die neben der DEKRA AG in den Konzernabschluss
einbezogen wurden.
i n %
Anteil am Kapital
Vollkonsolidierte Unternehmen Inland:
DEKRA Automobil GmbH, Stuttgart
100,00
DEKRA Akademie GmbH, Stuttgart
100,00
DEKRA Arbeit GmbH, Stuttgart
100,00
DEKRA Qualification GmbH, Stuttgart
100,00
DEKRA Certification GmbH, Stuttgart
100,00
DEKRA Industrial GmbH (vormals: DEKRA Umwelt GmbH), Stuttgart
100,00
DEKRA Personal GmbH, Stuttgart
100,00
DEKRA Claims Services GmbH, Stuttgart
100,00
DEKRA International GmbH, Stuttgart
100,00
DEKRA Beteiligungs- und Finanzierungs GmbH, Stuttgart
100,00
DEKRA Consulting GmbH, Stuttgart
100,00
Internationales Schadenregulierungsbüro Dr. Karl Jacobs – I.S.B.-B.I.R.S. – GmbH, Aachen
100,00
DEKRA Commercial Services & Engineering GmbH, Stuttgart
100,00
DEKRA Personaldienste GmbH, Eschborn
100,00
DEKRA Event & Logistic Services GmbH, Stuttgart
100,00
DEKRA EXAM GmbH, Bochum
100,00
DEKRA Industrial Management GmbH (vormals: DEKRA Industrial GmbH), Stuttgart
100,00
DEKRA Material Testing GmbH, Stuttgart
100,00
GKK Gutachterzentrale GmbH, Düsseldorf
100,00
Vollkonsolidierte Unternehmen Ausland:
DEKRA Services S.A.R.L., Trappes, Frankreich
100,00
DEKRA Automotive S.A., Trappes, Frankreich
100,00
DEKRA Foncier S.N.C., Trappes, Frankreich
100,00
Auto Contrôle Technique S.A.R.L., Allonnes, Frankreich
Auto Bilan France S.N.C., Trappes, Frankreich
51,00
100,00
C.T.A. S.A.R.L., Trappes, Frankreich
90,00
DEKRA Automotive Maroc S.A., Casablanca, Marokko
80,00
DEKRA Expert S.A.S.U., Trappes, Frankreich
100,00
DEKRA Test Center S.A., Narbonne, Frankreich
100,00
DEKRA Expertise S.A.S., Mondeville, Frankreich
51,00
DEKRA Service Maroc S.A., Casablanca, Marokko
80,00
DEKRA Automobil a.s., Prag, Tschechische Republik
100,00
STK Slavkov s.r.o., Slavkov u. Brna, Tschechische Republik
100,00
75
76 K o nzernabs c h luss Konzernanhang
i n %
Anteil am Kapital
Vollkonsolidierte Unternehmen Ausland:
i n %
Anteil am Kapital
Vollkonsolidierte Unternehmen Ausland:
STK DEKRA Rychnov s.r.o., Rychnov nad Kneznou, Tschechische Republik
100,00
DEKRA Industrial Polska Sp. z o.o. (vormals: DEKRA NORISKO Industrial Polska Sp. z o.o.),
Warschau, Polen
DEKRA Diagnostic IMMOBILIER S.A.S. (vormals: NORISKO IMMOBILIER S.A.S.),
Bagneux, Frankreich
100,00
100,00
GAM2I S.A., Limoges, Frankreich
100,00
DEKRA POLSKA Sp. z o.o., Warschau, Polen
100,00
MERMOZ BASTIE S.C.I., Limoges, Frankreich
100,00
DEKRA Automotive Services B.V., Uden, Niederlande
100,00
DEKRA Industrial S.A. (vormals: NORISKO S.A.), Limoges, Frankreich
Bureau International de Règlement de Sinistres S.A., Brüssel, Belgien
100,00
DEKRA CONSTRUCTION S.A.S. (vormals: NORISKO CONSTRUCTION S.A.S.), Bagneux, Frankreich
100,00
DEKRA Claims Services B.V., Vught, Niederlande
100,00
DEKRA Conseil HSE S.A.S. (vormals: NORISKO COORDINATION S.N.C.), Bagneux, Frankreich
100,00
Claims Adjusters Ltd., London, Großbritannien
100,00
DEKRA EQUIPEMENTS S.A.S. (vormals: NORISKO EQUIPEMENTS S.A.S.), Limoges, Frankreich
100,00
DEKRA France S.A.S., Trappes, Frankreich
100,00
DEKRA Industrial South Africa Ltd. (vormals: NORISKO South Africa Ltd.), Centurion, Südafrika
72,40
DEKRA Claims Services International N.V., Zaventem, Belgien
100,00
DEKRA Certification Sp. z o.o., Wroclaw, Polen
100,00
DEKRA Endüstriyel Denetim (vormals: DEKRA NORISKO Endüstriyel Inceleme ve Danismanlik Sirketi),
Kavacik Beykoz (Istanbul), Türkei
86,00
DEKRA Emission Check, Inc., Wilmington, USA
100,00
DEKRA Nederland B.V., Uden, Niederlande
100,00
DEKRA America Inc., Wilmington, USA
100,00
DEKRA Keuringen B.V., Uden, Niederlande
100,00
DEKRA Zaposljavanje, Zaposljavanje, Zastupanje d.o.o, Zagreb, Kroatien
100,00
Bureau International de Règlement de Sinistres Suisse S.A., Genf, Schweiz
100,00
DEKRA Italia Holding S.R.L., Arese (Mailand), Italien
100,00
DEKRA Automotive Services S.R.L., Arese (Mailand), Italien
100,00
DEKRA REVISIONI ITALIA S.R.L., Arese (Mailand), Italien
60,00
DEKRA za privremeno zaposljavanje d.o.o., Zagreb, Kroatien
100,00
DEKRA Claims & Expertise B.V. (vormals: DEKRA Bartok B.V.), Heerhugowaard, Niederlande
100,00
DEKRA Finland Oy, Vantaa, Finnland
100,00
Polartest Oy, Vantaa, Finnland
100,00
DEKRA do Brasil Participacoes LTDA., Atibaia,Brasilien
100,00
SLOVDEKRA s.r.o., Bratislava, Slowakische Republik
56,02
DEKRA Netherlands Holding B.V., Heerhugowaard, Niederlande
100,00
AUTOTEST – TOUR s.r.o., Brezolupy, Tschechische Republik
100,00
Volchi Participacoes LTDA., Atibaia, Brasilien
67,77
LINCES VISTORIAS E SERVICOS LTDA., Atibaia, Brasilien
67,70
CHECKAUTO INFORMACOES VEICULARES LTDA., Atibaia, Brasilien
67,70
IDENTICAR CONSULATORIA TECHNICA EM VEICULOS LTDA., Atibaia, Brasilien
ALESIA S.C.I., Limoges, Frankreich
67,70
100,00
DEKRA Holdings South Africa Ltd. (vormals: NORISKO Holdings South Africa Ltd.), Centurion, Südafrika
DEKRA Industrial Algérie S.A.R.L., Algier, Algerien
95,99
100,00
99,50
DEKRA AMBIO S.A., Barcelona, Spanien
100,00
DEKRA Systèmes S.A.S. (vormals: Thermotique S.A.S.), Versailles, Frankreich
100,00
EXPERTEC S.A.R.L., Casablanca, Marokko
100,00
DEKRA Experts B.V. (NL) (vormals: Toplis Hettema B.V.), Heerhugowaard, Niederlande
100,00
Extenso Schademanagement & Taxatie B.V., Heerhugowaard, Niederlande
100,00
DEKRA Pre-Risk B.V. (vormals: Rispect B.V.), Heerhugowaard, Niederlande
100,00
Traxo B.V., Heerhugowaard, Niederlande
100,00
Corex B.V., Heerhugowaard, Niederlande
100,00
KEMA Quality B.V., Arnheim, Niederlande
100,00
KEMA Quality Co. Ltd. (CN), Shanghai, China
100,00
KEMA Registered Quality Inc., Lafayette, USA
100,00
Einbezogene assoziierte Unternehmen Inland:
Euro Transport Media Verlags- und Veranstaltungsgesellschaft mbH, Stuttgart
40,00
Einbezogene assoziierte Unternehmen Ausland:
JUAN A. CALZADO Comisariado de Averías S.A., Barcelona, Spanien
50,00
JUAN A. CALZADO Comisariado de Averías S.A., Lissabon, Portugal
50,00
77
78 K o nzernabs c h luss Konzernanhang
B est ä tigungsvermerk DEKRA AG
Bestätigungsvermerk
Abschlussprüfung
Die Hauptversammlung hat am 5. Mai 2009 die Ernst & Young
GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft zum Abschlussprüfer und
Konzernabschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2009 gewählt.
Die im Geschäftsjahr erfassten Aufwendungen für
Honorare des Abschlussprüfers sind in der nachfolgenden
Tabelle ersichtlich.
Konzernabschlussprüfer Honorar
2009
i n TEU R
Prüfungsleistungen
607
Prüfungsnahe Leistungen
0
Steuerberatung
427
Sonstige Leistungen
1.398
Gesamt
2.432
Stuttgart, 30. März 2010
DEKRA AG
Der Vorstand
Kölbl, Vorsitzender
Klinke
Mannsperger
Gerdon
Thomä
Zu dem Konzernabschluss und dem Konzernlagebericht haben wir folgenden Bestätigungsvermerk erteilt:
„Wir haben den von der DEKRA AG, Stuttgart, aufgestellten Konzernabschluss – bestehend aus Gesamtergebnisrechnung, Bilanz, Eigenkapitalveränderungsrechnung, Kapitalflussrechnung sowie Anhang – und den Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2009 geprüft. Die Aufstellung von Konzernabschluss und Konzernlagebericht nach den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach
§ 315 a Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften liegt in der Verantwortung der gesetzlichen
Vertreter der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine
Beurteilung über den Konzernabschluss und über den Konzernlagebericht abzugeben.
Wir haben unsere Konzernabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der
Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße,
die sich auf die Darstellung des durch den Konzernabschluss unter Beachtung der anzuwendenden Rechnungslegungsvorschriften und durch den Konzernlagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanzund Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung
der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche
und rechtliche Umfeld des Konzerns sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im
Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems
sowie Nachweise für die Angaben in Konzernabschluss und Konzernlagebericht überwiegend auf der Basis
von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der Jahresabschlüsse der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen, der Abgrenzung des Konsolidierungskreises, der angewandten
Bilanzierungs- und Konsolidierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen der gesetzlichen
Vertreter sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts.
Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung
bildet.
Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.
Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der
Konzernabschluss den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315 a Abs. 1 HGB
anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung dieser Vorschriften ein
den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des
Konzerns. Der Konzernlagebericht steht in Einklang mit dem Konzernabschluss, vermittelt insgesamt ein
zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen
Entwicklung zutreffend dar.“
Stuttgart, 31. März 2010
Ernst & Young GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Hochrein
Wirtschaftsprüferin
Blesch
Wirtschaftsprüfer
79
80 B eri c h t des V o rsitzenden des A ufsi c h tsrats
bericht des Vorsitzenden
des aufsichtsrats
Kontakt
Im Berichtsjahr hat sich der Aufsichtsrat regelmäßig mit
allen wesentlichen Geschäftsvorgängen im DEKRA AG
Konzern befasst. Diese wurden in drei Sitzungen mit
dem Vorstand der DEKRA AG ausführlich erörtert.
Darüber hinaus hat der Aufsichtsrat den Vorstand
laufend kontrolliert und sich schriftlich wie mündlich
über wichtige Vorgänge Bericht erstatten lassen. Themen
waren unter anderem die wirtschaftliche Lage des Unternehmens, geplante Akquisitionen und die Einschätzung
geschäftlicher Risiken. Mit Wirkung zum 1. Januar 2010
hat der Aufsichtsrat zudem die Neubesetzung des Vorstands der DEKRA AG beschlossen. Mit weit reichenden
Personalentscheidungen wird DEKRA seinen erfolgreichen Wachstumskurs noch verstärken.
Der Aufsichtsrat stellt fest, dass die DEKRA AG
trotz globaler wirtschaftlicher Turbulenzen im
Berichtsjahr erfolgreich war. Im Vergleich zum Vorjahr
konnten der Gesamtumsatz ebenso wie das Ergebnis
vor Steuern gesteigert werden. Rund 1.200 neue
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus Akquisitionen
wurden erfolgreich in das Unternehmen integriert.
Jahresabschluss und Lagebericht der DEKRA
AG wurden ebenso wie der Konzernabschluss und
der Konzernlagebericht der DEKRA AG für das
Geschäftsjahr 2009 unter Einbeziehung der Buchführung vom Abschlussprüfer, der Ernst & Young
GmbH, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Steuerberatungsgesellschaft, Stuttgart, geprüft und mit dem
uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen.
Der Aufsichtsrat hat das Ergebnis der Prüfung
der Ernst & Young GmbH, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Steuerberatungsgesellschaft, Stuttgart,
zustimmend zur Kenntnis genommen und erhebt
nach eigenen Prüfungen von Jahresabschluss, Lagebericht, Konzernabschluss und Konzernlagebericht
der DEKRA AG keine Einwendungen.
Der Aufsichtsrat billigt den vom Vorstand aufgestellten Jahresabschluss, der damit festgestellt ist.
Ebenso billigt der Aufsichtsrat den vom Vorstand
aufgestellten Konzernabschluss.
Der Aufsichtsrat dankt dem Vorstand und den
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für die im Jahr
2009 geleistete gute Arbeit.
DEKRA e.V.
Kommunikation und Marketing
Handwerkstr. 15
D-70565 Stuttgart
Telefon + 49.7 11.78 61 28 76
Telefax + 49.7 11.78 61 29 12
Fotografie
Gaukler Studios GmbH, Filderstadt
Konzept und Gestaltung
HGB Hamburger Geschäftsberichte
GmbH & Co. KG, Hamburg
Lithografie
Hirte GmbH & Co. KG,
Hamburg
Druck
Bechtle Druck&Service GmbH & Co. KG,
Esslingen a.N.
P r o f. D r .- I n g . G e r h a r d z e id l e r
P R Ä S I D ENT D E S P R Ä S I D IAL R AT S D E S D EK R A e .V.
UN D V O R S ITZEN D E R D E S AUFS ICHT S R AT S
D E R D EK R A A G
Stuttgart, im Mai 2010
Der Aufsichtsrat
Prof. Dr.-Ing. Gerhard Zeidler
Vorsitzender