Chronik - FFV Sportfreunde 1904 eV

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Chronik - FFV Sportfreunde 1904 eV
Frankfurter Fußballverein Sportfreunde 04 e.V.
Chronik
I.
Einleitung
Der
Frankfurter
Fußballverein
Sportfreunde
04
e.V. ist
im
Vereinsregister des Amtsgerichts Frankfurt unter der Registernummer
VR 4727 registriert. Die erstmalige Eintragung des Vereins in das aktuelle Vereinsregister
erfolgte am 12. Oktober 1920. Der im elektronischen Register einsehbare historische Auszug
datiert zurück bis zum 24. August 1966; seitdem sind die Vereinsvorsitzenden
unproblematisch konstruierbar. Die weiteren Informationen in dieser Zusammenfassung der
Historie wurden großenteils für die Chronik im Jubiläumsheft zur 100-Jahr-Feier von
unbekannten Verfassern zusammengetragen. Teilweise finden sich im Internet Quellen, aus
denen – nur bedingt verifizierbare – Informationen entnommen werden konnten, teilweise
sind Tabellen im Internet hinterlegt, einige Angaben wurden auch der Chronik anderer
Vereine, z. B. der Frankfurter Eintracht, entnommen. Diese Chronik kann nicht für sich in
Anspruch nehmen, dass alle Fakten historisch korrekt wiedergegeben sind, weil die Daten und
Informationen teilweise nicht verifizierbar waren und allein der Versuch einen erheblichen
und kaum zu rechtfertigenden Aufwand bedeutet hätte. Sollte jemand Zugang zu
abweichenden oder ergänzenden Quellen und Informationen haben oder aus eigenem
Mitwirken Kenntnisse über Ereignisse beisteuern können, wären wir für eine
Kontaktaufnahme ausgesprochen dankbar.
II.
Die Gründungsjahre (Fußballclub Britania) - 1904 bis zum ersten Weltkrieg
Der Verein wurde allerdings – wie schon der Name besagt – nicht erst 1920 gegründet,
sondern im Frühjahr 1904 unter dem Namen Frankfurter Fußballclub Britania (mit nur einem
„N“). Die Gründungsversammlung fand am 15.Mai statt.1 Die Vereinsfarben wurden auf
blau-weiß festgelegt. Gründungsmitglieder waren u.a. die Herren Philipp Kühnmeyer und
Fritz Westenberger.
Zu diesem Zeitpunkt waren in der Stadt bereits mehrere Fußballvereine entstanden, auch im
Gallus gab es mit dem Frankfurter FC 1902 eine Mannschaft, die die noch junge Sportart
ausübte. Anfangs fehlte es an allem, was ein Verein nötig hatte. Geld, Sportgeräte, Fußbälle
und Fußballkleidung waren nur mühsam zu beschaffen. Insbesondere fehlte aber ein eigener
Sportplatz fehlte. Der damalige Turninspektor Weidenbusch wies dem Verein die Emserwiese
als Sportstätte zu. Nach dem Motto “Packen wir’s an” wurde die „Wiese“ spielfähig
1
http://www.fussball-historie.de/Gruendungen/Gruendungen1905.html
hergerichtet. Die Tore mussten damals bei Spielen und Training aus dem Vereinslokal
Euteneuer in der Kölner Straße zur Emserwiese und zurück getragen werden. So waren die
Fußballer dem Spott kopfschüttelnder Passanten ausgesetzt, wenn sie die Gestände die
öffentlichen Straßen entlangtrugen. Dadurch ließen sie sich aber in ihrer Pionierarbeit nicht
beirren.
Der FC Britannia erwies sich schnell als außerordentlich spielstark, verdrängte den FFC 1902,
der bald darauf mit einem Vorläuferverein des späteren Rot-Weiss Frankfurt fusionierte, als
stärkste Kraft im Stadtteil.2 Die ersten Spiele und Erfolge brachten neue Anhänger und
Einnahmen, aber es mussten auch einige Widerstände gebrochen werden. Der erste Antrag
auf Aufnahme in den Süddeutschen Fußballverband wurde wegen eines Einspruchs des FFC
1902 im Gründungsjahr abgewiesen. Beim zweiten Aufnahmegesuch wurde dem Veto des
FFC 1902 dann aber nicht mehr stattgegeben, und 1905 konnte der Verein den Ligabetrieb
aufnehmen. Der erste große Sieg gelang mit einem 5:2 gegen den Stadtteil-Konkurrenten,
nachdem es im allerersten Aufeinandertreffen noch eine 0:7-Klatsche gegeben hatte. Beim
5:2-Erfolg standen folgende Spieler auf dem Feld (ein Name fehlt leider): B. Pfeifer - K.
Lohrey, W. Langenbach, W. Steinmetz, H. Schäfer, W. Westenberger, Gg. Deiseroth, Fr.
Bunde, K. Hohmann, Fr. Westenberger.
Schon bald konnte der Verein eine zweite und dritte Mannschaft aufstellen. Die erste
Mannschaft um Heini Kuch, der schnell weit und breit als Torschütze gefürchtet wurde,
konnte in der Saison 1905/06 glänzen. Erst in einem Entscheidungsspiel um den Titel unterlag
der FFC Britannia gegen die Frankfurter Kickers, allerdings sehr deutlich 2:10.
1906/07 wurden die Spielklassen neu eingeteilt und der Verein spielte fortan im
Westmaingau. Dort wurde die erste Mannschaft auf Anhieb Meister, scheitert aber nach den
Angaben in der Chronik zum 100jährigen Jubiläum in den Aufstiegsspielen. Ob dies so
stimmt, ist unklar, denn andere Quellen berichten, dass das Team bereits 1907, nur drei Jahre
nach seiner Gründung, in der damals obersten Spielklasse, der Nordkreisliga des
süddeutschen Fußballverbandes (Nordmainliga), spielte.3 Die Quellen sind sich jedenfalls
einig, dass der Aufstieg der ersten Mannschaft in die höchste Spielklasse spätestens zwei
Jahre später geschafft war: 1909/10 war man nach sämtlichen vorhandenen Quellen in der
Nordmainliga angekommen.
1907 mietete der Verein den Sportplatz an der Sodener Straße, der fortan die Heimat des
Clubs sein sollte. Nun gab es Umkleidekabinen und einen Restaurationsbetrieb. Mit Hilfe der
Geschäftsleute im Gallusviertel wurde der Platz eingezäunt. Zu Pfingsten 1907 wurde er
2
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http://de.wikipedia.org/wiki/Frankfurter_FV_Sportfreunde_04
http://de.wikipedia.org/wiki/Frankfurter_FV_Sportfreunde_04
offiziell eingeweiht. Im Rahmen der Feierlichkeiten hielt der damalige zweite Vorsitzende
Karl Bernhardt eine feierliche Ansprache. Anschließend spielte die erste Mannschaft gegen
den amtierenden belgischen Meister Racing Club de Bruxelles (Brüssel), das 0:3 verloren
ging.
1908 beteiligte sich die erste Mannschaft an den vom Frankfurter Generalanzeiger
ausgeschriebenen Pokalspielen. Bei diesem Wettbewerb setzte sich der FFC Britania mit der
Aufstellung W. Klöß, K. Lorey, W. Langenbach, F. Stier, W. Westenberger, W. Federolf, F.
Schneider, H. Baue, H. Kuch, E. Wassmer, R. Schmidt (Ersatz: K. Hohmann) gegen 16
Frankfurter Vereins durch; im Endspiel wurde der Bockenheimer FC Germania besiegt. Der
Erfolg fand in der Süddeutschen Sportzeitung vom 6. August 1908 explizit in einem Artikel
Erwähnung; dieser Artikel stellt die älteste Zeitungsberichterstattung dar, in der der Verein
FFC Britania namentlich erwähnt wird.
In der Saison 1909/10 wurde die erste Mannschaft Neunter der Nordkreis-A-Klasse.4 Die
dritte Mannschaft wurde Westmaingaumeister. Bestrebungen, den FFC Britania und den FFC
1902 zu fusionieren, scheiterten, weil die Mitglieder des FFC 1902 diese Fusion ablehnten.
Die Mitgliederversammlung der FFC Britania hatte im Vereinslokal zur Rosenau für den
Zusammenschluss gestimmt. Der FFC 1902 fusionierte später mit Amicitia Bockenheim zum
F. C. Amicitia 02, später weiter mit Germania Bockenheim, Helvetia und der Bockenheimer
Fußballvereinigung 01 zum heutigen Rot Weiß Frankfurt.
1910/11 wurde in der Liga als Elfter mit 18:30 Punkten knapp der Klassenerhalt geschafft.5 In
Freundschaftsspielen gegen renommierte Gegner wie Preußen Duisburg, Alemannia Worms,
den FV Kassel oder den FV Beiertheim Karlsruhe konnten gute Resultate erzielt werden.
Erinnerungswürdig war der 3:2-Sieg gegen den international renommierten 1.FC Basel. Heini
Kuch und Fritz Stier wurden in die Auswahl des Süddeutschen Fußballverbandes berufen.
1911 wurde dem Verein der Sportplatz an der Sodener Straße gekündigt. Sieben Monate war
der Club ohne eigenen Sportplatz und die Spiele mussten auf des Gegners Platz ausgetragen
werden. Erst nach langer Zeit fand man in Griesheim, an der linken Seite der Mainzer
Landstraße, kurz hinter der Waldschulstraße, einen neuen Sportplatz. Diesmal erbaute der
Verein einen Wirtschaftsraum mit schönen Umkleidekabinen und die Umzäunung komplett
aus eigener Kraft. Der Sportplatz wurde mit dem Spiel gegen den FC Hanau 93, die damals
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http://www.eintracht-archiv.de/09.html;
http://www.webalice.it/claudionicoletti1/Euroleagues/FRG/FR%20germany%201909-10.htm
http://www.eintracht-archiv.de/10.html;
http://www.webalice.it/claudionicoletti1/Euroleagues/FRG/FR%20germany%201909-10.htm
die beste Mannschaft im Nordmainkreis, eingeweiht. Fast sensationell gewann der FFC
Britania – angespornt von der neuen „Heimat“ – mit 4:2.
1911/12 spielte das Team wieder gegen den Abstieg und wurde am Ende Achter mit 17:27
Punkten.6 In dieser Saison erregte der Spielabbruch des Heimspiels gegen den späteren
Meister Frankfurter Fußballverein (Vorgänger der Eintracht) die Gemüter: die Gäste führten
2:0, als der Schiedsrichter den Platz zwölf Minuten vor Schluss für unbespielbar erklärte und
das Spiel abbrach. Das Wiederholungsspiel ging allerdings dann 1:4 verloren.7 Ausweislich
der Chronik zum 100jährigen Jubiläum gelang 1911/12 mit einem 1:0 in der Verlängerung im
Entscheidungsspiel gegen Melitia Offenbach der Klassenerhalt. Eine kuriose Niederlage erlitt
der Verein im April 1912 in einem Freundschaftsspiel bei der Spielvereinigung Fürth. Weil
Torhüter Peppel den Zug versäumt hatte, musste er durch einen Feldspieler ersetzt werden;
dieser kassierte vier Gegentore zum 0:4.8
1912/13 wurde im Nordmain-Kreis als höchste Klasse die Liga-Klasse mit acht Teams
eingeführt. Heini Kuch und Fritz Stier verließen ebenso wie Friedel Kuch und einige andere
starke Spieler den Verein. Beispielsweise trieb es Hermann Langenbach nach Königstein, wo
er sich zu einem „Pionier des Königsteiner Fußballs“ entwickelte.9 Stier und Kuch wechselten
zum FSV Frankfurt, wurden dort aber zunächst vom Süddeutschen Verband gesperrt, weil
ihnen 'Berufsspielertum' vorgeworfen wurde.10
1913 hatte sich eine Altherren-Mannschaft gebildet, die sich rege betätigte und jede
Gelegenheit zu einem Spiel wahrnahm. Dieses Team siegte in einem Pokalwettbewerb, bei
dem es um einen von Herrn v. Weinberg gestifteten Goldpokal ging. Nach der Preisverteilung
kam das gesellige Beisammensein mit der Beteiligung aller Turnierspieler nicht zu kurz. Bei
dieser Gelegenheit wurde gleich eine Gesangsabteilung unter der Leitung von Dulli Hohmann
ins Leben gerufen. 1913/14 kehrte Heini Kuch zum Verein zurück, aber sportlich blieb das
Team im Ligamittelfeld.
Am 1.August 1914 brach der Erste Weltkrieg aus. Die meisten Spieler mussten zum Militär
einrücken. Zurück blieben nur die ganz jungen Spieler. Mit ihnen, einem Teil Facharbeiter,
die als unabkömmlich eingestuft waren, und den Spielern, die in der Garnison ihre
Ausbildung erhielten, wurde der Spielbetrieb notdürftig aufrechterhalten werden. Georg
Deiseroth wurde im Krieg schwer verwundet und kriegsuntauglich. Er widmete sich von da
an mit aller Kraft dem Verein und hielt zäh am Vereinsleben fest. Zu dieser schweren Zeit
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http://www.eintracht-archiv.de/11.html;
http://www.webalice.it/claudionicoletti1/Euroleagues/FRG/FR%20germany%201911-12.htm
http://www.eintracht-archiv.de/11.html
http://www.kleeblatt-chronik.de/v3/saison/spiel_detail.php?id=7395&saison=19111912&team=1
http://www.fc-koenigstein.de/de/Chronik.html
http://www.eintracht-archiv.de/12.html
hatte sich Georg Deiseroth unvergessene Dienste um das Weiterbestehen der Britania
erworben. 1915 eröffnete er an der Galluswarte die Wirtschaft “Zum Gallusturm”, die
umgehend zur Vereinsgaststätte wurde. Georg Deiseroth hatte eine offene Hand und half dem
Verein über manche Klippe. Es war Ehrensache, dass sich die Vereinsmitglieder montags
nach den Spielen am runden Tisch im “Gallusturm” trafen, Ereignisse aller Art diskutierten
und kritisierten. So blieb sich der Verein durch die Kriegszeiten am Leben. Die Verbindung
wurde mit den im Felde stehenden Mitgliedern stets aufrechterhalten, indem von zu Hause
Briefe und Päckchen an sie abgingen. Einige kehrten Gott sei Dank unversehrt aus dem Felde
in die Heimat zurück. Willi Jacobs kam aus Berlin und trat das Erbe von Heini Kuch an, der
leider gefallen war. Die Bilanz nach dem Ende des unheilvollen Krieges war erschreckend. 24
Mitglieder fielen im Krieg, elf weitere starben an den Leiden, die sie sich im Kriege
zugezogen hatten.
III.
Die Zeit der Weimarer Republik – 1919 bis 1933
Am 12. Januar 1919 fand die erste Generalversammlung nach dem Zweiten Weltkrieg statt.
Reinhold Engel wurde zum ersten Vorsitzenden gewählt. Unter seiner Leitung ging es mit
aller Macht an den Wiederaufbau des Vereins. Der FC Britania erholte sich überraschend
schnell von den Schrecken des Krieges. Wegen Besatzungsschwierigkeiten kurz nach dem
Krieg war das Vereinsgelände in Griesheim nicht benutzbar. Daher trug der Verein seine
Spiele auf dem Gelände der Frankfurter Turngemeinde am Riederwald aus, dem späteren
Eintracht-Platz. Ein Angebot der Turngemeinde, zu fusionieren, wurde abgelehnt, weil der
Platz zu weit vom Gallusviertel entfernt lag und die Verkehrsverhältnisse damals sehr
schwierig waren. Die Turngemeinde blieb zunächst selbständig und schloss sich erst 1968 der
Frankfurt Eintracht an. So wären die Speuzer fast die Eintracht geworden! Unter großem
Kostenaufwand wurde auf dem Rebstock-Gelände am alten Luftschiffhafen der DELAG11 ein
Sportplatz errichtet. Schon am 25. Mai 1919 wurde der Platz mit dem Eröffnungsspiel gegen
den FSV Frankfurt eröffnet, das 5:0 gewonnen wurde. Karl Hohmann trug in dieser Partie
sein 500. Spiel für den Verein aus. Kurz nach Kriegsende scheiterten Fusionsbemühungen mit
der Sp.Vgg. Merkur 1908.
Der Name „Britania“ wurde nach dem Krieg für politisch unangebracht gehalten und schon in
der Saison 1919/20 trat der Verein unter dem heutigen Namen FFV Sportfreunde 04 an. Am
12. Oktober 1920 wurde der Verein unter diesem Namen in das Vereinsregister eingetragen.
Aus sportlicher Sicht konnte schnell wieder eine spielstarke Mannschaft aufgestellt werden.
An Pfingsten 1919 richtete man ein Freundschaftsspiel gegen den FC Alemannia Berlin aus.
Berlin siegte mit 4:1. Der Berliner Spieler Felix Wende siedelte von Berlin nach Frankfurt
11
In der 2004-er Chronik der Sportfreunde wurde die Lage mit „an der Zeppelinhalle“ bezeichnet. Aus dieser
Quelle http://www.frankfurt.de/sixcms/detail.php?id=7109158&_ffmpar%5B_id_inhalt%5D=8242032 ergibt
sich, welcher Ort damit konkret gemeint war.
über und war jahrelang als linker Läufer die Stütze der ersten Mannschaft. Diese gewann
1919 den Bezirkspokal durch Siege im Halbfinale gegen Amicitia und 1902 Bockenheim mit
2:112 und im Endspiel gegen den Eintracht-Vorgänger Frankfurter Fußballverein am 9.
Februar 1919 mit 3:2 (1:2)13 und qualifizierte sich so für die Endrunde des Pokalwettbewerbs
des Süddeutschen Fußballverbandes. Im Halbfinale traf man am 17. August 1919 auf den
1.FC Nürnberg, der später gegen den Stuttgarter SC14 diesen Pokalwettbewerb und im Jahr
darauf den Deutschen Meistertitel holen sollte. Die Partie fand in Nürnberg statt. Der
haushohe Favorit siegte nur knapp mit 2:0. Der „Club“ spielte u.a. mit Nationaltorwart Heiner
Stuhlfaut. Die Aufstellung lautete: Stuhlfaut – Kugler, Bark, Popp, Winterstein, Riegel, Sutor,
Träg, Bös, Schmidt, Strobel. Acht dieser Spieler gewannen mit dem FCN ein Jahr später die
deutsche Meisterschaft. Der FFC Britania hielt mit H. Löffler - F. Beyer, W. Stahl, F. Wende,
H. Engelter, L. Engel, O. Günter, H. Lüttich, W. Jacobs, L. Daum und W. Fürst dagegen. Als
Ersatzmann fuhr Karl Kröner mit ins Frankenland.
1919/20 belegten die Sportfreunde mit 22:14 Punkten und 30:25 Toren Platz 4 der neu
gegründeten Kreisliga Nordmain; dabei war man lange Zeit im Rennen im die Qualifikation
zur Süddeutschen Meisterschaftsendrunde dabei, erst zwei Niederlagen gegen den am Ende
Fünftplatzierten FC Hanau 93 und gegen den FSV Frankfurt in der Schlussphase der Saison
im Januar/Februar 2020 ließen das Team noch zurückfallen.15 Die erste Mannschaft reiste
Ostern 1920 auf Einladung des ersten deutschen Meisters aller Zeiten, der VfB Leipzig, nach
Leipzig. Bei strömenden Regen und einem heftigen Gewitter verloren die Sportfreunde 0:4,
machten sich aber nach einer Stadtrundfahrt und der Besichtigung des
Völkerschlachtdenkmals beim abendlichen gemütlichen Beisammensein viele Freunde.
Anschließend fuhr man weiter nach Berlin, um dort gegen Hertha Berlin zu spielen. Vor
10.000 Zuschauern spielte die Mannschaft in der Aufstellung Ruppert - Beyer, Stahl, Wende,
Engelter, Engel, Waldschmidt, Fr. Sorg, Jacobs, Hohmann und Fürst hervorragenden Fußball.
Das Spiel endete 2:2-Unentschieden.
Der Bekanntheitsgrad der FFV Sportfreunde 04 steigerte sich auch über die Grenzen
Deutschlands hinweg. Am Neujahrstag 1921 trug der 1. FC Brühl St. Gallen einen
freundschaftlichen Vergleich mit dem FFV aus. In Frankfurt spielte man 2:2, Pfingsten in der
Schweiz gewannen die Frankfurter das Rückspiel 2:1. Zuvor war der FC Winterthur mit 3:1
besiegt worden. In der Saison 1920/21 belegten die Sportfreunde den vorletzten Tabellenplatz
der Kreisliga Nordmain.16
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http://www.kleeblatt-chronik.de/v3/saison/spiel_detail.php?chronik=1&team=1&id=2716&saison=19181919
http://www.kleeblatt-chronik.de/v3/saison/spiel_detail.php?chronik=1&team=1&id=2716&saison=19181919
und http://www.eintracht-archiv.de/18.html
http://de.wikipedia.org/wiki/Süddeutscher_Pokal
http://www.eintracht-archiv.de/19.html
http://www.eintracht-archiv.de/20.html
In den frühen 20er-Jahren begannen die Vereine in Deutschland mit der Bildung selbständiger
Jugendabteilungen, um die Breitenarbeit für den Fußballsport zu fördern. Bis dahin hatte man
lediglich Schülermannschaften. Die Sportfreunde legten ihr Augenmerk vorausschauend
schnell die Jugendlichen gerichtet. Dank der guten Arbeit der Jugendleiter Seppel Kaufhold
und Arno Schittinger mit ihren treuen Helfern F. Baumann, H. Zehner, A. Reichert, H. Wehn
und K. Neuß hatte der Verein eine vorbildliche Jugendabteilung. Zahlreiche Meisterschaften
von den Schülern bis zur A-Jugend zeugten von der guten Jugendarbeit. An Nachwuchs für
die Ligamannschaft mangelte es dem Verein nicht.
Der Verein wuchs auch ansonsten erheblich: 1921 schloss sich die Fußballabteilung der
deutschen Hotelangestellten, kurz 1. Deutsche Hota genannt, dem Verein als selbständige
Abteilung an. Jahre hindurch war sie ein Bestandteil des Vereins und die Zusammenarbeit mit
dem Vorstand war ausgezeichnet. Den Kontakt hatte der Vorsitzende des Vereins, Karl
Horny, hergestellt, der selbst Hotelangestellter war. Als Karl Horny später nach Amerika
auswanderte, wurden die Aktivitäten der Hota eingestellt.
Georg Deiseroth sowie die Herren Ph. Kühmeyer, Chr. Hofmann, und Fr. Feuerstein wurden
1921 zu Ehrenmitgliedern ernannt, der sich nunmehr auch in anderen Sportarten betätigte. Im
Herbst 1921 trat der Sportclub Alemannia, ein Handballverein, dem Verein bei. Außerdem
wurde eine Hockey-Abteilung gegründet. In beiden Sportarten wurden zunächst Erfolge
verzeichnet, im Handball sogar eine Meisterschaft, jedoch wurde nach einigen Jahren in
beiden Sportarten der Betrieb wieder eingestellt.
1921/22 musste der Sportplatz an der Zeppelinhalle geräumt werden, weil der Flugplatz
wieder eröffnet werden sollte. Das Rebstock-Gelände wurde bis 1924 zum Frankfurter
Flughafen ausgebaut.17 Die Bemühungen um ein „eigenes“ Gelände waren zwar von Erfolg
gekrönt, aber der Platz in Griesheim lag in der französischen Besatzungszone und war wegen
der Grenzsperre nicht erreichbar. Daher mussten die Sportfreunde zunächst auf einem Platz
am Messegelände spielen. Dort war die Miete sehr hoch, so dass man in finanzielle Probleme
geriet. In kameradschaftlichem Geist veranstalteten SG Eintracht, der Fußballsportverein und
der VfR Helvetia untereinander Spiele zu Gunsten der Sportfreunde. Ein bemerkenswerter
Beweis der Freundschaft unter den Frankfurter Vereinen! 1922/23 belegten die Sportfreunde
den sechsten Platz der Kreisliga Nordmain.18 Zur Spielzeit 1923/24 war die in den
Nachkriegsjahren stark ausgefranste Ligenstruktur in Süddeutschland deutlich verschlankt
worden. Als oberste Spielklassen traten an die Stelle von zehn Kreisligen nunmehr nur noch
fünf eingleisige Bezirksligen zu je acht Mannschaften,19 die FFV Sportfreunde 04 gehörten
nicht zu den neuen Bezirksligisten.
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http://www.frankfurt.de/sixcms/detail.php?id=2835&_ffmpar%5B_id_inhalt%5D=61762
http://www.eintracht-archiv.de/22.html
http://de.wikipedia.org/wiki/S%C3%BCddeutsche_Fu%C3%9Fballmeisterschaft_1923/24
Als endlich die Grenzen offen waren, wurde unter der Leitung eines ehemaligen Spieler, des
Architekten W. Barchfeld, mit dem Bau des neuen Sportgeländes begonnen. Im Oktober 1924
war der neue Sportplatz – an der Stelle wo sich heute noch der Sportplatz befindet –
fertiggestellt. Für das erste Spiel zur Platzeinweihung wurde eine Eintracht-Sondermannschaft
eingeladen. Das Spiel ging mit 1:5 verloren. Für die FFV Sportfreunde spielten Arnold –
Beyer, Wichmann, Häuser, Th. Sorg, Engel, Schöneberger, Schildger, Jacobs, Lorch, H.
Hartung. Auch musikalisch ging es im Verein wieder weiter. Das “Sportfreunde-Quartett”
unter Vorsitz von Karl Hohmann und Dirigent Richard Kunkel erlangte einige Bekanntheit im
Frankfurt Raum.
Zum zwanzigjährigen Stiftungsfest 1924 beteiligten sich mehrere Mannschaften an einem
Pokalturnier. Als Sieger ging die eigene erste Mannschaft hervor, die jedoch auf den
Siegespokal verzichtete und ihn dem Zweiplatzierten, Helvetia Bockenheim, überließ. Das
Stiftungsfest im Saal des T.V. Bockenheim war ein voller Erfolg. Viele Mitglieder erhielten
Ehrennadeln, und die Spieler Ludwig Engel (250), Willi Jacoby (200), Otto Schildger und
Fedor Beyer (je 150) wurden für zahlreiche Spiele für Britani/Sportfreunde geehrt.
Im April 1925 schloß sich die “Espa” dem Verein als selbständige Abteilung an. Die
fußballspielenden Eisenbahner brachten einige Vorteile. So wurden zwei ausrangierte
Waggons als Umkleideräume zur Verfügung gestellt, die nach entsprechendem Ausbau bis
zum zweiten Weltkrieg diesen Zweck bestens erfüllten. Im August 1925 erfolgte der Übertritt
des A-Klassevereins F. C. Phönix. Diese Mannschaft spielte lange Zeit als “Phönixelf” für
den Verein.
1925/26 spielten in der ersten Mannschaft viele Auswärtige, u. a. die Ungarn Grey, Czaguly
und Stalmach sowie einige Berliner. Dies fand bei ausbleibendem Erfolg Widerstand bei den
Frankfurter Spielern und den Anhängern. Einige einheimische Spieler wanderten zu anderen
Vereinen ab, so dass schließlich die Notbremse gezogen wurde. Nun kam den Sportfreunden
die gute Jugendarbeit zu Gute. Ludwig Engel brach sich das Bein und musste seine Karriere
beenden. Er blieb dem Verein treu und widmete sich gemeinsam mit Jugendleiter Arno
Schittinger der Jugendarbeit. Um die verbliebenen Stammspieler Fedor Beyer und Theo Sorg
formierte sich eine Elf, die mit Nachwuchsspielern gespickt war. Schnell fanden die Fans, die
zwischenzeitlich den Spielen fern geblieben waren, wieder den Weg zum Sportplatz. Einen
großen Anteil am Erfolg dieser Mannschaft hatte der Sportlehrer Willi Jährling, der 1926 den
Trainerposten übernahm. Die Spieler waren mit Begeisterung beim Training und brachten
entsprechend gute Leistungen. 1926/27 ein sehr erfolgreiches Jahr; die Meisterschaft des
Westmaingaukreises wurde nur knapp verpasst. Im entscheidenden Spiel behielt der FC
Rödelheim knapp mit 3:2 die Oberhand. 1927/28 sollte es dann mit dem Meistertitel klappen.
Mit 19 Siegen und 3 Unentschieden und 85:21 Toren wurde der Verein ungeschlagen Meister.
Leider reichte es in den Aufstiegsspielen nicht zum Aufstieg. Dass Anton Zachbauer aus
beruflichen Gründen nicht zur Verfügung stand, war nach Meinung einiger Anhänger mit
ausschlaggebend.
In den 20er Jahren entstand offenbar der neu heute gebräuchliche Spitzname „Speuzer“ für
die Mitglieder des Vereins. Er stammt wohl von einem Wirt des Vereinsheims, der den
Spielern nach Siegen zwar gerne eine Lokalrunde spendierte, aber zugleich anmahnte:
„Awwer speuzt mer net widder das Lokal voll.“20
1928/29 übernahm Ex-Spieler Fritz Stier den Trainerposten von Willi Jährling, der an eine
andere Schule außerhalb Frankfurts versetzt worden war. Im Jahr des 25jährigen
Vereinsjubiläums wurden die FFV Sportfreunde Vizemeister des Westmaingau hinter der
Spvgg. 02 Griesheim. Das Jubiläum wurde unter Organisation des ersten Vorsitzenden Franz
Palm standesgemäß in den Marburger Sälen in Bockenheim gefeiert.
Die Verbandsspiele 1929/30 wurden ohne Niederlage bestritten. Mit 41:3 Punkten und 77:20
Toren wurden die FFV Sportfreunde 04 Westmainkreismeister. Einmal mehr scheiterte der
Verein aber in den Aufstiegsspielen. 1930/31 gab es dann wieder einen Rückschlag mit Platz
9, aber im Folgejahr gelang der große Wurf. Ein 3:1-Sieg im letzten regulären Verbandsspiel
gegen den VfL Sachsenhausen brachte den Meistertitel des Westmainkreises. Mit acht Siegen
und einem Unentschieden in zehn Aufstiegsspielen wurde endlich der Aufstieg in die
Bezirksliga Main-Hessen gesichert! Der Aufstieg führte zu großer Euphorie und einem
weiteren Aufschwung. Die Mitgliederzahl der „Speuzer“ verdoppelte sich, und die
Begeisterung im Gallusviertel war riesengroß. Mit Verteidiger Karl Bailer, Mittelfeldstratege
Eugen Krott und Mittelläufer Georg Gresser konnten starke Neuverpflichtungen getätigt
werden. 1932/33 waren 80 Mannschaften Süddeutschlands in vier Bezirksligen mit je zwei
Staffeln zu 10 Mannschaften eingeteilt.21 Trotz der Verstärkungen hatte die Mannschaft
1932/33 in der Gruppe Main der Bezirksliga Main-Hessen einen schweren Stand gegen starke
Gegner. Am Ende reichte es für Platz 8, was zum Klassenerhalt gereicht hätte.22 Im Kader
standen in dieser Saison neben den vorgenannten u. a. auch Torwart Neumann und die Spieler
Beyer, Leysens, Jakobs, Wittmann und Kern.23
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http://de.wikipedia.org/wiki/Frankfurter_FV_Sportfreunde_04
http://de.wikipedia.org/wiki/S%C3%BCddeutsche_Fu%C3%9Fballmeisterschaft_1932/33
http://www.eintracht-archiv.de/32.html
Vgl. die Aufstellungen gegen die Eintracht unter http://www.eintracht-archiv.de/32/32-09-11st.html und
http://www.eintracht-archiv.de/32/32-11-13st.html
IV.
Das Dritte Reich - 1933 bis 1945
Die Politik des Jahres 1933 war geprägt durch die Machtergreifung der Nationalsozialisten
und den Beginn des „Dritten Reichs“. Viele Funktionäre zogen sich aus dem Süddeutschen
Fußballverband zurück. Einmal mehr wurden sie Spielklassen neu eingeteilt. In die neu
gebildete Gauliga Südwest wurden von den Teams aus der Bezirksliga Main-Hessen, Gruppe
Main, nur die Frankfurter Eintracht, der FSV und die Offenbacher Kickers aufgenommen. Die
noch hinter den Sportfreunden platzierten Teams vom Hanauer FC 93 und dem VfB Friedberg
blieben aufgrund der regionalen Gegebenheiten erstklassig in der Gauliga Hessen.24 Die
Bezirksliga wurde dadurch zu einer zweitklassigen Liga herabgestuft. So war, trotz des
sportlichen Klassenerhalts, die Erstklassigkeit der Sportfreunde gleich wieder verloren. In der
Bezirksliga hielt sich das Team in den Folgejahren in Tabellenmittelfeld.
Erst 1936/37 sollte wieder ein großer Erfolg erzielt werden. Im letzten Spiel trafen die beiden
Spitzenteams der Liga aufeinander. Rot Weiß Frankfurt hätte ein Punkt gegen die Speuzer
zum Titel gereicht, aber es setzte eine 0:1-Niederlage. Die FFV Sportfreunde waren Meister;
das letzte Saisonspiel hatte eine gewaltige Menschenmenge angelockt. Im Gallusviertel wurde
gejubelt und am Turmfenster der Galluswarte wehte die blauweiße Fahne. Zwar verlor die
Mannschaft in dieser Saison sogar gegen den 1.FC Kaiserslautern nur knapp 2:3, aber in den
Aufstiegsspielen zog man einmal mehr den Kürzeren.
Sehr erfolgreich war in dieser Zeit
auch weiterhin die Jugendarbeit des
Vereins. Mit der Übernahme des
Jugendleiteramtes durch Richard
Müller unter stetiger Mitarbeit von
Jakob Mönch und Ludwig Wiegand
nahmen die Aktivitäten in der
Jugendabteilung zu. Der Verein
stellte drei Jugend- und fünf
Schülermannschaften, die A1-Jugend
wurde 1936 ungeschlagen Gruppenmeister. Georg Gresser wurde
Spielausschussvorsitzender: Mit seinem offenen und ehrlichen Charakter
machte er sich einen Namen in der
Geschichte des Vereins.
24
http://www.eintracht-archiv.de/33.html; ebenso:
http://de.wikipedia.org/wiki/S%C3%BCddeutsche_Fu%C3%9Fballmeisterschaft_1932/33
Der Zweite Weltkrieg bewirkte, dass die über die Jahre geleistete Aufbauarbeit zerschlagen
wurde. Was mühsam erreicht worden war, zerbrach an der menschenverachtenden Willkür
der Nazis. Viele Mitglieder und die meisten Spieler wurden zur Wehrmacht eingezogen. Der
Spielbetrieb ging zwar über die Kriegsjahre weiter, aber der Krieg verwüstete Deutschland.
Auch der Sportplatz der Speuzer wurde durch Brandbomben zerstört. Details und etwaige
sportliche Erfolge aus dieser Zeit sind nur wenige übermittelt. 1941 wurde eine Stadtrunde
gespielt, in der die Speuzer u. a. der Eintracht ein 1:1 abtrotzen konnte. Für die Sportfreunde
liefen an jenem 24. August 1941 auf: Buss - Sisterhenn, Dully, Betz, Reyschmidt, Horn,
Jakob, Müller, Traudt, Erl, Gundel.25 Offenbar bildeten 1944 die Sportfreunde und Union
Niederrad in Ermangelung ausreichend eigener Spieler eine Spielgemeinschaft.26 Ob 1944/45
aber überhaupt noch ein Spielbetrieb stattfand, ist nicht bekannt.
V.
Der Wiederaufbau - 1946 bis 1969
Nach Kriegsende fanden sich die Sportfreunde schnell wieder zusammen, der Sport half
dabei. Die Mitglieder, die bei Kriegsende zu Hause waren oder wieder heimkamen, nahmen
sofort die Verbindung untereinander wieder auf. In der ersten Mitgliederversammlung nach
Kriegsende wurde Willi Jacobs zum Vorsitzenden gewählt, der mit den bewährten und treuen
Mitarbeitern das Vereinsschiff wieder in Gang setzen konnte. Bei der Militärregierung musste
zunächst die Lizenz zur Teilnahme am Ligaspielbetrieb eingeholt werden. Überlegungen, mit
der Sportgemeinschaft Westend gemein als Sportgemeinschaft Gallus aufzutreten, wurden
seitens der SG Westend abgelehnt. So beschlossen die FFV Sportfreunde, eigenständig unter
dem alten Namen FFV Sportfreunde 04 wieder dem Süddeutschen Fußballverband
beizutreten.
Willi Jacobs wurde Fußballfachwart des Hessischen Fußballverbandes im Kreis Frankfurt.
Infolgedessen verzichtete er auf den Vereinsvorsitz bei den Sportfreunden und wurde zum
Ehrenvorsitzenden des Vereins ernannt. An seiner Stelle wurde Heini Berghäuser erster
Vorsitzender. Er übernahm eine schwere Aufgabe: Umkleideräume, Spielfeld, Umzäunung,
Akten - alles war zerstört. Nicht zerstört war die Liebe zum Verein: „Die blau-weiße Fahne
soll niemals untergehen.“ Getreu diesem Lied wurde der Wiederaufbau in Angriff genommen.
Der Verein erweiterte sich auch wieder um andere Sportarten. Um Jakob Brendel bildete sich
eine Handballabteilung, die zunächst einen rasanten Aufschwung nahm, aber infolge des
Attraktivitätsverlustes des Feldhandballs nur kurze Zeit überlebte. In den Nachkriegsjahren
war Mangel an der Tagesordnung. Sportkleidung und die Fußballschuhe gab es kaum zu
kaufen, Improvisation war gefragt. Mit Handeln und “Schrotteln” wurden notwendige Dinge
25
26
Quelle auch des Zeitungsausschnitts mit dem Vorbericht über das Spiel:
http://www.eintracht-archiv.de/41/41-08-24st.html
http://de.wikipedia.org/wiki/Union_Niederrad
beschafft; für Sportkleidung sorgte die Ehefrau des verdienten langjährigen Platzmeisters Jean
Mohr: Sie schneiderte aus Nessel-Zuckersäcken Trikots, die gebleicht blütenweiß wurden.
Hosen und Kragen wurden blau gefärbt – Trikots in Vereinsfarben waren hergestellt! Am
Sportplatz wurde, um das Umziehen im Vereinslokal mit anschließendem Gang durch das
Viertel zum Platz vermeiden zu können, ein neues Klubhaus gebaut. Baumaterial war
rationalisiert und auf „geradem Weg“ nicht zu beschaffen; nur Backsteine waren ausreichend
vorhanden, die man für wenig Geld von der Trümmerverwertungsgesellschaft erstehen
konnte. Maurer arbeiteten nur für Essen, Rauchwaren und gelegentlich gegen Bezahlung. Mit
Hilfe der Opferwilligkeit vieler Mitglieder, die das Essen, den Tabak, die Zigaretten und
Zigarren beschafften, konnte der Bau beginnen. Vor allem Willi Zaum, der damalige
Vereinswirt, unterstützte den Verein mit voller Kraft. uns wo er nur konnte.
Spielausschussvorsitzender Richard Müller leitete das Bauvorhaben mit vollem Einsatz. Das
fertiggestellte Klubhaus beinhaltete vier Umkleideräume, einen Wasch- und einen
Wirtschaftsraum. Um die Jugendbetreuung machte sich weiterhin Arno Schittinger große
Verdienste. Im Lauf der Zeit übernahm Karl Laufer, unterstützt von Adolf Lerch, der zudem
lange Zeit als Vereinskassierer wirkte, und Otto Hesse, die Jugendmannschaft. Willi Zaum
war ebenfalls ein eifriger Förderer der Jugend und sprang überall ein, wo es erforderlich
schien.
In Hessen wurde in der Saison 1945/46 der Fußball-Spielbetrieb wieder aufgenommen.
Unterhalb der neuen Oberliga Süd, der aus Hessen Eintracht Frankfurt, Kickers Offenbach
und der FSV Frankfurt angehörten, entstanden zunächst konkurrierende Ligen. Neben der
Landesliga mit einer West- und einer Ost-Staffel wurden eine Kurhessen-Liga und eine MainLiga eingerichtet.27 Die Sportfreunde 04 wurden der Landesliga Gruppe West zugeteilt. Viele
Spieler waren aus der Gefangenschaft noch nicht zurück, so dass einige „Alte Herren“ im
Ligabetrieb aushalfen. Willi Jacobs sen., Karl Leus als Linksaußen und Seppel Becker als
linker Läufer stellten sich trotz ihres fortgeschrittenen Alters zur Verfügung. In der Saison
1945/46 belegte das Team Platz 6 von zehn Mannschaften. Im Spieljahr 1946/47 wurde das
Ligensystem kurzfristig wieder umstrukturiert. Auf einem außerordentlichen Verbandstag in
Gießen wurde die Reform mit 1.421 zu 824 Stimmen bei 30 ungültigen Stimmen beschlossen.
Für 1946/47 wurde die Landesliga Hessen in fünf Gruppen eingeteilt. Aus den jeweils drei
besten Mannschaften dieser Gruppen wurde zur Spielzeit 1947/48 eine eingleisige Landesliga
gebildet. Die übrigen Teams spielten ab 1947/48 in Bezirksligen. Das Spieljahr 1946/47
verlief unglücklich für die Sportfreunde. Mit 18:26 Punkten wurde die Saison beendet. Dass
man in der Hinrunde keinen Torhüter hatte, sondern regelmäßig Handballer als Keeper
aushalfen, war ein Problem. In der Rückrunde hütete Heini Mönch das Tor und die Erfolge
stellten sich wieder ein.
27
http://de.wikipedia.org/wiki/Fu%C3%9Fball-Hessenliga
Die Sportfreunde spielten 1947/48 in der Bezirksliga Gruppe Frankfurt-West. Dort belegte
das Team den vierten Platz. Die Währungsreform im Juni 1948 kehrt die Verhältnisse um.
Jetzt gab es fast alles zu kaufen, aber die Kassen waren leer. Die Vorstandsmitglieder griffen
in ihre Tasche und steckten einiges von ihrem kärglichen Kopfgeld in die Vereinskasse. Heini
Ackermann mit seinen Kontakten, war es zu verdanken, dass der Verein trotz dieser
schwierigen Zeit schuldenfrei blieb. 1948/49 wurde die Gruppe Frankfurt-West auf 16
Vereine aufgestockt, die Sportfreunde landeten wieder im Mittelfeld. Im Anschluss an die
Runde verließen mehrere Spieler den Verein, um sich als Vertragsspieler höherklassig zu
versuchen; dafür war Richard Jacobs aus französischer Gefangenschaft zurückgekehrt und
verstärkte die Mannschaft. Werner Schmidt und Herbert Müller stießen aus der eigenen
Jugend als Leistungsträger zum Team. Am 3. September 1949 wurde wieder ein rauschendes
Stiftungsfest gefeiert, diesmal in der Waldlust in Nied. Max Jaa moderierte und das
Herrchenröder-Quartett spielte auf; Karl Zimmer vom Sport- und Badeamt überbrachte die
Grüße der Stadt.
In der Saison 1949/50 wurde der siebte Tabellenplatz erreicht, dafür gewannen die
Sportfreunde den Kreispokal. 1950/51 wurde die Zweite Liga Süd eingeführt, womit die
Hessenliga (fortan 1. Amateurliga Hessen) nur noch dritthöchste Spielklasse in Deutschland
war.28 Damit spielten die Sportfreunde nur noch vierklassig. 1951 wurde die oberste hessische
Spielklasse in „1. Amateurliga Hessen“ umbenannte, die Bezirksligen hießen fortan „2.
Amateurliga Hessen“. In der Spielzeit 1951/52 übernahm Werner Heilig, bis dahin
Ligaspieler der Frankfurter Eintracht, das Traineramt bei den Sportfreunden. Er war in jeder
Beziehung ein vorbildlicher Sportsmann und die Spieler zog es unter seiner Regie freudig
zum Training. Die Mannschaft profitierte von dem Können, dass er sich in langen
Oberligajahren angeeignet hatte. Seine theoretischen Vorträge in der Spielersitzung und die
taktischen Kenntnis sowie die Grundeinstellung, die er der Mannschaft vermittelte, führten zu
sportlichem Aufschwung, allerdings reichte es bis 1954 nicht zu einem Spitzenplatz in der
Liga. Im Zusammenwirken mit dem Kleingartenverein wurde eine Lichtleitung zum
Sportplatz gelegt; die Kosten teilten sich der Sport- und der Kleingartenverein.
Die Saison 1953/54 verlief gut, aber ein Quäntchen Glück fehlte. Die Speuzer wurden hinter
Union Niederrad nur Zweiter. Schade, der Aufstieg zum Jubiläum wäre eine schöne Beigabe
gewesen. 1954 wurde nicht nur Deutschland Weltmeister, sondern die Sportfreunde 04
feierten ihr 50jähriges Bestehen. Im Vorfeld wurde die Sportanlage modernisiert. Zur
Finanzierung wurde u.a. ein zinsloses Darlehen aus Totomitteln des Hessischen
Fußballverbandes aufgenommen. Das Vereinsheim wurde leicht aufgestockt und mit einem
neuen Dach versehen, mit Schutt von der Autobahn wurde ein Wall gebaut und somit wurden
erhöhte Stehplätze für die Zuschauer geschaffen, Toiletten und ein Geräteschuppen wurden
28
http://de.wikipedia.org/wiki/Fu%C3%9Fball-Hessenliga
errichtet und die Vorderseite des Sportplatzes wurde neu mit Maschendraht eingezäunt. Im
August 1954 unternahm die Ligamannschaft eine Spanienreise. Freundschaftsspiele in drei
Städten wurden ausgetragen. Die Jugend wurde weiter erheblich gefördert, wobei auch die
allgemeine Erziehung nicht außer Acht gelassen wurde. „Die Jugend ist unsere Zukunft!“
lautete schon damals das auch heute noch unverändert moderne und zutreffende Motto. Karl
führte mittlerweile als Nachfolger als Arno Schittinger als Jugendleiter die Jugendabteilung
an, mit tatkräftiger Unterstützung von Karl Müller als Cheftrainer und Franz Wöll, Otto Hesse
und Heiner Markwart, die als Betreuer fungierten. Der erste Vorsitzende Heini Berghäuser
formulierte in seiner Ansprache zum Jubiläum wie folgt:
“50 Jahre für den FFV Sportfreunde 04 - das war Arbeit für die Ertüchtigung der
Jugend, für den geliebten Sport, das war Pflichterfüllung zum Wohle des gesamten
Sports. Das war Pionierarbeit, um den Fußball auf die Höhe zu bringen, auf der er heute
steht. Zwei Weltkriege und deren schwere Folgezeiten haben den Verein in seinen
Grundfesten nicht erschüttern
können. Das zeugt von dem Geist,
der in ihm lebt.“
Nach dem 50jährigen Jubiläum
gelang das Vereinsschiff in ein
geruhsameres Fahrwasser. Die
turbulente Zeit war vorbei.
Sportlich aber sollte es noch einmal
aufwärts gehen – doch leider nur
Speuzer 1954: hinten v.l.: 1.Vors. H.Berghäuser, Quade, Lautenschläger, A.Fischer, R.Jacobs, E.Betz, Wölfel, Spielausschuss Lang,
Mitte: Becker, Rückert, Drenkwitz, vorne: Schmidt, Stahl, Müller
für eine Saison. 1954/55 gelang es
den Speuzern unter Trainer Karl
Klug29 als Meister der 2. Amateurklasse die höchste hessische
Amateurliga zu erreichen. Leider glückte der Klassenerhalt nicht; mit wenigen Punkten
Rückstand mussten die FFV Sportfreunde als Drittletzter wieder den Gang in die 2. Amateurklasse antreten.30
Der Verein errang 1956/57
noch einmal die Meisterschaft in der 2. Amateurklasse, scheiterte aber in
den Aufstiegsspielen an der
29
30
Aufsteiger
1961/62: M.Müller, B.Landmann, A.Steitz, W.Kullmann, L.Dauhttp://de.wikipedia.org/wiki/Frankfurter_FV_Sportfreunde_04
tert, D.Ebling, H.Klusak, G.Richter, J.Hott, E.Wanka, L.Müller, Trainer Klug
http://www.asc-neuenheim.de/ergebnisse/saison_1955-56/al1he55.htm
SKG Sprendlingen. 1957/58 gelang zwar erneut eine gute Platzierung, aber der Titel wurde
verpasst. Mit großzügiger Unterstützung der Stadt erfolgte in jener Saison der Bau neuer
Umkleide- und Duschräume. 1960/61 mussten die Sportfreunde 04 dann sogar den Gang in
die A-Klasse antreten, der aber in der Folgesaison sofort wieder korrigiert wurde.
Verloren die Herrenteams also etwas den Anschluss, so entwickelte sich die Jugendabteilung
der Sportfreunde umso besser. Unter Jugendleiter Siegfried Kuhles nahmen zwischen 10 und
12 Jugendteams an den Punktrunden teil. Häufig beendeten die Speuzer-Teams die
Punktrunde als Meister. Mancher Jugendleiter aus den Großvereinen blickte neidisch auf
unsere Jugendarbeit, die ihren
Höhepunkt Mitte der 60er Jahre
erreichte. 1959/60 wurde die AJugend der Speuzer Frankfurter
Kreismeister.31 1965/66 klappte der
ganz große Wurf. Mit einem hohen
7:0-Sieg über Olympia Kassel wurde
auf eigenem Platz der Titel des
Hessenmeisters der A-Jugend eingefahren. In der Kreismeisterschaft hatte das Team zuvor die Eintracht auf den zweiten Platz
verwiesen.32 Am Spielfeldrand standen damals die „Einkäufer” der Großvereine. In der Folge
D1-Jugend 1956/57: Leider sind keine Namen bekannt.
wechselte Ernst Abbé zur Eintracht. 1966/67 erkämpfte die A-Jugend noch einmal die
Vizemeisterschaft des Kreises Frankfurt. Neben Siegfried Kuhles waren Karl Kaufmann,
Franz Wöll und Heiner Hirschhäuser die sehr erfolgreichen Jugendbetreuer in den 60er
Jahren.
1968 wurde der Bau einer vereinseigenen Kegelbahn in Angriff genommen. Trotz Bedenken
einiger Vereinsmitglieder bezüglich der Kostenbelastung wurde die Kegelbahn in nur vier
Monaten fertiggestellt und konnte in Betrieb genommen werden. Die Einnahmen der
Kegelbahn halfen dem Verein durchaus weiter in den Folgejahren.
VI.
Die 70er Jahre bis zum 80jährigen Jubiläum
Ab 1970 spielte die erste Mannschaft mit wechselndem Erfolg in der Bezirksliga. Der
Aufstieg in die Gruppenliga blieb verwehrt. Außerdem wurde 1970 die Soma gegründet.
31
32
http://www.eintracht-frankfurt.de/fileadmin/upload/sportarten/Fussball/Historie/Bilanz%20EintrachtJugend.pdf
http://www.eintracht-frankfurt.de/fileadmin/upload/sportarten/Fussball/Historie/Bilanz%20EintrachtJugend.pdf
War vor 1971 Arthur Bock kontinuierlich erster Vorsitzender des Vereins gewesen, wechselte
diese Position in den 70er Jahren häufig. 1971 wurde Karl Müller sen. zum ersten
Vorsitzenden gewählt, 1973 wurde er von Peter Koffmann abgelöst, um 1974 als zweiter
Vorsitzender gemeinsam mit Heinz Merkh als erstem Vorsitzenden wieder die
Vereinsführung zu übernehmen. Der Posten des zweiten Vorsitzenden war mit
Satzungsänderung Anfang Januar 1974 so umgestaltet worden, dass er den Verein ebenfalls
offiziell vertreten konnte. 1975 wurde dann Karl Müller wieder erster Vorsitzender und blieb
es bis 1981. Paul Lienekämper (1975-1977), Wilhelm Langenhagen (1977-1979), Klaus Trost
(1979-1980) assistierten ihm als zweite Vorsitzende.
1974 feierten die Speuzer ihr 70jähriges Bestehen mit einem großen Festumzug durch das
Gallusviertel. Im Festzelt auf dem Sportgelände ging es hoch her. 1976 wurde in Eigenhilfe
auf dem Sportplatzgelände das – noch heute dort stehende - “Haus der Jugend” errichtet.
Viele Stunden wurden von freiwilligen Helfern geopfert, um aus einer alten Baubaracke etwas
zu machen, was sich sehen lassen konnte. 1977 wurde der Sportplatz neu hergerichtet. Mit
Unterstützung der Stadt und dem Sport- und Badeamt wurde ein neuer Hartplatz erbaut, 1978
wurde dank der Initiative von Klaus Bossmann und mit Hilfe vieler Freiwilliger auch das
Vereinsheim runderneuert.
1977/78 musste die erste Mannschaft unter Trainer Kirchheim den Abstieg aus der
Bezirksliga hinnehmen. Zehn Spieler, einschließlich des späteren Uerdinger Pokalhelden
Wolfgang „Würstchen“ Schäfer, der über Griesheim 02 und Rot Weiß Frankfurt den Weg in
Erste Mannschaft 1979/80
den Profi Fußball zu Union Solingen fand, verließen daraufhin den Verein, so dass eine ganz
junge Mannschaft wird mit vielen Spielern aus der von Manfred Czarnowski trainierten AJugend das Unternehmen Wiederaufstieg in Angriff nahm. Werner Burggraf, Czarnowski und
Manfred Müller als Spielauschuss übernahmen die Herrenmannschaft, die im
Entscheidungsspiel gegen den VfR Bockenheim mit 2:3 knapp den Aufstieg verpasste (siehe
Bild auf der vorhergehenden Seite: hinten v.l.: Trainer Burggraf, U.Caspari, M.Förster,
U.Wolf, G.Glatzki, Th.Janson, R.Haak, M. Müller, M.Czarnowski, vorne v.l.: G.Wanka,
S.Bertino, D.Carter, M.Sobanski, A.Petchanatz, M.Pfisterer, H.Rosalewki).
Hans Peter Boy wechselte 1977 aus der Jugend der Speuzer zur Eintracht33, mit deren BJugend er 1980 das Endspiel um die Deutsche Meisterschaft auf Schalke mit 2:1 gewann.34
Der Aderlass bei der Jugend ging am Verein nicht vorbei. Die A-Jugend musste 1979/80 als
siegloser Tabellenletzter mit nur drei Punkten den Abstieg aus der Landesleistungsklasse
(Süd) hinnehmen.35
Manfred Czarnowski und Co-Trainer Dietmar Neske trainierten die erste Mannschaft bis
1981/82, dann übernahm Günter Schott, dem 1984 Peter Pieroth als Übungsleiter nachfolgte.
Die erste Mannschaft fand sich durchgehend in oberen Tabellenregionen wieder, der große
Wurf gelang jedoch nicht. 1984/85 wurde der erste Platz nur um Haaresbreite verfehlt. Im
Vorstand war Karl Müller sen. 1981 ausgeschieden. Der zweite Vorsitzende Reinhold
Eisenkrätzer übernahm das Amt, Gerhard Richter (1981-1984) und Hans Arnrich (1984-1985)
fungierten als Stellvertreter.
Das 80jährige Jubiläum wurde 1984 mit einer zehntägigen Sportwerbewoche gefeiert. Bei der
einleitenden Akademischen Feier spielte das Herchenröder-Quartett auf. Das Festzelt war
während des Jubiläums immer gut besucht und auch die sportlichen Veranstaltungen lockten
viele Zuschauer an. Während der gesamten Festwoche waren die Tanzkapellen “Pasepartou”
und “Bambinos” im Festzelt im Einsatz.
VII.
1985 bis zur Jahrtausendwende
In der Jahreshauptversammlung 1985 wurden Helmut Kröner mit der Goldenen Ehrennadel,
Manfred Czarnowski und Dietmar Neske mit der Silbernen Nadel und Anton Lex mit der
Leistungsnadel geehrt. Der bisherige Jugendleiter Wilfried Krause wurde Zweiter
Vorsitzender, Manfred Czarnowski übernahm das Amt des Jugendleiters. Die früheren
Speuzer-Jugendspieler Achim Völker (schon 1983 als B-Jugendlicher Deutscher A-JugendMeister mit der Eintracht36), Marijan Vucak (1986 als Spieler von Hessen Kassel bei einem
33
34
35
36
http://eintracht-archiv.de/boy.html
http://de.wikipedia.org/wiki/Deutsche_Fu%C3%9Fballmeisterschaft_der_B-Junioren_1979/80
http://www.fc-schwalbach.de/HF/80.htm
http://de.wikipedia.org/wiki/Deutsche_Fu%C3%9Fballmeisterschaft_der_A-Junioren_1982/83
Autounfall verstorben37) und Richard Walz (später Profi u.a. bei Fortuna Düsseldorf) wurden
mit der A-Jugend der Frankfurter Eintracht Deutscher A-Jugend-Meister.
Die Renovierung der Kegelbahn und des Jugendhauses sowie laufende Reparaturen an der
Heizanlage für die Gaststätte und Kegelbahn sowie die Bezahlung der Trainer – 1985 wurden
für Jugend- und Seniorentrainer monatlich DM 1.760 aufgewendet – belasteten die
Vereinskasse. 1986 erwirtschaftete der Verein einen fünfstelligen Fehlbetrag. Das führte –
zwangsläufig – zu einer veränderten Vereinspolitik. Etatplanung und Ausgabenpolitik wurden
neu geordnet; 1987 wurde der Verein zunächst wegen zu hoher Umsätze zur Entrichtung von
Gewerbe- und Körperschaftssteuer veranlagt – zum Glück wurde die Steuer später annulliert.
1987 erfolgte außerdem für rund DM 10.000 die Umstellung des Heizungssystems für die
Kegelbahn/Gaststätte von Heizöl auf Flüssiggas. 1987 wurde die Installierung der
Kunstrasenplatzanlage mit Renovierung des Außenfeldes wurde in Angriff genommen. Dank
gilt Gerhard Wenderoth, Ehrenmitglied des Vereins und Schirmherr der 80-Jahr-Feier, der bei
den städtischen Behörden die entscheidenden Weichen gestellt hatte. Der Schuldenberg
drückte den Verein aber erkennbar, finanzieller Spielraum war kaum vorhanden.
Sportlich ging es dafür wieder aufwärts. Die erste Mannschaft belegte 1986/87 den dritten
Tabellenplatz. Nur vier Punkte fehlten zum Titelgewinn – die Reserve holte in ihrer Klasse
den Meistertitel. Spielausschussvorsitzender war Michael Pfisterer, zweiter Spielausschuss
und Trainer der Reservemannschat Günter Schott. 1987 gewann die erste Mannschaft
außerdem den seit 1985 ausgetragenen Sparkassencup, einem Turnier an dem alle Vereine aus
dem Stadtgebiet Frankfurt teilnehmen, nach einem erfolgreichen Elfmeterschießen im Finale.
Bei der Weihnachtsfeier 1987 wurde Karl Müller sen. zum Ehrenvorsitzenden ernannt.
Außerdem fand 1987 zum ersten Mal der „Speuzer-Fasching“ statt!
1988 gab es wieder Veränderungen im Vorstand. Wilfried Krause kandidierte nicht mehr für
den Vorsitz. So wurde Richard Hofstetter, der erst vor kurzem dem Verein beigetreten war,
zum zweiten Vorsitzenden gewählt, nachdem er sich der Versammlung kurz mit seinem
beruflichen Werdegang vorgestellt hatte. Manfred Czarnowski und Dietmar Neske blieben
Jugendleiter und stellvertretender Jugendleiter. wurden in ihren Ämtern als Jugendleiter und
stellv. Jugendleiter bestätigt. Hans Arnrich übernahm den ersten Spielausschuss, der bisherige
Spielausschussvorsitzende Michael Pfisterer rückte ins zweite Glied. Ein Kassierer wurde
zunächst nicht gefunden; diesen Posten wollte augenscheinlich bei dem finanziell
angeschlagenen Verein niemand übernehmen.
Aber auch das Team auf dem Feld veränderte sich stark. Günter Wölfel, langjähriger
Mannschaftskapitän und Abwehrrecke Rolf Klandt wechselten zur Soma. Die Jugendlichen
37
http://www.eintracht-archiv.de/vucak.html
Mike Horvath, Joachim Schaubeck und Rainer Oldendorf schafften den Sprung in die erste
Mannschaft. Langwierige Verletzungen der Leistungsträger Oliver Hesse, Ralf Reinhardt,
Markus Schüttler und Tilo Knauf konnten weggesteckt werden, und es wurde ein
Mittelfeldplatz erreicht. In der Jugend wurde eine Moskito-Mannschaft gegründet, mit
tatkräftiger Unterstützung der Eltern. Kurzfristig wurde die Zeitschrift “Gallus/
Gutleut/aktuell” mit einer Auflage von 14.000 Stück aus der Taufe gehoben. Nach dem
Ausscheiden von Reinhold Eisenkrätzer aus dem Vorstand 1991 wurde die Zeitschrift wieder
eingestellt, weil Eisenkrätzer das Copyright für sich in Anspruch nahm.
Ein Höhepunkt der Vereinsgeschichte war sicher die Fahrt der Jugend in die USA vom 16.
August bis 13. September 1988. 26 Vereinsmitglieder machten sich unter der Leitung von
Richard Hofstetter im Rahmen einer internationalen Jugendbegegnung an der amerikanischen
Westküste im Raum San Diego und Los Angeles auf; die Jugendlichen waren in Gastfamilien
untergebracht. Dort wurde ein umfangreiches Programm wurde absolviert. Neben den
obligatorischen Fußballspielen gegen verschiedene Youth-Soccer-Clubs wurde viel Zeit auf
das Kennenlernen des Landes gelegt, inklusive eines Abstechers nach Tijuana/Mexiko. Für
die Jugendlichen war es ein überwältigendes Erlebnis, Amerika mit seinen gigantischen
Ausmaßen und Monumentalwerken kennen zu lernen. Zum Besichtigungsprogramm gehörten
u. a. SeaWorld sowie der Balboa-Park in San Diego mit seinen über 30 Museen aus allen
Kultur- und Lebensbereichen.
Die Saison 1988/89 verlief extrem schlecht. Mangelnde Disziplin, Platzverweise, langwierige
Verletzungen und Kommunikationsprobleme zwischen Trainer und Mannschaft führten dazu,
dass in der Vorrunde nur zehn Zähler geholt wurden. Gerade so sprang das Team dem
Abstieg von der Schippe.
Eine turbulente Jahreshauptversammlung am 30. Juni 1989 führte erneut zu einigen
Veränderungen in der Zusammensetzung des Vorstandes. Auf Betreiben mehrerer Mitglieder,
die schon früher aktiv in der Vereinsführung tätig waren, erfolgte eine außerplanmäßige
Vorstandswahl. Aber Reinhold Eisenkrätzer wurde mit knapper Mehrheit als
Vereinsvorsitzender bestätigt. Uwe Korndörfer übernahm den Posten des zweiten
Vorsitzenden, Wolfgang Schirmer wurde Kassierer und Erhard Heeg wieder Jugendleiter.
Mehrere Vorstandsmitglieder wurden nicht von der Jahreshauptversammlung bestellt, sondern
erst nachträglich durch den geschäftsführenden Vorstand berufen. Noch im Jahr 1989 wurde
eine neue Flutlichtanlage von der Firma Taunus-Elektrik installiert, was die Finanzen des
Clubs trotz hoher Zuschüsse noch weiter belastete. In der Saison 1989/90 wurde auch der
Kunstrasen erneuert, der nach langer Umbauzeit mit „Heimspielen“ auf fremden Plätzen im
Frühjahr 1990 endlich fertig gestellt werden konnte.
Sportlich war auch die Saison 1989/90 ein Fiasko. Die Mannschaft konnte sich nicht mehr
zusammenraufen und rutschte aus der bisherigen A-Klasse in die neue A-Klasse ab. Auch
wenn der Name wegen der Umbenennung der Spielklassen in Hessen derselbe blieb, war es
ein Abstieg! Erneut konnte die Mannschaft den Ausrutscher umgehend kompensieren und
stieg 1990/91 unter der Verantwortung des neuen Spielertrainers “Würstchen” Wolfgang
Schäfer (DFB-Pokalsieger und Siegtorschütze mit Bayer Uerdingen 1985) auf Anhieb in die
Bezirksklasse auf. Für die Aufstiegsmannschaft spielten u. a. P.Schreiber, R.Pausch, G.Klug,
S.Sini, K.Schwarz, W. und Thomas Lichtner, H.Müller A.Stilger, Jochen Schaubeck, Frank
Weber, Th.Janson, U.Schreiber, H.Schubert, Oliver Hesse und Schäfer als Spielertrainer.
Mit dem Ausstieg von Reinhold Eisenkrätzer aus dem Vorstand und dem Verein 1991 kehrte
wieder mehr Harmonie in den Verein ein. Günter Wölfel wurde am 1. März 1991 erster
Vorsitzender, Uwe Korndörfer blieb der Stellvertreter. Mit Unterstützung vieler
Vereinsmitglieder wurde das Haus der Jugend (Pavillon) von Grund auf neu gestaltet. Alle
Fassaden, der Fußboden und die Heizanlage wurden ausgewechselt. Es blieb quasi nur das
Fundament unangetastet. Auch das Dach der Vereinsgaststätte/Kegelbahn wurde erneuert –
und das alles in Eigenarbeit der Mitglieder ohne Beauftragung von Fachfirmen. Dem neuen
Vorstand gelang es in kurzer Zeit, den Schuldenstand des Vereins spürbar zu senken. Die
Doppelbelastung durch Beruf und Verein zwangen Günter Wölfel 1993 ins zweite Glied
zurückzutreten, ohne aber wirklich merklich seine Aktivitäten einzuschränken. Uwe
Korndörfer übernahm den Vereinsvorsitz. Helmut Jessberger übernahm die Trainerposition.
Die Festwoche zum 90jährigen Vereinsjubiläum 1994 dauerte diesmal gleich zwölf Tage (2.
bis 13. Mai), das Programm war überwältigend. Beginn der Festlichkeiten war die
akademische Feier im großen Saal der Versöhnungsgemeine in der Sondershausen Straße.
Mehr als 120 geladene Gäste waren erschienen; der hessische Kultusminister Hartmut
Holzapfel übernahm die Schirmherrschaft über die Feierlichkeiten. Der stellvertretende
Kreisfußballwart Dieter Hinkel ehrte mit Hans Hack, Erhardt Heeg, Helmut Kröner, Albert
Lang, Anton Lex, Jürgen Marschner, Wolfgang Schirmer und Karl Heinz Stöhr verdiente
Vereinsmitglieder. Bei herrlichem Sommerwetter waren die Hauptveranstaltungen mit den
Gruppen Steps und Fab Four, der internationale Abend sowie der Auftritt der Alp`l Buam ein
voller Erfolg.
Die 1. Mannschaft belegte in der Saison 1993/94 zunächst unter Trainer Helmut Jessberger,
den 12. Platz in der Bezirksliga Frankfurt mit 29:39 Punkten und 67:74 Toren, die 2.
Mannschaft wurde 4. der Tabelle mit 35:25 Punkten und 89:61 Toren. Die A1-Jugend schaffte
unter der Leitung von Trainer Alex Petschanatz und Betreuer Rene Rudroff durch den Sieg
beim Aufstiegsturnier in Borken ungeschlagen den Bezirksligaaufstieg.
Auf einer harmonischen Jahreshauptversammlung wurde 1995 der Vorstand neu gewählt.
Uwe Korndörfer wechselte in den Spielausschuss, Erhard Heeg wurde erster Vorsitzender,
Günter Wölfel blieb zweiter Vorsitzender. Jürgen Müller und Manfred Steitz übernahmen die
Jugendleitung. Der Schuldenabbau hatte weiterhin oberste Priorität. Die Wirtschaftsräume
wurden in Eigenregie renoviert, der Umkleidetrakt erhielt einen neuen Anstrich. Die erste
Mannschaft schaffte 1994/95 mit Michael Thurk (siehe Bild unten, hinten Zweiter von rechts)
im letzten Jahr vor seinem Wechsel zu Oberrad den Klassenerhalt in der Bezirksliga. Die
Reserve wurde Fünfter in ihrer Liga mit
35:21 Punkten und
81:66 Toren. Trainer
war auch in dieser
Saison Helmut Jessberger (stehend ganz
rechts im obigen
Bild). Die A1-Jugend belegte in der
Bezirksliga Platz 7.
Die Soma 70 feierte ihr 25-jähriges Bestehen mit einem Turnier und Livemusik im Festzelt
auf dem Speuzer-Platz. Unter der Leitung von Jürgen Marschner, Günter Wölfel, Heinz
"Fitte" Schmidt und Karl Heinz "Schwager" Schüßler wurde die Veranstaltung ein voller
Erfolg. Das Jahr endete traurig, nämlich mit dem Tod zweier langjähriger und verdienter
Vereinsmitglieder. Am 6. September verstarb der langjährige Vorsitzende Karl Müller sen.
nach langer Krankheit und am Nikolaustag erlag Jürgen Marschner auf dem Vereinsgelände
einem Herzinfarkt.
1996 wurde das Dach des Hauses der Jugend in Eigenregie renoviert. Der Verein übernahm
auch die Platzpflege von der Stadt Frankfurt in Eigenregie, die Stadt zahlt seitdem Zuschüsse.
Mit Heinz Löffler wurde ein Vereinsmitglied gefunden, der bereit war die Aufgabe des
Platzmeisters zu übernehmen und diese Aufgabe bis zu seinem Tod im Jahr 2012 sechzehn
Jahre lang hervorragend erfüllte. Die erste Mannschaft entging nur knapp dem Abstieg in die
A-Klasse durch den Sieg in der Relegation gegen die TSG Frankfurter Berg. Nach einem 3:2
Hinspielerfolg erzielten im Rückspiel Lichtner (3) Stilger (3) Schwarz (2) und Weber die
Treffer zum deutlichen 9:1-Sieg. Während der Saison gab Helmut Jessberger auf eigenen
Wunsch das Traineramt ab, sein Nachfolger wurde Dennis Carter. Die A1-Jugend schaffte als
Achter abermals den Klassenerhalt. Die E1 wurde Vizemeister ihrer Spielgruppe.
Auch in der Saison 1996/97 musste die erste Mannschaft zum Klassenerhalt die Relegation
bemühen. Diesmal hieß der Gegner Schwarz Weiß Griesheim. Die Spiele wurden mit 3:0 und
5:2 gewonnen Torschützen beim 5:2 Sieg auf dem Speuzerplatz waren Lichtner (4) und
Sustic. Vor den Spielen hatte Dennis Carter das Traineramt abgegeben. Der neue und in den
Relegationsspiele noch erfolgreiche Coach hier Ehlert. Die SOMA 70 veranstaltete in
Gedenken an Jürgen Marschner das 1. Jürgen-Marschner-Gedächtnisturnier. Die D2-Jugend
wurde Meister, die B-Jugend mit Trainer Rainer Oldendorf nahm an einem Turnier in Spanien
teil.
In der Saison 1997/98 stieg die 1. Mannschaft als Tabellenletzter der Bezirksliga Frankfurt in
die Kreisliga A ab. In der Jugendabteilung traten der 1. und 2. Jugendleiter zurück.
Nachfolger wurden Manfred Czarnowski als Jugendleiter und Murat Uzun als Stellvertreter.
Die Heizung der Kegelbahn und der Gaststätte wurden für ca. DM 16.000 modernisiert.
Winfried Kraus starb im Alter von 63 Jahren.
1998/99 belegte die erste Mannschaft unter Trainer Georg Reining den 5. Platz in der AKlasse. Die C1-Jugend wurde Meister der Kreisklasse. Bei der Jahreshauptversammlung 1999
wurde der Vorstand weitgehend bestätigt. Rainer Oldendorf wurde zum Spielleiter, Gerhard
Richter zu seinem Stellvertreter gewählt. Die Renovierung der Vereinsgaststätte wurde
begonnen. Da abermals alles in Eigenregie gemacht und auf die Beauftragung von Firmen
verzichtet wurde, dauerte die Renovierung bis in das Jahr 2000 hinein. Die Eröffnung wurde
mit einer großen Party gefeiert. Neuer Wirt wurde Rainer Oldendorf. Die Kosten der
Renovierung beliefen sich auf ca. DM 50.000. Die erste Mannschaft belegte in der A-Klasse
1999/2000 unter Georg Reining Platz 9. 1999 brachten es die Sportfreunde 04 zu
zweifelhaftem Ruhm, als sie wegen Ausschreitungen bei einem A-Jugend-Spiel in einem
Spiegel-Artikel über Gewalt im Fußballsport Erwähnung fanden.38
VIII. Das neue Jahrtausend
2001 konnte ein neuer Vorstand erst im zweiten Anlauf gewählt werden. Auf der ersten
Versammlung hatte kein Kandidat die erforderliche Mehrheit der Stimmen erhalten. Die
Wunschkandidaten waren nicht zur Wahl angetreten. Am 4. Mai 2001 wurde dann Rainer
Oldendorf zum ersten Vorsitzenden gewählt, der dieses Amt runde zehn Jahre erfolgreich
ausübte. Gerhard Richter übernahm den Spielausschuss mit Peter Greil. Holger Eichmann
wurde Stellvertreter von Manfred Czarnowski als Jugendleiter. Die erste Mannschaft wurde
2000/01 weiterhin von Georg Reining trainiert und wurde mit 31 Punkten und 62:82 Toren
Zwölfter.
38
http://wissen.spiegel.de/wissen/image/show.html?did=15013501&aref=image020/E9944/
SCSP199904400720075.pdf
Im Sommer 2001 wurde der Kunstrasenbelag ausgetauscht, Rainer Oldendorf übernahm den
Trainerposten der ersten Mannschaft. Die gemeinsame Weihnachtsfeier des Gesamtvereins im
Saal der Kirche der Friedengemeinde war ein großer Erfolg. Die erste Mannschaft blieb unter
Ihren Möglichkeiten und belegte in der Kreisliga A den 8. Platz mit 38 Punkten und 72:68
Toren. Die Reservemannschaft wurde erstmals seit 14 Jahren wieder Meister. Die A1-Jugend
wurde 2001/02 Kreismeister und Pokalsieger, verpasste aber den Aufstieg im Aufstiegsturnier
knapp. Viele Spieler aus der Meistermannschaft wurden in der Folgezeit in die erste
Mannschaft integriert.
2002/03 übernahm Stefan Fliess den Trainerposten bei der ersten Mannschaft, wurde aber
schon bald durch Helmut Jessberger ersetzt. Während die Reserve erneut Meister wurde,
belegte die erste Mannschaft den elften Rang in der Kreisliga A mit 31 Punkten und 51:85
Toren. Im Alter von 62 Jahren starb Anton Lex, Mitbegründer des Speuzerspiegels und
langjähriges Vorstandmitglied. Außerdem verstarb der langjährige Spielausschuss Albert
„Menne“ Lang im Alter von 87 Jahren. Der Vorstand wurde 2003 komplett wiedergewählt,
nur der stellvertretende Kassierer Peter Baotic wurde durch Manuela Hoffmann ersetzt. Der
Schuldenabbau praktisch vollzogen. Die Soma70 gewann zum dritten Mal in Folge das SomaTurnier der SG Westend und kann seither den Wanderpokal ihr Eigen nennen.
2003/04 zeichnete sich im
Jugendbereich durch die
Gründung einer MädchenMannschaft aus. Außerdem
hatten die Speuzer in diesem
Jahr zehn Jungen-Teams im
Spielbetrieb. Die erste Mannschaft wurde mit 66:89 Toren
und 36 Punkte Zwölfter der
Kreisliga A. In der A-Jugend
(siehe Bild links) mit Trainer
Manfred Czarnowski und Co-Trainer Philippe Boutinot standen mit Oliver Vickovic (stehen
Mitte), Marco Schad, Franco Puglisi, Gassen Troudi (unten von links) und Jürgen Löffler
(unten ganz rechts) Spieler, die später lange Jahre Leistungsträger der Senioren-Teams des
Vereins sein sollten.
2004/05 stieg die erste Mannschaft anfangs mit Trainer Rainer Oldendorf, später mit
Wolfgang Schäfer, als Vizemeister der Kreisliga A hinter dem SV Griesheim-Tarik in die
Bezirksliga auf. Muhamed „Mo“ Aliaj wurde mit 41 Toren Torschützenkönig, Kristijan Cikac
traf immerhin 28mal. 116:35 Tore bei 68 Zählern aus 34 Spielen konnten sich sehen lassen,
im entscheidenden Relegationsspiel gegen JUZ Fechenheim siegte man gleich mit 7:1.
Erste Mannschaft 2004: hinten
v.l.: Wolfgang Krönung, Alpha
Badjia, Achim Klug, Dirk
Spahn, Spieler-trainer Wolfgang
Schäfer, Harry Hofmann, Frank
Weber, Mario Lamprecht, Fouad
Serrad; unten v.l.: Diego Bono,
Muhamet Aliaj, Yusuf Eskici,
Frank Schneider, Christoph
Gerigk, Jürgen Bindenwald,
Yassin Youssaffi
2005/06
Michael
Manfred
übernahm
Weiß
von
Czarnowski
den Posten des Jugendleiters; Michael „Micky“ Bauer wurde Trainer der ersten Mannschaft.
Die legte einen klassischen Fehlstart in die Saison hin und stand zur Halbzeit der Saison weit
abgeschlagen auf einem Abstiegsplatz. Rainer Oldendorf übernahm als Trainer, und der
Anschluss wurde mit fünf Siegen in Folge geschafft. Dennoch musste bis zum letzten Spieltag
gezittert werden, ehe durch ein 3:3 zu Hause gegen Meister Sp.Vgg. Griesheim 02 der
Klassenerhalt gesichert wurde. Mit 40 Punkten und 69:85 Toren stand man einen Punkt vor
dem SV Niederursel, der in die Abstiegsrelegation musste (und dort den Klassenerhalt
schaffte). Die E-Jugend nahm Ostern 2006 an einem internationalen Turnier in Tossa de Mar
an der Costa Brava (Spanien) teil.
Auch 2006/07 fanden sich die Sportfreunde in der unteren Tabellenhälfte wieder. 67:86 Tore
und 36 Zähler bedeuteten Rang 13 in der Endabrechnung. Bester Torschütze war mit 17
Treffern Jürgen Löffler.
2007/08 sah es dann deutlich besser aus. Zwar konnten der KSV Tempo und der 1.FC
Rödelheim souverän vorne weg marschieren, aber am Ende reichte es punktgleich mit
Heddernheim (52 Punkte, 76:57 Tore) zum vierten Rang. Löffler war 22mal erfolgreich. Im
Frühjahr 2007 wurden auf dem Sportgelände Sitze sowie die „Hütte“ für den Verkauf von
Getränken außerhalb der Gaststätte in Eigenregie errichtet. Die FFV Sportfreunde waren einer
der Unterzeichner des Gallus-Kodex gegen Rassismus im Fußball, Sport und Alltag,39 der am
24. September 2007 verabschiedet wurde, und der Verein beteiligte sich mit vielen anderen an
dem gleichnamigen Kooperationsprojekt, das mit dem Integrationspreis der Stadt Frankfurt
2006 und dem Integrationspreis 2007 des DFB ausgezeichnet wurde.40
39
40
http://www.gallus-gibt-gast.de/files/gallus-kodex_toleranz-respect-fairplay.pdf
http://www.journal-frankfurt.de/journal_news/Panorama-2/DFB-Integrationspreis-fuer-Gallus-Projekt6005.html
In der Saison 2008/09 belegte die von Trainer Dennis Carter trainierte erste Mannschaft einen
sicheren Mittelfeldplatz. 43 Zähler bei 72:62 Toren bedeuteten Rang 6. Die Reserve wurde in
der Kreisklasse B, Gruppe 2, unter Trainer Hagen Meier Fünfter (86:77 Tore, 42 Punkte). Die
C1-Jugend mit den Trainern Jürgen Hotz und Malte Reiß verpasste nach einem 1:2 bei SW
Griesheim knapp den Aufstieg in die Kreisliga; am Ende wurde man hinter Eschersheim 09
und der DJK Schwarz Weiß Dritter der Kreisklasse Gruppe 3.
2009 legte Rainer Oldendorf nach Unstimmigkeiten das Vorstandsamt nieder. Sein
Nachfolger wurde Hein „Fitte Schmidt“. Als Jugendleiter folgte Malte Reiß auf Michael
Weiß. Spielausschuss war Drago Toumpas. Die erste Mannschaft landete 2009/10 mit 53
Punkten und 69:51 Toren einmal mehr im Vorderfeld der Tabelle (5. Platz). Die Reserve
belegte Rang 10 in der Gruppe 2 der Kreisliga B. Leider mussten wir wegen Spielermangel in
dieser Saison die A-Jugend kurz vor Saisonende zurückziehen, womit auch das letzte
Jugendteam sich aus der Kreisliga verabschieden musste.
2010/11 war die letzte Saison von Dennis Carter als Trainer der ersten Mannschaft. Lange
musste um den Klassenerhalt gezittert werden, erst eine Serie in der Rückrunde vertrieb das
Abstiegsgespenst. 82:98 Tore und 40 Punkte reichten am Ende für Platz 10. 92:85 Tore und
49 Zähler bedeuteten für die zweite Mannschaft Rang 9 in der Abschlusstabelle der
Kreisklasse Gruppe B. Die C1-Jugend mit den Trainern Malte Reiß und Dieter Hoffmann
zogen im Kampf um den Titel der Kreisklasse nur knapp den Kürzeren gegen den Nachbarn
TSKV Türkgücü und wurden Zweiter der Kreisklasse Gruppe 1. Die E1-Jugend wurde Dritter
ihrer Kreisklassengruppe hinter den Griesheimer Clubs von der Sp Vgg. 02 und Tarik.
2011/12 übernahm zunächst Uwe Eckerl das Traineramt von Dennis Carter, während der
Saison löste Frank Weber Hagen Meier als Reserve-Coach ab. Die erste Mannschaft brauchte
einige Zeit, um sich an den neuen Trainer zu gewöhnen, schaffte letztlich aber als Zehnter mit
75:91 Toren und 36 Punkten doch noch souverän den Klassenerhalt. Die letzten drei Spiele
wurden dabei mit Pauken und Trompeten gewonnen (6:2 gegen Tempo, 5:1 bei Croatia und
5:0 gegen Makkabi). Die zweite Mannschaft konnte lange von der Teilnahme an der
Aufstiegsrelegation träumen. Leider machte der bereits feststehende Meister Germania
Enkheim 2 am letzten Spieltag noch ernst und gewann bei den Sportfreunden mit 5:0, so dass
Heddernheims und Fechenheims Reserve noch auf Platz 2 und 3 vorrücken konnten.
Sehr erfolgreich war das Jahr für die Jugendabteilung. Die B1-Jugend mit den Trainern Ugur
Cigdem und Malte Reiß wurde unangefochten Meister der Kreisklasse Gruppe 1. Das Team
schaffte es saisonübergreifend 100 Wochen in Liga-Heimspielen ungeschlagen zu bleiben.
Erst 2012/2013 setzte es – mittlerweile in der Kreisliga - gegen Oberrad mit 0:1 wieder eine
Niederlage. Die C1-Jugend mit Trainer Martin Lux wurde 2011/2012 zwar knapp hinter der
SG Harheim/Bonames nur Zweiter, aber da weder Harheim noch Bonames für die Saison
2012/2013 eine C-Jugend meldeten, stieg auch die C1 in die Kreisliga auf. Knapp gescheitert
waren hingegen die E2-Jungs mit Dieter Stiefvater und Michael Cierzniak als Trainern, die
punktgleich mit dem FV Eschersheim Dritter wurden; Heddernheim wurde Meister und stieg
in die Kreisliga auf. Die E1-Jugend mit den Trainern Drago Toumpas und Hans Arnrich fuhr
über Ostern 2012 wieder nach Spanien in die Nähe von Barcelona und nahm dort an einem
internationalen Turnier teil.
B-Jugend Kreismeister 2011/12: hinten v.l.: Trainer Ugur Cigdem, Mirza Jakupovic, Dimi Mennis, Ivan Juric, Edvin
Berovic, Tolga Rüzgar, Belmin Berovic, Pascal Greb, David Boscolo, Dominik Scuric, Trainer Malte Reiß, vorne v.l.:
Agi Dandanis, Samir Fatchat, Jan Mäuser, Sammy Dogan, Tomo Toumpas, Milo Jevtic, Caner Gürsoy, Niko Gouziotis,
Marcel Encomienda, Mike Faust, Isko Akyol
Der langjährige Platzmeister, Jugend- und Reservetrainer der Speuzer, Heinz Löffler, erlag
am 26. Juni 2012 seinem Krebsleiden. Im Sommer 2012 wurde unter Leitung von Hans
Arnrich das Jugendhaus/Pavillon saniert, indem die Außenwände und die Dämmung erneuert
wurden. 2013 folgte der Innenausbau des sog. „Eismann“-Raums, bei dem sich Kurt May und
Drago Toumpas als Baumeister hervortaten. 2012 gewannen die Speuzer den „Klimatisten“Wettbewerb des Hessischen Sozialministeriums41,42 und belegten hessenweit Platz 7 beim
DFB-Umweltcup, zwei Wettbewerben, bei denen es um den Umweltschutz ging.
Im Frühjahr 2013 richteten die FFV Sportfreunde erstmals ein Nachwuchsturnier für
Mädchen-Teams (U15) aus, an dem viele Top-Teams teilnahmen. Sieger wurde der 1.FC
Saarbrücken. Faschings-Cup (Rückrundenvorbereitung an Fasching für D- bis A-Junioren),
Speuzer-Cup (Saisonabschlussturnier für alle Altersklassen) sowie Leistungsturniere für U9
bis U11 wurden ab 2009 unter der Regie des stellvertretenden Jugendleiters Holger Eichmann
regelmäßig ausgerichtet und konnten regelmäßig mit hochklassigen Teilnehmerfeldern
aufwarten.
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http://www.landessportbund-hessen.de/news-archiv/4-sportinfra/
http://www.hessenmagazin.de/news-ticker/1-aktuelles/1143-klimatisten-projekt-mit-vereinten-kraeften-fuersklima-aktiv