10 Schuleheute

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10 Schuleheute
Schuleheute
Z e i t s c h r i f t d e s Ve r b a n d e s B i l d u n g u n d E r z i e h u n g
10
K 8050
48. Jahrgang
Regionale Bildungsnetzwerke | Lehrkräfte mit Zuwanderungsgeschichte |
Senioren: Buswanderfahrt nach Dresden und Umgebung
2008
Schule heute
10 | 2008 Aus dem Inhalt:
OV Warendorf, OV Meschede Bestwig, SV Düsseldorf
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Medien
Bus-Wanderfahrt nach Dresden und Umgebung
▲
VBE-regional
Landesprogramm „Kultur und Schule“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17
Per Internet vom Klassenzimmer direkt ins All . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18
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Senioren
Beeindruckendes Ergebnis: 27.350 Unterschriften
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Schulpraxis
Vergütungs-/Besoldungsanspruch bei Mehrarbeit ab der ersten Stunde erstritten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14
Musterantrag: Neuberechnung der Versorgungsbezüge . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15
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Berufspolitik
Regionale Bildungsnetzwerke – Gemeinsam für eine gute Schule . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10-11
Einfalt und Vielfalt – Lehrkräfte mit Zuwanderungsgeschichte in NRW . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12-13
▲ ▲
Recht
Lernstandserhebungen, Unterrichtsausfall, Kopfnoten
▲ ▲
Bildungspolitik
O!KAY!WebCoaching – ein neuer Weg zur Professionalisierung
von Englischlehrkräften in der Grundschule – und bald darüber hinaus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4-7
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Positionen
Ein Pfund Kaffee und einmal Nachhilfe bitte?
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Thema
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Aus unserer Sicht
Büchermarkt
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2-3
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8-9
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19-20
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20-21
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22-23
Aus unserer Sicht
Ein Pfund Kaffee und einmal Nachhilfe bitte?
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
die Nachhilfe gleich mit in den Einkaufskorb. Kein langes Suchen mehr nach einem passenden Nachhilfelehrer oder -in-
„N
achhilfe bei Tchibo – das sollte Schule machen“, lau-
stitut, kein lästiges Telefonieren oder Annoncieren mehr,
tete der Titel einer Pressemitteilung, die die Kaffee-
endlich mal ein Angebot, das gestressten Eltern das Leben
firma am 19.Februar 2007 verschickte.Darin wurde für„Nach-
erleichtert! Oder etwa nicht?
hilfe zum Kennenlernpreis“ geworden,die die Firma zusammen
Ich nenne das ein Lockvogelangebot. Es wird so getan,als
mit dem Studienkreis Nachhilfe anbot.„Gutscheine für gute
gehöre Nachhilfe ganz selbstverständlich zu einem Einkauf
Noten“, so hieß es, seien zum Sonderpreis von 49,90 Euro
dazu. Einen Gutschein dafür im Kaffeegeschäft besorgen zu
für eine begrenzte Zeit zu haben.
können,wo es auch bisweilen Schuhe,Pullis oder Wecker zu
Am 18. September 2008 meldete sich Tchibo wieder mit
kaufen gibt, macht Nachhilfe zu einem Konsumartikel wie
einem Angebot für Schülerinnen und Schüler zu Wort.„Ein
viele andere, die es ja auch schon mal im Sonderangebot
spezieller Konzentrationskurs und ergänzende Nachhilfe-
gibt. Ein solches Angebot vermittelt Eltern,dass sie zum All-
stunden“ sollten sie fit für das neue Schuljahr machen.„Ent-
tag gehört und lässt die Hemmschwelle sinken. Letzteres
spannungsübungen sowie visuelles und akustisch-auditi-
ist natürlich das Ziel, das sich der private Nachhilfeanbieter
vesTraining“ könnten zusammen mit zwei Nachhilfeeinheiten
mit solchen Angeboten setzt. Private Unternehmen denken
für 19,99 Euro bei Tchibo gekauft und beim Studienkreis
gewinnorientiert. Sie bringen nur Angebote auf den Markt,
Nachhilfe absolviert werden.
die auch nachgefragt werden, will sagen: mit denen sich
Ist das nicht wunderbar? Man geht ins Kaffeegeschäft,
Geld verdienen lässt. Das wiederum sagt einiges über die
besorgt sich seine Lieblingsmarke des koffeinhaltigen Heiß-
Probleme der Kinder aus. Nur wer chronisch angespannt ist,
getränks, vielleicht noch ein Paket Filtertüten und den neu-
braucht gezielte Entspannungsübungen, und die hier an-
en Milchkaffee mit Vanillezusatz und legt den Gutschein für
gebotenen richten sich zum Teil an Grundschulkinder.
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Aus unserer Sicht
Angebote wie dieses sollten bei uns allen die Alarmglocken
schrillen lassen.Eltern fühlen sich offenbar stark unter Druck,
rechtigkeit noch weit entfernt sind. Es ist unsere Aufgabe,
immer wieder darauf aufmerksam zu machen.
■
verlieren zunehmend das Vertrauen in das öffentliche Schulwesen und fragen bei privaten Anbietern Kurse aller Art für
ihre Kinder nach. Im öffentlichen Schulwesen geht wohl einiges grundlegend schief,sonst gäbe es diesen Trend zu privat finanzierten Kursen nicht. Eigentlich müsste das öffentliche Schulwesen solche Angebote überflüssig machen,
aber es bringt sie ganz offensichtlich erst hervor. Ein Zeichen
Landesvorsitzender VBE NRW
dafür, dass wir von Chancengleichheit und Bildungsge-
Impressum
SCHULE HEUTE – Information und Meinung
erscheint monatlich – mindestens zehnmal jährlich
Liebe Leserinnen und Leser,
am 07./08. November findet die Delegiertenversammlung des VBE NRW in Dortmund statt. Wegen der
Berichterstattung darüber erscheint die nächste Ausgabe von „Schule heute“ nach diesem Termin.
Produktion und Anzeigenverwaltung:
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Westfalendamm 247, 44141 Dortmund,
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Verband Bildung und Erziehung (VBE)
Landesverband Nordrhein-Westfalen e. V.
Gesamtverband der Lehrerinnen und Lehrer,
Erzieherinnen und Erzieher im dbb NRW,
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Redaktion:
Herbert Boßhammer (Schriftleiter),
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Leserbrief
Unterrichtsausfall
N
atürlich ist der Unterrichtsausfall zurückgegangen! Aber kein Wunder, da ja in der GS kein Un-
terricht ausfallen darf! Wo steht in der tollen Statistik der
Ministerin, wie viele Stunden wir dadurch aufgefangen
haben, dass ein/-e Kollege/-in 2 Klassen gleichzeitig betreut hat? So fällt für die Eltern kein Unterricht aus! Uns
stehen nebenbei gegenüber dem letzten Schuljahr 16 Lehrerwochenstunden bei gleicher Schülerzahl weniger zur
Verfügung. Wo sind die ganzen zusätzlich eingestellten
Lehrer denn geblieben?
Helmut Jonas
Beilage, wenn erschienen: Der öffentliche Dienst an Rhein und Ruhr.
ISSN-Nr.: 0342-751X
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Thema
O!KAY!WebCoaching
ein neuer Weg zur Professionalisierung von Englischlehrkräften
in der Grundschule – und bald darüber hinaus
D
Prof. Dr. Heiner Böttger
Englischdidaktik
Empirische Forschung als Projektbasis
as von der Englischdidaktik an der Katholischen
Universität Eichstätt-Ingolstadt neu entwickelte
Grundlage des WebCoaching-Projektes bildet eine auf der
Konzept des WebCoaching als innovatives Element der
Basis abgeschlossener Untersuchungen zum Lernen Er-
Lehrerbildung, insbesondere auch der Lehrerfortbildung,
wachsener (Böttger 2008) geplante und durch die Stiftung
ist Bestandteil ihrer selbstgestellten Aufgabe, den längst
Lernen im DOMINO VERLAG GmbH mit erheblichen Mit-
überfälligen Paradigmenwechsel im Englischunterricht al-
teln unterstützte und technisch umgesetzte virtuelle Platt-
ler Schularten wieder voranzubringen.
form für (angehende) Englisch-Grundschullehrkräfte.
Der Verband Bildung und Erziehung VBE in Nordrhein-
Unter der Webadresse www.okay-english-webcoach.de/
Westfalen unterstützt dieses Anliegen als starker Partner
werden beispielhafte, nach methodischen Kategorien ge-
der Wissenschaft.
ordnete, kurze Filmsequenzen aus gelungenen Primar-
Katholische Universität
Der Zeitpunkt der Bereitstellung und Veröffentlichung
Eichstätt-Ingolstadt
des Projekts ist ein äußerst geeigneter: Zum Schulhalbjahr
Englischunterrichtsausschnitten gezeigt, aus denen ausgewählt werden kann.
Für diese europaweit einzigartigen virtuellen Einblicke
08/09 beginnen in NRW die Erstklässler Englisch zu lernen.
und Kurzhospitationen wurden und werden bundesweit
Praxisdefizite
mutige, engagierte und hoch kompetente Lehrkräfte ge-
Für den Bereich der Aus-, Fort- und Weiterbildung von
wonnen, die sich bei ihrer wertvollen Arbeit im Englisch-
Fremdsprachenlehrkräften stellte und stellt sich das Pro-
unterricht an Grundschulen haben filmen lassen.
blem, dass praktisches Modelllernen vor allem innovati-
Gezielte Beobachtungsaufgaben unterstützen bei der
ver, offener methodischer Verfahren durch Hospitationen
den Filmen nachfolgenden didaktischen Analyse und Re-
und Unterrichtsmitschauen nur unter hohem organisa-
flexion sowie der Evaluation der Unterrichtsbeispiele. Ma-
torischen Aufwand in Praktika, Unterrichtsbesuchen oder
terialseiten und Tipps schließen jeden virtuellen Besuch
digitalen Unterrichtsdokumentationen möglich ist.
bei den Kollegen und ihren Schülern ab.
Theoretisches „Trockenschwimmen“ ist die Regel, gegenseitige Unterrichtsbesuche organisatorisch so gut wie
Reflektierte best practice
unmöglich, wenn nicht institutionalisiert. Lehrkräfte kön-
Der Gewinn für (Fremdsprachen-)Lehrkräfte liegt hauptsäch-
nen quasi nicht oder kaum voneinander lernen, wie ex-
lich in der Möglichkeit, über zeitlich unabhängige, kurze
zellenter Unterricht aussieht.
virtuelle Best practice-Hospitationen das eigene metho-
Reflektive Ausbildungsanteile in Praktika und Hospita-
dische Handlungsspektrum professionell zu erweitern. Der
tionen sind ebenfalls noch unterentwickelt oder werden
Blick ins Klassenzimmer und in die Unterrichtskontexte
als nicht ausreichend empfunden. WebCoaching soll als
von Kolleg(innen)en aus dem gesamten Bundesgebiet und
qualitatives Element und Angebot helfen, die Lehreraus-
Österreich bietet Gelegenheit, in Ruhe und konzentriert
und Lehrerfortbildung genau damit anzureichern.
von einer Außenposition neue methodische Verfahren aufnehmen und imitieren zu können bzw. schon Bekanntes
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Thema
Nach der Auswahl eines ersten Schwerpunkts gelangen
positiv als geeignete Verfahren bestätigt zu bekommen.
Dadurch entsteht didaktische Handlungssicherheit. Ge-
die erwachsenen Lerner auf die Auswahlseite der Unter-
plant und gedacht ist der Ausbau des Angebots in Zukunft
richtsmitschnitte. Diese sind zwischen 3 und 8 Minuten
für alle Schularten und weitere Sprachen, auch für Deutsch
lang.
Pro methodisches Verfahren werden in der vorläufigen
und Deutsch als Zweitsprache.
Endfassung 10–15 Videos (also ca. 200 insgesamt) zur VerZusätzlich wird neben der Vorlage zur Imitation auch eine
fügung stehen, die ständig evaluiert, ergänzt oder auch
hoch professionelle Metaebene erreicht.DieVideosequenzen
ausgetauscht werden.
werden durch begleitende Fragestellungen, Beobachtungsaufgaben und Kommentierung sowie Studienbriefe zur theoretischen Fundierung nicht einfach nur konsumiert, sondern
beispielsweise partiell fokussiert und reflektiv hinterfragt.
Dies erfüllt aktuelle Forderungen nach einer reflektiven
Lehrerbildung (vgl. dazu Standards für die Lehrerbildung.
Empfehlungen des BIG-Kreises in der Stiftung Lernen. München: Domino Verlag 2007.)
Über Evaluations- und Kontaktaufnahmemöglichkeiten
entsteht verstärkend ein intensiver kollegialer Austausch
sowohl über die gezeigten Verfahren, als auch über generelle berufliche Themen.
Gerade durch die permanente Evaluation des Angebots,
die weitere begleitende Forschungsansätze bietet und sich
Abb. 2: Videoauswahl
permanent optimiert, sowie den stetigen Input neuer Beispiele innovativer und bewährter methodischer Verfahren aus Praktika und Unterricht bleibt das Angebot aktu-
Ist ein Mitschnitt ausgewählt, begleiten je bis zu drei Be-
ell und eine starke Motivation für die Lerner, durch eigene
obachtungsaufträge die Lehrkraft durch das Unterrichts-
Beiträge vom Aus-, Fort- und Weitergebildeten selbst zum
beispiel.
Wurde das Video ganz angesehen, wird eine didaktische
Aus-, Fort- und Weiterbildner zu werden.
Kurzanalyse eingeblendet, die auf die gestellten Fragen/
Dies stärkt nachhaltig das berufliche Selbstverständnis
und Selbstwertgefühl von Fremdsprachenlehrkräften.
Aufträge eingeht.
Ein kurzer Einblick in die Coaching zone
werden. Ein Meinungsaustausch mit Kollegen und Kolle-
Das Herzstück der virtuellen Bildungsplattform und For-
ginnen ist hier schon möglich.
Im Anschluss daran kann das Gesehene direkt evaluiert
>>
schungsressource bildet die Coaching zone – der „Trainingsplatz“ mit einer Auswahl der 16 wichtigsten methodischen Verfahren im Englischunterricht an Grundschulen.
Abb. 3: Video und Reflektion
Abb. 1: Übersicht methodische Verfahren
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Thema
Einen didaktischen Input bietet der „Studienbrief“, der
Eine Materialseite mit Download-, Druck-, Audio-/Video-
Theorieteil zum jeweiligen methodischen Verfahren. Hier
Materialien und Literaturhinweisen ergänzt den Teillehr-
wird erklärt, welchen Wert die eingesetzte Methodik für
gang, danach können weitere Videos ausgewählt und an-
das frühe Fremdsprachenlernen besitzt. Dies ist ein wich-
gesehen werden.
tiger Beitrag zur reflektiven Lehrerbildung.
Ein Novum: Zertifizierung und Anrechnung
virtueller Aus- und Fortbildungszeit
Der Studienbrief kann gelesen werden, steht aber auch als
Audiodatei zum Vorlesenlassen zur Verfügung.
Die in der Coaching zone verbrachte Zeit wird gemessen
und dokumentiert.
Von der KU oder der Stiftung Lernen sowie dem Kultusministerium Nordrhein-Westfalen und dem Verband Bildung und Erziehung VBE in Nordrhein-Westfalen wird ein
Zertifikat für die (Aus-, Fort- oder Weiter-) Bildungszeit vergeben, wenn eine bestimmte Workload erreicht wurde.
Details dazu werden immer aktuell auf der Website veröffentlicht.
Hier handelt es sich um ein intelligentes Zertifizierungssystem, das zum ersten Mal im Bundesgebiet endlich auch
die im Internet verbrachte Zeit als Aus-, Fort- oder Weiterbildungszeit anrechnet. Ein hohes Maß an kollegialem Vertrauensvorschuss, das Angebot nicht zu missbrauchen und
die angerechnete Zeit intensiv zu nutzen, stärkt in bemer-
Abb. 4: Studienbrief – der theoretische Input
kenswerter Weise die Eigenständigkeit der Lehrkräfte.
Schließlich kann auch in Präsenzveranstaltungen z.B. geis-
Der subjektive Lerngewinn aus Hospitation und Reflekti-
tig einfach abgeschaltet werden, korrigiert werden oder
on wird im Feedback-Formular evaluiert.
es können Mails verschickt werden.
Das Formular ist eine zentrale Datenbasis im Forschungs-
Es bestehen Verhandlungen mit weiteren Kultusminis-
projekt, da die Bewertungen abgesendet werden und so
terien (Schleswig-Holstein und Bayern), die Zertifizierung
empirisch auswertbar sind.
als eine die amtlichen Fortbildungsmaßnahmen ergänzende Maßnahme zu akkreditieren. Gleiches gilt für die universitäre, modularisierte Lehrerbildung, in deren Rahmen sich
die erbrachten Workloads anrechnen lassen.
Die derzeitigen Regeln für den Zertifikatserwerb wurden in Zusammenarbeit
mit dem Kultusministerium NordrheinWestfalen vorläufig festgelegt. Die absolvierten Teillehrgänge und der Stand
der Anrechnung sind auf der persönlichen
Seite immer einzusehen.
Abb. 5: Obligatorische Evaluation
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Thema
Abb. 6: Bedingungen des Zertifikatserwerbs
• Erwachsene ihren individuellen Bildungsprozess kreativ
Die interaktiven Elemente der News- und Community-Sei-
mitgestalten und evaluieren wollen, wenn sie die Mög-
ten runden das virtuelle Angebot ab.
lichkeit dazu bekommen,
Jede Lehrkraft kann überdies Kontakt mit der verant-
• Erwachsene im hohen Maße flexible Bildungszeiten
wortlichen Redaktion in der Stiftung bzw. der Universität
benötigen,
Eichstätt aufnehmen sowie selbst Best-practice-Beispiele
• virtuelle Angebote Präsenzangebote gleichwertig er-
anbieten.
gänzen und bereichern können, sowie
• sich durch virtuelle, reflektive Unterrichtsmitschauen
Weiterführende Forschung
die Handlungssicherheit und langfristig somit auch die
Erwachsene Lerner wollen sich aus-, fort- und weiterbil-
Qualität des Englischunterrichts an Grundschulen ver-
den, wenn und wann sie können und dazu bereit sind, nicht
bessert.
wenn und wann sie müssen und sollen.
Das Bildungsverhalten Erwachsener ist azyklisch, oft
Auf der Grundlage des schon durch didaktische Forschung
spontan und flexibel, da es beispielsweise abhängt von
entwickelten Konzepts des WebCoaching wird aktuell fol-
sozialen Kontexten (z. B. Familie) sowie lernpsychologi-
genden beiden hauptsächlichen Fragestellungen nach-
schen Aspekten (z. B. Motivation).
gegangen:
Zusätzlich sind autonome Lernanteile ein starkes Desi-
Wird durch das vorgestellte didaktische e-Learning-An-
derat erwachsener Lerner. Aus-, Fort- und Weiterbildungs-
gebot die Professionalisierung von Englisch-Grundschul-
elemente sollten demnach vor allem auch in virtuellen
lehrkräften befördert?
Selbstlernarrangements stattfinden, die reflektive Prä-
Wie beurteilen die teilnehmenden Lehrkräfte selbst ihren
senszeiten enthalten können.
persönlichen Lernzuwachs durch das Angebot?
An das Konzept anknüpfende Forschungsprojekte sollen
Die Ergebnisse der Untersuchung sollen münden in eine
empirisch zeigen, dass bisherige Aus-, Fort- und Weiter-
weitere Ausdifferenzierung des aktuellen Angebots. Sie
bildungskonzepte mit ausschließlichen Präsenzzeiten für
sollen in der Folge als Basismodell weiterer virtueller di-
Englischlehrkräfte zunächst an Grundschulen und solche,
daktischer Selbstlernangebote zunächst für Sprachen-
die es werden wollen, adäquat um intelligente, interakti-
lehrkräfte (auch im Fach Deutsch) aller Schularten dienen.
ve virtuelle Angebote erwachsenengerecht erweitert wer-
Das Konzept ist darüber hinaus im Übertrag für alle Schul-
den können und müssen.
fächer denkbar.
Dies kann nur geschehen unter Berücksichtigung der in-
Aus den Einzelevaluationen soll sich insgesamt ein Bild
dividuellen persönlichen Umstände.
eines effizienten berufsfeldbezogenen, individuellen und
Positive, wenngleich kritische und konstruktive Rezeption
teilnehmer- bzw. lernerorientierten Konzepts zur Aus-, Fort-
und Akzeptanz bilden die Grundvoraussetzungen für nach-
und Weiterbildung von Fremdsprachenlehrkräften auf vir-
haltige Lerneffekte in solchen Konzepten.
tueller und/oder Blended-learning-Basis mit Präsenzver-
Folgeuntersuchungen sollen weiterhin pars pro toto be-
anstaltungen schärfen – auch als Basis für die Entwick-
legen, dass
lung entsprechender attraktiver Studiengänge. ■
• Erwachsene eine generell positive Einstellung zur berufsfeldbezogenen Bildung haben, wenn geeignete An-
www.okay-english-webcoach.de
gebote gemacht werden,
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chen oder überforderte Familien, die ihre Kinder vernachlässigen. Diese Meldungen zeigen, wie wichtig ein schnelles Eingreifen sein kann, um Schlimmeres zu verhindern.
Gefährdeten Kindern muss zeitnah die Behandlung zukommen, die sie brauchen, auch um ihnen schulischen Erfolg zu ermöglichen. Deshalb muss die Zusammenarbeit
zwischen den Kinder- und Jugendpsychiatern und den anderen Berufsgruppen erhalten bleiben und durch die Kran-
Positionen
kenkassen abgesichert werden.
VBE-Pressedienst vom 11. 09. 2008
Noch weniger Hilfe für überforderte
Kinder und Familien
Zu den Ergebnissen der Lernstandserhebungen
VBE: Krankenkassen dürfen sich nicht
D
aus der Verantwortung stehlen
er VBE freut sich insbesondere über die guten Resultate, die in den Erweiterungskursen der Haupt-
schulen erzielt worden sind. Dass sich die Spitzenergeb-
L
ehrerinnen und Lehrer beobachten eine steigende
nisse zwischen den Schulformen teilweise überlappen,
Zahl von behandlungsbedürftigen Kindern mit De-
zeigt einmal mehr, dass die frühe Aufteilung der Kinder
pressionen, Aufmerksamkeitsstörungen oder psychoso-
nach vermeintlicher Begabung nicht sinnvoll ist.
matischen Störungen bis hin zu krankhafter Aggressivität.
Dass Hauptschullehrerinnen und -lehrer hervorragen-
In den Praxen der Kinder- und Jugendpsychiater sind aber
de Arbeit leisten und die Kinder fördern, die zum Teil von
Wartezeiten von bis zu einem halben Jahr auf einen ers-
den anderen Schulformen abgelehnt oder abgeschult wor-
ten Termin keine Seltenheit. Bislang konnten Kinder- und
den sind, steht für den VBE außer Zweifel. Sie tun ihr Bes-
Jugendpsychiater mit anderen Berufsgruppen wie bei-
tes, um auch den Kindern und Jugendlichen Chancen zu
spielsweise Heil- oder Sozialpädagogen, die über eine ent-
eröffnen, die woanders durch das Raster gefallen sind.
sprechende Zusatzausbildung verfügen, eng zusammen-
Nach Auffassung des VBE gibt es aber kein besseres Ar-
arbeiten und so die Wartezeiten zumindest eindämmen.
gument für das längere gemeinsame Lernen als solche Er-
Da die Krankenkassen die sogenannte Sozialpsychiatrie-
gebnisse. Wenn Kinder die entsprechende Förderung er-
vereinbarung zum Jahresende gekündigt haben, wird das
halten, entwickeln sie sich und können in der achten Klasse
künftig nicht mehr möglich sein. Viele niedergelassene
offenbar Leistungen erbringen, die ihnen in der fünften
Kinder- und Jugendpsychiater stehen jetzt vor der Frage,
Klasse nicht zugetraut wurden. In einem Schulsystem, das
ob sie ihre Mitarbeiter aus den genannten Berufsgruppen
ohne die frühe Verteilung der Kinder auskommt und in-
entlassen müssen.
dividuelle Förderung sicherstellt, würde ihnen diese Ent-
Da auch die Schulpsychologen hoffnungslos überlastet
wicklung erleichtert, und vielen bliebe das Frustrations-
sind, wird sich niemand mehr rechtzeitig um diese Kinder
erlebnis eines erzwungenen Schulwechsels erspart.
und Jugendlichen kümmern können. Lehrerinnen und Leh-
Zu den Lernstandserhebungen in Jahrgangsstufe 3 (VERA)
rer können aber nicht die Aufgaben von Psychologen oder
gilt es kritisch anzumerken, dass die Vergleichbarkeit mit
Psychiatern mit übernehmen. Auch die Eltern sind damit
den Ergebnissen aus dem Jahr 2007 nicht gegeben ist. Darauf weist die für VERA federführende Universität Koblenz-
überfordert.
Landau in ihrem Schreiben an die Schulen hin. Der Test
Durch schulpolitische Maßnahmen wie die Verkürzung
der Schulzeit oder die Einführung des Prognoseunterrichts
enthielt eine Aufgabe, die Stoff voraussetzte, der in vielen
sind die Belastungen für Kinder und Jugendliche gestie-
Klassen noch nicht erarbeitet worden war. In dem von der
gen. Hinzu kommt der sich verschärfende Druck, bereits
Uni entworfenen Schreiben an die Eltern wird darauf nicht
in der Grundschulzeit so gut sein zu müssen, dass ein Über-
hingewiesen. Diese Information steht Eltern aber unbe-
gang zum Gymnasium zumindest möglich wird. Psychia-
dingt zu.
Der VBE ist außerdem der Auffassung, dass ein solches
ter und Psychologen stellen einen Anstieg von Angst-
Vorgehen den Sinn zentraler Lernstandserhebungen stark
störungen und Depressionen fest.
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Täglich lesen und hören wir Nachrichten über Jugend-
infrage stellt. Der Aufwand für solche Tests ist nur dann
gewalt, antisoziales Verhalten von Kindern und Jugendli-
zu rechtfertigen, wenn aus ihren Ergebnissen auch Ent-
8
Positionen
wicklungen abgeleitet werden können, die wiederum Ver-
einen anderen ersetzt wird oder Vertretungsunterricht in
besserungen nach sich ziehen sollen. Ohne Vergleichbar-
übergroßen Lerngruppen stattfindet, hilft das den Schü-
keit ist das aber kaum zu bewerkstelligen.
lerinnen und Schülern später bei den zentralen Prüfungen
VBE-Pressedienst vom 11. 09. 2008
wenig. Es geht beim Unterrichtsausfall schließlich nicht
darum, um jeden Preis die statistischen Werte zu verbessern, sondern um die Bildungschancen von Kindern. Der
Zum Unterrichtsausfall
VBE wiederholt deshalb einmal mehr seine Forderung nach
VBE: Statistik muss kritisch gelesen werden
einer bedarfsgerechten Stellenreserve von 8 Prozent, die
es ermöglichen würde, Unterricht wirklich so wie in den
D
ass weniger Unterricht ausfällt,ist natürlich grundsätz-
Stundentafeln vorgesehen stattfinden zu lassen.
lich positiv zu bewerten und sicherlich teilweise
VBE-Pressedienst vom 15. 09. 2008
ein Ergebnis der verbesserten Lehrerversorgunng. Es muss
aber genau hingesehen werden, was sich hinter den Zahlen verbirgt, die die Landesregierung als Erfolg ihrer Schul-
Vier? Nein, zwei! Gut, dann drei …
politik feiert.
VBE: Drei Kopfnoten sind fauler Kompromiss
Unter dem Begriff „Unterrichtsausfall“ wird in der Statistik ausschließlich ersatzlos ausgefallener Unterricht ver-
D
standen. Erkrankt beispielsweise ein Englischlehrer kurz-
ass aus sechs Kopfnoten drei gemacht werden sollen, ist ein typischer fauler Koalitionskompromiss,
fristig und wird von einem Mathematiklehrer vertreten,
der inhaltlich nicht nachvollziehbar ist. Es geht um das Ar-
der keinen Englischunterricht erteilt, gilt dies als „Ersatz-
beits- und Sozialverhalten der Schülerinnen und Schüler.
unterricht statt Unterricht nach Stundenplan“ und taucht
Das sind unübersehbar zwei Bereiche, die im Schulgesetz
in der Statistik als erteilter Unterricht auf. Der Anteil die-
so benannt sind und deshalb auch auf den Zeugnissen als
ses Ersatzunterrichts lag beispielsweise im Jahr 2005 an
zwei Bereiche auftauchen sollten.
den Grundschulen bei 6,3 Prozent, im Jahr 2008 dagegen
Die jetzt festgelegten Bereiche „Leistungsbereitschaft“,
bei 11,1 Prozent. An den Hauptschulen lag die Quote im Jahr
„Zuverlässigkeit und Sorgfalt“ sowie„Sozialverhalten“ ge-
2005 bei 24,9 Prozent und 2008 bei 25,2 Prozent. Eine wei-
hen nach Auffassung des VBE zumindest teilweise inein-
tere Maßnahme zur Vermeidung des in der Statistik auf-
ander über. Wie zuverlässig jemand ist, sagt etwas über
tauchenden Unterrichtsausfalls ist die Zusammenlegung
sein Sozialverhalten aus. Ob jemand sorgfältig oder ober-
oder Mitbetreuung von Lerngruppen. Die entsprechende
flächlich arbeitet, gibt einen Einblick in seine Leistungsbe-
Quote hat sich in der Sekundarstufe I der Gymnasien zwi-
reitschaft. Nach den heftigen Protesten gegen die von der
schen den Jahren 2005 (1,5 Prozent) und 2008 (3,1 Prozent)
Landesregierung durchgesetzten sechs Ziffernoten und der
mehr als verdoppelt und an den Förderschulen von 45,5
Expertenkritik in den entsprechenden Anhörungen ist die-
auf 48,8 Prozent erhöht.
se Lösung ein fauler Kompromiss, der offensichtlich den
An allen Schulformen außer den Förderschulen war dar-
kleinen Koalitionspartner zufriedenstellen will. Die bil-
über hinaus im Zeitraum der Erhebung im Jahr 2008 der
dungspolitische Sprecherin der FDP-Fraktion zeigte sich ja
Krankenstand der Lehrkräfte niedriger als im Erhebungs-
bereits am 12. August 2008 in einem Interview mit der„Rhei-
zeitraum 2005. Letzteres ist Zufall und kann von keiner
nischen Post“ überzeugt davon, dass die Zahl der Kopfno-
Landesregierung beeinflusst werden. Die ersten Beispie-
ten von sechs auf drei gesenkt werden würde.
le zeigen, dass die Schulen alles versuchen, um Unterricht
Der Arbeitskreis Schule der CDU-Fraktion war bereits
stattfinden zu lassen. Sie zeigen aber auch, dass nicht al-
mit dem VBE einer Meinung, dass zwei Rückmeldungen
les damit gesagt ist, wenn nur der Rückgang des Unter-
zu den Bereichen Arbeits- und Sozialverhalten ausreichen.
Die Landesregierung hat mit der heutigen Entscheidung
richtsausfalls in den Vordergrund gestellt und allein das
die Chance verpasst, ihre Fehlentscheidung in dieser Fra-
schon als Erfolg gefeiert wird.
Der Druck auf die Schulen, auf keinen Fall Unterricht
ge wirklich zu korrigieren. Aussagen über das Arbeits- und
ausfallen zu lassen, ist erheblich gewachsen, weil die Lan-
Sozialverhalten von Kindern und Jugendlichen sollten so-
desregierung damit bildungspolitisch punkten will. Der
wohl an Schüler als auch Eltern in einer Form zurückge-
VBE kritisiert in diesem Zusammenhang, dass die Statistik
meldet werden, die diesen vor allem zeigt, wo es Ent-
nicht ausweist, wie viele Stunden Unterrichtsausfall durch
wicklungsbedarf und Entwicklungsmöglichkeiten gibt. Ob
die Mehrarbeit von Lehrerinnen und Lehrern vermieden
alleine Ziffernoten dies leisten können, bleibt fraglich.
VBE-Pressedienst vom 23. 09. 2008
werden konnten.Wenn der eine Unterricht lediglich durch
9
Sh 10 | 08
Bildungspolitik
Regionale Bildungsnetzwerke
Gemeinsam für eine gute Schule
S
chulministerin Barbara Sommer und Repräsen-
ben die beteiligten Schulen sehr eindrucksvoll den Nach-
tanten von jeweils 19 Kreisen und kreisfreien Städ-
weis erbracht, dass sie eigenständig agieren können und
ten des Landes haben in Düsseldorf Kooperationsverein-
wollen; sie müssen aber dazu auch in die Lage versetzt
barungen für regionale Bildungsnetzwerke unterzeichnet.
werden und so ausgestattet sein, dass die Verantwortung
Ziel der Vereinbarungen ist: Alle kommunalen und gesell-
tatsächlich auch wahrgenommen werden kann. Dies reicht
schaftlichen Kräfte vor Ort sollen zur Unterstützung von
von Stundendeputaten der Lehrer, über Sekretariate und
Schulen gebündelt werden.
Verwaltungsassistenzen bis hin zu Fortbildungsmöglichkeiten und letztlich auch materieller und finanzieller Aus-
Klaus Ehling,
Kooperationsvereinbarungen für Regionale Bildungs-
Stadt Münster, Leiter
netzwerke haben bislang folgende Kreise und Städte un-
des Amtes für Schule
terzeichnet:
stattung der Schulen.
Aus den Erkenntnissen dieses Modellprojektes entstanden
die Regionalen Bildungslandschaften in den 19 Mo-
und Weiterbildung
dellregionen, zu deren Ausbau das Land mit den jeweiligen Städten und Regionen am 23.06.2008 KoKreis
Steinfurt
Kreis
Herford
operationsverträge geschlossen hat.
Auch die Stadt Münster hat mit dem Land
NRW einen Kooperationsvertrag „zur Durch-
Stadt Münster
Kreis
Gütersloh
Kreis
Warendorf
Kreis Unna
Stadt Dortmund
Stadt Duisburg
Stadt
Hamm
führung der ‚Weiterentwicklung eines BilKreis
Höxter
Kreis
Soest
Aspekte, die im Wesentlichen damit erreicht
Stadt Bochum
Stadt Krefeld
dungsnetzwerkes in der Bildungsregion Stadt
Münster’“ geschlossen. Es sind eigentlich zwei
werden sollen:
Hochsauerlandkreis
Die Koordinierung von Aufgaben von Stadt und Land
Stadt Solingen
RheinischBergischer Kreis
(also äußeren und inneren Schulangelegenheiten)
Stadt Köln
Bereits seit Jahren macht der Begriff der Verantwortungs-
Rhein Sieg
Kreis
Stadt Bonn
gemeinschaft von Stadt und Land im Bildungsbereich die
Runde. Gegenstand der Kooperationsvereinbarung ist jetzt
die Schaffung einer gemeinsamen Abstimmungsebene in
Gestalt des Lenkungskreises. Die Verantwortungsgemeinschaft erhält damit erstmals einen institutionellen Rahmen.
Das Regionale Bildungsnetzwerk Münster
Der Aufbau bzw. die Koordination von Netzwerken
Schulen sind die Knotenpunkte jeder Bildungslandschaft.
in der Region
Um ein möglichst optimales Lehrumfeld zu schaffen, das
nachhaltigen Bildungserfolg ermöglicht, sind aber nicht
Das Ziel regionaler Bildungsnetzwerke muss es sein, alle
nur Schulen gefragt, sondern die ganze Stadt bzw. Regi-
an Bildung beteiligten Akteure sowie die gesellschaftli-
on.
chen und staatlichen Bereiche wie Jugendhilfe,Wirtschaft,
Nur wenn schulische und außerschulische Akteure ihre
Arbeitsverwaltung, Kultureinrichtungen usw. einer Regi-
Kräfte bündeln, können Kinder und Jugendliche ihre Po-
on einzubeziehen, um bereits vorhandene Ressourcen mit-
tenziale in die Zukunft entdecken und entwickeln.
einander zu vernetzen und optimal im Sinne der Kinder
Schon 1995 hat die von der NRW-Landesregierung ein-
und Jugendlichen zu nutzen.
gesetzte Bildungskommission in ihrer Denkschrift „Zu-
Sh 10 | 08
kunft der Bildung – Schule der Zukunft" darauf hingewie-
Gesteuert wird das Bildungsnetzwerk durch einen Len-
sen, dass die hierarchische Organisation des Schulwesens
kungskreis mit Vertretern von Schulaufsicht und Schul-
reduziert und die Eigenständigkeit von Schulen entwickelt
träger. Dem Lenkungskreis ist der Kreis der Schulform-
werden soll. Im Modellprojekt „Selbstständige Schule“ ha-
sprecher als Beirat zugeordnet.
10
>>
Bildungspolitik
Wesentlicher Bestandteil ist weiterhin die Bildungskon-
Diese Handlungsfelder sind natürlich allesamt nicht neu;
ferenz. Sie setzt sich aus Akteuren der Bildung und führen-
neu ist aber die gemeinsame und dadurch wesentlich ab-
den Persönlichkeiten aus den Bereichen Jugend, Soziales,
gestimmtere Herangehensweise an diese Themenschwer-
Politik, Kultur,Wirtschaft,Wissenschaft, Stadtentwicklung
punkte. Angesichts des Umfangs dieser Handlungsfelder
etc. zusammen. Als breites Bündnis für Bildung in Müns-
wird auch schnell klar, dass es natürlich nicht Aufgabe der
ter soll sie die qualitative und quantitative Bildungspla-
Regionalen Geschäftsstelle sein kann, die bisher vom Amt
nung unterstützen, Anregungen zur bildungspolitischen
für Schule und Weiterbildung oder der Bezirksregierung
Entwicklung Münsters diskutieren und die Bildungsland-
wahrgenommenen Aufgaben zu übernehmen. Diese blei-
schaft aktiv mit gestalten.
ben in den jeweiligen Ressorts. Das Aufgabenspektrum
Zur Unterstützung der Arbeit des Lenkungskreises wur-
der Regionalen Geschäftsstelle stellt sich vielmehr wie
de eine Geschäftsstelle im Amt für Schule und Weiterbil-
folgt dar:
dung eingerichtet, die mit Personal von Stadt (2,5 Stellen)
• Strategieentwicklung und -unterstützung
und Land (1,0 Stelle) ausgestattet ist.
Einschätzung und Analyse von Bildungsbedarfen und
Eines der ersten größeren Projekte in der neuen Struktur wird die Vorbereitung und Durchführung der 1. Mün-
Lernveränderungen;
steraner Bildungskonferenz sein.
befasst sich mit zukünftigen Herausforderungen, systematisiert diese und entwickelt Konzepte, Vorlagen und
Die konkreten Bereiche, die in Münster weiterentwickelt
Diskussionspapiere.
und systematisch vernetzt werden sollen, sind laut Ko-
• Change Management
operationsvertrag:
• Unterstützung als Prozess zur Herausbildung eigenverant-
Konzeptentwicklung von Maßnahmen, die durch die re-
wortlicher Schulen,
gionale Bildungskonferenz empfohlen wurden entspre-
• Strategische Neuorientierung im Bereich Schule/Jugendhilfe
chend den Arbeitsaufträgen des Lenkungskreises, soweit
mit dem Themenschwerpunkt ‚Entwicklung einer Kon-
diese nicht originär von den Partnern wahrgenommen
zeption zur bildungsbereichs- und trägerübergreifenden
werden.
• Qualitätsmanagement
frühkindlichen Bildung und Entwicklung‘,
• Gemeinsame Strategien zur Verbesserung der individu-
Evaluation der Angebote durch adäquate Methoden, be-
ellen Förderung aller Schülerinnen und Schüler, insbe-
zogen auf deren Effizienz, Effektivität,Wirtschaftlichkeit,
sondere auch solcher mit Bildungsrisiken,
Wirkung und Nachhaltigkeit,
• Initiierung und Abstimmung von schulübergreifenden
Begleitung und Aufbau systematischer Kooperationen
Projekten in der Region, insbesondere auch mit außer-
und funktionierender Netzwerke,
schulischen Partnern,
Geschäftsführung Lenkungskreis und Bildungskonferenz.
• Horizontale und vertikale Übergänge, Übergang von der
Kindertageseinrichtung zur Grundschule, Übergänge
Es ist sicherlich zu früh, zum jetzigen Zeitpunkt sowohl die
zwischen den Schulformen (Durchlässigkeit),
Handlungsfelder als auch die Aufgabenbeschreibung der
• Übergang von der Schule in den Beruf, von der Schule in
Regionalen Geschäftsstelle abschließend zu formulieren.
die Hochschule (Übergangsmanagement),
In diesem neuen System werden sich alle Akteure und Gre-
• Internationalisierung der münsterschen Bildungsland-
mien zunächst zurechtfinden müssen. Ich bin überzeugt
schaft zur Steigerung der internationalen Ausbildungs-
davon, dass der eingeschlagene Weg der Richtige ist und
und Studierfähigkeit,
auch überhaupt keine Alternative hierzu besteht. Man muss
• Professionalisierung der Beratungskompetenz von Lehr-
sich vielleicht ein wenig Zeit nehmen, um die neue Struk-
kräften im Bereich Erziehung, Lebens-, Schul- und Be-
tur auszuprobieren, an manchen Stellen vielleicht nachjus-
rufswegplanung,
tieren und dann belastbar gestalten. Angesichts der kom-
• Intensivierung der Zusammenarbeit mit Dritten (z. B.
plexen Herausforderungen müssen wir dann aber geschlossen
Kultur und Sport) C.B.].
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11
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Sh 10 | 08
Bildungspolitik
Einfalt und Vielfalt
Lehrkräfte mit Zuwanderungsgeschichte in NRW
Z
ahlen, Zahlen, Zahlen. So fängt meist die Geschichte
So wollte ich, dass die Kinder dieser Welt verstehen, dass
erfolgreicher Projekte an. Oftmals bedarf es keines
Krieg falsch ist. So lernte ich Deutsch. Schaffte es und ver-
Wortes, sondern lediglich einer Auflistung von Nummern,
ließ die Hauptschule mit sehr guten Noten.Weiter ging der
die für sich sprechen. Geschätzte 1 % Lehrkräfte mit Zu-
Hürdenlauf zum Gymnasium. Man merkte mit der Zeit, dass
wanderungsgeschichte sind derzeit in NRW tätig. Demge-
man eben nicht mehr ganz unten ist. Es ist wie ein ameri-
genüber stehen ca.30 % Lerner mit Zuwanderungsgeschichte.
kanischer Traum, der in Erfüllung geht. Heute bin ich Lehrer
und unterrichte an einer Hauptschule in Recklinghausen.
Diese Fakten werfen Fragen auf, die nicht nur die Integra-
Die Kinder der Migrantenfamilien durchlaufen eine ver-
Dr. Antonietta
tions- und Schulpolitik dieses Landes betreffen. Schon vor
gleichbare Odyssee und ich fühle, als wäre ich sie vor vielen
Jahren.“ (Büyrie Ibrahim, 43, Deutscher)
Patrizia Zeoli
langer Zeit hat das Diversity Prinzip in großen deutschen
(Landeskoordination
Unternehmen Einzug gehalten. Morgens einen Tee beim
der Lehrkräfte mit
Türken, in der Mittagspause sieht man sich beim Italiener
„Hier geboren und aufgewachsen. Meine Eltern arbeiten bei-
Zuwanderungs-
und abends beim Libanesen um die Ecke entspannen. Je-
de bei Herta in der Wurstfabrik. An der Hauptschule hatte
geschichte NRW)
doch wird morgens in der Schule im Lehrerzimmer unse-
echt kein Lehrer einen Plan von marokkanischer Kultur, Spra-
re bunte, kulturelle vielfältige Gesellschaft oftmals nicht
che und Religion. Als es um das Thema Klassenfahrt ging,
repräsentiert. Noch ist sie dort nicht angekommen. Das
wusste ich, dass ich es vergessen kann. Am Elternabend hat
soll sich in Zukunft ändern.
mein Vater zwar nichts verstanden. Es war klar, ich würde
Im November 2006 gründeten 24 Lehrkräfte mit Zuwan-
nicht mitfahren dürfen. […] Mich jemandem anvertrauen?
derungsgeschichte, die in Deutschland ihr Staatsexamen
Wer hätte das verstanden? Ich darf nicht mit, weil kein Leh-
abgelegt haben, ein Netzwerk. Mit Hilfe des Ministeriums
rer es schaffte, dass Vertrauen meiner Eltern zu gewinnen.
für Schule und Weiterbildung und des Integrationsmini-
Das kann ich doch keinem Deutschen sagen. Es wäre auch
sterium entstand ein Netzwerk von Menschen, das sich
ungerecht gewesen. Dann kam Frau Atabes an die Schule,
das Lehren und Lernen in interkulturellen Kontexten zum
die die Befürchtungen meiner Eltern verstand. Bis heute weiß
Leitmotiv gemacht hat. Seit der Gründung wächst dieses
ich nicht, was Frau Atabes damals mit ihnen besprochen hat.
Netzwerk stetig. Derzeit arbeiten 104 Lehrkräfte ehren-
Ich bin mitgefahren. Das werde ich nie vergessen. Im letz-
amtlich und höchst engagiert an unterschiedlichen Pro-
ten Schuljahr habe ich mein Abitur geschafft. Ich will Leh-
jekten mit: Fortbildungsmaßnahmen, Workshopangebo-
rerin werden. Meine Eltern sind sehr stolz auf mich.“ (Sera,
te für angehende Lehramtsstudenten, Elternarbeit und
19, Gymnasium Herne)
Patenschaftsmodelle geben unserer Arbeit eine höchst bildungs- und aufklärungsorientierte Richtung vor.
Diese authentischen Erzählungen geben darüber Auskunft,
warum Lehrkräfte mit Zuwanderungsgeschichte so wich-
Nachfolgende Geschichten belegen die Notwendigkeit,
tig für unser Schulsystem sind. Ihre Fähigkeiten tragen da-
dass mehr Lehrkräfte mit Zuwanderungsgeschichte für
zu bei, kulturelle Diskrepanz aufzulösen. Wie auch in der
den Schuldienst gewonnen werden müssen:
folgenden Situation vor einigen Jahren in Dortmund:
„Vier Menschen, ein Büro, ein Vorstellungsgespräch und ein
„Mit 16 kam ich ins Asylbewerberheim. In der Schule war ich
Fehler.Instinktiv reichte ich damals den Herren zuerst die Hand.
schon immer sehr gut, sodass mein Interesse am Lernen,
Sie saßen zu meiner Rechten,die beiden Frauen zu meiner Lin-
trotz des Krieges zu Hause, mich nicht abschrecken konnte.
ken. Das Gespräch begann mit einer sprachlosen Kränkung.
>>
Sh 10 | 08
12
Bildungspolitik
Mir wurde bewusst, dass diese zwei netten Damen Vorur-
zu Hause angekommen. Schule muss dies zeigen, damit
teile hinsichtlich meiner Herkunft haben mussten. Sie glaub-
die Wahrnehmung gesellschaftlich real existierender He-
ten, ich hätte Probleme mit dem weiblichen Geschlecht. In
terogenität geschärft wird. Als Bindeglied zwischen Mi-
der westlichen Welt werden Damen zuerst begrüßt, in mei-
grantenselbstorganisation, Elternnetzwerken, Ministeri-
nem Kulturkreis die Personen, unabhängig von Geschlecht
en und Stiftungen sind sie eine wertvolle Ressource für
und Alter, zur Rechten. Ich löste diese angespannte Situati-
das Heimatland vieler Menschen unterschiedlicher Her-
on eben mit dieser Erklärung auf. Seither arbeite ich an mei-
kunft, Religion, Hautfarbe und Lebensphilosophien. Alle
ner Schule daran, die interkulturelle Mediation im Kollegi-
diese Lehrkräfte haben trotz ihrer Vielfalt eines gemein:
um, in der Eltern- und Schülerschaft zu stärken.“
Sie alle wollen dazu beitragen, die Zukunft dieses Landes
Lehrkräfte mit Zuwanderungsgeschichte haben eine bi-
Bildung – ein sinnvoller Ansatz, den es zu verfolgen gilt.
kulturelle sowie bilinguale Erziehungserfahrung und fun-
■
positiv und konstruktiv mitzugestalten. Integration durch
gieren als positive Rollenmodelle gelungener Integration. Junge Menschen mit Zuwanderungsgeschichte brauchen
Landschulheim
im Nordschwarzwald
positive Beispiele gerade in Zeiten, in denen junge Migrantinnen und Migranten täglich über ihr schulisches
Versagen lesen. Eltern und Lerner mit Migrationsbiografie schenken ihnen Vertrauen. Des Weiteren tragen diese
„Lehrer plus“ zur Öffnung des Lehrerkollegiums bei. Es ist
kein Geheimnis, dass Deutschland inzwischen die Heimat
vieler Kulturen ist. Die sogenannten „Gastarbeiter“ sind
nicht mehr zu Gast in NRW. Die Nachfolgegeneration ist
International School
Heiligenhaus
Das „Else-Stolz-Heim“ ist geeignet für
Landschulheimaufenthalte, Ferienfreizeiten, Jugendorganisationen von Vereinen.
Private Ganztagsschule nach
In herrlicher Lage, mitten im Wald, mit
großem Tummelplatz direkt vor dem Haus,
nur 400 m von der Schwarzwaldhochstraße
entfernt am Unterplättig gelegen, bietet
dieses Haus phantastische Möglichkeiten zu ungestörtem Aufenthalt. Ihre Gruppe mietet das ganze Haus, Mindestbelegung 25 Personen. Das Haus ist für
Selbstverpfleger mit allem Komfort eingerichtet und bietet 36 Jugendlichen nebst
Betreuern Platz. Wandermöglichkeiten bis
in über 1000 m Höhe (Badner Höhe) sind
geboten. Im Winter bestehen gute Skisportmöglichkeiten. Lifte sind in der Nähe
und zu Fuß oder mit dem Bus gut zu erreichen. Baden-Baden liegt nur 15 Autominuten entfernt. Die Bushaltestelle ist an
der Straße.
britischem Vorbild mit
„mindestens 30 Prozent
Unterricht in deutscher
Sprache“ (Vorgabe NRW)
– Aspekte einer kritischen Bestandsaufnahme –
S
eit einigen Jahren erfreuen sich Privatschulen offenbar besonderer Beliebtheit mit steigender Ten-
denz. Ob diese Unterrichtsstätten nun in der Regel ihrem
bildungspolitischen Anspruch (aufzuzeigen, wie das deutsche Schulwesen von seinen wirklichen sowie vermeintlichen Schwächen und Störungen zu kurieren wäre) gerecht
werden, ist in realistischer Einschätzung wohl eher zu bezweifeln.
Der vorliegende Beitrag handelt von der International
Arbeiterwohlfahrt
Kreisverband
Baden-Baden e.V.
School Heiligenhaus, an der der Verfasser vorübergehend
unterrichtet hat. Eine zwar nicht pessimistische, wenngleich kritische Bestandsaufnahme ist das Resultat seiner
Rheinstraße 164
76532 Baden-Baden
Telefon (0 72 21) 36 17-20
Telefax (0 72 21) 36 17-50
Tätigkeit an dieser Schule. Der Aufsatz ist unter
www.michaelpleister.de/resources/Heiligenhaus-Aufsatz.pdf
abrufbar.
Dr. Michael Pleister
13
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Recht
Vergütungs-/Besoldungsanspruch bei Mehrarbeit
ab der ersten Stunde erstritten
Oberverwaltungsgericht für das Land Nordrhein-Westfalen 6. Senat. Beschluss vom 10.09.2008 AZ 6 A 2446/05
E
ine teilzeitbeschäftigte verbeamtete Lehrerin aus
Das Gericht begründet die Entscheidung wie folgt:
NRW hatte darauf geklagt, dass die von ihr geleis-
Der Anspruch auf anteilige Besoldung folgt aus den Re-
tete Mehrarbeit ab der ersten Stunde als anteilige Besol-
gelungen des Europäischen Gemeinschaftsrechts, dass ei-
dung zu bezahlen sei. Sie hatte über Ihr Pflichtstunden-
ne unmittelbare oder mittelbare Diskriminierung aufgrund
maß hinaus auf Anordnung der Schulleitung zusätzliche
des Geschlechts verbietet.
Unterrichtsstunden geleistet.
Ein Verstoß gegen diesen Grundsatz des gleichen Entgelts
Die Bezirksregierung lehnte den Antrag ab und führ-
hat zur Folge, dass die Beschäftigten des benachteiligten
te aus, der von der Klägerin über ihre individuelle
Geschlechts einen Anspruch auf das gleiche Entgelt ha-
Pflichtstundenzahl hinaus erteilte Unterricht sei
ben, das dem bevorzugten Geschlecht gewährt wird. Hier:
Mehrarbeit, die nicht mit regelmäßiger Arbeit gleich-
Diskriminierung von Frauen, die den überwiegenden Teil
zusetzen sei. Eine Vergütung kann nur dann erfolgen, wenn
der Teilzeitbeschäftigten bilden.
die Mindeststundengrenze von 4 Stunden erreicht ist.
Nach endgültiger Ablehnung des Antrags durch die Be-
Der Anspruch auf anteilige Besoldung/Vergütung setzt
zirksregierung erhob die Klägerin Klage auf Zahlung der an-
auch nicht voraus, dass die Grenze von drei Unterrichts-
teiligen Besoldung für die geleistete Mehrarbeit.
stunden nach den §§ 3, 5 Mehrarbeitsvergütungsverord-
Nachdem bereits das zuständige Verwaltungsgericht der
nung (MVergV) oder eine proportional zu der Arbeitszeit
Klage größtenteils stattgegeben hat, bestätigte nun das
der teilzeitbeschäftigten Lehrkräfte verminderte Min-
Oberverwaltungsgericht NRW den Anspruch der Klägerin.
deststundengrenze überschritten wird.
Danach ist das beklagte Land NRW verpflichtet, der Klägerin für die zusätzlichen Unterrichtsstunden eine Vergütung
Weitere Informationen erhalten Mitglieder über die Rechts-
unter Zugrundelegung des Stundensatzes zu zahlen,der sich
abteilung des VBE NRW.
in dem jeweiligen Monat für eine gleich alte vollbeschäftigte Lehrerin derselben Besoldungsgruppe als Besoldung
RA Martin Kieslinger
je Unterrichtsstunde errechnet (zeitanteilige Besoldung).
Justiziar VBE NRW
ZEIT-Umfrage:
Deutsche stellen Lehrern
ein gutes Zeugnis aus
L
aut einer Umfrage von Infratest dimap im Auftrag
der ZEIT stellen die Deutschen den Lehrern ein gu-
tes Zeugnis aus: 64 Prozent sind der Meinung, Lehrer leisteten „gute“ oder „sehr gute“ Arbeit. Nur 25 Prozent bescheinigen ihnen eine „weniger gute“ oder „schlechte“
den Beruf wenig geeignet sind, meinen 58 Prozent; 47 Pro-
Leistung. Große Unzufriedenheit herrscht in der Bevölke-
zent sind der Meinung, dass sich Lehrer zu viel über ihre
rung aber über die pädagogische Ausbildung der Lehrer.
Arbeit beklagen, und 41 Prozent bescheinigen den Lehrern,
63 Prozent sind der Meinung, sie entspreche nicht den An-
dass sie nicht mit Kritik umgehen könnten.
forderungen. Nur 26 Prozent halten sie für ausreichend.
Die Umfrage wurde am 9. und 10. September von Infratest
82 Prozent der Befragten sind der Meinung, dass Lehrer
dimap im Auftrag der ZEIT durchgeführt. Befragt wurden
oft Erziehungsaufgaben von Eltern übernehmen müssen;
1000 Deutsche, die für die wahlberechtigte Bevölkerung
nur 39 Prozent finden, dass Eltern oft Fehler von Lehrern
ab 18 Jahren repräsentativ sind.
ausgleichen müssten. Dass es zu viele Lehrer gibt, die für
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14
Musterantrag
Recht
Versorgungsabschlag bei Teilzeitbeschäftigung
Beschluss des Bundesverfassungsgerichtes vom 18.06.2008, AZ: 2 BvL 6/07
Das Bundesverfassungsgericht hat die Re-
Bei den Betroffenen handelt es sich um die
Dem Urteil des BVerfG folgend hat die
gelung über den Versorgungsabschlag für
Gruppe der Beamtinnen und Beamten,die
Gruppe der Betroffenen einen Anspruch
teilzeitbeschäftigte Beamte für nichtig er-
• bereits am 31.12.1991 in einem Beamten-
auf Neuberechnung der Besoldung. Die-
klärt. Da dieseTeilzeitbeschäftigung überwiegend aus familiären Gründen von Be-
verhältnis gestanden, und
sen Anspruch können Sie durch den bei-
• Teilzeit und/oder Beurlaubung in An-
amtinnen in Anspruch genommen wurde,
gefügten Musterantrag geltend machen.
spruch genommen haben, und
verstößt der Versorgungsabschlag gegen
• deren Versorgung durch das Beamten-
Martin Kieslinger
den Gleichbehandlungsgrundsatz und
versorgungsgesetz alter Fassung fest-
Justiziar VBE NRW
das Diskriminierungsverbot des Art.3 GG.
gesetzt wurde.
✁
Absender
Straße, Hausnummer
Wohnort
Personalnummer
An das
Landesamt
für Besoldung und Versorgung NRW
Völklinger Straße 49
40221 Düsseldorf
Ort, Datum
Betrifft: Neuberechnung der Versorgungsbezüge
Sehr geehrte Damen und Herren,
das Bundesverfassungsgericht hat durch Beschluss vom 18. Juni 2008 zu AZ 2 BvL 6/07 entschieden, dass der Versorgungsabschlag alter Fassung bei Teilzeitbeschäftigung im Sinne des § 14 Absatz 1 BeamtVG alte Fassung verfassungswidrig ist.
Durch diesen Beschluss ist die Anwendung des Versorgungsabschlages alter Fassung gemäß der sogenannten Vergleichsberechnung i. S. d. § 85 Absatz 4 Satz 2 BeamtVG in allen Gebietskörperschaften mit Gesetzeskraft untersagt.
Ich war während meiner Dienstzeit im Beamtenverhältnis teilzeitbeschäftigt/beurlaubt und bin daher von dem Versorgungsabschlag betroffen.
Dadurch werden meine Rechte verletzt.
Ich beantrage daher eine Neufestsetzung meiner Versorgungsbezüge. Darüber hinaus beantrage ich, den im Wege der Neuberechnung ermittelten Mehrbetrag auch rückwirkend zu erstatten.
Mit freundlichen Grüßen
Unterschrift
Berufspolitik
Beeindruckendes Ergebnis:
27.350 Unterschriften
I
m Rahmen der „Aktion-10
plus“ haben vier dbb-Ge-
werkschaften, darunter der VBE
NRW, Einkommenserhöhungen im
öffentlichen Dienst gefordert. 27.350
Unterschriften sind zusammengekommen. Sie wurden Ministerpräsident Jürgen Rüttgers übermittelt.
Udo Beckmann, VBE-Vorsitzender
und Sprecher der Aktion, richtete
folgendes Schreiben (Auszüge) an
den Ministerpräsidenten Dr. Jürgen
Rüttgers:
Sehr geehrter Herr Dr. Rüttgers,
die im dbb organisierten Gewerkschaften Deutsche Poli-
behörden durchgeführt. Über 27.000 Beschäftigte haben
zeigewerkschaft (DPolG), Verband Bildung und Erziehung
mit ihren Unterschriften die Forderungen des Bündnisses
(VBE) und Realschullehrerverband (RLV) haben sich An-
unterstützt und damit den Anschluss an die allgemeine
fang 2008 zu einem Bündnis „Aktion-10plus“ für Einkom-
Einkommensentwicklung auch für Lehrerinnen und Leh-
menserhöhungen im öffentlichen Dienst zusammenge-
rer, Polizistinnen und Polizisten sowie die Beschäftigten
schlossen, dem die Deutsche Steuergewerkschaft (DStG)
in den Finanzbehörden eingefordert.
im Frühjahr 2008 beigetreten ist.
Die von der Landesregierung gewährte Einkommenser-
Das Bündnis hat die Landesregierung aufgefordert, ei-
höhung von 2,9 % zum 1. Juli 2008 wird allein durch die
nen Stufenplan vorzulegen, durch den sichergestellt wird,
aktuelle Preisentwicklung aufgezehrt und gleicht die Ein-
dass die bestehenden Einkommensrückstände bis spätes-
kommensverluste der letzten Jahre nicht annähernd aus.
tens zum Jahr 2010 aufgeholt sind.
Deshalb bleibt das Bündnis bei seiner erhobenen Forde-
Wie Sie wissen, haben die Beschäftigten des öffentli-
rung.
chen Dienstes in NRW seit 2004 beispielsweise durch meh-
Da offensichtlich kein Termin für die persönliche Über-
rere Null-Runden, durch die Streichung des Urlaubsgelds
gabe der Unterschriftenlisten an Sie gefunden werden
sowie durch massive Kürzungen des Weihnachtsgelds über-
konnte, überstelle ich Ihnen hiermit die Unterschriftenlis-
proportional zur Sanierung des Landeshaushalts beige-
ten per Post.
tragen. Um seinen Forderungen Nachdruck zu verleihen,
Die Vorsitzenden der beteiligten Gewerkschaften er-
hat das Bündnis eine landesweite Unterschriftenaktion in
warten, dass ihre Forderungen nach deutlichen Einkom-
den Schulen, den Dienststellen
mensverbesserungen in den nächsten Einkommensrun-
der Polizei und in den Finanz-
den erfüllt werden und Sie als Ministerpräsident diese
Forderungen der Landesbediensteten zur Chefsache machen.
Durch die rasante Erhöhung der Lebenshaltungskosten
in der jüngsten Zeit hat sich die Situation für alle Beschäftigten im Landesdienst nochmals verschlechtert. Motivation und Einsatzfreude dieser werden dadurch deutlich geschwächt. Das erhöht den Handlungsdruck auf die
Politik in noch stärkerem Maße.
Gern stehen wir Ihnen für Gespräche hinsichtlich eines
möglichen Stufenplans zur Verfügung, sobald Sie uns ein
Angebot vorlegen.
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16
Schulpraxis
Kultur und Schule
Landesprogramm „Kultur und Schule“ geht mit 1.368 Projekten und 1.064 Künstlerinnen und Künstlern in die dritte Runde – Ausweitung auf den Vorschulbereich in sechs
Städten
D
as Landesprogramm„Kultur und Schule“, das Künstlerinnen und Künstler in die Schulen holt, geht mit
Beginn dieses Schuljahres in seine dritte Runde. Gefördert
werden 1.364 Projekte mit 1.064 beteiligten Künstlerinnen
und Künstlern aller künstlerischen Sparten wie Tanz,Theater, Musik, Film, Bildende Kunst und Literatur. Das gab der
Bochum (35),Wuppertal (29), Düsseldorf (27), Bielefeld (26)
nordrhein-westfälische Staatssekretär für Kultur Hans-
und Essen (26). Bei den Kreisen gibt es besonders hohe Be-
Heinrich Grosse-Brockhoff bei der Vorstellung des Pro-
teilungen im Kreis Unna (49), Hochsauerlandkreis (47),
gramms für das neue Schuljahr in Düsseldorf bekannt. Da-
Märkischer Kreis (44), Kreis Recklinghausen (37), Kreis Stein-
mit hat sich die Zahl der Projekte seit Start des Programms
furt (36), Rhein-Sieg-Kreis (33) und Rhein-Erft-Kreis (32).
fast verdoppelt. Im ersten Jahr hatten sich 666 Künstlerinnen und Künstler mit rund 700 Projekten am Landes-
Zur Stärkung der künstlerisch-kulturellen Bildung von Kin-
programm beteiligt. Im vergangenen Schuljahr waren es
dern und Jugendlichen wurden die Mittel in diesem Jahr
1.100 Projekte mit 914 Künstlerinnen und Künstlern. Neu
auf insgesamt 4,3 Millionen Euro erhöht. Die reinen Pro-
ist außerdem seine Ausweitung auf den Vorschulbereich.
jektmittel für das Programm betragen 3 Millionen Euro.
In sechs Pilotstädten Dortmund, Düsseldorf, Neuss, Mo-
Hinzu kommen zahlreiche flankierende Maßnahmen wie
ers, Mülheim und Hattingen beginnen künstlerische Pro-
Fortbildungen für die Künstler, Evaluationen, Preise für her-
jekte in Kindergärten und Kindertagesstätten. Die ausge-
ausragende Projekte und beispielhafte Kommunen sowie
wählten Kommunen gehören zu den Preisträgern im
weitere Modellvorhaben, beispielsweise im Bereich Ar-
Wettbewerb „Kommunale Gesamtkonzepte für kulturel-
chitektur und Ästhetik.
le Bildung 2007“.
„Die Kreativität unserer Kinder zu fördern, ist nach wie vor
Ute Reeh
Schulkunst
ein Schwerpunkt unserer Kulturpolitik“, sagte GrosseBrockhoff. „Studien belegen, dass eine solche Förderung
Kunst verändert Schule
nicht früh genug beginnen kann. Deshalb weiten wir das
Programm jetzt auf den Vorschulbereich aus.“ Die Reso-
Beltz Praxis 2008
ca. 160 Seiten, broschiert, durchgängig vierfarbig,
mit zahlreichen Abbildungen
Preis: 24,90 EUR, ISBN 978-3-407-62632-5
erscheint: 18.08.2008
nanz des Landesprogramms habe von Anfang an alle Erwartungen übertroffen. Zwei Evaluationen dokumentierten schon jetzt den Erfolg.„Wenn man sich die Zeit nimmt,
einzelne Projekte zu besuchen, ist man beeindruckt von
Schüler/-innen malen die Schultoilette nach ihren Vorstellungen
aus – ein wirksames Konzept gegen Vandalismus,das Spaß macht.
Und eine Form von Schulkunst: selbst gesteuertes, soziales und
fächerübergreifendes Lernen, das auf die Erfahrungswelt der
Schüler bezogen ist. So lässt sich das Klima an einer Schule nachhaltig zum Besseren verändern.
Dieses Buch zeigt, wie das gelingt.
Ute Reeh hat als »Schulkünstlerin« eine Vielzahl von Projekten
an einer Düsseldorfer Gesamtschule angestoßen und begleitet.
Das reich bebilderte, durchgängig vierfarbige Buch zeigt nicht
nur die beeindruckenden Ergebnisse: »Schulkunst« gibt auch ganz
konkrete Hinweise für Lehrer/-innen aller Fächer, wie sie an ihren
Schulen Veränderungsprozesse durch Kunst anstoßen können –
vom Rezept für selbst gemachte Pastellkreide bis hin zu Vorschlägen für ganze Unterrichtsreihen.
Ute Reeh war Meisterschülerin von Nam June Paik. Sie lebt und
arbeitet als freie Künstlerin und Schulkünstlerin in Düsseldorf.
dem, was Kinder und Künstler gemeinsam erarbeiten“, so
Grosse-Brockhoff. Die positive Wirkung der Projekte auf
die Kinder sei unübersehbar.
In der Beliebtheitsskala der künstlerischen Sparten haben
spartenübergreifende Projekte erstmals Projekte der Bildenden Kunst überholt. In 452 Projekten arbeiten Künstlerinnen und Künstler mit Kindern und Jugendlichen in
mehr als einer Sparte, gefolgt von Bildender Kunst (406),
Theater (181), Musik (134),Tanz (91), Film/Neue Medien (78)
und Literatur (26).
Köln ist als größte Stadt des Landes Spitzenreiter mit 64
Projekten, gefolgt von Dortmund (52), Duisburg (35) und
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Schulpraxis
Per Internet vom Klassenzimmer direkt ins All
Krupp-Stiftung fördert Bau wissenschaftlicher
Teleskope zur bundesweiten Nutzung in Schulen
Physik, Informatik: Für viele Schüler steM athematik,
hen sie ganz oben auf der Liste der unbeliebten
Fächer.„Alles so trocken und theoretisch“, sagen sie,„und
man kann nie anwenden, was man da lernt!“ Sie dürfen
gespannt sein auf das Programm„Astronomie & Internet“,
das die Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung der
Öffentlichkeit vorstellte. Damit können Schüler erstmals
vom schuleigenen Internetarbeitsplatz aus zwei große roFoto: Frederic V. Hessman
botisch gesteuerte Teleskope in den USA und Südafrika
bedienen und die Ergebnisse ihrer Weltraumbeobachtungen im Unterricht auswerten.
Das Projekt „Astronomie & Internet“ bietet interessierten Schulen die Chance, ihre Schüler mit zukunftsweisender Technik schon früh an die Grundlagen wissenschaftlicher Arbeit heranzuführen.
sprechpartner an ihrer Schule die Betreuung des Programms.
Die Lehrerschulungen und dieTeilnahme an dem Programm
Sie sind Ansprechpartner für die Göttinger Koordinierungsstelle
„Astronomie & Internet" sind für die Schulen kostenlos.
und beantragen für die Projekte an ihren Schulen die benötigten Beobachtungszeiten an den Teleskopen.
■
Kontakt zur Universität Duisburg-Essen:
Prof. Dr. Udo Backhaus
Fachbereich Physik der Universität Duisburg-Essen
Didaktik der Physik
45117 Essen
Tel.: 0201-183-2464 (Frau Hager)
Fax: 0201-183-2466
E-Mail: [email protected]
Kontakt zur Universität Göttingen:
E-Mail: [email protected]
Hinweise für interessierte Schulen und Lehrer
Schulen, die sich an dem Projekt „Astronomie &
Internet“ beteiligen möchten, sollten sich beim
Foto: Frederic V. Hessman
Lehrstuhl von Professor Dr. Udo Backhaus an der
Universität Duisburg-Essen melden. Sie müssen
einen oder mehrere Lehrer zu den Schulungen
entsenden, die in der Regel an Wochenenden in
Essen, Duisburg oder Bochum stattfinden. Diese Lehrer übernehmen als verantwortliche An-
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Senioren
Bus-Wanderfahrt nach Dresden und Umgebung
uf Einladung des VBE-Seniorenvertreters für den
Am folgenden Tag standen die Stadt Meißen, der Dom als
Kreis Olpe, Achim Florath, nahmen 45 Seniorinnen
die „Wiege des Bistums“ und ein wenig auch die Stadt, die
und Senioren vom 31. August bis 5. September 2008 an ei-
Moritzburg, das Fasanenschlösschen und die Frauenkir-
A
che auf dem Programm. Frau Seewald nutzte gern die Mi-
bung teil. Er hatte es wieder einmal geschafft, in fast ein-
nuten im Bus und die Atempausen auf den Pfaden, um
jähriger Vorarbeit mit Fleiß, unbezahlbarem Können und
uns mit der Geschichte des Bistums Dresden-Meißen von
Erfahrung die schönsten Fahrtenziele um Dresden herum
der um 968 erfolgten Burggründung durch Heinrich I.,
und im Erzgebirge zu einem vielversprechenden Strauß
über die Um- und Anbauten des ehemals romanischen,
zusammenzubinden.
später hochgotischen Langhausbaus vertrauter zu machen.
Mit dem Lob Gottes, von C. Helfer auf der Gitarre beglei-
Die farbigen Gewölberippen, die Aufgabe des Lettners, die
tet, begann die Reise. Am Nachmittag erreichten wir unser
vielen Epitaphen und Grabplatten der Wettiner verdeut-
erstes Ziel:Freiberg,freie Reichsstadt im Erzgebirge,ihr Dom
lichten uns das „hierarchische Gefüge“, das die mittelal-
mit den kräftigen Klängen der ältesten Silbermannorgel,die
terliche „gottgewollte“ Ordnung und ihre Wertung den
Marienkanzel und die „Goldene Pforte“ waren ein erster
Fürsten und Kanonikern vorbehielt.
KV
Olpe
ner 6-tägigen Buswanderfahrt nach Dresden und Umge-
Höhepunkt. Mit dem versierten Stadtführer gewannen wir
beim Rundgang das Verständnis für die wirtschaftlichen
Voraussetzungen dieser reichen Erzgebirgsstadt, die durch
Türme und Mauern wohlgeschützt am Schnittpunkt wichtiger Handelswege und in der Nähe reicher Erzlagerstätten
lag.Gefördert durch interessierte Fürsten und Patrizier,Handel, Handwerk, Bergkunde und Wissenschaftler konnten
sich die Bewohner trotz aller Schicksalsschläge jahrhundertelang den Lebensunterhalt erarbeiten und die Stadt entwickeln.
Am Abend konnten wir uns nach dem Abendbüffet im
Stadtteil Dresden-Laubegast bei einem Bummel an die
nah gelegene Elbe erholen.
Senioren vor dem Portal der Hofkirche in Dresden mit
Frau Seewald
Am Montagmorgen lernten wir schon den „Glücksfall“ für
unsere Reise kennen: Frau Marianne Seewald, eine Frau
Am frühen Nachmittag lockten schon die Türme der Mo-
mit Herz, Geist und Humor, deren Lebens- und Berufsbio-
ritzburg zum Mittagsmahl,als etliche Unentwegte erst noch
grafie eng mit der Entwicklung des Bistums Dresden-
zum Röderhof mit der Ausstellung der Bilder von Käthe Kol-
Meißen in seiner wechselhaften und leidgeprüften Ge-
lwitz abschwenkten,um dann nach kleiner Stärkung mit der
schichte verknüpft war. Mit ihren Augen „entdeckten“ wir
großen Gruppe zum Fasanenschlösschen mitzuwandern.
auch die Entwicklungsgeschichte Dresdens: die Bauten der
Sehr beeindruckend war für die meisten Teilnehmer auch
Alt- und Neustadtgeschichte, die barocke Hofkirche in bis-
der Besuch in der unter großen Opfern wiederhergestell-
her unbekannter Intensität. Frau Seewald führte uns bis
ten Frauenkirche. Das einmalige Zeichen gegen die Sinn-
in die untersten Gruften und an die Hochgräber der Fürs-
losigkeit des Krieges und ihre Hinweise auf die immer wie-
ten und machte uns so mit dem neuen Kathedralsitz des
der zu leistende Versöhnung der Völker forderten uns zum
Bischofs in allen Einzelheiten bekannt. Gut, dass eine Stär-
gemeinsamen Gebet auf.
kung im „Italienischen Dörfchen“ dann zu rechter Zeit ein-
Das Abendessen im„Kolibri“,einem von Schülern sehr gut
geplant war und ein Bummel in dem Dreiklang von Stadt-
betreuten und von einer gemeinnützigen Schulgesellschaft
schloss, Semperoper und Zwinger noch einen individuellen
geführten Restaurant ließ den Abend ausklingen.
Zeitraum zum Ausatmen ließ.
Am Spätnachmittag näherten wir uns dem Schatzhaus
Am Mittwoch standen „Kultur und Natur“ auf dem reiz-
Dresdens im „Grünen Gewölbe“ und durften ganz nach
vollem, wechselhaften aber nicht leicht wegzusteckenden
Wunsch die Augen zwischen den gold-, silber- und juwe-
Tagesprogramm: Frau Seewald nutzte die Anreise zum
lenbestückten Schätzen des Kurfürsten und Königs Fried-
Schloss Pillnitz, um uns mit den herrlichen Elbufervillen,
rich August II. weiden lassen.
dem sächsischen Weinbau und natürlich den Kirchen- und
>>
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Senioren
Kapellen vertrauter zu machen. In der Pillnitzer Schloss-
geln, die von allen Seiten, vor allem über dem Chorgestühl
kapelle übernahm den Part der intensiven Führung durch
in barocker Bewegtheit herbeieilen, stimmten wir das
diese katholische „Enklave“ des Fürsten ein pensionierter
„Großer Gott, wir loben dich“ an, das A. Florath auf der Or-
Priester, der trotz seines Alters noch eine Gemeinde zu be-
gel begleitete. Wir hofften mit Pater Charbel für die Zu-
treuen hat. Ihre Mitglieder wohnen zum Teil rund 20 km
kunft dieses wunderschönen Klosters, das seit 1993 wie-
voneinander entfernt.
der dem Orden gehört.
Durch den Bummel im Schlosspark verschob sich die Ab-
Dann: Teplice, eine kurze Rast für das eilige Mittagsmahl,
fahrt zur Sächsischen Schweiz. Aber bald standen wir auf
darauf die stolze Kirche von Annaberg und ihre herrliche Kan-
der Bastei, genossen die Aussicht auf die Elbe und die Fels-
zel, anschließend die„Lädchen“ mit erzgebirgischen Schnitz-
formationen und kletterten in die Felsenburg. Dann hieß
figuren, dann noch die Kreuzkapelle mit dem Totentanz-Re-
es mit dem Bus oder über 480 Stufen bergab und wieder
lief von Rudolf Mauersberg und die alte Wehrkirche von
den Berg hinauf zur Hocksteinschänke zu gelangen.
Lauterbach. Wir waren an der Grenze der Aufnahmefähig-
Am Abend wartete der Besuch der Semperoper mit dem
keit. Das gemeinsame Abendessen brachte das Ende des rei-
„Rosenkavalier“ von Richard Strauß auf uns. Und leider
chen Tages und den herzlichen Abschied von unserer kundi-
auch danach ein erster starker Regenguss, der einen Un-
gen, uns in den dreiTagen ans Herz gewachsenen Begleiterin,
fall zur Folge hatte.
Frau Seewald.
Am Donnerstag sah die Welt wieder freundlicher aus. Die
Auf der Rückreise besuchten wir noch Erfurt. Im Dom, in
OP des Knöchelbruchs war rechtzeitig und erfolgreich noch
St. Severin, in der Altstadt und auf der Krämerbrücke und
in der Nacht von kundiger Hand durchgeführt worden, die
in den Restaurants trafen sich immer wieder Bekannte
Fahrt der Gruppe über Altenberg, den Grenzübergang Zinn-
beim Bummel.
wald in das Zisterzienserkloster Osek (Ossegg) konnte
Die Blumenfüllhörner am Rathausbalkon erinnerten den
durchgeführt werden. Der junge Pater Charbel hält hier
Schreiber dieser Zeilen an die Fülle und den Reichtum der Er-
die Stellung. Er stellte uns das weitläufige Barockkloster,
lebnisse auf dieser Fahrt nach Sachsen.
vor allem die unvergleichlich kostbaren Baudenkmäler im
Alle Teilnehmer können und wollen sie nicht vergessen.
Innern, aber auch die leidvolle Geschichte der Insassen im
Danke, lieber Achim Florath. ■
30-jähr. Krieg und nach 1945 vor. Begeistert von den En-
Georg Spiekermann
Jubilare im OV-Warendorf
vor 54 Jahren dem VBE bei. Beide nehmen noch regen Anteil am Vereinsleben auf Ortsebene und freuten sich über
die Glückwünsche vieler Kolleginnen und Kollegen. Der
OV
Warendorf
Ortsvorsitzende Günter Bischofs und der Kassierer Werner Löbke überbrachten ein Präsent und die Grüße aller
VBE-Kolleginnen und Kollegen.
Günter Bischofs
I
m August vollendeten zwei Ehrenmitglieder desWarendorfer VBE-Ortsverbandes ihr 80. Lebensjahr.
Rektor i. R. Alois Austrup, seit 55 Jahren Mitglied im Verband Bildung und Erziehung, feierte am 7. August seinen
Geburtstag.
Am 24. August beging ebenfalls der Ltd. Regierungsschuldirektor i. R., Hans Veit, diesen Festtag. Auch er trat
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VBE-regional
Erstes gemeinsames Ferkelfest
nfang dieses Jahres schlossen sich die beiden Orts-
Am Nachmittag wurde eine Führung durch die Staumau-
verbände Meschede/Bestwig und Schmallenberg/
er des Hennestaudamms unternommen. Froh war, wer
Fredeburg zum jetzigen Ortsverband Meschede/Schmallen-
sich warm angezogen hatte, denn während des zwei-
A
stündigen Rundgangs durch die Katakomben des Stau-
12.09.08 erstmals zusammen mit den Schmallenberger
damms bekam doch der ein oder andere kalte Hände und
Kolleginnen und Kollegen statt.
Füße.
Diese wurden jedoch schnell wieder erwärmt, als man sich anschließend zum geselligen Beisammensein im Hennedamm-Hotel
einfand. Erfreulich groß war die
Resonanz des diesjährigen Festes,
wozu auch die Vielzahl der zu ehrenden Mitglieder beigetragen hat.
Einige Kolleginnen und Kollegen
konnten leider aus Krankheitsgründen an der Feier nicht teilnehmen.
So z. B. Horst Hoppe, dem auf diesem Wege noch einmal zu seiner
V. l.: Frau E. Wirth (50 J.), Rüdiger Haertel (1. Vorsitzender),
Frau M. Rubrath (50 J.), Frau B. Rabe (25 J.), Frau P. Schönberner (25 J.) Herr H.-J. Thiessen (25 J.), Frau A. Nimmert (25 J.),
Frau Ch. Bieker (50 J.), N. Waldow (2.Vorsitzende).
OV
Meschede/Bestwig
berg zusammen. Das alljährliche Ferkelfest fand daher am
60-jährigen Mitgliedschaft gratuliert werden soll.
Nicole Waldow
Heinz Blomenkamp im Unruhestand
D
er VBE-Stadtverband Düsseldorf ehrte sein langjähri-
Sein Ruhestand ist eher ein Unruhestand. Er ist aktiv im
ges Mitglied Heinz Blomenkamp anlässlich der 40-
„Arbeitskreis Dritte Welt“, in der Kirchengemeinde und im
Schullandheimverein Klefhaus für Düsseldorfer Schulen,
dem er seit 35 Jahren verbunden ist. Entspannung findet
um den VBE-Stadtverband Düsseldorf. Hildegard Adam,
er in seinem Kleingarten in Kaiserswerth.
die Vorsitzende des SV Düsseldorf, überreichte die Ehrenurkunde, überbrachte die Glückwünsche der Mitglieder und dankte ihm für hervorragendes Engagement im
Stadtverband Düsseldorf, das mit seiner Pensionierung als
Konrektor einer Düsseldorfer Hauptschule 1999 nicht aufhörte.
Heinz Blomenkamp war für den VBE 25 Jahre lang im
SV
Düsseldorf
jährigen Mitgliedschaft im VBE mit der Verleihung der Ehrenmitgliedschaft als Dank für seine großen Verdienste
Örtlichen Personalrat für Grund- und Hauptschulen in Düsseldorf tätig. Dort setzte er sich sachkundig und engagiert
für die Interessen der Kolleginnen und Kollegen ein. Sein
Wort fand Gehör. Gegen Ende seiner aktiven Zeit übernahm er im Stadtverband die Aufgaben des Kassierers für
zehn Jahre. Eine Aufgabe, die er noch im Ruhestand weitergeführt hat.
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Medien
Büchermarkt
Dieter Krowatschek und Uta Theiling
Wenn mir eine dumm kommt,
schlag ich zu
Gewalt und Aggression bei Mädchen
Verlag: Kreuz, Einband: Broschur
160 Seiten, Preis: 14,95, ISBN: 978-3-7831-3151-2
Mädchen holen gegenüber Jungen auf – leider auch in
punkto Gewalt.Wenn bis vor Kurzem noch die Faustregel galt:Auf zehn gewalttätige Jungen kommt ein schlagendes Mädchen, so ist heute das Verhältnis 4:1.
Was ist mit unseren Mädchen los? Aggressives Verhalten bei Mädchen, Wut und Gewalt nehmen zu, so
die Psychologen Dieter Krowatschek und Uta Theiling.
Eine neue Entwicklung zeichnet sich ab, die in Schulen noch vielfach tabuisiert wird.Welche Ursachen hat
dieses neue Verhalten, welchen Einfluss haben dabei
die Medien, die jugendlichen Subkulturen, aber auch
die Erziehung? Vor dem Hintergrund ihrer langjährigen Erfahrung, gerade auch mit schwierigen Jugendlichen, zeigen die Autoren, wie Eltern die Lebenswelt
ihrer Kinder besser kennenlernen können, um gegenzusteuern und ihre Töchter zu unterstützen.
Pflanzenfotos
6.000 digitale Aufnahmen von A bis Z
mit botanischen und deutschen Namen
Die DVD kostet 24,80 EUR.
Zu beziehen im Buchhandel unter der
ISBN 978-3-9809229-3-7
oder versandkostenfrei bei
Verlag Susanne Sailer, Viehhausweg 20, 72172 Sulz a. N.,
Tel. 07454/4091000, FAX: 01805/01980072172,
E-Mail: [email protected],
www.schneckeninfo.de.
Aufnahmen quer durch die Flora sämtlicher Klimazonen bietet die neue Foto-DVD von Susanne Sailer. Es
finden sich darauf unter anderem ca. 230 Heilpflanzen und Küchenkräuter, unzählige Nutz- und Giftpflanzen, viele Wiesenblumen, biblische Pflanzen und
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sogar höchst selten abgebildete Wild- bzw. Unkräuter. Weitere Schwerpunkte bilden Stauden, Sommerblumen, Zwiebel- und Knollengewächse, Ziergräser,
Farne, Ziersträucher, Laub- und Nadelgehölze, Zitrusgewächse, Kakteen, Aloen, Zimmerpflanzen, Orchideen und Palmen. Zusätzlich enthält die DVD umfangreiche Sortenfotos z. B. von Astern, Canna, Dahlien,
Fuchsien, Hosta, Iris, Kamelien, Pfingstrosen, Rhododendren, Rosen, Tulpen und Wein.
Alle Pflanzen sind unter dem aktuellen botanischen
Namen archiviert und dadurch sehr einfach aufrufbar. Sie können aber auch bequem über deutsche Namen gefunden werden.Viele Pflanzen sind sowohl im
Detail als auch komplett aufgenommen. Durch die hohe Auflösung mit 2 Millionen Pixel sind die Fotos hervorragend geeignet:
• für Powerpoint-Vorträge, Folien und Schulungsunterlagen für Kinder,
• für Seminare und die Vorbereitung von Exkursionen,
• zur Arten- und Sortenbestimmung,
• zur Auffrischung botanischer Kenntnisse,
• für private Ausdrucke oder zum Entwickeln privater
Fotos.
Heribert Scheffler
Wie buchstabiert sich Schule?
1. Auflage 2008, 154 Seiten, Format 21 x 14 cm
ISBN 978-3-89896-339-8, Broschur, 14,50 Euro,
Best.-Nr. 339, ATHENA Verlag
Dem Verfasser geht es im Rahmen einer buchstabierenden Betrachtung darum,darzustellen,was es mit der
Schule auf sich hat. Der Dialog, der am Anfang des Buches Schule in der Zeit buchstabiert, macht darauf aufmerksam, wie relativ und vergänglich Konzepte schulischen Lebens und Lernens sind und wie sehr Schule einer
buchstabierenden elementaren Betrachtung bedarf,
wenn sie Schülerinnen und Schülern eine gute Gegenwart bereiten und sie in eine gute Zukunft führen soll.
In Anlehnung an die Naturphilosophie der griechischen
Antike, welche Erde, Wasser, Feuer und Luft als Grundstoffe der materiellen Welt versteht, deutet der Autor
Schauen, Unterricht, Leben und Erziehung als Elemente einer Schule konstituierenden Wirklichkeit. Originell
seinem Buchstabierungskonzept folgend, nimmt er in
der ergänzenden Betrachtung mit Sch wie Schüler, U
wie Unternehmen, L wie Lehrer und E wie Elternhaus
die Menschen in den Blick,welche sich in der Schule begegnen und dafür Verantwortung tragen, dass schulisches Leben gelingt und Schule ihre Aufgabe in der heutigen und zukünftigen Gesellschaft erfüllt.
Die Schule bedarf einer ständigen Revision und Reform, und es darf nicht sein, dass Schüler Schule mit
Sch wie Schrecken, U wie Ungerechtigkeit, L wie Langeweile und E wie Ende, dem vorzeitigen Aus ohne Zukunftsfähigkeit buchstabieren, bevor das eigentliche
Leben beginnt.
22
Medien
Christoph Eichhorn
Classroom-Management
Bernhard Bueb
Lob der Disziplin
Eine Streitschrift
220 Seiten, Preis: 16,90 EUR,
KLETT-COTTA Verlag
Auflage: 1 (September 2008)
ISBN-10: 3608945342, ISBN-13: 978-3608945348
Was tun bei Störungen im Unterricht. Es sind vor allem die kleinen Störungen – dazwischenrufen, mit anderen Schülern reden, die ständige Unruhe im Klassenzimmer –, die Lehrern das Leben schwer machen.
Schülern und Eltern auf Dauer auch. Classroom-Management ist darauf die beste Antwort: ein neues, international bewährtes Konzept für die Schule von morgen. Auch Schüler sehnen sich nach guten Beziehungen,
nicht nur Lehrer. Dazu braucht es ein geordnetes Klassenzimmer und Regeln für den Unterricht.
Classroom-Management ist das wichtigste Merkmal
eines guten Unterrichts, wie der internationale Vergleich mit Finnland, Schweden und den USA belegt.
Konsequent angewandt reduziert es kleine Störungen,
bevor sie zum Problem werden.Wie das geht, wie Lehrer von Anfang an die Eltern und Schüler miteinbeziehen und warum Classroom- Management nützt und
vorwärtsbringt, zeigt dieses Buch konkret an Beispielen und zahlreichen Übungen für Lehrer und Eltern.
Classroom-Management heißt gelingender Unterricht, stellt die Leistung engagierter Lehrer heraus, bedeutet zufriedenere Eltern und ermöglicht Schülern,
ihre wirklichen Fähigkeiten lernend zu entfalten.
Bildung auf einen Blick 2008
OECD-Indikatoren
Preis: 65,00 EUR
W. Bertelsmann Verlag 2008
566 Seiten, ISBN: 978-3-7639-3509-3
Welche Bildungssysteme sind effizient? Was kann man
von der Bildungspolitik anderer Länder lernen?
Die Ausgabe des Jahres 2008 von „Bildung auf einen
Blick OECD-Indikatoren“ ermöglicht jedem Land, sein
eigenes Bildungssystem im Verhältnis zu anderen Ländern zu betrachten: OECD-Indikatoren vergleichen die
Bildungsniveaus und Bedingungen für Bildung der
OECD-Länder untereinander. Sie erfassen, wer sich am
Bildungswesen beteiligt, was dafür aufgewendet wird,
wie Bildungssysteme operieren und welche Ergebnisse sie so erzielen. Vom Vergleich von Schülerleistungen in Schlüsselfächern über den Zusammenhang
zwischen Abschlüssen und Einkommen bis hin zu den
Aufwendungen für Bildung und den Arbeitsbedingungen für Pädagogen.
Klassenfahrten nach Berlin
(Incl. Transfer, Unterkunft,
Programmgestaltung nach Absprache)
Broschüre anfordern bei:
Biss, Fichtestraße 30, 10967 Berlin,
Tel. (0 30) 6 93 65 30 · www.berlin-mit-biss.de
23
176 Seiten, Preis: 8,95 EUR, Ullstein Taschenbuch
ISBN-10:3548369308, ISBN-13: 9783548369303
Der Auslöser einer nationalen Erziehungsdebatte.
Dreißig Jahre lang hat Bernhard Bueb die Eliteschule
Schloss Salem geleitet. Der renommierte Pädagoge gilt
als einer der bekanntesten Kritiker des deutschen Erziehungswesens. In Lob der Disziplin hat er seine provokanten Thesen erstmals zusammengestellt. Ein richtungweisendes und engagiertes Plädoyer für eine
Erziehung zu mehr Selbstdisziplin und Verantwortung.
Christel Jungmann
Die Gemeinschaftsschule
Konzept und Erfolg eines neuen Schulmodells
Waxmann 2008, 184 Seiten, br.,
Preis: 24,90 EUR, ISBN 978-3-8309-2050-2
Schleswig-Holstein hat ein Tabu gebrochen, das sich
die deutsche Schulpolitik selbst auferlegt hat: Das
nördlichste Bundesland verändert seine Schulstruktur. Im Verlauf von zwei Jahren entstehen dort 55 Gemeinschaftsschulen, und der Gründungsboom hält
an. Diese für Deutschland fast schon revolutionäre
Entwicklung geht vor allem von ländlichen Kommunen aus.
Schleswig-Holstein strahlt auch auf die anderen Bundesländer aus. Gemeinschaftsschulen entstehen in
Berlin und Sachsen, in anderen Ländern wird darüber
diskutiert. Die Gemeinschaftsschule ist in der bildungspolitischen Debatte angekommen. Der Begriff
„Gemeinschaftsschule“ durchzieht Medienberichte
und Parlamentsdebatten,Verlautbarungen und Podiumsdiskussionen. Er wird mit unterschiedlichem Inhalt gefüllt und von geneigter Seite immer noch durch
„Einheitsschule“ ersetzt.
Woher stammt der Begriff? Wie konnte er, der früher
für die gemeinsame Beschulung von Kindern unterschiedlicher Konfessionen stand, in neuer Bedeutung
die bildungspolitische Diskussion erobern? Wie kam
es zur Gründung der ersten Gemeinschaftsschulen?
Was macht dieses Schulstrukturmodell aus, und was
macht es attraktiv?
Diese erste Buchpublikation zur Gemeinschaftsschule gibt Antworten auf diese Fragen. Sie beschreibt, was
hinter dem Konzept der Gemeinschaftsschule steht,
spürt Ausgangs- und Motivationslagen nach, die zur
Gründung von Gemeinschaftsschulen führen und analysiert Hindernisse. Dabei richtet sie auch den Blick
auf typisch deutsche Argumentationsmuster der Gegenwehr. Sie zeigt aber auch, wie diese Muster allmählich aufbrechen und warum das sogenannte „begabungsgerechte bewährte gegliederte Schulsystem“
allem Anschein nach nicht das Ende der deutschen
Schulgeschichte ist.
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Friedenslicht
aus Betlehem
Weihnachtliche
Kinderlieder
Rolf Krenzer, Reinhard Horn
olf Krenzer und Reinhard Horn haben in Kooperation mit der Deutschen Pfadfinderschaft Sankt Georg zu der bundesweiten Aktion „Friedenslicht aus Betlehem“
eine CD mit einem Liederheft produziert. So sind acht Lieder entstanden: Lieder für einen Gottesdienst, ein Licht-Kanon sowie ein Lied zur Licht-Aussendung und zwei instrumentale Musiken, die für einen meditativen Tanz oder auch als Stille-Übung eingesetzt werden können. Im Liederheft befinden sich alle Texte, Melodien und Gitarrengriffe
sowie ein Lichtertanz und eine Lichtmeditation von Rita Mölders und Dorothe Schröder.
R
Heft: (ca. 20 Seiten)
Best.-Nr.: 2012
CD (Spieldauer ca. 40 Min.): Best.-Nr.: 9005
Preis: 5,00 EUR
Preis: 10,50 EUR
Kinderträume im Advent
Neue Advents- und Weihnachtslieder
mit Texten von Rolf Krenzer und Musik von Reinhard Horn
ieder, die Spaß machen mit Kindern gemeinsam gesungen zu werden und die in
uns selbst all die alten „Kinderträume“ lebendig werden lassen. Die 13 Lieder erzählen von Kinderträumen, vom Nikolaus, von Engeln und Laternen, dem Kinderspielzeug, vom ungeduldigen Warten und natürlich von den „Drei Eulen“, die dem Weihnachtsstern folgen! Das Buch enthält alle Lieder mit Gitarrenakkorden.
L
Heft (28 Seiten):
CD (Spieldauer ca. 50 Min.):
Best.-Nr. 2014
Best.-Nr. 9007
Preis: 6,50 EUR
Preis: 13,00 EUR
Robinsons Weihnachtsreise
Ein klingender Adventskalender mit 24 Geschichten, vielen Liedern,
Backrezepten, Bastelanleitungen, Spiel- und Aktionsideen
R
obinson entdeckt eines Tages auf dem Dachboden ein dickes, altes, verstaubtes
Buch – ein Zauberbuch – und stellt fest, dass er damit auf Weihnachtsreise gehen
kann. Er reist von Deutschland nach Äthiopien, Indien, Brasilien, Südafrika und in viele
andere Länder und lernt dabei verschiedene Weihnachtsbräuche kennen.
Umschlagkalender
einschließlich CD
Best.-Nr. 2097
Preis: 19,90 EUR
Unsere Weihnachtsmaterialien sind gedacht für den Einsatz in Kindergärten und
Kindertagesstätten, in den Schulklassen 1 – 6, in der Familie und in Gottesdiensten
rund um das Weihnachtsfest!
Das komplette Advents- und Weihnachtsangebot finden Sie unter www.vbe-verlag.de"
Bestellungen bitte an:
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Telefon: 0231 – 42 00 61
(mo. bis do. 10.30 – 15.30 Uhr,
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