Ausgabe 33 - im Neuköllner Dschungel

Transcription

Ausgabe 33 - im Neuköllner Dschungel
Foto: Privat
6 X IM JAHR KOSTENLOS
33. AUSGABE/6. JAHRGANG
SEPT./OKT. 2015
Löffler
the Artist
Unter anderem hier erhältlich:
www.neukoellner-dschungel.de
Hotels, Restaurants, Kneipen, Cafés:
„Karibuni” Hotel, Neckarstr. 2
„Bierbaum 1”, Thomasstr. 9
„Zur Mitte”, Herrnhuter Weg
„Sunrise”, Sonnenallee 152
„Louis”, Österreichische Küche, Richardstr./Ecke Richardplatz
„Villa Rixdorf”, Pizzeria, Richardplatz 6
„malso malso” Café Bar, Böhmische Str. 14
„erste Sahne OTIVM”, Café & Eiscafé, Kienitzer Str. 116
„Valentin Stüberl”, Donaustr. 112
„Brezel Company”, Lenaustr. 10/Ecke Friedelstr.
„Atrium”, Deutsche Küche, Bat-Yam-Platz 1 und Kirschweg 23
„Sorrentina” Trattoria-Pizzeria, Gustav-Müller-Str. 1 (Schöneberg)
Arztpraxen:
Praxis Dr. Harmon, Anzengruberstr. 8
Praxis Dr. Amann/Dr. Fleischer, Hermannstr. 106
Tierarztpraxis Watson-Tasdan, Altenbraker Str. 29
Tierarztpraxis Förster-Zimmermann, Johannisthaler Chaussee 311/313
Läden:
Döring Wohnungsauflösung, Emser Str. 42
Schlüsseldienst Heise, Emser Str. 27
Regenbogenlicht, Emser Str. 41
Blutwurstmanufaktur, Karl-Marx-Platz 9-11
Biosphäre, Weserstr. 212
Landmann, Herrfurthplatz 11
Ökotussi, Großbeerenstr. 11 (Kreuzberg)
Kiez Kiosk, Hermannstr. 110
Lotto-Laden, Karl-Marx-Str. 181
Zeitungen/Lotto Buyrukoglu, Gerlinger Str. 64
Zeitungsladen Ziebandt, Lipschitzallee 72a
Coiffeur Carola, Braunschweiger Str. 22
Sozialer Computerladen, Briesestr. 6
Stöberstübchen, Buckower Damm 242 (Buckow)
Rixdorfer Tante Emma Laden, Richardstr. 14
WuK DRUCK, Emser Str. 42
Kulturelle Einrichtungen:
„Buchkönigin”, Hobrechtstr. 65
„RaumB”, Wildenbruchstr. 4
„Die Gute Seite”, Richardplatz 16
Saalbau Neukölln, Karl-Marx-Str. 141
Helene-Nathan-Bibliothek, Karl-Marx-Str. 66
Neuköllner Leuchtturm, Emser Str. 117
Werkstatt der Kulturen, Wissmannstr. 32
Theater im Keller e.V., Weserstr. 211
tfk theaterforum kreuzberg, Eisenbahnstr. 21, 10997 Berlin (Kreuzberg)
Fliegendes Theater, Urbanstr. 100, 10967 Berlin (Kreuzberg)
Tanz Centrum Berlin, Heinrich-Heine-Platz 10, Berlin (Mitte)
Kirchen:
Kath. Gemeinde St. Richard, Braunschweiger Str. 18
Fürbitt-Melanchthon Kirchengemeinde, Kranoldstr. 16
Evangelische Kirchengemeinde in der Gropiusstadt,
Joachim-Gottschalk-Weg 41 und Martin-Luther-King-Weg 6
Außerdem:
Neukölln Info Center (NIC) im Rathaus Neukölln, Karl-Marx-Straße 83
Bürgeramt, Blaschkoallee 32, Haus 5
AOK Neukölln, Donaustr. 89
JOB Point Neukölln, Karl-Marx-Str. 131-133
Förderverein Gemeinschaftshaus, MORUS 14 e.V., Werbellinstr. 41
Im Reuter-Kiez, Rund um die Schillerpromenade, Richardplatz, Rollbergviertel,
Weichselplatz, Gropiusstadt, Britzer Tor
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Editorial
Immer wieder werden wir angesprochen, warum
so ein markantes Logo (Totenkopf) den Titel des
NEUKÖLLNER DSCHUNGEL „verunstaltet”!
Fast in jeder 2. Ausgabe wird eine Erklärung von
uns abgegeben, wie wir auf diese Entscheidung
kamen und der größte Teil unserer Leser/innenschaft befürwortet dieses und bekräftigt das
markant Außergewöhnliche.
Inzwischen haben Auslegestellen wie Kirchen
und Altersresidenzen, die anfänglich reserviert
gegen das Äußere der Zeitschrift waren, die
angeforderte Stückzahl erhöht und geben immer wieder positive Meinungen zu den vielfältigen Artikeln der Redaktion kund.
Selbst Bibeltexte, siehe Nr. 32 von Frau Reining
wurden wohlwollend angenommen und durch
Leserzuschriften bedacht (S. 27), die die Vielfalt
des NEUKÖLLNER DSCHUNGEL bekräftigen.
Gerne veröffentlichen wir das Pro und Contra
unserer Leser/innenschaft; sei es per Brief oder
E-Mail zu diesem Thema, da schon Anregungen
kamen, wir sollen uns in ganz Berlin publik
machen.
Johann Leschinkohl, Herausgeber
AUS DEM INHALT
Ein Schildbürgerstreich in Neukölln . . . . . . . 4
Emserianer / Kunstraum T27 muss raus . . . . 5
Britzer Hafensteg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6
Neulich im Kiez. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7
Typisch Neukölln: Der Balkonwettbewerb . . . 8
Danzig an der Donau – Eine Parabel! . . . . . . . 9
Buckow rückwärts, Teil 2 . . . . . . . . . . . . . . . . 10
Trude und Erna . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11
Dschungel-Klaus wurmt herum . . . . . . . . . . . 12
Löffler the Artist . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14
, ,
Witzels Rock n Read in Raum B . . . . . . . . . . 16
Kannibalismus in Neukölln? (Teil 7). . . . . . . 18
theaterforum kreuzberg . . . . . . . . . . . . . . . . . 19
Greenman . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20
Der Alte erinnert sich . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21
Spirituelle Gesellschaftskritik . . . . . . . . . . . . 22
Die Bücherecke / R. Stroechs Gedicht . . . . . 23
Aus dem Umland . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24
Rezept / Vampireule . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25
Veranstaltungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26
Leserbriefe / Impressum. . . . . . . . . . . . . . . . . 27
Comic . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28
Seit über 30
Jahren drucken wir
in Neukölln für Neukölln
und freuen uns über den Titel unserer Kunden:
Meine Hausdruckerei!
Persönlicher Kontakt, Kundenpflege und
Beratung, sind unsere Prinzipien für Ihren
Erfolg und Ihre Zufriedenheit, denn:
Wir sind gleich um die Ecke!
WuK DRUCK · Mo – Fr 9 – 15 Uhr
Emser Straße 42 · 12051 Berlin
Frau Gerdas Rat:
Knitterarm kann ungesund sein
Bei „knitterarmer” und „bügelfreier” Bettwäsche können Kunstharze mit Formaldehyd benutzt werden, um die Oberflächen
glatt zu machen. Formaldehyd gilt sogar als
krebserregend und hat in Wäsche nichts zu
suchen. Tipp: Auf Gütesiegel wie z.B. „Green
Cotton” achten.
Gefährliche Tischdecken
Platzdeckchen und Tischdecken aus PVC enthalten giftige Weichmacher. Diese dünsten
aus – und über die Nahrung, die Haut sowie
die Atmung nehmen wir sie dann auf. Mögliche Folgen sind Leber- und Nierenschäden.
Bester Schutz: Platzdeckchen und Tischdecken aus Stoff nutzen.
3
Hat die Flüchtlingsunterkunft in Britz noch eine Zukunft?
Ein Schildbürgerstreich in Neukölln
Vor eineinhalb Jahren, Anfang 2014, eröffnete in
Britz, an der Haarlemer Ecke Neue Späthstraße,
eine Unterkunft für Flüchtlinge und Asylsuchende auf einem Gelände, welches der
damalige Eigentümer dem Senat kostenlos zur
Verfügung gestellt hatte. Ende des letzten Jahres
(2014) bot er das Grundstück dem Senat zum
Verkauf an; zu einem weit unter dem Kaufpreis
angesetzten Betrag. Finanzsenator Nussbaum
(SPD) und Sozialsenator Czaja (CDU) lehnten
einen Rückkauf ab, den das Bezirksamt Neukölln befürwortete.
Inzwischen hat der Luxemburger Immobilienfonds „Caldes Sarl” das Grundstück erworben.
Niemand weiß, welche Pläne der neue Besitzer
mit dem Gewerbegebiet hat. Mitte Juli kam das
Thema im Bezirksparlament auf den Tisch.
Sozialstadtrat B. Szczepanski (Grüne) informierte die Bezirksverordneten von dem Eigentümerwechsel und tat Kund, selbst erst aus der
Presse davon erfahren zu haben. Die Benachrichtigung durch die Senatsverwaltung für Soziales erfolgte später.
Es gab erste Gespräche für eine Nutzungsverlängerung; aber über den Stand der Verhandlungen zwischen dem Landesamt für Gesund-
4
heit und Soziales (LaGeSo) und der Luxemburger Firma ist nichts bekannt. So kann es
durchaus passieren, dass nach Auslaufen des
Betreibervertrages die Unterkunft geschlossen
und wieder vollständig rückgebaut werden
muss.
Damit wären nicht nur 8,2 Millionen Euro in
den Sand gesetzt, es verlören auch 400 geflüchtete Menschen ihre Bleibe. Und das in einer
Zeit, in der dringend weitere Unterkünfte für
Menschen, die aus Kriegsgebieten zu uns kommen; die aus ethnischen oder religiösen Gründen in ihrer Heimat verfolgt werden oder vor
Hungersnöten fliehen müssen und oft eine leidvolle Odyssee hinter sich gebracht haben.
Die Britzer Flüchtlingshilfe, ein Zusammenschluss von Britzer BürgerInnen, Kirchengemeinden, Parteien, dem Deutsch-Arabischen
Zentrum und zivilgesellschaftlichen Organisationen, protestierte gegen die Verhandlungsführung des Berliner Senats über die Zukunft
der Neuköllner Unterkunft. Die bisherige
Geschichte der Flüchtlingsunterkunft sei „ein
Spiegelbild der katastrophalen Geflüchtetenpolitik des Senats und seiner Verwaltung”.
Text/Foto: LA
Zeug/innen gesucht
Im März hatte ich hier ja bereits von den
Emserianern berichtet: einer Straßen-Initiative
für die Emser Straße und deren Umgebung, die
sich im Januar diesen Jahres gegründet hatte.
Seither wurde sich emsig bei den 3-wöchigen
Stammtischen getroffen, für den Milieuschutz
gekämpft, bei der BVV vorgesprochen und dabei
auf steigende Mieten und die Verdrängung von
Menschen aus dieser Gegend aufmerksam
gemacht.
Nun wollen die Emserianer zu ihren Stammtischen öfter Gäste zu verschiedenen Themen
einladen. Auftakt wird am Mittwoch, dem 23.09.
sein, an dem der aus dem Dschungel bekannte
Mietrechtsanwalt Klaus Poschmann Rede und
Antwort steht. Thema: „Wie bin ich ein guter
Zeuge bei Wohnungsbegehungen der Haus-
eigentümer, wie stelle ich mich ihnen vor und
was überhaupt dürfen die Vermieter bei diesen
Begehungen?“ Ziel dieses Abends ist es ein
Netzwerk aus potenziellen ZeugInnen im Kiez
aufzubauen und die Hilfe und den Kontakt in
der direkten Nachbarschaft weiter zu stärken.
Auch Menschen, die bald Hilfe in dieser
Richtung brauchen sind herzlich eingeladen.
Emserianer Stammtisch, Mittwoch, 23.09.15,
20.00 Uhr im Hinterraum der Kneipe „Zum
Steckenpferd“ Emser Straße 8.
Kontakt:
[email protected]
Informationen: www.mietenbuendnis.de/emserkiez
www.facebook.com/emserianer
Aktuelle Termine und Informationen für
Mieter/innen finden sich auch auf Schautafeln
in Schaufenstern von ca. 10 Geschäften in der
Emser Straße.
HFKN
DER KUNSTRAUM T27 MUSS RAUS!
Seit 10 Jahren gibt es den Kunstraum t27 in der
Thomasstraße. Einen Namen hat er sich mit
der Präsentation zeitgenössischer Kunst in
Form von Gruppenausstellungen sowie vielfältigen Begleitprogrammen gemacht. Er war
ein fester Bestandteil des Kunst- und Kulturfestival „48 Stunden Neukölln”.
Damit ist nun erst einmal Schluss; es flatterte
die Kündigung des Hauseigentümers auf den
Tisch. Zum 31. Oktober 2015 wurde das Mietverhältnis gekündigt. Es wird saniert und anschließend werden die Räumlichkeiten, auch
die Gewerberäume in der Remise, als Eigentumswohnungen verkauft!
Im Fokus der Öffentlichkeit stehen oft nur die
Mietwohnungen, die in teures Eigentum umgewandelt werden, doch Gewerbetreibenden
und Kultureinrichtungen sind genauso betroffen. Der Kunstraum will weiter machen und
sucht nun geeignete Räumlichkeiten in NordNeukölln, was bei den rasant steigenden Gewerbemieten, nicht einfach sein wird.
Der Bezirk schmückt sich immer gern mit dem
kulturellen Immage Neuköllns, unternimmt
aber für dessen Erhalt nicht allzu viel.
LA
5
Kennen Sie den Britzer Hafensteg?
Direkt am Hafen Britz Ost führt eine kleine
Brücke für Fußgänger und Radfahrer über den
Neuköllner Schifffahrtskanal. Sie verband
früher das Sieversufer mit der Nobelstraße. Diese Verbindung gibt es heute nicht mehr. Jetzt
versperrt die Autobahn das Weiterkommen und
der Weg endet an der Grenzalleebrücke.
Zwischen dem Weg und dem Wasser gibt es
einen breiten Streifen mit Wiese, Büschen und
Bäumen, der vielen Vögeln und Insekten
Unterschlupf bietet und auch zum Sonnenbaden einlädt. Mit etwas Glück kann man
Reiher beim Fischen beobachten.
6
Wegen ihres wechselnden Anstrichs wurde der
Britzer Hafensteg auch zeitweise „Blaue” oder
„Grüne Brücke” genannt. Aus alten Erzählungen geht hervor, dass sie Anfang des 20sten
Jahrhunderts ein beliebter Spielplatz für Neuköllner Kinder und Jugendliche war. Damals
konnte man in den Kanälen der Stadt noch
baden und die Mutigsten nutzten die Brücke als
Sprungplattform.
Doch durch die voranschreitende Industrialisierung und die damit verbundene Einleitung
von Abwässern endete der Badespaß.
Text/Fotos: LA
Neulich
im Kiez
Der janz normale
Radelwahnsinn!
Also, eens ma vorneweg: Früha war ich ville mit
Auto untaweechs, jetze ham wa keens mehr.
Meene Schalotte fährt mit de Öffentlichen und
icke mit dem Drahtesel und zusamm sind wa
ooch oft zu Fuß untaweechs. Det nur zum
Vaständnis, wenn ick mir nu üba een paar
Vakehrsteilnehma auslassen.
Neulich latsche ick so am Richardplatz lang,
jejenüba vonne Schmiede, wo uffn Fußwech
jrade ma een Meta Platz is; und da rempelt mir
so een Radler an und blöckt mir an, ick soll mir
nich so breit machen. Uff de Fahrbahn war nu
wirklich nich jrade ville Vakehr. Na, da bin ick
denn ooch een bissken lauta jeworden und hab
jesacht: „Pass ma uff, Männeken, det is hier een
Fußwech und da lass ick mir nich von dir runtajentrifizern!” Der wollte noch wat sagen, aba da
ick von die andern Fußjänger Applaus jekricht
habe, hat der sich von Acker jemacht.
Ick wees nich, wat det is, Jedankenlosichkeit,
Ejoismus oda Frechheit. Ich vasuch mir imma
so zu vahalten, wie ick det ooch von Andere
erwarte und de Vakehrsrejeln zu achten. Die jibt
det ja nich aus Jux und Dollerei und ooch, wenn
man üba det eene oda andere Vakehrsschild
streiten kann, erjibt det schon sein Sinn.
Jrade als Radler finde ick det z. B. wichtich, de
Vorfahrt zu beachten und bei Rot an de Ampel
zu warten. Und nich nur, weil ick keene
Knautschzone habe (von meen kleenet Bäuchlein ma abjesehn).
Und ooch als Radfahrer ärjer ich mir imma
wieda üba meene Artjenossen. Da stehn se uffm
Radweech und quatschen in ihr Händy und
keena kommt vorbei. Oda sie komm dir aus die
falsche Fahrtrichtung entjejen und du kannst
dir nur noch mit ne Vollbremsung retten.
Ick bin inzwischen schon so weit, det ick jlobe,
det muss ooch ne Fahrprüfung und een Führaschein für Radfahrer jeben. Det wär doch ma
ne Uffjabe für den ADFC, die „Alljemeinen
Deutschen Fahrad Caoten”. Vakehrserziehung;
und nich imma nur meckern üba schlechte
Radweje. Na is doch wahr!
Neulich in de Emser ooch soon Ding. Fährt eena
uffn Fußweech mit nen Köter anne Leine, er
links, der Köter rechts. Kommt eena aus de
Haustür und wär fast übafahrn worden. Der
Radler blieb stehn und fängt an zu meckern. Ick
bin schon in Erwartung eena Rauferei, da zieht
der Köter plötzlich an und der Radraudi liecht
uff de Fresse. Alljemeinet Jelächter und „Braver
Hund”-Rufe. Jottseidank löste sich die janze
Sache denn in Wofljefallen uff.
Also, ick will ja nich sagn, det sich nu alle
Fußjänger und Autofahrer besser vahalten. Da
jibt det ooch jenuch schwarze Schafe und jeda
kann sich da selber an die Nase fassen.
Foto: Privat
Jrade jetze, wo det neue Schuljahr bejonnen hat
und wieda haufenweise Erstklässler die Straße
bevölkern, ham wir doch eene Vorbildfunktion.
Wie solln die denn det richtije Vahalten in
Straßenvakehr lenen, wenn die „Jroßen” ihnen
det Falsche und Jefährliche vormachen.
Jetzt hör ick mir schon an, wie meine Lehrer in
de erste Klasse, aba wenn det hilft, ooch jut.
So, nu hab ick mir wieda ma jenuch uffjerecht.
Mein Blutdruck is schon wieda uff 180. Ick werd
mir jetzt in Bierjarten mit ne Molle wieda een
bissken runterkühln. Det Fahrrad lass ick denn
stehn, vasprochen.
Also denn, Tschö mit „ö”
und imma jenuch
Luft in de Reifen!
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Typisch Neukölln
Sehr halbherzige Teilnehmerfotos haben die Redaktion zum Balkonwettbewerb erreicht und
die Wahl fiel auf den beleuchteten Balkon
unserer Leserin Claudia Krause aus der Emser
Straße. Glückwunsch zur begehrten NEUKÖLLNER
DSCHUNGEL-Uhr!
Die Redaktion
Gewinner-Balkon
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Buckow rückwärts
Teil 2, oder wir ziehen aufs Land
Ingrid Biermann-Volke
und vor allem Klaus-Jürgen Werner
Sie erinnern sich? Bei einem Rundgang durch
Buckow hatte mir ein Herr einen Text in die
Hand gedrückt. Ich war begeistert! Dieser Text
schließt die Lücke zwischen der vorhandenen
antiquarischen Literatur und der Gegenwart.
Und ich darf den Text verwenden! Deshalb
kommt im Teil 2 Herr Werner zu Wort!
„Buckow, ein Ortsteil, am südlichen Stadtrand
Berlins, der sich in den sechziger Jahren stark
verändert hat“ Persönliche Erinnerungen von
Klaus-Jürgen Werner (Ausschnitte).
Im Sommer 1958 erwarben meine Eltern das
Haus und Grundstück in der Heimsbrunner Str.
in Berlin-Buckow. Das erworbene Grundstück
musste vom Wildwuchs befreit werden, Bäume
gerodet und umgegraben werden. Ich kann
mich noch an die Blasen, an den Händen
erinnern. Endlich, im November 1958 konnten
wir einziehen. Es war der Wechsel in eine neue
Welt. Denn Buckow war damals sehr ländlich.
Wir kamen schließlich aus einer Innenstadtlage, nämlich aus der Skalitzer Str. in BerlinKreuzberg. Da gab es alles in der Nähe: Bäcker
und Frisör inmitten von Großstadtgetriebe und
seiner lauten Welt.
In Buckow war alles ganz anders. Schon der
Geräuschpegel fehlte. Den Tag bestimmte das
Geläut der Buckower Dorfkirche. Ansonsten
Hühnergegacker und Vogelgezwitscher. Unser
Haus verfügte lediglich über einen Wasserhahn,
an dem die Morgentoilette verrichtet werden
musste. Es gab keine Kanalisation. Das Wasser
aus der Küche floss in einen Tümpel, unter dem
Küchenfenster. Die eigentliche Toilette, ein
Plumpsklo, befand sich hinter dem Stall. Ja,
richtig gehört, Stall. Dieses Gebäude verfügte
über einen Heuboden und über Einbauten, die
auf Tierhaltung schließen ließ. Die Mieter vor
uns hielten sich nur Hühner. Davor sollen dort
ein Schwein und eine Ziege gehalten worden
sein. In den folgenden Jahren wurde am Haus
viel verändert und der Bau von zwei Sickergruben erlaubte den Komfort von Innentoilette
und Bad. Natürlich erfolgten die Umbauten
größten Teils in Eigenleistung. Zunächst gab es
zur Beheizung des Hauses in jedem der beiden
Räume einen Kachelofen. In der Küche stand
ein Kochherd, der ebenfalls mit Kohle beheizbar
war. Ebenerdig führte eine Tür an der Rückseite
des Hauses, zu einer Waschküche. Über der
Waschküche gab es einen Bodenraum, der nur
mit einer Leiter erreichbar war. Der Strom,
wurde mit Freileitung, die entlang der Straße an
Holzmästen hingen, herangeleitet. Von Verteilern an den Masten gelangte der Strom über frei
hängende Kabel an die Häuser. Die Straße war
unbefestigt. An nassen Tagen verwandelte sich
der Fahrstreifen zu einem Morast. Um Abhilfe
zu schaffen, konnte man sich in den Schlaglöchern seines Bauschuttes entledigen. Zwischen dem Fahrweg und dem Fußweg gab es
Kindheit 1960er Jahre in Berlin Buckow
Familienarchiv von K.-J. Werner
410
einen Grünstreifen, auf dem von manchen
Anwohnern Kartoffel angebaut wurde. Oder er
diente zur Beschaffung von Grünfutter für die
Nutztierhaltung. Der Fußweg wurde mit
Eisenpfählen begrenzt. Ein solcher Pfahl wurde
mir mal bei einer eiligen Radfahrt zum
Verhängnis.
Parallel zur Heimsbrunner Strasse verlief der
Hochspannungsweg. Hier befand sich die von
Johannisthal kommende Hochspannungstrasse. Sie reichte bis zum Quarzweg. Hier
wurden die Leitungen in Erdkabel umgeleitet.
Dass die Hochspannungsleitungen unter Strom
standen, konnte man an nassen Tagen durch
rasselnde Geräusche wahrnehmen.
Mein täglicher Schulweg führte über den verlängerten Rufacher Weg, einem Feldweg, entlang am Zaun der Rohrbeckschen Hühnerfarm.
Nach 150 Meter gab es einen Abzweig in
Richtung Buckower Damm. Auf dem Gelände
der Hühnerfarm weideten oft Milchschafe, die
sich von uns Kindern gern füttern ließen. Auf
dem Buckower Damm fuhr die Straßenbahnlinie 27, die gegenüber dem Kino Olympia ihre
Endhaltestelle hatte. Mit ihr konnte man Richtung Neukölln bis zum Hermannplatz fahren.
Um meine Schule zu erreichen, musste ich bis
zur Karlsgartenstrasse fahren. Von dem einstigen Kino Olympia zeugt heute noch die große
Freitreppe vor dem Bodenbelaghandel.
Die nächste Einkaufsmöglichkeit war ein Kaufmannsladen, der sich in einem Einfamilienhaus
in Alt-Buckow befand. Beim Kaufmann Krekenbaum konnte man die notwendigen Lebensmittel erstehen. Das Einkaufsangebot wurde am
Wochenende durch einen Wochenmarkt ergänzt. Der Markt befand sich an der östlichen
Spitze des Dorfangers. Reste des einstiegen
Marktplatzes sind der Taxistand und die Bushaltestelle in Alt-Buckow. Die Post befand sich
anfangs in Räumlichkeiten auf der Rückseite
des Gasthofes Lindengarten. Milch wurde direkt aus dem Kuhstall von Bauer Kiekebusch in
Alt-Buckow geholt. Hier wurde sie von der
Magd in die mitgebrachte Milchkanne mittels
eines Messbechers gefüllt. Da die Milch noch
nicht durch die Zentrifuge gegangen war,
schwamm oben ein ganz ordentlicher Teil Sahne. Die Sahne wurde von Mutter abgeschöpft
und zu Schlagsahne verarbeitet. Wenn man sich
auf dem Hof des Bauern Kiekebusch befand,
standen oft die Scheunentore offen. Man konnte
so in Richtung des Landweges (heute Achterhöfen) sehen, der den Buckower Damm mit dem
Töpchiner Weg verband…“
Danke an Klaus-Jürgen Werner für diesen ausführlichen Bericht aus dem Buckow der 60er Jahre!
Ich hoffe, weitere Buckower berichten. Seien Sie
deshalb auf Teil 3 gespannt.
11
Dschungel-Klaus wurmt herum
Letztens saß ich mit Freunden im Biergarten
und wir ließen es uns so richtig gut gehen, bei
Weizenbier, Brezeln, Rettich (Radi), Leberkäs
und Sonnenschein.
Als die ersten Wolken aufzogen, die Sonne sich
hinter diesen verkroch und es zu grummeln
begann, verzogen wir uns lieber unter eine
Markise und schauten gespannt dem aufkommenden Gewitter zu. Ein kurzer, heftiger
Schauer betrübte unsere Stimmung nicht und
einige Minuten später war wieder der schönste
Sonnenschein. Nun fiel
uns auf, dass einige Regenwürmer am Wege des Biergartens
entlang schlichen und ein Freund
meinte, an mich gewandt: „Das wäre
doch mal ein Beitrag für den NEUKÖLLNER
DSCHUNGEL. Was wissen wir denn schon über
Regenwürmer, außer, dass man sie zum Angeln
als Köder nimmt.” Ich biss an und machte mich
sachkundig. Hier mein Beitrag zum Regenwurm.
„Lumbricidae” heißt der Regenwurm auf Latein und gehört zur Klasse der Gürtelwürmer
mit einer Größe von 10 bis 30 cm Länge. Er wird bis zu 8 Jahre alt und verfügt über
unterschiedliche Farbvarianten. Seine Nahrung besteht aus Gräsern und Blättern, wobei
seine natürlichen Feinde, wie Ameisen, Maus, Maulwurf, Fuchs und etliche Vogelarten ihm
nach dem Leben trachten.
Soweit die Kurzbeschreibung. Aber es gibt noch viel mehr Wissenswertes über ihn:
Regenwürmer besiedeln die Böden auf allen Kontinenten und sind mit Ausnahme
polarer Gebiete, vegetationsloser Wüstenregionen sowie im Hochgebirge überall anzutreffen.
Oberflächlich betrachtet lässt sich kaum erkennen, wo beim Regenwurm vorne und
hinten ist. Nur bei genauerem Hinsehen wird der Kopflappen mit der Mundöffnung
sichtbar. Außerdem befindet sich immer am vorderen Teil die helle Verdickung, der
sogenannte Gürtel, der in erster Linie für die Fortpflanzung bedeutend ist.
Die Hautoberfläche ist nackt und schleimig und verfügt an jedem Segment über ein
Paar kleine Chitinborsten, die der Verankerung im Boden dienen.
Die wellenförmige Fortbewegung kommt durch Kontraktionen des Hautmuskelschlauches zustande.
Der Regenwurm lebt ausschließlich im Boden, wo er enge Gänge und Röhren gräbt.
Die Gänge legt er während der Fortbewegung mit seinem Kot aus. Dieser trocknet mit der
Zeit, verhärtet sich und dient daher als Grundgerüst für das Wohnröhrensystem des
Regenwurms.
412
Diese Lebensweise kommt der Auflockerung des Grundes zugute. Durch das
verzweigte Röhrensystem kann sich das Wasser im Boden besser verteilen. In einem
Quadratmeter Erde leben etwa hundert Regenwürmer.
Der Regenwurm hält sich nur in den milden Jahreszeiten in den oberen Erdschichten auf. Ist es ihm im Sommer zu heiß oder im Winter zu frostig, zieht er sich tief in
den Boden zurück und verfällt in eine Art Übergangsschlaf oder Kältestarre, indem er sich
zusammenringelt und regungslos verweilt.
Unverdautes Material wird als Kot wieder abgegeben. Dieser enthält eine hohe
Konzentration unterschiedlicher Mineralstoffe und dient den Pflanzen als lebenswichtiger
natürlicher Dünger.
Der Regenwurm ist daher ein äußerst wertvoller Bodenbewohner, der am
ökologischen Gleichgewicht im Untergrund maßgeblich beteiligt ist.
Als Zwitter befruchten sich Regenwürmer gegenseitig, indem sie
Spermien austauschen. Im Gürtel jedes Regenwurms wird anschließend eine
Schleimmanschette gebildet, in der die Eizellen reifen und schließlich von den
Spermien befruchtet werden.
Nach der Befruchtung windet sich der Regenwurm aus der
Schleimmanschette, die sich an der Luft zu einem Kokon verhärtet.
Darin wachsen die kleinen Würmer an, die nach einigen Wochen
schließlich schlüpfen.
Stempel
WuK DRUCK
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Als ich meinen Freunden einige Tage später meine Recherche aus
diversen Büchern und dem Internet vortrug, klatschen sie und
meinten, das wäre
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250 . . . . . . . . . . . . . 54,45
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2.500 . . . . . . . . . . . . . 64,65
5.000 . . . . . . . . . . . . . 95,00
13
Mein Bruder war der King of Custom Painting
und der Airbrush Kunst in der Schweizer
Szene und darüber hinaus. Bis ihn in der
Neujahrsnacht 2007 eine schwere Gehirnblutung total aus dem aktiven Leben reißt.
In monatelanger Reha muss er alles wieder
lernen, seinen ganzen Alltag neu gestalten.
Seine linke Körperhälfte bleibt gelähmt. Dies
hält ihn jedoch nicht zurück, sich einen lang
ersehnten Traum zu erfüllen und im Frühling
2009 auf Fuerteventura die Tauchprüfung zu
machen. Und natürlich will auch jeder Tau-
14
cher, der was auf sich hält nach Dahab an
den Sinai. Dort lernt er am 2. Tag seines
Aufenthalt seine jetzige Frau kennen. Die
beiden wurden dann 2012 Eltern und leben
nun zu dritt mit Hund Punky an einem der
schönsten Plätze der Welt. Heute kann er
ganz ohne Druck arbeiten, seine Bilder und
seine Streetart haben einen Arbeitsaufwand
von oft mehr als 200 Std. bis sie fertig sind.
Doch das spielt jetzt keine Rolle mehr. Das
Leben geniessen und dankbar sein, für das
grosse Glück im Unglück. Mona Löffler, Fotos: Privat
Wer sich für seine Bilder interessiert, kann
sich mit mir (Mona) in Verbindung setzen.
Telefon (030-522 855 32)
15
Foto: Solaris Empire
Wenn Indianer einen drauf machen, dann reiten
sie immer zuerst zu der Fete, die am weitesten
weg ist, und klappern alle andern Partys auf dem
Rückweg ab, um ihre Pferde zu schonen. Wir
machen es jetzt genauso, reiten zuerst zum 30.
Oktober und dann zeitlich zurück in den
September 2015.
Die neuköllnische Bevantgarde freut sich nämlich schon ein zweites Loch in den Kopf, dass wir
beim Rock'n'Read-Abend am 30.10.2015, 19:30
Uhr in RAUM B Kitty Solaris begrüßen dürfen,
die als Liedermacherin akustisch u. a. im Heimathafen angefangen hat und mittlerweile verstärkt auf der E-Gitarre loslegt.
Der Titelsong ihres letzten Albums „We Stop
The Dance“ wurde von Flux Fm und anderen
Sendern bereits durch Lautsprecher und
Kopfhörer geschickt und bietet auf YouTube
auch was aufs Auge durch die laufenden Bilder
eines ausgesprochen coolen Musik-Videos.
Kitty Solaris, über die sich, seit sie ihre ersten Songs
in der eigenen Küche in Berlin-Prenzlauer Berg
einspielte, hartnäckig das Gerücht hält, sie wäre eine
LoFi-Folk-Musikerin, war noch nie so poppig, so
tanzbar und doch rockig wie auf ihrem vierten
Album. Selbst wenn die Breitwandgitarren
ausgepackt werden wie in „Hot Town Blues“, will
die gute Laune von Kirsten Hahn, wie Kitty Solaris
eigentlich heißt, nicht vergehen. (Musik Express)
www.kitty-solaris.de/
Überraschungsgast des Abends wird: „Das
Gedächtnis des Handrückens“ (Verlag Hans
Schiler, Tübingen 2015).
Hier ist die Autorin zu sehen bei ihrer Lesung im
Buchhändlerkeller.
Foto: Tim Mücke
Und nun, liebe Freundinnen und Freunde des
Frohsinns, geht wie versprochen die SeptemberPost ab in Richtung RAUM B: Um 19:30 am Fr.,
dem 25.9. dieses Jahres, begrüßen wir dort
Schloss- und Schlüsseldienst
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nämlich Mélinée als außergewöhnliches musikalisches Highlight.
Die französische Liedermacherin Mélinée,
gebürtig aus Toulouse, spielt Akkordeon. Ihre
Lieder wurzeln in „L'Amour avec un grand Aïe“,
der „Liebe mit einem großen Aua“, jener enttäuschten, unmöglichen oder auch nur geträumten und ersehnten Liebe, aus der
Gedichte und Chansons gemacht werden.
Mélinée. (Fotograf: François Le Blond.)
2010 kam Mélinée nach Berlin: „Weil ich die
Leute vom Tacheles – das berühmte, besetzte
Berliner Künstlerhaus, das jetzt geschlossen ist
– getroffen hab und mit neuen Musikern
gespielt habe, konnte ich über diese Schwelle
gehen, habe ich mich endlich getraut, Toulouse
zu verlassen. Ich hab es nie bereut … Meine
Liebe zu Berlin bleibt unangetastet, auch wenn
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19 Jahren
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es die Zeit des Tacheles, nach der ich mich
manchmal sehne, nicht mehr gibt und mich die
Zukunft der Stadt beunruhigt. Diese Stadt
inspiriert mich, entfaltet mich … Wenn ich weg
von ihr bin, fehlt sie mir, wie anderen ein Mann,
für mich ist es die Stadt meines Lebens!“
/Überraschungsgast dieses Abends wird der
Autor des Volumenromans: „Je dickens,
destojewski!“
Das Buch handelt von Liebe,
Mord und Totschlag (mit gleich
zwei Kommissaren) und vom
Verreisen. Unser Ü-Gast wurde
am 16. September 1951 in Berlin-Charlottenburg geboren, studierte bald darauf Philologie,
Physische Geographie sowie
Philosophie an der Freien Universität Berlin und veröffentlichte ab den
1990er Jahren Texte u. a. in der Zeit, der FAZ,
der Frankfurter Rundschau. Er arbeitet als
Schriftsteller, Künstler, Musiker (Mitglied im
„Original Oberkreuzberger Nasenflötenorchester“) und Dozent.
Die Abende in RAUM B sind einzigartig, denn
solche Zusammenstellungen wird es nicht
wieder geben. Zum schmückenden Beiwerk
gehören Herbert WitZel als Moderator und der
Neuköllner Textperfomer Wolfgang Endler mit
seinen Blitzlichtgedichten.
Wir merken uns also den Goldenen Oktober mit Kitty
Solaris: 30.10.2015, 19:30, und Remember,
Remember The Date Of September mit Mélinée:
2 5 . 9 . 2 0 1 5 , 1 9 : 3 0 . – O r t : RA U M B ,
Wildenbruchstraße 4, 12045 Berlin, U-Bhf.
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17
Nachdem die NEUKÖLLNER DSCHUNGEL-Redaktion
schon in 7 Folgen versucht, auf die Spur und
die Herkunft des sagenumworbenen Bulbro zu
kommen, wollen wir zur Entspannung eine
weitere Geschichte aus dem zahlreich eingelagerten Fundus preisgeben.
Ein handgeschriebenes Manuskript, sehr unleserlich und teilweise beschädigt, beschreibt
das skurrile Erlebnis von Bulbro, welches wir
mit viel Mühe rekonstruiert und ins hoffentlich
Verständliche gebracht haben. Das beiliegende
Foto scheint die unwahrscheinliche Geschichte
zu bestätigen und wir fügen keine Erklärung
hinzu:
Ein traumhaft schöner, wolkenloser, sonnenscheindurchfluteter Nachmittag lud zum Verweilen, Spielen, Entspannen und Herumalbern
ein. Bulbro ballancierte angeberisch auf seinem
Akrobatenball auf den Stufen des Kiehlufers
und die neugierigen Stadthasen sahen ihm zu
16
18
und hofften schelmisch, dass er in das plätschernde Nass hineinfällt, da der Naseweis wieder einmal der Mittelpunkt sein musste.
Dahinschwimmende Fische beäugten die Szene
scheu und mit wachsamen Augen, ob ein Angelhaken sie aufzulauern versuchte. Vögel kamen
aus luftigen Höhen und sahen ebenfalls dem
Treiben zu.
Damit hatte Bulbro natürlich gerechnet und er
überlegte sich, wie seine Aufmerksamkeit noch
erhöht werden könnte. Er griff sich in die Hosentasche, holte ein Stirnband hervor und rief in
den Zuschauerkreis: „Nun könnt ihr den großen
Magier Bulbro mit seiner wahrscheinlich größten Attraktion kennenlernen. Ich verbinde mir
mit dem Band die Augen und werde auf euren
Wunsch hin, einen Gegenstand verschwinden
lassen; egal, was!”
Das Häschen, welches ihm am nächsten saß,
schaute sich um und entdeckte einen Elefanten,
der gar zufällig vorbeischlenderte und den
schönen Tag in vollen Zügen genoss. „He,
Dickhaut, hast du Lust für einen
spaßigen Auftritt?” – „Worum geht
es denn?” fragte er wohlgelaunt.
„Bulbro spuckt wieder mal große
Töne und bildet sich ein, der größte
Magier zu sein.” – „Und wie soll ich
dabei helfen?” fragte der Elefant
schmunzelnd. „Er soll dich verschwinden lassen, der Angeber. Mit
so einem Brocken hat er bestimmt
nicht gerechnet. Aber nichts gegen
deine Figur ... steht dir gut!” – „Ich
,
hör wohl nicht richtig. Das geht nie
und nimmermehr. Bei diesem Spaß
bin ich dabei!”
Er stampfte auf Bulbro zu und
schmunzelte ihn augenzwinkernd
an. „Falls du nichts dagegen hast,
schlage ich Dickhaut als Kandidaten vor, hehehe!” schabernackte
das Häschen und hoffte, Bulbro
würde reumütig einen Rückzieher
machen.
,
„Aah, sehr schön, dann kann s ja
losgehen!”, gesagt, getan. Mit
verbundenen Augen stand er nun
auf seinem Akrobatenball und
wuselte mit den Armen umher,
wobei er vor sich hin brabbelte, brummelte und
schniefte. Und ... plötzlich war tatsächlich der
Dickhäuter verschwunden!
Bulbro nahm das Band ab und strahlte über
sein, vom Schweiß triefendes Gesicht. „Wie habe
ich das gemacht? Da staunt ihr aber, nicht
wahr?” Die Häschen, Vögel, Fische waren
sprachlos, und irritiert schauten sie auf die Vergitterung an den Treppenstufen. Dort lag nun
der arme, dicke Elefant total eingezwängt und
rücklings liegend mit verdrehtem Rüssel und
völlig apathisch, ohne die Kraft, um ein Wort
hervor zu bringen. „Hilf ihm, siehst du nicht,
wie er sich quält?”, rief das Häschen entsetzt.
„Kein Problemo, Bulbro macht das mit links.
Schaut her!” Er stampfte auf seinem Akro-
batenball die Treppen rauf und runter, summte
vor sich hin und kniff sich in den Po.
Auf dem Gehweg, vor den Stufen, ertönte ein
herzzerreißender Trompetenlaut und alle
schauten nach oben: „Hallöchen, hallöchen,
hier bin ich wieder. Frisch und munter!” Der
Dickhäuter strahlte über das ganze Gesicht und
meinte lachend: „Das hat Spaß gemacht. Wie
hast du das geschafft, du Teufelskerl?”
Bulbro hob das Kinn, rümpfte die Nase ganz
kurz und meinte ganz nebenbei: „Dies war nur
eine kleine Kostprobe meines Könnens. die
wahren Wunder brauchen etwas länger.” Tja, da
staunten die Zuschauer der Lüfte, des Wassers
und des Erdbodens, dass Bulbro manchmal
ganz schön überraschen konnte.
JL
einem billigen Hotelzimmer. Dort erkennt
Eurydike, dass Orpheus nur ein Idealbild von
ihr wahrgenommen hat und liebt. Sie spürt,
dass sie diesem Bild niemals entsprechen
kann. Sie läuft davon. Auf der Flucht kommt
sie bei einem Autobusunglück ums Leben.
Ein junger Mann namens Hein, der von
Ein Schauspiel in 4 Akten
Anfang an im Hintergrund anwesend war,
von Jean Anouilh
führt Orpheus wieder zurück in den
Wartesaal. Hein gibt sich als Bote des Todes
Eine Produktion des
zu erkennen. Aus Mitleid und zum Trost
theaterforum kreuzberg zum
verspricht er Orpheus eine zweite Chance.
30-jährigen Bestehen des Theaters
Unter der Bedingung, dass Orpheus seiner
Geliebten bis zum Morgen nicht ins Gesicht
23./24./25.10. – 30./31.10./01.11. – schaut, kann er mit ihr noch einmal von vorn
06./07./08.11. – 13./14./15./16.11. – anfangen. Auf dem Bahnsteig, am Ort der
21./22.11.2015 (jeweils um 20 Uhr)
ersten Begegnung, wartet bereits Eurydike.
Eisenbahnstr. 21
10997 Berlin
030 / 612 88 880
EURYDIKE
Die Handlung des antiken Mythos spielt im
Hier und Heute. Orpheus und sein Vater
schlagen sich als Straßenmusiker durchs
Leben. Im Wartesaal eines Provinzbahnhofs
treffen sie auf eine fahrende Schauspieltruppe, zu der auch die junge Schauspielerin
Eurydike gehört. Sie nähert sich Orpheus,
angezogen von seinem Geigenspiel. Sie
verlieben sich und beschließen zu fliehen.
Zusammen wollen sie ein neues Leben ohne
Kompromisse, Heucheleien und Eitelkeiten
beginnen. Orpheus lässt seinen Vater allein
zurück, Eurydike verlässt die Schauspieltruppe und ihre Mutter. Die Flucht endet in
Regie: A. Poland, Bühne: R. Schmidt-Matt
Kostüme: G. Wahl-Deschan & N. Säwert
Musikkomposition: Dirk Rave
Ensemble des theaterforum kreuzberg:
Alex Anasuya, Paula Behrendt, PhilippManuel Bodner, Esteban Castro Ramos,
Wolf Hedrich, Thilo Herrmann, Magdalene
Hurka, Simon Mayer, Thomas Otto, Inka
Pabst, Susanna Reinhart, Alexander
Riemann, Michael R. Scholze
Eintrittskarten unter
www.tfk-berlin.de www.tfk-berlin.de,
[email protected], Tel. 030 / 700 71 710
19
20
Tauschgeschäfte
Im Oktober 1989 erhielt ich den Auftrag eine
erfolgreiche Gruppe von Geländewagenverkäufern in Marokko filmisch zu begleiten. Es
handelte sich um etwa 50 Männer, die in
Deutschland, Österreich und der Schweiz die
meisten SUVs verkauft hatten. Unser Team
hatte einen Guide, der zu dieser Zeit zu den
erfolgreichsten Teilnehmern der Rallye ParisDakar gehörte: Charly Ströhmann.
Er fuhr mit unserem Teamfahrzeug der Gruppe
von etwa 15 Fahrzeugen voraus, ihr hinterher
und begleitete sie parallel. Start war in
Marokko, Agadir. Und die Tour führte durch die
Sahara über Marrakesch bis an die östliche
Landesgrenze. Hier filmten wir in einer Oase
ein typisch arabisches Bauwerk. Da öffnete sich
eine Tür in einer hohen Mauer und heraus kam
ein Soldat mit Gewehr. Er fuchtelte mit seiner
Waffe herum, wollte uns einschüchtern und
überschwallte uns mit einer Wortflut. Wir
mussten daraus entnehmen, dass wir hier nicht
drehen durften. Er zeigte dann auf ein nahezu
verborgenes Schild, das mehrsprachig darauf
hinwies, dass das Filmen und Fotografieren
ausdrücklich verboten sei. Es handelte sich um
militärisches Gelände und - weil grenznah - um
ein geheimes dazu. Charly Ströhmann durch-
wühlte darauf seine Westentaschen, holte mehrere Packungen Zigaretten heraus und gab sie
unter beschwichtigenden Worten dem Soldaten.
Der bedankte sich kurz und verschwand wieder
hinter seiner Tür in der Mauer.
Die Oase bot so viele typisch arabische Motive,
dass wir erst etwa nach einer Stunde wieder an
der gleichen Stelle vorbei fuhren. An einer
anderen Ecke der großen Mauer stand mit
einem Mal derselbe Soldat vor unserem Auto
und winkte uns ihm zu folgen. Dann sahen wir
wie er zu einem Mofa ging, das nahezu komplett
unter einer riesigen Dattelstaude verborgen
war. Die hob er in unser Auto, als Dank für die
„amerikanischen“ Zigaretten von Charly
Ströhmann.
Übrigens war die Dattelstaude so groß, dass sie
bis zum Ende der 7-tägigen Reise für alle Teilnehmer reichte.
Text u. Bild: H.-D. Barth
– PGBB –
od 06.03.2003
Polska Gmina Berlin/ Brandenburg
ELEKTOJ EN – PL –, PSL
APEL do polskich wyborców
mimo WSZYSTKO
WYBIERAĆ
PSL
25.10.2015, niedziela,
do Sejmu i do Senatu RP
mgr rer. pol.
Adalberto Wojciech Soczówka
Wójt PGBB
21
Spirituelle Gesellschaftskritik
Göttlich – Friede – Islam
Wie jedes der 7 universellen Gesetze – 1. G.
„Gerechtigkeit” – wurde auch das 2. G. „Friede”
in zwei Teile unterteilt: Krieg und Waffenruhe.
Der erlöste Zustand aus Krieg und Waffenruhe
ist somit Friede. Demnach leben wir hier/weltweit „max. nur” in Waffenruhe, denn wir
benötigen Militär, um jederzeit die Waffe
aufnehmen zu können.
„Schaut nach, wo tragt ihr Krieg in eurem
Herzen.” – Einer der größten Religionsstifter
sprach (sinngemäß): „Wenn dich einer schlägt,
schlage nicht zurück”. Gemeint ist hiermit
nicht/niemals: Lass dir alles gefallen, sei devot
und schmerzresistent. Sondern nimm deine
Waffe nicht auf. Lass dich nicht auf diese
niedere Ebene herunterziehen. Denn Krieg ist
immer nur der Gipfel, der Ausdruck der Angst.
Liebe ist der Gegenpart und mit der Angst ein
untrennbares Zwillingspaar, ebenso wie die
Polarität Bejahung und Verneinung.
In unserer Schöpfung erhielten wir somit die
Kraft der Entscheidung. „Doch wenn ihr sie
weggebt, betretet ihr den Pfad nach unten”,
heißt, wir entfernen uns vom universellen, göttlichen Plan. Unterdrückung, Hass, Gewalt,
Krieg ist niemals göttlich, sondern immer
satanisch. „Heilig(er) Krieg” führen die
Bedeutung der Worte ad absurdum. Es gibt
keine Heiligkeit im Krieg. Krieg ist immer die
Zerstörung des Geschaffenen spirituell-universellen Plans.
Eine „Religion”, die gebetsmühlenartig behaupten muss, sie sei friedlich, dabei aber zeigt,
dass alle kriegerischen, ablehnenden Angst
(Hass), unterdrückerischen Handlungen –
weltweit – nur von ihr ausgehen, hat dies auch
verdammt nötig.
Denn nur dadurch, dass viele das
Gleiche wiederholen ...
Nur, warum muss/wird dies alles wider besseren
Wissens geglaubt werden? Weil es politisch unkorrekt ist zu sagen: Dieses oder Jenes möchte
ich nicht in meinem Land? Ist es politisch
korrekt, Unterdrückung (generell gegenüber
Frauen [weniger Wert]) zu akzeptieren? Die
Bevölkerung (Natives) soll/muss integrieren?
22
Integration? Ist hier nicht die Bevormundung
bzw. das Einverständnis zur Okkupation
gemeint? – Integration bedeutet, sich selbst
(Minderheit) in herrschende Systeme (Mehrheit) einzufügen – ohne Selbstaufgabe –, aber
nicht Seins den anderen reinzudrücken.
Politische Probleme werden so niemals gelöst.
Doch wie verhalte ich mich richtig, gegenüber
Menschen, die aus ihren unmenschlichen
Systemen fliehen? – Zunächst heißen wir sie in
der Freiheit willkommen. Wir müssen ein Ohr
haben, für die individuellen, nationalen Sorgen
und Nöte der Menschen, gemeinsam mit ihnen
eine Strategie entwickeln, helfen, wie ein Leben
in ihrer Heimat – Ihr geliebtes Mutterland –
möglich ist. D. h. politische wirtschaftliche
Unterstützung. Und dafür bedarf es keiner
kriegerischen Intervention. Wenn wir Menschen ihr verlorenes Selbstvertrauen wiedergeben, sie stärken und unterstützen bei ihrer
politischen Arbeit, ihrem wirtschaftlichen Auskommen, tun wir das Richtige.
Denn ein Ungleichgewicht in der Bevölkerungsstruktur, egal wo, wird immer Zündstoff ergeben. Ein Zerstören korrupter, frauen- und menschenverachtenden Strukturen, ist nur durch
die einheimische Bevölkerung selbst möglich.
Das ist die Hausaufgabe der Menschheit
weltweit! Alles andere ist, sorry, bullshit. Denn:
„Nichts, was Gut ist, geschieht schnell” oder
auch „Das weiche Wasser höhlt den Stein”.
I. E. Sollors
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Ingrid Elisabeth Sollors
DIE BÜCHERECKE
„Mondsüchtig - Nähe und Distanz“
Neuköllnerin veröffentlicht ihren ersten Roman
Was passiert, wenn eine Einzelgängerin im Urlaub auf drei Menschen trifft, die unterschiedlicher nicht sein können? Die introvertierte
Hannah wird von diesen drei Persönlichkeiten
in ihren Bann gezogen, gleichzeitig wittert sie
dahinter Manipulation. Als sie dann auch noch
einen Mann am Strand kennenlernt, den es
eigentlich nicht geben dürfte, gerät ihr Leben
komplett aus den Fugen.
Mit ihrem ersten Roman knüpft Kena Hüsers
zarte Bande zwischen der realen Welt und dem
Unbekannten, das uns alle fasziniert. Vier Menschen, die es aus unterschiedlichen Gründen auf
die Urlaubsinsel Fehmarn treibt und die dabei
ein Abenteuer erleben, das die Gruppe teilweise
wieder spaltet. Kena Hüsers spielt mit den
Charakteren, deren Reaktionen, schlüssig
durchdacht, immer wieder neue Wendungen
erzeugen. So steht der Protagonistin Hannah zum
Schluss nur noch Marc zur
Seite, den sie am wenigsten aus der Gruppe leiden
kann. Doch auch hier
wendet sich erneut das
Blatt, weil ein gemeinsames Abenteuer einfach
zusammenschweißt.
Kena Hüsers inszeniert in
ihrem Roman „Mondsüchtig – Nähe und Distanz“ eine Geschichte, die auf einer Seite jedem
passieren kann, auf der anderen Seite so
unwirklich ist, dass sie in die Sparte „Roman
mit paranormalen Einflüssen“ gehört. Ist es eine
Liebesgeschichte oder eine Liebeserklärung an
das Leben?
Die aus Bremen stammende Autorin brachte vor
zwei Jahren ihr Kinderbuch „Miela, die kleine
Nachteule vom Tempelhofer Feld“ heraus. Hier
beschrieb und illustrierte sie die Feldrettung
aus Sicht der Tiere.
Text: B.H., Foto: Privat
www.kena50.wix.com/kenahuesers
Ein dichtender Neuköllner
In der Ausgabe 31
des NEUKÖLLNER DSCHUNGEL haben wir
auf Seite 19 den in Neukölln lebenden
und dichtenden Rainer Stroech
vorgestellt.
Hier nun ein weiteres Gedicht aus
seinem umfassenden Werk.
23
Bei meinen regelmäßigen (am Wochenende) Erkundungen in Berlin und der näheren Umgebung, fallen immer wieder außergewöhnliche
Entdeckungen auf. So ist mein Interesse im
Umland hauptsächlich das nicht begehbare Gelände, fernab der ausgewiesenen Pfade und
Wege. Ganz zu schweigen von Straßen und dem
hörbaren Autolärm.
Bei diesen, über Stock und Stein, verwilderten
Ackerflächen, teilweise versteckt überfluteten
Nassauen und vom Wildwuchs und Dornengestrüpp unsichtbaren Wegen vorwärtstastend,
stampfe ich mit der Digitalkamera, bückend,
kriechend, mit Spinnenweben in den Haaren
und mücken-, käferabwehrend, meinen unbekannten Zielen entgegen.
So gelange ich zum Beispiel auch an Stellen, wo
früher (zu DDR-Zeiten) durch die LPG fleißig
die Landwirtschaft gepflegt wurde und riesige
Tierställe betrieben wurden. Durch die Neu-
ordnung des nun gemeinsamen Staates, wurde
knallhart gestrichen, was keinen kapitalträchtigen Gewinn einbrachte und ohne Rücksicht
auf Kommunen, Dorfbewohner; soziale Strukturen zerbrachen und der Dornröschenschlaf
setzte über manche Landschaften, leider bis
Heute, ein.
Der Zerfall hinterlässt tiefe Spuren in der Landschaft rund um Berlin und dies sind die Momente die ich zeigen möchte, auch wenn sie nicht
„fotogen” sind.
JL
Dschungel-Klaus geht in die Luft
24
Herbst-Rezept
Salat von geröstetem
Kürbis mit Zucchini
Straff strahlt mehr
Beim Einkaufen, am Arbeitsplatz: Blitzschnell verarbeiten andere unser Aussehen,
den Gang und die Mimik zu einem Gesamtbild und ordnen uns als sympathisch
oder unsympathisch ein. Wer den Rücken
strafft und den Kopf hebt, verbessert sofort
seine Ausstrahlung.
Schau mir in die Augen
Butternusskürbis, längs halbiert (ca. 1kg),
Salz, frisch gemahlener Pfeffer, Olivenöl
400 g Zucchini in Scheiben
75 g geröstete Kürbiskerne
Für das Dressing:
3 EL Olivenöl
2 EL Weißweinessig
1 grüne Pfefferschote, entkernt, fein gehackt
1 TL Chilisauce
1 Prise gemahlener Kreuzkümmel
1 Prise Zimtpulver
2 EL frisch gehackter Koriander
Den Kürbis halbieren, Kerne und faseriges
Inneres entfernen. Die Hälften in eine feuerfeste Form legen, mit Salz und Pfeffer würzen
und mit Olivenöl beträufelt in dem 220 °C
vorgeheizten Backofen 30–35 Minuten rösten.
In der Zwischenzeit die Zucchinischeiben in
3–4 EL Olivenöl anbraten, bis sie beginnen
braun zu werden und dann in eine große Salatschüssel geben. Das verbliebene Bratöl mit den
Zutaten für das Dressing gut verrühren.
Das abgekühlte Fleisch aus der Kürbisschale
lösen, in Stücke schneiden und mit den
Zucchinischeiben, den Kürbiskernen und dem
Dressing vermischen.
Dazu passt geröstetes Brot und ein Gläschen
Merlot. Wohl bekommts.
„Augen-Flirts” freuen das Gehirn. Studien
belegen: Wer anderen in die Augen schaut,
schafft Vertrauen. Doch Vorsicht: Bei mehr
als vier Sekunden Augenkontakt empfindet
Ihr Gegenüber den Blick als Anstarren. Das
löst Unbehagen aus; Männer fühlen sich
kontrolliert, Frauen belästigt.
Ehrlich lächeln
Lächeln ist ein starker Charme-Magnet.
,
Tun wir s aber künstlich, haben wir nicht
alle Muskeln unter Kontrolle. Die Mimik
wirkt schief; unser Gegenüber wird misstrauisch. Trainingstipp: Leicht auf einen
quergelegten Bleistift beißen – das aktiviert
dieselben Muskeln, wie echtes Lächeln. JL
m
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Wir slammen,
um der Pflege
eine Stimme zu geben
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VERANSTALTUNGEN
Neuer St. Thomas Kirchhof
Kommen Sie zu unseren Veranstaltungen
60.000 m² warten auf Ihre Ideen
24.09.2015, 18.00 – 21.00 Uhr
Ideenworkshop: Carl-Legien Schule, Leinestr. 37
Gestaltung und Nutzung einer naturnahen Grünfläche
14.11.2015, 14.00 – 15.30 Uhr
Rundgang: Treffpunkt Hermannstr. Ecke Grüner Weg
Das verändert sich!
17.11.2015, 18.00 – 21.00 Uhr
Veranstaltung: Carl-Legien Schule, Leinestr. 37
Vorstellung der Planung und des Zeitplans
Informieren und Mitbestimmen – Beteiligungsverfahren zum Neuen St. Thomas Kirchhof
Weitere Informationen finden Sie hier:
http://t1p.de/neuer-st-thomas-kirchhof
Ausstellung – Galerie im Saalbau, bis 1. Nov.
BEBEN – Sabine Ammer + Cathérine Kuebel
Der Begriff „Beben” beschreibt einen Moment
der absoluten Spannung, in dem sowohl Seele
als auch Muskeln zittern. – Für die Ausstellung entwickeln C. Kuebel und S. Ammer
vier Ideenräume, die verschiedene Aspekte des
Bebens beleuchten. (Di–So, 10–20 h)
Am Samstag, den 26.09.2015 findet ein Kinder- und Babytrödel
von 12-15 Uhr in der Philipp-Melanchthon-Kirche (BerlinNeukölln), Kranoldstr. 16, 12051 Berlin, statt. Verkäufer können
sich Mo.-Fr. unter der Tel.: 626-85-94 (von 12.30-16.00 Uhr)
anmelden!
Die nächsten Führungen mit R. Steinle:
Reuterkiez: 20.9.+10.10., 14 h „Klötze und Schinken”, Bürknerstr. 12
Richardplatz: 3.10., 14 h „Café Zuckerbaby”, Richardplatz 21
Schillerkiez: 17.10., 14 h „My Back & Coffee”, Hermannstr. 221
Körnerkiez: 31.10., 14 h „leuchtstoff - Kaffeebar, Siegfriedstr. 19
sowie jeden Mittwoch Rathaus(turm)führung. Start 11 Uhr im NIC
(Neukölln Info Center) Anmeldung erforderlich Tel. 90239 - 3530
Informationen zu weiteren Führungen unter www.reinhold-steinle.de
Anmeldung: 030-857 323 61, [email protected]
26
Raum B - Wildenbruchstr. 4, 12045 Bln, Tel.: 030 956 280 82
www.raumb-berlin.com - Di/Fr: 14-20 h - Sa: 10-18h
U-Bahn: Rath. Neukölln (U7) - Bus: Erckstr. (M41-104-167)
- Am Freitag den 25. September - 19:30 Uhr: WiTzels Rock’n’ReadAbend mit WiTzels Gute-Laune-Liedern,dem Autor Wolfgang Endler,
der Liedermacherin/Singerin Mélinée dem Überraschungsgast… der
Autor von Je Dickens… Eintritt frei
- Am Freitag den 2. Oktober - 19 Uhr: Weinprobe mit Déjà Bu, Eintritt frei
- Reservierung empfohlen
- Am Freitag den 9. Oktober - 20 Uhr: Gast im Raum B: Klak Verlag Der
Klak Verlag wird sich und seiner Bücher vorstellen. Eintritt frei
- NEU ab Oktober: an jedem zweiten Mittwoch im Monat - DeutschFranzösische Lesebühne mit Stammlesern Robert Klages (DE) & Amélie
Vrla (FR) - offene Bühne. Erster Termin: am 14. Oktober um 19:30 Uhr.
- Am Freitag den 30. Oktober - 19:30: WiTzels Rock’n’Read-Abend mit
WiTzels Gute-Laune-Liedern,dem Autor Wolfgang Endler,der Musikerin
Kitty Solaris, dem Überraschungsgast… Die Autorin von Das Gedächtnis
des Handrückens…
40 Jahre Künstlergemeinschaft
Gropiusstädter Sonntagsmaler
Ausstellung bis 1.11.2015 – Im Jahre
1975 entstand die Künstlergemeinschaft,
zu der heute 15 Frauen und Männer, überwiegend aus der Gropiusstadt, gehören.
Alte Dorfschule Rudow
VERANSTALTUNGSORTE
Galerie im Saalbau
Karl-Marx-Str. 141, 12043 Berlin, Tel. 030/902 39 37 72
Heimathafen Neukölln
Karl-Marx-Str. 141, 12043 Berlin, Tel. 030/56 82 13 33
Museum Neukölln, Gutshof Britz
Alt-Britz 81, 12359 Berlin, Tel. 030/62 72 77-727
Schloss Britz
Alt-Britz, 12359 Berlin, Tel. 030/609 79 23-0
Galerie im Körnerpark
Schierker Str. 8, 12051 Berlin, Tel. 030/56 82 39 39
Gemeinschaftshaus Morus 14
Morusstr. 14, 12051 Berlin, Tel. 030/68 08 61 10
Stadtbibliothek Neukölln
Karl-Marx-Str. 66, 12043 Berlin, Tel. 030/902 39 43 42
Alte Dorfschule Rudow
Alt-Rudow 60, 12355 Berlin, Tel. 030/66 06 83 10
Gemeinschaftshaus Gropiusstadt
Bat-Yam-Platz 1, 12353 Berlin, Tel. 030/902 39 14 16
Fliegendes Theater
Urbanstr. 100, 10967 Berlin, Tel. 030/692 21 00
Bauchhund Salonlabor
Schudomastr. 38, 12055 Berlin, Tel. 030/56 82 89 31
„Früher habe ich gedacht”, von Frau Reining im
Heft 32, findet auch meine vollste Zustimmung,
da meine Rückkehr zum Glauben erst vor 15
Jahren stattfand. Seit dieser Zeit habe ich mein
Leben zum Positiven verändert und finde in der
Bibel Trost und Zuversicht. Alte Laster, wie
Alkohol, Überheblichkeit und unkontrollierter
Sex, sind keine Themen mehr für mich, jedoch
heißt es immer wieder: Achtung, der Teufel lässt
nicht das Gute walten und versucht immer
wieder, seine Stärke mit bösen Mitteln zu
erzwingen! Und da hilft mir die Bibel! Ein Lob
an Ihre Zeitschrift, auch solche Texte zu veröffentlichen.
Liane v. Dargow
Heft 32, der Text über die Bibel. – Ich habe in
,
meinen Kindertagen (lang, lang ist s her) auch
in der Bibel gelesen. Zusammen mit meiner
Großmutter, die in ihrer Kindheit getauft wurMaschinen für die häusliche Hilfe
de, weil das halt so üblich war, aber selbst nie an
Eine elektrische Trockenschleuder erspart
Gott geglaubt hat. Und wir haben in dem Buch
das verschleißende Auswringen. (um 1950)
gelesen wie in einem Märchenbuch, in dessen
Geschichten immer ein Stückchen Wahrheit
und Weisheit steckt. – Nicht mehr und nicht
©
Die nächste Ausgabe NEUKÖLLNER DSCHUNGEL erscheint
weniger!
kh (ungläubig), Rixdorf im November 2015.
Habe die Beiträge von S. Jasharaj (Berlin, Berlin) gerne gelesen und werde diese nun leider in
Zukunft vermissen. Oder gibt es bald neue?
M. Müller, Rudow
Texte, Kurzgeschichten, Politik, Fotos, Comics, Satire, Musik
und Veranstaltungen – nicht nur aus Neukölln – werden
kostenlos veröffentlicht. Preisgebundene Termine mit Euroangabe gelten als Anzeige.
Sämtliche Rechte und Haftung liegen bei den Autoren.
Nachdruck und Vervielfältigung nur nach Rücksprache mit
dem Herausgeber.
Annahmeschluss für die Nr. 34 (Nov./Dez.) für Veranstaltungshinweise, Beiträge u. Anzeigen: 14. Okt.
(Anzeigenpreisliste 02/2013)
„Een Kaffe bitte”, Heft 32, Kalle, ick liebe Dir.
Voll auf die Omme jetroffen. Deine Seite ist
volle jut, icke bin ein Fän von Dir. Tschö mit „ö”!
Bernde aus der Weser Impressum
Die Kontaktanzeige ist, meiner Meinung nach,
nicht ansprechend und die sich meldenden
„Kerle” haben einen Schuss weg, wie die „Frau
in Neukölle”. – Sorry!
Beate (ohne Mann)
Ein doofer Witz muss sein!
Stehen zwei Nadeln auf der Wiese und
beobachten einen Igel. Sagt die eine Nadel
zur Anderen: „Ich wusste gar nicht, dass
heute ein Bus fährt!”
Herausgeber: WuK DRUCK, Inh. Johann Leschinkohl
Emser Straße 42, 12051 Berlin, St.-Nr. 16/418/60569
Tel. 030/625 60 23, Fax 030/625 20 46
[email protected], www.neukoellner-dschungel.de
Redaktion: Michael Bonitz („Le Professeur”)
Johann Leschinkohl (JL), V.i.S.d.P. (Anzeigen)
Lutz Anders (LA), Grafik
An dieser Ausgabe haben mitgearbeitet:
Adalberto, H.-D. Barth, I. Biermann-Volke, B. H., HFKN,
Johannes, „Kalle”, Laetitia, M. Löffler, K.-D. Risch,
I. E. Sollors, R. Stroech, tfk, F. H. Witzel
Redaktionelle Beiträge, Fotos und Zeichnungen
werden nicht vergütet.
Kontrolliert verteilte Auflage dieser Ausgabe: 2.500 Expl.
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NEUKÖLLNER DSCHUNGEL
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