Antiinfektiva Leitlinien für die Therapie und Prophylaxe

Transcription

Antiinfektiva Leitlinien für die Therapie und Prophylaxe
Universitätsklinikum Ulm
Comprehensive Infectious Diseases Center (CIDC)
Antiinfektiva
Leitlinien für die Therapie
und Prophylaxe
10. Auflage, Juli 2009
Arzneimittelkommission des
Universitätsklinikums Ulm
Die 10. Auflage der Leitlinien zur antiinfektiven Therapie und Prophylaxe
berücksichtigt aktuelle Leitlinien verschiedener Fachgesellschaften. Sie wurde
durch das Comprehensive Infectious Diseases Center (CIDC) und Mitglieder
der Arbeitsgruppe "Antiinfektive Substanzen" der Arzneimittelkommission unter
redaktioneller Bearbeitung durch Herrn Dr. Georg Härter erstellt. Die
Verwendung dieser klinikinternen Leitlinien ist nach Beschluss des Klinikumsvorstandes eine
Dienstanweisung.
Abweichungen sind nur aus strenger medizinischer Indikation zugelassen und
im Einzelfall unverzüglich im Infektionsboard des CIDC vorzustellen.
Antiinfektiva - Leitlinien für die Therapie und Prophylaxe
10. Auflage – Juli 2009
Herausgeber:
Arzneimittelkommission des Universitäsklinikums Ulm
Redaktion:
Dr. med. Georg Härter, Prof. Dr. P. Kern, Henriette Gemballa
Sektion Infektiologie und Klinische Immunologie
Comprehensive Infectious Diseases Center (CIDC) Ulm
Mitarbeit:
Mitglieder der Arbeitsgruppe "Antiinfektive Substanzen"
Copyright:
Arzneimittelkommission des Universitätsklinikums Ulm
1987, 1989, 1991, 1993, 1995, 1999, 2002, 2003, 2006, 2009
Für das Comprehensive Infectious Diseases Center (CIDC):
Prof. Dr. Peter Kern
(Sprecher)
Prof. Dr. S. Stenger
(Stellvertretender Sprecher)
Dr. Georg Härter
(Boardarzt)
Für die Arzneimittelkommission:
Prof. Dr. Guido Adler
Vorsitzender
Dr. Ludwig Maier
Geschäftsführer
INHALTSVERZEICHNIS
Seite
Einleitung
I-VIII
Krankheiten / Symptome / Erreger
1.
1.1.
1.2.
1.3.
1.4.
1.5.
Abdominelle Infektionen
Peritonitis (incl. CAPD)
Akute Cholezystitis / Cholangitis
Helicobacter pylori-assoziierte Gastritis
Akute Pankreatitis
Enteritis / Enterocolitis
1
1
3
3
4
5
2.
Borreliose
6
3.
Endokarditis
7
4.
4.1.
Augen
Endophthalmitis
12
12
5.
5.1.
5.2.
5.3.
5.4.
Urogenitalinfektionen
Harnwegsinfekt/Urosepsis
Epididymitis, Prostatitis
Gonorrhoe, Syphilis, Chlamydien
Adnexitis
14
14
15
16
17
6.
6.1.
6.2.
6.3.
6.4.
6.5.
6.6.
6.7.
6.8.
6.9.
6.10.
6.11.
6.12.
6.13.
6.14.
Hals-Nasen-Ohren
Angina Plaut Vincent
Diphtherie
Erysipel
Epiglottitis acuta
Furunkel
Lymphadenitis colli
Mundbodenphlegmone
Otitis externa necroticans
Otitis media acuta / chronica
Perichondritis
Sialadenitis
Mastoiditis
Sinusitits purulenta acuta
Tonsillitis acuta
18
18
18
18
18
19
19
19
19
19
20
20
20
20
20
7.
Katheter- und Fremdkörperinfektionen
21
8.
8.1.
8.2.
8.3.
8.4.
8.5.
8.6.
8.8.
Haut- und Weichteilinfektionen
Erysipel
Abszess, Furunkel
Hautphlegmone
Postoperative Wundinfektionen
Nekrotisierende Fasziitis
Impetigo contagiosa
Diabetischer Fuß
23
23
23
23
24
24
24
25
I
9.
9.1.
9.2.
9.3.
Herpesviren bei Erwachsenen
Herpes simplex-Virus (HSV) - Infektion
Varizella zoster-Virus (VZV) - Infektion
CMV-Infektion
26
26
28
30
10.
HIV - Infektion
32
11.
11.1.
11.2.
11.3.
11.4.
11.5.
Leber-Infektionen
Echinokokkose
Hepatitis B
Hepatitis C
Hepatitis B und C bei HIV-Koinfektion
Leberabszess
34
34
35
37
39
41
12.
Malaria
42
13.
Neutropenie und Fieber (Empirische Therapie)
45
14.
14.1.
14.2.
Knochen und Wirbelsäule
Osteomyelitis
Spondylodiszitis
48
48
49
15.
15.1.
15.2.
Pilzinfektionen
Candida-Infektionen
Invasive Aspergillose
50
50
51
16.
16.1.
16.2.
16.3.
16.4.
16.5.
16.6.
Pulmonale Infektionen
Akute Bronchitis
Pneumonie
Pneumocystis jiroveci – Pneumonie
Influenza
Pleuraempyem
Tuberkulose
53
53
53
57
57
58
59
17.
Schwere Sepsis ohne erkennbare Eintrittspforte / Fokus
60
18.
18.1.
18.2
ZNS-Infektionen
Meningitis
Toxoplasmose-Enzephalitis
62
63
65
19.
19.1.
19.2.
19.3.
19.4.
19.5.
19.6.
19.7.
19.8.
19.9.
19.10.
19.11.
19.12.
Infektionen bei Kindern
Angina tonsillaris / Scharlach bei Kindern
Borreliose bei Kindern
Cystische Fibrose
Empirische Therapie bei Fieber und Neutropenie bei Kindern
Epiglottitis bei Kindern
Harnwegsinfektionen bei Kindern
Herpesviren bei Kindern
Meningitis bei Kindern
Osteomyelitis / septische Arthritis bei Kindern
Otitis media, akut, bei Kindern
Pneumonie bei Kindern
Sepsis bei Kindern
66
66
67
68
70
74
74
76
79
80
80
81
82
II
19.13.
19.14.
Perioperative Prophylaxe bei Kindern
Endokarditis-Prophylaxe bei Kindern
83
86
88
88
89
90
92
20.
20.1.
20.2.
20.3.
20.4.
Infektionen in der Schwangerschaft
Toxoplasmose in der Schwangerschaft
Antimikrobielle Substanzen in der Schwangerschaft
Virusinfektionen mit Gefährdung des Kindes
Harnwegsinfektionen in der Schwangerschaft
21.
21.1.
21.2.
21.3.
21.4.
21.5.
21.6.
21.7.
21.8.
Antimikrobielle Prophylaxe
Endokarditis-Prophylaxe
Infektionsprophylaxe bei längerdauernder Neutropenie
Spezielle primäre Infektionsprophylaxe nach PBSCT
Perioperative Prophylaxe bei Erwachsenen
Infektionsprophylaxe bei HIV-Infektion
Umgebungsprophylaxe bei Meningitis
Prophylaxe nach Bissverletzung (incl. Rabies)
Antibiotikaprophylaxe in der Gynäkologie
93
93
95
97
99
104
107
108
109
22.
Multiresistente Erreger (MRSA, VRE, ESBL, Stenotrophomonas)
111
23.
Vorgehensweise bei Verletzungen mit Infektionsgefahr
112
24.
Dosierungsempfehlungen bei Niereninsuffizienz
114
25.
Präparate, Darreichungsform, Kosten
118
III
ALLGEMEINE HINWEISE FÜR DIE ANWENDUNG VON
ANTIINFEKTIVEN SUBSTANZEN
1. Die Indikation zur Anwendung von antiinfektiven Substanzen ist so streng wie möglich zu
stellen. Eine gezielte Behandlung bei nachgewiesenen Erregern ist immer anzustreben.
2. Vor Beginn jeder antiinfektiven Therapie sollte eine dem Fokus entsprechende
mikrobiologische bzw. virologische Diagnostik veranlasst werden. Bei Sepsis und
bakteriämischen Infektionen sind Blutkulturen unbedingt abzunehmen.
3. Die aktuelle Resistenzsituation sollte bei der Wahl der Antiinfektiva berücksichtigt werden.
Die Resistenzstatistik für das Universitätsklinikum kann im Intranet im Hygieneplan unter
„Sonstiges“ abgerufen werden.
4. Die in den Leitlinien angegebenen Dosierungen sollen eingehalten werden, auch wenn
vom Hersteller niedrigere oder ggf. höhere empfohlen werden.
5. Hinsichtlich der Therapiedauer gibt es Empfehlungen zur Mindestdauer. Diese wurden in
der aktuellen Auflage erstmals neu aufgenommen (4. Spalte der Tabellen).
6. Die Infusionsdauer ist üblicherweise eine Kurzinfusion und sollte 30 Minuten betragen, bei
abweichenden Infusionsdauern, z.B. bei Carbapenemen und Vancomycin, ist dies
entsprechend angegeben.
7. Bei einer längerdauerenden (>1 Woche) Anwendung von Aminoglykosiden und von Vancomycin müssen die Medikamentenspiegel regelmäßig kontrolliert werden (siehe Intranet
unter Klinische Chemie).
8. Bei nachgewiesener/dokumentierter Penicillin-/Betalaktam-Allergie sollte aufgrund der
Gefahr anaphylaktischer Reaktionen eine antimikrobielle Substanz aus einer anderen
Substanzgruppe (z.B. Chinolone oder Carbapeneme) gewählt werden.
9. Eine ausbleibende Entfieberung 2-3 Tage nach Therapiebeginn muss Anlass sein, eine
eingeleitete Behandlung zu überdenken. Bei Unklarheit wird die Vorstellung im
Infektionsboard empfohlen.
10. Am Comprehensive Infectious Diseases Center (CIDC) des Universitätsklinikums sind
Infektionsboards eingerichtet, in denen interdisziplinär Therapieentscheidungen im
Einzelfall getroffen werden. Ebenso werden Behandlungspfade und Algorithmen entwickelt,
die im Intranet unter Klinikstruktur ¾ Zentren/Departments ¾ CIDC ¾ Leitlinien bzw. im
Internet unter www.cidc-ulm.de ¾ Für Mediziner ¾ Leitlinien (passwortgeschützter Bereich)
abgerufen werden können. Die Anmeldung zu den Infektionsboards erfolgt im Intranet
unter ¾ CIDC ¾ Infektionsboard oder telefonisch oder per email über Dr. Härter bzw. das
Sekretariat der Infektiologie (siehe Adressen).
IV
WICHTIGE ADRESSEN,
TELEFONANSCHLÜSSE, FAX
ANTIBIOTIKABERATUNG
- Oberer Eselsberg
45551
- Michelsberg
65316
- Safranberg
65350
APOTHEKE
- Arzneimittelinformation und Logistik
67232
INFEKTIONSAMBULANZEN
- Anmeldung
44032
- Impfambulanz (Mo, Mi, Fr 13.00 Uhr, Kabine 2,
Ambulanz, OE)
44034
- Anrufbeantworter / Impf- und Reiseberatung
45553
ANMELDUNG ZUM INFEKTIONSBOARD
Dr. Georg Härter
45711
Sekretariat Sektion Infektiologie
45551
Anmeldung per email:
[email protected]
INFEKTIONSSTATIONEN
Zentrum für Innere Medizin
- Stationsarzt
45661
- Stationszimmer
45662
Kinderklinik
Mobil 57314
- Stationsarzt
57226
- Stationszimmer
57229
LABOR INFEKTIOLOGIE /KLINISCHE IMMUNOLOGIE
Fax 45555
- Immundiagnostik/Klinische Immunologie
45841
- Parasitologie/Zytologie
45841
V
HINWEISE ZUR MIKROBIOLOGISCHEN DIAGNOSTIK
Das Institut für Medizinische Mikrobiologie und Hygiene (Ärztlicher Direktor: Prof.
Dr. Steffen Stenger, Tel. 65301) führt als extern akkreditiertes Laboratorium die mikrobiologische Diagnostik (Bakteriologie, Mykologie, Serologie, Molekularbiologie,
Parasitologie) für das Universitätsklinikum Ulm durch.
Ausführliches Leistungsverzeichnis mit detaillierten Informationen zur Probenentnahme, Lagerung und Transport auf der Startseite des Intranets unter dem
Link
„Diagnostik
von
Infektionskrankheiten“
sowie
unter
http://www.uniklinik-ulm.de/struktur/institute/medizinischemikrobiologie-und-hygiene/home/hygiene/leistungskatalog.html
Dienstzeiten des Labors:
Mo-Fr 7.30 Uhr bis 17.00 Uhr
Sa 8.00 Uhr bis 12.00 Uhr, So 8.00 Uhr bis 12.00 Uhr
Ansprechpartner und wichtige Telefonnummern:
Laborleiter: Prof. Dr. Andreas Essig, Tel. 65331
Klinikhygiene: Prof. Dr. Heike von Baum, Tel. 65350
Ärztlicher Rufbereitschaftsdienst:
Sa und So 08.00 bis 18.00 Uhr, Tel. 0173-3492744
Materialannahme: Tel. 65368
Blutkultur-Labor: Tel. 65319
Varia-Labor und Urin-Labor: Tel. 65321
Stuhl-Labor: Tel. 65320
Serologie und Molekularbiologie: Tel. 65327
Tbc-Labor: Tel. 65318
Hygienefachkräfte Fr. Kroh Tel. 65347, Fr. Peper Tel. 65354, Hr. Siegl Tel. 65359
Lagerung der Probenmaterialien (falls kein sofortiger Transport an das Labor):
Stuhl, Nativ-Urin, Katheterspitzen: im Kühlschrank
Urikult, GO-Slide: im Brutschrank
alle anderen Materialien (z. B. Sputum, Liquor, Abstriche, Punktate, Blutkulturen):
bei Raumtemperatur
S Bei infektiologischen Notfällen, wie Endokarditis, nekrotisierende Fasziitis,
Diphtherie, Malaria (s.a. Labordiagnostik Infektiologie) etc., muss stets eine
telefonische Information des Labors erfolgen, um eine zeitnahe Diagnostik zu
ermöglichen !
VI
HINWEISE ZUR VIROLOGISCHEN DIAGNOSTIK
Das Institut für Virologie (Ärztlicher Direktor: Prof. Dr. Thomas Mertens, Tel.
65100) führt die virologische Diagnostik (Virusisolierung, Antigennachweis,
Serologie, molekulare Diagnostik) für das Universitätsklinikum Ulm durch.
Ausführliches Leistungsverzeichnis mit detaillierten Informationen zur
Probenentnahme, Lagerung und Transport unter www.uniklinikulm.de/struktur/institute/virologie.html
Dienstzeiten des Labors:
Mo-Fr 08.00 Uhr bis 16.30 Uhr
Notfalldienst nur nach Rücksprache über Notfallhandy: Samstag, Sonntag und
an Feiertagen 14.00 Uhr bis 17.00 Uhr
Ansprechpartner und wichtige Telefonnummern:
Laborleiter:
Prof. Dr. Detlef Michel,
Tel. 65107
Stellvertr. Laborleiter:
Dr. Axel Schubert,
Tel. 65111
Diagnostiklabor:
Tel. 65108
Notfallhandy: Tel. 0173-3492493):
Mo – Fr 16.30 bis 22.00 Uhr, Sa und So 08.00 bis 22.00 Uhr
Materialannahme:
Serologie, Molekularbiologie und Stuhl-Labor:
Virusisolierung:
Tel. 65108
Tel. 65108
Tel. 65138
Lagerung der Probenmaterialien (falls kein sofortiger Transport an das Labor):
alle Materialien (z. B. EDTA-Blut, Serum, Liquor, Abstriche, Urin, Stuhl):
im Kühlschrank, nicht einfrieren
S Bei infektiologischen Notfällen, wie z. B. V.a. Herpes-Enzephalitis,
Vogelgrippe etc., muss stets eine telefonische Information des Labors
erfolgen, um eine optimale zeitnahe Diagnostik zu ermöglichen!
VII
SONDERREZEPTREGELUNG
Die Anforderung wird - unterschrieben vom verantwortlichen Arzt - an die Apotheke
weitergeleitet. Die Apotheke liefert die bestellte Substanz für einen Zeitraum von 5
Tagen, bei den mit ++ markierten Arzneimitteln patientenbezogen applikationsfertig
zubereitet für den bestellten Zeitraum. Sie benachrichtigt den infektiologischen
Konsiliardienst, der über die Indikation und Weiterbehandlung entscheidet.
Alle antiinfektiven Substanzen, die aufgrund der vorliegenden Leitlinien nicht gelistet
sind, gegebenenfalls auch andere (nach Beschluss der Arzneimittelkommission),
müssen über Sonderrezept bestellt werden (siehe Abbildung).
Folgende antiinfektive Substanzen sollen derzeit über Sonderrezept bestellt werden:
1. AmBisome® (liposomales Amphotericin B) ++ 8. Tygacil® (Tigecyclin)
9. Zyvoxid® (Linezolid)
2. Cancidas® (Caspofungin)++
10. Alle weiteren Substanzen, die
3. Ecalta® (Anidulafungin) ++
nicht in der Hausliste geführt
4. Mycamine® (Micafungin) ++
werden.
5. Noxafil® (Posaconazol)
6. Vfend® (Voriconazol) ++
7. Tavanic® (Levofloxacin) i.v.
VIII
KRANKHEITEN / SYMPTOME / ERREGER
Die nachfolgenden Tabellen sind folgendermaßen gegliedert:
Krankheit
ANTIINFEKTIVE SUBSTANZ
Dosierung
Empfohlene
Mindesttherapiedauer
1. ABDOMINELLE INFEKTIONEN
1.1. PERITONITIS (incl. CAPD)
Spontane bakterielle Peritonitis
CEFTRIAXON
+
METRONIDAZOL
oder
LEVOFLOXACIN
+
METRONIDAZOL
bei Patienten mit Leberzirrhose
-1-
Diffuse schwere Peritonitis,
PIPERACILLINTAZOBACTAM
Aktualisiert 03/2009
1x2g
Kurzinf.
3 x 500 mg
Kurzinf.
1 x 500 mg
Kurzinf.
3 x 500 mg
Kurzinf.
3 x 4,5 g
Kurzinf.
4 x 500 mg
Inf. über 2h
oder
IMIPENEM-CILASTATIN
Eventuell zusätzlich initial
GENTAMICIN
CAPD-Peritonitis (Zellzahl im Dialysat,
Dialysat Kultur + Gram-Präparat dringend zu
empfehlen!)
1. ABDOMINELLE INFEKTIONEN
1 x 4.5 mg/kg Kurzinf.
7 Tage
10 Tage
Ambulante Behandlung
a) Milde systemische Infektionszeichen
(Leukozyten < 12.000/µl, Temperaturen <
38,5°C)
CEFAZOLIN
Stationäre Behandlung
b) Mit schwerer Allgemeinreaktion zusätzliche
Gabe von
CEFAZOLIN
+
GENTAMICIN
-2-
alternativ
VANCOMYCIN
+
GENTAMICIN
c) Bei Nachweis einer CAPD-Peritonitis durch
Candida (frühzeitige Entscheidung zur Kathetherentfernung treffen!)
FLUCONAZOL
1 x 2000 mg i.p.
1 x 2000 mg Inf über 1h
täglich
Startdosis 1 x 160 mg
Kurzinf.
Erhaltungsdosis 1 x 80
mg Kurzinf.
Startdosis 1g Inf. über 1h
Startdosis 120 mg
Kurzinf.
Dosierungen bei Dialyse,
siehe Kapitel 24
200 mg p.o.
Dosierungen bei Dialyse,
siehe Kapitel 24
NB Bei gram-negativen Stäbchen (insbesondere Pseudomonas spp.) evtl. CEFTAZIDIM (2 g i.v. initial, dann 1x1g
täglich i.p.).
1. ABDOMINELLE INFEKTIONEN
1.2. AKUTE CHOLEZYSTITIS / CHOLANGITIS
Akute Cholezystitis / Cholangitis
LEVOFLOXACIN
+
METRONIDAZOL
oder
CEFTRIAXON
+
METRONIDAZOL
Aktualisiert 03/2009
1 x 500mg
Kurzinf.
ab Tag 2: 500 mg p.o.
3 x 500 mg
Kurzinf.
1x2g
Kurzinf.
3 x 500 mg
Kurzinf.
-3-
1.3. HELICOBACTER PYLORI-ASSOZIIERTE GASTRITIS
7 Tage
Aktualisiert 03/2009
Indikationen zur H.pylori-Eradikation: peptisches Ulkus, blutendes Ulkus, MALT-Lymphom, atrophische Gastritis, nach
Resektion eines Magen-Ca, Verwandte 1. Grades von Patienten mit Magen-Ca.
7 Tage
2 x 1000 mg p.o.
AMOXICILLIN
+
2 x 500 mg p.o.
CLARITHROMYCIN
+
2 x 40 mg p.o.
PANTOPRAZOL
Empfohlene sequentielle Zweitlinientherapie: AMOXICILLIN 2 x 1000 mg p.o. + LEVOFLOXACIN 500 mg p.o. +
PANTOPRAZOL 2 x 40 mg p.o. für 10 Tage.
Primärtherapie
(bei sehr ausgedehnten Magen- oder
Duodenalulzera: Gabe von PANTOPRAZOL
1 x 40 mg p.o. für einige Wochen)
1. ABDOMINELLE INFEKTIONEN
1.4. AKUTE PANKREATITIS
1. Akute Pankreatis ohne Organkomplikation,
sekundär Infektion
KEINE ANTIBIOTIKA
2. Akute Pankreatitis mit infizierten Nekrosen,
Abszess oder infizierter Pseudozyste
[gekennzeichnet durch sekundären CRP
Anstieg + Bildgebung (Sonographie),
respiratorische Infekte beachten]
IMIPENEMCILASTATIN
Aktualisiert 03/2009
4 x 500 mg Inf. über
2h
7-14 Tage
oder
LEVOFLOXACIN
+
METRONIDAZOL
1 x 500 mg Kurzinf.
3 x 500 mg Kurzinf.
-4-
Eine prophylaktische Antibiotikagabe ist bei leichten Verlaufsformen nicht gerechtfertigt.
Die Verschlechterung des klinischen Bildes im Verlauf rechtfertigt die Annahme einer Nekroseninfektion bei
Ausschluss extrapankreatischer Infektionen durch:
•
•
neu aufgetretener Temperaturanstieg/Fieber,
neu aufgetretenes Organversagen in Verbindung mit einem Leukozyten- oder CRP-Anstieg.
Im KM-CT dokumentierte Gaseinschlüsse in Nekrosezonen sind für eine Infektion beweisend.
Gezielte Feinnadelaspiration (FNA) (Ultraschall- oder CT-gesteuert) zum Nachweis einer Nekroseinfektion sowie
zur Keimgewinnung. Bei Nachweis (FNA) einer Nekroseinfektion Drainage anstreben.
1. ABDOMINELLE INFEKTIONEN
1.5. ENTERITIS / ENTEROCOLITIS
Aktualisiert 03/2009
Diagnostik:
- mind. eine Stuhlkultur (Bakterielle Gastroenteritis-Erreger und Resistenz), ggf. Untersuchung auf Protozoen.
- bei pseudoappendizitischen Bildern: Stuhl auf Yersinien (Kälteanreicherung) und Yersinia-Serologie
- bei zunehmend blutigen Durchfällen: EHEC-Toxin (mögliche Assoziation mit HUS/TTP).
1.
Verdacht auf Lebensmittelvergiftung
(kurze Inkubationszeit, kein Fieber, Anamnese)
2.
Verdacht auf infektiöse Enteritis
- Fieber, Leukozyten im Stuhl, Alter > 60 Jahre, blutige
Durchfälle mit schwerem Verlauf / system. Reaktion
- Reisediarrhoe
-5-
LEVOFLOXACIN
1 x 500 mg p.o.
3-5 Tage
LEVOFLOXACIN
oder
RIFAXIMIN
1 x 500 mg p.o.
3 Tage
3 x 200 mg
KEINE ANTIBIOTIKA
- andere Formen
3.
KEINE ANTIBIOTIKA
Antibiotika-assoziierte Colitis
(Nachweis von Clostridium difficile-Toxin A)
Leichte Form: Leukozyten < 20 Giga/l
Schwere Form: Leukozyten > 20 Giga/l
NB Erfolg der Therapie ist nur klinisch beurteilbar,
mehrmaliger Toxinnachweis nicht empfohlen.
Bei Rezidiv Vorstellung Infektionsboard!
METRONIDAZOL
3 x 400 mg p.o.
VANCOMYCIN
4 x 250 mg p.o.
(Trinken der
Infusionslösung)
1. ABDOMINELLE INFEKTIONEN
10 Tage
2. BORRELIOSE
Aktualisiert 03/2009
Frühstadium
Erythema migrans, regionale Lymphadenopathie,
konstitutionelle Symptome, Facialisparese, isolierter
AV-Block I°
DOXYCYCLIN*
2 x 100 mg p.o.
oder
AMOXICILLIN
3 x 750 mg p.o.
2.
Disseminiertes Stadium, "Organ"-Stadium,
Neuroborreliose (lymphozytäre Meningoradikulitis,
Meningitis, Enzephalitis), Karditis (Tachyarrhythmie
oder AV-Block>I°)
CEFTRIAXON
1 x 2 g Kurzinf.
3.
Spätsyndrome
Lyme-Arthritis, Acrodermatitis chronica atrophicans
Orales Regime
(siehe 1.)
oder
CEFTRIAXON
1.
21 Tage
21 Tage
28 Tage
-6-
1 x 2 g Kurzinf.
21 Tage
* DOXYCYCLIN: Monohydrat-Präparate besser verträglich als Hyclat-Präparate.
Für eine prolongierte Therapie über die angegebene Dauer liegt kein Beleg für einen Nutzen vor, die
Nebenwirkungen steigen aber erheblich. Serologische Kontrollen sind zur Verlaufskontrolle nicht geeignet!
2. BORRELIOSE
3. ENDOKARDITIS
Aktualisiert 04/2009
Bitte Vorstellung im Infektionsboard.
Mikrobiologische Diagnostik:
– Grundsätzlich 3-5 separat entnommene Blutkulturen vor Beginn der antimikrobiellen Therapie
– Entnahme von Blutkulturen unabhängig von der Körpertemperatur, keine Entnahme aus Verweilkathetern
– Unbedingt Vermerk des Verdachts einer Endokarditis an das mikrobiologische Labor (verlängerte Bebrütung!)
– Kulturnegative Endokarditis (bis 10% der Fälle) v.a. nach vorausgegangener Antibiotikatherapie oder bei
atypischen Erregern (Chlamydia, Coxiella, Brucella, Bartonella), Pilzen oder HACEK.
– Serologische Nachweise verfügbar für Chlamydia, Coxiella, Brucella, Bartonella und Legionella.
-7-
Operationsindikationen ⇒ frühzeitiges herzchirurgisches Konsil
– Klappeninsuffizienzen mit Lungenödem / Schock
– Perivalvulärer Abszess, Fistelbildung
– Endokarditis durch Pilze (oder MRSA)
– Rezidivierende Embolien nach adäquater antibiotischer Therapie
– Große Vegetationen (> 10 mm) an Aorten- oder Mitralklappe
– Größenzunahme der Vegetation, lokal destruierender Verlauf
– Akute zerebrale Embolie
– Kunstklappen-Endokarditis
3. ENDOKARDITIS
1. Endokarditis ohne Erregernachweis
Nativklappe
Kunstklappe
AMPICILLIN
+
GENTAMICIN
+
CEFTRIAXON
3x5g
Kurzinf.
4-6 Wochen
3 x 80 mg
Kurzinf.
4-6 Wochen
1x2g
Kurzinf.
4-6 Wochen
VANCOMYCIN
+
GENTAMICIN
+
RIFAMPICIN
2x1g
Inf. über 1h
≥ 6 Wochen
3 x 80 mg
Kurzinf.
4-6 Wochen
2 x 450 mg
Kurzinf./p.o
6 Wochen
-8-
2. Endokarditis durch Penicillin-empfindliche (MHK ≤ 0,125 mg/l) Viridans-Streptokokken und S. bovis
Standard
Verkürzte Therapie
Penicillinunverträglichkeit
PENICILLIN G
oder
CEFTRIAXON
3 x 10 Mio. IE Kurzinf.
1x2g
4 Wochen
Kurzinf.
Siehe Standard
+
GENTAMICIN
1 x 240 mg
Kurzinf.
2 Wochen
VANCOMYCIN
2x1g
Inf. über 1h
4 Wochen
3. ENDOKARDITIS
2 Wochen
3. Endokarditis durch Penicillin-resistente (MHK > 0,125 mg/l) Streptokokken
Standard
Penicillinunverträglichkeit
PENICILLIN G
+
GENTAMICIN
3 x 10 Mio. IE Kurzinf.
4 Wochen
1 x 240 mg
Kurzinf.
2 Wochen
VANCOMYCIN
+
GENTAMICIN
2x1g
Inf. über 1h
4 Wochen
1 x 240 mg
Kurzinf.
2-4 Wochen
AMPICILLIN
+
GENTAMICIN
4x5g
Kurzinf.
4-6 Wochen
3 x 80 mg
Kurzinf.
4-6 Wochen
VANCOMYCIN
+
GENTAMICIN
2x1g
Inf. über 1h
4-6 Wochen
3 x 80 mg
Kurzinf.
4-6 Wochen
4. Endokarditis durch Enterokokken
Standard
-9-
Penicillinunverträglichkeit
5. Endokarditis durch Methicillin empfindliche Staphylokokken (MSSA)
Nativklappe
Nativklappe,
Penicillinunverträglichkeit
FLUCLOXACILLIN
+
GENTAMICIN
6x2g
Kurzinf.
4-6 Wochen
3 x 80 mg
Kurzinf.
3-5 Tage
VANCOMYCIN
+
GENTAMICIN
2x1g
Inf. über 1h
4-6 Wochen
3 x 80 mg
Kurzinf.
3-5 Tage
3. ENDOKARDITIS
Kunstklappe
Kunstklappe,
Penicillinunverträglichkeit
FLUCLOXACILLIN
+
GENTAMICIN
+
RIFAMPICIN
6x2g
Kurzinf.
≥ 6 Wochen
3 x 80 mg
Kurzinf.
2 Wochen
2 x 450 mg
Kurzinf./p.o.
≥ 6 Wochen
VANCOMYCIN
+
GENTAMICIN
+
RIFAMPICIN
2x1g
Inf. über 1h
≥ 6 Wochen
3 x 80 mg
Kurzinf.
2 Wochen
2 x 450 mg
Kurzinf./p.o.
≥ 6 Wochen
VANCOMYCIN
+
GENTAMICIN
oder
DAPTOMYCIN-Mono
2x1g
Inf. über 1h
4-6 Wochen
3 x 80 mg
Kurzinf.
3-5 Tage
1 x 6-8 mg/kg Kurzinf.
4-6 Wochen
VANCOMYCIN
+
GENTAMICIN
+
RIFAMPICIN
2x1g
Inf. über 1h
≥ 6 Wochen
3 x 80 mg
Kurzinf.
2 Wochen
6. Endokarditis durch Methicillin resistente Staphylokokken (MRSA)
- 10 -
Nativklappe
Kunstklappe
3. ENDOKARDITIS
2 x 450 mg Kurzinf./p.o.
≥ 6 Wochen
7. Endokarditis durch Pilze
Candida
AMPHOTERICIN B
+
5-FLUCYTOSIN
oder
CASPOFUNGIN-Mono
(nach Rücksprache mit
Infektiologie bzw.
Vorstellung
Infektionsboard)
1 x 0,8–1,0 mg/kg Kurzinf.
≥ 6 Wochen
4 x 25 mg/kg
≥ 6 Wochen
Kurzinf.
1. Tag: 70 mg Inf. über 1h
ab 2. Tag: 50 mg Inf. über
1h
8. Endokarditis durch seltene Erreger
- 11 -
HACEK
(Haemophilus parainfluenzae,
H.aphrophilus, Actinobacillus,
Cardiobacterium, Eikenella,
Kingella)
Coxiella burnetii (Q-Fieber)
CEFTRIAXON
DOXYCYCLIN
+
HYROXYCHLOROQUIN
3. ENDOKARDITIS
1x2g
2 x 100 mg p.o.
3 x 200 mg p.o.
Kurzinf.
4 Wochen
≥ 18 Monate
4. AUGEN
4.1. ENDOPHTHALMITIS
Aktualisiert 04/2009
3 x 1,5 g Kurzinf.
nach Klinik
CEFTAZIDIM
+
VANCOMYCIN
3 x 2 g Kurzinf.
nach Klinik
CEFTRIAXON
oder
IMIPENEMCILASTATIN
jeweils +
VANCOMYCIN
1 x 2 g Kurzinf.
1.
Posttraumatische Endophthalmitis-Prophylaxe
(häufig: S.aureus, Bacillus cereus, andere
Anaerobier)
CEFUROXIM
2.
Postoperative Endophthalmitis
(häufig: S.epidermidis, S.aureus, P.aeruginosa)
2 x 1 g Inf. über 1h
- 12 -
Intraokuläre Gabe von Ceftazidim (2,24 mg in 100
µl) und VANCOMYCIN (1 mg in 100 µl) empfohlen; Effektivität einer gleichzeitigen systemischen
Therapie nicht gesichert. In schweren Fällen frühzeitige Vitrektomie.
3.
Verdacht auf hämatogene Endophthalmitis
Behandlung je nach Erreger (Blutkulturen!) und
primärem Infektionsherd (z.B. Endocarditis); frühe
Vitrektomie diskutieren!!! Intravitreale Antibiotika
wie oben.
4. AUGEN
4 x 500 mg
Inf. über 2h
2 x 1 g Inf. über 1h
nach Klinik
4.
Candida Endophthalmitis
AMPHOTERICIN B
+
FLUCYTOSIN
1 x 0,6 mg/kg KG
Kurzinf.
6 Wochen
4 x 25 mg/kg KG
Kurzinf.
oder
FLUCONAZOL
400-800 mg p.o.
Jeweils +
Intravitreale Gabe von
AMPHOTERICIN B 10 µg intravitreal
- 13 -
NB: Bei Candida-Endophthalmitis kann nach 10-14 Tagen auf FLUCONAZOL 1 x 400 mg p.o. umgestellt werden.
Intravitreale AMPHOTERICIN B-Dosis ist 0.01 mg in 100 µl.
4. AUGEN
5. UROGENITAL-INFEKTIONEN
5.1. HARNWEGSINFEKT / UROSEPSIS
Aktualisiert 04/2009
Definitionen:
Unkomplizierte Harnwegsinfektion:
Komplizierte Harnwegsinfektion:
Frauen bis Menopause
Frauen ab Menopause, Männer, Harnabflusstörungen, Schwangerschaft
(siehe Kapitel Infektionen in der Schwangerschaft), Urosepsis,
Immunsuppression, D. mellitus
Diagnostik: Urinkultur vor empirischer Therapie, urologische Abklärung bei komplizierten Harnwegsinfektionen.
Unkomplizierte Harnwegsinfektionen
- 14 -
Frauen bis Menopause:
Schwangere Frauen: siehe Kapitel Infektionen
in der Schwangerschaft
LEVOFLOXACIN
oder
CEFUROXIM
1 x 250 mg p.o.
3 Tage
2 x 250 mg p.o.
3 Tage
LEVOFLOXACIN
oder
CEFUROXIM
1 x 250 mg p.o.
7 Tage
LEVOFLOXACIN
1 x 250 mg p.o.
(<100 kg)
1 x 500 mg p.o.
(> 100 kg)
Fieberhafte oder komplizierte Harnwegsinfektionen
1.
2.
Frauen ab Menopause, obstruktive
Miktion, D. mellitus, u.a.
Männer
5. UROGENITAL-INFEKTIONEN
2 x 250 mg p.o.
7-14 Tage
3.
Schwere klinische Infektionen
4.
Urosepsis
5.
Rezidivierende Harnwegsinfektionen
(> 3/Jahr oder > 2/ 6 Monate)
LEVOFLOXACIN
oder
CEFUROXIM
1 x 500 mg Kurzinf.*
PIPERACILLINTAZOBACTAM
3 x 4,5 g Kurzinf.
3 x 1,5 g Kurzinf.*
NITROFURANTOIN
50-100 mg p.o.
oder
CEFUROXIM
125 mg p.o.
* bei gutem klinischen Ansprechen, rasche Umstellung auf orale Gabe nach 1-2 Tagen.
- 15 -
5.2. EPIDIDYMITIS, PROSTATITIS
Empirische Therapie
LEVOFLOXACIN
7-14 Tage
7-14 Tage
6 Monate
(abendliche
Einnahme)
Aktualisiert 04/2009
1 x 250 mg p.o.
14 Tage
NB
Bei hochfieberhaften Infektionen und schlechtem Allgemeinzustand evtl. auch initiale i.v. Therapie
(1 x 250 mg/die) oder orale Therapie (1 x 500 mg/die).
Bei Restharn (> 100 ml): suprapubische Harnableitung indiziert.
5. UROGENITAL-INFEKTIONEN
5.3. GONORRHOE, SYPHILIS, CHLAMYDIEN
Aktualisiert 04/2009
Diagnostik: Abstrich auf Gonokokken-PCR und Chlamydien-PCR (Spezialabstrich-System).
1. Gonorrhoe
CEFTRIAXON
1 x 125 mg i.m. oder
1 x 1 g i.v.
einmalig
+
AZITHROMYCIN
(Bei V.a. ChlamydienKoinfektion!)
- 16 -
2. Syphilis
Stadium I und II*
bei HIV
bei Penicillin-Allergie
Neurosyphilis/Spätstadien
PENICILLIN-BENZATHIN
PENICILLIN-BENZATHIN
DOXYCYCLIN
PENICILLIN G
oder
CEFTRIAXON
5. UROGENITAL-INFEKTIONEN
1 x 1 g p.o.
2,4 Mio IE i.m.
2,4 Mio IE i.m.
2 x 100 mg p.o.
3 x 10 Mio IE Kurzinf.
Einmalig
Tag 1, 8, 15
14 Tage
14-21 Tage
1 x 4 g Kurzinf.
(Initialdosis)
dann 1 x 2 g Kurzinf.
14-21 Tage
3. Urogenitale Chlamydien-Infektionen:
in der Schwangerschaft:
DOXYCYCLIN
2 x 100 mg p.o.
7 Tage
CLARITHROMYCIN
oder
AZITHROMYCIN
2 x 250 mg p.o.
7 Tage
1 x 1 g p.o.
Einmalig
* CAVE: Jarisch-Herxheimer-Reaktion zu Beginn der Behandlung, v.a. im Stadium II: ggf. Gabe von 50 mg
Prednisolon p.o. vor der ersten Antibiotikagabe
5.4. ADNEXITIS
- 17 -
Empirische Therapie möglichst nach
Abnahme von Kulturen
AMOXICILLINCLAVULANSÄURE
+
DOXYCYCLIN
* bei gutem klinischen Ansprechen Umstellung auf orale Gabe.
5. UROGENITAL-INFEKTIONEN
Aktualisiert 04/2009
3 x 2,2 g Kurzinf.*
2 x 100 mg Kurzinf.*
14 Tage
6. HALS - NASEN – OHREN
6.1.
6.2.
Angina Plaut-Vincent
Diphtherie
(Meldepflicht!)
- 18 -
bei Penicillinallergie
6.3
6.4
Erysipel
(siehe auch
Kapitel 8.1)
Epiglottitis acuta
Aktualisiert 02/2009
Bei leichtem Verlauf Lokaltherapie, sonst
PENICILLIN
3 x 1 Mega p.o.
oder
CLINDAMYCIN
3 x 600 mg p.o.
PENICILLIN G
+
DIPHTHERIE – ANTITOXIN
(bereits bei Verdacht)
Krankenhauseinweisung, Isolierung,
Verdacht meldepflichtig
CLARITHROMYCIN
+
DIPHTHERIE – ANTITOXIN
PENICILLIN G
CLINDAMYCIN (bei Penicillinallergie)
AMOXICILLIN-CLAVULANSÄURE
oder
CEFTRIAXON
6. HALS - NASEN – OHREN
3 x 10 Mio IE Kurzinf.
7-10 Tage
mind.14 Tage
50.000 IE Inf. über 1h
2 x 500 mg Kurzinf.
50.000 IE Inf. über 1h
3 x 5-10 Mio IE Kurzinf. 14 –21 Tage
3 x 600 mg Kurzinf./p.o.
Cave: Rezidiv!
3 x 2,2 g Kurzinf.
oder
1 x 2 g Kurzinf.
Je nach Klinik
Oralisierung
ggf. nach 4-7
Tagen
6.5
Furunkel (Nase /
Gehörgang)
Antiseptische Lokaltherapie, ggf.
Stichinzision
FLUCLOXACILLIN
6.6
6.7
- 19 -
6.8
6.9
Lymphadenitis colli
(cave: DD Tbc)
Mundbodenphlegmone
Otitis externa maligna
(necroticans)
Otitis media acuta
(Erwachsene)
Otitis media chronica
AMOXICILLIN-CLAVULANSÄURE
oder
CEFUROXIM
obligat chirurgische Behandlung
AMOXICILLIN-CLAVULANSÄURE
oder
CLINDAMYCIN
CEFTAZIDIM
+
CIPROFLOXACIN
AMOXICILLIN-CLAVULANSÄURE
oder
CEFUROXIM
4 x 2 g Kurzinf.
7-14 Tage
je nach Klinik
3 x 2,2 g Kurzinf.
7 –14 Tage
3 x 1,5 g Kurzinf.
3 x 2,2 g Kurzinf
3 x 600 mg Kurzinf.
3 x 2 g Kurzinf.
mind. 6
Wochen
2 x 400 mg Kurzinf.
3 x 2,2 g Kurzinf.
3 x 1,5 g Kurzinf.
Lokaltherapie mit CIPROFLOXACIN
Ohrentropfen
(möglichst Therapie nach Antibiogramm)
CIPROFLOXACIN
2 x 750 mg p.o.
6. HALS - NASEN – OHREN
mind. 5–7
Tage i.v.,
dann je nach
Klinik 1
Woche p.o.
Für 7–10
Tage,
Oralisierung
nach Klinik
10–14 Tage
6.10 Perichondritis
6.11 Sialadenitis
6.12 Mastoiditis
6.13 Sinusitis purulenta
acuta
- 20 -
6.14 Tonsillitis acuta
Peritonsillarabszess
(CAVE: Bei
Mononucleose
Aminopenicillin
kontraindiziert)
(Vor allem nach Ohr OPs oder
Verbrennungen)
CIPROFLOXACIN
CEFUROXIM
oder
CLINDAMYCIN
1–2 Wochen
2 x 400 mg Kurzinf.
3 x 1,5 g Kurzinf.
3 x 600 mg Kurzinf.
7–10 Tage,
Oralisierung
nach Klinik
10-14 Tage
ggf. länger
CEFTRIAXON
oder
AMOXICILLIN-CLAVULANSÄURE
1 x 2 g Kurzinf.
AMOXICILLIN-CLAVULANSÄURE
3 x 1 g p.o. (>70 kg)
2 x 1 g p.o. (<70 kg)
7-14 Tage
ggf. länger
3 x 1 Mega p.o.
7-10 Tage
PENICILLIN V
CEFUROXIM
oder
AMOXICILLIN-CLAVULANSÄURE
6. HALS - NASEN – OHREN
3 x 2,2 g Kurzinf.
3 x 1,5 g Kurzinf.
3 x 2,2 g Kurzinf.
7. KATHETER- UND FREMDKÖRPERINFEKTIONEN
Aktualisiert 06/2009
- 21 -
Katheter-assoziierte Infektionen sind ein häufiges Problem bei zentralen Kathetern.
Definitionen:
Gesicherte Katheter-assoziierte Infektion: Nachweis desselben Erregers an der Katheterspitze und in der Blutkultur
oder Erregernachweis in peripherer und zentraler Blutkultur (siehe Diagnostik).
Wahrscheinliche Katheter-assoziierte Infektion: Vorliegen einer lokalen Katheterinfektion und positive Blutkultur
oder Sistieren von Fieber innerhalb 48 h nach Entfernung des Katheters.
Mögliche Katheter-assoziierte Infektion: Nachweis eines Erregers in Blutkultur, der typischerweise
Katheterinfektionen verursacht (siehe häufigste Erreger) oder positive Blutkultur ohne anderen Fokus bei
liegendem zentralen Katheter.
Diagnostik:
- 2-3 Blutkulturen peripher und zentral
- vergleichende Zeit bis Kulturpositivität („time to positivity“): zentrale BK positiv vor peripherer BK (> 2h)
- Abstrich Einstichstelle
- Kultur der Katheterspitze
Häufigste Erreger: Koagulase-negative Staphylokokken (KNS), Enterokokken, S. aureus, Candida spezies,
seltener Enterobacteriaceae, P. aeruginosa, E. coli und andere.
Therapie:
- Wichtigste Massnahme: Katheterentfernung, sofern möglich! Bei S. aureus und Candida spp. obligat!
- Antimikrobielle Therapie in Abhängigkeit vom Erreger!
- „Antibiotic lock Therapie“ (z.B. mit VANCOMYCIN 5mg/ml) nur nach Rücksprache mit infektiologischem
Konsiliarius!
7. KATHETER- UND FREMDKÖRPERINFEKTIONEN
Empirische Therapie bei dringendem Verdacht;
Keine antibiotische Vortherapie in den letzten
4 Wo.
Empirische Therapie bei dringendem Verdacht;
antibiotische Vortherapie in den letzten 4 Wo.
VANCOMYCIN
2 x 1 g Inf. über 1h
2 Wochen
VANCOMYCIN
oder
DAPTOMYCIN
jeweils +
PIPERACILLINTAZOBACTAM
2 x 1 g Inf. über 1h
2 Wochen
1 x 6 mg/kg Kurzinf.
3 x 4,5 g Kurzinf.
Spezifische Therapie (wichtigste Erreger)
- 22 -
Bei KatheterEntfernung:
5-7 Tage
≥ 2 Wo.
≥ 2 Wo.
7-14 Tage
2 x 1 g Inf. über 1h
6 x 2 g Kurzinf.
2 x 1g Inf. über 1h
2 x 1 g Inf. über 1h
+
5-7 Tage
1 x 240 mg Kurzinf.
≥ 2 Wo. nach
- Nachweis von Candida ssp
400 mg Kurzinf.
(Initial loading dose mit Entfieberung
2 x 400 mg Kurzinf.)
Dialyse-Katheter (z.B. Shaldon) *
VANCOMYCIN
1 x 500 mg Inf. über 1h ≥ 3 Wo.
+
+
GENTAMICIN
1 x 120 mg Kurzinf.
* Katheter-Entfernung wenn möglich. Falls nicht möglich Blutkulturen 2-4 Tage nach Beginn der antimikrobiellen
Therapie, falls immer noch positive Blutkulturen Katheter-Entfernung.
- Nachweis von KNS
- Nachweis von S. aureus (MSSA)
- Nachweis von MRSA
- Nachweis von Enterokokken
VANCOMYCIN
FLUCLOXACILLIN
VANCOMYCIN
VANCOMYCIN
+
GENTAMICIN
FLUCONAZOL
7. KATHETER- UND FREMDKÖRPERINFEKTIONEN
8. HAUT- UND WEICHTEILINFEKTIONEN
8.1
Erysipel
(Extremität ruhig stellen und
hochlagern)
Prophylaxe bei häufigen
Rezidiven
PENICILLIN G*
PENICILLIN-BENZATHIN*
Aktualisiert 03/2009
3 x 5-10 Mio IE Kurzinf.
7-14 Tage
1,2 MU / Monat i.m.
oder
PENICILLIN V*
2 x 1 g p.o.
*PENICILLIN-Allergie: CLARITHROMYCIN 2 x 500 mg
8.2
In der Regel KEINE Antibiotikagabe
(Inzision, Entleerung, trocken
verbinden)
Therapieindikation bei
Immunsuppression, system.
Infektionszeichen, hohem
Fieber, Gesicht (ggf.
Weiterbehandlung p.o.)
AMOXICILLIN-CLAVULANSÄURE
oder
3 x 2.2 g Kurzinf.
CEFUROXIM
3 x 1.5 g Kurzinf.
Hautphlegmone
CEFUROXIM
oder
AMOXICILLIN-CLAVULANSÄURE
oder
CLINDAMYCIN
3 x 1,5 g Kurzinf.
- 23 -
Abszess / Furunkel
8.3
3 x 2,2 g Kurzinf.
3 x 600 mg p.o.
8. HAUT- UND WEICHTEILINFEKTIONEN
7-10 Tage
7-10 Tage
8.4
8.5
Postoperative
Wundinfektionen
(Antibiotika nur bei Fieber
> 4 Tage nach OP, oder
Erythem > 5cm vom
Inzisionsrand)
CEFUROXIM
3 x 1,5 g
oder
AMOXYCILLIN-CLAVULANSÄURE 3 x 2,2 g
Kurzinf.
Nekrotisierende Fasziitis
AMOXYCILLIN-CLAVULANSÄURE 3 x 2,2 g
Kurzinf.
plus
CLINDAMYCIN
oder
CIPROFLOXACIN
Kurzinf.
3 x 600 mg Kurzinf.
2 x 400 mg Kurzinf.
- 24 -
Umstellung nach Antibiogramm, bei gram-positiven Infektionen
Kombinationstherapie aus einem PENICILLIN + CLINDAMYCIN
8.6
Impetigo contagiosa
(falls S. aureus =>
zusätzlich
Mupirocin-Nasensalbe)
MUPIROCIN-Salbe
2-3 x tgl. auftragen
8. HAUT- UND WEICHTEILINFEKTIONEN
7 Tage
14 Tage
8.8. DIABETISCHER FUSS
Aktualisiert 03/2009
Probengewinnung: Keine oberflächlichen Abstriche, sondern nach Wundsäuberung vom Wundgrund, alternativ
Materialgewinnung durch Debridement, Exzision oder Aspiration aus der Wundtiefe. Bei systemischen
Infektionszeichen Blutkulturen (2 Paare). Erhöhte Sensitivität der Detektion einer Knochenbeteiligung durch MRT.
Leicht-mittelgradige Infektion
(bereits initial orale Therapie möglich)
- 25 -
Bei V.a. MRSA
* ohne Beteiligung Sehnen / Knochen
** mit Beteiligung Sehnen / Knochen
Schwere Infektion
Bei V.a. MRSA
1-2 Wochen*/
4-6 Wochen**
LEVOFLOXACIN
oder
CLINDAMYCIN
1 x 500 mg p.o.
LINEZOLID
2 x 600 mg p.o.
Max. 4 Wo.
3 x 4,5 g Kurzinf.
2-4 Wochen*/
4-6 Wochen**
PIPERACILLIN-TAZOBACTAM
oder
IMIPENEM-CILASTATIN
zusätzlich
DAPTOMYCIN
oder
Umstellung auf
TIGECYCLIN
* ohne Beteiligung Sehnen / Knochen
** mit Beteiligung Sehnen / Knochen
8. HAUT- UND WEICHTEILINFEKTIONEN
3 x 600 mg p.o.
4 x 500 mg Inf.
6 mg/kg Kurzinf.
2 x 50 mg Kurzinf.
(100 mg loading
dose)
9. HERPESVIREN ( HSV, VZV, CMV ) bei Erwachsenen
Aktualisiert 03/2009
1. HERPES SIMPLEX VIRUS (HSV) – INFEKTION*
Diagnostik:
– Direktnachweis: Antigennachweis (Objektträgerpräparat luftgetrocknet und unfixiert) und Virusisolierung
(Material in Virustransportmedium) aus Abstrich und/oder Bläscheninhalt.
– PCR: Liquor bei V.a. HSV-Enzephalitis (hohe Sensitivität in den ersten 3 Tagen) und Abstrich bei V.a. Herpes
genitalis vor Geburt
– Kurzzeitkultur (KZK) und Virusisolierung: Das Ergebnis der KZK liegt nach 24-48h vor; die Virusisolierung ist
eine Voraussetzung für HSV-Resistenztestung.
ACICLOVIR
Creme
5 x täglich auftragen
(nicht in Mund, Scheide oder
Auge anwenden)
5-7 Tage
– ausgedehnte/schwere Manifestation,
Primärinfektion (Gingivostomatitis herpetica)
ACICLOVIR
3 x 400 mg p.o.*
5-7 Tage
– Bei Immunsuppression
ACICLOVIR
3 x 5-10 mg/kg Kurzinf.
oder
5 x 400 mg p.o.
7 Tage
Herpes labialis / facialis (Rezidiv)
- 26 -
9. HERPESVIREN
Herpes genitalis
Primärinfektion
Bei Immunsuppression
ACICLOVIR
oder
FAMCICLOVIR
ACICLOVIR
oder
FAMCICLOVIR
- 27 -
Rezidiverkrankungen
- Erwachsene
ACICLOVIR
oder
FAMCICLOVIR
Prophylaxe d. Herpes genitalis
(>6 Rezidive / Jahr)
ACICLOVIR
oder
FAMCICLOVIR
9. HERPESVIREN
3 x 400 mg p.o.
7 Tage
3 x 250 mg p.o.
3 x 5-10 mg/kg Kurzinf.*
oder
5 x 400 mg p.o.
7-10 Tage
2 x 500 mg p.o.
7-10 Tage
3 x 800 mg p.o. + anschließend 2 Tage +
5 Tage
3 x 400 mg p.o.
2 x 250 mg p.o. + anschließend
1 x 250 mg p.o. (bis zur
Abheilung)
max. 6
2 x 400 mg p.o.
Monate
2 x 250 mg p.o.
Herpes-Enzephalitis
ACICLOVIR
3 x 10-15 mg/kg Kurzinf**
14-21
Tage
Ekzema herpeticatum
ACICLOVIR
3 x 10-15 mg/kg Kurzinf**
7 Tage
ACICLOVIR Augensalbe
5 x täglich in unteren
Bindehautsack einbringen
14 Tage
max.
Keratokonjunktivitis herpetica
NB: Bei Rezidiv/Aggravierung Anmeldung im Infektionsboard!
* Bei ausgedehnter/schwerer Manifestation, bei Immunsuppression und bei V.a. Resorptionsstörung soll
vorzugsweise i.v. behandelt werden.
** Bei verzögertem Therapieansprechen ggf. Tagesdosis als kontinuierliche Infusion. (Spiegelbestimmung
empfohlen!)
- 28 -
2. VARICELLA ZOSTER VIRUS (VZV) – INFEKTION
Diagnostik:
– Direktnachweis: Antigennachweis (Objektträgerpräparat luftgetrocknet und unfixiert) und Virusisolierung
(Material in Virustransportmedium) aus Abstrich und/oder Bläscheninhalt.
– PCR: Liquor bei V.a. Enzephalitis, BAL bei V.a. Pneumonie, Bläscheninhalt bei Immunsupprimierten oder
Schwangerschaft
9. HERPESVIREN
Zoster (Befall > 1 Dermatom)
ACICLOVIR
oder
FAMCICLOVIR
oder
VALACYCLOVIR
Schwere Infektionen
– Zoster ophthalmicus
– Zoster generalisatus
– VZV-Erkrankungen bei Immunsuppression
– Schwere Primärinfektion (Enzephalitis,
Pneumonie)
ACICLOVIR
anschließend
ACICLOVIR
oder
VALACYCLOVIR
- 29 -
Verdacht auf konnatale (neonatale) Varizellen
(Mutter innerhalb 5 Tagen vor bzw. 2 Tagen nach
Geburt an Varizellen erkrankt)
Postexpositionsprophylaxe von VZVseronegativen Schwangeren
ACICLOVIR
+
5 x 800 mg p.o.
7 Tage
3 x 500 mg p.o.
3 x 1000 mg p.o.
3 x 10-15 mg/kg Kurzinf.
7 Tage
+
5 x 800 mg p.o.
7 Tage
3 x 1000 mg p.o.
3 x 20 mg/kg Kurzinf.
(max. Tagesdosis 2500 mg)
5 Tage
ZOSTER
1 ml/kg i.v. oder 0,2 ml/kg
IMMUNGLOBULIN i.m.**
einmalig
ZOSTER
1 ml/kg i.v. oder 0,2 ml/kg
IMMUNGLOBULIN i.m.** (innerhalb von 96h)
einmalig
NB: Bei Nicht-Ansprechen Vorstellung im Infektionsboard!
* Bei verzögertem Therapieansprechen ggf. Tagesdosis als kontinuierliche Infusion. (Spiegelbestimmung
empfohlen)
** in Abhängigkeit vom verwendeten Präparat (i.v. oder i.m.) bzw. nach Angabe des Herstellers!
9. HERPESVIREN
3. CMV-INFEKTION
Diagnostik:
- Monitoring aktive syst. Infektion: quantitativer pp65-Antigen- oder Genomnachweis (PCR) im EDTA-Blut .
- Kurzzeitkultur, Virusisolierung und PCR aus Sekreten, Exkreten und Gewebebiopsien bei Organsymptomatik
- Genotypische (PCR/Sequenzierung) und phänotypische (Virusisolat!) Resistenztestung.
- Serologie: CMV-IgG-Antikörperavidität bzw. neutralisierende Antikörper (Titer): Eingrenzung des
Infektionszeitpunkt, v.a. zum Nachweis / Ausschluss der CMV-Primärinfektion in der Schwangerschaft.
Pränatale / perinatale CMV-Erkrankung:
Symptomat. kongenitale CMV-Infektion
CMV bei Immunsuppression:
GANCICLOVIR
Mittel der 1. Wahl
GANCICLOVIR*
- 30 -
Alternativen**
FOSCARNET
oder
CIDOFOVIR
CMV-Erhaltungstherapie bei Immunsuppr.:
VALGANCICLOVIR
oder
GANCICLOVIR
oder
9. HERPESVIREN
2 x 6 mg/kg Inf. über 1h
6 Wo.
2 x 5 mg/kg Inf. über 1h
14-21
Tage
2 x 90 mg/kg Inf. über 2h
14-21
Tage
2 Wo.
5 mg/kg Inf. über 1h (1 x
wöchentlich)
2 x 450 mg p.o.
(Einnahme zur Mahlzeit)
1 x 6 mg/kg Inf. über 1h
5 x/Wo.
CIDOFOVIR**
5 mg/kg Inf. über 1h (2
wöchentlich)
oder
FOSCARNET
1 x 90 mg/kg Inf. über 2h
* Bei gutem Ansprechen kann ggf. nach 7 Tagen auf VALGANCICLOVIR 2 x 900 mg p.o. (Einnahme zur Mahlzeit)
umgestellt werden. Bei Nicht-Ansprechen o. Anstieg der pp65-Antigenämie unter antiviraler Therapie Vorstellung
im Infektionsboard!
** bei spezifischen Ganciclovir-Kontraindikationen (z.B. KM-Toxizität) oder bei Ganciclovir-Resistenz (UL97Mutationen)
- 31 9. HERPESVIREN
10. HIV - INFEKTION
Aktualisiert 03/2009
Therapieindikationen
1. Akutes retrovirales Syndrom
Behandeln*
- 32 -
2. HIV-Infektion Stadium A-B
(CDC-Klassifikation)
CD4-Zellen > 350 /µl (wiederholt)
Beobachten
(Behandlung anbieten, falls
- CD4 mit stark fallender Tendenz
oder
- Viruslast >100.000 Kopien/ml)
3. HIV-Infektion Stadium A-B
(CDC-Klassifikation)
CD4-Zellen < 350 /µl (wiederholt)
Behandeln
AIDS-definierende Erkrankung
unabhängig von CD4-Zellzahl
Behandeln
4. HIV-Infektion Stadium C
(CDC-Klassifikation)
* im Rahmen von Studien
10. HIV-INFEKTION
Primärtherapie der HIV-Infektion
1.
Nukleosidische
Reverse TranskriptaseInhibitoren (NRTI)
TENOFOVIR +
EMTRICITABINE
oder
ZIDOVUDIN +
LAMIVUDIN
1 x 300 + 200 mg p.o.
dauerhaft
2 x 300 + 150 mg p.o.
PLUS
2.
Nicht-Nukleosidische Reverse
Transkriptase-Inhibitoren
(NNRTI)
- 33 -
oder
Proteaseinhibitoren (PI)
1 x 600 mg p.o. zur Nacht
dauerhaft
FOSAMPRENAVIR
plus
2 x 700 mg p.o.
plus
dauerhaft
RITONAVIR
2 x 100 mg p.o.
EFAVIRENZ
NB Infektiologisches Konsil unbedingt erforderlich. Initial und bei Unwirksamkeit der antiretroviralen Therapie:
genotypische Resistenztestung. Zusätzlich Spiegelbestimmung der antiretroviralen Medikamente. Umstellung der
antiretroviralen Medikation nur nach infektiologischem Konsil/Einbringen ins Infektionsboard!
10. HIV-INFEKTION
11. LEBERINFEKTIONEN
11.1. ECHINOKOKKOSE
Aktualisiert 04/2009
Die chirurgische Resektion in toto ist die einzige kurative Option und muss geprüft werden. Patienten mit einer
Echinokokkose sollen in der Spezialsprechstunde in der Sektion Infektiologie vorgestellt werden.
1. Echinococcus granulosus (Zystische Echinokokkose, Hundebandwurm)
- 34 -
1. Postoperative Therapie bei
intraperitonealer Aussaat
ALBENDAZOL
2 x 400 mg p.o.
6 Monate
2. Inoperable zystische Echinokokkose
und Komplikationen
ALBENDAZOL
2 x 400 mg p.o.
6 Monate
2. Echinococcus multilocularis (Alveoläre Echinokokkose, Kleiner Fuchsbandwurm)
1. Inoperable Echinokokkose
ALBENDAZOL
2 x 400 mg p.o.
kontinuierlich,
lebenslang
2. Postoperativ nach kurativem Eingriff
ALBENDAZOL
2 x 400 mg p.o.
kontinuierlich,
2 Jahre
NB Alternativ MEBENDAZOL 3 x 15 bis 20 mg/kg KG p.o. Einnahme jeweils mit fettreicher Kost.
Spiegelbestimmungen empfohlen (4h nach Einnahme, postprandial).
11. LEBERINFEKTIONEN
11.2. HEPATITIS B
1.1 HBV-DNA < 106 Kopien/ml (2
x 105 IU/ml), HBeAg positiv,
HBV Genotyp A/B, ALT > 2,5
x UNL, Fibrose < III°
1.2 Andere Konstellationen
- 35 -
a) Bevorzugte
Erstlinientherapie.
Hohe antivirale Potenz,
niedrige Resistenraten!
b) Niedrige antivirale
Potenz, hohe
Resistenzraten.
„Add-on“ von
ADEFOVIR zu
LAMIVUDIN bei
LAMIVUDIN-Resistenz
PEGYLIERTES INTERFERON
Aktualisiert 04/2009
alpha 2a 180 µg s.c.
1 x/Wo.
alpha 2b 1,5 µg/kg
s.c. 1 x/Wo.
Nukleosid- oder Nukleotidanaloga
a) TENOFOVIR
245 mg p.o.
oder
oder
0,5 mg p.o.
(1 mg bei LAMIVUDIN
-Vortherapie)
a) TELBIVUDIN
600 mg p.o.
a) ENTECAVIR
2. Wahl
b) ADEFOVIR
10 mg p.o.
oder
b) LAMIVUDIN
11. LEBERINFEKTIONEN
100 mg p.o.
12 Monate
(falls innerhalb
der ersten
6 Monate HBVDNA negativ)
Unbegrenzt
(falls innerhalb
der ersten
6 Monate HBVDNA negativ)
1.3 Prophylaxe einer HBVReaktivierung*:
HBs-Ag positive Patienten vor
geplanter Immunsuppression,
Chemotherapie oder
Organtransplantation
Bei hoher HBV-DNA > 106
Kopien/ml ggf.:
(2 x 105 IU/ml)
LAMIVUDIN
100 mg p.o.
dauerhaft
oder
ADEFOVIR
10 mg p.o.
TENOFOVIR
245 mg p.o.
oder
ENTECAVIR
- 36 -
0,5 mg p.o.
(1 mg bei LAMIVUDIN
-Vortherapie)
* Bei HbsAg negativen, Anti-HBs positiven Patienten mit erheblicher Immunsuppression Monitoring entsprechend
Leitlinien (www.CIDC-ulm.de)
11. LEBERINFEKTIONEN
11.3. HEPATITIS C
1.
Akute Hepatitis C
PEGYLIERTES INTERFERON
(HCV-RNA positiv und ALT Erhöhung
kürzer als 6 Monate)
Aktualisiert 04/2009
alpha 2b 1,5 µg/kg
s.c. 1 x/Wo.
24
Wochen
oder
alpha 2a 180 µg s.c.
1 x/Wo.
2.
Chronische Hepatitis C
- 37 -
2.1 Genotyp 1 oder 4
HCV-RNA vor Therapie
< 600-800 000 IU/ml (niedrig)
und
Rapid virologic response
HCV-RNA negativ nach 4 Wochen
2.2 Genotyp 1 oder 4
HCV-RNA vor Therapie
> 600-800 000 IU/ml (hoch)
und/oder
Early virologic response
HCV-RNA positiv nach 4 Wochen
und negativ nach 12 Wochen
PEGYLIERTES INTERFERON
+
alpha 2a 180 µg s.c.
1 x/Woche
oder
alpha 2b 1,5 µg/kg
s.c. 1 x/Woche
RIBAVIRIN
800-1400 mg p.o.
verteilt auf 2 Dosen
PEGYLIERTES INTERFERON
alpha 2a 180 µg s.c.
1 x/Woche
oder
alpha 2b 1,5 µg/kg
s.c. 1 x/Woche
+
RIBAVIRIN
11. LEBERINFEKTIONEN
800-1400 mg p.o.
verteilt auf 2 Dosen
24
Wochen
48
Wochen
alpha 2a 180 µg s.c.
1 x/Woche
oder
alpha 2b 1,5 µg/kg
s.c. 1 x/Woche
- 38 -
2.3 Genotyp 1 oder 4
HCV-RNA vor Therapie
< 600-800 000 IU/ml (niedrig)
oder
> 600-800 000 IU/ml (hoch)
und
Slow virologic response
HCV-RNA positiv nach 12 Wochen
und negativ nach 24 Wochen
PEGYLIERTES INTERFERON
RIBAVIRIN
800-1400 mg p.o.
verteilt auf 2 Dosen
2.4 Genotyp 2 oder 3
HCV-RNA vor Therapie
< 400 000 IU/ml (niedrig)
und
Rapid virologic response
HCV-RNA negativ nach 4 Wochen
PEGYLIERTES INTERFERON
alpha 2a 180 µg s.c.
1 x/Woche
oder
alpha 2b 1,5 µg/kg
s.c. 1 x/Woche
2.5 Genotyp 2 oder 3
HCV-RNA vor Therapie
> 400 000 IU/ml (hoch)
und/oder
Early virologic response
HCV-RNA positiv nach 4 Wochen
und negativ nach 12 Wochen
+
+
RIBAVIRIN
800-1400 mg p.o.
verteilt auf 2 Dosen
PEGYLIERTES INTERFERON
alpha 2a 180 µg s.c.
1 x/Woche
oder
alpha 2b 1,5 µg/kg
s.c. 1 x/Woche
+
RIBAVIRIN
11. LEBERINFEKTIONEN
800-1400 mg p.o.
verteilt auf 2 Dosen
72
Wochen
14-16
Wochen
24
Wochen
11.4. HEPATITIS B und C bei HIV-Koinfektion
Aktualisiert 04/2009
HEPATITIS B
1. HIV ohne Behandlungsindikation
1.1 HBV-DNA < 104 Kopien/ml (< 2000
IU/ml)
1.2 HBV-DNA > 104 Kopien/ml (> 2000
IU/ml)
ALT normal
- 39 -
ALT erhöht
Keine THERAPIE
Kontrolle alle 6 Monate
Kontrolle ALT alle 3 Monate
Ggf. Leberbiopsie
PEGYLIERTES INTERFERON
(bei HBeAg +, niedrige HBVDNA, Genotyp A)
alpha 2a180 µg s.c.
1 x/Wo.
alpha 2b 1,5 µg/kg
s.c. 1 x/Wo.
48 Wo.
oder
Beginn antiretrovirale Therapie
TENOFOVIR + EMTRICITABINE
+
FOSAMPRENAVIR
plus
RITONAVIR
11. LEBERINFEKTIONEN
1 x 300 + 200 mg p.o. dauerhaft
+
2 x 700 mg p.o.
plus
2 x 100 mg p.o.
2.
HIV mit Behandlungsindikation
unabhängig von HBV-DNA und ALT
Beginn antiretrovirale Therapie
TENOFOVIR + EMTRICITABINE
+
FOSAMPRENAVIR
plus
RITONAVIR
1 x 300 + 200 mg p.o. dauerhaft
+
2 x 700 mg p.o.
plus
2 x 100 mg p.o.
HEPATITIC C
1.
HIV ohne Behandlungsindikation
alpha 2a 180 µg s.c.
1 x/Wo.
+
1000-1400 mg* p.o.
verteilt auf 2 Dosen
GT 1/4 4872 Wo.
TENOFOVIR +
EMTRICITABINE
1 x 300 + 200 mg
p.o.
dauerhaft
+
+
FOSAMPRENAVIR
plus
RITONAVIR
2 x 700 mg p.o.
plus
2 x 100 mg p.o.
PEGYLIERTES INTERFERON
+
RIBAVIRIN
- 40 -
2.
HIV mit Behandlungsindikation
Nach Immunrekonstitution
(CD4-Zellzahl > 350/µl bzw. > 25%)
GT 2/3
24-48 Wo.
Beginn antiretrovirale Therapie
Therapie der Hepatitis C (s.o.)
* RIBAVIRIN-Dosis abhängig vom Körpergewicht : < 75 kg: 1000 mg, > 75 kg: 1200 mg, > 105 kg: 1400 mg
11. LEBERINFEKTIONEN
11.5. LEBERABSZESS
Aktualisiert 02/2009
Häufigste Entstehung cholangiogen, seltener portal-hämatogen bei anderen intraabdominellen Infektionen oder
arteriell-hämatogen bei verschiedenen bakteriämischen Infektionen. Die Infektion ist in vielen Fällen polymikrobiell.
Differentialdiagnostisch ist immer an einen Amöbenleberabszess zu denken (Serologie).
Zu den wichtigsten Maßnahmen gehört die diagnostische und (bei pyogenem Abszess) therapeutische perkutane
Drainage oder Punktion.
1. Verdacht auf pyogenen Leberabszess
2. Amöben-Leberabszess
PIPERACILLINTAZOBACTAM
METRONIDAZOL
3 x 4,5 g
Kurzinf.
7-14 Tage
- 41 -
3 x 750 mg Kurzinf. initial,
später oral, insg. 10 Tage
10 Tage
3 x 500 mg für 7 Tage
(Kinder 50 mg/kg in 3 ED)
7 Tage
+
PAROMOMYCIN
11. LEBERINFEKTIONEN
12. MALARIA
Aktualisiert 04/2009
Die importierte Malaria tertiana und quartana führt bei Erwachsenen selten zu lebensbedrohlichen Komplikationen.
Patienten mit Malaria tropica sind als vital gefährdet einzustufen. Die Therapie der Malaria tropica bei nicht-immunen
Reisenden berücksichtigt neben dem klinischen Bild (komplizierte Malaria!) auch die Herkunft (Resistenzsituation!).
- 42 -
Kriterien für eine komplizierte Malaria tropica sind:
Klinisch:
1. Deutliche Bewusstseinsstörung bis Koma/Krampfanfälle
2. Akutes Nierenversagen
3. Respiratorische Insuffizienz, Hypoxie, unregelmäßige Atmung, Lungenödem
4. Hypotonie/Schock
5. Ikterus
6. Blutungszeichen
7. Makroskopische Hämoglobinurie
Labor:
1. Serum-Kreatinin (> 250 µmol/l)
2. Metabolische Azidose (pH < 7,25, Bikarbonat < 15 mmol/l)
3. Hyperparasitämie (> 5%)
4. erhöhte Transaminasen (AST/ALT > 3fach oberer Normwert)
5. Hyperbilirubunämie (Bilirubin > 50 µmol/l)
6. DIC
7. Laktaterhöhung (> 4mmol/l)
8. Hypoglykämie (< 40 mg/dl)
9. schwere Anämie (< 8 g/dl)
Medikamente zur Malariatherapie befinden sich in speziellem Depot: Zentrum für Innere Medizin, Station M1c.
12. MALARIA
1. Unkomplizierte Malaria tropica aus Gebieten ohne
Chloroquinresistenz oder Malaria tertiana und
quartana
(Nachbehandlung der Malaria tertiana über 14 Tage
mit PRIMAQUIN 30 mg Base pro Tag. Hierfür G6PDMangel ausschließen!)
CHLOROQUIN
- 43 -
2. Patienten mit unkomplizierter Malaria tropica aus
Gebieten mit Chloroquinresistenz
MEFLOQUIN
Bei neuropsychiatrischen Vorerkrankungen oder
Nebenwirkungen
oder Rückkehr aus Südostasien (MefloquinResistenz-Gebiete)
ARTEMETHERLUMEFANTRIN
3. Patienten mit komplizierter Malaria tropica:
- Kreislauffunktionen kompensiert, Patient orientiert
und orale Flüssigkeitsaufnahme möglich: ZVD < 5
cm H2O, parenterale Flüssigkeitszufuhr
zurückhaltend
- Kreislauffunktionen dekompensiert/Schock:,
schwere Azidose, Bewusstseinstrübung:
Volumentherapie, Katecholamine, AzidoseKorrektur, Nierenersatztherapie, invasive Beatmung
oder
ATOVAQUONPROGUANIL
4 x 250 mg p.o.
2 x 250 mg
2 x 250 mg
2 x 250 mg
Initial
nach 6h
nach 12h
nach 24h
3-2-1 Tbl. à 250 mg
0, 8, 16
Stunden
Je 4 Tbl.
0, 8, 24, 36,
48, 60
Stunden
Je 4 Tbl.
Tag 1, 2, 3
ARTESUNATE 2,4 mg/kg KG als
Bolus i.v.
weitere i.v. Gabe nur
nach Rücksprache;
+
2 x 100 mg Kurzinf./
DOXYCYCLIN
p.o.
anschließend
12. MALARIA
0, 12, 24,
48, 72
Stunden
7 Tage
ARTEMETHERLUMEFANTRIN
Je 4 Tbl.
Falls
Artesunate
nicht verfügbar:
7 mg/kg KG Inf. über
CHININ
30 Minuten
+
10 mg/kg KG Inf.
über 4 Stunden
Siehe unter
2.
Initial
- 44 -
dann
3 x 10 mg/kg KG Inf.
über 4 Stunden
sofern möglich auf
orale Gabe
umstellen
7 Tage
2 x 100 mg Kurzinf./
p.o.
7 Tage
+
DOXYCYCLIN
12. MALARIA
13. NEUTROPENIE UND FIEBER (EMPIRISCHE THERAPIE)
Definition:
Aktualisiert 04/2009
– einmalige Körpertemperatur > 38,3°C bzw. zweimalig Temperatur > 38°C innerhalb 12 Stunden
(kurzfristige Nachmessungen!!!)
– Neutrophile Granulozyten < 500/µl oder < 1000/µl mit einem erwarteten Abfall < 500/µl
Diagnostik: – CRP, IL-8, Galaktomannan, Blutkulturen
– Röntgen-Thorax
– Weitere Diagnostik nach Klinik
Fieber in Neutropenie ist eine dringliche Indikation zu einer prompten (innerhalb 1-2 h) empirischen Therapie.
Empirische Initialtherapie
- 45 -
Hochrisiko: Neutropenie > 10 Tage
AML Induktion I und II, allogene
Stammzelltransplantation
Intermediärrisiko: Neutropenie 5-10 Tage
ALL (Ind. I u. II, Reinduktion I u. II, Kons. I),
AML in Konsolidierung,
Mobilisierungstherapie, IEV, Dexa-BEAM,
BEACOPP eskaliert, ICE, PEI, Doxo-Ifo,
DHAB, GM-ALL, autologe PBSZT
Fluorochinolonprophylaxe
orale Therapie nicht möglich
PIPERACILLIN - TAZOBACTAM 3 x 4,5 g Kurzinf.
Nach Klinik
bzw.
bei allogener PBSZT
IMIPENEM-CILASTATIN
4 x 500 mg Inf. über
2h
IL-8 > 2000 pg/ml oder klinisch
Sepsis
+
1 x 15 mg/kg =
AMIKACIN
1000-1500 mg
Kurzinf.
13. NEUTROPENIE UND FIEBER (EMPIRISCHE THERAPIE)
IL-8 < 2000 pg/ml
Niedrigrisiko:
CIPROFLOXACIN
2 x 750 mg p.o.
erwartete Neutropeniedauer ≤ 5 Tage
+
(CHOP, BENDA, ALL (außer den unter
AMOXICILLIN2 x 1 g p.o.
Intermediärrisiko genannten Zyklen), EC,
CLAVULANSÄURE
etc.)
keine Fluorochinolonprophylaxe, keine
schwere Sepsis, orale Therapie möglich,
Rücksprache Oberarzt Hämatologie
NB Bei Penicillin-Allergie erfolgt die initiale Therapie mit CEFTAZIDIM 3 x 2g Kurzinfusion
Nach Klinik
Modifikation bei persistierendem Fieber u. Neutropenie ohne Erregernachweis
Thorax-CT am Tag 3/4 empfohlen, zusätzlich Voriconazol
- 46 -
Klinisch stabil:
keine positiven Blutkulturen, klinisch kein
sicherer Fokus, d.h. FUO nach 4 Tagen
(96h) Initialtherapie
Hoch- + Intermediär-+
Niedrigrisiko
Zunächst Initialtherapie
weiterführen
+ VORICONAZOL
Nach Klinik
1.Tag 2 x 400 mg p.o.
(2 x 6 mg / kg i.v. bei
Resorptionsstörungen)
dann
2 x 200 mg < 70 kg
(3 x 200 mg bei >70
kg)
(2 x 4 mg / kg i.v. bei
Resorptionsstörungen)
13. NEUTROPENIE UND FIEBER (EMPIRISCHE THERAPIE)
Atypische Pneumonie:
1. Erregerdiagnostik mittels BAL;
2. CT-radiologisches Bild berücksichtigen;
3. Anamnese berücksichtigen;
4. evtl. CLARITHROMYCIN bei atypischer
Pneumonie addieren
Hoch- + Intermediär-+
Niedrigrisiko
Zunächst Initialtherapie
weiterführen
+ VORICONAZOL
Nach Klinik
1.Tag 2 x 400 mg p.o.
(2 x 6 mg / kg i.v. bei
Resorptionsstörungen)
dann
2 x 200 mg < 70 kg
(3 x 200 mg bei >70
kg)
(2 x 4 mg / kg i.v. bei
Resorptionsstörungen)
- 47 -
Bei initialer oraler Therapie Umstellung auf Therapie mit IMIPENEM-CILASTATIN 4 x 500 mg Inf. über 2h
Unter VORICONAZOL Interaktionen beachten, ggf. Spiegelbestimmung.
NB Bei Entwicklung einer schweren Sepsis unter der initialen Therapie (Lactatanstieg, Oligurie, Hypotonie)
kurzfristige Rücksprache mit infektiologischem Konsiliarius bzw. Vorstellung im Infektionsboard!!!
Siehe auch aktuelle Algorithmen im Intranet und im Internet (passwortgeschützter Bereich)
13. NEUTROPENIE UND FIEBER (EMPIRISCHE THERAPIE)
14. KNOCHEN UND WIRBELSÄULE
14.1. OSTEOMYELITIS
Aktualisiert 03/2009
Vor empirischer Therapie sind Blutkulturen und Biopsie des Knochens unbedingt anzustreben. Bei MRSA-Nachweis
unbedingt infektiologisches Konsil ! Bis zum Vorliegen des Kulturergebnisses mit Antibiogramm erfolgt die Therapie
wie folgt:
1.
Akute hämatogene Osteomyelitis
CEFUROXIM
oder
LEVOFLOXACIN
- 48 -
jeweils +
RIFAMPICIN
2.a
Fortgeleitete Osteitis bei Weichteilinfekt
nach offenem Trauma oder Fixateur
CEFUROXIM
oder
LEVOFLOXACIN
jeweils +
RIFAMPICIN
2.b
Fortgeleitete Osteitis bei Weichteilinfekt
Verminderte Perfusion
(diabetischer Fuß)
3.
Bakterielle Arthritis
LEVOFLOXACIN
3 x 1,5 g
Kurzinf.
>8 Wochen
1 x 500 mg
Kurzinf./p.o.
>8 Wochen
2 x 450 mg
Kurzinf./p.o.
>8 Wochen
3 x 1,5 g
Kurzinf.
nach Klinik
1 x 500 mg
Kurzinf./p.o.
2 x 450 mg
Kurzinf./p.o.
1 x 750 mg Kurzinf./p.o.
(Höhere Dosierung!!!)
AMOXICILLIN3 x 2,2 g Kurzinf.,
CLAVULANSÄURE dann 2 x 1 g p.o.
14. KNOCHEN UND WIRBELSÄULE
nach Klinik
2-4 Wochen
4.
Infizierte Gelenkprothese
(Entfernung der Prothese,
Probengewinnung)
Antibiotika
nur spezifisch nach Hüft-TEP
Erregernachweis Knie-TEP
5.
Chronische Osteomyelitis
Debridement zwingend erforderlich
6.
Osteomyelitis durch MRSA
(Infektiologisches Konsil!)
3 Monate
6 Monate
Antibiotika nur
spezifisch nach
Erregernachweis
DAPTOMYCIN
anschließend
LINEZOLID
1 x 6 mg/kg Kurzinf.
4-6 Wochen
2 x 600 mg p.o.
max. 4 Wo.
- 49 -
14.2. SPONDYLODISZITIS
Aktualisiert 03/2009
Vor empirischer Therapie sind Blutkulturen und Biopsie des Knochens unbedingt anzustreben. Zur Abklärung einer
Tuberkulose zusätzlich Quantiferon-Test.
Bis zum Vorliegen des Kulturergebnisses mit Antibiogramm erfolgt die Therapie wie folgt:
1. Spontane hämatogene Spondylodiszitis
(Ruhigstellung, ggf. Korsett)
2. Spondylitis tuberculosa (BWS und LWS)
(Ruhigstellung, ggf. Korsett)
FLUCLOXACILLIN
oder
CEFUROXIM
Siehe Kapitel 16.6. zur
Tuberkulose
14. KNOCHEN UND WIRBELSÄULE
4 x 2 g Kurzinf.
3 x 1,5 g Kurzinf.
mind. 4
Wochen
15. PILZINFEKTIONEN
15.1. CANDIDA-INFEKTIONEN
1. Mundsoor
2. Soor-Ösophagitis
3. Candidämie**
- 50 -
Falls möglich: Entfernung von
Zentralen Venen Kathetern!
AMPHOTERICIN BSuspension
oder
FLUCONAZOL*
FLUCONAZOL*
FLUCONAZOL*
oder
CASPOFUNGIN**
Aktualisiert 04/2009
4 x 7 ml p.o.
7-10 Tage
1 x 100 mg p.o.
1 x 200 mg p.o.
7-10 Tage
1 x 400 mg (6 mg/kg) Kurzinf.
4. Candida-Zystitis/Pyelonephritis
FLUCONAZOL*
1.Tag:
70 mg Inf. über 1h
ab 2.Tag: 50 mg Inf. über 1h
1 x 200 mg p.o.
5. Candida-Vaginitis
FLUCONAZOL
1 x 200 mg p.o.
6. Candida-Nachweis in respiratorischen
Materialien (z.B. Trachealsekret, BAL)
7. Candida-Endokarditis
KEINE THERAPIE!
Siehe Kapitel 3.7. Endokarditis
8. Candida-Endophthalmitis
Siehe Kapitel 4.1. Endophthalmitis
* FLUCONAZOL an Tag 1: doppelte Dosis als „Loading dose“
** Bei neutropenischen Patienten: CASPOFUNGIN Mittel der 1. Wahl!
15. PILZINFEKTIONEN
Bis 14 Tage
nach erster
negativer
Blutkultur!
14 Tage
Einmalig!
15.2. INVASIVE ASPERGILLOSE
Aktualisiert 04/2009
Bei V.a. invasive Aspergillose obligatorische Vorstellung im Infektionsboard!
Einteilung nach EORTC-Kriterien:
Mögliche Aspergillose: Wirtsfaktoren (Neutropenie für > 10 Tage, allogene PBSZT/KMT, Prolongierte
Corticosteroid-Therapie (> 0,3 mg/kg/die Prednison-Äquivalent für > 3 Wochen) und CT-morphologische Kriterien
(Rundherde mit Halo-Zeichen, Luftsichelzeichen etc.)
Wahrscheinliche Aspergillose: zusätzlich: Aspergillus-Nachweis, mikroskopisch oder kulturell aus
respiratorischem Material oder indirekter Nachweis (Galaktomannan im Serum, BAL oder Liquor)
Gesicherte Aspergillose: zusätzlich: Aspergillus-Nachweis mikroskopisch, histologisch oder kulturell (aus sterilem
Material, z.B. Liquor oder Biopsat)
- 51 -
Tag 1
VORICONAZOL
ab Tag 2
2 x 400 mg p.o.
oder
2 x 6 mg / kg KG i.v. bei Resorptionsstörungen
2 x 200 mg p.o. (bei Körpergewicht ≤ 70 kg)
oder
3 x 200 mg p.o. (bei Körpergewicht > 70 kg)
oder
2 x 4 mg / kg KG i.v. bei Resorptionsstörungen
Nach
Ansprechen!
NB CT-Kontrolle nach 10 Tagen: Bei Zunahme der Anzahl Aspergillus-verdächtiger Herde ==> 1.Eskalation der
Therapie. Eine alleinige Größenzunahme ohne neu aufgetretene Herde nach 10-14 Tagen Therapie bedeutet zu
diesem Zeitpunkt nicht unbedingt ein Therapieversagen.
15. PILZINFEKTIONEN
1. Eskalation:
Tag 1
70 mg Inf. über 1h
Ab Tag 2
50 mg Inf. über 1h
CASPOFUNGIN
Nach
Ansprechen!
NB CT-Kontrolle nach 10 Tagen:
Größenzunahme oder neu aufgetretene Herde sind in der 1. Eskalation als Therapieversagen zu deuten
Bei mittelgradig bis schwerer Leberinsuffizienz Dosisreduktion auf 35mg/die.
Weitere Therapieoptionen bei invasiver Aspergillose nach Infektionsboard:
POSACONAZOL, Dosierung: 2 x 400 mg p.o. (Einnahme zu den Mahlzeiten)
- 52 -
LIPOSOMALES AMPHOTERICIN B: Dosierung: 1 x 3 mg/kg Infusion über 2 Stunden
15. PILZINFEKTIONEN
16. PULMONALE INFEKTIONEN
16.1. AKUTE BRONCHITIS
1. Akute Bronchitis bei Pat. ohne COPD
Aktualisiert 04/2009
KEINE ANTIMIKROBIELLE
THERAPIE
2. Akute Exazerbation der COPD
AMOXICILLINCLAVULANSÄURE
Bei Riskofaktoren für P. aeruginosa
3 x 2,2 g Kurzinf.*
7-10
Tage
siehe Pneumonie
- 53 -
* Umstellung auf 3 x 1,0 g (> 70 kg) oder 2 x 1,0 g (< 70kg) p.o. nach 2 Tagen bei klinischem Ansprechen.
16.2. PNEUMONIE
Aktualisiert 04/2010
Bitte CRB65-Index bestimmen und dokumentieren!
Diagnostik:
a) 2-3 Blutkulturen
b) Sputummikroskopie und -kultur (ggf. mittels forcierter Expektoration oder BAL).
c) Bei begründetem Verdacht Legionella-Antigen im Urin, evtl. Serologie: Q-Fieber, Mycoplasmen,
Chlamydien. V.a. in den Wintermonaten: Rachenspülung auf respiratorische Viren
16. PULMONALE INFEKTIONEN
Risikostratifizierung bei ambulant erworbener Pneumonie (CAP)
Verwendung des CRB-65 Score (Confusion, Respiratory rate, Blood pressure, Alter ≥ 65 Jahre)
Kriterien für die Berechnung des CRB-65 Score:
Confusion
Bewusstseinstrübung
Respiratory rate
Atemfrequenz ≥ 30/min
Blood pressure
Systolischer Blutdruck < 90 mm Hg / diastolischer Blutdruck < 60 mm Hg
65
Alter ≥ 65 Jahre
Der Score wir berechnet durch die Addition eines Punktes für das Vorliegen jeweils eines der aufgelisteten
Kriterien.
Bei einem CRB-65 Score < 1 ist eine ambulante Therapie möglich, klinische Reevaluation nach 48-72 h.
Ab einem CRB-65 Score ≥ 1 ist neben der klinischen Einschätzung eine stationäre Aufnahme zu erwägen.
Zur antimikrobiellen Therapie bei entsprechendem CRB-65 Score siehe Tabelle.
Bei ambulanter Vortherapie ist ein Wechsel der Substanzgruppe empfohlen.
Indikationen für eine empirische Therapie mit gegenüber Pseudomonas aeruginosa wirksamen
antimikrobiellen Substanzen bei CAP in Deutschland.
Schwere strukturelle Lungenerkrankungen wie schwere COPD mit Antibiotikavortherapie oder
vorausgegangener Hospitalisierung in den jeweils letzten 3 Monaten
Bekannte Kolonisation mit Pseudomonas aeruginosa
Mukoviszidose
Brochiektasen
Siehe Kapitel 2!
16. PULMONALE INFEKTIONEN
1. Ambulant erworbene Pneumonie (CAP); kein Risiko für Pseudomonas aeruginosa
1.1. Lobärpneumonie (CRB-65 < 2)
(Streptococcus
pneumoniae,
H.influenzae u.a.)
1.2. CRB-65 ≥ 2 oder V.a. atypische
Pneumonie (Mykoplasmen,
Chlamydien,
Coxiellen)
1.3. Legionellen-Pneumonie
AMOXICILLINCLAVULANSÄURE*
3 x 2,2 g Kurzinf.* 5-7
Tage
+ CLARITHROMYCIN 2 x 500 mg KI/p.o.
7-10
Tage
1 x 500 mg KI/p.o.
14-21
Tage
LEVOFLOXACIN
7-10
Tage
* Umstellung auf 3 x 1,0 g (> 70 kg) oder 2 x 1,0 g (< 70kg) p.o. nach 2 Tagen bei klinischem Ansprechen
(wenn HF < 100/min, AF < 24/min, syst.RR > 90mmHg, Temp < 38°C, bewusstseinsklar, SaO2 > 90%)
1.4. Bei Penicillinallergie
LEVOFLOXACIN
1 x 500 mg KI/p.o.
- 55 -
2. Ambulant erworbene Pneumonie (CAP); mit Risiko für Pseudomonas aeruginosa
2.1. Alle Formen der Pneumonie
CEFTAZIDIM
+
CIPROFLOXACIN
16. PULMONALE INFEKTIONEN
3 x 2 g Kurzinf.
3 x 400 mg Kurzinf.
7-14
Tage
3. Aspirationspneumonie, abszedierende Pneumonien
3.1. Aspirationspneumonie, zuvor nicht-hospitalisiert
keine antibiotische Vorbehandlung (meist
Mischinfektionen mit Anaerobiern und
Streptokokken, selten Pneumokokken,
Haemophilus, S.aureus)
3.2. Aspirationspneumonie, nosokomial
(zusätzlich Enterobacteriaceae, vor
Klebsiellen, selten Pseudomonas)
allem
- 56 -
4. Postoperative Pneumonie auf Allgemeinstation
5. Nosokomiale Pneumonie / Beatmungspneumonie
(zusätzlich Enterobacteriaceae, vor allem
Klebsiellen, sowie Pseudomonas)
AMOXICILLINCLAVULANSÄURE
3 x 2,2 g Kurzinf.
7- 14 Tage
PIPERACILLINTAZOBACTAM
oder
IMIPENEMCILASTATIN
3 x 4,5 g Kurzinf.
7-14 Tage
AMOXICILLINCLAVULANSÄURE
oder
CEFUROXIM
3 x 2,2 g Kurzinf.
PIPERACILLINTAZOBACTAM
oder
IMIPENEMCILASTATIN
3 x 4,5 g Kurzinf.
16. PULMONALE INFEKTIONEN
4 x 500 mg
Inf. über 2h
7-10 Tage
3 x 1,5 g Kurzinf.
4 x 500 mg
Inf. über 2h
7- 14 Tage
16.3. PNEUMOCYSTIS JIROVECI – PNEUMONIE
Aktualisiert 04/2009
Die interstitielle Pneumonie bei immunsupprimierten Patienten oder Patienten mit HIV-Infektion erfordert eine intensivierte Diagnostik. Erregernachweis mikroskopisch im induzierten Sputum oder besser in der BAL (bei dringendem
Verdacht sofortige Einleitung der Therapie und nachgezogene Diagnostik möglich).
1. Mittel der Wahl
TRIMETHOPRIM3 x 40 mg/kg KG
21 Tage
SULFAMETHOXAZOL
Kurzinf.
Zusätzlich initial Gabe von PREDNISOLON 1mg/kg über 5 Tage (anschließend halbe Dosis für 5 weitere Tage).
2. Alternativ bei Unverträglichkeit
- 57 -
3. Patienten mit leichter Form oder
Unverträglichkeit von 1 + 2
PENTAMIDIN
ATOVAQUONE-Saft
4 mg/kg KG Inf.über 4h
21 Tage
2 x 750 mg p.o.
21 Tage
16.4. INFLUENZA
Aktualisiert 04/2009
Diagnostik: Direktnachweis und RT-PCR mit Subtypisierung: H1, H3, H5, H1 swing (Antigen, Kultur) aus
respiratorischen Materialien (Nasen-/Rachensekret, Rachenspülung, BAL etc.).
Influenza A und B
OSELTAMIVIR
2 x 75 mg p.o.
5 Tage
oder
ZANAMIVIR
2 x 10 mg Inhalation
Therapiebeginn bis spätestens 48 Std. nach Symptombeginn. Ungeimpfte Patienten mit schweren
Grunderkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems oder schwerem Immundefekt können bei Exposition gegebenenfalls OSELTAMIVIR prophylaktisch erhalten.
16. PULMONALE INFEKTIONEN
16.5. PLEURAEMPYEM
Aktualisiert 04/2009
Die häufigste Ursache des Pleuraempyems ist eine pulmonale Infektion (Aspirationspneumonie / Lungenabszess).
Seltener Entstehung nach Thorakotomie, eitriger Infektion im Halsbereich oder Oberbauch, Ösophagusverletzung,
sehr selten hämatogen. Makroskopisch nicht-eitrige Pleuraexsudate im Zusammenhang mit Lungeninfektionen
werden wie ein Pleuraempyen behandelt, wenn
- pH < 7,0 oder
- Glukose < 40 mg/dl oder
- mikroskopischer und/oder kultureller Nachweis von Erregern
Anlage einer großlumigen Thorax-Saugspül-Drainage und empirische Behandlung mit:
- 58 -
1. Parapneumonisches Empyem; keine
Pseudomonas-Infektion bekannt; kein Z.n.
Thorakotomie.
AMOXICILLINCLAVULANSÄURE
oder
CEFTRIAXON
+
CLINDAMYCIN
3 x 2,2 g
Kurzinf.
1x2g
Kurzinf.
nach
Klinik
3 x 600 mg Kurzinf.
NB: Die Indikation zur Frühdekortikation ist zu beachten: keine Entfieberung innerhalb von 3-4 Tagen; kein Rückgang der Leukozytose; keine klinische Besserung.
Bei postoperativem Pleuraempyem: PIPERACILLIN+TAZOBACTAM 3 x 4,5 g Kurzinf. bis zum definitiven Erregernachweis und Antibiogramm
16. PULMONALE INFEKTIONEN
16.6.TUBERKULOSE
1. Initialtherapie
– tägliche einmalige Gabe!
– Isoniazid, Rifampicin und Ethambutol
initial auch als i.v. Therapie in
identischer Dosierung möglich
- 59 -
2. Weiterbehandlung
- Therapiedauer abhängig von
Organmanifestation (s.u.)
ISONIAZID (+ Vit. B6)
+
RIFAMPICIN
+
PYRAZINAMID
+
ETHAMBUTOL
ISONIAZID
+
RIFAMPICIN
Aktualisiert 04/2009
300 mg p.o.
2 Monate
600 mg p.o.
1500 mg p.o. (≤ 60 kg)
2000 mg p.o. (> 60 kg)
1200 mg p.o. (≤ 60 kg)
1600 mg p.o. (> 60 kg)
300 mg p.o.
≥ 4 Monate
600 mg p.o.
NB ETHAMBUTOL (oder auch PYRAZINAMID) können ersetzt werden durch STREPTOMYCIN 15 mg/kg KG (d.h.
1 x 500 bis maximal 1 x 1000 mg) i.m. oder mehrere Stunden i.v.; STREPTOMYCIN-Behandlung nicht länger als 4
Wochen!
– Behandlungsdauer 9-12 Monate bei: Kulturell Nachweis säurefester Stäbchen nach 2 Monaten Therapie,
Spondylodiszitis, ZNS-Tuberkulose (Meningitis / Tuberkulome), Urogenitaltuberkulose, Miliartuberkulose; HIVInfektion. Vorstellung im Infektionsboard
– Bei eingeschränkter Nierenfunktion: Dosisanpassung von PYRAZINAMID und ETHAMBUTOL erforderlich.
– In der Schwangerschaft: Therapie mit ISONIAZID, RIFAMPICIN und ETHAMBUTOL.
– Tuberkulostatika der Reserve: PROTIONAMID (1 x 750 mg), MOXIFLOXACIN (400 bis 800 mg p.o.),
PAS (10 bis 16 g), LINEZOLID 2 x 600 mg, CLARITHROMYCIN (2 x 500 mg), DOXYCYCLIN (2 x 100 mg).
16. PULMONALE INFEKTIONEN
17. SCHWERE SEPSIS OHNE ERKENNBARE EINTRITTSPFORTE / FOKUS
Aktualisiert 04/2009
Diagnostik:
– Blutkulturen, wenn möglich mind. 2 Paar und vor Beginn der antimikrobiellen Therapie
– Weitere mikrobiologische Diagnostik in Abhängigkeit von möglichem Infektfokus
– Bildgebende Verfahren in Abhängigkeit von Infektfokus und Transportfähigkeit des Patienten
Diagnosekriterien für Sepsis, schwere Sepsis und septischen Schock (ACCP/SCCM Konsensus-KonferenzKriterien)
Nachweis der Infektion
Diagnose einer Infektion über den mikrobiologischen Nachweis oder durch klinische Kriterien
II
Severe inflammatory host response syndrome (SIRS) (mind. 2 Kriterien)
– Fieber (≥ 38°C) oder Hypothermie (≤ 36°C) bestätigt durch eine rektale oder intravasale Messung
– Tachykardie: Herzfrequenz ≥ 90 /min
– Tachypnoe (Frequenz ≥ 20/min) o. Hyperventilation (PaCO2 ≤ 33 mmHg)
– Leukozytose (≥ 12000/mm3) oder Leukopenie (≤ 4000/mm3) oder ≥10% unreife Neutrophile im Diff.-BB
III
Akute Organdysfunktion (mind. 1 Kriterium)
– Akute Enzephalopathie: eingeschränkte Vigilanz, Desorientiertheit, Unruhe, Delirium.
– Relative oder absolute Thrombozytopenie: Abfall der Thrombozyten um mehr als 30% innerhalb von 24 h
oder Thrombozytenzahl ≤ 100 Giga/l
– Arterielle Hypoxämie: PaO2 ≤ 75 mmHg unter Raumluft oder ein PaO2/FiO2-Verhältnis ≤ 250 mmHg unter
Sauerstoffapplikation.
– Renale Dysfunktion: Eine Diurese von ≤ 0.5 ml/kg/h für wenigstens 2 Stunden trotz ausreichender
Volumensubstitution und/oder ein Anstieg des Serumkreatinins > 2× oberhalb des Referenzbereiches.
– Metabolische Azidose: Base Excess ≤ -5 mmol/l oder eine Laktatkonzentration > 1,5× oberhalb des
Referenzbereiches.
- 60 -
I
17. SEPSIS
Sepsis:
Kriterien I und II,
Schwere Sepsis:
Kriterien I, II und III
Septischer Schock: Kriterien I und II sowie für wenigstens 1 Stunde ein systolischer arterieller
Blutdruck ≤ 90 mmHg bzw. ein mittlerer arterieller Blutdruck ≤ 65 mmHg oder notwendiger
Vasopressoreinsatz, um den systolischen arteriellen Blutdruck ≥ 90 mmHg oder den
arteriellen Mitteldruck ≥ 65mmHg zu halten. Die Hypotonie besteht trotz adäquater
Volumengabe und ist nicht durch andere Ursachen zu erklären.
Empirische, sofortige antimikrobielle Therapie
- 61 -
NB: AMIKACIN kann ggf. bei fehlendem
Hinweis für gramnegative Sepsis (z.b. IL-8 <
2000 pg/ml) wieder abgesetzt werden.
Bei V.a. pulmonalen Fokus:
Bei V.a. Katheterinfektion (siehe auch Kap. 7)
(v.a. bei immunsupprimierten Patienten)
PIPERACILLINTAZOBACTAM
+
AMIKACIN
zusätzlich
CLARITHROMYCIN
zusätzlich
VANCOMYCIN
17. SEPSIS
3 x 4,5 g Kurzinf.
1 x 4,5 mg/kg =
1000-1500 mg
Kurzinf.
2 x 500 mg
Kurzinf.
2 x 1 g Inf. über
1h
7-14 Tage
Reevaluation
alle 72 h
18. ZNS - INFEKTIONEN
18.1. MENINGITIS
aktualisiert 03/2009
Verdacht auf bakterielle Meningitis
Abnahme von Blutkulturen
Bewusstseinsstörung und/oder fokal neurologisches Defizit
- 62 -
nein
ja
Dexamethason 10 mg i.v.
und unmittelbar anschließend
Lubalpunktion
Empirische Antibiotikatherapie
Kein Anhalt für erhöhten
intrakraniellen Druck
Dexamethason 10 mg i.v.
und unmittelbar anschließend
Empirische Antibiotikatherapie
18. ZNS-INFEKTIONEN
Schädel-CT
Meningitis: Wichtige Punkte zum diagnostischen und therapeutischen Vorgehen:
1.
2.
- 63 -
Ausschluss Hirndruck (dringliches Neurokonsil, bei nicht fulminantem Verlauf CCT nach o.g. Schema)
Dexamethason: Ca. 15 Minuten vor Erstgabe des Antibiotikums, 10 mg alle 6 Std. über 4 Tage,
vorzeitiges Absetzen bei Ausschluss einer bakteriellen Meningitis
3. Liquorentnahme: - 1ml für Zellzählung mit Differenzierung
1-2 ml für Eiweiß, Glukose, evtl. Lactat
1-2 ml für Bakteriologie (Grampräparat und Kultur), Lagerung und Transport bei
Raumtemperatur (nicht Kühlschrank), zusätzlich mind. 1 ml, falls Pat.
anbehandelt und eubakterielle PCR erforderlich
2 ml in Blutkulturflaschen
2 ml im Kühlschrank asservieren (Virologie u.a.), + 1 Serum-Monovette.
10 ml bei V.a. Tbc-Meningitis
4. Aseptische Meningitis: Einsendung einer Stuhlprobe für Enterovirus-Nachweis (Virologie!); Serumantikörper
auf Mumps, Enteroviren, FSME, HIV, Borrelien, Leptospiren, evtl. Cryptococcus neoformans (Antigen-Test im
Liquor und Serum); zusätzliche Untersuchung des Liquors auf intrathekale Antikörper.
5. HNO-Konsil: dringlich, zur Focussuche (Mastoiditis ? Sinusitis ? Otitis ?)
6. Isolationsmaßnahmen: bei V.a. Meningokokken (gram-neg. Kokken, Petechien, Kontakt zu Erkrankten), bis
24 Std. nach Therapiebeginn
7. Therapiedauer: siehe Tabelle bzw. nach Klinik
8. Erfolgskontrolle: Bei fehlender klinischer Besserung nach 2 Tagen:
intrakranielle Komplikationen? inadäquate Antibiotikatherapie?
9. Umgebungsprophylaxe: nur bei Meningokokken und H.influenzae, schnellstmöglicher Beginn bei engem
Kontakt,
=> siehe auch Kapitel 21.6. Prophylaxe
10. Meldepflicht: durch behandelnden Arzt, bei Verdacht / Bestätigung von Meningokokken, an das Robert-KochInstitut, namentlich, innerhalb von 24 Stunden (Meldebögen auf der Klinik-Homepage)
18. ZNS-INFEKTIONEN
1. Empirische Initialtherapie
2. Bei V.a. Virusmeningoenzephalitis
3. Bei V.a. Meningitis tuberculosa
- 64 -
4. V.a. Meningokokken (häufig jüngere Erwachsene, gramnegative Kokken, Petechien)
5. V.a. Pneumokokken (gram-positive Kokken, ältere Pat.),
Cave: penicillinresistente Pneumokokken (CEFTRIAXON
+ VANCOMYCIN)
6. Mikroskopisch gram-negative Stäbchen
7. Klinisch V.a. Listerien-Meningoencephalitis: v.a. bei
Immunsuppression, Älteren, Alkoholikern fast immer
Enzephalitis; oft mit Stammhirnbeteiligung)
8. Nosokomial (z.B. nach neurochir. OP oder Schädel-HirnTrauma)
NB
CEFTRIAXON
VANCOMYCIN
2 x 2 g Kurzinf.
4 x 5 g Kurzinf.
3 x 10-15 mg/kg
Kurzinf.
14 d
CEFTRIAXON
+ AMPICILLIN
+ zusätzlich
ACICLOVIR
Tuberkulostatika
Nach RS
Infektiologie
CEFTRIAXON
2 x 2 g Kurzinf.
10-14 d
CEFTRIAXON
2 x 2 g Kurzinf.
14 d
CEFTRIAXON
AMPICILLIN
+
GENTAMICIN
2 x 2 g Kurzinf.
4 x 5 g Kurzinf.
21 d
21 d
1 x 4,5 mg/kg
Kurzinf.
2x1g
Inf. über 1h
3x1g
Inf. über 2h
Nach
Klinik
VANCOMYCIN
+
MEROPENEM
14-21 d
mind. 12
Monate
maximale Tagesdosis: 4 g
Serumspiegelbestimmungen erforderlich, da Dexamethason die Liquorgängigkeit reduzieren kann
18. ZNS-INFEKTIONEN
18.2. TOXOPLASMOSE-ENZEPHALITIS
Aktualisiert 05/2009
Bei Immunkompetenten fast immer inapparente Infektion.
Die ZNS-Toxoplasmose ist eine häufige (~ 40%) Erkrankung des Spätstadiums der HIV-Infektion (CD4-Zellzahl <
100/µl).
Leitsymptome: hirnorganisches Psychosyndrom (80%), Hemiparese (60%), Fieber (50%) und Kopfschmerzen (50%).
Diagnostik: MRT-Schädel.
Bei Verdacht sofortige Therapieeinleitung, bei ausgeprägtem Hirnödem Begleittherapie mit Dexamethason
empfohlen. Haupt-Differentialdiagnosen ZNS-Lymphom und progressive multifokale Leukenzephalopathie. Lebenslange Sekundärprophylaxe obligat (siehe Kapitel Prophylaxe).
1. Toxoplasma-Enzephalitis
- 65 -
Cave: Panzytopenie
2. Patienten mit Unverträglichkeit
gegenüber Sulfonamiden
PYRIMETHAMIN
+
SULFADIAZIN
75 mg p.o.
PYRIMETHAMIN
+
CLINDAMYCIN
75 mg p.o.
4 x 25 mg/kg p.o.,
(max. 4 x 2 g)
4 x 600 mg p.o. oder i.v.
mind. 4-6 Wochen
anschließend
Erhaltungstherapie
(halbe Dosierungen)
bis CD4-Zellen >
200/µl über 6 Monate
und kein KMEnhancement im
MRT
NB
PYRIMETHAMIN Erstgabe 1 x 200 mg p.o., dann 1 x 75 mg p.o./die fortführen.
NB
Die spezifische parasitäre Behandlung wird grundsätzlich ergänzt durch FOLINSÄURE 15 mg p.o./die, um die
PYRIMETHAMIN-bedingten Reifungsstörungen der Hämatopose auszugleichen.
18. ZNS-INFEKTIONEN
19. INFEKTIONEN BEI KINDERN
Bei jugendlichen und / oder adipösen Patienten sind Tageshöchstdosen der Wirkstoffe zu beachten, die von der
Dosierung nach kg Körpergewicht abweichen können. Einzelheiten siehe auch DGPI-Handbuch, 5. Auflage, 2009.
19.1. ANGINA TONSILLARIS / SCHARLACH
Aktualisiert 04/2009
Ein Rachenabstrich vor Therapiebeginn ist zur Diagnosesicherung angezeigt.
- 66 -
Angina tonsillaris / Scharlach
PENICILLIN V-Saft
3 x 33.000 IE/kg p.o.
(max. Tagesdosis 2 Mio IE)
10 Tage
NB Bei Penicillinallergie Behandlung für 5 Tage mit CEFUROXIM, ERYTHROMYCIN-Saft, oder
CLINDAMYCIN möglich. Bei asymptomatischen Kontaktpersonen ist keine Diagnostik oder Prophylaxe indiziert
(Ausnahme: Familien/Gruppen, in denen eine Person mit Z.n. rheumatischem Fieber oder Glomerulonephritis lebt).
19. INFEKTIONEN BEI KINDERN
19.2. BORRELIOSE bei Kindern
1.
Kinder: < 9J.
AMOXICILLIN
Frühstadium
Erythema migrans, regionale
Lymphadenopathie
Kinder > 9J.
DOXYCYCLIN
Disseminiertes Stadium, "Organ"-Stadium,
Neuroborreliose (lymphozytäre Meningitis,
neurologische Ausfälle), Karditis
(Tachyarrhythmie oder AV-Block)
3.
Spätsyndrome
a) chronisch- rezidivierende Arthritis,
Nachtschweiß, Polyneuropathie
b) Acrodermatitis chronica atrophicans
- 67 -
2.
50mg/kg/d in 3 ED p.o.
(max. Tagesdosis 6 g)
Aktualisiert 04/2009
14 Tage
1.Tag
4mg/kg
dann
2mg/kg
(max. Tagesdosis 200 mg)
CEFOTAXIM
oder
CEFTRIAXON
200 mg/kg in 3 ED Kurzinf.
(max. Tagesdosis 6 g)
1 x 50 mg/kg
(max. Tagesdosis 2g)
14-21 Tage
a) CEFOTAXIM
oder
b) AMOXICILLIN
200 mg/kg in 3 ED Kurzinf.
(max. Tagesdosis 6 g)
50mg/kg in 3 ED p.o.
(max. Tagesdosis 6 g)
21 Tage
19. INFEKTIONEN BEI KINDERN
28 Tage
19.3. CYSTISCHE FIBROSE
Aktualisiert 04/2009
Rezidivierende Pneumonien bei Patienten mit zystischer Fibrose ("Mukoviszidose") tragen ganz wesentlich zur
Verschlechterung der Lungenfunktion bei. Die Erreger sind im frühen Stadium H.influenzae und S.aureus, später
überwiegen chronische bzw. chronisch rezidivierende Infektionen durch P. aeruginosa oder auch B. cepacia. Eine echte
Sanierung der Infektion ist oft nicht möglich, die Patienten profitieren jedoch von einer suppressiven antibiotischen
Behandlung. Eine wiederholte antibiotische Behandlung auch bei Ausbleiben einer negativen Kultur ist daher
gerechtfertigt. Es sollte immer eine Kombination von zwei wirksamen Antibiotika verwendet werden.
1.
Staphylococcus aureus (nach
Antibiogramm)
- 68 -
2a Pseudomonas aeruginosa
(Erstnachweis)
CEFUROXIM
oder
ERYTHROMYCIN
oder
FLUCLOXACILLIN
oder
AMOXICILLINCLAVULANSÄURE
30 mg/kg p.o. in 2 ED p.o.
(max. Tagesdosis 6g)
50 mg/kg p.o. in 3 ED p.o.
(max. Tagesdosis 2-4 g)
100 mg/kg p.o. in 3 ED p.o.
(max. Tagesdosis 8g)
50/12,5 mg/kg p.o. in 3 ED
p.o. (max. Tagesdosis 3,75 g)
10 Tage
CIPROFLOXACIN
30 mg/kg p.o. in 2 ED p.o.
(max. Tagesdosis 1,5 g)
21 Tage
2 x 1 Mio E Inhalation
21 Tage
2 x 300 mg Inhalation
28 Tage
+
COLISTIN
oder
TOBRAMYCIN (Tobi)
19. INFEKTIONEN BEI KINDERN
2b Pseudomonas aeruginosa
(Zweitnachweis)
2 x 1-2 Mio E Inhalation
Mind. 3
Monate
CEFTAZIDIM
oder
200-400 mg/ kg in 3 ED Kurzinf.
(max. Tagesdosis 12 g)
Mind. 14
Tage
MEROPENEM
50 -100 mg/kg in 3 ED Inf. über
2h (max. Tagesdosis 6 g)
COLISTIN
2c Pseudomonas aeruginosa (Erstdiagnose
oder chronische Infektion) i.v.-Therapie
Therapie nach Antibiogramm
+
(Tobramycin-Spiegelkontrolle an Tag 3 )
TOBRAMYCIN
3.
- 69 -
Chronische Pseudomonasinfektion
Elektive i.v-Antibiotika für mind. 14 Tage
in mehrmonatigen Intervallen (s.o.),
bei Verschlechterung im Intervall
ambulante orale und inhalative Antibiotika
CIPROFLOXACIN
+
TOBRAMYCIN
(Tobi)
1 x 10 mg/kg Kurzinf.
30 mg/kg p.o. in 2 ED p.o.
(max. Tagesdosis 1,5 g)
21 Tage
2 x 300 mg Inhalation
28 Tage
im „on-offon“Schema
im Wechsel mit
COLISTIN
2 x 1-2 Mio E Inhalation
NB: Bitte Konsiliarius hinzuziehen bzw. Vorstellung im Infektionsboard!
19. INFEKTIONEN BEI KINDERN
19.4. EMPIRISCHE THERAPIE BEI FIEBER UND NEUTROPENIE
Aktualisiert 04/2009
Fieber in Neutropenie (einmalige Körpertemperatur > 38.5°C bzw. zweimalig Temperatur > 38°C innerhalb 12
Stunden (kurzfristige Nachmessungen!)) ist eine dringliche Indikation zu einer prompten (innerhalb 1-2 h) empirischen
Therapie.
In der Diagnostik obligat sind Blutkulturen (aus allen Hickman-/Broviak-Schenkeln, bei Sepsis-Verdacht ggf. auch
zeitgleich aus peripherem Blut!), Urikult, Sputum-Kultur bzw. Rachensekret-Kultur, ggf. Stuhldiagnostik und Röntgen
Thorax. Grundsätzlich erfolgt bei Kindern die stationäre Aufnahme und eine Rücksprache mit dem zuständigen
(Fach-) Hintergrundarzt!
- 70 -
Standardrisikopatienten
Patienten, die keine Kriterien der CoMorbidität der Hochrisikogruppe erfüllen.
CEFTAZIDIM
3 x 35 mg/kg Kurzinf.
(=100 mg/kg in 3 ED)
(max. Tagesdosis 6 g)
Nach
Klinik bzw.
CRPVerlauf
Standardrisikopatienten mit speziellem Risiko
Gefährdung durch ß-Lactam-resistente grampos. Infektionen:
- vorausgegangener Infektion mit gram-pos.
Keimen
- Besiedlung mit methicillin-resistenten
Staphylokokken (MRSA)
- Hochdosis-Ara-C Therapie
- Fieber im Zusammenhang mit
Kathetermanipulationen
- ausgeprägte Mucositis
CEFTAZIDIM
3 x 35 mg/kg Kurzinf.
(=100 mg/kg in 3 ED)
(max. Tagesdosis 6 g)
Nach
Klinik bzw.
CRPVerlauf
plus
VANCOMYCIN
4 x 10 mg/kg Inf. über 1h
(= 40 mg/kg in 4 ED)
(max. Tagesdosis 3 g)
Talspiegel vor 3. Gabe (Soll 5-10
mg/l)
19. INFEKTIONEN BEI KINDERN
Hochrisikopatienten (Sepsis, SIRS):
Signifikante Co-Morbidität bei der Aufnahme:
- Hypotension
- Tachypnoe, Hypoxie (O2-satt < 94 % bei
Raumluft)
- Verlängerte Kapillarfüllzeit, graues
Hautkolorit
- Gerinnungsstörung
CEFTAZIDIM
plus
VANCOMYCIN
3 x 35 mg/kg Kurzinf.
(= 100 mg/kg in 3 ED)
(max. Tagesdosis 6 g)
4 x 10 mg/kg Inf. über 1h (= 40
mg/kg in 4 ED)
(max. Tagesdosis 3 g)
Talspiegel vor 3. Gabe (Soll 5-10
mg/l)
Nach
Klinik bzw.
CRPVerlauf
plus
GENTAMICIN
- 71 -
1 x 4 mg/kg Kurzinf.
Talspiegel vor 3. Gabe (Soll 5-10
mg/l)
Modifikation bei persistierendem Fieber u. Neutropenie ohne Erregernachweis
Klinisch stabil, negative Blutkultur:
nach 72-96 Stunden: Beendigung der
Initialtherapie
CT-Thorax empfohlen
MEROPENEM
plus
3 x 25 mg/kg Kurzinf.
(= 60-80 mg/kg in 3 ED)
(max. Tagesdosis 6 g)
LIPOSOMALES
1 x 3 mg/kg/Tag Inf. über 2h
AMPHOTERICIN B
19. INFEKTIONEN BEI KINDERN
Nach Klinik
bzw. CRPVerlauf
„Atypische“ Pneumonie:
1. Anamnese / Prophylaxe berücksichtigen;
2. CT-radiologisches Bild berücksichtigen;
3. Diagnostik mittels Sputum, RachenSekret, ggf. BAL;
4. Rücksprache mit infektiologischem
Konsiliarius
VORICONAZOL*
< 12 Jahre:
2 x 7 mg/kg Kurzinf.
(= 14 mg/kg in 2 ED)
≥ 12 Jahre:
1. Tag 2 x 6 mg/kg Kurzinf.
ab 2. Tag 2 x 4 mg/kg Kurzinf.
und / oder
CLARITHROMYCIN 2 x 7,5 mg/kg Kurzinf. / p.o
(=15 mg/kg in 2 ED)
(max. Tagesdosis 1-2 g)
und / oder
COTRIMOXAZOL
- 72 -
4 x 5 mg/kg Kurzinf.
(=20 mg/kg in 4 ED)
* NB zu VORICONAZOL:
KONTRAINDIZIERT UNTER VORICONAZOL ist die gleichzeitige Gabe von:
Vincristin, Sirolimus, Carbamazepin, Phenobarbital, Ergotamin, und Rifampicin !
Bei Gabe von Tacrolimus soll die Tacrolimus-Dosis auf ein Drittel reduziert werden.
Bei Gabe von Ciclosporin soll die Ciclosporin-Dosis halbiert werden (regelm. Spiegelbestimmungen!)
Spiegelbestimmungen von VORICONAZOL empfohlen!
19. INFEKTIONEN BEI KINDERN
Nach Klinik
Bei Nicht-Ansprechen von Voriconazol 1. Eskalation
CASPOFUNGIN
Neugeborene 25 mg/m2 Körperoberfläche (KOF)
Säuglinge
3-11 Monate
50 mg/m2 Körperoberfläche (KOF)
Ab 12
Monate
Tag 1: 70 mg/m2 Körperoberfläche (KOF)
Ab Tag 2: 50 mg/m2 Körperoberfläche (KOF)
Jugendliche
Tag 1: 70 mg Inf. über 1h
Ab Tag 2: 50 mg Inf. über 1h
(max. Tagesdosis 70 mg)
Nach
Ansprechen!
- 73 -
NB CT-Kontrolle nach 10 Tagen:
Größenzunahme oder neu aufgetretene Herde sind in der 1. Eskalation als Therapieversagen zu deuten
Bei mittelgradig bis schwerer Leberinsuffizienz Dosisreduktion von CASPOFUNGIN auf 35mg/die.
Weitere Therapieoptionen bei invasiver Aspergillose nach Infektionsboard!
19. INFEKTIONEN BEI KINDERN
19.5. EPIGLOTTITIS bei Kindern
Epiglottitis
CEFOTAXIM
Aktualisiert 04/2009
4 x 50 mg/kg Kurzinf.
(max. Tagesdosis 6 g)
4 -7 Tage
NB Notfall: Intensivüberwachung notwendig; gegebenenfalls Intubation; bei Empfindlichkeit des häufigsten Erregers
(H.influenzae Typ B ) kann auf AMPICILLIN, 4 x 50 mg/kg KG, umgesetzt werden.
19.6. HARNWEGSINFEKTIONEN bei Kindern
- 74 -
1.a Komplizierte Pyelonephritis
- bei Säuglingen ( < 6 Monate)
- Urosepsis (jedes Alter)
- Komplizierter Harnwegsinfekt (mit
Fehlbildung)
Bei schweren Infektionen oder
Durchbruchsinfektion unter
Dauerprophylaxe zusätzlich in 1 ED
2.
Pyelonephritis bei Kindern ≥ 6 Monate
(unkompliziert)
CEFTAZIDIM
+
AMPICILLIN
Aktualisiert 04/2009
100 mg/kg Kurzinf.
in 3 ED
(max. Tagesdosis 6 g)
GENTAMICIN
100-300 mg/kg Kurzinf. in
3 ED
(max. Tagesdosis 15 g)
1 x 5 mg/kg Kurzinf.
CEFUROXIM
oder
CEFPODOXIM
2 x 15 mg/kg p.o.
(max. Tagesdosis 6 g)
2 x 5 mg/kg p.o.
19. INFEKTIONEN BEI KINDERN
7-14 Tage
i.v., dann
7-14 Tage
p.o./ bzw.
Umstellung
auf oral 2
Tage nach
Entfieberung
7-10 Tage
3.
Afebriler Harnwegsinfekt (Cystitis)
CEFUROXIM
2 x 15 mg/kg p.o.
(max. Tagesdosis 6 g)
4.
Prophylaxe von Harnwegsinfektionen
Bis zum 3. Lebensmonat
CEFACLOR
10 mg/kg 1 ED p.o.
(Abends)
Ab 3. Lebensmonat
5.
Asymptomatische Bakteriurie
TRIMETHOPRIM
oder
(1-) 2 mg/kg 1 ED p.o.
(Abends)
NITROFURANTOIN
1 mg/kg KG 1 ED p.o.
(Abends)
3-5 Tage
KEINE THERAPIE
- 75 -
Indikationen zur antibiotischen Dauerprophylaxe: Nach einem Harnwegsinfekt bis zur Beendigung der
bildgebenden Diagnostik, Vesicoureteraler Reflux >II°, Obstruktiver Megaureter bei Säuglingen, Subpelvine Stenose,
Rezidivierende symptomatische HWI.
Durchbruchsinfekte unter Reinfektionsprophylaxe:
Reinfektionsprophylaxe
Trimethoprim
Nitrofurantoin
Cefaclor
Keim wahrscheinlich
resistente E. coli
Pseudomonas, Proteus, Klebsiellen
Enterokokken
19. INFEKTIONEN BEI KINDERN
Therapie
Cephalosporine (außer ESBL)
Ciprofloxacin; Ceftazidim; Gentamycin
Amoxicillin
19.7. HERPESVIREN (HSV, VZV, CMV) BEI KINDERN
Aktualisiert 04/2009
1. HERPES SIMPLEX (HSV) - INFEKTION
Diagnostik:
- Direktnachweis: Antigennachweis und Virusisolierung aus Abstrich und/oder Bläscheninhalt.
- PCR: Liquor bei V.a. HSV-Enzephalitis und Abstrich bei V.a. Herpes genitalis vor Geburt
- V.a. neonatalen Herpes: Kultur aus Mund, Nasopharynx, Konjunktiven, Rektum, aus Urin, Stuhl, Blut
Bläscheninhalt, und Liquor (zusätzlich PCR). Das Ergebnis der Kurzzeitkultur liegt nach 24-48h vor; die
Virusisolierung ist eine Voraussetzung für HSV-Resistenztestung.
Bei immunsupprimierten Kindern erfolgt grundsätzlich eine stationäre intravenöse Behandlung und eine
Rücksprache mit dem zuständigen (Fach-) Hintergrundarzt!
- 76 -
Bei Neugeborenen (Herpes
neonatorum)
- reife NG und FG >= 33 SSW
ACICLOVIR
3 x 20 mg/kg Kurzinf.
ACICLOVIR
2-3 x 20 mg/kg Kurzinf.
ACICLOVIR
3 x 10 mg/kg Kurzinf.
anschließend
5 x 400 mg p.o. (> 2 Jahre)
5 x 200 mg p.o. (< 2 Jahre)
7 Tage
+
7 Tage
7 Tage
- leichte Fälle
ACICLOVIR
- Herpes-Enzephalitis
ACICLOVIR
5 x 400 mg p.o. (> 2 Jahre)
5 x 200 mg p.o. (< 2 Jahre)
3 x 15-20 mg/kg Kurzinf.
21 Tage
- FG < 33 SSW
Bei immunkompetenten Kindern
- lokale Herpesvirusinfektion (Ekzema
herpeticatum, schwerer Herpes
labialis, schwere Gingivostomatitis)
19. INFEKTIONEN BEI KINDERN
14-21 Tage
Bei immunsupprimierten Kindern
- lokale Herpesvirusinfektion
- systemische Infektion / Enzephalitis
ACICLOVIR
3 x 15 mg/kg Kurzinf. oder
5 x 400 mg p.o. (> 2 Jahre)
5 x 200 mg p.o. (< 2 Jahre)
ACICLOVIR
3 x 20 mg/kg Kurzinf.
(max. Tagesdosis 2500 mg)
Dauer nach
Klinik
Bei V.a. Aciclovir-Resistenz (selten unter Prophylaxe bei Immunsupprimierten) alternativ FOSCARNET.
2. VARIZELLA ZOSTER (VZV) - INFEKTION
- 77 -
Diagnostik:
- Direktnachweis: Antigennachweis und Virusisolierung aus Abstrich und/oder Bläscheninhalt.
- PCR: Liquor bei V.a. Enzephalitis, BAL bei V.a. Pneumonie, Bläscheninhalt bei Immunsuppression
Grundsätzlich erfolgt eine strenge Isolation des Patienten (außer bei Zoster) sowie bei immunsupprimierten
Patienten eine stationäre intravenöse Behandlung und eine Rücksprache mit dem zuständigen (Fach-)
Hintergrundarzt! Aktuelle Hinweise des Hygieneplans im Intranet beachten!
V.a. konnatale (neonatale) Varizellen
(Mutter innerhalb 7 Tagen vor bis 7
Tagen nach Geburt an Varizellen
erkrankt)
Bei ersten Krankheitszeichen
(Effloreszenzen):
ZOSTER
HYPERIMMUNGLOBULIN 1 x 1 ml/kg Kurzinf. oder
0,2 ml/kg Kurzinf.*
ACICLOVIR
3 x 20 mg/kg Kurzinf.
(max. Tagesdosis 2500 mg)
19. INFEKTIONEN BEI KINDERN
5 Tage
Bei immunkompetenten Kindern
- schwerer Zoster incl. Zoster
ophthalmicus
- VZV-Enzephalitis
Bei immunsupprimierten Kindern
- Zoster
systemische VZV-Infektion / VZVEnzephalitis
ACICLOVIR
3 x 10-15 mg/kg Kurzinf.
7 Tage
ACICLOVIR
3 x 20 mg/kg Kurzinf.
(max. Tagesdosis 2500 mg)
14-21 Tage
ACICLOVIR
3 x 15 mg/kg Kurzinf.
> 7 Tage
ACICLOVIR
3 (-4) x 20 mg/kg Kurzinf.
(max. Tagesdosis 2500 mg)
Dauer nach
Klinik
Bei V.a. Aciclovir-Resistenz (selten unter Prophylaxe bei Immunsupprimierten) alternativ FOSCARNET.
- 78 -
* In Abhängigkeit vom verwendeten Präparat (i.v. oder i.m.) bzw. nach Angabe des Herstellers!
3. CMV-INFEKTION
Diagnostik:
- Monitoring aktive syst. Infektion: quantitativer pp65-Antigen- oder Genomnachweis (PCR) im EDTA-Blut .
- Kurzzeitkultur, Virusisolierung und PCR aus Sekreten, Exkreten und Gewebebiopsien bei Organsymptomatik;
Stuhl, bei Säuglingen als „Screening“ CMV-Kurzzeitkultur und -Isolierung im Urin
- Genotypische (PCR/Sequenzierung) und phänotypische (Virusisolat!) Resistenztestung.
- Serologie: CMV-IgG-Antikörperavidität bzw. neutralisierende Antikörper (Titer): Eingrenzung des
Infektionszeitpunkt, v.a. zum Nachweis / Ausschluss der CMV-Primärinfektion in der Schwangerschaft.
19. INFEKTIONEN BEI KINDERN
Symptomatische pränatale und kongenitale
CMV-Infektion
Bei immunsupprimierten Kindern
GANCICLOVIR
Mittel der 1. Wahl
GANCICLOVIR
Alternative*
FOSCARNET
2 x 6 mg/kg Kurzinf.
6 Wochen
2 x 5 mg/kg Kurzinf.
Nach Klinik
3 x 60 mg/kg Inf. über 2h
Andere Virostatika (CIDOFOVIR, VALGANCICLOVIR) sollten bei Kindern derzeit nur in Ausnahmefällen nach
Rücksprache mit pädiatrischen Infektiologen bzw. Vorstellung im Infektionsboard eingesetzt werden. Bei NichtAnsprechen o. Anstieg der pp65-Antigenämie unter antiviraler Therapie Vorstellung im Infektionsboard!
*bei spezifischen Ganciclovir-Kontraindikationen (z.B. KM-Toxizität) oder bei Ganciclovir-Resistenz (UL97Mutationen)
- 79 -
19.8. MENINGITIS bei Kindern
Aktualisiert 04/2009
Erreger der Neugeborenenmenigitis: B-Streptokokken, E.coli, Listerien, Pseudomonas, Klebsiellen, Staphylokokken.
Frühgeborenen: zusätzlich Citrobacter spp. Spätes Säuglingsalter und Kleinkindesalter: H.influenzae (sehr selten bei
Geimpften) und Meningokokken. Danach: Meningokokken und Pneumokokken.
1. Säugling < 3 Monate alt
AMPICILLIN
+
CEFOTAXIM
4 x 100 mg/kg Kurzinf.
(max. Tagesdosis 15 g)
4 x 50 mg/kg Kurzinf.
(max. Tagesdosis 12 g)
19. INFEKTIONEN BEI KINDERN
Mind. 14 Tage
2. Ältere Säuglinge und Kinder
CEFOTAXIM
4 x 50 mg/kg Kurzinf.
(max. Tagesdosis 12 g)
Mind. 7-10 Tage
Bei gleichzeitiger Sepsis: Therapie wie oben + GENTAMICIN 1 x 5 mg/kg KG (siehe Sepsis)
NB Nutzen einer Kortikoidtherapie (2 x 0,4 mg/kgKG Dexamethason i.v., 10-15 Minuten vor (oder spätestens mit)
der initialen Antibiotikagabe) ist umstritten; positive Effekte wurden nur bei Infektionen durch H.influenzae gezeigt.
19.9. OSTEOMYELITIS / SEPTISCHE ARTHRITIS bei Kindern
Aktualisiert 04/2009
- 80 -
Ein Erregernachweis ist mit Blutkulturen und Aspiraten unbedingt anzustreben.
CEFUROXIM
3 x 50 mg/kg Kurzinf.
1. Empirische Therapie
bis Erhalt des Kulturergebnisses
(max. Tagesdosis 6 g)
Mind. 3
Wochen
NB Mind. 3 Wochen parenteral, anschließend ggf. orale Therapie bis zur Normalisierung der BSG; Therapie nur
nach genauer Austestung des Erregers planbar, bevorzugt mit CLINDAMYCIN oder ß-Lactam + RIFAMPICIN.
19.10. OTITIS MEDIA, AKUT, bei Kindern
Akute Otitis media
AMOXICILLIN
Aktualisiert 04/2009
3 x 20 mg/kg p.o.
10 Tage
(max. Tagesdosis 15 g)
Bei Penicillinallergie:
CEFUROXIM
19. INFEKTIONEN BEI KINDERN
2 x 15 mg/kg p.o.
10 Tage
19.11. PNEUMONIE bei Kindern
1.
2.
Neugeborene und Säuglinge < 3 Monate
(B-Streptokokken, S.aureus, Chlamydia
trachomatis)
Ambulant erworbene Pneumonie
(RS-Virus, Influenza-Virus,
Strep.pneumoniae, H.influenzae, S.aureus,
Mycoplasmen)
Falls keine Besserung nach 48h
- 81 -
3.
Nosokomiale Pneumonie
CEFOTAXIM
+
GENTAMICIN
CEFUROXIM
+ ERYTHROMYCIN
oder
CLARITHROMYCIN
CEFOTAXIM
+
VANCOMYCIN
19. INFEKTIONEN BEI KINDERN
Aktualisiert 04/2009
100 mg/kg Kurzinf. in 3 ED
(max. Tagesdosis 12 g)
nach
Klinik
1 x 5 mg/kg/d als Kurzinf.
100 mg/kg Kurzinf. in 3 ED
(max. Tagesdosis 6 g)
7-10
Tage
50-60 mg/kg Kurzinf. in 3 ED
(max. Tagesdosis 4 g)
15 mg/kg Kurzinf. in 2 ED
(max. Tagesdosis 1 g)
100 mg/kg Kurzinf. in 3 ED
(max. Tagesdosis 12 g)
Dosis je nach Alter
nach
Klinik
19.12. SEPSIS bei Kindern
Aktualisiert 04/2009
Erreger der Sepsis bei Neugeborenen (Tag 0 – 3): v.a. ß-hämolysierende Streptokokken der Gruppe B (GBS) und E.
coli. Zusätzlich: S. aureus, Klebsiellen, Enterokokken, Streptokokken, Listerien und Anaerobier. Erreger von
nosokomialen Infektionen: koagulase-negative Staphylokokken, gramnegative Erreger (Pseudomonas, Enterobacter,
Serratien, Klebsiellen) und Pilze (Candida).
Häufige Erreger bei älteren Kindern: Pneumokokken, Staphylokokken, Meningokokken, Hämophilus und AStreptokokken.
Bei fehlendem Hinweis auf Meningitis erfolgt die Therapie zunächst mit:
1. Neugeborene und Säuglinge
≤ 3 Monate
- 82 -
2. Ältere Kinder
MEZLOCILLIN
+
GENTAMICIN
CEFOTAXIM
+
GENTAMICIN
3 x 50 mg/kg
+
Initialdosis 5 mk/kg dann je nach PMA*
Nach
Klinik
und CRP
Verlauf
3 x 33 mg/kg
(max. Tagesdosis 12 g)
+
1 x 5 mg/kg Kurzinf.
Nach
Klinik
und CRP
Verlauf
GENTAMICIN -Erhaltungsdosis [nach postmenstruellem Alter (PMA)] (Spiegelkontrolle!, Nierenfunktion?):
PMA < 30 Wochen
1 x 4 mg/kg alle 36h
PMA 30 – 36 Wochen 1 x 4 mg/kg alle 24h
PMA > 36 Wochen
1 x 5 mg/kg alle 24h
19. INFEKTIONEN BEI KINDERN
bei Nachweis von GBS:
Bei oxacillinempfindlichen Staphylokokken
Bei oxacillinresistenten Staphylokokken
PENICILLIN G 250.000 IE/kg in 4-6 Einzeldosen
FLUCLOXACILLIN
4 x 25 mg/kg
oder CEFUROXIM
3 x 50 mg/kg
VANCOMYCIN PMA < 27 Wochen
1 x 18 mg/kg
PMA 27-31 Wochen 1 x 24 mg/kg
PMA 31-37 Wochen 2 x 18 mg/kg
PMA >37 Wochen
2 x 22,5 mg/kg
(Spiegelkontrolle!, Nierenfunktion?)
19.13. PERIOPERATIVE PROPHYLAXE bei Kindern
Aktualisiert 04/2009
- 83 -
Bei Neugeborenen in den ersten 72 Lebensstunden muss eine perioperative Prophylaxe prinzipiell die üblichen
Erregern der angeborenen bakteriellen Sepsis erfassen (siehe Kapitel 19.12 Sepsis bei Kindern).
Bei chronisch kranken oder länger hospitalisiertern Kindern muss eine mögliche Besiedelung mit Hospitalkeimen
(Antibiogramm?) berücksichtigt werden. Bei FG normalisiert sich die abnorme Besiedelung mit Hospitalkeimen nach
Entlassung ev. erst nach mehreren Wochen (z.B. Cave bei AP-Rückverlagerung bei bereits entlassenen Patienten,
Präoperativ Untersuchung des AP-Sekrets mit Antibiogramm).
1.
Hickman-/Port-Implantation
a) Patient nicht neutropenisch
b) Neutropenie zum Zeitpunkt der Implantation
c) Hickman-/Portkatheter-Revision
a) Keine Indikation !!!
b) VANCOMYCIN
c) wie b)
bzw. nach bekanntem
Keimspektrum
19. INFEKTIONEN BEI KINDERN
1 x 15 mg/kg Inf.
einmalig
1 h vor Eingriff
Abdominalchirurgie
Elektive Chirurgie am Gastrointestinaltrakt; bei OPDauer > 3 h einmalige Nachinjektion in identischer
Dosierung
CEFUROXIM
+
METRONIDAZOL
bzw. nach indiv.
Keimbesiedelung
(z.B. AP-Sekret)
1 x 30 mg/kg Kurzinf.
3.
Herzchirurgie
Ductusligatur bei FG auf Intensivstation
VANCOMYCIN
+
CEFOTAXIM
Bzw. nach indiv.
Keimbesiedelung
Entsprechend Alter nach
Schema
1x 30 mg/kg KG Kurzinf.
4.
Unfallchirurgie
Penetrierendes Abdominaltrauma;
bei intraoperativ bestätigter Darmperforation zusätzlich
zwei postoperative Dosen im Abstand von 8h
CEFUROXIM
+
METRONIDAZOL
1 x 30 mg/kg Kurzinf.
2.
- 84 -
5.
1 x 7.5 mg/kg Kurzinf.
jeweils 1/2 h vor Eingriff
1 x 7.5 mg/kg Kurzinf.
jeweils 1/2 h vor Eingriff
Neurochirurgie
a) Meningomyelocelen-Verschluss (Alter < 72h) mit
und
ohne Shuntimplantation
a) CEFOTAXIM +
AMPICILLIN +
REFOBACIN
1 x 50 mg/kg Kurzinf.
1 x 100 mg/kg Kurzinf.
1 x 5 mg/kg Kurzinf.
b) Rickham-/Shuntimplantation (hospitalisiert,
Alter >72h)
b) CEFOTAXIM +
VANCOMYCIN
1 x 50 mg/kg Kurzinf.
Dosis je nach Alter
19. INFEKTIONEN BEI KINDERN
c) Endoskopische Eingriffe
d) andere Eingriffe (Dermalsinus, Kraniosynostose,
Tumorentfernung)
6.
Urologie / pädiatrische Gynäkologie
Operation im Alter < 12 Monate mit Eröffnung des
Harntraktes proximal der Blase bei Patient
a) ohne Dauerprophylaxe
b) mit Dauerprophylaxe
c) CEFUROXIM +
VANCOMYCIN
intraventriculär
d) CEFUROXIM
1 x 50 mg/kg Kurzinf.
1 x 50 mg/kg Inf. über 1 h
10 mg intrathekal
1 x 50 mg/kg Kurzinf.
a) CEFUROXIM
1 x 30 mg/kg Kurzinf.
1/2 h vor Eingriff
1 x 30 mg/kg Kurzinf.
5mg/kg Kurzinf.
b) CEFUROXIM +
GENTAMYCIN
immer: modifizieren bei
Keimbesiedelung nach
Antibiogramm
- 85 -
7.
Orthopädie
Knochen und Weichteilresektionen (TU-Entfernung)
Kurzfristige Re-Intervention (nicht Metallentfernung)
Hüftgelenksnahe OP + Gelenkersatz-OP
Sonstige OP mit größeren Implantaten (nicht K-Draht)
CEFUROXIM
1 x 30 mg/kg Kurzinf.
1/2 h vor Eingriff
8.
HNO
CEFUROXIM
a und b) 1 x 30 mg/kg
Kurzinf.
1/2 h vor Eingriff
a) Tonsillotomie
b) weitere orale Therapie
für 6 Tage
b) Tonsillektomie
19. INFEKTIONEN BEI KINDERN
19.14. ENDOKARDITIS-PROPHYLAXE bei Kindern
Aktualisiert 1/2009
Eine Endokarditisprophylaxe wird benötigt von Patienten mit:
Herzklappenprothesen (mechanisch, biologisch, Homografts)
2.
Rekonstruierten Herzklappen unter Verwendung von Fremdmaterial für die Dauer von 6 Mo. post OP
3.
Früherer Endokarditis
4.
Angeborenen Herzfehler (HF) wie:
a) nichtoperierte zyanotische HF, einschließlich palliativer Shunts und Conduits
b) Vollständig reparierte HF mit implantiertem Fremdmaterial während der ersten 6 Mo. nach chirurgischer
oder kathetertechnischer Implantation
c) Reparierte HF mit noch vorhandenen Restdefekten an oder in der Nachbarschaft prothetischer Patches
oder Prothesen
5.
Herztransplantierte mit einer Herzklappenerkrankung
- 86 -
1.
Indikationen für eine Endokarditisprophylaxe:
a.
Eingriffe im Mund- Rachenraum: zahnärztliche Eingriffe bei denen das Zahnfleisch, die Mundschleimhaut
oder der Kieferknochen verletzt wird, z.B.: Zahnsteinentfernung, Zahnextraktion oder -implantation
b.
Operationen an den oberen Luftwegen bei denen die Schleimhaut verletzt wird, z.B.: Tonsillektomie,
Polypenentfernung und Bronchoskopie mit Gewebeentfernung
Keine Indikationen für eine Endokarditisprophylaxe:
Eingriffe im Magen-Darm-Trakt, in den Harnwegen, oder der Haut, wenn keine Infektion vorliegt
19. INFEKTIONEN BEI KINDERN
Medikamente und Dosis
Applikationsart
Oral 30 bis 60 Minuten vor dem Eingriff
Normalfall
Amoxicillin 50 mg/kg KG (max. 2g) p.o.
Alternativ: Penicillin-V 50.000 E/kg KG (max 2 Mega)
Penicillin- oder Ampicillinallergie
Clindamycin 20 mg/kg Kg (max. 600 mg)
Orale Applikation nicht möglich: entsprechende Dosis i.v.
- 87 19. INFEKTIONEN BEI KINDERN
20. INFEKTIONEN IN DER SCHWANGERSCHAFT
20.1. TOXOPLASMOSE IN DER SCHWANGERSCHAFT
Aktualisiert 05/2009
Risiko: vorwiegend bei einer Erstinfektion in der Schwangerschaft (v.a. in der zweiten Schwangerschaftshälfte).
Diagnostik: Serologie inklusive der Avidität (ggf. Probe über Mikrobiologie an Nationales Refenzzentrum).
1.
- 88 -
2.
Frühschwangerschaft (bis 16.
SSW)
ab 16. SSW
SPIRAMYCIN
3 x 1 g p.o. bis zur 16.SSW
dann Umstellung auf
PYRIMETHAMIN
+
SULFADIAZIN
PYRIMETHAMIN
+
SULFADIAZIN
plus
FOLINSÄURE (s.u.)
25 mg p.o. (1.Tag 50mg)
4 x 1 g p.o.
15mg p.o.
Bis zur 16. SSW
(4-Wochen-Zyklen
alternierend mit
SPIRAMYCIN bis
zur Geburt)
4 Wochen
dann
(4-Wochen-Zyklen
alternierend mit
SPIRAMYCIN bis
zur Geburt)
NB: Bei jeder Erstinfektion in der Schwangerschaft mit nachgewiesener Infektion des Neugeborenen (d. h.
Nachweis von Toxoplasma-IgM-Antikörpern): Therapie des Neugeborenen unabhängig von Symptomen
(PYRIMETHAMIN 1 mg/kg jeden 2. Tag plus SULFADIAZIN 100 mg/kg täglich plus Folinsäure 5 mg jeden 2. Tag
über 4 Wochen, anschließend SPIRAMYCIN 100 mg/kg täglich über 4 Wochen; diese alternierende Therapie
möglichst für ein Jahr). Die durch PYRIMETHAMIN induzierte Knochenmarkssuppression wird durch Folinsäure 15
mg p.o. reduziert. Im Falle allergischer Reaktionen auf SULFADIAZIN Gabe von SPIRAMYCIN als
Kombinationspartner.
20. INFEKTIONEN IN DER SCHWANGERSCHAFT
20.2. ANTIMIKROBIELLE SUBSTANZEN IN DER SCHWANGERSCHAFT
Antibakterielle Substanzen
Aminoglykoside
Aktualisiert 07/2009
Kat.
Antimykotika
Kat.
D
Amphotericin B
B
Acyclovir, Famcyclovir, Valacyclovir
B
Fluconazol, Itraconazol, Flucytosin
C
Adefovir, Entecavir, Telbivudin
C
β-Laktame
Antivirale Substanzen
Kat.
Penicilline, Cephalosporine
B
Caspofungin, Anidulafungin
C
Amantadin
C
Imipenem-Cilastatin
C
Posaconazol
C
Cidofovir, Foscarnet-Na
C
Meropenem, Doripenem
B
Voriconazol
D
Ganciclovir, Valganciclovir
C
Interferone
C
Makrolide/Lincomycine
Antiparasitäre Substanzen
- 89 -
Azithromycin, Erythromycin
B
Albendazol / Mebendazol
C
Ribavirin
X
Clarithromycin
C
Atovaquon / Proguanil
C
Oseltamivir
C
Clindamycin
B
Chloroquin, Mefloquin
C
Zanamivir
B
Fluorchinolone/Gyrasehemmer
C
Ivermectin, Pentamidin
C
Antiretrovirale Substanzen
Tetrazykline, Tigecyclin
D
Praziquantel
B
FTC, ddI, TDF
B
Chinin
C
3TC, ZDV, ABC, d4T
C
Efavirenz (EFV)
D
Andere
Daptomycin
B
Antimykobakterielle Substanzen
Fosfomycin
B
Ethambutol
A
Nevirapin (NVP)
B
Linezolid
C
Isoniazid, Pyrazinamid, Rifampicin
C
LPV/rtv, IDV, TPV, Fos-APV
C
Metronidazol
B
Streptomycin
D
ATV, DRV, SQV, NFV, RTV
B
Sulfonamide/Trimethoprim
C
Rifabutin
B
Enfuvirtide (T-20), Maraviroc
B
Vancomycin
C
Isentress
C
FDA Risikokategorien in der Schwangerschaft:
A – Kein Risiko in Studien bei schwangeren Frauen, B – Tierversuche ohne Risiko, aber beim Menschen unzureichend untersucht ODER Toxizität
im Tierversuch, aber beim Menschen kein Risiko, C – Toxizität im Tierversuch, Studien am Menschen unzureichend. Nutzen kann Risiko
aufwiegen, D – Hinweis auf Risiko beim Menschen, aber Nutzen kann überwiegen, X – Fetale Anomalien beim Menschen, das Risiko überwiegt!
20. INFEKTIONEN IN DER SCHWANGERSCHAFT
20.3. VIRUSINFEKTIONEN MIT GEFÄHRDUNG DES KINDES
Art/Zeitpunkt der
Exposition
1.
Röteln-Exposition
während
SSM I - III
Aktualisiert 05/2009
Management
1.
Kontakt < 4 Tage zurückliegend;
Antikörper-Titer unbekannt: Titerbestimmung am selben Tag
Antikörper-Titer negativ: 0,5 ml/kg/KG i.m. (mindestens 15 ml Immunglobulin)*
2.
Kontakt 4-6 Tage zurückliegend;
Antikörper-Titer unbekannt oder negativ: rasche Titerbestimmung plus ggf. 50
ml Immunglobulin i.v. plus 0,5 ml/kg/KG i.m. (mind. 15 ml Immunglobulin)*
Röteln-Exposition
während
SSM IV - IX
3.
Röteln-Impfung
während SSM I - III
Keine Indikation zur Interruptio
4.
Akute genitale HSVInfektion sub partu
ACICLOVIR 10-15 mg/kg i.v., im Fall einer Primärinfektion bzw. bei ausgeprägten
Effloreszenzen an Vagina/Introitus kurz vor dem Geburtstermin: evtl. primäre
Schnittentbindung
5.
Varizella zoster VirusExposition während
SSM I - III
Antikörper-Titer unbekannt: Titerbestimmung (VZV-IgG) am selben Tag
Antikörper-Titer negativ und relevante Exposition (Aufenthalt mit infektiöser Person
in einem Raum für mind. 1 Stunde, „face-to-face“-Kontakt, Haushaltskontakt):
Zoster-Immunglobulin mind. 0,2 ml/kg oder 1 ml/kg i.v.** so früh wie möglich
innerhalb von 72 h nach Exposition
- 90 -
2.
Kontakt < 6 Tage zurückliegend;
Antikörper-Titer unbekannt: Titerbestimmung am selben Tag
Antikörper-Titer negativ: ggf. 15-20 ml Immunglobulin i.m.*
20. INFEKTIONEN IN DER SCHWANGERSCHAFT
akute VarizellenErkrankung sub partu
(sieben Tage vor bis
sieben Tage nach
Entbindung)
Passive Immunisierung des Neugeborenen mit mind. 0,2 ml/kg ZosterImmunglobulin i.m. oder 1 ml/kg i.v**;
zusätzlich frühzeitige systemische Therapie mit ACICLOVIR 3 x 20 mg/kg Kurzinf.
(max. Tagesdosis 2500 mg)
7.
CMV-Primärinfektion
in der
Schwangerschaft
Das Risiko einer kindlichen Schädigung besteht bei CMV-Primärinfektion. Zur
Diagnose einer CMV-Primärinfektion in der Schwangerschaft: differenzierte
virologische Diagnostik. Immunglobulin-Gabe (Cytotect®) nur nach RS bzw.
Vorstellung im Infektionsboard!
8.
Parvovirus B19Infektion
Nach derzeitigem Wissen ist keine teratogene Schädigung zu erwarten, jedoch
führt die Virus-Infektion zum Hydrops fetalis mit der Folge des Fruchttodes. Eine
intrauterine Transfusion ist bei nachgewiesener Anämie notwendig. Die Diagnose
einer akuten Infektion kann manchmal durch IgM-Antikörper-Nachweis gestellt
werden. Da dies nicht immer möglich ist, ist eine PCR-Untersuchung aus
mütterlichem oder kindlichen Material indiziert; in jedem Fall sind Antikörper-Titerbestimmungen 4mal im Abstand von 2 Wochen notwendig. Zwei Mal wöchentliche
Messung der V max in der A. cerebri media.
9.
Hepatitis B Virus:
HBs-Ag-positive
Mutter (Infektion sub
partu)
Unmittelbar nach Geburt aktive/passive Simultanimpfung des Neugeborenen
- 91 -
6.
20. INFEKTIONEN IN DER SCHWANGERSCHAFT
10.
HIV-Ak-positive Mutter Therapie nach aktuellen Leitlinien (siehe auch Algorithmen im Intranet!):
(Infektion ante/sub
- Vermeidung von vorzeitigen Wehen
partu)
- Primäre Sectio mit 37 SSW (ausser bei niedriger Viruslast: ggf. vaginale
Geburt möglich)
- Prä- und postnatale Therapie (Zidovudin)
- Postnatale Therapie des Neugeborenen
- Stillverzicht
* Die postexpositionelle Gabe von Immunglobulinen schützt nicht sicher vor Embryopathie, sollte aber bei Frauen,
die einen induzierten Abort ablehnen gegeben werden.
** in Abhängigkeit vom verwendeten Präparat (i.v. oder i.m.) bzw. nach Angabe des Herstellers!
NB: Vorstellung im Infektionsboard!
- 92 -
20.4. HARNWEGSINFEKTIONEN IN DER SCHWANGERSCHAFT
1. Asymptomatische Bakteriurie
(Therapie immer indiziert!)
und
Pyelonephritis
AMOXICILLIN
3 x 500 mg p.o.
oder
CEFUROXIM
2 x 500 mg p.o.
20. INFEKTIONEN IN DER SCHWANGERSCHAFT
Aktualisiert 05/2009
7 Tage
21. ANTIMIKROBIELLE PROPHYLAXE
21.1. ENDOKARDITIS-PROPHYLAXE
Aktualisiert 04/2009
- 93 -
Risikopatienten, bei denen eine Prophylaxe bei entsprechenden Eingriffen (siehe unten) empfohlen ist:
• Patienten mit Klappenersatz (mechanische und biologische Prothesen)
• Patienten mit rekonstruierten Klappen unter Verwendung alloprothetischen Materials in den ersten 6 Monaten
nach Operation
• Patienten mit Zustand nach Endokarditis
• Patienten mit angeborenen Herzfehlern
- Zyanotische Herzfehler, die nicht oder palliativ mit systemisch-pulmonalen Shunt operiert sind
- Operierte Herzfehler mit Implantation von Conduits (mit oder ohne Klappe) oder residuellen Defekten
• Alle operativ oder interventionell unter Verwendung von prothetischem Material behandelten Herzfehler in den
ersten 6 Monaten nach Operation
• Patienten mit Z.n. Herztransplantation, die eine kardiale Valvulopathie entwickeln
Eingriffe, bei denen eine Prophylaxe bei Risikopatienten (siehe oben) empfohlen ist:
1. Zahnärztliche Eingriffe
- Manipulationen an der Gingiva, periapikale Zahnregion oder Perforation der oralen Mukosa
- Intraligamentäre Anästhesie
2. Eingriffe am Respirationstrakt
- Tonsillektomie oder Adenotomie
- Inzision der Mukosa oder Biopsieentnahme
3. Eingriffe am Gastrointestinal- bzw. Urogenitaltrakt (Gastroskopie, Coloskopie, Zystoskopie inkl. Biopsie)
- generelle Endokarditisprophylaxe nicht mehr empfohlen
21. ANTIMIKROBIELLE PROPHYLAXE
Empfohlene Prophylaxe bei entsprechenden Risikopatienten und bei Eingriffen 1. und 2.
Antibiotikum
Orale Einnahme
Keine orale Einnahme möglich
Penicillin- oder Ampicillin-Allergie
Orale Einnahme
Penicillin- oder Ampicillin-Allergie
Keine orale Einnahme möglich
AMOXICILLIN
AMPICILLIN
CLINDAMYCIN
Einzeldosis 30-60 Min. vor dem Eingriff
Erwachsene
Kinder
2 g p.o.
50 mg/kg p.o.
2 g i.v.
50 mg/kg i.v.
600 mg p.o.
20 mg/kg p.o.
CLINDAMYCIN
600 mg i.v.
20 mg/kg i.v.
- 94 -
Bemerkung:
Bei Risiko-Patienten mit floriden Infekten (Abszess, Pleuraempyem, Infektionen des Gastrointestinal bzw.
Urogenitaltraktes, Haut-Weichteilinfekten) sollte vor entsprechenden Eingriffen ein antimikrobielles Regime gewählt
werden, das entsprechende Keime berücksichtigt.
21. ANTIMIKROBIELLE PROPHYLAXE
21.2. INFEKTIONSPROPHYLAXE BEI LÄNGERDAUERNDER NEUTROPENIE
(< 500/µl NACH CHEMOTHERAPIE)
Hochrisiko:
AML Induktion I und II
Allogene PBSZT/KMT
START:
AML: Tag 6 nach Beginn Chemotherapie
Allogene PBSZT/KMT: Tag + 2 nach PBSZT/KMT
- 95 -
Intermediäres Risiko:
Erwartete Neutropeniedauer > 5 Tage
(ALL, AML in Konsolidierung, Mobilisierungstherapie,
IEV, Dexa-BEAM, autologe PBSZT u.a.)
LEVOFLOXACIN *
+
ITRACONAZOL liquid**
+
EXPOSITIONSPROPHYLAXE ***
1 x 500 mg p.o.
2 x 200 mg/20 ml
p.o.
LEVOFLOXACIN *
1 x 500 mg p.o.
+
AMPHOTERICIN B-Suspension **** 4 x 750 mg p.o.
START: Tag nach Chemotherapie (d.h. optimal 3-5
Tage vor Neutropeniebeginn)
STOP: Neutrophilenregeneration > 500/µl
Niedrigrisiko:
erwartete Neutropeniedauer < 5 Tage
(CHOP, BEACOPP, EC, etc.)
Aktualisiert 04/2009
KEINE antimkrobielle Prophylaxe
21. ANTIMIKROBIELLE PROPHYLAXE
-
* Bei Unverträglichkeit von Chinolonen:
TRIMETHOPRIM-SULFAMETHOXAZOL (3 x 960 mg p.o.) + COLISTIN (4 x 2 Kps a 1 Mio IE)
- ** Einmal wöchentlich Itraconazol-Spiegel (Zielspiegel > 500 µg/l), frühestens 7 Tage nach Erstgabe!
- *** EXPOSITIONSPROPHYLAXE: Bevorzugte Unterbringung im Isolationstrakt (Station M4C/D). Verlassen des
Isolationstraktes während Neutropenie ausschließlich für Fahrten zur Diagnostik. Für das Verlassen des
Isolationstraktes soll ein Mundschutz getragen werden.
- **** Bei Unverträglichkeit von Amphotericin B-Suspension:
FLUCONAZOL 1 x 100 mg p.o.
Pneumocystis jiroveci:
- 96 -
- ALL:
ab Induktion durchgehend
- Multiples Myelom: ab Induktion durchgehend
- Behandlung mit Purin-Analoga: während CD4-Zellzahl < 200 / µl
- Behandlung mit Campath:
während CD4-Zellzahl < 200 / µl
TRIMETHOPRIMSULFAMETHOXAZOL
oder
PENTAMIDIN
3 x 960 mg
p.o./Woche
1 x 300 mg alle
4 Wochen per
Inhalationen [zu
Beginn
Aufsättigung
über 3 Tage]
Virusprophylaxe (HSV-1, VZV)
- Bortezomib:
- Behandlung mit Campath:
ab Beginn bis 3 Monate danach
während CD4-Zellzahl < 200 / µl
21. ANTIMIKROBIELLE PROPHYLAXE
ACICLOVIR
3 x 400 mg p.o.
(< 60 kg KG)
4 x 400 mg p.o.
(≥ 60 kg KG)
21.3. SPEZIELLE PRIMÄRE INFEKTIONSPROPHYLAXE NACH PBSCT
Aktualisiert 04/2009
1. Pneumocystis jiroveci
- Autologe PBSCT: nach Regeneration bis Tag 120 und
fehlende GVHD
- Allogene PBSCT: nach Regeneration bis CD4 > 200/µl
TRIMETHOPRIMSULFAMETHOXAZOL
3 x 960 mg p.o. / Wo
oder
PENTAMIDIN
1 x 300 mg alle 4 Wochen
per Inhalationen [zu Beginn
Aufsättigung]
PENTAMIDIN-Aufsättigung: je 300 mg an 3 aufeinander folgenden Tagen
- 97 -
2. Virusprophylaxe (HSV-1, VZV)
- Autologe PBSCT: nur in Sonderfällen
- Allogene PBSCT: während Neutropenie, Tag 0 bis Regeneration
Dauer bis CD4 > 200/µl, fehlende Immunsuppression und
fehlende GVHD
ACICLOVIR
3 x 5 mg/kg KG Kurzinf.
nach Ende der Aplasie
Umstellung auf Aciclovir
3 x 800 mg p.o. (< 60 kg KG)
4 x 800 mg p.o. (≥ 60 kg KG)
Bei Unverträglichkeit/Resistenz Umstellung auf BRIVUDIN (Zostex®) 1 x 125 mg / Tag p.o.
Cave: Kontraindiziert bei gleichzeitiger Gabe von 5-FU-Präparaten (> 4 Wochen Abstand)!
21. ANTIMIKROBIELLE PROPHYLAXE
3. Zytomegalievirus (CMV)
- Autologe PBSCT: keine
- Allogene PBSCT: Statt Prophylaxe wird eine präemptive
VALGANCICLOVIR
Therapie durchgeführt (bei Nachweis einer CMVReaktivierung)
START: positiver Nachweis des pp65-Antigens (CMV-EA) im
EDTA-Blut
STOP: 2 x negatives pp65-Antigen im Abstand von mindestens
einer Woche
Bei Unverträglichkeit / Zytopenie / Resistenz alternativ Foscarnet-Na 2 x 90 mg/kg i.v.
* Anpassung bei Niereninsuffizenz erforderlich
- 98 21. ANTIMIKROBIELLE PROPHYLAXE
2 x 450 mg p.o. *
(bei niedriger Viruslast)
2 x 900 mg p.o. *
(bei hoher Viruslast)
21. 4. PERIOPERATIVE PROPHYLAXE BEI ERWACHSENEN
Aktualisiert 04/2009
Entsprechend dem klinischen Routineablauf bietet sich bei i.v.-Verabreichung des prophylaktischen Antibiotikums
der Zeitpunkt der Narkoseeinleitung, also etwa 30 min vor Operationsbeginn an. Der späteste Zeitpunkt für eine
Antibiotikaprophylaxe ist intraoperativ, beispielsweise beim Auftreten von intraoperativen Komplikationen. Falls eine
ausreichende Planungszeit zur Verfügung steht, ist aus pharmakoökonomischen Gründen die orale Applikation 1–2
h vor dem Eingriff eine attraktive Alternative (nur bei bestimmten u.g. Indikationen).
1.
Hickman-/Port-Implantation
a) Patient ohne Neutropenie
b) Neutropenie zum Zeitpunkt der Implantation
Schrittmacher-Implantation
3.
Abdominalchirurgie
elektive Chirurgie am Gastrointestinaltrakt,
Rezidiveingriffe, Einbringen von Fremdkörpern (z.B.
Prothesen, Netze)
- 99 -
2.
Keine Indikation !!!
VANCOMYCIN
1 x 1000 mg Inf. über 1h
1 Std. vor Eingriff
NUR IN
BEGRÜNDETEN
EINZELFÄLLEN
Vancomycin
1 x 1000 mg Inf. über 1h
1 Std. vor Eingriff
CEFUROXIM
+
METRONIDAZOL
1 x 1.5 g Kurzinf.
21. ANTIMIKROBIELLE PROPHYLAXE
1 x 500 mg Kurzinf. jeweils
30 min. vor Eingriff;
Bei OP-Dauer > 3 h
einmalige Nachinjektion von
CEFUROXIM
Bei starker Kontamination durch Hohlorganperforation
(mehr als 12 Stunden vor OP aufgetreten)
PIPERACILLIN+
TAZOBACTAM
3 x 4,5 g Kurzinf.
NB Zur Dauer einer postoperativen Therapie siehe auch Kapitel zu intraabdominellen Infektionen.
4.
Gefäßchirurgie
Rezidiveingriffe, offene Gefäßverletzungen, Verdacht
auf mykotisches Aneurysma; Eingriffe bei bekannter
vorbestehender Infektion
bei akzidenteller Eröffnung des Intestinums
zusätzliche Gabe von
CEFUROXIM
METRONIDAZOL
1 x 1,5 g Kurzinf.
30 min. vor Eingriff;
1 x 500 mg Kurzinf. einmalig
- 100 -
5.
Nierentransplantation
CEFUROXIM
1 x 1,5 g Kurzinf.
30 min. vor Eingriff
6.
Herzchirurgie
CEFAZOLIN
3 x 2 g Kurzinf./24 h; 30 min.
vor Eingriff
7.
Neurochirurgie
CEFUROXIM
1 x 1,5 g Kurzinf.
30 min. vor Eingriff;
bei ausgedehnter OP-Dauer
einmalige Nachinjektion in
identischer Dosierung
8.
Unfallchirurgie
Endoprothesen, Reoperationen (ohne
unproblematische Metallentfernungen) offene
Frakturen, abwehrgeschwächte Patienten
CEFUROXIM
1 x 1,5 g Kurzinf.
30 min. vor Eingriff;
bei OP-Dauer > 3 h einmalige
Nachinjektion in identischer
Dosierung
21. ANTIMIKROBIELLE PROPHYLAXE
Perioperative Prophylaxe:
Ausgedehnte Tumorresektion
9.
AMOXYCILLIN2,2 g Kurzinf.,
CLAVULANSÄURE ggf. bis zur Entfernung der
Drainagen bei immunkompromittierten Pat.
Gynäkologie/Geburtshilfe
vaginale und abdominelle Hysterektomie, Sectio
Vaginale Entbindung (falls Abstrich pos. für BStreptokokken, <37.SSW, Fieber oder Ruptur der
Fruchtblase >18 Stunden)
1 x 2,2 g Kurzinf.
AMOXICILLINCLAVULANSÄURE 30 min. vor Eingriff
PENICILLIN G
1. Dosis: 5 Mio IE
dann 2,5 Mio IE alle 4h
- 101 -
Vaginale Entbindung (falls Abstrich neg. für BStreptokokken, unreife Geburt, Ruptur der Fruchtblase
> 18 Stunden)
AMPICILLIN
+
ERYTHROMYCIN
2 g Kurzinf. alle 6h
250 mg Kurzinf. alle 6h
(nach Entbindung
AMOXICILLIN
+ ERYTHROMYCIN p.o.
über 5 Tage)
Sexueller Missbrauch
CEFTRIAXON
+
METRONIDAZOL
+
AZITHROMYCIN
1 x 125 mg i.m.
21. ANTIMIKROBIELLE PROPHYLAXE
1 x 2 g p.o.
1 x 1 g p.o.
10.
Urologie
Große Operationen
(z.B. Prostatektomie, Zystektomie,
Tumornephrektomie, Implantate)
Bei Operationen mit Darmsegmenten zusätzlich:
METRONIDAZOL
1 x 1.5 g Kurzinf. 30 Min. vor
Eingriff; bei OP-Dauer > 3 h
einmalige Nachinjektion
1 x 500 mg Kurzinf.
1 x 1.5 g Kurzinf. 30 Min. vor
Eingriff
CEFUROXIM
Tag vor OP:
1 x 250 mg p.o.;
Prostata-Stanzbiopsien (nur transrektal)
LEVOFLOXACIN
OP-Tag:
1 x 250 mg p.o.
Interdisziplinäre OP bei Prostata-Ca (Urologie /
Strahlentherapie)
LEVOFLOXACIN
OP-Tag: 1 x 500 mg p.o.
ESWL von Harnsteinen
NUR IN
BEGRÜNDETEN
EINZELFÄLLEN
Perkutane Nephrolitholapaxie
- 102 -
11.
CEFUROXIM
HNO
Tonsillektomie, Tumoroperationen, oder plastische
Rekonstruktion von Knochen-, Knorpeltransplantaten
CEFUROXIM
21. ANTIMIKROBIELLE PROPHYLAXE
1 x 1,5 g Kurzinf.
Augenklinik
Einzelfallentscheidung bei «letztem Auge», schwerer
Immunsuppression, u.ä.; Prophylaxe hier mit
CEFTRIAXON 1 x 2 g / Tag über 48h; erste Gabe 2
Std. vor Eingriff
NUR IN
BEGRÜNDETEN
EINZELFÄLLEN
13.
ESWL von Gallensteinen
NUR IN
BEGRÜNDETEN
EINZELFÄLLEN
14.
ERCP
Cave: Endokarditisprophylaxe beachten; Indikation bei
Gallestau ist akzeptabel; hier AMOXICILLINCLAVULANSÄURE 2,2 g Kurzinf. initial, falls auch
nach ERCP kein adäquater Galleabfluss, eventuell
auch verlängerte Prophylaxe zu erwägen (z.B. mit
AMOXICILLIN-CLAVULANSÄURE 3 x 1000 mg p.o.);
bei Cholangitis: therapeutische Antibiotika!
- 103 -
12.
15.
Anlage einer perkutanen-endoskopischen
Gastrostomie (PEG)
NUR IN
BEGRÜNDETEN
EINZELFÄLLEN
AMOXICILLIN1 x 2,2 g Kurzinf. einmalig
CLAVULANSÄURE 30 Min. vor Eingriff
oder
CEFUROXIM
21. ANTIMIKROBIELLE PROPHYLAXE
1 x 1,5 g Kurzinf. einmalig
30 Min vor Eingriff
21.5. INFEKTIONSPROPHYLAXE BEI HIV-INFEKTION
Pathogen / Infektion
Pneumocystis jiroveci
Primärprophylaxe
Sekundärprophylaxe
Alternative(n)
ab CD4-Zellzahl
< 200/µl (< 14%):
TRIMETHOPRIMSULFAMETHOXAZOL
3 x 960 mg p.o./ Woche
DAPSON
1 x 100 mg p.o./die
PENTAMIDIN - Inhalation
300 mg alle 4 Wochen
oder
DAPSON
1 x 200 mg p.o./Woche
+
PYRIMETHAMIN
1 x 75 mg p.o./Woche
+
Folinsäure
1 x 30 mg p.o./Woche
oder
ATOVAQUON SUSPENSION
2 x 5 ml (2 x 750 mg) p.o./die
PYRIMETHAMIN
1 x 25 mg p.o./die
+
SULFADIAZIN
4 x 500 mg p.o./die
+
Folinsäure
3 x 15 mg p.o./Woche
PYRIMETHAMIN*
1 x 25 mg p.o./die
+
CLINDAMYCIN
3 x 600 mg p.o./die
+
Folinsäure
3 x 15 mg p.o./Woche
TRIMETHOPRIMSULFAMETHOXAZOL
3 x 960 mg p.o./ Woche
oder
- 104 -
Toxoplasmose
Aktualisiert 04/2009
ab CD4-Zellzahl
< 100/µl:
TRIMETHOPRIMSULFAMETHOXAZOL
3 x 960 mg p.o./ Woche
21. ANTIMIKROBIELLE PROPHYLAXE
Candida-Stomatitis
Candida-Ösophagitis
Cryptokokken
- 105 -
Latente Tuberkuloseinfektion
> 5mm Induration im
Hauttest oder positiver
TIGRA (Quantiferon oder
Tb-SPOT)
NB: Ausschluss aktive
Tuberkulose!
MAI
(Mycobacterium avium /
intracellulare)
keine
FLUCONAZOL
2 x 100 mg p.o./Woche
FLUCONAZOL
1 x 200 mg p.o./die
keine
ISONIAZID (+ Vit. B6)
1 x 300 mg p.o./die
für 9 Monate
Keine
CLARITHROMYCIN
2 x 500 mg p.o.
+
ETHAMBUTOL
1 x 1200 mg p.o./die
+/RIFABUTIN
1 x 300 mg p.o./die
21. ANTIMIKROBIELLE PROPHYLAXE
oder
ATOVAQUON SUSPENSION
2 x 5 ml (2 x 750 mg) p.o./die
+
SULFADIAZIN
4 x 500 mg p.o./die
FLUCONAZOL
1 x 100 mg p.o./die
ITRACONAZOL
2 x 200 mg p.o./die
ISONIAZID (+ Vit. B6)
1 x 300 mg p.o./die
+
RIFAMPICIN
1 x 600 mg p.o./die
für 3 Monate
HSV
keine
ACICLOVIR
3 x 400 mg p.o./die
VALACYCLOVIR
2 x 500 mg p.o./die
CMV
keine
VALGANCICLOVIR
2 x 450 mg p.o./die
oder
GANCICLOVIR
1 x 6 mg/kg 1 h Inf.
an 6 Tagen/Woche
FOSCARNET-Na
1 x 90 mg/kg 2 h Inf.
an 6 Tagen/Woche
Streptococcus
pneumoniae
Haemophilus influenzae
Pneumovax-Impfung alle Stadien
- 106 -
HiB-Impfung alle Stadien, sofern keine TRIMETHOPRIM-SULFAMETHOXAZOLProphylaxe betrieben wird
* PENTAMIDIN-Aufsättigung: je 300 mg an 3 aufeinander folgenden Tagen
NB: Primärprophylaxen können nach mehrmaligem Nachweis von CD4-Zellen > 200/µl (> 3 Monate) abgesetzt
werden. Bei Sekundärprophylaxen, insbesondere Toxoplasmose bitte infektiologisches Konsil!
21. ANTIMIKROBIELLE PROPHYLAXE
21.6. UMGEBUNGSPROPHYLAXE BEI MENINGITIS
Aktualisiert 04/2009
- 107 -
Bei Meningokokken und H.influenzae Umgebungsprophylaxe veranlassen:
H.influenzae: RIFAMPICIN 1 x 20 mg/kg KG (maximal 600 mg) für 4 Tage für alle Mitglieder eines Haushaltes, in
dem ein ungeimpftes Kind < 5 Jahre lebt, sowie alle ungeimpften Kinder ≤ 2 Jahre sowie Personal von
Kinderhort/Kindergarten.
Meningokokken: RIFAMPICIN 2 x 10 mg/kg KG (max. 2 x 600 mg) für 2 Tage für alle engen Kontaktpersonen (> 4
Stunden während der vergangenen Woche) sowie gegenüber Nasopharyngealsekret Exponierten (Reanimation!);
Neugeborene im 1. Lebensmonat: 2 x 5 mg/kg KG für 2 Tage.
Alternativen: LEVOFLOXACIN 1 x 500 mg p.o. einmalig oder CEFTRIAXON 250 mg als Einzeldosis i.m.
(Schwangere, Erwachsene und Kinder ab 12 Jahren) bzw. CEFTRIAXON 125 mg als Einzeldosis i.m. (Kinder bis
12 Jahre).
21. ANTIMIKROBIELLE PROPHYLAXE
21.7. PROPHYLAXE NACH BISSVERLETZUNG (incl. RABIES)
Aktualisiert 04/2009
Inspektion, chirurgische Wundversorgung incl. Tetanusschutz, Indikation zur postexpositionellen Tollwutimpfung?
Reinigung von Wunde und kontaminierten Hautstellen mit Seife+Wasser, Desinfektion mit 70% Alkohol oder
iodhaltigem Präparat.
Biss durch Tier oder Mensch
Klinisch Infektionszeichen
(ggf. bei tiefer Wunde initiale
Therapie i.v.)
AMOXYCILLIN-CLAVULANSÄURE
oder
DOXYCYCLIN
oder
ERYTHROMYCIN
2 x 1 g p.o.
7 Tage
2 x 100 mg p.o.
bis 4 x 1 g p.o.
Bei Kontraindikation für PENICILLIN/DOXYCYCLIN: LEVOFLOXACIN 1 x 500mg +CLINDAMYCIN 3 x 600mg
- 108 -
Indikation zur postexpositionellen Tollwutimpfung:
Deutschland gilt seit 2008 als tollwutfrei (frei von terrestrischer Tollwut (bei Haus- und Wildtieren)).
Unabhängig davon gibt es in Deutschland noch die Fledermaustollwut.
Tierbiss*
- Hunde, Katzen,
Füchse, Dachse,
Kleine Nagetiere,
Hasen/Kaninchen; Nutztiere
Beurteilung des Tieres
- Gesund/geimpft, 10 Tage
beobachtbar
bzw. aus tollwutfreiem Gebiet
- Importierte Tiere, Fledermäuse
- Unklar / nicht beobachtbar
21. ANTIMIKROBIELLE PROPHYLAXE
Indikation zur Tollwutimpfung#
In der Regel keine Impfung
erforderlich; eventuell
Untersuchung durch/Nachfrage beim
Tierarzt oder Gesundheitsamt,
Tier beobachten
Impfung#
Ggf. Impfung; evtl. Nachfrage beim
Tierarzt oder Gesundheitsamt
*Incl. Kratzwunden, Kontamination von Schleimhäuten mit Speichel (z.B. durch Lecken, Spritzer) und
Kontamination von Schleimhäuten und frischen Hautverletzungen mit der Impfflüssigkeit eines beschädigten
Impfstoffköders.
#
Simultanimpfung Durchführung: Rabies-Immunglobulin (BERIRAB®) in einer Dosierung von 20 mg/kg KG zur Hälfte
in die Umgebung der Wunde infiltrieren, zur anderen Hälfte i.m. (intraglutäal) applizieren; gleichzeitig (neue Spritze)
aktive Immunisierung mit RABIVAC® oder RABIPUR® (1 ml = 1 Impfdosis) beginnen (i.m.-Injektion in M.deltoideus;
nicht intragluteal); Aktivimpfung fortführen an den Tagen 3, 7, 14, 28.
21.8. ANTIBIOTIKAPROPHYLAXE IN DER GYNÄKOLOGIE
- 109 -
Gynäkologie/Geburtshilfe
vaginale und abdominelle Hysterektomie, Sectio
Sexueller Missbrauch
Intrapartale Gruppe B-Streptokokken-Prophylaxe
Positive Risikofaktoren
- bereits positiver Gruppe B-Streptokokkennachweis in
aktueller Schwangerschaft
Aktualisiert 09/2006
AMOXICILLINCLAVULANSÄURE
1 x 2,2 g Kurzinf.
30 min. vor Eingriff
CEFTRIAXON
+ METRONIDAZOL
+ AZITHROMYCIN
1 x 125 mg i.m.
1 x 2 g p.o.
1 x 1 g p.o.
PENICILLIN G
1. Dosis: 5 Mio IE
dann 2,5 Mio IE alle
4h
21. ANTIMIKROBIELLE PROPHYLAXE
- frühere Geburt eines mit Gruppe B-Streptokokken
infizierten Kindes
- Entbindung <37+0 SSW und unbekannter Gruppe BStreptokokken-Status
- Ruptur der Fruchtblase > 18 Stunden und unbekannter
Gruppe B- Streptokokken-Status
Intrapartale Prophylaxe, sonstige
- Entfällt, da keine Evidenz!
- 110 21. ANTIMIKROBIELLE PROPHYLAXE
Bei Penicillinallergie
CLINDAMYCIN
600 mg alle 8 h
22. MULTIRESISTENTE ERREGER (MRSA, VRE, ESBL, Stenotrophomonas)
Aktualisiert 04/2009
Für alle Patienten, die eine Infektion mit multiresistenten bakteriellen Erregern haben, sollte grundsätzlich ein
infektiologisches Konsil bzw. eine Vorstellung im Infektionsboard veranlasst werden. Isolation: siehe Hygieneplan
Prinzipiell kommen zur Therapie von Infektionen mit multiresistenten Erregern u.a. folgende antibiotische
Substanzen in Frage:
MRSA
(Methicillin-resistenter
Staphylococcus aureus)
- 111 -
VRE
(Vancomycin-resistenter
Enterococcus)
ESBL-positive Enterobakterien
(extended spectrum ß-Laktamase)
Stenotrophonomas maltophilia
GLYCOPEPTIDE
(VANCOMYCIN, TEICOPLANIN)
LINEZOLID
TIGECYCLIN
DAPTOMYCIN
LINEZOLID,
TIGECYCLIN
DOXYCYCLIN bei speziellen Indikationen
Carbapeneme
(IMIPENEM, MEROPENEM, DORIPENEM, ERTAPENEM)
TRIMETHOPRIM/ SULFAMETHOXAZOL
Fluorochinolone
TIGECYCLIN
Für MRSA-positive Patienten steht eine Eradikationstherapie zur Verfügung. Diese ist im Hygieneplan des Klinikums im
Intranet hinterlegt (Homepage Klinikum => Online-Handbücher => Hygieneplan). Für Fragen bezüglich der Eradikation
sollen die Mitarbeiter der Sektion Klinikhygiene kontaktiert werden.
22. MULTIRESISTENTE ERREGER
23. VORGEHENSWEISE BEI VERLETZUNGEN MIT INFEKTIONSGEFAHR
Hinweis zu serologischen Kontrollen durch den Betriebsärztlichen Dienst:
Falls durch eine berufliche Exposition zu den o.g. Viren eine Ansteckung erfolgt, kann diese erst im Verlauf durch die Kontrolluntersuchungen nach Ablauf der Serokonversion
diagnostiziert werden. Um gegenüber der Berufsgenossenschaft (hier: Unfallkasse Baden-Württemberg) die hinreichende Wahrscheinlichkeit der beruflichen Verursachung einer
Infektion geltend machen zu können, liegt es in der Verantwortung der betroffenen Mitarbeiter, die aufgeführten Laborkontrollen wahrzunehmen.
1. Verletzung ausbluten
siehe Schema
2. Hautdesinfektion
- 112 -
3. Indikation zur
medikamentösen HIV –
Prophylaxe?
siehe Arbeitsunfall mit HIV-Exposition
4. Eintrag in das Verbandbuch
5. D-Arzt Info Chir. Ambulanz
Dokumentation und Meldung jeder Stichverletzung!
Blutentnahme beim Exponierten: HIV-1/2-Ak, anti-HBs, anti-HCV
6. Kontaktaufnahme Stat. M1c
7. Klärung der Infektiosität des
Spenders
8. Verlaufsuntersuchungen
Betriebsärztlicher Dienst
Kontakt mit Infektiologischen Dienst (Tel. 500-45663)
Nach Einverständnis des Patienten/Indexperson:
HIV-1/2-Ak, anti-HBc, anti-HCV
durch den Betriebsärztlichen Dienst: Woche 4, 12, 24.
Ansprechpartner
Telefon
Information
Prof. Dr. P. Kern
45550, 45551
Infektiologischer Dienst
OA Dr. M. Bommer
45530
Infektiologischer Dienst
Dr. G. Härter
45711
Infektiologischer Dienst
Chirurgische Ambulanz, SB
54606, 54604
durchgehend besetzt
Infektionsstation, M1C, OE
45663
durchgehend besetzt
Betriebsärztlicher Dienst (BÄD)
33 930
Serologische Kontrollen BÄD
33 930
Mo – Do 8 – 15°°, Fr 8 – 13°°
Di und Do 13 – 14°°
sowie nach Vereinbarung
23. VORGEHENSWEISE BEI VERLETZUNGEN MIT INFEKTIONSGEFAHR
Arbeitsunfall mit Hepatitis B-Exposition (Indexperson/Patient HBs-Antigen positiv)
Geimpfte Personen: keine Maßnahmen notwendig:
Sofortige Testung des Mitarbeiters durch D-Arzt oder Betriebsarzt auf Anti-HBs, wenn:
• Anti-HBs-Titer > 100 IE/l innerhalb der letzten 12 Monate
• Letzte Impfung länger als 5 Jahre zurückliegt oder • wenn der Impferfolg nie kontrolliert wurde.
Empfehlungen in Abhängigkeit von Anti-HBs bzw. vorliegender Impfungen:
Aktueller Anti-HBs
Aktiv-HBV-Impfstoff
Passiv HBV-Immunglobulin
> 100 IE/l
Nein
Nein
> 10 - < 100 IE/l
Ja
Nein
< 10 IE/l
Ja
Ja
Nicht innerhalb von 48 h zu bestimmen
Ja
Ja
Keine Hepatitis B Impfung oder 1 oder 2 Impfungen gegen Hepatitis B
Ja
Ja
Fortsetzung der Immunisierungen bzw. serologische Kontrolluntersuchungen durch Betriebsärztlichen Dienst.
Arbeitsunfall mit Hepatitis C-Exposition (Indexperson/Patient mit Hepatitis C)
• Kontrolluntersuchungen durch Betriebsärztlichen Dienst nach 4 Wochen und nach 3 Monaten (HCV-PCR) sowie nach 6 (und 12) Monaten (anti-HCV).
⇒ Im Falle einer Neuinfektion kann durch frühzeitige Therapieeinleitung eine Chronifizierung bei mehr als 90 Prozent verhindert werden.
Arbeitsunfall mit HIV-Exposition (Indexperson/Patient mit HIV-Infektion)
- 113 -
Indikationen zur HIV-Postexpositionsprophylaxe (PEP) bei beruflicher HIV-Exposition
Perkutane Verletzung mit Injektionsnadel oder anderer Hohlraumnadel (Körperflüssigkeit mit hoher Viruskonz.: Blut, Liquor,
Empfehlen
Punktatmaterial, Organmaterial, Viruskulturmaterial)
Dringend empfehlen
• Tiefe Verletzung (meist Schnittverletzung), sichtbares Blut
Dringend empfehlen
• Nadel nach intravenösser Injektion
Oberflächliche Verletzung (z.B. mit chirurgischer Nadel)
Anbieten
Empfehlen
• ggf. Ausnahme, falls Indexpatient AIDS u./o. hohe HI-Viruskonz. hat
Kontakt von Schleimhaut oder verletzter/geschädigter Haut mit Flüssigkeiten mit hoher Viruskonz.
Anbieten
Perkutaner Kontakt mit anderen Körperflüssigkeiten als Blut (z.B. Urin oder Speichel)
Nicht empfehlen
Kontakt von intakter Haut mit Blut (auch bei hoher Viruskonzentration)
Nicht empfehlen
Haut- oder Schleimhautkontakt mit anderen Körperflüssigkeiten als Blut (z.B. Urin oder Speichel)
Nicht empfehlen
Sofortige antiretrovirale Therapie (Notfalldepots M1c und chirurgische Ambulanz)
Beginn möglichst innerhalb von 2 Std., spätestens nach 72 Std.; Dauer: 4 Wochen; Cave: Konzeptionsschutz!
Dokumentation der Medikamenteneinnahme (Name, Vorname, Geburtsdatum). Schriftliches Einverständnis, Mitgabe der Medikamente für 2 Tage.
Truvada®
Tbl. (300/200 mg)
1–0–0
®
Kaletra
Tbl. (200/50 mg)
2–0–2
Infektiologisches Konsil dringend erforderlich, insbesondere bei HIV-Patienten unter antiretroviraler Therapie!
23. VORGEHENSWEISE BEI VERLETZUNGEN MIT INFEKTIONSGEFAHR
24. DOSIERUNGSEMPFEHLUNGEN BEI NIERENINSUFFIZIENZ
Halbwertszeit
[Stunden]
Wirkstoff
Normal
Anurie
1,2
1,2
1
0,8
0.5
1,1
1
12
4,3
13
3
10
4
8
Startdosis
Dstart [mg]
Normale Nierenfunktion
[GFR=100 ml/min]
Erhaltungsdosis [mg]
Dosierungsinterval [h]
Eingeschränkte
Nierenfunktion
[GFR≈30 ml/min]
Aktualisiert 05/2009
Hochgradig Eingeschränkte Nierenfunktion [GFR ≤ 5 ml/min]
Danur
Hämofiltration [2 L/h] &
Hämodialyse
ohne Dialyse
kontinuierliche Dialyse
Erhaltungsdosis [mg]
Dosierungsinterval [h]
Erhaltungsdosis [mg]
Dosierungsinterval [h]
DHD=Dan+Dsup
Dosis DHD n.
Dialyse [mg]
Erhaltungsdosis [mg]
Dosierungsinterval [h]
Penicilline
AMOXICILLIN
+ CLAVULANSÄURE
AMPICILLIN
FLUCLOXACILLIN
PENICILLIN G
PIPERACILLIN
+ TAZOBACTAM
2000
200
2000
1000
10 mega
4000
500
2000
200
2000
1000
10 mega
4000
500
8
8
8
8
8
8
8
2000
200
2000
1000
10 mega
4000
500
12
12
12
8
12
12
12
1000
100
1000
1000
5 mega
4000
500
12
12
12
8
12
12
12
2000
200
2000
1000
5 mega
4000
500
2000
200
2000
1000
5 mega
4000
500
12
12
12
8
8
12
12
2000
2000
2000
2000
2000
2000
1500
8
12
8
8
8
24
8
2000
2000
2000
2000
2000
2000
1500
12
12
12
12
12
24
12
500
1000
1000
1000
1000
2000
750
12
12
12
12
24
24
24
1500
2000
2000
1500
2000
2000
1500
1000
2000
2000
2000
1000
2000
750
12
12
12
12
12
24
12
Cephalosporine
- 114 -
CEFAZOLIN
CEFEPIM
CEFOTAXIM
CEFOTIAM
CEFTAZIDIM
CEFTRIAXON
CEFUROXIM
2,2
2
1,2
1
2,1
8
1,1
40
15
7 (10)
8
25
15
18
Norm / Anur
Aminoglykoside
AMIKACIN
GENTAMICIN
NETILMICIN
TOBRAMYCIN
STREPTOMYCIN
2000
2000
2000
2000
2000
2000
1500
2
2
2
2
2,6
40
48
48
48
100
1500 / 750
240 / 120
300 / 150
240 / 120
1000 / 500
1500
240
300
240
1000
24
24
24
24
24
500
120
150
120
500
24
24
24
24
48
250
40
100
40
0
24
24
24
24
48
750
120
150
120
500
500
120
150
120
500
24
24
24
24
24
1,7
1
3.9
0,9
0,9
1
8,4
1000
500
1000
1000
1000
1000
1000
500
1000
1000
1000
1000
8
8
24
8
8
8
1000
12
500
12
1000
1000
12
1000
1000
1000
1000
24
12
12
12
1000
500
500
500
24
12
12
12
1000
1000
1000
1000
1000
1000
1000
1000
24
12
12
12
Carbapeneme
AZTREONAM
DORIPENEM
ERTAPENEM
IMIPENEM
+ CILASTATIN
MEROPENEM
14.4
2,9
13,3
20
24. DOSIERUNGSEMPFEHLUNGEN BEI NIERENINSUFFIZIENZ
Halbwertszeit
[Stunden]
Wirkstoff
Startdosis
Normale Nierenfunktion
[GFR=100 ml/min]
Eingeschränkte
Nierenfunktion
[GFR≈30 ml/min]
Hochgradig Eingeschränkte Nierenfunktion [GFR ≤ 5 ml/min]
Danur
Hämofiltration [2 L/h] &
Hämodialyse
ohne Dialyse
kontinuierliche Dialyse
Erhaltungsdosis [mg]
Dosierungsinterval [h]
Erhaltungsdosis [mg]
Dosierungsinterval [h]
DHD=Dan+Dsup
Dosis DHD n.
Dialyse [mg]
Erhaltungsdosis [mg]
12
12
24
400
500
400
12
24
24
400
250
400
24
24
24
400
500
400
400
500
400
12
12
24
1200
1000
24
12
400
1000
24
24
400
500
48
72
800
500
400
500
24
24
1000
500
1000
300
500
500
1000
300
24
12
8
24
500
500
1000
300
24
12
12
24
500
500
1000
300
24
24
12
24
500
-
-
1000
-
1000
-
8
-
900
200
200
500
5000
600
500
100
300
600
300
150
+ 350
1000
100
900
200
100
500
5000
600
500
100
300
600
300
150
+ 350
1000
50
8
24
24
24
8
12
8
8
24
24
4 week
8
8
8
12
900
200
100
500
5000
600
500
8
24
24
48
24
12
12
900
200
100
500
2500
600
500
8
24
24
48
24
12
24
900
200
100
500
5000
600
500
900
8
100
350
5000
600
500
24
24
12
12
12
300
24
300
24
150
+ 350
1000
8
8
12
150
+ 350
1000
8
8
24
150
+ 350
150
+ 350
8
8
160
+ 800
160
+ 800
12
12
160
+ 800
24
24
160
+ 400
24
24
160
+ 400
160
+ 400
24
24
Normal
Anurie
Dstart [mg]
Erhaltungsdosis [mg]
4,4
7.3
12
10
76
15
400
750
400
400
500
400
52
6
348
150
2 x (800 / 24)
1000
39
6,8
2,3
12
40
17
5
15
Dosierungsinterval [h]
Dosierungsinterval [h]
Chinolone
CIPROFLOXACIN
LEVOFLOXACIN
MOXIFLOXACIN
Glykopeptide
TEICOPLANIN
VANCOMYCIN
Makrolide
- 115 -
AZITHROMYCIN
CLARITHROMYCIN
ERYTHROMYCIN
ROXITHROMYCIN
Sonstige Antibiotika
CLINDAMYCIN
DAPSON (P.O.)
DOXYCYCLIN
DAPTOMYCIN
FOSFOMYCIN
LINEZOLID
METRONIDAZOL
NITROFURANTOIN
PENTAMIDIN
3
24
23
8
1,5
4.9
10
1.0
78
3
31
23
33
20
6.9
11 (34)
1.2
96
QUINOPRISTIN
+ DALFOPRISTIN
SULFADIAZIN (P.O.)
TIGECYCLIN
TRIMETHOPRIM
+
SULFAMETHOXAZOL
1.2
1.1
5
22
0.8
0.8
22
10
9
24
50
24. DOSIERUNGSEMPFEHLUNGEN BEI NIERENINSUFFIZIENZ
Wirkstoff
Halbwertszeit
[Stunden]
Normal
TRIMETHOPRIM
+
SULFAMETHOXAZOL
10
9
Anurie
24
50
Startdosis
Dstart [mg]
Normale Nierenfunktion
[GFR=100 ml/min]
Erhaltungsdosis [mg]
Dosierungsinterval [h]
Eingeschränkte
Nierenfunktion
[GFR≈30 ml/min]
Hochgradig Eingeschränkte Nierenfunktion [GFR ≤ 5 ml/min]
Danur
Hämofiltration [2 L/h] &
Hämodialyse
ohne Dialyse
kontinuierliche Dialyse
Erhaltungsdosis [mg]
Dosierungsinterval [h]
Erhaltungsdosis [mg]
Dosierungsinterval [h]
DHD=Dan+Dsup
Dosis DHD n.
Dialyse [mg]
Erhaltungsdosis [mg]
Dosierungsinterval [h]
480
+ 2400
480
+ 2400
8
8
320
+ 1600
12
12
320
+ 1600
24
24
320
+ 1600
320
+ 1600
24
24
Antivirale Substanzen
ABACAVIR (PO)
ACICLOVIR
ADEFOVIR
AZIDOTHYMIDIN
= ZIDOVUDIN
AMANTADIN
AMANTADIN (PO)
AMPRENAVIR
BRIVUDIN (PO)
CIDOFOVIR
- 116 -
DELAVIRDIN
DIDANOSIN (P.O.)
EFAVIRENZ
FAMCICLOVIR (PO)
FOSCARNET
GANCICLOVIR
INDINAVIR (PO)
LAMIVUDIN (PO)
NELFINAVIR (PO)
NEVIRAPIN (PO)
OSELTAMIVIR
RIBAVIRIN AEROSOL
RIBAVIRIN
RITONAVIR (PO)
SAQUINAVIR (PO)
STAVUDIN (PO)
TENOFOVIR
VALACICLOVIR
(P.O.)
VALGANCICLOVIR
(PO)
ZALCITABIN (PO)
ZIDOVUDIN
1.5
2,5
1.6
2.1
25
160
600
750
10
600
750
10
12
8
24
600
500
10
12
12
48
600
500
10
12
24
168
750
10
750
24
1
1,9 (52)
200
200
8
100
8
100
8
200
200
24
13
20
8
14 (144)
600
610
unch
200
100
1200
125
200
100
1200
125
8
12
12
6
200
100
1200
72
72
12
200
100
1200
168
168
12
200
100
200
72
3.4
45
375 mg/ 168 h
375
336 h = 14 d
70
336 = 14
days
35
336 = 14 days
70
140
336 = 14
days
5.8
1,4
46.8
2.2
4,5
4,2
1.8
6.2
4.5
28
7
44
4 / 250
3.7
7
1.5
14
4.5
unch
14
120
30
2.1
21
4
22
80
26
24 / 672
6.3
13
6.0
28
200
600
250
3850
400
800
100
750
200 / 24
400
200
600
250
3850
400
800
100
750
200
8
12
24
8
8
12
8
12
8
12
200
600
250
1925
400
800
100
750
200
12
24
2
48
24
8
24
8
12
200
600
250
1925
200
800
50
750
200
24
24
24
72
24
8
24
8
12
3850
300
1925
300
24
24
6000
600
600
600
40
245
6000
600
600
600
40
245
12
12
12
8
12
24
6000
600
600
600
40
245
12
24
12
8
12
24
6000
400
600
600
40
245
12
72
12
12
12
48
6000
400
6000
400
12
72
2,5
25
1000
1000
8
1000
12
500
24
1000
3.0
68
900
900
12
450
24
450
72
900
1.8
1
11
1.9 (52)
0.75
200
0.75
200
8
8
0.75
100
12
8
0.75
100
24
8
200
200
12
24. DOSIERUNGSEMPFEHLUNGEN BEI NIERENINSUFFIZIENZ
100
40
245
Halbwertszeit
[Stunden]
Wirkstoff
Normal
Anurie
Startdosis
Dstart [mg]
Normale Nierenfunktion
[GFR=100 ml/min]
Erhaltungsdosis [mg]
Dosierungsinterval [h]
Eingeschränkte
Nierenfunktion
[GFR≈30 ml/min]
Hochgradig Eingeschränkte Nierenfunktion [GFR ≤ 5 ml/min]
Danur
Hämofiltration [2 L/h] &
Hämodialyse
ohne Dialyse
kontinuierliche Dialyse
Erhaltungsdosis [mg]
Dosierungsinterval [h]
Erhaltungsdosis [mg]
Dosierungsinterval [h]
DHD=Dan+Dsup
Dosis DHD n.
Dialyse [mg]
Erhaltungsdosis [mg]
Dosierungsinterval [h]
Tuberkulostatika
3,1
1 / 3,3
1,5
9,1
4,5
2,6
9,6
5 / 12
24 (360)
10
25
4
22
16
16
3
24
24
8
35 (360)
ETHAMBUTOL
ISONIAZID
PROTIONAMID
PYRAZINAMID (P.O.)
RIFAMPICIN
STREPTOMYCIN
19
4,5
100
1400
300
750
2000
600
1000
1400
300
750
2000
600
1000
24
24
24
24
24
24
1000
300
750
2000
600
500
24
24
24
24
24
48
400
200
500
1500
600
250
24
24
24
24
24
72
800
300
?
?
600
250
800
300
?
600
500
24
24
?
24
24
70
70
800
2500
500
200
200
200
1200
400
2 x 400 / 24
70
50
800
2500
500
200
200
200
1200
400
300
24
24
24
8
12
24
24
12
24
12
12
70
24
50
24
50
50
24
400
2500
500
200
200
200
1200
400
300
24
24
12
24
24
12
24
12
12
400
250
500
200
200
200
1200
400
300
48
48
12
24
24
12
24
12
12
400
2500
800
1250
24
24
300
300
12
600
75
12
24
600
12
600
600
12
200
24
200
48
Antimykotika
- 117 -
AMPHOTERICIN B
CASPOFUNGIN
FLUCONAZOL
FLUCYTOSIN
GRISEOFULVIN PO
ITRACONAZOL PO
ITRACONAZOL
KETOCONAZOL PO
MICONAZOL
POSACONAZOL
VORICONAZOLE
110
150
22
25
25
2
24
29
12
200
200
200
1200
Antiprotozoenmittel / Anthelminthika
CHININ
CHLOROQUINE
MEBENDAZOL (PO)
PENTAMIDIN
13
4 / 48
5
100
15
300
300
600
250mg/8h
2 x 500
300
600
150
1000
300
12
8
8
24
24. DOSIERUNGSEMPFEHLUNGEN BEI NIERENINSUFFIZIENZ
25. PRÄPARATE, DARREICHUNGSFORM, KOSTEN
Aktualisiert 04/2009
Nachfolgende Liste enthält die im Klinikum verfügbaren antimikrobiellen Fertigarzneimittel. Neben dem INN-Namen
werden der Handelsname und die verfügbaren Darreichungsformen gemäß Arzneimittel-Hausliste genannt.
Der angegebene Preis (incl. Mwst.) gilt für eine Tagesbehandlung bei einem Erwachsenen mit der angegebenen
Dosierung und beruht auf den aktuellen, veröffentlichten Preislisten für Krankenhausapotheken (Stand
4/2009). Klinikumsinterne Preise erfahren Sie auf Anfrage in der Apotheke des Klinikums. Präparate zur lokalen
Anwendung sind hier nicht verzeichnet.
- 118 -
Zeichenerklärung:
* Arzneimittel ist immer mit Sonderrezept Antimikrobielle Substanzen zu bestellen.
** Arzneimittel ist in Deutschland nicht zugelassen. Import nach § 73 AMG ist im Einzelfall möglich.
1) Vorsichtsmaßnahmen wie beim Umgang mit Zytostatika mit zentraler Zubereitung in der Apotheke."
25. PRÄPARATE, DARREICHUNGSFORM, KOSTEN – ARZNEIMITTEL ZUR PARENTERALEN VERABREICHUNG
- 119 -
25. ARZNEIMITTEL ZUR PARENTERALEN VERABREICHUNG
Seite 1 von 5
DARREICHUNGS- ÜBLICHE TAGES- TAGESTHERAPIESUBSTANZ (INN-NAME)
HANDELSNAME
FORMEN
DOSIERUNG
KOSTEN incl. Mwst.
ß-Laktame
BENZYLPENICILLIN
Penicillin-Grünenthal
1, 5, 10 Mio IE
3 x 10 Mio IE
9,56 €
(PENICILLIN G)
BENZYLPENICILLINTardocillin *
1,2 Mio. IE (i.m.) *
1 x 1,2 Mio IE
15,57 €
BENZATHIN
Flucloxacillin
1 g, 2 g
FLUCLOXACILLIN
4x2g
32,22 €
Staphylex
250 mg *, 500 mg *
AMPICILLIN
Ampicillin ratiopharm
500 mg, 2 g, 5 g
3x5g
25,48 €
AMOXICILLIN / CLAVULANSRE. Amoxclav Hexal
0,6 g*, 1,2 g, 2,2 g
3 x 2,2 g
34,56 €
MEZLOCILLIN
Baypen
0,5 g, 2 g
3 x 50 mg/kg
28,87 €
PIPERACILLIN / TAZOBACTAM Tazobac EF
2g/0,5 g *, 4g/0,5 g 3 x 4,5 g
90,78 €
CEFAZOLIN
Cephazolin Fresenius 1 g, 2 g
3x2g
36,24 €
CEFUROXIM
Cefuroxim Fresenius
750 mg, 1500 mg
3 x 1500 mg
31,88 €
CEFTRIAXON
Ceftriaxon ratiopharm 0,5 g, 1 g *, 2 g
1x2g
43,90 €
CEFOTAXIM
Cefotaxim Fresenius
1 g, 2 g
4x2g
68,74 €
CEFTAZIDIM
Fortum
0,5 g, 1 g, 2 g
3x2g
123,39 €
4 x 500 mg
IMIPENEM / CILASTATIN
82,35 €
Zienam
500 mg
über 2 h
3 x 1000 mg
MEROPENEM
118,65 €
Meronem
500 mg, 1000 mg
über 2 h
3 x 500 mg
DORIPENEM
Doribax *
500 mg *
80,93 €
über 4 h
25. PRÄPARATE, DARREICHUNGSFORM, KOSTEN – ARZNEIMITTEL ZUR PARENTERALEN VERABREICHUNG
25. ARZNEIMITTEL ZUR PARENTERALEN VERABREICHUNG
DARREICHUNGSSUBSTANZ (INN-NAME)
HANDELSNAME
FORMEN
ERTAPENEM
Invanz *
1g*
Oxazolidinone
LINEZOLID
Zyvoxid Infusion *
600 mg *
AMIKACIN
GENTAMICIN
TOBRAMICIN
Amikacin Fresenius
Refobacin
TOBRA-cell
250 mg, 500 mg
10, 40, 80, 120 mg
20 mg*, 40, 80 mg
TOBRAMICIN inhalativ
TOBI *
300 mg *
Seite 2 von 5
ÜBLICHE TAGES- TAGESTHERAPIEDOSIERUNG
KOSTEN incl. Mwst.
1x1g
53,55 €
über 30 Min
2 x 600 mg
169,36 €
Aminoglykoside
- 120 -
Makrolide/Lincomycine
CLARITHROMYCIN
CLINDAMYCIN
ERYTHROMYCIN
Klacid i.v. Pulver *
500 mg *
Clindamycin ratiopharm 300 mg, 600 mg
Erycinum
250*, 500 mg*, 1 g
1 x 1500 mg
1 x 320 mg
1 x 10 mg/kg KG
2 x 300 mg
über Vernebler
106,64 €
10,14 €
65,96 €
117,52 €
2 x 500 mg
3 x 600 mg
3x1g
35,70 €
45,04 €
38,63 €
2 x 400 mg
1 x 500 mg
1 x 400 mg
30,94 €
43,56 €
39,27 €
2 x 100 mg
5,85 €
Fluorochinolone / Gyrasehemmer
CIPROFLOXACIN
LEVOFLOXACIN
MOXIFLOXACIN
Tetrazykline
DOXYCYCLIN
Ciprofloxacin Fresenius* 100/ 200 / 400 mg*
Tavanic i.v. *
250 mg *, 500 mg *
Avalox i.v. *
400 mg *
Doxyhexal SF
100 mg
25. PRÄPARATE, DARREICHUNGSFORM, KOSTEN – ARZNEIMITTEL ZUR PARENTERALEN VERABREICHUNG
25. ARZNEIMITTEL ZUR PARENTERALEN VERABREICHUNG
DARREICHUNGSSUBSTANZ (INN-NAME)
HANDELSNAME
FORMEN
Nitromidazole
Seite 3 von 5
ÜBLICHE TAGES- TAGESTHERAPIEDOSIERUNG
KOSTEN incl. Mwst.
- 121 -
METRONIDAZOL
Metronidazol Fresenius 500 mg
3 x 500 mg
18,19 €
Glykopeptide
TEICOPLANIN
Targocid *
100*, 200*, 400 mg*
1 x 400 mg
91,10 €
VANCOMYCIN
Vancomycin Lyomark
500 mg, 1000 mg
2 x 1000 mg
51,98 €
Andere
TRIMETHOPRIMSULFAMETHOXAZOL
TIGECYCLIN
Cotrim ratiopharm SF
480 mg
2 x 960 mg
Tygacil *
50 mg *
DAPTOMYCIN
Cubicin *
COLISTIN
FOSFOMYCIN
Colistin CF *
Infectofos *
DIPHTHERIE-ANTITOXIN
Diphtherie-Serum Pferd 10.000 I.E. **
Antivirale Substanzen
ACICLOVIR
Aciclovir ratiopharm
250 mg, 500 mg
CIDOFOVIR
Vistide 1)
375 mg
ENFUVIRTIDE (ENF, T-20)
Fuzeon (AFL) *
90 mg *
2 x 50 mg
1 x 6-8 mg/kg
350 mg *, 500 mg *
über 30 Min
1 Mio I.E. *
2x2 Mio IE Inhalatio
2g*, 3g*, 5g*, 8g*
3x5g
1 x 50.000 I.E.
3 x 750 mg
1 x 5 mg/kg/
alle 2 Wochen
(loading dose 1 x 5 mg/kg
wöchentlich für 2 Wochen)
2 x 90 mg s.c.
1,52 €
123,62 €
161,84 €
68,96 €
92,15 €
n.b.
73,05 €
828,51 €
68,06 €
25. PRÄPARATE, DARREICHUNGSFORM, KOSTEN – ARZNEIMITTEL ZUR PARENTERALEN VERABREICHUNG
25. ARZNEIMITTEL ZUR PARENTERALEN VERABREICHUNG
DARREICHUNGSSUBSTANZ (INN-NAME)
HANDELSNAME
FORMEN
FOSCARNET-NA
Foscavir 1)
6 g / 250 ml
GANCICLOVIR
Cymeven 1)
500 mg
Seite 4 von 5
ÜBLICHE TAGES- TAGESTHERAPIEDOSIERUNG
KOSTEN incl. Mwst.
3 x 60 mg/kg
138,83 €
2 x 5 mg/kg
105,92 €
1) Vorsichtsmaßnahmen wie bei Umgang mit Zytostatika mit zentraler Zubereitung in der Apotheke.
Ribavirin i.v.
Eigenherstellung *
1g*
Antimykotika
AMPHOTERICIN B
Amphotericin B *
50 mg *
AMPHOTERICIN B LIPOSOMAL
Ambisome *
ANIDULAFUNGIN
Ecalta *
CASPOFUNGIN
Cancidas *
RIBAVIRIN
- 122 -
FLUCONAZOL
FLUCYTOSIN
ITRACONAZOL
MICAFUNGIN
VORICONAZOL
Fluconazol ratiopharm
Ancotil *
Sempera i.v. *
Mycamine *
Vfend *
3 x 5-10 mg/kg
i.v.
0,6-1,0 mg/kg KG
3 – 7 mg/kg
50 mg *
für 400 mg
100 mg *
1x 100 mg
Loading dose 1x 200 mg
50 mg *, 70 mg *
1 x 50 mg
Loading dose 1 x 70 mg
100, 200, 400 mg
1 x 400 mg
2,5 g *
4 x 2,5 g
250 mg *
1 x 200 mg
50 mg *, 100 mg *
1 x 100 mg
200 mg *
2 x 4 mg/kg
Loading dose 2 x 6 mg/kg
10,56 €
70,81 €
1.551,76 €
525,86 €
568,82 €
52,22 €
202,09 €
180,88 €
584,29 €
556,92 €
25. PRÄPARATE, DARREICHUNGSFORM, KOSTEN – ARZNEIMITTEL ZUR PARENTERALEN VERABREICHUNG
25. ARZNEIMITTEL ZUR PARENTERALEN VERABREICHUNG
DARREICHUNGSSUBSTANZ (INN-NAME)
HANDELSNAME
FORMEN
Tuberkulostatika
ETHAMBUTOL
Myambutol
400 mg
ISONIACID
Isozid
0,5 g
RIFAMPICIN
Rifa
300 mg
Seite 5 von 5
ÜBLICHE TAGES- TAGESTHERAPIEDOSIERUNG
KOSTEN incl. Mwst.
1x1600mg (>60 kg)
1 x 300 mg
1 x 600 mg
1x 15 mg/kg, i.m.
od. über mehrere
Std. i.v. (max. 1000 mg)
Strepto-Hefa *
1g*
Chininum
dihydrochloricum *
Artesunate **
Pentacarinat
750 mg *
PEG-INTERFERON alpha-2-a
Pegasys *
PEG-INTERFERON alpha-2-b
Pegintron *
135 µg *, 180 µg * 1x 180 µg / Woche
50*, 80*, 100 µg*,
1 x 1,5 µg / kg /
120 µg*, 150 µg*
Woche
STREPTOMYCIN
Antiprotozoenmittel
CHININ
- 123 -
ARTESUNAT **
PENTAMIDIN
60 mg **
300 mg
3 x 10 mg/kg KG
(loading dose 7+10 mg/kg)
2,4 mg/kg Bolus i.v.
1 x 300 mg
5,64 €
5,40 €
11,02 €
2,11 €
17,85 €
57,16 €
43,05 €
Interferone
269,94 €
285,39 €
25. PRÄPARATE, DARREICHUNGSFORM, KOSTEN – ARZNEIMITTEL ZUR PARENTERALEN VERABREICHUNG
25. ARZNEIMITTEL ZUR ORALEN VERABREICHUNG
SUBSTANZ (INN-NAME)
HANDELSNAME
DARREICHUNGSFORM
Seite 1 von 7
ÜBLICHE TAGES- TAGESTHERAPIEDOSIERUNG
KOSTEN incl. Mwst.
ß-Laktame
PROPICILLIN
FLUCLOXACILLIN
AMOXICILLIN
AMOXICILLIN / CLAVULANSÄURE
CEFACLOR
CEFPODOXIM
- 124 -
CEFUROXIM-AXETIL
Baycillin (Tbl.)
Staphylex (Kps.)
Amoxypen (Tbl.)
Amoxypen 250 (Saft)
Amoxicillin comp ratio Tbl.
Augmentan (Saft)
Cefaclor Acis (Saft) *
Orelox (Tbl.) *
Orelox Junior (Saft)
Cefuroxim-ratioph. (Tbl.)
Cefuroxim-ratioph. (Saft)
1 Mio. IE
3 x 1 Mio IE
250 mg *, 500 mg
3 x 1000 mg
750 mg
3 x 750 mg
80 ml (1 ml = 50 mg)
1000 mg
2 x 1000 mg
100 ml (1 ml = 31,25 mg)
100 ml (1 ml = 25 mg 1 x 10 mg/kg
100 mg *, 200 mg *
3 x 200 mg
100 ml (1 ml = 8 mg)
250 mg, 500 mg,
2 x 500 mg
100 ml (1 ml = 25 mg)
4,60 €
9,25 €
0,94 €
1,04 €
4,49 €
19,81 €
0,60 €
3,36 €
6,60 €
1,81 €
1,80 €
Zyvoxid (Tbl.) *
Zyvoxid (Saft) *
600 mg *
2 x 600 mg
150 ml (1 ml = 20 mg) *
165,09 €
165,07 €
Ciprofloxacin ratioph. Tbl.
Ciprobay 5% (Saft) *
Tavanic (Tbl.)
Avalox (Tbl.)
250, 500, 750 mg
2 x 750 mg
100 ml (1 ml = 50 mg) *
250 mg, 500 mg
1 x 500 mg
400 mg
1 x 400 mg
2,70 €
17,19 €
1,35 €
3,68 €
Doxy M ratiopharm (Tbl.)
100 mg
Oxazolidinone
LINEZOLID
Fluorochinolone
CIPROFLOXACIN
LEVOFLOXACIN
MOXIFLOXACIN
Tetrazykline
DOXYCYCLIN
2 x 100 mg
0,13 €
25. PRÄPARATE, DARREICHUNGSFORM, KOSTEN – ARZNEIMITTEL ZUR ORALEN VERABREICHUNG
25. ARZNEIMITTEL ZUR ORALEN VERABREICHUNG
SUBSTANZ (INN-NAME)
Makrolide / Lincosamine
AZITHROMYCIN
HANDELSNAME
Zithromax (Tbl.) *
DARREICHUNGSFORM
250 mg *, 500 mg *
Seite 2 von 7
ÜBLICHE TAGES- TAGESTHERAPIEDOSIERUNG
KOSTEN incl. Mwst.
1 x 1000 mg
- 125 -
Zithromax (Saft) *
15, 30, 37,5 ml (1 ml = 40 mg) *
CLARITHROMYCIN
Clarithromycin ratioph. Tbl. 250 mg, 500 mg*
2 x 500 mg
Clarithromycin ratio (Saft)
60 ml (1 ml = 25 mg)
CLINDAMYCIN
Sobelin (Kps.)
150 mg, 300 mg
3 x 600 mg
Sobelin (Saft)
80 ml (1 ml = 15 mg)
ERYTHROMYCIN
Erythrocin Neo (Tbl.)
500 mg
4 x 500 mg
Eryhexal (Saft)
100 ml (1 ml = 40 mg)
SPIRAMYCIN
Rovamycine (Tbl.)
1,5 Mio IE = 375 mg
3 x 4,5 Mio IE
Vancomycin / Polypeptide (schwer resorbierbar)
Diaroent Mono (Tbl.)
Vancomycin Lyomark
(AFL)
2 Mio. IE
Nitromidazole
METRONIDAZOL
Clont (Tbl.)
250 mg, 400 mg
Andere
ATOVAQUON
Wellvone (Saft) *
COLISTINSULFAT
VANCOMYCIN
DAPSON
NITROFURANTOIN
PYRIMETHAMIN
Dapson-Fatol (Tbl.) *
Nifuretten*,Nifurantin Drg.*
Daraprim (Tbl.)
500 mg
210 ml (1 ml=150mg)*
50 mg *
20 mg*, 100 mg *
25 mg
4 x 2 Mio. IE
4 x 250 mg p.o.
(trinken)
5,68 €
3,15 €
1,15 €
1,41 €
3,49 €
25,44 €
0,96 €
1,09 €
13,67 €
2,09 €
25,33 €
3 x 400 mg
1,16 €
2 x 750 mg
25,96 €
1 x 100 mg
1 x 50 - 100 mg
1 x 25 mg
0,80 €
0,26 €
0,11 €
25. PRÄPARATE, DARREICHUNGSFORM, KOSTEN – ARZNEIMITTEL ZUR ORALEN VERABREICHUNG
25. ARZNEIMITTEL ZUR ORALEN VERABREICHUNG
SUBSTANZ (INN-NAME)
RIFABUTIN
RIFAXIMIN
SULFADIAZIN
SULFADOXIN /
PYRIMETHAMIN
TRIMETHOPRIMSULFAMETHOXAZOL
- 126 -
TRIMETHOPRIM
HANDELSNAME
Mycobutin (Kps.) *
Xifaxan (Tbl.)
Sulfadiazin-Heyl (Tbl.) *
DARREICHUNGSFORM
150 mg *
200 mg
500 mg *
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ÜBLICHE TAGES- TAGESTHERAPIEDOSIERUNG
KOSTEN incl. Mwst.
1 x 300 mg
9,24 €
3 x 200 mg
4,50 €
4x1g
2,75 €
Fansidar (Tbl.) **
500 mg / 25 mg **
Cotrim ratiopharm (Tbl.)
Cotrim-forte ratioph. (Tbl.)
Cotrim-K ratiopharm (Saft)
Cotrim-E-ratiopharm (Saft)
480 mg
1 x 480 mg
960 mg
3 x 960 mg
100 ml (1 ml = 48 mg 3 x 960 mg
100 ml (1 ml = 96 mg 3 x 960 mg
50 *, 100 *, 150 *,
1 x 2 mg/kg
200 mg *
(1 x 100 mg)
Infectotrimet (Tbl.) *
1 x 2 Tbl./ Woche
20,22 €
0,06 €
0,25 €
0,79 €
0,75 €
0,25 €
Antivirale Substanzen
ACICLOVIR
ADEFOVIR
BRIVUDIN
ENTECAVIR
FAMCICLOVIR
LAMIVUDIN
OSELTAMIVIR
Acic (Tbl.)
Hepsera (Tbl.) *
Zostex (Tbl.) *
Baraclude (Tbl.) *
Famvir (Tbl.) *
Famvir Zoster (Tbl.) *
Zeffix (Tbl.) *
Zeffix (Lsg.) *
Tamiflu (Kps.) *
Tamiflu (Susp.) *
200, 400, 800 mg
10 mg *
125 mg *
0,5 mg *, 1 mg *
125 mg *, 250 mg *
25 mg *
100 mg *
240 ml (1 ml = 5 mg) *
75 mg *
75 ml (1 ml = 12 mg) *
3 x 400 mg
1 x 10 mg
1 x 125 mg
1 x 0,5 mg
3 x 250 mg
3 x 250 mg
1 x 100 mg
2 x 75 mg
0,70 €
19,99 €
12,01 €
19,49 €
28,54 €
28,54 €
3,76 €
3,73 €
5,22 €
4,35 €
25. PRÄPARATE, DARREICHUNGSFORM, KOSTEN – ARZNEIMITTEL ZUR ORALEN VERABREICHUNG
25. ARZNEIMITTEL ZUR ORALEN VERABREICHUNG
SUBSTANZ (INN-NAME)
HANDELSNAME
DARREICHUNGSFORM
200 mg *
200 mg *, 400 mg *
600 mg *
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ÜBLICHE TAGES- TAGESTHERAPIEDOSIERUNG
KOSTEN incl. Mwst.
2 x 600 mg
32,03 €
TELBIVUDIN
Rebetol (Kps) *
Copegus (Tbl.) *
Sebivo (Tbl.) *
VALACICLOVIR
VALGANCICLOVIR
ZANAMIVIR
Valtrex (Tbl.) *
Valcyte (Tbl.)
Relenza Inhalat *
500 mg *
450 mg
5 mg *
3 x 1000 mg
2 x 900 mg
2 x 5 mg
Antiretrovirale Substanzen
ABACAVIR (ABC)
Ziagen (Tbl) *
300 mg *
2 x 300 mg
13,19 €
ATAZANAVIR (ATV)
DARUNAVIR (DRV)
Reyataz (Kps.) *
Prezista (Tbl.) *
1 x 300 mg
2 x 600 mg
25,06 €
28,13 €
DIDANOSIN (ddI)
Videx (Hartkps.) *
1 x 400 mg
10,52 €
EFAVIRENZ (EFV)
Sustiva (Kps.) *
1 x 600 mg
12,59 €
EMTRICITABIN (FTC) .
FOSAMPRENAVIR (FPV)
Emtriva (Kaps.) *
Telzir (Tbl.) *
150*, 200*, 300 mg*
400 mg *, 600 mg *
125*, 200*, 250*,
400 mg *
30*, 50*, 100*, 200*,
600 mg *
200 mg *
700 mg *
1 x 200 mg
2 x 700 mg
8,65 €
19,41 €
INDINAVIR (IDV)
LAMIVUDIN (3TC)
LOPINAVIR + RITONAVIR
(LPV + RTV)
MARAVIROC (MVC)
Crixivan (Kps.) *
Epivir (Tbl.) *
200 mg*, 400 mg *
150 mg *
3 x 800 mg
2 x 150 mg
10,80 €
8,79 €
Kaletra (Tbl.)
200 + 50 mg
2 x 400 + 100 mg
25,03 €
Celsentri (Tbl.) *
150 mg *, 300 mg *
2 x 300 mg
32,48 €
RIBAVIRIN
1 x 600 mg
15,52 €
18,61 €
136,67 €
2,12 €
- 127 -
25. PRÄPARATE, DARREICHUNGSFORM, KOSTEN – ARZNEIMITTEL ZUR ORALEN VERABREICHUNG
25. ARZNEIMITTEL ZUR ORALEN VERABREICHUNG
SUBSTANZ (INN-NAME)
NELFINAVIR (NFV)
HANDELSNAME
Viracept (Tbl.) *
DARREICHUNGS250 mg *
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ÜBLICHE TAGES- TAGESTHERAPIE3 x 750 mg
14,46 €
- 128 -
NEVIRAPIN (NVP)
Viramune (Tbl.) *
Viramune (Lösung) *
200 mg *
2 x 200 mg
240 ml (1 ml = 10 mg) *
RALTEGRAVIR (RAL)
RITONAVIR (RTV)
Isentress (Tbl.) *
Norvir (Kps) *
400 mg *
100 mg *
STAVUDIN (d4T)
TENOFOVIR-DISOPROXIL
(TDF)
TENOFOVIR-DISOPROXIL
+EMTRICITABIN (TDF+FTC
TENOFOVIR-DISOPROXIL+
EMTRICITABIN
+EFAVIRENZ
TIPRANAVIR (TPV)
Zerit (Tbl.) *
20 *, 30 *, 40 mg *
Viread (Tbl) *
245 mg *
Truvada (Tbl) *
200 + 245 mg *
Atripla (Tbl.) *
200+245+600 mg *
Aptivus (Kps.) *
Retrovir (Kps./Tbl.) *
Retrovir (Lösung) *
250 mg *
100*, 250*, 300 mg*
200 ml (1ml=10 mg)*
Combivir (Kps.)
300 + 150 mg
2x 300 + 150 mg
20,10 €
Trizivir (Kps.) *
300+ 150+ 300 mg
2 x 300 + 150 +
300 mg
36,08 €
ZIDOVUDIN (AZT)
ZIDOVUDIN + LAMIVUDIN
(AZT + 3TC)
ZIDOVUDIN + LAMIVUDIN +
ABACAVIR (AZT+3TC+ABC)
13,22 €
16,04 €
2 x 400 mg
31,32 €
2 x 600 mg
19,45 €
(2x 100 mg als Kombinationspartner)
2 x 30 mg
9,26 €
1 x 245 mg
15,39 €
1 x 200 + 245 mg
24,01 €
1x
200+245+600 mg
36,88 €
2 x 250 mg
14,30 €
2 x 250 mg
10,95 €
25. PRÄPARATE, DARREICHUNGSFORM, KOSTEN – ARZNEIMITTEL ZUR ORALEN VERABREICHUNG
25. ARZNEIMITTEL ZUR ORALEN VERABREICHUNG
SUBSTANZ (INN-NAME)
Antiprotozoenmittel
ARTEMETER +
LUMEFANTRIN
HANDELSNAME
Seite 6 von 7
DARREICHUNGS-
ÜBLICHE TAGES- TAGESTHERAPIE-
- 129 -
Riamet (Tbl.) *
20 + 120 mg *
2 x 80 + 480 mg
11,71 €
ATOVAQUON + PROGUANIL
Malarone (Tbl.) *
250 + 100 mg
4 x 250 + 100 mg
(als Einzeldosis !)
15,77 €
CHININ
Chininum hydrochloricum
(Drg.) *
250 mg *
3 x 10 mg / kg
CHLOROQUIN-PHOSPHAT
Resochin (Tbl.)
250 mg
Resochin junior (Tbl.) *
81 mg *
10 x 250 mg
über 2 Tage
(nach Behandlungsschema)
HYDROXICHLOROQUINSULFAT
Quensyl (Drg.) *
200 mg *
3 x 200 mg
MEFLOQUIN
Lariam (Tbl.) *
250 mg *
PAROMOMYCIN
PRIMAQUIN
Humatin (Kps.) *
Primaquine (Tbl.) **
250 mg *
30 mg **
ETHAMBUTOL
ISONIACID / VIT B6
Myambutol (Tbl.)
Isozid-comp. (Tbl.)
400 mg
100 mg, 300 mg
PYRAZINAMID
RIFAMPICIN
Pyrafat (Tbl.)
Rifa (Drg.)
500 mg
300 *, 450, 600 mg
6 x 250 mg
über 1 Tag
3 x 500 mg
1 x 30 mg
8,37 €
1,90 €
0,55 €
34,11 €
9,91 €
n.b.
Tuberkulostatika
1x1600 mg (>60 kg)
1 x 300 mg
1,22 €
0,25 €
1 x 2 g (> 60 kg)
1 x 600 mg
1,25 €
2,50 €
25. PRÄPARATE, DARREICHUNGSFORM, KOSTEN – ARZNEIMITTEL ZUR ORALEN VERABREICHUNG
25. ARZNEIMITTEL ZUR ORALEN VERABREICHUNG
SUBSTANZ (INN-NAME)
Antimykotika
FLUCONAZOL
ITRACONAZOL
POSACONAZOL
TERBINAFIN
VORICONAZOL
HANDELSNAME
DARREICHUNGSFORM
Seite 7 von 7
ÜBLICHE TAGES- TAGESTHERAPIEDOSIERUNG
KOSTEN incl. Mwst.
Fluconazol (Kps.)
Diflucan (Saft)
Sempera Liquid (Saft)
Sempera Kps. *
Noxafil (Saft) *
50, 100 mg, 200 mg*
100 ml (1 ml = 10 mg)
150 ml (1 ml = 10 mg
100 mg *
105 ml (1 ml = 40 mg
1 x 100 mg
2 x 200 mg
2 x 200 mg
2 x 400 mg
0,31 €
8,06 €
23,23 €
8,74 €
143,62 €
Lamisil (Tbl.) *
Vfend (Tbl) *
Vfend Susp. (Saft) *
250 mg *
50 mg *, 200 mg *
70 ml (1 ml = 40 mg)
1 x 250 mg
2x 200 mg
(< 70 kg)
4,66 €
104,49 €
174,00 €
- 130 -
nicht resorbierbar
AMPHOTERICIN B
NYSTATIN
Anthelmintika
ALBENDAZOL
MEBENDAZOL
Dr. J. W achsmuth
Ampho-Moronal (Susp.) 30 ml (1 ml = 100 mg)
Ampho-Moronal (Lutschtbl.) 10 mg
24 ml
Candio Hermal (Susp.)
(1 ml = 100.000 IE)
Eskazole (Tbl.)
Vermox*,
Vermox forte (Tbl.) *
4 x 7 ml
4 x 10 mg
8,20 €
1,43 €
4 x 6 ml
3,42 €
400 mg
2 x 400 mg
17,73 €
100 mg *, 500 mg *
3x1g
18,49 €
Apotheke - Universitätsklinikum Ulm
25. PRÄPARATE, DARREICHUNGSFORM, KOSTEN – ARZNEIMITTEL ZUR ORALEN VERABREICHUNG