Kunsthaus Zürich Zürcher Kunstgesellschaft Jahresbericht 2008

Transcription

Kunsthaus Zürich Zürcher Kunstgesellschaft Jahresbericht 2008
Kunsthaus Zürich Zürcher Kunstgesellschaft
Jahresbericht 2008
1
Inhalt
2
3
Vorwort
5
Sammlung
7
Erwerbungen
17
Ausstellungen
24
Grafische Sammlung
26
Bibliothek
28
Restaurierung
31
Veranstaltungen
39
Veröffentlichungen
41
Kunsthausbesuch
44
Zürcher Kunstgesellschaft
48
Sponsoren
48
Rechnung
57
Revisionsbericht
58
Abbildungen
73
Hinweise auf Neuerwerbungen
Vorwort des Präsidenten
Sehr geehrte Mitglieder der Zürcher Kunstgesellschaft
Ein interessantes und schwieriges Jahr liegt hinter uns.
Nach dem Erfolg der Ausstellung Félix Vallotton in den
ersten Wochen des Jahres 2008 konnte Europop unsere
Erwartungen nur teilweise erfüllen, obwohl die Präsentation auch international viel Lob erntete. Sehr erfolgreich
waren die Fotografien von Edward Steichen, für die es ein
bunt gemischtes Publikum gab, aber auch für die fotografischen Schätze der Marc Rich Collection und die skurrilen Zeichnungen von Saul Steinberg. Die zeitgenössische
Kunst hat es hingegen immer schwer, ihr Publikum zu
gewinnen: Das weit ausgreifende Projekt mit dem Titel
«Shifting Identities» ging neue kuratorische Wege, die
jedoch nicht breit genug waren, dass die Besucherinnen
und Besucher sich zahlreich angezogen fühlten. Dennoch
braucht das Kunsthaus auch diese Positionen, denn das
Museum soll seine Offenheit gegenüber der jungen und
jüngsten Kunstproduktion bewahren und sie in gewissen
zeitlichen Abständen auch im grossen Massstab präsentieren. «Rivoluzione», eine Kooperation mit der National
Gallery in London, versammelte eine Reihe von Hauptwerken der italienischen Malerei vom späten 19. Jahrhundert bis zur beginnenden Moderne und erhielt hohe
Anerkennung bei den Besucherinnen und Besuchern.
Kurz vor dem Jahreswechsel startete eine Retrospektive
des Zürcher Kunst-Urgesteins Friedrich Kuhn, die eine
Menge überraschender Einsichten in das Wechselspiel
ganz unterschiedlicher Strömungen der sechziger Jahre
brachte. Viele Faktoren, darunter auch der Besucherrückgang während der Fussball-Europameisterschaft,
hielten die Besucherzahlen der Ausstellungen und damit
die Einnahmen auf vergleichsweise niedrigem Niveau,
wogegen sich der Besuch der Sammlung erfreulich verbessert hat, auch weil uns vermehrt ausländische Gäste besuchen. Das Erscheinen des ersten vollständigen
Gesamtkataloges zur Sammlung des Kunsthauses tut
ein Übriges, um die Bekanntheit der hier versammelten
Schätze auch international zu erhöhen.
Hinsichtlich der Zahl und Qualität der Erwerbungen
war 2008 ein besonderes Jahr. Die Vereinigung Zürcher
Kunstfreunde hat mit ihrem Ankauf einer mehrteiligen
Arbeit von Katharina Fritsch der Sammlung einen markanten Zuwachs beschert; das Werk wird im Rahmen der
Ausstellung der Künstlerin im Jahr 2009 zum ersten Mal
zu sehen sein. Auch die Gruppe Junge Kunst in der VZK
hat ihre Erwerbungen zeitgenössischer Kunst intensiv
vorangetrieben. Es freut uns, dass die Walter A. Bechtler
Stiftung einen Spiegelpavillon von Dan Graham für das
Kunsthaus erworben hat. Die Hulda und Gustav Zumsteg-Stiftung wird dem Kunsthaus ein schönes Bild von
Maurice Denis schenken, das als Erinnerung an unseren mäzenatischen Freund Gustav Zumsteg die Kunst
der Nabis um Bonnard und Vuillard bestens ergänzt.
Nach dem Ableben der Witwe von Carlo Vivarelli fällt der
Kunstgesellschaft der Nachlass des Künstlers gemäss
seinen Bestimmungen zu. Am Ende des Jahres erhielten wir eine grosszügige Spende zuhanden des Erwerbungsfonds anlässlich des fünfzigjährigen Jubiläums
des Auktionshauses Koller in Zürich. Allen Spendern sei
herzlich gedankt für ihre Zuwendungen! Aus dem Restaurierungsatelier des Museums gibt es Erfreuliches
zu berichten: Mit der umfassenden Restaurierung des
monumentalen Corso-Wandbildes von Max Ernst mit
Hilfe der Stiftung BNP Paribas und weiterer Donatoren
ist es gelungen, ein Hauptwerk des Künstlers zu retten,
3
4
das in der Kunsthaus-Erweiterung einmal einen zentralen Platz einnehmen wird.
Unsere beiden wichtigsten Partner sind die Credit Suisse und die Swiss Re, und beide haben durch
umfangreiche Engagements das Kunsthaus grosszügig
unterstützt. Die Credit Suisse ermöglicht die Realisierung ambitionierter internationaler Ausstellungen und
trägt zur Planungssicherheit für Grossprojekte bei, und
das Engagement der Swiss Re auf dem Gebiet der zeitgenössischen Kunst festigt die internationale Position des
Kunsthauses. Es ist erfreulich, dass ganz unterschiedliche Vorhaben Interesse finden und Projekte wie die
Kunsthausnächte oder die Aktivitäten der Kunstvermittlung massgeblich durch Dritte gefördert werden. Stellvertretend nenne ich hier mit Dank die Vontobel-Stiftung,
deren Wirken auf diesem Gebiet unsere Arbeit nachhaltig
unterstützt. Zusammen mit der öffentlichen Hand stärken diese Partnerschaften das Kunsthaus und verhelfen
der Kultur am Standort Zürich zu weithin sichtbarer Präsenz und Ausstrahlung.
Das Projekt der Kunsthaus-Erweiterung ist im Jahr
2008 einen grossen Schritt vorangekommen: Nachdem
der Gemeinderat fast einstimmig den Projektierungskredit genehmigt hat, begann der internationale Wettbewerb mit zunächst 240 Architekturbüros aus aller Welt.
Eine fünfzehnköpfige Jury wählte 20 Teilnehmer aus, die
in eine zweite, anonyme Wettbewerbsrunde geschickt
wurden, um das detaillierte Programm umzusetzen.
Im November wurde in drei ganztägigen Sitzungen die
Entscheidung herbeigeführt und schliesslich der Entwurf des Londoner Architekten David Chipperfield an
die erste Stelle gesetzt. Noch vor Weihnachten wurden
das Siegerprojekt und alle weiteren Entwürfe in einer
Ausstellung präsentiert, die tausende von neugierigen
Besuchern anzog und für eine Debatte in der Öffentlichkeit und den Medien sorgte. Die Jury hatte dem Architekten drei Punkte zur Weiterbearbeitung aufgegeben, die
Volumetrie zu prüfen, die Gestaltung der zentralen Eingangshalle und den Garten der Kunst betreffend. Diese
Arbeit wurde umgehend in Angriff genommen. Das neue
Kunsthaus von David Chipperfield zeigt sich schon im jetzigen, ersten Entwurfsstadium als ein klassischer Muse-
umsbau, der zugleich behutsam und selbstbewusst dem
bestehenden Ensemble am Heimplatz eine neue architektonische und städtebauliche Dimension hinzufügt.
Im Inneren erfüllt Chipperfield mit hoher Präzision und
Erfindungsreichtum die strengen Vorgaben des Kunsthauses für ein gut funktionierendes, ökologisch nachhaltiges und attraktives Museum für das 21. Jahrhundert.
Ich freue mich auch persönlich, dass David Chipperfield,
der weltweit hohes Ansehen mit seinen Museumsprojekten geniesst, die Kunsthaus-Erweiterung mit uns und
unseren Partnern realisieren wird: Mein Dank geht hier
an die Stadt Zürich für die reibungslose und professionelle Durchführung des Wettbewerbs wie auch an die
Stiftung Zürcher Kunsthaus. Es steckt viel Arbeit und
Zeit in diesem Vorhaben, aber die Mühe, so zeigt sich, hat
sich gelohnt. Mit Optimismus blicken wir deshalb in die
Zukunft unseres Projekts, und ich freue mich besonders
über die breite und positive Resonanz aus der Zürcher
Kunstgesellschaft!
Mein Dank gilt dem Vorstand und der Programmkommission der Zürcher Kunstgesellschaft wie auch
der Stiftung Zürcher Kunsthaus für ihre Unterstützung
und für den ehrenamtlichen Einsatz der Mitglieder dieser Gremien. Ich danke unseren Subventionsgebern,
der Stadt und dem Kanton Zürich, für ihre verlässlichen
und unverzichtbaren Beiträge. Stadt- und Gemeinderat
haben die Subventionen ab dem Jahr 2008 angepasst, so
dass wir den steigenden Anforderungen wieder besser
gerecht werden. Den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern
des Kunsthauses gilt nicht zuletzt mein Dank für ihre
Leistungsbereitschaft und das kreative Potential, das sie
dem Kunsthaus zukommen lassen.
Liebe Mitglieder der Kunstgesellschaft: Ihnen allen
gebührt Dank für Ihr nachhaltiges Interesse an einem
der grössten Museumsvereine Europas, am Ausstellungs- und Veranstaltungsprogramm und der wachsenden Sammlung. Wir im Kunsthaus freuen uns, dass wir
Sie an unserer Seite haben und, blicken mit Optimismus
in das Jahr 2009!
Walter B. Kielholz
Präsident
Sammlung
In den Jahren, in denen keine grösseren Schenkungen
ins Kunsthaus kommen, wird besonders deutlich, wie
eng der Ausbau der Sammlung mit der Ausstellungstätigkeit verknüpft ist. Die umfangreichste Erwerbung
– sie wird der Grosszügigkeit der Vereinigung Zürcher
Kunstfreunde verdankt – eilt für einmal der entsprechenden Ausstellung sogar voraus: Es ist die «Frau
mit Hund» von Katharina Fritsch, begleitet von zwanzig Regenschirmen und fünf monumentalen Siebdrucken mit Pariser Sujets – das Ganze ein raumfüllendes
Ensemble voller poetischer Assoziationen und nostalgischer Obertöne. Die rosarote Muschelfrau evoziert
von der Venus Anadyomene über den «stile rustique»
der manieristischen Grottenwelt bis zu den SouvenirNippes mediterraner Badeorte, wohin die elegante, von
einem Kleid Diors inspirierte Dame mit ihrem assortierten weissen Pudel eh am besten passt, bildmächtig
Göttliches und Banales. Dass in den Ausstellungen grosse Installationen zunehmend dominieren, zeigt sich so
auch in den Zugängen: der hektischen «Homeland Security» mit ihrem chaotischen, aus Abfallholz zusammengehämmerten Zuschauerraum noch aus der LieshoutPräsentation, der umgekehrt quasi leeren Intervention
von Shahryar Nashat aus den «Shifting Identities», die
zahlreich in die Sammlungsräume ausuferten und aus
denen auch die dokumentarische Arbeit «Nimbus der
Verfehlung» von Marc Bauer mit ihren schönen Zeichnungen, gedankenschwangeren Zitaten und dem düster stimmungsvollen Gemälde von Heideggers Hütte in
Todtnauberg stammt. Zu den Entdeckungen von «Europop», zu dem die Sammlung ihrerseits ein paar gute
Exponate beisteuern konnte, gehörten die grossen,
frühen, ganz flächigen Gemälde von Franz Gertsch, von
denen mit «Françoise» und ihrem Rennwagen wohl das
wichtigste erworben werden konnte.
Drei weitere grosse Werke zwischen Skulptur und
Installation, die im Berichtsjahr ins Kunsthaus kamen,
werden wohl ebenso wie die bereits erwähnten erst
im Erweiterungsbau voll zur Geltung kommen. In dem
zauberhaften «Schattenspiel» dürfte dem Spurensicherer Hans-Peter Feldmann die poetischste Gestaltung seiner Auseinandersetzung mit dem Erinnern
und Vergessen gelungen sein. Auf fünf kleinen Karussells drehen sich Spielzeugmodelle und Souvenirs; zu
sehen sind primär die Schatten an der Wand dahinter, die sich ineinander fliessend überschneiden, aus
grossen verzerrten Massen zu kurz vorbeigleitenden
präzisen kleinen Silhouetten verdichten, um sich alsbald wieder diffus auszudehnen und im Dunkeln zu
verlieren. Mit optischen Wirkungen des Erscheinens
und Verschwindens arbeitet auch Dan Graham in seinen Pavillons aus Zweiwegspiegelglas, nur sind es hier
nicht Schatten, sondern die Museumsbesucher selbst,
die sich in «Sine Wave / Zig Zag» bewegen und dabei
bald sichtbar werden, bald ihrem eigenen Spiegelbild
opak oder durchsichtig begegnen. Die gewichtige Dauerleihgabe finanzierte die Walter A. Bechtler Stiftung
im Rahmen ihrer Übernahme der «The 2000 Sculpture
Foundation» mit der monumentalen Installation von
Walter De Maria. Lee Ufan, von dem wir vor vier Jahren das bedeutende Gemälde «With Winds» erworben
haben, schenkte uns eine charakteristische Bodenskulptur, die unterschiedliche Energien von je zwei
grossen und kleineren Steinen auf eine Eisenplatte
demonstriert – eine meditative Setzung aus dem Geist
japanischer Zen-Gärten.
5
Damit sind wir bereits bei den Geschenken – zu
zahlreich fielen dieses Jahr die kleineren Erwerbungen aus dem aktuellen Kunstgeschehen aus, um sie
hier einzeln zu würdigen. Dank der Zuwendung der
Hulda und Gustav Zumsteg-Stiftung konnte das quasi
unbekannte frühe Gemälde «Virginal printemps» von
Maurice Denis erworben werden, eine Trouvaille, die
sicher ganz dem Geschmack des feinsinnigen Sammlers und Mäzens mit seiner Vorliebe für die Nabis und
die Blumen entsprochen hätte. Diese Künstlergruppe
ist im Kunsthaus bekanntlich mit Hauptwerken von
Bonnard und Vuillard gewichtig vertreten, doch fehlte
ein Bild, das ihre symbolistische Dimension und deren
Bedeutung für die Ausbildung der abstrakten Kunst
verdeutlicht hätte. Zugleich ergibt sich eine erhellende
Beziehung zu den gleichzeitigen Figurenkompositionen von Ferdinand Hodler, die von der gleichen Pariser
Gedankenwelt inspiriert sind.
Als Legat von Frau Margareta Schulthess-Wartmann ist mit der «Alp im Engelbergertal» ein bedeutendes frühes Gemälde von Rudolf Koller ins Kunsthaus
zurückgekehrt, das bereits im Entstehungsjahr 1854
erworben wurde – der kostbarste Ankauf, den sich
die Künstlergesellschaft bis dato geleistet hatte. 1966
veräusserte man es zusammen mit ein paar anderen
Bildern zur Finanzierung des «Grand intérieur aux six
personnages», das Hauptwerk Vuillards, das dieser
Vallotton schenkte und das sich René Wehrli keinesfalls entgehen lassen wollte. – Von dem begabten,
aber jung verstorbenen Arnold Steffan, dem Sohn des
bekannten Alpenmalers Gottfried Steffan, vermachte
uns Frau Rosa Anderegg das reizvolle, 1870 in München gemalte Selbstbildnis: Flöte spielend sitzt der
Künstler im charakteristisch ausgestatteten Atelier;
auf der Staffelei steht eine Landschaft im Geschmack
der Ecole de Barbizon, an der Wand hängt eine Reproduktion der «Steinklopfer» von Courbet. Wie in den
ähnlichen Darstellungen von Johann Lingelbach (1650)
und Johann Caspar Weidenmann (1836) sind hier die
6
Arbeitsbedingungen und künstlerischen Auffassungen
ihrer Zeit zur Anschauung gebracht. – Herr Christof
Burckhardt schenkte uns eine Skulptur von Ödon Koch
aus dem Nachlass seiner Eltern; Ernst Burckhardt
gehörte zu den fortschrittlichen Architekten, der u.a.
das Corso umbaute, für das Max Ernst sein grosses
Wandbild malte, und das Freibad Letten schuf, in dem
Koch eine grosse Mauer plastisch gestaltete.
Der Ausleihverkehr war mit 226 Gemälden und
Skulpturen und 87 Werken auf Papier ungewöhnlich
lebhaft; die Restauratoren und die Grafische Sammlung berichten dazu Näheres. Im Vordergrund standen
die Schweizer «Klassiker»: die Hauptwerke Segantinis
in der mit der National Gallery in London organisierten Ausstellung über den italienischen Divisionismus,
je fünfzehn Gemälde und Grafiken Vallottons in unserer Retrospektive, die von der Kunsthalle Hamburg
übernommen wurde. Die reich beschickte Ausstellung
«Ferdinand Hodler – eine symbolistische Vision» im
Kunstmuseum Bern bot Anlass für die Restaurierung
des «Tages», so dass die drei Fassungen im Original
nebeneinander studiert werden konnten. Die Budapester Station hingegen wurde mit einer repräsentativen Auswahl von Entwürfen zu den Historienbildern
ergänzt. Beherrschend und arbeitsintensiv aber waren
die Ausleihen umfangreicher Bestände von Werken
Alberto Giacomettis. Im Frühjahr gingen 25 Werke an
die von Felix Baumann kuratierte Doppelausstellung
Cézanne/Giacometti, die viel besuchte Jubiläumsveranstaltung des Louisiana Museums bei Kopenhagen.
Im Herbst folgte die seit langem von Frau Antonova gewünschte Retrospektive im Puschkin Museum
in Moskau und der St. Petersburger Ermitage, die
gemeinsam mit der Fondation Beyeler organisiert wurde und vierzig Leihgaben der Alberto Giacometti-Stiftung und des Kunsthauses enthielt. Dem Besuch von
zwölf Skulpturen Giacomettis im Ägyptischen Museum
Berlin wird 2009 der Gegenbesuch von Hauptwerken
ägyptischer Kunst in Zürich folgen.
Erwerbungen
GEMÄLDE UND SKULPTUREN
Marc Bauer
Nimbus der Verfehlung, 2008
Öl auf Leinwand
H 140 cm, B 180 cm
Inv.Nr. 2008/24
Florian Bühler
Still Life at the Art Shop, 2008
Öl auf Leinwand
H 33 cm, B 53 cm
Bezeichnet auf der Rückseite:
F. BÜHLER
Inv.Nr. 2008/26
Hans-Peter Feldmann
Schattenspiel, 2002
Installation: fünf Drehkarussell
mit Spielzeugfiguren und diversen
Objekten, Scheinwerfer,
Installationsmaterial;
Grösse variabel
Inv.Nr. 2008/28
El Frauenfelder
Taxidermi, 2007
Öl auf Leinwand
H 121 cm, B 140 cm
Bezeichnet auf der Rückseite:
Taxidermi, 2007 / El Frauenfelder
Inv.Nr. 2008/6
Zoo 10, 2007
Öl auf Leinwand
H 124 cm, B 155 cm
Bezeichnet auf der Rückseite:
Zoo 10, 2007 / El Frauenfelder
Inv.Nr. 2008/7
Zyklus Wildenstein Nr. 188, 2007
Öl auf Leinwand
H 81 cm, B 65 cm
Bezeichnet auf der Rückseite:
M. Gadient 07 / ‹ZW› Nr. 188
Inv.Nr. 2008/2
Jyrki 3, 2007
Öl auf Leinwand
H 53 cm, B 71 cm
Bezeichnet auf der Rückseite:
Jyrki 3, 2007 / El Frauenfelder
Inv.Nr. 2008/9
Zyklus Wildenstein Nr. 189, 2007
Öl auf Leinwand
H 81 cm, B 65 cm
Bezeichnet auf der Rückseite:
M. Gadient 07 / ‹ZW› Nr. 189
Inv.Nr. 2008/3
Museum New York 2, 2008
Öl auf Leinwand
H 103 cm, B 131cm
Bezeichnet auf der Rückseite:
Museum New York 2, 2008 /
El Frauenfelder
Inv.Nr. 2008/8
Zyklus Wildenstein Nr. 195, 2008
Öl auf Leinwand
H 81 cm, B 65 cm
Bezeichnet auf der Rückseite:
M. Gadient 08 / ‹ZW› Nr. 195
Inv.Nr. 2008/4
Markus Gadient
Zyklus Wildenstein Nr. 187, 2007
Öl auf Leinwand
H 81 cm, B 65 cm
Bezeichnet auf der Rückseite:
M. Gadient / ‹ZW› Nr. 187
Inv.Nr. 2008/1
Franz Gertsch
Françoise, 1967
Dispersion auf Leinwand
H 243 cm, B 145,5 cm
Inv.Nr. 2008/5
Wade Guyton
Ohne Titel, 2005
Inkjet auf Leinwand
H 152 cm, B 97 cm
Inv.Nr. 2008/25
7
Erik van Lieshout
Homeland Security, 2007
Videoinstallation, Farbe, Ton, 26’;
Holz, Teppich, Stühle
Grösse variabel
Inv.Nr. 2008/23
Shahryar Nashat
The Reception of the Reclining
Monks by the Ambassador, 2008
Installation: Sammlungsraum B 18
ohne Bilder, rote Beleuchtung,
Tonspur 3’
Inv.Nr. 2008/29
Susanne Paesler
Ohne Titel
Lack, Öl, Alkydfarben auf
Aluminium, H 29 cm, B 30 cm
Inv.Nr. 2008/15
Ohne Titel
Lack, Öl, Alkydfarben auf
Aluminium
H 150 cm, B 150 cm
Inv.Nr. 2008/16
Ohne Titel, 1995
Lack, Öl, Alkydfarben auf
Aluminium
H 192 cm, B 129 cm
Bezeichnet auf der Rückseite:
SUSANNE PAESLER 1995
Inv.Nr. 2008/14
8
Markus Weggenmann
Gemälde Nr. 357, 2008
Hochglanzlack auf Aluminium
H 210 cm, B 286 cm
Bezeichnet auf der Rückseite:
M. Weggenmann 2008
Inv.Nr. 2008/10
Franz West
Nippes, 2003
Papiermaché, Lack, Acryl, Metall,
Plastik; Holzsockel
H 110 cm, B 23 cm, T 23 cm
Inv.Nr. 2008/22
Cosima von Bonin
Colour Wheel, 2007
Edelstahl, Griffe aus Polypropylen,
lackiert in 7 Farben, L 47,6 cm,
D 6 cm Ex. 11/45, Parkett Edition
Nr. 81, signiertes und
nummeriertes Zertifikat
M.Inv. 2008/0004
ZEICHNUNGEN, DRUCKGRAFIK,
MULTIPLES
Louise Bourgeois
The Maternal Man, 2008
Farbstoffe auf Textil, H 26,3 cm,
B 20,3 cm; Ex. 11/33, Parkett
Edition Nr. 82, Bezeichnung
gestickt unten rechts:
LB; mit Bleistift
unten links: nummeriert
Gr.Inv. 2008/0011
Pawel Althamer
Retrospective, 2008
12 Zinnfiguren
H 18,5 cm, B 25 cm, T 8,5 cm,
Ed. 38/XXV, Ex. 11/38, Parkett
Edition Nr. 82A, signiertes und
nummeriertes Zertifikat
M.Inv. 2008/0006
Marc Bauer
Nimbus der Verfehlung, 2008
23 Zeichnungen, je H 32 cm,
B 45 cm, Bleistift, Farbstift und
Kohle auf Papier, bezeichnet verso
mit Bleistift: Marc Bauer 2008;
1 Zeichnung, H 45 cm, B 64 cm,
Bleistift, Farbstift und Kohle auf
Papier, bezeichnet verso mit
Bleistift: Marc Bauer 2008;
26 Textblätter, H 33 cm, B 22,5 cm,
schwarz-weiss Fotokopie
Z.Inv. 2008/0013 a – x;
Gr.Inv. 2008/0013 a – z;
dazu das Gemälde Inv.Nr. 2008/24
Christiane Baumgartner
Weddeort I + II, 2006
Diptychon, Holzschnitte,
je H 110 cm, B 140 cm; Ex. 4/6
Gr.Inv. 2008/0004 a + b
Urs Fischer
Joseph, 2006
Epson Ultrachrome Inkjet Print,
H 42 cm, B 29,7 cm; Ex. 8/40,
Edition Kunstverein Walcheturm,
bezeichnet auf Klebeetikette mit
Kugelschreiber in Schwarz
unten Mitte: 08 of 40 & 10 AP /
Urs Fischer
Gr.Inv. 2008/0020
Peter Fischli, David Weiss
Fotografias, 2005
Epson Ultrachrome Inkjet Print,
H 29,7 cm, B 42 cm; Ex. 8/40,
Edition Kunstverein Walcheturm,
bezeichnet auf Klebeetikette mit
Kugelschreiber in Schwarz unten
Mitte: 8/40 Fischli / David Weiss
Gr.Inv. 2008/0019
Salomon Gessner
Die Brüder zeigen Jakob das blutverschmierte Kleid Josefs, 1773
Grafit auf Papier, H 18,7 cm,
B 22,4 cm, bezeichnet mit Bleistift
unten rechts: S. G. a Ripoldsau.
1773, WZ
Z.Inv. 2008/0002
Dominique Gonzalez-Foerster
Calendario 2020, Kalender für
12 Monate in 12 Jahren (Januar
2008–Dezember 2019), 2007
14 Farbsiebdrucke, davon 2 von
Philippe Parreno, auf Munken
350 g/m², geheftet, H 42 cm,
B 46,6 cm; Ex. 11/45, Parkett
Edition Nr. 80, nummeriert und
signiert
Gr.Inv. 2008/0002
Mark Grotjahn
Spinner Winner, 2007
Handbemalte Münze in Gold und
Silber in Plexiglas-Behälter,
D 3,9 cm, T 0,3 cm; Ex. 3/30,
Parkett Edition Nr. 80,
Bezeichnung verso graviert:
Mark Grotjahn / 3/30 / Edition for
Parkett 80
M.Inv. 2008/0002
Rachel Harrison
Wardrobe Malfunction, 2008
10-Farben-Lithografie auf
Polypropylen, H 67,5 cm,
B 46,5 cm; Ex. 11/48,
Parkett Edition Nr. 82H,
bezeichnet mit Bleistift
unten links: 11/48; unten rechts:
[Signatur] 08
Gr.Inv. 2008/0010
Lori Hersberger
Herbst 2064, 2007
Epson Ultrachrome Inkjet Print,
H 42 cm, B 29,7 cm; Ex. 8/40,
Edition Kunstverein Walcheturm,
bezeichnet auf Klebeetikette mit
Kugelschreiber in Schwarz unten
Mitte: 8/40 / Lori Hersberger
Gr.Inv. 2008/0018
Andres Lutz, Anders Guggisberg
Eindrücke aus dem
Landesinneren, 2008
30 Fotolithografien in einer
Leinenbox, H 54 cm, B 41 cm;
Ex. 5/6, Ink Tree Edition, Küsnacht,
bezeichnet auf Titelblatt mit
Bleistift: 5/6 / [Signatur]
Gr.Inv. 2008/0012
huber.huber
Markus und Reto Huber
white flags / erased flags,
2006/2007
Block mit 46 Zeichnungen aus der
Serie white flags / erased flags,
2006/2007
Bleistift auf Papier, H 30,5 cm,
B 22,9 cm, bezeichnet verso mit
Bleistift unten rechts:
huber huber 2006
Z.Inv. 2008/0012.1–46
Albert Oehlen
L.A.P., 2007
Radierung, schwarze
Charbonneltusche auf
Hahnemühle Dürer Etching White
300 g/m2, H 53 cm, B 66,5 cm;
Ex. 11/60, Parkett Edition Nr. 79,
bezeichnet mit Bleistift unten
rechts: 11/60 A. Oehlen 07;
unten rechts: Prägestempel:
Burnet, Editions
Gr.Inv. 2008/0001
Jon Kessler
Habeas Corpus, 2007
Skulptur aus opakem und
transparentem Urethan, UrethanFarbpigmente, oranger PolyesterSatin-Overall, Kappe, Brille,
Maske, Ohrschutz,
Turnschuhe, Kabelbinder;
Ex. 11/60, Parkett Edition Nr. 79,
signiertes und nummeriertes
Zertifikat
M.Inv. 2008/0001
Sigmar Polke
Schildkröte, 2002
Siebdruck über Offsetlithografie,
H 70 cm, B 50,2 cm; Ex. 46/75,
bezeichnet mit Bleistift unten
links: 46/75; unten rechts:
Sigmar Polke 2002
Gr.Inv. 2008/0003
David Renggli
Das Ende einer Garderobe, 2007
Epson Ultrachrome Inkjet Print,
H 42 cm, B 29,7 cm; Ex. 8/40,
Edition Kunstverein Walcheturm,
2007, bezeichnet auf Klebeetikette
mit Kugelschreiber in Schwarz
unten Mitte: 8/40 / [Signatur]
Gr.Inv. 2008/0017
9
Ugo Rondinone
lines out to silence, 2007
Epson Ultrachrome Inkjet Print,
H 42 cm, B 29,7 cm; Ex. 8/40,
Edition Kunstverein Walcheturm,
bezeichnet auf Klebeetikette mit
Kugelschreiber in Blau unten
Mitte: 8/40 / [Signatur]
Gr.Inv. 2008/0016
Costa Vece
Bread Heads, 2007
Epson Ultrachrome Inkjet Print,
H 29,7 cm, B 42 cm; Ex. 8/40,
Edition Kunstverein Walcheturm,
bezeichnet auf Klebeetikette mit
Bleistift unten Mitte: 8/40 /
Costa Vece
Gr.Inv. 2008/0015
Peter Wechsler
WVZ Nr. XVIII, 2004
Bleistift auf gelb grundiertem,
raukörnigem Arches-Aquarellkarton, 640 g/m2, Grundierung:
Farbtinte, H 95 cm, B 142,5 cm,
bezeichnet mit Bleistift und
Kugelschreiber unten rechts:
PW 2004
Z.Inv. 2008/0001
JAHRESGABEN
von der Schweizerischen
Graphischen Gesellschaft
Emanuelle Antille
The Blazing Family, 2007
Serigrafie auf Aluminium,
H 73,1 cm, B 66 cm; Ex. 2/125,
bezeichnet verso auf weisser
Klebeetikette in Typoscript unten
rechts: Emanuelle Antille /
The Blazing Family / Sérigraphie
sur aluminium – 730 x 660 mm /
Edition 2/125 + 5 e.a. 2007 /
[mit Kugelschreiber:]
Ed. 2/125 E. Antille 2007
Gr.Inv. 2008/0027
Francis Baudevin
Sans titre, 2007
Serigrafie auf BFK Rives
Büttenpapier, 2-teilig, je: H 79 cm,
B 79 cm; Ex. 2/125
Bez. mit Bleistift unten rechts:
F Baudevin 2/125
Gr.Inv. 2008/0028 a + b
FOTOGRAFIEN
Ai Weiwei
Swatter, 2007
Messing vergoldet, H 7 cm,
B 54,5 cm, T 0,7 cm; Ex.11/55,
Parkett Edition Nr. 81, signiertes
und nummeriertes Zertifikat
M.Inv. 2008/0005
10
Andreas Gursky
Zürich I (Fussballspieler), 1985
C-Print, H 54 cm, B 70 cm; Ex. 4/10
Ph.Inv. 2008/0031
Christian Jankowski
Christian Jankowski reads
50 Parkett Artists
Collaborations, 2007–2008
Farbfotografie, 50 Originalfotografien von 50 Fotografen,
H 20,5 cm, B 25,6 cm, Parkett
Edition Nr. 81, Unikat, bezeichnet
mit Kugelschreiber unten links:
1/1; unten Mitte: C. Jankowski;
unten rechts: 2008
Ph.Inv. 2008/0024
Vera Lutter
Columbus Avenue, NYC: June 1997
Camera obscura Gelatinsilberdruck, H 40 cm, B 39,3 cm, Unikat,
bezeichnet verso mit Bleistift
unten rechts: Vera Lutter
Ph.Inv. 2008/0017
Large Rooftop Detail, Pepsi,
Long Island City: July 1998, 1998
Camera obscura Gelatinsilberdruck, H 51 cm, B 61 cm, Unikat,
bezeichnet verso mit Bleistift
unten rechts: Vera Lutter
Ph.Inv. 2008/0018
Marilyn Minter
Pamela Anderson, 2007
C-Print auf weissem Papier
(Seidenglanz), H 48,9 cm,
B 32,2 cm; Ex. 11/60, Parkett
Edition 79, bezeichnet mit Filzstift
in Schwarz: Pamela Anderson,
2007 ED: 11/60
Ph.Inv. 2008/0013
Vanessa Van Obberghen
Big Wig, 2007
Schwarzweiss-Fotografie auf
Mirrorinox, H 80 cm, B 120 cm;
Ex. 3/3, signiertes Zertifikat
Ph.Inv. 2008/0014
Markus Uhr
Ohne Titel, Leipzig, 2006
C-Print, H 100 cm, B 70 cm; Ex. 1/3
Ph.Inv. 2008/0025
Ohne Titel, Leipzig, 2007
C-Print, H 100 cm, B 70 cm;
Ex. 1/3, bezeichnet verso auf
Rückwand mit Filzstift auf
Aufkleber unten rechts: «o.T.»
Leipzig 2007 1/3 / Markus Uhr
Ph.Inv. 2008/0026
Ohne Titel, Leipzig, 2007
C-Print, H 100 cm, B 70 cm; Ex. 1/3
Ph.Inv. 2008/0027
Ohne Titel, Baar, 2007
C-Print, H 111 cm, B 169 cm;
Ex. 1/3, bezeichnet verso mit
Filzstift unten rechts: Markus Uhr
2007 / O.T. 1/3 + 1 AP
Ph.Inv. 2008/0028
Akram Zaatari
Mahmoud, 2007
C-Print auf mattem Kodak-RoyalDigital-Papier,
H 24 cm, B 19,2 cm; Ex. 1/5
Ph.Inv. 2008/0001
May, 2007
C-Print auf mattem Kodak-RoyalDigital-Papier,
H 24 cm, B 19,2 cm; Ex. 1/5
Ph.Inv. 2008/0002
Lara, 2007
C-Print auf mattem Kodak-RoyalDigital-Papier,
H 24 cm, B 19,2 cm; Ex. 1/5
Ph.Inv. 2008/0009
Ihab, 2007
C-Print auf mattem Kodak-RoyalDigital-Papier,
H 19,2 cm, B 24 cm; Ex. 1/5
Ph.Inv. 2008/0003
Jean-Pierre, 2007
C-Print auf mattem Kodak-RoyalDigital-Papier,
H 24 cm, B 19,2 cm; Ex. 1/5
Ph.Inv. 2008/0010
Rasha, 2007
C-Print auf mattem Kodak-RoyalDigital-Papier,
H 19,2 cm, B 24 cm; Ex. 1/5
Ph.Inv. 2008/0004
Nisrine, 2007
C-Print auf mattem Kodak-RoyalDigital-Papier,
H 24 cm, B 19,2 cm; Ex. 1/5
Ph.Inv. 2008/0011
Ghassan, 2007
C-Print auf mattem Kodak-RoyalDigital-Papier,
H 19,2 cm, B 24 cm; Ex. 1/5
Ph.Inv. 2008/0005
Nigol, 2007
C-Print auf mattem Kodak-RoyalDigital-Papier,
H 24 cm, B 19,2 cm; Ex. 1/5
Ph.Inv. 2008/0012
Zeina, 2007
C-Print auf mattem Kodak-RoyalDigital-Papier,
H 24 cm, B 19,2 cm; Ex. 1/5
Ph.Inv. 2008/0006
Soueid, 2007
C-Print auf mattem Kodak-RoyalDigital-Papier,
H 24 cm, B 19,2 cm; Ex. 1/5
Ph.Inv. 2008/0007
Mohamad, 2007
C-Print auf mattem Kodak-RoyalDigital-Papier,
H 24 cm, B 19,2 cm; Ex. 1/5
Ph.Inv. 2008/0008
VIDEO
Jennifer Allora & Guillermo
Calzadilla
Deadline, 2007
Ed. for Parkett 80. – Zürich [etc.]:
Parkett, 2007. – 1 DVD-R, (3’30 Min.,
Loop): Farbe, ohne Ton; 12 cm
VT 2008/0008
Nathalie Djurberg
Turn into me, 2008
[music by Hans Berg]. – Milano:
Giò Marconi, c2008. – 1 Videokassette (7’10 Min.): Farbe,
Stereoton; 17 cm
VT 2008/0031
11
Imbach, Thomas
Lenz am Berg
Zürich: Bachim Film, 2006. –
1 Videokassette (3 x 6’17 Min.):
Farbe, Stereoton; 17 x 11 cm
VT 2007/0046
Christian Jankowski
Kunstmarkt TV live, 2008
Berlin: Klosterfelde, 2008. –
1 Videokassette (45’15 Min.):
Farbe, Stereo-Ton; 27 cm
VT 2008/0035
Adrian Paci
Centro di permanenza
temporanea, 2007
Camera: Michael Palmieri. – Zürich:
Galerie Peter Kilchmann, c2007. –
1 Videokassette, (5’30 Min.): Farbe,
Stereoton; 10,5 x 7 cm
VT 2008/0032
Elodie Pong
After the empire, 2008
Submaster. – Zofingen: Videocompany, 2008. – 1 Videokassette
(13’52 Min.): Farbe, Dolby Digital
2.0-Ton; 17 cm
VT 2008/0039
GESCHENKE
von der Hulda und Gustav
Zumsteg-Stiftung
Maurice Denis
Virginal printemps, Pommiers
en fleurs, 1894
Öl auf Leinwand, H 57 cm, B 32,5 cm
Bezeichnet unten rechts: MAVD
[Monogramm] 94
Inv.Nr. 2008/20
Legat Rosa Anderegg
Arnold Steffan
Selbstbildnis im Atelier, 1870
Öl auf Leinwand,
H 86,5 cm, B 68,5 cm
Bezeichnet unten links: A. Steffan.
1870 / München
Inv.Nr. 2008/11
Legat Margareta SchulthessWartmann
Rudolf Koller
Geissbub, 1853
Öl auf Leinwand, H 58 cm, B 44 cm
Bezeichnet unten rechts:
RK 53 (RK ligiert)
Inv.Nr. 2008/17
Alp im Engelbergertal, 1854
Öl auf Leinwand
H 78 cm, B 108 cm
Bezeichnet unten rechts:
RKoller 1854. 7. Ag. [RK ligiert]
Inv.Nr. 219
vom Künstler
Lee Ufan
Relatum-Dynamics Zone, 2003
Eisenplatte, vier Steine
H 60 cm, B 200 cm, T 190 cm
Inv.Nr. 2008/21
vom Künstler
Ödön Koch
Skulptur, 1955
Kalkstein, H 138 cm, B 64 cm,
T 37 cm, Bezeichnet hinten unten:
ÖKOCH / 1955
Inv.Nr. 2008/18
GESCHENKE AN DIE GRAFISCHE
SAMMLUNG
von der Dr. Georg und
Josi Guggenheim-Stiftung, Zürich
Markus Uhr
Balken (Buchumschlag), 2007
Collage auf Papier
H 27,7 cm, B 28,9 cm
nicht bezeichnet
Z.Inv. 2008/0003
12
Jägerin, 2007
Collage und Kugelschreiber
auf Papier, H 33,1/32,9 cm,
B 25,1/24,8 cm, nicht bezeichnet
Z.Inv. 2008/0004
Diamonds are forever, 2007
Collage auf Papier
H 32 cm, B 25,6 cm,
nicht bezeichnet
Z.Inv. 2008/0005
Der Hang, 2007
Collage, Deckweiss und
Leimspuren auf Papier
H 30,2 cm, B 21,2 cm,
nicht bezeichnet
Z.Inv. 2008/0006
Vernetzt, 2007
Collage auf Papier
H 33,9 cm, B 25,3 cm,
nicht bezeichnet
Z.Inv. 2008/0007
Frau, 2007
Collage auf Papier
H 47,4 cm, B 23,8 cm,
nicht bezeichnet
Z.Inv. 2008/0008
Portrait einer Autopsie, 2007
aus der Serie: Krieg im Kopf, 2007
Collage auf Papier auf Buchdeckel,
H 29,7 cm, B 26 cm, bezeichnet
verso unten rechts:
mit Filzschreiber in Schwarz:
«Portrait einer / Autopsie» 2007 /
Markus Uhr
Z.Inv. 2008/0009
Der Bruch, 2007
aus der Serie: Krieg im Kopf, 2007
Collage auf Papier
H 30 cm, B 25 cm,
nicht bezeichnet
Z.Inv. 2008/0010
Untitled, 2008
Acryl und Conté-Stift auf Papier,
H 38,5 cm, B 50,8 cm, bezeichnet
verso mit Kugelschreiber unten
Mitte: EVL 2008
Z.Inv. 2008/0017
Galeere, 2007
aus der Serie: Krieg im Kopf, 2007,
Collage, Deckfarben, Bleistift,
Kugelschreiber, Aquarell und
Karton auf Papier, H 90,4 cm,
B 122 cm, bezeichnet oben
Bildmitte: mit Kugelschreiber in
Schwarz: EDWIN / DU / HURENSOHN; verso unten rechts: mit
Filzschreiber in Schwarz:
«GALEERE» / 2007 / Markus Uhr
Z.Inv. 2008/0011
Untitled, 2008
Mischtechnik auf Papier,
H 47,1 cm, B 59,4 cm, bezeichnet
verso mit Kugelschreiber unten
rechts: EVL / 2008
Z.Inv. 2008/0018
Untitled, 2008
Mischtechnik auf Papier,
H 27,9 cm, B 21,5 cm, bezeichnet
verso mit Kugelschreiber unten
rechts: EVL 2008
Z.Inv. 2008/0019
vom Künstler
von Frau Regina Maria Lutz
Erik van Lieshout
Untitled, 2008
Mischtechnik auf Papier,
H 57,2 cm, B 57 cm, bezeichnet
verso mit Kugelschreiber unten
Mitte: EVL / 2008
Z.Inv. 2008/0015
Untitled, 2008
Mischtechnik auf Papier, H 42 cm,
B 29,7 cm, bezeichnet verso mit
Kugelschreiber Mitte rechts:
EVL 2008
Z.Inv. 2008/0016
Friedrich Kuhn
Ausstellungsplakat: Die Palmen
des Friedrich Kuhn. Bilder,
Plastiken, Objekte, Reliefs, Blätter
und Grafiken im kleinen
Kunstkabinett Pierre Baltensperger, 1968 Fotolithografie,
H 50 cm, B 35 cm, bezeichnet
unten rechts: auf Originalcollage:
Friedrich Kuhn 1968
Gr.Inv. 2008/0014
13
von Ivo Tobler
Richard Wagner
Schleppkähne an der Riva degli
Schiavoni, 1979
Aquarell über Bleistift,
H 22,2 cm, B 28,2 cm,
bezeichnet mit Feder unten rechts:
RWAGNER / 79
Z.Inv. 2008/0014
von Frau Els Tschupp-van Castel
Emanuel Jacob
Ohne Titel, 1964/65
Aquarell auf Papier, H 68,4 cm,
B 54,4 cm, bezeichnet verso oben
links: Nachlassstempel: Nachlass
Emanuel Jacob / Nr. [mit Kugelschreiber] 1 / Inventar Atelier /
Russikon November 1967
Z.Inv. 2008/0020
vom Künstler
Peter Wechsler
Kleines Liniengewimmel,
1973–1976
Kaltnadelradierung auf Kupfer, auf
Zerkall-Bütten-Papier, H 49 cm,
B 54 cm; Ex. 25/40, bezeichnet mit
Bleistift unten links: 25/40; unten
Mitte: Kleines Liniengewimmel;
unten rechts: VII1973–III1976
XII1996 Peter Wechsler;
verso unten links: WZ: Zerkall
Gr.Inv. 2008/0006
14
Verknotungen, 1973
Kaltnadelradierung auf Zink, auf
Zerkall-Bütten-Papier, H 72,2 cm,
B 71,4 cm; Ex. 8/20, bezeichnet mit
Bleistift unten links: 8/20; unten
Mitte: Verknotungen; u.r.: 73/III94
Peter Wechsler
Gr.Inv. 2008/0007
Per Speculum (Filmstill II) 2006
Farbfotografie, H 25,1 cm,
B 33,8 cm; Ex. 5/6
Ph.Inv. 2008/0030
Kratzkugel, 1973
Kaltnadelradierung auf Zink, auf
Hahnemühle-Papier; H 71,1 cm,
B 85,7 cm; Ex. 24/30, bezeichnet
mit Bleistift unten links: 24/30;
unten Mitte: Kratzkugel; unten
rechts: V73/X93 Peter Wechsler
Gr.Inv. 2008/0008
Ursula Hodel
Fisherman’s women. Arabian
nights. Mother, 2000
New York, NY: Electronic Arts
Intermix, 2000. – 1 Videocassette
(38’50 Min.): Farbe, Ton;
25,5 x 17,5 cm
VT 2008/0040
Grosses Liniengewimmel, 1976
Kaltnadelradierung auf Kupfer, auf
Zerkall-Bütten-Papier; H 95 cm,
B 109,6 cm; Ex. 4/33, bezeichnet
mit Bleistift unten links: 4/33;
unten Mitte: Grosses Liniengewimmel; unten rechts: Peter
Wechsler X 1976 – VIII 2001
Gr.Inv. 2008/0009
Freckles, 2000
New York ‹NY›: Electronic Arts
Intermix, 2000. – 1 Videocassette
(23 Min.): Farbe, Ton
VT 2008/0033
GESCHENKE AN DIE SAMMLUNG
VON FOTOGRAFIEN
von der Galerie Peter Kilchmann
Adrian Paci
Per Speculum (Filmstill I) 2006
Farbfotografie, H 25,1 cm,
B 33,8 cm; Ex. 5/6
Ph.Inv. 2008/0029
GESCHENKE AN DIE
VIDEO-SAMMLUNG
Speedo. Godiva. Cornuto, 2000
New York, NY: Electronic Arts
Intermix, 2000. –
1 Videocassette (19’39 Min.):
Farbe, Ton; 25,5 x 17,5 cm
VT 2008/0041
VEREINIGUNG ZÜRCHER
KUNSTFREUNDE
Katharina Fritsch
Frau mit Hund, 2004
Polyester, Eisen, Aluminium,
Farbe, H 176 cm, Durchmesser
100 cm, resp. H 49 cm, B 44 cm,
T 68 cm
Inv.Nr. 2008/12 a + b
Frau mit Hund: Zwanzig
Regenschirme, 2004
Carbon, Aluminium, Plastik und
Lack, Durchmesser 120 cm
Inv.Nr. 2008/13
Postkarte (Paris, Metropolitain)
11, 2004
Siebdruck auf Sintra Foamboard,
H 248 cm, B 183 cm; Ex. 1/3
Gr.Inv. 2008/0021
Postkarte (Paris, Eiffelturm und
Wasserspiele) 3, 2004
Siebdruck auf Sintra Foamboard,
D 200 cm, Ed. 3 + 2 AP, Ex. 1/3
Gr.Inv. 2008/0022
Postkarte (Paris, Eiffelturm und
Schrift) 6, 2004
Siebdruck auf Sintra Foamboard,
H 280 cm, B 198 cm; Ex. 1/3
Gr.Inv. 2008/0023
Postkarte (Paris, L’Arc de
Triomphe) 7, 2004
Siebdruck auf Sintra Foamboard,
H 191 cm, B 280 cm; Ex. 1/3
Gr.Inv. 2008/0024
Postkarte (Paris, Weinglas und
Flasche) 9, 2004
Siebdruck auf Sintra Foamboard,
H 280 cm, B 115 cm; Ex. 1/3
Gr.Inv. 2008/0025
Geschenk der Vereinigung
Zürcher Kunstfreunde anlässlich
des Kunsthausfestes
Mai-Thu Perret
Ohne Titel (Komma), 2008
MDF lackiert, H 21 cm, B 15 cm,
T 7,5 cm, Ed. 340 + 15 EA + 15 HC,
Ex. 144/340, bezeichnet in Weiss
am Boden: MTW / 144/340
M.Inv. 2008/0007
Gruppe Junge Kunst
John M. Armleder
The Crissier-walk: Ecart meets
Adelina & Egon von Fürstenberg,
1974 Paris: BdV, 1974. –
1 Videokassette (3’56 Min.):
Farbe, kein Ton; 17,3 cm
VT 2008/0030
Film with a chair, 1973
Paris: BdV, 1973. – 1 Videokassette
(10’13 Min.): Farbe, kein Ton;
17,3 cm
VT 2008/0028
Performance piece, 1970
Paris: BdV, 1970. – 1 Videokassette
(3’29 Min.): Farbe, kein Ton;
17,3 cm
VT 2008/0029
Current issues July / August 95
Paris: BdV, 1995. – 1 Videokassette
(42 Min.): Farbe, Stereoton; 27 cm
VT 2008/0022
Expert make-up: Sylvie Fleury,
2001.09.05
Produced by Artsonje Center. –
Paris: BdV, 2001. – 1 Videokassette
(3’57 Min.): Farbe, Stereoton; 17,3 cm
VT 2008/0024
Goran Gali, Gian-Reto Gredig
Vektor, 2008
Inkjetprint auf Leinwand,
H 183 cm, B 130 cm; Ex. 1/5
Gr.Inv. 2008/0026 a + b
Vektor (Strasse), 2008
Video «Strasse» aus der Arbeit
«Vektor» Mastertape. – [Zürich]:
[Goran Gali, Gian-Reto Gredig],
[2008]. – 1 Videokassette, (22’20
Min.): Farbe, Stereo-Ton; 5 x 7,3
cm, Exemplar: Nr. 1/5 (+ 2 AP)
VT 2008/0042
Georg Gatsas
American Flag, 2007/2008
C-Print auf Aluminium, H 134 cm,
B 88 cm; Ex. 2/5 bezeichnet verso
auf einer weissen Etikette u.r.:
AMERICAN FLAG / 2007/2008 /
2/5 + 2AP / [Signatur]
Ph.Inv. 2008/0032
Sylvie Fleury
Beauty case, 1995
Paris: BdV, 1995. – 1 Videokassette
(6 Min., Loop 30 Min.): Farbe,
Stereoton; 17,3 cm
VT 2008/0023
15
Rita Ackermann, 2007/2008
C-Print auf Aluminium, H 134 cm,
B 88 cm; Ex. 4/5, bezeichnet auf
einer weissen Etikette verso u.r.:
RITA ACKERMANN / 2007/2008 /
4/5 + 2AP / [Signatur]
Ph.Inv. 2008/0033
Gilbert & George
The secret files of Gilbert &
George
[ce film a été réalisé pour
l’exposition «Voilà – le monde dans
le tête» au Musée d’Art Moderne
de la Ville de Paris du 15 juin au
29 octobre 2000] / a film by Hans
Ulrich Obrist; réalisation: JeanMarie Barthe; musique: Edmond
Zoghaib. – Paris: BdV, 2000. –
1 Videokassette (34 Min.): Farbe,
Ton; 37 cm
VT 2008/0013
Thomas Hirschhorn
Für Reto Flury, 1994
Paris: BdV, 1994. – 1 Videokassette
(5’23 Min.): Farbe, Stereoton;
17,3 cm
VT 2008/0025
Robert Walser Video, 1995
Paris: BdV, 1995. – 1 Videokassette
(4 Min.): Farbe, Stereoton; 17,3 cm
VT 2008/0026
16
Thank you, 1995
Paris: BdV, 1995. – 1 Videokassette
(8’20 Min.): Farbe, Stereoton;
17,3 cm
VT 2008/0027
Walter Pfeiffer
Kawasaki cut, 1985–2001
Paris: BDV, 1985–2001. –
1 Videokassette (2’17 Min.): Farbe,
Stereoton; 17,3 cm
VT 2008/0020
RothStauffenberg
Christopher Roth / Franz
Stauffenberg
O Grande Hotel, 2007
Polystrol, Plexiglas, Modellbaum,
Wasser
H 20,5 cm, B 22,5 cm, T 22,5 cm
Inv.Nr. 2008/27
ALBERTO GIACOMETTI-STIFTUNG
Geschenk von Bruno Giacometti
The plaza, 1985–2001
Paris: BDV, 1985–2001. –
1 Videokassette (3’10 Min., Loop):
Farbe, Stereoton; 17,3 cm
VT 2008/0021
Annaïk Lou Pitteloud
Diggers, 2007
Lambdaprint hinter Plexiglas,
H 123 cm, B 207 cm; Ex. 1/5
Ph.Inv. 2008/0015
All Yesterdays, 2007
Lambdaprint hinter Plexiglas,
H 93 cm, B 194 cm; Ex. 4/5
Ph.Inv. 2008/0016
Alberto Giacometti
Palette, Messer, Messzirkel
Metall, Ölfarbe,
H 23,5 cm, B 35 cm, T 3,3 cm
GS 392
DAUERLEIHGABEN
der Walter A. Bechtler-Stiftung
Dan Graham
Sine Wave / Zig Zag, 2007
Zweiwegspiegelglas und Stahl,
H 230 cm, B 702 cm, T 383 cm
Inv.Nr. 2008/19
Ausstellungen
Europop
Unser Blick auf die europäische Pop-Art gruppierte
rund 80, zum Teil vergessene, zum Teil weltberühmte
Werke in vier Kapiteln um die populärsten Motivkreise
der Pop-Art: Konsum, Spektakel, Medien, Freizeit. Die
Ausstellung verfolgte die Spuren der Pop-Art von den
frühen Fünfziger- bis in die späten Sechzigerjahre, von
London nach Paris, von Düsseldorf nach Mailand und
dokumentierte eine der intensivsten und wirkungsmächtigsten Kunsttendenzen des 20. Jahrhunderts.
Der Überblick über die europäische Pop-Art zeigte, wie
diese weniger in Variationen eines Formenrepertoires
als vielmehr im Jonglieren möglicher Pop-Attitüden
bestand: Pop-Art spielte mit den Bildern der Magazine,
der Plakatwände und der Leinwände, gab sich mal ironisch und humorvoll, mal kritisch und subversiv, mal
staunend naiv und ein andermal wieder unverblümt
bitter und zynisch. Wie beim kunsthistorischen Urahn
Dada ging es nicht um Technik, Form und Stil, sondern
um eine Haltung. Und die Haltungen der Pop-Künstler
erkennt man aus ihren Einstellungen zum Kernthema
der Pop-Kunst: der kommerziellen Massenbildwelt.
Die Ausstellung nahm sich mithin auch vor zu zeigen, dass das Auftreten der Pop-Art Symptom einer
neuen, wechselseitigen Beeinflussung und Abhängigkeit der künstlerischen Ereignisse in den USA und in
Westeuropa war. Mit der transatlantischen Abhängigkeit im Kalten Krieg ging eine offensive Propagierung
amerikanischer Massenkultur, eine Amerikanisierung
der europäischen Alltagskultur einher. Die Welle der
Amerikanisierung brachte sich in einer Kunst zum Ausdruck, welche die Spannung zwischen Alter und Neuer
Welt zu ihrem eigentlichen Inhalt hatte: der Pop-Art.
Beteiligte Künstler und Künstlerinnen:
Thomas Bayrle, Peter Blake, Pauline Boty, KP Brehmer, Erró, Öyvind Fahlström, Franz Gertsch, Domenico Gnoli, Richard Hamilton, David Hockney, Alain Jacquet, Allen Jones, Jean-Jacques Lebel, Konrad Lueg,
Eduardo Paolozzi, Peter Phillips, Michelangelo Pistoletto, Sigmar Polke, Martial Raysse, Gerhard Richter,
Mimmo Rotella, Niki de Saint-Phalle, Peter Stämpfli,
Wolf Vostell
Ein Kulturengagement der Credit Suisse – Partner des
Kunsthaus Zürich.
TB/FL
Shifting Identities
Die Gruppenausstellung «Shifting Identities – (Schweizer) Kunst heute» widmete sich den aktuellen Fragen
von Wertewandel und Identitätsverschiebungen im
Zuge der Globalisierung und zeigte Werke von 67 Künstlerinnen und Künstlern, die sich in ganz unterschiedlicher Weise mit diesen Problemen auseinandersetzten.
Die einen thematisierten die politisch-ökonomischen
Folgen der Globalisierung und behandelten Fragen
von Migration und den damit verbundenen kulturellen
und religiösen Konflikten. Andere wiederum näherten
sich dem Thema mit Video-Arbeiten, in denen sie Rollenbilder kritisch hinterfragten, oder behandelten die
Identitätssuche auf einer persönlich-psychologischen
Ebene mit «Doppelgänger»-Figuren.
Dem Thema entsprechend zeigte die Präsentation
eine Mischung aus Schweizer Künstlerinnen und internationalen Positionen, auch wenn sich hier die Grenzen
immer mehr verwischen. Denn viele der sogenannten
17
Schweizer Künstler sind keine Schweizer, und umgekehrt leben etliche Schweizer Kunstschaffende im
Ausland. Der Flexibilisierung in der (Kunst-)Welt entsprechend wurde das aktuelle Schweizer Kunstschaffen als Teil eines transnationalen Koordinatensystems
gezeigt.
Die Ausstellung dehnte sich nicht nur über den
Bührlesaal in die Sammlung aus, sondern über die
Grenzen des Museums an Orte, die für die globalisierte Gesellschaft wichtig sind, wie den Flughafen Zürich.
Sieben Künstlerinnen und Künstler zeigten dort Werke, die sich auf ganz unterschiedliche Weise mit diesem Transit-Ort auseinandersetzen.
Zur Ausstellung entstand eine eigene Website mit
Blog (www.shifting-identities.ch), auf der alle Veranstaltungen und Performances zugänglich gemacht
wurden. – Unterstützt wurde die Ausstellung von Swiss
Re, Partner für zeitgenössische Kunst. – Vom 10. April
bis 24. Mai 2009 reist die Schau ins Contemporary Art
Center (CAC), Vilnius.
MV
18
Rivoluzione!
Italienische Moderne von Segantini bis Balla
Die Ausstellung bot erstmals in der Schweiz einen
umfassenden Überblick über das Schaffen der bedeutendsten italienischen Maler des ausgehenden
19. Jahrhunderts: der Divisionisten. «Divisionismus»
nennt man die italienische Spielart der in Paris als
«Neo-Impressionismus» oder «Pointillismus» bekannten Nachfolgeströmung des Impressionismus. Die
Prinzipien der Farbtheorie und der Optik mit ihrer Analyse des Lichts und der Farben begründen die divisionistische Malweise. Punkte oder Striche, oft in komplementären Kontrasten reiner Primärfarben, fügen
sich zu schillernden, lichtdurchfluteten Kompositionen. Die wichtigsten Vertreter der älteren Generation
waren Giuseppe Pellizza da Volpedo, Gaetano Previati,
Angelo Morbelli und Giovanni Segantini. In der zweiten
Generation finden wir die Maler, welche ihre Karriere
als Divisionisten begannen und später im Futurismus
zur Reife gelangten: Giacomo Balla, Carlo Carrà und
Umberto Boccioni. Im Unterschied zum eher idyllischen französischen Postimpressionismus betrachteten die Divisionisten ihre Malerei als adäquate Ausdrucksform ihrer radikalen politischen Gesinnung.
Die Ausstellung gliederte sich in fünf Kapitel:
Den Auftakt machte die Landschaftsmalerei, denn
die Landschaften der Lombardei und des Piemont
zählten zu den wichtigsten Motiven. Der zweite Themenkomplex war die Gesellschaftskritik: In den
1890er-Jahren hatten die Krisen der Industrialisierung auch in Italien das Gefüge des gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Lebens erschüttert. Viele
der divisionistischen Maler ergriffen mit ihren Bildern
in fast propagandistischer Weise Partei. Die Abwendung der enttäuschten Revolutionäre von der Politik
und hin zum Symbolismus stellte ein drittes Kapitel
dar. In einem eigenen Saal wurde der international
erfolgreichste Divisionist, Giovanni Segantini, geehrt.
Und schliesslich zeigte das letzte Kapitel den Aufbruch zum Futurismus: 1909 publizierte Marinetti
sein «futuristisches Manifest», und bald schlossen
sich die jüngeren Divisionisten der Bewegung an.
Balla, Carrà und Boccioni wurden zu den wichtigsten
Malern des Futurismus.
Die Ausstellung wurde in Kooperation mit der
National Gallery, London, erarbeitet und mit Werken
der Tessiner Zeitgenossen Edoardo Berta, Filippo
Franzoni und Luigi Rossi, dazu von Giovanni Giacometti ergänzt.
TB
AUSSTELLUNGEN IM KABINETT
Shifting Identities – (Schweizer) Kunst heute. Intro
Die Ausstellung «Shifting Identities – (Schweizer) Kunst
heute» thematisierte Fragen von Wertewandel und
Identitätsverschiebungen im Zuge der Globalisierung
in der Schweiz wie auch international (siehe oben zur
Hauptausstellung). Das Thema von Veränderung und
Verschiebung stand aber nicht nur auf inhaltlicher
Ebene im Zentrum der Ausstellung, sondern widerspiegelte sich auch in ihrem Zustand. Die Präsentation
wurde nicht als eine statische und einmal festgelegte
Anordnung konzipiert, sondern als ein dynamisches
Gebilde, das sich im Laufe der Zeit entwickeln und
verändern sollte. Ein erstes Kapitel, das sogenannte
INTRO, startete bereits Mitte März mit einer Reihe
von künstlerischen Interventionen in der Sammlung
und Veranstaltungen im Kabinettraum, die das Thema der Ausstellung aus verschiedenen Blickwinkeln
beleuchteten. Gleichzeitig wurde die Website www.
shifting-identities.ch aufgeschaltet, die die Ausstellung mit einem Blog und speziell fürs Netz produzierten Kunstwerken in den virtuellen Raum erweiterte.
Unterstützt von Swiss Re, Partner für zeitgenössische
Kunst.
MV
The Marc Rich Collection
Aus Anlass des 150. Geburtstags der Fotografie
schenkte der Geschäftsmann Marc Rich 1989 dem
Kunsthaus eine Sammlung von ca. 80 Meisterwerken der klassischen, künstlerischen Fotografie. Der
Bogen der Marc Rich Collection spannt sich von den
Pionieren der Frühzeit (Henry Fox Talbot, Charles
Marville) über den Piktorialismus der «Photo-Secession» (Alfred Stieglitz, Edward Steichen), die «straight
photography» (Paul Strand, Edward Weston, Ansel
Adams) bis zu Surrealismus, Konstruktivismus und
Bauhaus (Man Ray, László Moholy-Nagy) und dem
poetisch-dokumentarischen Realismus der Mitte
des 20. Jahrhunderts (Henri Cartier-Bresson, Robert
Frank).
Die Kabinett-Ausstellung bot auch Gelegenheit,
einige wichtige, nach 1989 in die Sammlung gelangte
Werke klassisch-moderner Fotokunst vorzustellen. Zu
nennen ist insbesondere die grosszügige Schenkung
der Dr. Carlo Fleischmann Stiftung von experimentellen Arbeiten Herbert Bayers. Die Foto-Sammlung
des Kunsthaus Zürich wächst weiter – überwiegend
im zeitgenössischen Bereich. Aus konservatorischen
Gründen und aus Platzmangel kann nur ein kleiner
Ausschnitt davon dauerhaft ausgestellt werden. Mit
der Präsentation der zum Teil höchst empfindlichen
Arbeiten der Marc Rich Collection sollte die klassische künstlerische Fotografie und ihre Rolle für
nachfolgende Künstlergenerationen wieder einmal in
Erinnerung gerufen werden.
TB
Saul Steinberg. Illuminations
Die Ausstellung wurde von der Saul Steinberg Foundation in New York konzipiert und gab Gelegenheit,
eines der sonderbarsten Genies des zwanzigsten Jahrhunderts kennen zu lernen oder wieder zu entdecken.
Saul Steinberg (1914–1999) verbrachte seine Kindheit
in seinem Geburtsland Rumänien. Seine Karriere als
Cartoonist begann in den 1930er-Jahren in Mailand,
wo er Architektur studierte. Gezwungen, das faschistische Italien zu verlassen, emigrierte er 1942 in die
USA. Fast sechzig Jahre lang war Steinbergs Name mit
der Zeitschrift «The New Yorker» verknüpft, wo er die
Möglichkeiten des Zeichnens für ein Printmedium neu
definierte. In den 1940er- und 1950er-Jahren publizierte Steinberg in Dutzenden von Zeitschriften, er brachte
Bücher mit seinen Zeichnungen heraus, und er wurde
berühmt für Stoffdesigns, Wandbilder, Grusskarten,
Werbegrafik und Bühnenausstattungen. Steinbergs
Satire bewegt sich jenseits der Karikatur, sein Witz
sprengt die Eindimensionalität des Cartoons. Wie seine Vorgänger Hogarth und Daumier war Steinberg ein
Künstler, dessen Einfallsreichtum Gattungsgrenzen
überschreitet. Eine dunkle Komik, ein scharfer Blick auf
menschliche Schwächen und Eitelkeiten verbinden sich
mit einer überbordenden Fantasie und virtuoser Handhabung der vielfältigsten zeichnerischen Mittel. – Die
Ausstellung wurde organisiert vom Frances Lehman
Loeb Art Center, die Stationen in Europa standen unter
dem Patronat der Saul Steinberg Foundation und wurden unterstützt durch die Terra Foundation for American Art und die PaceWildenstein Gallery, New York.
Die Ausstellung im Kunsthaus Zürich wurde unterstützt durch die AAM Privatbank.
TB
19
Runa Islam (mit Tobias Putrih). Restless Subject
Das Medium Film und dessen Reflexion stehen im
Mittelpunkt von Runa Islams Werk. Die 1970 in Dhaka (Bangladesch) geborene und in London lebende
Künstlerin hinterfragt in ihren Arbeiten filmische
Illusionen. Sie rückt den Akt des Sehens – im Sinne
von Schauen und Erkennen – in den Mittelpunkt und
verschränkt Analytik und Sinnlichkeit auf vielfältige
Weise. Das Kunsthaus Zürich präsentierte die erste
Einzelausstellung von Runa Islam in einem Museum
in der Schweiz in Zusammenarbeit und gleichzeitig mit
dem Museum Folkwang in Essen. Vier Filme waren in
einer speziell für den Kabinettraum entworfenen Installation zu sehen, die Runa Islam in Zusammenarbeit
mit dem slowenischen Künstler Tobias Putrih (*1972)
konzipiert hatte. Die ungewöhnliche Konstruktion aus
Industriegerüsten und Transparentfolien übersetzte die Grundthemen von Runa Islams Filmen in eine
räumliche Struktur und verdichtete das Gezeigte auf
feinfühlige und intelligente Weise. Ergänzend lief im
Kleinen Vortragssaal der etwas ältere Film «First Day
of Spring» (2005). Zur Ausstellung entstand die erste
umfassende Künstlermonographie zu Runa Islams
Arbeiten aus den letzten fünf Jahren in Englisch und
Deutsch. – Unterstützt wurde die Ausstellung durch
die Art Mentor Foundation Lucerne.
MV
AUSSTELLUNGEN IN DER SAMMLUNG
20
Edward Steichen. In High Fashion
Edward Steichen (1879–1973) war als Maler und Fotograf bereits eine Berühmtheit, als man ihm 1923 die
Stelle des Cheffotografen der beiden einflussreichen
Magazine «Vogue» und «Vanity Fair» des New Yorker
Verlags Condé Nast anbot. Unter Aufbietung seiner
aussergewöhnlichen Talente und mit ungeheurem
Enthusiasmus setzte Steichen in den folgenden fünfzehn Jahren die Kultur der damaligen Zeit und ihre
herausragendsten Vertreter aus Literatur, Journalismus, Tanz, Sport, Politik, Theater und Film, vor allem
aber die Kreationen der Haute Couture in glänzendes
Licht. Steichen definierte den Modefotografen als
einen Autor, als einen Künstler, der eben gerade in
der kommerziellen Fotografie sein höchstes Talent
verwirklicht. Dank seiner Erfahrung als Maler wusste
Steichen, wie er die Struktur, den Glanz, den Schnitt,
Fall und Faltenwurf eines Stoffes kunstgerecht wiedergeben musste. Und als Porträtmaler hatte er gelernt,
jede noch so kleine Geste und jeden noch so flüchtigen Ausdruck in ihrer Bedeutsamkeit festzuhalten.
Verglichen mit seinen Vorgängern vollzog Steichen in
der Modefotografie einen Stilsprung, der sich mit dem
Übergang vom Stummfilm zum Tonfilm vergleichen
lässt. Er liess seine künstlerischen Anfänge im fotografischen Impressionismus, in Art Nouveau und Symbolismus hinter sich, um zum grössten Fotografen des
Art déco und zum eigentlichen Erfinder der Glamourfotografie zu werden.
Die Ausstellung wurde vom Musée de l’Elysée,
Lausanne, und der Foundation for the Exhibition of
Photography, Minnesota, in Zusammenarbeit mit dem
Kunsthaus Zürich konzipiert. – Unterstützt durch die
Banca del Gottardo.
TB
Richard Kisling. Ein Haus für die Avantgarde
Das Erscheinen der in langjähriger Forschung von Silvia Volkart erarbeiteten Monographie über den Zürcher
Eisenhändler Richard Kisling (1862–1917) und sein
pionierhaftes Wirken für die Avantgarde als Präsident
der Ausstellungskommission bot einen willkommenen
Anlass, die ins Kunsthaus gekommenen Reste seiner
einst sehr umfangreichen Sammlung zu zeigen. Seine
von Karl Moser errichtete Villa mit Galerietrakt bildete
ein Zentrum des damaligen Aufbruchs der Schweizer
Malerei mit Hodler als Zentralgestirn. In der von einer
Dokumentation begleiteten Präsentation im Eckraum
des ersten Obergeschosses des Neubaus dominierten
Amiet und die Frühwerke von Hermann Huber, Albert
Pfister, Reinhold Kündig und anderer hoffnungsvoller
Talente.
ChK
Bilderwahl! Falke auf Schildkröte
Ein «Falke auf Schildkröte» stand im Zentrum der
diesjährigen «Bilderwahl!». Die aus Holz geschnitzte, farbig gefasste Figur kam 1960 zunächst als
Leihgabe, später als Geschenk in die Sammlung des
Kunsthauses. Im Vorfeld der Ausstellung wurde sie
restauratorisch untersucht und ihr innerer Aufbau
geklärt. Die Analyse der Farbschicht belegt ihre mittelalterliche oder frühneuzeitliche Entstehung. Die
vollplastische Darstellung eines Raubvogels, der auf
einer Schildkröte steht, ist in ihrer Art einzigartig.
Dies erschwert eine sichere Deutung, doch ergeben
sich unterschiedliche Interpretationsmöglichkeiten
aus den kulturhistorischen Zusammenhängen, die
Gastkuratorin Sibyl Kraft aufzeigte. Dazu gehört zum
Beispiel die Falkenjagd, die bis in die frühe Neuzeit
als Statussymbol des Adels Eingang in die bildende
Kunst fand. Vielleicht illustriert die Figur aber auch
die antike Fabel «Vom Adler und der Schildkröte», die
auf einer Beobachtung des Plinius beruht und noch
im Barock in gelehrten Emblembüchern aufgegriffen wurde. – Die «Bilderwahl!» wurde unterstützt von
Albers & Co.
SK
Friedrich Kuhn (1926–72). Der Maler als Outlaw
Die über zwei Stockwerke verteilte Ausstellung mit
rund 150 Werken von Friedrich Kuhn (1926–72) war
mit vielen Gemälden, Zeichnungen, Gouachen und
Skulpturen bestückt, aber auch mit Plakaten, illustrierten Texten oder gar bedruckten Strümpfen. Es
sind im Weiteren noch die «Palmen» zu erwähnen,
jene zum «Hain» gefügten bunten Hybride zwischen
Bild und Skulptur, die für einen bestimmten, besonders fruchtbaren Abschnitt in Kuhns Schaffen um
1968 stehen. Die Ausstellung, welche sowohl die
Intimität seines üppig betriebenen zeichnerischen
Schaffens wie auch die ausgreifende Geste etwa in
den beiden grossen, für die Expo in Lausanne 1964
entstandenen Werke dokumentierte, zielte in angemessener Ausführlichkeit auf die Wiederbegegnung
mit einem einst überaus populären Zürcher Nachkriegskünstler, den auch ein junges Publikum in seiner Frische entdecken sollte.
Zwei Diskussionsabende unter dem Titel «Die
wilden Sixties» stellten am 3. Februar die Frage «Wo
war und was war die Kunst?» in den Raum, um am 4.
Februar nachzudoppeln: «Fehlt etwas in der neueren
Kunstgeschichte der Schweiz?» Ein zahlreiches Publikum kam, um den Protagonistinnen und Exponenten jener Epoche und den jüngeren Kunsthistorikern
zuzuhören.
Die Ausstellung wurde von der Stanley Thomas
Johnson Stiftung, Theo Hotz und der Stiftung Erna
und Curt Burgauer unterstützt. Wir danken Edouard A.
Stöckli und der Druckerei Horisberger Regensdorf AG
für die Unterstützung des Katalogs.
BC
21
Ausstellungen im Grossen Ausstellungssaal
Ausstellungen in der Sammlung
Bis 13. Januar
Félix Vallotton. Idylle am Abgrund
Bis 2. März
Bilderwahl! Im Dickicht der Städte
15. Februar – 12. Mai
Europop
11. Januar – 30. März
Edward Steichen. In High Fashion
6. Juni – 31. August
Shifting Identities – (Schweizer) Kunst heute
14. Juni – 28. September
Richard Kisling. Ein Haus für die Avantgarde
26. September – 11. Januar 2009
Rivoluzione! Italienische Moderne von Segantini
bis Balla
17. Oktober – 4. Januar 2009
Bilderwahl! Falke auf Schildkröte
12. Dezember – 1. März 2009
Friedrich Kuhn 1926–1972. Der Maler als Outlaw
Ausstellungen im Kabinett
Bis 24. Februar
Zeichnungen von Daumier
14. März – 8. Juni
Shifting Identities – (Schweizer) Kunst heute. Intro
20. Juni – 10. August
The Marc Rich Collection
22. August – 2. November
Saul Steinberg. Illuminations
28. November – 8. Februar 2009
Runa Islam (mit Tobias Putrih). Restless Subject
22
Ausstellung im Vortragssaal
16. Dezember – 11. Januar 2009
Kunsthaus-Erweiterung: Ausstellung
der Wettbewerbsprojekte
Ausstellungen in chronologischer Reihenfolge
Bis 13. Januar
Félix Vallotton. Idylle am Abgrund
Bis 24. Februar
Zeichnungen von Daumier
Bis 2. März
Bilderwahl! Im Dickicht der Städte
11. Januar – 30. März
Edward Steichen. In High Fashion
15. Februar – 12. Mai
Europop
14. März – 8. Juni
Shifting Identities – (Schweizer) Kunst heute. Intro
6. Juni – 31. August
Shifting Identities – (Schweizer) Kunst heute
20. Juni – 10. August
The Marc Rich Collection
22. August – 2. November
Saul Steinberg. Illuminations
26. September – 11. Januar 2009
Rivoluzione! Italienische Moderne von Segantini
bis Balla
17. Oktober – 4. Januar 2009
Bilderwahl! Falke auf Schildkröte
28. November – 8. Februar 2009
Runa Islam (mit Tobias Putrih). Restless Subject
12. Dezember – 1. März 2009
Friedrich Kuhn 1926–1972. Der Maler als Outlaw
16. Dezember – 11. Januar 2009
Kunsthaus-Erweiterung: Ausstellung
der Wettbewerbsprojekte
14. Juni – 28. September
Richard Kisling. Ein Haus für die Avantgarde
23
Grafische Sammlung
24
Das wichtigste Ereignis für die Grafische Sammlung in
diesem Jahr war sicherlich der lang ersehnte Umbau
ihrerRäumlichkeiten.NacheinervierwöchigenBauphase im Juli präsentiert sich die Grafische Sammlung nun
in einem ganz neuen Licht. Der gut frequentierte Studiensaal mit seinen zwölf Arbeitsplätzen, wovon einer an
die digitale Sammlungsdatenbank angeschlossen ist,
kann nach Voranmeldung von Montag bis Freitag zwischen 9 und 12 und 14 und 17 Uhr besucht werden. Die
neue, dezent auf die Raumverhältnisse abgestimmte
Beleuchtung, die in enger Zusammenarbeit mit dem
Leiter der technischen Abteilung, Roland Arndt, ausgewählt und eingerichtet worden ist, ist optimal für das
Studium der kostbaren Originale. Für die technischen
Arbeiten wie Passepartourieren, Buchbinderei, Vorbereitung für Ausstellungen, Inventarisierung etc. konnte
der zur Verfügung stehende Raum leicht erweitert und
durch Einbauten optimal genutzt werden.
Im Team der Grafischen Sammlung übernahm
Laura Mahlstein, lic. phil.I, im April die auf zwei Jahre
befristete Stelle als wissenschaftliche Assistentin von
Nadine Franci. Sie hat sich in kürzester Zeit in ihren
vielseitigen und anspruchsvollen Tätigkeitsbereich
eingearbeitet und unterstützt die Grafische Sammlung
bei Leihanfragen, Besuchen im Studiensaal und der
Inventarisierung von Neuankäufen. Als neues Aufgabengebiet kam 2008 die Betreuung der Fotosammlung
dazu: Inventarisierungen und Leihgesuche in diesem Bereich laufen nun ebenfalls über die Grafische
Sammlung, und interessierte Besucher und Besucherinnen, die sich Fotografien aus unserer Sammlung
anschauen möchten, können dies nach Voranmeldung
im Studiensaal tun.
Die Bestände der Grafischen Sammlung konnten
auch dieses Jahr wieder mit wichtigen Neuerwerbungen ergänzt werden. Im zeitgenössischen Bereich
wurden bestehende Werkgruppen weiter verstärkt,
so durch die Arbeit «Nimbus der Verfehlung» (2008)
von Marc Bauer (in Zusammenarbeit mit Christine
Abbt). Diese aus 24 Zeichnungen und 26 Textblättern
bestehende Arbeit entstand speziell für die Ausstellung «Shifting Identities – (Schweizer) Kunst heute»
und markiert einen wichtigen Schritt im künstlerischen Schaffen von Marc Bauer (*1975). Erstmals
zeichnete er nicht nur in Schwarz-Weiss mit Kohle
oder Bleistift, sondern verwendete auch Farbstift.
Die Arbeit ergänzt daher die bereits 2005 angekaufte Zeichnungsserie des welschen Künstlers auf sehr
schöne Weise. Ebenfalls aus der Ausstellung «Shifting Identities» wurde die Zeichnungsserie «white
flags / erased flags» (2006/2007) des Künstler-Duos
huber.huber erworben. Die Zwillingsbrüder Markus
und Reto Huber (*1975) haben sich mit ihren Zeichnungsarbeiten und Collagen in den letzten Jahren
eine anerkannte Position in der jungen Schweizer
Kunstszene erarbeitet.
Werke von jungen zeitgenössischen Künstlern
konnten auch im druckgrafischen Bereich angekauft
werden: Vom Künstler-Duo Andres Lutz / Anders
Guggisberg haben wir die Mappe «Eindrücke aus
dem Landesinnern» (2008) mit insgesamt 30 Fotolithografien erworben, die die Werke der beiden international erfolgreichen Schweizer Künstler in der
Gemälde- und Skulpturensammlung ergänzen. Auch
von Christiane Baumgartner (*1967) wurden erneut
zwei sehr schöne Holzschnitte angekauft («Weddeort
I und II», 2006). Die Werkgruppe von Sigmar Polke
konnte durch die Arbeit «Schildkröte» (2002) ergänzt
werden.
Von dem in Zürich aufgewachsenen und in Wien
lebenden Zeichner und Maler Peter Wechsler haben
wir als erste öffentliche Sammlung in der Schweiz
eine grosse Zeichnung erworben. Es handelt sich um
das Blatt «WVZ Nr. XVIII» aus dem Jahr 2004, das zu
einem Zyklus von inzwischen über zwanzig grossformatigen Bleistiftzeichnungen gehört. Aus seinem
umfangreichen druckgrafischen Schaffen durften wir
als Geschenk vier Arbeiten aus den siebziger Jahren
aussuchen, die einen Einblick in die Anfänge und Entstehungsbedingungen dieses faszinierenden zeichnerischen Œuvres vermitteln.
Mit grosser Freude konnten wir dieses Jahr auch
einige Schenkungen entgegennehmen: So übergab uns der holländische Künstler Erik van Lieshout
(*1968) grosszügig fünf Zeichnungen und Collagen von
2008 als Dank für die Förderung, die er vom Kunsthaus
seit seinen Anfängen erfuhr. Von Frau Els Tschuppvan Gastel erhielten wir ein bildmässig ausgeführtes
Aquarell von Emanuel Jacob (1917–1966), das die gestische Malerei im Spätwerk dieses Grenzgängers zwischen Tachismus und Konstruktivismus als Summe
seiner künstlerischen Erfahrung vor Augen führt.
Alte Meister
Im Rahmen der Vorbereitungen für die Salomon Gessner-Ausstellung im Frühjahr 2010 wurde die Inventarisierung der Zeichnungen, Aquarelle und Gouachen
dank der tatkräftigen Unterstützung von Frau Valentine
von Fellenberg aktualisiert und mit Bilddaten ergänzt.
Überdies konnte der Bestand durch die Erwerbung
einer der seltenen Kompositionsskizzen zu biblischen
Themen ergänzt werden. Anlässlich zweier Ausstellungen mit Leihgaben aus der Grafischen Sammlung
wurde der Konservator zu Vorträgen eingeladen. Im
Kunstmuseum Kadriorg in Tallinn/Estland stellte er
am 2. Mai 2008 zum Tagungsthema «Schweizer Landschaften in der baltischen Kunst der Aufklärungszeit» ein wiederentdecktes Manuskript des baltischen
Landschaftsmalers und Reiseschriftstellers Carl Gotthard Grass (1767–1814) aus dem Jahr 1800 vor, das
als erste, leider unpubliziert gebliebene Monographie
über seinen Zürcher Lehrer Ludwig Hess (1760–1800)
zu gelten hat. Am internationalen Kolloquium über die
deutsch-französischen Kunstbeziehungen und ihrem
europäischen Kontext 1789–1870 im Deutschen Forum
für Kunstgeschichte Paris sprach er über die Rezeption Salomon Gessners als gefeierter «peintre-poète»
der Aufklärung im nachrevolutionären Frankreich.
Beide Vortragstexte werden publiziert.
MV/BvW
Benutzung
Ausleihe im Lesesaal
Ausleihe an Ausstellungen
davon im Hause
an andere Museen
1349
234
147
87
25
Bibliothek
Retrokonvertierung des Kartenkatalogs
Die Benutzerinnen und Benutzer sind 2008 zwar
häufiger in die Bibliothek gekommen, sie haben aber
weniger ausgeliehen. Während die Bestände fast aller
Zürcher Bibliotheken inzwischen vollständig in den
jeweiligen Online-Katalogen im Internet recherchierbar sind, können Dreiviertel des Bestandes der Bibliothek des Kunsthauses bis heute nur im Zettel- oder
Kartenkatalog gefunden werden. Was nicht online
zugänglich ist, wird jedoch inzwischen nicht mehr
wahrgenommen und benutzt. Aus diesem Grund hat
die Bibliothek 2008 das Projekt «Bibliothekskatalog
online» entwickelt. Alle Bestände der Bibliothek vollständig im Online-Katalog zugänglich zu machen, ist
das Ziel des Projekts.
Website der Bibliothek
Die erste Website des Kunsthauses Zürich, www.
kunsthaus.ch, war im Juni 1998 erschienen. Kurz nach
dem zehnjährigen Jubiläum ist sie am 1. Juli 2008 nicht
nur auf eine neue technische Basis umgestellt worden,
sie hat auch ein neues Design und eine neue Struktur erhalten. Die Inhalte auf den Seiten der Bibliothek
sind aus diesem Anlass vollständig neu geschrieben
und stark erweitert worden. Alle Texte werden jetzt in
Deutsch, Englisch und Französisch angeboten.
Schon zu Beginn des Jahres hat die Bibliothek
ihren Katalog, opac.kunsthaus.ch, im neuen Design
und mit verbesserten Funktionen veröffentlicht. Da die
neue Softwareversion des Katalogs Stylesheets nutzt,
war es möglich, den Katalog harmonisch in die Website des Kunsthauses zu integrieren.
26
Bibliotheksführungen
Fünf verschiedene Gruppen von Bibliothekarinnen und
Bibliothekaren haben sich 2008 zu Bibliotheksführungen in der Bibliothek des Kunsthauses angemeldet,
um sich über die Angebote und Dienstleistungen der
Bibliothek zu informieren und einen Blick hinter die
Kulissen zu werfen.
Katalogisierung der Altbestände
Der Bestand an Ausstellungskatalogen aus den
Erwerbungsjahren 1910 bis 1975 umfasst cira 15 000
Kataloge. Nachdem im Jahr 2008 1434 Titel neu katalogisiert werden konnten, sind davon nun insgesamt
4855 Kataloge im Online-Katalog nachgewiesen. Aus
der Zeit vor 1976 existieren circa 5000 Auktionskataloge. Im Berichtsjahr konnten davon die ersten 185 Titel
katalogisiert werden.
Büchernachlass René Wehrli
Die Bücher aus dem Nachlass von René Wehrli, der
von 1950 bis 1976 Direktor des Kunsthauses war, sind
der Bibliothek zum Abholen aus seinem Wohnhaus
angeboten worden. Nach dem Transport wurden die
bereits in der Bibliothek vorhandenen Bücher ausgeschieden. Auch alle Titel, die nicht zum Sammlungsgebiet der Bibliothek passen, werden nicht aufgenommen. Kunsthistorische Publikationen, die aufgrund
der zeitlichen oder geografischen Kriterien nicht ins
Sammlungsprofil der Bibliothek fallen, werden jedoch
übernommen, um die Arbeit René Wehrlis zu dokumentieren.
Zuwachs 2008
Bibliothek
Bücher und Kataloge
Broschüren
Auktions- und Lagerkataloge
Zeitschriften
CD-ROMs
Videos und DVDs
Tonträger
Summe
Kauf
853
146
196
9
9
17
1
1230
Tausch
689
392
–
3
–
11
1
1096
Geschenk
255
257
94
–
3
11
–
619
Beleg
113
36
–
–
1
2
–
152
Summe
1910
831
290
12
13
41
2
3098
Abgeschlossene Zeitschriften
Laufende Zeitschriften
4
150
3
108
–
53
–
1
7
312
Benutzung 2008
Aktive Bibliotheksbenutzer/innen *
Bibliotheksbesuche
Ausleihe
Interbibliothekarischer Leihverkehr
762
10 452
16 980
85
* Eingeschriebene Benutzer/innen, die im Jahr 2008
ausgeliehen haben
Bestand 2008
Bücher und Kataloge
Broschüren
Abgeschlossene Zeitschriften
Zeitschriftenbände
Zeitschriften
Videos und DVDs
CD-ROMs
Tonträger
Bücher mit Originalgrafik
178 453
48 870
666
10 120
977
832
253
161
299
Ex-Inventarisierungen 2008
Auktionskataloge
Broschüren
43
59
27
Restaurierung
Da etliche grosse Gemälde der Altmeister-Sammlung
für einige Zeit Rauminstallationen der Ausstellung
«Shifting Identities» weichen mussten, bot sich uns
die Gelegenheit, die Grossformate auf ihren Zustand
und die Qualität der Einrahmung zu überprüfen. Dabei
zeigte sich, dass bei vielen Werken die Befestigung im
Rahmen verbessert werden musste und ein Rückseitenschutz anzubringen war. Dank der Unterstützung
unserer Kunsthaus-Schreiner konnten zudem zahlreiche Zierrahmen aufgedoppelt und stabilisiert werden.
Viel Zeit nahm wieder die Vorbereitung und
Zustandskontrolle der Werke in Anspruch, die das
Kunsthaus zu externen Ausstellungen verliessen (205
Gemälde/Skulpturen und 253 Grafiken an 129 auswärtige Ausstellungen). Dazu kamen die Zustandskontrolle und Betreuung der vielen Leihgaben, die das
Kunsthaus zu seinen Sonderausstellungen erhielt. Insbesondere für die Ausstellungen «Shifting Identities»,
Richard Kisling und Friedrich Kuhn mussten zudem
noch Werke kurzfristig restauriert werden.
In Vorbereitung zur Bilderwahl-Ausstellung konnte eine technologische Untersuchung an unserem
oberitalienischen «Falken auf Schildkröte» durchgeführt werden. Diese beinhaltete neben der Erstellung
von Röntgenaufnahmen auch die mikroskopische Analyse entnommener Fassungsproben. Eine Zusammenfassung der Ergebnisse wurde im Rahmen der Bilderwahl-Ausstellung präsentiert.
TH
28
Eine besonders aufwändige Betreuung erforderte der
Aufbau von «Friedrich Kuhn – der Maler als Outlaw».
Eine Vielzahl der ausgestellten Werke stammte aus
Privatbesitz und wies unterschiedlichste Erhaltungszustände auf. Bei einigen Werken mussten noch bis
kurz vor Ausstellungseröffnung die Rahmung verbessert oder kleine Konservierungs- oder Restaurierungsmassnahmen vorgenommen werden. Insgesamt
wurden für diese Ausstellung in der Aufbauwoche 145
Werke, Gemälde, Arbeiten auf Papier und Skulpturen,
nach ihrem Zustand kartiert und teilweise im Detail
fotografiert.
BM
Abschluss der Restaurierung von Max Ernsts
«Pétales et jardin de la nymphe Ancolie»
Nach dem Ende der Max Ernst-Ausstellung im Museum
Tinguely in Basel Ende Januar kam das Werk umgehend nach Zürich zurück und wurde bei uns im Atelier
weiter restauriert. Die Analyse der bis dahin vorgenommenen Arbeiten zeigte, dass bei der Restaurierung
«coram publico» weit mehr Zeit für das Publikum aufgewendet werden musste als gedacht. Dazu gehörten
Fragen und Erklärungen der Ausstellungsbesucherinnen und -besucher, Führungen für Gruppen, Fachgespräche mit Wissenschaftlern und Aufwendungen für
Presse- und Medienberichte. Wegen dieser ungewollten «Verzögerungen» des Projektes musste eine weitere Restauratorin angestellt werden, damit das Bild
rechtzeitig zum Spätsommer an die Menil Collection in
Houston (USA) ausgeliehen werden konnte, wohin grössere Teile der Basler Max Ernst-Ausstellung reisten.
Die dafür gewonnene Kollegin, Sandra Hons, arbeitete
nun im Team mit Françoise Michel und Kerstin Mürer
an dem äusserst anspruchsvollen Projekt. Zusammen
verhalfen sie diesem, wie nun das Resultat zeigt, zu
einem guten und gelungenen Abschluss. Zu danken ist
an dieser Stelle auch Tobias Haupt und Bianca May, die
ebenfalls Teile des Projektes bearbeitet haben, damit
der Zeitplan eingehalten werden konnte.
Nach der sehr schwierigen und kostenintensiven
Restaurierung lässt sich heute sagen, dass es sich für
alle gelohnt hat. Das Œuvre Max Ernsts wird mit dem
Gemälde «Pétales et jardin de la nymphe Ancolie» noch
einmal und durch ein nicht unerhebliches Werk erweitert, und das Kunsthaus Zürich hat eine «leblose Wandarbeit» als wichtiges Hauptwerk zurückerhalten. Somit
bleibt mir an dieser Stelle noch den Verantwortlichen
der Institutionen zu danken, die durch ihr finanzielles
Engagement die Restaurierung ermöglicht haben:
Herrn Guido Magnaguagno vom Museum Tinguely und
dem Kulturengagement der Firma Roche SA, der Stiftung BNP Parisbas Schweiz sowie der Menil Collection
in Houston.
HpM
Restaurierungsprojekt zu den Gipsen
Alberto Giacomettis
Mit der Übereignung ihres Anteils an den Skulpturen aus dem Nachlass von Alberto Giacometti 2006
schenkten Bruno und Odette Giacometti der Alberto
Giacometti-Stiftung nicht nur über 90 Werke, sie verdoppelten auch den Skulpturenbestand der Sammlung und gaben ihr damit eine ganz neue Dimension.
Der ausserordentlichen Qualität dieser Werke, aber
auch ihrem heterogenen konservatorischen Zustand
soll in den kommenden Jahren mit einem umfangreichen kunsttechnologischen Forschungs- und Restaurierungsprojekt Rechnung getragen werden. Um
die adäquaten restauratorischen Schritte einleiten zu
können, müssen die Zustände aus dem Kontext von
Giacomettis Schaffensprozess verstanden werden.
Daher bildet die kunsttechnologische Forschung mit
Materialanalysen, Literatur- und Archivrecherchen
eine unumgängliche Entscheidungsgrundlage für die
folgende Phase der restauratorischen Behandlungen.
Im Zentrum des Projekts werden dabei die 75 Originalgipse stehen.
MK
Fotografien und Arbeiten auf Papier
Zwei wichtige fotografische Vergrösserungen von Max
Ernst wurden im Rahmen eines Forschungsprojektes
von einer Kuratorin im Museum of Modern Art, New
York, mit technisch und kunsthistorisch interessanten
Ergebnissen untersucht.
Leihgesuche und Leihgabenvorbereitungen
Für eine Wols-Ausstellung, die als Teil der Festwochen
der Fotografie in Reggio-Emila stattgefunden hat, wurden 55 kleinformatige Schwarzweissfotografien von
Wols begutachtet und besser montiert; 39 davon wurden für die Ausleihe vorbereitet und schliesslich auf
dem Transport an den Ausstellungsort begleitet. In Bern
und Budapest fand eine grosse Ausstellung über Ferdinand Hodler statt. 44 Zeichnungen aus dem umfangreichen Bestand an grafischen Werken des Künstlers
im Kunsthaus Zürich wurden zusammen mit mehreren
Ölbildern an eine oder beide Stationen der Ausstellung
ausgeliehen. In Tallinn, Estland, fand eine Ausstellung mit dem Titel «Sehnsucht nach den Alpen» statt.
Sie thematisierte den intensiven Austausch zwischen
Salomon Gessner und einigen estnischen Künstlern
jener Epoche. Die 55 gerahmten Kunstwerke, die aus
3 bedeutenden Schweizer Kunstinstituten ausgeliehen
wurden, hat die Restaurierungsabteilung des Kunsthaus Zürich betreut und ins Schloss Kadriorg begleitet. Zeichnungen und Druckgrafiken von Karl Bodmer
und Rudolf Friedrich Kurz aus dem alten Bestand der
Grafischen Sammlung wurden wieder ans Tageslicht
gebracht, rechtzeitig restauriert und zu Ausstellungsterminen in Zürich und Lugano transportiert.
Die Sommerausstellung der Marc Rich Collection
im Kunsthaus erforderte eine aktuelle Zustandskontrolle aller Werke und bestimmte Konservierungsarbeiten.
Franziska Bliggenstorfer konnte für eine beschränkte Zeit als Assistentin im Bereich der grafischen Restaurierungen angestellt werden. Sie hat bei
der Vorbereitung von Leihgaben aus der Grafischen
Sammlung und der Aufnahme von Neuerwerbungen
geholfen.
JR
29
Zustandsberichte
Behandelte Fotografien und Werke auf Papier
Gemälde und Skulpturen
Leihanfragen
Neuerwerbungen
257
27
M. Bauer
Werke auf Papier
Leihanfragen
Interne Ausstellungen
Neuerwerbungen
329
147
47
Behandelte Gemälde und Skulpturen
1965/23
Max Ernst
1978/6
1971/25
1983/24
E. Jordi
Max Gubler
Francis Bacon
2136
1985/9
1979/ 34
1994/20
KS-62
H. Huber
Friedrich Kuhn
A. Meier
Cy Twombly
G. A. Canaletto
KS-59
G. A. Pellegrini
A. von Keller
Pétales et jardin de
la nymphe Ancolie
Spitalgasse
Turmbau zu Babel
Figure in Mountain
Landscape
Sihlquai
Stuhl
Das Dreieck
Untitled
Empfang eines
Botschafters
Venus und Satyr
Mimi von Romberg
Nimbus der Verfehlung, 2008.
Z.Inv. 2008/13 (1–24)
K. Bodmer
Waldinneres mit Rehwild im Winter.
Inv. 479
K. Bodmer
Steppenbrand mit fliehendem Rotwild.
Z.Inv.1938 / 293
K. Bodmer
Zwei Bären. Gr.Inv. AB 911
K. Bodmer
Waldinneres mit Rehwild im Sommer.
Inv. 4788
M. Ernst
La santé par le sport, um 1920.
Z.Inv. 1980/35
M. Ernst
Au dessu des nuages marche la minuit,
1920. Gr.Inv. 1980/91
F. Glarner
3 Photographien von Piet Mondrian
und seinem Atelier
F. Hodler
Mehrere Zeichnungen
H. Höch
Dompteuse, ca. 1930 / 1964.
Z.Inv. 1981/35
Huber.huber White flags /erased flags, 2006 / 07.
Z.Inv. 2008/12 (1–46)
P. Kraska
Fotografien + Zubehör. Ph.Inv.
2005 / 6 a–f
R. F. Kurz
Zwei Häuptlinge der Krähenindianer,
um 1854. Z.Inv. AB 1099
V. Lutter
Columbus Ave., New York City,
June 1997. Ph.Inv. 2008/17
A.L. Pitteloud Diggers, 2007. Ph.Inv. 2008/15
A.L. Pitteloud All Yesterdays, 2007. Ph.Inv. 2008/15
Wols
Diverse Fotografien
Anthologie Dada, Dada 4/5, 1919.
DADA III:19:4/5b
Manifestation Sic, 1917. DADA V:23
Phantastische Gebete, 1920. DADA I:35
Alle Fotos der Marc Rich Collection
(77 Fotos)
30
Veranstaltungen
ABTEILUNG
KUNSTVERMITTLUNG UND PÄDAGOGIK
1. Dozierende Führungen für Erwachsene
Im Jahre 2008 fanden 748 öffentliche oder bestellte Führungen statt, in denen unser bewährter Stab
von Kunsthistorikerinnen unsere Besucherinnen und
Besucher mit fundiertem Hintergrundwissen durch
das Haus oder die Wechselausstellungen begleiteten.
Führungen in der Sammlung
116 bestellte Führungen
76 öffentliche Spezialführungen
Die Gratisführungen an Samstagen standen unter folgenden Themen: Mythologie; Frauen; Museumsräume
des 19. Jahrhunderts; Intérieur/Räume. Rundgang
durch die Sammlung, Amerikanische Malerei. Schweizer Kunst. Strömungen der Moderne: Abstraktion und
Gegenstandslosigkeit; Expressionismus und Emotion;
Kubismus und die Frage nach der Perspektive; Surrealismus, eine andere Wirklichkeit. Chinesische Führung
zu den Highlights in der Sammlung. Mehrere Führungen des Kinderclubs für Erwachsene und Familien.
Führungen in den Wechselausstellungen
Öffentlich
Félix Vallotton
7
Zeichnungen von Daumier
3
Europop
26
Edward Steichen
13
Shifting Identities. Intro
2
Shifiting Identities
31
Marc Rich
2
Richard Kisling
2
Saul Steinberg
2
Rivoluzione
57
Bilderwahl 2007! Falke auf Schildkröte
1
Friedrich Kuhn
1
Architekturführungen Erweiterung KH
4
Total
151
Privat
32
8
119
28
0
50
2
2
14
127
1
0
383
Führungen hinter die Kulissen
An den 3 Kunsthausnächten und an der Langen Nacht
fanden 21 Führungen mit total 504 Teilnehmenden
statt.
Führungen in der Villa Tobler
In der Villa Tobler wurde 1 bestellte Veranstaltung
durchgeführt.
Total der dozierenden Führungen:
748
31
Extern organisierte Veranstaltungen
in der Sammlung
«Kunst über Mittag» –
Programm der Klubschule Migros
Jan Steen und Adriaen Brouwer
Herbert Bayer, «Sprache des Briefes», 1931
Fra Angelico, «Cosmas und Damian heilen den
Diakon Justinus», 1445
Bruce Nauman, «Model for Outdoor Piece», 1976
Rebecca Warren, «Dark Passage», 2004
Angelica Kauffmann, «Amor und Psyche», 1792
Anschaubare Stilgeschichte: Merkmale des
Konstruktivismus erschauen
Pieter Brueghel der Jüngere, «Der Weg zum
Kalvarienberg», 1607
Wilhelm Leibl, «Zwei Frauen in der Kirche», 1878
Farbkontraste in der Malerei, Teil 2
Henri Matisse, «Margot», 1906
Adriaen Isenbrandt, «Flucht nach Ägypten», um 1525
Wilhelm Sasnal, «Old Paintings», 2007
Christine Streuli, «Stillleben», 2004
Farbkontraste in der Malerei, Teil 3
Robert Rauschenberg und die Amerikaner
Edouard Vuillard, «Grosses Intérieur mit sechs
Personen», 1897
Claude Lorrain, «Landschaft mit Apollon und der
Sibylle von Cumae», 1665
Anschaubare Stilgeschichte: Merkmale des
Dadaismus erschauen
Giacomo Balla, «Velocità d’automobile + luce +
rumori», 1913
Pablo Picasso, Zwei Stillleben
Francis Picabia, «Cure-Dents», 1924/25
Anton Graff, «Bildnis Salomon Gessner», 1781/82
Robert Ryman, «Correspondent», 1989
32
Veranstaltungen der Volkshochschule
im Kunsthaus Zürich
Kunstbetrachtungen vor den Originalen
Museum am Mittag I (4 Veranstaltungen in 6 Teilen)
Museum am Mittag II (3 Veranstaltungen in 6 Teilen)
Museum am Mittag (4 Veranstaltungen in 6 Teilen)
Honoré Daumier (1808–1879): Zeichnungen, Aquarelle
und Lithografien (1 Führung)
2. Pädagogische Angebote Schulbereich
In 449 Veranstaltungen arbeiteten wir mit 440 Schulklassen und 9 Gruppen von Lehrenden thematisch in
der Sammlung oder setzten uns mit einer Wechselausstellung auseinander. Die Zahl bewegt sich auf
dem Niveau des letzten Jahres und zeigt, dass sich
die damals aufgenommene verstärkte Ausrichtung
auf Kindergärten sowie Gymnasien und Berufsschulen
bewährt hat. Wir danken dem Büro für Schulkultur der
Stadt Zürich, der Fachstelle schule&kultur und dem
Amt für Berufsbildung des Kantons Zürich herzlich für
ihre Unterstützung.
Audioguide für Jugendliche:
Für Jugendliche und junge Erwachsene (aber auch
für weitere interessierte Besucher) können wir neu
eine zusätzliche Hilfe anbieten: Wir haben in diesem
Jahr einen Audioguide in deutscher und französischer
Sprache für die Sammlung entwickelt, mit dem wir
uns an diese Zielgruppe richten und der auch an Klassen abgegeben wird.
Unser Dank gilt der Ernst Göhner Stiftung, die die Verwirklichung des Projektes ermöglichte.
Veranstaltungen Schulbereich
Kindergärten Schweiz
Volksschulen Stadt Zürich
Volksschulen Kanton Zürich
Volksschulen Schweiz
Höhere Schulen, Berufs-, Fachschulen,
Fachhochschulen Schweiz
Spezielle Gruppen
(Heilpädagogik, Sehbehinderte etc.)
Einführungen in die Museumspädagogik /
Fortbildung für Lehrer
Total
18
200
130
15
73
den Sammlungskatalogen ist nun im Shop für jedes
Alter und Interesse etwas zu finden. – Für die Entwicklung des Kunsthausspiels durften wir einmal mehr auf
die grosszügige Unterstützung der Vontobel-Stiftung
zählen.
Veranstaltungen Freizeit und Weiterbildung
(ohne Sommerwerkstatt)
4
9
449 (Dauer 2–2½ Stunden)
3. Interaktive Veranstaltungen Freizeitbereich
Sehr erfreulich ist die gestiegene Nachfrage im Freizeitbereich, in dem wir in 220 Veranstaltungen 2719
Teilnehmende aus allen Altersgruppen begrüssen
durften. Die Sommerwerkstatt lud mit einem Daumenkino und unter dem Motto «Fragen, Rätsel, Wünsche?
Spiele!» ins Kunsthaus ein. In 18 Veranstaltungen für
Erwachsene, 33 für Kinder und Jugendliche und 9
generationenübergreifenden Workshops durften wir
insgesamt 694 Teilnehmende begrüssen. Wie gewohnt
sind einige der entstandenen Arbeiten auf unserer
Website veröffentlicht.
Kunsthausspiel
Der vierte Begriff des Titels der Sommerwerkstatt
bezog sich auf eine neue Veröffentlichung: das Kunsthausspiel, das wir in Zusammenarbeit mit der game
solution Zürich entwickelt haben. Es richtet sich
generationenübergreifend an Kinder, Jugendliche
und Erwachsene und gibt Anreize zum unmittelbaren Schauen und Beobachten, zum Vergleichen und
Besprechen von 37 Werken aus unserer Sammlung.
Es soll aber auch die Lust auf die Originale in ihrem
musealen Umfeld oder die Neugier auf eine der andern
Veröffentlichungen wecken: Von «Augenblicken» für
die Kleinen, über das Kinder-Bilderbuch «Tatort Leinwand», zum «Kunstöffner» für die Jugendlichen und
Thematische, persönliche Weiterbildungen
(Vereine, private Gruppen etc.)
Thematische, berufliche Weiterbildung
(Firmen, Kader, Berufsgruppen etc.)
Malateliers und Workshops für Erwachsene
Veranstaltungen Senioren
Malateliers für 3–5-jährige
Malateliers ab 5 Jahren
Workshops für Kinder und Jugendliche
Generationenübergreifende Workshops
Total
12
22
21
9
15
29
41
9
158 (Dauer 2–2½ Stunden)
Sommer-Werkstatt 2008
Fragen, Wünsche, Rätsel? Spiele!
Warum gibt es überhaupt Bilder? (für Erwachsene)
Wie entsteht zeitgenössische Kunst? (für Erwachsene)
Was sagt die Kuratorin? (für Erwachsene)
Kennen Sie die Grafische Sammlung? (für Erwachsene)
Was gibt es in der Bibliothek? (für Erwachsene)
Wussten Sie, dass das Kunsthaus eine Erweiterung
plant? (für Erwachsene)
Was ist ein gutes Bild? (für Erwachsene)
Einzigartig? – Zusammengeklaut aus fünf Jahrhunderten! (für Erwachsene)
Warum nur eine Farbe – und erst noch Weiss? (für
Erwachsene)
Wie viel Zeit haben Sie für Kunst? (für Erwachsene)
Haben Sie (k)eine Ahnung von Kunst? (für Erwachsene)
Welches Gedicht für die Winternacht? (für Erwachsene)
Was geschieht im Kunsthaus nach acht Uhr abends?
(für Erwachsene)
33
34
Wo spiegelt sich ein rosafarbenes Wolkentier? (für
Kinder ab 6 Jahren, Erwachsene)
Warum, warum, warum, dreht sich die Rose im Kreis
herum? (für Kinder ab 7 Jahren, Erwachsene)
Wie tönt ein Bild? (für Kinder ab 8 Jahren, Erwachsene)
Wer ist diese Familie? (für Kinder ab 9 Jahren, Erw.)
Springt da ein Gedicht heraus? (für Jugendliche ab 12
Jahren, Erwachsene)
Was versteht man unter einem zeitgenössischen Stillleben? (für Jugendliche ab 14 Jahren, Erwachsene)
Was für Menschen arbeiten im Kunsthaus? (für
Jugendliche ab 14 Jahren, Erwachsene)
Kinderclub
Zu klein für die Kunst? Sicher nicht! (für Kinder
zwischen 3 und 5 Jahren in Erwachsenenbegleitung)
Wie malt ein wildes Tier? (ab 5 Jahren)
Wo steckt der Sommer? (ab 5 Jahren)
Ist ein Zauberstab im Spiel, wenn das Bild durchsichtig wird? (ab 6 Jahren)
Warum tragen Ritter rote Schuhe? (ab 6 Jahren)
Liegen Sie bequem? (ab 7 Jahren)
Kennst du den Traum des roten Eichhörnchens?
(ab 7 Jahren)
Wo ist der Kunstschatz? (ab 7 Jahren)
Hast du Lust, lebensgross zu malen? (ab 8 Jahren)
Was erzählen die Bilder für Geschichten? (ab 8 Jahren)
Für wen malt der Künstler ein Bild? (ab 8 Jahren)
Gibt es das wirklich? (ab 9 Jahren)
Warum nur eine Farbe – und erst noch Weiss?
(ab 9 Jahren)
Können Bilder tanzen? (ab 9 Jahren)
Wie werde ich zu einer Kunsthausspürnase?
(ab 9 Jahren)
Wie kann man die Figuren auf den Kunstwerken zum
Leben erwecken? (ab 10 Jahren)
Einzigartig? – Zusammengeklaut aus fünf Jahrhunderten! (ab 10 Jahren)
Was geschieht im Kunsthaus nach acht Uhr abends?
(ab 12 Jahren)
Dozierende Führungen
Veranstaltungen Schulbereich
Sommer-Werkstatt
Ganzjähriges Freizeitangebot
Total 60 Veranstaltungen
Mit Unterstützung der Vontobel-Stiftung
Club 3plus
9 Veranstaltungen
Club 7plus
16 Veranstaltungen
Club 10plus
34 Veranstaltungen
Treffpunkt Kunst für Jugendliche 3 Veranstaltungen
Total
62 Veranstaltungen
Mit Unterstützung der Ernst Göhner Stiftung
Zusammenzug aller Veranstaltungen der Abteilung
Total
748
449
60
220
1477
AKTIVITÄTEN IM ZUSAMMENHANG
MIT AUSSTELLUNGEN
«Shifting Identities – (Schweizer) Kunst heute»
26. März, 18.30 Uhr, Kunsthaus, Kabinett
«Verkörperungen des Grauens», Referat Dr. Christine
Abbt, anschliessend Diskussion mit Marc Bauer
9. April, 18.30 Uhr, Kunsthaus, Kabinett
«Made in Paradise», Performance von Yan Duyvendak
9. April, 19 Uhr, Kunsthaus, Kabinett
«Gold», Performance von Alexandra Bachzetsis
23. April, 18.30 Uhr, Kunsthaus, Kabinett
«Je est un autre», Film- und Video-Abend zum Thema
Doppelgänger, mysteriösen Verwandlungen und
psychologischen Spiegelungen mit Keren Cytter,
Maya Deren, Jesper Just, Jen Liu, Andro Wekua und
Markus Schinwald
7. Mai, 18.30 Uhr, Kunsthaus, Kabinett
«Abstrakte Maschinen. Fluchten aus identitärer Gemeinschaft und Staat», Referat von Gerald Raunig
21. Mai, 18 Uhr, Kabinett und Giacometti-Räume
«Das Fähnchen nach dem Wind drehen», Performance
von Zorro und Bernardo
21. Mai, 18.30 Uhr, Kunsthaus, Kabinett
«Money Money Money Money», über den Einfluss des
(globalisierten) Kunstmarktes auf die künstlerische
Produktion und Identität von Künstlern und Institutionen heute, Podiumsdiskussion mit: Cay Sophie Rabinowitz, Prof. Dr. Philip Ursprung, Thomas Eller, Hans
Rudolf Reust
5. Juni, 21 Uhr, Kunsthaus, Grosser Vortragssaal
Performance «The Kingpins»
22. Juni, 14 Uhr und 3. Juli, 18 Uhr,
in und um das Kunsthaus
«Dolologischer Rundgang», Führung mit Christian
Ratti in Zusammenarbeit mit Hannes Bossert, Lukas
Müller, Simon Gaus, Valentin Altorfer
28. Juni, 12–17 Uhr, Flughafen Zürich
«Künstler und Polizist», Kasperli-Theater von San
Keller, jeweils zur vollen Stunde
3. Juli, 19 Uhr, Kunsthaus, kleiner Vortragssaal
Vortrag von Hans-Peter Bärtschi, Industriearchäologe
5. Juli, 12–20 Uhr, Flughafen Zürich
«da – ta office», installative Audio-Performance mit
Dominik Brun del Re, Angelo Brun del Re, Walter
Wetter, Marco Riederer, Michael Reupke
6. Juli, 10–18 Uhr, Flughafen Zürich
«Plane Landing», Aktion von Aleksandra Mir
7. –13.Juli, Innenstadt
Poster-Aktion «HiJack Not Hack», mit Anne-Lise
Coste, Selja Kameric, Rockmaster K, Aki Müller und
Slavs & Tatars
11. Juli und 31. August, 13–19 Uhr, Flughafen Zürich
Performance «Pre-emptive Act» von Gianni Motti
19. Juli, 12–17 Uhr, Bahnhofstrasse / Paradeplatz
«Künstler und Polizist», Kasperli-Theater von San
Keller, jeweils zur vollen Stunde
19. Juli, 14 Uhr, Innenstadt
«A Hack a Day # 7», Streifzug mit der !Mediengruppe
Bitniks zu den Schauplätzen der unsichtbaren Stadt
13. August, 19 Uhr, Schauspielhaus Zürich, Bühne 5
24-Stunden-Performance «Der Arbeiter in vier gleiche Teile geteilt», von Georg Keller
23. August, 12–17 Uhr, Kunsthaus, Eingangshalle
«Künstler und Polizist», Kasperli-Theater von San
Keller, jeweils zur vollen Stunde
30. August, Bahnhofstrasse / Paradeplatz
«Bewilligung F», Aktion von Al Fahdil
ALLGEMEINE VERANSTALTUNGEN
Kunsthausnächte
Sonderveranstaltungen zu einem Thema, jeweils
samstags von 19.00 bis 24.00 Uhr mit speziellen Programmpunkten, Blick hinter die Kulissen und Musik
von Sound-J Tom. Konzept und Organisation: Björn
Quellenberg. Medienpartner Annabelle.
2. Februar. «Picasso und die Frauen».
Zwei Aufführungen von «Picassos Frauen», einem
Schauspiel von Brian McAvera, inszeniert als fiktive
Pressekonferenz. Regie: Barbara Geiger. Schauspielerinnen in ihren Rollen: Daniela Caergel (Fernande
Olivier), Ines Rosenholm (Èva Gouel), Barbara Geiger
(Gaby Lespinasse), Marina Weis-Burgaslieva (Olga
35
Kokhlova), Isabella Schmid (Marie-Thérèse Walter),
Charlotta Bjelfvenstam (Dora Maar), Ulrike Frank
(Françoise Gilot), Magdalene Artelt (Jacqueline Roque).
Moderation: Björn Quellenberg.
Impulsführungen vor Werken Picassos von Sabina Gmür und Elisabeth Hefti. Grafik-Präsentation von
Bernhard von Waldkirch. – Ein Kulturengagement der
Credit Suisse – Partner des Kunsthaus Zürich.
36
31. Mai. «Art@Service».
Die grosse Sprechstunde. Gespräche über den Kunstbetrieb, moderiert von Björn Quellenberg.
Welcher Sammler-Typ bin ich? Antworten von Adrienne und Peter Biberstein (Sammler).
Wovon lebt ein Künstler? Nic Hess und Markus Weggenmann, Künstler, und Hedy Graber, Leiterin Direktion und Soziales beim Migros Genossenschaftsbund,
diskutierten über Wege der Förderung, die Eigeninitiative der Künstler und die Rolle von Galeristen und
Auftraggebern.
Was tun mit sperriger Kunst, die verschoben werden
muss? Kunst-Spediteur Hans Ewald Schneider gab
Tipps zu Transport und Lagerung.
Funktioniert das Sammeln von Kunst als Investment?
Christina Schroeter-Herrel, Leiterin Kunstberatung
Deutsche Bank, sagte «Ja, aber…» und steckte die
Rahmenbedingungen ab.
Leichter studieren! Informationsvorsprung am Museum. Führung mit Thomas Rosemann, Leiter Bibliothek.
Finde ich meinen Traumjob im Museum? Gerda Kram,
Personalverantwortliche, stellte Job-Profile im Kunsthaus vor.
Anregungen für eine lebendige Kunsterfahrung gab
Barbara Brandt, Museumspädagogin und Kunsttherapeutin in einem Mal-Workshop.
Für Privat-Konsultation zu geerbten Gemälden stellte
sich Christian Klemm, Konservator, zur Verfügung.
Welche Ausbildung für Künstler und Kuratoren? Giaco Schiesser, Direktor des Departements Kunst und
Medien an der Zürcher Hochschule der Künste, und
Bice Curiger, Kuratorin und Gastprofessorin an der
Humboldt-Universität in Berlin, diskutierten unterschiedliche Studiengänge.
Wie frei ist die Kunst? Führungen zu Auftragswerken
mit Hans Ruedi Weber, Leiter Kunstvermittlung und
Pädagogik.
Wie konserviert man Kunstwerke auf Papier und Fotografien? Jean Rosston, Restauratorin, führte einige
Fälle vor.
Welche handwerklichen Arbeitsbereiche gibt es im
Kunsthaus? Roland Arndt, Leiter Technischer Dienst,
gewährte Einblick in die Werkstätten und die Infrastruktur des technischen Dienstes.
Als Künstler arbeitslos? Führung und Gespräch über
die veränderte Auftragslage am Übergang vom Mittelalter zur Reformation. Mit Sibyl Kraft, Museumspädagogin und Kunsthistorikerin.
Wie sieht es in einer Ausstellung eine Woche vor der
Eröffnung aus? Kuratorin Mirjam Varadinis führte
durch die im Aufbau befindliche Ausstellung «Shifting
Identities – (Schweizer) Kunst heute».
Unterstützt von Ernst & Young.
25. Oktober. «Into the Light».
Ein Abend über die Bedeutung von Licht in der Kunst.
Impulsführungen mit Valeria Jakob Tschui und Catherine Brandeis in der Sammlung. Installation «My God is
God Himself» von Künstler Johannes Gees im BeuysSaal. Schweizer Kunst in drei verschiedenen Lichtsituationen – inszeniert vom Team der Museumstechniker
des Kunsthauses. Installation «Space Canon» auf dem
Heimplatz von Lichtdesigner Carsten Bosch. – Ein Kulturengagement der Credit Suisse – Partner des Kunsthaus Zürich.
Lange Nacht der Museen
6. September, 19.00 – 2.00 Uhr (Party bis 5 Uhr)
Die neunte Lange Nacht der Zürcher Museen hatte der
Verein Zürcher Museen unter das Motto «Ver-rückt»
gestellt. 6000 Personen nahmen am Programm im
Kunsthaus Zürich teil: Schauspieler Max Rüdlinger las
aus Jürg Federspiel: «Der Titanic entkommen, um in
der Badewanne unterzugehen», aus Stanislav Lem:
«Ein Robotermärchen vom Königssohn Ferrenz und
der Prinzessin Kristalla» und aus Raymond Carvers
«Der Ausweg aus dem amerikanischen Kleinstadtalltag ist ganz nah, next door, sozusagen».
Peter Gut, einer der herausragendsten Zeichner und Karikaturisten der Schweiz, portraitierte die
Kunsthaus-Besucher.
Führungen unter dem Titel «Verkehrte Bilderwelt» beleuchteten 500 Jahre Kunstgeschichte. Das
Malatelier war für alle Altersgruppen geöffnet.
An der Bolero Lounge und Party traten Sound-Pool
mit Softland auf. Zwischen Musique d’ameublement
und loopbasierter Elektronik-Improvisation verschmolz Christof Steinmann in seinen Livesets ein
breites Spektrum stilistischer Einflüsse. Die Projektionen stammten vom «Buffet für Gestaltung». Leo
und Gleichschritt präsentierten House-Musik. Für das
Catering sorgte Gaucho Delux.
Konzept und Organisation: Kristin Steiner
Unterstützt vom Lifestyle-Magazin «Bolero».
Quartierinformation Kunsthaus-Erweiterung
30. Juni, 18 – 19 Uhr.
Im Vortragssaal fand eine Quartierveranstaltung zum
Thema «Kunsthaus-Erweiterung – Schlüsselprojekt
fürs Quartier und Zürich» statt. Die unmittelbaren
Nachbarn, also die Bewohner der Altstadt, der Quartiere Hottingen und Fluntern sowie alle interessierten Bürgerinnen und Bürger waren zu diesem ersten
Informationsanlass eingeladen, der zusammen mit
den Quartiervereinen Zürich 1 rechts der Limmat, Hottingen und Fluntern organisiert wurde.
Kunsthaus-Direktor Christoph Becker, Stadtbaumeister Franz Eberhard und der Projektleiter der
Kunsthaus-Erweiterung Günther Lieck stellten das
Projekt vor und informierten über den aktuellen Stand
der Dinge. Rund 100 Personen waren der Einladung
gefolgt. In der anschliessenden Fragerunde und beim
Apéro wurden die für sie wichtigen Themen wie Verkehr und zukünftige Nutzung der Erweiterung vertieft.
50 Jahre Grosser Ausstellungssaal
3. Juli, 10 – 20 Uhr.
Öffentliche Führungen zur Architektur des Grossen
Ausstellungssaales und durch die Ausstellung «Shifting Identities – (Schweizer) Kunst heute», durchgeführt von Valeria Jakob Tschui, Marion Bernauer und
Sabina Gmür.
Vortrag von Direktor Christoph Becker über die
Zukunft des Ausstellungsmachens im internationalen
Kontext. Cocktail im Stil der 50er Jahre. Begrüssung
Walter B. Kielholz (Präsident Zürcher Kunstgesellschaft). Livemusik von Sophisticated Lady.
Verleihung des Roswitha Haftmann-Preises
8. Mai, 18.30 Uhr.
An einem Festakt im Vortragssaal des Kunsthaus
Zürich überreichte der Präsident der Roswitha Haftmann-Stiftung, Christoph Becker, den Roswitha
Haftmann-Preis an den schottischen Künstler Douglas Gordon. Die Laudatio hielt Bernhart Schwenk, leitender Kurator Gegenwartskunst der Pinakothek der
Moderne, München. Apéro-Konzert mit der Schweizer
Brit Pop-Band «Telaphones». Abendessen für geladene Gäste in der Villa Tobler bei Hintergrundmusik von
Dominik Bachmann.
Medienorientierungen
Zu allen Ausstellungen fanden am Tag oder im Umfeld
ihrer Eröffnungen Medienorientierungen statt.
Jahrespressekonferenz
10. Januar, 11.00 Uhr
Walter B. Kielholz präsentierte vor Medienvertretern
und anwesenden Sponsoren das vorläufige, positive
Ergebnis 2007. Der Präsident der Zürcher Kunstgesellschaft nahm ferner zum Stand des ausgeschriebenen Architekturwettbewerbs für die Kunsthaus-Erweiterung Stellung. Direktor Christoph Becker erläuterte
das Jahresprogramm 2008. Mirjam Varadinis präsentierte die von ihr kuratierten Ausstellungen zur zeitgenössischen Kunst. Der Focus lag auf der aufwändigen
37
dezentralen Produktion «Shifting Identities». Kurator
Tobia Bezzola, auch verantwortlich für die Ausstellungen «Europop», «Saul Steinberg» und «Rivoluzione»
führte in die Präsentation «Edward Steichen. In high
fashion» ein, deren Vorbesichtigung für die Medien mit
der Jahrespressekonferenz zusammenfiel.
Vorstellung des Siegerprojekts für die KunsthausErweiterung und Ausstellungseröffnung
15. Dezember, 10 Uhr
In Anwesenheit von Architekt David Chipperfield wurde
die Entscheidung der Jury im Architekturwettbewerb
Kunsthaus-Erweiterung erläutert, die am 7. November per Communiqué bekanntgegeben worden war.
56 Medienvertreter verfolgten die Vorstellung des Siegerprojekts im Vortragssaal des Kunsthauses. Die drei
Partner der Erweiterung und Vertreter der Jury machten Angaben zum Verfahren und den rangierten Projekten. Die Empfehlungen der Jury wurden kommentiert und die Phase der Projektierung angekündigt.
Redner in der Reihenfolge ihres Auftritts: Elmar
Ledergerber (Stadtpräsident, Mitglied der Jury), Kathrin Martelli (Vorsteherin Hochbaudepartement, Mitglied
der Jury), Prof. Carl Fingerhuth (stv. Vorsitzender und
38
Moderator der Jury), Franz Eberhard (Stadtbaumeister, Mitglied der Jury), Thomas Wagner (Präsident Stiftung Zürcher Kunsthaus, Mitglied der Jury), Christoph
Becker (Direktor Kunsthaus Zürich, Mitglied der Jury),
Walter B. Kielholz (Präsident Zürcher Kunstgesellschaft, Vorsitzender der Jury). Preisträger David Chipperfield und seinem Team wurde für das gute Projekt
gedankt. In seiner Rede würdigte der Brite die Klarheit der Anforderungen des Kunsthauses bis hin zum
Raumprogramm. Er anerkannte die Führerschaft der
Inhalte, skizzierte, wie er mit den Vorgaben umgegangen ist und erläuterte die Philosophie seines Büros.
Es schloss sich ein Rundgang durch die Ausstellung aller 20 eingereichten Projekte an. Zahlreiche
Einzelinterviews wurden geführt. «Tagesschau» und
«Kulturplatz» berichteten ebenso über das Ergebnis
des Wettbewerbs wie diverse Radiosender, Print- und
Onlinetitel.
Die Ausstellung wurde am Abend dem Vorstand
und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Kunsthauses vorgestellt. Vom 16.12.08 bis 11.1.09 war sie für
das breite Publikum geöffnet und mit über 5800 Besuchern ein grosser Erfolg.
Veröffentlichungen 2008
Jahresbericht 2007 / Kunsthaus Zürich, Zürcher
Kunstgesellschaft. – Zürich : Kunsthaus Zürich, 2008.
– 79 S. : Ill., z. T. farbig ; 21 cm
ISSN 1013-6916
Kunsthaus Zürich : Magazin. – 1/2008 – 4/2008. – Zürich
: Kunsthaus Zürich, 2008. – 46 S. pro Heft ; 30 cm
ISSN 1421-315X
Edward Steichen : in high fashion, seine Jahre bei
Condé Nast 1923–1937 : [deutsche Ausgabe zur Ausstellung im Kunsthaus Zürich, 11. Januar bis 30. März
2008] / William A. Ewing ... [et al.] ; mit Essays von Tobia
Bezzola ... [et al.] – Zürich [etc.] : Kunsthaus Zürich
[etc.], c2007. – 287 S. : Ill., z. T. farbig ; 30,5 cm
ISBN: 978-3-906574-43-1 (Museumsausgabe)
Europop : [diese Publikation erscheint anlässlich der
Ausstellung «Europop», Kunsthaus Zürich, 15. Februar – 12. Mai 2008] / Tobia Bezzola ... [et al.] ; Kunsthaus
Zürich. – Köln : DuMont, c2008. – 239, LXXII S. : Ill., z.
T. farbig ; 27,5 cm
ISBN: 978-3-8321-9043-9
Here there : journal of disorientation : [issued on the
occasion of the exhibition «Shifting identities / (Swiss)
art now» at Kunsthaus Zurich, Zurich Airport and Zurich
city centre, 6.6. – 31.8.2008] / Christian Vetter. – [S. l.] :
Black Light Publications, 2008. – [28] S. : Ill. ; 32 cm
Shifting identities : (Schweizer) Kunst heute : diese
Publikation erscheint anlässlich der Ausstellung «Shifting identities – (Schweizer) Kunst heute» im Kunsthaus
Zürich vom 6. Juni – 31. August 2008, [vom 10. April –
24. Mai 2009 wird die Ausstellung im CAC Vilnius (LT)
gezeigt] / [Hrsg.: Mirjam Varadinis]. – Zürich : Kunsthaus
Zürich [etc.], c2008. – 240 S. : Ill., z. T. farbig ; 29,7 cm
ISBN: 978-3-906574-48-6 (Museumsausgabe deutsch)
Shifting identities : (Swiss) art now : this publication
is released on the occasion of the exhibition «Shifting identities – (Swiss) art now» at Kunsthaus Zürich
from June 6th to August 31st, 2008, [from April 10th
to May 24th, 2009 the exhibition will be shown at
CAC Vilnius (LT)] / [ed.: Mirjam Varadinis]. – Zürich
: Kunsthaus Zürich [etc.], c2008. – 240 S. : Ill., z. T.
farbig ; 29,7 cm
ISBN: 978-3-906574-47-9 (Museum edition English)
Saul Steinberg : [Ausstellungsstationen: The Morgan
Library & Museum, New York, 30. November 2006 –
4. März 2007, Smithsonian American Art Museum,
Washington, D. C., 6. April – 24. Juni 2007, [...] Kunsthaus Zürich, 22. August – 2. November 2008 ... et al.] /
Joel Smith. – Ostfildern : Hatje Cantz, c2008. – 288 S. :
Ill., z. T. farbig ; 31 cm
ISBN: 978-3-7757-2228-5
Saul Steinberg : Illuminations : Kunsthaus Zürich du
22 août au 2 novembre 2008 / [Joel Smith]. – [Zürich] :
[Kunsthaus Zürich], [2008]. – 1 Faltblatt : Ill., z. T. farbig ; 20,3 cm
Revolution des Lichts : italienische Moderne von
Segantini bis Balla : [diese Publikation erscheint
anlässlich der Ausstellung «Rivoluzione! Italienische
Moderne von Segantini bis Balla», Kunsthaus Zürich,
26. September 2008 bis 11. Januar 2009, «Radical light:
Italy’s Divisionist painters 1891 – 1910», National Gallery, London, 18. Juni bis 7. September 2008] / Simonetta Fraquelli ... [et al.] ; mit Beiträgen von Lara Pucci
... [et al.] – Ostfildern : Hatje Cantz, c2008. – 208 S. : Ill.,
z. T. farbig ; 28,4 cm
ISBN 978-3-906574-45-5 (Museumsausgabe, Broschur)
39
Runa Islam: Restless subject : [diese Publikation
erscheint anlässlich der parallel stattfindenden Ausstellungen «Runa Islam (mit Tobias Putrih), restless
subject», Kunsthaus Zürich, 28. November 2008 bis
8. Februar 2009 und Museum Folkwang, Essen, 29.
November 2008 bis 25. Januar 2009] / [Katalog: Hrsg.:
Mirjam Varadinis ... et al.] – Heidelberg : Kehrer, c2008.
– 167 S. : Ill., z. T. farbig ; 24 cm
ISBN: 978-3-86828-045-6
Runa Islam: Restless subject : [published on the
occasion of the parallel exhibitions: «Runa Islam (with
Tobias Putrih), restless subject», Kunsthaus Zürich, 28
November 2008 – 8 Februar 2009 and Museum Folkwang, Essen, 29 November 2008 – 25 Januar 2009] /
[editors: Mirjam Varadinis ... et al.] – Heidelberg : Kehrer, c2008. – 167 S. : Ill., z. T. farbig ; 24 cm
ISBN: 978-3-86828-047-0 (ed. in English)
Kunsthausspiel / Kunsthaus Zürich ; [ein Spiel entwickelt von Game Solutions AG zusammen mit der Abteilung Kunstvermittlung und Pädagogik, Kunsthaus
Zürich ... et al.] – Zürich : Game Solutions [etc.], c2008.
– [66] Karten, 1 Spielanleitung [15] S. in Plastikschachtel : Ill., farbig ; 10 x 10 cm
ISBN: 978-3-906574-49-3
Kunsthaus–Erweiterung, Zürich : Vorabklärungen
zum Projektwettbewerb : Workshopverfahren / Stadt
Zürich, Amt für Hochbauten, Kunsthaus Zürich ; [red.
40
Bearb..: Jeremy Hoskyn ... et al. ; Verfasser/innen:
Silvio Ammann ... et al.] – Zürich : Kunsthaus Zürich
[etc.], 2007. – 57 S. : Ill., farbig ; 29,7 cm
Das neue Kunsthaus : die Idee / Kunsthaus Zürich,
Stadt Zürich. – [Zürich] : [Kunsthaus Zürich], 2008. – [4]
S. : Ill., farbig ; 42 cm
The new Kunsthaus : the idea / Kunsthaus Zürich,
Stadt Zürich – [Zürich] : [Kunsthaus Zürich], 2008. – [4]
S. : Ill., farbig ; 42 cm
Kunsthaus–Erweiterung, Zürich : Projektwettbewerb
im selektiven Verfahren mit 20 Teilnehmenden : Programm / Stadt Zürich, Amt für Hochbauten, Kunsthaus Zürich ; [Inhalt, Red.: Jeremy Hoskyn ... et al.] –
Zürich : Amt für Hochbauten, 2008. – 75 S. : Ill., farbig ;
29,7 cm
Kunsthaus extension, Zurich : restricted architectural
design competition with 20 teams : competition brief /
Stadt Zürich, Amt für Hochbauten, Kunsthaus Zürich ;
[contents, ed.: Jeremy Hoskyn ... et al.] – Zurich : Amt
für Hochbauten, 2008. – 75 S. : Ill., farbig ; 29,7 cm
Projektwettbewerb Kunsthaus–Erweiterung Zürich :
Projektwettbewerb im selektiven Verfahren : Bericht
des Preisgerichts / Stadt Zürich, Amt für Hochbauten,
Kunsthaus Zürich ; [Inhalt / Red.: Jeremy Hoskyn ... et
al. ; Fotos: Dominic Büttner ... et al.] – Zürich : Stadt
Zürich, Amt für Hochbauten, 2008. – 131 S. : Ill., z. T.
farbig ; 29,7 cm
Kunsthausbesuch
Der markante Rückgang der Besucherzahlen im Jahr
2008 hat verschiedene Ursachen. Zum einen hatten
wir für einige Projekte wie Europop und Rivoluzione
mit mehr Zuspruch gerechnet, hinzu kam, dass für
grosse Ausstellungen zeitgenössischer Kunst nur
relativ wenige Besucherinnen und Besucher angesprochen werden, zum anderen haben uns die Fussball-Europameisterschaft (wie anderen grossen Kulturinstituten der Stadt) und viele Events zwischen Mai
und Oktober 2008 zu schaffen gemacht. Wir waren auf
geringere Zahlen vorbereitet gewesen und haben entsprechende Rückstellungen gebildet, die zum Jahresende aufgelöst wurden. Da wir unser Programm über
einen Zeitraum von ungefähr drei Jahren planen, kann
es zwischen zwei Kalenderjahren zu Schwankungen
kommen, die sich in der Gesamtperiode ausgleichen.
Erfolgreich war vor allem der Endspurt der VallottonAusstellung; die Modefotografien von Edward Steichen
waren ebenso populär wie die wunderbaren Karikaturen von Saul Steinberg. Die Sammlung erfreute sich
eines konstanten Zuspruchs, was uns besonders freut.
Die Präsentation findet in Zürich und im In- und Ausland Anerkennung.
Aus dem Besucherrückgang sind gewisse Folgerungen zu ziehen, was die Besuchererwartung
innerhalb eines Jahres betrifft; für die Jahre 2009 und
2010 wurden seitens der Ausstellungsmacher bei der
Planung Vorkehrungen getroffen, dass derart grosse
Schwankungen sich nicht wiederholen, das heisst, die
Mischung zwischen publikumsintensiven Ausstellungen und eher «stillen», gleichwohl bedeutenden Projekten wird ausgewogener sein. Erstaunlich trotz der
mässigen Frequenz war dennoch die häufige positive
Resonanz auf unsere Projekte und zum Kunsthaus
insgesamt, die sich in vielen Einzelmeldungen und in
dem regen Zuspruch zu den Angeboten der Kunstvermittlung manifestierte. Der Besucherservice soll mit
zusätzlichen Informationen, vor allem aber mit einem
Audioguide zu allen Grossausstellungen im BührleSaal noch verbessert werden. Allen, die uns 2008
besucht haben, ein herzliches Dankeschön und auf ein
baldiges Wiedersehen!
41
Besucher insgesamt
Tagesdurchschnitt
2008
%
214 376 100%
681 315 Tg
2007
309 545
986
2006
287 260
906
2005
2004
310 126 310 836
994
987
Zahlende
davon Sammlung + Neben-Ausst.
davon Haupt-Ausstellungen
davon Kunsthausnächte
davon andere Veranstaltungen
127 321
58 012
65 721
1 537
2 051
59%
27%
31%
1%
1%
203 387
50 370
150 265
1 543
1 209
200 445
55 381
130 736
1 964
12 324
213 954 220 805
31 391 43 145
180 513 171 618
971
5 909
1 079
133
Nichtzahlende
davon Lange Nacht der Museen
87 055
5 973
41%
3%
106 158
9 064
86 815
6 831
96 172
8 305
90 031
5 460
An Sonntagen insgesamt
An Sonntagen Zahlende
An Sonntagen Nichtzahlende
41 078
35 222
5 856
19%
16%
3%
55 838
48 299
7 539
58 170
50 748
7 422
59 395
51 038
8 357
63 118
50 303
12 815
Besuchergruppen
Gruppen/Personen
Stadtzürcher Schulen*
Kantonale und ausserkantonale Schulen*
Studierende der Zürcher Hochschulen*
Private Schulen
Auswärtige Schulklassen und Studentengruppen
Andere Gruppen mit ermässigtem Eintritt
2008
224 4 032
664 11 952
23
322
50
900
130 2 340
34
544
2007
337
856
30
88
179
30
6 066
15 408
420
1 584
3 222
480
2006
310
804
35
109
170
35
4 960
12 864
490
1 526
2 890
560
Veranstaltungen der Kunstvermittlung
Bereich Schule
Ganzjährige Freizeitangebote
Sommerwerkstatt
Öffentliche Führungen
Führungen für private Gruppen
449 7 722
220 2 719
60
694
248 3 563
500 10 000
455
139
61
252
974
8 190
1 833
777
5 040
19 480
424
146
50
232
825
7 208
2 044
625
4 933
16 500
Zahlende Besucher pro Ausstellung **
Vallotton
Europop
Shifting Identities
Rivoluzione
Tage
12
77
75
82
1.1.–13.1.2008
15.2.–12.5.2008
6.6.–31.8.2008
26.9.–31.12.2008
* mit freiem Eintritt
** inklusive Kombi-Tickets, bei beiden Ausstellungen gezählt
42
(2. Teil)
(1. Teil)
Besucher
8 518
21 577
15 037
20 554
Pro Tag
710
280
201
251
1999
2000
2001
2002
214 376
309 496
2004
2005
2006
309 545
287 260
310 126
2003
310 836
242 540
257 838
254 551
363 549
Kunsthausbesuch 1999–2008
2007
2008
43
Zürcher Kunstgesellschaft
44
Generalversammlung
Die 113. Generalversammlung der Zürcher Kunstgesellschaft fand am Montag, dem 26. Mai 2008, im
Vortragssaal des Kunsthauses statt. Die Generalversammlung wurde vom Präsidenten geleitet. Zu Beginn
berichtete Walter B. Kielholz über den bevorstehenden
Start des Wettbewerbes zur Kunsthaus-Erweiterung
und erläutert das Programm, das im Kunsthaus von
der Direktion, den Kuratorinnen und Kuratoren und
der Programmkommission erarbeitet wurde. Der
Gemeinderat hatte im März 2008 den Projektierungskredit über 6,5 Millionen Franken fast einstimmig
bewilligt, so dass der Zeitplan für die Durchführung
des Wettbewerbes eingehalten werden konnte. Der
Präsident wies im folgenden auf die Wichtigkeit der
Unterstützung von Privatpersonen und Firmen für das
materielle und ideelle Wohlergehen der Institution hin.
Zahlreiche Firmen und Einzelpersonen haben Projekte unterstützt, wobei das Spektrum von grossen und
mittelgrossen Ausstellungen sowie Präsentationen
im Kabinett über den Audioguide für Jugendliche und
pädagogischen Massnahmen bis hin zu Restaurierungsprojekten reichte. Diese Beiträge erhöhten die
jährlich wiederkehrenden Zuwendungen der öffentlichen Hand und trugen zum hohen Eigenfinanzierungsgrad der Institution bei. Personelle Veränderungen gab es in der Programmkommission. Sechs Jahre
nach ihrer Gründung traten die Hälfte der Mitglieder
zurück, um die gewünschte kontinuierliche Erneuerung des Gremiums in die Wege zu leiten. Der Präsident drückte ihnen seinen Dank für ihre wertvollen
Anregungen aus und begrüsste die vier neuen Mitglieder. Der Jahresbericht 2007 wurde einstimmig durch
die anwesenden Mitglieder der Kunstgesellschaft
abgenommen. Nachdem der Quästor die Jahresrechnung erläutert und auf die Veränderungen bei der Darstellung hingewiesen hatte, wurde die Rechnung, die
mit kleinem Gewinn abgeschlossen werden konnte,
durch die Generalversammlung genehmigt. Der Präsident erläuterte auf eine Frage aus dem Publikum die
Bedeutung der sogenannten Schwankungsreserve,
die ein ausgeglichenes Budget über einen Zeitraum
von vier Jahren gewährleistet; damit können Jahre mit
weniger Einnahmen überbrückt werden. Bei den Wahlen in den Vorstand wurde Frau Christine Streuli aufgenommen, welche für Cécile Wick als Künstlerin neu
im Vorstand sein wird. Frau Anja Maissen und die Herren Franz Albers, Rolf Weinberg und Dr. Martin Wetter (als Quästor) wie auch der Präsident der Zürcher
Kunstgesellschaft, Herr Walter B. Kielholz, wurden
in globo und für weitere drei Jahre im Amt bestätigt.
Abschliessend erteilte der Präsident das Wort dem
Direktor, der einen Ausblick auf die Projekte des Jahres 2008 und zusammen mit dem Projektleiter für die
Kunsthaus-Erweiterung, Herrn Günther Lieck, weitere
Informationen zum Stand des Projektes gab.
Vorstand und Kommission
Der Vorstand traf sich 2008 zu drei Sitzungen. An der
April-Sitzung wurde nebst den ordentlichen Traktanden mit Genehmigung der Jahresrechnung und des
Jahresberichts die Generalversammlung vorbereitet. Im September wurde über die Einberufung eines
Finanzausschusses informiert und das Reglement für
dessen Tätigkeit zur Genehmigung vorgelegt. Gleichzeitig wurden die rechtlichen Strukturen der Kunst-
haus-Erweiterung diskutiert. Die November-Sitzung
stand ganz im Zeichen der Jurierung des Architekturwettbewerbs Erweiterungsbau.
FürdieProgrammkommissionwurdenimBerichtsjahr drei Sitzungen organisiert. An der Frühjahrssitzung
wurden die anstehenden Mutationen behandelt. Zudem
wurde über den Stand des Projekts Kunsthaus-Erweiterung informiert. An der zweiten Sitzung stand der
Ausbau des Löwenbräu-Areals zur Diskussion und an
der Sitzung im Herbst war die Zusammenarbeit mit Privatsammlern das Hauptthema.
Mitgliederbestand
Die Zahl der Mitglieder der Zürcher Kunstgesellschaft
ist fast konstant geblieben und dies trotz der zurückgegangenen Besucherzahlen. Die Abhängigkeit der
Fluktuation vom jeweiligen Jahresprogramm ist also
geringer als erwartet; offenbar halten die Mitglieder
dem Kunsthaus auch bei einem etwas schwierigeren
Programm durchaus die Treue. Sehr erfreulich ist
die Tatsache, dass die Zahl der Jungmitglieder gleich
geblieben ist, was nicht zuletzt auf das breite Angebot
der Kunstvermittlung für diese Altersgruppe zurückzuführen ist.
2008
Einzel- und Paarmitglieder 19 063
Kollektivmitglieder*
180
Junioren (bis 25)
1 117
Total
20 360
2007
19 221
200
1 177
20 598
2006
19 008
180
989
20 177
* Eine Kollektivmitgliedschaft entspricht 20 Einzelmitgliedern.
Ehrenmitglieder
Dr. Felix Baumann
Dr. Thomas Bechtler, Ehrenpräsident
Bruno Giacometti
Vorstand
Walter B. Kielholz, Präsident
Dr. Martin Wetter, Quästor
Dr. Christoph von Graffenried
Anja Maissen, Architektin
Christine Streuli, Künstlerin (ab Juni 2008)
Rolf Weinberg
Dr. Dieter Wemmer
Cécile Wick, Künstlerin (bis Mai 2008)
Vertreter des Stadtrates
Dr. Paul Baumann
Dr. Jacqueline Burckhardt
Dr. Elmar Ledergerber
Bessie Nager, Künstlerin
Dr. Peter Saile
Vertreter des Regierungsrates
Thomas Isler
Susanna Tanner
Ernst Wohlwend
Vertreter der Vereinigung Zürcher Kunstfreunde
Franz Albers
Personalvertreter
Jakob Diethelm
Programmkommission
Dr. Christoph von Graffenried, Präsident
Dr. Laura Arici (bis März 2008)
Dr. Christoph Becker
Dr. Tobia Bezzola (ab April 2008)
Peter Fischli (bis März 2008)
Maja Hoffmann
Alexander Jolles (bis März 2008)
Dr. Christian Klemm (bis März 2008)
Bessie Nager
Peter Regli (bis März 2008)
Pipilotti Rist (ab April 2008)
Katja Schenker (ab April 2008)
Christoph Schifferli (ab April 2008)
Madeleine Schuppli (ab April 2008)
Mirjam Varadinis
Rolf Weinberg
45
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
Direktion
Direktor: Dr. Christoph Becker
Vizedirektor: Dr. Christian Klemm
Direktionssekretariat: Ursula Hirzel
Sponsoring: Monique Spaeti
Ausstellungen
Kuratoren: Dr. Tobia Bezzola, Bice Curiger*
Ausstellungsorganisation: Franziska Lentzsch*
(Leitung), Julia Burckhardt (ab Mai), Sandra Haldi
Seiler*, Esther Braun-Kalberer*
Wissenschaftliche Mitarbeiterin:
Julia Burckhardt (ab Mai)
Digitale Bilderfassung: Arthur Faust*
Registrar: Gerda Kram
Sammlung
Konservator: Dr. Christian Klemm
Registrar: Karin Marti
Bildrechte und Reproduktionen: Cécile Brunner
Grafische Sammlung
Kuratorin: Mirjam Varadinis
Konservator: Bernhard von Waldkirch*
Sekretariat: Nadine Franci Binder* (bis April),
Laura Mahlstein* (ab April)
Technischer Mitarbeiter: Armin Simon*
46
Bibliothek
Thomas Rosemann (Leitung)
Bibliothekarinnen: Beatrice Brüngger*,
Tina Fritzsche, Deborah Ricklin*
Buchbinder: Klaus Geiger
Studentische Hilfskräfte: Claudia Brunner*,
Deborah Kyburz*, Thomas Schwendener*
Restaurierung
Hanspeter Marty* (Leitung)
Tobias Haupt*, Bianca May*, Kerstin Mürer*,
Jean F. Rosston*
Presse und Kommunikation
Björn Quellenberg (Leitung), Pressesprecher
Kristin Steiner, Anna Vollenweider* (bis März),
Flurina Ribi* (ab April)
Kunstvermittlung und Pädagogik
Dr. Hans Ruedi Weber* (Leitung)
Catherine Brandeis*, Dr. Sibyl Kraft*, Marianne
Rione Fili*, Barbara Schlueb*, Regula Straumann*,
Madeleine Witzig* und weitere freie Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter
Verwaltung
Leiter Finanzen und Rechnungswesen:
Hans Peter Bossart
Buchhaltung: Angelica Glättli* (bis August),
Thomas Hink*, Evelyn Rieder* (ab September)
Mitgliedersekretariat/Besucherservice:
Carin Cornioley
Personal: Gerda Kram (Leitung), Ruth Gmür Saluz*
Information Technology: Markus Spiri*
Telefon und Empfang: Simone Erasmi* (bis März),
Rosmarie Greinacher*, Romy Pfister*,
Franziska Schedle* (ab April)
Eintrittskasse: Martina Angst* (Leitung)
Anna Bossart*, Claudia Dieterle*, Ann-Christin
Höhn*, Marietta Jemmi*, Gabriela Kamp*, Rhea
Plangg*, Veronika Spinnler*
Museumsshop: Jakob Diethelm* (Leitung)
Debora Balmer*, Lea Oliva Brägger*, Sylvia Heini*,
Susanne Loepfe*, Mathilde Mathys*,
Lea Petter-Huber*, Christina Rachmühl*
Betrieb
Leiter Technik und Dienste: Roland Arndt
Elektriker: Mark Fischer
Kunsthandling und Schreinerei: Robert Brändli
(Leitung Sammlung), Robert Sulzer (Leitung
Ausstellungen), Marcel Manderscheid, Reto
Hegetschweiler
Schreinerei: Fredy Pfenninger, Gabriel Cantieni
Hausdienste: Hans-Ruedi Lattmann (Leitung)
Reinigung: Manuel Fernandez, Marilete Freimüller*,
Maria Pato Prado*, Paula Santos, Anuya Singarasa
Tharmarajah*
Betreuung Vortragssaal: Roman Schürch*(ab Mai),
Louise Wullschleger*(bis März)
Aufsicht / Garderobe / Eintrittskontrolle:
Vera Teuteberg* (Leitung), Noëlle Aicher*, Cornelia
Baldauf*, Renate Bichsel*, Vittorio Brodmann*,
Jean-Pierre Bucher*, Florian Bühler*, Pierre
Courvoisier*, Théodore Diouf*, Samer Gabriel Doss
Guiguis*, Richard Federer*, Pirkko Brigitta Fleig*,
Luca Galli*, Leta Gredig*, Alice Günther*, Hans-Peter
Hess*, Olivia Heussler*, Jonas Höhn*, Robert Huber*,
Priska Kalasse*, Denise Kratzer*, Marianne
Krummenacher*, Christina Marquis*, Inge Mathis*,
Raphael Meyer*, James Mindel*, Doris Misailidis*,
Matthias Odermatt*, Elena Peter*, Oscar Rodriguez*,
Werner Salzmann*, Paula Santos, Lea Schaltenbrand*,
Gerd Scherwenke*, Anina Schlumpf*, Marianne
Schneebeli*, Anuya Singarasa Tharmarajah*,
Marianne Singer*, Natalie Stous*, Sven Studer*,
Dieter Sturzenegger*, Hans-Peter Tanner*, Mélanie
Tanner*, Jana Vanecek*, Gerald Vogel*, Vukoje
Vuksanovic*, Nariman Wagner*, Erika Wey*, Ursula
Widmer*, Peter Wulf*, Fabio Zöbeli*
* Teilzeitbeschäftigte
Dienstjubiläen
35 Jahre
Robert Brändli
20 Jahre
Jean F. Rosston
15 Jahre
Marianne Rione Fili
10 Jahre
Mark Fischer
Rosmarie Greinacher
Leta Gredig
Paula Santos
47
Sponsoren, Stiftungen und Gönner
Credit Suisse, Partner des Kunsthaus Zürich
Swiss Re, Partner für zeitgenössische Kunst
AAM Privatbank
Albers & Co.
Banca del Gottardo
Bolero
Ernst & Young
Price Waterhouse Coopers
VP-Bank
Museum Tinguely, ein Kulturengagement von Roche
Art Mentor Foundation Lucerne
Dr. Georg und Josi Guggenheim-Stiftung
Ernst Göhner Stiftung
Hulda und Gustav Zumsteg-Stiftung
Menil Foundation
Schweizer Kulturstiftung Pro Helvetia
Schwyzer Stiftung
Stanley Thomas Johnson Stiftung
Stiftung BNP Paribas Schweiz
Stiftung Erna und Curt Burgauer
Vontobel-Stiftung
48
Private Gönner
Edouard A. Stöckli
und Druckerei Horisberger Regensdorf AG
Theo Hotz
Unser Dank gilt auch allen Gönnerinnen und Gönnern,
die nicht genannt sein wollen.
Rechnung
Die Zürcher Kunstgesellschaft schliesst die Jahresrechnung 2008 mit einem kleinen Gewinn von CHF
4›762.64 ab. Das leicht positive Ergebnis kam allerdings erst nach Auflösung in den Vorjahren gebildeten
Rückstellungen sowie der Verbuchung einer zusätzlichen Spende zustande.
Bei der Ertragseite konnten die Mitgliederbeiträge
im Umfang von CHF 1.7 Mio. gehalten werden. Hingegen erlitten wir durch den stark rückläufigen Besuch
einen Einbruch bei den Eintritten von CHF 1.1 Mio. und
bei den Warenverkäufen im Shop einen Rückgang um
CHF 0.7 Mio. Die übrigen Einnahmen bewegten sich im
Rahmen der budgetierten Zahlen.
Bei der Aufwandseite konnte der Sachaufwand –
insbesondere auch dank verschiedener Sparanstrengungen – um rund CHF 1 Mio. reduziert werden,
wodurch das negative Ergebnis stark gemindert werden konnte.
Die Bilanz unserer Gesellschaft ist nach wie vor
sehr gesund. Wir verfügen über eine hohe Liquidität von CHF 4.7 Mio., welche konservativ und sicher
in Form von Festgeldern und Bank-, respektiv Postcheckguthaben angelegt ist.
Für das laufende Jahr 2009 ist der Vorstand zuversichtlich, ein ausgeglichenes Resultat zu erreichen.
Die geplanten Ausstellungen sollten zu einem Wiederanstieg der Besucherzahlen führen.
Sehr erfreulich ist, dass die Sponsoren und langjährigen Freunde des Hauses uns auch im derzeitig
schwierigen wirtschaftlichen Umfeld die Treue halten.
Das gleiche gilt für die Stadt und den Kanton Zürich,
welche dem Kunsthaus sehr wohlgesinnt sind und uns
grosszügig finanzielle Unterstützung gewähren. Dafür
möchte ich mich im Namen des gesamten Vorstandes
ganz herzlich bedanken.
Martin Wetter
Quästor
49
Betriebsrechnung per 1.1. – 31.12.2008
Aufwand
Sachaufwand
Personalaufwand
Sonstiger Betriebsaufwand
Total
Fondsrechnung
(Fondszuweisungen, Fondsentnahmen)
Ausserordentlicher Erfolg
(ao. Aufwand, Ertrag, nicht rückforderbare VST)
Abschluss (inkl. Rückstellungen)
(Interne Verrechnungen, Rückstellungen)
Total Aufwand
Resultat
2008
CHF
2007
CHF
–5 884 358.95
–8 589 191.54
–3 027 440.88
–17 500 991.37
–6 860 489.20
–8 095 298.86
–2 791 562.00
–17 747 350.06
394 430.15
570 208.45
–281 897.78
–300 392.15
567 456.20
–326 945.77
–16 821 002.80
–17 804 479.53
4 762.64
6 533.77
Die detaillierte Betriebsrechnung und die Bilanz kann am Sitz der Gesellschaft eingesehen werden.
50
Betriebsrechnung per 1.1. – 31.12.2008
2008
CHF
2007
CHF
Ertrag
Mitgliederbeiträge
Eintritte
Garderobe
Führungen
Leihgebühren
Warenverkäufe
Abonnemente
1 703 514.89
1 666 150.10
53 199.00
82 367.16
70 663.69
1 351 739.32
2 123.41
1 697 645.95
2 748 427.28
47 097.25
166 096.83
34 302.71
2 030 690.56
2 572.09
Dienstleistungen
Projektunterstützung
Inserate
Workshops
Lizenzen
98 038.59
2 087 453.96
190 177.83
145 435.37
1 388.53
110 912.14
1 846 251.48
188 022.60
147 113.66
248.99
Beiträge der öffentlichen Hände
7 934 300.00
7 451 800.00
200 133.80
400 027.70
851 964.67
192 945.60
752 814.69
410 825.28
2 965.50
2 981.90
–15 878.08
–19 735.71
16 825 765.44
17 811 013.30
Raum- und Sachvermietung
Spenden
Übriger Ertrag
Eigenverbrauch
Ertragsminderungen
Total Ertrag
51
Bilanz per 31. Dezember 2008
2008
CHF
1 403 372.13
3 300 000.00
–8 647.55
2007
CHF
2 945 570.88
3 300 000.00
80 733.30
618 560.67
360 504.95
31 586.25
722 445.74
682 178.89
304 513.95
33 722.56
607 649.03
6 427 822.19
7 954 368.61
Anteilscheine
Sachanlagen
1.00
1.00
1.00
1.00
Total Anlagevermögen
2.00
2.00
6 427 824.19
7 954 370.61
–1 174 523.67
–31 424.90
–18 438.55
–49 143.68
–564 313.44
–1 680 344.41
–1 235 234.22
–14 253.65
–17 865.65
–40 216.79
–703 785.11
–1 679 214.00
–45 260.00
–260 149.74
–53 330.00
–833 149.74
Total Fremdkapital
–3 823 598.39
–4 577 049.16
Total Fondskapital
–2 119 855.89
–2 897 714.18
Total Eigenkapital
–484 369.91
–479 607.27
–6 427 824.19
–7 954 370.61
–479 607.27
–484 369.91
4 762.64
–473 073.50
–479 607.27
6 533.77
Kasse, Postcheck, Bank
Festgeld
Offene Transaktionen
Debitoren Kunden
Debitoren Mitglieder
Verrechnungssteuer
Transitorische Aktiven
Total Umlaufvermögen
Total Aktiven
Kreditoren und Vorauszahlungen
Sozialversicherungen
Quellensteuern, VPOD
Mehrwertsteuern
Transitorische Passiven
Mitgliederbeiträge Folgejahr
Ausstehende Geschenkgutscheine
Rückstellungen
Total Passiven
52
Ausgleichsreserve 1.1.
Ausgleichsreserve 31.12.
Resultat
Anhang zur Bilanz per 31. Dezember 2008
AKTIVEN
Anteilscheine
Verein Zürcher Museen
Festgeld
CHF 1 500 000.– zu 2.77% bis 3.6.2009
CHF 1 800 000.– zu 2.72% bis 3.4.2009
Sachanlagen
Kunst, Mobiliar, Geräte, Handelswaren
Offene Transaktionen
zwischen Kassen, Bank, Postcheck, Debitoren,
Kreditoren
PASSIVEN
Debitoren Kunden
Offene Posten aus Warenlieferungen, Projektunterstützung, Workshops, Führungen, Leihgaben, Raummiete
inkl. Nebenkosten, Eintritte, Weiterverrechnungen,
Guthaben Frankiermaschine, Vorrat an Lunch-Checks,
Abrechnung Migros-Gutscheine, Offene Guthaben aus
Kredit- und Debitkarten
Debitoren Mitglieder
Ausstehende Mitgliederbeitragszahlungen für 2009
Verrechnungssteuer
Ausstehende Steuer per 2008; Rückforderungsantrag
eingereicht
Transitorische Aktiven
Angefallene Kosten für zukünftige Projekte, Kosten
in Zusammenhang mit Erhebung Mitgliederbeitrag
2009, Aufwand für Jahresprogramm 2009, Aufwand für
Kunsthaus-Magazin 1/09, Vorauszahlungen Raummieten für externe Lager, Vorauszahlungen Personenversicherung, nicht abgerechnete Rückvergütungen aus
Versicherungen, nicht abgerechnete Weiterverrechnungen, nicht abgerechnete Projektunterstützung,
nicht abgerechnete Personenversicherungsleistungen, nicht abgerechnete Haben-Zinsen
Kreditoren und Vorauszahlungen
Offene Lieferantenrechnungen
Sozialversicherungen
Unfallversicherung nicht abgerechnet
Quellensteuer, VPOD-Beiträge
Pendente Abrechnung 4. Quartal 2008
Die Solidaritätsbeiträge der Nicht-Mitglieder werden
durch das Kunsthaus im Auftrag der Paritätischen
Kommission treuhänderisch verwaltet.
Einnahmenüberschuss
Kontostand Bank
Transitorische Posten
CHF 795.66
CHF 49 847.09
CHF 13 418.85
Mehrwertsteuer
4. Quartal 2008 abgerechnet; Zahlung pendent
Transitorische Passiven
Ausstehende Lieferantenrechnungen für Leistungsbezüge 2008, Vortrag Restbudget Audioführung
für Jugendliche, Projektunterstützungsbeiträge für
Projekte 2009, pendente Abrechnung von Rückvergütungen
53
Mitgliederbeiträge Folgejahr
In Rechnung gestellte Mitgliederbeiträge für 2009
RISIKOBEURTEILUNG
(OR Art. 663 b, Ziff. 12)
Rückstellungen
Zweckgebundene und freie Rückstellungen für zukünftige Projekte und Verpflichtungen
Der Risikobeurteilung soll die frühzeitige Erkennung
und Beurteilung von Risiken sowie die Ergreifung
ent¬sprechender Massnahmen ermöglichen.
Die Geschäftsrisiken mit finanziellen Konsequenzen
werden in einer Risikomatrix (Geschäftsbereich, Art
des Risikos, Eintretenswahrscheinlichkeit, Tragweite,
Massnahmen zur Prävention oder Reaktion) erfasst.
Der Finanzausschuss des Vorstands verabschiedet die
vorgelegte Risikomatrix anlässlich seiner Frühjahrssitzung. Die Direktion ist verantwortlich für die Umsetzung der beschlossenen Massnahmen. Sie orientiert
den Finanzausschuss jeweils an der Budget-Sitzung.
In der Folge wird der Gesamtvorstand informiert.
Fondskapital
Nichtzweckgebundene Spenden, Spende für Projekt
von Keller, Ankaufsfonds
Eigenkapital
Ausgleichsreserve = Kumulierte gutgeschriebene/
belastete Jahresresultate
Eventualverpflichtungen
keine
Leasingverträge
keine
54
Sammlungsfonds
Bestand am 1. Januar
Beitrag aus der Betriebsrechnung
Beitrag aus den Mitgliederbeiträgen
Spende Koller Auktionen AG
Spende von Ungenannt
Legat Mayenfisch
371 520.77
510 000.00
255 531.75
100 000.00
41 421.47
5 619.80
Mittel zur Verfügung
912 573.02
1 284 093.79
Gemälde, Skulpturen, Installationen
Marc Bauer
Florian Bühler
Maurice Denis
Hans-Peter Feldmann
El Frauenfelder
Markus Gadient
Franz Gertsch
Wade Guyton
Erik van Lieshout
Shahryar Nashat
Susanne Paesler
Markus Weggenmann
Franz West
Nimbus der Verfehlung
Still Life at the Art Shop
Virginal printemps
Schattenspiel
Vier Gemälde
Zyklus Wildenstein, vier Gemälde
Françoise
Ohne Titel
Homeland Security
The Reception… (Video-Installation)
Drei Gemälde
Gemälde Nr. 357
Nippes
Zeichnungen, Druckgrafik, Multiples
Pawel Althamer
Christiane Baumgartner
Cosima von Bonin
Louise Bourgeois
Salomon Gessner
Dominique Gonzalez-Foerster
Mark Grotjahn
Retrospective
Weddeort I + II
Colour Wheel
The Maternal Man
Josephs blutiger Rock
Calendario 2020
Spinner Winner
40 564.09
3 040.01
341 880.00
109 944.00
14 200.00
24 000.00
150 000.00
46 480.50
43 680.00
11 671.20
60 513.50
28 500.00
83 146.00
4 500.00
10 318.08
2 800.19
6 000.00
1 394.05
2 800.19
1 800.19
55
Rachel Harrison
Huber / Huber
Jon Kessler
Lutz / Guggisberg
Albert Oehlen
Sigmar Polke
Peter Wechsler
Ai Weiwei
Edition Walcheturm
Schweizerische Graphische
Gesellschaft
Wardrobe Malfunction
white flags / erased flags
Habeas Corpus
Eindrücke aus dem Landesinneren
L.A.P.
Schildkröte
WVZ Nr. XVIII, 2004
Swatter
Edition von Originalgrafiken
Emanuelle Antille
Francis Baudevin
2 400.00
25 000.00
2 399.63
18 400.00
2 399.63
1 251.90
21 375.46
2 899.63
3 900.00
520.00
Fotografien
Andreas Gursky
Christian Jankowski
Vera Luther
Vanessa van Obberghen
Marilyn Minter
Markus Uhr
Akram Zaatari
Zürich I (Fussballspieler)
Jankowski reads 50 Parkett
Zwei Fotografien
Big Wig
Pamela Anderson
Vier Fotografien
Another Resolution (12 Fotos)
27 881.04
2 500.00
22 204.82
6 159.80
2 399.63
14 000.00
28 420.60
Video
Allora & Calzadilla
Natalja Djurberg
Thomas Imbach
Christian Jankowski
Adrian Paci
Elodie Pong
Deadline
Turn into me
Lenz am Berg
Kunstmarkt
Centro di permanenza temporanea
After the empire
2 800.19
18 317.60
4 518.40
32 000.00
57 008.00
20 000.00
Bestand am 31. Dezember
56
1 305 988.33
–21 894.54
Revisionsstelle der Zürcher Kunstgesellschaft, Zürich
Die Revisoren der Finanzkontrolle der Stadt Zürich und von PricewaterhouseCoopers haben die detaillierte
Jahresrechnung 2008 geprüft. Der untenstehende Bericht bezieht sich darauf.
Die detaillierte Jahresrechnung kann unter www.kunsthaus.ch eingesehen werden.
Bericht der Revisionsstelle zur eingeschränkten
Revision an die Generalversammlung der Mitglieder
der Zürcher Kunstgesellschaft, Zürich
Als Revisionsstelle haben wir die Jahresrechnung
(Bilanz und Erfolgsrechnung) der Zürcher Kunstgesellschaft für das am 31. Dezember 2008 abgeschlossene Geschäftsjahr geprüft.
Für die Jahresrechnung ist der Vorstand verantwortlich, während unsere Aufgabe darin besteht,
diese zu prüfen. Wir bestätigen, dass wir die gesetzlichen Anforderungen hinsichtlich Zulassung und
Unabhängigkeit erfüllen.
Unsere Revision erfolgte nach dem Schweizer Standard zur Eingeschränkten Revision. Danach
ist diese Revision so zu planen und durchzuführen,
dass wesentliche Fehlaussagen in der Jahresrechnung erkannt werden. Eine Eingeschränkte Revision
umfasst hauptsächlich Befragungen und analytische
Prüfungshandlungen sowie den Umständen angemessene Detailprüfungen der beim geprüften Unternehmen vorhandenen Unterlagen. Dagegen sind
Prüfungen der betrieblichen Abläufe und des internen Kontrollsystems sowie Befragungen und weitere
Prüfungshandlungen zur Aufdeckung deliktischer
Handlungen oder anderer Gesetzesverstösse nicht
Bestandteil dieser Revision.
Bei unserer Revision sind wir nicht auf Sachverhalte gestossen, aus denen wir schliessen müssten,
dass die Jahresrechnung sowie der Antrag über die
Verwendung des Bilanzgewinns nicht Gesetz und
Statuten entsprechen. Wir empfehlen, dass unter
Berücksichtigung aller involvierten Werte, zukünftig
eine odentliche Revision durchzuführen ist.
Die Revisionsstelle
P.J.G. Fellmann
Dr. M.R. Neuhaus
Revisionsexperte
Revisionsexperte
Leitender Revisor
PricewaterhouseCoopers AG, Zürich
F. Magistris
B. Keller
Revisionsexperte
Revisionsexperte
Leitender Revisor
Finanzkontrolle der Stadt Zürich
Zürich, den 27. Februar 2009
57
Abbildungen
58
1
Maurice Denis
Virginal printemps, Pommiers en fleurs, 1894
Geschenk der Hulda und Gustav Zumsteg-Stiftung
59
60
2
Franz Gertsch
Françoise, 1967
61
62
3
Katharina Fritsch
Frau mit Hund, 2004
Vereinigung Zürcher Kunstfreunde
4
Katharina Fritsch
Postkarte 6 (Paris, Eiffelturm und Schrift), 2004
Vereinigung Zürcher Kunstfreunde
63
64
5
Katharina Fritsch
Frau mit Hund. Zwanzig Regenschirme, 2004 (Ausschnitt)
Vereinigung Zürcher Kunstfreunde
6
Katharina Fritsch
Postkarte 9 (Paris, Weinglas und Flasche), 2004
Vereinigung Zürcher Kunstfreunde
65
66
7
Peter Wechsler
WVZ Nr. XVIII, 2004
(Ausschnitt)
8
Georg Gatsas
American Flag, 2007/2008
Vereinigung Zürcher Kunstfreunde
Gruppe Junge Kunst
67
68
9
Franz West
Nippes, 2003
10
Hans-Peter Feldmann
Schattenspiel, 2002
69
70
11
Annaïk Lou Pitteloud
Diggers, 2007
Vereinigung Zürcher Kunstfreunde
Gruppe Junge Kunst
12
Marc Bauer
Nimbus der Verfehlung, 2008
71
72
13
Dan Graham
Sine Wave / Zig Zag, 2007/2008
Walter A. Bechtler Stiftung
Hinweise auf Neuerwerbungen
MAURICE DENIS
VIRGINAL PRINTEMPS
EINE SYMBOLISTISCHE IKONE
«Über das Geistige in der Kunst» – so betitelte Kandinsky seinen für die Entstehung der abstrakten Kunst
grundlegenden Essay. Dieses «Geistige» ist der Gegenpol zum illusionistischen Abbilden der materiellen
Welt, das die Malerei des 19. Jahrhunderts beherrschte; es wurzelt im Idealismus der Romantik, der als verdeckte Unterströmung auch im Realismus über weite
Strecken wirksam bleibt, um gegen Ende des Jahrhunderts im Symbolismus wieder in vielfacher Form an die
Oberfläche zu treten. «Verspätete» Romantiker, wie
die englischen Präraffaeliten, insbesondere BurneJones, Arnold Böcklin oder Puvis de Chavannes, die
in bewusster Steigerung der künstlerischen Mittel die
Darstellung materieller Gegenstände auf eine transzendente Dimension durchsichtig machten, werden
nun die Leitsterne für die Jungen. Unter diesen kommt
der Gruppe der «Nabis» und ihrem Wortführer Maurice Denis besondere Bedeutung zu – vielleicht weniger wegen ihrer künstlerischen Potenz als durch die
Konsequenz, mit der sie die Wende vom Illusionismus
zur Zelebration der primären künstlerischen Mittel –
Farben, Linien, Flächen – vollzogen; gerade die ersten,
kleinen Bilder von Denis scheinen bis an die Grenze
zur Abstraktion zu führen und so den Weg für Matisse
und Kandinsky zu bahnen. Wie mit einem Fanfarenruf
hebt seine Programmschrift von 1890 mit dem endlos
wiederholten Satz an: «Se rappeler qu’un tableau –
avant d’être un cheval de bataille, une femme nue ou
une quelconque anecdote – est essentiellement une
surface plane recouverte de couleurs en un certain
ordre assemblées.»
Die Wahrheit, die diese «Propheten» – denn dies
bedeutet «Nabis» auf Hebräisch – verkündeten, war
zwar keine neue, sondern den Künstlern bis ins 18.
Jahrhundert geläufig; erst im 19. Jahrhundert geriet
sie gelegentlich in Vergessenheit. Entsprechend ist
der Essay mit «Définition du néo-traditionnisme» betitelt und bildet zu drei Vierteln ein Pamphlet gegen den
Naturalismus. Der wesentliche Teil des Satzes – «une
surface plane recouverte de couleurs en un certain
ordre assemblées» wurde dem kaum zwanzigjährigen
Studenten durch den wenig älteren Sérusier übermittelt, der ihn aus Gesprächen mit Paul Gauguin in PontAven destilliert hatte. Er fand im sogenannten «Talisman», einer kleinen unter dem «Diktat» von Gauguin
gemalten, nahezu abstrakten Landschaft auch eine
beispielhafte Umsetzung in ein Bild – auf dieses wird
sich Matisse noch 1908 in seinem gegenständlich
ebenfalls schwer lesbaren «Barbizon» im Kunsthaus beziehen, das eine wesentliche Etappe in seiner
«Farbfeld-Malerei» darstellt. Hier finden sich auch die
vier Panneaux «Quatre femmes au jardin» von Pierre
Bonnard, die diese radikale Flächigkeit zum ersten
Mal in grösserem Massstab realisierten – und später
Denis zu seinem Portrait von Mme Ranson inspirierten. Gleichzeitig mit dem Text Denis’ oder sogar etwas
früher entstanden, zeigen sie die andere wesentliche
Quelle für die formale Gestaltung dieser radikalen Flächigkeit: die japanische Kunst.
Doch betrachten wir, wie sich diese «surface
plane» in der Praxis darstellt: Auf den ersten Blick
73
74
erscheint der «Virginal printemps» wie eine farbige
Wolke, und kommt man näher, wirkt er als gerahmte Tapete, so dominant ist das Dekorative. Tatsächlich muss man bis zu spätgotischen Tapisserien, den
«Millefleurs»-Teppichen oder der berühmten Serie
der «Dame mit dem Einhorn» im Musée de Cluny
zurückgehen, um in der europäischen Kunst ein solch
einheitlich rein farbenes Terrain zu finden, von zuvorderst bis zuhinterst, vom unteren bis fast an den oberen Bildrand. Man fühlt sich an persische Miniaturen
erinnert mit ihrer Vorliebe für blühende Bäume, zarte
helle Farben, arabeskenhafte Muster, die hier in den
Schatten, in der Hecke ein völlig flächiges Eigenleben
entwickeln. Vor allem wird wie dort jede Modellierung
sorgfältig vermieden – «l’agaçante manie, incrustée
en nous, de moduler».
Kunstvoll und schlicht ist die Komposition der Farben. Den Hauptklang schlagen das leichte Rosa und
das helle, gelbliche Grün an, eine frühlingshaft heitere
Variante des elementaren Rot-Grün-Komplementärkontrastes. Die tieferen Töne bildet das edle Paar von
Blau und Rot, sonor aber gedämpft im Ornamentband
oben einsetzend und in den Stämmchen und Schatten bis unten wirksam. In subtiler Spannung hebt das
Orange der pappelförmig aufflammenden Bäumchen
die oben rechts mehr angedeutete als ausformulierte
Kommunion hervor. Offensichtlich ist nun die Musik,
die mit ihren Harmonien, Melodien, Rhythmen die
seelische Gestimmtheit ganz unmittelbar ausdrückt,
das Vorbild für alle künstlerischen Wirkungsweisen.
Entsprechend kommt auch dem Rhythmus eine zentrale Rolle zu, gestaltet in den sich kreuzenden, sich
nirgends verfestigenden Diagonalen der blühenden
Bäumchen und weissen Figuren. Indem Denis vorn
kleinere Gewächse malt, unterläuft er die perspektivische Wirkung, die einer solchen Anordnung inhärent
ist, und lässt ihre die Fläche strukturierende Anmutung voll zur Geltung kommen. Zur Neutralisierung
der nicht unbeträchtlichen Tiefenerstreckung trägt die
ebenfalls aus der Kunst der «Primitiven» des 15. Jahrhunderts bekannte, antinaturalistische Verbindung
von Aufsicht im Ganzen und Ansicht im Einzelnen bei.
Es gehört zum Besonderen dieser Bilderfindung, dass
in ihr etwas Aufschwebendes mitschwingt – fast mehr
als in die Tiefe sind die Gruppen in die Höhe gestaffelt, stärker als die überspielte Erdverwurzelung der
dünnen Stämmchen ist das Aufstreben der ballonartig kugeligen, blühenden Baumkronen, ein Effekt der
Überbetonung der Flächigkeit.
Damit kommen wir zum Ausdruckswert dieser
mit Farben bedeckten Fläche, denn es geht hier nicht
um ein leeres Spiel der Formen, sondern um Emotionen, die aus der Seele des Künstlers aufsteigen und
durch dessen Imagination das Kunstwerk mit ihrem
Gehalt erfüllen. Rein durch die Schönheit der Linien
und Farben sollen sich diese «états d’âme» mitteilen.
An die Stelle eines Abbilds der äusseren Welt oder der
«von einem Temperament gesehenen Natur», wie die
Losung der vorangegangenen Generation lautete, tritt
etwas Imaginäres, das als ein Anderes, Paralleles,
Gleichnishaftes neben die Natur tritt und ihren tiefen
Sinn enthüllt. Die Verbindung der beiden Sphären leisten die «Äquivalenzen» zwischen den Ausdruckswerten der reinen Formen und den Anmutungsqualitäten
der Naturerscheinungen, für die Gauguin den Jüngeren die Augen geöffnet hatte und die sie auch bei van
Gogh und Cézanne fanden. Ausgangspunkt und Basis
dieses künstlerischen Denkens und Vorgehens bildete die symbolistische Dichtung mit ihrer Vorliebe für
kühne Metaphern und synästhetische Entsprechungen, wie sie von Baudelaires «Correspondances» bis
zu Rimbauds «Voyelles» paradigmatisch in Gedichten
zum Ausdruck gebracht wurden. Das vom jungen Denis
und seinen Mitstreitern so heftig abgelehnte «Literarische» als Anekdote und Inhalt kehrt nun als Methode
des Poetischen zurück: Die Formen und Farben sollen
nicht nur in ihrem Eigenwert zusammenklingen wie
Musik, das Kunstwerk soll auch wie ein Gedicht «poiein», ein künstlich Gemachtes und Geschaffenes sein,
nicht einfach eine Abbildung. Auch dieses Prinzip wurde für die Kunst bis heute grundlegend und eröffnete
ganz neue Vorgehensweisen.
Maurice Denis beabsichtigte mit seiner Kunst freilich noch ein Weiteres. Von jung auf und zeitlebens war
er erfüllt von einem intensiven katholischen Glauben;
als Achtzehnjähriger notierte er in seinem Tagebuch:
«Au lieu du Cloître, j’ai trouvé l’Atelier, l’Atelier avec sa
frivolité et sa débauche; et moi, je cherche à unir les
enseignements du ciel, et ma raison élargie s’ouvre à
plus d’idées diverses.» Ausgangspunkt seiner Malerei ist entsprechend die ätherische Kunst von Puvis
de Chavannes mit ihren elysischen Hainen, in denen
seelenhaft körperlose Figuren bedeutungsvoll weilen
und wandeln. Doch statt grosser, bleicher Fresken
malt er in seiner ersten Phase kleine, intensiv farbige
Bilder, «icônes sacrées, hermétiques, imposantes»,
die durch ihre Schönheit die profanen Dinge der Natur
erlösen, heiligen sollen: «L’art est la sanctification
de la nature.» Inhaltlich kreisen diese Ikonen um die
Inkarnation, die Versöhnung durch Christi Opfertod,
das Ostergeschehen, die Kommunion: um das Mysterium der Einheit von Gott und Mensch. Wie in der
Liturgie ist das Geschehen ins Symbolische übertragen und findet seine Äquivalenzen in den zu Chiffren
reduzierten Figuren, den landschaftlichen und architektonischen Elementen ebenso wie in den Farben und
Formen. Der «Virginal printemps» mit seiner Allusion
an eine Erstkommunion unter blühenden Obstbäumen
ist dafür ein Musterbeispiel. Ein späteres, schon von
dem Klassizismus der Reifezeit Denis’ bestimmtes
Gemälde mit dem gleichen Titel lässt an den «Karfreitagszauber» in Richard Wagners «Parzifal» denken,
einer musikalischen «Zentral-Ikone» des Symbolismus. Das «Geistige» dieser Kunst ist noch in der alten
abendländischen Tradition ein Christliches und steht
doch an der Schwelle zur Auflösung in ein allgemein
Transzendentes.
Christian Klemm
Das Gemälde wurde im Entstehungsjahr von Denis verkauft und ist
nicht publiziert. Eng verwandt ist die grössere, querformatige «Procession pascale» von 1892, s. Maurice Denis (1870–1943). Ausstellungskatalog Musée d’Orsay Paris 2006, Nr. 27, das Portrait von Mme
Ranson im Musée Départemental Maurice Denis in Saint-Germainen-Laye Nr. 26, das spätere Bild gleichen Titels von 1899 Nr. 68, das
Zitat aus dem Journal S. 15.
Die «Définition du Néo-Traditionnisme» erstmals in Art et Critique
August 1890, benützt: Maurice Denis: Du symbolisme au classicisme. Théories. Paris 1964, S. 33–46, bes. S. 33, 42, 45, ferner die Texte
über Paul Gauguin S. 51 und Paul Sérusier S. 55.
75
FRANZ GERTSCH
FRANÇOISE, 1967
76
Seine so genannte kurze «Pop-Phase» der späten
Sechzigerjahre wird von Franz Gertsch selbst seinem
Frühwerk zugerechnet. Die eigentliche Entfaltung seiner Arbeit setzt für den Künstler 1969 mit der Hinwendung zur hyperrealistischen Malerei nach der Vorlage
eigener Fotografien ein, und sie setzt sich ab 1986 fort
in den Serien grossformatiger Holzschnitte. Dennoch
– Gertschs in den Jahren 1967 bis 1969 geschaffenen,
schablonenhaft reduzierten Collagen und Gemälde nach gefundenen Fotografien haben bis heute als
eigenständiger und frischer Beitrag zur europäischen
Malerei der mittleren Sechzigerjahre Bestand. So
schätzt sich das Kunsthaus glücklich, eines der beiden
Hauptwerke dieser Serie aus der Ausstellung Europop
direkt vom Künstler für die Sammlung erwerben zu
können.
Bei unserem Bild, «Françoise», ging Gertsch von
einer Fotografie der in den sechziger Jahren international populären französischen Schlagersängerin
Françoise Hardy aus. Leider hat sich die verwendete
Vorlage, die gemäss Gertschs Erinnerung aus einem
französischen Popmagazin stammte, nicht erhalten.
Bislang liess sich lediglich eine ähnliche, sicher beim
selben Fototermin entstandene Fotografie Hardys auffinden, sie zeigt einen etwas anderen Bildausschnitt.
Franz Gertsch glaubt jedoch, die Fotografie seinerzeit
ohne jegliche Veränderung der Komposition übernommen zu haben. Verschollen ist zurzeit leider auch
die Collageversion des Motivs, denn wie bei «Mireille,
Colette, Anne» (1967, Privatsammlung), dem anderen
Hauptwerk jener Zeit, stand am Anfang nicht das Leinwandbild, sondern eine grossflächige, formidentische
Collage. Diese hat Gertsch in der Folge – er erinnert
sich nicht mehr genau vermittels welcher Technik –
vergrössert auf die Leinwand übertragen. Die verwendeten Dispersionsfarben stellte er selbst her.
Auch das Gemälde «Françoise» setzt wie die
ursprüngliche Collage die illusionistische fotografische
Vorlage in eine rein flächige, aperspektivische Darstellung um. Die Figur wird reduziert auf drei Flächen:
Kopf, Rumpf und Beine; die Karosserie des Rennwagens wird in einem kräftigen Rot ausgefüllt, die Reifen
und die Radaufhängungen sowie der Kopf des Piloten
(oder sehen wir lediglich eine leere Kopfstütze oder
einen Überrollbügel?) bleiben weiss ausgespart wie
auch die Startnummer auf der Schnauze des Wagens.
Dies alles – also je eine gelbe, grüne und rote Fläche,
dazu vier weisse – wird auf einen schwarzen Hintergrund gestellt, eine räumliche Illusion entsteht, indem
dasselbe Schwarz auch das Oval des Kühlergrills füllt.
Die formale Gestaltung ist so simpel wie raffiniert, und
vor allem weist sie auf noch andere kunsthistorische
Kontexte der Entstehung des Werks hin als auf denjenigen der Pop Art. Freilich, es wird ein Pop-Motiv verwendet, doch der popkulturelle Kontext wird weitgehend ausgefiltert; die Sängerin selbst und ihre Schlager interessieren Gertsch hier wenig. Eine verschämte
Hommage womöglich, doch wir sind weit weg von Warhols huldvollen Meta-Starporträts oder der Ikonographie des Popheldentums wie sie sich in der britischen
Pop Art, etwa bei Peter Blake, findet. Gertschs Gemälde zeigt letztlich bloss eine schlanke junge Frau, die
sich leicht provokant-dekorativ mit gespreizten Beinen
auf die Hinterradaufhängung eines Rennwagens stellt
und sich vornüberbeugt, um sich auf dem Helm des
Fahrers abzustützen. Einzig der Werktitel «Françoise»
gibt einen Schlüssel zum popkulturellen Kontext an die
Hand. Während Gertschs berühmte Einzel-, Doppelund Gruppenporträts aus den frühen Siebzigerjahren,
z.B. «Luciano und Franz», 1973, in der Sammlung
des Kunsthauses, den Lebensstil einer jugendlichen
Bohème fotografisch detailliert und mit einer grossen
Faszination für das Detail nachzeichnen, erscheint also
das Interesse am Sujet hier eher peripher und wenig
präzis. Eine Werbeaufnahme einer Schlagersängerin
wird reduziert auf die einfachste Chiffre: «attraktive
Frau und schnelles Auto». Das ist alles, was Gertsch
an Aussage stehen lässt, die Vorlage könnte ebenso
gut von einer Zigarettenwerbung oder aus einer Motorsportzeitschrift stammen.
Insofern können wir hier wohl, was die konzeptuelle Seite dieser Malerei angeht, nur unter Vorbehalt
von Pop Art sprechen. Gewiss war Pop ab Mitte der
Sechzigerjahre auch in Bern, wo Gertsch lebte und
arbeitete, längst bekannt. Im Frühsommer 1966 hatte
die Kunsthalle Bern zum einen James Rosenquists
monumentalen Fries «F-111» und zum andern die
Philip-Morris-Edition «11 Pop Artists: the New Image»
gezeigt, wo der gesamte kanonische Kreis von US-PopKünstlern vertreten war. Aber die schablonenhafte, flächige, geometrische Malform mit scharfen Kanten und
Konturen, emotionslos und rational gesteuert, ohne
individuelle Pinselspuren sowie die sparsamst kalkulierte Reduktion der Farben auf einige wenige kontrastierende Töne – all dies weist in eine andere Richtung:
Dies sind viel eher die typischen Stilmerkmale jener
Richtung oder Schule, die unter dem Namen «HardEdge (Painting)» von Ende der Fünfzigerjahre bis Ende
der Sechzigerjahre (allerdings in der Regel unter Verzicht auf jede Figuration) international Furore machte (Al Held, Frank Stella, Ellsworth Kelly). Zumindest
ebenso sehr wie mit der der Pop Art scheint sich hier
Gertsch also mit dieser hartkantigen Farbflächenmalerei der Sechzigerjahre auseinanderzusetzen. In
gewisser Weise markiert das Gemälde insofern werkund kunsthistorisch die Überquerung einer Furt: Sich
aus einer malerischen Tradition befreiend, die via die
späten Collagen von Matisse auf noch frühere Abstraktionsmodelle europäischer moderner Malerei
zurückverweist, überquert Gertsch den Strom der Pop
Art gewissermassen nur en passant, um sich dann ab
1969 der hyperrealistischen Umsetzung fotografischer
Vorlagen zuzuwenden.
Tobia Bezzola
Literatur:
Samuel Vitali: Gertsch vor Gertsch oder: Der lange
Weg auf den Monte Lema. Das Frühwerk vor 1969 –
eine Bestandesaufnahme, in: Franz Gertsch. Die Retrospektive, Ausst.-Kat. Museum Franz Gertsch/Kunstmuseum Bern, 2005, s. bes. S. 49–54.
Angelika Affentranger-Kirchrath: Franz Gertsch.
Die Magie des Realen, Bern 2004, S. 27–30.
Ich danke Franz Gertsch für seine Auskünfte.
77
KATHARINA FRITSCH
FRAU MIT HUND,
16 SCHIRMEN UND SECHS POSTKARTEN
78
Katharina Fritsch (*1956 in Essen) ist eine der bedeutendsten bildenden Künstlerinnen der Gegenwart. Ihre
Werke befinden sich in zahlreichen öffentlichen und
privaten Sammlungen. Mehr denn Skulpturen sind es
eher dreidimensionale Bilder, energetische Präsenzen im Raum. «Warengestell mit Madonnen» 1989,
«Mann und Maus», 1992, «Tischgesellschaft», 1988,
oder «Elefant», 1987, sind auf Grund ihrer bildhaften
Prägnanz fest im kollektiven Gedächtnis des Kunstpublikums verankert. Katharina Fritsch vertrat 1995
Deutschland an der Biennale in Venedig, wurde 1996
mit dem Kunstpreis Aachen ausgezeichnet, hatte 2001
eine Ausstellung in der Tate Gallery in London und ist
Trägerin des Piepenbrock Preises 2008 für Skulptur.
Im Kunsthaus Zürich, wo Katharina Fritsch im
Sommer 2009 eine grosse Retrospektive zeigt, war die
Künstlerin bereits in den thematischen Ausstellungen «Hypermental» (2000) und «Zeichen und Wunder»
(1995) mit markanten Werken vertreten. Ihre grossen,
hypnotisch wirkenden Skulpturen, die sich in Sekundenschnelle einprägen, wie etwa der «Rattenkönig»,
1991–93, der im Schaulager der Emanuel HoffmannStiftung in Basel permanent zu sehen ist, spielen
mit den archaischen Vorstellungen, Wünschen und
Ängsten des Menschen und stellen oft raumfüllende
Ensembles von Objekten dar.
In neuerer Zeit ist die Künstlerin dazu übergegangen, ihre Skulpturen in Gegenüberstellung mit grossformatigen Bildern zu zeigen. Siebdrucke, die immateriell wirken, weil sie ohne Rahmen und ohne Glas
in monochromen, wechselnden Farbbahnen von den
Wänden leuchten. Diese Technik unterstützt auch die
Thematik einiger neuer Werkgruppen, die sich mit der
Natur, dem Garten, aber auch mit dem Ikonischen und
den Alltagsmythen beschäftigen. Spannend erscheint
ebenfalls, dass Fritsch in diesem Zusammenhang
neuerdings als Frau mit der Erotik ein Terrain der
Kunstgeschichte betritt, das bis anhin vorwiegend
männlich besetzt war. Den markanten Anfang setzte
dabei eine grosse weibliche Figur, «Frau mit Hund»,
von 2004.
Die Vereinigung Zürcher Kunstfreunde hat nun im
Hinblick auf den projektierten Erweiterungsbau, und
damit der neueren Ankaufspolitik des Hauses entsprechend, eine grosse Werkgruppe von Katharina Fritsch
erwerben können, die dem Thema «Paris» gewidmet
ist und in deren Zentrum die «Frau mit Hund» steht.
Die einzelnen Werke dieser Gruppe weisen zugleich
eine grosse Autonomie auf. In Zukunft wird das
Ensemble sowohl als Ganzes in einem grossen Raum
gezeigt werden, oder aber es können auch bloss einzelne Elemente zusammen mit anderen Werken anderer Künstler ausgestellt werden.
Die Werkgruppe um «Frau mit Hund» besteht aus
einer aus rosa Muschelformen komponierten Frauengestalt mit dem assortiert gestalteten Hund, 16 an
der Decke schwebenden farbigen Schirmen und sechs
vergrösserten Postkartenbildern. Die Schirme und die
immateriell wirkenden Bilder vermitteln eine luftige
Stimmung, das Werk zielt auf Assoziationen zu Rokoko
und Populärkultur und beschwört auf souveräne Art
das schwierige Thema der Leichtigkeit. In ihm wird die
komplexe Aura einer Stadt wie Paris evoziert, zugleich
aber auch der Mythos der «Schaumgeborenen» Venus
am Stoff der modernen Alltags- und Souvenirwelt
gerieben.
Eine Art Fluidum durchflutet den Raum, wie eine
Melodie mit frankophilem Refrain. Es waltet die verwirrende Klarheit eines Spiegelkabinetts, wo der Bedeutungs-Status der Bilder heiter oszilliert und unfassbar
bleibt. Auch die pastellfarbenen Farbakkorde verbreiten den Eindruck von Zwielicht. Der Schirm zählt wohl
zum Uralphabet des Menschenverbindenden im kollektiven Bilderreservoir. Mit ihm kommt Psychologisches
ins Spiel: zwar will er beschirmen, beschützen, aber
er will auch mit Mary Poppins in die Lüfte abheben.
Die sprichwörtliche technische Eleganz des Schirmes
nimmt hingegen auf verwirrende Art den formalen Vergleich mit der biologischen Struktur der Muschel auf.
Es ist eine ambivalente Süsse und Beschwingtheit,
welche angesichts der Muschelfrau auch schon die
Assoziation an die Vagina dentata aufkommen liess,
dem «Lieblingsmotiv» der Surrealisten, so wie etwa
Harriette Zilch im Katalog zur Ausstellung «Bodycheck» schrieb. Die rosa Figur mit Blüte, Stab und Hut
verkörpert etwas Lustwandlerisches und Feierliches,
aber sie ist auch ein Amalgam aus ganz verschiedenen
Welten, jene der «Châteaux» genauso wie jene der Bricoleurs und der billigen Meeressouvenirs.
Zugleich verkörpert der Mythos Paris als Stadt
der Liebe, aber auch der Kunst, der Philosophie, der
Cinéphilie und der weisen Lebensart eine Idealität, in
welcher Gegensätze aller Art, vor allem auch zwischen
High and Low sozusagen in einem Yin und Yang des
Komplementären, des nicht Antipodischen geklärt
zusammenfinden.
Diese Idealität ist nicht zu verwechseln mit der
Idee des Erhabenen und Sublimen wie sie die abstrakte Kunst verfolgte, welche sich abgrenzt von allem
Niederen. Hier geht es gerade nicht um das in Exklusivität gefeierte Loslösen von aller Erdenschwere.
Eher um einen träumerisch beflügelnden Aspekt der
Wirklichkeit.
Bice Curiger
79
PETER WECHSLER,
DIE HAND ZEICHNET, DAS AUGE BEOBACHTET
WVZ NR. XVIII
80
Cesare Pavese hat das Sehen einmal wie folgt beschrieben: «Man sieht nie ein Ding zum ersten Mal, sondern
immer ein zweites: wenn es in ein anderes übergeht.»1
Das bedeutet nichts anderes, als dass man eine Wirklichkeit, die entweder durch Gewohnheit öde geworden
ist oder die sich dem Auge zum ersten Mal präsentiert,
erst schätzen lernt, wenn sie durch eine andere filtriert
wird. So mag es manchem ergehen, der sich zum ersten Mal einem Werk von Peter Wechsler nähert. Man
überblendet das Gesehene, springt von einer Assoziation zur anderen, bis sich langsam eine Vorstellung heranbildet von dem, was sich vor und hinter den eigenen
Augen gerade abspielt. Das gilt in besonderem Masse
von den grossformatigen Bleistiftzeichnungen auf farbig grundiertem Aquarellkarton der Reihe WVZ Nr. 0
bis XXII, die Wechsler 1994 begann und deren vorläufig
letztes Blatt 2008 entstand.2 Anstelle der Titel stehen
in Analogie zu den Opusbezeichnungen der Komponisten die Werkverzeichnisnummern in römischen
Zahlen. Besonders Kammermusikwerke wurden in
der Wiener Klassik mit solchen originalen Opusnummern veröffentlicht, um sie von Gelegenheitsarbeiten
und Auftragswerken zu unterscheiden. Damit ist Wien
angesprochen mit seinem hochkarätigen musikalischen Angebot, das Wechsler, der über jeden seiner
Konzertbesuche differenziert Rechenschaft ablegen
kann, seit vielen Jahren vor Ort verfolgt. Denn Wechsler, der in Zürich aufgewachsen und zur Schule gegangen ist, lebt und arbeitet in Wien, wo er auch die KunstAkademie besuchte.
Wir haben in diesem ersten kurzen Tour d’Horizon
den Mechanismus des Überblendens und Filtrierens
angesprochen, den unser Inneres aktiviert, sobald es
auf eine ihm unbekannte Wirklichkeit stösst, und wir
kamen über die Titelgebung mit einer ersten noch sehr
ephemeren, wenn auch zentralen Schicht von Wechslers Schaffen in Berührung – der Autonomie seiner von
jeder abbildenden oder gar narrativen Absicht freien,
bildkünstlerischen Tätigkeit. Es stellt sich weiter die
Frage, welche Wirkungsabsichten Peter Wechsler mit
diesen Zeichnungen verbindet, welche Mittel er dazu
einsetzt und welche Gedanken ihn antreiben.
«Ich fertige Zeichnungen an, keine Objekte.»3
Mit dieser Aussage distanziert sich Wechsler partiell vom «Realismus», wie er von Robert Ryman vertreten wird.4 Zwar legt auch Wechsler Wert darauf,
dass man weiss, wie eine Zeichnung beginnt, welche
Bleistifte und Aquarellfarben der Zeichner benutzt,
welches Format er wählt und welches Fabrikat der
Zeichenkartons er bevorzugt.5 Die verwendeten Materialien, etwa die unterschiedlichen Härtegrade der
verwendeten Fallminen, sind für das Verständnis von
Wechslers Arbeiten von Bedeutung. Auch wie die Werke präsentiert werden sollen, ist dem Wiener Künstler
ein grundsätzliches Anliegen. Licht und Umgebung
müssen so beschaffen sein, dass die Ästhetik klar zum
Ausdruck kommt. Doch im Unterschied zu Ryman
entfalten Wechslers Arbeiten ihre Bildwirkung erst
dann optimal, wenn sie in einen Rahmen «hinter Glas
gesperrt sind».6 Vergleichbar dem Firnis eines Ölbilds
hat das entspiegelte Glas für Wechsler weder etwas
Trennendes noch Störendes, sondern vereinheitlicht
die Gesamtwirkung: es harmonisiert.
Was bezweckt Wechsler mit der Rahmung, was
bedeutet das Hinter-Glas-Sperren seiner Zeichnungen? Vergegenwärtigt man sich den mehrere Monate
währenden Arbeitsprozess, so ergibt sich möglicherweise ein Zusammenhang zwischen der Arbeitsdauer
und der Frage der Vollendung des Werks. Erst wenn
eine gewisse Sättigung erreicht ist, wenn die Handschrift der zahllosen Einzellinien, deren Duktus bis zum
Schluss sichtbar bleibt, übergeht in das fluktuierende
Netz eines die Bildränder unterlaufenden Liniengewebes, erst dann wird die Arbeit abgesetzt.7 Doch wann
ist dieser Zeitpunkt erreicht?8 Peter Wechsler ist sich
der Schwierigkeit bewusst; er weiss, wie schnell sich
ein Automatismus einstellt, der die Fläche mechanisch
mit einem beliebigen Strichmuster überziehen würde.
Die zeichnende Hand muss deshalb bei ihrem Tun
ständig beobachtet werden, nicht kontrolliert oder gar
geführt, denn dies würde den subtilen inneren Impuls
empfindlich stören.9 Schon beim ersten Strich gilt es,
sämtliche Bedingungen der Zeichnung präsent zu halten – Format, Bildränder, Oberflächenbeschaffenheit,
Härte des Bleistifts, Bewegungsrichtung, Druckstärke,
etc. Und doch gibt es auch in dieser von allen Bindungen an Vorbilder und bildnerischen Absichten befreiten
Zeichenweise gewisse Gesetzmässigkeiten zu beachten, die für ein Vorankommen von nicht zu unterschätzender Bedeutung sind. Ohne solche Einsichten in das
Wesen der Zeichnung wäre die Werkreihe in den zwölf
Jahren von 1994–2006 wohl nie über einen ersten Versuch hinaus gewachsen. Die eindrückliche Zahl durchaus eigenständiger Kunstwerke, die den Betrachter
jedes Mal mit neuen und komplexen Wahrnehmungserlebnissen konfrontieren, ist Beweis genug, welchen
Erkenntniszuwachs Wechsler dem freien Zeichnen mit
der Hand heute noch zumutet.
Drei Aussagen aus der bereits erwähnten Schrift
über die Handzeichnung, in welcher er seine Erfahrungen und Einsichten darlegt, scheinen mir gerade
im Hinblick auf die Zürcher Zeichnung von Bedeutung.
In der Anfangsphase bemüht sich der Zeichner, das
Liniengefüge solange wie möglich offen zu halten, Bindungen zwischen den verschiedenen Bildzentren zu
vermeiden, die Verdichtung an verschiedenen Stellen
gleichzeitig voranzutreiben, so dass in jedem Arbeitsstadium, ähnlich wie bei den späten Aquarellen von
Cézanne, die Fläche gleichmässig mit Linien bedeckt
ist.10 Mit der Zeit wachsen die Bildzentren zusammen.
Im Konzert der prägnantesten Linienverläufe bilden
sich auch «Solisten» mit starkem Selbstbehauptungswillen heraus, die vom Linienteppich abheben, diesen
aber in seinem Zusammenhalt auch verstärken. Linien
haben einen Hang, sich zu kreuzen und zu überschneiden. An solchen Linienkreuzungen bilden sich Knoten,
«Orte erhöhter Liniendichte», wie sie Peter Wechsler
bezeichnet.11 Sie strukturieren das Bildfeld wie Nervenzentren, in denen die Bewegungsimpulse zentriert
und wieder in den Raum ausgesendet werden. Kein
Raster, keine geometrische Struktur liegt dem Liniengewebe zugrunde. Es scheint, als reguliere sich der
zeichnerische Prozess von selbst, sobald eine gewisse
Komplexität erreicht ist. In solchen seltenen Augenblicken erlebt Peter Wechsler «Momente der glücklichen Hand», dann nämlich, wenn es ihr gelingt, «im
formvollendeten Rhythmus zu tanzen».12 Und wieder
helfen Metaphern über die momentane Verlegenheit
hinweg. Im Klartext: Hand und Kopf kooperieren als
aufeinander angewiesene Handlungsinstanzen. Wir
wissen heute, dass alle Leistungen des Gehirns – die
manuellen und die bewussten, hoch abstrakten – das
Ergebnis der Interaktion von Nervenzellen in kleineren
und grösseren Verbänden sind. Das bedeutet, Denken,
Ich, Bewusstsein sind das Produkt der Tätigkeit sogenannter «neuronaler Netzwerke».13
Ist es das, was uns die Zeichnungen von Peter
Wechsler bewusst machen möchten? Die pedantische
Trennung von Vorgängen, die sich vor unseren Augen
abspielen, von komplexen, inneren Prozessen, die am
Zustandekommen eines Strichs beteiligt sind, lässt
sich, wie zur Genüge bekannt ist, nicht mehr aufrechterhalten. Peter Wechsler, der mit einer Ärztin verheiratet ist, bleiben solche Zusammenhänge nicht verborgen. In seinen Formulierungen tastet er sich vorsichtig
an eine erweiterte Wahrnehmung heran. Das Erzeugen der räumlichen Illusion, mit anderen Worten, das
über die zeichnerische Faktur Hinausweisende, Transitorische, gehört wesentlich in den Bereich seines
Darstellungskonzepts. «In der vollendeten Zeichnung
81
erscheint etwas Neues, das Folge des langsamen, sich
organisch Herauskristallisierens der Linienstruktur
ist.»14 Wechslers Kunst behält in diesem Sinn immer
auch eine darstellende Funktion, wie sie etwa im Spätwerk von Giacometti oder bei Rothko zu beobachten
ist. Doch im Unterschied zu den Älteren orten wir in
Wechslers Zeichnungen Berührungspunkte mit Fragen und Problemen, die unsere Wahrnehmungserfahrungen unmittelbar betreffen. Wir haben gelernt,
verschiedene Ich-Zustände zu unterscheiden, die im
Idealfall miteinander kooperieren, die aber auch durch
Verletzungen ausfallen oder durch bewusste Manipulationen unterdrückt werden können. Über das Funktionieren dieser konkurrierenden Ich-Bereiche in der
praktischen Anschauung wissen wir indessen noch
herzlich wenig.
Bernhard von Waldkirch
Cesare Pavese: Das Handwerk des Lebens, Tagebuch 1935–1950
(Frankfurt am Main, 1974; Eintrag vom 25.3. und 5.4. 1945, S. 294).
2
Zum Verhältnis der grossen Zeichnungen zu Wechslers Malerei und
Graphik vgl. Fritz Koreny: Zeichnungen und Drucke 1973–1998 (Peter
Wechsler: Geometrie der Hand, mit Beiträgen von Eugen Gomringer,
Fritz Koreny und Ingo Nussbaumer, Triton: Wien 1998, S. 31–37).
3
E-Mail-Brief vom 20. Februar 2008 mit interessanten Bemerkungen zur Zürcher Zeichnung. WVZ Nr. XVIII entstand zwischen 3.3. und
30.10.2004.
4
Robert Ryman: Über Malerei, Rede in New York am 9.1.1991 (Paint,
Das Gedächtnis der Malerei, Ein Lesebuch zur Malerei im 20. Jahrhundert, Herausg. von Sibylle Omlin und Beat Wismer, Köln, 2000,
S. 291–297).
5
Peter Wechsler: Vom Zeichnen mit der Hand (unpubliziertes, dreiseitiges Manuskript, 2007, S. 1).
6
Brief von Peter Wechsler, Wien, 21. April 2006.
7
Peter Wechsler: Vom Zeichnen mit der Hand (wie Anm. 5, S. 3).
8
Zum Verhältnis von Fragment, unvollendetem und abgeschlossenem Werk in der modernen Kunst, mit besonderer Berücksichtigung
der musikalischen Komposition, vgl. Pierre Boulez. Œuvre: Fragment (Ausst.-Kat. Musée du Louvre, Paris 2009, S. 10): «En fin de
compte, n’est-ce pas plus tôt le désir d’affirmer que l’œuvre réel-
le, définie par des limites spatiales et temporelles, ne pouvait être,
d’une certaine manière, que le fragment plus ou moins volontaire
d’un grand œuvre imaginaire, virtuel, dont nous ne voudrions connaître ni l’origine ni la fin?»
9
Eine Einführung in den evolutionären Dialog zwischen Hand und
Gehirn gibt Richard Sennett im Kapitel: Die intelligente Hand, Wie
die Hand menschlich wurde, Greifen und Tasten, in seinem Buch:
Handwerk (Berlin, 2008, S. 202–207). Durch Üben können Hände
von Cellisten, Pianisten, Chirurgen oder Zeichnern, trotz Handicaps,
zu einer hohen technischen Meisterschaft geführt werden. Sennett
weist auf das Problem des Loslassens hin, das bei der Wiedergabe
von Tönen, und nicht nur dort, eine entscheidende Rolle spielt: «Das
Loslassen besitzt auch zahlreiche ethische Implikationen, etwa wenn
wir andere aus unserer Kontrolle – unserem Griff – entlassen.»
10
Peter Wechsler: Vom Zeichnen mit der Hand (wie Anm. 5, S. 2).
11
Peter Wechsler: Vom Zeichnen mit der Hand (wie Anm. 5, S. 2).
12
Peter Wechsler: Vom Zeichnen mit der Hand (wie Anm. 5, S. 2).
13
Gerhard Roth: Neuronale Geister, Synapsen und ich (Ausst.Kat. Martin-Gropius-Bau Berlin, 7 Hügel – Bilder und Zeichen des
21. Jahrhunderts, Herausg. von Gereon Sievernich und Peter Bexte,
Berliner Festspiele 2000, S. 123).
14
Peter Wechsler: Vom Zeichnen mit der Hand (wie Anm. 5, S. 3).
1
82
MARC BAUER
NIMBUS DER VERFEHLUNG
Der vibrierende schwarze Kohle- und Bleistiftstrich ist
ein Markenzeichen von Marc Bauer. Ausgehend von
Archivbildern oder Fotos aus Familienalben schafft der
1975 in Genf geborene Künstler Zeichnungen, in denen
er Bilder aus dem kollektiven Gedächtnis mit persönlichen Erinnerungen vermischt. Auf diese Weise entsteht eine Narration, die keinem linearen Muster folgt,
ganz bewusst aber unsere Wahrnehmung von Realität hinterfragt und einen neuen Blick auf historische
Fakten eröffnet – so auch in der Arbeit «Nimbus der
Verfehlung» (2008). Diese Serie ist eine Zusammenarbeit mit der Philosophin Christine Abbt (*1974) und
entstand speziell für die Ausstellung «Shifting Identities – (Schweizer) Kunst heute» (vgl. oben S. 17f).
Christine Abbt und Marc Bauer lernten sich während eines Aufenthaltes am Istituto Svizzero in Rom
(2005/06) kennen und haben seither schon einige Male
zusammengearbeitet. Die zwei verbindet ein gemeinsames Interesse an bestimmten politisch-philosophischen Fragestellungen, mit denen sie sich auf zwar
unterschiedliche, aber ergänzende Weise beschäftigen.
In der Arbeit «Nimbus der Verfehlung» geht es um vier
berühmte deutsche Denker, die Anfang der dreissiger
Jahre ähnliche Wege gegangen sind: Ernst Jünger,
Martin Heidegger, Carl Schmitt und Gottfried Benn. Als
Kritiker des Parlamentarismus der Weimarer Republik begrüssten sie alle eine politische Neuordnung und
sympathisierten mit antisemitischem und/oder nationalsozialistischem Gedankengut. Während Benn und
Jünger einen Parteibeitritt ablehnten, schlossen sich
Heidegger und Schmitt nach der Machtübernahme Hitlers 1933 der NSDAP an. «Wer gross denkt, irrt gross»,
lautet ein bekannt gewordener Ausspruch Heideggers.
Den grossen Irrtum zu erklären, die menschliche und
intellektuelle Verfehlung zu rechtfertigen oder zu entschuldigen, dazu waren die grossen Denker allerdings
kaum bereit oder fähig. Schwiegen sie aus eigenwilligem Trotz? Oder schwiegen sie, weil die Sprache der
Schuld nicht angemessen ist? Diesen Fragen gehen
Bauer/Abbt in der Arbeit nach. Von Marc Bauer stammen die insgesamt 24 Zeichnungen und von Christine
Abbt die 26 Zitate, die sie aus Texten der vier Denker
zusammengestellt hat.
Die Idee des Ungesagten spielt in der Arbeit eine
zentrale Rolle und widerspiegelt sich auf zeichnerischer Ebene in dem Element der Unschärfe. Das
Verschwommene, Verwischte entsteht durch einen
scheinbar ruhelosen, vibrierenden Zeichenstift – ein
bisschen wie ein Seismograph, der aufgrund der
furchtbaren Ereignisse nervös ausschlägt. Dieser vibrierende Strich lädt das Ganze mit einer beunruhigenden Atmosphäre auf; verstärkt wird das ungute Gefühl
durch präzise eingesetzte Farben wie z.B. beim Blatt
mit der Aufschrift «Nurenberg 1934», das in ein gefährliches Blutrot getaucht ist. Es ist das erste Mal, dass
Marc Bauer Farbstift verwendet. Bisher hat er immer
nur in Schwarz-Weiss gezeichnet. Doch wie gekonnt er
mit den Farben umzugehen versteht, zeigt das in der
Serie zentral gesetzte Blatt «Der Sumpf 1933».
Die Verwendung von Farbe ist nicht das einzige
Experiment, das Marc Bauer für «Nimbus der Verfehlung» gewagt hat: auch sein erstes Bild in Öl auf Leinwand hat er dafür gemalt. Es zeigt ein Schwarzwaldhaus in der Natur, es könnte gut Heideggers «Hütte»
in Todtnauberg sein. Im Unterschied zu den Zeichnungen ist die Malerei in Grau-Schwarz-Tönen gehalten,
83
doch der nervös ausschlagende Strich – diesmal mit
dem Pinsel – zeigt sich auch hier und unterstützt die
unheilvolle Atmosphäre.
«Nimbus der Verfehlung» ist die zweite grössere
Arbeit, die das Kunsthaus von Marc Bauer angekauft
hat. 2005 erwarb die Grafische Sammlung die 18-teilige Zeichnungsserie «Eine kleine Geschichte der Infamie». Darin verarbeitete der Künstler Erinnerungen an
seinen Grossvater mütterlicherseits, der den Faschisten nahestand. Bereits damals interessierten ihn die
Vermischung von persönlichen Erinnerungen mit historisch überlieferten Gegebenheiten sowie der Einfluss
von politischen Machtstrukturen auf die menschliche
Existenz – beides Fragestellungen, die auch für «Nimbus der Verfehlung» von zentraler Bedeutung sind.
Mirjam Varadinis
84