Geschäftsbericht 2011 (pdf | 3,95 MB)

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Geschäftsbericht 2011 (pdf | 3,95 MB)
Mainova AG
Solmsstraße 38
60486 Frankfurt am Main
www.mainova.de
Geschäftsbericht 2011
Geschäftsbericht 2011
Energie mit
Zukunft
© Mainova AG 04 / 11 – 2000
Für die nächste Generation
21.12.2011
Mainova AG und ABO Wind unterzeichnen
Kooperationsvertrag
Mainova AG
Solmsstraße 38
60486 Frankfurt am Main
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Geschäftsbericht 2011
Geschäftsbericht 2011
Ausgewählte Ereignisse 2011
16.12.2011
Die Mainova AG beteiligt sich zu 33 Prozent
am Carsharing-Unternehmen book-n-drive
28.11.2011
Einweihung der Fernwärmeleitung vom
MHKW Nordweststadt zum Unicampus Westend
Unsere Kennzahlen
im Überblick
Energie mit
Zukunft
Für die nächste Generation
Einheit
2011
2010
2009
2008
2007
Strom
Mio. kWh
9.919
8.609
7.616
6.358
7.100
Gas
Mio. kWh
12.017
14.077
14.802
18.175
18.970
Wärme
Mio. kWh
1.914
1.973
1.867
1.836
1.700
Wasser
Mio. m3
42,1
41,8
41,3
41,4
42,5
Mio. Euro
1.785,5
1.670,6
1.661,0
1.715,2
1.497,7
Ergebnis vor Ertragsteuern (EBT)
Mio. Euro
104,4
144,2
90,6
96,4
98,9
Konzernergebnis
Mio. Euro
96,3
115,4
54,2
67,9
113,2
Mio. Euro
2.522,7
2.548,1
2.206,5
1.975,0
1.954,5
Immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen
Mio. Euro
134,7
110,3
97,9
91,5
76,1
Beteiligungen/Tochterunternehmen
Mio. Euro
12,1
7,5
484,5
19,3
19,5
Anzahl
2.970
2.884
2.859
2.874
2.884
Absatz
Umsatz
1
Bilanzsumme
Investitionen in
18.11.2011
Grundsteinlegung des GuDKraftwerks in Bremen
Mitarbeiter (31.12.)
06.10.2011
Mainova AG beteiligt sich am Waldwindpark
Biebersdorf
30.09.2011
Sevice4EVU, eine gemeinsame Servicegesellschaft von
Mainova AG und N-ERGIE, nimmt den Betrieb auf
08.08.2011
Die Bioerdgas-Aufbereitungsanlage der Infranova
Bioerdgas GmbH nimmt den Betrieb auf
30.06.2011
Vorstandsmitglied Joachim Zientek verlässt nach
18 Jahren Vorstandstätigkeit die Mainova AG
25.03.2011
Der Aufsichtsrat der Mainova AG ernennt
Dr. Peter Birkner zum Vorstandsmitglied
© Mainova AG 04 / 11 – 2000
07.04.2011
Gemeinsam mit 26 anderen Unternehmen der Thüga Gruppe gründet
die Mainova AG die Thüga Erneuerbare Energien GmbH & Co. KG
1
bezogen auf die von der Mainova gehaltenen Anteile
Netzbereiche
Vertriebsgebiet
Erzeugungsstandorte Deutschland
der Netzdienste Rhein-Main GmbH
Erzeugungsstandorte Rhein-Main-Gebiet
(mit Beteiligung)
1
Netzbereich 1
Frankfurt am Main und Umland
Dortmund
BHKW Brandhöfchen
BHKW Oberer Ornberg
2
3 MHKW Nordweststadt
Netzbereich 2
Hanau und Großkrotzenburg
BHKW Helmholtzschule
Netzbereich 3
Main-Spessart
4 Biomasse-Kraftwerk
Fechenheim
BHKW Palmengarten
1 GuD-Kraftwerk Bremen
Frankfurt am Main
BHKW Sossenheimer Weg
6 HKW Mitte
3
5 HKW Messe
Siegen
1 HKW West
2 Windpark Havelland
2 HKW Niederrad
Bonn
3 Waldwindpark
Biebersdorf /
Brandenburg
Gießen
Fulda
4
BHKW Landessportbund
7
Heiz-Kälte-Werk
Flughafen
Stromversorgung
Koblenz
Gasversorgung
Wasserversorgung
Wärmeversorgung
4 Windpark Siegbach
* Hanau maßstabsbedingt nicht dargestellt
1
5
2
6
3
7
5
Frankfurt
Wiesbaden
5 Laufwasserkraftwerk Eddersheim 1)
Mainz
6 Laufwasserkraftwerk Griesheim 1)
Darmstadt
6
Würzburg
Idar-Oberstein
Ergebniskennzahlen
Stromversorgung
Tsd. €
Umsatz
EBT
Ergebniskennzahlen
Gasversorgung
2011
992.093
33.662
Tsd. €
Umsatz
EBT
2011
644.777
53.794
Ludwigshafen
Mannheim
7 GuD-Kraftwerk Irsching
7
Biomasse-Kraftwerke
Heizkraftwerke
Blockheizkraftwerke
Tsd. €
Umsatz
EBT
Windkraftwerke
Ergebniskennzahlen
Wasserversorgung
Ergebniskennzahlen
Wärmeversorgung
2011
112.601
-9.283
Tsd. €
Umsatz
EBT
2011
1)
Im Besitz des Wasser- und Schifffahrtsamts Aschaffenburg
Gas- und Dampfkraftwerke
87.826
2.134
Wasserkraftwerke
4
Unser Profil:
Die Mainova AG –
Energie für Rhein-Main
Als moderner Energiedienstleister, traditionell verwurzelt mit
der Stadt Frankfurt und ihrem Umland, liefert die Mainova AG
die Energie für die Lebensqualität und Wirtschaftskraft der
ganzen Region. Genauso zuverlässig, wie es die Privat- und
Geschäftskunden an einem der anspruchsvollsten Standorte
Deutschlands, dem Rhein-Main-Gebiet, erwarten.
Sichere Versorgung
Die Mainova AG bündelt langjährige Erfahrung und umfassendes Know-how für alle Versorgungs­­be­
reiche – Strom, Erdgas, Wärme und Wasser. Gerade Frankfurt ist als Finanzzentrum elementar auf
eine sichere Energieversorgung angewiesen. Die Stromversorgung der Mainmetropole basiert daher
auf einem eng vermaschten Netz von Knotenpunkten. Dieses dezentrale System ist eines der sichersten
überhaupt.
Umweltschonende Erzeugung
Das Thema Nachhaltigkeit spielt bei der Mainova AG eine bedeutende Rolle. Die aktuelle Strategie sieht
vor, allein bis 2015 Investitionen in Erzeugungsprojekte im Gesamtvolumen von rund 500 Millionen
Euro zu tätigen. Der Schwerpunkt liegt dabei im Bereich der erneuerbaren Energien – eine Investition in
die Versorgungssicherheit der Region und in den nachhaltigen Klimaschutz.
Günstige Preise
Verbraucherfreundlichkeit hat für die Mainova AG höchste Priorität, dazu gehören für das Unter­
nehmen auch möglichst günstige Preise. Bei der Gestaltung der Tarife orientiert sich die Mainova AG an
den Ratschlägen von Verbrauchervertretern, die einen sehr guten Service, lange Preisg­arantien und
kurze Kündigungsfristen bei insgesamt günstigen Preisen fordern. Mit diesem Angebot gehört die
Mainova AG zu den Top-Stromanbietern Deutschlands.
2011 Mainova Geschäftsbericht 5
Mainova Geschäftsbericht 2011
Inhaltsverzeichnis
Energie mit Zukunft
Für die nächste Generation
inhalt
Profil
S.   08 S.   10 S.   14 Brief an die Aktionäre
Bericht des Aufsichtsrats
Interview mit dem Vorstand
Magazin
S.   20 01 Wirtschaftlichkeit
Wirtschaftlichkeit ist die Basis für all unsere Projekte.
Damit wir auch auf lange Sicht nachhaltig handlungs­
fähig sind.
S. 22
02 Wirtschaftlichkeit
Verantwortung
Wir übernehmen Verantwortung, indem wir uns für eine
um­welt- und ressourcenschonende Energieerzeugung
und -nutzung einsetzen.
S. 30
Engagement beginnt für uns bei einer zukunftsfähigen
Energie­ver­sorgung. Doch auch Sport, Nachwuchs und
Bildung brauchen unsere ­Unterstützung – für das Wohl
der gesamten Region.
S. 38
S.   56
S.   56
S.   62
S.   65
S.   66
S.   67
S.   67
S.   67
S.   67
S.   68
S.   68
S.   71
Innovativ sein heißt für uns, die besten Lösungen zu realisieren und zukunftsorientiert zu handeln, ohne dabei
unsere ureigenen Wurzeln zu vergessen.
Konzernstruktur
Geschäft und Rahmenbedingungen
Geschäftsentwicklung
Angaben nach § 315 Abs. 2 Nr. 5 und Abs. 4 HGB
Die Mainova-Aktie
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
Forschung und Entwicklung
Grundzüge des Vergütungssystems für den Vorstand
Vorgänge von besonderer Bedeutung nach Schluss des Geschäftsjahres
Internes Steuerungssystem des ­Konzerns
Bericht über wesentliche Chancen und Risiken
Zukünftige Geschäftsentwicklung
Konzernabschluss
S.   78
S.   79
S.   80
S.   82
S.   84
S.   86
S. 134
S. 135
Gewinn- und Verlustrechnung
Gesamtergebnissrechnung
Bilanz
Eigenkapitalveränderungsrechnung
Kapitalflussrechnung
Anhang
Bestätigungsvermerk
Versicherung der gesetzlichen Vertreter
Ergänzende Informationen
Engagement
04 Innovation
S. 46
Lagebericht
Verantwortung
03 Engagement
Energie mit Zukunft – Für die nächste Generation
S. 138
S. 140
S. 150
S. 152
S. 156
S. 157
S. 158
Corporate Governance
Organe der Gesellschaft
Mitglieder des Beirats
Ausschüsse des Aufsichtsrats
Bereichsleiter und Stabsstellenleiter der Mainova
Geschäftsführer Mainova Verbund
Glossar
Innovation
Aus Gründen der besseren Lesbarkeit haben wir in der Regel auf
geschlechtsspezifische Doppelnennungen verzichtet.
6 Mainova Geschäftsbericht 2011
2011 Mainova Geschäftsbericht 7
Vorstand
Brief an die Aktionäre
Brief an die Aktionäre
Dr. Constantin H. Alsheimer
Vorsitzender des Vorstands der Mainova AG
Sie, meine geehrten Aktionärinnen und Aktionäre, erwarten neben unserer Sicht auf die
Zukunft auch eine Bewertung des abgelaufenen Geschäftsjahres. Diese muss an dieser
Stelle ambivalent ausfallen. Einerseits gelang es, neue Kunden zu gewinnen und somit
stetig und nachhaltig zu wachsen. Andererseits führten eine warme Witterung und der
Wettbewerb im Gasgeschäft zu einer Ergebnisabschwächung. Ich halte fest, dass unser
Umsatz von 1,67 Milliarden auf 1,79 Milliarden Euro gestiegen ist, muss aber auch konstatieren, dass das Ergebnis vor Ertragsteuern um 39,8 Millionen Euro gesunken ist. Nach
wie vor ist die Aktie Ihrer Mainova AG eine sichere und attraktive Geldanlage. Ende 2011
stand der Aktienkurs bei 350 Euro – auf das gesamte Jahr gerechnet, einschließlich der
­Dividendenausschüttung. Das entspricht einer Erhöhung um knapp 5 Prozent.
Wir werden den Veränderungen in der Energiebranche mit innovativen, umweltschonenden und kundenorientierten Konzepten begegnen. Denn für die vor uns liegenden Chancen stehen wir als regionaler Energiedienstleister bereit. Wir stehen für Dezentralität,
Energieeffizienz und Bürgerbeteiligung. Überdies verfügen wir über die technische Expertise, die anstehenden Herausforderungen anzupacken. Zusätzlich sind wir mitten in einem unternehmensweiten Verbesserungsprogramm, in dem wir unsere Prozesse entlang
den Wertschöpfungsstufen noch effizienter gestalten und unsere Kostenstruktur anpassen werden. Ich bin davon überzeugt, dass die Mainova AG die Chancen ergreifen und
gestärkt in die Zukunft gehen wird.
Es gibt dabei wesentliche Aspekte, die mich optimistisch stimmen. Das sind sowohl das
hohe Maß an Vertrauen, das uns unsere Kunden seit Jahren entgegenbringen, als auch
das Engagement, die Innovationskraft und die Integrität der Mitarbeiterinnen und Mit­
arbeiter Ihrer Mainova AG. Die Mitarbeiterbefragung 2011 hat dies eindeutig belegt. Die
Zukunft der Mainova AG liegt in den Händen von fast 3.000 kompetenten und leistungsstarken Menschen. Ihnen gilt mein besonderer Dank und meine Anerkennung. Mit dieser
Kraft werden wir zukünftige Herausforderungen meistern.
mehr als ein Jahr nach Fukushima nimmt die Energiewende erste Konturen an – doch
­anscheinend ist die Anfangseuphorie bereits verflogen. Dringend erforderliche Maßnahmen wie der Netzausbau, Investitionsanreize für flexible konventionelle Kraftwerke sowie
die Förderung der Kraft-Wärme-Kopplung wurden und werden von der Politik nur
­zögerlich angegangen. Allerdings sind verlässliche Rahmenbedingungen für den Erfolg
der Energiewende unabdingbar.
Dr. Constantin H. Alsheimer
Vorsitzender des Vorstands der Mainova AG
Ihre Mainova Aktiengesellschaft bleibt tatkräftig. Wir investieren dort, wo das Investitionsumfeld angemessen ist – in der Region und im Dialog mit den Bürgern. Als verantwortungsvolles Unternehmen muss die Mainova AG erklären, wie die Energielandschaft für
die nächste Generation aussehen kann. Bewusst haben wir dieses Motto für unseren aktuellen Geschäftsbericht gewählt. Die Zukunft beginnt heute – was dafür unsererseits entwickelt wird, lesen Sie in diesem Bericht und in unserem Nachhaltigkeitsbericht, den wir
in diesem Jahr zum ersten Mal auflegen.
8 Mainova Geschäftsbericht 2011
2011 Mainova Geschäftsbericht 9
Vorstand
Bericht des Aufsichtsrats
Bericht des Aufsichtsrats
und Maßnahmen waren Gegenstand der Unterrichtungen und Diskussionen in den Aufsichtsratssitzungen. Standen darüber hinaus kurzfristig berichtsrelevante Vorgänge an, so erfolgte eine Unterrichtung ad hoc.
Alle Maßnahmen, die aufgrund gesetzlicher oder satzungsmäßiger Regelungen der Zustimmung
des Aufsichtsrats bedurften, haben eine eingehende Beratung und Vorlage zur Beschlussfassung
erfahren.
Während des gesamten Geschäftsjahres standen die Vorsitzende des Aufsichtsrats sowie in Einzelfragen auch die übrigen Mitglieder des Aufsichtsrats in regelmäßigem Kontakt mit dem Vorstand.
Über Gespräche mit dem Vorstand zwischen den Sitzungen sind die Aufsichtsratsmitglieder durch
die Aufsichtsratsvorsitzende zeitnah schriftlich und mündlich informiert worden.
Dr. h. c. Petra Roth
Vorsitzende des Aufsichtsrats der Mainova AG
Sitzungen des Aufsichtsrats
Der Aufsichtsrat tagte im Geschäftsjahr 2011 in fünf ordentlichen Sitzungen. Fernmündlich wurde
am 20. Dezember die Zustimmung zur Klageerhebung gegen die Festsetzung der Bundesnetzagentur zur Eigenkapitalverzinsung erteilt.
Sämtliche Aufsichtsratsmitglieder nahmen mindestens an drei der Sitzungen teil. Im Durchschnitt
lag die Präsenz bei rund 90 Prozent. Der externe Abschlussprüfer, die Ernst & Young GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, hat sowohl an der Bilanzsitzung des Aufsichtsrats als auch der des
Prüfungsausschusses im April 2012 teilgenommen.
das Geschäftsjahr 2011 stand für den Mainova-Konzern und den Aufsichtsrat ganz im Zeichen der Energiewende. Diese von den Gremiumsmitgliedern ausdrücklich begrüßte Entscheidung der Bundesregierung hat weitreichenden Einfluss auf das Geschäft des MainovaKonzerns und war Gegenstand von eingehenden Beratungen und Diskussionen im Gremium.
Die hierdurch veränderten Vorzeichen stellen die deutsche Energiewirtschaft und damit auch
den Mainova-Konzern allerdings auch vor enorme Herausforderungen.
Diese Herausforderungen, zu denen unter anderem die gesunkenen Margen bei der Ver­
marktung der Energie aus unseren konventionellen Kraftwerken gehören, zeigen ihre Aus­
wirkungen auch im Ergebnis des Mainova-Konzerns - eine Entwicklung, die der Aufsichtsrat
intensiv mit dem Vorstand diskutiert hat.
Der Mainova-Konzern reagiert auf diese Entwicklung unter anderem mit einem verstärkten
Engagement im Bereich der Windkraft, insbesonder im On-Shore-Bereich, dem bewährten
Fokus auf Service- und Kundenorientierung sowie der Erschließung neuer Geschäftsfelder in
der Energieversorgung und -dienstleistung.
Wir sind daher weiterhin der festen Überzeugung, dass der Mainova-Konzern auch vor dem
Hintergrund der genannten Herausforderungen gut für die Zukunft aufgestellt ist, um seinen
Beitrag zur Gestaltung einer nachhaltigen Energiewirtschaft zu leisten.
Der Aufsichtsrat hat im Berichtsjahr die ihm nach Gesetz, Satzung und Geschäftsordnung
obliegenden Aufgaben wahrgenommen.
Zusammenarbeit mit dem Vorstand
Der Aufsichtsrat hat den Vorstand im Berichtsjahr bei der Führung des Unternehmens regelmäßig beraten und seine Tätigkeit kontinuierlich überwacht. Dabei war er in alle Entscheidungen von grundlegender Bedeutung für das Unternehmen eingebunden. Um die Erfüllung
­seiner zentralen Aufgabe, der Beratung des Vorstands, insbesondere bei der Strategie, der
Geschäftsentwicklung und dem Risikomanagement des Unternehmens und der Überwachung von dessen Geschäftsführung, zu gewährleisten, hat sich der Aufsichtsrat regelmäßig,
zeitnah und umfassend durch den Vorstand schriftlich informieren lassen. Diese Informationen wurden fortlaufend von mündlichen Berichten und Auskünften begleitet und ergänzt.
Sämtliche wichtigen, die Gesellschaft und den Geschäftsverlauf betreffenden Sachverhalte
10 Mainova Geschäftsbericht 2011
Schwerpunkte der Tätigkeit des Aufsichtsrats
Die Schwerpunkte der Beratungen und Beschlussfassungen des Aufsichtsrats waren die laufende Geschäftsentwicklung und die wirtschaftliche Lage und Entwicklung des Unternehmens, die
Unternehmensplanung und -strategie sowie die Risikosituation einschließlich des Risikomanagements des Unternehmens. Dabei hat sich der Aufsichtsrat insbesondere laufend über die aktuelle
Situation an den Beschaffungs- und Vertriebsmärkten informiert. Zudem erstattete der Chief
Compliance Officer Bericht über die Compliance des Unternehmens. Das Gremium hat sich regelmäßig über die Risikolage und das Risikomanagement sowie die Tätigkeit der internen Revision unterrichten lassen.
Neben dieser Regelberichterstattung waren insbesondere die folgenden Themen
Gegenstand eingehender Beratung und, soweit erforderlich, Beschlussfassung:
• Der Aufsichtsrat hat sich intensiv mit einer Neufassung der Satzung sowie der Geschäftsordnungen von Vorstand, Aufsichtsrat und Beirat beschäftigt und in seiner Sitzung am 10. Mai
2011 die Neufassungen der Geschäftsordnungen beschlossen sowie die Neufassung der Satzung gebilligt und der Hauptversammlung zur Beschlussfassung vorgelegt.
• Gegenstand der regelmäßigen Berichterstattung waren der Stand des Wasserkartellverfahrens
und die damit verbundenen Konsequenzen für die zukünftige wirtschaftliche Planung der
­Mainova sowie die einzuleitenden Maßnahmen.
• Der Aufsichtsrat hat sich umfassend mit der Entscheidung der Bundesnetzagentur auseinandergesetzt, Personalzusatzkosten künftig nicht mehr als nicht beeinflussbare Kosten zu ­werten,
und die bestehenden Handlungsoptionen – teils kontrovers – diskutiert.
• Die Erhöhung der allgemeinen Preise sowohl der Grundversorgung Gas als auch der Grundversorgung Strom wurde ausführlich im Plenum diskutiert und beschlossen.
• Der Aufsichtsrat hat den technischen Jahresbericht 2011 intensiv beraten und zur Kenntnis genommen.
• Die Beteiligung an dem Gas- und Dampfkraftwerk in Bremen wurde nach eingehender Beratung im Gremium ebenso genehmigt wie das Engagement im On-Shore-Windpark Siegbach
unter Einbindung von Anwohnern und Kunden.
• Durch die vom Aufsichtsrat diskutierte und genehmigte Gründung einer Kooperationsgesellschaft wird das Engagement im Bereich der On-Shore-Winderzeugung ausgebaut.
• Der Vorstand hat mit dem Aufsichtsrat ausführlich mögliche Engagements im Bereich der OffShore-Windenergie erörtert.
• Der Aufsichtsrat hat nach Beratung der Beteiligung der Gesellschaft an dem Messtechnikunternehmen Metegra, an dem gemeinsamen Servicedienstleister Service 4EVU sowie an dem
Mobilitätsdienstleister book-n-drive zugestimmt.
2011 Mainova Geschäftsbericht 11
Vorstand
Bericht des Aufsichtsrats
Arbeit der Ausschüsse
Die Arbeit des Aufsichtsrats wurde durch die bewährte Form der Vorbereitung und Unterstützung
durch die Ausschüsse erleichtert. Die Vorsitzenden der Ausschüsse erstatteten dem Aufsichtsrat
regelmäßig über die Arbeit der betreffenden Ausschüsse Bericht. Die Ausschüsse bereiteten Beschlussvorschläge für den Aufsichtsrat vor, insbesondere bei Entscheidungen von erheblicher
finanzieller Relevanz.
Das Präsidium hat im Geschäftsjahr 2011 dreimal getagt und sich mit Vorstandsangelegenheiten,
insbesondere der Vorberatung der Vorstandsvergütung, der Nachfolgeplanung und der Been­
digung der Vorstandsbestellung von Herrn Zientek sowie der Neufassung der Geschäftsordnung
des Vorstands, befasst.
Der Wirtschafts-, Finanz- und Prüfungsausschuss trat im Geschäftsjahr 2011 zu vier ordentlichen
Sitzungen sowie einer außerordentlichen Sitzung zusammen und befasste sich dabei mit Geschäftsvorfällen von wesentlicher Bedeutung, dem Jahres- und Konzernabschluss 2011, den
­Lageberichten, den Prüfungsberichten der Abschlussprüfer, den Zwischenberichten und den
­relevanten externen Faktoren, die das strategische Geschäft der Mainova als Energielieferant
­maßgeblich beeinflussen. Der Wirtschafts-, Finanz- und Prüfungsausschuss überzeugte sich
von der Wirksamkeit des internen Risikomanagementsystems und überwachte den Rechnungslegungsprozess, dessen Geeignetheit vom Abschlussprüfer festgestellt wurde. Daneben befasste
sich der Wirtschafts-, Finanz- und Prüfungsausschuss mit dem Vorschlag des Aufsichtsrats an
die Hauptversammlung zur Wahl des Abschlussprüfers für das Geschäftsjahr 2012, der Erteilung
des Prüfungsauftrags an den Abschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2011, der Bestimmung der
Prüfungsschwerpunkte und der Vergütung des Abschlussprüfers. Darüber hinaus prüfte der Wirtschafts-, Finanz- und Prüfungsausschuss die Unabhängigkeit des Abschlussprüfers nach den
Anforderungen des Deutschen Corporate Governance-Kodex. Der Wirtschafts-, Finanz- und
Prüfungsausschuss ist davon überzeugt, dass beim Abschlussprüfer keine Interessenkonflikte
vorliegen.
Der Personalausschuss tagte im Jahr 2011 zweimal. Er prüfte und billigte den Personalbericht
und den Bericht zur Arbeitssicherheit aus dem Geschäftsjahr 2010 sowie die kurz- und mittel­
fristige Planung der Personalstärke und der Personalkosten. Der Vermittlungsausschuss gemäß ­
§ 27 Abs. 3 MitbestG musste in dem abgelaufenen Geschäftsjahr nicht einberufen werden.
Jahresabschluss, Konzernabschluss und Gewinnabführung
Die für den 22. Juni 2011 einberufene Hauptversammlung wählte die Ernst & Young GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft als Abschlussprüfer. In Umsetzung dieses Beschlusses erteilte
die Vorsitzende des Aufsichtsrats der Ernst & Young GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft den
schriftlichen Auftrag zur Prüfung des Jahres- und Konzernabschlusses der Mainova AG für das
Geschäftsjahr 2011. Der vom Vorstand nach den Regeln des Handelsgesetzbuches aufgestellte
Jahresabschluss der Mainova AG, der nach International Financial Reporting Standards (IFRS)
aufgestellte Konzernabschluss sowie die Lageberichte für die Mainova AG und den Konzern wurden von der Ernst & Young GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft unter Einbeziehung der
Buchführung geprüft und mit dem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen.
Der Jahresabschluss der Mainova AG, der Konzernabschluss sowie die Lageberichte für die
­Mainova AG und den Konzern wurden allen Mitgliedern des Aufsichtsrats vom Vorstand rechtzeitig
zugeleitet. Die Prüfungsberichte des Abschlussprüfers lagen allen Mitgliedern des Aufsichtsrats vor.
Der Wirtschafts-, Finanz- und Prüfungsausschuss setzte sich in seiner Sitzung am 16. April 2012
eingehend mit den Jahresabschlüssen der Mainova AG und des Konzerns, den Lageberichten
für die Mainova AG und den Konzern sowie den Prüfungsberichten auseinander und empfahl dem
Aufsichtsrat, die Abschlüsse zu billigen. Der Vorsitzende des Wirtschafts-, Finanz- und Prüfungsausschusses berichtete dem Gesamtaufsichtsrat hierüber in der Bilanzsitzung am 23. April 2012
und erläuterte die Empfehlung des Wirtschafts-, Finanz- und Prüfungsausschusses.
Der Aufsichtsrat hat den Jahresabschluss der Mainova AG, den Konzernabschluss, die Lage­
berichte für die Mainova AG und den Konzern und die Prüfungsberichte des Abschlussprüfers
­seinerseits eingehend geprüft und keine Einwendungen erhoben. Der Bericht des Abschlussprüfers
12 Mainova Geschäftsbericht 2011
wurde zustimmend zur Kenntnis genommen. Wie vom Wirtschafts-, Finanz- und Prüfungsausschuss empfohlen, hat der Aufsichtsrat dem Ergebnis der Prüfung beider Abschlüsse durch den
Abschluss­prüfer zugestimmt, den Jahresabschluss zum 31. Dezember 2011 festgestellt und
den Konzernabschluss zum 31. Dezember 2011 gebilligt. Den Lageberichten für die Mainova AG
und den Konzern, insbesondere den Aussagen zur weiteren Unternehmensentwicklung, wurde
zugestimmt. Die Vertreter des Abschlussprüfers berichteten in den Sitzungen des Wirtschafts-,
Finanz- und Prüfungsausschusses am 16. April 2012 und des Aufsichtsrats am 23. April 2012
über die wesentlichen Ergebnisse der Prüfung, standen für Fragen zur Verfügung und erteilten
­ergänzen­de Auskünfte. In beiden Sitzungen wurden die Abschlussunterlagen vom Vorstand auch
mündlich erläutert und eingehend mit diesem sowie den Vertretern des Abschlussprüfers diskutiert.
Gewinnabführungsvertrag
Aufgrund eines Gewinnabführungsvertrages ist an den Mehrheitsaktionär Stadtwerke Frankfurt
am Main Holding GmbH das Jahresergebnis abzuführen. Es beläuft sich abzüglich der vertragsgemäß bereits gezahlten Steuerumlage sowie der auf die Ausgleichszahlung an außenstehende
Aktionäre entfallenden Ertragsteuern auf 57,7 Millionen Euro (Vorjahr 87,8 Millionen Euro). Die
Ausgleichszahlung des Mehrheitsaktionärs an die außen stehenden Aktionäre beträgt 9,48 Euro
je Stückaktie.
Personelle Veränderung im Vorstand
In seinen Sitzungen vom 16. März und 10. Mai 2011 hat der Aufsichtsrat Herrn Dr. Peter Birkner
mit Wirkung zum 1. Juli 2011 zum Mitglied des Vorstands bestellt. Herr Dr. Birkner übernimmt
das technische Ressort von Herrn Joachim Zientek, der auf eigenen Wunsch aus Altersgründen
sein Amt zum 30. Juni 2011 niedergelegt hat. Der Aufsichtsrat dankt Herrn Zientek auch an
dieser Stelle für die langjährige, vertrauensvolle und erfolgreiche Zusammenarbeit und seine Verdienste um den Konzern. Das Gremium ist überzeugt, mit Herrn Dr. Birkner einen kompetenten
Nachfolger gefunden zu haben, mit dem der Mainova-Konzern für die Herausforderungen der
Zukunft bestens gerüstet ist.
Corporate Governance und Entsprechenserklärung
Im Zuge des abgelaufenen Geschäftsjahres hat der Aufsichtsrat die Effizienz seiner Tätigkeit einschließlich der Zusammenarbeit mit dem Vorstand einer umfangreichen Evaluierung unterzogen.
Diese erfolgte durch detaillierte Fragebögen, die von einem externen Berater analysiert und dem
Gremium präsentiert wurden. Die Aufsichtsratsmitglieder zeigten sich mit der Arbeit des Gremiums sehr zufrieden, Bedenken hinsichtlich der Effizienz seiner Tätigkeit ergaben sich nicht.
Der Deutsche Corporate Governance-Kodex wurde im Jahr 2011 nicht geändert. Das Gremium
hat daher die Aktualität der letzten Entsprechenserklärung anhand der fortgeltenden Grund­
sätze geprüft, nicht zuletzt vor dem Hintergrund der geänderten Unternehmenssatzung. Nach
ausführ­licher Beratung hat das Gremium am 6. Dezember 2011 die aktualisierte Entsprechenserklärung nach § 161 Aktiengesetz abgegeben und den Aktionären auf der Internetseite unter ­
www.mainova.de/corporate-governance dauerhaft zugänglich gemacht.
Dank
Der Aufsichtsrat dankt dem Vorstand, den Unternehmensleitungen der Konzerngesellschaften,
dem Betriebsrat sowie allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihren enormen persönlichen
Einsatz, ihre Leistungen sowie das fortwährende Engagement. Sie sind der wichtigste Grundstein
dafür, dass der Mainova-Konzern auch in einem herausfordernden Wettbewerbsumfeld erfolgreich agieren kann.
Frankfurt am Main, den 23. April 2012
Für den Aufsichtsrat
Dr. h. c. Petra Roth,
Vorsitzende
2011 Mainova Geschäftsbericht 13
Vorstand
Energie mit Zukunft – Für die nächste Generation
Energie mit Zukunft
Für die nächste Generation
Der Mainova-Vorstand und Auszubildende (von links nach rechts):
Dr. Marie-Luise Wolff mit Christopher Sauber, Dr. Constantin H. Alsheimer
mit Amelie Schulz, Lothar Herbst mit Isabell Velten und Dr.-Ing. Peter Birkner
mit Mounir Bouazzaoui
14 Mainova Geschäftsbericht 2011
Die Energiewende ist politisch beschlossen. Der Weg in ein neues
Energiezeitalter verlangt jedoch eine strategische Neuausrichtung
der Mainova AG. Der Vorstand des Frankfurter Energiedienstleisters
spricht offen über die Chancen, die das Unternehmen in diesem
Veränderungsprozess sieht.
2011 Mainova Geschäftsbericht 15
Vorstand
Energie mit Zukunft – Für die nächste Generation
2050 soll Frankfurt zum Großteil mit Erneuerbaren Energien versorgt werden.
Wie sieht eine Mainova AG im Jahr 2050
aus, damit wir diesem Anspruch gerecht
werden können?
Dr. Constantin H. Alsheimer: Natürlich
unterstützt die Mainova AG die ökologischen Ziele der Region Rhein-Main. Deswegen werden regenerative Energiequellen
einen großen Anteil am Energiemix unseres Unternehmens ausmachen. Der Paradigmenwechsel gegenüber der heutigen
Energieversorgung wird sein, dass viele
Bürger in Zukunft nicht nur Strom konsumieren, sondern auch in ihren Kellern oder
auf ihren Dächern Strom produzieren. Dadurch wird sich das Geschäftsmodell der
Mainova AG ändern.
Wir werden unser Profil als Energiedienstleistungsunternehmen konsequenter schärfen. Einerseits werden wir den dezentral
erzeugten Strom vernetzen und intelligent
verteilen. Andererseits werden wir den Bedürfnissen unserer Kunden gerecht, indem
wir innovative, smarte und energieeffiziente
Konzepte anbieten. Das ist unser Ansatz
als Mainova AG.
Damit jedoch insgesamt die Energiewende
in Deutschland gelingt, müssen Stadt­
werke ihre bereits unter Beweis gestellte
Kooperationsfähigkeit weiter ausbauen.
Große Projekte können nur gemeinsam
umgesetzt werden, weil viele Investitionen
auch für unser Unternehmen teuer und
­riskant sind.
„Der Paradigmenwechsel gegenüber der heutigen
Energieversorgung wird sein, dass viele Bürger
in Zukunft nicht nur Strom konsumieren, sondern
auch produzieren. Dadurch wird sich das Geschäfts­
modell der Mainova AG ändern.“
Dr. Constantin H. Alsheimer
Vorsitzender des Vorstands
S. 22
Wirtschaftlichkeit
16 Mainova Geschäftsbericht 2011
Welche politischen Weichenstellungen sind
schon in sehr naher Zukunft notwendig,
damit die Energiewende in Deutschland
gelingen kann?
Dr. Constantin H. Alsheimer: Die Politik
muss angemessene Rahmenbedingungen
schaffen. Zwei Beispiele möchte ich dazu
anbringen.
Erstens: Investitionen in effiziente Komplementärkraftwerke müssen sich lohnen.
Diese konventionellen Kraftwerke sind
auch zukünftig notwendig, um die volatilen
Erneuerbaren auszugleichen. Durch die
aktuell geltende Vorrangregelung für Erneuerbare Energien werden beispielsweise
hocheffiziente GuD-Anlagen aus dem
Markt gedrängt – und können so nicht
wirtschaftlich betrieben werden.
Zweitens: Bei der Förderung von Strom
aus regenerativen Quellen muss das Effizienzkriterium bestimmend sein. Dementsprechend sollte sich im sonnenarmen
Deutschland die Förderung hauptsächlich
auf Windkraft und KWK konzentrieren.
Auch an anderer Stelle sollte unter Kostenund Effizienzgesichtspunkten gestaltet
werden. Denn nur durch klare und zuverlässige Rahmenbedingungen können wir
zielgerichtet investieren, damit zu jeder
Zeit ausreichend Strom in Deutschland zur
Verfügung steht. Ich fände es daher klug,
einen Koordinator für die Energiewende
auf Bundesebene einzusetzen, der Meilensteine definiert und deren Umsetzung
überwacht.
„Ich sehe die Zukunft bei ‚power to gas‘, also
der Möglichkeit, dass zu viel produzierter Strom
durch physikalische und chemische Verfahren in
Wasserstoff oder Methan umgewandelt wird.“
Dr.-Ing. Peter Birkner
Technikvorstand
S. 30
Verantwortung
Stichwort Erneuerbare Energie: Sonne
und Wind sind volatil. Eine Großstadt wie
Frankfurt kann ihren Energieverbrauch
aber nicht nach dem Wind richten. Wie
sind volatile Energieträger technisch beherrschbar zu machen und wo müssen
wir als Mainova AG heute ansetzen?
Dr.-Ing. Peter Birkner: Der Ausbau der
­ rneuerbaren Energien, insbesondere von
E
Sonne und Wind, stellt uns vor große Herausforderungen. Zunächst müssen wir die
Erzeugungsleistung drastisch ausbauen.
Ein kleines Rechenbeispiel: Um auf einen
Anteil von 35 Prozent an Erneuerbaren Energien in Deutschland zu kommen, müssen
wir die installierte Kraftwerksleistung verdoppeln. Das kostet Geld – und trotzdem lösen
wir damit nicht das Problem der Volatilität.
Privathaushalte und Industrieanlagen in
Deutschland brauchen auch bei Windflaute und bedecktem Himmel Strom. Des­
wegen sind Komplementärkraftwerke und
Stromspeicher so wichtig. Die Speichertechnologien stecken allerdings noch in
den Kinderschuhen und sind momentan
leider nicht durchweg wirtschaftlich.
Ich persönlich sehe die Zukunft hier bei
„power to gas“, also der Möglichkeit, dass
zu viel produzierter Strom durch physikalische und chemische Verfahren in Wasserstoff oder Methan umgewandelt wird.
Diese Gase können im Erdgasnetz gespeichert und bei Bedarf eben wieder verstromt werden. Weiterhin werden der
Energieaustausch mit unseren europäischen Nachbarn und die Steuerung von
Lasten eine entscheidende Rolle spielen.
Wie müssen die Netze ausgebaut werden,
damit die Versorgungssicherheitsdebatte
endgültig verstummt?
Dr.-Ing. Peter Birkner: Der Netzausbau ist
nur ein Teil einer sehr komplexen Debatte.
In Deutschland müssen die Übertragungsnetze wegen der zukünftig verbrauchsferneren Erzeugung ausgebaut werden. Doch
die Wahrnehmung in Deutschland klammert
die Verteilnetze aus. Auch diese müssen
erweitert und umgebaut werden. Dezentrale Erzeugungseinheiten wie Photovoltaikanlagen führen zu veränderten Lastflüssen.
Wir beschäftigen uns daher intensiv mit
Monitoring- und Steuerungssystemen,
­damit wir die vorhandenen Netzkapazitäten intelligenter nutzen. Die Versorgungs­
sicherheit im Netzgebiet der Mainova
ist und bleibt jedoch hoch, weil unsere
Netze re­dundant aufgebaut sind. Unsere
hohe Eigen­erzeugungskapazität von rund
460 MW installierter Leistung ist ein zusätzlicher Schatz, den es zu bewahren gilt.
Dank unserer Kraftwerkskapazitäten
kommt es in den bestehenden Szenarien
eher zu dem Fall, dass wir aufgefordert
werden, zur Netzstabilisierung Kraftwerksleistung zusätzlich bereitzustellen – ohne
dass die Versorgungssicherheit in Frankfurt beeinträchtigt wird. Mit den eigenen
Erzeugungskapazitäten leisten wir einen
erheblichen Beitrag zur Versorgungssicherheit der Frankfurter Innenstadt sowie
des Flughafens. Die Stromversorgung sensibler Abnehmer wie Krankenhäuser, Banken und Rechenzentren steht bei uns dabei im besonderen Fokus.
2011 Mainova Geschäftsbericht 17
Vorstand
Energie mit Zukunft – Für die nächste Generation
„Wir suchen Spezialisten, die spartenübergreifendes
Wissen haben und beispielsweise die Begeisterung für Technik mit betriebswirtschaftlichem
Denken und Handeln zusammenbringen können.“
Umgang mit Energie. Immer mehr Menschen produzieren ihren Strom selbst, beispielsweise durch PV-Anlagen oder Blockheizkraftwerke. Konsumenten werden zu
Produzenten. Wie begegnet die Mainova
AG diesem Trend strategisch?
Lothar Herbst
Personalvorstand
S. 38
Engagement
Neue Techniken müssen von Menschen
erforscht und angewendet werden können. Woher kommen die Mainova-Mitarbeiter der Zukunft und welche Qualifikationen müssen sie mitbringen?
Lothar Herbst: Wir brauchen auch in Zukunft gute Ingenieure, Betriebswirte, Energiewirtschaftler und Informatiker. Ich stelle
fest, dass es für Hochschulabsolventen
immer wichtiger wird, interdisziplinär ausgerichtet zu sein. Ein Beispiel: Die Planung
eines Windparks fordert technische, betriebswirtschaftliche und juristische Kompetenz. Das heißt, wir suchen Spezialisten,
die spartenübergreifendes Wissen haben
und beispielsweise die Begeisterung für
Technik mit betriebswirtschaftlichem Denken und Handeln zusammenbringen können. Der Wettbewerb um diese Fachkräfte
wird durch den demografischen Wandel
deutlich zunehmen. Auch andere Energiedienstleister suchen diese Spezialisten.
Vor diesem Hintergrund haben wir unser
Profil als Arbeitgeber geschärft, um potenzielle Mitarbeiter besser ansprechen zu
können.
Generell ist es uns wichtig, den Fokus auf
Hochschulmarketing und „Talent Management“ zu legen. Wir wollen möglichst früh
talentierte Menschen auf unsere Aufgaben
und Entwicklungspotenziale aufmerksam
machen, indem wir sie beispielsweise
während des Studiums als Praktikanten
bei uns haben oder sie bei ihrer Abschlussarbeit betreuen. Dabei wollen wir nicht
nur die besten Mitarbeiter für uns gewinnen, sondern auch ihre Entwicklung und
ihre nachhaltige Bindung an unser Unternehmen auf professionelle Weise unterstützen.
18 Mainova Geschäftsbericht 2011
Wie werden die Mitarbeiter von heute in
die Veränderungsprozesse der Mainova
integriert?
Lothar Herbst: Wir müssen uns schnell
und flexibel an neue Rahmenbedingungen
anpassen, nur so können wir uns im Wettbewerb behaupten. Dazu gehört es auch,
dass unsere Mitarbeiter veränderungsfähig
und bereit sind, die Mainova AG für uns in
der Zukunft mitzugestalten. Vorstand und
Führungskräfte müssen ihre Mitarbeiter informieren, mobilisieren und motivieren. Es
ist ihre Pflicht, die individuellen Entwicklungschancen ihres Personals aufzuzeigen
und zu begeistern. Ob dies gelingt, wird
auch in Zukunft gemessen – beispielsweise durch Mitarbeiterbefragungen.
Auszeichnungen wie „Top Job 2012“ zeigen uns, das wir den richtigen Weg eingeschlagen haben. Das Stimmungsbild unserer Mitarbeiter ist positiv. Das ist eine sehr
wichtige Basis, um Veränderungen anzupacken. Außerdem stehen wir in der Verantwortung, die Leistungs- und Beschäftigungsfähigkeit unserer im Durchschnitt
älter werdenden Belegschaft zu sichern.
Individuelle Kompetenzen und persönliche
Bedürfnisse werden dabei besonders berücksichtigt. Daran anknüpfend, muss es
uns gelingen, Wissen im Unternehmen zu
halten. Durch ein unternehmensweites
Nachfolgemanagement werden wir in der
Zukunft bereichsübergreifend Aufstiegsmöglichkeiten identifizieren, um unsere
­Potenzialträger auf zukünftige Aufgaben
rechtzeitig vorzubereiten.
Nicht nur das Arbeitsumfeld wird sich in
der Zukunft wandeln, sondern auch unser
Dr. Marie-Luise Wolff: Zunächst bewerten
wir dies als bestehenden Trend, der durch
die Energiewende in Deutschland beflügelt
wird. Wir sind für diese Wende und bieten
den Verbrauchern dementsprechende Produkte an. Mit dem Mainova-„Kraftzwerg“
haben wir ein Mini-Blockheizkraftwerk im
Angebot, mit dem Bürger selbst zum Energieerzeuger werden können. Jeder, der seine Heizung erneuern muss, sollte über eine
solche umweltschonende und preiswerte
Lösung nachdenken.
Neben Erzeugung und Verteilung betrifft
die Energiewende den Verbrauch von
Energie. Es geht darum, mit Energie sparsamer umzugehen und dies betrifft sowohl
elektrische Energie als auch Wärme. Bei
allen Themen ist die Mainova aktiv und
bietet bereits erste Lösungen an. Energieausweise, thermografische Analysen zur
Wärmeverlustfeststellung, hochmoderne
und energiesparende Heizungspumpen
sowie digitale Smart Meter sind nur einige
Beispiele für Produktangebote der neuen,
energieeffizienten Welt. Auf diesem Weg
gehen wir weiter.
Welche Produkte wird die Mainova AG ihren Kunden in zehn bis 20 Jahren präsentieren und bei welchem Geschäftsmodell
versprechen Sie sich den größten unternehmerischen Erfolg?
Dr. Marie-Luise Wolff: Wir befinden uns
gerade am Anfang einer neuen Entwicklungsstufe der Energieversorgung in
Deutschland und Europa, die uns noch einige Jahrzehnte beschäftigen wird. Wir beobachten intensiv, wie sich Kundenbedürfnisse und -erwartungen weiterentwickeln
und verändern. In zehn oder 20 Jahren
werden wir wahrscheinlich keine Lichtschalter mehr in jedem Raum betätigen, im
Sommer werden wir in unseren Häusern
nicht mehr schwitzen und unseren Kindern
können wir aus der Ferne den Fernseher
oder Computer freischalten.
All dies sind Themen, an denen gearbeitet
wird. Voraussetzung für die Akzeptanz jeder
technischen Veränderung ist aber, dass sie
unser Leben vereinfacht und angenehmer
macht. Auch muss die Technik unkompliziert und für jeden bedienbar sein. Gerade
hier gibt es für Energieunternehmen noch
eine Menge zu lernen. Durch Automatisierung und Digitalisierung werden sich Energiesysteme in Unternehmen und in unserem Wohnumfeld wandeln.
Die Energie wird dabei Teil eines Gesamtsystems, das die Aspekte Komfort, Sicherheit und Mobilität integriert. Die verschiedenen Anwendungen werden heute noch
in unterschiedlichen Branchen entwickelt.
Dazu gehören Telekommunikation, die Automobilbranche, die Elektroindustrie und
natürlich wir als Energiedienstleister. Die
Grenzen dieser Geschäftsfelder werden
zukünftig immer mehr zusammenwachsen.
Hier gilt es strategische Partner zu finden,
mit denen wir attraktive Gesamtkonzepte
entwickeln. Wir arbeiten daran.
„Wir befinden uns gerade am Anfang einer neuen
Entwicklungsstufe der Energieversorgung in
Deutschland und Europa, die uns noch einige
Jahrzehnte beschäftigen wird.“
Dr. Marie-Luise Wolff
Vertriebsvorstand
S. 46
Innovation
2011 Mainova Geschäftsbericht 19
Magazin
Inhalt
Energie mit Zukunft
Für die nächste Generation
Vorstand und Auszubildende der Mainova AG
stellen Zukunftsthemen vor
Auch im Geschäftsjahr 2011 setzen wir unter den vier Leitmotiven
„Wirtschaftlichkeit“, „Verantwortung“, „Engagement“ und „Innovation“
unsere energiewirtschaftlichen Akzente. Vier Mainova-Auszubildende
stehen symbolisch für die nächste Generation. Was die Energiewende
für diese jungen Menschen bringt, lesen Sie in den folgenden Kapiteln.
Ausgewählte Projekte beweisen, dass wir den Weg in ein neues
Energiezeitalter bereits beschreiten und konsequent weitergehen.
01
Wirtschaftlichkeit
02
Verantwortung
03
Engagement
04
Innovation
S. 24
Fernwärme ist klimaschonend und zukunftsfähig.
S. 32
Wie Wind für Strom und Zinsen sorgt.
S. 40
Commerzbank-Arena wird CO 2 -neutral versorgt.
S. 48
Die Stadt von morgen – smart und grün.
S. 28
Energie von zuverlässigen Partnern.
S. 36
Beim Fernsehen ganz einfach Strom produzieren.
S. 44
Bildungsförderung mit Lernwerkstätten.
S. 52
Warum sich Carsharing lohnt.
20 Mainova Geschäftsbericht 2011
2011 Mainova Geschäftsbericht 21
Magazin
Wirtschaftlichkeit
Wirtschaftlichkeit
Gerade als Energiedienstleister prägt der effiziente und gleichzeitig umweltgerechte Umgang mit den Ressourcen unser unternehmerisches Handeln. Unsere
eigene Wirtschaftlichkeit ermöglicht dabei auch besonders wirtschaftliche
Lösungen für unsere Kunden.
S. 24
Fernwärme ist klimaschonend und zukunftsfähig.
S. 28
Energie von zuverlässigen Partnern.
„Ich habe die WirkungsgradStatistik für unsere Kraftwerke
gemacht. Das war schon auf
dem Papier beachtlich, richtig
beeindruckend ist die Technik
aber in der Realität.“
Amelie Schulz,
Mainova-Auszubildende zur
Industriekauffrau
„Unser Joker bei den Anlagen heißt KraftWärme-Kopplung. Mit dieser Technologie
erreichen wir besonders wirtschaftliche
Wirkungsgrade von bis zu 80 Prozent.“
Dr. Constantin H. Alsheimer
Vorsitzender des Vorstands
22 Mainova Geschäftsbericht 2011
2011 Mainova Geschäftsbericht 23
Magazin
Wirtschaftlichkeit
Wirtschaftlichkeit liegt
manchmal im Verborgenen
Fernwärme ist klimaschonend
und zukunftsfähig
Nur die wenigsten Frankfurter wissen, was sich
unter dem Asphalt der Mainmetropole alles an
Rohren und Leitungen versteckt. Hinschauen lohnt
sich aber – denn hier liegen die Lebensadern
unserer Gesellschaft.
Morgenstau auf der Miquelallee. Erfahrene
Pendler kennen die Schleichwege und Umgehungen. Viele hören den Verkehrsfunk
oder schauen auf das Navi ihres Handys –
doch manchmal stehen dann doch alle mittendrin. Wie eine kilometerlange Blechschlange kriecht Auto um Auto an den
Baustellen vorbei. Diesmal arbeiten dort
Rohrleitungsbauer mit Hochdruck – eine
neue Fernwärmeleitung soll vom Müllheizkraftwerk (MHKW) in der Nordweststadt bis
an den neuen Uni-Campus Westend gebaut werden. Ganz lassen sich Staus eben
nicht verhindern, wenn neue Rohrleitungen
verlegt werden. Ein kleiner Trost für die genervten Pendler ist jedoch, dass die Planer
der Tochtergesellschaft Netzdienste RheinMain nur möglichst behutsam in den Straßenverkehr eingreifen. Typische Fragen
sind: Wie können die berühmten Nadelöhre
vermieden werden und wo gibt es Syner­
gien? So prüfen sie immer, ob sich nicht
auch gleich andere Leitungen neu verlegen
lassen oder bestehende mit erneuert werden können.
„Oben drüber“ oder „drunter durch“
In erster Linie müssen unsere Ingenieure
beim Leitungsbau handfeste Hindernisse
umgehen – die Arbeitertrupps vor Ort wollen schließlich schnell und zuverlässig vorankommen. Ein Beispiel ist die Unterque-
24 Mainova Geschäftsbericht 2011
rung der viel befahrenen Miquelallee, eine
der wichtigsten West-Ost-Verbindungen in
der Mainstadt. Ausgerechnet diese Straße
kreuzt die neue Fernwärmeleitung. Deswegen gibt es eigentlich nur eine Lösung:
drunter durch. Mithilfe eines Microtunnelling-Verfahrens werden Stahlbetonschutzrohre, die später die eigentlichen Fernwärmerohre aufnehmen, ferngesteuert unter
der Erde von der Start- bis zur Zielbaugrube gepresst. Ein spezieller Bohrer treibt
­sie dafür durch fast jedes Hindernis, ohne
dass der Straßenbelag aufgerissen werden
muss.
Doch manchmal stecken im Boden auch
Hindernisse, die selbst den besten Bohrer
verzweifeln lassen. Als im Stadtteil Ginnheim eine fünfgleisige Bahnstrecke unterquert werden soll, bleibt der Bohrer plötzlich stecken. Eine im Boden „vergessene“
Stahlspundwand aus Zeiten des Baus der
Rosa-Luxemburg-Brücke versperrt den
Weg. Da die Baugrube an der geplanten
Bohrstelle mit Grundwasser vollgelaufen
war, muss ein Industrietaucher engagiert
werden. Mit schweißtreibender Handarbeit
brennt dieser sich Zentimeter für Zentimeter
mit dem Schneidbrenner durch den Stahl,
bis auch hier die Schutzrohre durch das
Hindernis hindurchgepresst werden können.
165 km
umfasst das Frankfurter
Wärmenetz bisher. 25.000 Haushalte
werden bereits mit Wärme versorgt.
Ungewöhnliche Hindernisse
Da Grundwasser in die Baugrube eingedrungen war, musste ein Industrietaucher
den Weg für die Fernwärmeleitungen frei
machen.
2011 Mainova Geschäftsbericht 25
Magazin
Wirtschaftlichkeit
Nicht nur Straßen und Schienen sind für
den Rohrleitungsbau Barrieren, sondern
auch Flüsse. Im Fall der Nidda haben wir
uns für die Überquerung des Flusses entschieden. Die neuen Fernwärmeleitungen
wurden direkt unter der Brücke verankert.
Für das kurze Teilstück mussten die Brückenstatik und Gerüsthöhen sowie diverse
Behördenauflagen berücksichtigt werden.
Eröffnung in der unterirdischen Pumpstation
Uni-Campus Westend
Frankfurts Oberbürgermeisterin Dr. h. c. Petra Roth, Prof.
Dr. Rainer Klump und Dr. Constantin H. Alsheimer weihen im November 2011 die neue Pumpstation ein und
eröffnen den neuen Teilabschnitt der Fernwärmeleitung
vom MHKW Nordweststadt bis ins Westend.
27.000
kann die Stromerzeugung deutlich flexibler
erfolgen. Dies unterstützt die Energiewende, die auf volatile regenerative Energien
setzt. 165 Kilometer umfasst das Frankfurter Wärmenetz bisher, 25.000 Haushalte
werden bereits mit Wärme versorgt. Auch
die meisten der bekannten Frankfurter
Hochhäuser nutzen die umweltschonende
Versorgungsvariante – im Winter zum Heizen und im Sommer zum Kühlen. Dann
wird die Wärme durch Absorptionskältemaschinen in Kälte umgewandelt und sorgt so
für angenehm klimatisierte Büros.
Bei der neuen Pumpstation Westend haben
wir ein kleines Kunststück vollbracht. Um
die Optik des neuen Campus nicht zu beeinträchtigen, liegt das Herzstück komplett
unter der Erde. Lediglich zwei Lüftungstürme und eine unscheinbare Treppe nach
­unten sind zu sehen. Von dieser unterirdischen Pumpstation aus wird die Wärme zu
den Kunden verteilt. Die zentrale computergestützte Steuerung, das Hirn der Anlage,
regelt das Zusammenspiel der Pumpengruppen.
Mit der neuen Leitung zum Uni-Campus ist
der Fernwärmeverbund in Frankfurt noch
nicht abgeschlossen. In den nächsten drei
Jahren soll ein weiteres Teilstück das Heizkraftwerk Messe mit der neuen Pumpstation verbinden. In diesem Zusammenhang
wird auch ein neues Frankfurter Stadtprojekt von den Vorteilen der Fernwärme profitieren. Das „Modellquartier Bockenheim“
auf dem ehemaligen Areal der Goethe-Universität soll zeigen, wie sich eine Metropole städtebaulich entwickeln kann. Neben
Passivhaus-Standard heißt dies eben auch
Fernwärme zu nutzen. Nur so kann die
Energieeffizienz messbar gesteigert und
können die CO2-Emissionen spürbar verringert werden.
Die Vision: ein Fernwärmeverbund
Nach der Vision der Mainova sollen alle
durch KWK betriebenen Erzeugungsanlagen im Frankfurter Stadtgebiet miteinander
verbunden werden. Ein solcher Zusammenschluss hat Vorteile. Der wichtigste liegt sicherlich in einer optimierten Bereitstellung
der Wärme durch die angeschlossenen
Kraftwerke und Pumpstationen. Außerdem
Tonnen CO2 pro Jahr werden durch die
neue Fernwärmeleitung eingespart.
Drei Fragen an Professor Rainer Klump,
Vizepräsident der Goethe-Universität Frankfurt
Hocheffizienz durch KWK
Fernwärme ist nicht nur klimaschonend, sondern auch hocheffizient. Nach Berechnungen werden durch sie jährlich allein
deutschlandweit zehn Millionen Tonnen an CO2 eingespart. Ein weiteres Plus für Investoren im Wohnungsbau ist ihr niedriger
Primärenergiefaktor (PEF). Bei der Mainova-Fernwärme liegt er bei 0,54. Je niedriger dieser Faktor ist, umso besser wird
die Primärenergie ausgenutzt.
3
1
2
5
4
6
1
2
3
4
5
6
Müllheizkraftwerk
Niddabrücke
Pumpstation Westend
Bürogebäude
Öffentliche Einrichtungen
Privathaushalte
26 Mainova Geschäftsbericht 2011
Welche Vision steht hinter dem
neuen Universitätsareal Campus
Westend?
Weshalb hat sich die Goethe-Universität für einen Fernwärmeanschluss
entschieden?
Welchen Eindruck haben Sie von
der unterirdischen Pumpstation am
Campus Westend?
Dahinter steht die Vision einer Bürgeruniversität. Die Goethe-Universität wurde
1914 als Universität von Bürgern für Bürger gegründet. An diese Tradition knüpfen wir mit dem Ausbau des Campus
Westend rund um das historische Poelzig-Ensemble mit dem IG-Hochhaus und
dem Casino an. Die Goethe-Universität
lädt Bürgerinnen und Bürger ein, den
neuen Campus kennenzulernen – sei es
bei vielen interessanten Veranstaltungen,
sei es bei einem Sonntagspaziergang im
Westend.
Weil wir in der Fernwärme eine zukunftsfähige und saubere Energieversorgung
sehen, die unserer Vision eines „Green
Campus“ – also einer Universität, die
sparsam mit Ressourcen umgeht – entspricht. Ich freue mich, dass wir auf
diesem Wege jährlich auch eine fünfstellige Tonnenzahl an CO2 einsparen und
­damit einen Beitrag zum Klimaschutz
leisten.
Es hat mich überrascht, über welche Dimensionierung die Rohrleitungen verfügen, die Wärme transportieren. Daran
kann man erkennen, welch ein Volumen
hier täglich bewegt werden muss, um die
Goethe-Universität zuverlässig mit
­Wärme zu versorgen.
2011 Mainova Geschäftsbericht 27
Magazin
Wirtschaftlichkeit
mationsgesellschaft von zentraler Bedeutung. Wo sehen Sie bei diesen großen gesellschaftlichen Themen die Schnittmenge?
Verantwortung für
wirtschaftliche Konzepte
Rechenzentren wie Equinix brauchen
Energie von zuverlässigen Partnern
Es klebt kein Firmenschild am Eingang des Gebäudes in Frankfurt und die
Außenfassade verschönern auch keine großflächigen Logos – alles aus Sicherheitsgründen. Dennoch sind Rechenzentren ein Symbol für einen Wirtschaftsstandort
mit Zukunft. Jörg Rosengart, General Manager Deutschland des Weltmarktführers
Equinix, erklärt den Zusammenhang zwischen Energiebranche und Informations­
gesellschaft.
28 Mainova Geschäftsbericht 2011
Herr Rosengart, welche Unterschiede gibt
es beim Betrieb eines Rechenzentrums in
Frankfurt im Gegensatz zu New York,
Shanghai oder Rio de Janeiro?
Wirtschaftsmetropolen dieser Welt. Und
unsere Kunden haben in Shanghai die gleichen Ansprüche an ein Rechenzentrum
wie hier in Frankfurt.
Grundsätzlich gibt es da gar keinen Unterschied. Alle genannten Städte gehören unabhängig von ihrer Einwohnerzahl zu den
Für die Mainova AG ist die Energiewende die
große strategische Herausforderung. Für
Equinix ist die Weiterentwicklung der Infor-
Bei unseren Kunden spielen Energiekosten
eine zentrale Rolle. Ein international agierendes Unternehmen ist nicht darauf angewiesen, seine Server in Frankfurt aufzu­
stellen. Hier stehen wir oft weltweit,
mindestens jedoch europaweit, im Wettbewerb. Energiefragen entscheiden also mit
über den Standort. Die Erzeugungspreise
für Energie gehen meines Erachtens weltweit nicht so sehr auseinander. Allerdings
sind die staatlichen Abgaben in Deutschland höher als im europäischen Umfeld.
Das ist ein Problem für uns. Ich spreche
das offen an: Rechenzentren brauchen viel
Energie, weil die digitale Welt sehr stark
wächst. Trotzdem sind Rechenzentren
volkswirtschaftlich, aber auch energiepolitisch sinnvoll. Ein Beispiel: Würde jeder unserer 450 Kunden ein eigenes Rechenzentrum betreiben, wäre der Energieverbrauch
vier bis fünfmal höher. Wir bei Equinix denken und handeln jedoch nachhaltig: Unseren Eigenverbrauch decken wir weltweit mit
Ökostrom ab und Energieeffizienz liegt in
unserem ureigensten Interesse.
Was unternimmt Equinix konkret, um
Energie effizienter zu nutzen?
Energieeffizienz ist für uns eine Kostenfrage,
je effizienter wir sind, desto bessere An­ge­
bote können wir unseren Kunden machen.
Heute muss ein Rechenzentrum nicht mehr
wie ein Kühlschrank gekühlt werden – die
IT hat da Lösungen entwickelt und wir sparen hier natürlich Geld für die Klimatechnik
ein. Es sind also nicht nur wir gefragt, sondern auch die IT-Entwickler, unsere Kunden
und natürlich die Mainova als unser Energieversorger. Wir selbst als Mitarbeiter
achten jedoch auch auf Energieeffizienz:
Verlassen wir den Raum, so geht auto­
matisch das Licht aus. Hier geht es um
eine Einstellungssache, die wir Menschen
zu unserem Energieverbrauch haben. Unser Motto lautet: Wir reden nicht darüber –
wir machen. Ein Beispiel: Wir können ein
Rechenzentrum nicht vollständig mit einer
Photovoltaik-Anlage versorgen. Trotzdem
haben wir eine, eben weil wir die Technik
dahinter verstehen wollen – und so Erfahrung sammeln. Gleiches gilt für Brennstoffzellen.
Nun versteht sich die Mainova als Energiedienstleister, der die Kunden in diesen
Fragen berät. Nehmen sie dieses Angebot
an?
4 – 5x
höher wäre der Energieverbrauch, wenn
jeder Equinix-Kunde in Deutschland sein
eigenes Rechenzentrum betreiben würde.
Natürlich freuen wir uns, wenn die ­Mainova
uns aktiv berät. Wir können natürlich kein
Windrad auf unserem Gelände aufstellen –
aber den Windstrom nehmen wir gerne ab.
Hier sind wir für alle möglichen Ideen und
Modelle offen. Kann ich mir zum Beispiel
nicht ein Windrad kaufen und die Mainova
sorgt dafür, dass der Strom bei mir ankommt? Oder gibt es Fondsmodelle? Hier
sind wir für jede Beratung offen.
Ein Stromausfall ist für einen Privathaushalt
ärgerlich, aber in vielen Fällen verkraftbar.
Was aber passiert in Ihren Rechenzentren,
wenn plötzlich vielleicht für eine Stunde
der Strom ausfällt?
Das kann bei uns nicht passieren. Erstens
verlassen wir uns da auf die Mainova und
den Netzbetreiber. Zweitens: Selbst wenn
es zu einer Unterbrechung kommen sollte,
springt sofort unsere Notversorgung an. Ein
apokalyptisches Szenario, was passieren
würde, sollte ein Rechenzentrum ausfallen,
ist daher nicht zielführend. Unsere Rechenzentren haben genügend Redundanzen,
damit selbst bei den schlimmsten theoretischen Szenarien hier in Frankfurt kein lebenswichtiges System ausfällt.
Jörg Rosengart, General Manager
Deutschland von Equinix, erklärt im Interview, weshalb Rechenzentrumsbetreiber
die Energiewende begrüßen.
Über Equinix
Equinix Inc. (NASDAQ: EQIX) verbindet Unternehmen mit Partnern und Kunden auf der ganzen Welt über seine
globale Plattform an Hochleistungs-Rechenzentren, die über eine dynamische Infrastruktur und eine breite Palette an Netzwerkzugängen verfügen. Mehr als 4.000 Unternehmen, Cloud-Service-Provider, Anbieter digitaler
Inhalte und Finanzdienstleister nutzen die Leistungen von über 690 Netzwerkbetreibern in den Rechenzentren
und setzen die Plattform Equinix als Basis für ihre Geschäftsentwicklung, für eine Optimierung der Applikationsleistungen sowie für die Bereitstellung und den Schutz ihrer digitalen Ressourcen ein. Equinix betreibt Rechenzentren für 38 strategische Märkte Nord- und Südamerikas, Europas und im asiatisch-pazifischen Raum.
Gleichzeitig investiert das Unternehmen kontinuierlich in den Ausbau seiner globalen Präsenz, um das weitere
Wachstum sicherzustellen. Weitere Informationen zu Equinix lassen sich online abrufen unter www.equinix.com.
2011 Mainova Geschäftsbericht 29
Magazin
Verantwortung
Verantwortung
„Ja, Windkraft bringt Bewegung in die
Energiewende. So haben wir 2011 mithilfe eines Bürgerbeteiligungsmodells
einen Windpark errichtet, der 6.400
Haushalte mit Strom versorgt.“
Die Sicherstellung einer umwelt- und ressourcenschonenden Energieerzeugung
verlangt ein besonders verantwortungsvolles Vorgehen. Wir stellen uns dieser
Verantwortung, indem wir speziell den Ausbau erneuerbarer Energien vorantreiben.
S. 32
Wie Wind für Strom und Zinsen sorgt.
S. 36
Beim Fernsehen ganz einfach Strom produzieren.
Dr.-Ing. Peter Birkner
Technikvorstand
„Ich würde die Dimensionen von
so einem Windrad gerne mal
aus der Nähe erleben. Die Idee,
Strom einfach aus Wind zu machen, finde ich echt spannend.“
Mounir Bouazzaoui
Mainova-Auszubildender
Kaufmann für Bürokommunikation
30 Mainova Geschäftsbericht 2011
2011 Mainova Geschäftsbericht 31
Magazin
Verantwortung
Verantwortung zieht
immer öfter große Kreise
Wie Wind für Strom und
Zinsen sorgt
Windkraft ist eine wesentliche Säule im Energiemix
der Zukunft. Aber wo bläst genug Wind, um damit
riesige Windanlagen anzutreiben?
Wer im Herbst durch den Schelder Wald
spaziert, malerisch gelegen zwischen Dillenburg und Siegbach, stellt unwillkürlich
den Kragen seines Mantels nach oben.
Ganz ordentlich pfeift da der Wind durch
die Tannenwipfel. In Lichtungen schrauben
sich Lenkdrachen in die Luft, die Kinder mit
sehr viel Mühe an dünnen Schnüren festhalten.
Doch dafür haben die Arbeiter im Windpark
kein Auge. Für sie ist es eine logistische
Meisterleistung, die 140 Meter hohen Türme aufzurichten. Riesige orange-gelbe
Kranmodule ziehen die „Spargel“, wie die
Windräder im Volksmund heißen, zentimeterweise in den Himmel. Ironie des Schicksals: Bläst der Wind zu stark, müssen die
Höhenarbeiten an der Windkraftanlage
­sogar eingestellt werden.
Windpark Siegbach: die Technik
32 Mainova Geschäftsbericht 2011
Drei Anlagen à 2,5 Megawatt
7,5 Megawatt Nennleistung
Gesamthöhe:
190 Meter
Nabenhöhe:
140 Meter
Jährlicher Betrieb:
circa 2.200 Volllaststunden
Jährlicher NettoEnergieertrag:
circa 16 Millionen Kilowattstunden
(= Strommenge für 6.400 Haushalte)
Jährliche
CO2-Einsparung:
circa 8.130 Tonnen
Technikvorstand Dr. Peter Birkner ließ es
sich an diesem Herbsttag nicht nehmen,
sich selbst ein Bild vor Ort zu machen. Als
Ingenieur sind ihm die Proportionen der Anlage natürlich bestens vertraut – und doch;
so neben den Fundamenten dieser Kolosse
zu stehen ist immer ein erhebendes Gefühl.
Bald schon werden die riesigen Rotoren
durch die Luft schneiden. 100 Meter Durchmesser haben die Drehkörper.
„Windpioniere“ in Mittelhessen
Für die Siegbacher sind Windanlagen keine
Neuerscheinung. Seit mehr als zehn Jahren
drehen sich im Schelder Wald die Flügel
­älterer Windanlagen. Die Anwohner haben
sich an die Windräder gewöhnt und wissen,
dass im angrenzenden Wald ganz ordentlich Wind bläst. Es liegt förmlich auf der
Hand, diese von der Natur kostenlos gelieferten Kräfte zu nutzen, damit Strom in die
angrenzenden Häuser fließt. 6.400 Haushalte können die drei neu geplanten
­Anlagen rechnerisch versorgen – bereits ein
Drittel dieser Menge würde ausreichen, um
rund um Siegbach die Lichter zu erleuchten. 8.130 Tonnen CO2 sparen die Windräder – ein wichtiger Anteil zum Klimaschutz.
Bürger beteiligen
Noch etwas Neues brachte die Mainova
mit nach Siegbach. Exklusiv konnten sich
die Mittelhessen finanziell an der Energiewende beteiligen. Mindestens 1.000 Euro
und maximal 25.000 Euro konnten sie der
Mainova AG als Darlehen überweisen. Dieses Geld floss als Investition in den Bau der
Windräder – und den Siegbachern sind
3,5 Prozent Festzinsen pro Jahr sicher. Auf
drei Jahre ist das Angebot befristet. „Nachrangiges, zweckgebundenes Darlehen mit
fester Laufzeit“ heißt das Finanzmodell
8.130
Tonnen CO2 sparen die
Windräder – ein in wichtiger Anteil
zum Klimaschutz.
2011 Mainova Geschäftsbericht 33
Magazin
Verantwortung
Nur kurz die Aussicht genießen
Die Arbeit am Windrad ist nichts für Menschen
mit Höhenangst.
f­ormaljuristisch – Mainova ÖkoAktiv nennt
sich das Produkt. 500.000 Euro waren im
Topf für Siegbach. Ein gleiches Kontingent
stand Mainova-Mitarbeitern zur Verfügung.
Weitere 2,5 Millionen waren für MainovaKunden reserviert. Die Darlehen sollen dazu
beitragen, dass die gute Akzeptanz der Erneuerbaren Energien weiter steigt.
Dezentralen Anlagen gehört
die Zukunft
Mitten im Winter drehten sich die Rotoren
der Mainova-Windräder bereits zuverlässig.
Wenige Monate später war das Gezwitscher der Singvögel lauter als das regel­
mäßige „Wusch, wusch“ der Windräder. Ein
Wanderer blieb am Eingang zum Windpark
stehen und las sich die Schautafel aufmerksam durch. Ihn würden die „Spargel“ nicht
stören, sagte er auf Nachfrage.
Mainova ÖkoAktiv: die Basisdaten
Typ:
zweckgebundenes Darlehen
Verzinsung:
3,5 Prozent garantiert
Anlagebetrag:
mind. 1.000 bis max. 25.000 Euro
Kontingent:
3,5 Millionen. Euro
Anlagedauer:
3 Jahre, keine automatische Verlängerung
Anlegerkreis:
Bürger der Gemeinde Siegbach, Mainova-Kunden und -Mitarbeiter
Zielgruppen:
(Kontingente in
Mio. Euro)
3
2
34 Mainova Geschäftsbericht 2011
Mit Mainova ÖkoAktiv können Bürger, Mitarbeiter und Kunden ganz einfach am Ausbau erneuerbarer Energien teilhaben, ohne
hierfür in irgendeiner Form Eigentümer eines Windparks oder Teilhaber einer Beteiligungsgesellschaft zu werden. Vielmehr ist
es eine Investition in Zukunftstechnologie
bei festen Zinsen. Weitere Projekte mit
ÖkoAktiv-Darlehen oder anderen Bürger­
beteiligungsmodellen sind geplant.
1
1
Mainova-Kunden
2,5
2
Mainova-Mitarbeiter
0,5
3
Bürger von Siegbach
0,5
Im Gegenteil: Er ist einer der Beteiligten.
Wie hoch seine Beteiligung ist, wollte er
nicht verraten. Allerdings komme er immer
gerne mal vorbei und schaue sich an, ob
„seine“ Anlage gut läuft. Somit profitiert
nicht nur dieser Wanderer gleich doppelt:
sein Gewissen vom umweltfreundlich erzeugten Naturstrom und sein Konto von
den krisensicheren 3,5 Prozent Zinsen.
Drei Fragen an Berndt Happel,
Bürgermeister von Siegbach
Ist die Energiewende, wie sie im vorliegenden Geschäftbericht beschrieben wird, ein Thema für Sie?
Natürlich habe auch ich nach den Bildern
von Fukushima überlegt, wie es mit der
Energieversorgung weitergeht. Für mich
als Politiker ist klar: Es nützt nichts, nur
kluge Sätze zu formulieren, sondern es
gilt, das Richtige zu tun. Natürlich können
wir vom Schelder Wald aus nicht ganz
Frankfurt versorgen – aber wir gehen aktiv den Schritt in die richtige Richtung,
indem wir konsequent erneuerbare Energien mit vorantreiben.
Fühlen Sie sich als „Windpionier“?
Nein, so würde ich mich nicht bezeichnen. Die Windräder mussten schon
­andere aufstellen. Aber im Ernst: Ich bin
froh, mit der Mainova einen Ansprechpartner zu haben, der uns zuhört und mit
dem wir ein solches Projekt auch seriös
stemmen konnten. Die Idee, die Bürger
zu beteiligen, finde ich gut. Ein bisschen
stolz bin ich also doch, dass auch hier
meine Siegbacher vorn mit dabei sind.
Gab es Widerstand gegen den
Windpark?
Im Großen und Ganzen nicht. Warum
auch? Wir wissen, dass wir in einem
windgünstigen Gebiet leben, und so liegt
es nahe, diese Kraft auch zu nutzen. Das
wiederum verstehen die Siegbacher. Mit
schönen Worten allein können unsere
Enkel nicht kochen.
2011 Mainova Geschäftsbericht 35
Magazin
Verantwortung
Die Energiewende lebt vom Mitmachen
PV-Anlage und Mikro-BHKW lassen sich problemlos
kombinieren und bringen eine gesetzlich garantierte Einspeisevergütung.
Gases kann durch diesen Prozess wesentlich erhöht werden. Was bisher in großen
Heizkraftwerken zum Standard gehört,
funktioniert nun auch in Littmanns Keller.
Sanierung mit Augenmaß
Mikro-Kraftwerke sind ein Stück Energie­
zukunft. Sie liefern kostengünstig Strom
und Wärme. Gleichzeitig schützen sie durch
ihren hohen Wirkungsgrad das Klima. Hinzu
kommt eine weitere Komponente: Als Teil
intelligenter Netze können Mikro-BHKWs
einen wichtigen Beitrag zur nachhaltigen
Energieerzeugung und -steuerung leisten.
Verantwortung beginnt
im Eigenheim
Beim Fernsehen ganz einfach
Strom produzieren
Das Thema Energiewende geht jeden Bürger an und jeder kann aktiv werden.
Denn die Kombination aus Energieeffizienz und neuen Technologien funktioniert
bereits heute – wie ein Reihenhaus in Frankfurt-Preungesheim beweist.
2.466
KWh hat der Kraftzwerg von November
bis April eingespeist.
36 Mainova Geschäftsbericht 2011
Auf dem Hausdach von Helmut Littmann
produziert eine Photovoltaik-Anlage seit einigen Jahren Strom. Um die einhundert
Euro Verdienst bringen die 16 Module im
Monat. Littmann jedoch denkt weiter: Als
erster Frankfurter ließ er sich einen von der
Mainova geförderten „Kraftzwerg“ in den
Heizungskeller seines Einfamilienhauses
einbauen. Der „Kraftzwerg“ ist ein MikroBlockheizkraftwerk (BHKW), das wir zusammen mit ortsansässigen Installateurbetrieben anbieten.
Kraft-Wärme-Kopplung im
Heizungskeller
Der Vorteil des Mikro-BHKWs von der Größe eines Tiefkühlschranks liegt in seiner
­Effizienz. Bei einem gewöhnlichen Gasbrenner im Keller bleibt die Abwärme ungenutzt.
Der „Kraftzwerg“ aber wandelt diese in
Strom um. Der wiederum wird zu einem
­garantierten Abnahmepreis ins Verteilnetz
eingespeist. Das technische Prinzip
d­ahinter nennt man Kraft-Wärme-Kopplung
(KWK). Der Wirkungsgrad des eingesetzten
Zum einen wird mit ihnen die Energie direkt
dort erzeugt, wo sie verbraucht wird. Zum
anderen sind sie – zusammengeschlossen
in einem „virtuellem Kraftwerk“ – die Eckpfeiler der dezentralen Energieversorgung.
So kann beispielsweise eine Reihe von
„Kraftzwergen“ dann einspringen, wenn die
Windräder stillstehen und die Sonne sich
hinter Wolken versteckt.
Das Potenzial dieses Produkts ist enorm.
70 Prozent aller Heizungsanlagen in Hessen sind älter als zehn Jahre. Diese müssen
über kurz oder lang erneuert werden.
­Mikro-BHKWs sind dabei eine Alternative
zu Wärmepumpen. Dass sich eine solche
Investition auch für ein Einfamilienhaus
lohnt, beweist Littmann seit rund einem
Jahr in Preungesheim.
Der IBM-Manager hat seine Liebe zu innovativer Technik mit in den Ruhestand genommen. Längst produziert er mit seiner
PV-Anlage und seinem Kraftzwerg mehr
Strom, als er selbst verbraucht. Rein rech-
nerisch versorgt er seine Nachbarn mit
Strom und bessert sich durch den Stromverkauf seine Rente auf.
Schlüssel zur Energiewende
Wir haben längst verstanden, dass die Zukunft der Energieversorgung hocheffizient,
überwiegend regenerativ und dezentral sein
muss. Deswegen ist der Kraftzwerg ein
Produkt, mit dem wir unser technisches
Portfolio als Energiedienstleister weiter ausbauen. Menschen wie Helmut Littmann machen es vor: Während er sonntagabends
gemütlich auf dem Sofa sitzt und „Tatort“
schaut, brummt sein Kraftzwerg leise im
Keller. Und während die Kommissare ständig in Bewegung sind und den Mörder suchen, steht sein Stromverbrauchzähler still.
Das Einzige, was Littmann in diesem Moment zahlt, sind GEZ-Gebühren.
Ein Mainova-Kraftzwerg lohnt sich ab einem Energieverbrauch
von 25.000 kWh Gas oder 2.500 Litern Heizöl pro Jahr.
Folgende Leistungen bietet die
Mainova AG an:
• Mikro-Blockheizkraftwerk inklusive Einbau
• Wärmespeicher mit Warmwasserbereitung
• Intelligenter Stromzähler (Smart Meter)
• Technikcheck durch Fachhandwerker
• W irtschaftlichkeits-Check durch die Mainova
• Gutschein für spezialisierten Steuerberater
• Förderung durch die Mainova
• Technische Überwachung rund um die Uhr
• Beratung per Telefon oder persönlich
2011 Mainova Geschäftsbericht 37
Magazin
Engagement
Engagement
Geschäftliches Engagement ist bei der Mainova direkt mit umfassendem
gesellschaftlichen Engagement verknüpft. Dabei unterstützen wir vielfältige
Projekte im Sport-, Kultur-, Nachwuchs- und Bildungsbereich.
S. 40
Commerzbank-Arena wird CO 2-neutral versorgt.
S. 44
Bildungsförderung mit Lernwerkstätten.
„In meiner Freizeit bin ich selbst
sportlich aktiv. Deshalb finde
ich es klasse, dass die Mainova
auch viele kleine Vereine und
Initiativen unterstützt.“
Isabell Velten
Mainova-Auszubildende
zur Kauffrau für Bürokommunikation
„Bei der Commerzbank-Arena
engagieren wir uns geschäftlich
mit Ökostrom. Bei unserem
­gesellschaftlichen Engagement
bleiben wir auch bei der
­För­derung von Bildung immer
am Ball.“
Lothar Herbst
Personalvorstand
38 Mainova Geschäftsbericht 2011
2011 Mainova Geschäftsbericht 39
Magazin
Engagement
Mit vollem Engagement
stets auf Ballhöhe agieren
Commerzbank-Arena wird
seit 2011 CO2-neutral versorgt
Heimspielstätte der Eintracht, Fußball-WM-Stadion,
Konzertarena und Tagungsort: Die Commerzbank-­
Arena ist ein besonderes Aushängeschild der Region –
und seit 2011 wird sie von der Mainova AG CO2-­
neutral mit Energie und Wasser versorgt.
Flutlichtatmosphäre – Spieler und Fans sind
sich einig, dass Fußball im gleißenden Licht
vor tiefdunkler Abendkulisse etwas ganz
Besonderes ist. Doch etwas ist anders als
in den Jahren zuvor. Der Strom für das Licht,
das jeden Quadratzentimeter Spielfeld
gleichmäßig ausleuchtet, stammt jetzt zu
100 Prozent aus Wasserkraft. Der Rasen –
das Allerheiligste – wächst dank aufgefangenem Regenwasser. Das Wasser in den
Duschen erwärmt KlimaPlus Erdgas. Dies
bedeutet, dass alle beim Erdgasverbrauch
entstehenden Emissionen durch Investitionen in regenerative Erzeugungsprojekte
kompensiert werden. Spieler und Fans
merken von der ökologischen Kehrtwende
nichts. Und genau so soll es auch sein –
die Energiewende vollzieht sich weitgehend
geräuschlos, dafür leistungsstark und nachhaltig.
Kooperation im Zeichen der
Nachhaltigkeit
Die Energiewende geht jeden Menschen
an. Deswegen ist es ein wichtiger Schritt,
dass markante Aushängeschilder einer
­Region die Vorreiterrolle übernehmen. Egal,
ob Lionel Messi, Bruce Springsteen oder
der Dalai Lama in der Commerzbank-Arena
auftreten – jede Veranstaltung kann nun
­reibungslos CO2-neutral versorgt werden.
Wenn dies also in einem riesigen Stadion
klappt, funktioniert es auch in jedem Privathaus, Bürokomplex und Industriepark. Die
40 Mainova Geschäftsbericht 2011
Betreiber der Commerzbank-Arena zeigen,
dass ökologisches Umdenken und Wirtschaftlichkeit kein Widerspruch sind.
­Gemeinsam mit uns gelang es, individuelle
Ansprüche zu erfüllen und gleichzeitig die
Energieeffizienz zu steigern. So spart die
Commerzbank-Arena beispielsweise
6,5 Millionen Liter Trinkwasser pro Jahr.
Dies entspricht ungefähr dem Tagesverbrauch einer Stadt wie Bad Homburg.
100 %
Strom aus Wasserkraft leuchten jeden
Quadratzentimeter des Spielfelds gleichmäßig aus.
Mainova und Commerzbank-Arena geben
damit auch ein Signal an andere Arenen
dieser Größe. Was in Frankfurt realisiert
wurde, funktioniert auch in Berlin, München, Barcelona und Mailand.
Elektromobil ins Stadion
Wer in die Tiefgarage der CommerzbankArena fährt, sieht sofort das Mainova-Logo,
das den Weg in die mobile Zukunft weist.
Elektroautos können dort zu 100 Prozent
Naturstrom kostenfrei tanken. Auch dies ist
Teil des nachhaltigen Klimaschutzkonzepts
unseres Unternehmens. Wer die Elektro­
mobilität will, muss in die Infrastruktur investieren. Wir können das und zeigen es an
exponierten Orten in Frankfurt und im Umland. Die zwei Stromtankstellen unter der
Arena sind einfach zu bedienen. Ohne Voranmeldung und Vertragsbindung können
die Akkus aufgeladen werden. Aktiviert werden sie einfach mit dem Mobiltelefon, indem der Nutzer die kostenfreie Rufnummer
2011 Mainova Geschäftsbericht 41
Magazin
Engagement
auf dem Display der Ladesäule wählt. Die
Säule hat zwei Anschlüsse – einen haushaltsüblichen Schukostecker (16 Ampere /
230 Volt) und einen für Drehstromsteckverbinder (32 Ampere / 400 Volt).
5
Trainer pro Gewinnerverein durften
zudem vorab einen exklusiven Trainingstag mit Charly Körbel verbringen.
Partner des Sports
Schon am Eingang wehen neben den Fahnen des Stadion-Namensgebers nun auch
die Fahnen der Mainova AG. Wir sind jetzt
Stadionpartner und Energiepartner der
Commerzbank-Arena. Außerdem bleiben
wir Premiumpartner der Eintracht. Die vorzeitige Vertragsverlängerung im letzten Jahr
war ein Zeichen dafür, dass wir an den
sportlichen Erfolg der Mannschaft glauben.
50 Bewerbungen haben uns erreicht. Die
Mitglieder der Jury waren Frankfurts Fußball-Legende Charly Körbel (Leiter der Eintracht Frankfurt Fußballschule), Alexander
Zell (Leiter der Konzernkommunikation der
Mainova AG) und Norbert Nachtweih (Trainer
der Eintracht Frankfurt Fußballschule).
Die Eintracht Frankfurt Fußballschule kam
mit ihren Trainern zu den Gewinnern auf
­deren heimischen Fußballplatz und führten
gemeinsam mit den ehrenamtlichen Jugendleiter das Training durch. Die kleinen
Spieler erhielten Mainova-Trikots, -Hosen,
-Stutzen und -Bälle. Der Verein erhielt ein
Set mit Trainingsutensilien und eine Spende
an die Jugendabteilung.
Doch nicht nur dem Spitzensport gilt unsere Aufmerksamkeit. Die zahlreichen Vereine
in der Rhein-Main-Region leisten einen
wertvollen gesellschaftlichen Beitrag. Sie
sorgen dafür, dass Kinder und Jugendliche
Werte wie Fairness und Teamgeist lernen,
und fördern soziale Integration. Viele dieser
Vereine leben vom Herzblut ihrer Mitglieder,
die sich in den Dienst der Gesellschaft stellen – ehrenamtlich und in ihrer Freizeit.
Je fünf Trainer pro Gewinnerverein durften
zudem vorab einen exklusiven Trainingstag
mit Charly Körbel verbringen – ein Beispiel
für unsere nachaltige Nachwuchsförderung.
Trainer, Kinder und die fleißigen Helfer der
Gewinnervereine waren anschließend von
ihren Erlebnissen und Erfahrungen beim
Training mit der Eintracht Frankfurt Fußballschule restlos begeistert.
Als Anerkennung für besonderes energie­
effizientes, soziales oder nachhaltiges Engagement haben wir im abgeschlossenen
Geschäftsjahr zehn Vereine aus der Region
prämiert. Ausgeschrieben war ein jeweils
dreitägiges Trainingscamp zusammen mit
der Eintracht Frankfurt Fußballschule. Rund
Engagement hat viele Seiten. Dazu gehören
Zukunftsorientierung, Mut für neue Ideen
und gesellschaftliche Verantwortung. Die Liste
ließe sich weiter fortsetzen. Die Mainova AG
und die Commerzbank-Arena leben mit
ihrem Engagement vor, dass die Zukunft
bereits heute begonnen hat.
Die Eintracht Frankfurt Fußballschule zu Gast.
Die jungen Kickerinnen und Kicker haben Spaß und sind
mit Elan bei der Sache. Breitensport ist ein wichtiges
gesellschaftliches Thema. Der Mainova AG liegt insbesondere die Förderung von Kindern und Jugendlichen
am Herzen.
42 Mainova Geschäftsbericht 2011
Drei Fragen an Patrik Meyer,
Geschäftsführer der Stadion Frankfurt Management GmbH
Die Commerzbank-Arena wird seit
dem Jahr 2011 CO2-neutral versorgt.
Wie passt dieses Engagement in das
Nachhaltigkeitskonzept Ihrer Arena
und welche Schritte sollen folgen?
Wie beurteilen Sie die Situation der
großen Arenen in Deutschland und
Europa. Gibt es überhaupt vergleichbare Klimaschutzkonzepte und an
welcher Stelle steht Frankfurt?
Jetzt, wo Sie eine Stromtankstelle in
der Tiefgarage haben – käme ein
Elektrofahrzeug für Sie persönlich
oder vielleicht überhaupt als Dienstfahrzeug Ihrer Gesellschaft in Frage?
Die Vollversorgung durch unseren Stadionpartner Mainova nimmt in unserem
strategischen Konzept eine sehr exponierte Stellung ein. Durch den Ökostrombezug, der aus reiner Wasserkraft und
dem klimaneutralen Erdgas erzeugt wird,
wollen wir ein positives Signal setzen und
einen Impuls geben. Darüber hinaus versuchen wir permanent, energieeffizienter
zu werden. Als beispielhaftes Projekt
kann hier der Einbau von Frequenzumformern in der Lüftungsanlage genannt
werden, durch die wir die Räume unseres Business Centers sektoral regeln
können.
Eine Fokussierung auf das Thema Nachhaltigkeit ist klar zu erkennen, insbesondere innerhalb Deutschlands. In Europa
ist das Thema noch nicht ganz angekommen, wobei bei Großprojekten wie
beispielsweise den kommenden Olympischen Spielen in London ein sehr dezidiertes Nachhaltigkeitsmanagement bereits in der Vorplanung implementiert
wird.
Absolut! Dadurch, dass wir nun über eine
„eigene“ Tankstelle verfügen, spielen wir
mit dem Gedanken, in naher Zukunft ein
entsprechendes Pool-Fahrzeug anzuschaffen.
Eine Vision ist ein Blockheizkraftwerk,
das im Wärmeverbund mit dem Stadionbad und anderen Anrainern sinnvoll zur
eigenen Energiegewinnung genutzt werden könnte. Dies wäre für die Arena und
die Stadt Frankfurt ein einzigartiges Projekt, welches wir aktuell auf Umsetzbarkeit prüfen.
In Deutschland ist als positives Beispiel
die Imtech Arena in Hamburg zu nennen,
die durch ihren Namensgeber sehr effizient an der Energieoptimierung gearbeitet
hat. Wir sehen uns hier in Frankfurt auf
einem ähnlichen Weg, den wir konsequent bestreiten wollen, und nehmen
hierbei schon jetzt eine Spitzenposition
unter den deutschen Stadien ein.
2011 Mainova Geschäftsbericht 43
Magazin
Engagement
pen von drei bis vier Kindern im Team Fragen wie „Wo kommt der Strom her?“, „Wie
funktioniert ein Stromkreis?“ oder „Welche
Materialien sind Stromleiter“ beantwortet
werden. Fragen, bei denen auch schon mal
Erwachsene ins Grübeln kommen. Die
Neun- bis Zehnjährigen sind mit Begeisterung dabei. Das spielerische Lernen per Experiment steht im Vordergrund. Unterstützt
werden sie an den Stationen von Elke Holzinger-Stuber vom Verein Umweltlernen
und ihrer Lehrerin Alexandra Wendler.
Engagement kann auch
klein anfangen
Seit 2002 fördert die Mainova AG
Lernwerkstätten in Schulen
Wissen über Energie und insbesondere Stromgewinnung und Energiesparen
kann Kindern heutzutage nicht früh genug vermittelt werden. Bereits vor
zehn Jahren haben wir dazu in Kooperation mit dem Verein „Umweltlernen in
Frankfurt“ ein eigenes Konzept entwickelt: die Lernwerkstätten.
„So, dann räumt Eure Stationen auf.
Und wechseln!“, schallt die Stimme von
Umweltpädagogin Elke Holzinger-Stuber
durch das Klassenzimmer der AlbrechtDürer-Grundschule in Frankfurt-Sossenheim. Der Geräuschpegel wird etwas
­leiser, um dann wieder anzuschwellen,
als 17 Mädchen und Jungen der Klasse 4 a
beginnen, sich in kleinen Gruppen neu auf
fünf Stationen im Raum zu verteilen.
44 Mainova Geschäftsbericht 2011
Energiefragen experimentell
beantworten
Das Zimmer sieht heute ganz anders aus
als bei einer normalen Schulstunde. Auf
kleinen Tischen verteilen sich Batterien,
­Kabel, Solarzellen, Dynamos sowie Alltagsgegenstände und -elektrogeräte. Sogar
eine kleine Dampfmaschine ist aufgebaut.
Von 8.45 bis 12.30 Uhr steht heute die
Lernwerkstatt „Strom“ auf dem Stundenplan. Beim Praxisteil müssen in Kleingrup-
Das Thema Strom gehört zum Unterrichtsplan der dritten / vierten Klasse und Wendler
nutzt das Angebot des Vereins angesichts
des Kenntnisstands der Schüler gerne: „Es
ist erstaunlich, wie wenig die Kinder über
Energie wissen.“ Da passt die Lernwerkstatt sehr gut. Die frischen praktischen Erfahrungen will die Lehrerin im Unterricht der
nächsten Wochen noch mit etwas Theorie
vertiefen. Dies entspricht genau dem pädagogischen Ansatz der Werkstätten, wie ihn
Katja Bühring-Uhle als Organisatorin der
Einsätze zusammenfasst: „Wir wollen
­speziell das eigenverantwortliche und handlungsorientierte Lernen fördern, wobei ein
direkter Bezug zur Lebenswelt der Kinder
hergestellt wird.“
Wie das in der Realität aussieht, zeigen
Amina, Christina und Sophia gerade an
Station zwei. An der geht es darum, welche
Materialien Strom leiten. Neugierig verbinden die Mädchen einen offenen Stromkreis
zwischen einer 4,5-V-Flachbatterie und
­einem kleinen Birnchen mit verschiedenen
Gegenständen, um zu sehen, ob der Strom
durchgeht: Schere – Leuchte geht an, Nagel – leuchtet, Styropor – leuchtet nicht,
Alufolie – leuchtet. Amina grinst und folgert
schnell: „Alles, was Metall ist, leitet.“
Nachhaltige Entwicklung fördern
Amina ist nicht die Einzige, die an diesem
Morgen ihr Ahaerlebnis hat. Seit der Einrichtung der Lernwerkstatt „Strom“ im Jahr
2006 haben rund 5.000 Schüler allein dieses Angebot durchlaufen. Auch für 2012
sind bereits alle Termine ausgebucht.
­Da­neben werden in Zusammenarbeit mit
der Mainova auch Lernwerkstätten zu den
Themen „Wärme“, „Energie schlau nutzen“
und „Vom Wind zum Strom“ angeboten. So
soll der bewusste und sparsame Umgang
mit Energie bei Kindern unterstützt werden.
5.000
Schüler haben seit 2006 die Lernwerkstatt Strom im Unterricht hautnah erlebt.
In der Lernwerkstatt hat Elke Holzinger-­
Stuber inzwischen alle Kinder an den Tisch
mit der Dampfmaschine gerufen. Sie will
ihnen zeigen, wie das Prinzip der KraftWärme-Kopplung funktioniert. Die Dampfmaschine ist ein gutes Beispiel. Sie erzeugt
Dampf, also Wärme, und bringt gleichzeitig
eine kleine Glühlampe zum Leuchten.
Das klappt nicht gleich auf Anhieb, weil der
Antriebsriemen zum Generator ein paar
Mal herunterspringt. So können die Kinder
gleich noch eine Erkenntnis aus der Lernwerkstatt mitnehmen, die gerade auch die
Erwachsenen bei der Energiewende beschäftigt: Stromgewinnung ist spannend,
aber bestimmt nicht immer einfach.
Dampfmaschine, Glühlampe und
Stromkreislauf
Wer lernt, wie Energie entsteht,
versteht sie auch besser und bewusster
zu nutzen.
2011 Mainova Geschäftsbericht 45
Magazin
Innovation
Innovation
Die eingeleitete Energiewende ist ein wahrer Innovationstreiber. Wir arbeiten
kontinuierlich daran, alle Zukunftsfelder bei der Energieversorgung und
­-nutzung mit eigenen Lösungen zu besetzen.
S. 48
Die Stadt von morgen – smart und grün.
S. 52
Warum sich Carsharing lohnt.
„Meine Eltern sind
noch konventionell
unterwegs. Aber
mein erstes eigenes
Auto wird vielleicht
schon einen Elektromotor haben.“
Christopher Sauber
Mainova-Auszubildender
zum Industriekaufmann
„Wir leben in einem
Innovationszeitalter.
Ein Beispiel hierfür
sind alternative
Antriebstechniken
bei Elektroautos.“
Dr. Marie-Luise Wolff
Vertriebsvorstand
46 Mainova Geschäftsbericht 2011
2011 Mainova Geschäftsbericht 47
Magazin
Innovation
Innovation den Weg
bereiten
Wie smart wir in der Green
City von morgen leben
Städten gehört die Zukunft. In Deutschland leben
bereits mehr als 70 Prozent der Bevölkerung in
ihnen. Weltweit werden bis 2030 gut fünf Milliarden
Menschen ihr Zuhause in Kommunen haben.
Auch in Frankfurt wird die Einwohnerzahl
bis 2030 um rund sieben Prozent steigen.
Für die Stadt ist das Chance und Herausforderung zugleich, denn heute stehen
dem städtischen wirtschaftlichen und kulturellen Angebot hohe Energieverbrauchswerte und CO2-Emissionen gegenüber. Auf
dem Weg zur smarten und grünen City
von morgen hat sich Frankfurt deshalb
strenge Klimaschutzziele verordnet. Damit
Frankfurt diese Ziele erreicht, arbeiten wir
an innovativen Technologien und Konzepten.
Mehr Verzahnung und räumliche Nähe
Wenn alle Visionen in Erfüllung gehen,
könnte sich bei einer Frankfurter Familie im
Jahr 2030 folgendes Szenario abspielen:
Haushaltsgeräte wie Wasch- oder Spülmaschinen schalten sich automatisch nur
dann an, wenn der Strom am günstigsten
ist. In der Garage des gut gedämmten Solarhauses steht ein Elektroauto, das ins
Stromnetz der Immobilie integriert ist. Es
fungiert als Pufferspeicher für den Strom
aus den Sonnenkollektoren. Bei schönem
Wetter laden die Solarzellen den Wagen mit
umweltfreundlichem Solarstrom auf.
Wenn der Himmel bewölkt ist, liefert der
Autoakku Strom für Fernseher, Herd und
Föhn. Zusätzlicher Strom wird vom regionalen Energieversorger aus möglichst regenerativen Quellen bezogen, der andererseits
48 Mainova Geschäftsbericht 2011
auch die Stromüberschüsse abnimmt. Für
Wärme sorgt das Fernwärmenetz des Versorgers oder auch ein Mini-Blockheizkraftwerk im Keller, das dann auch noch zusätzlichen Strom produziert.
2030
wird die Einwohnerzahl Frankfurts um
rund sieben Prozent steigen.
Insgesamt rückt alles näher zusammen.
Das heißt, Arbeits-, Einkaufs-, Schul- und
Freizeitstätten sind im Umkreis von wenigen
Kilometern für Eltern wie Kinder mit öffentlichen Verkehrsmitteln, zu Fuß, per Rad oder
mit dem Elektroauto erreichbar.
In die städtische Entwicklung bis 2030 sind
wir unmittelbar eingebunden. So wurde im
Jahr 2011 auch der 3. Zukunftskongress
der Stiftung urban future forum unter dem
Motto „Die Stadt und die Energie“ unterstützt.
Dr. Constantin H. Alsheimer, Vorsitzender
des Vorstands, zeichnet den weiteren Weg
vor: „Wir wollen die politische, wissenschaftliche und gesellschaftliche Diskussion
über die führende Rolle von Städten wie
Frankfurt bei der Energieversorgung der
Zukunft und die direkte Umsetzung von
Maßnahmen aktiv begleiten. Deshalb engagieren wir uns bei den drei großen Herausforderungen der Green City: effizientere
Häuser, intelligenterer Verkehr und ein innovativeres Energiemanagement.“
2011 Mainova Geschäftsbericht 49
Magazin
Innovation
Stromtankstellen der Mainova
im Rhein-Main-Gebiet
Immer mehr Mainova-Stromtankstellen gehen in
Frankfurt und Umgebung ans Netz. Wo genau
Sie Ihr Elektroauto oder ihren E-Roller aufladen
können, erfahren Sie unter:
www.mobil-mit-e.de
Frankfurt
Stromtankstelle
Stromtankstelle (in Planung)
15 kw
Heizwärmebedarf pro Quadratmeter hat
ein Passivhaus maximal. Diesen wird die
Zukunft des städtischen Wohnungsbaus
gehören.
50 Mainova Geschäftsbericht 2011
Haus mit größtem Einsparpotenzial
Häuser stehen derzeit noch für den Großteil
des Strom- und Wärmeverbrauchs. Die Zukunft in der Stadt gehört deshalb dem Passivhaus mit einem Heizwärmebedarf von
unter 15 Kilowattstunden pro Quadratmeter. Auch Altbauten und Mehrfamilienhäuser
können nachträglich auf dieses Niveau gebracht werden. Die Mainova unterstützt unter anderem durch Online-Beratungsangebote wie eine Energiesparhaus-Microsite
oder als Partner des Portals Energiepunkt
Frankfurt mehr Effizienz im Haus. Dane­
ben fördert sie aber auch die Verbreitung
energiesparender Technologien wie Hocheffizienz-Heizungspumpe oder Mikro-Blockheizkraftwerke und bietet in Frankfurt ein
eigenes Fernwärmenetz. Inzwischen stehen
in Frankfurt im Städtevergleich europaweit
die meisten Passivhäuser.
Eine zunehmend dezentrale Stromversorgung erfordert auch ein mitdenkendes
Stromnetz, das durch einen umfangreichen
Datenaustausch das perfekte Verhältnis von
Einspeisemenge, Verbrauch und Netzkapazität sicherstellt.
Eine weitere energetische Großbaustelle ist
der Stadtverkehr. Neben intelligenten Konzepten zur Verknüpfung von Individual- und
öffentlichem Nahverkehr kann in Ballungsräumen gerade die Elektromobilität ihre Stärken
ausspielen. Wir arbeiten gemeinsam mit dem
städtischen Immobilienkonzern ABG Frankfurt
Holding an einem umfangreichen Pilotprojekt
zur E-Mobilität. 2011 wurde das Stromtankstellennetz mit dem Naturstromprodukt Novanatur in der Stadt und im Umland auf knapp
40 Stationen weiter ausgebaut. Damit schaffen wir eine Ladeinfrastruktur in Städten und
Gemeinden und bereiten den Weg in eine
elektromobile Zukunft.
Ökologische Häuser, neue Verkehrsformen
und das intelligente Stromnetz tragen mit
zum Erreichen der Klimaschutzziele der
Stadt Frankfurt bei, die bis 2030 eine Verringerung des CO2-Ausstoßes von 6,7 Millionen Tonnen im Jahr 2005 um 50 Prozent
auf rund 3,3 Millionen Tonnen vorsehen.
Auch wir wollen bereits bis 2020 gut
600.000 Tonnen CO2 einsparen. Dank der
2010 beschlossenen Erzeugungsstrategie
wird das Unternehmen diesen Wert schon
2015 erreichen. Der Weg zu einem Frankfurt der Zukunft als smarte Green City ist
bereitet – gehen müssen ihn alle Beteiligten
gemeinsam.
Das Smart Grid der Zukunft steuert beispielsweise die Kleinkraftwerke im Versorgungsgebiet nach dem Netzbedarf. Es bedingt aber auch flexiblere Verbraucher, die
ihren Strombezug nach dem aktuell verfügbaren Stromangebot ausrichten. Voraussetzung dafür sind digitale Stromzähler – so
genannte Smart Meter – zu Hause, die
ein genaueres Erfassen und Lenken des
Stromverbrauchs ermöglichen. Seit Anfang
2011 bietet die Mainova mit iVis SparzeitPlus eine solche Smart-Meter-Option zu
­ihren Stromtarifen.
Drei Fragen an Prof. Dr. Klaus J. Beckmann,
Geschäftsführer des Deutschen Instituts für Urbanistik
Was bedeutet für Sie Smart City?
Die Bewohner einer Smart City werden
­in einer verstärkt dezentral organisierten
und intelligent gesteuerten Stadt leben.
Diese Stadt verfügt zunehmend über geschlossene Material- und Energiekreisläufe und geht mit ihren Ressourcen sehr
effizient um.
Welchen Herausforderungen müssen
sich Städte wie Frankfurt stellen?
Was setzt diese erforderliche
Vernetzung voraus?
Den Städten stellen sich mehrere neue
Anforderungen, die aber gerade auch
von ihnen effektiv und effizient bewältigt
werden können. Neben wirtschaftsstrukturellen und demografischen Verände­
rungen sind dies die Bewältigung des
­Klimawandels und die Folgen der Ener­
gie­wende, die eine Reduktion der CO2Emissionen, eine Steigerung der Energieeffizienz bei den Verbrauchern und eine
Umstellung der Energieversorgung auf
eine vernetzte Form einer dezentralen
regenerativen Energieerzeugung erforderlich machen.
Voraussetzung dafür ist eine vermehrte
Begleitung von Leistungserbringung und
-austausch durch Information, Überwachung und Steuerung. Deshalb werden
intelligente Stromnetze in Form eines
Smart Grids, in die Smart Houses inklusive Vehicle-to-Grid eingebunden sind, immer wichtiger. Durch die klare Definition
der Verbräuche und das Ausschöpfen
belastungsabhängiger Entgelte verbessern sie die Energie- und Ressourcen­
effizienz.
2011 Mainova Geschäftsbericht 51
Magazin
Innovation
Unterwegs mit einer überzeugten Kundin
Ohne Parkplatzsorgen, Versicherungen und Reparaturstress nutzt Linda Waldeck nur dann ein Auto, wenn sie
es wirklich benötigt – beispielsweise, um zum Möbelhaus
zu fahren.
Auto – das ist eines von über 2.500 Fahrzeugen bundesweit aus der Flotte des FlinksterNetzes. book-n-drive unterhält 270 Autos in
der Rhein-Main-Region. Die Mainova AG ist
zu einem Drittel am Carsharing-Unternehmen
beteiligt. Mit diesem Angebot kann Linda
maßgeschneidert Autos nutzen, wann, wo
und so lange sie will. Heute fährt sie zu
­einem schwedischen Möbelhaus und kauft
auf dem Rückweg noch ein paar Kisten Wasser. In naher Zukunft wird sie erneut mit
­einem book-n-drive-Transporter umziehen.
Eine Innovation für Großstädte
ins Rollen bringen
Spielplätze statt Parkplätze –
Warum sich Carsharing lohnt
23 Stunden am Tag steht ein Auto durchschnittlich auf einem Parkplatz. In dieser
Zeit nutzt es praktisch nichts und kostet trotzdem Versicherungspreise und
Steuern. Die Parkplatzsituation in Großstädten ist ein zusätzliches Ärgernis – neue
Ideen schaffen Abhilfe.
2.500
Fahrzeuge können über die book-n-drive
Mobilitätssysteme GmbH gebucht werden. Die Mainova AG ist zu einem Drittel
am Carsharing-Unternehmen beteiligt.
52 Mainova Geschäftsbericht 2011
Frankfurt-Höchst gegen 15.00 Uhr: Auf
dem Parkplatz vor der Bahnhofshalle steht
ein kleines Hinweisschild mit der Aufschrift
„book-n-drive“ vor einem abgesperrten
Stellplatz. Fünf Minuten später nähert sich
ein grauer Opel Corsa. Mit einem schnellen
Handgriff liegt der Absperrpfosten am Boden und Linda Waldeck steigt mit einem
Lächeln aus dem Carsharing-Auto. Die
Frankfurterin ist für neue Ideen offen. Flexibel und bequem die Herausforderungen
des Alltags zu meistern ist ihr wichtig –
­Planungssicherheit auch – unbeschwert
von Parkplatzsuche, Steuern oder Werkstattbesuchen. Deswegen nutzt sie seit drei
Jahren book-n-drive.
Bundesweit Autos ausleihen
Heute ist die Fahrt von Linda noch nicht zu
Ende. Und wir sind jetzt als Mitfahrer dabei.
Elegant fährt sie um mehrere Kurven und
plaudert dabei entspannt über „ihr“ Auto. Ihr
Mobilitätskonzept mit Zukunft
Parkplatzsorgen und steigende Versicherungspreise hat Linda keine. Das war der
Beweggrund für book-n-drive-Gründer Udo
Mielke, sein Unternehmen zu gründen. Die
unzähligen Autos, die in manchen Wohnvierteln komplette Straßenzüge zustellen, sind
ihm ein Dorn im Auge. Wie viele Spielplätze
könnten in den Innenstädten entstehen,
wenn Autos effizienter genutzt werden? Das
heißt im Umkehrschluss: Das Auto wird zu
einem Fortbewegungsmittel und verliert seinen Wert als Statussymbol. Und in Zukunft?
Mielke ist davon überzeugt, dass Carsharing
sich immer mehr lohnen wird. Außerdem trägt
ein intelligentes Mobilitätskonzept entscheidend dazu bei, dass weniger CO2 produziert
wird. Sobald Elektroautos preisgünstig auf
den Markt kommen und die Akkus die Carsharing-Bedingungen durchhalten, wäre dies
der nächste konsequente Schritt in die
­Mobilität der Zukunft.
Die Vorzüge dieses Systems waren unserer
Carsharing-Kundin gleich sympathisch.
Nach einer Fernsehreportage zum Thema
suchte sie nach einem Anbieter in Frankfurt
am Main. Seitdem nutzt sie in regelmäßigen
Abständen das book-n-drive-Angebot. Auch
die Technik vom Buchen über das Auf­
schließen bis zum abschließenden Abmel-
den des Nutzers sei „selbsterklärend und
super easy“, so Linda begeistert. Das Angebot an Autos im Rhein-Main-Gebiet
wächst beständig. „Nur wer möglichst in
seiner Nachbarschaft ein book-n-drive-Auto findet, wird den Service auch langfristig
nutzen“, analysiert Mielke. Das eine ver­
änderte Einstellung zum Auto etwas Zeit
braucht, ist dem Carsharing-Geschäftsführer bewusst. Steigende Kundenzahlen geben ihm jedoch recht.
„Wer in unseren Innenstädten
verzweifelt nach Parkplätzen
sucht, lernt schnell die Vorzüge
von Carsharing schätzen.“
Udo Mielke
book-n-drive-Gründer
„Es macht Spaß, mit den modernsten Autos zu fahren“, freut sich Linda und berichtet, dass es in den letzten Jahren stetig
Verbesserungen sowohl bei den Modellen
als auch dem System gab. Durchgängig war
die umfassende und persönliche Beratung,
das Gefühl, gut aufgehoben zu sein. Gut
platziert sind ihrer Ansicht nach auch die
Autos, die mit öffentlichen Verkehrsmitteln
schnell und einfach zu erreichen sind.
Rundummobilität ist bei Lindas Bedürfnissen mit einem Teilzeitauto deutlich günstiger zu erreichen als mit einem eigenen. Sie
spart so auch Zeit und Nerven. Als alle Einkäufe verstaut sind und das Fahrzeug wieder auf seinem „book-n-drive“-Platz abgestellt ist, schwingt sich die junge Frau auf
ihr Fahrrad und radelt nach Hause – umweltschonend und effizient.
2011 Mainova Geschäftsbericht 53
Lagebericht
Lagebericht
Inhalt
Lagebericht
des Mainova-­Konzerns für das ­Geschäftsjahr 2011
54 Mainova Geschäftsbericht 2011
S. 56
Konzernstruktur
S. 56
Geschäft und Rahmenbedingungen
S. 62
Geschäftsentwicklung
S. 65
Angaben nach § 315 Abs. 2 Nr. 5 und Abs. 4 HGB
S. 66
Die Mainova-Aktie
S. 67
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
S. 67
Forschung und Entwicklung
S. 67
Grundzüge des Vergütungssystems für den Vorstand
S. 67
Vorgänge von besonderer Bedeutung nach dem Schluss des Geschäftsjahres
S. 68
Internes Steuerungssystem des ­Konzerns
S. 68
Bericht über wesentliche Chancen und Risiken
S. 71
Zukünftige Geschäftsentwicklung
2011 Mainova Geschäftsbericht 55
Lagebericht
Konzernstruktur / Geschäft und Rahmenbedingungen
Lagebericht
Geschäft und Rahmenbedingungen
Der Primärenergieverbrauch verteilt sich in Deutschland im
Jahr 2011 wie folgt:
7
6
5
Der Energieverbrauch in
Deutschland ist im Jahr
2011 deutlich gesunken.
Konzernstruktur
Unser operatives Geschäft wird insbesondere von vier
Tochterunternehmen wahrgenommen, die aus der organisatorischen, abrechnungstechnischen und gesellschaftsrechtlichen Entflechtung des Erzeugungs-, Netz- und Vertriebsbereichs der Mainova AG hervorgegangen sind. Die
NRM Netzdienste Rhein-Main GmbH (NRM) pachtet das
Strom- und Gasnetz der Mainova AG und betreibt diese
auf eigene Rechnung, während für die Fernwärme- und
Wasserversorgungsnetze die Betriebsführung übernommen wird. Die Mainova EnergieDienste GmbH hat von der
Mainova AG das Energiedienstleistungsgeschäft (Contracting) und das technische Facility Management übernommen. Die Aufgaben der Mainova ServiceDienste Gesellschaft mbH erstrecken sich auf das Messwesen, die
Abrechnung der gelieferten Strom-, Gas-, Wasser- und
Wärmemengen, die Kundenbetreuung sowie das Forderungsmanagement. Die SRM StraßenBeleuchtung RheinMain GmbH betreut das Straßenbeleuchtungsnetz der
Stadt Frankfurt am Main.
56 Mainova Geschäftsbericht 2011
Geschäft und Rahmenbedingungen
Konjunkturelle Entwicklung
Nach ersten Berechnungen des Statistischen Bundesamts
stieg das Bruttoinlandsprodukt (BIP) 2011 preisbereinigt
im Vergleich zum Vorjahr um 3,0 %. Der wirtschaftliche
Aufschwung fand dabei hauptsächlich in der ersten Jahreshälfte statt. Der konjunkturelle Aufholprozess der deutschen Wirtschaft wurde vor allem von positiven Impulsen
aus dem Inland getragen. Die privaten Ausgaben wuchsen
aufgrund höherer Einkommen preisbereinigt mit 1,5 % so
stark wie zuletzt vor fünf Jahren. Zudem legten die Anlageinvestitionen der Unternehmen insbesondere in Ausrüstungen und Bauten um 6,5 % zu. Auch der Staatskonsum zog um 1,2 % an.
Entwicklung des Primärenergieverbrauchs
Vorläufigen Schätzungen der Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen zufolge ist der Energieverbrauch in Deutschland im Jahr 2011 deutlich gesunken. Er wird sich voraussichtlich auf 457,6 Mio. Tonnen Steinkohleeinheiten belaufen,
was einem Rückgang gegenüber dem Vorjahr um 4,8 %
entspricht. Damit liegt der deutsche Primärenergieverbrauch insgesamt auf dem niedrigsten Niveau seit 1990.
Hauptgründe hierfür waren der geringere Wärmeenergiebedarf aufgrund der milden Witterung und die hohen Energiepreise. Bereinigt um den Witterungseinfluss wäre der
Energieverbrauch nur um 1 % gesunken.
4
2
3
Der Strompreis hat sich im Jahr 2011 wie folgt entwickelt:
Jan. Feb. Mrz. Apr. Mai Jun. Jul. Aug. Sep. Okt. Nov. Dez.
1
Mineralöl
33,8 %
2
Erdgas
20,6 %
3
Steinkohle
12,6 %
4
Braunkohle
11,7 %
5
Erneuerbare Energieträger
10,8 %
6
Kernenergie
8,8 %
7
Sonstige Energieträger
1,7 %
Quelle: Pressedienst Nr. 9/2011 der Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen
e. V., Berlin
Die energiepolitischen Beschlüsse der Bundesregierung
führten im Jahr 2011 zu leichten Veränderungen beim Mix
der Energieträger. Der schrittweise Ausstieg aus der Atomenergie ließ deren Beitrag zum Energiemix um 2,1 % sinken. Die erneuerbaren Energien konnten ihren Anteil hingegen weiter erhöhen und machen nun 10,8 % des
­gesamten Energieverbrauchs aus. Der Erdgasanteil verringerte sich aufgrund eines deutlichen Mengenrückgangs
um 1,2 Prozentpunkte. Dagegen legte der Anteil der
Braun- und Steinkohle am Energiemix um 1,0 beziehungsweise 0,6 Prozentpunkte zu. Der wichtigste Energieträger
blieb auch im Jahr 2011 das Rohöl mit einem relativ konstanten Anteil von 33,8 %.
Strompreis in Euro pro MWh
Wir versorgen rund eine
Million Menschen in Hessen, Rheinland-Pfalz,
Nordrhein-Westfalen, Bayern und Baden-Württemberg mit Energie und
Wasser.
Als börsennotierte Aktiengesellschaft hat die Mainova Aktiengesellschaft (Mainova AG) ihren Konzernabschluss (im
Folgenden wird der Mainova-Konzern als Mainova bezeichnet) nach den International Financial Reporting Standards (IFRS), wie sie in der Europäischen Union (EU) anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315a Abs. 1
HGB zu beachtenden handelsrechtlichen Vorschriften aufgestellt.
Mainova ist in der Versorgung mit leitungsgebundenen
Energieträgern und Wasser sowie in artverwandten Dienstleistungen tätig. Wir versorgen rund eine Million Menschen
in Hessen, Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalen, Bayern
und Baden-Württemberg mit Energie und Wasser sowie
Geschäftskunden bundesweit mit Strom und Gas. Zudem
belieferten wir im Geschäftsjahr 2011 regionale Gas- und
Stromversorger und sind an versorgungswirtschaftlichen
Unternehmen überwiegend in Hessen und Thüringen beteiligt. Ferner stellen wir als Betreiber von Versorgungsnetzen den Netzzugang und Netzanschluss Dritten zur Verfügung und gewährleisten den sicheren Transport von
Energie und Wasser.
1
nach der Abschaltung deutscher Atomkraftwerke, anhaltende politische Unruhen in der arabischen Welt und robuste Wachstumsaussichten für die Weltwirtschaft zunächst noch stützend auf die Preise gewirkt. Maßgeblich
für den Abwärtstrend in der zweiten Jahreshälfte waren
dann jedoch die deutlich wachsende Unsicherheit über die
weitere Konjunkturentwicklung in Europa und die Furcht
vor einer abkühlenden Weltwirtschaft infolge der Schuldenkrise im Euroraum sowie der Finanzprobleme in den
USA. Aufgrund der hohen Preisniveaus im Zeitraum Mitte
März bis Anfang September notierten die durchschnittlichen Terminpreise dabei – mit Ausnahme der Emissionsrechte – deutlich über den Mittelwerten des Vorjahres.
60
Strom Base 2012 in Euro/MWh
58
56
54
52
Der Grundlastkontrakt für das Strom-Kalenderjahr 2012
lag am Ende des Jahres nur knapp unter dem Niveau zu
Jahresbeginn. Nach dem deutlichen Preisanstieg im ersten Quartal, der insbesondere auf die Atomkatastrophe in
Fukushima und einen Anstieg der Brennstoffkosten zurückging, führten erheblich verbilligte Preise für Emissionsrechte, eine insgesamt entspannte Versorgungssituation
am Spotmarkt und die Zuspitzung der Schuldenkrise im
Euroraum in den Sommer- und Herbstmonaten zu einem
Preisrückgang.
Der schrittweise Ausstieg
aus der Atomenergie ließ
deren Beitrag zum Energiemix um 2,1 % sinken.
Der Anteil der erneuerbaren Energien stieg auf
10,8 %.
Die Preise für Erdgas zeigten im Jahr 2011 folgende
Entwicklung:
Jan. Feb. Mrz. Apr. Mai Jun. Jul. Aug. Sep. Okt. Nov. Dez.
Entwicklung der Energiepreise und des
CO2-Emissionshandels
Die Energiegroßhandelspreise haben nach einem steilen
Anstieg infolge der Reaktorkatastrophe am 11. März 2011
in Japan im Verlauf der zweiten Jahreshälfte deutlich nachgegeben. Spätestens ab Mitte September konnten sich
die Terminpreise mit Lieferung im Jahr 2012 für die Brennstoffe Kohle, Öl und Erdgas sowie für Emissionsrechte und
die Grundlast Stromlieferung den nervösen Kursschwankungen der Finanzmärkte nicht mehr gänzlich entziehen.
Während die Strom-, Kohle- und Erdgaspreise Ende 2011
wieder nahezu auf die Niveaus zum Ende des Vorjahres
zurückfielen, schloss der Preis für Rohöl als Einziger über
der Notierung zum Jahresende 2010. In der ersten Jahreshälfte hatten am Energieterminmarkt Versorgungsängste
29
Gaspreise in Euro pro MWh
Lagebericht
28
Mit Ausnahme des Rohölpreises fielen die Strom-,
Kohle- und Erdgaspreise
Ende 2011 wieder nahezu
auf die Niveaus zum Ende
des Vorjahres zurück.
27
26
25
24
Erdgas NCG 2012 in Euro/MWh
23
22
21
Erdgas schloss das Jahr 2011 im Marktgebiet NCG (NetConnect Germany) nahezu auf dem gleichen Preisniveau
ab wie zum Jahresende 2010. Auf der Angebotsseite
stand der im gesamten Jahresverlauf schwachen Nachfra-
2011 Mainova Geschäftsbericht 57
Lagebericht
Geschäft und Rahmenbedingungen
Lagebericht
Geschäft und Rahmenbedingungen
ge eine stabile Versorgung mit Pipeline- und Flüssigerdgas
(LNG) gegenüber. Bis ins dritte Quartal hinein hatten jedoch noch Ängste über Liefereinschränkungen und die
Abschaltung alter Atomkraftwerke sowie die Aussicht auf
eine weltweit höhere Nachfrage den Gaspreisen Auftrieb
verliehen. Aufgrund anhaltend milder Temperaturen und
niedriger Nachfrageerwartungen für den Winter und das
Gesamtjahr 2012 sank der Preis im vierten Quartal dann
deutlich.
Preis der CO2-Emissionsrechte in Euro pro Tonne
Die Preise für CO2-Emissionsrechte mit Lieferung im Jahr
2012 weisen folgenden Verlauf auf:
Jan. Feb. Mrz. Apr. Mai Jun. Jul. Aug. Sep. Okt. Nov. Dez.
18
CO2 2012 in Euro/t
16
14
12
10
8
Maßgeblich für den ab Ende Juni stark rückläufigen Preis
für Emissionsrechte (EU Allowances – EUA) waren Befürchtungen einer konjunkturellen Abkühlung in Europa
und der veröffentlichte Entwurf einer EU-Richtlinie zur Steigerung der Energieeffizienz. Außerdem zeigten weitere
preissenkende Angebotsfaktoren wie der vorzeitige Verkaufsstart von Emissionsrechten aus einem EU-Investitionsprogramm sowie ein deutlich gestiegenes Angebot an
CER (Certified Emission Reductions)-Zertifikaten aus internationalen Klimaschutzprojekten ihre Wirkung.
Die Brennstoffpreise für Kohle und Öl nahmen im Jahr
2011 folgenden Verlauf:
Jan. Feb. Mrz. Apr. Mai Jun. Jul. Aug. Sep. Okt. Nov. Dez.
Kohle API2 in USD/t
Kohle- und Rohölpreise in USD
pro Tonne bzw. Barrel
Wir begrüßen die stärkere
Fokussierung auf die
Kraft-Wärme-Kopplung,
da KWK-Anlagen durch
ihre hohen Effizienzgrade
einen wichtigen Beitrag
zur Verminderung von
CO2-Emissionen und Steigerung der Versorgungssicherheit leisten.
130
120
110
100
Rohöl Brent 2012 in USD/b
90
Nach einem Anstieg der Kohlepreise in der ARA-Region
(API2) im ersten Quartal setzte Ende April eine Abwärts­
bewegung ein. Während der europäische Markt trotz
58 Mainova Geschäftsbericht 2011
­erhöhter Lagerabbauaktivität die Preise im dritten Quartal
nicht beeinflussen konnte, sorgten zurückhaltende Ein­
deckungen Chinas und Indiens sowie leicht eingetrübte
Konjunkturerwartungen in Asien für verstärkte Korrekturen
im letzten Jahresviertel.
Der Preis für Rohöl der Sorte Brent lag zum Jahresende
als einziger Brennstoff über dem Preis zum Jahresbeginn.
Nach einem zwischenzeitlichen Rückgang Ende September sorgte im Dezember die erneute Zuspitzung des
­Konflikts zwischen dem Iran und dem Westen für neue „Risikoaufschläge“. Nach der Ankündigung neuer Wirtschaftssanktionen durch die USA und Europa hatte der
Iran im Gegenzug mit einer Sperrung der Straße von Hormus als wichtige Öl- und Gastransportader gedroht.
Energiepolitische Rahmenbedingungen
Die bereits in den Vorjahren begonnenen nationalen und
internationalen Bestrebungen zum Ausbau der erneuerbaren Energien wurden auch im Jahr 2011 fortgesetzt. Durch
die Katastrophe von Fukushima und ihre Folgen haben sie
noch einmal deutlich an Bedeutung gewonnen.
Weltklimagipfel im südafrikanischen Durban
Auf der 17. UN-Klimakonferenz vom 28. November bis
zum 9. Dezember 2011 in Durban (Südafrika) einigten sich
die mehr als 190 Teilnehmerstaaten auf die Fortschreibung
des Kyoto-Protokolls. Die Entscheidung über die Verlängerung des Vertrags bis 2017 oder 2020 soll auf dem nächsten Klimagipfel Ende 2012 in Doha (Katar) getroffen werden. Darüber hinaus vereinbarten die Teilnehmer, dass bis
spätestens 2015 ein neuer Klimaschutzvertrag erarbeitet
wird. Das neue Abkommen soll 2020 in Kraft treten und
auch Nicht-Kyoto-Staaten wie die USA, China und Indien
mit einschließen. Zudem wurde der im Vorjahr in Cancún
(Mexiko) vereinbarte „Grüne Klimafonds“ weiter ausgestaltet.
Europäische Energiepolitik
Auf dem Gipfeltreffen der 27 EU-Staats- und Regierungschefs am 4. Februar 2011 in Brüssel wurde die Niederschrift der Europäischen Kommission „Energie 2020: Eine
Strategie für wettbewerbsfähige, nachhaltige und sichere
Energie“ verabschiedet. Die Kommission gibt darin Leitlinien für die künftige europäische Energiepolitik der Jahre
2011 bis 2020 vor. Zur Unterstützung dieser Ziele beschloss sie im März 2011 den „Energieeffizienzplan 2011“.
Für uns sind speziell die Planschwerpunkte „Effiziente
Energienutzung“ und „Energiebinnenmarkt“ wichtig. Die
Kommission sieht große Einsparpotenziale im Gebäudeund Verkehrssektor sowie durch die effiziente Erzeugung
von Strom und Wärme. Hier begrüßen wir insbesondere
die stärkere Fokussierung auf die Kraft-Wärme-Kopplung
(KWK), da KWK-Anlagen durch ihre hohen Effizienzgrade
einen wichtigen Beitrag zu Verminderung von CO2-Emissionen und Steigerung der Versorgungssicherheit leisten.
Daneben ist der Ausbau der Energie-Infrastruktur einschließlich der Standardisierung und Implementierung von
Smart Grids Teil des Programms.
Energiepolitisches Konzept der Bundesregierung zur
Energiewende
Am 14. März 2011 hat die Bundesregierung aufgrund
der Ereignisse im japanischen Atomkraftwerk Fukushima beschlossen, die sieben ältesten Atomkraftwerke
Deutschlands für drei Monate vom Netz zu nehmen und
in dieser Zeit alle 17 deutschen Atomkraftwerke einer
Sicherheitsüberprüfung zu unterziehen. Parallel dazu
wurde eine Ethikkommission einberufen, die abschätzen
sollte, ob die Nutzung von Atomenergie gesellschaftlich
weiterhin verantwortbar ist.
Das Resultat der Untersuchungen führte zu einer weitgehenden Neuausrichtung der energiepolitischen Ziele der
Bundesregierung, welche am 30. Juni 2011 durch die Änderungen an den folgenden Gesetzen eingeleitet wurde:
schaftsministerium und das Bundesumweltministerium
sollen jährlich einen Bericht erstellen, der die Umsetzung
der energiepolitischen Beschlüsse und Ziele dokumentiert.
••
••
••
••
Hessischer Energiegipfel
Im Rahmen des hessischen Energiegipfels fanden Beratungen zwischen den fünf im hessischen Parlament vertretenen Parteien, Vertretern aus der Industrie, von Gewerkschaften und Verbänden statt. Eine zentrale Vorgabe des
am 10. November 2011 vorgelegten Abschlussberichts ist
die Ausschreibung von etwa 2 % der Landesfläche für
Windkraftanlagen. Außerdem soll bis zum Jahr 2050 der
hessische Strom- und Wärmebedarf möglichst völlig durch
erneuerbare Energien sichergestellt werden. Zudem wurde
ausdrücklich festgehalten, dass Stadtwerke eine tragende
Rolle bei der Energiewende in Hessen spielen und in ihrem
Bestand und ihrer Fortentwicklung nicht beeinträchtigt
werden sollen.
Atomgesetz (AtG)
Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG)
Energiewirtschaftsgesetz (EnWG)
Netzausbaubeschleunigungsgesetz (NABEG)
Das novellierte AtG sieht vor, bis Ende 2022 schrittweise
alle Atomkraftwerke stillzulegen, wobei die sieben bereits
abgeschalteten Anlagen nicht wieder ans Netz gehen. Der
Ausstieg aus der Atomkraft bietet nach unserer Ansicht die
Chance auf mehr Wettbewerb: Es ist jetzt weiteren Marktteilnehmern möglich, neben den bisherigen vier dominierenden Energieversorgungsunternehmen am Markt der
Stromerzeugung teilzunehmen. Außerdem bietet das Gesetz verlässliche Rahmenbedingungen in Bezug auf die
Atomkraft. Diese sind für kommunale Energieversorger
eine wesentliche Voraussetzung, um Investitionen in die
Stromerzeugung tätigen zu können.
Die EEG-Novelle sieht vor, dass der Anteil der erneuerbaren Energien am deutschen Stromverbrauch schrittweise
bis zum Jahr 2050 auf 80 % steigen soll. Die Anfangsvergütung für Windenergie an Land bleibt unverändert, für
Offshore-Windanlagen hingegen erhöht sich die Vergütung. Neujustierungen gibt es auch bei der Förderung von
Bioenergie.
Die EnWG-Novelle dient der Umsetzung der europäischen
Vorgaben des Dritten Binnenmarktpakets „Energie“, von
dessen zentralem Ziel der konsequenten Entflechtung der
Transportnetzbetreiber wir nicht direkt betroffen sind. Außerdem enthält die Novelle Regelungen zur Ausgestaltung
des Unbundlings für Verteilnetzbetreiber, einem schnelleren Lieferantenwechsel, der Einführung intelligenter Messsysteme sowie zur Einrichtung einer Verbraucherschlichtungsstelle.
Die Änderungen im NABEG betreffen Maßnahmen zum
beschleunigten Ausbau von grenzüberschreitenden oder
länderübergreifenden Höchstspannungsleitungen, die
künftig von der Bundesnetzagentur (BNetzA) zentral geprüft und geplant werden.
Um die Fortschritte bei der Energiewende zu überwachen,
hat die Bundesregierung am 20. Oktober 2011 den Monitoringprozess „Energie der Zukunft“ sowie die Einrichtung
einer Expertenkommission beschlossen. Das Bundeswirt-
Novelle des Treibhausgas-Emissionshandelsgesetzes
Am 16. Februar 2011 wurde mit der Verabschiedung des
Gesetzes über den Handel mit Berechtigungen zur Emission von Treibhausgasen die EU-Emissionshandels-Richt­
linie in nationales Recht umgesetzt. Dies hat zur Folge,
dass ab dem Jahr 2013 keine kostenlosen Emissionsrechte mehr für die Stromproduktion ausgegeben werden. Der
Wegfall dieser kostenfreien Zuteilung von Emissionsrechten führt für uns zu einem deutlichen Anstieg der Beschaffungskosten und infolgedessen zu sinkenden Spreads bei
der Erzeugung.
Der Wegfall der kostenfreien Zuteilung von Emissionsrechten führt zu sinkenden Spreads bei der
Erzeugung.
Stadtwerke spielen eine
tragende Rolle bei der
Energiewende in Hessen.
Der Ausstieg aus der
Atomkraft bietet nach unserer Ansicht die Chance
auf mehr Wettbewerb im
Erzeugungsbereich.
Ausgestaltung des Netzzugangs
Im Jahr 2011 wurde die Abwicklung des Netzzugangs
durch eine Vielzahl von Regelungen neu gestaltet. Hierzu
gehören die Vorgaben der BNetzA zu Marktregeln für die
Bilanzkreisabrechnung Strom (MaBiS), für den Lieferantenwechsel durch den Geschäftsprozess Kundenbelieferung
mit Elektrizität (GPKE) sowie für den Geschäftsprozess
Lieferantenwechsel Gas (GeLi Gas), mit denen gemäß
EnWG ein Wechsel innerhalb von drei Wochen durchgesetzt wird. Die zum 1. Oktober 2011 in Kraft getretene Kooperationsvereinbarung IV zwischen den Betreibern von in
Deutschland gelegenen Gasversorgungsnetzen sieht unter anderem eine weitreichende Standardisierung der für
den Netzzugang erforderlichen Verträge vor.
Wir bewerten die Belebung des Wettbewerbs durch die Umsetzung der überarbeiteten beziehungsweise neuen Vorgaben zur Abwicklung des Netzzugangs insgesamt positiv.
Regulierung der Netzentgelte
Durch die seit dem 1. Januar 2009 geltende Anreizregulierung setzt die BNetzA die Netzentgelte für Strom und Gas
mit dem Ziel der schrittweisen Entgeltkürzung jeweils für
eine mehrjährige Regulierungsperiode fest. Für das Gasnetz beginnt die zweite Regulierungsperiode ab 2013, für
das Stromnetz ab 2014. Beim Gasnetz hat die BNetzA daher schon im Jahr 2011 umfangreiche Datenerhebungen
zur Bestimmung der Erlösobergrenze vorgenommen. Für
2011 Mainova Geschäftsbericht 59
Lagebericht
Geschäft und Rahmenbedingungen
das Stromnetz werden die Daten im laufenden Geschäftsjahr ermittelt.
Zudem hat die BNetzA durch das leichte Absenken der
Eigenkapitalzinssätze gegenüber der ersten Regulierungsperiode wesentliche Entscheidungen in Bezug auf die Erlöse der Netzbetreiber in der zweiten Regulierungsperiode
getroffen.
Durch die Festlegungen zur Qualitätsregulierung wurde
bestimmt, wie der Aufschlag beziehungsweise Abschlag
auf die Erlöse der Netzbetreiber aufgrund ihrer Versorgungszuverlässigkeit ermittelt wird.
Im Geschäftsjahr 2011
­erzeugten unsere Anlagen
1,4 Mio. MWh elektrische
Energie und 1,5 Mio.
MWh Wärme.
Erzeugung
Unser Kraftwerksportfolio umfasst insbesondere die Heizkraftwerke (HKW) West, HKW Niederrad, HKW Allerheiligenstraße und HKW Messe und das Biomassekraftwerk
Fechenheim.
Im Geschäftsjahr 2011 erzeugten unsere Anlagen wie im
Vorjahr 1,4 Mio. MWh elektrische Energie und 1,5 Mio.
MWh (Vorjahr 1,7 Mio. MWh) Wärme. Der Rückgang der
erzeugten Wärmemenge geht auf die deutlich mildere Witterung im Vergleich mit dem Vorjahreszeitraum zurück.
Unser Gemeinschaftsunternehmen, die Müllheizkraftwerk
Frankfurt am Main GmbH (MHKW), betreibt das Müllheizkraftwerk Nordweststadt (MHKW Nordweststadt), in dem
jährlich bis zu 525.600 Tonnen Haus- und Gewerbeabfall
verbrannt werden. Dadurch lassen sich im Vergleich zur
herkömmlichen Erzeugung aus fossilen Brennstoffen rund
300.000 Tonnen CO2 einsparen. Die Erzeugungsmenge
dieser Kraftwerke betrug im Berichtsjahr 0,4 Mio. MWh
(Vorjahr 0,3 Mio. MWh) an elektrischer Energie und wie im
Vorjahr 0,3 Mio. MWh Wärme.
Unser Beteiligungsunternehmen Gemeinschaftskraftwerk Irsching GmbH (GKI), an dem wir 15,6 % halten,
betreibt ein effizientes Gas- und Dampfturbinenkraftwerk. Die Anlage in Irsching verfügt über eine elektrische Leistung von 845 Megawatt (MW) und hat einen
außerordentlich hohen Wirkungsgrad von knapp 60 %.
Im Jahr 2011 entfielen auf die Mainova AG rund 0,7 Mio.
MWh (Vorjahr 0,5 Mio. MWh) der in dieser Anlage erzeugten elektrischen Energie.
Der Ausbau umweltfreundlicher Erzeugungskapazitäten
steht im Mittelpunkt unserer strategischen Ausrichtung.
Einen Schwerpunkt setzen wir dabei bei der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien. So sind wir mit 12,5 %
an der SWM Wind Havelland GmbH & Co. KG beteiligt.
Diese Holding betreibt durch ihre Tochterunternehmen
83 Windkraftanlagen, die über eine installierte Erzeugungsleistung von 163 MW verfügen. Unser Anteil entspricht
dem Strombedarf von etwa 15.750 Haushalten. Auf diese
Weise werden im Vergleich mit konventioneller Stromerzeugung jährlich rund 35.000 Tonnen CO2 eingespart. Des
Weiteren betreiben wir einen Windpark in Siegbach. Die
Windkraftanlagen sind Ende 2011 in Betrieb gegangen
und werden zukünftig jährlich rund 16.000 MWh klimafreundlichen Strom erzeugen. Dies reicht aus, um
6.400 Haushalte mit Strom zu versorgen.
Ferner betreiben wir knapp 20 Solaranlagen mit einer in-
60 Mainova Geschäftsbericht 2011
Lagebericht
Geschäft und Rahmenbedingungen
stallierten Leistung von 1,4 MW, welche im Jahr 2011
1.300 MWh Energie erzeugt haben.
Der eigenerzeugte Strom verteilt sich wie folgt auf die
Kraftwerke:
6
5
7
4
3
1
2
1
Heizkraftwerke
55,0 %
2
Gemeinschaftskraftwerk Irsching
27,3 %
3
MHKW Nordweststadt
12,2 %
4
Biomassekraftwerk Fechenheim
3,3 %
5
Windpark Havelland
1,5 %
6
Sonstige dezentrale Anlagen
0,6 %
7
Solaranlagen
0,1 %
Der Energieeinsatz der Kraftwerke im Jahr 2011 stellt sich
wie folgt dar:
6
5
4
3
1
2
1
Erdgas
42,0 %
2
Steinkohle
34,2 %
3
Müll
17,5 %
4
Biomasse
4,7 %
5
Wind
1,2 %
6
Heizöl
0,4 %
Bei der Zusammensetzung der eingesetzten Energieträger
ergaben sich im Jahr 2011 gegenüber dem Vorjahr keine
wesentlichen Veränderungen.
Unsere Anlagen emittierten im Jahr 2011 insgesamt rund
1,3 Mio. Tonnen CO2 (Vorjahr 1,4 Mio. Tonnen). Zusätzlich
wurden von den Beteiligungsunternehmen wie im Vorjahr
etwa 0,2 Mio. Tonnen CO2 freigesetzt. Die Emissionen aus
dem Einsatz der Brennstoffe Biomasse und Abfall sowie
aus der Nutzung von Windenergie sind als CO2-neutral zu
bewerten.
Im September 2011 nahm im Industriepark Höchst eine
Bioerdgas-Aufbereitungsanlage ihren Betrieb auf, an der
wir mit 49,9 % beteiligt sind. Die Anlage erzeugt rund
80.000 MWh umweltfreundliches Bioerdgas pro Jahr. Dies
entspricht dem Verbrauch von 4.000 Haushalten, wodurch
jährlich rund 16.000 Tonnen CO2 eingespart werden. Im
Jahr 2011 wurden bereits insgesamt 37.175 MWh Bioerdgas in das Netz eingespeist.
Beschaffung
Ein Schlüssel für den Erfolg eines Energieversorgungsunternehmens in zunehmend wettbewerbsintensiven Absatzmärkten ist die Optimierung der Energiebeschaffung.
Wir arbeiten daher kontinuierlich an der Verbesserung der
Beschaffungsprozesse sowie dem optimal risikogesteuerten Mix aus lang- und kurzfristiger Absicherung des Stromund Gasbezugs, um in diesem dynamischen Marktumfeld
Wettbewerbsvorteile zu generieren.
Im Stromgeschäft mit unseren Kunden setzen wir dabei
weiterhin auf die Syneco Trading GmbH als Marktzugang,
um Großhandelsmärkte mit wettbewerbsfähigen Strombezugskonditionen nutzen und nachhaltig attraktive Preise
anbieten zu können. Sowohl das Vertriebs- als auch das
Eigenerzeugungsportfolio wurden im Vergleich mit dem
Großhandelsmarkt optimiert. Bei der Gasbeschaffung für
den direkten Endkundenmarkt und die Energiepartner in
der Region konnten wir uns insbesondere auf die bewährte Lieferbeziehung mit dem assoziierten Unternehmen
Gas-Union GmbH stützen.
Parallel dazu investieren wir weiter in den Auf- und Ausbau
eigenen Know-hows, um den laufenden Veränderungen
sowie der zukünftigen Entwicklung der Märkte – insbesondere im Gasbereich – gerecht zu werden. Dies spiegelte
sich unter anderem in der Einstellung von Spezialisten, der
Einrichtung eines eigenen Handelsraums und der Einführung eines Portfoliomanagementsystems wider.
Von den an Endkunden verkauften Strommengen wurden
rund 48 % in unseren eigenen umweltfreundlichen Anlagen
und denen unserer Beteiligungen erzeugt. Damit konnte
dieser Anteil trotz des gestiegenen Stromabsatzes nahezu
auf dem hohen Vorjahresniveau gehalten werden.
Alleiniger Wasserlieferant ist das Beteiligungsunternehmen
Hessenwasser GmbH & Co. KG, mit dem ein langfristiger
Lieferungsvertrag für unseren gesamten Wasserbedarf besteht.
Beteiligungen
Unser Beteiligungsportfolio umfasst 18 nach der EquityMethode einbezogene Gemeinschafts- und assoziierte Unternehmen sowie 15 weitere Beteiligungsgesellschaften.
Im Rahmen unserer Erzeugungsstrategie planen wir, bis
zum Jahr 2015 rund 500 Mio. Euro für Projekte zur effizienten Strom- und Wärmeerzeugung aufzuwenden. Im Laufe
des Jahres 2011 wurde bereits in diverse Beteiligungen
investiert.
Unter anderem haben wir eine Beteiligung an einer hocheffizienten Gas- und Dampfturbinenanlage in Bremen erworben. Die mit umweltfreundlichem Erdgas befeuerte Anlage
wird eine Leistung von rund 445 MW bereitstellen. Das
­gesamte Investitionsvolumen beträgt rund 450 Mio. Euro.
Nach einer Bauzeit von etwa 30 Monaten soll das Kraftwerk im Jahr 2013 den Betrieb aufnehmen. Wir sind mit
25,1 % an der Betreibergesellschaft Gemeinschaftskraftwerk Bremen GmbH & Co. KG (GKB) beteiligt. Den größten Anteil mit 57,4 % hält der Bremer Energieversorger
swb AG.
Außerdem haben 34 Gesellschaften der Thüga-Gruppe
inklusive der Mainova die Thüga Erneuerbare Energien
GmbH & Co. KG (Thüga Erneuerbare Energien) mit Sitz in
München gegründet. Die Gesellschafter planen, bis 2020
rund 1 Mrd. Euro in Erzeugungsprojekte im Bereich regenerativer Energien zu investieren. Das Ziel des gemeinsamen Vorgehens ist die Bündelung von Know-how und
Kapital zum Ausbau der Eigenerzeugung aus erneuer­
baren Quellen.
Im Jahr 2011 wurde über die Thüga Erneuerbare Energien
bereits in mehrere Windparks investiert. Ein Windpark wird
in Biebersdorf (Brandenburg) errichtet. Er verfügt über
14 Windkraftanlagen mit einer Gesamtleistung von 28 MW.
Darüber hinaus hat die Gesellschaft zwei im Bau befindliche Windparks in Rheinland-Pfalz mit einer Gesamtleistung von 28,4 MW erworben. Dabei handelt es sich um
einen Windpark mit acht Anlagen in der Gemeinde Neuerkirch sowie um einen mit fünf Anlagen in Unzenberg. Insgesamt können durch die im Jahr 2011 von der Thüga
Erneuerbare Energien getätigten Investitionen etwa 35.000
Haushalte mit einem durchschnittlichen Stromverbrauch
von 3.500 kWh pro Jahr versorgt werden.
Im Bereich Abrechnung und Messdienstleistungen haben
wir uns ebenfalls an zwei Unternehmen beteiligt. An der
neu gegründeten Gesellschaft Service4EVU GmbH, Coburg, wurden 50 % erworben. Geschäftsgegenstand der
Gesellschaft ist im Wesentlichen die Übernahme des Abrechnungsprozesses und der Kundenbetreuung insbesondere für andere Energieversorger. Durch den Erwerb von
25 % der Anteile an der Metegra GmbH (Metegra) in Laatzen wollen wir frühzeitig die Voraussetzungen schaffen, um
auf die gesetzliche Neuordnung des Eichwesens für Messgeräte reagieren zu können. Das Angebot der Metegra
umfasst die Prüfung, Eichung, Parametrisierung, Vorhaltung und Instandsetzung von Messgeräten für die Verrechnung von Elektrizität, Gas, Wasser und Wärme sowie alle
damit in unmittelbarem Zusammenhang stehenden Dienstleistungen.
Die Zusammensetzung
der Energieträger entspricht im Wesentlichen
der des Vorjahres.
Im Rahmen unserer Erzeugungsstrategie planen
wir, bis zum Jahr 2015
rund 500 Mio. Euro für
Projekte zur effizienten
Strom- und Wärmeerzeugung aufzuwenden.
Von den an Endkunden
verkauften Strommengen
wurden rund 48 % in unseren umweltfreundlichen
Anlagen und denen unserer Beteiligungen erzeugt.
2011 Mainova Geschäftsbericht 61
Lagebericht
Geschäftsentwicklung
Lagebericht
Geschäftsentwicklung
Geschäftsentwicklung
Eine Abschwächung der
Konjunktur und die Unsicherheiten durch die Finanzmarktkrise führten zu
einem Anstieg der Primärenergiekosten.
Das Ergebnis vor Ertragsteuern beträgt 104,4 Mio.
Euro.
Die Energiebranche hatte ein herausforderndes Jahr zu
meistern, welches von vielschichtigen externen Einflüssen
geprägt war. Neben einer Abschwächung der Konjunktur
haben sich die Unsicherheiten durch die Finanzmarktkrise
weiter verschärft. Diese Rahmenbedingungen haben zu
einem Anstieg der Primärenergiekosten und zu höheren
Volatilitäten an den Großhandelsmärkten geführt. Ferner
belastete die im Vorjahresvergleich deutlich wärmere Witterung den Absatz und das Ergebnis im Gas- und Wärmegeschäft.
Diese Einflüsse trugen wesentlich dazu bei, dass sich das
Ergebnis vor Ertragsteuern gegenüber dem Vorjahr um
39,8 Mio. Euro auf 104,4 Mio. Euro verringert hat. Im
Stromgeschäft stehen der positiven Entwicklung des
Stromvertriebs aufgrund von Kundengewinnen geringere
Ergebnisse aus dem Stromhandelsgeschäft durch die angespannte Marktsituation gegenüber. Der Ergebnisrückgang im Gasgeschäft ist im Wesentlichen auf die wärmere
Witterung sowie auf den wettbewerbsbedingten Margendruck zurückzuführen. Im Netzgeschäft sind regulatorische Ergebnisbelastungen entstanden, welche jedoch in
künftigen Perioden überwiegend ausgeglichen werden
können. Beim Ergebnis der nach der Equity-Methode bilanzierten Finanzanlagen hingegen war eine positive Entwicklung zu verzeichnen, welche vor allem auf einem höheren Ergebnisbeitrag der Thüga Holding GmbH & Co.
KGaA (Thüga Holding) sowie auf Wertaufholungen beruhte.
Absatz
Der Absatz hat sich wie folgt entwickelt:
Einheit
Strom
Die Absatzmenge im
Stromvertrieb stieg im
Wesentlichen durch Kundengewinne um 10,3 %.
Hauptgrund für den Rückgang des Gasabsatzes an
Endkunden und Energiepartner war die deutlich
wärmere Witterung.
2011
2010
Veränderung
Mio. kWh
9.919
8.609
15,2%
Gas
Mio. kWh
12.017
14.077
-14,6%
Wärme, Dampf, Kälte
Mio. kWh
1.914
1.973
-3,0%
Wasser
Mio. m³
42,1
41,8
0,7%
Bei den Absatz- und Umsatzzahlen ist zu beachten, dass
sich diese jeweils auf das Geschäftsjahr beziehen und somit Effekte aus Vorperioden enthalten.
Sowohl im Stromvertrieb als auch im Stromhandel war
eine positive Mengenentwicklung zu verzeichnen. Die Absatzmenge im Stromvertrieb lag um 10,3 % über dem Vorjahreszeitraum. Dies war im Wesentlichen auf Kundengewinne zurückzuführen. Die Stromhandelsmengen stiegen
insbesondere durch die Vermarktung der eigenerzeugten
Mengen im Gemeinschaftskraftwerk Irsching um 21,1 %.
Der Rückgang des Gasabsatzes betraf sowohl den Vertrieb an Endkunden als auch das Geschäft mit Energiepartnern. Hauptgrund für diese Entwicklung war die um
20,4 % signifikant niedrigere Gradtagszahl infolge der im
Vorjahresvergleich deutlich wärmeren Witterung. Im Geschäft mit Großkunden konnte hingegen ein deutlicher
Mengenzuwachs erreicht werden.
Im Wärmegeschäft wurde der witterungsbedingte Absatzrückgang teilweise durch Neuanschlüsse von Großkunden
kompensiert.
Ertragslage
62 Mainova Geschäftsbericht 2011
Entwicklung der Gewinn- und Verlustrechnung
Die Umsatzerlöse zeigen im Einzelnen folgende Entwicklung:
Mio. €
2011
2010
Veränderung
Strom
916,1
781,1
17,3%
Gas
502,9
530,3
-5,2%
Wärme, Dampf, Kälte
119,8
118,5
1,1%
Wasser
80,0
79,8
0,3%
Netzentgelte
88,3
87,1
1,4%
Sonstige
78,4
73,8
6,2%
1.785,5
1.670,6
6,9%
Der Umsatzanstieg im Stromgeschäft ist überwiegend auf
die positive Absatzentwicklung aufgrund von Kundengewinnen zurückzuführen. Des Weiteren erhöhten sich die
Stromhandelsmengen insbesondere durch die Vermarktung der eigenerzeugten Mengen im Gemeinschaftskraftwerk Irsching. Die im vierten Quartal 2010 vorgenommene
Preisanpassung im Stromvertrieb resultiert insbesondere
aus der Erhöhung der bundesweit einheitlichen Umlage
zur Förderung der erneuerbaren Energien (EEG-Umlage).
Der witterungsbedingte Umsatzrückgang im Gasgeschäft
konnte nur zum Teil durch Umsatzsteigerungen bei Großkunden kompensiert werden.
Die sonstigen betrieblichen Erträge haben sich im Vergleich zum Vorjahr um 7,3 Mio. Euro auf 54,0 Mio. Euro
erhöht. Der Anstieg resultiert im Wesentlichen aus den Er-
trägen aus der Wertaufholung für das Stromnetz in Höhe
von 12,3 Mio. Euro. Gegenläufig sind die Erträge aus
KWK-Förderung um 5,5 Mio. Euro durch das Auslaufen
der Förderung für einzelne Anlagen zurückgegangen.
Der Materialaufwand betrifft überwiegend den Gas-,
Strom-, Wärme- und Wasserbezug, die Kosten für den
Gas-, Kohle- und Heizöleinsatz in den eigenen Kraftwerken sowie Netzentgelte. Die höheren Strombezugskosten
resultieren im Wesentlichen aus dem Anstieg der Aufwendungen für die EEG-Umlage, den Absatzsteigerungen sowie den gestiegenen Aufwendungen für das vorgelagerte
Netz aufgrund von Kundengewinnen außerhalb des Netzgebiets. Die Gasbezugsaufwendungen reduzierten sich im
Wesentlichen durch geringere Beschaffungsmengen infolge des witterungsbedingten Absatzrückgangs. Der Materialaufwand stieg insgesamt um 162,0 Mio. Euro auf
1.377,7 Mio. Euro.
Der Personalaufwand erhöhte sich um 3,0 Mio. Euro auf
192,5 Mio. Euro. Die Erhöhung ist auf Gehaltsanpassungen, insbesondere durch die reguläre Tariferhöhung des
aktuellen Jahres, den Aufbau des Personalbestands sowie
die Erhöhung des Sanierungsgeldes der Zusatzversorgungskasse zurückzuführen.
Das gegenüber dem Vorjahr um 12,3 Mio. Euro auf
89,2 Mio. Euro gestiegene Ergebnis aus nach der Equity-Methode bilanzierten Finanzanlagen ist vor allem
durch das um 5,7 Mio. Euro gestiegene Equity-Ergebnis der
Thüga Holding sowie durch Erträge aus Wertaufholungen in
Höhe von 5,5 Mio. Euro verursacht. Die Wertaufholungen
betrafen die Oberhessische Gasversorgung GmbH (OHG)
und die Stadtwerke Dreieich GmbH (SWD). Zudem war das
Ergebnis im Vorjahr durch Aufwendungen aus der Wertminderung des Beteiligungsbuchwerts der Gasversorgung
Main-Kinzig GmbH in Höhe von 3,8 Mio. Euro belastet.
Der Anstieg der Finanzaufwendungen um 7,3 Mio. Euro
resultiert überwiegend aus höheren Zinsaufwendungen
aufgrund der Refinanzierung des Thüga-Erwerbs durch
Fremddarlehen.
Segmentberichterstattung
Die nachstehende Tabelle zeigt die Ergebnisbeiträge (EBT)
der einzelnen Berichtssegmente:
Mio. €
2011
Wärme- und
Stromerzeugung
Stromversorgung
2010
Veränderung
-18,0
4,5
-22,5
33,7
24,7
9,0
Gasversorgung
53,8
65,4
-11,6
Wärmeversorgung
-9,3
-1,5
-7,8
Wasserversorgung
2,1
4,3
-2,2
Beteiligungen
64,1
66,0
-1,9
Sonstige Aktivitäten /
Konsolidierung
-22,0
-19,2
-2,8
Konzern
104,4
144,2
-39,8
Die Einteilung der Segmente umfasst die Wärme- und
Stromerzeugung sowie die Versorgungssegmente Strom,
Gas, Wasser und Wärme, in welchen die gesamten Wertschöpfungsstufen (Vertrieb, Handel, Netz) abgebildet werden. Darüber hinaus werden im Segment Beteiligungen
die Ergebnisse aus Gemeinschaftsunternehmen, assoziierten Unternehmen und sonstigen Beteiligungen dargestellt. Ausnahmen stellen einige Beteiligungen an Erzeugungsgesellschaften dar, welche weiterhin, entsprechend
ihrer Steuerung durch das Management, dem Segment
Wärme- und Stromerzeugung zugeordnet werden. Im
­Bereich Sonstige Aktivitäten / Konsolidierung werden Konsolidierungseffekte sowie andere nicht den gesondert dargestellten Segmenten zugeordnete Tätigkeiten von untergeordneter Bedeutung dargestellt.
Das Segment Wärme- und Stromerzeugung erzielt Umsatzerlöse weitgehend aus der konzerninternen Lieferung
von Wärme, Kälte und Strom an die Segmente Wärmeund Stromversorgung. Wärmelieferungen werden dabei zu
kostenbasierten Preisen und Stromlieferungen zu Marktpreisen bewertet. Die Gasturbinen in den HKW West und
Niederrad wurden zusätzlich zur reinen Stromerzeugung
eingesetzt, sofern mit der Vermarktung des erzeugten
Stroms positive Deckungsbeiträge erwirtschaftet werden
konnten. Das Segmentergebnis war vor allem durch die
Entwicklung der Energiepreise im Verlauf des Geschäftsjahres unter Druck. Die angespannte Preissituation an den
Großhandelsmärkten erschwerte die Vermarktung der erzeugten Strommengen. Auch der preisbedingte Anstieg
der Primärenergieaufwendungen belastete das Ergebnis.
Hinzu kam der Wegfall der KWK-Förderung für den
Block 1 des HKW Niederrad. Ferner sind im Segmentergebnis Wertminderungen auf die zahlungsmittelgenerierende Einheit (ZGE) „Kraftwerke“ in Höhe von 14,4 Mio.
Euro (Vorjahr 17,6 Mio. Euro) enthalten.
Der Ergebnisanstieg im Segment Stromversorgung ist im
Wesentlichen auf eine Wertaufholung auf die ZGE „Stromnetz“ in Höhe von 12,3 Mio. Euro zurückzuführen. Des
Weiteren haben sich eine Reihe gegenläufiger Effekte ausgewirkt. Während wir im Stromvertrieb durch Kundengewinne unser Ergebnis steigern konnten, war das Stromhandelsergebnis durch die volatile Marktsituation an den
Großhandelsmärkten unter Druck. Im Netzgeschäft sind
regulatorische Ergebnisbelastungen entstanden, welche
jedoch in künftigen Perioden größtenteils ausgeglichen
werden können.
Der Ergebnisrückgang im Segment Gasversorgung resultiert insbesondere aus dem gesunkenen Absatz aufgrund
der deutlich wärmeren Witterung im Vergleich zum Vorjahr.
Dieser konnte nur zum Teil durch Absatzsteigerungen bei
Großkunden kompensiert werden. Des Weiteren haben Beschaffungspreissteigerungen und ein angespanntes Wettbewerbsumfeld zu dem Ergebnisrückgang beigetragen.
Im Segment Wärmeversorgung stehen dem witterungsbedingten Absatzrückgang Anschlüsse von Neukunden
und Preisanpassungen gegenüber. Ergebnismindernd
wirkte sich zudem die Bildung einer Rückstellung für rechtliche Risiken aus.
2011 Mainova Geschäftsbericht 63
Lagebericht
Geschäftsentwicklung
Lagebericht
Angaben nach § 315 Abs. 2 Nr. 5 und Abs. 4 HGB
Das Ergebnis im Segment Wasserversorgung ist durch
eine Risikovorsorge belastet. Bereinigt um diesen Effekt liegt
das Segmentergebnis nahezu auf dem Vorjahresniveau.
Ursächlich für die Ergebnisverschlechterung im Segment Beteiligungen sind im Wesentlichen gestiegene
Zinsaufwendungen durch die im Vorjahr durchgeführte
Umfinanzierung des Erwerbs der Anteile an der Thüga
Aktiengesellschaft (Thüga). Gegenläufig wirkten sich ein
verbessertes Ergebnis der nach der Equity-Methode bilanzierten Anteile an der Thüga sowie Wertaufholungen
der Anteile an der OHG und der SWD aus. Aus der Equity-Bewertung der übrigen Beteiligungen war insgesamt
ein leicht rückläufiges Ergebnis zu verzeichnen.
Vermögenslage
Die Bilanzsumme ist im Vergleich zum Vorjahr um 25,4 Mio.
Euro auf 2.522,7 Mio. Euro gesunken. Auf der Vermögensseite erhöhte sich das langfristig gebundene Vermögen um
83,8 Mio. Euro, während die kurzfristigen Vermögenswerte
um 109,2 Mio. Euro zurückgingen. Dies führte zu einem
höheren Anteil der langfristigen Vermögenswerte an der
Bilanzsumme von 79,5 % (Vorjahr 75,4 %). Auf der Kapitalseite ist der Rückgang der Bilanzsumme vor allem durch
die kurzfristigen Schulden verursacht. Die Summe aus Eigenkapital und langfristigen Schulden hingegen bewegt
sich auf Vorjahresniveau. Bedingt durch den Anstieg
der langfristigen Vermögenswerte ergibt sich daher eine
­Deckung des langfristigen Vermögens durch Eigenkapital
von 48,0 % (Vorjahr 49,1 %) und durch langfristige Eigenund Fremdmittel von 96,5 % (Vorjahr 100 %). Weitere
Angaben zur Kapitalstruktur und zu Investitionsverpflichtungen befinden sich im Anhang unter Abschnitt 6 beziehungsweise Abschnitt 10.
Bei den langfristigen Vermögenswerten war insbesondere
bei den immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen
ein Anstieg um 59,1 Mio. Euro zu verzeichnen, da die Investitionen über den Abschreibungen lagen. Die Wertminderung der ZGE „Kraftwerke“ in Höhe von 14,4 Mio. Euro
wird durch die Wertaufholung der ZGE „Stromnetz“ in
Höhe von 12,3 Mio. Euro nahezu kompensiert. Ursächlich
für den Anstieg des Buchwerts der nach der Equity-­
Methode bilanzierten Finanzanlagen um 31,9 Mio. Euro
waren insbesondere der Erwerb der Anteile an der GKB
sowie Wertaufholungen bei zwei bestehenden Beteiligungen in Höhe von 5,5 Mio. Euro.
Der Rückgang der kurzfristigen Vermögenswerte um
109,2 Mio. Euro auf 517,6 Mio. Euro entfällt mit 54,6 Mio.
Euro auf die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
und mit 62,7 Mio. Euro auf die sonstigen Vermögenswerte
inklusive Forderungen aus Ertragsteuern. Die gesunkenen
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen beruhten
auf der kühleren Witterung im Jahr 2010, die zu höheren
Abschlägen im Jahr 2011 führten. Die Abschläge minderten die abgegrenzten, aber noch nicht abgerechneten Forderungen. Unter den sonstigen Vermögenswerten werden
die Cash-Pooling-Forderungen gegen die Stadtwerke
Frankfurt am Main Holding GmbH (SWFH) ausgewiesen,
welche um 59,3 Mio. Euro zurückgegangen sind.
64 Mainova Geschäftsbericht 2011
Auf der Kapitalseite führte insbesondere die Einstellung
des über die Gewinnabführung an die SWFH hinausgehenden Konzern-Jahresüberschusses in die Gewinnrücklagen, vermindert um die Veränderung der erfolgsneutral
gebildeten Rücklagen, insgesamt zu einer Erhöhung des
Eigenkapitals um 20,6 Mio. Euro. Die Eigenkapitalquote
beträgt 38,2 % (Vorjahr 37,0 %).
Die im Vergleich zum Vorjahr um 8,3 Mio. Euro niedrigeren
langfristigen Schulden in Höhe von 971,2 Mio. Euro sind
im Wesentlichen durch die tilgungsbedingt deutlich gesunkenen langfristigen Finanzschulden sowie die geringeren
latenten Steuerschulden entstanden. Gegenläufig haben
sich die erhaltenen Zuschüsse entwickelt. Bei den kurzfristigen Schulden war insbesondere ein Rückgang der kurzfristigen Finanzschulden um 17,1 Mio. Euro und der übrigen Verbindlichkeiten um 36,9 Mio. Euro zu verzeichnen.
Der Rückgang der übrigen Verbindlichkeiten ist insbesondere durch die niedrigere Verpflichtung aus der Gewinnabführung an die SWFH entstanden. Gegenläufig entwickelten sich die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und
Leistungen mit einem Anstieg von 16,3 Mio. Euro.
Die Investitionen gliedern sich wie folgt:
Mio. €
2011
2010
Erzeugungsanlagen
29,7
8,6
Verteilungsanlagen
56,9
51,9
Grundstücke und Gebäude
20,6
24,0
Sonstiges
27,5
27,0
134,7
111,5
Die Investitionsprojekte für den Ausbau und den Erhalt der
Verteilnetze für die Strom-, Gas-, Wasser- und Wärmeversorgung sowie für die Erzeugung von Strom und Fernwärme stellen den Schwerpunkt der Sachanlageinvestitionen
dar. Zu den bedeutendsten Großprojekten zählte dabei der
Bau der Fernwärme-Verbindungsleitung vom MHKW
Nordweststadt zum Universitätscampus Westend. Die
rund sechs Kilometer lange Trasse wurde nach eineinhalb
Jahren Bauzeit im November 2011 in Betrieb genommen.
Weitere Großprojekte sind die im Laufe des Jahres 2011
fertiggestellten Gebäudeneubauten in der Solmsstraße
und der Franziusstraße sowie der Neubau in der Gutleutstraße, der voraussichtlich im Jahr 2012 fertiggestellt wird.
Finanzlage
Die finanzielle Entwicklung des Unternehmens zeigt die
nachfolgende Kapitalflussrechnung:
Tsd. €
Cashflows aus
betrieblicher Tätigkeit
2011
2010
Veränderung
191.506
141.222
+50.284
Cashflows aus der
Investitionstätigkeit
-167.491
-111.214
-56.277
Cashflows aus der
Finanzierungstätigkeit
-112.080
232.540
-344.620
-88.065
262.548
-350.613
Veränderung des
Finanzmittelfonds
Der Finanzmittelfonds in Höhe von 147,4 Mio. Euro (Vorjahr 235,5 Mio. Euro) setzt sich aus den Forderungen
aus der Konzernfinanzierung (146,9 Mio. Euro; Vorjahr
236,2 Mio. Euro) sowie den liquiden Mitteln (10,3 Mio.
Euro; Vorjahr 9,2 Mio. Euro) abzüglich der Verbindlichkeiten aus der Konzernfinanzierung (9,8 Mio. Euro; Vorjahr
9,9 Mio. Euro) zusammen. Die Forderungen aus der Konzernfinanzierung entfallen vollständig auf die bei der SWFH
im Rahmen des Cash-Pools angelegten Tagesgelder. Bei
den Verbindlichkeiten aus der Konzernfinanzierung handelt
es sich um Tagesgeldanlagen von Beteiligungen. Termingeldanlagen bei der SWFH mit einer Laufzeit von mehr als
drei Monaten in Höhe von 30,0 Mio. Euro wurden im Cashflow aus der Investitionstätigkeit dargestellt.
Die gesunkenen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen haben sich positiv auf die Cashflows aus betrieblicher Tätigkeit ausgewirkt, welche trotz eines geringeren
Vorsteuerergebnisses gestiegen sind. Der Grund für den
Rückgang der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen im Jahr 2010 war die kühlere Witterung, die zu höheren Abschlägen im Jahr 2011 geführt hat. Die Abschläge
mindern die abgegrenzten, aber noch nicht abgerechneten Forderungen.
Die negativen Cashflows aus Investitionstätigkeit sind vor
allem durch höhere Auszahlungen für Investitionen in
Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte gestiegen. Des Weiteren wirkte sich die Auszahlung für eine Termingeldanlage bei der SWFH negativ auf die Cashflows
aus Investitionstätigkeit aus.
Während die Aufnahme von Finanzschulden im Rahmen
der Umfinanzierung des Anteilserwerbs an Thüga im Vorjahr zu positiven Cashflows aus Finanzierungstätigkeit geführt hat, ist im Jahr 2011 ein tilgungsbedingter Rückgang
zu verzeichnen.
Angaben nach § 315 Abs. 2 Nr. 5 und
Abs. 4 HGB
Angaben nach § 315 Abs. 4 HGB
Das Grundkapital der Mainova AG beträgt 142.336.000
Euro und ist in 5.560.000 nennbetragslose Stückaktien, jeweils mit einem rechnerischen Anteil am Grundkapital von
25,60 Euro je Aktie, eingeteilt. Davon lauten 5.499.296 (rund
98,9 %) auf den Namen und 60.704 (rund 1,1 %) auf den
Inhaber. Die Inhaberaktien sind zum regulierten Markt an der
Frankfurter Wertpapierbörse zugelassen. Die mit den Aktien
verbundenen Rechte und Pflichten richten sich nach dem
Aktiengesetz. Aktien mit Sonderrechten, die Kontrollbefugnisse verleihen, wurden nicht ausgegeben. Die am Kapital
der Gesellschaft beteiligten Arbeitnehmer können ihre
Stimmrechte uneingeschränkt selbst ausüben.
Nach Kenntnis der Gesellschaft hält die Mehrheitsaktionärin SWFH 4.170.002 Namens-Stückaktien und 12.078 Inhaber-Stückaktien (insgesamt rund 75,22 %). Diese Aktien
werden der Stadt Frankfurt am Main zugerechnet. Von der
Minderheitsaktionärin Thüga werden nach Kenntnis der
Gesellschaft 1.329.294 Namens-Stückaktien und 31.216
Inhaber-Stückaktien gehalten (insgesamt rund 24,47 %).
Diese Aktien werden der Thüga Holding zugerechnet. Die
restlichen Aktien befinden sich im Streubesitz (rund
0,31 %). Die SWFH und die Thüga stimmen die Ausübung
der Stimmrechte aus den Aktien nach Maßgabe der konsortialvertraglichen Vereinbarungen ab.
Die Namens-Stückaktien sind nur mit der Zustimmung der
Gesellschaft übertragbar, soweit diese nicht auf die SWFH
übertragen werden. Die Hauptversammlung entscheidet
über die Zustimmung.
Der Vorstand ist nicht zur Ausgabe oder zum Rückkauf
von Aktien befugt. Die Zwangseinziehung von Aktien ist
gemäß § 5 der Satzung zugelassen.
Gemäß § 6 der Satzung besteht der Vorstand aus mindestens zwei Personen. Im Übrigen bestimmt der Aufsichtsrat
die Mitglieder des Vorstands. Für die Bestellung von Vorstandsmitgliedern ist gemäß § 31 MitBestG eine Mehrheit
von mindestens zwei Dritteln der Stimmen der Mitglieder
des Aufsichtsrats erforderlich. Der Aufsichtsrat bestellt die
Mitglieder des Vorstands gemäß § 84 Abs. 1 Satz 1 AktG
auf höchstens fünf Jahre. Der Aufsichtsrat ist gemäß § 84
Abs. 3 AktG auch für den Widerruf der Bestellung zuständig.
Soweit nicht gesetzlich zwingend etwas anderes vorgeschrieben ist, bedürfen Satzungsänderungen der einfachen Kapital- und Stimmenmehrheit.
Von den durch die Gesellschaft in Anspruch genommenen
Darlehen könnten im Falle eines Kontrollwechsels insgesamt Darlehen in Höhe von 60,9 Mio. Euro vom Darlehensgeber gekündigt werden. Dies würde sich belastend auf die
Liquidität der Gesellschaft auswirken. Die Kündigungsrechte
bestehen jedoch nicht uneingeschränkt. So können sie bei
einigen Darlehen nicht ausgeübt werden, wenn zusätzliche
Sicherheiten gestellt werden (42,1 Mio. Euro) beziehungsweise bei anderen Darlehen keine Bonitätsverschlechterung
des Darlehensnehmers eintritt (18,8 Mio. Euro).
Die Mainova AG hat mit ihren Mitgesellschaftern in der Thüga
Holding Vereinbarungen geschlossen, die gegenseitige CallOptionen für den Fall eines Kontrollwechsels bei einer Partei
vorsehen. Abweichend von den Vorschriften der §§ 289
Abs. 4 Nr. 8, 315 Abs. 4 Nr. 8 HGB und des Deutschen
Rechnungslegungsstandards Nr. 15a (DRS 15a) liegt ein
Kontrollwechsel im Sinne dieser Vereinbarung dann vor,
wenn eine Person, die zuvor keine Mehrheit der Stimmen
oder des Kapitals an einer Partei hält oder anderweitig keinen direkten oder indirekten beherrschenden Einfluss im Sinne des § 17 AktG auf eine Partei ausübt, eine solche Mehrheit beziehungsweise einen solchen direkten oder indirekten
beherrschenden Einfluss erlangt. Jede von einem Kontrollwechsel nicht betroffene Partei ist jeweils nach dem Verhältnis ihrer Beteiligung berechtigt, von der durch den Kontrollwechsel betroffenen Partei die Übertragung der betreffenden
Aktien zu verlangen. Der Kaufpreis für die von der Call-Option betroffenen Aktien entspricht dem anteiligen Ertragswert.
Nachfolgend sind die weiteren wesentlichen Vereinbarungen aufgeführt, die unter der Bedingung eines Kontrollwechsels stehen:
Im Partnerschaftsvertrag über den Bau und Betrieb eines
Gas- und Dampfkraftwerks am Standort Irsching haben
die Vertragsparteien vereinbart, sich im Falle eines bei einer
2011 Mainova Geschäftsbericht 65
Lagebericht
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
Forschung und Entwicklung
Grundzüge des Vergütungssystems für den Vorstand
Vorgänge von besonderer Bedeutung nach dem Schluss des Geschäftsjahres
Lagebericht
Die Mainova-Aktie
Partei eintretenden Kontrollwechsels die jeweils gehaltenen Geschäftsanteile an der GKI gegenseitig zum Kauf
anzubieten. Bei einem Ausscheiden aus der Kraftwerksgesellschaft würde die Mainova einen maßgeblichen Teil ihrer
Eigenerzeugungskapazität für Strom verlieren.
Der Konsortialvertrag mit der Beteiligungsholding der
Stadt Hanau und der Gesellschaftsvertrag der NRM stehen unter dem Vorbehalt der Kündbarkeit für den Fall des
Kontrollwechsels.
Der Gesellschaftsvertrag der MHKW sieht die Möglichkeit
der Kündigung für den Fall vor, dass es bei der Mainova
oder dem Vertragspartner, der Frankfurter Entsorgungsund Service GmbH, zu einem Kontrollwechsel kommt. Im
Konsortialvertrag der Dynega Energiehandel GmbH ist die
Möglichkeit des Ausschlusses eines Gesellschafters durch
Gesellschafterbeschluss vorgesehen, wenn dieser nicht
mehr zumindest überwiegend unmittelbar oder mittelbar in
kommunalem Eigentum steht oder nicht mehr kommunaler Kontrolle unterliegt.
Im Konsortialvertrag der 8KU Renewables GmbH ist
­vereinbart, dass ein Partner im Falle des Verlustes der
kommunalen Mehrheit aus der Gesellschaft ausscheidet,
soweit nicht alle Gesellschafter einvernehmlich etwas anderes beschließen.
Der Gesellschaftsvertrag der GKB sieht vor, dass die Kommanditisten einen der ihren aus der Gesellschaft ausschließen können, falls es bei diesem zu einem Kontrollwechsel
kommt.
Für den Fall, dass die Stadt Frankfurt am Main mit dem ihr
direkt und indirekt zuzurechnenden Anteil nicht mehr die
Mehrheit am stimmberechtigten Grundkapital der Mainova
innehat (Kontrollwechsel), oder im Falle eines Rechtsformwechsels gemäß §§ 190 ff. UmwG oder bei Abschluss eines wirksamen Vertrags, der die Mainova der Beherrschung eines anderen Unternehmens außerhalb des
Konzerns der Stadtwerke Frankfurt unterstellt (Beherrschungsvertrag gemäß § 291 Abs. 1 S. 1 1. Alt. AktG),
gewährt die Mainova dem Vorsitzenden des Vorstands ein
Sonderkündigungsrecht und das Recht zur Niederlegung
seines Amtes. Für den Fall der wirksamen und fristgerechten Kündigung und Amtsniederlegung erhält der Vorsitzende des Vorstands eine Abfindung in Höhe des Zweifachen
seiner letztmaligen Jahresgesamtbezüge. Maximale Obergrenze ist jedoch die Höhe der Gesamtvergütung für die
Restlaufzeit des Dienstvertrags.
Der Kurs der Mainova-­
Aktie erhöhte sich im Gesamtjahr um rund 4,9 %.
Bericht und Erläuterungen gemäß § 315 Abs. 2
Nr. 5 HGB
Zielsetzung des internen Kontroll- und Risikomanagementsystems ist es, die Ordnungsmäßigkeit sowie die
­Verlässlichkeit der Rechnungslegung und Finanzberichterstattung durch die Implementierung von Kontrollen sicherzustellen. Das System beinhaltet Grundsätze, Verfahren,
Regelungen und Maßnahmen, um eine vollständige, richtige
und zeitnahe Erfassung von Geschäftsvorfällen unter Einhaltung der gesetzlichen Vorgaben zu gewährleisten. Grundlage hierfür sind die Identifikation möglicher Fehlerquellen und
die wirksame Begrenzung daraus resultierender Risiken.
66 Mainova Geschäftsbericht 2011
Das interne Kontroll- und Risikomanagementsystem ist ein
integraler Bestandteil des Rechnungslegungsprozesses
der Mainova und erstreckt sich auf die Finanzberichterstattung im gesamten Konzern. Es beinhaltet eine klare Funktionstrennung zwischen den beteiligten Bereichen, die darüber hinaus in quantitativer wie qualitativer Hinsicht
ausreichend ausgestattet sind. Bei allen rechnungslegungsrelevanten Prozessen finden regelmäßig analytische
Prüfungen statt. Die im Risikomanagementsystem erfassten und bewerteten Risiken werden im Jahresabschluss
berücksichtigt, sofern bestehende Bilanzierungsregelungen dies vorschreiben.
Die für die Rechnungslegung eingesetzten EDV-Systeme
sind durch Sicherheitsvorkehrungen gegen unbefugte Zugriffe geschützt. Soweit möglich, wird Standardsoftware
eingesetzt. Erhaltene oder weitergegebene Rechnungslegungsdaten werden regelmäßig in Stichproben auf Vollständigkeit und Richtigkeit überprüft. Durch die eingesetzte Software finden programmierte Plausibilitätsprüfungen
statt.
Für die Umsetzung dieser Regelungen und die Nutzung
der Instrumentarien sind die beteiligten Bereiche und Abteilungen zuständig.
Die Verantwortlichkeit für die Implementierung, Aufrechterhaltung und Wirksamkeit des internen Kontroll- und Risikomanagementsystems sowie die Überwachung der Einhaltung der Vorgaben liegt bei dem für Finanzen
zuständigen Mitglied des Vorstands der Mainova. Diese
Verantwortung ist in der Geschäftsordnung des Vorstands
festgehalten. Die Einhaltung der gesetzlichen Vorschriften
und konzerninternen Richtlinien für das Kontroll- und Risikomanagementsystem wird von der internen Revision im
Rahmen von risikoorientierten Prüfungen überwacht.
Der Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats überwacht
ebenfalls jährlich als übergeordnete Instanz das interne
Kontroll-, Risikomanagement- und Revisionssystem auf
seine Angemessenheit.
Die Mainova-Aktie
Die Aktienmärkte setzten ihren Aufwärtstrend aus dem
Vorjahr vor dem Hintergrund einer erwarteten Wirtschaftserholung zunächst fort. Der Deutsche Aktienindex (DAX)
erreichte im Mai trotz der Katastrophe von Fukushima, die
im März für einen kräftigen Einbruch sorgte, sein Jahreshoch bei 7.528 Punkten. Im September fiel der DAX im
Zuge der Staatsschuldenkrise in Europa und der Sorge um
die Stabilität der Währungsunion auf ein Jahrestief von
5.072 Punkten, wobei die psychologisch wichtige Marke
von 5.000 Punkten nicht durchbrochen wurde. Der Index
erholte sich dann aber wieder und ging mit rund 5.898
Punkten am 30. Dezember 2011 aus dem Handel. Gegenüber der Notierung zum Ende des Vorjahres (6.914 Punkte) war somit ein Rückgang von rund 15 % zu verzeichnen.
Die Aktie der Mainova AG konnte das hohe Niveau des
Vorjahres leicht steigern. Sie notierte nach einem Tiefststand im August von 321,05 Euro und einem Jahreshöchstwert von 360,20 Euro im Oktober mit einem Kurs
von 350,00 Euro zum Jahresende 2011. Bereinigt um die
Dividendenausschüttung im Juli 2011 in Höhe von
9,48 Euro je Stückaktie erhöhte sich der Kurs der Aktie im
Gesamtjahr um rund 4,9 %.
Mit Wirkung zum 1. Januar 2001 hat die Mainova AG mit
dem Mehrheitsaktionär SWFH einen Gewinnabführungsvertrag nach § 291 AktG abgeschlossen. Dieser kann seit
dem 31. Dezember 2006 jährlich mit einer Frist von sechs
Monaten zum Ende des Kalenderjahres von den Vertragspartnern gekündigt werden. Die SWFH hat sich im Gewinn­
abführungsvertrag verpflichtet, außenstehenden Aktionären für die Dauer des Vertrags einen festen Ausgleich
­(Garantiedividende) von 9,48 Euro je Stückaktie für jedes
volle Geschäftsjahr zu gewähren und Aktien eines außenstehenden Aktionärs auf dessen Verlangen gegen eine
­Barabfindung von 172,00 Euro je Stückaktie zu erwerben.
In dem beim Landgericht Frankfurt am Main anhängigen
sogenannten Spruchverfahren zur Bestimmung der angemessenen Abfindung und Ausgleichszahlung gemäß
§§ 304 ff. AktG wurde am 25. Januar 2012 ein Beschluss
gefasst. Das Landgericht setzt darin eine Barabfindung
von 220,52 Euro je Stückaktie und eine Garantiedividende
von 13,41 Euro (netto) je Stückaktie fest. Der gerichtlich
festgesetzte Betrag ist auch an die Aktionäre zu zahlen, die
das Abfindungsangebot bereits in der Vergangenheit angenommen und ihre Aktien an die SWFH zurückgegeben
haben. Wir halten die Entscheidung jedoch für unzutreffend und haben daher Beschwerde beim Oberlandesgericht eingelegt.
Insgesamt wurden bereits rund 11.000 Inhaberaktien aufgrund des Abfindungsangebots von außenstehenden Aktionären an die SWFH zurückgegeben. Der Streubesitz der
im geregelten Markt der Deutschen Börse AG in Frankfurt
am Main gehandelten Mainova-Aktie beläuft sich zum
31. Dezember 2011 auf 17.410 Aktien (0,31 % des Grundkapitals).
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
Mainova beschäftigt zum Jahresende 2.970 (Vorjahr
2.884) Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (ausschließlich der
gesetzlichen Vertreter), von denen sich 130 (Vorjahr 117) in
der Ruhephase der Altersteilzeit (Blockmodell) befanden.
Die SWFH erbringt für die Mainova wesentliche Teile einer
qualitativ erstklassigen Berufsausbildung. Sie beschäftigte
zum Jahresende 97 (Vorjahr 95) Auszubildende.
Forschung und Entwicklung
Im Geschäftsjahr 2011 haben wir keine wesentlichen Projekte im Forschungs- und Entwicklungsbereich durchgeführt.
Grundzüge des Vergütungssystems für
den Vorstand
Für die Festlegung der Gesamtbezüge der einzelnen Vorstandsmitglieder ist gemäß dem am 5. August 2009 in
Kraft getretenen Gesetz zur Angemessenheit der Vorstandsvergütung (VorstAG) das Aufsichtsratsplenum zuständig.
Die Vergütung der Vorstandsmitglieder setzt sich aus einer
fixen und einer variablen Vergütung zusammen. Die fixe
Vergütung besteht aus einer Grundvergütung und einem
Tantiemeanteil. Lediglich die Grundvergütung ist ruhegehaltsfähig. Zusätzlich erhalten die einzelnen Vorstandsmitglieder Sachleistungen, die individuell versteuert werden.
Diese umfassen im Wesentlichen marktübliche Versicherungsleistungen und Dienstwagen. Die variable Vergütung
teilt sich in eine kurzfristige variable Vergütungskompo­
nente sowie eine Vergütungskomponente mit langfristiger
Anreizwirkung (langfristiges Anreizprogramm, LAP) auf.
Die Höhe der kurzfristigen variablen Vergütungskomponente ist an das Erreichen von Finanzzielen gekoppelt. Sie
bemisst sich dabei am Ergebnis der gewöhnlichen
­Geschäftstätigkeit (EBT) zuzüglich des außerordentlichen
Ergebnisses des Mainova-Konzerns gemäß HGB.
Um die Nachhaltigkeit und Langfristigkeit der Vergütungsstruktur zu erhöhen und den Anforderungen des VorstAG
in vollem Umfang zu genügen, nehmen die Vorstandsmitglieder an dem langfristigen Anreizprogramm LAP teil. Die
Auszahlung im Rahmen des LAP erfolgt am Ende eines
dreijährigen Performancezeitraums. Dabei bestimmt das
Erreichen von vorab definierten finanziellen und qualitativen Erfolgszielen die Höhe der Auszahlung. Als finanzielles
Erfolgsziel dient dabei das erreichte kumulierte Ergebnis
der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EBT) zuzüglich des
außerordentlichen Ergebnisses des Mainova-Konzerns
gemäß HGB während des Performancezeitraums. Als
qualitative Erfolgsziele werden die „Mitarbeiterzufriedenheit“ und „Kundenzufriedenheit“ herangezogen.
Die Auszahlung der langfristigen variablen Vergütungskomponente ist nach oben hin begrenzt (Kappung). Beim Nichterreichen von Mindestzielen entfällt eine Auszahlung der
langfristigen variablen Vergütungskomponente vollständig.
Für die kurzfristige und langfristige variable Vergütung hat
der Aufsichtsrat eine Anpassungsmöglichkeit für außerordentliche Entwicklungen vereinbart.
Vorgänge von besonderer Bedeutung
nach dem Schluss des Geschäftsjahres
Mainova beschäftigt zum
Jahresende 2.970 Mitarbeiter.
In dem beim Landgericht Frankfurt am Main anhängigen
sogenannten Spruchverfahren zur Bestimmung der an­
gemessenen Abfindung und Ausgleichszahlung gemäß
§§ 304 ff. AktG wurde am 25. Januar 2012 ein Beschluss
gefasst. Das Landgericht setzt darin eine Barabfindung
von 220,52 Euro je Stückaktie und eine Garantiedividende
von 13,41 Euro (netto) je Stückaktie fest. Der gerichtlich
festgesetzte Betrag ist auch an die Aktionäre zu zahlen, die
das Abfindungsangebot bereits in der Vergangenheit angenommen und ihre Aktien an die SWFH zurückgegeben
haben. Wir halten die Entscheidung jedoch für unzutreffend und haben daher Beschwerde beim Oberlandesgericht eingelegt.
2011 Mainova Geschäftsbericht 67
Lagebericht
Internes Steuerungssystem des Konzerns
Bericht über wesentliche Chancen und Risiken
Internes Steuerungssystem
des Konzerns
Aufgrund sich ändernder Rahmenbedingungen ist die
Energiebranche zunehmend komplexer geworden. Dies
führte gleichzeitig zu einem Anstieg der unternehmerischen Risiken. Auch wir sehen uns daher mit vermehrten
Risiken konfrontiert, die maßgeblich durch steigende Volatilitäten an den Beschaffungsmärkten, eine zunehmende
Wettbewerbsintensität auf den Vertriebsmärkten sowie höhere regulatorische Anforderungen hervorgerufen werden.
Deshalb gewinnt die nachhaltige Steuerung der Risiken
immer mehr an Bedeutung.
den Risiken umfassen.
Die Risikosteuerung erfolgt anhand einer Risikotragfähigkeitsbetrachtung, die im Sinne eines Limitsystems die
­Gegenüberstellung von Risiken und der dazugehörigen
­Risikodeckungspotenziale beinhaltet. Auf der Basis des
bilanziellen Kapitals und des geplanten Ergebnisses des
laufenden Geschäftsjahres ermitteln wir ein spezifisches
Risikokapital, das anschließend auf die Markt- und Unternehmensrisiken verteilt wird. Die Ausschöpfung dieses Risikokapitallimits ist in der quartalsweisen Risikobericht­
erstattung an Vorstand und Aufsichtsrat enthalten.
Das Risikovolumen für das Gesamtunternehmen sowie je
Risikokategorie und Segment wird mithilfe der Kennzahl
„Ergebnis im Risiko“ dargestellt. Diese Kennzahl berechnen wir unter Einbeziehung aller inventarisierten Risiken
mittels einer Simulation. Die Kennzahl beschreibt die statistische negative Abweichung vom geplanten Unternehmensergebnis, die mit 95 %iger Wahrscheinlichkeit nicht
überschritten wird („Worst-Case-Szenario“).
Die Risiken werden im Rahmen eines Früherkennungssystems von unseren Unternehmensbereichen beziehungsweise den einbezogenen Tochtergesellschaften systematisch und eigenverantwortlich erfasst sowie differenziert
bewertet. In deren Verantwortung liegt es ebenfalls, Maßnahmen zur Vermeidung, Reduzierung und Kontrolle von
Risiken zu initiieren und ihre Wirksamkeit sicherzustellen.
Die Auswertung, Analyse und Steuerung der Chancen
und Risiken erfolgt durch die dem Bereich „Finanzen,
Rechnungswesen und Controlling“ zugeordnete Stabsstelle ­„Risikomanagement“. Diese gewährleistet dementsprechend auch die quartalsweise erfolgende Berichterstattung der Chancen- und Risikolage an den
Gesamtvorstand sowie den Aufsichtsrat. Unvorhergesehene wesentliche Veränderungen der Risikosituation
werden vom Risikomanagement oder von den Unternehmensbereichen ad hoc an den Vorstand berichtet.
Die Wirksamkeit des Risikomanagementsystems wird regelmäßig durch die Revision geprüft. Zudem begutachtet
der Wirtschaftsprüfer die Einhaltung der gesetzlichen Bestimmungen nach § 91 Abs. 2 AktG.
Risikomanagementsystem
Zur Einschätzung des Risikoaufkommens verfügt die
Mainova über ein systematisches Risikomanagement. Dabei verstehen wir das Risikomanagement als planmäßige
Identifizierung, adäquate Bewertung sowie Steuerung von
Chancen und Risiken. Risiko ist hierbei als eine negative
Abweichung von unternehmerischen Zielen oder Planwerten definiert. Entsprechend werden Chancen als positive
Abweichungen vom geplanten Unternehmensergebnis gedeutet. Die Basis für die Chancen- und Risikobewertung
bilden Einschätzungen sowie Annahmen über denkbare
zukünftige Entwicklungen und Ereignisse.
Die Risiken werden in Markt- und Unternehmensrisiken
gegliedert. Marktrisiken ergeben sich hauptsächlich durch
Preisveränderungen an den Absatz- und Beschaffungsmärkten, während die allgemeinen Unternehmensrisiken
alle sonstigen aus unserer Geschäftstätigkeit resultieren-
Marktrisiken
Das sich verändernde Wettbewerbsumfeld führt zu immer
stärkeren Preisbewegungen an den Rohstoff- und Energiebeschaffungsmärkten, die sich gleichzeitig zunehmend
schwerer prognostizieren lassen. Die steigende Volatilität
der Preise birgt sowohl im Rahmen der Beschaffung von
Strom und Gas für unsere Kunden als auch bei der Vermarktung unserer eigenerzeugten Energie vielfältige Risiken.
Gegen Preisrisiken bei der Brennstoffbeschaffung für unsere
Erzeugungsanlagen sowie beim Bezug von Strom und Gas
setzen wir Kohle-, Öl- und Gas-Swaps als Sicherungsinstrumente ein. Gleichzeitig wird zur Sicherung der Stromerlöse
ein Vermarktungsgeschäft (Forward) für die eigenerzeugten
Mengen abgeschlossen. Bei der bilanziellen Darstellung
konnten für einzelne Kohle-, Gas- und Öl-Swaps keine Bewertungseinheiten gebildet werden, ­obwohl eine ökonomische Sicherungsbeziehung besteht.
Unsere zentrale Steuerungskennzahl ist das EBT des
Mainova-Konzerns nach HGB, das auch ein wesentlicher Bestandteil der Zielvereinbarung von Vorstand und
Führungskräften ist. Im Jahr 2011 haben wir unser
­Reporting danach ausgerichtet. Im Rahmen des monatlichen Berichtswesens wird das EBT in Form einer Ma­
trixdarstellung einerseits nach Segmenten (Erzeugung,
Stromversorgung, Gasversorgung, Wärmeversorgung,
Wasserversorgung und Beteiligungen) und andererseits
nach Wertschöpfungsstufen (Erzeugung, Handel, Netz
und Vertrieb) aufgegliedert, analysiert und mit den Verantwortlichen abgestimmt. Ergänzend werden operative
Ergebnistreiber und Finanzkennzahlen berichtet, die wir
für die Beurteilung der Entwicklung der einzelnen Segmente/Wertschöpfungsstufen und des Gesamtunternehmens als wichtig erachten.
Abgerundet wird das Reporting durch regelmäßige Forecasts und eine rollierende Mittelfristplanung, um früh­
zeitig Hinweise für die künftige Geschäftsentwicklung
der Mainova zu erhalten.
Zudem wird das Beteiligungsportfolio der Mainova vom
hierfür eingerichteten Beteiligungscontrolling im Rahmen
einer turnusmäßigen Berichterstattung überwacht.
Bericht über wesentliche Chancen
und ­Risiken
Die steigende Volatilität
der Preise birgt sowohl im
Rahmen der Beschaffung
von Strom und Gas für
unsere Kunden als auch
bei der Vermarktung unserer eigenerzeugten Energie vielfältige Risiken.
Lagebericht
Bericht über wesentliche Chancen und Risiken
68 Mainova Geschäftsbericht 2011
Darüber hinaus betreiben wir in begrenztem Umfang Eigenhandel mit definierten Commodities mit dem Ziel, Handelsmargen aus den Preisbewegungen am Markt zu erzielen.
Um Marktrisiken beherrschbar zu machen, haben wir klare
Strategien und Rahmenbedingungen definiert, in deren
Grenzen Beschaffungs- und Vermarktungsaktivitäten sowie finanzielle Sicherungs- und Eigenhandelsgeschäfte
durchgeführt werden können. Die Grundlage hierfür bildet
das Risikomanagementhandbuch, das durch das eingerichtete Marktrisikokomitee freigegeben wurde.
Das Marktrisikokomitee ist für die Umsetzung der Risikostrategie in den Kerngeschäftsprozessen Energiebezug
und -handel, Erzeugung sowie Vertrieb verantwortlich. Es
setzt sich aus den zuständigen Fachvorständen und Bereichsleitern zusammen. Die Grundlage zur Risikosteuerung
ist ein von den operativen Einheiten unabhängiges Risikoberichtswesen, das kontinuierlich die Risiken auf der Grund­
lage der zugelassenen Instrumente überwacht. Zentrale
Kennzahl zu ihrer Steuerung ist die Kennzahl Value-at-Risk
auf der Basis eines 99 %igen Konfidenzniveaus und fünftägiger Haltedauer. Darüber hinaus sind Volumen- und absolute Verlustlimits als Steuerungsgrößen festgelegt.
Bezüglich der Risiken aus der Verwendung von Finanzinstrumenten verweisen wir auf den Abschnitt 7 im Anhang.
Unternehmensrisiken
Die allgemeinen Unternehmensrisiken umfassen alle Arten
von Risiken, die sich aus unserer Geschäftstätigkeit ergeben. Sie werden entlang der Wertschöpfungsstufen in folgende Kategorien eingeteilt: Erzeugungstechnik, Netz und
Regulierung, Kundenvertrieb und Marketing, Finanzbetei­
ligungen und Treasury, Dienstleistungen und Shared Ser­
vices, Recht, Compliance und Revision, strategische Risiken sowie sonstige Risiken.
Erzeugungstechnik
Aus dem Kraftwerksbetrieb können sich trotz regelmäßiger
Überwachung und Modernisierung von Erzeugungsanlagen
Risiken aufgrund von technischen Störungen beziehungsweise des Ausfalls von Anlagen ergeben. Die sachgerechte
Instandhaltung und Wartung der Anlagen reduziert diese Risiken. Bei auftretenden Schäden und Ausfällen können wir
die finanziellen Auswirkungen in begrenztem Umfang durch
abgeschlossene Versicherungen reduzieren.
Der massive Ausbau von Wind- und Solarparks als Folge
der Energiewende eröffnet bei der Stromerzeugung neue
Wachstumsfelder. Wir haben eine Erzeugungsstrategie beschlossen, welche den Bau und Erwerb moderner und
regenerativer Erzeugungstechnologien vorsieht. Im Jahr
2011 wurde bereits in verschiedene Windparkprojekte investiert. Weitere Projekte befinden sich in der Prüfungsphase (vgl. Kapitel Beteiligungen).
Durch den zunehmenden Anteil regenerativer Energien
werden neben Maßnahmen zum Ausbau der Netze insbesondere zusätzliche flexible Erzeugungskapazitäten erforderlich, wie zum Beispiel Gas- und Dampfkraftwerke
(GuD-Kraftwerke). Diese werden zukünftig vermehrt benötigt, um die Schwankungen bei der Einspeisung von Wind-
und Sonnenstrom auszugleichen. Vor diesem Hintergrund
haben wir uns Anfang 2011 an einer Projektgesellschaft in
Bremen beteiligt, die ab 2013 ein hocheffizientes und
schnell regelbares GuD-Kraftwerk betreiben wird.
Netz und Regulierung
Regulatorische Risiken ergeben sich insbesondere aus
den Vorgaben des EnWG einschließlich der Verordnungen
sowie den Festlegungen und Bescheiden der BNetzA zu
den Erlösen der Netzbetreiber. Diese zwingen die Betreiber, die Kosten zu senken und gleichzeitig weiterhin eine
angemessene Versorgungsqualität zu gewährleisten.
Bei der Vorbereitung der zweiten Regulierungsperiode für
Strom (ab 2014) und Gas (ab 2013) wird deutlich, dass die
BNetzA eine verschärfte Kostenregulierung anstrebt. Darüber hinaus wurden Ende Oktober 2011 die kalkulatorischen Eigenkapitalzinssätze für Strom- und Gasnetzbetreiber für die Dauer der zweiten Regulierungsperiode
leicht gesenkt. Dies verschlechtert die Investitionsbedingungen, sodass die im internationalen Vergleich weit
­unterdurchschnittliche Netzrendite bestehen bleibt.
Beim anstehenden Effizienzvergleich wird die BNetzA die
angekündigte Verschärfung ihrer Haltung bezüglich der
Personalzusatzkosten umsetzen. Diese sind nur dann als
dauerhaft nicht beeinflussbare Kosten des Netzbetriebs
anzusehen, wenn die Mitarbeiter direkt bei der Netzgesellschaft angestellt sind. Mögliche Auswirkungen und Handlungsalternativen werden zurzeit von uns geprüft.
Darüber hinaus wird ab 2012 die Qualitätsregulierung für
Strom mit möglichen Bonus- und Malusregeln für die Netzbetreiber eingeführt. Durch die Einbeziehung eines sogenannten Qualitätselements in die Erlösobergrenze soll vermieden werden, dass der Kostensenkungsdruck zulasten
der Versorgungsqualität geht.
Um dem Kostensenkungsdruck zu begegnen, haben wir
im Jahr 2011 unsere risikoorientierte Asset-Strategie weiterentwickelt. So soll eine optimale Allokation der Investitions- und Instandhaltungsbudgets unter Kosten-, Nutzenund Risikoaspekten gewährleistet werden. Dennoch wird
die Aufrechterhaltung der aktuell im deutschen und europäischen Vergleich sehr guten Versorgungszuverlässigkeit
gegebenenfalls nicht möglich sein. Einschränkungen bei
sicherheitstechnischen Aspekten werden wir jedoch nicht
in Kauf nehmen.
Neben der Auseinandersetzung mit den Regulierungsrisiken haben wir aber auch konsequent die Chancen genutzt, die sich aus der Regulierung ergeben. Niedergeschlagen hat sich dies unter anderem in den genehmigten
Anträgen für den Erweiterungsfaktor beziehungsweise das
Investitionsbudget.
Bei der rechtlichen Sicherung der Nutzung öffentlicher Verkehrswege für die Verlegung und den Betrieb von Versorgungsleitungen tendieren die konzessionsgebenden Gemeinden zunehmend dazu, beim Auslaufen der Verträge den
Konzessionsnehmer zu wechseln. Dieser „Konzessionswettbewerb“ bietet den etablierten Netzbetreibern Wachstumschancen. Gleichzeitig birgt er aber auch das Risiko, eigene
Konzessionen an andere Netzbetreiber zu verlieren.
Die BNetzA strebt eine
verschärfte Kostenregu­
lierung an.
Der massive Ausbau von
Wind- und Solarparks als
Folge der Energiewende
eröffnet bei der Stromerzeugung neue Wachstumsfelder.
2011 Mainova Geschäftsbericht 69
Lagebericht
Bericht über wesentliche Chancen und Risiken
Durch gezielte Werbekampagnen für das bestehende Produktportfolio wurde vor allem das
Interesse an umweltschonenden und nachhaltigen Produkten geweckt.
Wir setzen auf eine bedarfsgerechte, stärkenorientierte Personalentwicklung und -förderung sowie
auf eine Weiterentwicklung
der Mitarbeiterkultur.
Kundenvertrieb und Marketing
Kundenvertrieb und Marketing unterliegen insbesondere
Mengenrisiken. Die Absatzmengen für Erdgas und Fernwärme sind in hohem Maße witterungsabhängig. So waren
im überdurchschnittlich warmen Jahr 2011 Verbrauchsrückgänge der Privathaushalte bei Erdgas zu verzeichnen,
die durch den konjunkturbedingt höheren Erdgasabsatz
an die Industrie nicht vollständig ausgeglichen werden
konnten.
Weitere Risiken, aber auch Chancen ergeben sich durch
den intensiven Wettbewerb im Vertrieb. Wir haben die sich
bietenden Möglichkeiten genutzt und können insbeson­
dere im Privatkundensegment eine positive Bilanz ziehen.
Durch gezielte Werbekampagnen für das bestehende Produktportfolio wurde vor allem das Interesse an umweltschonenden und nachhaltigen Produkten geweckt. Dazu
gehören unter anderem Novanatur und Erdgas KlimaPlus.
Darüber hinaus haben wir Kunden durch die Aktion
Mainova ÖkoAktiv die Möglichkeit geboten, sich direkt an
der Finanzierung eines Windparks zu beteiligen.
Außerdem positionierten wir uns als umfassender Energiedienstleister, beispielsweise durch das Angebot von verbrauchsorientierten Energieausweisen, hocheffizienten
Heizungspumpen, dezentralen Mikro-Blockheizkraftwerken sowie Thermografieaufnahmen.
Bezüglich der im Jahr 2009 eingeleiteten kartellrechtlichen
Überprüfung der Wasserpreise haben sich im Jahr 2011
keine wesentlichen neuen Entwicklungen ergeben. Die von
uns eingereichte Beschwerde gegen die Preissenkungsverfügung ruht weiterhin. Die im Jahr 2009 getroffene Risikoeinschätzung und -vorsorge besteht unverändert.
Der Bundesgerichtshof hat in verschiedenen Urteilen gegen Gas- und Fernwärmeversorgungsunternehmen Preisanpassungsklauseln in Erdgas- und Wärmelieferverträgen
für unwirksam erklärt. Einige Gas- und Wärmeversorger
wurden von Gerichten zudem zu Rückzahlungen an Kunden verpflichtet. Unsere Gaspreisanpassungen waren
mehrfach Gegenstand gerichtlicher Auseinandersetzungen. Kein Gericht hat bislang unsere Gas- oder Wärmepreisanpassungsklauseln für unwirksam befunden.
Finanzbeteiligungen und Treasury
In der Kategorie „Finanzbeteiligungen und Treasury“ werden finanzielle und steuerliche Risiken sowie Risiken aus
Beteiligungen erfasst. Finanzielle Risiken umfassen Liquiditäts- und Zinsänderungsrisiken, Forderungsausfallrisiken
und Risiken aus der Nichteinhaltung vereinbarter Finanzkennzahlen (Covenants) aus der Fremdkapitalaufnahme.
Liquiditätsrisiken können bestehen, wenn die erforderlichen Finanzmittel zur Einhaltung von Zahlungsverpflichtungen nicht mehr vorhanden sind. Durch die Einbindung
in das systematische Liquiditätsmanagement des Konzern-Treasury’s der SWFH wirken wir diesen Risiken ent­
gegen. Wir verfügen bei der SWFH über eine durch
das Konzern-Treasury-Gremium genehmigte Kreditlinie
von 40 Mio. Euro. Diese wurde im Jahr 2011 nicht in Anspruch genommen. Bei Banken liegen keine Kreditlinien vor.
Zinsänderungsrisiken resultieren aus marktbedingten
70 Mainova Geschäftsbericht 2011
Lagebericht
Zukünftige Geschäftsentwicklung
Schwankungen der Zinssätze und wirken sich auf die
Höhe der Zinsaufwendungen aus. Bei uns bestehen diese
Risiken für verzinsliche Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten, bei denen die Laufzeiten die vereinbarten
Zinsbindungsfristen übersteigen. Wir begegnen derartigen
Zinsänderungsrisiken zum Teil durch den Abschluss von
Verträgen mit langfristigen Zinsbindungsfristen. Darüber
hinaus werden in Einzelfällen Zinsswaps abgeschlossen.
Forderungsausfallrisiken bestehen in Bezug auf eine Verschlechterung der wirtschaftlichen Lage bei den Kunden
und bei der Konkurrenz im Energiehandel. Eine Straffung
der Prozesse im Forderungsmanagement, verschärfte
­Bonitätsrichtlinien für den Abschluss von neuen Verträgen
und die Gewährung von Ratenplänen führten hier zu einer
Risikoreduktion.
Bei einem im Jahr 2004 abgeschlossenen Kreditvertrag
wird eine darin vereinbarte Covenant-Kennzahl derzeit
nicht erfüllt. Dies führt zu einem Zinsaufschlag und damit
zu einem höheren Aufwand in Höhe von 29 Tsd. Euro jährlich. Das relevante Darlehen hatte zum Stichtag 31. Dezember 2011 eine Restvaluta von ca. 19,0 Mio. Euro und
läuft noch bis zum 30. Dezember 2014.
Risiken aus Beteiligungsgesellschaften werden vom Be­
teiligungscontrolling im Rahmen einer turnusmäßigen
­Berichterstattung überwacht. Dabei werden Plan-Ist-Abweichungen, die negative Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage haben können, analysiert
und – falls erforderlich – gemeinsam mit der Gesellschaft
Gegensteuerungsmaßnahmen erarbeitet. Darüber hinaus
werden insbesondere mit den großen Beteiligungsgesellschaften regelmäßig Gespräche geführt, in denen die Unternehmensstrategie, Regulierungseinflüsse und die Rentabilität größerer Investitionsvorhaben erörtert werden.
Sofern Ereignisse oder veränderte Umstände darauf hindeuten, dass sich die Buchwerte unserer Beteiligungsgesellschaften vermindert haben, wird eine Werthaltigkeitsprüfung vorgenommen.
Dienstleistungen und Shared Services
In dieser Kategorie werden insbesondere Risiken aus den
Bereichen Personal und IT erfasst. Im Personalbereich
sind wir einem zunehmenden Wettbewerb um qualifizierte
Mitarbeiter ausgesetzt. Um Risiken aus der Abwanderung
von Leistungsträgern in Schlüsselfunktionen und dem
­damit verbundenen Verlust von Know-how entgegenzuwirken, setzen wir auf eine bedarfsgerechte, stärkenorientierte Personalentwicklung und -förderung sowie die Weiterentwicklung der Mitarbeiterkultur.
Im IT-Bereich können Sicherheitsrisiken insbesondere
durch technische Defekte entstehen, die zu einer eingeschränkten Systemverfügbarkeit oder Datensicherheit
­führen und somit die operativen Betriebsabläufe und strategischen Ziele gefährden. Die Aufrechterhaltung und Optimierung der komplexen IT-Systeme erreichen wir maßgeblich durch den Einsatz qualifizierter interner und
externer Fachkräfte sowie die kontinuierliche Modernisierung von Hard- und Software. Zu den einzelnen Maßnahmen zählen vor allem Back-up- und Recovery-Strategien,
Sicherheits- und Notfallhandbücher, Berechtigungskonzepte sowie ein zusätzliches Rechenzentrum. Die damit
geschaffene Datensicherheit dient als Basis, um Vertraulichkeit, Integrität und Verfügbarkeit zu gewährleisten.
Recht, Compliance und Revision
Rechtliche Risiken können sich aus Änderungen der
Rechtslage durch das Inkrafttreten neuer oder geänderter
Gesetze und Verordnungen sowie aus höchstrichterlicher
Rechtsprechung ergeben. Die seitens der EU-Kommission
geforderte Novellierung der Finanzmarktrichtlinie, kurz
­MiFID (Markets in Financial Instruments Directive), sieht
vor, dass Teile des Energiemarkts in die Finanzmarktregulierung einbezogen werden. Nach dem aktuellen Entwurf
sind wir nicht unmittelbar betroffen. Mittelbar können
­jedoch Risiken entstehen, wenn Vorlieferanten unter die
Finanzmarktregulierung fallen.
Als Energieerzeuger und -händler ist für uns die REMIT
(Regulation on Energy Market Integrity and Transparency)
von Relevanz. Mit dieser Verordnung sollen Insiderhandel
und Marktmanipulationen auf den Energiegroßhandelsmärkten in der EU unterbunden werden. Daraus ergeben
sich ab dem Jahr 2012 unmittelbar Verpflichtungen für
Energieversorgungsunternehmen zu Datenmeldungen
und -transparenz. Vorbehaltlich der finalen Ausgestaltung
durch die europäische Kommission haben wir bereits die
erforderlichen Maßnahmen zur Erfüllung der kommenden
Anforderungen festgelegt.
Compliance-relevante Risiken umfassen Verstöße gegen
interne Richtlinien und Verhaltensregeln sowie gesetzliche
Vorgaben, wie zum Beispiel Regelungen zu Korruption,
Datenschutz oder Umweltschutz- und Arbeitssicherheitsbestimmungen. Zur Verminderung der Compliance-Risiken führt das Compliance Management Risikoanalysen
durch und entwickelt hieraus konzerneinheitliche Grundsätze und Maßnahmen. Diese stellen sicher, dass sich die
Mainova und die für uns handelnden Personen rechts- und
richtlinienkonform verhalten und die Unternehmenswerte
beachten. Zu diesen Maßnahmen zählen beispielsweise
ein Verhaltenskodex und Compliance-Schulungen für Mitarbeiter und Führungskräfte. Zusätzlich ist auch sichergestellt, dass für die Compliance-Risiken ein hinreichender
Versicherungsschutz besteht.
Strategische Risiken
Strategische Entscheidungen werden insbesondere im
Rahmen von Wachstums- und Kooperationsprojekten,
Mergers & Acquisitions, Investitionsvorhaben sowie bezüglich der Durchführung von Effizienzsteigerungs- und
Optimierungsprojekten getroffen.
Zur Steuerung beziehungsweise Vorbeugung strategischer
Risiken unterziehen wir strategische Entscheidungen im
Vorfeld einer umfassenden wirtschaftlichen und juristischen Prüfung. Dabei werden detaillierte Planungen und
Bewertungen sowie Finanzierungs-, Umsetzungs- und
Kommunikationskonzepte erstellt. Dennoch ist nicht auszuschließen, dass sich die der Beurteilung von Projekten
(wie zum Beispiel der Investition in Erzeugungsanlagen
und Netze oder dem Erwerb von Unternehmen) zugrunde
gelegten regulatorischen, rechtlichen, marktseitigen oder
wirtschaftlichen Annahmen als Fehleinschätzungen erweisen. Dies hätte zur Folge, dass die erwarteten wirtschaft­
lichen Ergebnisse nicht realisiert werden können.
Wir betrachten strategische Projekte als ausgeprägte
­Ergebnis- und Wachstumschancen. Als regionaler Energieversorger begreifen wir die Energiewende nicht nur als
eine unternehmerische Herausforderung, sondern auch
als strategische Chance zu dezentralen, umweltfreundlichen und wettbewerbsgerechten Versorgungsstrukturen.
Wir investieren daher in den Umbau der Energieversorgung zum Beispiel durch den Ausbau erneuerbarer Energien und weiterer energieeffizienter Erzeugungstechniken
wie KWK sowie der Netzinfrastruktur.
Wachstumsmöglichkeiten in Form von regionalen Kooperationen oder Unternehmensakquisitionen verstehen wir
durch das Schaffen größerer energiewirtschaftlicher Strukturen sowie die Realisierung von Synergieeffekten ebenfalls als Chance.
Zur weiteren Stärkung der künftigen Wettbewerbsfähigkeit
hat der Vorstand im November 2011 ein Projekt zur Ergebnisverbesserung beschlossen. Die Grundlage hierfür sind
ertrags- und kostenseitige Optimierungen in den operativen Bereichen Erzeugung, Handel, Netz und Vertrieb sowie den Overhead- und Querschnittsfunktionen.
Wir begreifen die Energiewende als strategische
Chance zu dezentralen,
umweltfreundlichen und
wettbewerbsgerechten
Versorgungsstrukturen.
Fazit
Zum gegenwärtigen Zeitpunkt sind keine Risiken erkennbar,
die den Fortbestand des Unternehmens gefährden könnten.
Zukünftige Geschäftsentwicklung
Gesamtaussage des Vorstands über die voraussichtliche Unternehmensentwicklung
Die gesamtwirtschaftlich stabile konjunkturelle Lage, die in
Deutschland im Jahr 2011 trotz der instabilen Finanzmärkte noch hohe Wirtschaftswachstumsraten hervorbrachte,
wird sich gemäß den Prognosen führender Wirtschafts­
forschungsinstitute abkühlen. Das Kostenniveau insbesondere bei Brennstoffen ist durch die hohe Volatilität der
Marktpreise geprägt. Dieses schwierige Marktumfeld hat
Einfluss auf die Spreads, die wir aus der Vermarktung unserer Eigenerzeugung erzielen können, und stellt unsere
Energiebeschaffung vor große Herausforderungen. Unserer Einschätzung nach wird sich dieser Trend weiter fortsetzen und in Teilbereichen sogar noch verschärfen.
Im Vertrieb sehen wir uns einem immer stärkeren Wettbewerb durch eine wachsende Wechselbereitschaft von
Kunden gegenüber. Durch konkurrenzfähige Preise, umweltfreundliche Produkte und einen mehrfach ausgezeichneten Service gehen wir davon aus, auch weiterhin eine
positive Kundenbilanz ziehen zu können.
Nach den Beschlüssen von Bundestag und Bundesrat
zum Atomenergieausstieg und zur Energiewende steht die
gesamte Branche vor einem tief greifenden Umbau des
Versorgungssystems. Wir gehen davon aus, dass die Bedeutung zentraler Anlagen zugunsten dezentraler Erzeu-
2011 Mainova Geschäftsbericht 71
Lagebericht
Zukünftige Geschäftsentwicklung
Von der Kooperation mit
anderen Unternehmen
­erhoffen wir uns Synergieeffekte.
Unser Ziel ist es, die bestehenden Konzessionen
zu erhalten und neue hinzuzugewinnen.
Zur Stärkung der zukünftigen Wettbewerbsfähigkeit
hat der Vorstand im November 2011 ein Projekt
zur Ergebnisverbesserung
beschlossen. Das Ziel des
Projekts ist eine deutliche
Verbesserung im hohen
zweistelligen Millionen­
bereich.
gungskapazitäten abnehmen wird. Der Anteil erneuerbarer
Energien bei der Stromerzeugung wird steigen. Es werden
jedoch ebenso weiterhin konventionelle Kraftwerke erforderlich sein, auch um Schwankungen bei der Stromeinspeisung auszugleichen. Wir haben uns mit unserer bereits
vor der Energiewende beschlossenen Erzeugungsstra­
tegie optimal auf diese veränderten Rahmenbedingungen
eingestellt. Daher liegt der Schwerpunkt unserer Investitionen neben den bestandserhaltenden Maßnahmen für ­unsere
effizienten KWK-Anlagen im Ausbau der Windenergie.
Als Teil unserer strategischen Ausrichtung prüfen wir außerdem unterschiedliche Formen der Kooperation mit anderen
Unternehmen. Wir sehen hier insbesondere Vorteile durch
das Entstehen größerer energiewirtschaftlicher Strukturen
sowie durch die Realisierung von Synergie­effekten.
Konjunkturelle Entwicklung
Nach der Vorhersage des Sachverständigenrats der
­Bundesregierung wird der nach der Krise im Jahr 2009
begonnene nachhaltige wirtschaftliche Aufholprozess in
Deutschland im Jahr 2012 an Dynamik verlieren. Diese
Entwicklung hat bereits in der zweiten Hälfte des Jahres
2011 eingesetzt. Die Abkühlung der Weltkonjunktur, die
anhaltende Schuldenkrise einiger Staaten in der Eurozone
und die damit einhergehenden unausweichlichen Konsolidierungsanstrengungen werden die Konjunktur bremsen.
Dennoch rechnen führende Wirtschaftsforschungsinstitute
nach einem schwächeren ersten Quartal im späteren Jahresverlauf mit einem Wachstum der deutschen Wirtschaft
und prognostizieren für das Jahr 2012 eine Zuwachsrate
des Bruttoinlandsprodukts in Höhe von 0,6 % gegenüber
dem Vorjahr.
Entwicklung der Energiepreise und des
CO2-Emissionshandels
Aufgrund der konjunkturellen Entwicklung und der gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen erwarten wir in
den ersten Monaten des Jahres 2012 keine deutliche
Trendwende bei den Preisen nach oben. Vielmehr dürfte
die bestehende Abwärtsbewegung noch etwas anhalten,
zumal auch in der Vergangenheit zu Jahresbeginn die
Nachfrage nach Terminprodukten eher verhalten ausfiel.
Für den weiteren Jahresverlauf rechnen wir dann mit stärkeren Preisbewegungen nach oben und unten, die letztlich
die unsichere Einschätzung der Marktteilnehmer bezüglich
der weiteren politischen und wirtschaftlichen Entwicklung
weltweit reflektieren.
Ausblick und Ergebnisentwicklung 2012 und 2013
Die nach wie vor angespannte Marktsituation spiegelt sich
in den kommenden zwei Jahren auch in unserer Ergebnisprognose in allen Wertschöpfungsstufen wider.
Volatile Beschaffungskosten und der Wegfall der kostenlosen Emissionszertifikat-Zuteilung ab 2013 wirken sich auf
die Spreads (Rohmarge) tendenziell negativ aus. Zudem
sind die Marktpreise für den Absatz unserer eigenerzeugten
Strommengen eher rückläufig. Für unsere konventionellen
Erzeugungsanlagen auf Basis fossiler Brennstoffe muss da-
72 Mainova Geschäftsbericht 2011
Lagebericht
Zukünftige Geschäftsentwicklung
her mit sinkenden Ergebnisbeiträgen gerechnet werden.
Die Beschaffungssituation im Gasgeschäft ist zweigeteilt:
Langfristige, in der Regel ölpreisgebundene Lieferverträge
können aufgrund von Überkapazitäten nicht mehr mit den
aktuell niedrigen Börsenpreisen konkurrieren. Dies führt
dazu, dass sich die Wettbewerbsfähigkeit der etablierten
Marktteilnehmer, die zumeist an langfristige Lieferverträge
gebunden sind, tendenziell verschlechtert. Die Volatilität
der Preise auf den Energiemärkten und unsere Fähigkeit,
diese für uns und unsere Kunden zu nutzen, wird auch
künftig eine entscheidende Determinante für unseren Erfolg sein.
Vor erheblichen Herausforderungen stehen die Versorgungsunternehmen ebenfalls im Netzgeschäft. Der gestiegene Kostensenkungsdruck aus den Vorgaben des Energiewirtschaftsgesetzes und den Festlegungen der BNetzA
zu den Erlösen belasten die Ergebnisprognose. Es wird für
uns daher immer schwieriger, den wirtschaftlichen Betrieb
unserer regulierten Netze zu gewährleisten. Gleichzeitig
müssen wir unserer Verantwortung gerecht werden, eine
angemessene Versorgungsqualität zu gewährleisten. Dies
ist vor dem Regulierungshintergrund zunehmend mit wirtschaftlichen Risiken verbunden. Wir erwarten daher im
Netzgeschäft einen Rückgang des Ergebnisses.
Aktuell steht eine große Anzahl an Konzessionsverträgen
zur Ausschreibung, um die ein reger Wettbewerb entstanden ist. Unser Ziel ist es, die bestehenden Konzessionen
zu erhalten und neue hinzuzugewinnen.
Die wettbewerbsintensive Situation im Gas- und Stromgeschäft führt in allen Kundensegmenten durch den Markteintritt neuer Anbieter zu einer weiteren Verschärfung. Aufgrund unserer Vertriebsstrategie gehen wir dennoch davon
aus, trotz schwieriger Marktbedingungen einen signifikanten Umsatzanstieg zu erzielen. Hier wirken sich unsere
­erfolgreichen Aktivitäten zur Kundengewinnung und -bindung sowie unsere starke Marktposition im Kerngeschäft
Strom- und Gasvertrieb positiv aus.
Zur Stärkung der zukünftigen Wettbewerbsfähigkeit hat der
Vorstand im November 2011 ein Projekt zur Ergebnisverbesserung beschlossen. Das Ziel des Projekts „EINS“ ist
eine deutliche Verbesserung im hohen zweistelligen Millionenbereich mit nachhaltigen Effekten auch auf die dem
Prognosezeitraum folgenden Geschäftsjahre. Erste Verbesserungen werden sich bereits 2012 im operativen Geschäft
zeigen. Die Grundlage hierfür sind ertrags- und kostenseitige Optimierungen in den operativen Bereichen Erzeugung,
Handel, Netz und Vertrieb sowie den Overhead- und Querschnittsfunktionen. Ergebnisverbesserungen sollen auch
bei den Tochtergesellschaften erzielt werden.
Unter Berücksichtigung der ertrags- und kostenseitigen
Optimierungsmaßnahmen aus dem Projekt „EINS“ gehen
wir davon aus, in den kommenden zwei Jahren ein Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit etwa in Höhe des
Jahres 2011 zu erreichen.
Investitionen
Die Investitionsplanung für das Geschäftsjahr 2012 entspricht mit ihrem Fokus auf umweltschonende Energieer-
zeugung und zuverlässige Energieversorgung unserer
­Unternehmensstrategie. Dabei ist die Stabilität der gesetzlichen und regulatorischen Rahmenbedingungen für uns
von grundlegender Bedeutung.
Unser geplantes Gesamtinvestitionsvolumen für das Jahr
2012 beläuft sich auf rund 125 Mio. Euro. Davon entfallen
rund 51 Mio. Euro auf den Ausbau und die Erweiterung unserer Versorgungsnetze, wodurch ein hohes Maß an Versorgungssicherheit und -qualität im Interesse unserer Kunden
gewährleistet wird. Zudem wird der fortgesetzte Ausbau der
Netzinfrastruktur im Fernwärmebereich zur weiteren Verbesserung der Klimabilanz in Frankfurt beitragen.
In bestehende Kraftwerke werden wir rund 17 Mio. Euro
investieren, um weiterhin die sichere Verfügbarkeit der Erzeugungsanlagen sowie den Ausbau der Kraft-WärmeKopplung zu gewährleisten.
Zusätzlich sind neben baulichen Maßnahmen für den
­Ersatz sanierungsbedürftiger Verwaltungs- und Betriebseinrichtungen Investitionen in die Erweiterung der IT-Infrastruktur sowie in Finanzanlagen vorgesehen.
Der aus diesen Maßnahmen resultierende Finanzierungsbedarf kann aus der laufenden Geschäftstätigkeit gedeckt
werden.
Darüber hinaus ist für die bereits im Jahr 2010 beschlossene „Erzeugungsstrategie 2015“ ein Investitionsvolumen
von insgesamt 500 Mio. Euro bis 2015 vorgesehen. Dadurch sollen jährlich zusätzliche 1,2 Mio. MWh Strom erzeugt werden, was dem jährlichen Verbrauch von 480.000
Haushalten entspricht. In diesem Rahmen haben wir bereits eine Beteiligung an einer GuD-Anlage sowie verschiedene Projekte mit Windkraftanlagen initiiert. Weitere Projekte werden derzeit geprüft, wobei wir den Fokus auf die
Windkraft als wesentliche Wachstumsoption legen.
Sie stellen die Weichen für zukunftsträchtige Investitionen
zur Mitgestaltung der Energiewende und zur Sicherung
­einer zukunftsfähigen Energieversorgung.
Wir verstehen unter fairer Partnerschaft und regionaler Verantwortung sowohl die Verantwortung gegenüber Kunden
und Mitarbeitern als auch die Unterstützung gemeinnütziger Projekte, Vereine und Organisationen in der Region. So
stehen wir im engen Austausch mit unseren Kunden, die
beispielsweise durch die Mainova-Energieberatung dabei
unterstützt werden, den eigenen Energieverbrauch zu optimieren. Auch bieten wir Kunden die Möglichkeit, im Rahmen von Beteiligungs- oder Fördermodellen am Ausbau
erneuerbarer Energien zu partizipieren. Darüber hinaus
treiben wir in Kooperation mit anderen Unternehmen Projekte voran, beispielsweise zur Elektromobilität. Für unsere
Mitarbeiter investieren wir intensiv in die Unternehmenskultur, Personalentwicklung und -bindung. Dies spiegelt sich
im Ergebnis der Mitarbeiterbefragung wider, die auch im
Jahr 2011 einen hohen Zufriedenheitswert aufwies.
Investitionen in effiziente und klimaschonende Erzeugung
und Technologien sind für uns strategisch von großer Bedeutung. Obwohl unser Strommix schon heute mit einem
CO2-Ausstoß von 384 Gramm pro kWh und einem hohen
Anteil von erneuerbaren Energien an der gesamten Stromerzeugung deutlich klimafreundlicher als der Bundesdurchschnitt ist, haben wir uns das Ziel gesetzt, künftig
noch klimafreundlicher zu werden. Dazu engagieren wir
uns aktiv beim Ausbau der Erzeugung aus erneuerbaren
Energiequellen. Allein bis zum Jahr 2015 wollen wir
500 Mio. Euro in klimaschonende Erzeugungsprojekte investieren. Einen wesentlichen Teil wird der Bereich erneuerbarer Energien und hier insbesondere die Windkraft einnehmen.
Nachhaltigkeit
Im Bereich der Energieversorgung gehört Nachhaltigkeit
aufgrund endlicher Ressourcen, klimatischer Veränderungen, der beschlossenen Energiewende und des demografischen Wandels zu einer der zentralen Herausforderungen
unserer Zeit. Nachhaltigkeit ist daher ein wesentlicher Aspekt unserer Unternehmensstrategie. Als Wirtschaftsunternehmen mit tiefer Verwurzelung in der Stadt Frankfurt
und der Region ist unser verantwortungsvolles Handeln
auf ökonomische Ziele und ebenso auf die Menschen, die
Gesellschaft und die Umwelt ausgerichtet.
Nachhaltigkeit bedeutet ressourcen- und werterhaltendes
Wirtschaften. Dies kommt im Rahmen unserer strategischen Ausrichtung in den folgenden fünf zentralen Elementen zum Ausdruck:
Personal
Die Entwicklung unseres Unternehmens und der gesamten Energieversorgungsbranche erfordert von unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern weiterhin ein Höchstmaß an
Leistungsbereitschaft und Flexibilität. Dabei begreifen wir
die Veränderungen der politischen und ökonomischen
Rahmenbedingungen als Chance, uns weiterhin als langfristig erfolgreiches Unternehmen aufzustellen. Unser Erfolg ist dabei maßgeblich von der Qualität des Personalmanagements abhängig. Nur wenn es uns gelingt, das
Qualifikationsniveau und das Engagement unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf konstant hohem Niveau zu
halten, können wir den erforderlichen Beitrag zur Energiewende leisten und uns in neuen Geschäftsfeldern, wie
dem Einsatz regenerativer Energien oder der Elektromobilität, erfolgreich behaupten.
Im abgelaufenen Geschäftsjahr haben die genannten Faktoren zu einer leichten Erhöhung des Personalbestands
und somit auch zu einem Anstieg der Personalkosten geführt. Die Folgejahre werden aus heutiger Sicht eine Konsolidierung des Personalbestands auf dem gegenwärtigen
Niveau mit sich bringen, wobei im Zusammenhang mit zukünftigen Tarifrunden von einem weiteren kontinuierlichen
Anstieg der Personalkosten auszugehen ist.
••
••
••
••
••
in langfristigem wirtschaftlichen Erfolg,
einer fairen Partnerschaft mit den Stakeholdern,
regionaler Verantwortung,
leistungsfähiger Technik und
in einer zukunftsfähigen Versorgung.
Unsere wirtschaftliche Leistungsfähigkeit und damit unser
langfristiger Erfolg bilden die Basis unseres Engagements.
Unser geplantes Gesamt­
investitionsvolumen für
das Jahr 2012 beläuft sich
auf rund 125 Mio. Euro.
Für unsere Mitarbeiter investieren wir intensiv in die
Unternehmenskultur, Personalentwicklung und
-bindung.
Unser verantwortungsvolles Handeln ist auf ökonomische Ziele und ebenso
auf die Menschen, die Gesellschaft und die Umwelt
ausgerichtet.
2011 Mainova Geschäftsbericht 73
Lagebericht
Zukünftige Geschäftsentwicklung
Im Hinblick auf den sich ständig verschärfenden Wettbewerb in unseren Geschäftsfeldern und auf die Vorgaben
der Anreizregulierung werden wir die Effizienz und die
­Effektivität im Personalmanagement weiterhin optimieren,
Prozesse verschlanken und im Sinne eines umfassenden
Kostenmanagements weiterentwickeln.
Die gravierenden Veränderungen der Rahmenbedingungen haben auf die strategische Personal- und Organisationsentwicklung deutliche Auswirkungen. Die zukünftige
Personalarbeit wird daher insbesondere durch die aktive
Begleitung von Veränderungsprozessen in allen Unternehmensbereichen geprägt sein. Einen weiteren Schwerpunkt
werden wir deshalb auf die Verstärkung der zielgerichteten
Weiterbildung unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
­legen. Um unseren Erfolg nachhaltig sicherzustellen und
den Risiken der demografischen Entwicklung zu begegnen, müssen wir unsere Talente identifizieren und ihre Entwicklung langfristig fördern. Bereits im Jahr 2011 wurden
daher erste Schritte unternommen, ein leistungsfähiges
und systematisches Talentmanagement aufzubauen. Um
die Bindung unserer Potenzialträger zu stärken und insbesondere Frauen die Übernahme von Führungsaufgaben zu
erleichtern, wird darüber hinaus die Entwicklung eines
ganzheitlichen Ansatzes zur Umsetzung eines lebensereignisorientierten Personalmanagements auch im Jahr 2012
weiter vorangetrieben.
Die im abgelaufenen Geschäftsjahr erneut durchgeführte
Mitarbeiterbefragung hat uns abermals eindrucksvoll bestätigt, dass unser Unternehmen auf die hohe Motivation
und das außergewöhnliche Engagement seiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vertrauen kann. In nahezu allen Kategorien konnten bessere Ergebnisse als in der vorherigen
Befragung aus dem Jahr 2009 erzielt werden. Dies bestärkt uns darin, auch weiterhin auf das Instrument der
Mitarbeiterbefragung zu setzen, um wertvolle Erkenntnisse
über zukünftige Handlungsfelder zu erhalten. Die nächste
Mitarbeiterbefragung wird im Jahr 2013 stattfinden.
Frankfurt am Main, den 16. März 2012
Dr. Alsheimer
74 Mainova Geschäftsbericht 2011
Dr. Birkner
Herbst
Dr. Wolff
2011 Mainova Geschäftsbericht 75
Konzernabschluss
Konzernabschluss
Inhalt
Konzernabschluss
76 Mainova Geschäftsbericht 2011
S. 78
Gewinn- und Verlustrechnung
S. 79
Gesamtergebnissrechnung
S. 80
Bilanz
S. 82
Eigenkapitalveränderungsrechnung
S. 84
Kapitalflussrechnung
S. 86
Anhang
S. 134
Bestätigungsvermerk
S. 135
Versicherung der gesetzlichen Vertreter
2011 Mainova Geschäftsbericht 77
Konzernabschluss
Gewinn- und Verlustrechnung
Konzernabschluss
Gesamtergebnisrechnung
Gewinn- und Verlustrechnung des Mainova-Konzerns
Tsd. €
Umsatzerlöse
Gesamtergebnisrechnung des Mainova-Konzerns*
Anhang
2011
2010*
(1)
1.785.478
1.670.596
1.188
1.264
14.874
15.097
Bestandsveränderungen
Andere aktivierte Eigenleistungen
Sonstige betriebliche Erträge
(2)
54.007
46.674
Materialaufwand
(3)
1.377.713
1.215.706
Personalaufwand
(4)
192.461
189.534
Abschreibungen und Wertminderungen
(5)
82.247
81.741
Sonstige betriebliche Aufwendungen
(6)
163.829
161.839
Ergebnis aus nach der Equity-Methode bilanzierten Finanzanlagen
(7)
89.247
76.923
Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT)
128.544
161.734
Finanzerträge
(8)
12.693
12.115
Finanzaufwendungen
(9)
36.880
29.616
104.357
144.233
5.490
25.600
98.867
118.633
Ergebnis vor Ertragsteuern (EBT)
Ertragsteuern
(10)
Ergebnis nach Ertragsteuern
Nicht beherrschenden Anteilen zurechenbares Jahresergebnis
2.563
3.233
96.304
115.400
unverwässert
23,03
27,59
verwässert
23,03
27,59
Gesellschaftern der Mainova AG zurechenbares Jahresergebnis
Ergebnis je Stückaktie der Stadtwerke
Frankfurt am Main Holding GmbH als Organträger in Euro
Tsd. €
Anhang
Ergebnis nach Ertragsteuern
Versicherungsmathematische Gewinne/Verluste aus
leistungsorientierten Pensionszusagen und Deputaten **
Cashflow Hedges **
Nach der Equity-Methode bilanzierte Finanzanlagen **
Sonstiges Ergebnis
Gesamtergebnis der Periode
davon den Gesellschaftern der Mainova AG zurechenbares Ergebnis
davon Anteile nicht beherrschender Gesellschafter am Ergebnis
Abschnitt 7
2011
2010
98.867
118.633
-286
-2.537
-15.875
16.842
-3.216
-244
-19.377
14.061
79.490
132.694
76.950
129.461
2.540
3.233
* siehe Erläuterungen Abschnitt 6 (19 Gewinnrücklagen)
** nach Steuern
Abschnitt 10
* Die Vorjahreswerte wurden umgegliedert. Es wird auf den Anhang (Abschnitt 2) verwiesen.
78 Mainova Geschäftsbericht 2011
2011 Mainova Geschäftsbericht 79
Konzernabschluss
Bilanz
Konzernabschluss
Bilanz
Bilanz des Mainova-Konzerns
Summe Vermögenswerte
Tsd. €
Summe Eigenkapital und Schulden
Anhang
31.12.2011
31.12.2010
Langfristige Vermögenswerte
Tsd. €
Anhang
31.12.2011
31.12.2010
(18)
142.336
142.336
207.082
207.082
585.956
566.669
935.374
916.087
27.840
26.520
963.214
942.607
Eigenkapital
Immaterielle Vermögenswerte
(11)
54.835
47.529
Sachanlagen
(11)
1.067.311
1.015.555
Nach der Equity-Methode bilanzierte Finanzanlagen
(12)
749.389
717.548
Kapitalrücklage
Langfristige finanzielle Vermögenswerte
(13)
115.268
137.945
Gewinnrücklagen
Latente Steueransprüche
(17)
18.250
2.709
2.005.053
1.921.286
Anteile des Konzerns
Gezeichnetes Kapital
(19)
Gesellschaftern der Mainova zurechenbares Eigenkapital
Nicht beherrschende Anteile
(20)
Kurzfristige Vermögenswerte
Vorräte
(14)
33.735
25.246
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
(15)
225.418
279.956
Forderungen aus Ertragsteuern
(16)
34.129
22.672
Sonstige Vermögenswerte
(13)
214.006
288.155
10.364
Zahlungsmittel und Zahlunsmitteläquivalente
Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte
Langfristige Schulden
Erhaltene Zuschüsse
(21)
40.225
18.724
Langfristige Finanzschulden
(24)
642.254
666.456
Übrige langfristige Verbindlichkeiten
(25)
18.834
16.952
9.193
Pensionsrückstellungen
(22)
39.497
38.463
Andere langfristige Rückstellungen
(23)
92.663
95.167
Latente Steuerschulden
(17)
-
1.609
517.652
626.831
2.522.705
2.548.117
137.689
143.721
971.162
979.483
37.867
54.998
195.718
179.406
Kurzfristige Schulden
Kurzfristige Finanzschulden
(24)
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
Sonstige Rückstellungen
(23)
113.180
113.207
Übrige kurzfristige Verbindlichkeiten
(25)
241.564
278.269
-
147
588.329
626.027
2.522.705
2.548.117
Verbindlichkeiten aus Ertragsteuern
80 Mainova Geschäftsbericht 2011
2011 Mainova Geschäftsbericht 81
Konzernabschluss
Eigenkapitalveränderungsrechnung
Konzernabschluss
Eigenkapitalveränderungsrechnung
Eigenkapitalveränderungsrechnung des Mainova-Konzerns*
Gewinnrücklagen
Cashflow
Hedges
Nach der
Equity-Methode
bewertete
Unternehmen
Sonstige Gewinn-­
rücklagen
Gesamt
Gesellschaftern
der Mainova
zurechenbares
Eigenkapital
Nicht
beherrschende
Anteile am
Eigenkapital
Eigenkapital
gesamt
Gezeichnetes
Kapital
Kapitalrücklage
Pensions-/
Deputatebewertung
142.336
207.082
-4.336
576
-565
529.364
525.039
874.457
24.492
898.949
Periodenergebnis
-
-
-
-
-
115.400
115.400
115.400
3.233
118.633
Im Eigenkapital erfasste erfolgsneutrale Wertänderungen
-
-
-2.537
16.842
-244
-
14.061
14.061
-
14.061
Gesamtergebnis der Periode
-
-
-2.537
16.842
-244
115.400
129.461
129.461
3.233
132.694
Ergebnisabführung Mainova
-
-
-
-
-
-87.831
-87.831
-87.831
-
-87.831
Gewinnausschüttungen nicht beherrschende Anteile
-
-
-
-
-
-
-
-
-1.355
-1.355
Kapitaleinzahlung nicht beherrschende Anteile
-
-
-
-
-
-
-
-
125
125
Tsd. €
Stand 01.01.2010
-
-
-
-
-
-
-
-
25
25
Stand 31.12.2010
142.336
207.082
-6.873
17.418
-809
556.933
566.669
916.087
26.520
942.607
Stand 01.01.2011
142.336
207.082
-6.873
17.418
-809
556.933
566.669
916.087
26.520
942.607
Periodenergebnis
-
-
-
-
-
96.304
96.304
96.304
2.563
98.867
Im Eigenkapital erfasste erfolgsneutrale Wertänderungen
-
-
-286
-15.875
-3.193
-
-19.354
-19.354
-23
-19.377
Gesamtergebnis der Periode
-
-
-286
-15.875
-3.193
96.304
76.950
76.950
2.540
79.490
Ergebnisabführung Mainova
-
-
-
-
-
-57.663
-57.663
-57.663
-
-57.663
Gewinnausschüttungen nicht beherrschende Anteile
-
-
-
-
-
-
-
-
-1.832
-1.832
Veränderung nicht beherrschende Anteile
Kapitaleinzahlung nicht beherrschende Anteile
Stand 31.12.2011
-
-
-
-
-
-
-
-
612
612
142.336
207.082
-7.159
1.543
-4.002
595.574
585.956
935.374
27.840
963.214
* siehe Erläuterungen Abschnitt 6
82 Mainova Geschäftsbericht 2011
2011 Mainova Geschäftsbericht 83
Konzernabschluss
Kapitalflussrechnung
Konzernabschluss
Kapitalflussrechnung
Kapitalflussrechnung des Mainova-Konzerns*
Tsd. €
2011
2010
104.357
144.233
2011
2010
-87.831
-47.035
Abschreibungen und Wertminderungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen
82.247
81.741
An nicht beherrschende Anteile gezahlte Dividenden
-1.832
-1.355
Zinsergebnis
18.540
12.743
Aufnahme von Finanzschulden
12.999
422.562
Veränderung der Rückstellungen
-1.497
26.767
Auszahlungen aus der Tilgung von Krediten
-57.530
-160.506
4.031
629
21.501
18.724
62.996
-52.050
Sonstige Veränderungen
613
150
-10.933
-15.001
Cashflows aus Finanzierungstätigkeit
-112.080
232.540
-
-19.521
Zahlungsunwirksame Effekte aus der Bewertung at equity
-86.031
-76.682
Veränderung des Finanzmittelfonds
-88.065
262.548
Sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen und Erträge
-20.031
-845
Finanzmittelfonds zum Anfang der Berichtsperiode
235.496
-27.052
12.777
20.275
Finanzmittelfonds zum Ende der Berichtsperiode
147.431
235.496
Gezahlte Zinsen
-29.796
-23.421
Erhaltene Zinsen
11.243
10.669
Zusammensetzung des Finanzmittelfonds
Erhaltene Dividenden
63.448
53.545
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente laut Bilanz
10.364
9.193
Gezahlte Ertragsteuern
-19.845
-21.860
Finanzmittel bei der Stadtwerke Frankfurt am Main Holding
146.874
236.157
Cashflows aus betrieblicher Tätigkeit
191.506
141.222
Tagesgeldanlagen von Beteiligungen
Ergebnis vor Ertragsteuern
Ergebnis aus dem Abgang von Anlagevermögen
Veränderung der Vorräte, der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Aktiva
Veränderung der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Passiva
Veränderung der Derivate
Sonstige zahlungswirksame Aufwendungen und Erträge
Immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen
Auszahlungen für Investitionen
Einzahlungen aus Abgängen
Einzahlungen aus Abgängen
Einzahlungen aus Baukostenzuschüssen
Finanzmittelfonds gesamt
-134.677
-110.340
2.731
4.059
-3.385
-1.356
-
1.216
-7.850
-
-889
-6.192
-
136
-790
-1.026
3.202
2.815
-30.046
-
-
-3.982
3.772
3.456
441
-
-167.491
-111.214
Vollkonsolidierte Unternehmen**
Auszahlungen für Investitionen
Tsd. €
Gewinnabführung an das Mutterunternehmen
-9.807
-9.854
147.431
235.496
* siehe Erläuterungen Abschnitt 9
** siehe Erläuterungen Abschnitt 4
Nach der Equity-Methode bilanzierte Finanzanlagen
Auszahlungen für Investitionen
Sonstige Beteiligungen
Auszahlungen für Investitionen
Einzahlungen aus Abgängen
Langfristige Ausleihungen
Auszahlungen für Dritten gewährte Darlehen
Einzahlungen aus der Tilgung von Dritten gewährten Darlehen
Termingeldanlagen
Investitionen im Rahmen von Finanzierungsleasing
Einzahlung aus der Tilgung von Leasingforderungen
Sonstige Veränderungen
Cashflows aus Investitionstätigkeit
84 Mainova Geschäftsbericht 2011
2011 Mainova Geschäftsbericht 85
Konzernabschluss
Anhang
Konzernabschluss
Anhang
Anhang des Mainova-Konzerns für das Geschäftsjahr 2011
1. Allgemeine Grundlagen
Der Konzernabschluss der Mainova Aktiengesellschaft
(Mainova AG) mit Sitz in der Solmsstr. 38, Frankfurt am
Main, wurde nach den International Financial Reporting
Standards (IFRS), wie sie in der Europäischen Union (EU)
anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315a Abs. 1
HGB zu beachtenden handelsrechtlichen Vorschriften aufgestellt.
Die Mainova AG sowie die in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen werden im Folgenden als „Konzern“ oder „Mainova“ bezeichnet.
Das oberste Mutterunternehmen der Mainova ist die
Stadtwerke Frankfurt am Main Holding GmbH (SWFH),
Frankfurt am Main, die einen Konzernabschluss für den
größten Kreis von Unternehmen nach HGB aufstellt, der im
elektronischen Bundesanzeiger veröffentlicht wird.
Das vollkonsolidierte Tochterunternehmen Mainova EnergieDienste GmbH (MED) nimmt die Befreiungsvorschrift
des § 264 Abs. 3 HGB in Anspruch und veröffentlicht keinen Lagebericht. Ebenso macht das vollkonsolidierte
Tochterunternehmen Hotmobil Deutschland GmbH (HMD)
von der Befreiungsvorschrift des § 264 Abs. 3 HGB Gebrauch und verzichtet auf die Veröffentlichung des Jahresabschlusses und des Lageberichts.
Für die Bilanzierung, Bewertung und den Ausweis im Konzernabschluss 2011 haben wir die Anforderungen der am
Abschlussstichtag veröffentlichten und verpflichtend anzuwendenden Standards des International Accounting Standards Board (IASB) sowie die Interpretationen des IFRS
Interpretations Committee (IFRS IC) ausnahmslos erfüllt.
Der Konzernabschluss der Mainova vermittelt ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage.
Um die Gleichwertigkeit mit einem nach handelsrechtlichen Vorschriften aufgestellten Konzernabschluss zu erzielen, werden alle über die Regelungen des IASB hinausgehenden gesetzlichen Angaben- und Erläuterungspflichten
des Handelsgesetzbuchs, insbesondere die Erstellung eines Lageberichts, erfüllt.
Mainova erstellt diesen Konzernabschluss aufgrund der
Aufstellungspflicht für börsennotierte Aktiengesellschaften.
Der Konzernabschluss der Mainova wird am 2. April 2012
vom Vorstand zur Weitergabe an den Aufsichtsrat freigegeben. Der Aufsichtsrat wird am 23. April 2012 über die
Billigung des Konzernabschlusses entscheiden. Anschließend wird der Konzernabschluss im elektronischen
Bundesanzeiger offengelegt.
86 Mainova Geschäftsbericht 2011
Unternehmensgegenstand ist die Versorgung mit Energie
und Wasser sowie die Erbringung damit zusammenhängender Dienstleistungen. Mainova ist als kommunaler
Energieversorger hauptsächlich im Gebiet der Stadt Frankfurt am Main tätig und versorgt dort Abnehmer mit Strom,
Gas, Wasser sowie in Teilgebieten mit Wärme bzw. Kälte.
Darüber hinaus versorgen wir Privatkunden in Hessen,
Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalen, Bayern und BadenWürttemberg sowie Großkunden bundesweit mit Strom
und Erdgas. Außerdem liefern wir Erdgas an örtliche und
regionale Gasversorger. Über unsere Beteiligungsgesellschaften in Südthüringen beliefern wir dort Endkunden mit
Strom, Erdgas und Wärme. Weitere Informationen hierzu
sind auch im Abschnitt 8 „Segmentberichterstattung“ enthalten.
Zur übersichtlicheren Darstellung sind in der Gewinn- und
Verlustrechnung sowie der Bilanz Posten zusammengefasst und im Anhang gesondert aufgeführt und erläutert.
Die Beträge werden, soweit nicht anderweitig vermerkt,
auf Tsd. oder Mio. Euro gerundet.
Die Gewinn- und Verlustrechnung ist nach dem Gesamtkostenverfahren aufgestellt.
Der vorliegende Abschluss umfasst das Geschäftsjahr
2011 auf der Basis der Berichtsperiode vom 1. Januar bis
31. Dezember des Jahres mit einer Vergleichsperiode.
2. Bilanzierungs- und
Bewertungsmethoden
Grundsätzlich hat sich an den angewandten Bilanzierungsund Bewertungsmethoden im Vergleich zum Vorjahr nichts
geändert.
Die Erstellung des Konzernabschlusses der Mainova erfolgt grundsätzlich unter Anwendung des Anschaffungskostenprinzips. Davon ausgenommen sind die derivativen
Finanzinstrumente und die zur Veräußerung verfügbaren
finanziellen Vermögenswerte, die grundsätzlich zum beizulegenden Zeitwert bewertet wurden.
In der Gewinn- und Verlustrechnung wird seit dem Jahr
2011 erstmals das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT)
ausgewiesen, welches unter anderem auch das Ergebnis
aus nach der Equity-Methode bilanzierten Finanzanlagen
beinhaltet. Diese waren in dem im Vorjahr in der Gewinnund Verlustrechnung ausgewiesenen operativen Ergebnis
nicht enthalten. Die Ausweisänderung wurde vorgenommen, da die im Ergebnis aus nach der Equity-Methode
bilanzierten Beteiligungen ausgewiesenen Beteiligungser-
träge aufgrund der großen Gemeinsamkeiten in der Geschäftstätigkeit von ähnlichen Faktoren bestimmt werden
wie das EBIT der Mainova.
Bezüglich der Erträge und Aufwendungen aus freistehenden energiebezogenen derivativen Finanzinstrumenten
wurde eine Ausweisänderung vorgenommen. Diese werden seit dem Jahr 2011 im Materialaufwand ausgewiesen.
Durch die Änderung wurden im Jahr 2011 Erträge in Höhe
von 4,8 Mio. Euro und Aufwendungen in Höhe von 5,8
Mio. Euro im Materialaufwand ausgewiesen. Im Vorjahr
waren diese noch in den sonstigen betrieblichen Erträgen
und Aufwendungen ausgewiesen. Die Vorjahreswerte (Erträge in Höhe von 19,7 Mio. Euro und Aufwendungen in
Höhe von 2,2 Mio. Euro) wurden ebenfalls umgegliedert.
Die neue Darstellung entspricht dem wirtschaftlichen
­Gehalt der Geschäfte, die zum Zweck der Absicherung
von im Materialaufwand enthaltenen Energiebezugsgeschäften abgeschlossen wurden, auch wenn sie nicht in
einer Sicherungs­beziehung abgebildet werden.
Im Vergleich zum Vorjahr wurden vereinzelte Angaben zu
Finanzinstrumenten nach IFRS 7 korrigiert. Wir verweisen
auf Abschnitt 7.
Bezüglich der Segmentberichterstattung wurden im Vergleich zum Vorjahr Anpassungen vorgenommen. Diesbezüglich verweisen wir auf Abschnitt 8.
Aufgrund der Änderung des IAS 24 haben sich Anpassungen in Bezug auf die Angaben über Beziehungen zu nahestehenden Unternehmen und Personen ergeben. Hierzu
verweisen wir auf Abschnitt 10.
Die Realisierung der Umsatzerlöse erfolgt grundsätzlich
mit dem Übergang der wesentlichen Chancen und Risiken aus einem Verkaufsgeschäft bzw. mit der Erbringung
einer Dienstleistung. Die Umsatzerlöse der Mainova bestehen im Wesentlichen aus Energie- und Wasserlieferungen. Sie werden zu dem Zeitpunkt realisiert, zu dem
der Kunde die Energie bzw. das Wasser abnimmt. Ferner
beinhalten die Umsatzerlöse auch die statistische Hochrechnung zwischen dem Ablesezeitpunkt und dem Bilanzstichtag.
Der Geschäfts- oder Firmenwert (Goodwill) wird zu Anschaffungskosten abzüglich Wertminderungen angesetzt.
Der Geschäfts- oder Firmenwert unterliegt gemäß IFRS 3
keiner planmäßigen Abschreibung, sondern wird mindestens einmal jährlich einer Werthaltigkeitsprüfung unter­
zogen. Beim Eintritt besonderer Ereignisse, die dazu
­führen können, dass der Buchwert einer zahlungsmittelgenerierenden Einheit (ZGE) bzw. von Gruppen von ZGEs
nicht mehr durch den erzielbaren Betrag gedeckt ist, wird
auch unterjährig ein Impairment-Test durchgeführt. Der im
Rahmen der Werthaltigkeitsprüfung verwendete Vorsteuerzinssatz beträgt zum Stichtag 7,16 % (im Vorjahr
7,69 %). Der Ermittlung der diskontierten Cashflows liegt
die vom Vorstand genehmigte und vom Aufsichtsrat gebilligte Fünfjahresplanung zugrunde.
Sonstige immaterielle Vermögenswerte werden mit den
fortgeführten Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten bilanziert und linear entsprechend ihrer wirtschaftlichen Nutzungsdauer abgeschrieben:
Jahre
Software
Nutzungs- und Gestattungsverträge je nach Vertragslaufzeit
3 – 7
15 – 30
Nutzungsdauern und Abschreibungsmethoden werden
jährlich überprüft. Es liegen keine immateriellen Vermögenswerte mit unbestimmbarer Nutzungsdauer vor. Bezüglich der Überprüfungen auf Wertminderungen verweisen wir auf die Erläuterungen zum Sachanlagevermögen in
diesem Abschnitt.
Sachanlagen werden zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten abzüglich planmäßiger nutzungsbedingter
Abschreibungen bewertet. Bei selbst erstellten Sachanlagen werden die Herstellungskosten anhand der direkt zurechenbaren Einzel- und Gemeinkosten ermittelt. Es wird
die lineare Abschreibungsmethode angewandt. Wesentliche Ersatzinvestitionen, wie z. B. die Großrevisionen der
Kraftwerke, werden aktiviert. Aufwendungen für Reparaturen und Wartungen, die keine wesentlichen Ersatzinvestitionen darstellen, werden in dem Geschäftsjahr aufwandswirksam in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst, in
dem sie angefallen sind.
Jeder Teil einer Sachanlage mit wesentlichen Anschaffungs- und Herstellungskosten im Verhältnis zum gesamten Wert des Vermögenswerts wird hinsichtlich der Nutzungsdauer und Abschreibungsmethode getrennt von den
anderen Teilen der Sachanlage beurteilt und entsprechend
abgeschrieben (Komponentenansatz).
Nachträgliche Anschaffungs- oder Herstellungskosten
werden nur dann als Buchwert des Vermögenswerts erfasst, wenn es wahrscheinlich ist, dass daraus dem Konzern zukünftig wirtschaftlicher Nutzen zufließen wird und
die Kosten des Vermögenswerts zuverlässig ermittelt werden können.
Die planmäßigen linearen Abschreibungen für unsere typischen Anlagen werden nach folgenden konzerneinheitlichen Nutzungsdauern bemessen:
Jahre
Gebäude
Kraftwerke und Heiz(kraft)werke
20 – 70
9 – 60
Stromverteilungsanlagen
12 – 60
Gasverteilungsanlagen
12 – 60
Wasserverteilungsanlagen
10 – 70
Wärmeverteilungsanlagen
15 – 45
Andere Anlagen sowie Betriebs- und Geschäftsausstattung
5 – 30
Sachanlagen werden auf Wertminderungen überprüft,
wenn Ereignisse oder veränderte Umstände vermuten lassen, dass eine Wertminderung eingetreten sein könnte.
Darauf können insbesondere neue energiepolitische Rahmenbedingungen, eine deutliche Änderung der Preissituation an den Absatz- und Beschaffungsmärkten, geänderte
2011 Mainova Geschäftsbericht 87
Konzernabschluss
Anhang
Konzernabschluss
Anhang
regulatorische Vorgaben sowie eine Verschlechterung der
zugrunde gelegten Plandaten hinweisen. In solchen Fällen
erfolgt eine Werthaltigkeitsprüfung nach IAS 36.
Ist es nicht möglich, den erzielbaren Betrag für einen einzelnen Vermögenswert zu bestimmen, wird die Wertminderung
auf Basis des erzielbaren Betrags der ZGE ermittelt. Diese
ist als kleinste identifizierbare Gruppe von Vermögenswerten
definiert, die unabhängig von anderen Vermögenswerten in
der Lage ist, Mittelzuflüsse aus der fortgesetzten Nutzung
zu erzielen. Bei Mainova bestehen im Wesentlichen ZGEs
für die Verteilnetze „Stromnetz“, „Gasnetz“ und „Wassernetz“ sowie „Kraftwerke“. Die ZGE „Kraftwerke“ setzt sich
aus mehreren Heizkraftwerken (HKW West, Mitte und Niederrad) mit zugehörigen Verbindungsnetzen zusammen, da
diese sowohl bei unvorhergesehenen Produktionsausfällen
als auch bei geplanten Revisionen die Versorgung der Kunden des Wärmenetzes gegenseitig sicherstellen.
Eine Wertminderung eines Vermögenswerts ist erforderlich, wenn der Buchwert über dem erzielbaren Betrag des
Vermögenswerts liegt. Dabei ist gemäß IAS 36.6 der erzielbare Betrag der höhere Wert aus dem Nutzungswert und
dem beizulegenden Zeitwert abzüglich Verkaufskosten.
Der Nutzungswert ergibt sich aus dem Barwert der geschätzten, zukünftig nachhaltig erzielbaren betrieblichen
Cashflows aus der fortgeführten Nutzung des Vermögenswerts zuzüglich eines am Ende der Nutzungsdauer realisierbaren Restwerts. Als Grundlage für die Ermittlung des
Nutzungswerts dient die vom Vorstand genehmigte und
vom Aufsichtsrat gebilligte Fünfjahresplanung. Bei den
ZGEs der Verteilnetze wird eine unbestimmbare Nutzungsdauer unterstellt, sodass die Planjahre um ein Normjahr als
Basis für die ewige Rente ergänzt werden. Die dabei angesetzte Wachstumsrate von 0,5 % liegt unterhalb der angenommenen Inflationsrate, da damit gerechnet wird, dass
auch zukünftig die inflationsbedingten Kostensteigerungen
nicht vollständig weitergegeben werden können. Bei der
ZGE „Kraftwerke“ wird eine begrenzte Nutzungsdauer der
langfristigen Vermögenswerte unterstellt, sodass als
Grundlage die Cashflow-Prognosen für die verbleibende
Nutzungsdauer angesetzt werden.
Die Barwerte werden unter Zugrundelegung folgender
­Parameter ermittelt:
2011
2010
Risikofreier Zinssatz (%)
3,25
3,25
Marktrisikoprämie (%)
5,00
5,00
Stromnetz
0,60
0,71
Kraftwerke
0,75
0,71
1,60
1,60
Stromnetz
33,33
33,33
Kraftwerke
33,33
33,33
Betafaktor (verschuldet)
Fremdkapital-Spread (%)
Fremdkapitalanteil (%)
88 Mainova Geschäftsbericht 2011
Die verwendeten Parameter werden aus verfügbaren
Marktdaten zum Teil direkt (risikofreier Zinssatz, Marktrisikoprämie und Fremdkapital-Spread) und zum Teil unter
Verwendung einer Peergroup (Betafaktoren, Fremdkapitalanteil) abgeleitet. Durch die aufgeführten Parameter ergibt
sich für die ZGE „Stromnetz“ ein Vorsteuerzinssatz von
7,63 % (Vorjahr 8,57 %) und für die ZGE „Kraftwerke“ von
7,58 % (Vorjahr 7,68 %).
Wenn der Grund für eine früher vorgenommene Wertminderung entfällt, werden die Vermögenswerte erfolgswirksam zugeschrieben, wobei der infolge der Zuschreibung
erhöhte Buchwert nicht die fortgeführten Anschaffungsund Herstellungskosten übersteigen darf. In Vorjahren
wertgeminderte Vermögenswerte werden an jedem Bilanzstichtag auf eventuellen Wertaufholungsbedarf überprüft.
Fremdkapitalkosten, die im Zusammenhang mit dem Erwerb oder der Herstellung eines sogenannten qualifizierten
Vermögenswerts (qualifying asset) vom Zeitpunkt der Anschaffung bzw. ab dem Herstellungsbeginn bis zur Inbetriebnahme entstehen, werden als Teil der Anschaffungsoder Herstellungskosten dieses Vermögenswerts aktiviert.
Bei spezifischer Fremdfinanzierung werden die jeweiligen
direkt zurechenbaren Fremdkapitalkosten berücksichtigt.
Bei Mainova wird in der Regel nicht spezifisch finanziert,
d. h., es besteht kein direkter Zusammenhang zwischen
den aufgenommenen Fremdmitteln und den getätigten Investitionen. Infolgedessen wird zur Berechnung der zu aktivierenden Fremdkapitalkosten ein durchschnittlicher
Fremdkapitalkostensatz ermittelt. Im Geschäftsjahr 2011
wurde ein durchschnittlicher Fremdfinanzierungszinssatz
von 4,13 % (Vorjahr 4,10 %) zugrunde gelegt. Andere
Fremdkapitalkosten werden als Aufwand erfasst.
Leasingtransaktionen, bei denen Mainova Leasinggeber
ist und die wesentlichen Chancen und Risiken aus der
Nutzung des Leasingobjekts auf den Vertragspartner übertragen werden, sind als Finanzierungsleasingverhältnisse
erfasst. Die Summe des Barwerts der ausstehenden Mindestleasingzahlungen und des nicht garantierten Restwerts werden als Leasingforderung bilanziert. Die Zahlungen des Leasingnehmers werden in Tilgungsleistungen
sowie Zinserträge aufgeteilt. Werden die Chancen und
­Risiken nicht auf den Vertragspartner übertragen, liegt ein
Operating-Leasingverhältnis vor, d. h., dass das Leasingobjekt weiterhin bei Mainova bilanziert und die Leasingzahlungen als Ertrag erfasst werden. Bei den Geschäften, bei
denen Mainova Leasingnehmer ist, liegen ausschließlich
Operating-Leasingverhältnisse vor, d. h., das Leasingobjekt wird beim Leasinggeber bilanziert und Mainova erfasst
die Leasingzahlungen aufwandswirksam.
IFRIC 4 „Feststellung, ob eine Vereinbarung ein Leasingverhältnis enthält“ beinhaltet Kriterien zur Identifikation von
Leasingelementen in Verträgen, die formal nicht als Leasingverträge bezeichnet werden. Vertragselemente, welche die Kriterien des IFRIC 4 erfüllen, sind nach den Vorschriften des IAS 17 als Leasingverträge zu bilanzieren. Bei
Mainova fallen Contracting-Projekte in den Anwendungsbereich des IFRIC 4. Bei diesen Projekten erstellt Mainova
eine Energieerzeugungsanlage für einen Kunden bei
gleichzeitigem Abschluss eines Energieliefervertrags.
Die bis zum 31. Dezember 2009 erhaltenen Zuschüsse
wurden von den Anschaffungs- und Herstellungskosten
der entsprechenden Anlagen abgesetzt und mindern somit deren Abschreibungen. Dazu gehören auch Baukostenzuschüsse (Hausanschlusskosten und Netzkostenbeiträge). Gemäß IFRIC 18 werden die ab dem 1. Januar
2010 von Kunden erhaltenen Zuschüsse gesondert unter
den langfristigen Schulden ausgewiesen und über die Nutzungsdauer der bezuschussten Vermögenswerte linear
zugunsten der Umsatzerlöse aufgelöst.
Nach der Equity-Methode bilanzierte Finanzanlagen
werden zunächst mit den Anschaffungskosten und in den
Folgeperioden mit dem fortgeschriebenen anteiligen Nettovermögen bilanziert. Dabei werden die Buchwerte jährlich um die anteiligen Ergebnisse, ausgeschütteten Dividenden und sonstigen Eigenkapitalveränderungen erhöht
bzw. vermindert. Ein bilanzierter Geschäfts- oder Firmenwert wird im Beteiligungsansatz ausgewiesen. Nach der
Equity-Methode bilanzierte Finanzanlagen werden auf
Wertminderungen überprüft, wenn Ereignisse oder veränderte Umstände vermuten lassen, dass eine Wertminderung eingetreten sein könnte. Eine Wertminderung liegt
vor, wenn der erzielbare Betrag den Beteiligungsbuchwert
unterschreitet. Der erzielbare Betrag wird als Barwert der
geschätzten, zukünftig nachhaltig erzielbaren Cashflows
ermittelt. Als Grundlage für die Ermittlung des Nutzungswerts diente die von den Gesellschaften erstellte und von
deren Aufsichtsräten gebilligte Fünfjahresplanung. Dabei
wird ein risikofreier Zinssatz von 3,25 % (Vorjahr 3,25 %)
zuzüglich einer Marktrisikoprämie von 5,00 % (unverändert) unter Nutzung folgender Betafaktoren (verschuldet)
verwendet:
2011
2010
Beteiligungen mit Garantiedividende
0,40
0,30
Beteiligungen mit
anteiligen Jahresergebnissen
0,60
0,71
Dabei wurde grundsätzlich ein Eigenkapitalkostensatz von
6,25 % (Vorjahr 6,80 %) verwendet sowie ein Wachstumsabschlag wie im Vorjahr in Höhe von 0,50 % angesetzt. Bei Beteiligungen mit einer Garantiedividende im
Rahmen eines Ergebnisabführungsvertrags wird für den
Anteil der Garantiedividende wie im Vorjahr ein Eigenkapitalkostensatz von 5,25 % zugrunde gelegt.
Unter den langfristigen finanziellen Vermögenswerten
werden im Wesentlichen Ausleihungen und sonstige Beteiligungen zusammengefasst.
Ausleihungen des Unternehmens werden zu fortgeführten
Anschaffungskosten bewertet. Marktüblich verzinsliche
Ausleihungen sind zum Nominalwert und zinslose bzw.
niedrig verzinsliche Ausleihungen werden mit dem Barwert
bilanziert.
Die Anteile an den übrigen Beteiligungen gehören ausnahmslos der Kategorie „Zur Veräußerung verfügbar“ an.
Die Bewertung erfolgt grundsätzlich zum beizulegenden
Zeitwert. Da die beizulegenden Zeitwerte der im Abschluss
enthaltenen Beteiligungen nicht zuverlässig ermittelt werden können, werden diese sowohl bei der Erstbilanzierung
als auch in den Folgeperioden zu Anschaffungskosten bewertet. Liegen objektive und substanzielle Hinweise auf
eine Wertminderung eines Vermögenswerts vor, wird dieser in erforderlichem Umfang wertgemindert.
Die Vorräte werden zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten angesetzt. Fremdkapitalkosten werden nicht aktiviert, es sei denn, es liegt ein qualifizierter Vermögenswert
vor. Die Bewertung erfolgt grundsätzlich zu Durchschnittswerten. Die Herstellungskosten enthalten gemäß IAS 2 die
direkt zurechenbaren Einzelkosten sowie Material- und
Fertigungsgemeinkosten einschließlich Wertminderungen.
Risiken aus einer geminderten Verwertbarkeit wird durch
angemessene Abschläge Rechnung getragen. Soweit es
erforderlich ist, wird der im Vergleich mit dem Buchwert
niedrigere realisierbare Nettoveräußerungswert angesetzt.
Wertaufholungen bei früher abgewerteten Vorräten werden
als Minderung des Materialaufwands erfasst.
Forderungen und sonstige Vermögenswerte werden
bis auf derivative Finanzinstrumente und Leasingforderungen zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet. Erforderliche Wertberichtigungen orientieren sich am tatsächlichen Ausfallrisiko. Das tatsächliche Ausfallrisiko orientiert
sich einerseits an der Überfälligkeit, wobei in Abhängigkeit
vom Zeitraum des Zahlungsverzugs pauschalierte Einzelwertberichtigungen vorgenommen werden. Andererseits
werden Einzelwertberichtigungen aufgrund der wirtschaftlichen Situation eines Schuldners vorgenommen. Wertberichtigungen von Forderungen aus Lieferungen und Leistungen werden auf separaten Wertberichtigungskonten
erfasst. Eine direkte Absetzung vom Buchwert oder eine
Ausbuchung von zuvor gebildeten Wertberichtigungen erfolgt erst, wenn eine Forderung uneinbringlich geworden
ist. In den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
sind erhaltene Abschlagszahlungen auf den abgegrenzten,
noch nicht abgelesenen Verbrauch unserer Kunden verrechnet. Geleistete Anzahlungen auf das Anlage- und Umlaufvermögen werden unter den sonstigen Vermögenswerten ausgewiesen.
Fremdwährungsforderungen und -verbindlichkeiten
werden zu konzerneinheitlich vorgegebenen Umrechnungskursen, die den Mittelkursen am Bilanzstichtag entsprechen, bewertet. Nichtmonetäre Fremdwährungsposten sind bei Mainova nicht vorhanden.
Die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente umfassen Kassenbestände und Guthaben bei Kreditinstituten
und werden zum Nennwert bilanziert.
Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte werden
zum niedrigeren Wert aus Buchwert und beizulegenden
Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten bilanziert. Diese
Vermögenswerte werden nicht planmäßig abgeschrieben.
Die Pensionsrückstellungen setzen sich aus Rückstellungen für Einzelpensionszusagen und für die Gewährung
von Energiedeputaten an Mitarbeiter, Pensionäre und deren Hinterbliebene zusammen. Die Berechnung erfolgt
2011 Mainova Geschäftsbericht 89
Konzernabschluss
Anhang
Konzernabschluss
Anhang
entsprechend IAS 19 nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren. Dieses Verfahren berücksichtigt neben den Renten
und Anwartschaften auch zukünftig zu erwartende Gehalts- und Rentensteigerungen. Bezüglich der Erfassung
von versicherungsmathematischen Gewinnen und Verlusten besteht nach den Regelungen des IAS 19 ein Wahlrecht. Um Ergebnisvolatilitäten zu vermeiden, werden bei
der Mainova versicherungsmathematische Gewinne und
Verluste in der Periode des Anfalls im sonstigen Ergebnis
der Gesamtergebnisrechnung erfasst. Die versicherungsmathematischen Gewinne und Verluste resultieren aus einer Abweichung der tatsächlichen Entwicklung von den
unterstellten Annahmen oder aus einer Änderung der Annahmen. Der Dienstzeitaufwand wird im Personalaufwand
ausgewiesen und der Zinsanteil der Rückstellungszuführung im Finanzergebnis.
Daneben sind alle Mitarbeiter im Rahmen der Bindung an
die Tarifverträge des öffentlichen Dienstes sowie auf der
Basis einzelvertraglicher Regelungen bei der Zusatzversorgungskasse der Stadt Frankfurt am Main (ZVK) nach den
Regeln der Zusatzversorgung im öffentlichen Dienst
pflichtversichert.
Nach IAS 19 handelt es sich bei dieser Form der Altersvorsorge um einen leistungsorientierten Plan (Defined Benefit
Plan), da die individuellen Versorgungsleistungen der ZVK
an frühere Mitarbeiter der Mitgliedsunternehmen nicht von
eingezahlten Beiträgen abhängen. Da zudem in der ZVK
Mitarbeiter mehrerer Mitgliedsunternehmen versichert
sind, gilt diese Form der Altersvorsorge als gemeinschaftlicher Plan mehrerer Arbeitgeber (Multi-Employer Plan), für
die die besonderen Vorschriften des IAS 19 anzuwenden
sind.
Die Beiträge werden im Rahmen eines Umlageverfahrens
erhoben. Aufgrund der Umverteilungen der Leistungen der
ZVK auf die an ihr beteiligten Unternehmen und der unzureichenden Daten über die Altersstruktur, die Fluktuation
und die Gehälter dieser Mitarbeiter liegen keine Informationen über den auf Mainova entfallenden Teil der zukünftigen
Zahlungsverpflichtungen vor (wirtschaftliche Verpflichtung).
Somit ist eine Rückstellungsbildung nach IFRS nicht zulässig und die Behandlung erfolgt wie bei einem beitragsorientierten Plan (Defined Contribution Plan) gemäß IAS
19.30(a). Die laufenden Zahlungen an die ZVK stellen demnach Aufwendungen des Geschäftsjahres dar. Der Umlagesatz der ZVK Frankfurt am Main beläuft sich auf 6,0 %;
hiervon übernimmt der Arbeitgeber 5,6 %, die Eigenbeteiligung der Arbeitnehmer beträgt 0,4 %. Daneben wird gemäß § 63 der ZVK-Satzung vom Arbeitgeber ein steuerfreies Sanierungsgeld von 3,0 % erhoben. Zur Sicherung
langfristig stabiler Hebesätze beschloss der Kassenausschuss der Stadt Frankfurt, das Sanierungsgeld ab dem
1. Januar 2012 auf 3,5 % anzuheben. Für einen Teil der
Pflichtversicherten wird für das ZVK-pflichtige Entgelt, das
über der tariflich festgesetzten Beitragsbemessungsgrenze liegt, eine zusätzliche Umlage von 9 % gezahlt. Derzeit
liegen keine gesicherten Erkenntnisse vor, dass das Sanierungsgeld steigen wird. Es ist jedoch damit zu rechnen,
dass auch künftig Beitragserhöhungen erfolgen werden.
90 Mainova Geschäftsbericht 2011
Der Aufwand aus ZVK-Umlagen (Arbeitgeberanteil) ist unter den Aufwendungen für Altersversorgung ausgewiesen.
Die sonstigen Rückstellungen berücksichtigen sämtliche
am Bilanzstichtag erkennbaren rechtlichen oder faktischen
Verpflichtungen gegenüber einer anderen Partei aufgrund
von Ereignissen in der Vergangenheit, die der Höhe und/
oder dem Eintrittszeitpunkt nach unsicher sind und wahrscheinlich zu einem Abfluss von Ressourcen führen werden. Die Rückstellungen werden mit dem bestmöglichen
Schätzbetrag angesetzt. Die Bewertung erfolgt mit dem
Erwartungswert bzw. mit dem Betrag, der über die höchste Eintrittswahrscheinlichkeit verfügt. Für wesentliche
Rückstellungen (Altlasten, Altersteilzeit, rechtliche Risiken
u. a.) wurden Bewertungsgutachten bzw. Berechnungen
von sachverständigen Dritten eingeholt.
Alle langfristigen Rückstellungen werden mit ihrem auf den
Bilanzstichtag abgezinsten bestmöglichen Schätzbetrag
bilanziert, soweit der Zinseffekt nicht von untergeordneter
Bedeutung ist. Der bestmögliche Schätzbetrag umfasst
auch die am Bilanzstichtag zu berücksichtigenden Kostensteigerungen. Ausgenommen davon sind Pensionsrückstellungen, für die gemäß IAS 19 gesonderte Regelungen
angewandt werden.
Die Mainova AG ist seit 2001 als Organgesellschaft in eine
ertragsteuerliche Organschaft mit der SWFH eingebunden. Tatsächliche Steuerzahlungen und -erstattungen
treten – mit Ausnahme der Körperschaftsteuerzahlung für
Ausgleichszahlungen an außenstehende Aktionäre – auf
Ebene des Organträgers ein. Bei der Mainova AG werden
die ermittelten laufenden Steuerverpflichtungen bzw. -ansprüche über Steuerumlagen abgebildet. Die Ermittlung
der Steuerumlagebeträge erfolgt auf Einzelbasis, d. h., die
Mainova AG wird wie ein selbstständiger Steuerzahler behandelt.
Latente Steuern werden gemäß der Verbindlichkeitsmethode auf sämtliche temporären Bilanzierungs- und Bewertungsunterschiede zwischen Steuerbilanz und IFRS-Bilanz
der einzelnen in den Konzernabschluss einbezogenen
Gesellschaften gebildet. Latente Steuern aus Konsolidierungsvorgängen werden gesondert ermittelt und angesetzt. Die latenten Steueransprüche umfassen grund­
sätzlich auch Steuerminderungsansprüche, die sich aus
der erwarteten Nutzung bestehender Verlustvorträge in
Folgejahren ergeben. Eine Aktivierung erfolgt, wenn deren
Realisierung mit ausreichender Sicherheit gewährleistet ist.
Latente Steueransprüche und latente Steuerschulden werden miteinander verrechnet, wenn der Konzern einen einklagbaren Anspruch zur Aufrechnung der tatsächlichen
Steuererstattungsansprüche gegen tatsächliche Steuerschulden hat und diese sich auf Ertragsteuern des gleichen Steuersubjekts beziehen, die von der gleichen Steuerbehörde erhoben werden. Die latenten Steuern werden
auf der Basis der Steuersätze ermittelt, die zum Realisationszeitpunkt gelten bzw. erwartet werden. Durch die Unternehmensteuerreform 2008 beträgt der für die Berechnung der latenten Steuern relevante Steuersatz 30,70 %.
Er ergibt sich aus dem Körperschaftsteuersatz von 15,00 %,
dem Solidaritätszuschlag von 5,50 % auf den Körper-
schaftsteuersatz und dem Gewerbeertragsteuersatz von
14,88 %.
Verbindlichkeiten werden mit dem beizulegenden Zeitwert bewertet. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie sonstige finanzielle Verbindlichkeiten werden
unter Anwendung der Effektivzinsmethode mit den fortgeführten Anschaffungskosten bewertet.
Die von Kunden erhaltenen Anzahlungen werden unter
den übrigen Verbindlichkeiten ausgewiesen.
Derivative Finanzinstrumente werden zur Sicherung von
Commodity-Risiken eingesetzt, die mit den Aktivitäten des
Unternehmens verbunden sind. Zudem werden derivative
Finanzinstrumente im Rahmen des Stromhandels (zur Erzielung von Handelsmargen) eingesetzt. Verträge, die für
Zwecke des Empfangs oder der Lieferung von nicht finanziellen Posten gemäß dem erwarteten Einkaufs-, Verkaufsoder Nutzungsbedarf des Unternehmens abgeschlossen
und in diesem Sinne gehalten werden (Eigenverbrauchsverträge), werden gemäß IAS 39 nicht als derivative Finanzinstrumente, sondern nach IAS 37 als schwebende
Geschäfte bilanziert und sind insofern in der Angabe zu
den sonstigen finanziellen Verpflichtungen enthalten. Ferner werden derivative Finanzinstrumente zur Begrenzung
des Risikos marktbedingter Schwankungen der Zinssätze
eingesetzt.
Die erstmalige Bilanzierung erfolgt zum Handelstag.
Derivate werden als finanzielle Vermögenswerte oder finanzielle Verbindlichkeiten bilanziert, mit dem beizulegenden Zeitwert bewertet und in die Kategorie „held for trading“ eingeordnet, sofern kein Hedge Accounting
angewendet wird. Änderungen des beizulegenden Zeitwerts werden ergebniswirksam in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst.
Bei den derivativen Finanzinstrumenten, die in einer Sicherungsbeziehung (Hedge Accounting) stehen, handelt es
sich um Cashflow Hedges. Cashflow Hedges dienen der
Absicherung einer mit hoher Wahrscheinlichkeit eintretenden geplanten Transaktion gegen das Risiko schwankender Zahlungsströme.
Bei einem Cashflow Hedge werden die unrealisierten Gewinne und Verluste des Sicherungsgeschäfts zunächst in
der Rücklage für Cashflow Hedges im sonstigen Ergebnis
(Eigenkapital) erfasst und erst dann in der Gewinn- und
Verlustrechnung gebucht, wenn das abgesicherte Grundgeschäft erfolgswirksam erfasst wird. Nur der effektive Teil
einer Sicherungsbeziehung darf dabei erfolgsneutral im
sonstigen Ergebnis erfasst werden. Der ineffektive Anteil
der Veränderung des beizulegenden Zeitwerts eines Sicherungsgeschäfts, für das zuvor ein Cashflow Hedge gebildet wurde, wird sofort erfolgswirksam erfasst. Entfällt
das gesicherte Grundgeschäft, wird die im sonstigen Ergebnis für das Sicherungsgeschäft gebildete Rücklage sofort erfolgswirksam reklassifiziert. Diese wird ebenfalls als
erfolgswirksam reklassifiziert, wenn das Hedge Accounting
ineffektiv wird oder eine nominelle Übersicherung ­eintritt.
Für die Anwendung von Hedge Accounting gemäß IAS 39
ist eine ausführliche Dokumentation der Sicherungsbeziehung zwischen Grund- und Sicherungsgeschäft sowie der
Sicherungsstrategie erforderlich. Die Anforderungen umfassen weiterhin die regelmäßige retrospektive und prospektive Effektivitätsmessung (Regressionsanalyse). Bei der
Beurteilung der Effektivität werden sämtliche Bestandteile
der Veränderung des beizulegenden Zeitwerts von Derivaten berücksichtigt. Das Hedge Accounting wird als effektiv
angesehen, wenn die Veränderung des beizulegenden
Zeitwerts des Sicherungsgeschäfts sowohl prospektiv als
auch retrospektiv in einer Bandbreite von 80 bis 125 % der
gegenläufigen Änderungen des beizulegenden Zeitwerts
des Grundgeschäfts liegt.
Die Fair Value Option findet bei Mainova keine Anwendung.
Unentgeltlich zugeteilte Emissionsrechte werden mit
null Euro und für den Eigenerzeugungsbedarf entgeltlich
erworbene Emissionsrechte mit ihren Anschaffungskosten
bilanziert. Werden sie zu Handelszwecken gehalten, erfolgt
am Stichtag eine Bewertung zum Marktwert. Für eine
eventuelle Unterdeckung am Stichtag wird eine Rückstellung in Höhe des beizulegenden Zeitwerts am Bilanzstichtag für zusätzlich benötigte Emissionsrechte gebildet.
Eventualverbindlichkeiten sind mögliche Verpflichtungen
gegenüber Dritten oder gegenwärtige Verpflichtungen, bei
denen ein Ressourcenabfluss nicht wahrscheinlich ist bzw.
deren Höhe nicht verlässlich bestimmt werden kann. Eventualverbindlichkeiten werden in der Bilanz grundsätzlich
nicht erfasst. Die im Anhang angegebenen Verpflichtungsvolumina bei den Eventualverbindlichkeiten entsprechen
dem am Bilanzstichtag bestehenden Haftungsumfang.
Zu den Finanzinstrumenten gemäß IAS 39 (siehe Abschnitt 7) zählen die folgenden Klassen: Forderungen aus
Lieferungen und Leistungen, langfristige finanzielle Vermögenswerte, sonstige Vermögenswerte, Zahlungsmittel und
Zahlungsmitteläquivalente.
In den langfristigen finanziellen Vermögenswerten sowie
den sonstigen Vermögenswerten sind darüber hinaus Vermögenswerte enthalten, die nicht in den Anwendungsbereich des IAS 39 fallen.
Zu den Finanzinstrumenten zählen die Finanzschulden, die
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, die
­übrigen langfristigen Verbindlichkeiten sowie die kurz­
fristigen Verbindlichkeiten. Auch hier sind in den übrigen
langfristigen und kurzfristigen Verbindlichkeiten solche
­Verbindlichkeiten enthalten, die ebenfalls nicht in den Anwendungsbereich des IAS 39 fallen.
Darüber hinaus gehören die ausgegebenen Finanzgarantien ebenfalls zu den Finanzinstrumenten.
Wesentliche Ermessensentscheidungen
und Schätzungen
Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses nach IFRS
sind bei den Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden
­Ermessensentscheidungen zu treffen. Diese betreffen
insbesondere folgende Sachverhalte:
•• Beurteilung, ob Indikatoren für eine Überprüfung von
Vermögenswerten auf Wertminderung vorliegen (vergleiche Bilanzierungsmethoden von Sachanlagen und
nach der Equity-Methode bilanzierte Finanzanlagen in
diesem Abschnitt)
2011 Mainova Geschäftsbericht 91
Konzernabschluss
Anhang
Konzernabschluss
Anhang
•• A
bgrenzung von zahlungsmittelgenerierenden Einheiten für den Wertminderungstest (vergleiche Bilanzierungsmethoden von Sachanlagen und nach der Equity-­
Methode bilanzierte Finanzanlagen in diesem Abschnitt)
•• Klassifizierung von Termingeschäften als Derivate oder
Eigenverbrauchsverträge
•• Klassifizierung von Finanzinstrumenten (z. B. available
for sale, held for trading)
•• Klassifizierung von Leasingverträgen in Operating und
Finance Lease
Weiterhin sind Annahmen und Schätzungen aufgrund unbestimmter künftiger Ereignisse zum Bilanzstichtag erforderlich. Da die Schätzungen auf Annahmen und Prognosen beruhen, entstehen Risiken in Bezug auf den
Wertansatz der bilanzierten Vermögenswerte und Schulden sowie der Erträge und Aufwendungen.
Die wichtigsten zukunftsbezogenen Annahmen sowie
sonstige am Stichtag bestehende Quellen von Schätzungsunsicherheiten, aufgrund derer ein Risiko besteht,
dass innerhalb des nächsten Geschäftsjahres eine wesentliche Anpassung der Buchwerte von Vermögenswerten und Schulden erforderlich sein wird, werden im Folgenden erläutert.
Bei der Bilanzierung und Bewertung von Pensionsrückstellungen und ähnlichen Verpflichtungen (Deputate) sowie der
Rückstellungen für Altersteilzeitverpflichtungen sind hinsichtlich Abzinsungsfaktor, Gehaltstrends, Fluktuationsrate
sowie Kostenschätzung der Erfüllungsbeträge Annahmen
und Schätzungen erforderlich. Aufgrund des Umfangs an
direkten Pensionszusagen und ähnlichen Verpflichtungen
können sich aus möglichen Schätzungsänderungen in der
Zukunft Auswirkungen ergeben. Bewertungsänderungen
von Pensionsrückstellungen, welche auf Änderungen der
versicherungsmathematischen Parameter beruhen, werden erfolgsneutral im Eigenkapital erfasst (vergleiche Abschnitt 6 (19)).
Weiterhin sind bei der Durchführung von Werthaltigkeitstests für einzelne Vermögenswerte, ZGE (z. B. „Kraftwerke“
und „Versorgungsnetze“) sowie nach der Equity-­Methode
bilanzierte Finanzanlagen zukunftsbezogene Schlüssel­
annahmen zu machen. Änderungen dieser Annahmen
können aus heutiger Sicht zu einem zusätzlichen Wertminderungs- bzw. einem Zuschreibungsbedarf führen, da die
Bewertung insbesondere auch von der Entwicklung der
langfristigen Kapitalmarktzinsen und der verwendeten
langfristigen Planungsrechnungen abhängt.
Bei den regulierten Strom- und Gasnetzen sind die künftigen Erträge und Aufwendungen stark durch die Änderungen der relevanten Gesetze und Verordnungen sowie
durch Entscheidungen der Regulierungsbehörde beeinflusst. Für die Planung im Erzeugungsbereich sind energiepolitische Entscheidungen wie z. B. die Energiewende von
Bedeutung. Auch künftige Steuerrechtsänderungen können zu Auf-/Abwertungen führen. Bei einer Erhöhung des
Zinssatzes um 0,25 % ergäbe sich eine um 4,2 Mio. Euro
geringere Wertaufholung der ZGE „Stromnetz“ und in der
ZGE „Kraftwerke“ eine weitere Wertminderung in Höhe
von 4,3 Mio. Euro. Bei einer Verminderung des Zinssatzes
92 Mainova Geschäftsbericht 2011
um 0,25 % ergäbe sich keine Auswirkung auf die ZGE
„Stromnetz“ und die Wertminderung in der ZGE „Kraftwerke“ wäre um 4,6 Mio. Euro geringer ausgefallen.
Als Bewertungsgrundlage für den Werthaltigkeitstest von
nach der Equity-Methode bilanzierten Finanzanlagen wird
jeweils die verabschiedete Mehrjahresplanung der jeweiligen Beteiligung herangezogen, welche jedoch in der langfristigen Planung gewisse Unsicherheiten bezüglich der
zukünftigen Entwicklung enthält. Im Jahr 2011 wurden keine Wertminderungen vorgenommen. Eine Überprüfung
des Buchwerts von in Vorjahren abgeschriebenen Beteiligungen hat zu Zuschreibungen geführt. Diese wären bei
einer Erhöhung des Zinssatzes um 0,25 % um 0,4 Mio.
Euro geringer und bei einem um 0,25 % geringeren Zinssatz um 0,4 Mio. Euro höher ausgefallen.
Die Rückstellungen für Altlasten basieren auf externen
Gutachten und Berechnungen, die jährlich aktualisiert werden. Diesen liegen Kostenschätzungen der Erfüllungsbeträge für die jeweilige Verpflichtung zugrunde. Schätzungsunsicherheiten ergeben sich insbesondere aus Änderungen
des Verpflichtungsumfangs, Abweichungen von den angenommenen Kostenentwicklungen sowie aus Änderungen
des Zinsniveaus und der Zahlungszeitpunkte. Weiterhin
kann eine Änderung des Diskontierungszinses zu einer
­Anpassung der Altlastenrückstellungen führen. Bei einer
Zinssatzerhöhung um 0,25 % würde sich die Rückstellung
um 1,1 Mio. Euro reduzieren. Eine Zinssatzsenkung um
0,25 % würde zu einer Rückstellungserhöhung um den
gleichen Betrag führen.
Bei der Beurteilung von Rechtsstreitigkeiten im Hinblick auf
die Bildung von Rückstellungen wurde eine Einschätzung
des voraussichtlichen Prozessausgangs vorgenommen.
Es werden nur latente Steuern auf Verlustvorträge aktiviert,
von deren Nutzbarkeit mit ausreichender Sicherheit ausgegangen werden kann. Die Einschätzung der Nutzbarkeit
erfolgt anhand von steuerlichen Ergebnisplanungen. Die
zugrunde liegenden Annahmen und Schätzungen basieren
auf den Gegebenheiten und Einschätzungen am jeweiligen
Bilanzstichtag. Durch von den Annahmen abweichende
Einschätzungen sowie Entwicklungen können sich die tatsächlichen Beträge von den Schätzwerten unterscheiden.
Zum Zeitpunkt der Aufstellung des Konzernabschlusses ist
keine wesentliche Änderung der getroffenen Annahmen
und Schätzungen zu erwarten.
Die Steuerung im Rahmen unserer wertorientierten Unternehmensführung erfolgt im Wesentlichen anhand der
Kennzahl „Return on capital employed“ (ROCE). Der ROCE
beläuft sich für das Jahr 2011 auf 7,8 % (Vorjahr 9,6 %).
Da es sich bei der Rücklage aus Cashflow Hedges im
sonstigen Ergebnis um eine reine IFRS-Accounting-Größe
handelt, hat diese keine Auswirkungen auf das Kapitalmanagement der Mainova.
Maßnahmen zur Einhaltung der Eigenkapitalquote werden
im Rahmen der mittelfristigen Unternehmensplanung berücksichtigt. Aufgrund des bestehenden Gewinnabführungsvertrags sind Rücklagendotierungen nur begrenzt
zulässig. Sofern im Rahmen von Kreditverträgen die Einhaltung bestimmter Kennzahlen gefordert wird, orientieren
wir uns an diesen Vorgaben. Für durch Kommunalbürgschaften besicherte Darlehen sind keine Steuerungsmaßnahmen erforderlich.
Kapitalmanagement
Die Mainova AG unterliegt keinen satzungsmäßigen Kapitalerfordernissen und keinen externen Mindestkapitalanforderungen.
Seit dem Abschluss des Gewinnabführungsvertrags mit
der SWFH im Jahr 2001 und gemäß der in diesem Zusammenhang erlassenen Konzernrichtlinie ist die Mainova AG
als Organgesellschaft in die zentrale Konzernfinanzierung
der SWFH eingebunden. Die SWFH übernimmt das Cash
Management aller Organgesellschaften mit dem Ziel, die
Kosten der Finanzierung bzw. die Geldanlageerlöse zu
­optimieren.
Die vorgenommenen Änderungen des IAS 1 beziehen
sich auf die Eigenkapitalveränderungsrechnung und
sind erstmals in der ersten Berichtsperiode eines am
oder nach dem 1. Januar 2011 beginnenden Geschäftsjahres anzuwenden. Bezüglich der Darstellung
der Analyse des sonstigen Ergebnisses wurde ein
Wahlrecht eingeräumt, wonach dies in der Eigenkapitalveränderungsrechnung oder im Anhang erfolgen
kann. Die Verbesserungen des IAS 1 hatten keine Auswirkungen auf die Darstellung der Ergebnisveränderungsrechnung der Mainova.
Änderung der Bilanzierungs- und
Bewertungsmethoden
Das IASB und das IFRS IC haben Änderungen an Standards und Interpretationen verabschiedet, die ab dem Geschäftsjahr 2011 verpflichtend anzuwenden sind:
ammelstandard zur Änderung verschiedener IFRS „OmS
nibus-Standard“:
Das IASB überarbeitet in einem jährlichen Verbesserungsprozess („Annual Improvements Projects“) bestehende
Standards. Diese Änderungen werden durch das IASB als
kleine, nicht dringliche, aber notwendige Änderungen angesehen, die den Inhalt der Vorschriften konkretisieren,
erläutern und unbeabsichtigte Inkonsistenzen zwischen
den Abschlüssen beseitigen sollen. Das Ergebnis des Verbesserungsprozesses wird in einem Gesamtstandard zusammengefasst. Im Mai 2010 veröffentlichte das IASB den
letzten Sammelstandard. Änderungen sind, sofern im jeweiligen Standard nichts anderes geregelt ist, auf Geschäftsjahre anzuwenden, die nach dem 1. Januar 2011
beginnen. Die beschlossenen Änderungen hatten keine
Auswirkungen auf die Mainova. Unter anderem wurden folgende Änderungen vorgeschlagen:
IAS 1 „Darstellung des Abschlusses“
IFRS 7 „Finanzinstrumente: Angaben“
Die überarbeitete Fassung des IFRS 7 ist verpflichtend
für Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem
1. Juli 2011 beginnen. Die Änderungen betreffen quantitative und qualitative Angaben zu Risiken, die aus
­Finanzinstrumenten resultieren. Diese Änderungen
hatten für den Jahresabschluss der Mainova zum
31. Dezember 2011 keine Relevanz.
IFRIC 13 „Kundenbindungsprogramme“
Bei den Änderungen der Vorschrift handelt es sich um
Konkretisierungen des beizulegenden Zeitwerts von
Prämiengutschriften sowie um Erläuterungen zur Ermittlung. Die Verbesserungen von IFRIC 13 hatten keine Auswirkungen auf den Abschluss von Mainova.
IAS 24 „Angaben über Beziehungen zu nahestehenden
Unternehmen und Personen“
Am 4. November 2009 veröffentlichte das IASB den geänderten IAS 24, der für Geschäftsjahre, die am oder nach
dem 1. Januar 2011 beginnen, verpflichtend anzuwenden
ist. Die Änderungen umfassen die Neukonzeption der Definition von nahestehenden Personen sowie den Umfang
der Pflichtangaben für öffentlichen Stellen nahestehende
Unternehmen. Die inhaltliche Änderung der Definition von
nahestehenden Personen und die Einführung von separaten Definitionskriterien für natürliche Personen und Unternehmen führte zur Erweiterung des Kreises der nahe­
stehenden Personen der Mainova.
Ferner wurden folgende Vorschriften geändert, die jedoch
keine Relevanz für den Konzernabschluss der Mainova
­haben:
•• Änderung des IFRS 1 (2010) – Begrenzte Befreiung
erstmaliger Anwender von Vergleichsangaben nach
IFRS 7
•• Änderung des IAS 32 (2009) „Finanzinstrumente: Darstellung“ – Einstufung von Bezugsrechten
•• Änderung von IFRIC 14 (2009) – Vorauszahlungen im
Rahmen von Mindestdotierungsverpflichtungen
•• IFRIC 19 „Tilgung finanzieller Verbindlichkeiten durch
Eigenkapital­instrumente“
Neue Standards und Interpretationen
Das IASB und das IFRS IC haben folgende Standards und
Interpretationen verabschiedet, die für das Geschäftsjahr
2011 noch nicht verpflichtend anzuwenden sind, da sie
erst zu einem späteren Zeitpunkt verpflichtend sind oder
die Anerkennung der EU noch nicht erfolgt ist. Diese Standards und Interpretationen wurden im Konzernabschluss
noch nicht vorzeitig angewendet.
Die Auswirkungen der nachfolgenden Standards für
Mainova werden derzeit noch geprüft.
2011 Mainova Geschäftsbericht 93
Konzernabschluss
Anhang
Konzernabschluss
Anhang
Änderung IAS 1 „Darstellung des Abschlusses“
Die Änderungen des Standards beziehen sich im Wesentlichen auf die Darstellung des sonstigen Ergebnisses. Nach
den derzeit geltenden Regelungen wird nur eine begrenzte
Zahl von Transaktionen im sonstigen Ergebnis erfasst. Die
Verabschiedung von IFRS 9 „Finanzinstrumente“ und die
Änderungen des IAS 19 „Leistungen an Arbeitnehmer“ wird
jedoch zu einer verstärkten Erfassung von Sachverhalten
im sonstigen Ergebnis führen. Die Änderungen des Standards sollen die Darstellung der Einzelpositionen des sonstigen Ergebnisses stärker vereinheitlichen und präzisieren.
Die Änderungen sind erstmals für Berichtsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 1. Juli 2012 beginnen.
Änderung IAS 12 „Ertragsteuern“
Die Standardänderung betrifft die zum Zeitwert bewerteten, als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien. Für diese
Vermögenswerte sind latente Steuern künftig grundsätzlich auf Basis der steuerlichen Konsequenzen einer Veräußerung zu bilanzieren, soweit nicht ein eindeutiger Nachweis erbracht werden kann, dass der Buchwert dieser
Vermögenswerte vollständig durch Nutzung realisiert wird.
Die Änderungen sind erstmals für Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 1. Januar 2012 beginnen.
Änderung IAS 19 „Leistungen an Arbeitnehmer“
Im Juni 2011 veröffentlichte das IASB einige grundlegende
Änderungen des IAS 19. Die bedeutendste Änderung besteht darin, dass künftig unerwartete Wertänderungen der
leistungsorientierten Verpflichtungen sowie eines etwaigen
Planvermögens, sogenannte versicherungsmathematische Gewinne und Verluste, unmittelbar im sonstigen
­Ergebnis erfasst werden müssen. Ferner betreffen die Änderungen die Erfassung des nachzuverrechnenden Dienstzeitaufwands, die Grundlage der Erfassung von Erträgen
aus Planvermögen sowie die Festlegung der Fristigkeiten
der fälligen Leistungen. Die Änderungen sind für Berichtsperioden anzuwenden, die am oder nach dem 1. Januar
2013 beginnen.
IAS 27 „Einzelabschlüsse“ (überarbeitet 2011)
Mit der Verabschiedung von IFRS 10 und IFRS 12 beschränkt sich der Anwendungsbereich von IAS 27 allein
auf die Bilanzierung von Tochterunternehmen, gemeinschaftlich geführten und assoziierten Unternehmen in separaten Einzelabschlüssen eines Unternehmens. Der Konzern stellt einen solchen Einzelabschluss nicht auf. Die
Änderung ist für Geschäftsjahre, die am oder nach dem
1. Januar 2013 beginnen, anzuwenden.
Änderung IAS 28 „Anteile an assoziierten Unternehmen
und Gemeinschaftsunternehmen“
Durch die Standardänderung wurde der Anwendungsbereich ausgedehnt und umfasst neben den Anteilen an assoziierten Unternehmen nun auch die Anteile an Gemeinschaftsunternehmen. Diese sind zukünftig zwingend nach
der Equity-Methode zu bilanzieren. Der Standard ist erstmals für Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach
dem 1. Januar 2013 beginnen.
94 Mainova Geschäftsbericht 2011
Änderung IFRS 9 „Finanzinstrumente“
Der veröffentlichte Standard ist das Ergebnis der ersten
Phase (Kategorisierung und Bewertung von Finanzinstrumenten) des dreistufigen Projekts zur Ablösung des IAS 39
„Finanzinstrumente“. Die Änderung vom 16. Dezember
2011 betrifft die Verschiebung des Erstanwendungszeitpunkts, den Verzicht auf die Anpassung der Vorjahres­
zahlen bei Erstanwendung sowie die mit dieser Erleichterung einhergehenden zusätzlichen Anhangsangaben nach
IFRS 7 im Übergangszeitpunkt. Der Standard tritt für Geschäftsjahre in Kraft, die am oder nach dem 1. Januar
2015 ­beginnen.
IFRS 10 „Konzernabschlüsse“
Am 12. Mai 2011 hat das IASB den IFRS 10 veröffentlicht
mit dem Ziel, ein einheitliches und für alle Unternehmen
anwendbares Beherrschungskonzept festzulegen und die
hiermit verbundene Abgrenzung des Konsolidierungs­
kreises zu schaffen. Der neue Standard ersetzt die geltenden Konsolidierungsregelungen des IAS 27 und SIC 12
und tritt für Geschäftsjahre in Kraft, die am oder nach dem
1. Januar 2013 beginnen.
IFRS 12 „Angaben zu Beteiligungen an anderen Unternehmen“
Der Standard regelt die Angabepflichten für Tochterunternehmen, Joint Ventures, assoziierte Unternehmen und
strukturierte Unternehmen, sofern diese nicht in den Anwendungsbereich von IFRS 7 fallen. Der Standard tritt für
Geschäftsjahre in Kraft, die am oder nach dem 1. Januar
2013 beginnen.
IFRS 13 „Bemessung des beizulegenden Zeitwerts“
Der neue Standard präzisiert die Definition und regelt die
einheitliche und konsistente Ermittlung des beizulegenden
Zeitwerts, sofern dessen Verwendung durch einen anderen
Standard vorgeschrieben wird oder zulässig ist. Der Standard tritt für Geschäftsjahre in Kraft, die am oder nach dem
1. Januar 2013 beginnen, und ist prospektiv anzuwenden.
Am 9. Dezember 2011 hat die European Financial Reporting
Advisory Group (EFRAG) in einem Schreiben an das IASB
um Verschiebung des Anwendungszeitpunkts von IFRS 10,
IFRS 11, IFRS 12, IAS 27 und IAS 28 gebeten.
Folgender Standard, der im Geschäftsjahr 2011 noch nicht
anzuwenden war, wird voraussichtlich keine Auswirkungen
auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Mainova
haben:
3. Konsolidierungsgrundsätze
Die in die Konsolidierung einbezogenen Abschlüsse der
Tochterunternehmen sowie die Abschlüsse der nach der
Equity-Methode bilanzierten assoziierten Unternehmen
und Gemeinschaftsunternehmen wurden einheitlich nach
den bei Mainova geltenden Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden aufgestellt.
Die Kapitalkonsolidierung für die Tochterunternehmen erfolgt nach der Erwerbsmethode. Dabei werden die Anschaffungskosten für Anteile an Tochterunternehmen mit dem
nach IFRS bewerteten Buchwert des anteiligen Eigenkapitals des Tochterunternehmens verrechnet. Sich ergebende
Unterschiedsbeträge werden auf Vermögenswerte der einbezogenen Unternehmen soweit aktiviert, wie sie mit dem
Zeitwert bewertet sind. Danach verbleibende Unterschiedsbeträge werden als Geschäftswert aktiviert. Negative Geschäftswerte werden gemäß IFRS 3 nach erneuter Beurteilung der identifizierbaren Vermögenswerte, Schulden und
Eventualverbindlichkeiten sofort erfolgswirksam erfasst.
Diese Konsolidierungsgrundsätze gelten analog für die nach
der Equity-Methode bilanzierten ­Finanzanlagen.
Forderungen, Verbindlichkeiten und Rückstellungen zwischen vollkonsolidierten Unternehmen werden aufgerechnet. Konzerninterne Erträge werden mit den entsprechenden Aufwendungen verrechnet. Zwischenergebnisse
werden eliminiert, sofern sie nicht von untergeordneter
Bedeutung sind. Steuerabgrenzungen werden vorgenommen.
4. Konsolidierungskreis und Änderungen
des Konsolidierungskreises
Konsolidierungskreis
Nach der Vollkonsolidierungsmethode werden alle Mehrheitsbeteiligungen (Tochterunternehmen) der Mainova in
den Konzernabschluss einbezogen, auf deren Finanz- und
Geschäftspolitik ein beherrschender Einfluss ausgeübt
werden kann.
Die Konsolidierung nach der Equity-Methode kommt bei
assoziierten Unternehmen zur Anwendung, wenn ein maßgeblicher Einfluss auf die Finanz- und Geschäftspolitik des
assoziierten Unternehmens vorliegt. Ferner werden Anteile
an Gemeinschaftsunternehmen (Joint Ventures) nach der
Equity-Methode bewertet.
Dem Anhang ist eine Liste über den Konsolidierungskreis
und den Anteilsbesitz beigefügt, die alle wesentlichen
Tochterunternehmen, Gemeinschaftsunternehmen und
assoziierten Unternehmen mit Angaben zum letzten Jahresabschluss nach den Regelungen der IFRS (Umsatz, Eigenkapital und Jahresergebnis) enthält.
Der Konsolidierungskreis entwickelte sich wie folgt:
Zugänge
Abgänge
31.12.2011
Vollkonsolidierte Unternehmen
1.1.2011
10
5
-
15
Assoziierte Unternehmen (Equity-Methode)
11
2
-
13
4
1
-
5
1.1.2010
Zugänge
Abgänge
31.12.2010
Vollkonsolidierte Unternehmen
11
1
2
10
Assoziierte Unternehmen (Equity-Methode)
10
1
-
11
4
-
-
4
Gemeinschaftsunternehmen (Equity-Methode)
Gemeinschaftsunternehmen (Equity-Methode)
Die Gemeinschafts- und assoziierten Unternehmen ENAG/
Maingas Energieanlagen GmbH, Gasversorgung Offenbach GmbH sowie die Ohra Hörselgas GmbH wurden auf
Basis von Abschlüssen mit dem Stichtag 30. September
2011 einbezogen.
Die Gemeinschaftskraftwerk Irsching GmbH (GKI) wird
trotz eines Anteilsbesitzes von unter 20 % (die Beteiligung
der Mainova beträgt 15,6 %) als assoziiertes Unternehmen
nach der Equity-Methode bewertet, da der Mainova durch
den Gesellschaftsvertrag maßgeblicher Einfluss eingeräumt wird. Bei sämtlichen wichtigen geschäftspolitischen
Entscheidungen (z. B. Investitionen, Aufnahme von Krediten, Abschluss oder Änderung von Verträgen sowie Bestellung und Abberufung von Geschäftsführern) ist Einstimmigkeit der Gesellschafter erforderlich.
IFRS 11 „Gemeinsame Vereinbarungen“
Mit dem Standard soll die Bilanzierung von Gemeinschaftsunternehmen gegenüber dem IAS 31 konsistenter
und vergleichbarer geregelt werden. Die bedeutendste
­Änderung des IFRS 11 gegenüber IAS 31 stellt die Abschaffung der Quotenkonsolidierung dar. Der neue Standard ersetzt die für die Bilanzierung von Gemeinschafts­
unternehmen bisher einschlägigen Vorschriften IAS 31 und
SIC 13 und tritt für Geschäftsjahre in Kraft, die am oder
nach dem 1. Januar 2013 beginnen.
2011 Mainova Geschäftsbericht 95
Konzernabschluss
Anhang
Konzernabschluss
Anhang
5. Erläuterungen zur Gewinn- und
Verlustrechnung
Änderungen des Konsolidierungskreises
Im Geschäftsjahr 2011 wurden fünf weitere Tochterunternehmen im Wege der Vollkonsolidierung in den Konzernabschluss einbezogen:
Anteil am
Kapital
%
Eigenkapital
Tsd. €
Ergebnis
nach Steuern
Tsd. €
Gründung
Energynova S.r.l.
100,00
23
-37
Mainova Erneuerbare Energien Verwaltungs GmbH
100,00
26
1
Mainova Thüga Wind-Beteiligungs GmbH & Co. KG
71,43
159
-23
Mainova Windpark Siegbach GmbH & Co. KG 1
100,00
3.468
-32
Mainova Wind-Beteiligungsverwaltungs GmbH 2
100,00
27
2
Erwerb
1
2
Ehemals ABO Wind WP Siegbach GmbH & Co. KG
Ehemals Blitz F10-acht-zwei GmbH
Tsd. €
Sachanlagen
Bei Erstkonsolidierung angesetzt
3.206
Vorräte, Forderungen, sonstige Vermögenswerte
294
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente
139
Sonstige Verbindlichkeiten
115
Beizulegender Zeitwert des Nettovermögens
3.524
Im Vorjahr wurden die Gesellschaften GHG GmbH und
GHG-FM GmbH zu einem Verkaufspreis in Höhe von
1,5 Mio. Euro veräußert. Die identifizierbaren Vermögenswerte und Schulden der im Jahr 2010 entkonsolidierten
­Gesellschaften stellen sich wie folgt dar:
Tsd. €
Immaterielle Vermögenswerte
Bei Entkonsolidierung angesetzt
27
Sachanlagen
1.670
Vorräte, Forderungen, sonstige Vermögenswerte
3.502
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente
Rückstellungen
Sonstige Verbindlichkeiten
Passive latente Steuerschulden
Beizulegender Zeitwert des Nettovermögens
96 Mainova Geschäftsbericht 2011
Ferner erfolgte im Vorjahr die Anpassung der zum 31. Dezember 2009 noch vorläufigen Kaufpreisallokation der
HMD, welche im Laufe des Jahres 2010 mit einem Goodwill von 7,4 Mio. Euro abgeschlossen wurde. Auf der Basis
der endgültigen Kaufpreisallokation ergab sich eine Erhöhung des Goodwills um 1,3 Mio. Euro, wovon 1,0 Mio.
Euro auf eine vertraglich vereinbarte Kaufpreisanpassung
und 0,3 Mio. Euro auf die Anpassung des vorläufigen Abschlusses entfallen.
Tsd. €
Immaterielle Vermögenswerte
Sachanlagen
Vorräte, Forderungen, sonstige Vermögenswerte
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente
Anpassung
der Erst­
konsolidierung
41
-136
1.239
-356
Rückstellungen
112
Sonstige Verbindlichkeiten
375
Passive latente Steuerschulden
588
Beizulegender Zeitwert des Nettovermögens
-287
Sämtliche Kauf- und Verkaufspreisverpflichtungen wurden
in bar beglichen.
Tsd. €
(1) Umsatzerlöse
Tsd. €
Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und
­Betriebsstoffe und für bezogene Waren
2011
2010
Stromverkauf
741.513
631.268
Stromsteuer
-70.377
-71.385
671.136
559.883
Erlös Stromhandel
244.931
221.259
Gasverkauf
546.417
584.189
Erdgassteuer
-43.523
-53.871
502.894
530.318
119.832
118.464
Netzentgelte
88.278
87.099
Wasserverkauf
80.041
79.783
Materialverkauf, Installationen und
sonstige Leistungen
78.366
73.790
1.785.478
1.670.596
Wärme-, Dampf- und Kälteverkauf
Im Bereich der Gemeinschafts- und assoziierten Unternehmen wurden die Service4EVU GmbH, die Metegra
GmbH und die Gemeinschaftskraftwerk Bremen GmbH &
Co. KG (GKB) als neue Unternehmen nach der EquityMethode einbezogen.
Die Gesellschaften Mainova Windpark Siegbach GmbH &
Co. KG (WPS) und Mainova Wind-Beteiligungsverwaltungs
GmbH wurden für einen Kaufpreis in Höhe von insgesamt
3,5 Mio. Euro erworben. Die identifizierbaren Vermögenswerte und Schulden der beiden Gesellschaften zum Erwerbszeitpunkt werden in der folgenden Tabelle dargestellt:
(3) Materialaufwand
2010
Wertaufholung Stromnetz
12.269
-
Erträge aus der Auflösung von
Rückstellungen
12.215
9.847
Konzessionsabgabe
3.343
3.465
Mahnerträge
3.183
3.086
Erträge aus Anlagenabgängen
1.076
365
Erträge aus KWK-Förderung
954
6.495
Erträge aus der Auflösung von
Wertberichtigungen
552
2.114
20.415
21.302
54.007
46.674
Übrige Erträge
Die übrigen Erträge setzen sich aus zahlreichen unwesentlichen Sachverhalten zusammen.
Die Erträge aus freistehenden energiebezogenen derivativen Finanzinstrumenten werden seit dem Jahr 2011 im
Materialaufwand ausgewiesen. Der Vorjahresbetrag wurde
entsprechend umgegliedert.
1.294.111
1.137.311
83.602
78.395
1.377.713
1.215.706
(4) Personalaufwand
Löhne und Gehälter
2011
2010
Die Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und
für bezogene Waren betreffen überwiegend den Gas-,
Strom-, Wärme- und Wasserbezug, die Kosten für den
Gas-, Kohle- und Heizöleinsatz in den eigenen Kraftwerken sowie Netzentgelte.
Die Aufwendungen für bezogene Leistungen betreffen überwiegend von Dritten erbrachte Bauleistungen sowie Wartungs- und Instandhaltungsmaßnahmen für Verteilungsund Erzeugungsanlagen. Des Weiteren sind hier die
Pachtaufwendungen für die Strom- und Gasnetze, die Personalgestellung und sonstige Dienstleistungen der Stadtwerke Hanau GmbH für das Netzgebiet Hanau enthalten.
Tsd. €
(2) Sonstige betriebliche Erträge
Tsd. €
Aufwendungen für bezogene Leistungen
2011
2011
2010
153.356
152.026
Soziale Abgaben und Aufwendungen für
­Unterstützung
27.761
27.156
Aufwendungen für Altersversorgung
11.344
10.352
192.461
189.534
Der Anstieg des Personalaufwands ist im Wesentlichen auf
Gehaltsanpassungen, insbesondere durch die Tariferhöhung des aktuellen Jahres, den Aufbau des Personalbestands sowie die Erhöhung des Sanierungsgeldes der ZVK
zum Jahresbeginn zurückzuführen.
Die Aufwendungen für Altersversorgung betreffen im Wesentlichen die Beiträge zur ZVK.
(5) Abschreibungen und Wertminderungen
Es wird auf die Ausführungen zu immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen verwiesen. Im Geschäftsjahr
wurde eine Wertminderung auf die ZGE „Kraftwerke“ in
Höhe von 14,4 Mio. Euro (Vorjahr 17,6 Mio. Euro) vorgenommen.
284
75
1.351
178
3.879
2011 Mainova Geschäftsbericht 97
Konzernabschluss
Anhang
Konzernabschluss
Anhang
(6) Sonstige betriebliche Aufwendungen
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen setzen sich wie
folgt zusammen:
Bezüglich der Wertaufholungen und Wertminderungen
verweisen wir auf Abschnitt 2.
(8) Finanzerträge
2011
2010
Konzessionsabgabe
Tsd. €
54.895
58.755
Fremdleistungen (Verwaltung, IT,
Gebäude)
39.279
29.018
Gutachten und Beratung
8.157
13.333
Zuführungen zu Rückstellungen
5.413
11.209
Mieten, Pachten, Gebühren
5.337
4.309
Aus- und Fortbildungskosten
5.004
4.237
Werbekosten
4.541
5.980
Sonstige Steuern
4.397
3.097
Wertminderungen Umlaufvermögen
3.838
5.967
Versicherungen
3.673
2.603
Prüfungs-, Gerichts- und Notarkosten
1.190
1.884
28.105
21.447
163.829
161.839
Übrige Aufwendungen
Tsd. €
2011
2010
Zinserträge aus Leasing
7.832
8.146
Erträge aus Beteiligungen
1.429
1.436
Erträge aus Ausleihungen
872
1.011
1.561
371
989
1.148
10
3
12.693
12.115
Zinserträge aus Geldanlagen
Sonstige finanzielle Erträge
Sonstige nicht finanzielle Erträge
Die Erträge aus Beteiligungen betreffen die Gewinnanteile
und Dividenden der nicht konsolidierten Beteiligungen.
(9) Finanzaufwendungen
Tsd. €
2011
2010
26.771
17.645
Aufzinsung langfristige Rückstellungen
5.341
4.434
Zinsaufwand Pensionsverpflichtungen
1.724
Sonstige finanzielle Aufwendungen
3.013
Zinsaufwand Fremddarlehen
Die Aufwendungen aus Operating-Leasingverträgen betragen im Geschäftsjahr 2011 4,6 Mio. Euro (Vorjahr
3,6 Mio. Euro).
Die übrigen Aufwendungen enthalten eine Vielzahl von unwesentlichen Einzelsachverhalten.
Die Aufwendungen aus freistehenden energiebezogenen
derivativen Finanzinstrumenten werden seit dem Jahr
2011 im Materialaufwand ausgewiesen. Der Vorjahresbetrag wurde entsprechend umgegliedert.
(7) Ergebnis aus nach der Equity-Methode
bilanzierten Finanzanlagen
Das Ergebnis aus nach der Equity-Methode bilanzierten
Finanzanlagen setzt sich wie folgt zusammen:
Sonstige nicht finanzielle
Aufwendungen
2011
2010
Ergebnis vor Ertragsteuern
104.357
144.233
1.760
Konzernsteuersatz
30,70 %
30,70 %
5.532
Erwarteter Ertragsteueraufwand
32.038
44.280
-26.468
-23.685
-
1.035
16
-64
5.556
3.801
554
1.094
2.273
-53
226
217
-10.114
121
31
245
36.880
29.616
Unter den sonstigen finanziellen Aufwendungen werden
überwiegend Avalprovisionen ausgewiesen. Der Anstieg
der Finanzaufwendungen resultiert insbesondere aus der
Umfinanzierung des Anteilserwerbs an der Thüga Aktiengesellschaft (Thüga).
62.641
56.964
Übrige
21.092
23.786
83.733
80.750
Oberhessische Gasversorgung GmbH
3.185
-
Stadtwerke Dreieich GmbH
2.329
-
5.514
-
-
3.827
-
3.827
89.247
76.923
Steuereffekte durch:
Steuerfreie Teilwertabschreibung aus nach der Equity-Methode bilanzierten Beteiligungen
Steuersatzeffekte aus Nicht-Organgesellschaften und Personengesellschaften
Nicht abzugsfähige Aufwendungen
Gewerbesteuerliche Hinzurechnungen und Kürzungen
Veränderung nicht bewerteter Verlustvorträge
Steuerfreie Dividenden
Tsd. €
Thüga Holding GmbH & Co. KGaA
Tsd. €
Steuerfreie Erträge aus nach der Equity-Methode bilanzierten Beteiligungen
Periodenfremde Steuern
2010
Fortschreibung der Jahresergebnisse
Tatsächliche Ertragsteuern
Latente Steuern
Der für die Berechnung der latenten Steuern herangezogene Steuersatz beträgt wie im Vorjahr 30,7 %.
Bei den in den Konzernabschluss einzubeziehenden Gesellschaften MED, Mainova ServiceDienste Gesellschaft
mbH, SRM StraßenBeleuchtung Rhein-Main GmbH, Biomasse-Kraftwerk Fechenheim GmbH (BKF) und Energieversorgung Main-Spessart GmbH fallen aufgrund der ertragsteuerlichen Organschaft mit der Mainova AG keine
laufenden Steuern an. Aufgrund der Verlustvorträge der
Erdgas Westthüringen Beteiligungsgesellschaft mbH
(EWT) sowie der Verluste der NRM Netzdienste RheinMain GmbH (NRM) und Hotmobil International GmbH
(HMI) im Geschäftsjahr entsteht keine Steuerschuld. Kein
laufender Steueraufwand entsteht ferner bei der HMD aufgrund der Organschaft mit der MED, die als Tochtergesellschaft der Mainova AG in den Konzernabschluss einbezogen wird.
Im Berichtsjahr wurden bisher nicht aktivierte steuerliche
Verlustvorträge von 0,1 Mio. Euro genutzt.
Die Überleitung vom erwarteten Ertragsteueraufwand zum
tatsächlichen Ertragsteueraufwand wird nachfolgend dargestellt:
2011
(10) Ertragsteuern
Tsd. €
Mainova verpflichtet sich mit dem 2004 abgeschlossenen
Steuerumlagevertrag, den entstehenden Steuervorteil der
SWFH im Wege einer Steuerumlage zuzuführen. Die
Steuer­umlagen werden nach der sogenannten Belastungsmethode (Stand-alone-Methode) entsprechend der
­hypothetischen Steuerbelastung der Mainova unter Berücksichtigung der bei Mainova direkt anfallenden Steuerbelastung (zurzeit Körperschaftsteuer und Solidaritäts­
zuschlag auf die Ausgleichszahlung an außenstehende
Aktionäre) errechnet, als ob Mainova selbstständig zur
Körperschaftsteuer und Gewerbesteuer herangezogen
würde.
Die Organgesellschaft (Mainova AG) hat ihr Einkommen in
Höhe von 20/17 der geleisteten Ausgleichszahlungen an
außenstehende Aktionäre selbst zu versteuern.
Die tatsächlichen Steuern enthalten im Wesentlichen Steuerumlagen für 2011 an die SWFH für Körperschaftsteuer
inkl. Solidaritätszuschlag in Höhe von 8,0 Mio. Euro und
Gewerbesteuer in Höhe von 9,3 Mio. Euro sowie die Körperschaftsteuer und den Solidaritätszuschlag für die Ausgleichszahlung in Höhe von 2,4 Mio. Euro.
2011
2010
19.634
30.417
-14.144
-4.817
5.490
25.600
Sonstige permanente Differenzen
440
77
Sonstiges
969
-1.223
5.490
25.600
5,26 %
17,75 %
Tatsächlicher Ertragsteueraufwand
Tatsächlicher Konzernertragsteuersatz
Wertaufholungen
Wertminderungen
Gasversorgung Main-Kinzig GmbH
98 Mainova Geschäftsbericht 2011
Aufgrund des am 29. August 2001 geschlossenen Gewinnabführungsvertrags ist Mainova verpflichtet, ihren gesamten Gewinn an die SWFH abzuführen. Dies hat nach
geltendem Steuerrecht zur Folge, dass Mainova einen entstehenden Gewinn nur insoweit der Körperschaftsteuer
unterwerfen muss, als dieser für Ausgleichszahlungen an
außenstehende Aktionäre verwendet wird (§ 16 KStG). Der
Gewerbeertrag wird bei Mainova unabhängig von der
­Leistung von Ausgleichszahlungen keiner Gewerbesteuer
unter­worfen.
Die periodenfremden Steuern enthalten den Ertrag aus der
Anpassung des steuerlichen Ausgleichspostens in Höhe
von 9,8 Mio. Euro (Vorjahr 0,1 Mio. Euro). Darüber hinaus
ist ein tatsächlicher Steueraufwand in Höhe von 0,4 Mio.
Euro (Vorjahr 0,5 Mio. Euro) enthalten.
Bei den steuerfreien Erträgen aus nach der Equity-Methode
bilanzierten Finanzanlagen wurde der Saldo aus Fortschreibungen abzüglich Wertminderungen zu 95 % (Kapitalgesellschaften) bzw. zu 100 % (Personengesellschaften
für die Gewerbesteuer) unter Berücksichtigung der jeweils
anzuwendenden Steuersätze angesetzt.
Bei den steuerfreien Dividenden handelt es sich um Ausschüttungen von sonstigen Beteiligungen, die nicht in den
Konzernabschluss einzubeziehen sind. Diese sind laut
§ 8b KStG steuerfrei.
2011 Mainova Geschäftsbericht 99
Konzernabschluss
Anhang
Konzernabschluss
Anhang
6. Erläuterungen zur Bilanz
(11) Immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen
Die Aufgliederung der in der Bilanz zusammengefassten
Posten der immateriellen Vermögenswerte und des Sach-
anlagevermögens sowie ihre Entwicklung sind auf den folgenden Seiten dargestellt:
Anschaffungs- oder Herstellungskosten
Tsd. €
Stand am
01.01.2011
Zugänge
Zugänge
Konsolidierungskreis
Abgänge
Abschreibungen und Wertminderungen
Um­
buchungen
Stand am
31.12.2011
Stand am
01.01.2011
Zugänge
Zuschreibungen
Abgänge
Restbuchwert
Abgänge
Konsolidierungskreis
Stand am
31.12.2011
Stand am
31.12.2011
Stand am
31.12.2010
Immaterielle Vermögenswerte
Konzessionen und ähnliche Rechte
Geschäfts- oder Firmenwert
79.897
11.282
-
309
1.253
92.123
39.746
5.174
-
254
-
44.666
47.457
40.151
7.378
-
-
-
-
7.378
-
-
-
-
-
-
7.378
7.378
87.275
11.282
-
309
1.253
99.501
39.746
5.174
-
254
-
44.666
54.835
47.529
338.045
14.426
-
9.994
23.188
365.665
162.757
7.627
-
5.617
-
164.767
200.898
175.288
595.010
14.742
-
-1.609
2.579
613.940
467.655
26.064
-
-401
-
494.120
119.820
127.355
1.737.921
42.012
-
6.002
20.386
1.794.317
1.131.249
35.352
12.269
4.314
-
1.150.018
644.299
606.672
2.332.931
56.754
-
4.393
22.965
2.408.257
1.598.904
61.416
12.269
3.913
-
1.644.138
764.119
734.027
156.470
11.719
-
8.254
1.927
161.862
117.676
8.030
-
6.704
-
119.002
42.860
38.794
67.446
40.497
1.125
301
-49.333
59.434
-
-
-
-
-
-
59.434
67.446
2.894.892
123.396
1.125
22.942
-1.253
2.995.218
1.879.337
77.073
12.269
16.234
-
1.927.907
1.067.311
1.015.555
2.982.167
134.678
1.125
23.251
-
3.094.719
1.919.083
82.247
12.269
16.488
-
1.972.573
1.122.146
1.063.084
Sachanlagen
Grundstücke und Bauten einschließlich der Bauten
auf fremden Grundstücken
Technische Anlagen und Maschinen
a) Erzeugungs-, Gewinnungs- und Bezugsanlagen,
Heizzentralen
davon Werminderung
b) Verteilungsanlagen
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung
Anlagen im Bau
100 Mainova Geschäftsbericht 2011
14.400
2011 Mainova Geschäftsbericht 101
Konzernabschluss
Anhang
Konzernabschluss
Anhang
Anschaffungs- oder Herstellungskosten
Tsd. €
Stand am
01.01.2010
Zugänge
Zugänge
Konsolidierungskreis
Abgänge
Abschreibungen und Wertminderungen
Umbuchungen
Stand am
31.12.2010
Stand am
01.01.2010
Zugänge
Zuschreibungen
Restbuchwert
Abgänge
KonsolidierungsAbgänge
kreis
Stand am
31.12.2010
Stand am
31.12.2010
Stand am
31.12.2009
Immaterielle Vermögenswerte
Konzessionen und ähnliche Rechte
Geschäfts- oder Firmenwert
66.538
9.314
-
11
4.172
79.897
35.671
4.167
-
3
89
39.746
40.151
30.867
6.091
1.287
-
-
-
7.378
-
-
-
-
-
-
7.378
6.091
72.629
10.601
-
11
4.172
87.275
35.671
4.167
-
3
89
39.746
47.529
36.958
324.507
3.731
-
943
12.793
338.045
157.266
7.097
-
803
803
162.757
175.288
167.241
571.815
1.001
-
309
22.503
595.010
438.792
29.082
-
219
-
467.655
127.355
133.023
Sachanlagen
Grundstücke und Bauten einschließlich der Bauten
auf fremden Grundstücken
Technische Anlagen und Maschinen
a) Erzeugungs-, Gewinnungs- und Bezugsanlagen,
Heizzentralen
davon Wertminderung
b) Verteilungsanlagen
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung
Anlagen im Bau
17.600
1.676.531
33.625
-
5.396
33.161
1.737.921
1.102.161
33.799
-
4.711
-
1.131.249
606.672
574.370
2.248.346
34.626
-
5.705
55.664
2.332.931
1.540.953
62.881
-
4.930
-
1.598.904
734.027
707.393
151.238
7.887
-
2.143
915
156.470
112.961
7.596
-
1.884
997
117.676
38.794
38.277
89.808
54.688
-
3.506
-73.544
67.446
-
-
-
-
-
-
67.446
89.808
2.813.899
100.932
-
12.297
-4.172
2.894.892
1.811.180
77.574
-
7.617
1.800
1.879.337
1.015.555
1.002.719
2.886.528
111.533
-
12.308
-
2.982.167
1.846.851
81.741
-
7.620
1.889
1.919.083
1.063.084
1.039.677
In den Zugängen der Anschaffungs- oder Herstellungs­
kosten sind aktivierte Fremdkapitalkosten in Höhe von
0,5 Mio. Euro (Vorjahr 0,1 Mio. Euro) enthalten.
Ab dem 1. Januar 2010 werden die von Kunden empfangenen Zuschüsse (Baukostenzuschüsse und Hausanschlusskostenbeiträge) gesondert unter den langfristigen
Schulden ausgewiesen und über die Nutzungsdauer der
bezuschussten Vermögenswerte linear zugunsten der Umsatzerlöse aufgelöst.
Im Geschäftsjahr 2011 wurden 29 Tsd. Euro (Vorjahr 58
Tsd. Euro) für Forschung und Entwicklung aufgewendet.
Es wurden wie im Vorjahr keine immateriellen Vermögenswerte selbst erstellt.
Aus dem jährlich vorzunehmenden Werthaltigkeitstest für
den Geschäfts- oder Firmenwert der HMD hat sich keine
Wertminderung ergeben.
Zur Überprüfung von in der Vergangenheit vorgenommenen
Wertminderungen auf Sachanlagen wurde ein Werthaltigkeitstest für die ZGE „Stromnetz“ durchgeführt. Daraus hat
sich eine Wertaufholung der in 2006 vorgenommenen Wertminderung (12,3 Mio. Euro) ergeben.
102 Mainova Geschäftsbericht 2011
Bei der ZGE „Kraftwerke“ wurde ebenfalls ein Werthaltigkeitstest durchgeführt. Anlass hierfür waren einerseits die
Überprüfung der im Vorjahr vorgenommenen Wertminderung, andererseits die Änderung der Rahmenbedingungen
durch die Energiewende und die Entwicklung der Spreads
für die Stromerzeugung. Die Überprüfung hat zu einer weiteren Wertminderung in Höhe von 14,4 Mio. Euro (Vorjahr
17,6 Mio. Euro) geführt.
Die Grundlagen und Parameter des Werthaltigkeitstests
sind in den Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden zum
Sachanlagevermögen (Abschnitt 2) dargestellt.
Bei den immateriellen Vermögenswerten sowie im Sachanlagevermögen liegen zum Bilanzstichtag keine Beschränkungen hinsichtlich der Verfügungsrechte vor.
­Sicherheiten für verpfändete Vermögenswerte wurden
ebenfalls nicht hinterlegt.
Ferner wurden im Geschäftsjahr 2011 wie im Vorjahr keine
Entschädigungen von Dritten für immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagevermögen, die wertgemindert, untergegangen oder außer Betrieb genommen wurden, erfasst.
(12) Nach der Equity-Methode bilanzierte
Finanzanlagen
Die folgende Übersicht zeigt die wesentlichen Posten der
Bilanz sowie der Gewinn- und Verlustrechnung der nach
der Equity-Methode bilanzierten Unternehmen:
Assoziierte Unternehmen
Tsd. €
2011
Gemeinschaftsunternehmen
2010
2011
2010
Bilanz
Kurzfristige Vermögenswerte
2.276.582
745.796
38.109
39.050
Langfristige Vermögenswerte
4.592.264
4.215.121
220.823
180.584
Kurzfristige Schulden
1.855.688
1.114.184
33.503
21.463
Langfristige Schulden
1.753.137
824.226
176.852
150.207
Umsatzerlöse
7.983.508
2.066.012
80.586
84.085
345.923
317.334
2.652
1.920
GuV
Periodenergebnis
2011 Mainova Geschäftsbericht 103
Konzernabschluss
Anhang
Konzernabschluss
Anhang
Bei den Gemeinschaftsunternehmen beziehen sich die Angaben auf die Beteiligungsquote der Mainova.
Der Anstieg der Umsatzerlöse und des Periodenergebnisses der assoziierten Unternehmen resultiert im Wesentlichen aus der Erstkonsolidierung der Syneco Trading
GmbH (Syneco Trading) im Konzernabschluss der Thüga
Holding GmbH & Co. KGaA (Thüga Holding).
Für die nach der Equity-Methode bilanzierten Unternehmen
bestehen keine öffentlich verfügbaren Preisnotierungen.
Ferner unterliegen die nach der Equity-Methode bilanzierten
Unternehmen keinen wesentlichen Beschränkungen hinsichtlich der Möglichkeit, Zahlungsmittel an die Eigentümer
zu transferieren.
Die folgende Übersicht zeigt die Entwicklung des Buchwerts der nach der Equity-Methode bilanzierten Finanzanlagen:
(14) Vorräte
Tsd. €
2011
2010
717.548
688.433
Vereinnahmte Jahresergebnisse
83.733
80.750
Aufwand aus Wertminderungen
-
-3.827
5.514
-
-62.040
-53.545
Zugänge
14.903
5.981
Abgänge
-7.053
-
Im Eigenkapital erfasste erfolgsneutrale Wertänderungen
-3.216
-244
749.389
717.548
Anfangsbestand 01.01.
Ertrag aus Wertaufholungen
Dividenden
Endbestand 31.12.
(13) Langfristige finanzielle Vermögenswerte sowie
sonstige Vermögenswerte
In den nachfolgenden Tabellen werden die sonstigen
­Forderungen und Vermögenswerte aufgeschlüsselt:
Langfristig
Kurzfristig
31.12.2010
Gesamt
Langfristig
Kurzfristig
Gesamt
78.037
4.086
82.123
82.123
3.772
85.895
Sonstige Beteiligungen
22.194
-
22.194
21.346
-
21.346
Ausleihungen an Beteiligungen
11.053
-
11.053
13.593
-
13.593
837
12.214
13.051
17.813
17.812
35.625
Geleistete Anzahlungen auf Anlagevermögen
Sonstige Ausleihungen
Forderungen aus Cash Pooling
gegen den Stadtwerke-Konzern
Übrige finanzielle Vermögenswerte
Übrige nicht finanzielle Vermögenswerte
-
2.313
2.313
-
936
936
3.089
-
3.089
2.961
-
2.961
-
176.921
176.921
-
236.157
236.157
58
11.377
11.435
109
21.662
21.771
-
7.095
7.095
-
7.816
7.816
115.268
214.006
329.274
137.945
288.155
426.100
Langfristig
31.12.2010
24.970
17.845
8.355
7.166
410
235
33.735
25.246
In den Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen sind hauptsächlich Bau- und Installationsmaterialien sowie der Bestand
an Kohle, Heizöl und Emissionsrechten für den Betrieb der
HKWs ausgewiesen. Die kumulierten Gängigkeitsabschreibungen auf den Bestand an Bau- und Installationsmaterial betragen insgesamt 6,5 Mio. Euro (Vorjahr
6,2 Mio. Euro). In 2011 wurden somit Abwertungen in
Höhe von 0,3 Mio. Euro ergebniswirksam gebucht.
(15) Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
In den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in
Höhe von 225,4 Mio. Euro (Vorjahr 280,0 Mio. Euro) sind
abgegrenzte, noch nicht abgerechnete Gas-, Strom-,
Wasser- und Wärmelieferungen zwischen Ablese- und Bilanzstichtag enthalten, denen geleistete Abschläge gegenüberstehen.
Zum Stichtag 31. Dezember 2011 betrug der Buchwert
der nicht wertgeminderten und nicht überfälligen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 131,7 Mio. Euro
(Vorjahr 225,2 Mio. Euro). Bei diesen Forderungen deuten
zum Abschlussstichtag keine Anzeichen darauf hin, dass
die Schuldner ihren Zahlungsverpflichtungen nicht nachkommen werden.
Die folgende Tabelle zeigt den Buchwert der überfälligen
Forderungen, die noch nicht wertgemindert wurden:
Kurzfristig
Gesamt
Langfristig
Kurzfristig
Gesamt
12.214
13.051
17.813
17.812
35.625
davon ohne Sicherungsbeziehung
586
3.416
4.002
520
9.927
10.447
davon in Sicherungsbeziehung Cashflow Hedge
251
8.798
9.049
17.293
7.885
25.178
1– 30 Tagen
31– 60 Tagen
61– 90 Tagen
mehr als 90 Tagen
Gesamt
31.12.2011
65.097
5.523
4.340
18.523
93.483
31.12.2010
23.520
6.820
3.288
20.263
53.891
Bei den fälligen Forderungen handelt es sich im Wesent­
lichen um Energieabrechnungen mit sofortiger Fälligkeit.
Die Wertberichtigungen (einschließlich pauschalierter
Einzelwertberichtigungen) auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen haben sich wie folgt entwickelt:
Tsd. €
2011
2010
Stand 01.01.
2.329
2.744
367
140
-
-11
-66
-521
-
-23
2.630
2.329
Im Berichtszeitraum als Aufwand erfasster Betrag
Ausbuchung von Forderungen
Stand 31.12.
31.12.2010
837
104 Mainova Geschäftsbericht 2011
Waren
Übrige Erträge
31.12.2011
Derivative Finanzinstrumente
Unfertige Leistungen
Zahlungseingänge und Wertaufholungen
auf ursprünglich abgeschriebene Forderungen
Die derivativen Finanzinstrumente setzen sich wie folgt
­zusammen:
Tsd. €
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe
31.12.2011
Tsd. €
Forderungen aus Finanzierungsleasing
Derivative Finanzinstrumente
Tsd. €
Die unfertigen Leistungen enthalten noch nicht abgerechnete Bau- und Reparaturleistungen.
Verfügungsbeschränkungen oder andere Belastungen
­liegen nicht vor. Zuschreibungen und Bewertungen zum
Nettoveräußerungspreis wurden nicht vorgenommen.
Überfällig seit
31.12.2011
Tsd. €
Im Jahr 2011 wurden wie im Vorjahr keine Wertberichtigungen auf sonstige Vermögenswerte vorgenommen.
(16) Forderungen aus Ertragsteuern
Die Forderungen aus Ertragsteuern betreffen mit 9,0 Mio.
Euro (Vorjahr 14,1 Mio. Euro) die Steuerumlage an die
SWFH und mit 5,8 Mio. Euro (Vorjahr 6,5 Mio. Euro) Körperschaftsteuerguthaben.
2011 Mainova Geschäftsbericht 105
Konzernabschluss
Anhang
Konzernabschluss
Anhang
(17) Latente Steuern
Die latenten Steueransprüche und -schulden resultieren
aus folgenden Posten:
31.12.2011
Tsd. €
Latente
Steuer­
ansprüche
Latente
Steuer­
schulden
31.12.2010
davon erfolgswirksame
­Veränderungen
Latente
Steuer­
ansprüche
Latente
Steuer­
schulden
davon erfolgswirksame
­Veränderungen
Langfristige Vermögenswerte
Immaterielle Vermögenswerte
-
1.685
-68
-
1.617
58
1.234
118.185
4.013
921
121.885
-233
Tochterunternehmen
-
1.112
254
-
858
-335
Nach der Equity-Methode bilanzierte Finanzanlagen
-
2.506
-1.520
-
1.494
-452
Langfristige finanzielle Vermögenswerte
-
21.502
2.761
-
29.529
298
Vorräte
-
-
-
-
-
184
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
-
447
103
-
550
-535
80
4.606
3.045
91
5.990
1.074
Sachanlagen
Kurzfristige Vermögenswerte
Sonstige Vermögenswerte
zum 31. Dezember 2011 bei den Tochtergesellschaften
NRM, HMI, Mainova Wind-Beteiligungsverwaltungs GmbH,
Mainova Thüga Wind-Beteiligungs GmbH & Co. KG
(MWBK), WPS und EWT.
Für den bereits im Jahr 2004 eingetretenen steuerlichen
Verlust der EWT wurde kein latenter Steueranspruch angesetzt, da die Gesellschaft als Beteiligungsholding nahezu
ausschließlich steuerfreie Dividendenerträge erzielt und somit gegenwärtig nicht damit gerechnet wird, dass zukünftig ein steuerpflichtiges Ergebnis zur Nutzung der Verlustvorträge zur Verfügung stehen wird.
Latente Steueransprüche auf oben genannte Verlustvorträge wurden in folgender Höhe nicht angesetzt:
Tsd. €
2011
2010
244
257
Körperschaftsteuer
3.703
973
Zinsschranke
9.341
3.714
Gewerbesteuer
Langfristige Schulden
Erhaltene Zuschüsse
-
128
39
-
39
18
35
19
23
59
-21
Übrige langfristige Verbindlichkeiten
5.502
-
-842
4.438
-
-2.099
Pensionsrückstellungen
3.328
-
-138
3.339
-
-19
Andere langfristige Rückstellungen
7.469
104
5.744
10.499
8.878
-1.606
Tsd. €
Vor
Steuern
Versicherungsmathematische Verluste / Gewinne aus
­leistungsorientierten Pensionszusagen und Deputaten
Cashflow Hedges
Nach der Equity-Methode bilanzierte Finanzanlagen
Kurzfristige Schulden
Kurzfristige Finanzschulden
11
11
-9
9
-
35
-
-
-820
820
-
1.077
Sonstige Rückstellungen
8.360
32
9.622
297
1.590
340
Übrige kurzfristige Verbindlichkeiten
3.198
9.966
-10.052
4.260
2.779
8.311
Verlustvorträge
11.385
-
1.904
9.481
-
-1.299
Zwischensumme
40.752
160.191
14.144
34.217
175.229
4.817
Saldierung
22.502
22.502
-
31.508
31.508
-
Bilanzausweis
18.250
137.689
14.144
2.709
143.721
4.817
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
(18) Gezeichnetes Kapital
Der Nennwert des gezeichneten Kapitals beträgt unverändert 142,3 Mio. Euro und ist vollständig eingezahlt. Es ist
eingeteilt in 5.560.000 nennbetragslose Stückaktien, davon lauten 5.499.296 auf Namen und 60.704 auf Inhaber.
Die Anzahl der Aktien ist im Geschäftsjahr unverändert.
(19) Gewinnrücklagen
Die Gewinnrücklagen enthalten neben dem Konzernjahresüberschuss abzüglich der Ergebnisabführung an die
SWFH insbesondere die Anpassungseffekte auf IFRS sowie Ergebnisvorträge von Tochtergesellschaften. Darüber
hinaus enthalten die Gewinnrücklagen das sonstige neutrale Ergebnis, das sich wie folgt zusammensetzt:
Von den latenten Steueransprüchen aus den Pensionsrückstellungen wurden 3,3 Mio. Euro (Vorjahr 3,2 Mio.
Euro) erfolgsneutral gebildet. Von den latenten Steuerschulden aus den übrigen langfristigen Forderungen und
finanziellen Vermögenswerten, den sonstigen Vermögenswerten und den langfristigen und kurzfristigen Verbindlichkeiten wurden latente Steuerschulden in Höhe von 0,6 Mio.
Euro (Vorjahr 7,8 Mio. Euro) erfolgsneutral gebildet.
Latente Steueransprüche und -schulden sind je Gesellschaft bzw. Organkreis miteinander saldiert. Latente Steuern auf temporäre Differenzen im Zusammenhang mit
­Anteilen an Tochterunternehmen und assoziierten Unter-
nehmen wurden mit den anzuwendenden Steuersätzen
gebildet.
Auf temporäre Unterschiede aus Beteiligungen zwischen
Steuerbilanz und Konzernabschluss wurden in Höhe von
2,6 Mio. Euro (Vorjahr 0,0 Mio. Euro) keine passiven latenten Steuern erfasst, da eine Umkehrung durch Dividendenausschüttungen oder Veräußerung von Gesellschaften
in absehbarer Zeit nicht wahrscheinlich ist.
Es werden nur auf solche Verlustvorträge und Vorträge aus
der Zinsschranke, von deren Nutzbarkeit mit ausreichender Sicherheit ausgegangen werden kann, latente Steueransprüche gebildet. Steuerliche Verlustvorträge bestehen
31.12.2010
Latente
Steuern
Nach
Steuern
Vor
Steuern
Latente
Steuern
Nach
Steuern
-10.440
3.281
-7.159
-10.027
3.154
-6.873
2.121
-578
1.543
25.299
-7.881
17.418
-4.002
-
-4.002
-809
-
-809
-12.321
2.703
-9.618
14.463
-4.727
9.736
Das sonstige Ergebnis in den Gewinnrücklagen hat sich im
Vergleich zum Vorjahr wie folgt verändert:
31.12.2011
Tsd. €
Versicherungsmathematische Verluste / Gewinne aus
­leistungsorientierten Pensionszusagen und Deputaten
Cashflow Hedges
Nach der Equity-Methode bilanzierte Finanzanlagen
106 Mainova Geschäftsbericht 2011
Die Dividende je Anteil für das Geschäftsjahr 2011 beträgt
für die SWFH 10,66 Euro/Stück (Vorjahr 17,88 Euro/Stück)
und für die außenstehenden Aktionäre wie im Vorjahr
9,48 Euro/Stück.
31.12.2011
167
Langfristige Finanzschulden
Eigenkapital
Vor
Steuern
Latente
Steuern
31.12.2010
Nach
Steuern
Vor
Steuern
Latente
Steuern
Nach
Steuern
-413
127
-286
-3.661
1.124
-2.537
-23.178
7.303
-15.875
24.467
-7.625
16.842
-3.193
-
-3.193
-244
-
-244
-26.784
7.430
-19.354
20.562
-6.501
14.061
(20) Nicht beherrschende Anteile
Die nicht beherrschenden Anteile zeigen den Anteilsbesitz
Dritter an der Mainova. Sie betreffen die Minderheitenanteile an der BKF, der EWT, der NRM, der MWBK, der HMI
und der Energynova S.r.l.
Im Jahr 2011 erfolgten Kapitaleinzahlungen nicht beherrschender Anteile in Höhe von 612 Tsd. Euro. Davon entfallen 51 Tsd. Euro auf die im Jahr 2011 erworbene MWBK
und 561 Tsd. Euro auf die Verlustübernahme der NRM.
(21) Erhaltene Zuschüsse
Ab dem 1. Januar 2010 werden die von Kunden empfangenen Zuschüsse (Baukostenzuschüsse und Hausanschlusskostenbeiträge) gesondert ausgewiesen und über
die Nutzungsdauer der bezuschussten Vermögenswerte
linear zugunsten der Umsatzerlöse aufgelöst.
2011 Mainova Geschäftsbericht 107
Konzernabschluss
Anhang
Konzernabschluss
Anhang
Rückstellungen
(22) Pensionsrückstellungen
Die Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen umfassen die Altersversorgung für die Mitarbeiter der
Mainova, arbeitsvertragliche Direktzusagen sowie Verpflichtungen aus Betriebsvereinbarungen (Deputate). Es handelt
sich dabei um leistungsorientierte Versorgungszusagen.
Direktzusagen werden Vorstandsmitgliedern und leitenden
Angestellten gewährt. Es handelt sich um leistungsorientierte Versorgungspläne. Für diese werden Rückstellungen
für Pensionen und Anwartschaften entsprechend den bestehenden Versorgungszusagen für Anwartschaften und
laufende Leistungen an die berechtigten aktiven und ehemaligen Mitarbeiter sowie die Hinterbliebenen gebildet. Die
Zusagen bemessen sich vor allem nach der Dauer der Betriebszugehörigkeit sowie der Vergütung der Mitarbeiter.
Auf der Basis von Betriebsvereinbarungen sowie einzelvertraglichen Regelungen erhalten alle Mitarbeiter ein jährliches Energiedeputat.
Daneben wurde im Geschäftsjahr 2011 außertariflichen Mitarbeitern eine betriebliche Altersvorsorge im Rahmen einer
Unterstützungskasse gewährt. Da Mainova über die Leistung der einkommensabhängigen Beiträge hinaus kein Risiko trägt, handelt es sich um eine beitragsorientierte Zusage.
Der Berechnung der leistungsorientierten Versorgungszusagen werden folgende wesentliche Zukunftsparameter
zugrunde gelegt:
%
31.12.2011
31.12.2010
Zins
4,66
5,00
Gehaltssteigerungen
2,00
2,00
Rentensteigerungen
2,00
2,00
Inflationsentwicklung für Deputate
2,00
2,00
Den Berechnungen für 2011 liegen wie im Vorjahr die
Richttafeln 2005 G von Prof. Dr. Klaus Heubeck zugrunde.
Der Barwert der versicherungsmathematischen Sollverpflichtung hat sich wie folgt entwickelt:
Tsd. €
2011
2010
Barwert der Pensionsverpflichtung
am 01.01.
38.463
34.187
Rentenzahlungen
-2.086
-1.967
Zinsaufwand
1.724
1.760
Dienstzeitaufwand
983
822
Im sonstigen Ergebnis gezeigte versicherungsmathematische Gewinne (-) und
Verluste (+)
413
3.661
39.497
38.463
Barwert der Pensionsverpflichtung
am 31.12.
Die anderen langfristigen Rückstellungen und sonstigen
Rückstellungen haben sich im Geschäftsjahr wie folgt entwickelt:
Zuführung
Auf-/
Abzinsung
Abgänge
Konsolidierungskreis
Buchwert
31.12.2011
617
1.081
719
-
24.164
922
1.272
-
4.459
-
64.399
91.975
1.491
9.116
10.830
104
-
92.302
25.178
13.765
1.210
14.716
59
-
24.978
208.374
22.284
12.215
26.627
5.341
-
205.843
Buchwert
01.01.2011
Inanspruchnahme
Auflösung
Personal
29.087
6.106
Umweltrückstellungen
62.134
Rechtliche und konzessionsrechtliche Risiken
Sonstige Rückstellungen
Tsd. €
Den Rückstellungen stehen wie im Vorjahr keine Erstattungsansprüche gegenüber.
Die Personalrückstellungen entfallen überwiegend auf die
Rückstellungen für Altersteilzeit. Diese werden nach dem
Anwartschaftsbarwertverfahren bewertet. Dabei werden
folgende Annahmen zugrunde gelegt:
%
2011
2010
Zins
3,00
3,00
Gehaltssteigerungen
2,00
2,00
25,00
25,00
Gewichtung (potenzielle Mitarbeiter)
Die Umweltrückstellungen betreffen insbesondere Grundstücksrisiken aus früheren Gaswerksbetrieben. Die wesentlichen Sanierungsarbeiten werden voraussichtlich innerhalb der nächsten zehn Jahre abgeschlossen.
Der Barwert der leistungsorientierten Verpflichtung und die
erfahrungsbedingten Berichtigungen der letzten fünf Jahre
sind der nachfolgenden Tabelle zu entnehmen:
Bei den Rückstellungen für rechtliche und konzessionsrechtliche Risiken handelt es sich um mehrere Einzelrisiken, bei denen die Höhe der Inanspruchnahme unsicher
ist. Die Bewertung erfolgt ausgehend vom erwarteten
Prozessergebnis, das nach den aktuell verfügbaren Informationen die höchste Eintrittswahrscheinlichkeit besitzt.
Die Rückstellungen für rechtliche und konzessionsrechtliche Risiken enthalten unter anderem die Rückstellung für
das laufende Wasserkartellverfahren.
Die sonstigen Rückstellungen beinhalten zahlreiche unwesentliche Sachverhalte. Sie enthalten im Wesentlichen
Rückstellungen für Prozessrisiken sowie Rückbauverpflichtungen. Hierbei handelt es sich um mehrere Einzelrisiken, bei denen die Höhe der Inanspruchnahme un­
sicher ist.
(24) Finanzschulden
31.12.2011
Tsd. €
Barwert der Pensionsverpflichtung
Erfahrungsbedingte Berichtigungen
31.12.2011
31.12.2010
31.12.2009
31.12.2008
31.12.2007
39.497
38.463
34.187
32.679
35.067
973
257
-1.212
-605
-289
Tsd. €
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
Sonstige verzinsliche Verbindlichkeiten
Der Aufwand für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen
setzt sich wie folgt zusammen:
Tsd. €
2011
2010
11.567
10.763
1.724
1.760
Dienstzeitaufwand
983
822
Rentenzahlungen aus beitragsorientiertem Plan
112
54
14.386
13.399
Beiträge zur ZVK aus beitragsorientiertem Plan
Zinsaufwand
108 Mainova Geschäftsbericht 2011
Neben den als beitragsorientierten Verpflichtungen behandelten Beiträgen zur ZVK (Multi-Employer Plan) erfolgten
im Berichtsjahr weitere beitragsorientierte Leistungen an
die gesetzliche Rentenversicherung in Höhe von 14,8 Mio.
Euro (Vorjahr 14,4 Mio. Euro) sowie an eine betriebliche
Altersvorsorge in Höhe von 1,0 Mio. Euro. Die Aufwendungen, die im Folgejahr in den leistungsorientierten Plan
­erwartungsgemäß eingezahlt werden, belaufen sich auf
2,8 Mio. Euro.
Langfristig
Kurzfristig
31.12.2010
Gesamt
Langfristig
Kurzfristig
Gesamt
626.201
33.121
659.322
643.799
30.743
674.542
16.053
4.746
20.799
22.657
24.255
46.912
642.254
37.867
680.121
666.456
54.998
721.454
Von den Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sind
42,1 Mio. Euro (Vorjahr 54,5 Mio. Euro) mit einer Negativklausel belegt und 484,7 Mio. Euro (Vorjahr 495,9 Mio. Euro)
mit Bürgschaften der Stadt Frankfurt am Main besichert.
Zwei weitere sonstige verzinsliche Darlehen in Höhe von ins-
gesamt 18,8 Mio. Euro (Vorjahr 25,0 Mio. Euro) sind ebenfalls durch eine entsprechende Negativklausel besichert.
Der durchschnittliche Effektivzins der Finanzschulden beträgt in der Berichtsperiode 4,25 % (Vorjahr 3,93 %).
(23) Andere langfristige Rückstellungen und sonstige
Rückstellungen
Die Rückstellungen berücksichtigen gemäß IAS 37 alle am
Bilanzstichtag erkennbaren Verpflichtungen gegenüber
Dritten, die bezüglich ihrer Höhe oder Fälligkeit unsicher
sind.
2011 Mainova Geschäftsbericht 109
Konzernabschluss
Anhang
Konzernabschluss
Anhang
7. Berichterstattung zu Finanzinstrumenten
(25) Übrige Verbindlichkeiten
Die übrigen Verbindlichkeiten setzen sich wie folgt zusammen:
31.12.2011
Tsd. €
Sonstige Personalverbindlichkeiten
und ausstehende Rechnungen
Langfristig
Kurzfristig
31.12.2010
Gesamt
Langfristig
Kurzfristig
Gesamt
31
66.019
66.050
11
60.044
60.055
-
57.663
57.663
-
87.831
87.831
6.534
10.033
16.567
2.489
6.164
8.653
Verbindlichkeiten aus sonstigen Steuern
-
11.249
11.249
-
24.704
24.704
Erhaltene Anzahlungen
-
15.407
15.407
-
16.508
16.508
Verbindlichkeit Konzessionsabgabe
-
9.747
9.747
-
14.895
14.895
Verbindlichkeiten aus erhaltenen Sicherheiten
-
3.638
3.638
-
3.563
3.563
11.203
11.162
22.365
12.006
8.053
20.059
1.066
56.646
57.712
2.446
56.507
58.953
18.834
241.564
260.398
16.952
278.269
295.221
Verbindlichkeiten gegenüber Stadtwerke
Holding aus Gewinnabführung
Derivative Finanzinstrumente
Übrige finanzielle Verbindlichkeiten
Übrige nicht finanzielle Verbindlichkeiten
Die derivativen Finanzinstrumente gliedern sich in folgende
Kategorien:
31.12.2011
Tsd. €
Derivative Finanzinstrumente
davon ohne Sicherungsbeziehung
davon in Sicherungsbeziehung
Cashflow Hedge
Langfristig
Gesamt
Langfristig
Kurzfristig
Gesamt
6.534
10.033
16.567
2.489
6.164
8.653
545
5.922
6.467
2.469
5.291
7.760
5.989
4.111
10.100
20
873
893
Die übrigen finanziellen Verbindlichkeiten beinhalten im
Wesentlichen eine Abgrenzung im Rahmen eines Leasingverhältnisses in Höhe von 12,0 Mio. Euro (Vorjahr 12,8 Mio.
Euro).
110 Mainova Geschäftsbericht 2011
Kurzfristig
31.12.2010
Zu den Finanzinstrumenten zählen originäre und derivative
Finanzinstrumente.
Die originären Finanzinstrumente umfassen auf der Aktivseite im Wesentlichen die Forderungen, die übrigen finanziellen Vermögenswerte, Ausleihungen und Beteiligungen
sowie die flüssigen Mittel. Die übrigen finanziellen Vermögenswerte werden zu fortgeführten Anschaffungskosten
angesetzt. Auf der Passivseite enthalten die originären
Finanzinstrumente im Wesentlichen die zu Anschaffungskosten bewerteten Verbindlichkeiten. Der Bestand an originären Finanzinstrumenten wird in der Bilanz ausgewiesen, die Höhe der finanziellen Vermögenswerte gibt das
maximale Ausfallrisiko an. Soweit bei den finanziellen Vermögenswerten Ausfallrisiken erkennbar sind, werden diese Risiken durch Wertberichtigungen erfasst.
Finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten werden
in die folgenden Bewertungskategorien eingeteilt:
•• Finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten,
die erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert
bewertet werden, umfassen Derivate und andere Handelsinstrumente. Bei Mainova gehören dieser Bewertungskategorie ausschließlich Derivate an. Derivate sind
in den langfristigen finanziellen Vermögenswerten sowie
in den sonstigen Vermögenswerten bzw. in den übrigen lang- und kurzfristigen Verbindlichkeiten ausgewiesen. Die Fair Value Option von IAS 39 wendet Mainova
nicht an.
•• D
arlehen und Forderungen umfassen die nicht an
­einem aktiven Markt notierten finanziellen Vermögenswerte mit festen oder bestimmbaren Zahlungen, die
keine Derivate sind und nicht als zur Veräußerung verfügbar eingestuft werden. Dieser Bewertungskategorie
werden die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und die in den Posten langfristige finanzielle Vermögenswerte sowie in den sonstigen Vermögenswerten
enthaltenen Ausleihungen und andere Forderungen
und Darlehen zugeordnet.
•• Die bis zur Endfälligkeit zu haltenden finanziellen
Vermögenswerte umfassen nichtderivative finanzielle
Vermögenswerte mit festen bzw. bestimmbaren Zahlungen und fester Laufzeit, bei denen die Absicht und
die Fähigkeit zum Halten bis zur Endfälligkeit bestehen
und die keiner der anderen Bewertungskategorien zugeordnet sind. Bei Mainova sind keine finanziellen Vermögenswerte dieser Bewertungskategorie zugeordnet.
•• Die zur Veräußerung verfügbaren finanziellen Vermögenswerte umfassen finanzielle Vermögenswerte,
die keine Derivate sind und keiner der zuvor genannten
Bewertungskategorien zugeordnet sind. Dieser Bewertungskategorie sind die in dem Posten langfristige finanzielle Vermögenswerte enthaltenen, nicht nach der
Equity-Methode bewerteten Beteiligungen zugeordnet.
•• Finanzielle Verbindlichkeiten, die keine Derivate sind,
umfassen die Finanzschulden, die Verbindlichkeiten
aus Lieferungen und Leistungen und die übrigen Verbindlichkeiten.
In den übrigen nicht finanziellen Verbindlichkeiten sind wie
im Vorjahr Vorauszahlungen von Kunden für Baukostenzuschüsse enthalten.
2011 Mainova Geschäftsbericht 111
Konzernabschluss
Anhang
Konzernabschluss
Anhang
Die folgende Tabelle stellt die Buchwerte und beizulegenden Zeitwerte (Fair Values) der in den einzelnen Bilanzposten enthaltenen Finanzinstrumente dar:
Wertansatz Bilanz nach IAS 39
Tsd. €
Bewertungskategorie
nach IAS 39
Buchwert
31.12.2011
Fortgeführte
Anschaffungskosten
Fair Value
erfolgs­
wirksam
Wertansatz Bilanz nach IAS 39
Derivate im
Hedge
­Accounting
Wertansatz
nach IAS 17
Fair Value
31.12.2011
Aktiva
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
Tsd. €
LaR
225.418
225.418
-
-
-
225.418
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
LaR
14.142
14.142
-
-
-
14.142
Ausleihungen
Leasingforderungen
n.a.
78.037
-
-
-
78.037
78.037
Leasingforderungen
FAHfT / n.a.
837
-
586
251
-
837
Sonstige Beteiligungen
AfS
22.194
22.194
-
-
-
-
Übrige langfristige finanzielle Vermögenswerte
LaR
58
58
-
-
-
58
Sonstige Vermögenswerte
Derivative Finanzinstrumente
Fair Value
erfolgs­
wirksam
Derivate im
Hedge
­Accounting
Wertansatz
nach IAS 17
Fair Value
31.12.2010
LaR
279.956
279.956
-
-
-
279.956
LaR
16.554
16.554
-
-
-
16.554
n.a.
82.123
-
-
-
82.123
82.123
FAHfT
17.813
-
520
17.293
-
17.813
Sonstige Beteiligungen
AfS
21.346
21.346
-
-
-
-
Übrige langfristige finanzielle Vermögenswerte
LaR
109
109
-
-
-
109
LaR
236.157
236.157
-
-
-
236.157
Derivative Finanzinstrumente
Sonstige Vermögenswerte
LaR
176.921
176.921
-
-
-
176.921
FAHfT / n.a.
12.214
-
3.416
8.798
-
12.214
Leasingforderungen
n.a.
4.086
-
-
-
4.086
4.086
Übrige kurzfristige finanzielle Vermögenswerte
LaR
11.377
11.377
-
-
-
11.377
n.a.
10.364
10.364
-
-
-
10.364
Flüssige Mittel
Fortgeführte
Anschaffungskosten
Langfristige finanzielle Vermögenswerte
Ausleihungen
Forderungen aus Cash Pooling gegen den Stadtwerke-Konzern
Buchwert
31.12.2010
Aktiva
Langfristige finanzielle Vermögenswerte
Derivative Finanzinstrumente
Bewertungskategorie
nach IAS 39
Passiva
Forderungen aus Cash Pooling gegen den Stadtwerke-Konzern
Derivative Finanzinstrumente
FAHfT
17.812
-
9.927
7.885
-
17.812
Leasingforderungen
n.a.
3.772
-
-
-
3.772
3.772
Übrige kurzfristige finanzielle Vermögenswerte
LaR
21.662
21.662
-
-
-
21.662
n.a.
9.193
9.193
-
-
-
9.193
Flüssige Mittel
Passiva
Finanzschulden
FLAC
680.121
680.121
-
-
-
716.937
Finanzschulden
FLAC
721.454
721.454
-
-
-
705.088
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
FLAC
195.718
195.718
-
-
-
195.718
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
FLAC
179.406
179.406
-
-
-
179.406
57
57
-
-
-
57
Übrige langfristige Verbindlichkeiten
Originäre Finanzinstrumente
Derivative Finanzinstrumente
Leasingverbindlichkeiten
Übrige langfristige Verbindlichkeiten
FLAC
71
71
-
-
-
71
Originäre Finanzinstrumente
FLAC
Derivative Finanzinstrumente
FLHfT
2.489
-
2.469
20
-
2.489
n.a.
11.960
-
-
-
11.960
11.960
Verbindlichkeiten aus Cash Pooling gegen den Stadtwerke-Konzern
FLAC
-
-
-
-
-
-
FLHfT / n.a.
6.534
-
545
5.989
-
6.534
n.a.
11.163
-
-
-
11.163
11.163
Übrige kurzfristige Verbindlichkeiten
Leasingverbindlichkeiten
Übrige kurzfristige Verbindlichkeiten
Verbindlichkeiten aus Cash Pooling gegen den Stadtwerke-Konzern
FLAC
-
-
-
-
-
-
Originäre Finanzinstrumente
FLAC
117.349
117.349
-
-
-
117.349
Originäre Finanzinstrumente
FLAC
143.595
143.595
-
-
-
143.595
Derivative Finanzinstrumente
FLHfT / n.a.
10.033
-
5.922
4.111
-
10.033
Derivative Finanzinstrumente
FLHfT
6.164
-
5.291
873
-
6.164
n.a.
797
-
-
-
797
797
n.a.
797
-
-
-
797
797
FAHfT
10.447
10.447
LaR
554.438
554.329
AfS
21.346
-
Finanzielle Verbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungskosten
(Financial liabilities measured at amortized cost)
FLAC
1.044.512
1.028.146
Zu Handelszwecken gehaltene finanzielle Verbindlichkeiten
(Finanical liabilities held for trading)
FLHfT
7.760
7.760
Leasingverbindlichkeiten
Davon aggregiert nach Bewertungskategorien gemäß IAS 39
Zu Handelszwecken gehaltene finanzielle Vermögenswerte
(Financial assets held for trading)
Darlehen und Forderungen
(Loans and receivables)
Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte
(Available for sale financial assets)
Davon aggregiert nach Bewertungskategorien gemäß IAS 39
FAHfT
4.002
4.002
LaR
427.916
427.858
AfS
22.194
-
Finanzielle Verbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungskosten
(Financial liabilities measured at amortized cost)
FLAC
993.259
1.030.075
Zu Handelszwecken gehaltene finanzielle Verbindlichkeiten
(Finanical liabilities held for trading)
FLHfT
6.467
6.467
112 Mainova Geschäftsbericht 2011
Leasingverbindlichkeiten
Zu Handelszwecken gehaltene finanzielle Vermögenswerte
(Financial assets held for trading)
Darlehen und Forderungen
(Loans and receivables)
Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte
(Available for sale financial assets)
2011 Mainova Geschäftsbericht 113
Konzernabschluss
Anhang
Konzernabschluss
Anhang
Der Posten „Sonstige Beteiligungen“ beinhaltet zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte, deren beizulegende Zeitwerte nicht zuverlässig ermittelt werden
können und die zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet werden. Es handelt sich dabei um den Buchwert
der nicht nach der Equity-Methode einbezogenen Unternehmen sowie sonstige Beteiligungen, die keinen notierten
Marktpreis in einem aktiven Markt haben. Mainova beabsichtigt keine Veräußerung dieser Posten.
Aufgrund der kurzen Laufzeiten der Zahlungsmittel und
Zahlungsmitteläquivalente, der Forderungen und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie der übrigen kurzfristigen Forderungen und Verbindlichkeiten wird
angenommen, dass die beizulegenden Zeitwerte den
Buchwerten entsprechen.
Die beizulegenden Zeitwerte der Finanzschulden werden
als Barwerte der zukünftig erwarteten Cashflows ermittelt.
Zur Diskontierung werden marktübliche Zinssätze, bezogen auf die entsprechenden Fristigkeiten, verwendet.
Die beizulegenden Zeitwerte der derivativen Finanzinstrumente werden durch Abzinsung der erwarteten zukünftigen Cashflows unter Verwendung von aktuellen Marktzinssätzen errechnet.
Darüber hinaus existieren finanzielle Garantien in Höhe von
46,9 Mio. Euro (Vorjahr 176,3 Mio. Euro). Da es sich hier im
Wesentlichen um Eventualverbindlichkeiten und Sicherheiten für Adressausfallrisiken handelt, sind keine Buchwerte
und Fair Values ermittelbar (siehe auch Erläuterungen in
Abschnitt 10).
Die folgende Tabelle stellt für die zum beizulegenden Zeitwert bewerteten Finanzinstrumente dar, anhand welcher
Methoden die Bewertung erfolgt:
31.12.2011
Tsd. €
Stufe 1
Stufe 2
31.12.2010
Stufe 3
Stufe 1
Stufe 2
Stufe 3
Übrige langfristige Forderungen und finanzielle
Vermögenswerte
Derivative Finanzinstrumente
ohne Sicherungsbeziehung
-
586
-
-
520
-
mit Sicherungsbeziehung (Cashflow Hedge)
-
251
-
-
17.293
-
ohne Sicherungsbeziehung
-
3.416
-
-
9.927
-
mit Sicherungsbeziehung (Cashflow Hedge)
-
8.798
-
-
7.885
-
-
13.051
-
-
35.625
-
Sonstige Vermögenswerte
Derivative Finanzinstrumente
Übrige langfristige Verbindlichkeiten
Die folgende Tabelle stellt die in der Gewinn- und Verlustrechnung berücksichtigten Nettogewinne bzw. -verluste
von Finanzinstrumenten, gegliedert nach den Bewertungskategorien des IAS 39, dar:
Tsd. €
Darlehen und Forderungen
Zu Handelszwecken gehaltene
Finanzinstrumente
Zur Veräußerung verfügbare
finanzielle Vermögenswerte
31.12.2011
31.12.2010
-301
415
-1.043
17.551
1.429
1.436
85
19.402
Die Nettogewinne bzw. -verluste aus Finanzinstrumenten
der Kategorie „Darlehen und Forderungen“ beinhalten im
Wesentlichen die Ergebnisse aus Wertminderungen in
Höhe von 0,4 Mio. Euro (Vorjahr 0,2 Mio. Euro) und erfolgswirksame Wertaufholungen in Höhe von 0,1 Mio. Euro
(Vorjahr 0,6 Mio. Euro).
Die Nettogewinne bzw. -verluste aus „zu Handelszwecken
gehaltenen Finanzinstrumenten“ beinhalten die Ergebnisse
aus freistehenden Energiederivaten mit einem Aufwand in
Höhe von 1,0 Mio. Euro (Vorjahr Ertrag 17,6 Mio. Euro). Da
im Vorjahr in den Nettogewinnen dieser Kategorie in Sicherungsbeziehungen einbezogene derivative Finanzinstrumente enthalten waren, wurde der Vorjahreswert entsprechend korrigiert (gemäß IAS 8.42).
Das Nettoergebnis der „zur Veräußerung verfügbaren finanziellen Vermögenswerte“ umfasst Erträge aus Beteiligungen.
Tsd. €
2011
2010
Gesamtzinserträge
11.254
10.676
Gesamtzinsaufwendungen
29.784
23.177
Derivative Finanzinstrumente
ohne Sicherungsbeziehung
-
545
-
-
2.469
-
mit Sicherungsbeziehung (Cashflow Hedge)
-
5.989
-
-
20
-
ohne Sicherungsbeziehung
-
5.922
-
-
5.291
-
mit Sicherungsbeziehung (Cashflow Hedge)
-
4.111
-
-
873
-
-
16.567
-
-
8.653
-
-
-3.516
-
-
26.972
-
Übrige kurzfristige Verbindlichkeiten
Derivative Finanzinstrumente
Die einzelnen Stufen sind gemäß IFRS 7 wie folgt definiert:
In Stufe 1 sind die Vermögenswerte und Verbindlichkeiten
eingruppiert, deren Preise unverändert von den an aktiven
Märkten notierten Preisen für identische Vermögenswerte
und Verbindlichkeiten übernommen werden.
In Stufe 2 erfolgt die Bewertung anhand von Inputfaktoren,
bei denen es sich nicht um die in Stufe 1 berücksichtigten
114 Mainova Geschäftsbericht 2011
notierten Preise handelt, die sich aber für den Vermögenswert oder die Verbindlichkeit direkt oder indirekt beobachten lassen.
In Stufe 3 wird die Bewertung auf der Basis von Modellen
mit nicht am Markt beobachtbaren Inputparametern vorgenommen.
Die Gesamtzinserträge und -aufwendungen resultieren
aus finanziellen Vermögenswerten und finanziellen Verbindlichkeiten, die nicht erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden. Hier handelt es sich im
Wesentlichen um Zinserträge aus Finanzierungsleasingverhältnissen, Darlehen, Tages- und Festgeldanlagen sowie Ausleihungen. Die Zinsaufwendungen resultieren insbesondere aus Fremddarlehen. Aufgelaufene Zinserträge
auf wertgeminderte finanzielle Vermögenswerte bestehen
nicht, da die wertberichtigten Vermögenswerte ausschließlich kurzfristig sind.
Die hier veröffentlichten Zahlen weichen vom Finanzergebnis ab, da u. a. die Zinskomponenten aus Rückstellungen
und Pensionsverpflichtungen nicht unter die Angabepflichten des IFRS 7 fallen.
Finanzrisikomanagement
Einsatz von derivativen Finanzinstrumenten
Überblick
Im Rahmen des operativen Geschäfts ist Mainova finanzwirtschaftlichen Preisrisiken im Commodity-Bereich ausgesetzt. Unternehmenspolitik ist es, diese Risiken durch
ein Risikomanagement auszuschalten oder zu begrenzen.
Hierzu werden seitens der Mainova derivative Finanzinstrumente eingesetzt, z. B. Swaps und Forwards. Sie unterliegen den im Risikomanagementhandbuch des Marktrisikokomitees für den Bereich Energiebezug und -handel
aufgeführten Arbeitsanweisungen. Das Marktrisikokomitee
setzt die Rahmenbedingungen für die Energiebeschaffung
und -vermarktung in Bezug auf den zulässigen Risikogehalt und das Value-at-Risk-Limit. Zur Absicherung der Risiken und zur Erzielung von Handelsmargen werden im
Commodity-Bereich physisch zu erfüllende Termingeschäfte sowie finanzielle Sicherungsgeschäfte eingesetzt.
Die Risikoposition der Stromgeschäfte wird durch einen
Value-at-Risk-Ansatz (VaR) sowie Volumenlimits begrenzt.
Ferner wird auf die Erläuterungen zum Risikomanagement
im Lagebericht verwiesen. Anzeichen von Risikokonzentrationen liegen zum 31. Dezember 2011 nicht vor.
Des Weiteren ist Mainova dem Risiko marktbedingter
Schwankungen der Zinssätze ausgesetzt. Das TreasuryGremium legt Rahmenbedingungen und Richtlinien für die
Treasury-Aufgaben fest. Dazu gehört unter anderem die
Festlegung der Zinsabsicherungsstrategie. Mainova setzt
zur Begrenzung des Risikos Zinsswaps ein.
Bei der Bilanzierung von Derivaten wendet Mainova Hedge
Accounting an. Voraussetzung für die Bilanzierung von
Sicherungs­beziehungen (Hedge Accounting) ist, dass der
eindeutige Sicherungszusammenhang zwischen Grundgeschäft und Sicherungsgeschäft dokumentiert und deren
Effektivität nachgewiesen ist. Derivative Finanzinstrumente, die die strengen Anforderungen des IAS 39 nicht erfüllen, werden als freistehende Derivate bilanziert, d. h., alle
Marktwertänderungen werden unmittelbar erfolgswirksam
in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst.
Das Nominalvolumen der im Folgenden dargestellten Geschäfte wird unsaldiert angegeben. Es stellt die Summe
aller Kauf- und Verkaufsbeträge dar, die den Geschäften
zugrunde liegen. Die Höhe des Nominalvolumens erlaubt
Rückschlüsse auf den Umfang des Einsatzes von Derivaten, gibt aber nicht das Risiko des Konzerns aus dem Einsatz von Derivaten wieder.
Die Marktwerte der Derivate im Commodity- und Zinsbereich werden auf der Basis abgezinster, zukünftig erwarteter Cashflows ermittelt. Dabei werden die Zahlungsströme
im Commodity-Bereich auf der Basis der für die Restlaufzeit der Finanzinstrumente abgeleiteten Forward-Preise
ermittelt, während sich die Zahlungsströme für Zinsswaps
auf der Basis der zum Stichtag gültigen Zinsstrukturkurve
und der daraus abgeleiteten Forward-Zinsen ergeben.
2011 Mainova Geschäftsbericht 115
Konzernabschluss
Anhang
Konzernabschluss
Anhang
Derivate ohne Sicherungsbeziehung
Nominal
Tsd. €
< 1 Jahr
1– 5 Jahre
Marktwert
Summe
Vorjahr
Summe
Positiv
Negativ
Summe
< 1 Jahr
Summe
Vorjahr
Der bilanzierte beizulegende Zeitwert der im Rahmen von
Cashflow Hedges eingesetzten Sicherungsinstrumente
betrug zum Abschlussstichtag -1,1 Mio. Euro (Vorjahr
24,3 Mio. Euro).
Die Zahlungen aus den Cashflow Hedges werden nach
den am Bilanzstichtag vorliegenden Informationen in den
folgenden Zeitspannen aus der Rücklage für Cashflow
Hedges im sonstigen Ergebnis in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert.
Strom
Forward (long)
60.992
9.873
70.865
104.159
-
-6.056
-6.056
-5.511
-1.787
Forward (short)
41.702
10.421
52.123
53.361
3.736
-16
3.720
3.157
-728
4.160
-
4.160
18.664
-
-186
-186
-186
5.249
Kohle
Swap (Payer)
Öl
Swap (Payer)
1.010
271
1.281
11.612
266
-
266
243
604
125
-
125
1.273
-
-49
-49
-49
-651
1.639
-
1.639
-
-
-160
-160
-160
-
109.628
20.565
130.193
189.069
4.002
-6.467
-2.465
-2.506
2.687
Swap (Receiver)
Gas
Swap (Payer)
Derivate mit Sicherungsbeziehung
Nominal
Tsd. €
< 1 Jahr
1– 5 Jahre
> 5 Jahre
Marktwert
Summe
Summe
Vorjahr
Positiv
Negativ
Summe
< 1 Jahr
Summe
Vorjahr
Kohle
Swap (Payer)
42.333
4.216
-
46.549
51.020
1.887
-1.573
314
63
6.550
Öl
Buchwert
31.12.2011
2012
2013
2014
> 2014
147
-104
251
-
-
Öl-Swaps
11.348
11.348
-
-
-
Gas-Swaps
-3.445
-3.385
-60
-
-
Zinsswaps
-5.929
-
-
-
-5.929
Tsd. €
Kohle-Swaps
Die Ergebnisse aus der Umgliederung werden in dem Posten der Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesen, in
dem auch das gesicherte Grundgeschäft erfasst wird, d. h.
im Materialaufwand bzw. in den Finanzaufwendungen. Die
Ergebnisse aus den ineffektiven Anteilen von Cashflow
Hedges werden ebenfalls im Materialaufwand bzw. in den
Finanzaufwendungen erfasst. Im Jahr 2011 wurde ein Aufwand in Höhe von 13,6 Mio. Euro (Vorjahr 23,9 Mio. Euro)
im sonstigen Ergebnis erfasst. Ein Ertrag in Höhe von
9,6 Mio. Euro (Vorjahr Aufwand in Höhe von 0,6 Mio. Euro)
wurde aus dem sonstigen Ergebnis in die Gewinn- und
Verlustrechnung umgegliedert.
Die Rücklage für Cashflow Hedges hat sich demnach wie
folgt entwickelt:
Swap (Receiver)
36.292
-
-
36.292
74.892
7.162
-
7.162
7.162
8.491
-
-
-
-
120
-
-
-
-
-28
29.565
5.641
-
35.206
-
-
-2.598
-2.598
-2.538
-
Gas
2011
2010
17.418
576
9.788
25.363
1
9.166
9.787
6.925
-
9.272
-23.381
-1.453
Cashflow Hedges Kohle
-4.708
-
Cashflow Hedges Öl
-1.091
-1.453
Cashflow Hedges Gas
-2.382
-
-15.200
-
Zugänge aus der Umgliederung in
­ ewinn- und Verlustrechnung
G
658
574
Cashflow Hedges Kohle
105
-
Cashflow Hedges Öl
509
574
44
-
Abgänge aus der Umgliederung in
­Gewinn- und Verlustrechnung
-10.243
-17
Cashflow Hedges Kohle
-4.585
-15
Cashflow Hedges Öl
-5.658
-2
Latente Steuer auf erfolgsneutrale
­ eränderungen der Cashflow Hedges
V
7.303
-7.625
Stand 31.12.
1.543
17.418
Zugänge aus Marktwertänderungen
Cashflow Hedges Kohle
Cashflow Hedges Öl
Swap (Payer)
Zinsen
Swap (Payer)
-
200.000
200.000
200.000
-
-5.929
-5.929
-
9.272
108.190
9.857
200.000
318.047
326.032
9.049
-10.100
-1.051
4.687
24.285
Cashflow Hedges (Hedge Accounting)
Im Gasgeschäft werden Öl- und Gas-Swaps zur Gaspreisfixierung von Bezugsmengen und zur Sicherung des Eigenbedarfs abgeschlossen. Ferner werden Kohle-Swaps
zur Sicherung des Kohleindex aus einem Virtual-PowerPlant-Vertrag sowie auch zur Sicherung der Eindeckungsmengen für die Kraftwerke eingesetzt. Die Laufzeiten der
Grundgeschäfte betragen in der Regel bis zu drei Jahre.
Bei den Sicherungsinstrumenten handelt es sich um
Swaps, die während der gesamten Vertragslaufzeit Zahlungsströme generieren.
Zur Begrenzung des Zinsänderungsrisikos setzt Mainova
Forward-Starting-Zinsswaps ein. Durch diese Instrumente
116 Mainova Geschäftsbericht 2011
Cashflow Hedges Zinsen
Abgänge aus Marktwertänderungen
-
werden Zahlungsströme aus variabel verzinslichen langfristigen Finanzschulden gesichert. Dabei sind die Laufzeiten der Zinsswaps auf die erwartete Rückzahlung der Darlehen abgestimmt. Die Zahlungsströme der Zinsswaps
beginnen mit dem Auslaufen der Zinsbindungsfrist der entsprechenden Darlehen.
Beim Cashflow Hedge Accounting werden Bewertungsänderungen des effektiven Teils des Derivats zunächst erfolgsneutral in der Rücklage für Cashflow Hedges im sonstigen Ergebnis erfasst und erst bei Realisierung des
Grundgeschäfts in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert. Der ineffektive Teil eines Hedges wird sofort erfolgswirksam ausgewiesen.
Tsd. €
2011
2010
Realisiertes Ergebnis
9.585
-557
davon aus Cashflow Hedges Kohle
4.480
15
davon aus Cashflow Hedges Öl
5.149
-572
-44
-
14
1.192
davon aus Cashflow Hedges Gas
Ineffektivität Sicherungsbeziehung
davon aus Cashflow Hedges Kohle
Tsd. €
Stand 01.01.
Swap (Payer)
Aus dem ineffektiven Teil von Cashflow Hedges ergab sich
zum 31. Dezember 2011 insgesamt ein Ertrag in Höhe von
14 Tsd. Euro (Vorjahr 1,2 Mio. Euro).
Das Ergebnis in der Gewinn- und Verlustrechnung stellt
sich demnach wie folgt dar:
Cashflow Hedges Zinsen
Cashflow Hedges Gas
-24
66
davon aus Cashflow Hedges Öl
42
1.126
davon aus Cashflow Hedges Gas
-4
-
9.599
635
Ergebnis aus Cashflow Hedge
­Accounting
Preisrisiken aus Commodities
Strombeschaffung, -handel und Eigenerzeugung
Auf der Erzeugungsseite ergeben sich Risiken vor allem
aus der Stromproduktion. Diese wird in starkem Maße von
der Entwicklung der Marktpreise für Strom, fossile Brennstoffe (insbesondere Kohle und Gas) und CO2-Zertifikate
beeinflusst. Ein Risiko liegt beispielsweise darin, dass höhere Rohstoffnotierungen nicht über entsprechend höhere
Stromerlöse kompensiert werden können. Neben der Erzeugungsseite ist auch das Vertriebsgeschäft mit Risiken
verbunden. Diese resultieren z. B. aus unerwarteten Nachfrageschwankungen aufgrund von Wettbewerbs- und
Konjunktureinflüssen sowie Temperaturänderungen. Die
Preisrisiken auf den Beschaffungs- und Absatzmärkten ermittelt Mainova fortlaufend. Zur Risikominderung auf
der Absatz- und Beschaffungsseite setzt Mainova unter
anderem derivative Finanzinstrumente ein. Der Vorstand
wird monatlich über den aktuellen Bestand an Derivaten
informiert.
Alle Strom-Forwards, die zu Handelszwecken abgeschlossen worden sind, werden als finanzielle Vermögenswerte
2011 Mainova Geschäftsbericht 117
Konzernabschluss
Anhang
Konzernabschluss
Anhang
oder finanzielle Verbindlichkeiten (freistehende Derivate) bilanziert. Die derivativen Finanzinstrumente sind zu Marktwerten bewertet. Als Marktwert eines Finanzinstruments
gilt der Betrag, der im Geschäftsverkehr zwischen sachverständigen, vertragswilligen und voneinander unabhängigen Vertragspersonen unter aktuellen Marktbedingungen erzielt werden kann. Die Marktwerte werden aus
Börsenkursen oder anhand anerkannter Bewertungsmethoden abgeleitet. Als Teil des Risikomanagementsystems
von Preisrisiken aus Stromderivaten setzt Mainova eine
VaR-Analyse ein, bei der regelmäßig die Risikoposition gegenüber Änderungen der Marktpreise für Strom, Gas,
Kohle und Emissionen gemessen wird. Unter Vorgabe eines Konfidenzniveaus und einer Halteperiode wird ein maximaler Verlust berechnet. Folgende Annahmen liegen der
Ermittlung des VaR zugrunde:
•• Potenzielle Verluste resultieren aus Marktwertänderungen.
•• Die bei der VaR-Berechnung verwendete Volatilität wird
nach statistischen Verfahren aus historischen Marktpreisen ermittelt.
•• D
as Konfidenzniveau beträgt 99 % bei einer Halteperiode von fünf Tagen.
Der VaR ergibt sich aus den Marktwerten der offenen
Positionen unter Berücksichtigung der Volatilitäten für die
einzelnen Commodities. Das 99 %ige Konfidenzniveau
und die Halteperiode von fünf Tagen implizieren, dass mit
einer Wahrscheinlichkeit von 1 % der Portfolioverlust
nach fünf Tagen größer sein wird als der Betrag des VaR.
Die Mainova berechnet regelmäßig einen Gesamt-VaR für
das Handelsportfolio, der sich aus den VaR für Strom­
beschaffung, Eigenerzeugung (einschließlich der Brennstoffe für Wärmeerzeugung), virtuelles Kraftwerk, Kraftwerk Irsching und dem Eigenhandel für CO2 und Gas
zusammensetzt.
Der maximale Verlust, der mit 99 %iger Wahrscheinlichkeit
und einer Halteperiode von fünf Tagen nicht überschritten
wird, verteilt sich wie folgt auf kurz- und langfristige
Termingeschäfte:­
Tsd. €
Value-at-Risk ­Strombeschaffung
< 1 Jahr
1– 5 Jahre
31.12.2010
Gesamt
< 1 Jahr
1– 5 Jahre
Gesamt
78
3.803
3.881
54
3.577
3.631
Value-at-Risk ­Eigenerzeugung
453
3.927
4.380
1.317
3.538
4.855
Value-at-Risk Gemeinschaftskraftwerk Irsching
677
824
1.501
1.122
257
1.379
Value-at-Risk virtuelle Kraftwerksverträge
274
2.333
2.607
695
3.579
4.274
45
-
45
25
-
25
Value-at-Risk ­Eigenhandel CO2
Kohle, Öl und Gas
Sowohl für Kohle-, Öl- als auch für Gaspreisrisiken aus derivativen Finanzinstrumenten wird durch Sensitivitätsanalysen ermittelt, welche Auswirkungen hypothetische Änderungen der jeweiligen Risikovariablen (Kohle- bzw. Öl- und
Gaspreis) auf das Jahresergebnis sowie auf das Eigenkapital zum Bilanzstichtag hätten. Die beizulegenden Zeit-
118 Mainova Geschäftsbericht 2011
2011
Tsd. €
Ergebniseffekt
werte der derivativen Finanzinstrumente werden auf der
Basis einer hypothetischen Änderung des Marktpreis­
niveaus neu berechnet. Die Abweichungen zu den tatsächlich angesetzten beizulegenden Zeitwerten der derivativen Finanzinstrumente stellen die potenziellen Effekte
auf das Jahresergebnis sowie auf das Eigenkapital zum
Bilanzstichtag dar.
2010
Eigenkapitaleffekt
Ergebniseffekt
Eigenkapitaleffekt
Kohle
Preissteigerung um 10 %
Preissenkung um 10 %
894
2.600
1.650
3.935
-609
-2.885
-2.062
-3.524
132
2.961
916
5.510
-847
-2.246
-2.072
-4.355
364
1.971
-
-
-101
-2.233
-
-
Öl
Preissteigerung um 10 %
Preissenkung um 10 %
Gas
Preissteigerung um 10 %
Preissenkung um 10 %
Es wurden nicht in vollem Umfang der Grundgeschäfte
­Sicherungsgeschäfte (Swaps) auf die Rohstoffe bzw. auf
die Preisindizes Kohle, Öl und Gas abgeschlossen.
Restlaufzeit der Termingeschäfte für Strom und Eigenerzeugung
31.12.2011
Kohle-, Öl- und Gaspreisänderungen würden sich wie folgt
auswirken:
Zinsänderungsrisiko
Zinsänderungsrisiken resultieren aus marktbedingten
Schwankungen der Zinssätze und wirken sich auf die
Höhe der Zinsaufwendungen aus. Bei Mainova bestehen
Zinsänderungsrisiken für variabel verzinsliche Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten, für die die Laufzeiten die
vereinbarten Zinsbindungsfristen übersteigen, in denen
der Zinssatz fixiert ist. Der Buchwert der variabel verzinslichen Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten ohne
Berücksichtigung der Darlehen für den Anteilserwerb an
der Thüga beträgt zum Zeitpunkt des Auslaufens der Zinsbindungsfristen 113,1 Mio. Euro (Vorjahr 116,1 Mio. Euro).
Mainova begegnet derartigen Zinsänderungsrisiken durch
den Abschluss von Verträgen mit langfristigen Zinsbindungsfristen. Bei einer Änderung des Zinssatzes um einen
Prozentpunkt würde sich das Ergebnis im Jahr 2012 um
0,2 Mio. Euro (Vorjahr 38 Tsd. Euro) verändern.
Die im Rahmen der langfristigen Finanzierung des Anteilserwerbs an der Thüga abgeschlossenen Darlehensver­
träge haben eine Laufzeit bis zum Jahr 2035. Die Zins­
bindung läuft zwischen den Jahren 2014 und 2020 aus.
Das Risiko potenziell steigender Zinsen und höherer Zinszahlungen wird bei dem überwiegenden Teil der Darlehen
durch den Abschluss von Zinsswaps begrenzt. Die Zins­
swaps haben eine Laufzeit von zehn Jahren ab dem Zeitpunkt des Auslaufens der Zinsbindung. Bei einer Erhöhung
des Zinssatzes um einen Prozentpunkt würde sich der
Marktwert der Zinsswaps um 13,6 Mio. Euro (Vorjahr
9,8 Mio. Euro) erhöhen, bei einer Senkung des Zinssatzes
um einen Prozentpunkt würde sich der Marktwert und damit das Eigenkapital um 17,6 Mio. Euro (Vorjahr 13,1 Mio.
Euro) reduzieren. Der Buchwert der Darlehen zum Zeitpunkt des Auslaufens der Zinsbindungsfristen, bei denen
das Zinsänderungsrisiko nicht durch Zinsswaps begrenzt
wurde, beträgt wie im Vorjahr 175,0 Mio. Euro.
Währungsrisiko
Alle Beschaffungs- und Handelsgeschäfte werden derzeit
in Euro abgerechnet. Somit ist Mainova keinen Währungsrisiken ausgesetzt.
Kreditrisiko
Das Kredit- oder Ausfallrisiko der Mainova liegt in der Verschlechterung der wirtschaftlichen Verhältnisse zum einen
auf der Kundenseite und zum anderen bei den Kontrahenten im Energiehandel begründet.
Ausfallrisiken von Forderungen gegenüber Kunden begegnet Mainova durch eine Straffung der Prozesse im Forderungsmanagement sowie durch verschärfte Bonitätsricht­
linien für den Abschluss von neuen Verträgen und für
Gewährung von Ratenplänen. Weiterhin sind die 300 größten Kunden an ein „Onlineratingsystem“ angeschlossen.
Jegliche Veränderung von externen Ratings dieser Kunden
erhält das Forderungsmanagement umgehend von einer
Wirtschaftsauskunftei online mitgeteilt. Bei Ausfall von
Kontrahenten im Energiehandel besteht gleichfalls ein Kreditrisiko. Mainova kauft und verkauft Strom-, Gas- und
CO2-Forwards mit physischer Erfüllung und Derivate auf
Kohle, Öl und Gas mehrere Jahre im Voraus. Fällt ein Lieferant aus, besteht ein Wiedereindeckungsrisiko für den
Fall, dass zwischenzeitlich die Marktpreise gestiegen sind,
da die Menge zu einem höheren Preis wieder eingedeckt
werden muss. Um dieses Risiko zu minimieren, schließt
Mainova die Geschäfte überwiegend mit der Syneco Trading ab. In einer Art Haftungspool für das Adressrisiko für
Strom- und Nicht-Stromgeschäfte werden hier die Kreditrisiken aus allen Geschäften, die über Syneco Trading abgeschlossen werden, zusammengeführt und im Schadensfall zunächst durch die Thüga getragen und im
Weiteren auf die Kunden der Syneco verteilt. Aufgrund des
2011 Mainova Geschäftsbericht 119
Konzernabschluss
Anhang
Konzernabschluss
Anhang
umfangreichen Handelspartnerportfolios bestehen für Syneco Trading zudem deutlich höhere Netting-Möglichkeiten, wodurch Risiken reduziert werden können. Die (anteilige) Haftung betrifft nicht nur Ausfälle von Handelspartnern,
sondern auch (als wenig wahrscheinlich angesehene) Ausfälle von Poolpartnern. Die Haftungsanteile der einzelnen
Poolpartner sind nicht statisch, sondern sie bemessen
sich nach deren offenen Geschäftsvolumina. Es wird u. a.
auch auf Abschnitt 10 verwiesen.
Liquiditätsrisiko
Unter Liquiditätsrisiko wird das Risiko verstanden, dass
Mainova nicht genügend Finanzmittel besitzt, vertrags­
gemäß durch Lieferung von Zahlungsmitteln oder anderen
finanziellen Vermögenswerten ihren Zahlungsverpflichtungen nachzukommen. Dem Liquiditätsrisiko wird durch ein
systematisches Liquiditätsmanagement durch das Konzern-Treasury der SWFH basierend auf der Finanzplanung
der Mainova begegnet. Mainova verfügt bei der SWFH
über eine durch das Konzern-Treasury-Gremium genehmigte Kreditlinie von 40 Mio. Euro (Vorjahr 40 Mio. Euro).
Diese wurde in 2011 nicht in Anspruch genommen. Kreditlinien bei Banken bestehen nicht.
Die nachfolgende Tabelle zeigt alle zum 31. Dezember
2011 bzw. 31. Dezember 2010 vertraglich fixierten Zinsund Tilgungszahlungen für die bilanzierten finanziellen Ver-
bindlichkeiten sowie Zahlungsströme aus derivativen Finanzinstrumenten. Für Kohle-, Öl-, Gas- und Zinsswaps,
bei denen ein negativer Nettozahlungsausgleich („Net
Settlement“) mit den Vertragspartnern erfolgt, werden negative undiskontierte Marktwerte angegeben. Jederzeit
rückzahlbare finanzielle Verbindlichkeiten sind dem frühesten Zeitband zugeordnet.
31.12.2011
31.12.2010
Tsd. €
< 1 Jahr
1– 5 Jahre
> 5 Jahre
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
-53.437
-181.266
-815.481
Sonstige verzinsliche Verbindlichkeiten
-17.900
-17.099
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
-195.718
Übrige finanzielle Verbindlichkeiten
-118.146
Gesamt
< 1 Jahr
1– 5 Jahre
> 5 Jahre
-1.050.184
-51.904
-182.346
-854.285
-1.088.535
-1.673
-36.672
-23.087
-25.737
-2.114
-50.938
-
-
-195.718
-179.406
-
-
-179.406
-11.234
-
-129.380
-144.392
-3.246
-8.771
-156.409
Derivative Finanzinstrumente
Gesamt
-
Strom-Forwards
-5.562
-554
-
-6.116
-4.410
-2.421
-
-6.831
Kohle-Swaps
-1.769
-
-
-1.769
-839
-
-
-839
-187
-
-
-187
-
-
-
-
-1.582
-
-
-1.582
-839
-
-
-839
-49
-
-
-49
-1.038
-35
-
-1.073
-49
-
-
-49
-986
-28
-
-1.014
-
-
-
-
-52
-7
-
-59
-2.687
-85
-
-2.772
-
-
-
-
-161
-
-
-161
-
-
-
-
-2.526
-85
-
-2.611
-
-
-
-
davon ohne Sicherungsbeziehung
davon in Sicherungsbeziehung
Cashflow Hedge
Öl-Swaps
davon ohne Sicherungsbeziehung
davon in Sicherungsbeziehung
Cashflow Hedge
Gas-Swaps
davon ohne Sicherungsbeziehung
davon in Sicherungsbeziehung
Cashflow Hedge
Zinsswaps (in Sicherungsbeziehung Cashflow Hedge)
Finanzielle Garantien
120 Mainova Geschäftsbericht 2011
-
-674
-7.578
-8.252
-
-
-
-
-46.900
-
-
-46.900
-163.100
-
-
-163.100
-442.168
-210.912
-824.732
-1.482.402
-568.176
-213.785
-865.170
-1.649.043
2011 Mainova Geschäftsbericht 121
Konzernabschluss
Anhang
Konzernabschluss
Anhang
8. Segmentberichterstattung
Wärme- & Stromerzeugung
Tsd. €
2011
2010
Stromversorgung
2011
Gasversorgung
2010
2011
Wärmeversorgung
2010
2011
Wasserversorgung
2010
2011
Sonstige
Aktivitäten/Konsolidierung
Beteiligungen
2010
2011
2010
2011
Konzern
2010
2011
2010
Außenumsatz
16.961
15.838
983.376
844.763
547.306
571.980
110.479
112.467
87.452
88.819
479
465
39.425
36.264
1.785.478
1.670.596
Innenumsatz
183.375
194.688
8.717
8.251
97.471
86.290
2.122
2.170
374
338
4.562
2.111
-296.621
-293.848
-
-
Gesamtumsatz
200.336
210.526
992.093
853.014
644.777
658.270
112.601
114.637
87.826
89.157
5.041
2.576
-257.196
-257.584
1.785.478
1.670.596
Segmentergebnis
-17.966
4.475
33.662
24.684
53.794
65.427
-9.283
-1.522
2.134
4.254
64.136
65.962
-22.120
-19.047
104.357
144.233
7.320
51
-
-
-
-
-
-
-
-
81.927
76.872
-
-
89.247
76.923
Planmäßige
­Abschreibungen
13.090
13.176
15.882
14.812
12.083
11.929
5.492
4.969
5.793
5.732
-
-
15.507
13.523
67.847
64.141
Wertminderungen
14.400
17.600
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
14.400
17.600
-
-
12.269
-
-
-
-
-
-
-
5.914
-
-
-
18.183
-
Wesentliche nicht
zahlungswirksame
Aufwendungen
3.299
292
1.378
813
-1.007
12.165
6
143
2.825
51
-
-
9.356
6.986
15.857
20.450
Zinserträge
6.818
7.202
1.179
1.960
261
724
25
114
16
84
141
15
1.951
-431
10.391
9.668
Zinsaufwendungen
2.278
2.752
2.316
2.393
7.162
5.738
956
766
1.141
1.116
19.673
12.928
3.332
3.910
36.858
29.603
Ergebnis aus nach
der Equity-Methode
bilanzierten Finanzanlagen
Wertaufholungen
Die Segmentberichterstattung der Mainova hat das Ziel,
Informationen über die wesentlichen Geschäftssegmente
des Konzerns zur Verfügung zu stellen. Die Abgrenzung
der berichtspflichtigen Segmente ist nach dem verpflichtend anzuwendenden „Management Approach“ allein auf
die intern vom Management zur Steuerung des Konzerns
verwendete Berichtsstruktur ausgerichtet. Aufgrund von
Änderungen bezüglich der internen Berichterstattung an
das Management handelt es sich bei dem Segmentergebnis seit dem Jahr 2011 um das Ergebnis vor Steuern
(EBT). Im Vorjahr wurde stattdessen das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) nach der damaligen Definition,
d. h. ohne das Ergebnis aus nach der Equity-Methode bilanzierten Finanzanlagen (vgl. Abschnitt 2), ausgewiesen.
Die Vorjahreszahlen wurden entsprechend angepasst. Ferner wird auf die Angabe des Segmentvermögens und der
Segmentschulden, auf die Buchwerte der nach der EquityMethode bilanzierten Finanzanlagen und die Investitionen
in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen verzichtet, da diese in der Berichterstattung an das Management
nicht enthalten sind.
Da Mainova stark regional eingegrenzt und ausschließlich
innerhalb Deutschlands tätig ist, wurde auf eine Darstellung nach geografischen Merkmalen verzichtet.
Die Segmentberichterstattung untergliedert sich in die im
Folgenden genannten Geschäftssegmente:
•• Wärme- und Stromerzeugung
•• Stromversorgung
•• Gasversorgung
•• Wärmeversorgung
•• Wasserversorgung
•• Beteiligungen
122 Mainova Geschäftsbericht 2011
•• Sonstige Aktivitäten/Konsolidierung
Das Segment Wärme- und Stromerzeugung umfasst
das Geschäft der Wärme- und Stromerzeugungsanlagen
der Mainova AG und der Tochterunternehmen BKF und
MED. Zudem sind diesem Segment die Beteiligungen
(nach der Equity-Methode und at cost) zugeordnet, die in
der Strom- bzw. Wärmeerzeugung tätig sind.
Das Segment Stromversorgung umfasst Stromhandel
und -bezug, Stromverteilung und -vertrieb sowie zugehörige Dienstleistungen.
Das Segment Gasversorgung umfasst Gasbezug, -verteilung und -vertrieb sowie zugehörige Dienstleistungen.
Das Segment Wärmeversorgung umfasst Wärmebezug,
-verteilung und -vertrieb sowie zugehörige Dienstleis­
tungen.
Das Segment Wasserversorgung umfasst Wassergewinnung, -bezug und -transport, Wasserverteilung und -vertrieb sowie zugehörige Dienstleistungen.
Dem Segment Beteiligungen sind alle Beteiligungen
(nach der Equity-Methode und at cost) zugeordnet, die
keine Wärme- und Stromerzeugung als Unternehmensgegenstand haben.
Unter Sonstige Aktivitäten/Konsolidierung werden Konsolidierungseffekte sowie andere, nicht den gesondert
­dargestellten Segmenten zuzuordnende Tätigkeiten von
untergeordneter Bedeutung ausgewiesen; hierzu zählen
Dienstleistungen der Zentralbereiche der Mainova für
­Dritte.
Die Segmentdaten wurden in Übereinstimmung mit den
Ansatz- und Bewertungsmethoden im Konzernabschluss
ermittelt. In den wesentlichen nicht zahlungswirksamen
­Effekten sind vor allem die Veränderungen der Rückstel-
lungen einschließlich der erfolgsneutralen Veränderungen
und die wesentlichen zahlungsunwirksamen sonstigen
Aufwendungen und Erträge erfasst. Wertminderungen auf
nach der Equity-Methode bilanzierte Finanzanlagen wirken
sich nach IFRS im Buchwert und im Ergebnis der nach der
Equity-Methode bilanzierten Finanzanlagen aus (siehe auch
Erläuterungen Abschnitt 5, Tz. 7). Die segmentbezogenen
Veränderungen des Working Capital wurden nicht ausgewiesen. Die Verrechnungspreise zwischen den Segmenten
entsprechen im Wesentlichen den üblichen Marktpreisen.
Weitere Erläuterungen zu den Segmentergebnissen sind
im Lagebericht enthalten.
Die Überleitung auf das Segmentergebnis ergibt sich wie
folgt:
Tsd. €
Ergebnis nach Ertragsteuern lt. GuV
Ertragsteuern
Segmentergebnis
2011
2010
98.867
118.633
5.490
25.600
104.357
144.233
9. Angaben zur Kapitalflussrechnung
Der Finanzmittelfonds in Höhe von 147,4 Mio. Euro (Vorjahr 235,5 Mio. Euro) setzt sich aus den Forderungen
aus der Konzernfinanzierung (146,9 Mio. Euro; Vorjahr
236,2 Mio. Euro) sowie den liquiden Mitteln (10,4 Mio.
Euro; Vorjahr 9,2 Mio. Euro) abzüglich der Verbindlichkeiten aus der Konzernfinanzierung (9,8 Mio. Euro; Vorjahr
9,9 Mio. Euro) zusammen. Die Forderungen aus der Konzernfinanzierung entfallen vollständig auf die bei der SWFH
im Rahmen des Cash Pools angelegten Tagesgelder. Bei
den Verbindlichkeiten aus Konzernfinanzierung handelt es
sich um Tagesgeldanlagen von Beteiligungen. Temingeldanlagen bei der SWFH mit einer Laufzeit von mehr als drei
Monaten in Höhe von 30,0 Mio. Euro wurden im Cashflow
aus der Investitionstätigkeit dargestellt.
Die gesunkenen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen haben sich positiv auf die Cashflows aus betrieb­licher
Tätigkeit ausgewirkt, welche trotz eines geringeren Vorsteuerergebnisses gestiegen sind. Der Grund hierfür war die
kühlere Witterung im Jahr 2010, die zu höheren Abschlägen
im Jahr 2011 geführt hat. Die Abschläge mindern die abgegrenzten, aber noch nicht abgerechneten Forderungen.
Die negativen Cashflows aus Investitionstätigkeit sind vor
allem durch höhere Auszahlungen für Investitionen in
Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte gestiegen. Des Weiteren wirkte sich die Auszahlung für eine Termingeldanlage bei der SWFH negativ auf die Cashflows
aus Investitionstätigkeit aus.
Während die Aufnahme von Finanzschulden im Rahmen
der Umfinanzierung des Anteilserwerbs an der Thüga im
Vorjahr zu positiven Cashflows aus Finanzierungstätigkeit
geführt hat, ist im Jahr 2011 ein tilgungsbedingter Rückgang zu verzeichnen.
10. Sonstiges
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
Im Jahresdurchschnitt waren bei Mainova 2.949 (Vorjahr
2.840) Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt.
2011 Mainova Geschäftsbericht 123
Konzernabschluss
Anhang
Konzernabschluss
Anhang
Bei den Eventualverbindlichkeiten bestehen zum 31. Dezember 2011 keine Anzeichen für eine Inanspruchnahme.
Ergebnis je Aktie
31.12.2011
Finanzielle Verpflichtungen ergeben sich aus den nachfolgend aufgeführten Sachverhalten:
31.12.2010
Davon mit einer Restlaufzeit
unverwässert
Gesellschaftern der Mainova AG zurechenbares Ergebnis in Tsd. €
96.304
verwässert
96.304
unverwässert
115.400
verwässert
115.400
Gewichtete Anzahl der Aktien der Stadtwerke
Frankfurt am Main Holding GmbH als Organträger in Tsd.
4.182
4.182
4.182
4.182
Ergebnis je Stückaktie in €
23,03
23,03
27,59
27,59
Da nur die Stückaktien der SWFH als Organträger an der
Gewinnverwendung teilnehmen, erfüllen nur diese Stückaktien die Definition „Ordinary Shares“ nach IAS 33. Die
Anteile der anderen Gesellschafter partizipieren nicht am
Gewinn und Verlust der Gesellschaft, sondern erhalten
vom Organträger eine feste Garantiedividende in Höhe von
9,48 Euro je Stückaktie. Das Ergebnis je Aktie ist daher der
Quotient aus dem Ergebnis der Mainova vor Gewinnabführung und der Anzahl der Stückaktien der SWFH.
Eventualverbindlichkeiten und finanzielle
­Verpflichtungen
Die Eventualverbindlichkeiten setzen sich zum 31. Dezember 2011 wie folgt zusammen:
Zugunsten der Handelspartner der Syneco GmbH & Co.
KG (Syneco) bzw. Syneco Trading hat Mainova Vertragserfüllungsbürgschaften in Höhe von 16,5 Mio. Euro (Vorjahr
126,9 Mio. Euro) abgegeben.
Aus dem mit Syneco Trading bestehenden Portfoliomanagementvertrag ist Mainova darüber hinaus zur anteiligen
Übernahme eventueller Adressausfallrisiken (Risiko finanzieller Verluste aufgrund unerwarteter Ausfälle oder Bonitätsverschlechterungen der Handelspartner) der Syneco Trading verpflichtet. Das von der Syneco Trading nach
Basel-II-Grundsätzen aufgebaute Kontrahentenlimitsystem gewährleistet, dass relevante Exposures ausschließlich mit bonitätsmäßig einwandfreien Kontrahenten aufgebaut werden können. Die Limitauslastungen werden
anhand aktueller Wiedereindeckungswerte und eines Zuschlags für in der Zukunft mögliche Risikoerhöhungen,
dem eine VaR-Berechnung (90 % Konfidenzintervall für die
maximale Restlaufzeit) zugrunde liegt, täglich überwacht.
Unter Berücksichtigung nach Bonität gewichteter Ausfallwahrscheinlichkeiten, die sich an Kapitalunterlegungsgrundsätzen des Gesetzes über das Kreditwesen anlehnen, beträgt der Anteil der Mainova am gesamten
Adressausfallrisikopool der Syneco Trading zum Bilanzstichtag 3,3 Mio. Euro (Vorjahr 7,1 Mio. Euro).
Für die Beteiligung GKI hat Mainova im Zusammenhang
mit der Finanzierung des Kraftwerks zugunsten einer Ge-
124 Mainova Geschäftsbericht 2011
schäftsbank eine selbstschuldnerische und unbefristete
Teilbürgschaft für den Kreditrahmen bei der Bank abgegeben. Der Anteil der Mainova beträgt 20,3 Mio. Euro und
entspricht 15,6 % des Kreditrahmens. Die Verpflichtung
valutiert zum Stichtag mit 17,0 Mio. Euro.
Des Weiteren ist Mainova im Rahmen einer Teilschuldnerschaft an einer Liquiditätsvereinbarung zwischen der E.ON
Kraftwerke GmbH und der GKI beteiligt. Auf Mainova entfallen bis zu 0,2 Mio. Euro. Dies entspricht 15,6 % des Kreditrahmens. Die Verpflichtung valutiert zum Stichtag mit null.
Weiterhin hat Mainova eine Bürgschaft in Höhe von
0,5 Mio. Euro zugunsten einer Geschäftsbank übernommen. Die Bürgschaft dient der Besicherung von Kundendarlehen für die Umstellung von Heizungsanlagen auf
Erdgas. Die Darlehen valutieren zum Bilanzstichtag mit
0,1 Mio. Euro.
Ferner haben wir zugunsten der Infranova Bioerdgas
GmbH zur Besicherung eines Darlehens gegenüber einer
Geschäftsbank eine Bürgschaft in Höhe von 2,5 Mio. Euro
übernommen. Zum Stichtag valutiert die Verpflichtung mit
2,5 Mio. Euro.
Für eine ehemalige Beteiligungsgesellschaft wurde eine
Patronatserklärung für Leasingverpflichtungen bis zur
Höhe von 1,0 Mio. Euro gegenüber einer Leasinggesellschaft abgegeben. Die Patronatserklärung bleibt gültig,
bis die Gläubiger Mainova aus diesen Verpflichtungen entlassen. Zum Stichtag besteht keine Verpflichtung.
Mit ­notariellem Kaufvertrag (UR-Nr. 474/2002) vom
­17. Dezember 2002 wurden Gleichrichterwerke für die
Bahnstromversorgung einschließlich der dazugehörigen
Gleichstromkabelnetze an den Betreiber der örtlichen Verkehrsinfrastruktur veräußert. Gemäß § 4 Nr. 2 des Kaufvertrags (Übergabe, Gewährleistung) wurde von Mainova
für eventuelle Altlasten (Verunreinigungen des Bodens,
der Bodenluft, des Grundwassers sowie sonstige schädliche Verunreinigungen) eine Kostenübernahme für deren
Beseitigungen in Höhe von bis maximal 7,5 Mio. Euro
übernommen.
Tsd. €
Verpflichtungen aus abgeschlossenen Energielieferverträgen
Gesamtbetrag
bis zu 1 Jahr
1– 5 Jahre
über 5 Jahre
549.713
324.311
225.402
-
Bestellobligo für begonnene Investitions- und Instandsetzungsmaßnahmen
24.948
24.948
-
-
Verpflichtungen durch Erwerb von Emissionsrechten
22.593
6.908
15.685
-
Verpflichtungen zur Einzahlung in die Kapitalrücklage
der Gemeinschaftskraftwerk Bremen GmbH & Co. KG
14.961
14.961
-
-
Nominalwerte aus Miet-, Pacht- und Leasingverträgen (Operating Leasing)
13.560
2.304
5.476
5.780
Verpflichtungen zur Einzahlung in die Kapitalrücklage
der Gemeinschaftskraftwerk Irsching GmbH
3.327
3.327
-
-
Nachschussverpflichtung MHKW Müllheizkraftwerk Frankfurt am Main GmbH
1.000
1.000
-
-
Verpflichtung zur Leistung einer Einlage in das Eigenkapital
der Thüga Erneuerbare Energien GmbH & Co. KG
465
465
-
-
Garantieverpflichtung aus einer Liquiditätsvereinbarung
der Gemeinschaftskraftwerk Irsching GmbH
156
156
-
-
630.723
378.380
246.563
5.780
Gesamt
Die Verpflichtungen aus Miet-, Pacht- und Leasingverträgen (Operating Leasing) betreffen überwiegend langfristige
Pachtverträge für Stromerzeugungs- und Versorgungsanlagen, Miet- und Leasingverpflichtungen für Lager- und
Verwaltungsgebäude sowie für Kopierer und Pkw.
Die Verpflichtungen zur Einzahlung in die Kapitalrücklage
der GKB entstehen im Rahmen der Inanspruchnahme von
Baufinanzierungsmitteln durch die GKB im Zusammenhang mit dem Kraftwerksbau.
Die Verpflichtungen zur Einzahlung in die Kapitalrücklage
der GKI betreffen Zahlungen der GKI im Rahmen eines abgeschlossenen langfristigen Vertrags über die Erbringung
von Service-, Wartungs- und Instandhaltungsarbeiten für
das Kraftwerk.
Die Nachschussverpflichtung bezüglich der MHKW Müllheizkraftwerk Frankfurt am Main GmbH (MHKW) beruht
auf § 17 des Gesellschaftsvertrags in der Fassung vom
11. November 2008. Danach kann die Gesellschafterversammlung mit Mehrheitsbeschluss von den Gesellschaftern Nachschüsse bis zu der Höhe von 2,0 Mio. Euro
(davon Mainova 1,0 Mio. Euro) einfordern. Aufgrund der Beteiligungsverhältnisse kann ohne Zustimmung der Mainova
eine Nachschusspflicht nicht beschlossen werden.
Leasing
Die nachstehende Tabelle stellt die Investitionen in Finanzierungsleasingverhältnisse dar:
31.12.2011
Tsd. €
Brutto­
investitionen
31.12.2010
Barwert der
Mindest­
leasing­
zahlungen
Brutto­
investitionen
Barwert der
Mindest­
leasing­
zahlungen
Fällig bis 1 Jahr
11.570
10.978
11.604
11.009
Fällig 1 bis 5 Jahre
45.639
33.987
46.085
34.353
Fällig über 5 Jahre
83.004
35.026
94.127
38.560
140.213
79.991
151.816
83.922
Barwert des nicht garantierten Restwerts
Leasingforderungen
2.132
1.973
82.123
85.895
2011 Mainova Geschäftsbericht 125
Konzernabschluss
Anhang
Konzernabschluss
Anhang
Die Bruttoinvestition lässt sich wie folgt in den Barwert der
Mindestleasingzahlungen überleiten:
Tsd. €
Ausstehende Mindestleasingzahlungen
nicht garantierte Restwerte
Bruttoinvestition
nicht realisierter Finanzertrag
Nettoinvestition
31.12.2011
31.12.2010
134.777
146.380
5.436
5.436
140.213
151.816
58.090
65.921
82.123
85.895
Barwert der nicht garantierten Restwerte
2.132
1.973
Barwert der Mindestleasingzahlungen
79.991
83.922
Die im Jahr 2011 im Rahmen von Finanzierungsleasingverhältnissen als Ertrag erfassten bedingten Mietzahlungen
betragen 0,1 Mio. Euro (Vorjahr 0,1 Mio. Euro).
Bei den Finanzierungsleasingverhältnissen handelt es sich
um Pachtverträge über Kraftwerke und Versorgungsnetze
sowie Contracting-Projekte, bei denen Mainova zwar
rechtlicher Eigentümer ist, die wesentlichen Chancen und
Risiken aus der Nutzung des Vermögenswerts aber beim
Kunden liegen. Dies hat zur Folge, dass die Vermögenswerte nicht im Sachanlagevermögen der Mainova zu bilanzieren sind, sondern stattdessen in den Forderungen aus
Finanzierungsleasing.
Mit der AVA GmbH besteht ein Vertrag über die Verpachtung eines HKW in Frankfurt am Main Nordweststadt
einschließlich Grundstück. Die AVA GmbH verpachtet
ihre Abfallverbrennungsanlage gemeinsam mit dem von
Mainova gepachteten HKW an die MHKW zum Betrieb
eines einheitlichen Müllheizkraftwerks. Das Vertragsverhältnis mit der AVA GmbH hat eine Laufzeit von 22,5 Jahren und endet am 30. Juni 2029.
Die AVA GmbH zahlt einen Pachtzins, der sich aus mehreren festen und einem variablen Bestandteil zusammensetzt. Der Pachtzins ist hinsichtlich des festen Teils wertgesichert. Die jährliche Preisanpassung ist an die Entwicklung
des Preisindex der Erzeugnisse von Investitionsgüterproduzenten gebunden.
Im Rahmen des mit der Süwag Energie AG abgeschlossenen Pachtvertrags verpachtet Mainova ihr in den Gebieten
126 Mainova Geschäftsbericht 2011
Unterliederbach, Sindlingen, Zeilsheim und Sossenheim
liegendes Stromnetz. Der Vertrag hat eine Laufzeit von
20 Jahren und endet am 31. Dezember 2026.
Bei den Contracting-Projekten handelt es sich insbesondere um einen bereits im Jahr 2001 abgeschlossenen
Energieliefervertrag mit der Fraport AG, zu dessen Zweck
die Mainova eigens ein Heiz-/Kältewerk errichtet hat und
dieses betreibt. Der jährliche Grundpreis des Energieliefervertrags, der auch die Kosten für die Nutzungsüberlassung des Heiz-/Kältewerks enthält, ist an die Entwicklung
des Investitionsgüterindex geknüpft. Der Vertrag hat eine
Laufzeit von 11 Jahren und endet am 31. Dezember 2020.
Beziehungen zu nahestehenden Unternehmen und
Personen
Beziehungen zu nahestehenden Unternehmen und Personen, welche die Mainova beherrschen oder maßgeblich
beeinflussen, sowie Beziehungen zu Unternehmen, die
von Mainova beherrscht oder maßgeblich beeinflusst werden, müssen angegeben werden.
Durch die Beteiligung der Stadt Frankfurt am Main über
den Mehrheitsgesellschafter SWFH ist Mainova ein von
diesen Gesellschaftern beherrschtes Unternehmen.
Im Rahmen der normalen Geschäftstätigkeit unterhält
­Mainova mit seinen Tochtergesellschaften Geschäfts­
beziehungen zu zahlreichen nahestehenden Personen und
Unter­nehmen.
Durch die Änderungen des IAS 24 „Angaben über Beziehungen zu nahestehenden Unternehmen und Personen“
werden neben den Beziehungen zur Stadt Frankfurt am
Main und deren Tochterunternehmen sowie zur SWFH seit
dem Jahr 2011 auch die Beziehungen zu deren Gemeinschafts- und assoziierten Unternehmen angegeben. Ferner umfasst der Kreis der nahestehenden Unternehmen
neben der Thüga seit dem Jahr 2011 auch deren Tochterund Gemeinschaftsunternehmen. Wie im Vorjahr werden
zudem die Beziehungen zu den Gemeinschafts- und assoziierten Unternehmen der Mainova angegeben. Die Vorjahreszahlen wurden entsprechend angepasst.
Mit nahestehenden natürlichen Personen des Managements in Schlüsselpositionen sowie deren nächsten Familienangehörigen haben keine wesentlichen Transaktionen
stattgefunden. Als Management in Schlüsselpositionen ist
bei der Mainova nur der Vorstand anzusehen.
Mit den nahestehenden Unternehmen wurden in den Geschäftsjahren 2011 und 2010 Geschäfte getätigt, die zu
folgenden Abschlussposten führten:
Stadtwerke Frankfurt am
Main Holding GmbH sowie
deren Tochter-, Gemeinschafts- und assoziierte
­Unternehmen
Tsd. €
2011
2010
Stadt Frankfurt am Main sowie deren Tochter-, Gemeinschafts- und assoziierte
­Unternehmen
2011
2010
Thüga AG und deren Tochterund Gemeinschafts­
unternehmen
2011
2010
Gemeinschaftsunternehmen
2011
2010
Assoziierte Unternehmen*
2011
2010
Energie- und
­Wasserlieferungen
Umsatzerlöse
28.620
26.089
78.832
87.140
248.776
194.415
42.493
44.823
81.359
80.523
1
-
708
387
353.244
315.694
20.326
16.231
418.437
475.695
Forderungen
6.077
5.366
25.411
28.487
-
-
122
1.011
56.358
50.114
Verbindlichkeiten
1.229
-
904
447
37
6.702
959
860
87.631
96.096
Erträge
22.006
20.180
19.251
16.515
405
153
59.424
7.468
25.002
29.596
Aufwendungen
84.418
128.583
56.062
55.604
461
-
1.363
486
27.128
35.942
217.039
252.860
3.903
6.018
11
78
1.555
611
23.231
4.963
97.071
106.195
24.440
26.284
-
-
8.561
7.851
3.987
732
Materialaufwand
Sonstiges
Forderungen
Verbindlichkeiten
*) einschließlich der Thüga Holding
Im Geschäftsjahr 2011 wie im Vorjahr wurde keine Forderung gegen die Stadt Frankfurt am Main ausgebucht.
Alle Geschäftsbeziehungen mit nahestehenden Unternehmen und Personen sind zu marktüblichen Konditionen abgeschlossen worden und unterscheiden sich grundsätzlich
nicht von den Finanzierungskonditionen bzw. den Lieferund Leistungsbeziehungen mit anderen Unternehmen.
Grundzüge der Vergütung von Vorstand und
­Aufsichtsrat
Für die Festlegung der Gesamtbezüge der einzelnen Vorstandsmitglieder ist gemäß dem am 5. August 2009 in
Kraft getretenen Gesetz zur Angemessenheit der Vorstandsvergütung (VorstAG) das Aufsichtsratsplenum zuständig.
Die Vergütung der Vorstandsmitglieder setzt sich aus einer
fixen und einer variablen Vergütung zusammen. Die fixe
Vergütung besteht aus einer Grundvergütung und einem
Tantiemeanteil. Lediglich die Grundvergütung ist ruhegehaltsfähig. Zusätzlich erhalten die einzelnen Vorstandsmitglieder Sachleistungen, die individuell versteuert werden.
Diese umfassen im Wesentlichen marktübliche Versicherungsleistungen und Dienstwagen. Die variable Vergütung
teilt sich in eine kurzfristige variable Vergütungskomponente sowie eine Vergütungskomponente mit langfristiger Anreizwirkung (langfristiges Anreizprogramm, LAP) auf.
Die Höhe der kurzfristigen variablen Vergütungskomponente ist an das Erreichen von Finanzzielen gekoppelt. Sie
bemisst sich dabei am Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EBT) zuzüglich des außerordentlichen Ergebnisses des Mainova-Konzerns gemäß HGB.
Um die Nachhaltigkeit und Langfristigkeit der Vergütungsstruktur zu erhöhen und den Anforderungen des VorstAG
in vollem Umfang zu genügen, nehmen die Vorstandsmitglieder an dem langfristigen Anreizprogramm LAP teil. Die
Auszahlung im Rahmen des LAP erfolgt am Ende eines
dreijährigen Performancezeitraums. Dabei bestimmt das
Erreichen von vorab definierten finanziellen und qualitativen Erfolgszielen die Höhe der Auszahlung. Als finanzielles
Erfolgsziel dient dabei das erreichte kumulierte Ergebnis
der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EBT) zuzüglich des
außerordentlichen Ergebnisses des Mainova-Konzerns
gemäß HGB während des Performancezeitraums. Als
qualitative Erfolgsziele werden die „Mitarbeiterzufriedenheit“ und „Kundenzufriedenheit“ herangezogen. Der Grad
der Zielerreichung je Komponente wird gemäß der geregelten Performancemessung bestimmt. Dabei kann für
jede Komponente individuell die Zielerreichung 150 %
nicht übersteigen. Beträgt die Zielerreichung in einer Komponente weniger als 50 %, so wird diese mit 0 % festgelegt. Die Gesamtzielerreichung errechnet sich entsprechend der Gewichtung der Zielerreichung der einzelnen
Komponenten.
Für die kurzfristige und langfristige variable Vergütung hat
der Aufsichtsrat eine Anpassungsmöglichkeit für außerordentliche Entwicklungen vereinbart.
Die Vorstandsmitglieder bzw. deren Hinterbliebene haben
Anspruch auf Ruhegehalt bzw. Hinterbliebenenversorgung. Als Ruhegehalt werden ab dem Eintritt in den Vorstand der Mainova 35 % der zuletzt bezogenen Grundvergütung garantiert. Der Anspruch von 35 % erhöht sich mit
dem Ablauf eines jeden Jahres als Vorstandsmitglied der
Mainova um jeweils 2 % bis zum im Dienstvertrag geregel-
2011 Mainova Geschäftsbericht 127
Konzernabschluss
Anhang
Konzernabschluss
Anhang
ten Höchstbetrag. Der fixe Tantiemeanteil wird bei der Berechnung des Ruhegehalts nicht berücksichtigt.
Fixe Vergütung
€
Dr. Constantin
H. Alsheimer
Grundver­
gütung
Tantieme­
anteil
Die Bezüge des Vorstands im Geschäftsjahr 2011 gehen
aus nachfolgender Übersicht hervor:
€
Variable Vergütung
kurzfristig
langfristig
(LAP)
periodenfremd
­kurzfristig
periodenfremd
­langfristig
sonstige
­Bezüge
Summe
Barwert der
Pensionsverpflichtung
Zuführung
zur Rückstellung für Pensionsverpflichtung
249.996,00
46.000,00
71.740,00
118.340,00
14.297,00
8.730,00
53.983,92
563.086,92
306.387,00
15.181,00
90.000,00
23.000,00
22.990,00
32.940,00
-
-
14.455,60
183.385,60
31.522,00
31.522,00
Lothar Herbst
178.500,00
46.000,00
51.860,00
85.400,00
11.883,00
6.300,00
19.793,04
399.736,04
631.969,00
71.532,00
Dr. Marie-Luise
Wolff
185.001,00
46.000,00
64.600,00
106.140,00
13.430,00
7.830,00
16.982,52
439.983,52
254.971,00
92.429,00
Joachim Zientek
94.249,98
23.000,00
25.930,00
42.700,00
11.883,00
6.300,00
11.811,60
215.874,58
2.243.580,00
479.139,00
797.746,98
184.000,00
237.120,00
385.520,00
51.493,00
29.160,00
117.026,68
1.802.066,66
3.468.429,00
689.803,00
Dr. Peter Birkner
Summe
Die Vergütung des Aufsichtsrats ist in der Satzung geregelt und beträgt für 2011:
Für das Geschäftsjahr 2010 wurden im Jahr 2011 erfolgsabhängige Tantiemen von 963.813,00 Euro ausgezahlt.
Im Geschäftsjahr 2011 wurden Vorstandsmitgliedern keine
Kredite oder Vorschüsse gewährt.
Für den Fall, dass die Stadt Frankfurt am Main mit dem ihr
direkt und indirekt zuzurechnenden Anteil nicht mehr die
Mehrheit am stimmberechtigten Grundkapital der Mainova
AG innehat (Kontrollwechsel), oder im Falle eines Rechtsformwechsels gemäß §§ 190 ff. UmwG oder beim Abschluss eines wirksamen Vertrags, der die Mainova AG
der Beherrschung eines anderen Unternehmens außerhalb des Stadtwerke Frankfurt-Konzerns unterstellt (Beherrschungsvertrag gemäß § 291 Abs. 1 S. 1 1. Alt. AktG),
gewährt die Mainova AG dem Vorsitzenden des Vorstands
ein Sonderkündigungsrecht und das Recht zur Nieder­
legung seines Amtes. Für den Fall der wirksamen und
fristgerechten Kündigung und Amtsniederlegung erhält
der Vorsitzende des Vorstands eine Abfindung in Höhe
des Zweifachen seiner letztmaligen Jahresgesamtbezüge,
maximal jedoch auf die Gesamtvergütung für die Restlaufzeit des Dienstvertrags begrenzt.
Im Geschäftsjahr 2011 bestand für die Unternehmensleitung sowie für die Mitglieder des Aufsichtsrats eine Vermögensschadenshaftpflichtversicherung (D&O-Versicherung).
Hierfür sind Versicherungsprämien im Teilkonzern in Höhe
von 71.121,62 Euro aufgewendet worden.
Fixe Vergütung
Sitzungsgeld
Summe
Dr. h. c. Petra Roth
25.000
2.550
27.550
Peter Arnold
17.000
4.750
21.750
Ewald Woste
17.000
4.000
21.000
Uwe Becker
15.000
4.100
19.100
Hans-Dieter Bürger
15.000
2.450
17.450
Jutta Ebeling
12.000
1.550
13.550
Reinhold Falk
12.000
3.200
15.200
Markus Frank
12.000
3.250
15.250
René Gehringer
10.000
1.800
11.800
Dr. h. c. Ernst Gerhardt
12.000
3.100
15.100
Holger Klingbeil
12.000
2.200
14.200
Cornelia Kröll
10.000
1.550
11.550
Wolfgang Menges
12.000
2.950
14.950
Dr. Manuela Rottmann
12.000
3.100
15.100
Bernd Rudolph
10.000
1.800
11.800
Nicole Salm
12.000
2.950
14.950
Edwin Schwarz
10.000
1.150
11.150
Ralf-Rüdiger Stamm
12.000
4.100
16.100
Frank Wiese
12.000
3.350
15.350
Thomas Wissgott
12.000
2.200
14.200
261.000
56.100
317.100
Summe
Die Bezüge des Beirats beliefen sich auf 67.250,00 Euro.
Die Bezüge ehemaliger Vorstandsmitglieder und ihrer Hinterbliebenen belaufen sich auf 479.484,00 Euro. Für diese
Personengruppe sind Pensionsansprüche in Höhe von
5.510.699,00 Euro zurückgestellt.
Erklärung des Vorstands und des Aufsichtsrats der
Mainova AG gemäß § 161 AktG
Die Gesellschaft hat die vom Vorstand und Aufsichtsrat gemäß § 161 AktG am 6. Dezember 2011 abgegebene
­Erklärung zum Deutschen Corporate Governance Kodex
am 7. Dezember 2011 im Internet (www.mainova.de) veröffentlicht und den Aktionären dauerhaft zugänglich gemacht.
Honorare des Abschlussprüfers
Das im Geschäftsjahr 2011 für den Konzernabschlussprüfer, die Ernst & Young GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, erfasste Honorar betrug für die Prüfung des Konzernabschlusses 263 Tsd. Euro. Ferner betrug das Honorar
für sonstige Leistungen 233 Tsd. Euro.
128 Mainova Geschäftsbericht 2011
Angaben zu Konzessionen und Gestattungen
Zwischen Mainova und der Stadt Frankfurt am Main sowie
einer Reihe von Städten und Gemeinden bestehen Wegenutzungs- und Gestattungsverträge im Strom-, Gas-,
Fernwärme- und Wasserbereich.
In den Wegenutzungsverträgen zur Strom- und Gasversorgung wird die Nutzung von öffentlichen Straßen, Wegen und Plätzen und städtischen bzw. gemeindeeigenen
Grundstücken für die Verlegung und den Betrieb von Leitungen sowie Anlagen zur Strom- bzw. Gasversorgung
geregelt. Der Netzbetrieb zur allgemeinen Versorgung mit
Strom und Gas erfolgt durch die NRM. Es besteht eine
gesetzliche Pflicht des Netzbetreibers zum diskriminierungsfreien Netzanschluss und -zugang in den jeweiligen
Stadt- bzw. Gemeindegebieten.
Die Laufzeit der Wegenutzungsverträge im Strom und Gas
ist auf 20 Jahre begrenzt. Während der Laufzeit der Wegenutzungsverträge besteht die Verpflichtung zur Zahlung
von Konzessionsabgaben, deren Höchstgrenzen nach der
Konzessionsabgabenverordnung (KAV) festgesetzt sind.
Die Konzessionsabgaben werden den Endkunden im
2011 Mainova Geschäftsbericht 129
Konzernabschluss
Anhang
Konzernabschluss
Anhang
­ ahmen der Energielieferung von den jeweiligen Händlern
R
in Rechnung gestellt und von diesen an den Netzbetreiber
abgeführt. Der Netzbetreiber wiederum führt die eingezogenen Konzessionsabgaben an Mainova ab. Mainova leistet schließlich Konzessionsabgaben an die jeweilige Stadt
oder Gemeinde auf der Grundlage des Wegenutzungsvertrags und im Rahmen der KAV.
Soweit eine Stadt oder Gemeinde nach Ablauf der Vertragslaufzeit den Wegenutzungsvertrag nicht mehr mit Mainova
fortführen möchte, besteht eine gesetzliche Übereignungspflicht bezüglich der örtlichen Strom- bzw. Gasverteilungsanlagen an den neuen Konzessionsnehmer oder die Stadt
bzw. Gemeinde, falls diese den Netzbetrieb selbst übernehmen will. Die Überlassung erfolgt gegen Zahlung einer wirtschaftlich angemessenen Vergütung an Mainova.
Mit den Gestattungs- und Konzessionsverträgen über
Wasser und Fernwärme werden das Recht und die Verpflichtung zur Bereitstellung von Wasser- und Abwasserdienstleistungen bzw. zur Versorgung mit Fernwärme, zum
Betrieb der entsprechenden Infrastruktur und zur Durchführung von Investitionen geregelt. Die Gestattungen und
die Konzessionen laufen in der Regel über einen Zeitraum
von 20 Jahren.
Ereignisse nach dem Bilanzstichtag
In dem beim Landgericht Frankfurt am Main anhängigen
sogenannten Spruchverfahren zur Bestimmung der angemessenen Abfindung und Ausgleichszahlung gemäß
§§ 304 ff. AktG wurde am 25. Januar 2012 ein Beschluss
gefasst. Das Landgericht setzt darin eine Barabfindung
von 220,52 Euro je Stückaktie und eine Garantiedividende
von 13,41 Euro (netto) je Stückaktie fest. Der gerichtlich
festgesetzte Betrag ist auch an die Aktionäre zu zahlen, die
das Abfindungsangebot bereits in der Vergangenheit angenommen und ihre Aktien an die SWFH zurückgegeben
haben. Wir halten die Entscheidung jedoch für unzutreffend und haben daher Beschwerde beim Oberlandesgericht eingelegt.
Frankfurt am Main, den 16. März 2012
Dr. Alsheimer
130 Mainova Geschäftsbericht 2011
Dr. Birkner
Herbst
Dr. Wolff
2011 Mainova Geschäftsbericht 131
Konzernabschluss
Anhang
Konzernabschluss
Anhang
Konsolidierungskreis und Anteilsbesitzliste
des Mainova-Konzerns
Sitz
Anteil am Kapital
%
Eigenkapital
Tsd. €
Ergebnis nach
Steuern
Tsd. €
Umsatzerlöse
Tsd. €
Sitz
Jahr
Anteil am Kapital
%
Eigenkapital
Tsd. €
Ergebnis nach
Steuern
Tsd. €
Umsatzerlöse
Tsd. €
Jahr
Sonstige Beteiligungen
Verbundene Unternehmen
Frankfurt am Main
90,00
12.641
-653
7.741
2011
8KU Renewables GmbH 3, 5
Aschaffenburg
100,00
22.054
2.087
19.608
2011
ABGnova GmbH 3
Soave, Italien
100,00
23
-37
23
2011
Dynega Energiehandel GmbH 3
Bad Salzungen
56,00
25.057
5.001
-
2011
Hessenwasser Verwaltungs GmbH
Gottmadingen
100,00
4.155
1.490
10.396
2011
Joblinge gAG
Frankfurt am Main
75,00
390
-149
53
2011
Kraft-Wärme Oberschmitten GmbH i.L.
Mainova Beteiligungsgesellschaft mbH
Frankfurt am Main
100,00
57.305
26.370
-
2011
Netzwerk Offshore Wind GmbH & Co. KG
Biomasse-Kraftwerk Fechenheim GmbH
Energieversorgung Main-Spessart GmbH
Energynova S.r.l. 13
Erdgas Westthüringen Beteiligungsges. mbH
Hotmobil Deutschland GmbH
Hotmobil International GmbH
9
3
9
12,50
802
148
2.766
2010
50,00
178
73
728
2010
Frankfurt am Main
21,43
192
19
464
2010
Groß-Gerau
36,33
55
3
-
2010
Frankfurt am Main
20,00
-
-
-
-
Nidda
50,00
1.487
214
-
2010
Frankfurt am Main
100,00
39
-99
-
2011
3
8, 9
Frankfurt am Main
69,23
72
-158
-
2011
München
12,50
90.172
5.230
-
2010
Frankfurt am Main
29,90
3.597
260
19.003
2010
Syneco Verwaltungs GmbH 3
München
25,10
6.352
171
20
2010
Syneco GmbH & Co. KG 3
München
17,27
48.225
3.823
54.482
2010
Mainova EnergieDienste GmbH
Frankfurt am Main
100,00
4.014
-143
41.604
2011
Offshore Wind für Hessen GmbH & Co. KG
Mainova Erneuerbare Energien Verwaltungs GmbH
Frankfurt am Main
100,00
26
1
6
2011
SWM Wind Havelland GmbH & Co. KG 3, 6
Mainova ServiceDienste Gesellschaft mbH
Frankfurt am Main
100,00
72
4.425
52.247
2011
Südwestdeutsche Rohrleitungsbau GmbH 3
Mainova Thüga Wind-Beteiligungs GmbH & Co. KG
Frankfurt am Main
71,43
159
-23
-
2011
Mainova Wind-Beteiligungsverwaltungs GmbH
Frankfurt am Main
100,00
27
2
8
2011
Wiesbaden
100,00
3.468
-32
95
2011
NRM Netzdienste Rhein-Main GmbH
Frankfurt am Main
90,00
37.735
-18.816
678.669
2011
SRM Straßenbeleuchtung Rhein-Main GmbH
Frankfurt am Main
100,00
36
900
10.774
2011
Eisenach
23,90
27.135
3.885
39.151
2010
Frankfurt am Main
37,70
147.653
14.973
1.236.179
2010
Mainova Windpark Siegbach GmbH & Co. KG 11
Berlin
Frankfurt am Main
8, 9
Bilanzstichtag 30. September
Bilanzstichtag 15. Juli
3 
Angaben nach HGB
4 
Angaben beziehen sich auf den Bereich Versorgung
5 
Rumpfgeschäftsjahr vom 1. Oktober bis 31. Dezember 2010
6 
Rumpfgeschäftsjahr vom 22. September bis 31. Dezember 2009
8 
Rumpfgeschäftsjahr vom 1. Juni bis 31. Dezember 2010
9 
Neugründung
10
Rumpfgeschäftsjahr vom 23. März bis 31. Dezember 2011
11
Ehemals ABO Wind WP Siegbach GmbH & Co. KG
12
Konzernabschluss
13
Tochterunternehmen der Hotmobil International GmbH
1 
Assoziierte Unternehmen
Eisenacher Versorgungsbetriebe GmbH 1
Gas-Union GmbH
Offenbach am Main
25,10
20.672
4.292
33.639
2010
Gemeinschaftskraftwerk Bremen GmbH & Co. KG
Bremen
25,10
-1.705
-2.119
-
2011
Gemeinschaftskraftwerk Irsching GmbH 3
Vohburg
15,60
294.296
2.963
279.340
2011
Groß-Gerau
36,36
94.194
2.134
71.642
2010
Frankfurt am Main
49,90
432
-168
57
2010
Laatzen
25,00
2.000
82
2.130
2010
Hörselgau
49,00
38.069
7.959
33.577
2010
Dreieich
26,25
42.318
8.066
47.752
2010
Hanau
46,90
75.552
7.421
191.136
2010
Gasversorgung Offenbach GmbH
1
Hessenwasser GmbH & Co. KG
Infranova Bioerdgas GmbH 3
Metegra GmbH
3
Ohra Hörselgas GmbH
1
Stadtwerke Dreieich GmbH
Stadtwerke Hanau GmbH
4
Thüga Holding GmbH & Co. KGaA
12
Werraenergie GmbH
München
20,53
2.485.200
296.200
5.997.200
2011
Bad Salzungen
49,00
34.206
6.578
51.762
2010
Eisenach
50,00
16.526
1.472
11.507
2011
Gelnhausen
50,00
42.512
1.550
46.389
2010
Frankfurt am Main
50,00
17.777
1.355
73.934
2010
Friedberg
50,00
20.224
911
28.085
2010
Coburg
50,00
116
16
1.256
2011
2 
Gemeinschaftsunternehmen
ENAG / Maingas Energieanlagen GmbH 1
Gasversorgung Main-Kinzig GmbH
MHKW Müllheizkraftwerk Frankfurt am Main GmbH
Oberhessische Gasversorgung GmbH
Service4EVU GmbH
10
132 Mainova Geschäftsbericht 2011
2011 Mainova Geschäftsbericht 133
Konzernabschluss
Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers
Konzernabschluss
Versicherung der gesetzlichen Vertreter
Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers
Versicherung der gesetzlichen Vertreter
Wir haben den von der Mainova Aktiengesellschaft, Frankfurt am Main, aufgestellten Konzernabschluss – bestehend
aus Gewinn- und Verlustrechnung, Gesamtergebnisrechnung, Bilanz, Eigenkapitalveränderungsrechnung, Kapitalflussrechnung und Anhang – und den Konzernlagebericht
für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2011 geprüft. Die Aufstellung von Konzernabschluss
und Konzernlagebericht nach den IFRS, wie sie in der EU
anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315a Abs. 1
HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften
liegt in der Verantwortung des Vorstands der Gesellschaft.
Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns
durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht abzugeben.
Wir haben unsere Konzernabschlussprüfung nach § 317
HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die
Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch
den Konzernabschluss unter Beachtung der Grundsätze
ordnungsmäßiger Buchführung und durch den Konzernlagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und
Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld
des Konzerns sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die
Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen
Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben in Konzernabschluss und Konzernlagebericht überwiegend auf
der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst
die Beurteilung der Jahresabschlüsse der in den Konzern-
Wir versichern nach bestem Wissen, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen der Konzernabschluss ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage
des Konzerns vermittelt und im Konzernlagebericht der
Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses
und die Lage des Konzerns so dargestellt sind, dass ein
134 Mainova Geschäftsbericht 2011
abschluss einbezogenen Unternehmen, der Abgrenzung
des Konsolidierungskreises, der angewandten Bilanzierungs- und Konsolidierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen der gesetzlichen Vertreter sowie die
Würdigung der Gesamtdarstellung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere
Grundlage für unsere Beurteilung bildet.
den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird sowie die wesentlichen Chancen und Risiken
der voraussichtlichen Entwicklung des Konzerns beschrieben sind.
Frankfurt am Main, den 16. März 2012
Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.
Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Konzernabschluss
den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den
ergänzend nach § 315a Abs. 1 HGB anzuwendenden
handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und
Ertragslage des Konzerns. Der Konzernlagebericht steht in
Einklang mit dem Konzernabschluss, vermittelt insgesamt
ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns und stellt
die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.
Dr. Alsheimer
Dr. Birkner
Herbst
Dr. Wolff
Eschborn/Frankfurt am Main, 16. März 2012
Ernst & Young GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Busson
Wirtschaftsprüfer
Welz
Wirtschaftsprüfer
2011 Mainova Geschäftsbericht 135
Ergänzende Informationen
Inhalt
Ergänzende Informationen
Inhalt
Ergänzende
Informationen
136 Mainova Geschäftsbericht 2011
S. 138
Corporate Governance-Bericht
S. 140
Organe der Gesellschaft
S. 150
Mitglieder des Beirats
S. 152
Ausschüsse des Aufsichtsrats
S. 156
Bereichsleiter und Stabsstellenleiter der Mainova
S. 157
Geschäftsführer Mainova Verbund
S. 158
Glossar
2011 Mainova Geschäftsbericht 137
Ergänzende Informationen
Corporate Governance-Bericht
Ergänzende Informationen
Corporate Governance-Bericht
Corporate Governance-Bericht
Nach § 161 Satz 1 AktG haben börsennotierte Unternehmen jährlich eine Erklärung zur
Beachtung der Empfehlungen der Regierungskommission Deutscher Corporate
Governance Kodex zu veröffentlichen. Die
entsprechende Erklärung von Mainova für
den Zeitraum bis zum 6. Dezember 2011
kann seit dem 7. Dezember 2011 im Internet
(www.mainova.de) eingesehen werden.
Nach Abschnitt 3.10 des Kodex haben Vorstand und Aufsichtsrat jährlich im Geschäftsbericht über die Corporate Governance des
Unternehmens zu berichten. Dabei sollen sie
Abweichungen von den Empfehlungen des
Kodexes erläutern.
Vorstand und Aufsichtsrat der Mainova Aktiengesellschaft, Frankfurt am Main, erklären,
dass seit der Abgabe der ­letzten Entsprechenserklärung vom 9. Dezember 2010 den
Empfehlungen der „Regierungskommission
Deutscher Corporate Governance Kodex“ in
der vom Bundesministerium der Justiz im
amtlichen Teil des elektronischen Bundesanzeigers am 2. Juli 2010 bekannt gemachten
Fassung vom 26. Mai 2010 mit folgenden Abweichungen entsprochen wurde und wird:
•• K
eine elektronische Übermittlung von
Einberufungsunterlagen für die Hauptversammlung
(Abschnitt 2.3.2):
Die Veröffentlichung der Einberufung samt
Tagesordnung erfolgt über die Firmenhomepage und den elektronischen Bundesanzeiger. Die zusätzliche elektronische
Übermittlung der Einberufung der Hauptversammlung mitsamt den Einberufungsunterlagen an alle in- und ausländischen
Finanzdienstleister, Aktionäre und Aktionärsvereinigungen ermöglicht die Satzung
der Mainova AG nicht. Nach Ansicht der
Mainova AG gewährleisten die vorgenannten Veröffentlichungen eine hinreichende
Information. Der mit der zusätzlichen Übermittlung auf elektronischem Wege verbundene erhöhte Aufwand ist nach Ansicht der
Mainova AG angesichts des geringen
Streubesitzes von unter 5 %, der nach
Kenntnis des Unternehmens zum überwiegenden Teil von inländischen Aktionären
gehalten wird, nicht gerechtfertigt. Die
Mainova AG erachtet die Einberufung der
138 Mainova Geschäftsbericht 2011
Hauptversammlung auf elektronischem
Weg im Übrigen derzeit als noch nicht praktikabel und mit rechtlichen Risiken behaftet.
•• K
eine Vereinbarung eines Selbstbehalts
in der D&O-Versicherung für Mitglieder
des Aufsichtsrats
(Abschnitt 3.8 Abs. 3 i.V.m. Abs. 2):
Die D&O-Versicherungen für die Aufsichtsratsmitglieder der Mainova AG sehen derzeit keinen Selbstbehalt vor. Die Mainova
AG ist nicht der Auffassung, dass durch die
Vereinbarung eines solchen Selbstbehalts
die Leistungsbereitschaft, die Motivation,
die Loyalität und das Verantwortungsbewusstsein ihrer Aufsichtsratsmitglieder zusätzlich gefördert werden.
•• D
iversity in Führungspositionen
(Abschnitt 4.1.5):
Der Vorstand der Mainova AG beabsichtigt, die in Abschnitt 4.1.5 genannte Empfehlung umzusetzen, und erarbeitet zurzeit
ein Konzept mit entsprechenden Maßnahmen für alle Führungsebenen.
•• V
orstandsvergütungsbericht kein Teil
des Corporate Governance-Berichts
(Abschnitt 4.2.5):
Die Grundzüge der Vergütung des Vorstands, insbesondere die Gesamtvergütung eines jeden Vorstandsmitglieds, aufgeteilt
nach
fixen
und
variablen
Vergütungsanteilen unter Namensnennung, werden im Jahresabschluss und Geschäftsbericht veröffentlicht, da es sich
gemäß § 285 Nr. 9 und § 314 Abs. 1 Nr. 6
HGB um Pflichtangaben des Anhangs zum
Jahres- und Konzernabschlusses handelt.
Die Angaben in dem Vergütungsbericht erfolgen in allgemein verständlicher Form.
Von einer zusätzlichen Aufnahme in den
Corporate Governance-Bericht wird daher
abgesehen.
•• K
eine Festlegung von Altersgrenzen
für Mitglieder des Vorstands
(Abschnitt 5.1.2):
Altersgrenzen für Mitglieder des Vorstands
werden für die Mainova AG aufgrund der
notwendigen Flexibilität in einem besondere Fachkenntnisse erfordernden Markt als
nicht den Unternehmensinteressen gerecht werdend erachtet.
Die Unterstützung von Aus- und Fortbildungsmaßnahmen für Aufsichtsratsmitglieder erfolgt im gesetzlich zulässigen Umfang.
•• K
eine Bildung eines Nominierungs­
ausschusses durch den Aufsichtsrat
(Abschnitt 5.3.3):
Nach den bisherigen Erfahrungen erachtet
der Aufsichtsrat der Mainova AG die Bildung eines Nominierungsausschusses
nicht für erforderlich, um geeignete Kandidaten vorzuschlagen. Die Entscheidung
über die Wahlvorschläge des Aufsichtsrats
an die Hauptversammlung soll dem gesamten Aufsichtsrat obliegen.
•• K
onkrete Zielsetzung zur Herstellung
von Vielfalt im Aufsichtsrat nur im
Hinblick auf eine angemessene Berücksichtigung von Frauen
(Abschnitt 5.4.1):
Der Aufsichtsrat der Mainova AG weist
aktuell einen Frauenanteil von 25 % auf.
Es wird angestrebt, dass der Frauenanteil
im Aufsichtsrat eine Quote von 20 % in
Zukunft nicht unterschreitet. Der Aufsichtsrat hält diese Quote zurzeit für einen
angemessenen Frauenanteil und orientiert sich bei dieser Festlegung am Frauenanteil an der konzernweiten Belegschaft, der zum Ende des letzten
Geschäftsjahres rund 21 % betrug. Bei
diesen Erwägungen werden auch die
Eigentumsrechte der Anteilseigner im
Hinblick auf die Wahl der Aufsichtsratsmitglieder berücksichtigt.
Keine Notwendigkeit sieht der Aufsichtsrat für die Benennung von Zielen im Hinblick auf einen festen Anteil von ausländischen oder international besonders
erfahrenen Mitgliedern, die Vermeidung
von potenziellen Interessenkonflikten und
eine festzulegende Altersgrenze für Aufsichtsratsmitglieder. Ersteres ist für die
Mainova AG als hauptsächlich national
tätiges Unternehmen nicht sinnvoll. Eine
Vorgabe im Hinblick auf potenzielle Interessenkonflikte ist aufgrund der besonderen Aktionärsstruktur der Mainova AG mit
einem kommunalen Großaktionär nur eingeschränkt umsetzbar. Eine Altersgrenze
ist angesichts der besonderen Anforderungen an die Fachkenntnisse der Aufsichtsratsmitglieder eine nicht mit dem
Unternehmensinteresse zu vereinbarende
Einschränkung der Rechte unserer Aktionäre und Arbeitnehmer.
•• K
eine Beschränkung der Mitglieder des
Aufsichtsrats hinsichtlich Tätigkeiten
bei wesentlichen Mitbewerbern
(Abschnitt 5.4.2 Satz 4):
Die Mitglieder des Aufsichtsrats der Mainova
AG üben Organfunktionen bei Unternehmen aus, die je nach Betrachtungsweise als
Wettbewerber der Mainova AG beurteilt
werden könnten. Ihre Mitgliedschaft im
Aufsichtsrat der Mainova AG ist jedoch
aufgrund ihrer langjährigen Erfahrung und
hohen fachlichen Qualifizierung im Unternehmensinteresse überaus wichtig. Nach
Auffassung von Vorstand und Aufsichtsrat
begründen die ausgeübten Organfunktionen keinen Interessenkonflikt zum Nachteil
des Unternehmens, der die erforderliche
Unabhängigkeit für die Erfüllung der Kontroll- und Überwachungsaufgabe des Aufsichtsrats beeinträchtigen würde.
•• K
eine Beschränkung der Mitglieder des
Vorstands hinsichtlich Mandaten in
Aufsichtsgremien
(Abschnitt 5.4.5):
Aufgrund der besonderen Erfordernisse
des Geschäftshandelns kommunaler Energieversorger entspricht es nicht dem Unternehmensinteresse, die Sitze der Vorstandsmitglieder in Aufsichtsräten konzernexterner
börsennotierter Gesellschaften oder in Aufsichtsgremien von Gesellschaften mit vergleichbaren Anforderungen auf drei zu limitieren. Zur Wahrung der erforderlichen
Flexibilität hat die Mainova AG daher die
Übernahme von Nebentätigkeiten durch
die Vorstandsmitglieder, insbesondere von
Aufsichtsratsmandaten in konzernexternen
Unternehmen, nicht von der Anzahl der
Mandate, sondern der Zustimmung des
Aufsichtsrats abhängig gemacht.
•• K
eine erfolgsorientierte Vergütung
für Mitglieder des Aufsichtsrats
(Abschnitt 5.4.6 Abs. 2):
Nach Ansicht der Mainova AG wird das
verantwortungsvolle Handeln des Aufsichtsrats als Kontroll- und Überwachungsorgan durch die Vereinbarung einer
erfolgsorientierten Vergütung des Aufsichtsrats nicht zusätzlich gefördert. Auch
müssen im Unternehmens­interesse zur
Stärkung der Unabhängigkeit des Aufsichtsrats potenzielle Interessenkonflikte
bei Entscheidungen, die Einfluss auf Erfolgskriterien haben könnten, vermieden
werden. Im Übrigen bestehen bei der
Mainova AG aufgrund der Unternehmensstruktur keine sinnvollen Kriterien für eine
variable erfolgsabhängige Vergütung des
Aufsichtsrats.
•• A
ufsichtsratsvergütungsbericht kein
Teil des Corporate Governance-Berichts
(Abschnitt 5.4.6 Abs. 3):
Ebenso wie die Grundzüge der Vergütung
des Vorstands werden auch und in direktem Zusammenhang die Grundzüge der
Vergütung des Aufsichtsrats, aufgegliedert nach der fixen Vergütung und dem
Sitzungsgeld, unter Namensnennung im
Jahresabschluss und Geschäftsbericht
veröffentlicht, da es sich gemäß ­§ 285
Nr. 9 und § 314 Abs. 1 Nr. 6 HGB um
Pflicht­angaben des Anhangs zum Jahresund Konzern­abschluss handelt. Die Angaben in dem Vergütungs­bericht erfolgen
in allgemein verständlicher Form. Auch ist
die Vergütung des Aufsichtsrats in § 14
der Satzung der ­Mainova AG im Einzelnen
dargelegt. Von der zusätzlichen Aufnahme eines Vergütungsberichts in den Corporate Governance-Bericht wird daher
abgesehen.
•• K
eine Information über Interessen­
konflikte durch den Aufsichtsrat
(Abschnitt 5.5.3 Satz 1):
Vorstand und Aufsichtsrat haben sich dieser Empfehlung nicht angeschlossen, sondern dem Grundsatz der Vertraulichkeit von
Beratungen im Aufsichtsrat (vgl. § 116 Satz
2 AktG und Abschnitt 3.5 des Kodex) den
Vorrang eingeräumt. Im Übrigen gelten die
Regelungen des Kodex und der Geschäftsordnung des Aufsichtsrats zur Offenlegung
von Interessenkonflikten durch einzelne
Aufsichtsratsmitglieder gegenüber dem
Gesamtplenum des Aufsichtsrats sowie die
sonstigen aktienrechtlichen Vorgaben.
•• K
eine Beendigung des Aufsichtsratsmandats bei Interessenkonflikten
(Abschnitt 5.5.3 Satz 2):
Vorstand und Aufsichtsrat streben angesichts der Unbestimmtheit der Regelung
an, bei etwaigen Interessenkonflikten in der
Person eines Aufsichtsratsmitglieds eine
der jeweiligen Situation angemessene individuelle Lösung zu finden, durch welche
die Unabhängigkeit des Aufsichtsrats gewährleistet bleiben soll. Im Übrigen gelten
die zwingenden aktienrechtlichen Regelungen zu Interessenkonflikten im Aufsichtsrat.
eine öffentliche Zugänglichmachung
•• K
des Konzernabschlusses binnen 90
Tagen nach Geschäftsjahresende und
des Zwischenberichts binnen 45 Tagen
nach Ende des Berichtszeitraums
(Abschnitt 7.1.2):
Die sachbedingten, besonderen Schwierigkeiten der Erstellung des Konzernabschlusses und der Zwischenberichte erfordern
eine eingehende Zusammenstellung und
Prüfung des Zahlenmaterials, die in den kurzen Fristen von 90 Tagen nach Geschäftsjahresende bzw. 45 Tagen nach Ende des
Berichtszeitraums nicht in der gebotenen
Gründlichkeit durchgeführt werden können.
Frankfurt am Main, im Dezember 2011
Für den Aufsichtsrat der Mainova AG
Für den Vorstand der Mainova AG
Dr. h. c. Petra Roth
(Aufsichtsratsvorsitzende)
Dr. Constantin H. Alsheimer
(Vorstandsvorsitzender)
Dr. Peter Birkner
(Vorstandsmitglied)
2011 Mainova Geschäftsbericht 139
Ergänzende Informationen
Organe der Gesellschaft
Ergänzende Informationen
Organe der Gesellschaft
Organe der Gesellschaft
Aufsichtsrat
Dr. h. c. Petra Roth
Oberbürgermeisterin
der Stadt Frankfurt am Main
Vorsitzende des Aufsichtsrats
a. •• ABG FRANKFURT HOLDING Wohnungsbau- und
­Beteiligungsgesellschaft mit beschränkter Haftung,
Frankfurt am Main (K) (V)
•• Frankfurter Aufbau-Aktiengesellschaft, Frankfurt am
Main (K) (V)
•• Fraport AG Frankfurt Airport Services Worldwide,
Frankfurt am Main (K)
•• Messe Frankfurt GmbH, Frankfurt am Main (K) (V)
•• Stadtwerke Frankfurt am Main Holding GmbH, Frankfurt am Main (K) (V)
•• Stadtwerke Verkehrsgesellschaft Frankfurt am Main
mbH, Frankfurt am Main (K) (V)
•• Thüga Holding GmbH & Co. KGaA, München (V)
b.
•• Alte Oper Frankfurt Konzert- und Kongresszentrum
GmbH, Frankfurt am Main (V)
•• Dom Römer GmbH, Frankfurt am Main (V)
•• FIZ Frankfurter Innovationszentrum Biotechnologie
GmbH, Frankfurt am Main (stv V)
•• Gas-Union GmbH, Frankfurt am Main (V)
•• Grontmij GmbH, Bremen
•• House of Logistics & Mobility (HOLM) GmbH,
Frankfurt am Main
•• Landesbank Hessen-Thüringen Girozentrale,
Frankfurt am Main
•• Rhein-Main-Verkehrsverbund GmbH (RMV),
Hofheim/Taunus (V)
•• Rhein-Main-Verkehrsverbund Servicegesellschaft mbH
(rms GmbH), Frankfurt am Main
•• Städtische Bühnen Frankfurt am Main GmbH,
Frankfurt am Main (V)
•• The Forsythe Company GmbH, Frankfurt am Main
c.
•• Deutsche Vermögensberatung Aktiengesellschaft
DVAG, Frankfurt am Main
•• Deutscher Sparkassen- und Giroverband e.V., Bonn
•• Sparkassenzweckverband Nassau, Wiesbaden
•• Thüga Aktiengesellschaft, München
•• Zweites Deutsches Fernsehen, Mainz
140 Mainova Geschäftsbericht 2011
Peter Arnold
Freigestellter Vorsitzender
des Betriebsrats der Mainova AG, Frankfurt am Main
1. stellv. Vorsitzender des Aufsichtsrats
a.
•• Stadtwerke Frankfurt am Main Holding GmbH,
Frankfurt am Main
b.
•• Erdgas Westthüringen Beteiligungsgesellschaft mbH,
Bad Salzungen
•• Energieversorgung Main-Spessart Gesellschaft mit
­beschränkter Haftung, Aschaffenburg
•• Oberhessische Gasversorgung Gesellschaft mit
­beschränkter Haftung, Friedberg
c. keine
Ewald Woste
Vorsitzender des Vorstands
der Thüga Aktiengesellschaft, München
2. stellv. Vorsitzender des Aufsichtsrats
a.
•• ESWE Versorgungs AG, Wiesbaden (stv V)
•• N-ERGIE Aktiengesellschaft, Nürnberg (stv V)
•• Stadtwerke Essen Aktiengesellschaft, Essen (stv V)
•• Stadtwerke Hannover Aktiengesellschaft, Hannover
•• Städtische Werke Aktiengesellschaft, Kassel
(ab 22. Juni 2011)
•• WEMAG AG, Schwerin (V)
b.
•• Energie Südbayern GmbH, München
(bis 24. Mai 2011 stv V, ab 24. Mai 2011 V)
•• Energieversorgung Mittelrhein GmbH, Koblenz (stv V)
•• Gas- und Wasserversorgung Fulda GmbH, Fulda (stv V)
•• Gas-Union GmbH, Frankfurt am Main
•• Kasseler Fernwärme GmbH, Kassel (ab 22. Juni 2011)
•• Stadtwerke Neuss Energie und Wasser GmbH, Neuss
•• Städtische Werke Netz + Service GmbH, Kassel
(ab 20. Juli 2011)
•• Syneco GmbH & Co. KG, München
•• Syneco Trading GmbH, München (V)
(bis 20. Januar 2011)
•• Thüga Assekuranz Services München Versicherungsmakler GmbH, München
•• Thüga Erneuerbare Energien GmbH & Co. KG,
­München (ab 5. April 2011)
c. keine
Uwe Becker
Stadtkämmerer
der Stadt Frankfurt am Main
a.
•• ABG FRANKFURT HOLDING Wohnungsbau- und
Beteiligungsgesellschaft mit beschränkter Haftung,
Frankfurt am Main (K)
•• Frankfurter Aufbau-Aktiengesellschaft,
Frankfurt am Main (K)
•• Messe Frankfurt GmbH, Frankfurt am Main (K)
•• Stadtwerke Frankfurt am Main Holding GmbH,
Frankfurt am Main (K)
•• Stadtwerke Verkehrsgesellschaft Frankfurt am Main
mbH, Frankfurt am Main (K)
•• Süwag Energie AG, Frankfurt am Main (K)
b.
•• AVA Abfallverbrennungsanlage Nordweststadt Gesellschaft mit beschränkter Haftung, Frankfurt am Main
(stv V)
•• Betriebskommission der Hafenbetriebe der Stadt
Frankfurt am Main, Frankfurt am Main
•• Betriebskommission Kommunale Kinder-, Jugendund Familienhilfe Frankfurt am Main, Frankfurt am Main
•• Betriebskommission der Marktbetriebe der Stadt
Frankfurt am Main, Frankfurt am Main
•• Betriebskommission der Stadtentwässerung
Frankfurt am Main, Frankfurt am Main (stv V)
•• Betriebskommission der Kita Frankfurt ­
(bis 18. November 2011 Städtische Kitas Frankfurt am
Main), Frankfurt am Main
•• Betriebskommission der Städtische Kliniken Frankfurt
am Main-Höchst, Frankfurt am Main (stv V)
•• Betriebskommission der Volkshochschule Frankfurt
am Main, Frankfurt am Main
•• Dom Römer GmbH, Frankfurt am Main
•• Erdgas Westthüringen Beteiligungsgesellschaft mbH,
Bad Salzungen
•• Gas-Union GmbH, Frankfurt am Main
•• Gateway Gardens Projektentwicklungs-GmbH,
Frankfurt am Main
•• Gemeinnützige Gesellschaft Historische Villa mbH,
Frankfurt am Main (bis 6. März 2011)
•• Gemeinnützige Kulturfonds Frankfurt RheinMain
GmbH, Bad Homburg v. d. Höhe
•• Klinikum Frankfurt Höchst GmbH, Frankfurt am Main
•• RMA Rhein-Main Abfall GmbH, Offenbach am Main
2011 Mainova Geschäftsbericht 141
Ergänzende Informationen
Organe der Gesellschaft
Ergänzende Informationen
Organe der Gesellschaft
•• S
portpark Stadion Frankfurt am Main Gesellschaft für
Projektentwicklungen mbH, Frankfurt am Main
•• Tourismus- und Congress GmbH Frankfurt am Main,
Frankfurt am Main (ab 24. Oktober 2011)
•• Wirtschaftsförderung Frankfurt – Frankfurt Economic
Development – GmbH, Frankfurt am Main
•• WOHNHEIM GmbH, Frankfurt am Main
(bis 30. September 2011)
•• Zentrale Errichtungsgesellschaft mit beschränkter
­Haftung, Frankfurt am Main
c. keine
Hans-Dieter Bürger
Beamter im Ruhestand
Stadtrat a. D.
der Stadt Frankfurt am Main
a. keine
b.
•• Betriebskommission der Hafenbetriebe der Stadt
Frankfurt am Main, Frankfurt am Main
(bis 20. Mai 2011)
•• Betriebskommission der Marktbetriebe der Stadt
Frankfurt am Main, Frankfurt am Main
(bis 20. Mai 2011)
•• WOHNHEIM GmbH, Frankfurt am Main
(bis 15. Juli 2011)
c. keine
Jutta Ebeling
Bürgermeisterin
der Stadt Frankfurt am Main
a.
•• Fraport AG Frankfurt Airport Services Worldwide,
Frankfurt am Main (ab 1. Juni 2011)
•• Messe Frankfurt GmbH, Frankfurt am Main
b.
•• Alte Oper Frankfurt Konzert- und Kongresszentrum
GmbH, Frankfurt am Main
•• Betriebskommission Kommunale Kinder-, Jugendund Familienhilfe Frankfurt am Main, Frankfurt am Main
•• Betriebskommission der Kita Frankfurt
(bis 18. November 2011 Städtische Kitas Frankfurt am
Main), Frankfurt am Main (V)
•• Betriebskommission der Städtische Kliniken Frankfurt
am Main-Höchst, Frankfurt am Main
(bis 28. August 2011)
•• Betriebskommission der Volkshochschule
Frankfurt am Main, Frankfurt am Main (V)
•• Gas-Union GmbH, Frankfurt am Main
•• Wirtschaftsförderung Frankfurt – Frankfurt Economic
Development – GmbH, Frankfurt am Main
c. keine
Reinhold Falk
Freigestellter stellv. Vorsitzender
des Betriebsrats der Mainova AG, Frankfurt am Main
a.
•• Stadtwerke Frankfurt am Main Holding GmbH,
­Frankfurt am Main (ab 19. August 2011)
b. keine
c. keine
Dr. h. c. Ernst Gerhardt
Unternehmensberater
Beamter im Ruhestand
Stadtkämmerer a. D.
der Stadt Frankfurt am Main
Markus Frank
Stadtrat
der Stadt Frankfurt am Main
a.
•• Frankfurter Aufbau-Aktiengesellschaft, Frankfurt am
Main (K) (bis 15. Juli 2011)
b.
•• AVA Abfallverbrennungsanlage Nordweststadt Gesellschaft mit beschränkter Haftung, Frankfurt am Main
•• BäderBetriebe Frankfurt GmbH, Frankfurt am Main (V)
•• Betriebskommission der Hafenbetriebe der Stadt
Frankfurt am Main, Frankfurt am Main (V)
(ab 17. Juni 2011)
•• Betriebskommission der Marktbetriebe der Stadt
Frankfurt am Main, Frankfurt am Main (V)
(ab 17. Juni 2011)
•• FES Frankfurter Entsorgungs- und Service GmbH,
Frankfurt am Main (bis 27. Juni 2011)
•• FIZ Frankfurter Innovationszentrum Biotechnologie
GmbH, Frankfurt am Main
•• FrankfurtRheinMain GmbH International Marketing of
the Region, Frankfurt am Main
•• Frischezentrum Frankfurt am Main – Großmarkt
GmbH, Frankfurt am Main (ab 17. Juni 2011)
•• Gemeinnützige Kulturfonds Frankfurt RheinMain
GmbH, Bad Homburg v. d. Höhe (V)
(bis 16. Oktober 2011)
•• HFM Managementgesellschaft für Hafen und Markt mit
beschränkter Haftung, Frankfurt am Main (V)
(ab 17. Juni 2011)
•• House of Logistics & Mobility (HOLM) GmbH,
Frankfurt am Main
•• Sportpark Stadion Frankfurt am Main Gesellschaft für
Projektentwicklungen mbH, Frankfurt am Main (V)
•• Tourismus- und Congress GmbH, Frankfurt am Main (V)
•• Wirtschaftsförderung Frankfurt – Frankfurt Economic
Development – GmbH, Frankfurt am Main (V)
c. keine
René Gehringer
Anwendungsberater
Freigestelltes Mitglied des Betriebsrats der
Mainova AG, Frankfurt am Main
a. keine
b.
•• SAALBAU – GESELLSCHAFT MIT BESCHRÄNKTER
HAFTUNG, Frankfurt am Main (bis 31. März 2011)
•• WOHNHEIM GmbH, Frankfurt am Main
c. keine
Holger Klingbeil
Anwendungsberater
Mitglied des Betriebsrats der Mainova AG,
Frankfurt am Main
a. keine
b. keine
c. keine
Cornelia Kröll (ab 1. Januar 2011)
Stellv. Landesleiterin
ver.di – Landesbezirk Hessen, Frankfurt am Main
a. keine
b. keine
c. keine
Wolfgang Menges
Teamleiter der Mainova AG,
Frankfurt am Main
a. keine
b. keine
c. keine
a. keine
b. keine
c. keine
142 Mainova Geschäftsbericht 2011
2011 Mainova Geschäftsbericht 143
Ergänzende Informationen
Organe der Gesellschaft
Ergänzende Informationen
Organe der Gesellschaft
Dr. Manuela Rottmann
Stadträtin
der Stadt Frankfurt am Main
a.
•• Stadtwerke Frankfurt am Main Holding GmbH,
Frankfurt am Main
•• Stadtwerke Verkehrsgesellschaft Frankfurt am Main
mbH, Frankfurt am Main
b.
•• AVA Abfallverbrennungsanlage Nordweststadt Gesellschaft mit beschränkter Haftung, Frankfurt am Main (V)
•• Betriebskommission der Hafenbetriebe der Stadt
Frankfurt am Main, Frankfurt am Main
•• Betriebskommission der Marktbetriebe der Stadt
Frankfurt am Main, Frankfurt am Main
•• Betriebskommission der Stadtentwässerung
Frankfurt am Main, Frankfurt am Main
•• Betriebskommission der Kita Frankfurt
(bis 18. November 2011 Städtische Kitas Frankfurt
am Main), Frankfurt am Main
•• Betriebskommission der Städtische Kliniken
Frankfurt am Main-Höchst, Frankfurt am Main (V)
•• DRK – Blutspendedienst Baden-WürttembergHessen gemeinnützige GmbH, Mannheim
•• FÄZ Fachärztezentrum Frankfurt GmbH,
Frankfurt am Main (V)
•• Hospital zum heiligen Geist GmbH, Frankfurt am Main (V)
•• Hospital-Service & Catering GmbH, Frankfurt am Main (V)
•• HP Hospital-Pflege GmbH, Frankfurt am Main (V)
•• Klinikum Frankfurt Höchst GmbH, Frankfurt am Main (V)
•• Krankenhaus Nordwest GmbH, Frankfurt am Main (V)
•• Medizinisches Versorgungszentrum am Klinikum
Frankfurt-Höchst GmbH, Frankfurt am Main (V)
•• Regionalpark Ballungsraum RheinMain Gemeinnützige
Gesellschaft mit beschränkter Haftung,
Flörsheim am Main
•• Regionalpark Rhein-Main Süd-West Gesellschaft mit
beschränkter Haftung, Frankfurt am Main (V)
•• Regionalpark Rhein-Main Taunushang Gesellschaft mit
beschränkter Haftung, Frankfurt am Main
•• RMA Rhein-Main Abfall GmbH, Offenbach am Main
•• Gemeinnützige Umwelthaus GmbH, Wiesbaden
•• Zentrale Errichtungsgesellschaft mit beschränkter
­Haftung, Frankfurt am Main (V)
c. keine
Bernd Rudolph
Stellv. Vorsitzender des Vorstands
der Thüga Aktiengesellschaft, München
a.
•• EWP Energie-Wasser-Partner AG, Kaiserslautern
(stv V) (bis 24. Mai 2011)
•• Gasanstalt Kaiserslautern Aktiengesellschaft, Kaiserslautern (stv V) (bis 1. Juli 2011)
•• N-ERGIE Aktiengesellschaft, Nürnberg
•• Stadtwerke Hannover Aktiengesellschaft, Hannover
•• SWK Stadtwerke Kaiserslautern Versorgungs-AG
(bis 24. Mai 2011 EWP Energie-Wasser-Partner AG),
Kaiserslautern (stv V)
•• WEMAG AG, Schwerin
b.
•• DREWAG Stadtwerke Dresden GmbH, Dresden
•• eins energie in sachsen GmbH & Co. KG, Chemnitz
(stv V)
•• Energie- und Wassergesellschaft mbH, Wetzlar (stv V)
•• Energieversorgung Limburg Gesellschaft mit
­beschränkter Haftung, Limburg
•• Energieversorgung Sylt GmbH, Westerland (Sylt)
(stv V)
•• Erdgas Plauen GmbH, Plauen (stv V)
•• erdgas schwaben gmbh, Augsburg (V)
(ab 1. Januar 2011)
•• EVI Energieversorgung Hildesheim GmbH & Co. KG,
Hildesheim (stv V)
•• Freiberger Erdgas GmbH, Freiberg (stv V)
•• Gasversorgung Lahn-Dill GmbH, Wetzlar (stv V)
•• GEW Wilhelmshaven GmbH, Wilhelmshaven (stv V)
•• Harz Energie GmbH & Co. KG, Osterode am Harz (stv V)
•• Stadtwerke Bad Harzburg GmbH, Bad Harzburg (stv V)
•• Stadtwerke Zweibrücken GmbH, Zweibrücken (stv V)
•• SWP Stadtwerke Pforzheim GmbH & Co. KG,
­Pforzheim (stv V)
•• Thüga Assekuranz Services München Versicherungsmakler GmbH, München (V)
•• Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft Hannover mit
beschränkter Haftung, Hannover
•• Zwickauer Energieversorgung GmbH, Zwickau (stv V)
c.
•• Thüga Schadenausgleichskasse München VVaG,
München* (V)
Ralf-Rüdiger Stamm
Landesfachbereichsleiter Ver- und Entsorgung
ver.di – Landesbezirk Hessen, Frankfurt am Main
Nicole Salm
Sachbearbeiterin/Referentin
Abschluss und Berichterstattung
Mitglied des Betriebsrats der Mainova AG,
Frankfurt am Main
a.
•• Stadtwerke Frankfurt am Main Holding GmbH,
­Frankfurt am Main (bis 19. August 2011)
b. keine
c. keine
Edwin Schwarz
Stadtrat
der Stadt Frankfurt am Main
a.
•• Oberhessische Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft
mbH, Friedberg
•• Oberhessische Versorgungsbetriebe AG, Friedberg
•• Stadtwerke Frankfurt am Main Holding GmbH,
­Frankfurt am Main
b.
•• FES Frankfurter Entsorgungs- und Service GmbH,
Frankfurt am Main
c. keine
Frank Wiese
Bereichsleiter
der Mainova AG, Frankfurt am Main
a.
•• ABG FRANKFURT HOLDING Wohnungsbau- und
­Beteiligungsgesellschaft mit beschränkter Haftung,
Frankfurt am Main
•• Frankfurter Aufbau-Aktiengesellschaft,
Frankfurt am Main (stv V)
•• Messe Frankfurt GmbH, Frankfurt am Main
b.
•• Betriebskommission der Stadtentwässerung Frankfurt
am Main, Frankfurt am Main (V) (bis 16. Juni 2011)
•• Dom Römer GmbH, Frankfurt am Main (stv V)
•• Gateway Gardens Projektentwicklungs-GmbH,
­Frankfurt am Main (V)
•• KEG Konversions-Grundstücksentwicklungsgesellschaft mbH, Frankfurt am Main (V)
•• Rebstock Projektgesellschaft mbH, Frankfurt am Main (V)
•• RTW Planungsgesellschaft mbH, Frankfurt am Main
•• Wirtschaftsförderung Frankfurt – Frankfurt Economic
Development – GmbH, Frankfurt am Main
c. keine
a. keine
b. keine
c. keine
Thomas Wissgott
Geschäftsführer
ver.di Bezirk Frankfurt am Main und Region,
Frankfurt am Main
a.
•• Lufthansa Cargo Aktiengesellschaft, Frankfurt am Main
•• Stadtwerke Frankfurt am Main Holding GmbH,
­Frankfurt am Main (stv V)
•• Stadtwerke Verkehrsgesellschaft Frankfurt am Main
mbH, Frankfurt am Main (stv V)
b. keine
c. keine
* Die Thüga Schadenausgleichskasse München VVaG ist keine Handelsgesellschaft im Sinne von § 100 Abs. 2 Nr. 1 AktG.
144 Mainova Geschäftsbericht 2011
2011 Mainova Geschäftsbericht 145
Ergänzende Informationen
Organe der Gesellschaft
Ergänzende Informationen
Organe der Gesellschaft
Vorstand
Dr. Constantin H. Alsheimer
bestellt vom 1. Januar 2006 bis 31. Dezember 2013
Vorsitzender des Vorstands der Mainova AG,
Frankfurt am Main
Dr. Peter Birkner (ab 1. Juli 2011)
bestellt vom 1. Juli 2011 bis 30. Juni 2016
Mitglied des Vorstands der Mainova AG,
Frankfurt am Main
Lothar Herbst
bestellt vom 1. Januar 2006 bis 31. Dezember 2015 ­
Mitglied des Vorstands der Mainova AG,
Frankfurt am Main
Dr. Marie-Luise Wolff
bestellt vom 1. Oktober 2009 bis 30. September 2014
Mitglied des Vorstands der Mainova AG,
Frankfurt am Main
a. keine
b.
•• Eisenacher Versorgungs-Betriebe Gesellschaft mit
­beschränkter Haftung, Eisenach
•• Erdgas Westthüringen Beteiligungsgesellschaft mbH,
Bad Salzungen (V)
•• Gasversorgung Main-Kinzig GmbH, Gelnhausen
•• Gasversorgung Offenbach GmbH, Offenbach
•• Gas-Union GmbH, Frankfurt am Main (V)
•• Hessenwasser Verwaltungs-GmbH, Groß-Gerau (stv V)
•• Ohra Hörselgas GmbH, Hörselgau
•• Stadtwerke Dreieich GmbH, Dreieich
•• Stadtwerke Hanau Gesellschaft mit beschränkter
­Haftung, Hanau (stv V)
•• Thüga Assekuranz Services München Versicherungsmakler GmbH, München (ab 1. August 2011)
•• Thüga Holding GmbH & Co. KGaA, München *
•• Werraenergie GmbH, Bad Salzungen (stv V)
c.
•• ABGnova GmbH, Frankfurt am Main
(ab 21. Dezember 2011 V)
•• Gasturbinen-Gesellschaft für Kalle Albert mit
­beschränkter Haftung, Wiesbaden (V)
(bis 1. November 2011)
a. keine
b.
•• Energieversorgung Main-Spessart Gesellschaft
mit ­beschränkter Haftung, Aschaffenburg
(ab 24. November 2011)
•• Gasversorgung Main-Kinzig GmbH, Gelnhausen
(ab 1. Juli 2011)
•• Stadtwerke Hanau Gesellschaft mit beschränkter
­Haftung, Hanau (ab 1. Juli 2011)
•• Südwestdeutsche Rohrleitungsbau Gesellschaft mit
beschränkter Haftung, Frankfurt am Main (stv V)
(ab 1. Juli 2011)
c.
•• 8KU Renewables GmbH, Berlin (ab 1. Juli 2011)
•• Biomasse Kraftwerk Fechenheim GmbH,
Frankfurt am Main (V) (ab 1. Juli 2011)
•• ENAG/MAINGAS Energieanlagen Gesellschaft mit beschränkter Haftung (EMEG), Eisenach (ab 1. Juli 2011)
•• Gemeinschaftskraftwerk Bremen GmbH & Co. KG,
Bremen (ab 1. Juli 2011)
•• Hessenwasser Verwaltungs-GmbH, Groß-Gerau
(ab 25. Oktober 2011)
•• Mainova EnergieDienste GmbH, Frankfurt am Main (V)
(ab 1. Juli 2011)
•• NRM Netzdienste Rhein-Main GmbH,
Frankfurt am Main (V) (ab 1. Juli 2011)
•• SRM StraßenBeleuchtung Rhein-Main GmbH,
Frankfurt am Main (V) (ab 1. Juli 2011)
a. keine
b.
•• Energieversorgung Main-Spessart Gesellschaft mit
­beschränkter Haftung, Aschaffenburg
•• Erdgas Westthüringen Beteiligungsgesellschaft mbH,
Bad Salzungen
•• Gas-Union GmbH, Frankfurt am Main
•• Gasversorgung Main-Kinzig GmbH, Gelnhausen (V)
•• Gasversorgung Offenbach GmbH, Offenbach am Main
•• Oberhessische Gasversorgung Gesellschaft mit
­beschränkter Haftung, Friedberg
•• Ohra Hörselgas GmbH, Hörselgau (stv V)
•• Werraenergie GmbH, Bad Salzungen
c. keine
a. keine
b.
•• Energieversorgung Main-Spessart Gesellschaft mit
­beschränkter Haftung, Aschaffenburg (V)
•• Gasversorgung Main-Kinzig GmbH, Gelnhausen
•• Gasversorgung Offenbach GmbH,
Offenbach am Main (stv V)
•• Gas-Union GmbH, Frankfurt am Main
•• Oberhessische Gasversorgung Gesellschaft mit
­beschränkter Haftung, Friedberg (bis 9. Juni 2011
stv V, ab 9. Juni 2011 V)
•• Ohra Hörselgas GmbH, Hörselgau
•• Stadtwerke Dreieich GmbH, Dreieich (stv V)
•• Stadtwerke Hanau Gesellschaft mit beschränkter
­Haftung, Hanau
•• Syneco GmbH & Co. KG, München
•• Werraenergie GmbH, Bad Salzungen
c.
•• Dynega Energiehandel GmbH, Frankfurt am Main (V)
•• ENAG/MAINGAS Energieanlagen Gesellschaft mit
­beschränkter Haftung (EMEG), Eisenach (stv V)
•• Gemeinschaftskraftwerk Bremen GmbH & Co. KG,
Bremen (ab 30. März 2011)
•• KfW ipex-Bank GmbH, Frankfurt am Main
(ab 21. November 2011)
•• Mainova ServiceDienste Gesellschaft mbH,
Frankfurt am Main
•• Syneco Trading GmbH, München
* Gesellschafterausschuss und Finanzausschuss (V)
146 Mainova Geschäftsbericht 2011
2011 Mainova Geschäftsbericht 147
Ergänzende Informationen
Organe der Gesellschaft
Ergänzende Informationen
Organe der Gesellschaft
Joachim Zientek (bis 30. Juni 2011)
Mitglied des Vorstands der Mainova AG,
Frankfurt am Main
a. keine
b.
•• Energieversorgung Main-Spessart Gesellschaft mit beschränkter Haftung, Aschaffenburg (bis 30. Juni 2011)
•• Gas-Union GmbH, Frankfurt am Main
(bis 30. Juni 2011)
•• Gasversorgung Main-Kinzig GmbH, Gelnhausen
(bis 30. Juni 2011)
•• Stadtwerke Hanau Gesellschaft mit beschränkter
­Haftung, Hanau (bis 30. Juni 2011)
•• Südwestdeutsche Rohrleitungsbau Gesellschaft mit
beschränkter Haftung, Frankfurt am Main (stv V)
(bis 30. Juni 2011)
•• Thüga Erneuerbare Energien GmbH & Co. KG,
­München (V) (bis 30. Juni 2011)
c.
•• 8KU Renewables GmbH, Berlin (bis 30. Juni 2011)
•• Biomasse Kraftwerk Fechenheim GmbH,
Frankfurt am Main (V) (bis 30. Juni 2011)
•• ENAG/MAINGAS Energieanlagen Gesellschaft mit
­beschränkter Haftung (EMEG), Eisenach
(bis 30. Juni 2011)
•• Gemeinschaftskraftwerk Bremen GmbH & Co. KG,
Bremen (bis 30. Juni 2011)
•• Hessenwasser Verwaltungs-GmbH, Groß-Gerau
(bis 25. Oktober 2011)
•• Mainova EnergieDienste GmbH, Frankfurt am Main (V)
(bis 30. Juni 2011)
•• NRM Netzdienste Rhein-Main GmbH,
Frankfurt am Main (V) (bis 30. Juni 2011)
•• SRM StraßenBeleuchtung Rhein-Main GmbH,
Frankfurt am Main (V) (bis 30. Juni 2011)
Legende
a. Mitgliedschaft in gesetzlich zu bildenden Aufsichtsräten
b. Mitgliedschaft in vergleichbaren in- und ausländischen Kontrollgremien
von Wirtschaftsunternehmen
c. Mitgliedschaft in übrigen Gremien
(K)
(V)
(stv V)
Konzernmandate gem. § 100 Abs. 2 S. 2 AktG
Vorsitz
stellvertretender Vorsitz
Die Angaben zu den Mitgliedschaften in Aufsichtsräten und anderen Kontrollgremien beziehen sich auf den 31. Dezember 2011 bzw. den Zeitpunkt
des Ausscheidens aus dem Aufsichtsrat der Mainova.
148 Mainova Geschäftsbericht 2011
2011 Mainova Geschäftsbericht 149
Ergänzende Informationen
Mitglieder des Beirats
Ergänzende Informationen
Mitglieder des Beirats
Mitglieder des Beirats
Stand 31.12.2011
Claus Kaminsky
Oberbürgermeister
der Stadt Hanau,
Vorsitzender
Wilhelm Speckhardt
Bürgermeister
der Stadt Eschborn,
stellv. Vorsitzender
Joachim Arnold
Landrat
des Wetteraukreises
Dr. Roland Mohr
Geschäftsführer
der Infraserv GmbH & Co. Höchst
KG
Prof. Achim Morkramer
Professor
der FH Frankfurt,
Dekan des Fachbereiches ­Informatik
Dr. Peter Neumann
Geschäftsführer
der OFB Projektentwicklung GmbH
Christiane Augsburger
Bürgermeisterin
der Stadt Schwalbach am Taunus
Prof. Dr.-Ing. Gerd Balzer
Professor
der TU Darmstadt, Fachbereich
Elektrotechnik und
­Informationstechnik
Heinz-Peter Becker
Bürgermeister
der Stadt Mörfelden-Walldorf
Dr. Ulrich Reuter
Landrat
des Landkreises Aschaffenburg
Karl-Christian Schelzke
Geschäftsführender Direktor
des Hessischen Städte- und
Gemeindebundes
Horst Schneider
Oberbürgermeister
der Stadt Offenbach
Hans-Georg Brum
Bürgermeister
der Stadt Oberursel (Taunus)
Horst Burghardt
Bürgermeister
der Stadt Friedrichsdorf
Bernd Ehinger
Präsident
der Handwerkskammer FrankfurtRhein-Main und
geschäftsführender Gesellschafter
der Firma Elektro Ehinger GmbH
Dr. Norbert Schraad
Mitglied des Vorstands
der ­Landesbank Hessen-Thüringen
Georg Friedrich Sommer
Managing Director
der Commerzbank AG
Gregor Sommer
Bürgermeister
der Gemeinde Wehrheim
Herbert Hans Grüntker
Vorsitzender des Vorstands
der Frankfurter Sparkasse
Leonhard Helm
Bürgermeister
der Stadt Königstein im Taunus
Hans-Jürgen Hielscher
Erster Kreisbeigeordneter
des Main-Taunus-Kreises
Gisela Stang
Bürgermeisterin
der Stadt Hofheim am Taunus
Klaus Temmen
Bürgermeister
der Stadt Kronberg im Taunus
Claus Wisser
Vorsitzender des Aufsichtsrats
der AVECO Holding AG
Thomas Horn
Bürgermeister
der Stadt Kelkheim (Taunus)
Frank Junker
Geschäftsführer
der ABG FRANKFURT HOLDING
Wohnungsbau- und Beteiligungsgesellschaft mbH
Peter Knapp
Geschäftsführer
der Interxion Deutschland GmbH
Dr. Matthias Zieschang
Mitglied des Vorstands
der Fraport AG
Dieter Zimmer
Bürgermeister
der Stadt Dreieich
Antje Köster
Bürgermeisterin
der Stadt Hattersheim am Main
Michael Korwisi
Oberbürgermeister
der Stadt Bad Homburg v. d. Höhe
Ulrich Krebs
Landrat
des Hochtaunuskreises
Matthias Kruse
Managing Direktor
der Lazard Asset Management
GmbH
Wolfgang Marzin
Vorsitzender der Geschäftsführung
der Messe Frankfurt GmbH
Peter Mensinger
Stadtrat
der Stadt Frankfurt am Main
150 Mainova Geschäftsbericht 2011
2011 Mainova Geschäftsbericht 151
Ergänzende Informationen
Ausschüsse des Aufsichtsrats der Mainova AG
Ergänzende Informationen
Ausschüsse des Aufsichtsrats der Mainova AG
Ausschüsse des Aufsichtsrats der Mainova AG
Präsidium
Dr. h. c. Petra Roth (Vorsitzende)
Oberbürgermeisterin der Stadt Frankfurt am Main
Vorsitzende des Aufsichtsrats
Peter Arnold
Vorsitzender des Betriebsrats der Mainova AG,
Frankfurt am Main
1. stellv. Vorsitzender des Aufsichtsrats
Uwe Becker
Stadtkämmerer der Stadt Frankfurt am Main
152 Mainova Geschäftsbericht 2011
Wirtschafts-, Finanz- und Prüfungsausschuss
Reinhold Falk
Freigestellter stellv. Vorsitzender des
Betriebsrats der Mainova AG,
Frankfurt am Main
Ralf-Rüdiger Stamm
Landesfachbereichsleiter Ver- und Entsorgung
ver.di – Landesbezirk Hessen,
Frankfurt am Main
Dipl.-Kfm. Ewald Woste
Vorsitzender des Vorstands
der Thüga Aktiengesellschaft, München
2. stellv. Vorsitzender des Aufsichtsrats
Uwe Becker
Stadtkämmerer der Stadt Frankfurt am Main
Vorsitzender des Ausschusses
Peter Arnold
Vorsitzender des Betriebsrats der Mainova AG,
Frankfurt am Main
stellv. Vorsitzender des Ausschusses
Markus Frank
Stadtrat der Stadt Frankfurt am Main
Dr. Manuela Rottmann
Stadträtin der Stadt Frankfurt am Main
Nicole Salm
Sachbearbeiterin/Referentin
Abschluss und Berichterstattung
der Mainova AG, Frankfurt am Main
Ralf-Rüdiger Stamm
Landesfachbereichsleiter Ver- und Entsorgung
ver.di – Landesbezirk Hessen,
Frankfurt am Main
Dr. h. c. Ernst Gerhardt
Unternehmensberater
Beamter im Ruhestand
Stadtkämmerer a. D. der Stadt Frankfurt am Main
Frank Wiese
Bereichsleiter der Mainova AG,
Frankfurt am Main
Wolfgang Menges
Teamleiter der Mainova AG,
Frankfurt am Main
Dipl.-Kfm. Ewald Woste
Vorsitzender des Vorstands
der Thüga Aktiengesellschaft, München
2011 Mainova Geschäftsbericht 153
Ergänzende Informationen
Ausschüsse des Aufsichtsrats der Mainova AG
Ergänzende Informationen
Ausschüsse des Aufsichtsrats der Mainova AG
Personalausschuss
Ausschuss gemäß § 27 Abs. 2
Mitbestimmungsgesetz
Hans-Dieter Bürger
Beamter im Ruhestand,
Stadtrat a. D. der Stadt Frankfurt am Main
Vorsitzender des Ausschusses
(Musste im abgelaufenen Geschäftsjahr nicht einberufen
werden)
Reinhold Falk
Freigestellter stellv. Vorsitzender des
Betriebsrats der Mainova AG,
Frankfurt am Main
stellv. Vorsitzender des Ausschusses
Peter Arnold
Vorsitzender des Betriebsrats der Mainova AG,
Frankfurt am Main
Jutta Ebeling
Bürgermeisterin der Stadt Frankfurt am Main
Markus Frank
Stadtrat der Stadt Frankfurt am Main
Holger Klingbeil
Anwendungsberater der Mainova AG,
Frankfurt am Main
Thomas Wissgott
Geschäftsführer
ver.di Bezirk Frankfurt am Main und Region,
Frankfurt am Main
Dr. h. c. Petra Roth
Oberbürgermeisterin der Stadt Frankfurt am Main
Vorsitzende des Aufsichtsrats
Peter Arnold
Vorsitzender des Betriebsrats der Mainova AG,
Frankfurt am Main
1. stellv. Vorsitzender des Aufsichtsrats
Dipl.-Kfm. Ewald Woste
Vorsitzender des Vorstands
der Thüga Aktiengesellschaft, München
2. stellv. Vorsitzender des Aufsichtsrats
Aufsichtsratsmitglied der Anteilseigner
Reinhold Falk
Freigestellter stellv. Vorsitzender des
Betriebsrats der Mainova AG,
Frankfurt am Main
Aufsichtsratsmitglied der Arbeitnehmer
Dipl.-Kfm. Ewald Woste
Vorsitzender des Vorstands
der Thüga Aktiengesellschaft, München
154 Mainova Geschäftsbericht 2011
2011 Mainova Geschäftsbericht 155
Ergänzende Informationen
Bereichsleiter und Stabsstellenleiter der Mainova
Ergänzende Informationen
Geschäftsführer Mainova Verbund
Bereichsleiter und Stabsstellenleiter der Mainova
Geschäftsführer Mainova Verbund
Stand 31.12.2011
Bereichsleiter
Stabsstellenleiter
Mainova EnergieDienste GmbH
Netzdienste Rhein-Main GmbH
Dr. Jörg Becker
Asset Netze und Regulierung
Julia Antoni
Innovations- und Wissensmanagement
Karl-Heinz Kratz
Technischer Geschäftsführer
Dr. Andreas Roß
Sprecher der Geschäftsführung und
Kaufmännischer Geschäftsführer
Lothar Huber
Asset und Anlagenbau Erzeugung
Martin Kronenberger
Sicherheit und Umweltschutz
Alexander Schurz
Kaufmännischer Geschäftsführer
Dr. Kristian Kassebohm
Unternehmensentwicklung
Dr. Michael Mahr
Vertriebscontrolling
Mainova ServiceDienste GmbH
Jürgen Kellner
Energiebezug und -handel
Stefan Schlink
Vorstandsangelegenheiten
Uwe Kettner
Finanzen, Rechnungswesen und Controlling
Richard Walter
Revision
Mirko Maier
Beteiligungsmanagement und -controlling
Alexander Zell
Konzernkommunikation
Dr. Bernhard Müller
Technischer Geschäftsführer
Straßenbeleuchtung Rhein-Main GmbH
Thomas Schmidt
Sprecher der Geschäftsführung und
Kaufmännischer Geschäftsführer
Thomas Erfert
Technischer Geschäftsführer
Bertram May
Technischer Geschäftsführer
Johannes Kofler
Kaufmännischer Geschäftsführer
Anke Morlath
Informatik und Organisationsentwicklung
Kersten Paul Nebel
Personal
Thomas Riemenschneider
Vertrieb
Peter Springer
Zentraleinkauf
Dr. Klaus Stallmann
Betrieb und Instandhaltung Kraftwerke
Bernhard Vogt
Konzernmarketing,
Vertrieb Privatkunden
Frank Wiese
Interne Dienste und Immobilienmanagement
156 Mainova Geschäftsbericht 2011
2011 Mainova Geschäftsbericht 157
Ergänzende Informationen
Glossar
Ergänzende Informationen
Glossar
Glossar
Biogas:
Gas z. B. aus Bioabfallvergärungsanlagen,
welches zur Erzeugung von Strom und Wärme verwendet wird. Biogas entsteht bei der
bakteriellen Zerstörung von organischen Stoffen. Es besteht vorwiegend aus Methan (ca.
60 %), Kohlendioxid (ca. 35 %) sowie Stickstoff, Wasserstoff und Schwefelwasserstoff.
Bevor es als Heizgas verwendet wird, wird es
teilweise entschwefelt.
Biomasse:
Biomasse ist die gesamte durch Pflanzen oder
Tiere anfallende/erzeugte organische Substanz. Beim Einsatz von Biomasse zu energetischen Zwecken – also zur Strom-, Wärme- und
Treibstofferzeugung – wird zwischen nachwachsenden Rohstoffen oder Energiepflanzen
und organischem Abfall unterschieden.
Biomassekraftwerk:
Ein Biomassekraftwerk (BMKW) erzeugt
Strom und/oder Wärme durch die Verbrennung von Biomasse. Wird nur Wärme erzeugt,
spricht man von Biomasseheizwerk (BMHW),
wird neben Strom auch Wärme abgegeben,
von Biomasseheizkraftwerk (BMHKW).
Blockheizkraftwerk (BHKW):
Ein BHKW ist ein modular aufgebautes kleineres Heizkraftwerk. Blockheizkraftwerke nutzen,
wie auch Heizkraftwerke, das Prinzip der KraftWärme-Kopplung. Dabei verwerten sie die bei
der Stromerzeugung anfallende Abwärme zu
Heizzwecken. Übliche BHKW-Module sind mit
einer elektrischen Leistung zwischen 5 kW und
5 MW deutlich kleiner als Heizkraftwerke mit
500 MW und mehr elektrischer Leistung.
BHKW mit einer elektrischen Leistung unter
15 kW dienen zur Versorgung von einzelnen
Gebäuden. Als Antrieb für die Stromerzeugung
werden meistens Verbrennungsmotoren (Diesel- oder Gasmotoren), aber auch Gasturbinen
verwendet. Durch die Kraft-Wärme-Kopplung
wird die eingesetzte Primärenergie mit einem
Gesamtwirkungsgrad bis über 90 % genutzt.
Bundesnetzagentur:
Die Bundesnetzagentur für Elektrizität, Gas,
Telekommunikation, Post und Eisenbahnen
(BnetzA) informiert über den deutschen Elektrizitäts-, Gas-, Telekommunikations- und
Postmarkt, die rechtlichen Grundlagen und
über wichtige Verbraucherrechte in diesen
Märkten. Ziel der Regulierung ist die Schaf-
158 Mainova Geschäftsbericht 2011
fung eines wirksamen und unverfälschten
Wettbewerbs bei der Versorgung mit Elektrizität und Gas. Die Bundesnetzagentur hat daher unter anderem die Aufgabe, einen diskriminierungsfreien Netzzugang zu gewährleisten
und die von den Unternehmen erhobenen
Netz­nutzungsentgelte zu kontrollieren.
Emission:
Unter Emissionen versteht man die Abgabe
von Stoffen und Energien (z. B. Schall, Erschütterung, Strahlung, Wärme, Schadstoffe)
aus einer Quelle an die Umwelt. Die Höhe der
zulässigen Emissionswerte wird durch Vorschriften geregelt.
Emissionshandel:
Das Emissionshandelssystem schafft eine
wirtschaftliche Basis, den Ausstoß des klimaschädlichen Gases CO2 dort zu reduzieren, wo
es am kostengünstigsten ist. Den Wirtschaftssektoren und jeder betroffenen Anlage wurden
konkrete Minderungsziele zugeordnet und in
diesem Umfang Emissionszertifikate für die
erste Handelsperiode kostenlos zum 30. September 2004 zur Verfügung gestellt. Die Zertifikate sind handelbar und dienen somit als eine
Art Währung. Erreicht das Unternehmen die
Ziele durch eigene kostengünstige CO2-Minderungsmaßnahmen, kann es nicht benötigte
Zertifikate am Markt verkaufen. Alternativ
muss es Zertifikate am Markt zukaufen, wenn
eigene Minderungsmaßnahmen teurer würden. In Deutschland werden die CO2-Emissionsrechte an der Leipziger Strombörse European Energy Exchange (EEX) gehandelt.
Erneuerbare Energien:
Erneuerbare Energien – auch regenerative
oder alternative Energien genannt – sind
Energieträger/-quellen, die sich ständig erneuern bzw. nachwachsen und somit nach
menschlichem Ermessen unerschöpflich sind.
Hierzu zählen: Sonnenenergie (mit den indirekten Formen Biomasse, Wasserkraft, Windenergie, Umgebungswärme etc.) sowie Erdwärme (Geothermie) und Gezeitenenergie.
Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG):
Das EEG trat am 1.4.2000 in Kraft. Sein Ziel
ist es, „im Interesse des Klima- und Umweltschutzes eine nachhaltige Entwicklung der
Energieversorgung zu ermöglichen und den
Beitrag Erneuerbarer Energien an der Stromversorgung deutlich zu erhöhen“. Zum
1.8.2004 wurde das EEG novelliert und damit
seine Fortführung mit verbesserten Maßnahmen beschlossen. Die EEG-Novelle dient
gleichzeitig der Umsetzung der Richtlinie der
Europäischen Union zur Förderung erneuerbarer Energien vom September 2001.
Fossile Energieträger:
Zu den fossilen Energieträgern zählen Erdöl,
Erdgas, Braun- und Steinkohle. Sie entstanden vor Jahrmillionen bei der Zersetzung abgestorbener Pflanzen und Tiere unter Sauerstoffabschluss, hohen Temperaturen sowie
unter dem Druck darüber liegender Gesteinsschichten. Grenzen für die Nutzung fossiler
Energieträger ergeben sich – je nach Technologieeinsatz und Entwicklung des technischen
Fortschritts – aus den unterschiedlichen Ressourcenverfügbarkeiten sowie aus deren Umwelt- und Klimaverträglichkeit.
Gaskraftwerk (auch Gasturbinenkraftwerk):
Gaskraftwerke sind Elektrizitätswerke zur
Stromerzeugung, die mit brennbaren Gasen
(z. B. Erdgas) betrieben werden. Dabei treiben
die Gase eine Gasturbine an, die ihrerseits einen angekuppelten Generator antreibt. Gaskraftwerke haben den Vorteil, dass sie nur
geringe Investitionskosten benötigen, haben
aber durch ihren geringen Wirkungsgrad vergleichsweise hohe Betriebskosten. Die Abgase der Turbine besitzen beim Verlassen der
Turbine noch eine hohe Temperatur, sie können daher zur Beheizung eines Dampferzeugers im Gas- und Dampfkraftwerk verwendet
werden.
Die Anfahrzeit bzw. Hochfahrzeit eines Gaskraftwerkes ist in der Regel sehr kurz, diese
Anlagen werden daher vor allem zur Ab­
deckung von Lastspitzen im Stromnetz ein­
gesetzt.
Gaspreisbildung:
Grundsätzlich setzt sich der Gaspreis aus drei
Komponenten zusammen: 1. Aus dem Energiepreis selbst: Der Energiepreis ist ein verbrauchsunabhängiger Preis. Er kann wiederum in Arbeitspreis pro Kilowattstunde oder
Kubikmeter sowie Grundpreis pro Monat unterteilt sein. 2. Aus den gesetzlich festgelegten
Preisen für Netz und Messung: Systemnutzungstarif (Netznutzungsgebühr) und Entgelt
für Messdienstleistungen. 3. Aus Steuern und
Abgaben (ebenfalls gesetzlich festgelegt):
Energieabgabe und Mehrwertsteuer.
Nur der verbrauchsabhängige Preis unterliegt
dem Wettbewerb und ist daher verhandelbar
bzw. vom Lieferanten frei anbietbar. Alle anderen
Preiskomponenten sind ent­weder als Festpreis
geregelt (z. B. Systemnutzungstarif, Zuschläge)
oder mit einer Höchstpreisgrenze versehen.
Generator:
Der Generator ist eine Maschine zur Umwandlung von mechanischer Energie in elektrische
Energie. Dazu wird die elektromagnetische Induktion einer im Magnetfeld bewegten Leiterschleife ausgenutzt. Innerhalb eines Magnetfeldes wird eine Spule aus leitfähigem Material so
bewegt, dass sich der magnetische Fluss durch
die Spule permanent ändert. Durch die Änderung des Flusses wird eine elektrische Spannung in der Spule induziert; elektrische Leistung
kann dem Generator entnommen werden.
GUD-Kraftwerk (Gas- und Dampfkraftwerk):
Das Gas- und Dampfkraftwerk ist ein Kraftwerk, in dem in einer Gasturbine Erdgas verbrannt wird. Der Antrieb der Dampfturbine
erfolgt durch die Wärme der Verbrennungsabgase. Die Gasturbine ist mit einem Stromgenerator über eine Welle verbunden und erlaubt
somit die Generierung von Strom. Mit den heißen Abgasen der Gasturbine wird Dampf erzeugt, der die Dampfturbine antreibt. Durch
die Kombination von Gas- und Dampfturbine
kann die Energie der Verbrennungsabgase
besser genutzt werden.
Induktion:
Spannungserzeugung mit Hilfe veränderlicher
magnetischer Felder Induktion entsteht, wenn
man in einer Spule einen Dauermagneten hinund herbewegt, so entsteht in der Spule eine
Wechselspannung. Diese Spannungserzeugung
mithilfe eines Magneten nennt man Induktion.
Konzessionsabgabe:
Gebühren der Energieversorger an Städte
und Gemeinden. Energieversorger, die Stromoder Gasleitungen zu den Endverbrauchern
verlegen und betreiben wollen, müssen hierfür
an die jeweiligen Städte und Gemeinden Gebühren zahlen – sogenannte Konzessions­
abgaben. Besaß bislang der örtliche Energieversorger – wie z. B. die Stadtwerke – das
alleinige Leitungsnutzungsrecht, so haben
nun im liberalisierten Energiemarkt alle Anbieter das Recht auf Durchleitung.
Kraft-Wärme-Kopplung (KWK):
Bei KWK werden elektrische Energie und Wärme in einem gemeinsamen Prozess erzeugt.
Dadurch wird beispielsweise in einem Block-
heizkraftwerk ein höherer thermischer Wirkungsgrad erreicht als bei der ausschließlichen
Stromerzeugung. Somit liegt der Nutzungsgrad ungleich höher. In Heizkraftwerken wird
durch Entnahme von Dampf aus der Turbine
die Stromerzeugung leicht reduziert, dafür
aber wesentlich mehr Heizenergie gewonnen.
So lässt sich der Wirkungsgrad von 40 % bei
der reinen Stromgewinnung auf bis zu 90 %
Gesamt-Wirkungsgrad steigern. Kraft-WärmeKopplung führt zu besserer Umweltverträglichkeit und hilft, Energie einzusparen. KWK-Strom
hat in Deutschland derzeit einen Anteil an der
gesamten Stromerzeugung von ca. 11 %.
Photovoltaik (PV):
Photovoltaik ist die unmittelbare Umwandlung
von Sonnenstrahlung in elektrische Energie
mithilfe von Solarzellen. Durch absorbiertes
Licht werden in diesen Solarzellen, die zumeist
aus dem Halbleitermaterial Silizium bestehen,
freie Ladungen erzeugt. Diese bewirken an
der Zelle eine elektrische Spannung, sodass
Gleichstrom durch ein angeschlossenes Gerät
fließt. Die PV, die dem Verbraucher durch Solartaschenrechner oder Solaruhren bereits lange bekannt ist, kann auch für die Stromversorgung privater Haushalte eingesetzt werden.
Strombörse:
Mit der Liberalisierung des Strommarktes ist
Strom zur Handelsware geworden. Sein Preis
wird zukünftig in Deutschland auch an Strombörsen – ähnlich wie bei der Wertpapierbörse –
durch Angebot und Nachfrage geregelt.
Strompreis:
Der Strompreis setzt sich üblicherweise aus
den folgenden Preisbestandteilen zusammen:
1. Der Preis für die Stromlieferung, als Entgelt
für die an den Kunden gelieferte elektrische
Arbeit (Stromerzeugung). Er wird weitgehend
durch die Preisentwicklung an der Strombörse EEX in Leipzig bestimmt. 2. Das Netz­
nutzungsentgelt, als Entgelt für den Transport
und die ­Verteilung durch den örtlichen Verteilnetzbetreiber. 3. Die Konzessionsabgabe, als
Entgelt für die Einräumung von Wegerechten
durch die Kommunen. 4. Die KWK-Umlage
nach dem „Kraft-Wärme-Kopplungsgesetz“
(KWK-G) zur Förderung der Stromerzeugung
aus Anlagen mit Kraft-Wärme-Kopplung.
5. Die EEG-Umlage nach dem „ErneuerbareEnergien-Gesetz“ (EEG) zur Förderung der
Energieerzeugung aus erneuerbaren Energien.
6. Die Stromsteuer (Ökosteuer) zur Forcierung
klimapolitischer Ziele und zur Absenkung
bzw. Stabilisierung des Rentenbeitragssatzes.
7. Die Mehrwertsteuer. Die Abrechnung der
Strompreise erfolgt zu den jeweiligen Konditionen des zwischen Lieferant und Kunden abgeschlossenen Stromliefervertrages.
Tarifkunden:
Stromverbraucher aus privaten Haushalten, der
Landwirtschaft sowie Gewerbebetrieben mit
einem Jahresverbrauch von unter 50.000 Kilowattstunden nennt man Tarifkunden. Verbraucher mit einem Jahresstromverbrauch von über
50.000 Kilowattstunden nennt man Vertragskunden. Hierunter fallen vorwiegend Industriebetriebe oder größere öffentliche Einrichtungen.
Transformator:
Ein Transformator ist ein zur Erhöhung oder
Herabsetzung der elektrischen Spannung von
Wechselströmen dienendes Gerät. Er besteht
vorwiegend aus einer Primär- und einer Sekundärwicklung. Durch den fließenden Wechselstrom in der Primärwicklung wird in der Sekundärwicklung (Spule) Spannung erzeugt, welche
proportional dem Verhältnis der Windungszahlen
ist. Dabei bleibt die Leistung gleich, sodass bei
der Spannungserhöhung auf der Sekundär­seite
ein geringerer Strom entnommen werden kann.
Trinkwasser:
Behandeltes Wasser, das als Lebensmittel
gilt. Trinkwasser wird überwiegend aus
Grundwasser gewonnen. Es enthält eine
Vielzahl an Mineralien und Spurenelementen.
Die Schadstoff-Grenzwerte bei Trinkwasser
sind deutlich schärfer als bei anderen Lebensmitteln. Trinkwasser darf bzw. muss unter bestimmten Umständen nachgechlort,
entsäuert, gefiltert oder anders behandelt
werden, bevor es, unter ständiger Kontrolle,
aus dem Wasserhahn laufen darf.
Umspannwerk:
Ein Umspannwerk ist eine elektrische Anlage,
die zum Umspannen von elektrischem Strom
dient. Sie wandelt die Wechselspannung von
380 kV bzw. 220 kV auf 110 kV um und mit
diesen 110 kV erfolgt eine weitere regionale
Verteilung des Stroms zu den Umspann­
werken von 110 kV auf 20 kV.
Versorgungssicherheit:
Als Versorgungssicherheit bezeichnet man
den Anspruch des Kunden auf ununterbrochene Stromversorgung. Die Verantwortungsbereiche für die Versorgung des Kunden mit
Strom sind durch vertragliche Regelungen
zwischen Netzbetreibern und Stromerzeugern
festgelegt. Für den ordnungsgemäßen Betrieb
seines Netzes und somit für die Versorgungssicherheit ist der Netzbetreiber zuständig.
2011 Mainova Geschäftsbericht 159
Herausgeber
Mainova AG
Solmsstraße 38
60623 Frankfurt am Main
Telefon 069 213-02
Telefax 069 213-81122
www.mainova.de
Redaktion
Konzernkommunikation
Alexander Zell (Leiter Konzernkommunikation)
Tilo Maier
Finanzen und Rechnungswesen
Uwe Kettner (Bereichsleiter)
Nico Schichtel
Katrin Spenhoff
Ansprechpartner für Aktionäre
Stefan Schlink
Telefon 069 213-83021
E-Mail: [email protected]
Konzept, Redaktion und Produktion
mpm Corporate Communication Solutions, Mainz
www.digitalagentur-mpm.de
Fotografie
Catrin Mortitz, Essen
Heiko Rhode, Frankfurt
Joachim Storch, Frankfurt
Tom Wolf, Frankfurt
Mainova-Archiv
Druck
ZARBOCK Druck- und Verlagshaus GmbH & Co. KG,
Frankfurt am Main
klimaneutral
natureOffice.com | DE-140-144811
gedruckt
21.12.2011
Mainova AG und ABO Wind unterzeichnen
Kooperationsvertrag
Mainova AG
Solmsstraße 38
60486 Frankfurt am Main
www.mainova.de
Geschäftsbericht 2011
Geschäftsbericht 2011
Ausgewählte Ereignisse 2011
16.12.2011
Die Mainova AG beteiligt sich zu 33 Prozent
am Carsharing-Unternehmen book-n-drive
28.11.2011
Einweihung der Fernwärmeleitung vom
MHKW Nordweststadt zum Unicampus Westend
Unsere Kennzahlen
im Überblick
Energie mit
Zukunft
Für die nächste Generation
Einheit
2011
2010
2009
2008
2007
Strom
Mio. kWh
9.919
8.609
7.616
6.358
7.100
Gas
Mio. kWh
12.017
14.077
14.802
18.175
18.970
Wärme
Mio. kWh
1.914
1.973
1.867
1.836
1.700
Wasser
Mio. m3
42,1
41,8
41,3
41,4
42,5
Mio. Euro
1.785,5
1.670,6
1.661,0
1.715,2
1.497,7
Ergebnis vor Ertragsteuern (EBT)
Mio. Euro
104,4
144,2
90,6
96,4
98,9
Konzernergebnis
Mio. Euro
96,3
115,4
54,2
67,9
113,2
Mio. Euro
2.522,7
2.548,1
2.206,5
1.975,0
1.954,5
Immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen
Mio. Euro
134,7
110,3
97,9
91,5
76,1
Beteiligungen/Tochterunternehmen
Mio. Euro
12,1
7,5
484,5
19,3
19,5
Anzahl
2.970
2.884
2.859
2.874
2.884
Absatz
Umsatz
1
Bilanzsumme
Investitionen in
18.11.2011
Grundsteinlegung des GuDKraftwerks in Bremen
Mitarbeiter (31.12.)
06.10.2011
Mainova AG beteiligt sich am Waldwindpark
Biebersdorf
30.09.2011
Sevice4EVU, eine gemeinsame Servicegesellschaft von
Mainova AG und N-ERGIE, nimmt den Betrieb auf
08.08.2011
Die Bioerdgas-Aufbereitungsanlage der Infranova
Bioerdgas GmbH nimmt den Betrieb auf
30.06.2011
Vorstandsmitglied Joachim Zientek verlässt nach
18 Jahren Vorstandstätigkeit die Mainova AG
25.03.2011
Der Aufsichtsrat der Mainova AG ernennt
Dr. Peter Birkner zum Vorstandsmitglied
© Mainova AG 04 / 11 – 2000
07.04.2011
Gemeinsam mit 26 anderen Unternehmen der Thüga Gruppe gründet
die Mainova AG die Thüga Erneuerbare Energien GmbH & Co. KG
1
bezogen auf die von der Mainova gehaltenen Anteile
Netzbereiche
Vertriebsgebiet
Erzeugungsstandorte Deutschland
der Netzdienste Rhein-Main GmbH
Erzeugungsstandorte Rhein-Main-Gebiet
(mit Beteiligung)
1
Netzbereich 1
Frankfurt am Main und Umland
Dortmund
BHKW Brandhöfchen
BHKW Oberer Ornberg
2
3 MHKW Nordweststadt
Netzbereich 2
Hanau und Großkrotzenburg
BHKW Helmholtzschule
Netzbereich 3
Main-Spessart
4 Biomasse-Kraftwerk
Fechenheim
BHKW Palmengarten
1 GuD-Kraftwerk Bremen
Frankfurt am Main
BHKW Sossenheimer Weg
6 HKW Mitte
3
5 HKW Messe
Siegen
1 HKW West
2 Windpark Havelland
2 HKW Niederrad
Bonn
3 Waldwindpark
Biebersdorf /
Brandenburg
Gießen
Fulda
4
BHKW Landessportbund
7
Heiz-Kälte-Werk
Flughafen
Stromversorgung
Koblenz
Gasversorgung
Wasserversorgung
Wärmeversorgung
4 Windpark Siegbach
* Hanau maßstabsbedingt nicht dargestellt
1
5
2
6
3
7
5
Frankfurt
Wiesbaden
5 Laufwasserkraftwerk Eddersheim 1)
Mainz
6 Laufwasserkraftwerk Griesheim 1)
Darmstadt
6
Würzburg
Idar-Oberstein
Ergebniskennzahlen
Stromversorgung
Tsd. €
Umsatz
EBT
Ergebniskennzahlen
Gasversorgung
2011
992.093
33.662
Tsd. €
Umsatz
EBT
2011
644.777
53.794
Ludwigshafen
Mannheim
7 GuD-Kraftwerk Irsching
7
Biomasse-Kraftwerke
Heizkraftwerke
Blockheizkraftwerke
Tsd. €
Umsatz
EBT
Windkraftwerke
Ergebniskennzahlen
Wasserversorgung
Ergebniskennzahlen
Wärmeversorgung
2011
112.601
-9.283
Tsd. €
Umsatz
EBT
2011
1)
Im Besitz des Wasser- und Schifffahrtsamts Aschaffenburg
Gas- und Dampfkraftwerke
87.826
2.134
Wasserkraftwerke
4
Mainova AG
Solmsstraße 38
60486 Frankfurt am Main
www.mainova.de
Geschäftsbericht 2011
Geschäftsbericht 2011
Energie mit
Zukunft
© Mainova AG 04 / 11 – 2000
Für die nächste Generation