Informationen zur Euro-Bargeldeinführung Nr. 5
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Informationen zur Euro-Bargeldeinführung Nr. 5
Deutsche Bundesbank euro Informationen zur Euro-Bargeldeinführung So sieht das Euro-Bargeld aus Die heiße Phase hat begonnen Das Frontloading läuft Neue Angebote im Internet Das große Schlafmünzen-Finale Vernichtung und Verwertung von DM-Münzen Euro-Sondermünzen in Deutschland Nr. 5 September 2001 Inhalt Die heiße Phase hat begonnen! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1 Das große Schlafmünzen-Finale . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3 www.der-euro-ist-sicher.de – Internetschulung zu den Sicherheitsmerkmalen . . . . . . . . 4 Vernichtung und Verwertung der D-Mark-Münzen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5 Abgabe von Euro-Bargeld an Zentralbanken außerhalb des Euro-Währungsgebietes . . 6 Nationale Umstellungsszenarien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7 Sicherheitsmerkmale der Euro-Banknoten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8 Die Banknotendruckereien und Münzprägeanstalten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10 Frontloading gestartet . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11 Dienstleistungen der Bundesbank am 31.12. 2001 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12 Die ersten Euro-Sondermünzen in Deutschland . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13 Der Euro im Internet – eine unerschöpfliche Informationsquelle . . . . . . . . . . . . . . . . . 14 „Euro leicht gemacht“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15 Rund um den Euro – Wissenswertes zu unserem Geld . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16 1 Die heiße Phase hat begonnen! EZB-Präsident Duisenberg hat auf der Pressekonferenz am 30. August 2001 in Frankfurt das tatsächliche Aussehen der Euro-Banknoten und die Sicherheitsmerkmale bekannt gegeben und damit die "entscheidende" Phase der Euro-Bargeldeinführung eingeläutet. Jetzt beginnt die vorzeitige Abgabe des EuroBargeldes durch die Landeszentralbanken an die Banken und Sparkassen (Frontloading) bzw. die Weitergabe an den Handel (Sub-Frontloading), s. S. 11. Gleichzeitig läuft die zweite Stufe der Euro 2002-Informationskampagne der Europäischen Zentralbankbank und der nationalen Notenbanken (Eurosystem) an, in der die Menschen in den Euro-Teilnehmerstaaten umfassend mit dem Aussehen des Euro-Bargeldes, den Sicherheitsmerkmalen der Banknoten sowie den allgemeinen Umstellungsmodalitäten vertraut gemacht werden sollen. In allen Euro-Teilnehmerstaaten werden in den jeweiligen Landessprachen die gleichen EuroInformationen unter dem Motto "derEURO.UNSERGeld" verbreitet. Die zweite Stufe der Euro 2002-Informationskampagne der Europäischen Zentralbank und der nationalen Notenbanken besteht aus verschiedenen Elementen: Medienkampagne Ab Mitte September beginnt europaweit eine breit angelegte Medienkampagne des Eurosystems zur Information der Öffentlichkeit. Über Fernsehen, Radio sowie über Printmedien sollen die Menschen auf die Euro-Bargeldeinführung vorbereitet werden. In Deutschland ist die Deutsche Bundesbank für die Umsetzung der Kampagne verantwortlich. Der Schwerpunkt der deutschen Kampagne liegt im TV-Bereich sowie in der Schaltung von Anzeigen. Ab Mitte September werden die Euro-Banknoten und -Münzen sowie die wichtigsten Sicherheitsmerkmale in fünf verschiedenen TV-Spots zu besten Sendezeiten zu sehen sein. In vier unterschiedlichen Anzeigentypen werden das Euro-Bargeld und die Sicherheitsmerkmale in großen Publikumszeitschriften präsentiert. Die Anzeigen werden in der Zeit von Anfang Oktober bis Anfang Januar 2002 geschaltet werden. Euro-Informationsmedien für die Öffentlichkeit „Startklar fürs Euro-Bargeld“, so heißt der Titel der 8-seitigen Informationsbroschüre, die von der Europäischen Zentralbank und der Bundesbank ab Mitte November flächendeckend an etwa 40 Mio. Haushalte in Deutschland verteilt wird. Ein zusätzliches Kontingent von etwa 20 Mio. Broschüren ist für Banken, Schulen und andere Einrichtungen vorgesehen. In der Broschüre werden das Euro-Bargeld, die Sicherheitsmerkmale und die Umstellungsmodalitäten umfassend dargestellt. Die Broschüre kann bei der Deutschen Bundesbank bzw. bei allen Landeszentralbanken in begrenztem Umfang angefordert werden. Neben der Euro-Broschüre wird die Bundesbank weitere Euro-Informationsmedien auf Anfrage abgeben. Dazu gehören u. a. DIN A 1 und DIN A 2 Poster mit den Euro-Banknoten und -Münzen. Weiterhin ist eine DIN A 4-Kurzübersicht mit dem Euro-Bargeld sowie den Sicherheitsmerkmalen erhältlich (s. S. 8/9). Nach wie vor im Angebot sind unsere Faltblätter: 1. „Der Euro ist da“, 2. „Von der D-Mark zum Euro“ 3. „Zehn Fragen und Antworten zur Euro-Bargeldeinführung“. 2 Partnerschafts- und Multiplikatorenprogramm Über das Aussehen der Euro-Banknoten und -Münzen sowie die Sicherheitsmerkmale bietet die EZB bzw. die Bundesbank wieder – wie in Phase 1 – Druckvorlagen an, auf die alle interessierten Partner zugreifen können. Die Druckvorlagen können durch das eigene Firmenlogo ergänzt werden. Angeboten werden verschiedene Versionen von Postern, Faltblättern, Broschüren, Anzeigen in unterschiedlichen Größen. a) In der 24-seitigen DIN A 4 Trainerbroschüre werden die Euro-Banknoten und -Münzen ausführlich mit allen Einzelheiten dargestellt. Im Mittelpunkt stehen die Sicherheitsmerkmale der Euro-Banknoten. Daneben werden zahlreiche Hintergrundinformationen zur Entwicklung und Herstellung des Euro-Bargeldes sowie rechtlichen Aspekten und Fragen zum Umstellungsprozess gegeben. Die Druckvorlagen können ab September über die Kampagnen-Website der EZB (www.euro.ecb.int) heruntergeladen werden. Die Abbildungen der Euro-Banknoten und -Münzen sowie die Druckvorlagen stehen auch als CD-ROM zur Verfügung und können bei der Bundesbank angefordert werden. Außerdem ist ein „Infomercial“ über das EuroBargeld erhältlich. Ausbildung von Kassenpersonal Im April d.J. haben die Landeszentralbanken mit einem Schulungsprogramm über das EuroBargeld und die Sicherheitsmerkmale begonnen. Interessierte Unternehmen, Banken und die Polizei konnten Mitarbeiter, die ab September als "Euro-Trainer" vorgesehen sind, in den Zweiganstalten der Bundesbank vorab schulen lassen. Mit der Freigabe der Sicherheitsmerkmale kann nunmehr mit der flächendeckenden Ausbildung begonnen werden. Die Bundesbank stellt - wie bereits angekündigt - für die EuroBargeld-Schulungen umfangreiches Ausbildungsmaterial zur Verfügung: b) In dem ca. 14-minütigen Trainings-Video werden die Banknoten und Münzen sowie die Sicherheitsmerkmale quasi von allen Seiten beleuchtet. Das Video zeigt auch Sequenzen aus dem Entwurfs- und Produktionsprozess der neuen Banknoten und Münzen. c) Die Trainer-CD ROM umfasst neben Power Point-Präsentationen und diversen Vorlagen zum Euro-Bargeld auch interaktive Teile, mit denen die Schulungsveranstaltungen aufgelockert werden können. 1. Trainerkoffer: 2. Broschüre für Kassierer Für die Ausbildung von Kassenpersonal zu EuroBargeld stellen die Landeszentralbanken den Euro-Bargeld-Trainern Schulungskoffer mit folgendem Inhalt zur Verfügung: Für die Kassierer steht eine 16-seitige Broschüre in DIN A 6 Hochformat in einer Auflage von 1,2 Mio. Exemplaren zur Verfügung. Darin werden die Sicherheitsmerkmale jeder Euro-Bank- 3 note ausführlich auf jeweils 2 Seiten dargestellt. Sie können am Ende jeder Veranstaltung an die Schulungsteilnehmer ausgegeben werden, damit sie sich mit den neuen Merkmalen nochmals in aller Ruhe vertraut machen können. Sowohl die Schulungskoffer als auch die Kassierer-Broschüren werden in allen Zweiganstalten der Landeszentralbanken für Euro-Trainer bereitgehalten. Bitte wenden Sie sich an Ihre zuständige Landeszentralbank und sprechen Sie dort die weiteren Einzelheiten ab. Sonstige Aktivitäten Die Bundesbank informiert im Rahmen eines Sonderprogramms (Veranstaltungsserie, Pressekonferenzen, Plakate, Broschüren) die angrenzenden mittel- und osteuropäischen Länder sowie die Türkei über die Euro-Bargeldeinführung. Die EZB wird weltweit durch Anzeigen und TV-Spots in internationalen Magazinen und Fernsehsendern über die Euro-Bargeldeinführung informieren. Das große Schlafmünzen-Finale Die Auftaktaktion unter dem Motto „Her mit den Schlafmünzen“ im Mai d.J. hat die Bevölkerung wachgerüttelt. Nach einer Umfrage sind mehr als sechs Millionen Menschen dem Aufruf gefolgt, die ca. 4 Mrd. Schlafmünzen zu Banken und Sparkassen zurückgebracht haben. Dies ist aus Sicht der Bundesbank ein sehr erfreuliches Ergebnis, das für den Erfolg der Werbekampagne spricht. Allerdings sind mit der Auftaktaktion bislang noch nicht alle Schlafmünzen, die in Sparbüchsen, Flaschen u.ä. vermutet werden, aufgeweckt worden. Deswegen wird die Deutsche Bundesbank in Abstimmung mit dem Zentralen Kreditausschuss, dem Hauptverband des Deutschen Einzelhandels, der Bundesvereinigung Deutscher Geld- und Werttransportdienste sowie der Bundesarbeitsgemeinschaft der Verbraucherzentralen und Verbraucherverbände die Kampagne in der Zeit vom 10. September bis 30. Oktober fortsetzen. Dabei soll der Teil der Bevölkerung aktiviert werden, der sich bislang noch nicht von seinen gesammelten DM-Münzen und Scheinen trennen konnte. Mit dem bewährten „Schlafmünzen-Motto“ und Günther Jauch wird die Kampagne fortgesetzt. Diesmal konzentriert sich die Schlafmünzen-Aktion auf den Einsatz von Radiowerbung, bei der an die „Schlafmünzen“ erinnert wird. Die Aktion wird nicht mehr ganz so „laut“ wie zum Auftakt sein. Zum einen ist der Begriff Schlafmünzen inzwischen hinlänglich bekannt. Zum anderen ist die Bevölkerung durch das näher rückende Euro-Einführungsdatum stärker sensibilisiert als im Mai. Ergänzt wird die Radiowerbung durch neue Plakate mit Günther Jauch, die bei Banken und Sparkassen ausgehängt werden. Die Bundesbank hat jeweils drei Poster (siehe Abb.) direkt an alle Bankfilialen in der Bundesrepublik versandt. Als logistische Unterstützung gewährt die Bundesbank den Kreditinstituten wieder einen Zuschuss für die Beschaffung von sog. Privatkunden-Safebags, die sich in der ersten Sammelaktion bestens bewährt haben. Wichtig für den Erfolg der Aktion ist, dass die Bürger ihre gesammelten DM-Münzen unkompliziert und kostenfrei an den Bankschaltern abgeben können. 4 www.der-euro-ist-sicher.de – Internetschulung zu den Sicherheitsmerkmalen Nach der Veröffentlichung der Sicherheitsmerkmale des Euro-Bargeldes wird ein Schwerpunkt der Kampagne von EZB und nationalen Notenbanken in den nächsten Monaten sein, die Bevölkerung umfassend über die Sicherheitsmerkmale zu informieren. Nicht nur das Kassenpersonal, sondern alle Bürgerinnen und Bürger sollen umfassend mit den Sicherheitsmerkmalen der Euro-Banknoten vertraut gemacht werden, damit sie echte Euro-Noten leicht erkennen können. Mit der öffentlichen Bekanntgabe der Sicherheitsmerkmale können nun auch die Kreditinstitute, die Handels- und Dienstleistungsunternehmen und andere Organisationen ihr Kassenpersonal schulen. Um ihren Partnern einen zeitlichen Vorlauf zur Entwicklung von Schulungskonzepten zu ermöglichen, haben die Landeszentralbanken seit Anfang April Trainer und Multiplikatoren aus zahlreichen privaten Unternehmen und öffentlichen Organisationen in Vorabschulungen intensiv über die Sicherheitsmerkmale informiert (s. S. 2). Mit dem Internetangebot www.der-euro-ist- sicher.de bietet die Bundesbank ihren Partnern und all denen, die sich umfassend über die Sicherheitsmerkmale informieren wollen, einen zusätzlichen Service. Die Bundesbank hat in Zusammenarbeit mit der Internet-Agentur dialogicon eine Internetschulung entwickelt, mit deren Hilfe Trainer und Multiplikatoren aus privaten Unternehmen und öffentlichen Organisationen ihr Wissen aus den Schulungen der Landeszentralbanken auffrischen können. Anderen, die nicht an diesen Schulungen teilnehmen konnten, wird ein Selbststudium der Sicherheitsmerkmale und die Vorbereitung von Schulungskonzepten für ihr Kassenpersonal ermöglicht. Das Internetangebot kann aber auch direkt in eigenen Schulungsveranstaltungen eingesetzt werden. Dieses Informationsmedium stellt insbesondere für die „Profis“ im Bargeldbereich eine geeignete Ergänzung der Informationsmaterialien der Europäischen Zentralbank dar. Um den Partnern den Zugang zu den Schulungsmaterialien möglichst schnell und unkompliziert zu ermöglichen, stehen diese auch als „Download“ zur Verfügung. Auf Übersichtsseiten werden die Sicherheitsmerkmale der Euro-Banknoten zusätzlich in Detailansichten gezeigt – ergänzt um Erklärungstexte und praktische Tipps. Ob zu Beginn oder am Ende der Schulung – ein Quiz zeigt den Internetsurfern, ob sie ausreichend auf das neue Bargeld vorbereitet sind. Außer den Sicherheitsmerkmalen des Euro-Bargeldes werden unter www.der-euro-ist-sicher.de auch eine Vielzahl praktischer Hinweise angeboten. Neben dem Zeitplan der Euro-Bargeldeinführung finden sich u.a. Hinweise auf DM-Falschgeld und dessen Erkennung, eine Liste anderer Informationsmaterialien zu den Sicherheitsmerkmalen und weitere Internetseiten mit Informationen zur „Euro-Bargeldeinführung“. 5 Vernichtung und Verwertung der D-Mark-Münzen Während die Landeszentralbanken die zurückfließenden D-Mark-Banknoten dank moderner Geldbearbeitungsmaschinen relativ rasch bearbeiten und vernichten können1, stellt der Rückfluss des Münzgeldes für die Bundesbank eine andere Dimension dar. Schließlich erwartet die Deutsche Bundesbank einen Rückfluss von mehr als 28 Mrd. DM-Münzen mit einem Gewicht von rund 98.500 Tonnen. Diese Münzrückflüsse sind nach dem Ende des DM-Zeitalters zu lagern, zu bearbeiten, sowie zuzüglich der Bestände in den Tresoren der Landeszentralbanken zu entwerten und letztlich zu verwerten. Diese Arbeiten werden etwa bis zum Februar 2004 dauern. felmuster auf. Aufgrund des hohen Durchsatzes bietet das System eine preiswerte Möglichkeit, Münzen zu Metallschrott aufzubereiten. Der Decoiner wird an den acht Entwertungsstandorten mit einem hohen Münzaufkommen eingesetzt; dies sind Berlin, Dortmund, Hamburg, Hannover, Karlsruhe, Nürnberg, Stuttgart und Wulfen / Westfalen. In den verbleibenden drei Standorten Leipzig, München und Neu-Isenburg fallen geringere Münzmengen an. Dort beabsichtigt die Bank ein System einzusetzen, das Bearbeitung der zurückfließenden DM-Münzen Die LZB-Zweiganstalten sind auch unter Ausschöpfung aller personellen und technischen Möglichkeiten nicht auf ein derart hohes, zumal einmaliges Münzaufkommen eingerichtet. Daher werden die DM-Münzen zunächst in externen Münzlagerstätten zwischengelagert. Die Arbeiten dort werden aufgenommen, sobald der Rückfluss an DM-Banknoten bewältigt ist. Die Münzen werden dann gezählt und auf Falsch- und Fremdmünzen überprüft. Der Decoiner bei der Arbeit Foto: EuroCoin AG die Münzen zerschneidet. Der Durchsatz liegt bei rund 600 kg je Stunde. Die Münzen der größeren Stückelungen können nach erfolgter Entwertung als Münzschrott ohne besondere Sicherheitsauflagen transportiert werden. Dies trägt zu einer erheblichen Reduzierung der Kosten der öffentlichen Hand bei. ... und Verwertung der DM-Münzen Entwertung… Anschließend werden die Münzen der Stückelungen zu 50 Pf, 1 DM, 2 DM und 5 DM (mit gut 35.500 t mehr als ein Drittel des erwarteten Münzrückflusses) bei den Landeszentralbanken entwertet. Zu diesem Zweck wurde die Landeszentralbank in Nordrhein-Westfalen beauftragt, die erforderliche Ausschreibung für Münzentwertungssysteme durchzuführen. Schließlich wurde ein „Decoiner“ ausgewählt, der rund 2,5 Tonnen Münzen je Stunde deformieren kann; dabei werden die Münzen verwalzt und weisen danach ein ausgeprägtes Rif- Das Münzregal – also das Recht zur Ausprägung von Scheidemünzen – liegt in Deutschland beim Bundesministerium der Finanzen. Es ist damit auch für die Verwertung zuständig, hat jedoch mit der Federführung hierfür die VEBEG GmbH als bundeseigene Treuhandgesellschaft betraut. Diese hat nach den Grundsätzen der Kreislaufwirtschaft eine Verwertung der DM-Münzen als Sekundärrohstoffe anzustreben. Erzielbare Verwertungserlöse fließen dem Bundesfinanz1 Die Verwertung ausgesonderter DM-Noten wurde in der 3. Ausgabe des „euro2002“ bereits erläutert. 6 ministerium zu. Folgende Verwertungsverfahren sind vorgesehen: 50 Pfennig bis 5 DM Die aus einer Kupfer-Nickel-Legierung bestehenden vier hochwertigen Nominale werden – wie oben erläutert – von den Landeszentralbanken nach der Bearbeitung maschinell entwertet. Art und Umfang der Deformierung schließen eine spätere missbräuchliche Verwen- Entwertetes 1 DM Stück neben einer 2 Euro-Ronde dung aus, so dass keine besonderen Sicherheitsanforderungen an die Verwertung zu stellen sind. Daher wird dieser Münzschrott Zug um Zug im Ausschreibungsverfahren an den jeweils Höchstbietenden veräußert. Kupfer-Nickel ist ein häufig in der Münzproduktion eingesetztes Material – so auch bei den Euro-Münzen. 1 Pfennig bis 10 Pfennig Bei diesen Münzen wird auf eine Entwertung verzichtet, da Aufwand und Kostenersparnis für die öffentliche Hand nicht in einem ausgewogenen Verhältnis zueinander stehen würden. Somit gelten für diese Münzen besondere Sicherheitsanforderungen, wenngleich eine missbräuchliche Verwendung auf Grund der geringen Nennwerte und der dann fehlenden Eigenschaft eines gesetzlichen Zahlungsmittels unwahrscheinlich sein dürfte. Für die vier kleinen Nominale strebt die VEBEG GmbH den Abschluss eines Rahmenvertrages mit einem zuverlässigen und leistungsfähigen Unternehmen an, das möglichst die Gesamtmenge von voraussichtlich ca. 73.000 Tonnen abnimmt. Abgabe von Euro-Bargeld an Zentralbanken außerhalb des Euro-Währungsgebietes Der EZB-Rat hat am 5.7.2001 als weiteren Beitrag für einen reibungslosen Bargeldumtausch beschlossen, dass die nationalen Zentralbanken des Eurosystems auch an Zentralbanken außerhalb des Euro-Währungsgebietes vorzeitig EuroBargeld abgeben können. Für die Abgabe gilt Folgendes: ¿ Sie ist ab dem 1. Dezember 2001 gestattet. ¿ Die am Frontloading teilnehmenden Zentralbanken außerhalb des Euro-Währungsgebietes müssen – für das vorab erhaltene Euro-Bargeld am ersten Geschäftstag des Jahres 2002 Zahlung leisten, – der jeweiligen Notenbank im Euro-Wäh- rungsgebiet ab dem Zeitpunkt der vorzeitigen Abgabe zur Vermeidung von Kreditrisiken Sicherheiten in Höhe des zur Verfügung gestellten Bargeldes stellen, – gewährleisten, dass nachfolgende Weitergaben an Kreditinstitute außerhalb des Euroraums gemäß den Bestimmungen für das Sub-Frontloading im Euroraum erfolgen. Damit ist ab 1. Dezember 2001 eine Vorabausstattung mit Euro-Bargeld außerhalb des EuroWährungsgebietes sowohl über Notenbanken, als auch über Korrespondenzbanken, Zweigstellen, Zentralen und Tochterinstitute von Kreditinstituten innerhalb des Euro-Währungsgebietes möglich (siehe auch „euro2002“ Nr. 3). 2 1 31.12.2002 28.02.2012 28.02.2012 01.01.2022 28.02.2012 28.02.2002 28.02.2002 17.02.2002 09.02.2002 28.02.2002 28.02.2002 28.01.2002 28.02.2002 28.02.2002 28.02.2002 Deutschland Griechenland Spanien Frankreich Irland Italien Luxemburg Niederlande Österreich Portugal Finnland unbefristet 01.01.2007 31.12.2004 28.02.2012 unbefristet 17.02.2005 unbefristet P 3,88 für FIM 23 P 10,00 für PTE 2.005 0,5 Mio. 1 Mio. 5,5 Mio. 8,8 Mio. P 11,34 für NLG 252 P 14,54 für ATS 200 0,6 Mio. 30 Mio. 0,75 Mio. 53 Mio. 23 Mio. 3 Mio. 53,5 Mio. 5,3 Mio. P 12,40 für LUF 500 P 12,91 für ITL 25.000 P 6,35 für IEP 5 P 15,25 für FRF 100 P 12,02 für ESP 2.000 P 14,67 für GRD 5.000 P 10,23 für DEM 20 P 12,40 für BEF 500 Starter Kits mit Euro-Münzen für die Bevölkerung Zahl der Starter Kits 01.09.2001 01.10.2001 03.09.2001 01.12.2001 01.09.2001 01.11.2001 01.11.2001 01.12.2001 01.09.2001 01.10.2001 01.09.2001 01.11.2001 Banknoten 01.09.2001 01.09.2001 03.09.2001 01.12.2001 01.09.2001 01.09.2001 01.09.2001 01.09.2001 01.09.2001 01.09.2001 01.09.2001 01.09.2001 Münzen Beginn der Euro-Vorabausstattung der Kreditinstitute (Frontloading) mit 01.12.2001 01.12.2001 10.09.2001 01.12.2001 01.09.2001 01.12.2001 01.11.2001 01.12.2001 01.09.2001 01.12.2001 01.09.2001 01.12.2001 Banknoten 01.09.2001 01.12.2001 03.09.2001 01.12.2001 01.09.2001 01.10.2001 01.09.2001 01.12.2001 01.09.2001 01.11.2001 01.09.2001 01.12.2001 Münzen Frühester Weitergabetermin an Geschäftskunden (Sub-Frontloading) (Stand 23. Juli 2001) wird erwogen P 250 P 145,50 P 15 und P 219 P 111 P 315 P 253 P 222 P 30,41 vorgesehen P 275 bzw. nach Bedarf P 240 Starter Kits mit Euro-Münzen für Handel und / oder Kreditinstitute Gemäß der „Modifizierten Stichtagsregelung“ nehmen unter anderem Banken und Handel DM-Bargeld noch mindestens bis zum 28. 02. 2002 an. Zu Informationszwecken wird zusätzlich jedem Bürger ab sechs Jahren kostenlos ein Starter Kit mit einer Münze pro Nennwert zur Verfügung gestellt (16 Mio. Stück). unbefristet 01.01.2032 unbefristet 28.02.2012 unbefristet 17.02.2012 unbefristet unbefristet 31.12.20011 unbefristet Belgien 28.02.2004 31.12.2004 unbefristet Land 28.02.2002 Umtausch des ungültig geworEnde des denen nationalen Bargelds Status bei der jeweiligen nationalen nationaler Notenbank bis: Banknoten und Münzen als gesetzliches Münzen Banknoten Zahlungsmittel Nationale Umstellungsszenarien 7 VORDERSEITEN 8 DEUTSCHE RÜCKSEITEN 2€ 1€ 50 Cent 20 Cent 10 Cent 5 Cent 2 Cent 1 Cent DIE EURO-BANKNOTEN UND -MÜNZEN Ab dem 1. Januar 2002 gehören sieben farbenprächtige Euro- 5 €: 120 x 62 mm, grau Banknoten und acht Euro-Münzen für Millionen von Menschen in Europa zum Alltag. DER ÜBERGANG ZUM EURO-BAR- 10 €: 127 x 67 mm, rot GELD IN DEUTSCHLAND 2001 17. DEZEMBER • Münzmischung mit 20 Euro- und Cent-Münzen (im Wert von 10,23 €) 20 €: 133 x 72 mm, blau für 20 DM bei Banken und Sparkassen erhältlich. 2002 1. JANUAR • Euro-Banknoten und -Münzen wer- 50 €: 140 x 77 mm, orange den gesetzliches Zahlungsmittel. • DM-Bargeld kann im Übergangszeitraum bis zum 28. Februar im Handel ausgegeben und bei Kreditinstituten eingezahlt oder in Euro 100 €: 147 x 82 mm, grün umgetauscht werden. 1. MÄRZ • Alle Landeszentralbanken tauschen weiterhin DM-Bargeld zeitlich und betraglich unbegrenzt kostenfrei in Euro um (1 € = 1,95583 DM). 200 €: 153 x 82 mm, gelblich-braun 500 €: 160 x 82 mm, lila Ab dem 1. Januar 2002 können Sie mit den Euro-Banknoten und -Münzen bezahlen. www.euro.ecb.int oder www.bundesbank.de Euro SICHERHEITSMERKMALE DER EURO-BANKNOTEN In die Euro-Banknoten wurde eine Reihe von Sicherheitsmerkmalen eingearbeitet, damit Sie eine echte Banknote leicht erkennen können. Zwei der Sicherheitsmerkmale unterscheiden sich: Euro-Banknoten zu 5-€, 10-€ und 20-€ haben einen Spezialfolienstreifen und einen Perlglanzstreifen, die höheren Werte ein Spezialfolienelement und eine die Farbe wechselnde Wertzahl. 9 SPEZIALFOLIENSTREIFEN Beim Kippen der Banknote erscheinen auf einem silbrigen Streifen, je nach Betrachtungswinkel, das Euro-Symbol oder die jeweilige Wertzahl als Hologramm. SICHERHEITSFADEN Im Gegenlicht wird eine dunkle Linie sichtbar. o-Sicherheitsmerkmale PERLGLANZSTREIFEN Beim Kippen der Banknote wird ein goldfarbener Streifen sichtbar, in dem das Euro-Symbol und die jeweilige Wertzahl zu erkennen sind. SPEZIALFOLIENELEMENT Beim Kippen der Banknote zeigt ein Hologramm, je nach Betrachtungswinkel, das jeweilige Architekturmotiv oder die Wertzahl. SICHERHEITSFADEN Im Gegenlicht wird eine dunkle Linie sichtbar. FARBWECHSEL Beim Kippen der Banknote wechselt die Farbe der großen Wertzahl rechts unten von Purpurrot zu Olivgrün oder Braun. Ab dem 1. Januar 2002 können Sie mit den Euro-Banknoten und -Münzen bezahlen. www.euro.ecb.int oder www.bundesbank.de Informationen der EUROPÄISCHEN ZENTRALBANK und der DEUTSCHEN BUNDESBANK. WASSERZEICHEN Im Gegenlicht sind das jeweilige Architekturmotiv und die jeweilige Wertzahl zu sehen. 10 Die Banknotendruckereien In diesen Druckereien werden die Euro-Banknoten hergestellt Die Münzprägeanstalten Hier werden die Euro- und Centmünzen hergestellt 11 Frontloading gestartet Seit Anfang September versorgen sich Kreditinstitute und ihre Geschäftskunden mit EuroBargeld. Bereits im Vorfeld hatten die Kreditinstitute ihren erwarteten Vorabausstattungsbedarf angekündigt. Entsprechend unserer MaiUmfrage werden rund 2,6 Mrd. Banknoten im Wert von 60 Mrd. Euro und ca. 11 Mrd. Münzen im Wert von 3,6 Mrd. Euro bis zum 31. Dezember 2001 bei den Zweiganstalten und Münzlagerstätten der Bundesbank / LZBen abgeholt. Alle zu geldpolitischen Operationen zugelassenen Kreditinstitute können am Frontloading teilnehmen. Die erforderlichen Konten werden seit Ende Juli bei den Landeszentralbanken (LZB) eingerichtet (s. auch „euro2002“ Nr. 4). Verbindliche Abholtermine können nach Eröffnung von Frontloading-Abholkonten mit der LZBZweiganstalt vereinbart werden. Es empfiehlt sich im Hinblick auf unterschiedliche Ausgabekapazitäten und eventuell bestehende „Bestellfristen“ der einzelnen Abgabestellen, beabsichtigte Abholungen möglichst frühzeitig mit der zuständigen LZB-Zweiganstalt zu besprechen. Die Weitergabe des Euro-Bargelds an die Geschäftskunden der Kreditinstitute kann auf verschiedenen Wegen erfolgen (s. Kasten). Der Euro rollt! Kreditinstitute und ihre Geschäftskunden können sich jetzt im logistisch erforderlichen Umfang mit Euro-Banknoten und -Münzen ausstatten. Die Banknoten und Münzen können – ergänzend zu den von der Bundesbank bereitgestellten Schulungsunterlagen – auch genutzt werden, um das Kassenpersonal mit den Sicherheitsmerkmalen und dem Erscheinungsbild des neuen Bargelds vertraut zu machen. Die Automatenindustrie ist jetzt in der Lage, umfangreiche Funktionstests auch in eigenen Räumlichkeiten durchzuführen. Die besten Voraussetzungen also, um mit ausreichenden Wechselgeldbeständen, reibungslos funktionierenden Automaten und gut informierten Mitarbeitern ins Euro-Zeitalter zu starten. Möglichkeiten zur Weitergabe des vorzeitig abgegebenen Euro-Bargelds Für die Weitergabe des vorzeitig abgegebenen Euro-Bargelds an die Geschäftskunden der Kreditinstitute bestehen im Wesentlichen folgende Möglichkeiten: ¸ Die Übergabe des Euro-Bargelds erfolgt in den Räumen des Kreditinstituts. ¸ Das Kreditinstitut übergibt dem Geschäftskunden einen rechtsverbindlich unterschriebenen Abgabeauftrag zulasten des für das Kreditinstitut geführten Frontloading-Abholkontos. Der Geschäftskunde holt das Euro-Bargeld unmittelbar bei der Abholstelle (LZB-Zweiganstalt oder -Münzlagerstätte) ab. ¸ Das Kreditinstitut überträgt den weiterzugebenden Betrag auf das Frontloading-Abholkonto eines Werttransportunternehmens, das das Euro-Bargeld bei der Abholstelle übernimmt und an den Geschäftskunden ausliefert. ¸ Das Kreditinstitut beauftragt ein Werttransportunternehmen, das Euro-Bargeld zulasten des für das Kreditinstitut eingerichteten Frontloading-Abholkontos abzuholen und an den Geschäftskunden auszuliefern. ¸ Der Geschäftskunde eröffnet wegen seines umfangreichen Bargeldbedarfs ein eigenes Frontloading-Abholkonto. Das Kreditinstitut überträgt den weiterzugebenden Betrag auf das Frontloading-Abholkonto des Geschäftskunden, der das Euro-Bargeld bei der Abholstelle selbst übernimmt oder ein Werttransportunternehmen mit der Übernahme und Auslieferung beauftragt. 12 Dienstleistungen der Bundesbank am 31. 12. 2001 Die technische Abwicklung von Frontloading und Sub-Frontloading wurde in der vierten Ausgabe des „euro2002“ umfassend erläutert. Nachfolgend findet sich in Ergänzung hierzu nochmals ein Überblick über das Service-Angebot der Deutschen Bundesbank gegenüber ihren Geschäftspartnern am Jahresende: Die Zweiganstalten und Münzlagerstätten der Bundesbank / LZBen werden bei entsprechendem Bedarf der Kreditinstitute und Werttransportunternehmen auch am 31.12.2001 ihre Kassenschalter öffnen und mit folgenden Dienstleistungen zur Verfügung stehen: ¿ Vom Zeitpunkt der Schalteröffnung bis 13.00 Uhr werden DM-Bargeldeinzahlungen zur taggleichen Gutschrift auf einem LZBGirokonto entgegengenommen und EuroBargeld im Rahmen des Frontloading zulasten der Frontloading-Abholkonten abgegeben. ¿ Von 13.00 Uhr an (bis voraussichtlich 18.00 Uhr) werden nur noch DM-Einzahlungen als Asservat zur Gutschrift am 02.01.2002 entgegengenommen. 1 Am 31.12.2001 werden ferner die am 29. und eventuell auch am 30.12.2001 als Asservat hereingenommenen DM-Einzahlungen1 auf den LZB-Girokonten gutgeschrieben. Sofern auf den Frontloading-Abholkonten am 31.12. 2001 unter Berücksichtigung der für diesen Tag noch vorgesehenen Abholungen ein „Restguthaben“ vorhanden ist, hat der jeweilige Kontoinhaber dafür Sorge zu tragen, dass bis spätestens 13.00 Uhr mit einem entsprechenden „Umbuchungsauftrag“ eine Rückübertragung auf ein Frontloading-Rahmenkonto erfolgt. Der um 13.00 Uhr ermittelte Abschlusssaldo auf dem Rahmenkonto ist für die am gleichen Tag erfolgende Besicherung des vorzeitig abgegebenen Euro-Bargelds maßgeblich; bis zu diesem Zeitpunkt erfolgt das Frontloading mit Ausnahme des Sub-Frontloading ohne Stellung von Sicherheiten. Hinsichtlich der Disposition der für das Frontloading benötigten Sicherheiten ist in diesem Zusammenhang zu berücksichtigen, dass die Zahlungsverkehrs- und Wertpapierabwicklungssysteme im Jahr 2001 letztmalig am 28.12.2001 geöffnet sein werden. Am 29. und 30. Dezember 2001 sowie am 1., 5. und 6. Januar 2002 stehen die LZB-Zweiganstalten und die Münzlagerstätten bei Bedarf insbesondere für die Annahme von DM-Einzahlungen als Asservat bereit. DM-Sammlermünzen behalten vollen Nennwert auch nach Euro-Einführung DM-Sammlermünzen – dazu gehören sowohl Gedenkmünzen als auch Sammlerserien – behalten auch nach der Einführung des Euro-Bargeldes ihren vollen Nennwert, d.h. sie können jederzeit zum festgelegten Kurs von 1 Euro = 1,95583 DM umgetauscht werden. Die rechtliche Grundlage dafür wurde mit dem DM-Beendigungsgesetz (Artikel 1 des Dritten Euro-Einführungsgesetzes) geschaffen. Danach wird die Deutsche Bundesbank ab dem 1. Januar 2002 alle außer Kurs gesetzten DM-Banknoten und -Münzen umtauschen. Das geschieht ohne jede zeitliche Begrenzung. Es besteht also kein Anlass, liebgewonnene Sammlungen übereilt aufzulösen. Der Nominalwert der DM-Gedenkmünze, umgerechnet in Euro, ist den Sammlern in jedem Fall sicher. Natürlich können sie auch jederzeit Rat und Auskunft des deutschen Münzfachhandels einholen. Das Bundesministerium der Finanzen hat diesen Sachverhalt bereits in einer Pressemitteilung am 11. August 1999 erläutert. 13 Die ersten Euro-Sondermünzen in Deutschland Die Einführung des Euro-Bargeldes schlägt auch ein neues Kapitel in der Münzgeschichte Europas auf. Im Gegensatz zu den Euro-Umlaufmünzen sind nach einem Beschluss des Rates der Wirtschafts- und Finanzminister der Europäischen Union vom 23. September 1998 die Euro-Sondermünzen nur im jeweiligen Ausgabeland gesetzliches Zahlungsmittel. Nahezu alle Euro-Länder werden auf Euro lautende Sondermünzen herausgeben; in Deutschland wird es Silbermünzen zum Nennwert von 10 Euro geben. Die deutschen Euro-Sondermünzen bestehen aus einer Legierung von 925 Tausendteilen Silber und 75 Tausendteilen Kupfer („Sterlingsilber“). Ihr Durchmesser beträgt 32,5 mm bei einem Gewicht von 18 g. Sie werden in Normal- und Spiegelglanzausführung angeboten. Als Auflage sind max. pro Motiv 2,5 Mio. Stück, davon max. 0,5 Mio. Stück in Spiegelglanzausführung, vorgesehen. modernsten öffentlichen Verkehrsmittel auf, dessen Grundstein 1902 in Berlin gelegt wurde. Entwurf: Ausgabe: Münzstätte: Bodo Broschat, Berlin Februar 2002 Bayerisches Hauptmünzamt München -D- ¸ 10 Euro-Sondermünze „Kunstausstellung – documenta“ Die Sondermünze „Kunstausstellung – documenta“ zeigt das grafische Erscheinungsbild der 1. documenta im Jahre 1955, das von dem ersten künstlerischen Leiter Arnold Bode als Logo ausgewählte kleine „d“. Für das Jahr 2002 ist folgendes Sondermünzprogramm vorgesehen: ¸ 10 Euro-Sondermünze „Übergang zur Währungsunion – Einführung des Euro“ Die Sondermünze „Übergang zur Währungsunion – Einführung des Euro“ ist die erste deutsche Sondermünze, die in Euro herausgegeben wird. Sie thematisiert die Vollendung der Währungsunion in den Euro-Ländern, die mit Einführung des Euro-Bargeldes ab 2002 für jedermann sichtbar wird. Die Bildseite der Münze zeigt die Konturen des europäischen Kontinents. Entwurf: Ausgabe: Münzstätte: Frantisek Chochola, Hamburg Mai 2002 Hamburgische Münze -J- ¸ 10 Euro-Sondermünze „Museumsinsel Berlin“ Entwurf: Ausgabe: Münzstätte: Noch nicht bekannt Juni 2002 Staatliche Münze Berlin -A- ¸ 10 Euro-Sondermünze „50 Jahre Deutsches Fernsehen“ Entwurf: Ausgabe: Münzstätte: Entwurf: Ausgabe: Münzstätte: Erich Ott, München Januar 2002 Staatliche Münzen Baden-Württemberg Prägestätte Stuttgart -F- ¸ 10 Euro-Sondermünze „100 Jahre U-Bahn in Deutschland“ Die Sondermünze „100 Jahre U-Bahn in Deutschland“ greift die Geschichte eines der Noch nicht entschieden November 2002 Staatliche Münzen Baden-Württemberg Prägestätte Karlsruhe -G- Die aktuellen Sondermünzen können in Normalausführung bei den Landeszentralbanken und den Kreditinstituten bezogen werden. Die Spiegelglanzausführung ist bei der Bundesschuldenverwaltung der Bundesrepublik Deutschland Postfach 12 45, 61282 Bad Homburg (http://www.bsv.de) erhältlich. 14 Der Euro im Internet – eine unerschöpfliche Informationsquelle Banknoten und -Münzen und weisen auf ein digitalisiertes Euro-Video zur Euro-Bargeldeinführung hin. Die von der Bundesbank bereits zur Verfügung gestellten Filme im VHS-Videoformat runden das reichhaltige Spektrum ab. Umfassende Informationen zur Euro-Bargeldeinführung in allen Amtssprachen der EU bietet die Euro-Kampagnenwebseite der EZB (http://www.euro.ecb.int). Staatliche deutsche Institutionen, die Informationen zur Euro-Bargeldeinführung bieten, finden Sie z. B. auf der neuen offiziellen Portalseite des Bundes unter http://www.bund.de. Wichtige Adressen zum Thema „Euro-Bargeldeinführung“ sind die Seiten der Bundesregierung und der Fachministerien (http://www.bmwi.de, http://www.bundesfinanzministerium.de). Wer im Internet bei der Suche das Wort Euro eingibt, der erhält auf Anhieb eine Vielzahl von Treffern. Und da die Zahl der Internetinformationen ständig wächst, können die nachfolgenden Angaben natürlich nur eine unvollständige Orientierungshilfe geben. Für die Recherche steht unter http://www.euroscanner.com auch eine spezielle Suchmaschine für Euro-Websites im Internet zur Verfügung. Zentrale Ansprechpartner in Währungsfragen sind die Notenbanken. Deshalb sind auf den Webseiten der EZB und der Bundesbank spezielle Euro-Informationssegmente eingerichtet. Unter http://www.bundesbank.de findet der Leser im „Euro-Info“-Bereich alle verfügbaren Informationen und Daten, die die Bundesbank bislang zu diesem Thema veröffentlicht hat. Neben einer Vielzahl von Informationsmaterialien, wie Broschüren, Faltblätter und Poster, finden Sie auch Rechtsgrundlagen und Vereinbarungen, z. B. das „Drehbuch“ für die Bargeldumstellung in Deutschland (Inverkehrgabekonzept) zum Herunterladen. Die animierten Bildelemente unter der Hauptüberschrift laden zu einem Euro-Quiz ein, zeigen als Übersicht kleine Abbildungen der Euro- Eine Vielzahl von Sachinformationen rund um den Euro findet sich auf der Website der Aktionsgemeinschaft Euro unter http://www.aktion-euro.de, einer gemeinsamen Initiative von Bundesregierung, Europäischer Kommission und Europäischem Parlament. Hervorzuheben sind die Seiten für Teens und Twens und der Bereich „Euro-Aktuell“. Dort wird neben den neuesten „Euro-Nachrichten“ und den „Euroberichten“ auch ein Euro-Newsletter angeboten. Die Website der Europäischen Kommission (http://europa.eu.int/euro/) bietet Euro-Informationen in allen Sprachen der Mitgliedsstaaten. Im Archiv kann der Nutzer auf viele Rechtsakte und offizielle Dokumente zugreifen. Insbesondere Unternehmer dürfte das Angebot des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (http://www.dihk.de) und des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks (http://www.zdh.de) interessieren. Neben einer Euroumfrage und einem Fragebogen zur Ermittlung des Bargeldbedarfs bei Unternehmen steht eine bundesweite Übersicht der Euro-Beauftragten der IHK’s zur Verfügung. Ferner finden sich Informationen zur Preisauszeichnung, zu gesetzlichen Regelungen, steuerlichen Aspekten u.ä.. 15 „Euro leicht gemacht“ Das neue Geld spielerisch vermitteln Wie kann der Umgang mit dem neuen Geld für ältere und behinderte Menschen, aber auch für sozial Schwache, benachteiligte Jugendliche oder für ausländische Bürgerinnen und Bürger erleichtert werden? Das ist die Kernfrage, mit der sich die Aktion „Der Euro leicht gemacht“ (Euro Made Easy) der Europäischen Kommission beschäftigt. Unterstützt wird diese Initiative in Deutschland von der Aktionsgemeinschaft Euro, einer gemeinsamen Initiative der Bundesregierung, der Europäischen Kommission und des Europäischen Parlaments. Während es für die Mehrheit der Bevölkerung nicht an Informationen über den Euro mangelt, gibt es für diese Bevölkerungsgruppen kaum Materialien, die auf ihre besonderen Bedürfnisse und Fragen zugeschnitten sind. Sprach- und Verständnisschwierigkeiten, Analphabetismus, Behinderungen und auch Desinteresse führen zu der Gefahr, dass diese Menschen unzureichend auf die Einführung des EURO-Bargeldes vorbereitet sind. Die EU-Kommission hat daher nicht nur Mustergeld bereitgestellt, sondern auch einfache Lern- und Spielmaterialien produziert, die den Zugang zu dem Thema erleichtern. Die Karten-, Brett- und Puzzlespiele sollen dabei helfen, ein neues Preisgefühl zu entwickeln und das Preisgedächtnis zu trainieren. Gemeinnützige Organisationen, die benachteiligte Menschen informieren wollen, können einzelne Exemplare kostenlos über folgende Internetadresse bestellen: www.aktion-euro.de (Button: Euro aktuell). Euro-Übungsmünzen zu Ausbildungszwecken abrufbar Menschen mit Behinderungen brauchen nicht bis zum 1. Januar 2002 zu warten, um den Umgang mit der neuen Währung zu trainieren und sich mit Formen, Farben und Motiven vertraut zu machen. Die Europäische Kommission hat 37.000 Sets mit Euro-Übungsmünzen bereitgestellt, die von den Organisationen der blinden, sehbehinderten, geistig behinderten und tauben Menschen angefordert werden können. Bereits im Frühjahr hatte sie mit der Vergabe von Banknoten-Attrappen begonnen (s. „euro2002“ Nr. 4) Die Übungsmünzen ähneln den Originalen und fühlen sich auch so an. Dies betrifft vor allem die Riffelungen an den Rändern, die besonders für blinde Menschen ein wichtiges Erkennungsmerkmal sind. Jedoch gibt es bei der Legierung und den Abmessungen kleine Abweichungen. Damit soll verhindert werden, dass das Übungsgeld von Automaten angenommen wird, wenn die echten Münzen auf den Markt kommen. Um Verwechslungen mit dem Original auszuschließen, ist zusätzlich der Aufdruck „Training Token“ angebracht. Aus- und Weiterbildungseinrichtungen, Behindertenwerkstätten, Vereine, Beratungsstellen, Selbsthilfegruppen und andere Organisationen, die ein kostenloses Übungsmünzset als Ausbildungsinstrument nutzen wollen, wenden sich bitte schriftlich an die E-Mail Adresse [email protected] oder die Fax-Nr: (02 28) 9 72 02 36. Für telefonische Auskünfte stehen Herr Tilgner oder Herr Erlenbach von der Landeszentralbank in Mainz unter der Rufnummer: (0 61 31) 3 77- 8 82 zur Verfügung. 16 Rund um den Euro – Wissenswertes zu unserem Geld Zur Geschichte Zum 1. Januar 2002 wird der Euro auch als Bargeld fassbar. Die Vorbereitung des gemeinsamen Geldes umfasst jedoch weitaus mehr als die Zeit, die zur Einführung des Bargeldes erforderlich war. Die gemeinsame Währung ist vielmehr als ein Kernstück des europäischen Einigungsprozesses anzusehen, der seine Wurzeln bereits in den fünfziger Jahren hatte. Grundlage ist der EG-Vertrag, der außerdem einen gemeinsamen Markt zum Ziel hat. Er ist aus dem Vertrag zur Gründung der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft hervorgegangen, den 1957 in Rom Italien, Frankreich, die Benelux-Staaten und Deutschland unterzeichnet hatten. Die Einheitliche Europäische Akte (1986) und der Vertrag über die Europäische Union (1992) stützen sich auf dieses Fundament. Sie führten zur Wirtschafts- und Währungsunion (WWU) und sind der Grundstein für unsere einheitliche Währung. Am 1. Januar 1999 wurde der Euro als gemeinsame Währung in elf der fünfzehn der EU-Mitgliedsstaaten eingeführt – und am 1. Januar 2001 auch in Griechenland. Das Eurosystem Das Eurosystem umfasst die Europäische Zentralbank (EZB) und die nationalen Zentralbanken der Mitgliedstaaten, die den Euro eingeführt haben. Das Eurosystem wird vom EZB-Rat und dem Direktorium der EZB geleitet und hat die Aufgabe übernommen, die gemeinsame Geldpolitik für das Euro-Währungsgebiet durchzuführen. Sein vorrangiges Ziel ist es, die Preisstabilität zu gewährleisten. Das Euro-Symbol – W Das Euro-Symbol wurde von der Europäischen Kommission im Rahmen der Kommunikationsarbeit für die Einheitswährung entworfen. Das grafische Symbol für den Euro leitet sich vom griechischen Buchstaben Epsilon ab und bezieht sich auf den ersten Buchstaben des Wortes „Europa“. Die parallel verlaufenden Linien stehen für die Stabilität des Euro. „EUR“ ist die offizielle Abkürzung für den Euro, die bei der Internationalen Organisation für Normung (ISO) eingetragen wurde und für geschäftliche, finanzielle und gewerbliche Zwecke verwendet wird. Die Euro-Flagge 1986 hatte sich der Europäische Rat auf die europäische Flagge geeinigt, die zum Emblem für die Europäische Union wurde. Die Flagge zeigt vor dem Hintergrund eines blauen Himmels zwölf goldene Sterne, die einen Kreis als Zeichen der Union der Völker Europas bilden. Die Zahl Zwölf ist dabei unveränderlich, da sie als Symbol für die Vollkommenheit und Einheit gilt. Der Name „Euro“ Obwohl im Vertrag von Maastricht als Name für die gemeinsame Währung ECU (Europäische Währungseinheit) vorgesehen war, einigte sich der Europäische Rat nach längerer Diskussion am 16. Dezember 1995 in Madrid auf den Begriff „Euro“. Damit war ein einfacher und repräsentativer Name für alle europäischen Länder gefunden, der auf eine deutsche Initiative zurückgeht. Der Euro-Umrechnungskurs Zum 31. Dezember 1998 wurden die Umrechnungskurse der nationalen Währungen zum Euro festgelegt, wobei der Außenwert des Euro dem Außenwert der ECU entsprach. Dies war die bis dahin im Europäischen Währungssystem (EWS) verwendete Recheneinheit. Seit dem 1. Januar 1999 stehen die Umrechnungskurse der teilnehmenden Währungen zum Euro unwiderruflich fest: 1 Euro = 1,95583 D-Mark. Für die Umrechnung eines DM-Betrages in Euro (und umgekehrt) wird der auf fünf Nachkommastellen genaue Euro/DM-Kurs verwendet. Erst danach wird der daraus resultierende Betrag auf Pfennige bzw. Cent gerundet. Die Umrechnung in andere Währungen (z.B. USDollar) erfolgt über den Euro. Weitere Informationen zur Euro-Bargeldeinführung erhalten Sie von unseren Euro-Ansprechpartnern und über Internet (http://www.bundesbank.de): Deutsche Bundesbank Postfach 10 06 02, 60006 Frankfurt am Main, Tel.: (069) 95 66-35 12 oder 34 57; Fax: (069) 95 66-30 77 Landeszentralbank in Baden-Württemberg Postfach 10 60 21, 70049 Stuttgart, Tel.: (07 11) 9 44-0; Fax: (0711) 9 44-19 03 Landeszentralbank im Freistaat Bayern Ludwigstraße 13, 80539 München, Tel.: (0 89) 28 89-5; Fax: (0 89) 28 89-35 98 Landeszentralbank in Berlin und Brandenburg Postfach 12 01 63, 10591 Berlin, Tel.: (0 30) 34 75-14 11; Fax: (0 30) 34 75-17 40 Landeszentralbank in der Freien Hansestadt Bremen, in Niedersachsen und Sachsen-Anhalt Postfach 2 45, 30002 Hannover, Tel.: (05 11) 30 33-0; Fax: (05 11) 30 33-26 54 Landeszentralbank in der Freien und Hansestadt Hamburg, in Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein Postfach 57 03 48, 22772 Hamburg, Tel.: (0 40) 37 07-0; Fax: (0 40) 37 07-22 05 Landeszentralbank in Hessen Postfach 11 12 32, 60047 Frankfurt am Main, Tel.: (0 69) 23 88-0; Fax: (0 69) 23 88-21 30 Landeszentralbank in Nordrhein-Westfalen Postfach 10 11 48, 40002 Düsseldorf, Tel.: (02 11) 8 74-22 13; Fax: (02 11) 8 74-24 24 Landeszentralbank in Rheinland-Pfalz und im Saarland Postfach 30 09, 55020 Mainz, Tel.: (0 61 31) 3 77-0; Fax: (0 61 31) 32 09 89 Landeszentralbank in den Freistaaten Sachsen und Thüringen Postfach 30 13 16, 04253 Leipzig, Tel.: (03 41) 8 60-0; Fax: (03 41) 8 60-23 89 Die euro 2002 - Informationen zur Euro-Bargeldeinführung erscheinen im Selbstverlag der Deutschen Bundesbank. Sie werden kostenlos über die Deutsche Bundesbank und die Landeszentralbanken an Interessenten abgegeben. Der Nachdruck ist nur mit Quellenangabe gestattet. ISSN 1431-9861 Telefonservice: Deutsche Bundesbank Für Anfragen allgemeiner Art steht Ihnen das Bürgertelefon der Postfach 10 06 02 Aktionsgemeinschaft EURO unter 60006 Frankfurt am Main (01 80) 3 21 20 02 (12 Pf. je angefangene 40 Sek.) zur Verfügung. Fax: (0 69) 95 66 - 30 77 Internet: Für spezielle Fragen können Sie sich http://www.bundesbank.de/euro auch direkt an die Ansprechpartner http://www.euro.ecb.int der Deutschen Bundesbank und der Landeszentralbanken wenden. Umrechnungskurse für 1 Euro: 1,95583 Deutsche Mark 40,3399 Belgische Franken 166,386 Spanische Peseten 6,55957 Französische Franken 0,787564 Irische Pfund 40,3399 Luxemburgische Franken 1936,27 Italienische Lire 2,20371 Niederländische Gulden 13,7603 Österreichische Schilling 200,482 Portugiesische Escudos 5,94573 Finnmark 340,750 Griechische Drachmen Ab 1. Januar 2002 gibt es den Euro als Bargeld (siehe Seite 17)