wirtschaft - Argentinisches Tageblatt

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wirtschaft - Argentinisches Tageblatt
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20 Jahre Mauerfall (Seiten 12 und 13)
Sonnabend, 7. November 2009
Wie weiter
in Honduras?
Tegucigalpa (dpa) - Der Honduras-Konflikt ist erneut in eine
Sackgasse geraten. Der im Juni
gestürzte honduranische Präsident
Manuel Zelaya erklärte eine Aussöhnung zwischen den Konfliktparteien seines Landes für gescheitert. Zelaya war nicht, wie
gefordert, bis zum Donnerstag
wieder ins Präsidentenamt eingesetzt worden. Zuvor hatte die
Übergangsregierung von Machthaber Roberto Micheletti den Weg
zur Bildung einer Regierung mit
Mitgliedern aller politischen Parteien freigemacht.
Wie am Donnerstagabend in
Tegucigalpa mitgeteilt wurde, traten die Minister der Interimsregierung zurück, nachdem Micheletti
sie dazu aufgefordert hatte. Nach
den Angaben Michelettis standen
die Namen des Kabinetts am Donnerstagabend fest und er erklärte,
er warte weiter auf die Kandidatenliste Zelayas.
Laut dem Abkommen, auf das
sich die Konfliktparteien vergangene Woche verständigt hatten,
sollte die neue Regierung bis zum
Amtsantritt eines am 29. November zu wählenden Präsidenten im
Januar 2010 amtieren. Micheletti
bestand aber darauf, dass allein
der Kongress zu entscheiden habe,
ob Zelaya ins Präsidentenamt zurückkehren könne. Zelaya dagegen hatte darauf bestanden, vor
der Bildung einer neuen Regierung der nationalen Einheit wieder ins Amt eingesetzt zu werden.
Er hatte darauf verzichtet, Kandidaten seiner Wahl für diese Regierung zu benennen.
Die Staatskrise in Honduras
war am 28. Juni durch den Sturz
Zelayas ausgelöst worden. Die
seitdem amtierende Übergangsregierung wirft ihm Verfassungsbruch und Vaterlandsverrat vor.
Laut dem ursprünglichen Vermittlungsplan des costa-ricanischen
Präsidenten Óscar Arias sollte
Zelaya die Regierung bis zum
Amtsantritt eines neuen Präsidenten anführen.
Inhalt
FRANQUEO A PAGAR Cuenta 10266 - Correo Argentino Central
Zwei oder mehr Parteien
Meinung ........................... 4
Puente del Inca
Ausflüge & Reisen ........... 7
Austausch mit Paraguay
Gemeinschaften ............. 15
120. Jahrgang Nr. 31.744
(Diario Argentino)
Reformvertrag wird Wirklichkeit
EU: Klaus gibt nach / Nach Lissabon-Gefeilsche kann nun Arbeit beginnen
Brüssel (dpa) - Die Nabelschau
der Europäischen Union soll ein
Ende haben. Nach der Ratifizierung
des “Lissabon-Vertrages” hat die
EU voraussichtlich vom 1. Dezember an eine neue Rechtsgrundlage.
Und wenn die Regierenden sich
beim Sondergipfel im November
auch noch auf die Besetzung der
wichtigsten Posten geeinigt haben,
können sie nach acht Jahren Debatte über das Regelwerk der EU anfangen, sich um wirklich wichtige
Sachfragen zu kümmern: von Arbeitslosigkeit über Energiesicherheit bis zum Klimaschutz
“Seine Unterschrift beendet eine
viel zu lange Zeit, in der wir uns um
die Institutionen der Union gekümmert haben”, räumte der schwedische Ministerpräsident und derzeitige EU-Ratsvorsitzende Fredrik
Reinfeldt mit Blick auf den tschechischen Präsidenten Vaclav Klaus
ein. Klaus hatte nach monatelanger
Verzögerungstaktik am Dienstag als
Letzter die Ratifizierungsurkunde
für den Vertrag unterschrieben.
Zuvor hatte das tschechische
Verfassungsgericht in Brno (Brünn)
dafür den Weg freigemacht durch
ein Urteil, in dem es den LissabonVertrag für verfassungskonform erklärte. “Die Entscheidung habe ich
erwartet und respektiere ich, auch
wenn ich mit deren Inhalt und Begründung grundsätzlich nicht einverstanden bin”, sagte der EU-kritische Klaus. Immerhin konnte er
durchsetzen, dass die Grundrechtecharta des Reformvertrags für
Tschechien eine Ausnahmeklausel
vorsieht. Diese Forderung hatte
Klaus gestellt, um sein Land vor
eventuellen Rückgabeansprüchen
durch vertriebene Sudetendeutsche
zu schützen
Für die Union beginnt nun eine
neue Ära. Durch den Reformvertrag
werden Veto-Möglichkeiten von
Einzelstaaten stark eingeschränkt;
künftig kann die Union oft auf Mehrheitsentscheidungen setzen statt den
kleinsten gemeinsamen Nenner suchen zu müssen. Auch eine Art “Außenminister” und ein ständiger Ratspräsident werden mit der Strukturreform eingeführt und sollen helfen,
europäische Politik international
besser zu vertreten.
Wie der Lissabon-Vertrag nun mit
politischer Substanz ausgefüllt wird,
wird vor allem im Europaparlament
Argentinien
Unterzeichnung
mit Argusaugen beobachtet. Dort
haben manche Abgeordnete Jahre
ihres politischen Lebens mit dem
Kampf für den Vertrag verbracht, der
als Verfassung begann. Von der
schwierigen “Reparatur” von drei
gescheiterten Volksabstimmungen in
den Niederlanden, Frankreich und
Irland ganz zu schweigen.
“Die EU wird handlungsfähiger,
demokratischer und transparenter”,
sagt der CDU-Abgeordnete Elmar
Brok. Nun dürften “die wesentlichen Fortschritte des Vertrages”
nicht durch “administratives KleinKlein der Kommission und des Ministerrates wieder verloren gehen”.
Bei der Vergabe der Spitzenposten, die noch in diesem Monat bei
einem EU-Sondergipfel beschlossen werden soll, geht es nicht nur
um Einfluss und Eitelkeit. Einerseits sind die Aufgaben des ständigen EU-Ratspräsidenten mit einer
Amtszeit von zweieinhalb Jahren
bisher noch weitgehend undefiniert,
andererseits gibt es den neuen EU“Außenminister” ohne diesen Titel,
aber dafür künftig mit einem EUeigenen diplomatischen Dienst: Die
ersten Amtsinhaber werden die
Weichen dafür stellen, was die
Nachfolger aus diesen Positionen
machen können.
Die “neuen Möglichkeiten” dürften “nicht durch eine falsche Besetzung” verspielt werden, mahnt
Brok. Und der SPD-Abgeordnete Jo
Leinen, ebenfalls ein Brüsseler Vertrags-Veteran, fordert “eine starke
Führung”, die die großen politischen Strömungen repräsentiere.
Das Parlament, das am 25. November mit den Anhörungen der Kandidaten beginnen könne, müsse ausreichend Zeit haben. Seiner Ansicht
nach genügt es, wenn die neuen
Top-Posten zum 1. Januar 2010 besetzt werden.
Reinfeldt begann unmittelbar
nach der Ratifizierung durch Tschechien mit Konsultationen über die
Spitzenpositionen. EU-Diplomaten
sagten, er wolle unbedingt noch vor
dem EU-Sondergipfel einen breiten
Konsens über die Posten erzielen zwischen Konservativen und Sozialisten und zwischen kleinen und
großen Mitgliedstaaten. Das Letzte, was die EU jetzt noch brauche,
sei ein nächtliches Gefeilsche um
die Ämter, hieß es.
(Hintergrund S. 5)
Internationales
Foto: AP
Vaclav Klaus nach der Unterzeichnung des Vertrages
von Lissabon. Der EU-Kritiker hatte lange gezögert.
Sudetendeutsche Kritik
Berlin (dpa) - Der Sprecher der Sudetendeutschen Landsmannschaft,
Bernd Posselt, hat die Zugeständnisse der EU an Tschechien beim Lissabon-Vertrag scharf kritisiert. Das Thema Benes-Dekrete habe nichts mit
der Grundrechte-Charta zu tun.
Posselt sagte: “Das Ganze ist ein gigantischer Schwindel.” Tschechiens Präsident Vaclav Klaus habe gesagt, er müsse die Tschechen vor
etwas bewahren, was ihnen aber nie gedroht habe. So bleibe die Bodenordnung nach dem Lissabon-Vertrag in der nationalen Zuständigkeit.
Nach Ansicht von Posselt hat Klaus “ein Gespenst aus dem Schrank
geholt, um die eigenen Bürger zu erschrecken”. Ihm sei es auch nie um
die Benes-Dekrete gegangen, sondern um die Beseitigung des LissabonVertrages.
Posselt sagte: “Und jetzt gibt es eine Ausnahmeregelung, die zwar an
der rechtlichen Situation der Sudetendeutschen nichts ändert und diese
nur moralisch verletzt, die aber die Tschechen selbst in ihren Grundrechten beschneidet.” Es könne aber “nicht Grundrechte erster und zweiter
Klasse” geben, sie seien universal gültig.
Hüben & Drüben
Amoklauf
Starker Auftakt
Schillermuseum
Kultur .............................. 18
Sozialpolitik
Wirtschaft ....................... 24
Rubriken
Leserbriefe ....................... 7
Seite der Frau .................. 9
Lateinamerika .................. 7
Gemeinschaften ....... 14-17
Wirtschaft ................. 20-23
Unterhaltung .................. 10
Kleinanzeigen ................. 20
In Zukunft enger zusammenarbeiten wollen die Parlamente
von Argentinien und RheinlandPfalz. In der deutschen Botschaft
in Buenos Aires unterzeichneten
beide Seiten eine entsprechende
Absichtserklärung. Auch wirtschaftlich soll der Austausch vertieft werden.
Seite 6
Schock und Trauer löste der
Amoklauf eines muslimischen
US-Militär-Psychiaters in Texas
aus. Der 39-Jährige tötete 13
Menschen. In wenigen Wochen
hätte er in den Irak entsandt werden sollen. Das Blutbad wirft
viele offene Fragen auf.
Seite 2
Schweizer Kultur in Argentinien zu fördern, aber auch umgekehrt argentinische Kultur in die
Schweiz zu tragen, dies ist die
Zielsetzung der kürzlich wieder
ins Leben gerufenen Fundación
Cultural Suizo Argentina. Das
kulturelle Angebot kann sich bereits sehen lassen.
Seite 11
Sport
Bayern-Frust
In der Champions League
steht der FC
Bayern München nach einer 0:2-Heimschlappe gegen Girondins
Bordeaux vor
dem
Aus.
Freude dagegen beim VfL Wolfsburg. Der
deutsche Meister ist nach seinem
3:0-Erfolg bei Besiktas Istanbul
auf gutem Wege, ins Achtelfinale einzuziehen.
Seite 8
2
Sonnabend, 7. November 2009
INTERNATIONALE POLITIK
Schock und Trauer
USA rätseln über grausames Blutbad
UNO/Nahost
Pro Goldstone-Bericht
New York - Die UN hat sich mehrheitlich hinter den Goldstone-Bericht
gestellt und von Israelis und Palästinensern eine Untersuchung der Menschenrechtsverletzungen während
des Gaza-Krieges verlangt. Die Regierung in Jerusalem kritisierte den
Beschluss. Die israelische Armee
habe bei dem Militäreinsatz höhere
militärische und moralische Standards bewiesen als die Verfasser der
Resolution. Die EU-Länder hatten in
Verhandlungen versucht, die UNResolution zu entschärfen und die
Überweisung des Berichts an den Sicherheitsrat zu verhindern. Dem widersetzten sich die arabischen Länder jedoch.
Nahost
Demo für Abbas
Ramallah - Im Westjordanland
demonstrierten tausende Anhänger
von Palästinenserpräsident Mahmud
Abbas. Sie forderten ihn auf, seinen
Amtsverzicht zurückzunehmen und
für die Präsidentschaftswahl zu kandidieren. Abbas hatte angekündigt,
sich nicht zur Wiederwahl zu stellen.
Er begründete dies mit dem festgefahrenen Friedensprozess und seiner
Enttäuschung über die pro-israelische
Haltung der US-Regierung im Siedlungsstreit. Die Hamas bezeichnete
den Amtsverzicht als “sehr deutliche
Erklärung des Scheiterns seines auf
Verhandlungen ausgerichteten Programms“.
Afghanistan
UN ziehen Mitarbeiter ab
Kabul - Nach dem tödlichen Angriff auf UN-Mitarbeiter in Kabul
ziehen die Vereinten Nationen mehr
als die Hälfte ihres Personals aus
Gefahrenzonen in Afghanistan ab.
Der UN-Sondergesandte Kai Eide
sagte, die Verlegung werde die Arbeit
der Vereinten Nationen in Afghanistan nicht beeinflussen. Eide sagte,
beim Großteil des von den Verlegungen betroffenen Personals handele es
sich um unterstützende Mitarbeiter,
die “nicht an vorderster Front“ stünden. Bei einem Besuch in Kabul hatte UN-Generalsekretär Ban Ki Moon
betont, die UN würden ihre Arbeit in
trotz des Terroranschlags fortsetzen.
Iran
Keine Atom-Einigung
Wien/Moskau - Im Atomstreit mit
dem Iran ist keine Einigung in Sicht.
Teheran blieb eine Antwort zum
Kompromissvorschlag der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA
schuldig, der eine Urananreicherung
im Ausland vorsieht. Der Iran hatte
zwar eine erste, jedoch keine abschließende Antwort abgegeben und
beharrt auf Änderungen in dem Entwurf. In dem Kompromissvorschlag
geht es um auf 20 Prozent angereichertes Uran, das der Iran für einen
Forschungsreaktor braucht. Statt das
Material selbst anzureichern, soll
Teheran niedrig angereichertes Uran
nach Russland schicken, wo es dann
auf 20 Prozent gebracht wird. Außenminister Manuchehr Mottaki betonte, sein Land wolle den Vorschlag von
einer Kommission überprüfen lassen.
Rumänien
Neue Regierung?
Bukarest - In Rumänien startet
Staatspräsident Traian Basescu einen
neuen Versuch zur Regierungsbildung. Er nominierte den Bukarester
Stadtteilbürgermeister Liviu Negoita für das Amt des Ministerpräsidenten. Zuvor war Basescus erster Kandidat Lucian Croitoru im Parlament
gescheitert. Sollte auch dieser Anlauf
scheitern, könnte der Präsident das
Parlament auflösen und Neuwahlen
ausrufen. Negoita gilt ebenso wenig
wie Croitoru als mehrheitsfähig. Die
Parlamentsmehrheit aus Sozialisten
und Liberalen besteht darauf, dass
Basescu Klaus Johannis nominiert.
Somalia
Piratenüberfall
Nairobi/Madrid - Somalische Piraten haben einen griechischen
Frachter mit 21 Mann an Bord gekapert. Ein Sprecher der EU-Marinemission Atalanta berichtete, die „MV
Delvina“ sei auf dem Weg nach Sansibar überfallen worden und nehme
nun Kurs auf Somalia. Die Lage auf
dem spanischen Trawler „Alakrana“
spitzte sich zu. Wie die spanische
Verteidigungsministerin Carme
Chacón mitteilte, brachten die Seeräuber drei der 36 Geiseln auf das
somalische Festland. Zudem feuerten
sie eine Granate und mehrere Schüsse ab.
Sudan
Historische Wahlen
Nairobi/Khartum - Vor den ersten
Wahlen seit 20 Jahren hat im Sudan
die Registrierung der Wähler für die
Präsidenten- und Parlamentswahlen
begonnen. Nach zwei Jahrzehnten
Bürgerkrieg ist es für viele Sudanesen der erste Urnengang ihres Lebens.
Zwischen dem islamisch geprägten
und von arabischstämmigen Sudanesen bewohntem Norden und dem von
christlichen Schwarzafrikanern bewohntem Süden hatte 20 Jahre lang
Bürgerkrieg geherrscht.
Washington (dpa) – Viele offene
Fragen nach dem blutigen Amoklauf
eines muslimischen Offiziers auf
dem größten Militärstützpunkt in den
USA: 13 Menschen tötete der Militär-Psychiater in Fort Hood (Texas),
30 wurden verletzt. Erst die Kugeln
einer Polizistin konnten Major Nidal
Malik Hasan stoppen, der in wenigen Wochen in den Irak entsandt
werden sollte. Amerika rätselt: War
es Angst vor dem Einsatz, Hass aufs
Militär, oder religiöse Verblendung?
Nichts hatte auf das schlimmste
Blutbad auf einem amerikanischen
Stützpunkt hingedeutet, als der Mann
am Donnerstag um die Mittagszeit
aus zwei Pistolen das Feuer eröffnet.
Der Kugelhagel trifft Soldaten in einem Gebäude, in dem vor Auslandseinsätzen ihre Gesundheit überprüft
wird. Menschen werfen sich auf den
Boden, Panik bricht aus.
Der Täter wird schließlich von
einer Polizistin mit vier Schüssen
niedergestreckt und liegt derzeit bewusstlos in einem Krankenhaus, die
Ärzte bezeichneten seinen Zustand
als stabil.
Zeugen berichteten, Hasan habe
“Allahu Akhbar“ (Gott ist groß) gerufen, als er das Feuer eröffnete. Der
Todesschütze gilt als strenggläubiger
Muslim. Eine Tante des Täters sagte, er sei seit den Anschlägen vom
11. September 2001 wegen seines
Foto: AP
Trauer und Entsetzen nach
dem blutigen Amoklauf auf einem Militärstützpunkt.
Glaubens immer wieder schikaniert
worden. Aber nie habe er sich extremistisch geäußert, sagte der Imam
(Vorbeter) einer Moschee in Silver
Spring, die Hasan besuchte. Nie habe
er Rachegefühle gezeigt.
Hasan war erst seit Juli in Fort
Hood stationiert und soll schon lange eine Entsendung in den Irak gefürchtet haben. Auch habe er die Einsätze dort und in Afghanistan kritisiert. „Er sagte, wir sollten dort nicht
sein“, sagte ein Kollege. Präsident
Barack Obama sprach von einem
„entsetzlichen Ausbruch der Gewalt“
und rief zum Gebet für die Opfer und
Angehörigen auf. Er stehe in Kontakt zum Pentagon und zum FBI, um
die Sicherheit der US-Truppen im
eigenen Land zu gewährleisten, sagte Obama. „Es ist schwierig genug,
wenn wir diese mutigen Amerikaner
in Kämpfen in Übersee verlieren. Es
ist schrecklich, dass sie hier auf einer Basis in den Vereinigten Staaten
unter Beschuss kommen.“
Waffenschmuggelschiff entdeckt
Israel bezichtigt den Iran / Fracht für Hisbollah?
Tel Aviv/Beirut (dpa) - Israel hat als Konsequenz aus
der Affäre um das Waffenschmuggelschiff „Francop“
mehr Druck auf den Iran gefordert und offiziell Beschwerde bei den Vereinten Nationen gegen den Iran
eingelegt. In einem Brief an UN-Generalsekretär Ban
Ki Moon forderte die israelische UN-Botschafterin Gabriela Shalev eine „angemessene Aktion“ des Weltsicherheitsrats.
Die internationale Gemeinschaft solle ihr ganzes
Augenmerk auf den Iran richten und „kriminelle Aktivitäten“ unterbinden, sagte Ministerpräsident Benjamin
Netanjahu. Nach Darstellung von Außenminister Avigdor Lieberman steht zweifelsfrei fest, dass die 36 Container mit Waffen und Munition vom Iran an die verbündete Hisbollah im Libanon geliefert werden sollten.
Sowohl die Schiiten-Miliz als auch Syrien und der Iran
bestreiten die Verwicklung in den Waffenschmuggel. Die
Hisbollah warf Israel Piraterie in internationalen Gewässern vor.
Ein Spezialkommando der israelischen Marine hatte
den Frachter in der Nacht zum Mittwoch rund 160 Kilometer vor der israelischen Küste aufgebracht. Nach
Angaben der Armee befanden sich an Bord hunderte
Tonnen an Waffen, darunter auch 3000 Raketen. Das
Schiff gehört der in Neu Wulmstorf vor den Toren Hamburgs ansässigen Reederei Gerd Bartels. Der Eigner hatte
erklärt, er habe von dem Waffenschmuggel nichts gewusst. Nach einer Befragung der elfköpfigen Besatzung
und einer Inspektion ließen die israelischen Behörden
die „Francop“ aus dem Hafen von Aschdod auslaufen.
Israel hat nach Angaben des Außenministers das
Schiff verfolgt, obwohl es viele Versuche gegeben habe,
die Fracht zu verstecken. „Sie haben die Route geändert, sie haben die Fracht von einem Schiff auf das nächste umgeladen“, sagte Lieberman. Es gebe aber zweifelsfreie Beweise, dass die Ladung für die Hisbollah
bestimmt gewesen sei. Nach Angaben der israelischen
Armee hätte die an Bord der „Francop“ transportierte
Menge an Waffen und Munition für einen vier Wochen
langen Krieg mit Israel gereicht.
Ausweg aus dem Chaos
Karsai will „Regierung der nationalen Einheit“
USA
Bloomberg bestätigt
New York - Medienmogul Michael Bloomberg bleibt für eine dritte
Amtszeit Bürgermeister von New
York. Er konnte sich mit 51 Prozent
gegen seinen demokratischen Herausforderer William Thompson
durchsetzen, der auf 46 Prozent kam.
Bloombergs Vorsprung fiel aber deutlich niedriger aus als erwartet. Für die
demokratische Partei von Präsident
Barack Obama ist es in der größten
US-Metropole die fünfte Niederlage
in Folge. (dpa)
Urteil: Kreuz verletzt Religionsfreiheit
Straßburg/Rom (dpa) - Ein christliches Kreuz im Klassenzimmer einer
Staatsschule verletzt die Religionsfreiheit der Schüler. Zu diesem Urteil
kam der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR). Die Richter gaben damit einer Italienerin Recht, die bis in höchste Instanzen mit
dem Versuch gescheitert war, ihre Kinder in Räumen ohne religiöse Symbole unterrichten zu lassen. Das Urteil löste in Italien Entrüstung aus. Die
Regierung in Rom kündigte Beschwerde gegen die Entscheidung an.
Die streitbare Italienerin berief sich auf ein Urteil, dem zufolge Kreuze in Wahlbüros gegen die religiöse Neutralität des Staates verstoßen. Die
obersten Richter Italiens wiesen die Klage ab, weil das Kreuz ein Symbol
der Geschichte und Identität des Landes sei. Der EGMR wies dies zurück. Die Schüler könnten das Kreuz leicht als religiöses Zeichen interpretieren. Die Freiheit, keiner Religion anzugehören, brauche besonderen
Schutz.
Ministerpräsident Silvio Berlusconi sieht in dem Richterspruch indes
kein “Zwangsurteil“ und sagte: “Wir behalten das Kruzifix.“
neuerte Karsai auch das DiaKabul (dpa) - Nach der Ablogangebot an die radikal-islasage der Stichwahl in Afghamischen Taliban. Die Sichenistan hat der im Amt bestätigrung von Frieden und Stabilite Präsident Hamid Karsai die
tät im Land sei eine der wichBildung einer „Regierung der
tigsten Aufgaben der Regienationalen Einheit“ angekünrung, so Karsai. Daher werde
digt. Das neue Kabinett werde
er die Anstrengungen verstärVertreter aller ethnischen Grupken, um all jene Afghanen in
pen und politischen Lager des
die Mitte der Gesellschaft zuLandes umfassen, sagte Karsai
rückzuholen, die aus „irgendin Kabul. „Alle, die zur Zusameinem Grund“ zu den Waffen
menarbeit mit mir bereit sind,
gegriffen hätten. Die Taliban
sind willkommen - unabhängig
äußerten sich zunächst nicht
davon, ob sie mich bei den
dazu.
Wahlen unterstützt haben oder
Karsai sagte weiter, er wolgegen mich angetreten sind“,
le in seiner zweiten Amtszeit
erklärte der Präsident.
vor allem die Korruption beKarsai ließ offen, ob der Rekämpfen und den Wunsch des
gierung auch sein politischer
Volkes nach einer effektiven
Rivale, Ex-Außenminister Abund sauberen Regierung erfüldullah Abdullah, angehören
len. „Wir sind uns der Problewird. Beide Politiker sollten an
me bei der Regierungsführung
diesem Samstag in einer Stichund in unserem Umfeld bewahl gegeneinander antreten,
wusst.“ US-Präsident Barack
nachdem der Amtsinhaber in
Obama hatte Karsai aufgeforder von Betrugsvorwürfen
Foto: AP
dert, mit Reformen und dem
überschatteten ersten WahlrunNiederringen der Korruption
de am 20. August die absolute
Nach der abgesagten Stichwahl wurde
„ein neues Kapitel“ in der GeStimmenmehrheit verfehlt hatKarsai in seinem Amt bestätigt.
schichte Afghanistans aufzute. Unter Verweis auf erneut
drohende Manipulationen hatte sich gang ab und erklärte Karsai für wei- schlagen. Für die notwendigen Veränderungen in Afghanistan seien nun
Abdullah jedoch aus dem Rennen tere fünf Jahre zum Präsidenten.
zurückgezogen. Daraufhin sagte die
Bei seinem ersten Auftritt nach „Taten und nicht Worte erforderlich“,
Wahlkommission (IEC) den Wahl- Bekanntgabe der Entscheidung er- sagte Obama.
DEUTSCHSPRACHIGER RAUM
Fest der Freiheit
Am Montag wird Berliner Mauerfall vor 20 Jahren gefeiert
Irrwege der Justiz
Mutmaßlicher NS-Verbrecher Boere erneut vor Gericht
Schweiz
den Widerstandes der niederländischen Bevölkerung
war. Die Niederlande waren von 1940 bis 1945 von NaziDeutschland besetzt. Zur Bekämpfung der Widerstandsgruppen sei das 15-köpfige Mordkommando “Feldmeijer” gegründet worden. Nach einem Attentat seien Mitglieder des Kommandos unter dem Decknamen “Silbertanne” für Vergeltungsschläge unter den Widerstandskämpfern in Bewegung gesetzt worden.
Die Staatsanwälte hielten das noch vor 25 Jahren für
“zulässig und rechtmäßig”. Die Staatsanwaltschaft stellte
ihre Ermittlungen gegen Boere und andere ein.
Nur ein Jahr zuvor hatten die Niederländer vergeblich die Auslieferung Boeres beantragt. Für die hinterbliebenen Söhne der Opfer war es äußerst bitter, dass
ausgerechnet ein Erlass Hitlers die Auslieferung letztlich verhinderte: Boere - Sohn einer deutschen Mutter
und eines niederländischen Vaters - könnte als Angehöriger der SS Deutscher geworden sein. Weil Deutsche
damals nicht ausgeliefert werden durften und die letzte
Sicherheit fehlte, blieb Boere in Deutschland, in seiner
Heimatstadt Eschweiler. Der Mann bezeichnet sich heute
als staatenlos.
Auch ein erneuter Vorstoß der Niederländer scheiterte
2007. Boere sollte seine Haftstrafe in Deutschland verbüßen. Weil er aber 1949 in Amsterdam nicht ausreichend
verteidigt wurde, lehnte das Oberlandesgericht Köln den
Antrag ab. Wenn Boere in Aachen verurteilt werden sollte, ist möglicherweise immer noch nicht Schluss. Der alte,
herzkranke Mann kann in Revision gehen.
Österreich
3
WOCHE IN DEUTSCHLAND
Berlin (dpa/AT) West 20 Jahre nach dem
Deutschland feiert am 9.
Mauerfall verschwunden.
November den Fall der
“In vielen Bereichen haben
Berliner Mauer vor 20
sich die LebensverhältnisJahren mit einem Fest
se bereits weitgehend ander Freiheit. Die Staatsgeglichen”, sagte Merkel
oder Regierungschefs
der “Leipziger Volkszeialler EU-Mitgliedstung”.
staaten, US-AußenminiMerkel erweist an dem
sterin Hillary Clinton
Jubiläumstag auch den
und der russische PräsiDDR-Bürgerrechtlern ihre
dent Dmitri Medwedew
Reverenz, die als erste für
werden am Montag zu
Veränderungen in der DDR
den Feierlichkeiten in
eintraten. Geplant ist um
der deutschen Haupt15.00 Uhr ein gemeinsaFoto: AP
stadt erwartet. Auch
mer historischer SpazierStadtchef Klaus Wowereit erwartet am
Bundespräsident Horst
gang über die Bornholmer
Montag Gäste aus aller Welt.
Köhler und BundeskanzBrücke.
lerin Angela Merkel haben ihr Kom- ras gestammelt.
Während der Feierlichmen angesagt.
Der damalige Bundeskanzler Hel- keiten gilt in der Hauptstadt die
Am Abend des historischen Ta- mut Kohl hat seine Teilnahme an den höchste Sicherheitsstufe. Tausende
ges werden am Brandenburger Tor Feierlichkeiten abgesagt. Bei seinem Polizisten sind im Einsatz, Unterstütneben Merkel die Repräsentanten der öffentlichen Auftritt vor einer Wo- zung kommt auch aus anderen Bunvier ehemaligen Alliierten sprechen. che hatte der Altkanzler gesundheit- desländern und von der BundespoliDie Staatsgäste werden gemeinsam lich stark angeschlagen gewirkt.
zei. US-Außenministerin Clinton
durch das Wahrzeichen der deutRund 1000 bemalte, übermanns- reist bereits am Sonntag an.
schen Hauptstadt schreiten, das einst große Dominosteine sollen bei dem
Am Brandenburger Tor spielt am
Symbol der Teilung war. Hundert- Fest der Freiheit am Brandenburger Abend auch die Staatskapelle Bertausende Besucher werden erwartet. Tor umstürzen und damit symbolisch lin unter Daniel Barenboim. TechnoAm 9. November erinnert Deutsch- an den Mauerfall erinnern. Die etwa DJ Paul von Dyk präsentiert die eiland aber auch an die Pogromnacht anderthalb Kilometer lange, bunte gens zu dem Jahrestag komponierte
von 1938 und die Verfolgung tausen- Mauer reicht vom Reichstag bis zum Hymne “We are one”. Zum Abder jüdischer Bürger durch die Na- Potsdamer Platz. Schüler, Künstler schluss wird ein Feuerwerk in den
tionalsozialisten.
und Prominente aus vielen Ländern Nachthimmel über Berlin steigen.
Nach mehr als 28 Jahren der Tei- haben die Kunststoff-MauersegmenIm Ausland wird in den deutschen
lung hatte SED-Politbüromitglied te gestaltet. Den ersten Stein der Botschaften in aller Welt an den
Günter Schabowski am Abend des Dominokette wird der Mitbegründer Mauerfall erinnert, so auch in Bue9. November 1989 überraschend und der polnischen Gewerkschaft Soli- nos Aires, wo an den Außenwänden
fast beiläufig die Öffnung der DDR- darnosc und frühere Staatspräsident des Botschaftsgeländes großformaGrenzen verkündet. “Das tritt nach Lech Walesa anstoßen.
tige Fotos vom Mauerfall prangen
meiner
Kenntnis...ist
das
Nach Ansicht von Kanzlerin Mer- werden und eine Domino-Aktion
sofort...unverzüglich”, hatte er die kel sind die großen Unterschiede im geplant ist.
Weltsensation vor laufenden Kame- Leben der Deutschen in Ost und (“20 Jahre Mauerfall”, S. 12 und 13)
Aachen (dpa) - Es war eine zentrale Frage an diesem
Prozesstag und die Söhne der damaligen Opfer stellten
sie über ihre Anwälte voller Empörung: Wie konnte der
88 Jahre alte mutmaßliche NS-Verbrecher Heinrich
Boere über Jahrzehnte unbehelligt bleiben? Die beiden
Söhne des ersten Mordopfers Fritz Bicknese seien darüber verbittert, sagte Anwalt Wolfgang Heiermann am
Montag in dem neuen Prozess gegen Boere in Aachen.
Die Justiz habe immer wieder Gründe gefunden, Boere
nicht zur Rechenschaft zu ziehen, obwohl der die Taten
in der Vergangenheit zugegeben habe: “Es ist diese Verbitterung, die es für sie unerträglich macht, einen Fuß in
die Bundesrepublik Deutschland zu setzen.”
Für die Bicknese-Brüder sei sehr wichtig, dass ein
Gericht in Deutschland die Verbrechen des SS-Mordkommandos “Feldmeijer” und damit auch den Tod des
Vaters als Mord ahnde. Boere soll als Mitglied des Kommandos 1944 drei niederländische Zivilisten erschossen haben. Ein Todesurteil des Sondergerichtshofs Amsterdam wurde später in lebenslange Haft umgewandelt.
Boere lebt seit 1955 in Eschweiler bei Aachen und hat
die Strafe nie verbüßt.
Die Justiz hatte offensichtlich ihren Anteil daran.
Noch 1984 kam die Schwerpunkt-Staatsanwaltschaft für
NS-Verbrechen in Dortmund zu dem Schluss, dass die
Morde im Rahmen der SS-Aktion “Silbertanne” nicht
als Mord zu werten seien. Die Behörde kam damals zu
dem Schluss, dass die Aktion Silbertanne ein gerechter
und zulässiger Repressionsakt angesichts des zunehmen-
Sonnabend, 7. November 2009
Schweiz
Druck auf Libyen
Sicherheitsratsvorsitz
Anklage gegen Schläger
Bern (dpa) - Im Streit um zwei
in Libyen festgehaltene Landsleute setzt die Schweiz Tripolis
nun unter Druck. Ein am 20.
August ausgehandeltes bilaterales Abkommen zur Normalisierung der Beziehungen wird von
der Schweizer Seite vorläufig
ausgesetzt. Das beschloss die
Schweizer Regierung am Mittwoch. Außerdem soll eine restriktive Visapolitik gegenüber
libyschen Staatsbürgern betrieben werden. Die beiden Schweizer Geschäftsleute waren am 19.
Juli 2008 wegen angeblicher Verstöße gegen Einwanderungs- und
andere Gesetze festgenommen
worden. Sie befinden sich an einem unbekannten Ort.
Wien - Österreich hat am 1.
November für einen Monat den
Vorsitz im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen (Weltsicherheitsrat) übernommen. Dieser ist
das mächtigste Organ der UNO
und damit auch bedeutendste internationale Gremium. Österreich, das sich seit Jahrzehnten
unter anderem mit Auslandseinsätzen des Bundesheeres für die
Vereinten Nationen engagiert,
will sich neben dem Management der laufenden Geschäfte
insbesondere dem Schutz von
Zivilisten in internationalen Konflikten widmen. Daneben soll die
Rolle Wiens als Ort des Dialogs
und als Drehscheibe für den Frieden verstärkt werden.
München (dpa) - Die Münchner Staatsanwaltschaft hat drei
jugendliche Schläger aus der
Schweiz wegen versuchten Mordes und gefährlicher Körperverletzung angeklagt. Die drei zur
Tatzeit 16 Jahre alten Schüler
werden beschuldigt, Ende Juni
im Zentrum Münchens fünf
Menschen grundlos niedergeschlagen und -getreten zu haben,
darunter einen Behinderten, sagte ein Justizsprecher am Freitag.
Die drei Beschuldigten besuchten in Küsnacht bei Zürich eine
Berufswahlschule. Sie waren zur
Tatzeit auf Klassenfahrt in München. Vor den Übergriffen sollen
sie Alkohol und Marihuana konsumiert haben.
Merkel dankt USA
Washington (dpa) - 20 Jahre
nach dem Mauerfall hat Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU)
den USA vor beiden Häusern des
Kongresses für die Hilfe bei der
Wiedervereinigung gedankt. In einer historischen und oft bewegenden Rede sagte sie am Dienstag,
niemals würden die Deutschen und
sie persönlich dies dem amerikanischen Volk vergessen. Merkel beendete ihre Ausführungen auf Englisch und versicherte den Vereinigten Staaten, Deutschland und Europa seien auch in Zukunft starke
Partner. Zuvor hatte Präsident Barack Obama die Bundeskanzlerin
bei einem Treffen im Weißen Haus
als “außergewöhnliche Führungspersönlichkeit” gewürdigt.
Steuerentlastungen
Berlin (dpa) - Unbeeindruckt
von der wachsenden Kritik aus den
Bundesländern hält Kanzlerin Angela Merkel (CDU) an den Plänen
für milliardenschwere Steuerentlastungen in den kommenden Jahren
fest. Immer mehr Länder warnen
jedoch vor einer Überforderung.
Bundesfinanzminister Wolfgang
Schäuble (CDU) sagte ihnen eine
faire Lastenaufteilung zu. Die Bundeskanzlerin kündigte an, es werde
“weitere große Schritte” geben. Als
Zeitpunkt nannte die CDU-Chefin
am Freitag bei einem Treffen der
Mittelstands-Union “möglichst
2011” - wie im Koalitionsvertrag
festgeschrieben.
Guttenberg rechtfertigt
Kundus-Angriff
Berlin (dpa) - Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg
hat den umstrittenen Luftangriff
vom September auf zwei von den
Taliban entführte Tanklastwagen in
der Region Kundus gerechtfertigt.
Er stellte sich am Freitag hinter die
Entscheidung. Die Bundesanwaltschaft als oberste Ermittlungsbehörde prüft, ob sie für den Vorfall
zuständig ist. Die Staatsanwaltschaft Dresden hat ihr dies vorgelegt. Dresden war bislang damit
befasst, weil der Oberst Georg
Klein, der den Angriff befohlen
hatte, in Sachsen stationiert ist. Bei
dem Angriff am 4. September in der
Region Kundus waren einem
NATO-Bericht zufolge bis zu 142
Menschen ums Leben gekommen.
Platzeck wiedergewählt
Potsdam (dpa) - Der Sozialdemokrat Matthias Platzeck ist am
Freitag als Ministerpräsident des
ostdeutschen Bundeslandes Brandenburg wiedergewählt worden.
Im Landtag in Potsdam erhielt der
55-Jährige im ersten Wahlgang 54
Stimmen bei 32 Gegenstimmen.
Platzeck führt jetzt eine rot-rote
Koalition aus SPD und Linkspartei. Bei der Abstimmung fehlten
ihm zwei Stimmen aus dem eigenen Lager. Er regiert in Potsdam
seit 2002. Bisher stand er an der
Spitze einer rot-schwarzen Koalition mit der CDU. Bei der Landtagswahl am 27. September wurde
die SPD in Brandenburg gegen den
Bundestrend stärkste Partei.
Bund und Länder fordern
Opel-Zukunftskonzept
Berlin (dpa) - Bund und Länder
fordern von dem US-Autobauer
General Motors (GM) umgehend ein
Konzept zur Rettung der deutschen
Opel-Standorte. “Für die Bundesländer ist klar, dass die vier Standorte
nicht zur Disposition stehen”, sagte
Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Jürgen Rüttgers (CDU) am
Donnerstag in der ARD nach einem
Treffen von Bund- und Ländervertretern in Berlin. Der Mutterkonzern
GM müsse jetzt schnell ein klares
und prüffähiges Konzept vorlegen.
Bundeswirtschaftsminister Rainer
Brüderle (FDP) sagte: “Wir sind uns
einig, dass GM jetzt liefern muss.”
Thüringer
Landesregierung vereidigt
Erfurt (dpa) - Gut zwei Monate
nach der Landtagswahl ist die Regierung im ostdeutschen Bundesland Thüringen einsatzfähig. Die
neue CDU-Ministerpräsidentin
Christine Lieberknecht vereidigte
am Mittwoch in Erfurt die neun Minister, darunter zwei Frauen. Bei der
Landtagswahl am 30. August hatte
die bis dahin alleine regierende CDU
fast 12 Prozentpunkte und damit die
absolute Mehrheit verloren.
Bevölkerungszahl
gesunken
Wiesbaden (dpa) - Erstmals seit
Mitte der 1990er Jahre leben in
Deutschland wieder weniger als 82
Millionen Einwohner. Zum Stichtag
31. März 2009 waren es 81,9 Millionen Menschen, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am
Mittwoch berichtete. Die Bevölkerungszahl in Deutschland sinkt, weil
das Geburtendefizit nicht mehr
durch Zuwanderung kompensiert
wird. Nach Angaben der Statistiker
wurden außerdem Melderegister
bereinigt, was ebenfalls einen Teil
der Rückgangs erklärt.
Broder kandidiert
doch nicht
Berlin (dpa) - Der Publizist Henryk M. Broder (63) will nun doch
nicht für das Amt des Präsidenten
des Zentralrats der Juden kandidieren. “Ich mache es nicht. Ich bin
weder größenwahnsinnig noch vergnügungssüchtig”, sagte Broder
dem “Spiegel” zu seinem Rückzieher. Deutschland liebe zwar “Unruhestifter, Querdenker und Seiteneinsteiger”, so Broder, “aber nur so
lange, wie sie darauf achten, dass
alles so bleibt, wie es ist”. Der Zentralrat der Juden in Deutschland mit
seiner Präsidentin Charlotte
Knobloch an der Spitze hatte die
angekündigte Kandidatur Broders
als “lustige Fantasie” bezeichnet.
Deutsche Nachhaltigkeitspreise
Düsseldorf (dpa) - Die zweifache Oscar-Preisträgerin Jane Fonda und
der frühere deutsche Außenminister Joschka Fischer sind dieses Jahr mit
dem Deutschen Nachhaltigkeitspreis ausgezeichnet worden. Ein Ehrenpreis
für seine Verdienste um Einheit und Integration wurde am Freitag in Düsseldorf außerdem in Abwesenheit dem früheren Innenminister Wolfgang
Schäuble zuerkannt, der in der neuen deutschen Regierung jetzt Bundesfinanzminister ist. Träger der Auszeichnung ist die Stiftung Deutscher Nachhaltigkeitspreis. Prämiert wurden auch Unternehmen, die wirtschaftlichen
Erfolg mit sozialer Verantwortung und Schonung der Umwelt verbinden.
Der Nachhaltigkeitspreis war vergangenes Jahr erstmals verliehen worden.
Preisträger waren Prinz Charles und die britische Sängerin Annie Lennox.
Für ihr Bemühen um die Integration von Menschen unterschiedlicher Kulturen und sozialer Herkunft wurden in diesem Jahr zudem der Deutsche
Fußball-Bund (DFB) und der früher als Cat Stevens bekannte Sänger Yusuf Islam ausgezeichnet. Schäuble, der DFB und Yusuf Islam zeigen nach
Ansicht der Jury beispielhaft das Spektrum von Herangehensweisen an die
Integration. Fischer bekam einen Sonderpreis für seine “herausragende Rolle
bei der Umsetzung grüner Visionen in Realpolitik”. Die ehemalige Aerobic-Queen Jane Fonda wurde für ihr humanitäres Engagement geehrt.
4
Sonnabend, 7. November 2009
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Registro Nacional de la Propiedad Intelectual: Nº 781691
„... mit echtem Freisinn und unerschütterlicher Überzeugungstreue die Deutschsprechenden im Lande den Weg des Fortschritts und der Freiheitsliebe zu
führen“
Argentinisches Tageblatt, Nr. 1 (29. April 1889)
Zwei oder
mehr Parteien
Z
entraler Grundsatz der anstehenden Reform des Wahlmodus der
Kandidaten mit gleichzeitigen offenen und obligatorischen Internwahlen in allen Parteien ist sicherlich die Alternative, ob es
künftig nur zwei große, das heißt landesweite und mitgliederstarke politische Parteien geben wird, oder ob auch kleine Parteien zugelassen
werden wie derzeit. Kleine Parteien sind laut Gesetzesprojekt in weniger als fünf Gliedstaaten vertreten, meistens nur in der Bundeshauptstadt oder lokal in gewissen Gemeinden, werden von wenigen Mitgliedern unterstützt und haben nur ein Parteilokal. Insgesamt sind 686 politische Parteien im Register eingeschrieben, die behaupten, 8,4 Millionen Mitglieder zu haben. Diese Zahlen sind freilich veraltet, weil keine
neuen Erhebungen der Mitglieder gemacht worden sind. Die meisten
sogenannten Parteimitglieder haben irgendwann einmal ihre Unterschrift
unter ein Einschreibungsformular gesetzt und sich danach nie mehr um
die Partei gekümmert, aber wohl meistens für die Parteikandidaten gestimmt.
Mit den Auflagen im Gesetzesprojekt, dass die Kandidaten jeder Partei mindestens drei Prozent der Stimmen des Wählerregisters (“padrón
electoral”) von derzeit knapp über 27 Millionen Bürger/innen sowie
landesweit ein von Tausend der Mitglieder und in fünf Gliedstaaten
vier von Tausend aufweisen müssen, damit sie als siegreiche Kandidaten ihrer Parteien zugelassen werden, werden faktisch nahezu alle kleinen Parteien ausgeschlossen. Neben den peronistischen Justizialisten
(PJ) und den Radikalen (UCR) als die landesweit mit Abstand größten
Parteien mit angeblich 3,8 bzw. 2,4 Millionen Mitgliedern, zusammen
84 Prozent aller Mitglieder politischer Parteien, mögen nur die traditionellen Sozialisten (PS) in fünf oder mehr Gliedstaaten als nationale
Partei die Prüfung bestehen. Die PRO-Partei des Stadtregierungschefs
Mauricio Macri ist auch in fünf Gliedstaaten eingeschrieben, muss aber
gegebenenfalls die Dreiprozentklausel bestehen, was abzuwarten bleibt.
Selbstverständlich schreien die Sprecher kleiner Parteien Zeter und
Mordio über das Gesetzesprojekt, das ihnen politisch den Garaus macht.
Ihre Parlamentarier dürften kaum für das Gesetz stimmen, das sie als
Parteien ausschließt. Manche waren bisher treue Alliierte der Regierungspartei, zumal in den jüngsten Kampfabstimmungen in beiden
Häusern des Kongresses, wobei in einigen Fällen der Regierungssieg
von diesen Parlamentariern abhing.
Außerdem wird ein Wahlsystem, das obligatorisch ist, zahllose Unabhängige, die keiner Partei angehören, sicherlich mehr als siebzig Prozent aller wahlberechtigten Bürger/innen, ihre Präferenzen in offenen
und gleichzeitigen Internwahlen den Kandidaten beider großen Parteien zuführen, insbesondere der peronistischen PJ, deren Kandidaten sie
in Landeswahlen möglicherweise nicht wählen würden. Dieser Konzentrationseffekt wird vermutlich die Internwahlen zu einer Auslese
der Kandidaten in der PJ gestalten, wo unabhängige Wähler gegen den
möglichen Expräsidenten Néstor Kirchner stimmen werden und den in
vorherigen Umfragen voranliegenden Kandidaten wählen. Der Sieger
wird sich dann mit dem Kandidaten der UCR messen. Damit schließt
sich der Zirkel des Zweiparteiensystems wie früher. Den zahlreichen
kleinen Parteien droht somit das Ende. Ihre Blüte der letzten Jahre wäre
vorüber. Wollten Kandidaten kleiner Parteien, die bereits bekannt sind,
weiter aktiv Politik betreiben, müssten sie sich einer der beiden großen
Parteien anschließen und gegen deren Politiker um Posten und Stimmen werben.
Das künftige Zweiparteiensystem gilt freilich nur auf Landesebene.
In den einzelnen Gliedstaaten sowie in zahlreichen Gemeinden können
kleine lokale und regionale Parteien weitermachen wie bisher. Die Internwahlen des Gesetzesprojekts beschränken sich auf die Kandidaturen für Präsident, Vizepräsident, Senatoren und Deputierte des nationalen Kongresses. Gouverneure, Vizegouverneure, Provinzparlamentarier, Bürgermeister und Gemeinderäte werden nach dem Wahlmodus gewählt, der in jedem Gliedstaat gilt, das sind 23 Provinzen und die autonome Stadt Buenos Aires. Der übliche Sprung von einem lokalen oder
regionalen Wahlamt zur nationalen Politik, der die Karriere zahlloser
Politiker gekennzeichnet hat, müsste als Überläufer zu einer nationalen
Partei vollendet werden.
Laut Pressemeldungen neigen Regierungspolitiker neuerdings zu
niedrigeren Vorschriften der Sperrklauseln von drei Prozent der Stimmen und ein bzw. fünf von Tausend der Mitglieder, sicherlich um für
die Stimmen der Parlamentarier kleiner Parteien im Kongress zu werben. Ob das reicht, um sie bei der Stange zu halten, muss sich noch
zeigen. Auf jeden Fall ist die Alternative großer Parteien oder Mitwirkung kleiner Parteien auf dem Verhandlungstisch und muss in wenigen
Wochen gelöst werden, denn nach dem 10. Dezember verändern sich
die Mehrheitsverhältnisse in beiden Kammern des nationalen Kongresses zu ungunsten des regierenden Ehepaars Kirchner.
MEINUNG
Westerwelles Auslands- Randglossen
Premiere in Polen
D
Von Jacek Lepiarz
Warschau - Es sollte ein deutliches Zeichen sein: Der neue Bundesaußenminister Guido Westerwelle reiste drei Tage nach Amtsübernahme nicht etwa
nach Frankreich, sondern nach Polen. “«Kein Zufall”, versicherte er nach
dem Treffen mit seinem polnischen Partner Radoslaw Sikorski und scheute
demonstrativ keine Mühe, den Stellenwert des östlichen Nachbarlandes für
die deutsche Politik zu betonen.
Die Freundschaft zwischen beiden Ländern und Völkern sei nicht nur gut
für Deutschland und Polen, sondern auch wichtig für Europa, erklärte er vor
Journalisten im brechend vollen Empfangssaal des eleganten Außenamtspalastes. Auch Bundespräsident Horst Köhler hatte bereits zweimal, 2004 und
2009, Polen zum ersten Ziel seiner Auslandsreisen gewählt. Eine “SuperTradition”, kommentiert der polnische Regierungschef Donald Tusk Westerwelles Reisepläne.
Auch Sikorski sparte nicht mit Lob für den deutschen Gast. Der Besuch
sei ein “ausgezeichnetes Zeichen” dafür, dass die Beziehungen sehr gut seien, aber noch besser werden könnten. Westerwelle sprach Sikorski mit “lieber Radek” an, was sonst guten Freunden des polnischen Politikers vorbehalten ist, der polnische Gastgeber revanchierte sich mit “Guido”.
Dass dies Westerwelles erste Auslandsreise war, die er alleine - ohne Kanzlerin Angela Merkel - unternahm, war spürbar. Mit ernster Miene, aufmerksam und hochkonzentriert präsentierte er sich den Journalisten. Denn obwohl das deutsch-polnische Verhältnis von beiden Außenpolitikern als “das
beste in der Geschichte” gelobt wurde, lauern immer noch viele Fallstricke.
Prompt betraf die erste Frage eines polnischen Journalisten an Westerwelle
Erika Steinbach.
Die Vertriebenenpräsidentin ist für viele an der Weichsel ein “Rotes Tuch”.
Ihr wird vorgehalten, die deutsche Kriegsschuld durch die Erinnerung an
deutsche Opfer relativieren zu wollen. Ihre Absicht, in den Stiftungsrat der
umstrittenen Vertriebenen-Gedenkstätte in Berlin einzuziehen, löst immer
wieder heftige Proteste in Polen aus und belastet die bilateralen Beziehungen.
Viele Polen fürchten, die neue Bundesregierung, in der die SPD nicht
mehr vertreten ist, könne Steinbach nachgeben. Der Außenminister aber erklärte: Das Projekt solle beide Länder zueinander bringen, ein Beitrag der
Versöhnung sein. “Wir werden alles unterlassen, was diesem Gedanken entgegensteht”, betonte er.
Der polnische Gastgeber verwies demonstrativ auf den Koalitionsvertrag,
in dem eine enge Freundschaft und Zusammenarbeit mit Polen festgeschrieben sei. Doch auf die Frage, wo er neue Akzente in der Politik gegenüber
Polen setzen wolle, antwortete Westerwelle wenig konkret. Kontinuität solle
bewahrt, gleichzeitig die Idee des Weimarer Dreiecks wieder belebt werden,
sagte er.
Beide Chefdiplomaten werden aber künftig auch strittige Fragen anpakken müssen, etwa die Ostsee-Pipeline, in der Warschau eine Gefährdung
seiner strategischen Interessen sieht. Es bahnt sich zudem ein neues Problem
an - in Deutschland lebende Polenstämmige wollen als nationale Minderheit
anerkannt werden.
Doch beim Antrittsbesuch ging es Westerwelle mehr um gute Atmosphäre als um konkrete Inhalte. Er konnte sogar überraschend beim deutschlandskeptischen polnischen Präsidenten Lech Kaczynski punkten. Dieser führte
den Gast aus Deutschland nach dem Gespräch durch den Präsidentenpalast
und zeigte ihm seine Gemäldegalerie. Eine “persönliche Geste”, sagte ein
deutscher Diplomat. Auch in den polnischen Medien gab es breite Zustimmung für Westerwelles diplomatischen Auftritt in Warschau.
Nach der Bekanntgabe der neuen deutschen Minister Anfang dieser Woche hatte die große polnische Zeitung “Gazeta Wyborcza” Berlin und Warschau aufgerufen, den Streit über die Vergangenheit endgültig zu beenden
und sich gemeinsam um Europa zu kümmern. Daran anknüpfend appellierte
Westerwelle an Sikorski, als Vertreter einer Generation an der Zukunft zu
bauen, ohne die Vergangenheit zu vergessen.
Als Nachfolger der FDP-Außenminister Walter Scheel und Hans-Dietrich Genscher, die wegen ihrer Ostpolitik großes Ansehen in Polen genießen, kann sich Westerwelle eines Vertrauenskredits an der Weichsel sicher
sein. Bis er aber wie sein Vorgänger Frank-Walter Steinmeier bei Sikorski
auf dessen Landsitz Chobielin übernachten darf, dürfte noch einige Zeit vergehen.
(dpa)
Pressestimmen
“Ups!”
Europäische Zeitungen
zur General-Motors-Entscheidung über Opel
“Ups! Sie haben uns Opel nicht gegeben. Das Unternehmen bleibt aber
weiter in einer schwierigen Lage. Die “Erwärmung” der Weltwirtschaft
(von der GM spricht) könnte nur vorübergehend sein, und es ist nicht gesagt, dass GM in ein paar Monaten nicht schon wieder sein deutsches
Unternehmen verkaufen will. Die Situation erinnert ein bisschen an das
alte russische Märchen vom Großvater, der seine Kuh verkaufen wollte.
Der Autobauer im fernen Deutschland war für GM ein Klotz am Bein,
aber sobald sich die neuen Investoren überlegten, wie sie Opel zu einem
gewinnträchtigen Unternehmen machen können, hat man sich bei GM
gedacht, dass man diese Kuh doch wohl selbst noch brauchen könnte.”
“Komsomolskaja Prawda” (Moskau)
“Es wäre letztlich wohl das Beste, wenn das strukturell offenbar nicht
lebensfähige Unternehmen nicht weiter mit Steuergeldern subventioniert
und so der Gesamtmarkt verzerrt würde. (...) So grausam es für die betroffenen Mitarbeiter wäre: Eine Restrukturierung in einem geordneten Insolvenzverfahren oder eine Zerschlagung - also der Verkauf der gesunden
und der Untergang der ungesunden Konzerneinheiten - erscheint als die
beste Lösung. Auch die Selbstständigkeit, eventuell nach dem Vorbild von
Saab, wäre eine interessante Option gewesen. Dazu wird es nun jedoch vorerst - nicht kommen. Opel wird weiterwursteln.”
“Neue Zürcher Zeitung”
ie angeblich breiteste Straße der
Welt, die Avenida 9 de Julio, wurde dieser Tage von rebellischen Piqueteros ganze 33 Stunden lang an einer
Kreuzung besetzt, so dass der Verkehr
auf dieser zentralen Straße lahmgelegt
wurde. Die Piqueteros protestierten, weil
sie angeblich von Bürgermeistern der
Nachbargemeinden als Nutznießer des
von der Präsidentin angekündigten Sozialplans zur Schaffung von 100.000
Arbeitsplätzen in Genossenschaften ausgeschlossen werden, die nur ihre eigene
Klientel befürworten. Der Streit, der Abertausende unschuldiger Autofahrer und
Passanten belästigte, wurde schließlich
von Néstor Kirchrner höchstpersönlich
dank der Verhandlung des unlängst aus
seinem Amt als Unterstaatssekretär im
Sozialministerium zurückgetretenen Piquetero Emilio Pérsico mit dem Versprechen gelöst, dass 5000 Arbeitsplätze den
Randalierern vorbehalten werden. Die
Gewaltaktion hatte sich bezahlt gemacht. So wird in Argentinien Politik betrieben.
D
er nahezu allmächtige Gewerkschaftsboss Hugo Moyano, enger
politischer Alliierter des Ehepaars
Kirchner, hat mittels seines Sohnes
Pablo, der die Lastwagenfahrergewerkschaft namens seines Vaters leitet, die Auslieferung der Tageszeitungen “La Nación” und “Clarín” mehrere Stunden am frühen Morgen verhindert, um durchzusetzen, dass die
unabhängigen Verteiler, hierzulande
“recorridos” genannt, sich der Gewerkschaft anschließen, wogegen sie
sich sträuben. Weder die Regierung
noch die Justiz verhinderten diese
deutliche Verletzung der in der Verfassung verbrieften Pressefreiheit.
Schließlich gab sich Moyano mit einigen kleinen Verteilungsgenossenschaften zufrieden, die der Gewerkschaft beitraten. Beide Zeitungen
üben sich täglich mit Kommentaren
über schamlose Korruptionsfälle in
der Regierung. Leidtragende der Erpressung der Verlage und ihrer Verteiler sind die Leser, die sich jeweils
morgens unterrichten wollen, indem
sie die geschriebene Presse lesen.
P
räsident Barack Obama hat seine angekündigte freundliche und multilaterale Politik gegenüber Lateinamerika
in Honduras auf die Probe gestellt. Eine
dreiköpfe Diplomatenmission Washingtons bewirkte in Tegucigalpa einen
Kompromiss zwischen der amtierende
Regierung und dem abgesetzten Präsidenten Manuel Zelaya, der wieder ins
Amt einzusetzen ist, aber mit einem
Kabinett sogenannter nationaler Union
regieren soll, ehe sein Nachfolger am 29.
November gewählt wird. Die Parlamentarier tun sich inzwischen schwer, diesen Kompromiss umzusetzen. Inzwischen ist Honduras aus der Allianz mit
dem venezolanischen Präsidenten Hugo
Chávez ausgeschieden. Zelaysa, ursprünglich Liberaler, hatte sich Chávez
gegen die Lieferung billigen Benzins untergeordnet und war bestrebt, wie Chávez wiedergewählt zu werden, was die
Verfassung von Honduras verbietet. Wie
immer die Vermittlung von Obama ausgeht, die Wiederwahl ist bachab gegangen und Chávez hat einen Alliierten in
Lateinamerika verloren.
D
er Vertrag von Lissabon der EU
wurde nach langer Verzögerung
ratifiziert. Es wird einen neuen Präsidenten und einen anders genannten
Außenminister geben, der den eigenen Beamtenstab weltweit fühlbar
ausbauen wird. Der Kernpunkt des
neuen Vertrages schafft die Einstimmigkeit für bestimmte Entscheidungen ab. Sie war mit dem Veto jedes
der 27 Mitglieder verbunden, mit dem
alle anderen erpresst werden konnten. Das Veto bleibt für wichtige Bereiche in Kraft, in anderen genügen
vorgeschriebene Mehrheiten, welche
Regel möglicherweise supranationale Abtretungen der nationalen Souveränität bewirken wird, wenn die
Union gegen einen oder mehrere Mitglieder entscheidet. Genau das störte
den tschechischen Präsidenten an
dem Vertrag. Als letzter, der nicht ratifiziert hatte, musste er schließlich
klein beigeben, und Europa erhofft
sich, künftig schneller und wirksamer
entscheiden zu können, was skeptisch
abzuwarten ist.
HINTERGRUND
Ein Jahr danach: Obamas Ernüchterung
Der Friedensnobelpreisträger löst seine Wahlversprechen nicht ein
Von Laszlo Trankovits
Washington - Als Barack Obama
in der Nacht des 4. November 2008
mit seiner Frau Michelle und den
Töchtern Malia und Sasha die Tribüne im Grand Park in Chicago betrat, flossen viele Tränen. Über
200.000 Menschen jubelten Obama
zu, viele Prominente unter ihnen;
Starmoderatorin Oprah Winfrey oder
der Schwarzen-Führer Jesse Jackson
weinten vor Rührung. Auch Millionen und Abermillionen Menschen an
den TV-Schirmen in den USA und
in aller Welt verfolgten aufgewühlt
diese historische Stunde: erstmals
hatte Amerika einen Schwarzen zum
Präsidenten gewählt.
Obama hatte die Amerikaner und
die Welt mit seiner Vision von “Wandel” und “Hoffnung” begeistert, hatte ein “neues Amerika” versprochen
- die halbe Welt schien ihm zu Füßen zu liegen. Ein Jahr später ist er
zwar Friedensnobelpreisträger. Aber
dennoch ist, nicht ganz unerwartet,
manche Ernüchterung eingekehrt.
Bei dem Wahlsieger selbst, bei den
Wählern und auch weltweit.
Obamas Haare sind deutlich grauer geworden, die Züge des 48 Jahre
alten Präsidenten etwas markanter,
seine Stimme ist häufiger belegt.
Noch immer vertrauen ihm Umfragen zufolge 55 Prozent der Amerikaner, aber am 5. November 2008
waren es noch 68 Prozent. Der poli-
Foto: AP
Muss um Unterstützung kämpfen:
Ein Jahr nach der Wahl ist die Obama-Euphorie abgekühlt.
tische Gegenwind hat enorm zugenommen. Obama muss mehr denn je
auch um sein Leben fürchten: Der
Präsident erhält derzeit viermal so
viele Morddrohungen wie das zu
Zeiten seines Vorgängers George W.
Bush der Fall war.
Von der “Obamania”, der Euphorie über die neue politische Lichtgestalt, die gefeiert wurde wie ein Popstar, ist in den USA nicht sehr viel
geblieben. Die Verkäuferinnen in
dem großen Obama-Souvenirshop
direkt am Weißen Haus, im Sommer
2008 eröffnet, sagen, sie wüssten
nicht, wie lange das Geschäft noch
geöffnet bleibe. “Es läuft nicht sehr
gut, wir verkaufen jetzt auch mehr
Andenken früherer Präsidenten.”
Der Sohn “einer weißen Frau aus
Kansas und eines schwarzen Mannes aus Kenia”, wie er sich früher
gerne vorstellte, hat manches von
seinem Glanz verloren. Noch immer
ist er ein Meister des öffentlichen
Auftritts und der Inszenierung, noch
immer kann er mit geschliffenen
Reden die Menschen mitreißen.
Doch er tut sich enorm schwer, seine Wahlversprechen zu erfüllen, obwohl seine Partei klare Mehrheiten
im Senat und Repräsentantenhaus
hat.
(dpa)
Trauer um Arafat
Vor fünf Jahren starb die Symbolfigur des palästinensischen Widerstands
Von Hans Dahne
Ramallah - Fünf
hat Arafat noch die
Jahre nach seinem
Entscheidungen der
Tod ist Ex-PalästiPalästinenser kontrolnenserpräsident Jassir
liert. Heute haben wir
Arafat bei seinen
keine Adresse mehr,
Landsleuten populäan die wir uns wenrer als je zuvor. Vetden können”, sagt
ternwirtschaft, KorMasri.
ruption und MissmaDie beiden Männagement: Eine große
ner unterscheidet alMehrheit der Palästiles - vom Charisma
nenser hat die Sünden
bis hin zur Ideologie
zwar nicht vergessen,
und Kleidung. Abu
aber dem “alten
Masen, wie der
Mann” längst vergeKampfname von Abben. 81,9 Prozent
bas lautet, trägt feine
Held der palästinensischen Geschichte trauern nach einer akAnzüge, wirkt eher
Das Arafat-Mausoleum in Ramallah.
tuellen Umfrage ihfarblos und distanrem “Führer”, wie sie Arafat noch heute respektvoll nen- ziert. Gewalt und Terror hat Abbas abgeschworen, das
nen, hinterher. Der langjährige PLO-Chef war am 11. Wort Widerstand gegen die israelischen Besatzer kommt
November 2004 im Alter von 75 Jahren in Paris gestor- nicht über seine Lippen. Abbas hat ganz auf Friedensben.
verhandlungen mit Israel gesetzt; nur dem Ziel eines
Für viele Palästinenser ist Arafats Mausoleum in eigenen Palästinenserstaats ist er nicht näher gekommen.
Ramallah eine Pilgerstätte. Das Gebäude ist dem Pari“Arafat hat niemals aus Verhandlungen eine Ideoloser Triumphbogen nachempfunden und steckt voller gie gemacht. Er war pragmatisch. Er hat alle Optionen
Symbolik. Die Gedenkstätte sieht aus wie ein Würfel - offen gehalten. Wenn Verhandlungen nicht funktioniert
jeweils elf Meter lang, hoch und breit. Arafat war am haben, ist er zum Widerstand zurückgekehrt. Auf diese
11.11. und elf Jahre nach Unterzeichnung der Osloer- Art und Weise hat er es geschafft, Führer der PalästiVerträge gestorben. Hassan Rushdi aus Dschenin im nenser zu bleiben”, sagt Masri.
nördlichen Westjordanland besucht das Mausoleum jeNach 27 Jahren im Exil kehrte Arafat am 1. Juli 1994
des Mal, wenn er nach Ramallah kommt. “Arafat war triumphal in die Palästinensergebiete zurück und bildeein großer Führer, eine Symbolfigur des palästinensi- te die erste Regierung der Autonomiebehörde. Im selschen Kampfes. Er wird niemals vergessen werden”, sagt ben Jahr erhielt er den Friedensnobelpreis für die Under 35-Jährige.
terzeichnung der Oslo-Verträge und als eine Art VorDer politische Kommentator Hani Masri versucht, die schuss auf die Zukunft. Als die Friedensverhandlungen
heutige “Lichtgestalt” Arafat zu erklären: “Je mehr Zeit von Camp David im Sommer 2000 scheiterten und der
vergeht, desto mehr vermissen ihn die Menschen. Der palästinensische Volksaufstand Intifada ausbrach, beGrund ist das Vakuum, das er hinterlassen hat. Arafat gann sein Stern zu sinken - vor allem im Westen. Nach
konnte ihnen Hoffnung machen. Heute sehen sie einer Serie von Anschlägen palästinensischer Selbstnirgends Hoffnung, und Arafat ist nicht mehr da, um sie mordattentäter erklärte Israel im Dezember 2001 Arafat
zu führen.”
zuerst für nicht mehr relevant und dann zu einem “HinArafats Nachfolger Mahmud Abbas hatte es nach dernis für den Frieden”. Ex-US-Präsident George W.
seinem Amtsantritt im Januar 2005 schwer, die Lücke Bush rückte von Arafat ab und rief die Palästinenser zur
auszufüllen, die der Tod Arafats gerissen hatte. Der 74- Wahl neuer Führer auf. Die letzten drei Lebensjahre stand
Jährige, der jetzt das Handtuch geworfen hat und sich Arafat praktisch unter Hausarrest in seinem am Ende
im Januar nach nur einer Amtszeit nicht zur Wiederwahl weitgehend zerstörten Amtssitz, der Mukata.
stellen will, blieb stets im langen Schatten Arafats. Für
Arafat war Zeit seines Lebens ein Seiltänzer. “Er badie Palästinenser ist Arafat bis heute ein “Führer”; Ab- lancierte vorsichtig zwischen Gemäßigten und Militanbas nennen sie “Präsident” - ein Präsident, wie es viele ten, nicht bereit und vielleicht auch unfähig, sich unandere auf der Welt gibt.
zweideutig für die eine oder andere Seite zu entscheiDer ehemalige Guerrilla-Führer Arafat war Respekts- den”, schreibt der palästinensische Intellektuelle Sari
person, der nach Berichten von Weggefährten auch mal Nusseibeh. “Arafat war außerstande die althergebracheinen Minister ohrfeigte und einen Sicherheitschef mit te Logik antikolonialer Kriege abzuschütteln: Er, die Vervorgehaltener Pistole entließ. Die Fatah-Organisation körperung der palästinensischen Sache schlechthin, gestand damals geeint hinter Arafat, ein demokratischer gen den Unterdrücker. Es ging ihm gegen den Strich,
Diskurs oder Aufmüpfigkeiten wie jetzt bei Abbas wä- aus strategischen Gründen unmissverständlich und öfren undenkbar gewesen. “Selbst in seinen letzten Tagen fentlich einen Gewaltverzicht zu erklären.” (dpa)
Sonnabend, 7. November 2009
5
Der lange Weg zum EU-Reformvertrag
Hamburg (dpa) - Der Lissabon-Vertrag hat eine lange Geschichte mit
zahlreichen Krisen hinter sich.
 16. Januar 2001: Bei der Unterzeichnung des Nizza-Vertrags bekunden die
Staats- und Regierungschefs der Europäischen Union die Absicht, eine neue Vertragsgrundlage für die EU zu schaffen. Damit soll auf die Mitglieds-Erweiterung
reagiert werden.
 1. Mai 2004: Zehn Staaten Mittel- und Osteuropas sowie aus dem Mittelmeerraum treten der EU bei. Sie hat damit 25 Mitglieder.
 17. Juni 2004: Die Staats- und Regierungschefs einigen sich in Brüssel auf den
Verfassungstext, den sie am 29. Oktober unterschreiben.
 29. Mai 2005: Frankreich lehnt die Verfassung nach einer Volksabstimmung ab.
Drei Tage später verweigern auch die Niederländer ihre Zustimmung.
 17. Juni 2005: Ein EU-Gipfel verkündet angesichts der Ablehnungen eine “Denkpause” von einem Jahr. Zwölf Monate später wird ein neuer Anlauf beschlossen.
 1. Januar 2007: Die EU wächst mit dem Beitritt Rumäniens und Bulgariens auf
27 Mitglieder.
 23. Juni 2007: Nach einer dramatischen Nachtsitzung unter Vorsitz von Bundeskanzlerin Angela Merkel beschließen die Regierungschefs in Brüssel ein umfassendes Mandat für die Vertragsänderungen.
 18./19. Oktober 2007: Die EU-Gipfelkonferenz einigt sich auf den endgültigen
Text des Reformvertrags.
 13. Dezember 2007: Der Vertrag wird in Lissabon unterzeichnet.
 12. Juni 2008: Bei einem ersten Referendum lehnen 53 Prozent der Iren den
Vertrag ab.
 12. Dezember 2008: Die Staats- und Regierungschefs beschließen, auf die
geplante Verkleinerung der EU-Kommission zu verzichten. Irland soll Garantien
bekommen, dass Neutralität und Abtreibungsverbot durch den Vertrag nicht berührt werden. Ziel ist ein neues Referendum.
 19. Juni 2009: Die Irland-Garantien werden förmlich beschlossen. Irland sagt
ein zweites Referendum im Oktober zu.
 30. Juni 2009: Das Deutsche Bundesverfassungsgericht billigt den Vertrag grundsätzlich, stoppt aber den laufenden Ratifizierungsprozess, bis die Beteiligungsrechte von Bundestag und Bundesrat gestärkt werden.
 8. September 2009: Der Bundestag verabschiedet die Begleitgesetze mit ZweiDrittel-Mehrheit. Der Bundesrat stimmt am 18. September zu.
 23. September 2009: Weitere Klagen gegen den Lissabon-Vertrag werden vom
Bundesverfassungsgericht abgewiesen. Bundespräsident Horst Köhler unterschreibt die Gesetze.
 25. September 2009: Köhler unterzeichnet die Ratifikationsurkunde.
 2. Oktober 2009: Irland stimmt dem Vertrag im zweiten Anlauf mit einer überraschend großen Mehrheit zu: 67,1 Prozent votieren dafür.
 10. Oktober 2009: Als vorletztes EU-Land ratifiziert Polen den Vertrag.
 29. Oktober 2009: Die Staats- und Regierungschefs der EU räumen in Brüssel
mit einer Ausnahmeregelung für Tschechien die letzte politische Hürde beiseite.
 3. November 2009: Das tschechische Verfassungsgericht erklärt den Vertrag
für vereinbar mit nationalem Recht. Daraufhin unterzeichnet ihn Präsident Vaclav
Klaus als letztes Staatsoberhaupt der EU.
Erfolg auf Weltklimagipfel
ungewiss
Von Edgar Bauer
Barcelona/Bonn - Vier Wochen vor dem Weltklimagipfel in Kopenhagen
ist ein neues globales Klimaschutz-Abkommen ungewiss. Bei der letzten
UN-Vorkonferenz in Barcelona gab es nach fünftägigen Verhandlungen wenig greifbare Fortschritte und keinen Durchbruch bei den strittigen Schlüsselfragen. Die Hoffnung liege nun auch auf den Staats- und Regierungschefs, sagte UN-Klimachef Yvo de Boer am Freitag in Barcelona. Ein Erfolg in Kopenhagen hänge entscheidend davon ab, dass auf höchster politischer Ebene die richtigen Signale gegeben würden.
Die Chance für eine Vereinbarung dürfe nicht vertan werden, mahnte der
UN-Klimachef. “Kopenhagen kann und muss der Wendepunkt im internationalen Kampf gegen den Klimawandel werden - nichts hat hier meine Zuversicht geändert.” Eine “mächtige Kombination” aus Zusagen und Kompromissen könne und müsse dies noch ermöglichen.
Bereits 40 Staats- und Regierungschefs hätten ihr Kommen nach Angaben der dänischen Regierung angekündigt, sagte Yvo de Boer. Darunter seien der britische Premierminister Gordon Brown und der französische Präsident Nicolas Sarkozy. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat darüber
noch nicht entschieden. “Sie hat sich den Termin sicherheitshalber freigehalten. Es gibt aber noch keine abschließende Entscheidung”, sagte VizeRegierungssprecher Christoph Steegmans.
In Kopenhagen soll eine Nachfolge-Vereinbarung für den künftigen Klimaschutz und für das 2012 auslaufende Kyoto-Protokoll getroffen werden.
Nach einem zweijährigen intensiven Verhandlungsprozess seit der Bali-Konferenz gibt es aber weder Klarheit bei der Verminderung von Treibhausgasen in Industrieländern noch bei den geplanten Finanzhilfen für ärmere Länder. Unklar ist auch, was in Kopenhagen zustande kommen soll und kann.
UN-Generalsekretär Ban Ki Moon und Yvo de Boer haben ein fertiges
Vertragswerk bereits abgeschrieben. Bestenfalls sei eine “politische Vereinbarung” möglich, über die dann 2010 im Detail weiterverhandelt werden
müsse. Die Delegationschefs der EU und der USA ließen offen, ob es in
Kopenhagen zu einer Vereinbarung oder doch einem rechtlich bindenden
Abkommen kommen könnte. “Beides ist möglich”, sagte US-Unterhändler
Jonathan Pershing.
Die Perspektive einer nur politischen Vereinbarung stieß allerdings auf
Widerstand bei Entwicklungsländern und Umweltorganisationen. Sie befürchten ein zu vages Ergebnis ohne bindende Festlegungen. Eine “politische” Übereinkunft könne nicht rechtlich bindend sein und bedeute eine
“Verhöhnung” der Entwicklungsländer, die am wenigsten zur Erderwärmung
beigetragen haben und meist am stärksten unter den Folgen leiden.
Yvo de Boer appellierte an die Regierungen der Industrieländer, sich in
ihren Positionen “mehr zu bewegen” und ambitioniertere nationale Zahlen
für eine Minderung ihrer Treibhausgase bis 2020 vorzulegen. Nur so könne
eine Vereinbarung erreicht werden. Auch die USA müssten spätestens in
Kopenhagen “eine Zahl für eine mittelfristige Reduzierung ihrer Treibhausgase” vorlegen. “Das wäre für einen Erfolg entschiedend.” Ob dies geschehen werde, ließ Pershing offen. Die USA würden aber einen “substanziellen
Beitrag” für einen “Deal” in Kopenhagen leisten.
Außerdem müssten die Industrieländer in Kopenhagen klare Zusagen über
Finanzhilfen für ärmere Länder machen, betonte de Boer. Dazu gehöre eine
Soforthilfe von zehn Milliarden US-Dollar und Klarheit über langfristige
Hilfen. Ansonsten würden die ärmeren Länder nicht mitziehen.
“Kopenhagen muss ein Erfolg werden, einen Plan B gibt es nicht”, erklärte der politische Geschäftsführer von Germanwatch, Christoph Bals. “Einem politisch verbindlichen Abkommen, dem Bali-Aktionsplan von Ende
2007, darf nun nicht wieder ein Kopenhagen-Aktionsplan folgen, sondern
es muss ein Kopenhagen-Abkommen sein.”
(dpa)
6
ARGENTINIEN
Sonnabend, 7. November 2009
WOCHENÜBERSICHT
Ehrung für “Herald”Journalisten
Ehrung für Robert Cox: Der
ehemalige Herausgeber des englischsprachigen “Buenos Aires
Herald” konnte sich am Dienstag
über die Auszeichnung zum Ehrenbürger der argentinischen
Hauptstadt freuen. Cox machte
sich vor allem in der Siebzigerjahren einen Namen, als er sein Blatt
gegen die Militärdiktatur positionierte. Auf der anderen Seite prangerte er aber auch den Terror linker Gruppierungen an. Der Priester Patrick Rice meinte bei der
Laudatio im Stadtparlament, Cox
habe stets ein scharfes Urteilsvermögen an den Tag gelegt. Der
Journalist hatte sich während der
Diktatur publizistisch für Rice eingesetzt, nachdem dieser festgenommen wurde. Estela Barnes de
Carlotto, die Vorsitzende der
“Großmütter von der Plaza de
Mayo”, sagte, dass sie zu Zeiten
der Junta vor allem von der Presse
enttäuscht war. Eine rühmliche
Ausnahme habe der von Cox geführte “Herald” dargestellt. Der
Geehrte, der Argentinien 1979 verlassen musste, hob in seiner Rede
den Einsatz von Frauen hervor, der
schließlich zum Sturz der Diktatur geführt hätten. Allen voran die
“Mütter und Großmütter der Plaza de Mayo”, aber auch die britische Premierministerin Margaret
Thatcher, deren unnachgiebige
Haltung im Malvinen-Konflikt das
Ende der Militärherrschaft in Argentinien einleitete.
Vizepräsident als
Oppositioneller
Julio Cobos ist als Vizepräsident der erste Stellvertreter von
Präsidentin Cristina Kirchner und
somit zweithöchster Repräsentant
der Regierung. Dies hindert ihn
aber nicht daran, wie ein Oppositionspolitiker zu agieren. So forderte er jüngst anlässlich des 26.
Jahrestages der ersten demokratischen Wahlen nach der Militärdiktatur am Grabe des im März dieses Jahres verstorbenen Ex-Präsidenten Raúl Alfonsín die “Schaffung eines anderen Argentiniens”.
Um dieses Ziel zu erreichen, bedürfe es der Einheit der Radikalen
Bürgerunion (UCR). Jener Partei,
der Alfonsín angehörte und die
Cobos im Jahr 2007 aus ihren Reihen ausschloss, als er sich als Stellvertreter Cristinas wählen ließ.
Doch die Zeichen stehen auf Wiederannäherung. So sagte AlfonsínSohn Ricardo, seines Zeichens
UCR-Parlamentarier: “Danke, lieber Julio, für deine Bereitschaft,
die UCR wieder auf Vordermann
zu bringen.” Cobos braucht die
Radikalen für eine Präsidentschafskandidatur in zwei Jahren.
Und er kann sich auf Alfonsín sen.
berufen, der von seinem Kranken-
bett aus einer möglichen Rückkehr
Cobos’ zur UCR seinen Segen gab.
Der verstorbene Ex-Präsident, der
1989 angesichts von Hyperinflation und Massenstreiks vorzeitig von
seinem Amt zurücktrat, wird derweil fast wie ein Heiliger verehrt:
“Wenn man von Verteidigung der
Verfassung und vom Förderalismus
spricht, redet man von Raúl Alfonsín”, so Cobos.
Donzis wiedergewählt
Wiederwahl für Aldo Donzis:
Die DAIA, der Dachverband der
israelitischen Organisationen in
Argentinien, bestätigte auf ihrer
Wahlversammlung mehrheitlich
den bisherigen Amtsinhaber in seiner Funktion. Vorausgegangen waren teilweise heftige interne Differenzen. Schließlich aber verblieb
Donzis als einziger Kandidat, nachdem sein schärfster Konkurrent
Agustín Zbar aus dem Rennen ausgestiegen war. Zbar nutzte aber
noch die Gelegenheit, erneut Vorwürfe gegen Staatsanwalt Alberto
Nisman zu erheben. Dieser ist mit
der juristischen Aufarbeitung des
Bombenanschlags auf das jüdische
Gemeindezentrum AMIA vor 15
Jahren betraut. Nisman habe die
Möglichkeit versäumt, die lokalen
Verbindungen hinter dem Attentat zu
untersuchen. Bei seiner Wiederwahl
konnte sich Donzis auf die Stimmen
der jüdischen Gesellschafts- und
Sportclubs sowie der Organisationen
aus dem Landesinneren und der Orthodox-Religiösen stützen. Gleichwohl enthielten sich andere jüdische
Einrichtungen der Stimme. Darunter
auch das Sozialwerk AMIA.
Ex-Nationalspieler
ringt mit Tod
Gewalttäter haben dem früheren
argentinischen Fußballnationalspieler Fernando Cáceres (40) bei
einem Raubüberfall in den Kopf
geschossen. Der 40-jährige Sportler lag am Montag in einem Krankenhaus im künstlichen Koma,
wurde künstlich beatmet und rang
mit dem Tode. Sein Zustand war
auch Ende der Woche noch kritisch.
Nationalcoach Diego Maradona
sagte nach einem Besuch am Krankenbett, das Leben von Cáceres liege in der Hand Gottes. Zugleich
forderte Diego energische Maßnahmen gegen die Kriminalität. Cáceres spielte von 1992 bis ’97 in der
argentinischen Nationalmannschaft. Die Polizei ermittelt derzeit
konkret gegen zwei Jugendliche im
Alter von 15 und 16 Jahren. Diese
wurden von Laura Von Derhide, der
Lebenspartnerin von Cáceres, bei
einer Gegenüberstellung identifiziert. Bei fünf weiteren Festgenommen erhärtete sich der Anfangsverdacht nicht. Zu den Verhaftungen
war es nach Hinweisen durch Augenzeugen gekommen.
(AT/mc/dpa)
Verdacht auf Bereicherung
Buenos Aires (AT/mc) - Im Verdacht der unzulässigen Bereicherung steht
derzeit Ricardo Echegaray, der Chef der Steuerbehörde AFIP. Ihm werden
Verbindungen zu einem subventionieren Mastbetrieb unterstellt, der vor einem Jahr unter dem Namen “Hacienda Argentina” in Punta Alta (Provinz
Buenos Aires), dem Geburtsort des AFIP-Chefs, gegründet wurde. Seitdem
hat der Betrieb Unterstützung in Höhe von 260.000 Pesos von der Landwirtschaftlichen Handelsaufsicht (ONCCA) erhalten. Diese Organisation leitete Echegaray bis Dezember letzten Jahres. Als offizielle Geschäftsgründer
fungierten zwei Personen mit niedrigem Einkommen, die bislang über keinerlei Erfahrung in der Landwirtschaft verfügten. Außerdem ist verdächtig,
dass der Telefonanschluss des Firmensitzes “Hacienda Argentina” auf den
Namen von Silvana Karina Oviedo, der Frau Echegarays, läuft. Zudem hat
deren Warentransportfirma “Rutas al Sol” diesselbe Adresse wie die, die in
der Gründungsakte von“Hacienda Argentina” genannt wird. Echegaray wies
unterdessen die Vorwürfe gegen seine Person zurück.
Ebenfalls um Bereicherungsvorwürfe geht es bei vier Privatsekretären
von Präsidentin Cristina Kirchner. Jene werden von der Staatsanwalt bezichtigt, ihr Vermögen auf unzulässige Weise dramatisch vermehrt zu haben. Neben Fabián Gutiérrez, der bereits vor einem Monat wegen einer Luxusvilla in El Calafate in den Schlagzeilen stand, müssen nun auch Isidro
Bounine, Héctor Daniel Muñoz und Daniel Alvarez erklären, wie sie ihr
Einkommen in den vergangenen Jahren um bis zu 11.180 Prozent (Muñoz)
steigern konnten.
“Vertrauensbildende Maßnahme”
Parlamente von Argentinien und Rheinland-Pfalz unterzeichnen Abkommen
Buenos Aires – “Es ist eine vertrauensbildende Maßnahme, um Argentinien raus aus der Isolation zu
holen.” Mit diesen Worten lobte Joachim Mertes (SPD), der Präsident
des rheinland-pfälzischen Landtages,
die Absichtserklärung, die Vertreter
des Pfälzer Parlaments und der argentinischen Deputiertenkammer am
Montag in der deutschen Botschaft
in Buenos Aires feierlich unterzeichneten. Darin vereinbarten beide Seiten mehr Kooperation auf wirtschaftlicher wie parlamentarischer Ebene.
Die Erklärung sei kein “knochenharter Vertrag”, sondern als Anregung
für einen neuen Start zu verstehen.
Neben der Pflege wirtschaftlicher
Kontakte nannte Mertes auch einen
“sentimentalen” Grund für das Engagement in Südamerika. Schließlich seien im 19. Jahrhundert viele
Menschen aus dem Gebiet des heutigen Rheinland-Pfalz, vor allem aus
dem Hunsrück, dorthin ausgewandert. Viele nach Brasilien, von dort
zogen aber nicht wenige auch weiter nach Argentinien.
Neben Mertes und Vertretern der
drei im Mainzer Landtag vertretenen
Parteien (SPD, CDU, FDP) war auch
Landeswirtschaftsminister Hendrik
Hering (SPD) an der Spitze einer
Wirtschaftdelegation mit in die argentinische Hauptstadt gekommen.
Auch er warb für den Ausbau der
Beziehungen. “Es gibt in Argentinien beachtliche Wachstumspotenziale” - besonders im Bereich der Umwelttechnik und erneuerbaren Energien. Der Austausch in Ausbildung
Von Marcus Christoph
Foto: MC
Der argentinische Parlamentarier Jorge Landau (vorne, l.) und der
rheinland-pfälzische Landtagspräsident Joachim Mertes (r.) beim
Unterzeichnen der Absichtserklärung.
und Forschung, eventuell gar die
Schaffung gemeinsamer Ausbildungsgänge sei Grundlage für langfristige Projekte, auf die besonders
der rheinland-pfälzische Mittelstand
Wert lege. Das Vertrauen in Argentinien als Investitionsstandort sei jedenfalls wieder gestiegen, seitdem
die argentinische Regierung Kompromissbereitschaft in Bezug auf die
Begleichung ihrer Auslandsschulden
signalisiert habe. Hering wurde nicht
müde, Rheinland-Pfalz als aufstrebendes Bundesland mit der zweithöchsten Exportquote der deutschen
Gliedstaaten zu präsentieren. Aus
dem “Land der Rüben und Reben”
sei längst ein “Top-Wirtschaftsland”
mit “wissenbasierter Industrieproduktion” geworden. Zudem gebe es
dort den besten Wein Europas.
An Herings Seite waren insgesamt 19 Unternehmer aus dem südwestlichen Bundesland. Joachim
Molz, der Geschäftsführer des Kommunikationstechnik-Unternehmens
“Wikon”, sagte, die in Buenos Aires geführten Gespräche berechtigten zu einem “verhaltenen Optimismus”. In der Vergangenheit habe
man zu viel nach Asien geschaut.
Nun gelte es, auch Südamerika
mehr ins Auge zu fassen. Das Feedback bei der Kooperationsbörse,
die mithilfe der Auslandshandelskammer zustande kam, war jedenfalls gut. Insgesamt nahmen 60 argentinische Firmen die Möglichkeit zum Austausch war. Nach dem
Besuch in Argentinien ging die
Fahrt der Delegation weiter nach
Brasilien.
Kompromiss in Sachen Wachdienst
Stadt und Nation einigen sich im Polizeikonflikt
Buenos Aires (AT/mc) – Zwischen der Stadt Buenos
Aires und der Bundespolizei gibt es nach Tagen der gereizten Auseinandersetzung eine Annäherung zu vermelden. So verständigten sich am Montag Vertreter beider
Seiten in der Casa Rosada auf einen Kompromiss. Darin erklärte sich die Stadt dazu bereit, ihre Zahlungsrückstände für den Einsatz von Bundespolizisten im Stadtgebiet zu begleichen. Die nationale Ordnungsbehörde
hatte am vergangenen Wochenende Wachpersonal von
72 öffentlichen Gebäuden, Parks und Plätzen abgezogen, da sich die Schulden der Stadt für diesen Dienst seit
Anfang Januar auf 34 Millionen (Angabe Stadt) bzw. 40
Millionen Pesos (Angabe Nation) aufgetürmt hatten.
Die Maßnahme der Bundespolizei wurde als weitere
Zuspitzung des Konflikts angesehen, der zwischen beiden Verwaltungsebenen besteht und zuletzt an Schärfe
zunahm. So hatte der Regierende Bürgermeister der
Hauptstadt, Mauricio Macri, der Bundespolizei vorgeworfen, den Abhörskandal mit dem “Spion” Ciro James initiiert zu haben, um die Pläne der Stadt zur Schaffung einer eigenständigen Polizei zu desavouieren (wir
berichteten). Im Gegenzug behauptete Aníbal Fernán-
dez, der Kabinettschef der nationalen Regierung, Macri
würde einerseits zwar Finanzmittel in den Aufbau eines
Geheimdienstes investieren, andererseits aber kein Geld
zur Bezahlung der Überstunden der Bundespolizisten
in der Hauptstadt aufbringen zu wollen.
Nach der Gesprächsrunde am Montag waren die Töne
wesentlich moderater: “Wir hätten die Angelegenheit
verwaltungsintern regeln sollen”, so Fernández. Der
Streit hätte nicht an die Öffentlichkeit gelangen sollen.
Der erzielte Kompromiss sieht nun die Erstellung eines
neuen Sicherheitskonzeptes für den Einsatz der Bundespolizei in der Hauptstadt vor. “Wir werden weiter
Extra-Polizeikräfte einsetzen, dort wo es nötig ist, und
an anderen Stellen abziehen, wo sie nicht zwingend gebraucht werden und durch private Wachdienste ersetzt
werden könnten”, so der städtische Sicherheitsminister
Guillermo Montenegro. Die Stadt erklärte sich bereit,
einen Zeitplan für die Begleichung der Schulden auszuarbeiten. Die Sicherheit in der Stadt, so war man sich
einig, bleibe gewahrt und werde nicht länger als “Geisel” für eine politische Auseinandersetzung zwischen
dem Macri- und dem Kirchnerlager benutzt.
Tunnel zwischen Nachbarn
Argentinien und Chile vereinbaren Großprojekte
nel-Projekte, dem Transandino
Buenos Aires (AT/mc) –
Central (Mendoza), ist die EntZwei große Anden-Tunnel
lastung des Bergpasses von Criwollen Argentinien und Chile
sto Redentor, wo jährlich zwei
innerhalb der kommenden
Millionen Tonnen an Gütern
acht bis zehn Jahre realisieren.
transportiert werden. In einer erDies beschlossen die Präsidensten Etappe soll ein Eisenbahntinnen beider Länder, Cristina
Tunnel durch die Berge gebohrt
Kirchner und ihre Gastgeberin
werden. Ein zweiter Abschnitt
Michelle Bachelet, bei ihrem
sieht eine zweigleisige Strecke
Treffen in Chile Ende der verunter freiem Himmel vor, ehe
gangenen Woche. Geplant
schließlich als dritte Etappe
sind eine Querung, die in der
noch ein weiteres Tunnelstück
Provinz Mendoza beginnt, und
folgt. Die Kosten für das Transeine andere in San Juan. Das
andino-Projekt betragen 3.5
Gesamtvolumen für die InveMilliarden Dollar. Ein bilaterastitionen wird dabei mit 4,3
les Gremium soll für die AusMilliarden US-Dollar veranschreibung zuständig sein. Die
schlagt.
Gruppe “Corporación América”
Kirchner und Bachelet hatdes Großunternehmers Eduardo
ten sich für die UnterzeichFoto: Presidencia
Eurnekián ist favorisiert, den
nung symbolträchtig in Maipú
Zuschlag zu erhalten. Sie war
getroffen, wo sich einst 1818
Im historisch-symbolträchtigen Maipú
bereits mit der Präsentation des
die beiden Generäle Bernardo
unterzeichneten Kirchner und Bachelet die
Projekts betraut.
O’Higgens und San Martín
Vereinbarungen zum Tunnelbau.
Das zweite Großprojekt sieht
nach dem Sieg über die königlich-spanischen Truppen umarmten. bensbedingungen unserer Völker zu eine Tunnelung beim Agua NegraPass vor. Hierfür sind 850 Millionen
“Mit den Vereinbarungen wollen wir verbessern”, formulierte Cristina.
Ziel des größeren der beiden Tun- Dollar eingeplant.
die Potenziale bündeln, um die Le-
LATEINAMERIKA/REISEN/LESERBRIEFE
Leser schreiben
Wer hat Infos
über Marius Hiller?
Buenos Aires
Wir sind auf der Suche nach Informationen über den Fußballer Marius Hiller (1892-1964), der Anfang
des 20. Jahrhundert sowohl für die
deutsche wie für die argentinische
Nationalmannschaft gespielt hat.
Gibt es Nachfahren, die noch in Argentinien leben? Ansprechpartner in
der Redaktion des Argentinischen
Tageblatts:
Marcus Christoph
[email protected]
Telefon: (5411) 4782-5104-25
Entlarvung
Buenos Aires
Eine schönere Entlarvung von
Scheinheiligkeit als die folgende von
Nobelpreisträger Paul Krugman (seine Webseite vom 3.10.2009) kann
man sich kaum vorstellen: Irgendein
wegen seiner Gelehrigkeit hoch angesehener Volkswirt doziert: “Eine
dezentrale Zwangsoptimierung vorausgesetzt, welche die Maximierung
von Wirtschaftssubjekten mit präzise definierten, konvexen Zielfunktionen und/oder konvexen Produktionsfunktionen erwirkt, die zu frei entschiedenem Handel und frei entschiedener Produktion führt, bedingt,
in der Abwesenheit externer Umstände, ein durch Pareto Optimum gekennzeichnetes Gleichgewicht.” Und
Krugman übersetzt: “Der Wettbewerb erfolgsorientierter Leute treibt
die Welt um.”
Aus dem Amerikanischen:
Friedbert W. Böhm
Kleiner Fehler
E-Mail aus Deutschland
In Ihrer Online-Ausgabe vom
Ihre Meinung interessiert uns
Schreiben Sie uns, wenn Sie sich
gefreut, geärgert oder amüsiert
haben. Doch formulieren Sie bitte möglichst knapp und präzise.
Für eine Veröffentlichung können
nur Zuschriften berücksichtigt
werden, die mit vollem Namen und
genauer Adresse gekennzeichnet
sind und deren Inhalt sich auf im
„Argentinischen Tageblatt“ erschienene Beiträge bezieht. Die
Redaktion behält sich vor, Leserbriefe zu kürzen. Für die Auffassungen der in dieser Rubrik veröffentlichten Zuschriften ist die
Redaktion nicht verantwortlich.
24.10.2009 ist Ihnen unter “Randglossen” ein kleiner Fehler unterlaufen: Nicht Sachsen-Anhalt sondern
Thüringen wird nach der Wahl von
einer CDU-SPD-Koalition regiert.
Herbert Kahle
Wer kennt
Ingeborg Mello?
E-Mail aus Deutschland
Ich habe kürzlich im Jüdischen
Museum in Laupheim/Baden-Württemberg die sehr schöne Ausstellung
“Vergessene Rekorde, Jüdische
Leichtathletinnen vor und nach
1933” angeschaut und mir das spannende Buch dazu gekauft. Nun bin
ich beim Lesen dieses Buches auf
den mir unbekannten Namen Ingeborg Mello de Preiss gestoßen. Ich
wollte mehr über diese Sportlerin
erfahren und habe im Internet “geforscht”, konnte aber nur wenig finden, fast nur Hinweise, dass sie letzte Woche in Buenos Aires gestorben
sei. Gibt es weitere Literatur über
Ingeborg Mello, ein Buch oder einen
Aufsatz über ihr Leben in Deutschland und in Argentinien?
Dr. Anton Haug
[email protected]
KONTINENT IN KÜRZE
Uruguay
Parlamentsmehrheit
Montevideo (dpa) - Das regierende Linksbündnis hat bei der
Wahl die Mehrheit in beiden Kammern des Parlaments verteidigt.
Das teilte die zentrale Wahlkommission in Montevideo mit. Die
Frente Amplio (FA) erzielte im
Abgeordnetenhaus 50 von 99 Mandaten und im Senat 16 von 30 Sitzen. Bei der zugleich abgehaltenen
Präsidentenwahl verfehlte FAKandidat José Mujica am 25. Oktober die für einen Sieg in der ersten Runde notwendige absolute
Mehrheit mit 47,96 Prozent knapp.
Er muss sich deshalb am 29. November dem zweitplatzierten konservativen früheren Präsidenten
Alberto Lacalle stellen, dessen
Nationale Partei auf 29,07 Prozent
kam.
Kolumbien
Festnahmen in Venezuela
Caracas (dpa) - In Venzuela hat
das Militär 90 Kolumbianer festgenommen. Diese waren in Kleinbussen unterwegs und hätten keine Papiere gehabt. Die Festnahmen
dürften die Spannungen zwischen
Venezuela und Kolumbien weiter
verschärfen. Caracas macht Kolumbien für das Einsickern rechter Paramilitärs auf venezolanisches Territorium verantwortlich.
Venezuelas linksgerichteter Staatspräsident Hugo Chávez kritisiert
zudem das Militärabkommen zwischen Kolumbien und den USA,
das US-Militärs Zugang zu Stützpunkten in Kolumbien erlaubt.
Caracas sieht darin eine Aggression gegen Venezuela und kündigte
an, die Überwachung der Grenze
zu verstärken.
Mexiko
Mord an Journalist
Mexiko-Stadt (dpa) - In Mexiko ist erneut ein Journalist entführt
und ermordet worden. Wie die Behörden mitteilten, wurde die Leiche
des Polizeireporters Vladimir Atuna in der Stadt Durango entdeckt.
Im April hatte Atuna einen Anschlag überlebt. Er berichtete unter
anderem über die Korruption in der
Polizei von Durango und deren Verstrickung in die organisierte Kriminalität. In Mexiko sind in diesem
Jahr bereits neun Journalisten getötet worden.
Nicaragua
Tausende obdachlos
Managua/Miami (dpa) - Der Karibik-Wirbelsturm “Ida” hat die
Häuser von rund 8000 Menschen in
Nicaragua zerstört oder beschädigt.
Er war in Hurrikanstärke nördlich
der Stadt Bluefields an der Küste
Nicaraguas auf das Festland geprallt
und hatte erhebliche Schäden angerichtet. Berichte über Tote lagen
nicht vor. Nach Angaben der Behörden hatte sich der Sturm in der
Nacht abgeschwächt. “Ida” zog
über Honduras wieder in die offene
See der Karibik. Die Meteorologen
schlossen nicht aus, dass er sich
über dem Meer wieder verstärken
könnte. Die Hurrikansaison ist in
diesem Jahr in der Region glimpflich verlaufen.
Chile
Streiks im
öffentlichen Dienst
Santiago de Chile (dpa) - Kurz
vor der Präsidentenwahl in Chile
sind Tausende Mitarbeiter des öffentlichen Dienstes für mehr Geld
und feste Arbeitsverträge in den
Streik getreten. Die Gewerkschaften fordern die Übernahme aller
Angestellten in den Staatsdienst
sowie 8,0 Prozent höhere Bezüge.
Die Regierung von Präsidentin Michelle Bachelet hat 2,5 Prozent
mehr Geld angeboten. Zudem setzten die Lehrer an den öffentlichen
Schulen ihren Streik fort.
Sonnabend, 7. November 2009
7
AUSFLÜGE UND REISEN
Naturwunder Puente del Inca
Der 26-jährige Naturforscher
Charles Robert Darwin war, wie man
im Upper-Class-English zu sagen
pflegt, “not at all amused”, als er
1835 während des letzten Teils seiner Argentinien-Entdeckungsreise
der ihm schon zuvor als Wunder angekündigten Naturbrücke ansichtig
wurde. “The Inca’s bridge is a miserable object”, notierte er in seinem
Notizbuch und ritt auf seinen Mulis
weiter, Richtung Valparaiso, wo ihn
HMS “Beagle” unter Kapitän Robert
Fitz Roy erwartete.
Damals war der Weg über die
Wasserscheide von Argentinien nach
Chile ebenso beschwerlich wie gefährlich. Der Winter konnte eine
Karawane im Handumdrehen unter
einer weißen Decke begraben, und
schwer bewaffnete, berittene Wegelagerer lauerten Reisegruppen und
Postboten auf, denn seinerzeit musste man ja alles Geld in klingenden
Gold- und Silbermünzen bei sich
führen.
Doch Puente del Inca hatte es bereits zu einem gewissen Ruhm gebracht. Erstens konnte man dort den
Mendoza-Fluss über die Gesteinsbrücke gefahrlos queren, und zweitens gab es nebenan wohltuende
warme, ja sogar heilende Quellen.
Stalaktiten unterhalb des Puente del Inca.
Umsteigen auf Maultierrücken ermöglichte. Diese gute Zugverbindung führte dazu, dass die Thermen
immer häufiger besucht wurden und
man deshalb im Jahr 1925 das alte
Wellblechgebäude durch einen modernen Hotelkomplex ersetzte.
Durch einen unterirdischen Gang
gelangten die Kurgäste direkt, sozusagen im Bademantel, bis unterhalb
des Puente del Inca, wo sie in kleinen Becken baden
konnten. Nahebei
befand sich sogar
eine Kapelle, und
vor dem Hotel eine
Zapfsäule, so dass
Puente del Inca
zum obligaten Halt
auch für Automobilisten wurde, die
die Anden über
den Pass querten,
wo sich die Statue
des Cristo Redentor befindet.
Die Kursaison
erstreckte sich jeweils vom 10. November bis zum
30. April. Es gab
fünf Quellen, aus
denen das belebende, zwischen 33
und 38 Grad warme Thermalwasser
quillt: Champagne,
Venus, Marte, Saturno und Mercurio. Neben den tiefen gelben und rötlichen Verfärbungen der Felswände
unterhalb
der
Ansicht der Naturbrücke (links Mitte, dunkel)
Brücke wegen des
und des alten Kurhotels hinten.
eisenhaltigen WasEben dieses mit vielerlei Minera- sers sind besonders auch die Stalaklien angereicherte Thermalwasser titen sehenswert, die sich hier gebilhatte im Lauf von Äonen die Brücke det haben.
geschaffen: die Partikel lagerten sich
ab und schoben sich immer weiter
vor, bis schließlich über der schmalen Klamm des Mendoza-Flusses ein
Naturbogen entstand. Seine Dimensionen werden auf 50 Meter Länge,
15 Meter Breite, fünf Meter Dicke
und 40 Meter über dem Pegel des
Flusses geschätzt. Bis in die 70er
Jahre führte die Ruta Nacional 7 und
somit der gesamte Straßenverkehr
über das Viadukt, nur die Transandine Eisenbahn besaß etwas unterhalb eine eigene Fachwerk-Eisenbrücke.
Puente del Inca mit seinen Thermalquellen wurde rasch zu einem
Ruhe- und bald auch zu einem Ausflugsort. Es entstand deshalb eine
erste Unterkunft, das weitgehend aus
Wellblech bestehende Hotel Transandino.
Der Ferro Carril Transandino, also
die transandine Eisenbahn als solche,
besaß nahe der Brücke eine Station
in 2720 Meter Höhe. Anlässlich der
Jahrhundertfeier 1910 erfolgte der
Durchstich für den Tunnel, der eine
direkte Verbindung mit Chile ohne
Oft genug gelangte der internationale Zug von Mendoza nach Santiago de Chile nur bis Puente del
Inca, 175 Kilometer von der Provinzhauptstadt entfernt, und musste
hier lange Zeit warten, weil bis zu
achteinhalb Meter hohe Schneeverwehungen bei Las Cuevas vor der
Einfahrt zum Tunnel die Schienen
blockierten. Das Kurhotel an der
Naturbrücke und den heißen Quellen waren eine Oase inmitten der
wilden Bergwelt.
Bis dann eines Tages im August
1965 eine riesige Lawine abging
und die Gebäude größtenteils zerstörte. Mehrere Tote waren zu beklagen, das Hotel hatte aufgehört zu
existieren, nur die Wände der Kapelle standen noch, die später wieder überdacht wurde und heute
oberhalb der Brücke, nahe dem
Hang, einsam Wacht steht.
Die Gendarmerie besitzt auf der
gegenüberliegenden Seite des Flusses eine große Kaserne, und mehrere Unterkünfte bieten dem Reisenden die Möglichkeit, zu rasten. Kurgäste aber kommen nur noch spärlich, denn wie auch andere Thermen
in allen Teilen der Welt haben die
einst fast alles heilenden Wasser viel
von ihrer Kraft verloren, weil heute
schon ein einziges Aspirin vielen
Schmerzen Abhilfe schafft.
Nur die Brücke ist geblieben, die
viele Besucher wesentlich mehr beeindruckt als weiland Charles Darwin. In verschiedenen Unterkünften
logieren hier übrigens auch die meisten der Bergsteiger, die sich auf die
Besteigung des nahen Aconcagua
vorbereiten. Denn nur zwei Kilometer von der Inka-Brücke Richtung
Grenze öffnet sich rechts ein Hochtal, wo man die steile Südflanke des
mächtigen Aconcagua zweieinhalbtausend Meter aufragen sieht.
Marlú
8
SPORT
Sonnabend, 7. November 2009
Vettel ist
WM-Zweiter
Abu Dhabi (dpa) - Kronprinz
Sebastian Vettel hat sich mit einem souveränen Sieg beim Saisonfinale in der Wüste für den
verpassten WM-Titel wenigstens
ein bisschen getröstet. Der RedBull-Pilot sicherte sich damit
zugleich die Vizeweltmeisterschaft und machte so den Großen
Preis von Abu Dhabi zu seinem
ganz persönlichen „Märchen aus
1001 Nacht“. Völlig aufgelöst
bedankte sich Vettel bei seinem
Formel-1-Team nach der Zieldurchfahrt über Boxenfunk: „Es
war ein Freude, eine Freude. Danke, danke Jungs.“ Nach einem
kräftigen Schluck aus der Pulle
sagte der strahlende Sieger später tief bewegt: „Ich bin überglücklich. Ein fantastisches Rennen. Es war heute bis zum
Schluss ein Traum, dieses Auto
fahren zu dürfen.“ Teamkollege
Mark Webber sorgte mit Rang
zwei bei der Premiere auf dem
malerischen Yas Marina Circuit
am Sonntag für den vierten Doppelerfolg des Rennstalls.
Der bereits als Champion feststehende BrawnGP-Pilot Jenson
Button holte bei dem für ihn eigentlichen bedeutungslosen Rennen nach einem packenden Duell mit Webber auf den beiden
letzten Runden den letzten Podestplatz. Nach 17 Saisonläufen
schloss Vettel die Fahrerwertung
mit 84 Punkten hinter Button (95)
ab. Rubens Barrichello (77) blieb
der dritte Gesamtrang.
Derweil wurde bekannt, dass
der Emmericher Nico Hülkenberg Stammpilot beim Formel-1Team Williams wird.
Baeck-Preis
für Zwanziger
Berlin (dpa) - Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble bezeichnet DFB-Präsident Theo
Zwanziger als „vorbildlichen Verantwortungsträger, nicht nur im
Sport, sondern in unserer freiheitlichen Gesellschaft insgesamt“.
Die Präsidentin des Zentralrats
der Juden in Deutschland, Charlotte Knobloch, lobt Zwanzigers
„couragierte, aufgeklärte und offensive Art“ bei der Aufarbeitung
der deutschen Vergangenheit. Für
seinen Einsatz gegen Fremdenfeindlichkeit und Rechtsextremismus ist der 64-jährige Jurist aus
Rheinland-Pfalz am Mittwoch in
Berlin vom Zentralrat der Juden
mit dem Leo-Baeck-Preis ausgezeichnet worden.
Die Auszeichnung, die an den
1956 gestorbenen jüdischen Wissenschaftler und Rabbiner Leo
Baeck erinnert, wurde zum ersten
Mal an einen Funktionär des
Sport überreicht. „Ich hoffe, dass
dies die Bedeutung unterstreicht,
die dem Sport als friedenstiftendes Element innerhalb unserer
Gesellschaft zukommen kann“,
sagte Knobloch.
Zwanziger, der 1992 als Beauftragter für soziale Integration
seine Karriere im Deutschen Fußball-Bund begonnen hatte und seit
2004 an der Spitze des größten
Sportfachverbands der Welt steht,
unterstrich: „Dieser Preis ist eine
Mahnung an den Fußball, nicht
und niemals tatenlos zuzuschauen, wenn auf irgendeinem Bolzplatz, in irgendeinem Stadion oder
irgendeinem Vereinsheim die Toleranz mit Füßen getreten wird.“
Mit deutlichen Worten richtete
sich der DFB-Präsident gegen
rechtsradikale Tendenzen im
Sport: “Wir dürfen niemanden
den rechten Rattenfängern überlassen, wir dürfen extremistisches
Gedankengut nicht tolerieren.“
Bayern-Blamage gegen Bordeaux
Wolfsburg siegt / Stuttgart mit Remis / Werder weiter
München (dpa/mc) - BlaDer VfB Stuttgart bleibt in
mage für den FC Bayern
der Champions-League ohne
München gegen Girondins
Sieg. Immerhin schaffte der
Bordeaux, große AchtelfinalBundesligist am Mittwoch ein
Hoffnungen beim VfL Wolfs1:1 (0:1) beim starken FC Seburg, Remis für den VfB
villa. Die Schwaben wahrten
Stuttgart: Die deutschen
durch das Remis in der GrupChampions-League-Clubs
pe G die Chance, aus eigener
bewegen sich zwischen Frust
Kraft in das Achtelfinale einund Freude.
zuziehen.
Nach einem schockierenWerder weiter, Hertha
den 0:2 (0:1) gegen Bordeaux
hofft, der HSV begnügte sich
steht der deutsche Rekordmit einer Nullnummer: Die
meister kurz vor dem K.o. Die
Resultate der deutschen
Bayern benötigen nach vier
Clubs konnten sich am 4.
Punkten aus vier Spielen zwei
Spieltag der Europa League
Siege aus den letzten beiden
sehen lassen, die Spiele wePartien gegen Haifa (1 Punkt)
niger. Trotz des 2:0 (0:0) geund bei Juventus Turin (8),
gen Austria Wien enttäuschte
um doch noch als zweites
Werder schaffte aber vorzeiTeam in der Gruppe A neben
tig den Einzug in die Zwiden bereits qualifizierten
schenrunde. Noch weniger
Franzosen (10) ins Achtelfibot der Hamburger SV beim
nale einzuziehen. Es wäre erst
0:0 gegen Celtic Glasgow.
das zweite Mal nach 2002,
Hertha BSC hingegen kann
dass die Münchener schon
endlich wieder gewinnen.
Foto: AP
nach der Vorrunde ausscheiNach zwölf Pflichtspielen
Die Bayern – hier im Bild Bastian Schweinsteiger ohne Sieg kam der Berliner
den würden.
(l.) - enttäuschten gegen Bordeaux.
Meister Wolfsburg hat
Krisenclub dank des Last-Midurch das 3:0 (1:0) bei Besiktas Fußball überwintern. In zwei Wo- nute-Treffers von Artur Wichniarek
Istanbul sein Minimalziel (Platz drei) chen kommt es am vorletzten Spiel- beim SC Heerenveen zu einem 3:2
schon erreicht und das Achtelfinale tag bei ZSKA Moskau zum Schlüs- (1:2). Die Hertha kann in der Vorzum Greifen nahe. Auf jeden Fall selspiel um den Einzug in die K.o.- rundengruppe D nun wieder auf die
werden die „Wölfe“ im europäischen Runde.
K.o.-Runde hoffen.
Hamburger Ausrutscher
Bayer bei Schalke 2:2 / Remis im Südderby / Trauer um Stocker
Hamburg (dpa/mc) - Nun hat es auch den Hamburger SV in der Fußball-Bundesliga erwischt: Mit dem
2:3 (1:1) gegen Borussia Mönchengladbach kassierten die Hanseaten am elften Spieltag ihre erste Saisonniederlage und verpassten den Sprung an die Tabellenspitze. Bayer Leverkusen vergab durch ein 2:2
(2:0) bei Schalke 04 am Samstagabend zwar in der
Schlussphase den Sieg, ist aber mit 23 Zählern Tabellenführer vor Werder Bremen (22), das mit einem 2:2
(0:2) beim 1. FC Nürnberg ebenfalls Punkte einbüßte. Gewinner des Spieltags war 1899 Hoffenheim, dem
mit dem 1:0 (1:0) im badischen Derby beim SC Freiburg als einzigem Team des oberen Tabellendrittel ein
Sieg gelang.
Der gebeutelte VfB Stuttgart schaffte gegen den
deutschen Rekordmeister Bayern München zwar nicht
den großen Befreiungsschlag. Doch immerhin been-
deten die Schwaben mit dem 0:0 die Pechsträhne von
vier Niederlagen in Serie. Meister VfL Wolfsburg kam
gegen Mainz 05 nicht über ein 3:3 (2:2) hinaus. Der
1. FC Köln kassierte beim Comeback von Nationaltorwart Robert Enke im Trikot von Hannover 96 eine
0:1 (0:1)-Heimniederlage. Beim VfL Bochum missglückte die Premiere von Heiko Herrlich als Trainer.
In seinem ersten Spiel als Verantwortlicher des VfL
unterlag seine Mannschaft bei Eintracht Frankfurt mit
1:2 (1:1). Schlusslicht Hertha BSC setzte mit einem
0:2 (0:0) in Dortmund seine Talfahrt fort.
Fußball-Deutschland trauert derweil um Achim Stocker. “Die Bundesliga wird ihm ein ehrendes Andenken bewahren“, sagte Liga-Präsident Reinhard Rauball über den langjährigen Präsidenten des SC Freiburg,
der am Sonntag im Alter von 74 Jahren an den Folgen
eines Herzinfarkts gestorben war.
Lagos- Für die deutschen-Junioren ist das Abenteuer bei der U 17Weltmeisterschaft vorzeitig beendet.
Der Europameister unterlag am Mittwoch im Achtelfinale der Schweiz
mit 3:4 (2:2, 1:1) nach Verlängerung
und muss damit die Heimreise antreten. Die Schweizer hingegen erreichten erstmals das Viertelfinale
und treffen dort am Sonntag auf Italien. Im Teslim Balogun Stadion von
Lagos erzielten Ricardo Rodriguez
(35. Minute), Haris Seferovic (49.),
Andre Goncalves (101.) und Nassim
Ben Khalifa (116./Foulelfmeter) die
Treffer für die Sieger. Für die DFBElf trafen Mario Götze (39.), Florian Trinks (78.) und Yunus Malli
(118.).
Fußball
Problemspiele ohne Fans?
Berlin - Bei einer weiteren Gewalt-Eskalation in deutschen Stadien will DFB-Chef Theo Zwanziger
auch vor dem Ausschluss der Fans
nicht zurückschrecken. „Wenn man
diese Spiele nur mit einem RiesenPolizeiaufgebot sicherhalten kann,
dann muss man irgendwann in der
Tat sagen: Dann spielt der Fußball
nur noch beim Fernsehen“, sagte
Zwanziger zu sogenannten Problemspielen wie der Zweitliga-Partie FC
Hansa gegen St. Pauli, wo es am
Montag zu Krawallen kam.
Allerdings machte der Präsident auch
deutlich, dass Ausschreitungen wie
in Rostock oder Zwickau bei
insgesamt 1,4 Millionen Fußballspielen im Jahr in Deutschland noch
immer die Ausnahme sind.
Fußball
Cup-Hit in Bremen
Hamburg – Europameisterin Linda Bresonik hatte als Glücksfee ein
gutes Händchen: Die aufstrebende
Elf von 1899 Hoffenheim fordert
Cupverteidiger Werder Bremen im
Viertelfinal-Hit des DFB-Pokalwettbewerbs heraus. Pokal-Schreck VfL
Osnabrück will mit Schalke 04 den
dritten Bundesligisten in Serie ausschalten. Bayern München gegen
SpVgg Greuther Fürth und FC Augsburg gegen 1. FC Köln lauten die
übrigen Partien. Die Runde der letzten Acht wird am 9./10. Februar 2010
gespielt.
Fußball
Soríns Abschied
Belo Horizonte - Der frühere argentinische Nationalspieler und
HSV-Profi Juan Pablo Sorín hat sich
mit einem Freundschaftsspiel endgültig vom Fußball-Rasen verabschiedet. Zu der Partie zwischen seinem langjährigen Verein Cruzeiro
Belo Horizonte und den Argentinos
Juniors (2:1) mit anschließender Party kamen am Mittwochabend rund
60.000 Fans ins Mineirão-Stadion
Fußball
Argentinien - Apertura
13. Spieltag: Argentinos-Rosario
Central 1:1, Independiente-Gimnasia
1:0, Lanús-Chacarita 0:3, Godoy
Cruz-Racing 3:1, Newell’s-River 2:1,
Atlético Tucumán-Tigre 4:2, San Lorenzo-Banfield 0:1, Estudiantes-Vélez 3:0, Boca-Colón 0:0.
Tabelle: 1. Banfield 29 (Punkte), 17:6
(Tore); 2. Newell‚s 29, 19:9; 3. Estudiantes 26, 24:12; 4. Colón 25, 23:10;
5. Vélez 24, 18:13; 6. San Lorenzo
23, 20:14; 7. Independiente 23, 21:16;
8. Argentinos 21, 18:13; 9. Rosario
Central 21, 12:9; 10. Boca 19, 20:18;
11. Lanús 17, 15:15; 12. Arsenal 17,
11:15; 13. Godoy Cruz 13, 15:21; 14.
Atlético Tucumán 12, 17:25; 15. Chacarita 11, 13:21; 16. Gimnasia 10,
11:17; 17. River 10, 13:20; 18. Huracán 9, 9:19; 19. Racing 8, 11:17;
20. Tigre 5, 15:32.
Deutschland, Bundesliga
11. Spieltag: Borussia DortmundHertha BSC 2:0, VfL Wolfsburg-FSV
Mainz 05 3:3, Hamburger SV-Bor.
Mönchengladbach 2:3, VfB StuttgartBayern München 0:0, 1. FC Nürnberg-Werder Bremen 2:2, 1. FC KölnHannover 96 0:1, FC Schalke 04-Bayer Leverkusen 2:2, SC Freiburg-1899
Hoffenheim 0:1, Eintracht FrankfurtVfL Bochum 2:1.
Tabelle: 1. Leverkusen 21:8 (Tore),
23 (Tore); 2. Werder 22:9, 22; 3. HSV
25:14, 22; 4. Schalke 18:11, 21; 5.
Hoffenheim 19:9, 20; 6. Bayern 17:9,
19; 7. Wolfsburg 21:19, 18; 8. Mainz
18:17, 18; 9. Frankfurt 13:14, 16; 10.
Dortmund 12:14, 16; 11. Hannover
14:12, 15; 12. Gladbach 13:20, 11;
13. Freiburg 14:23, 10; 14. Stuttgart
10:15, 9; 15. Köln 6:11, 9; 16. Nürnberg 9:17, 9; 17. Bochum 11:23, 8;
18. Hertha 7:25, 4.
Deutschland,
2. Bundesliga
11. Spieltag: Rot-Weiß OberhausenSC Paderborn 3:2, 1. FC Union Berlin-FSV Frankfurt 1:0, Fortuna Düsseldorf-Karlsruher SC 1:0, Rot Weiss
Ahlen-SpVgg Greuther Fürth 0:1,
Arminia Bielefeld-Energie Cottbus
2:0, FC Augsburg-Alemannia Aachen
0:1, TSV 1860 München-1. FC Kaiserslautern 0:1, TuS Koblenz-MSV
Duisburg 0:3, Hansa Rostock-FC St.
Pauli 0:2.
Tabellenspitze: 1. Bielefeld 22:8, 27;
2. K’lautern 16:8, 24; 3. St. Pauli
26:11, 23; 4. Berlin 21:13, 23; 5. Düsseldorf 17:9, 20; 6. Oberhausen 14:15,
20; 7. Fürth 21:18, 18.
Schweiz, Super League
Sport in Kürze
Fußball
WM-Aus für U 17-Team
TABELLEN
15. Spieltag: FC Zürich-FC Sion
von Belo Horizonte. Statt Eintrittsgeld brachten die Fußball-Anhänger
90 Tonnen haltbare Lebensmittel mit,
die für soziale Zwecke gespendet
werden sollen. Sorín bestritt für Argentinien 75 Länderspiele.
Formel 1
Toyota steigt aus
Tokio - Der weltgrößte Autobauer Toyota steigt aus der Formel 1 aus.
Das teilte das japanische Unternehmen am Mittwoch offiziell in Tokio
mit. Der Ausstieg Toyotas bedeutet,
dass kein Team aus Japan mehr in
der „Königsklasse“ des Motorsports
vertreten sein wird. Zuvor hatte
bereits BMW seinen Rückzug aus
der Formel 1 verkündet. Am Montag hatte auch noch der weltgrößte
Reifenkonzern Bridgestone seinen
Ausstieg Ende 2010 bekanntgegeben.
Handball
Deutsche holen Supercup
Hannover - Die deutschen Handballer haben zum fünften Mal den
Supercup gewonnen. Zum Abschluss
des Vier-Nationen-Turniers besiegte
der Gastgeber am Sonntag in Hannover überraschend Europameister
Dänemark mit 30:26 (16:12). Nach
dem zweiten Erfolg und einem Remis sicherte sich die Auswahl des
Deutschen Handballbundes (DHB)
den Sieg bei dem Vier-Nationen-Turnier vor Dänemark (4:2), Schweden
(3:3) und Norwegen (0:6).
1:1, FC Basel-Grasshoppers Zürich
3:1, Xamax Neuchâtel-FC Aarau 3:3,
Young Boys Bern-FC Luzern 1:1, AC
Bellinzona - FC St. Gallen 0:5.
Tabelle: 1. Young Boys 39:17, 35; 2.
Basel 34:22, 28; 3. Xamax 33:19, 26;
4. Luzern 25:25, 22; 5. FC Zürich
29:27, 20; 6. Sion 23:26, 20; 7. St.
Gallen 22:23, 19; 8. Grasshoppers
22:24, 17; 9. Bellinzona 20:40, 12;
10. Aarau 11:35, 7.
Österreich, Bundesliga
14. Spieltag: FC Salzburg-SV Mattersburg 2:0, Rapid Wien-SV Ried
1:0, Sturm Graz-Austria Kärnten 4:0,
SC Wiener Neustadt-Austria Wien
4:3, Kapfenberger SV-LASK Linz
7:2.
Tabelle: 1. Salzburg 31:15, 28; 2.
Rapid 30:11, 27; 3. Graz 23:10, 27;
4. Austria 26:17, 26; 5. Ried 20:15,
20; 6. Linz 33:38, 15; 7. Neustadt
19:28, 15; 8. Mattersburg 16:28, 15;
9. Kapfenberger 15:25, 14; 10. Kärnten 13:39, 6.
Champions League
4. Spieltag
Gruppe A: Bayern München-Girondins Bordeaux 0:2, Maccabi HaifaJuventus Turin 0:1.
Tabelle: 1. Bordeaux 6:2, 10; 2. Juve
3:1, 8; 3. Bayern 4:4, 4; 4. Haifa 0:6,
0.
Gruppe B: Manchester UnitedZSKA Moskau 3:3, Besiktas IstanbulVfL Wolfsburg 0:3.
Tabelle: 1. ManUnited 7:4, 10; 2.
Wolfsburg 7:3, 7; 3. Moskau 6:8, 4;
4. Besiktas 1:6, 1.
Gruppe G: FC Sevilla-VfB Stuttgart
1:1, Unirea Urziceni-Glasgow Rangers 1:1.
Tabelle: 1. Sevilla 10:3, 10; 2. Urziceni 6:5, 5; 3. Stuttgart 4:6, 3; 4.
Glasgow 4:10, 2.
SEITE DER FRAU
Damit es besser ‚aufwärts‘ geht!
Gespräch mit Liz. Andrea Parcero von “Access Systems”
Wie wenig ist man oft informiert!
Eigentlich beginnt das Interesse erst
dann, wenn man einen SOS-Anruf
erhält, der einem mitteilt, dass, wie
bei Andrea Parcero, der Bruder mit
seinem Motorrad verunglückt ist.
Das war im Jahr 1993, als Behindertenhilfe hier in Argentinien noch
in den Kinderschuhen steckte. Denn,
im Vergleich zu Ländern in Europa,
die zwei Weltkriege erlebt haben, den
USA mit ihren Kriegen weltweit,
hatte Argentinien aus dem Nichterleben keine Erfahrung. Und der Malvinenkrieg? Da warten die, aus diesem Krieg behindert herauskamen
noch heute auf eine würdige Hilfe.
Übrigens, 13 Prozent der Bevölkerung leiden an motorischer Behinderung, für immer oder temporär. Und
ihnen kann geholfen werden, heute,
wenn aus der Unkenntnis über viele
Hilfsmittel eine wache Anteilnahme
wird.
Andrea Parcero begann vom Augenblick des Unfalls ihres Bruders
Projekte zu studieren. Zunächst lag
ihr daran, Möglichkeiten zu schaffen, damit diese im Rollstuhl Sitzenden zu ihrer Arbeitsstelle gelangen
und studieren können. In Öffentlichen Gebäuden wie auch Wohnhäusern wurden Aufzüge installiert, die
Rollstühle transportieren können wie
auch Mütter mit Kinderwagen und
Sonnabend, 7. November 2009
9
Fast Bath
Nach dem Fast Food gibt es jetzt das Fast Bath. Nicht hier, hier können wir nach Herzenslust weiter unter der Dusche singen, uns zehnmal
hintereinander die Haare waschen, oder in der Badewanne den Krimi zu
Ende lesen. Das Fast Bath wurde im venezolanischen Paradies erfunden,
wo Präsident Chávez jetzt sein Volk gebeten hat, nicht länger als drei
Minuten unter der Dusche zu stehen. Drei Minuten: die erste zum Nasswerden, die zweite zum Einseifen, die dritte zum Spülen. Die venezolanischen Hygienevorschriften dulden weder Badesalz, noch Spezialcremes,
noch einen Schwamm oder Bimsstein. Der Präsident hat bei der eigenen
Dusche die Zeit gemessen und festgestellt, dass “drei Minuten genügen,
und ich stinke nicht”. Der Grund dieser Bitte ist die Wasserknappheit,
die zur Zeit in Caracas herrscht. Die Sparmaßnahmen sollen bis nächsten
Mai durchgeführt werden, wenn die Regenzeit beginnt. Der Präsident
will verhindern, dass Wasser verschwendet wird und gibt dem “Kapitalismus die Schuld der Wasserverschwendung”. Deshalb sind auch Yakuzzis verpönt, denn, so der Präsident, “die passen nicht zum
Kommunismus.”
Leider wurde in dem Bericht nicht erklärt, wie diese Maßnahme kontrolliert werden soll. Wird bei jeder Dusche, in jeder Familie, ein Regierungsbeamter mit einer Kontrolluhr dabei sein? Oder muss jeder Bewohner eine eidesstattliche Erklärung vorlegen?
Frauen schämen sich
oft ihres Körpers
Personen, die am Stock gehen und
keine Treppen steigen können. Auch
Rollstuhl-Plattformen wurden konstruiert, um einen Rollstuhl an seinen Bestimmungsort transportieren
zu können. Aus diesen
Anfängen ist inzwischen
ein Unternehmen geworden, das spezialisiert
ist auf alternative Entwicklung von Hilfsmitteln für Behinderte, womit diese in die Lage gesetzt werden, sich auch
mit Rollstuhl ohne Probleme zu bewegen, damit die volle Integration
dieser Menschen in ein
normales Leben gewährleistet ist.
Bis zum Malvinenkrieg wurden Städte
so angelegt, dass Rollstuhlfahrer verloren waren. Inzwischen ist das
solidarische Bewusstsein gewachsen, was be-
HEIDIS ECKE
Getränke für Kinder - erfrischend anders! Gesund UND lecker sind
unsere Getränke für Kinder, von Trauben-Limo bis Ingwer-Eistee. Eine
Alternative zu Cola, Wasser und Tee. Kokos-Milkshake: Zutaten: 2 reife
Bananen, 200 g Ananas (Dose oder frisch), 250 ml Kokosmilch, 300 ml
Milch, 1 El Zucker (evtl. mehr), Bananenscheiben und Kokoschips für
die Dekorierung, gemahlener Zimt zum Bestreuen. Zubereitung: Die
Bananen schälen und in grobe Stücke schneiden. Ananas eventuell schälen und ebenfalls in Stücke schneiden. Beides zusammen mit der Kokosmilch und der Milch in einen Mixer geben und fein pürieren oder mit
dem Stabmixer pürieren. Mit Zucker abschmecken und in Gläser füllen.
Eventuell mit Bananenscheiben und Kokoschips dekorieren und etwas
Zimt darüber stäuben. Sofort servieren. 2. Virgin Mojito: Die “Großen”
trinken ihren Mojito mit Rum und Sodawasser. Kinder - und alle, die mit
dem Auto unterwegs sind - werden diese alkoholfreie Variante mit Ginger Ale genauso lieben. Versprochen! Zutaten: 1 Bund Minze, 2 Limetten, 3 Tl brauner Zucker (evtl. mehr), cruched ice, 3 Tl Limettensyrup
(oder jeglicher anderer), 300 ml Ginger Ale. Zubereitung: Die Minze
gründlich abspülen und trocken schütteln. Limetten heiß abspülen und
trocken reiben. Die Limetten auf einem Tisch mit viel Druck hin und her
rollen, dass macht sie saftiger. Limetten dann in grobe Stücke schneiden
und je die Hälfte der Limettenstücke und Minze in 2 hohe, dickwandige
Gläser geben. Je 1 Tl Zucker dazugeben. Mit einem Holzstößel die Limetten und Minze gut zerquetschen, bis viel Saft ausgetreten ist. Die
Gläser mit crushed Ice auffüllen und alle mit einem langen Barlöffel gut
umrühren. Je nach Geschmack noch mehr Zucker und den Sirup dazugeben. Mit Gingerale auffüllen und sofort mit einem Trinkhalm servieren. 3. Traubenlimonade: Viel gesünder als Cola, Fanta und Co. - und
noch dazu unwiderstehlich lecker: Limo aus Apfeltee, Traubensaft und
Zitrone. Zutaten; 2 Zitronen, 5 Beutel Früchtetee (z.B. Apfeltee), 1 Liter
Traubensaft, 1 EL Flüssigzucker, 500 ml Mineralwasser mit viel Kohlensäure. Zubereitung: Die Zitronen heiß abspülen, trocken reiben und
die Schale sehr dünn abschälen, so dass die weiße Haut noch an der
Frucht bleibt. Den Zitronensaft auspressen. Zitronenschale und Teebeutel mit 1 l sprudelnd kochendem Wasser aufbrühen und 15 Minuten ziehen lassen. Durch ein Sieb gießen. Den Traubensaft dazu gießen und mit
Zitronensaft und Zucker abschmecken. Sehr gut kühlen und kurz vor
dem Servieren mit Mineralwasser auffüllen. Bis zum nächsten Mal,
[email protected]
wirkt, dass überall in Öffentlichen
Gebäuden wie auch in Schulen Möglichkeiten geschaffen werden, seien
es Rampen bei Gebäuden und Übergänge an den Straßen, die die Beweglichkeit des Rollstuhlfahrers erleichtert.
“Access-Systems” verfügt über
nationale und internationale Hilfsgeräte. Importiert werden von dem englischen Unternehmen “Acorn” Treppenlifte. Doch was nützt es einem
motorisch Behinderten, wenn er sich
zwar innerhalb des Hauses aufgrund
dieser Lifte bewegen kann, aber nicht
zur Bank gehen kann, um seine Rente abzuholen, weil die Voraussetzungen dafür einfach zum Teil nicht gegeben sind. Eine weitere Hilfe bietet
das italienische Unternehmen “Vimec”, das Raupenvorrichtungen liefert, auf denen ein Rollstuhl transportiert werden kann. Es gibt zum
Beispiel viele historische Gebäude,
wo eine Wand nicht durchgebrochen
werden kann oder Umbauten nicht
möglich sind. Da sind diese Raupen
eine große Hilfe. Funktionieren tun
sie hier im Theater Colón, im Jokkey Club, im Hipodrom in Palermo
oder privaten wie nationalen Schulen. Die deutsche Firma Hawle stellt
ebenfalls Treppenlifte her, mit denen
sie die ganze Welt beliefert. Wie
Andrea Parcero sagt, haben sie, aufgrund dieser Vertretungen, alle Elemente auf Stock, um sie jeweils nach
Beratung den Gegebenheiten
schnellstmöglich anzupassen. Vom
14. bis 17. Oktober fand, im allgemeinen einmal pro Jahr, in Düsseldorf/Deutschland eine Messe für
Behinderte statt, die alle Elemente
für eine Rehabilitierung anbietet,
Möglichkeiten zeigt, wie ein Auto,
ein Boot, ein Rollstuhl zum Skifahren, eine Badewanne auch von Behinderten benutzt werden kann, damit diese Menschen die Beweglichkeit und Unabhängigkeit wieder erlangen können.
“Wir bieten professionelle Beratung an, um die richtige Entscheidung für jeden Fall treffen zu können”, sagt Andrea Parcero. Es komme nicht auf das Alter des Behinderten an, sondern auf die Einstellung:
Nur wenn er nach vorne schaut, den
neuen Zustand akzeptiert und die
Absicht hat, diesen zu verbessern,
kann neue Lebensqualität erreicht
werden. Immer ist dieser neue Weg
schwierig, aber man sollte ihn gehen.
Denn auch mit einem Defekt kann
man leben!
Nähere Auskünfte: E-Mail
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HR
München (dpa/tmn) - Ältere Frauen schämen sich häufig ihrer Falten.
Das gelte besonders für Frauen, die sich neu verlieben, sagt die Gynäkologin und Psychotherapeutin Vivian Pramataroff-Hamburger aus München.
Doch jeder Körper habe in der Sexualität seine eigene Sprache, und die
bleibe im Alter erhalten. Außerdem sollten sich Frauen sagen: Auch die
Männer sehen im Alter anders aus.
Mit dem Alter verändere sich aber auch die Sexualität. So sei beispielsweise der Orgasmus nicht mehr so intensiv und häufig, erläutert die Gynäkologin in dem in Baierbrunn bei München erscheinenden Magazin «Senioren Ratgeber» (Ausgabe 8/2009). Grund dafür sei aber keine Krankheit, es
handele sich um eine ganz normale Abnahme der Körperreize. Klagen Frauen
über Lustlosigkeit, könne das organische Gründe wie eine hormonelle Störung haben. Doch häufig steckten dahinter Beziehungsprobleme, die Paare
stritten sich viel oder redeten nicht mehr miteinander.
COAS - 32. Feria
de las Naciones
COAS (Cooperadora de Acción Social) organisiert während des Jahres verschiedene Events, um mit den damit erhaltenen Geldmitteln für
die Öffentlichen Hospitäler die medizinischen Instrumente und Hilfsmitteln zu kaufen, damit der Patient jedesmal besser behandelt werden kann.
In diesem Jahr fand in der RURAL ein Essen statt, auch zur Vor-Einweihung der ‘Feria de las Naciones’, um ein Doppler-Ultraschall-Gerät
für die Kardiologieabteilung des Hospitals “General de Agudos Parmenio T. Piñero” zu kaufen.
Schon seit über 25 Jahren leistet COAS diese solidarische Arbeit in
den Öffentlichung Hospitälern der Hauptstadt. Die jährliche Messe ‘Feria de las Naciones’ stellt die Haupteinnahmequelle für ihre Tätigkeit
dar. Sie findet vom 6.-17.11. zu folgenden Uhrzeiten statt: Montag bis
Donnerstag von 14-21 Uhr, Freitag von 14-22 Uhr, Samstag von 13-22
Uhr und Sonntag von 13-21 Uhr statt. Auf dieser Messe findet der Besucher importierte Waren, zollfrei, aus vielen verschiedenen Ländern der
Welt sowie nationale Produkte in reichster Palette. Normalerweise ist
dieser Besuch ein unterhaltsamer Ausflug für die ganze Familie, denn
auch für Kinder wird gesorgt, damit sie sich amüsieren.
Es lohnt sich - und gleichzeitig erfüllen Sie mit Ihrem Besuch einen
solidarischen Dienst!
HR
„Swisswalking“ bietet
Programme an
An Wochenenden bietet “Swisswalking” Kurse für Fortgeschrittene und
Anfänger an, und zwar auf Estancias, an der Küste und in den Bergen. Die
Gruppen sollen mindestens aus sechs Personen bestehen. Hier die Termine:
13/14 bis 15.11. oder 27/28 bis 29.11. Einschreibeschluss am 2.11.09. Ort:
Rancho Martín Baradero, 120 km von Buenos Aires entfernt. Dieser Ort ist
eingebettet in schönste Natur und lädt zum Entspannen ein:
www.rnachomartin.com.ar Aktivitäten: Spaziergänge innerhalb und außerhalb des Ranchos. Die Zimmer des Ranchos sind Doppel- oder Dreierzimmer. Geboten wird ein Frühstück, Dienstmädchen, Bettwäsche, Zimmer mit
privatem Bad, Heizung. Außerdem steht ein Schwimmbad zur Verfügung
und ein Grillplatz (Quincho). Das Essen ist wahlweise und besteht aus der
typischen ‘picada’, einer Hauptmahlzeit und einem Nachtisch im Preis von
26.- und 30.- Pesos. Endpreis: Pesos 300.- ohne Transport.
Küste: Ossa Mayor Apart, Mar de Pampas, 360 km von Buenos Aires
entfernt. An den breiten Stränden der Gaviotas sind Ruhe und Erholung zu
finden - Website www.ossamayor.com.ar Aktivitäten: Spaziergänge am
Strand und in den Wäldern von Mar de las Pampas. Unterbringung in einzelnen Ferienhäuschen von 3 bis 4 Räumen für zwei bis sieben Personen.
Geboten wird ein Frühstück, Bettwäsche, Dienstmädchen, eine Küche in jedem Haus mit Mikrowelle, Eisschrank. Jedes Haus hat eine Heizung und
einen Platz zum Grillen. Endpreis ohne Tranport Pesos 450.
Aufenthalt in Tandil, 350 km von Buenos Aires entfernt:
www.turismo.tandil.gov.ar/paginas/index.php Aktivitäten: Spaziergänge in
die Sierra de las Animas, die höchste Erhebung in Tandil, zur Cascada, Cantera Carba, um den See ‘Lago del Forte’, Piedra movediza, El Centinela.
Aufenthalt in einem 3-Sterne-Hotel. Geboten werden ein Frühstück, Dienstmädchen, Bettwäsche, Bar, Restaurant, Schwimmbad, Ess-Wohnraum, Heizung. Endpreis ohne Transport Pesos 630.-.
Weitere Auskünfte per E-Mail: [email protected] oder Telefon
+54 (11) 5368-0441.
10 Sonnabend, 7. November 2009
FREIZEIT UND UNTERHALTUNG
AUTO UND MOTOR
Aus der Witzkiste
MiTo: Der neue Flitzer von Alfa Romeo
Infolge der nicht abnehmenden
den Markt kommen. Es ist ein sportModellflut bei allen Autoherstellern
licher Kompaktwagen, etwas gröwerden notgedrungenermaßen die
ßer als der Alfa 147, mit dreitüriNamenskombinationen und Zahlenger Karosserie.
spielereien immer größer, um für die
Geboten werden drei verschiejeweiligen Versionen griffige Bedene Motorvarianten von 78 bis
zeichnungen zu finden. Bei einen
155 PS. Mit diesem 1,4-Liter-Vierausgeprägter als bei anderen.
zylinder-Turbo erreicht der WinzAlfa Romeo beispielsweise war
ling 215 km/h, was ihn deutlich in
seit je so ein Fall. Alfa hat mit dem
der Kategorie eines Sportwagens
griechischen Buchstaben wenig geplatziert. Beschleunigung von Null
mein, sondern stellt die Anfangsauf Hundert: acht Sekunden.
buchstaben für Anónima Fabbrica
Die Technologie ist vom Besten:
Lombarda Automobili dar. Und
Aufhängung, Ausstattung, KomNiccolo Romeo war der erste Gefort, Sicherheit rundum top.
neraldirektor, daher also Alfa RoAlfa Romeo befindet sich heute
meo.
unter den Fittichen von Fiat, ein UnRomeo nun führte schnurstracks
ternehmen, das etwa zeitgleich gezu Julia, und so hießen denn auch
gründet wurde, aber nicht in Maiverschiedene Bauserien im Lauf der
land, sondern in Turin. Auch das
Alfa Romeo MiTo.
Zeit Giulia, Giulietta usw.
Wort Fiat ist in diesem Fall ein
Nun ist ein neues Modell hinzugekommen, für das man wiederum Kunstprodukt, zusammengesetzt aus den Wörtern Fabbrica Italiana Aueinen attraktiven Namen fand. Da sich die Aktivitäten von Alfa Ro- tomobili Torino. Über die Jahre widmete sich Alfa mehr dem Sport,
meo sowohl auf Mailand (Milano) als auch auf Turin (Torino) erstrekund Fiat eher der Massenproduktion (Fiat Ballila vor dem Krieg, Fiat
ken, fasste man die jeweiligen beiden ersten Buchstaben zu einem neu- 500, 600, 1500 u.a. nach dem Krieg). Bei Alfa gingen die Geschäfte
en Wort zusammen: MiTo. Bedeutet soviel wie Milano Torino, ist aber zeitweise schlecht, und Fiat übernahm das Unternehmen, dann wieder
eine Anspielung auf Mythos, der Mythos des Namens Alfa Romeo.
ging es Fiat nicht gut, das Haus hat sich aber nunmehr wieder gefanDer MiTo wurde soeben bei uns vorgestellt und soll demnächst auf gen.
KREUZWORTRÄTSEL
Der kleine Unterschied
Finden Sie die sieben Fehler!
Verkäufer: “Diesen Mantel können Sie zu
jeder Jahreszeit tragen.” Kunde: “Auch bei
warmem Wetter?” Verkäufer: “Selbstverständlich, bei warmem Wetter tragen Sie ihn
über dem Arm.”
***
Sagt die Oma zu ihrer Enkelin: “Du
darfst dir zu deinem Geburtstag ein schönes Buch von mir wünschen.” Da sagt die
Enkelin: “Ja dann will ich dein Sparbuch!”
***
Die alte Dame hebt am Bankschalter ihr
ganzes Geld ab. Nach zehn Minuten kommt
sie wieder und zahlt alles wieder ein. “Warum haben Sie denn das Geld überhaupt abgehoben?”, will der Kassierer wissen. “Man
wird doch schließlich mal nachzählen dürfen!”
Filosophie
Kann einem überhaupt etwas passieren,
wenn am Auto die Bremsen versagen, man
aber einen Anhalter im Wagen hat?
Warum sind Geldscheine nicht gleich
aus Kohlepapier?
Sollte man ärztlichen Rat einholen, wenn
die Möbel in der Wohnung von Zeit zu Zeit
verrückt werden?
Wenn in einer Kühlschrankfabrik
abends die Mitarbeiter gehen und der letzte die Tür zumacht - geht dann automatisch das Licht aus?
Könnte man sich nicht das Verbandszeug
sparen, wenn man sich das Knie gleich an
Pflastersteinen aufschlägt?
Was Kinder zu sagen haben
Die Bibel der Moslems heißt Kodak.
Der Papst lebt im Vakuum.
In Frankreich hat man die Verbrecher früher mit der Gelatine hingerichtet.
Mein Papa ist ein Spekulatius. Der verdient ganz viel Geld an der Börse.
Bei uns dürfen Männer nur eine Frau heiraten. Das nennt man Monotonie.
Bei uns hat jeder sein eigenes Zimmer.
Nur Papi nicht, der muss immer bei Mami
schlafen.
Auflösung auf Seite 20
Auflösung aus der
vorigen Nummer:
Die Buchstaben der Felder 1-12 ergeben einen
Begriff für einen besonderen Filmgenuss.
Der Lieblingswitz unseres
Lesers Jürgen Barget
Fritzchen duzt seinen Lehrer bei jeder
Gelegenheit vor den anderen Schülern.
Trotz zig-facher Ermahnungen, “Sie” zu
sagen, lässt er es einfach nicht und sagt
immerzu Du. Als letztes Mittel gibt ihm
der Lehrer auf, 50 Mal bis zum nächsten
Tag zu schreiben: “Ich darf meinen Lehrer nicht duzen.” Am nächsten Tag legt
Fritzchen die Strafarbeit vor. Der Lehrer zählt durch und stellt fest, dass der
Satz 100 Mal geschrieben war. Auf die
Frage, weshalb er doppelt so viel geschrieben hat, antwortet Fritzchen: “Weil
Du es bist”.
Liebe Leserinnen und Leser,
schicken Sie uns Ihren Lieblingswitz! Wir würden ihn gern in unserer Witzkiste veröffentlichen.
Witze-Anlaufstelle ist die Mailadresse: [email protected]
HÜBEN UND DRÜBEN
Sonnabend, 7. November 2009
11
Volle Fahrt voraus
Die Fundación Cultural Suizo Argentina wurde neu gegründet und hat jeden Menge Pläne
Von Susanne Franz
(v.l.n.r.:) Eric Mayoraz, Ministerrat, Isabelle Petersen, Kulturbeauftragte Schweizer
Botschaft, Alfredo Rodriguez, Präsident Handelskammer Schweiz-Argentinien,
Schweizer Botschafterin Carla Del Ponte, Corina Camenisch, Hans Steinmann.
Buenos Aires (AT) - Wenn die Schweizer ihr kulturelles Engagement z.B. durch ihre
etwas tun, dann machen sie es richtig. Als am Logos auf Katalogen oder Einladungskarten.
29. September 2009 in der eleganten BrasseDer “Fundación Cultural Suizo Argentina”
rie El Petanque in San Telmo mit dem Schwei- geht es aber nicht nur darum, möglichst viele
zer Frauenstreichtrio Artemis die offizielle Aktivitäten zu organisieren, ihr liegt an einer
Neugründung der “Fundación Cultural Suizo nachhaltigen Kulturförderung, die Sinn macht
Argentina” gefeiert wurde, war dies keine Ab- und in den Köpfen der Menschen fortwirkt.
sichtserklärung - der
So wurde beiMotor brummte bespielsweise in der
reits seit über einem
ersten Phase der
Jahr wieder.
Stiftung erreicht,
Schon im Oktodass der Kulturrefeber 2008 war der
rent der Schweizer
Kulturstiftung mit
Botschaft nicht
der Kinder-Jazz &
mehr alle vier Jahre
Swing Bigband
wechselte - gerade
“Swing Kids”, die
dann, wenn sich ein
auf einer erfolgreiMensch einen Überchen Tournee durch
blick verschafft haArgentinien und
ben kann -, sondern
Uruguay Begeistedass eine feste Kraft
rungsstürme auslösich um die kulturelste, der erste große
len Belange kümCoup gelungen.
mert. “Damit ist
Und im September/
Kontinuität gewährOktober 2009 holte
leistet”, sagt Hans
die FCSA neben
Steinmann. Kulturdem Artemis-Trio in
referentin Isabelle
Kinder der Jazz & Swingband SwingKids.
Zusammenarbeit
Petersen ist heute
mit der Universidad
als Abgesandte der
Nacional San Martín, dem Círculo de Bellas Botschaft auch in der Fundación aktiv.
Artes in Madrid und der Le Corbusier-Stiftung
in Paris die Ausstellung “Le Poeme de l’Angle
Schlagkräftiges Team
Droit” von Le Corbusier ins Museo de Arte
Der Stiftungsrat, der sich einmal im Monat
Decorativo - die erste derartige Schau außer- trifft und sonst per E-Mail kommuniziert, hat
halb Europas.
ohnehin eine sehr effektive Zusammensetzung.
Die “Fundación Cultural Suizo Argentina” Das schlagkräftige Team, in dem Talente verwar 1988 gegründet worden, ebenso wie beim netzt und sinnvoll koordiniert werden, besteht
zweiten Anlauf auf Initiative des Schweizers neben Präsident Hans Steinmann aus MinisterHans Steinmann, der auch heute Präsident der rat Eric Mayoraz, dem Stellvertreter der
FCSA ist. Dass die erste Phase der Kulturstif- Schweizer Botschafterin und Ehrenpräsidentung 1997 auf Eis gelegt wurde, erklärt der tin der Stiftung Carla del Ponte, HandelskamSwissinvest-Chef in einem Gespräch mit dem merpräsident Alfredo Rodriguez, dem VorArgentinischen Tageblatt damit, dass Argentinien zu dieser Zeit der Peso-Dollar-Parität einfach zu teuer war, als dass man Projekte hätte
durchführen können. “So kam es zu fast 10
Jahren Standby”, sagt Steinmann.
Damals wie heute hatte die Stiftung zum
Ziel, Schweizer Kultur in Argentinien zu fördern - und zwar landesweit für alle Schweizer
Gemeinschaften - und auch argentinische Kultur in die Schweiz zu tragen. Da die Schweizer
Botschaft zwar eine aktive Kulturabteilung hat,
aber keine Mittel für die Kultur zur Verfügung
stellen darf, und die Schweizerisch-Argentinische Handelskammer in ihren Statuten die
Wirtschafts- und nicht die Kulturförderung
festgeschrieben hat, füllt die “Fundación Cultural Suizo Argentina” damals wie heute die
Lücke der Finanzierung von Kulturprojekten Musik, Tanz, Kunst, Architektur, Kino, Kochkunst, Traditionen, Landschaftspflege etc.
Auch Wissenschaft und Bildung stehen auf der
Agenda. “Natürlich in engster Zusammenarbeit mit Botschaft und Handelskammer”, betont Hans Steinmann. Die Finanzierung sichert
die Stiftung durch einen Kulturfonds, für den
einmal jährlich Spendengelder eingenommen
Trio Artemis.
werden. Die Sponsoren - Schweizer und andere Firmen wie auch Privatpersonen - unterstützen so die Arbeit der FCSA und zeigen zugleich
(v.l.n.r.:) Eric Mayoraz, Ministerrat der Schweizer Botschaft, Corina Camenisch,
Geschäftsführerin der “Fundación Cultural Suizo Argentina”, Norma Alemann,
Hauptgeschäftsführerin der Schweizerisch-Argentinischen Handelskammer,
Hans R. Steinmann, Präsident der FCSA.
standsvorsitzenden der Schweizer Gemeinschaften in Argentinien Néstor O. Braillard,
den Steinmann als den “obersten lokalen
Schweizer” bezeichnet, Swiss Info-Journalistin
Norma Dominguez sowie Anwälten, Hotelund Restaurantbesitzern, Eventmanagern und
Repräsentanten wichtiger Schweizer Firmen.
Dafür, dass alles gebündelt wird und klappt,
sorgt sehr effektiv die Geschäftsführerin der
Stiftung Corina Camenisch. Die 34-jährige
Schweizerin lebt erst seit vier Jahren in Buenos Aires - was man ihr kaum glauben mag, da
sie sich bereits wie ein “alter Hase” im Kulturleben und mit den manchmal komplizierten
Organisationswegen Argentiniens auskennt,
die dem Schweizer Ordnungssinn sicher oft
diametral entgegengesetzt scheinen. Camenisch kommt aus der Wirtschaft und macht
gerade neben ihrem Job in der Stiftung ein
Postgraduiertenstudium in Kulturmanagement.
Neben Organisationstalent und Power bringt
Corina unglaublichen Enthusiasmus für die
Arbeit der Stiftung mit. Wenn Hans Steinmann
und sie von den Swing Kids erzählen, strahlen
ihre Augen. Besonders über eine Begegnung
der 11- bis 16-jährigen Big-Band-Mitglieder
mit Kindern aus einer Villa Miseria, die in einem dortigen Kulturzentrum an einem Musikworkshop teilnehmen, war für beide ein unvergessliches Erlebnis. “Die Schweizer Kinder
hatten den Argentiniern Schokolade mitgebracht, und wir dachten, dass sie diese jetzt
sofort aufessen würden”, erzählt Corina. “Aber
nein, sie haben darauf bestanden, mit den
Schweizer Kindern zu teilen!” Der Japaner Dai
Kimoto, Bandleader der Swing Kids, war so
beeindruckt und gerührt, dass er am nächsten
Tag noch einmal in die Villa fuhr und eine persönliche Spende von 1000 Schweizer Franken
übergab. “Solche Begegnungen wollen wir
fördern!”, sagt Corina. Die Swing Kids planen
für Oktober 2010 schon ihren nächsten Trip
nach Argentinien.
Lebendige Schweiz
Ganz wichtig ist Camenisch, auf die Bedürfnisse der Auslandsschweizer in Argentinien,
die oft schon seit drei oder vier Generationen
hier leben, einzugehen. “Diesen Schweizern
soll die Schweiz wieder nähergebracht werden!”, betont sie. Konzerttourneen wie die der
Swing Kids oder des Trio Artemis gehen deshalb auch immer ins Landesinnere. Außerdem
hat die FCSA in Zusammenarbeit mit dem
Schweizer Tourismusbüro für 2010 einen sehr
schönen Kalender mit Schweizer Landschaften zusammengestellt. In folgenden Jahren sind
andere Themen wie Züge oder Sport vorgesehen. Der Kalender wird als Weihnachts-Promo zusammen mit dem Schweizer Kochbuch
“Fondue, Müesli y mucho más de la cocina
suiza” verkauft, das typische Schweizer Rezepte aus den 26 Kantonen enthält. Auch den
Umweltschutz forciert die Stiftung: Mit einer
Stoff-Einkauftstasche, die das Schweizerkreuz
und das flotte Logo der Stiftung (und des Sponsors Kühne & Nagel) zeigt, sagt die Fundación
der Plastiktütenplage in Argentinien den
Kampf an.
Viele Pläne gibt es für das Jahr 2010, wenn
Argentinien den 200. Geburtstag seiner Staatsgründung feiert, viele davon sind aber noch
nicht “druckreif”. Fest steht, dass es ein spannendes Jahr mit vielen Events werden wird.
Langfristiger plant die Stiftung die Gründung
eines eigenen Jugend-Streichorchesters unter
der Leitung der Schweizer Violinistin Sophie
Lüssie.
Auf ein von der FCSA organisiertes Ereignis kann man sich sogar noch diesen November freuen: Am 25. und 26.11. tritt die in der
Schweiz lebende argentinische Performancekünstlerin Laura Kalauz mit ihrem Stück “Título”, das sie vor einigen Monaten als Work in
Progress im Camarín de las musas präsentiert
hatte, im Centro Cultural de la Cooperación auf.
Webseite: www.fcsa.org.ar
Trio Artemis (Katja Hess, Geige; Bettina Macher, Cello; Mirjam Ruesch, Piano),
Pascal Meyer, Besitzer der Brasserie La Petanque), Hans R. Steinmann,
Präsident der “Fundación Cultural Suizo Argentina”.
12 Sonnabend, 7. November 2009
Sonnabend, 7. November 2009
13
Der Weg zum Mauerfall
Der Weg zur Einheit
Die Montagsdemonstrationen in Leipzig läuteten im Herbst 1989 die
friedliche Revolution ein. Zuvor waren bereits zehntausende Menschen
aus der DDR geflüchtet. Die wichtigsten Ereignisse vor dem Mauerfall:
Nach dem Fall der Mauer am 9. November 1989 gab es eine rasante
Entwicklung im deutschen Einigungsprozess. Stationen bis zum 3. Oktober 1990:
X 4. September: In Leipzig versammeln sich nach dem traditionellen
Friedensgebet mehrere hundert Menschen vor der Nikolaikirche. Sie fordern Reisefreiheit und die Abschaffung der Staatssicherheit (Stasi). Daraus entstehen die Montagsdemonstrationen.
X 13. November: Der Dresdner SED-Bezirkschef Hans Modrow wird
von der Volkskammer mit der Bildung einer neuen Regierung beauftragt.
Bei den seit Monaten stattfindenden Montagsdemonstrationen sind jetzt
auch Transparente wie “Deutschland einig Vaterland” zu lesen.
X 10. September: In Grünheide bei Berlin gründet sich die DDR-Reformbewegung “Neues Forum”. Anfangs als “staatsfeindliche Plattform”
abgelehnt, wird sie am 8. November als politische Vereinigung zugelassen.
X 11. September: Mehrere tausend DDR-Bürger, die in Ungarn ausharren, dürfen ab 00.00 Uhr nach Österreich ausreisen. Bereits im Mai hatte
Ungarn mit dem Abriss des “Eisernen Vorhangs” an seiner Westgrenze
begonnen.
X 30. September: Nach wochenlangem Tauziehen erklärt sich die DDRRegierung bereit, die mehr als 6300 Flüchtlinge in den bundesdeutschen
Botschaften in Prag und Warschau in die Bundesrepublik “auszuweisen”.
Sie fahren in den Westen.
X 7. Oktober 1989: Bei seinem Besuch zum 40. Jahrestag der DDR mahnt
der sowjetische Staatschef Michail Gorbatschow grundlegende Reformen
an. Zehntausende DDR-Bürger protestieren gegen das SED-Regime. Zahlreiche Demonstranten werden festgenommen.
X 9. Oktober: Mit dem Ruf “Wir sind das Volk” demonstrieren in Leipzig 70.000 Bürger. 8000 bewaffnete Polizisten, Angehörige der Kampfgruppen und Soldaten der Nationalen Volksarmee (NVA) stehen bereit.
Der Einsatzbefehl wird aber nicht gegeben.
X 14. Oktober: Am Morgen trifft der 50.000. DDR-Flüchtling seit Öffnung der ungarischen Grenze in der Bundesrepublik ein.
X 18. Oktober: Egon Krenz löst Erich Honecker als SED-Generalsekretär ab. Krenz verkündet die Einleitung einer “Wende”, mit der die SED
wieder in die politische und ideologische Offensive gehen will.
X 23. Oktober: In Leipzig beteiligen sich an der bis dahin größten Protestkundgebung in der DDR knapp 300.000 Menschen.
X 26. Oktober: Erstmals findet ein Treffen von SED und Opposition
statt. Der Ostberliner SED-Bezirkschef, Günther Schabowski, empfängt
die Initiatoren des Neuen Forums, Bärbel Bohley und Jens Reich.
X 29. Oktober: Bei einer Großveranstaltung in Ost-Berlin stellen sich
Spitzenfunktionäre zum ersten Mal der Diskussion mit der Bevölkerung.
X 30. Oktober: In Leipzig gehen rund 250.000 Demonstranten mit Transparenten wie “Ein Land ohne Mauern” auf die Straße. Die “Aktuelle Kamera” des DDR-Fernsehens berichtet erstmals live vom Ort des Geschehens.
X 3. November: Alle 4500 DDR-Bürger in der bundesdeutschen Botschaft in Prag dürfen ohne Formalitäten in die Bundesrepublik ausreisen.
X 4. November: Bei einer Kundgebung auf dem Alexanderplatz in OstBerlin demonstrieren nahezu eine Million Menschen für Versammlungsund Meinungsfreiheit.
X 6. November: Die DDR erlebt die größte Demonstrationswelle. Bei
Protesten in Leipzig ist die Stimmung der rund 200.000 Teilnehmer aggressiv. Sie fordern: “Die Mauer muss weg”.
X 7. November: Die DDR-Regierung tritt zurück, tags darauf auch das
SED-Politbüro. Krenz wird als Generalsekretär bestätigt. Im neu formierten Politbüro, dem höchsten Machtzirkel, herrscht Konfusion.
X 9. November 1989: Das SED-Politbüromitglied Günter Schabowski
kündigt auf einer Pressekonferenz eher beiläufig an, die DDR werde mit
sofortiger Wirkung die Grenzen öffnen. Bis in die Nacht strömen tausende Besucher in den Westen.
Das Wunder von Berlin
“Der Einigungsprozess kommt gut voran”
Reisefreiheit beseitigte SED-Regime
Wolfgang Schäuble über Mauerfall und Wiedervereinigung
X 3. Dezember: Unter dem Druck der SED-Basis treten das SED-Politbüro und das Zentralkomitee geschlossen zurück.
B
X 7. Dezember: In Ost-Berlin tagt erstmals der “Zentrale Runde Tisch”.
Das Dialogforum von Parteien und Oppositionsgruppen will Vorschläge
zur Überwindung der Krise im Lande machen.
Von Jutta Schütz
B
erlin - Wohin mit all dem Ge- den bestraft das Leben.” Da hatten
fühl? Die Freudentränen flossen, schon Zehntausende die DDR verlasder Sekt auch. “Wahnsinn” war das sen, von Woche zu Woche wurden die
Wort des Abends. Vor 20 Jahren - am Protestdemonstrationen größer, die
9. November 1989 - fiel die Mauer.
Forderungen nach Demokratie trotz
Nach mehr als 28 Jahren der Tren- Repressalien und Festnahmen immer
nung konnten viele in Ost und West lauter.
die Weltsensation zunächst nicht
fassen. Doch dann gab es kein
Halten mehr. Tausende Ostler
strömten noch in der Nacht zu den
Grenzen, die nach und nach geöffnet wurden. Trabis knatterten
erstmals auf westlichen Straßen.
So mancher konnte gar nicht aufhören, fremde Landsleute zu umarmen und sein Glück herauszuschreien. Es war Weltgeschichte
pur: Auf der Mauer am Brandenburger Tor in Berlin tanzten die
Tag der Freude: Am 9. November 1989
Menschen.
reichten sich Deutsche und
Es war genau 18.53 Uhr, als
Deutsche die Hände.
SED-Spitzenfunktionär Günter
Schabowski auf einer internationalen
Doch auch die Mitte Oktober nach
Pressekonferenz in Ost-Berlin zum dem Sturz Honeckers an die Macht
neuen DDR-Reisegesetz stockend gekommene Elite unter Krenz unterund fast konfus verkündete: “Das tritt schätzte ihr Volk gründlich. Viele
nach meiner Kenntnis... ist das Menschen wollten sich mit den
sofort...unverzüglich”. Der italieni- “Wende”-Ankündigungen der SEDsche Journalist Riccardo Ehrman hat- Führung nicht mehr abspeisen lassen,
te gefragt, wann die Erleichterungen glaubten nicht an Reformen. Mit der
in Kraft treten. Mauerfall halb aus Erlaubnis von Auslandsreisen sollte
Versehen oder inszenierter Plan?
die DDR gerettet werden, sagte SchaEx-SED-Generalsekretär Egon bowski später. Doch die DDR-BürKrenz ist noch immer sauer auf sei- ger übernahmen an jenem 9. Novemnen einstigen Mitstreiter Schabows- ber die Macht auf der Straße. Dass
ki - der habe die Grenzöffnung zu die überraschten Grenzposten nicht
früh und allein herausposaunt. Erst schossen und alles friedlich blieb,
am 10. November hätten die Posten empfanden viele als Wunder.
die Grenzen per Befehl öffnen solDoch die Glücksmomente verlen. Diese Darstellung weist der ein- schwanden bald hinter einem Prostige Medienprofi Schabowski zu- blemberg, Ernüchterung machte sich
rück. Auch Journalist Ehrman pocht breit. Der schnelle Weg zur Einheit
auf seinen Geschichtsanteil: Ein mit der Währungsunion, das massenSED-Mann - ausgerechnet der Chef hafte Wegbrechen von Arbeitsplätder staatlichen Nachrichtenagentur zen, marode Innenstädte und Straßen,
Günther Pötschke - habe ihm damals verpestete Umwelt - die Aufgaben
den Tipp für die Frage zur Reisefreiwaren gewaltig. Die von “Einheitsheit gegeben - die sei keinesfalls Zu- kanzler” Helmut Kohl versprochenen
fall gewesen.
“blühenden Landschaften” gebe es,
Noch am 7. Oktober hatte die Füh- jedoch nicht überall, sagte Saarlands
rungsriege mit Erich Honecker an der Ministerpräsident Peter Müller
Spitze ungerührt mit Militärparade (CDU) vor kurzem. Wirtschaftsforund Fackelzug den 40. DDR- Jahres- scher schätzen, erst in knapp 50 Jahtag gefeiert. Der sowjetische Partei- ren werde die ostdeutsche Wirtschaft
und Staatschef Michail Gorbatschow auf Westniveau sein. Gewerkschafwarnte den reformunwilligen Honek- ter beklagen, Ostdeutschland sei vorker sinngemäß: “Wer zu spät kommt, nehmlich ein Absatzmarkt für west-
deutsche Produkte geblieben, die
Löhne niedriger als im Westen.
Und dennoch: Von der Mauer in
den Köpfen rede niemand mehr, sagt
der erste frei gewählte und zugleich
letzte DDR-Ministerpräsident Lothar
der Maizière. Die innere Einheit sei
besser als angenommen. Nach einer Forsa-Umfrage wollen heute
16 Prozent der Westdeutschen und
10 Prozent der Ossis die Mauer
zurück. Obwohl an vielen Stellen
das Zusammenwachsen geklappt
hat, sind Unterschiede noch sichtbar.
Gerade ältere Ostdeutsche fühlen ihre Lebensleistung oft nicht
genügend anerkannt. Sie waren zu
alt, um nach der Einheit neu
durchzustarten. Ungerecht finden
sie auch, dass die DDR zunehmend auf die Stasi reduziert werde. Und es verbittert, dass ganze
Landstriche zu veröden drohen, denn
viele junge Menschen suchen ihre
Perspektiven im Westen. Die Arbeitslosigkeit ist 20 Jahre nach dem Mauerfall nach Gewerkschaftsangaben im
Osten fast doppelt so hoch wie im
Westen.
Westdeutsche hingegen finden,
dass ihre Landsleute im Osten dankbarer sein sollten für die Aufbau-Milliarden. Es kursiert weiter die falsche
Annahme, nur Wessis zahlten den Solidaritätszuschlag. Für etliche Westdeutsche hat sich durch den Fall der
Mauer nicht viel verändert in ihrem
Leben, für die Ossis so gut wie alles.
Etliche DDR-Bürgerrechtler, die den
Reformprozess 89 in der DDR erst
in Gang gebracht hatten, zogen sich
enttäuscht zurück. Nun gibt es mit
dem Mauerfall-Jubiläum und einer
Flut von Ausstellungen, Büchern und
Diskussionen bundesweit die Chance, Geschichte neu zu erfahren.
Kanzlerin Angela Merkel (CDU)
versucht ihren ostdeutschen Landsleuten Mut zu machen. Sie hätten im
Herbst 89 mit ihrer Sehnsucht nach
Freiheit eine Kraft gezeigt, die heute Vorbild sei, um die schwerste
Wirtschaftskrise seit dem Krieg zu
überwinden. Diese produktive Unruhe werde weiter gebraucht, sagt
Merkel an die Adresse aller Deutschen. (dpa)
erlin - Der Architekt der Deutschen Einheit, der damalige Innenminister Wolfgang Schäuble
(CDU), sieht den Einigungsprozess
20 Jahre nach dem Mauerfall auf
gutem Wege. Dieser komme trotz
aller Probleme “gut voran”, sei aber
noch nicht abgeschlossen, sagte der
CDU-Politiker der Deutschen Presse-Agentur dpa. Ein spezielles Armutsproblem in Ostdeutschland sieht
Schäuble nicht. “Wir haben keinen
Mezzogiorno im Osten.”
Wann und wie haben Sie vor 20
Jahre von dem Mauerfall erfahren?
Schäuble: “Erfahren habe ich davon während einer Besprechung im
Bonner Kanzleramt mit den Vorsitzenden der Bundestagsfraktionen. Es
ging um die Unterbringung der zahlreichen Übersiedler. In die Besprechung platzte der Presseberater
Kohls, Eduard Ackermann, mit der
Meldung, dass die DDR die Mauer
geöffnet habe. Wir gingen in den
Bundestag, wo noch eine Debatte
war. Das war diese unvergessliche
Sitzung im Wasserwerk, an deren
Ende die Bundestagsabgeordneten
die Nationalhymne gesungen haben.
Einige haben allerdings den Saal
unter Protest verlassen, das sollte
man nicht vergessen.”
publik war die DDR - sofern sie nicht
Verwandte dort hatten - ein fernes
Land. Ich schaue mir jetzt oft die alten Sendungen im MDR und RBB
an. Da kommt es einem manchmal
so vor, als würde man die DDR kabarettistisch aufarbeiten - aber sie
war so. Der Westen, das war Glamour.”
Aber im Osten gibt es verwaiste
Landstriche und Dörfer.
“Das ist doch Ergebnis der modernen Welt. Die demografische Entwicklung ist verbunden mit gewaltigen Binnenwanderungen, eben auch
von Ost nach West.”
Ein neulich veröffentlichter Armutsatlas zeigt den Osten aber als
Armenhaus Deutschlands.
“Nochmal: Wir haben keine industrielle Vernachlässigung im Osten.
Probleme, die mit strukturellen Veränderung einhergehen, finden Sie
auch im Ruhrgebiet. Wir werden eine
gewaltige Veränderung in der Siedlungsstruktur haben. Bis zur Wiedervereinigung waren wir eines der am
dichtesten besiedelten Länder, jetzt
gibt es wieder weite Landschaften.
Ich verharmlose das nicht, es ist eben
kein Verarmungsprozess. Wir haben
große Probleme in der Bewältigung
der Folgen dieser Umstellung: gesell-
schaftlich insgesamt, durch die Globalisierung, durch die modernen
Technologien und natürlich auch
durch vierzig Jahre Teilung und jetzt
zwanzig Jahre Einheit. Das bestreite
ich überhaupt nicht. Aber es ist kein
Problem materieller Armut.”
Was glauben Sie, wann der Einigungsprozess abgeschlossen ist,
wann wir über diese Themen nicht
mehr reden werden?
“Trennung und Einigungsprozess
sind Wunden, die so schnell nicht
verheilen. Die innere Einheit ist vollendet, wenn wir nicht mehr danach
fragen. Solange wir Menschen haben, die mit der Teilung gelebt haben, werden wir mit den Folgen von
Teilung zu leben haben. Verletzungen sind immer auch Erfahrungen.
Für das Leben einer Nation gilt das
auch.”
Wie lange wird noch ein Ostbeauftragter der Bundesregierung gebraucht?
“Nicht die Frage nach einem Ostbeauftragten ist entscheidend. Entscheidend ist, dass sich jede Bundesregierung ihrer besonderen Verantwortung für die Überwindung der
Folgen der Teilung auch weiterhin
bewusst bleibt.”
Gespräch: Günther Voss
und Bettina Grachtrup
Was haben Sie in dem Moment gefühlt?
“Ich war ungeheuer bewegt und
ergriffen. Das war natürlich unglaublich emotional, viele konnten die Tränen nicht zurückhalten. Es war eine
Mischung aus tiefer Bewegung und
ein bisschen “Wie wird’s gehen”.
Man war schon überrascht - aber dass
die Dinge immer stärker vorwärtsgedrängt haben, war in den Wochen
damals unübersehbar gewesen.”
Gibt es Dinge im Einigungsprozess,
die Sie sich nicht so schwierig oder
anders vorgestellt haben?
“Die allermeisten hatten nicht
begriffen, wie fremd wir uns zum
Teil geworden waren, auch wenn wir
uns nah waren. Die Menschen in der
DDR haben nach Westen geschaut,
und wir in der Bundesrepublik auch.
Für die Menschen in der Bundesre-
X 15. Januar 1990: Rund 2000 Demonstranten stürmen die Stasi-Zentrale in Ost-Berlin. 100.000 demonstrieren vor dem Gebäude.
X 1. Februar: Ministerpräsident Modrow legt sein Konzept zur deutschen Einheit vor, das auf militärischer Neutralität und föderalen Strukturen basiert.
X 7. Februar: Die Bundesregierung beschließt, der DDR umgehend Verhandlungen über eine Währungsunion anzubieten.
X 18. März: In der DDR finden die ersten freien Wahlen statt, aus denen
die konservative Allianz mit der CDU an der Spitze klar als Sieger hervorgeht. Lothar de Maiziere (CDU) wird Ministerpräsident.
X 23. April: Die Bonner Regierungskoalition einigt sich auf die Grundzüge eines Staatsvertrages zur Währungsunion.
X 5. Mai: Die erste Runde der Zwei-plus-vier-Konferenzen mit den sechs
Außenministern von USA, UdSSR, Großbritannien, Frankreich, Bundesrepublik und DDR tagt in Bonn. Zentrales Thema ist die Bündnisfrage.
X 18. Mai: Unterzeichnung des Staatsvertrages zur Wirtschafts-, Währungs- und Sozialunion. Für Bundeskanzler Helmut Kohl (CDU) ist dies
die “Geburtsstunde eines freien und einigen Deutschlands”.
X 1. Juli: Die Währungsunion tritt in Kraft. Die DDR stellt auf D-Mark
um. Ende der Personenkontrollen an der innerdeutschen Grenze.
X 2. Juli: In Ost-Berlin beginnen die Beratungen über den zweiten Staatsvertrag, den Einigungsvertrag.
X 16. Juli: Kohl und der sowjetische Staats- und Parteichef Michail
Gorbatschow verkünden den Durchbruch bei der Bündnisfrage. Deutschland bleibt nach der Vereinigung NATO-Mitglied.
X 23. August: Die Volkskammer beschließt den Beitritt der DDR zur
Bundesrepublik am 3. Oktober. Am 22. Juli hatte sie bereits das Gesetz
zur Wiedereinführung der Länder in der DDR verabschiedet.
X 31. August: In Ost-Berlin wird der Einigungsvertrag unterschrieben.
Bundestag und Volkskammer billigen ihn am 20. September mit ZweiDrittel-Mehrheiten.
X 24. September: Die DDR tritt aus dem Warschauer Pakt aus.
X 1. Oktober: Deutschland erhält die volle Souveränität. Die alliierten
Vorbehaltsrechte für Berlin entfallen zum 3. Oktober.
Foto: AP
Drei wichtige Köpfe der deutschen Einheit (v.l.n.r.):
Der letzte Sowjetpräsident Michail Gorbatschow, US-Expräsident
George Bush Sr. und Helmut Kohl reichen sich in Berlin am
vergangenen Samstag zu Beginn der Feierlichkeiten
zum 20. Jahrestag des Mauerfalls am 9. November die Hände.
Symbol der deutschen Teilung
Wie haben Sie den 9. November 1989 erlebt?
Berlin/Hamburg (dpa) - Die Berliner Mauer war mehr als 28 Jahre das
Symbol der deutschen Teilung. Mit ihrem Bau wurde am 13. August 1961
begonnen - nur zwei Monate nach der Versicherung von DDR-Staatschef
Walter Ulbricht: “Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten.”
Erst am 9. November 1989 fiel sie unter dem Druck der DDR-Bevölkerung. Heute sind nur noch kleine Abschnitte erhalten.
Der Mauerbau sollte das wirtschaftliche Ausbluten der DDR verhindern. Durch das Nadelöhr Berlin waren von 1949 bis 1961 rund 1,6 Millionen Menschen in den Westen geflüchtet. Die DDR nannte die Grenzbefestigungen propagandistisch den “antifaschistischen Schutzwall”. So
sollte eine Bedrohung aus dem Westen suggeriert werden, gegen die sich
die DDR mit der Mauer schützen müsse.
Die innerdeutsche Grenze von der Lübecker Bucht bis zur damaligen
deutsch-tschechoslowakischen Grenze bei Hof hatte eine Länge von knapp
1400 Kilometern. Die DDR hatte hier schon 1952 begonnen, umfangreiche Sperranlagen zu errichten.
Die Mauer um den Westteil Berlins war 155 Kilometer lang und knapp
vier Meter hoch. Hier befand sich auch der “Todesstreifen” - ein 100
Meter breiter und schwer bewachter Korridor. Rund 11.500 Soldaten kontrollierten die Grenze rund um die geteilte Stadt. Hunderte Wachhunde
und Beobachtungstürme sollten die “Republikflucht” verhindern. Dazu
kamen Fahrzeug-Sperrgräben, Tretminen und Selbstschussanlagen.
Trotz der massiven Gefahren versuchten DDR-Bürger immer wieder,
über die Mauer nach West-Berlin zu fliehen. Mehr als 5000 Menschen
soll die Flucht gelungen sein. Dem Zentrum für Zeithistorische Forschung
Potsdam zufolge starben zwischen 1961 und 1989 mindestens 136 Menschen an der Mauer. Die Arbeitsgemeinschaft 13. August geht von 245
Toten an der Berliner Grenze nach 1961 aus.
(Internet: www.chronik-der-mauer.de)
Prominente erinnern sich an den Mauerfall
“Ich war abends in München und bin mit der ganzen Familie am nächsten Morgen mit der ersten Pan
American-Maschine nach Berlin geflogen. Dort bin ich
dann vier Tage lang immer zwischen Ost und West gependelt.”
Günther Jauch (TV-Moderator)
“Da hatte ich die Verantwortung, dass nichts passiert. Das waren harte Stunden für mich, das war kein
Volksfest. Ich musste entscheiden, dass es keine kriegerische Auseinandersetzung gibt. Erst gegen 21.00 Uhr
erfuhr ich, dass Schabowski die Grenzöffnung verkündet hatte.”
Egon Krenz (Früherer SED-Generalsekretär)
“Ich saß vorm Fernseher, habe einfach hinein gestiert und gedacht: Das geht ja eigentlich gar nicht,
was da passiert. Ich habe wie Millionen anderer gehofft, das jetzt nicht einer eine Knarre zückt und
schießt. Eine so weltumspannende Revolution mit so
wenigen Opfern ist für mich ein Wunder. Das hat mich
fasziniert. Ich habe ein Stück Mauer bei mir zu Hause.”
Peter Maffay (Sänger)
“Ein Nachbar rief mich an und sagte, schalt den
Fernseher an, die Mauer fällt. Das habe ich erst nicht
geglaubt. Richtig ins Getümmel bin dann am 10. November gegangen. Es war unbeschreiblich. Wer heute
über irgendetwas meckert im Zusammenhang mit der
Einheit, soll sich erinnern an diese Glücksmomente,
als man fremde Menschen umarmt hat und glücklich
war.”
Klaus Wowereit
(Regierender Bürgermeister von Berlin)
“Das war einer der glücklichsten Momente in meinem Leben. Und wie durch ein Wunder hielten meine
Frau und ich uns in Berlin auf. Wir sind einfach auf
die Straße hinausgelaufen und haben uns mittreiben
lassen.”
Walter Scheel (Alt-Bundespräsident)
“Wie vermutlich Millionen anderer habe ich die Pressekonferenz von Schabowski im Fernsehen mit seinem
legendären Versprecher zur Maueröffnung gesehen und
eine Weile gebraucht, um das für wahr zu halten. Dann
sind wir in der Nacht noch rübergemacht. Erst wollten
wir nur gucken, aber dann hat es uns rübergezogen. Als
mein Ausweis gestempelt wurde, bekam ich noch kurz
Angst - aber dann, es war undenkbar, dass man uns aussperrt und die Mauer wieder zumacht. Ich hab die Nacht
genossen - mit Freunden, die ich im Westen hatte, mit
Unbekannten, die ich am Ku’damm traf.”
Marianne Birthler (Frühere DDR-Oppositionelle)
X 3. Oktober: Um 00.00 Uhr wird zu den Klängen des Deutschlandliedes vor dem Reichstagsgebäude in Berlin die schwarz-rot-goldene Flagge aufgezogen. Hunderttausende feiern auf den Straßen Berlins und in
vielen anderen Städten die deutsche Einheit.
Der 9. November Schicksalstag deutscher Geschichte
Berlin/Hamburg (dpa) - Der 9. November symbolisiert wie kein anderer Tag Höhen und Tiefen der deutschen Geschichte. Mehrfach kam es
an diesem Tag zu Ereignissen, die eine Zeitenwende einleiteten oder andeuteten:
1918: Vom Berliner Reichstag ruft der SPD-Abgeordnete Philipp
Scheidemann die deutsche Republik aus. Reichskanzler Prinz Max von
Baden gibt eigenmächtig den Thronverzicht von Kaiser Wilhelm II. bekannt und tritt zurück. Die Regierungsgeschäfte werden dem Vorsitzenden der SPD und späteren Reichspräsidenten Friedrich Ebert übertragen.
1923: Mit dem Marsch auf die Münchner Feldherrnhalle bricht der
Hitler-Putsch gegen die Weimarer Republik zusammen. Einen Tag nach
Beginn des Umsturzversuchs findet das Vorhaben von Adolf Hitler und
Erich Ludendorff, dem ehemaligen Generalquartiermeister der kaiserlichen Armee, ein jähes Ende. Der Demonstrationszug wird mit Polizeigewalt aufgelöst. Die NSDAP wird verboten, Hitler erhält fünf Jahre Festungshaft.
1938: In der Nacht zum 10. November kommt es zu massenhaften
Pogromen gegen Juden. Bei den Exzessen der Nazis werden zahlreiche
Menschen getötet und rund 30.000 festgenommen. Synagogen werden
niedergebrannt, Läden demoliert und geplündert. Die Pogrome sind die
ersten in diesem Umfang organisierten und mit Massenfestnahmen begleiteten Krawalle gegen Juden in Deutschland.
1989: Die Mauer in Berlin fällt. 28 Jahre nach seiner Errichtung verliert das Bollwerk seine Funktion, die Grenzen werden geöffnet. Tausende feiern am Brandenburger Tor und auf dem Kurfürstendamm das Jahrhundertereignis. Auch an der innerdeutschen Grenze gehen die Schlagbäume hoch. Das Ende der Nachkriegsordnung ist eingeläutet.
14 Sonnabend, 7. November 2009
FAX und E-Mail-Dienst
Über FAX (011) 4328-8536
E-Mail:
[email protected]
nimmt das Argentinische Tageblatt unentgeltliche Veröffentlichungen von Familien-, Vereins- und Geschäftsnachrichten
bis jeweils mittwochs um 15
Uhr an.
VEREINE
F.A.A.G
VERBAND DER DEUTSCHARGENTINISCHEN
VEREINIGUNGEN
Av. Belgrano 295 - 6. St., Büro 17
Tel./Fax: 4343-9817
[email protected]
www.faag.org.ar
Nächste Vorstandssitzung am Dienstag, 10.11. um 18.30 Uhr, in unserer Geschäftsstelle. Unser Sekretariat ist von
8.30-12.30 und von 13-17 Uhr geöffnet.
Der Anrufbeantworter ist rund um die
Uhr eingeschaltet, sodass Sie jederzeit
eine Nachricht oder Fax hinterlassen
können.
NEUER DEUTSCHER
TURNVEREIN
Verwaltung und Kulturzentrum
J.B. Alberdi 1865, Olivos
Tel.: 4790-2009 / Fax: 4799-2499
[email protected]
Dem “Argentinischen Tageblatt”
möchten wir ein “Extra-Dankeschön”
sagen und gratulieren für die ausgezeichnete Sonderausgabe zum Fest der Jugend”. Das Ende des Jahres steht bevor
und die Adventszeit steht vor der Türe
mit all seinen schon traditionellen vorweihnachtlichen “Jahrestreffen.” Für
nächstes Jahr sind bereits angesagt: Ein
Orchester aus Genf/Schweiz und auch
das Dou Capelli-Moreno, die 4-händig
am Klavier ihre Künste darbringen und
darin zu den Besten der Welt zählen. Am
12.12. feiern wir in Los Polvorines den
Tag des Sportes und der Künste, mit eintrittsfreiem Schwimmbad (nur die ärztliche Untersuchung muss honoriert werden). Und da wir gerade beim
“Schwimmbad” sind, ist noch zu erwähnen, dass jedes Mitglied, welches keinen
Klub-Beitragsrückstand hat, auch kostenlos das Schwimmbad benutzen kann. Um
zu wissen, was sich so alles in der immer
recht aktiven Herrenturnabt. des NDT/
SAG tut und was es da, wie immer, an
Neuigkeiten gibt, sollten Sie mal bei:
httpst://sites.google.com/site/ gimcabsag
reinschauen, denn da sehen Sie auch Fotos von den wichtigsten Begebenheiten,
wie z.B. eine bevorstehende Reise zu unseren Freunden in Chile im November
und so manches mehr. Wer Freude am
Handball hat, eines der wichtigsten
Sportarten im SAG/NDT, sollte mal im
Internet
unter
http://
handballsag.blogspot.com/ nach dem
Neuesten schauen. Zum Beispiel die bevorstehende Reise zum Panamerikanischen Interclub Tourniers, diesmal in
Londrina, im Südwesten Brasiliens, vom
19.-25.11. Tennis-Senioren spielen Samstagmorgen und mittwochs am späteren
Nachmittag. Auskunft gibt Ihnen Herr
Werner, Tel.: 4799-6308. Mehr vom Tennis erfahren Sie unter: http://sagtenissagblogspot.com/ . Mit folgendem können Sie bei uns etwas Gutes für sich selber tun: Allgemeine Körperertüchtigung
an z.T. ganz neuen Geräten, rhytmische
Körperbewegungen mit Musik, Pilates,
das neuartige Fitnesssystem, ChoiKwang-Do für Damen, Herren und Jugendlichen zur Selbstverteidigung und
Aktivierung Ihrer vernachlässigten Muskulatur oder deren Stärkung. Und wenn
Sie oder ihre Sprösslinge Schwimmen
lernen wollen, sind Sie bei uns auch an
der richtigen Adresse. Übrigens, unser
warmwasser Schwimmbad in Olivos ist
jetzt auch Sonntagmorgen von 9-13 Uhr
geöffnet. Falls Sie sonstige Zweifel haben oder weitere Informationen brauchen,
rufen Sie uns einfach mal in Olivos, in
unseren Büros, von Mo. bis Fr. von 1219 Uhr an oder in Polvorines Sa. und So.
von 10-16 Uhr.
RUDERVEREIN TEUTONIA
Sekretariat und Klubhaus
Solis s/n, Ruta 27, Río Luján
1623 Villa La Ñata, Tigre
Casilla de Correo 23, 1648 Tigre
Tel.: 4728-2447 Fax: 4728-7447
www.rvteutonia.org
Interne Regatten und Familientag
wurden am vergangenen Sonntag wegen
schlechten Wetters auf neuen Termin ver-
GEMEINSCHAFTEN
Philipps-Universität Marburg im Instituto Ballester
Am 21. Oktober fand im Instituto
auf ein halbes Jahr verkürzt werden.
Ballester eine Veranstaltung zu StudienSchüler mit Abitur oder dem Gemöglichkeiten in Deutschland vor zahlmischtsprachigen International Bacreichen interessierten Schülern und Elcalaureate (GIB) können direkt in das
tern des Instituto Ballester einschließlich
Studium einsteigen. Es besteht jedoch
seines Berufsbildungszentrums sowie der
auch die Möglichkeit, ein freiwilliges
Pestalozzi-Schule statt. Frau Anke Heipropädeutisches Semester am Studienbrock vom Studienkolleg Hessen und
kolleg (Aktualisierung von Fachwissen,
Laura Olave, Studentin der VolkswirtEinführung in Methoden wissenschaftschaft an der Philipps-Universität Marlichen Arbeitens) zu absolvieren. Damit
burg und ehemalige Schülerin der Deutkönnen sich besonders Bewerberinnen
schen Schule Cali/Kolumbien vermittelund Bewerber, bei denen zwischen dem
ten via PowerPoint zunächst Eindrücke
Abitur oder GIB und dem allgemein übvon Marburg und seiner Umgebung, belichen Studienbeginn eine zeitliche Lükvor dann Laura Olave, die gerade ein
ke besteht, sinnvoll auf das kommende
Auslandssemester in Dallas, Texas verStudium vorbereiten.
bringt, auf die verschiedenen Fakultäten,
Laura Olave berichtete über ihre poEingangsvoraussetzungen und Kosten
sitiven Erfahrungen in Deutschland und
der Unterkunft und des Studiums einerwähnte besonders die freundliche
ging. Die Philipps-Universität Marburg
Aufnahme und Hilfsbreitschaft bei zahlbietet 21 Fachbereiche von Archäologie
reichen Fragen rund um das Studieren.
bis Zellbiologie und hat zur Zeit 12 %
Sie erklärte auch die neuen Abschlüsse
ausländische Studenten aus aller Welt.
“Bachelor” und “Master” in Europa, die
Eine besondere Betreuung erfahren die
sich inzwischen den internationalen GeSchüler Deutscher Auslandsschulen, für
gebenheiten angepasst haben. Im Andie die Universität eine Tutorin bereitschluss an die Präsentation nutzten viestellt, die bei allen Fragen rund um das
le Eltern und Schüler die Möglichkeit,
Frau Heibrock, Frau Olave, Studienberater Alf Buddecke im
Studium behilflich ist.
persönliche Fragen an Frau Heibrock
Gespräch mit Auszubildenden des Berufsbildungszentrums.
Das Studienkolleg ist ein Vorbereiund Frau Olave zu stellen. Dabei konntungsjahr vergleichbar mit dem hiesigen CBC (Ciclo Básico Común) für ten zahlreiche Vorbehalte gegen ein Studium in Deutschland aus dem Weg
das Studium und muss von allen Studienkandidaten mit argentinischem geräumt werden. Aufgrund des großen Interesses sind auch in Zukunft
Sekundarabschluss besucht werden. Je nach Ausrichtung des Studiums gibt regelmäßige Veranstaltungen dieser Art geplant.
es entsprechende Kurse am Studienkolleg. Bei guten Leistungen kann es
Alf Buddecke, Studienberater Instituto Ballester
schoben. Rudern: Nächste Regatten Argentinische Meisterschaften in Tigre am
28. und 29.11. Ruderschule dienstags und
donnerstags von 16-18.30 Uhr und samstags und sonntags von 9-13 Uhr. Information im Sekretariat. Golf: Nächstes
Turnier am Sonntag, 8.11. Four-Ball in
Smithfield/Zárate. Firmen: Wir bieten
kleineren und mittleren Unternehmen ein
günstiges Pauschalabkommen für Mitarbeiter zur Benutzung unseres Vereins.
Information im Sekretariat. Jachten und
Motorboote: Wir möchten darauf hinweisen, jede Ausfahrt im Bootshaus zu melden und einzutragen, so wie es die Vorschriften der P.N.A. bestimmen. Bürozeit
Mittwoch bis Sonntag von 10-18 Uhr.
Vereinsnachrichten werden über E-Mail
und www.rvteutonia.org versandt. Wir
bitten unsere Mitglieder, ihre E-MailAdressen dem Sekretariat oder an
[email protected] mitzuteilen. Die
nächste Vorstandssitzung findet am
14.11. um 10.30 Uhr in unserem Vereinsheim statt. Unser Restaurant ist freitags
von 10 -14 Uhr und samstags und sonntags von 9-20 Uhr geöffnet. Nachtwache:
Aus Sicherheitsgründen ist der Haupteingang des Vereins von montags bis freitags verschlossen. Wir bitten die Klingel
zu betätigen, die Gegensprechanlage zu
benutzen oder anzurufen (Tel.: 47282447).
DEUTSCHER KLUB IN
BUENOS AIRES
Av. Corrientes 327, 21. St.
C1043AAD Buenos Aires
Sekretariat Tel.: 4311-0716 / Fax
4313-5930
www.clubaleman.com.ar
Sekretariat und Kassenstunde montags bis freitags von 9-17 Uhr. Restaurant: Mittagessen montags bis freitags
von 12-16 Uhr. Die Bar ist ab 11 Uhr
geöffnet. Tischreservierung Tel.: 43113313. Für unserer Mitglieder besteht die
Möglichkeit, auch montags, dienstags,
mittwochs und freitags das Restaurant zu
nutzen, wenn sie eine Anzahl von 20-25
Gästen bewirten möchten. Hierzu ist der
Service einen Tag im voraus telefonisch
anzufordern. Das Sekretariat und die
Kasse sind wie gewöhnlich montags bis
freitags von 9-17 Uhr geöffnet. So to speak: Jeden Montag 19-21 Uhr Englisch,
Deutsch und Portugiesisch. Jeden Dienstag ab 19.30 Uhr Italienisch und Englisch. Jeden Mittwoch ab 19.30 Uhr Französisch und Spanisch für Ausländer. Wir
freuen uns auf Ihr Kommen! Neu! Milonga After Office des Europäischen
Klubs im Deutschen Klub. Tango-Show
Livemusik. Tanzunterricht und anschließend Milonga jeden Freitag ab 19 Uhr.
Weitere Informationen und Tischreservierung Tel.: 4311-9896 (Frl. Karina oder
Angie). Lernen Sie Billard (Pool) im
Deutschen Klub mit Prof. Daniel Callipari. Jeden Montag um 18.30 Uhr Mitglieder $ 10.-, Nicht-Mitglieder $ 15.-.
Weitere Informationen Tel.: 4311-9896
Frl. Angie. Das nächste Skatturnier findet am Freitag, 13.11. um 20.30 Uhr,
statt. Auch Gäste unserer Mitglieder sind
herzlich willkommen! Kunstausstellung
Werke von María Helena Schenker vom
9.-20.11. Vernissage 11.11. um 19 Uhr.
Reservierungen Tel.: 4311-0716, Frl.
María Laura.
SCHWABEN
INTERNATIONAL
ARGENTINA
Suipacha 472 1. Stock, Büro 102
Tel.: 4322-3005 Mo-Fr 10-16 Uhr
Organisation für Deutsche und ihre
Freunde in der Welt. Mitgliedsbeiträge Jahresbeiträge 09: Rentner $ 24.-, Nichtrentner $ 32.-. Vergangene Jahre: Rentner $ 29.-, Nichtrentner $ 38.-. Zahlungsstellen: Kulturzentrum des N.D.T., Olivos, J.Bautista Alberdi 1865 (12-19 Uhr);
Instituto Ballester, San Martín 444 (8-15
Uhr); Schwaben International Argentina
(10-16 Uhr).
DEUTSCHER
KRANKENVEREIN
Beruti 2524
C1425 BBB Buenos Aires
Tel./Fax: 4827-2520/2348
0800-888-8358
[email protected]
www.dkv.com.ar
Sekretariat: Montag bis Freitag von
8-16.30 Uhr. Kundenbetreuung Ana Lía.
SPORTKLUB AUSTRIA
R. S. Peña 1138, San Isidro
Tel.: 4743-8873
Restaurant: 4742-9393
www.clubaustria.com.ar
79. Stiftungsfest im Austria! Am
Sonntag, 15.11. ab 13,00 Uhr erwarten
wir Sie mit knusprigen “choripanes”,
unseren bekannten Brathenderln, natürlich auch “colitas”, dazu verschiedene
Salate und leckeren Nachtisch. Haben Sie
schon Ihren Tisch gesichert? Auskunft
und Reservierungen Tel.: 4742-9393/
4796-1727/4743-8873. Überraschung
für unsere Gäste in Trachtenanzug oder
Dirndlkleid. Das Orchester “Die Freunde” ist für die Stimmung zuständig. Ganz
bestimmt möchten Sie den 1. Preis unserer Tombola gewinnen! Natürlich sind
Sie auf die hübschen österreichischen
Handarbeiten gespannt. Bringen Sie Ihre
Nachbarn und Freunde mit. Sie werden
Ihnen für den Tipp dankbar sein. Inzwischen hat das von der “Federación Argentina de Bolos” organisierte Kegelturnier stattgefunden, auch haben wir Freunde aus Kegel-Vereinen aus Brasilien empfangen. Demnächst Einzelheiten. Unsere Tennisplätze stehen von Montag bis
Freitag von 8-22 Uhr auch Nicht-Mitgliedern zur Verfügung. Voranmeldung für
Mitglieder und Nicht-Mitglieder unbedingt erforderlich. Unser Quincho kann
für Ihre Festlichkeiten angemietet werden. Wir erwarten Ihren Anruf oder Ihr
Mail.
CLUB NAUTICO GAVIOTA
Deutscher Wassersportverein
Vereinsheim: Río Luján,
Canal San Fernando
Tel.: 4728-0667,
Tel./Fax: 4797-8965
Wir teilen allen Mitgliedern, Freun-
den mit, dass wir am Sonntag, 8.11. ab
11 Uhr, unser grosses Bierfest mit Asado und schmackhaften Essen feiern.
Musik und Unterhaltung, Eintritt mit
Glas Bier und Imbiss $ 15.-. Gäste und
Freunde sind herzlich willkommen. Wir
bitten Sie, Ihre Reservierungen unter folgenden Telefonnummer zu machen, um
sich einen Platz zu sichern. Dr. Jan Jensen Tel.: 4797-8965, Familie Kohr Tel.:
4737-6875 oder im Verein samstags und
sonntags Tel.: 4728-0667. Unser Motorboot kreuzt ab Anlegesteg muelle Tecnao,
Río Luján, Canal San Fernando zum
Vereinsheim.
DEUTSCHER SPORTVEREIN
PUNTA CHICA
Escalada 2800, 1644 Victoria
[email protected]
Faustball: Heute trainieren alle Kategorien. Tennis: Mittwochs steht ein Platz
von 18-22 Uhr zur Verfügung und samstags u. sonntags stehen alle Plätze von
14-22 Uhr ebenfalls zur Verfügung.
Paddle: Der Platz steht dienstags bis
sonntags von 8-18 Uhr zur Verfügung.
Bürostunden: Mittwoch bis Samstag von
14.30-16.30 Uhr; Sonntag vom 10.30-13
Uhr und von 14.30-16.30 Uhr. Die Vorstandssitzung findet heute um 10 Uhr
statt. Ordentliche Generalversammlung:
Nach den Wahlen setzt sich unser Vorstand wie folgt zusammen: 1. Vorsitzender Ruben Hollmann, 2. Vorsitzender
Carlos Chiti, 1. Sekretär Elisa Dietrich,
2. Sekretär Martha Wagner, 1. Kassierer
Alejandro Carzedda, 2. Kassierer Sabrina Hollmann, 1. Sportleiter Jorge Vener,
2. Sportleiter Nancy Adamoli, 1. Hausmeister Rolando Fritz, 2. Hausmeister
Carlos Höcht, 1. Beisitzer Nestor Ruiu,
2. Beisitzer Dilma Baravalle, 1. Ersatzbeisitzer Ana Höcht, 2. Ersatzbeisitzer
Jose Tossenberger, 1. Kassenprüfer Federico Fritz, 2. Kassenprüfer Christian
Höcht. Unser Bierfest muss aus organisatorischen Gründen verschoben werden.
Voraussichtlich findet dieses im April
nächsten Jahres statt.
VDLDA-ACDIA
Verband Deutschsprechender
Daf-Lehrer in Argentinien
San Martín 444,
B1653LXJ Villa Ballester
www.delila.ws
Betr. Deutschlehrerkongress 2010.
FREIE BERUFE
Renten
Zahnärzte
Dentistas
Jubilaciones
Dra. MARTA MOSER DE COSTA
Zahnärztin
Rivadavia 195 - 5 „C“ - San Isidro
Renten aus Deutschland
Ciudadania Alemana-Witwenpensionen
Übersetzungen-Sucesiones
Wolfgang Metsch & Sabine Bertz
Rivadavia 1273-P1-Of.22/1033 BS. Aires
Tel.:(54-11) 4383-3963 Consulta gratis
e-mail: [email protected]
4747-3830/4747-2759 - Tel. Anmeldung erbeten
Dra. ALICIA u.
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Zahnregulierung, Kinder u. allgemeine
Zahnheilkunde, Av. Santa Fe 2039, „3“ Dt. 14
Martínez - Tel.: 4792-6714
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KAUFER AUGENKLINIK
Allgemeine AugenheilkundeOphtalmopediatrie
Dr. Robert A. Kaufer
Chefarzt - M.N.: 83.878
Carlos Pellegrini 2266-Martínez
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Traductores
MARIA TERESA LINARES
staatlich geprüfte Übersetzerin
vereidigte Übersetzerin (Argentinien)
Tel.: 15-5017-0692
TERESA E. de SCHMITT
Traductora Pública Alemán-Castellano
Partidas legalizadas. Tel/Fax: 4768-8006.
Misiones 246. Villa Ballester 17 a 20 hs.
En Belgrano Tel: 15-4479-8813
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Tel/Fax 4951-8010 (16-19 Uhr)
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Telefon und Fax: 4792-7647
ROSA ELFERS
Traductora Pública de Alemán
Tramitación de ciudadanía alemana
y de pensiones de Alemania
11 de Septiembre 985 (1426) B. Aires (Belgrano)
Tel.: 4772-3150 Fax: 4771-2097. Horario
10-12,30 hs. o en turnos en otros horarios
E-mail: [email protected]
GEMEINSCHAFTEN
Austausch mit Paraguay
18 Schüler des Colegio Neuhof waren zu Besuch
bei den Deutschen Schulen Hurlingham und Gartenstadt in Buenos Aires
Buenos Aires (AT/ mex) - Zum
ersten Mal in ihrer Geschichte organisierten die Deutschen Schulen
von Buenos Aires einen Austausch
mit dem Nachbarland Paraguay - für
beide Seiten eine aufregende Erfahrung und eine gute Gelegenheit,
sich gegenseitig besser kennenzulernen. Die Schulen Hurlingham
und Neuhof luden 18 Schüler des
Colegio Neuhof, die deutsche Schule einer mennonitischen Kolonie im
Chaco Paraguayo, zu sich ein.
Möglich gemacht hat diesen
Austausch die äußerste Hilfsbereitschaft der Vorstände, der Schulleitungen, der Lehrer und vor allem der
Eltern der beiden Deutschen Schulen. Denn die Gastschüler aus Paraguay durften in den Familien von Hurlingham-Schülern übernachten und waren so trotz der kurzen
Zeit ganz nah dran am argentinischen Alltagsleben.
Das Programm der 18 paraguayischen Austauschschüler, die alle zum ersten Mal Argentinien und Buenos Aires besuchten, war vollgepackt. Kurz nach der Anreise
zeigten die Hurlingham-Schüler den Gästen aus Paraguay
gleich die Sehenswürdigkeiten der Hauptstadt. Am nächsten Tag nahmen alle am “Fest der Jugend” in SAG Lomas de Zamora teil. Für die Koordinatorin der Deutschen
Schulen in Argentinien, Paraguay und Uruguay, Christiane Drasdo, war das Fest der Schlüssel zum Erfolg des
Projekts: “Den Termin hätten wir uns nicht besser aussuchen können. Bei dem Fest konnten sich alle in einer lokkeren Atmosphäre kennenlernen und die Paraguayos wurden perfekt integriert.” Drasdo und die betreuenden Lehrer sind sich deshalb sicher, dass der Austausch ab jetzt
jedes Jahr stattfindet.
Der erste Schulbesuch führte die Paraguayos dann mit
dem Zug von Hurlingham nach Gartenstadt. Was für die
Jugendlichen aus Argentinien Alltag ist, war für ihre Altersgenossen aus Paraguay ein echtes Erlebnis, denn Eisenbahnen gibt es in Paraguay keine. Den Dienstag verVorankündigung: Wir möchten unsere
Mitglieder schon mal darauf hinweisen,
dass der Argenti2010 vom 28.7.- 31.7.
2010 in Buenos Aires stattfindet. Die
offizielle Ausschreibung folgt in Bälde.
Motto des Kongresses: Quasselstrippe,
Plapperhans... und sonst? Zielgruppe Jugendliche (Primaria nicht ausgeschlossen). Sektionen: “Geschichte und Landeskunde”, “Literatur und Literaturgeschichte”, “Textproduktion”, “Bewertung
und Beratung”. Die Mitglieder, die einen
Workshop (90 Min.) oder ein Kurzreferat (30 Min.) halten, zahlen keine Einschreibungsgebühren. Interessenten bitten wir die Anmeldung der Themen bis
30.11. an unsere neue E-Mailadresse:
[email protected] zu schikken. Wir würden uns auf eine zahlreiche
Mitarbeit unserer Mitglieder freuen! Das
Organisationskomitee: Erica Greinz, Elisabeth Uth, Kristl Nowald, Inés
Rommelmann.
FUNKEHEIM
Maipú 671 – 4. Stock Büro 42
Capital Federal
Tel.: 4322-8613
[email protected]
Waren Sie schon einmal im Funkeheim oder haben Sie nur davon gehört?
Wir nehmen Einzelpersonen, Ehepaare,
Familien mit Kindern, Großeltern, Verwandte und Freunde auf. Das Heim in
Tornquist ist ein Ort, wo Sie in Gemeinschaft, schöner Landschaft, viel Ruhe,
gepflegten Räumen und gutem Essen
unvergessliche Ferien verbringen werden.
Gerade zu den Feiertagen empfehlen wir:
Statt Stress Zuhause, Erholung für Sie
und Ihre Lieben im Funkeheim. Die diesjährige Saison beginnt am 12.12.09 und
endet am 8.4. 2010. Kalender 2010: Die
Kalender sind schon im Büro zu $ 15.erhältlich. Unser Stadbüro ist jeden Montag und Mittwoch von 10-15 Uhr geöffnet und wird dann gerne Ihre Voranmeldungen (bis zu 2 Monate im Voraus) telefonisch per Fax/Post oder E-Mail entgegennehmen. Besuche im Büro nur nach
telefonischer Absprache. Nähere Auskünfte erhalten Sie unter Tel./Fax 43228613
oder
E-Mail:
[email protected]
ROTARY CLUB
RÍO DE LA PLATA
Av. Corrientes 327, 21. St.
C1043AAD – C.A.B.A.
Zusammenkünfte: Jeden Donnerstag
um 19 Uhr im Deutschen Klub zu Buenos Aires, Corrientes 327, 21. Stock. Rotarische Freunde aus anderen Klubs weltweit und deren Gäste sind stets herzlich
willkommen.
brachten die Paraguayer in Hurlingham und begeisterten
ihre Gastgeberinnen und Gastgeber mit einem traditionellen Volkstanz, den sie in bunten Trachten vorführten.
Für die 16- und 17-jährigen Schüler aus Paraguay hatte der Besuch in Buenos Aires eindeutig zwei Höhepunkte:
der Ausflug ins Wasserstraßenlabyrinth des Tigre-Deltas
und der Empfang in der Deutschen Botschaft von Buenos Aires. Zum ersten Mal luden Botschafter Günter
Knieß und sein Team Schüler in die Botschaft ein - ein
Signal an alle Deutschen Schulen, dass ihre Arbeit dort
geschätzt wird. Argentinier und Paraguayos durften bei
Brezeln, Medialunas und Cola dem Botschafter Fragen
stellen und sich von Dr. Klaus Lege, dem Präsidenten der
Deutsch-Argentinischen-Handelskammer, über das Duale Ausbildungssystem informieren lassen. Auch Mariana
Chiatellino vom DAAD stand den Schülern, die schon in
ein bis drei Jahren vor der Entscheidung stehen werden,
wo sie studieren wollen, Rede und Antwort.
Bevor die paraguayischen Gäste dann nach einer
ereignisreichen Woche ihre Heimreise antraten, wurde bei
einem großen Asado auf dem Sportplatz von Hurlingham
Abschied gefeiert. Aber zum Glück nur auf Zeit, denn
die argentinische Seite wird schon im April 2010 zum
Gegenbesuch im Chaco Paraguayo erwartet.
SCHWÄBISCHER SPORTUND TURNVEREIN PIÑEYRO
Chile 620 Piñeyro-Avellaneda
Ausflug nach Chascomús: Die Kultur
und Tourismusabteilung veranstaltet morgen, Sonntag, 8.11., einen Ausflug nach
Chascomús (Bs.As). Der Beitrag für Bus
und Mittagessen beträgt $ 125.-. Nähere
Auskünfte bei Prof. H. Müller, Tel.: 42444659 und bei V. Ekerdt, Tel.: 4240-6609,
Cel.: 15-5523-7661 oder per E-Mail
[email protected]. Fotografie-Ausstellung mit buntem kulturellem Programm, unter der Schirmherrschaft des
Gemeindebezirks von Piñeyro-Avellaneda. Unsere Kulturabteilung veranstaltet
diese am Sonnabend, 28. und Sonntag,
29.11. im Vereinsheim. Das Programm:
Sonnabend Fotografie-Ausstellung und
Auskünfte für alle Fotografiefreunde ab
14 Uhr. Sonntag: Ab 14 Uhr Ausstellung
auf der Straße von Oldtimer (autos antiguos), anschließend Show. Es beteiligen
sich bis jetzt eine arabische Tanzgruppe,
mit 17 Teilnehmern, ein Tango Schauspiel,
mit Prof. Martinez, der in Italien ausgezeichnet wurde, und unsere Freunde vom
Ballett LVIV. Taik-wondo ist auch dabei.
Zum leiblichen Wohl können Sie am Buffet alles Mögliche bekommen. Näheres
bald. Mehr Auskunfte bitte bei Prof. H.
Müller, Tel.: 4244-4659. Aktivitäten im
Vereinsheim: Kurse Taik-Wondo, TangoTänze, klassische Tänze für Kinder von
5-12 Jahre. Fotografie: Grundkurse (básico) für Anfänger und professionelle Kurse für Berufsfotografen. Kurse in der englischen Sprache (Grundstufe und Unterstützungunterricht). Tage und Uhrzeiten
bitte bei Prof. H. Müller telefonisch erfragen. Außerdem ist die Information im
Vereinshaus ausgehängt und wird auch in
der Sendung “La Hora Alemana con
Matías” berichtet. Unser Segment ist von
12-12.30 Uhr. Die Sendung wird durch
AM 860 Radio Digital von 9.30-14 Uhr
ausgestrahlt. Voranzeige: Am Sonntag,
13.12. veranstalten wir ein Kameradschaftsessen, um den Jahresabschluss zu
feiern. Näheres folgt.
V.E.B.S. – VEREINIGUNG
EHEMALIGER BALLESTER
SCHÜLER
San Martín 444
Villa Ballester
Heute, 7.11. findet unser Kaffee-Kuchen-Kinonachmittag, wie immer ab 15
Uhr in der DS Instituto Ballester statt.
Bei dieser Gelegenheit zeigen wir “Oh
Jonathan - oh Jonathan!” mit Heinz Rühmann als kauziger Großvater in einem
heiteren Lustspiel. Am 15.11. findet unser Asado zur Sommersaisoneröffnung
im Tigre statt. Halten Sie sich diesen Termin frei um einen schönen Tag im Grünen zu verbringen.
SPORT- UND
GESELLIGKEITSVEREIN
BERNAL
Mariano Moreno 240
Barrio Parque - 1876 Bernal
Wir laden alle unsere Freunde zu unserem Bierfest ein, welches wir am Sonntag, 22.11., in unserem Vereinsgebäude
veranstalten. Als erster Gang gibt es eine
kalte Platte mit verschiedenen Wurstsorten und eingelegten Gurken, danach
selbstgemachte Bratwurst, Wienerwurst,
Schweinefleisch, Sauerkraut und Salzkartoffeln und als Nachtisch Speiseeis.
Wie immer wird auch Kaffee serviert und
kaufen können Sie Kuchen und Torten.
Die Donauschwäbische Volkstanzgruppe Bernal wird diesmal einige ihrer Tänze vorführen. Für Tanz und Unterhaltung
spielt das beliebte Orchester “SansSouci”. Eintritt mit Mittagessen zum
Preis von $ 55.-, Kinder unter 10 Jahren
$ 25.-. Karten im Vorverkauf bei M. Kahles, Tel.: 4259-0701.
DEUTSCHE
WOHLTÄTIGKEITSGESELLSCHAFT - DWG
Colombia 1340 - El Talar
(Panamericana und Ruta 197)
Tel.: 4740-5131/5867/6733
Tel./Fax : 4736-1872
[email protected]
www.dwg.org.ar
Geschäftsführer DWG Claudio Matschke, Heimleiter Los Pinos Wilfredo
Hoffmann, Tel.: 4740-6946. Fürsorgeabteilung Gisa Müller, Tel.: 4736-1876,
DW 217. Altenbetreuung Frau Karin,
Tel.: 4740-5131, DW 219. Spenden Frau
Mónica, Tel.: 4740-6946. Freiwillige
Helfer Jutta Mornau, Tel.: 4740-5131;
Lepra und Tuberkulose Barbara Dreschel, Tel.: 4740-6946, DW 213. Aktivitätenangebot im Seniorenheim Los Pinos:
Montags 16 Uhr Bingo im Hauptspeisesaal; um 16.15-17 Uhr Gymnastik mit
Sofía Residenz V “Roble”. Dienstags
9.30-11 Uhr Handarbeitsgruppe in der
Residenz “Alamo” (I). Mittwochs 9.3011 Uhr Bibliothek (Residenz IV); 1. und
3. Mittwoch 9.30-11 Uhr Kiosk im
Hauptspeisesaal; um 13 Uhr Beschäftigungstherapie in der Residenz “Alamo”
(I). Um 10 Uhr Therapeutisches Schwimmen (externe Schwimmhalle “Estímulos
Acuáticos”), Colectora Panamericana
340 Martinez; 1. und 3. Mittwoch ab 16
Uhr Singen, unter der Leitung der Heimbewohnerinnen Hilda Kahle und Erna
Schwitzki im Hauptspeisesaal; 2. und 4.
15
Sonnabend, 7. November 2009
Veranstaltungen
07.11. Bierfest, Asoc. Alemanes del Volga de Castelli
07.11. Internationales Fest, Int. Folklorebund, Bayern Verein, 20 Uhr
07.11. Basarfest, Dt. Schulverein Quilmes, 20.30 Uhr
08.11. Wanderung - Ezeiza, Sportverband, 10 Uhr
08.11. Bierfest, Club Nautico Gaviota, 11 Uhr
08.11. Gedenkfeier ungarische Revolution, Plaza Hungría-FEHRA,11.30 Uhr
08.11. Johannes-Passion, Martinez-Chor, Basilica S. Carlos, Stadt, 17 Uhr
08.11. Basarfest, Dt. Schulverein Quilmes, 18 Uhr
14.11. Gemeindefest, St. Bonifatiusgem. Belgrano, 15.30 Uhr
15.11. 51. Stiftungsfest, Dt. Vereinigung Munro, 12.30 Uhr
15.11. 79. Gründungsfest, Sportklub Austria, 13 Uhr
15.11. Uroma-Tag, Dt. Seniorenheim Residencia Alemana
15.11. Johannes-Passion, Martinez-Chor, Parroq. S. Benito, Belgrano, 17 Uhr
19.11. Korporiertenstammtisch dtsch. Verbindungen, 20 Uhr, NDT
21.11. Chortreffen, Ev. Gem. Quilmes, 18 Uhr
21.11. Monatstreffen im KuZ Olivos, Sudetendt. Landsm. in Arg., 16 Uhr
21.11. Bierfest, Sport- und Geselligkeitsverein Bernal
Soweit nicht anders angegeben, finden die Veranstaltungen in den jeweiligen
Institutionen statt. Es liegt an unseren Vereinen, Kirchen und Schulen, uns die
geplanten Feste, Wettkämpfe oder Gedenktage mitzuteilen, damit wir sie aufnehmen können. Alle Angaben, wie immer, ohne Gewähr. Dieser Veranstaltungskalender wird von unserem Dachverband schon seit 1981 aufgestellt und soll zur
gegenseitigen Absprache unter allen Vereinigungen unserer Gemeinschaften beitragen.
FAAG
Marathon im Kindergarten
der Hölters-Schule?
Am 3. Oktober feiert man in Deutschland den “Tag der Deutschen Einheit”. Dieses Jahr kamen auch noch die Feierlichkeiten zum 60-jährigen
Bestehen der Bundesrepublik Deutschland hinzu. Um diese beiden wichtigen Ereignisse gebührend zu feiern, veranstaltete die Deutsche Botschaft
zusammen mit der Deutsch-Argentinischen Industrie- und Handelskammer
einen Marathonlauf.
Unser Kindergarten wollte natürlich auch mitfeiern, weil er ja ein Kindergarten der deutsch-argentinischen Gemeinschaft ist, in welchem schon früh
die Zugehörigkeit und Freundschaft zwischen beiden Nationen gefördert und
gepflegt wird. Deshalb fand am 2. Oktober ein eigener Marathonlauf im Kindergarten statt. Als Argentinier teilen wir die Freude der oben genannten
Ereignisse. Unser Emblem waren zwei Hände, wie das des offiziellen Marathonlaufs, aber mit den deutsch-argentinischen Farben.
Um 11 Uhr versammelten sich die Kinder zwischen 2 und 5 Jahren im
Park mit ihren Kindergärtnerinnen, und bei eins, zwei, drei ging es los. Jede
Gruppe hatte einen Teil eines Puzzles dabei, und so marschierten alle zusammen durch das Gelände der Primaria und des Kindergartens, insgesamt
drei Hektar. Vor dem Allzwecksaal wurde dann das Puzzle, eine deutsche
und eine argentinische Fahne, zusammengesetzt und zum Schluss am Ziel
aufgehängt.
Alle Kinder erhielten einen Preis, und so gingen sie glücklich mit ihrem
Lutscher und Kärtchen, auf welchem stand: “Preis für die Teilnahme am
Marathonlauf zum 3. Oktober”, zum Kindergarten zurück.
Ein 4-jähriges Mädchen erzählte freudig ihrem Papa: “Heute feierten wir,
weil die Wand nicht mehr steht, welche die Leute, die sich lieb haben, voneinander trennte.” Ein 5-Jähriger sagte: “Wir sind Freunde von Deutschland,
deshalb lernen wir Deutsch.”
Mittwoch von 16-18 Uhr Tanzstunde mit
“Elvis” im Hauptspeisesaal. Mittwoch
von 16-18 Uhr Beschäftigungstherapie in
der Residenz V “Roble”. Jeden Mittwoch
von 10-11 Uhr in der Residenz “Alamo”
(I) wird eine Einführung im Umgang mit
Computern für unsere Informatik interessierten Heimbewohner geboten. Donnerstag 9.30 Uhr Gymnastik, unter der
Leitung von Christel Zangerl im Hauptspeisesaal. Um 16 Uhr Bingo mit Frau
Hilde (Hauptspeisesaal). Freitags: 2.
Freitag im Monat 9.30 Uhr katholischer
Gottesdienst mit Pater Paul Denninger im
Hauptspeisesaal; 1. und 3. Freitag um 10
Uhr Keramik, unter der Leitung von Frau
Patsi; 13.30 Uhr “Jogging Mental”, unter der Leitung der Psychopädagogin
Natalia in der Residenz “Lapacho”(III)
und um 14.20 Uhr in der Residenz “Alamo” (I). Von 16-18 Uhr Beschäftigungstherapie in der Residenz “Roble” (V-PB)
und in der Residenz “Cedro” (VI). 1. und
3. Freitag ab 16.15 Uhr Gottesdienst im
Hauptspeisesaal. 2. und 4. Freitag ab 16
Uhr Folklore-Tanz-Gruppe in der Residenz “Lapacho” (III), unter der Leitung
von Dra. López (Heimärztin). Samstags
von 9.30-11.30 Uhr Beschäftigungstherapie in der Residenz “Lapacho” (III),
von 15.30-17.30 Uhr Kaffeestube im neuen Speisesaal der Residenz “Roble” (V).
1. und 3. Sonntag ab 16.15 Uhr Anhören
von CDs mit Ella Paschold in der Residenz “Alamo” (I). Zur Unterstützung der
Aktivitäten im Seniorenheim, der Sozi-
alarbeit sowie bei der Organisation von
Veranstaltungen suchen wir, unser Heer
freiwilliger Helfer zu erweitern. Gleich
welchen Alters, wer Lust hat mitzuhelfen, ist herzlich willkommen. Für jeden
Bewerber lässt sich sicherlich, je nach
persönlicher Veranlagung und Notwendigkeit der DWG, ein sinnvoller Einsatz
finden. Zum Vormerken: Am Samstag,
7.11. um 16 Uhr feiern wir den “Día de
la Tradición” mit der Folklore-Gruppe
von Dra. López (Heimärztin), dazu werden auch die Musiker Miguel Carabajal
NEUER DEUTSCHER
TURNVEREIN
Am Sonntag, den 22. November, ab 9 Uhr
findet in Polvorines (Manzanares 4000):
unser diesjähriges
BIERFEST
statt. (auch bei schlechtem Wetter).
Auskunft: Olivos von 12 bis 20 Uhr
Tel. 4790 – 2009 / 4799 – 2499
16 Sonnabend, 7. November 2009
GEMEINSCHAFTEN
So richtig Oktoberfest-Stimmung
Volkstrauertag
Die Botschaft der Bundesrepublik teilt mit, dass am 15. November
dieses Jahres ausschließlich beim katholischen Gottesdienst von Pater
Denninger im Bonifatiusheim (Cuba 2981, 9.30 Uhr) und beim evangelischen Gottesdienst von Pastor Franke in Martínez (Santa Rosa 450, 10
Uhr) der Opfer aus beiden Weltkriegen gedacht wird und somit der Volkstrauertag begangen wird.
Die deutschsprachige Gemeinschaft in Buenos Aires ist zur Teilnahme an den Gottesdiensten herzlich eingeladen.
Deutsche Vereinigung
Munro feiert Oktoberfest
Bei herrlichen Wetter, froher Stimmung und voll Zuversicht erwarteten
wir unsere Gäste und Freunde zum Oktoberfest. Schon am frühen Morgen
wurde tüchtig in der Küche, im Saal und an der Theke gearbeitet; es wurden
die letzten Vorbereitungen getroffen und schon früh erschienen die ersten
Gäste. Der Saal füllte sich und es wurde geplaudert und gelacht, aus der
Küche drangen aromatische Düfte und es wurde gefragt, was es zum Essen
gibt. “Sans-Souci” begann pünklich zu spielen und Imgard kündigte das Essen an, hieß alle herzlich willkommen und wünschte guten Appetit. Flink
trugen unsere Ober und Helfer das Essen auf. An der Theke herrschte Hochbetrieb, es gab Freibier. Dem selben wurde fleißig zugesprochen. Das Essen
unserer “Oktoberplatte” war reich an Köstlichkeiten von Schreiber Hnos.:
Sauerkraut und Kartoffelklöße mit Sauce muss allen gemundet haben, die
Teller kamen leer zurück. Alle tanzten unermüdlich zu den Klängen von
“Sans-Souci”. Es wurde ein Hoch der Küche gespendet verbunden mit einem Applaus. Die Stimmung im Sall war einmalig, es herrschte richtige Feststimmung. Nun traten Uschi und Imgard, beide in Dirndl, vor, und Uschi
begrüßte unsere Gäste. Viele Vorstandsmitglieder verschiedener Vereine und
Radiosendungen kamen zu uns. Unter den Besuchern befand sich der Vizepräsident unseres Vereins Franz Däsch, Leiter der Sendung Heimat-Melodien. Uschi lud zum Lose kaufen ein. Sie trug zwei Muttertagsgedichte vor,
wofür sie mit großen Applaus bedacht wurde. Es wurden fleißig Lose gekauft. Den ersten Preis, eine Personalwaage, gewann Frau Führer und unseren großen “Oktoberkorb” gewann ein Verwandter vom Orchester “SansSouci“. Die Gewinne wurden mit viel Freude entgegen genommen. Es wurde viel getanzt und gesungen bis zum späten Nachmittag, viele Gäste gingen
in unseren Garten und in der Laube spazieren, es gab viel liebe Worte beim
Abschied. Mit einem Aufwiedersehen und es war bei Euch wieder wunderschön gingen unsere Gäste heim, mit dem Versprechen, zum 51. Stiftungsfest wieder bei uns zu sein. Es war ein gelungenes Fest, so wie wir es erwartet hatten. Wir danken allen, die uns besuchten.
und Mariano Iñigues auftreten. Am Sonntag, 8.11. um 15.30 Uhr kommt eine
Gruppe Freiwilliger Helfer des Rotaract.
Wir werden Bingo im Esssaal der Residenz V spielen. Kaffee, Kuchen und
Abendessen mit Empanadas werden angeboten. Mittwoch, 9.12. um 15.30 Uhr
Adventskaffee für freiwillige Helfer im
Hauptspeisesaal. Veranstaltungen der
DWG: Weihnachtsbazar in der Deutschen Botschaft, Samstag, den 5.12. von
12-18 Uhr. Weihnachtsfeier in der Bonifatiuskirche für bedürftige Deutsche und
Deutschstämmige: Donnerstag, 10.12.
von 15.30-ca. 17.30 Uhr.
DEUTSCHE
VEREINIGUNG MUNRO
Dean Fúnes 780
Villa Adelina Bs. As.
www.deutscheverein.com.ar
Am 15.11. findet unser 51. Stiftungsfest statt, dasselbe möchten wir wie immer mit allen, die uns immer besuchen,
recht froh und gemütlich feiern. Wie immer sorgt unsere Küche für ein schmackhaftes Essen. Huhn vom Grill auf Bestellung. Für Tanz und Unterhaltung sorgen
“Peter und Willy” mit flotter Musik und
schönen Melodien. Die Tombola bietet
schöne Preise, auch werden wir für eine
Überaschung sorgen. An alle Mitglieder
(socios): Am 28.11. findet unsere Generalversammlung statt. Es werden wichti-
ge Sachen über unseren Verein besprochen; auch findet die Wahl und neue Besetzung unseres Vorstandes statt. Wir bitten um rege Teilnahme und Unterstützung. Unser Oktoberfest haben wir mit
einem schönen Erfolg gefeiert. Wir danken allen für Ihr Kommen. Ein recht herzliches Dankeschön an alle Mitarbeiter
und freiwillige Helfer, die beitrugen, dass
es ein gelungenes Fest war. Tischreservierungen: Teln.: 4729-9608, 4764-3841,
4767-0688; sonnabends Cel. des Clubs
15-69727012. Auch haben wir Bewachung der Fahrzeuge. Näheres über Radio Union von 11-13 Uhr Melodias Alemanas sonntags. FM.99,5 hören Sie sonnabends von 14-18 Uhr. 100 Minuten über
Radio FM 105,3 sonntags von 12-13 Uhr.
Radio raices FM.88,5 Heimat Melodien
.www.raices885.com.ar
R.O.D.B.B.A.
Rentner der ehemaligen
Ortskräfte der Deutschen
Botschaft Buenos Aires
Schwamberger 4790-3401
Grashof 4761-1316
Liebe Kolleginnen und Kollegen. Wie
schon angekündigt, treffen wir uns in diesem Jahr noch einmal am Freitag,
4.12.09, um 12 Uhr im Restaurant S.A.G.
Los Polvorines-Olivos, Alberdi 1865,
Olivos. Bitte gute Laune und guten Appetit nicht vergessen.
RELIGIONSGEMEINSCHAFTEN
DEUTSCHE EVANGELISCHE
GEMEINDE ZU
BUENOS AIRES
(Evang. Kirche am La Plata)
Av. Elcano 4530, 1. St.
Tel.: 4551-6642 / 4553-5377
www.ceaba.org.ar
www.iglesiaevangelica.org
PARROQUIA MARTINEZ: Santa
Rosa 450. Pastor Heinz Franke, Tel.:
4792-5940. Pastorin Karin Krug, Tel.:
4792-2930. Sprechstunde Dienstag 9-12
und Donnerstag 17-19 Uhr. Büro Pasteur
433, Tel.: 4792-5950. Am Sonntag, 8.11.,
ist um 10 Uhr Gottesdienst mit Abendmahl in Deutsch, um 11 Uhr ist Bücher-
verkauf und um 11.15 Uhr ist Gottesdienst in Spanisch. Um 17 Uhr laden wir
ein zu einem Konzert in der Basílica San
Carlos Borromeo (Bocayuva 144, Almagro). Die “Pasion según San Juan”
wird vom “Coro de Martínez” und dem
Orchester “Música Concertante de Buenos Aires”, unter der Leitung von Leandro Valle, aufgeführt. Am Mittwoch,
11.11., laden wir alle Frauen zum “Desayuno Temático” ein. Am Samstag,
14.11., ist die Ausstellung der Handarbeiten für den Weihnachtsbazar von
15.30-18 Uhr. Der Weihnachtsbazar findet am 28.11. ab 15.30 Uhr statt. PARROQUIA BALLESTER: Lavalle 2881,
Tel.:
4768-1572,
E-Mail
[email protected] Büro
eignisse hin und hat deswegen, sozusaZündende Musik, frohe Unterhaltung,
gen als Avant-première, die Festschrift mit
für ein paar Stunden den Alltag vergeseinem entsprechenden Logo “Bicentenasen! Dafür ist das Oktoberfest vom Bayrio Juntos”, der auf das Zusammenarbeiern-Verein das richtige Rezept. Und jedes
ten hinweist, versehen. Unter den EhrenJahr folgen sehr Viele dieser Empfehlung.
gästen befanden sich Jorge Flaminio GalMan wird gleich von der guten Stimmung
li (Stadtgemeinde Vicente Lopez), José
gepackt, wenn man den “Centro AsturiaAntonio Nespral (Präsident des Centro
no” betritt, wo auch dieses Jahr das OkLogo
Asturiano de Buenos Aires), Miguel Alontoberfest stattfand. Nicht nur hier Leben“Bicentenario Juntos”
so (Geschäftsführer des Centro Asturiade werden vom Oktoberfest angezogen;
unter den zahlreichen Teilnehmern befanden sich auch no de Buenos Aires), Pater Paul Denninger (Skt. Bonifsolche aus Brasilien, Deutschland, Ecuador und Öster- atiusgemeinde), Rudolf Hepe (Dachverband FAAG), Enrique Kratochwill (Neuer Deutscher Turnverein), Oskar
reich.
Von den Seiten des Salons zur Dachmitte hin, gab die Aupperle (Dt. Turnverein Villa Ballester), Ruben Hollgeschwungene hellblau-weiße Dekoration den Eindruck mann (Dt. Sportv. Punta Chica), Carlos Ullrich (Donaueiner der typischen Zelte auf der Theresienwiese. Die schwaben Verein), Alberto Zagel (Alemanes y Descenschwarz-gelben Münchner Tischtücher und die Vasen mit dientes, aus Zarate), Ana Acosta (Ballet Casa Paraguaya),
Mónica Krahse de Cuenca (ebenfalls von der Casa Paraschönen Blumen vervollständigten das Ambiente.
Zwei Orchester, “Sans-Souci” und “Die Freunde” guaya), Mario Leguizamon (Centro Lituano Nemunas,
sorgten ebenfalls, abwechselnd, für die frohe Stimmung, aus Berisso), Sebastian Marchior (Conjunto Tradiciones
die die Teilnehmer den ganzen Abend auf die Tanzflä- Italianas), Rosalía Löhle (ehem. Restaurant Bodensee),
che lockte. Kein besserer Beweis dafür, als der Herr, der Stefan Stieger (Isenbeck-Brauerei), Francisco Däsch und
er sich nicht nehmen ließ, seinen Rollstuhl balancierend, andere Leiter deutscher Radiosendungen.
Der Einmarsch und die Vorführungen der Schuhplattden Melodien auf der Tanzfläche zu folgen. Für das leibliche Wohl konnte man zwischen Bayrischer Platte (also lergruppe wurden stark beklatscht. Besucher aus DeutschSauerkraut, Kartoffelsalat und Wurstwaren) und Gulasch land sprachen lobende Worte aus, da ja zu einem gelunmit Spätzle aussuchen, unter der Regie von Ricardo Stein- genen Auftritt auch sehr viele Stunden des Einübens gehäuser. Außerdem gab es Torten, Kuchen, Strudel, usw., hören. Als “Neuer” in der Gruppe wurde Eduardo Thaut
von fleißigen Damenhänden zubereitet und - wie konnte vorgestellt und begrüßt. Selbstverständlich konnte das
es anders sein - die traditionellen Brezeln. Die Brauerei Zitherspiel von Edith Dietrich (die, wie Wolfsteller witzigerweise bemerkte, schon zum Inventar des BayernIsenbeck stellte das Freibier, also war die Gaudi total !
Vorsitzender Siegfried Wolfsteller gratulierte eingangs Vereins gehört) nicht fehlen. Das Glockenspiel (mit CynJulio Bazán, vom Fernsehsender Canal 13, der seinen thia Wolfsteller und Sabrina Hollmann, begleitet von
Geburtstag feierte. Und da er von Geburtstagen sprach, Leonardo Fuchs und Jorge Müller) ebenso wenig wie die
wies er auf die jeweiligen 200-Jahr-Feiern hin, die näch- Alpenhörner (Ricardo Straneck und Jorge Müller). Alstes Jahr gefeiert werden und Argentinien mit Deutsch- les zur Freude der Anwesenden.
Wie jedes Jahr gab es viele Preise zu gewinnen, unter
land verbinden. Im Mai 1810 begeisterte sich die Bevölkerung am Rio de la Plata mit der ersten einheimischen ihnen der Hauptpreis, ein Herd von der Firma OrbisRegierung, was seitdem gefeiert wird und im Oktober Mertig, der von Elisa Miguela gewonnen wurde und eine
1810 fand die Vermählung von Kronprinz Ludwig von beigefarbene Tasche aus echtem Leder vom renommierBayern mit Prinzessin Therese von Sachsen Hildburg- ten Lederwaren-Geschäft Sildi in Martinez (gewonnen
hausen mit einer Volksfeier auf der Theresienwiese statt, von den Besuchern aus Zarate).
Dass bis in die frühen Morgenstunden gefeiert wurworaus das Oktoberfest entstand. In diesem Sinne arbeitet der Bayern-Verein schon auf diese beiden großen Er- de, wird wohl keinen wundern.
Rudolf Hepe
mo. mi. und fr. von 9.30-12.30. Sprechstunde mit Pfr. Jorge Weishein nach telefonischer Vereinbarung, privat Tel.:
4738-2818. Wir laden alle zu unserem
nächsten Gottesdienst am 8.11. um 10
Uhr auf Spanisch mit Heiligen Abendmahl und Taufe ein. Am Dienstag, 10.11.
um 15 Uhr, trifft sich der Frauenkreis.
Wir wollen bekannt geben, dass der Seniorenkaffee am 15.11. ausfällt. Am
Samstag, 21.11., um 16.30 Bibelstunde.
Wenn Sie mehr von Gotteswort lesen und
verstehen wollen, sind Sie herzlichst eingeladen. Mittwoch von 9-10 Uhr Turnen
für ältere Damen. Unser Chor sucht Stimmen. Alle sind herzlichst eingeladen mitzusingen. Die Proben sind freitags von
20-21 Uhr. PARROQUIA BARADERO: Ruta 41 Ecke calle Juan XXIII, Tel.:
03329-483000. Sonntag, 8.11., um 10
Uhr Gottesdienst mit heiligem Abendmahl. Es predigt Pfr. Dieter Kunz.
Gleichzeitig findet der Kindergottesdienst statt. Wir fangen gemeinsam an.
Bibelstunde jeden Donnerstag um 16 Uhr
bei Frau Ruth Spies. Auskunft
03329.489.589. Vorschau: 15.11. Gottesdienst und Kindergottesdienst um 10 Uhr,
wie jeden Sonntag und immer in der Kapelle der Parochie Baradero, bei der Kindertagesstätte Germán Frers, Ruta 41
Ecke Juan XXIII. PARROQUIA OLIVOS: Avellaneda 1541 - B1602AIC Florida, Tel/Fax: 4797 0022 oder 4760 6662;
E-mail:
[email protected] 7. und 8.11.:
Taller de Evangelización del Distrito
Metropolitano de la IERP im ISEDET.
Sonntag, 8.11., 9.30 Uhr: Gottesdienst.
Dienstags, 15 Uhr: Seniorentreffen. Donnerstags um 18.30 Uhr Chorprobe. 13.15.11.: Campamento der Konfirmanden
auf der Insel “El Jilguero” im Tigre.
Sprechstunde des Pfarrers Claudio Schvindt: Mittwochs von 15 - 18 Uhr oder
nach telefonischer Vereinbarung. PARROQUIA FLORIDA: Arenales 3491 Florida, Tel/Fax: 4760-6662; E-mail:
[email protected] Samstag
7.11., 10 Uhr: Sozialhilfe: talleres für
Frauen und Kinder, 15 Uhr: Frauenkreis:
Workshop “Femenine Valorat” organisiert vom Centro Profesional 401 de
Vicente López. 7. und 8.11.: Taller de
Evangelización del Distrito Metropolitano de la IERP im ISEDET. Sonntag 8.11.,
11 Uhr: Gottesdienst. 13.-15.11.: Campamento der Konfirmanden auf der Insel
“El Jilguero” im Tigre. Sprechstunde des
Pfarrers Claudio Schvindt: Donnerstags
von 16-20 Uhr oder nach telefonischer
Vereinbarung. PARROQUIA CASTELAR: Montes de Oca 2551 / 71 Castelar, Tel: 4629 2698. Programme im Gemeindebezirk: Heute, Sonnabend, 7.11.
Treffen der Jugend ab 15 Uhr. Morgen,
Sonntag, 8.11. findet der Gottesdienst in
Castelar um 10 Uhr, Thema: “Leben und
Glaube der Ruth”. Wir lesen aus dem
Buch “Ruth” im Alten Testament. Jeden
Donnerstag, “Offene Kirche zur Besinnung und Ruhe”, von 19 - 20 Uhr: Momente der Stille, Zeit zum Gespräch,
Musik. Jeden Freitag um 14 Uhr, üben
wir uns in Instrumentalmusik und Singtechniken ein. Es werden neue Lieder eingeübt und die Gottesdienste gemeinsam
vorbereitet. Die Programme werden in
der Landessprache abgehalten. E-Mail:
[email protected] Die
Veranstaltungen und Gottesdienste aller
Pfarrbezirke in Buenos Aires, unter:
www.ceaba.org.ar
GEMEINDE TEMPERLEY
(Evang. Kirche am La Plata)
General Paz 146
Temperley
Tel./Fax: 4244-5399
Am 4. Dienstag Gebetstunde um
15.30 Uhr. Am 8.11. Gottesdienst um
10.30 Uhr. Am 14.11. Konfirmandenunterricht um 16.30 Uhr. Am 15.11. Gottesdienst um 10.30 Uhr. Am 28.11. Vorstand um 14.30 Uhr. Am 28.11. Konfirmandenunterricht um 16.30 Uhr. Am
29.11. Weihnachtsbasar um 16 Uhr. Alle
sind ganz herzlich eingeladen. Es gibt
Kaffee und Kuchen. Es besuchen uns der
Posaunenchor, Kinderchor und eine
Tanzgruppe. Sie können Weihmachtskarten, Kalender, Plätzchen, Schürzen, Servietten und Kerzen kaufen. Es wird ein
unvergesslicher Nachmittag sein. VALENTIN ALSINA, Maza 2824: Am
6.12. Gottesdienst um 9.30 Uhr. Danach
‘almuerzo a la canasta’. CEMATIN, Balcarce 549 La Union, Ezeiza. Gottesdienst
am 1. und am 3. Samstag um 18 Uhr.
DEUTSCHE
EVANGELISCHE
GEMEINDE
BUENOS AIRES SÜD
(Evang. Kirche am La Plata)
25 de Mayo 24,
B1878JZB Quilmes,
Buenos Aires
Tel.: 4257-3459
www.iglesiaevangelica.org.ar
Herzliche Einladung zu unseren nächsten Gottesdiensten. Am 8.11. um 11 Uhr,
haben wir Silberkonfirmationsgottesdienst in Spanisch mit hlg. Abendmahl
und am 22.11. um 11 Uhr Gottesdienst
in der Reformierten Kirche in Quilmes
(Gral. Acha 4554, Ezpeleta Oeste). Der
Chor trifft sich dienstags um 19 Uhr. Der
Chor sucht noch Stimmen von Männern
und Frauen, die Lust zum Singen haben.
Fragen Sie den Pfarrer bitte! Konfirmandenunterricht am 21.11. um 10.30 Uhr.
Jugendgruppe am 7.11. um 17 Uhr. Frauenkreis am 11.11. um 16 Uhr. Choralkonzert am 21.11. um 18 Uhr. Es werden drei
Chöre singen: Die Chöre Parroquia Belgrano und Parroquia Villa Ballester aus
der Deutschen Evangelischen Gemeinde
in Buenos Aires und der Chor aus der
Parroquia Quilmes der Deutsch-Argentinischen Evangelischen Gemeinde Buenos Aires Süd. Bastelnkreis dienstags ab
14-17 Uhr und donnerstags ab 15-17 Uhr.
Gemeindefest am 8.11. Wir feiern die
Silberkonfirmation der Gruppe, die am
1984 konfirmiert wurde. Es beginnt mit
einem Gottesdienst um 11 Uhr. Danach
gibt es ein Mittagessen. Diesmal wird es
ein “Asado” sein. Die Karten kosten bis
Donnestag, 5.11. $ 30.- und später $ 35.. Sie können sich schon bei uns anmelden. Hinweis: Wenn Sie von Pastor Juan
Dalinger besucht werden möchten, lassen Sie es uns wissen. Sie erreichen uns
unter Tel.: 4257-3459.
GEMEINDE
DEUTSCHSPRECHENDER
KATHOLIKEN
ST. BONIFATIUS
Cuba 2981
C 1429 AXC Buenos Aires
Tel.: 4703-3021
[email protected]
Unsere Gottesdienste: Sonntag, 8.11.,
hl. Messe um 9.30 Uhr. Sonntag, 15.11.,
Hl. Messe und Gedenken zum Volkstrauertag. Das Gedächtnislicht brennt zum
Gedenken an unsere verstorbenen Gemeindemitglieder: Michel Fritz, Tochter
Marta und Familie, Naneder Mathilde,
Nuber Hildegard, Ohnmacht Kurt, Öfele
Martin und Familie und Familie Adler.
Gemeindefest: Unser Gemeindefest am
14.11. steht bevor. Beginn 15.30 Uhr. Wir
laden Sie herzlich ein. Nehmen Sie sich
Zeit für unser Sonderprogramm nach dem
Kaffee gegen 17 Uhr. Zergio wird Sie in
das Land der Magie entführen. Er sagt
zu seinem Programm: Begegnung mit
dem Unmöglichen, wo die Hände schneller sind als die Phantasie, die Einbildung
schneller als die Welt sich dreht. Am
Ende des Gottesdienstes am 15.11. verabschieden wir Dr. Gudrun Graf, Botschafterin von Österreich und ihre Familie, die oft spontan an unseren Festgottesdiensten teilgenommen haben. Danach
laden wir zu einer Tasse Kaffee im Saal
ein. Fahrt nach Florencio: Die Frauengruppe lädt herzlich ein zu ihrer Jahreswallfahrt nach Neu-Schönstatt am Dienstag, 17.11. Abfahrt vom Bonifatiusheim
um 9 Uhr. Rückkehr gegen 18 Uhr. Unkostenbeitrag: Mittagessen 40.-, mit Bus
GEMEINSCHAFTEN
VERMISCHTES AUS ALLER WELT
Federers Schokoladenseite
Buenos Aires (AT/mc) - Der
Schweizer Tennis-Superstar Roger
Federer wird zukünftig als “Botschafter” und Werbeträger für den traditionsreichen Schokoladenhersteller
“Lindt & Sprüngli” fungieren. Darauf verständigten sich die derzeitige
Nummer eins der Tennis-Weltrangliste und die 160 Jahre alte Firma mit
Sitz in Kilchberg/Schweiz. Das Unternehmen will sich mithilfe des Images von Federer stärker auf den Märkten präsentieren. Wie “Lindt” ausführte, würde der Tennisstar für Werte
wie Schweizertum, erstklassigen Stil,
Qualität und Leidenschaft stehen.
Attribute, die der Schoko-Hersteller
auch für sich in Anspruch nimmt. Die
Firma wurde 1845 von dem Konditormeister David Sprüngli Schwarz
und dessen Sohn Rudolf SprüngliAmmann in Zürich gegründet. Daraus entstand im Laufe der Zeit eine
Weltfirma, die heute Fabriken und
Niederlassungen in 13 Ländern unterhält, darunter auch in Buenos Aires.
Rockige Mauerfall-Ode
Amsterdam/Berlin (dpa) - Für einen musikalischen Rekordversuch
am 20. Jahrestag des Mauerfalls sucht
die niederländische Rockband Noir
noch mindestens 30 Gitarristen. Die
Band von Studenten der Popakademie Leeuwarden will am 9. November entlang der Berliner East Side
Gallery mit mehr als 200 Gitarristen
ihre rockige Ode für die Freiheit
“Wall of Sound” aufführen. “Wir haben Zusagen von mehr als 170 Musikern, aber wir brauchen insgesamt
mehr als 200”, sagte der Projektleiter Richard Postma am Montag in
Amsterdam. Die Aufführung werde
all jenen Menschen gewidmet, die
seit dem Mauerbau 1961 bei dem
Versuch umgekommen sind, nach
West-Berlin zu flüchten. Die Teilnehmer müssten nicht erfahrene ProfiGitarristen sein. “Die Musik ist einfach gehalten. Es genügt, wenn sie
die Basisakkorde spielen können.”
Seminar für BBZ bei Boehringer Ingelheim
Personalmanagement ist ein wichtiger Aspekt der
dualen kaufmännischen Ausbildung am Berufsbildungszentrum (BBZ) der Deutschen Schule Villa Ballester.
Deshalb lud das Unternehmen Boehringer Ingelheim die
34 Auszubildenden, die in wenigen Wochen ihre Abschlussprüfung ablegen, zu einem Seminar über Personalauswahl und -entwicklung ein.
Boehringer Ingelheim ist ein unabhängiges, forschendes und produzierendes pharmazeutisches Unternehmen.
Die Familienfirma mit Stammsitz in Ingelheim am Rhein
beschäftigt in 138 verbundenen Gesellschaften im Inund Ausland 41.300 Mitarbeiter. Von den im Jahr 2008
realisierten weltweiten Erlösen von 11,6 Milliarden Euro
wurden 18 Prozent in Forschung und Entwicklung reinvestiert. Seit 17 Jahren bildet das Unternehmen Industriekaufleute und Kaufleute im Groß- und Außenhandel in Buenos Aires aus. Heute gibt es viele ehemalige
Auszubildende, die wichtige Stellen innehaben oder im
Ausland tätig sind. Boehringer gewinnt durch die Duale
Ausbildung qualifizierte Nachwuchskräfte.
Das interaktive Seminar wurde von Analía Torregrosa, Leiterin für Personalauswahl, und der Auszubildenden Candelaria Iglesias vorbereitet. In vier Stunden wurden in Vorträgen, Präsentationen, Filmausschnitten, Ratespielen und Fragerunden verschiedene Themen des Personalmanagements behandelt, um die Theorie mit praktischen Erfahrungen zusammenzufügen.
45 Pesos. Hl. Messe beim Kapellchen um
11.30 Uhr. Auch aus anderen Gemeinden kann man sich anschließen. Bitte bald
anmelden. Plätze im Bus werden in der
Reihenfolge der Anmeldung vergeben.
Aus Sicherheitsgründen können keine
Stühle zugestellt werden. Caecilienchor
freitags um 20 Uhr.
GEMEINDE
DEUTSCHSPRECHENDER
KATHOLIKEN MARIENHEIM
Calle 110, Nro. 2092
(Ex Pueyrredón 817)
B 1653 CID Villa Ballester
Tel.: 4768-0661
[email protected]
32. Sonntag im Jahreskreis. “Herr
bleibe bei uns, denn es will Abend werden und der Tag hat sich geneiget” (Lk.
24, 29). Heute um 19 Uhr Gedächtnismesse für die Verstorbenen unserer Gemeinde, vor allem für die, die im letzten
Jahr von uns gegangen sind: Barbara
Bayer, Helga Ott geb. Böhm, Helga Herauf, Matias Focht, Marcelo Steinbach,
Rudi Riemer, Lizie Engel, Antonio Merle, Marcelo Krause und Juan Ziepel.
Morgen um 10.30 Uhr Kinder- und Familienmesse in Spanisch. Am 14.11. ist
die Abendmesse um 18 Uhr und in Spanisch, da die Firmlinge am Nachmittag
ihren Einkehrtag haben. Firmung ist am
21.11. um 18 Uhr. Am 6.12. um 16 Uhr
Gemeindefest im Marienheim! Wir freuen uns schon auf Ihr Kommen.
DEUTSCHSPRECHENDER
KATHOLIKEN SANKT
BONIFATIUS TEMPERLEY
Albarracín 49
Tel.: 4244-8834
32. Sonntag im Jahreskreis. Heute
Vorabendmesse in Spanisch um 17 Uhr
bei der viele Kinder unserer Gemeinde
die Erstkomunion empfangen werden.
Alle Mitglieder, Freunde und Bekannte
sind zu dieser so wichtigen Feier für unsere Kinder, recht herzlich eingeladen.
Morgen Sonntag, 8.11. um 10 Uhr, heilige Messe in Deutsch für die Verstorbenen Clemens und Margarita Bunning. Im
Sekretariat sind Zeitschriften “Misiones
en el mundo”, “Frau im Leben” und deut-
Sonnabend, 7. November 2009
17
Solidarisches Gala-Essen des
Deutschen Hospitals
Am 6.11. fand im Palacio Sans Souci, Victoria, ein Wohltätigkeitsessen, organisiert von der Fund Raising-Kommission, statt. Diese Kommission besteht seit zwei Jahren. Im ersten Jahr konnte dank der Hilfe von
Privatpersonen, Unternehmen und Mitarbeitern der Sektor Kinderkrebsabteilung aufgebaut werden. Das in diesem Jahr stattgefundene Gala-Essen, organisiert von Liz. Ana Francia, Geschäftsführerin, sollen die eingenommenen Geldmittel zur Ausstattung des Onkologischen Instituts, d.h.
für die onkologische Behandlung am Tage, bestimmt sein.
Die Fund Raising-Kommission wird gebildet von dem Präsidenten Dr.
Rodolfo F. Hess, der Geschäfsführerin Liz. Ana Francia, dem Beratenden
Ärzteteam: Ac. Juan M. Ghirlanda, Dr. Luis A. Boerr.
An dem Gala-Essen nahmen folgende Persönlichkeiten teil: der Botschafter der Bundesrepubik Deutschland, Günter Knieß, die Botschafterin
Österreichs, Gudrun Graf, Alberto Roemmers, Dr. Rodolfo F. Hess, Luis
D. Stück, Dr. Horacio Henke, Dr. Horacio R. Berthold, Beat Kramer und
viele andere. Bei der diesjährigen Gala wurden ein fabrikneues Auto, Flugreisen in die USA, Schmuckstücke u.a. verlost. Dank der Fund RaisingKommission kann eine optimale Behandlung des Patienten erreicht werden. Vereinigt sind wir stark!
Nähere Auskünfte Tel.: 4824-7151 (Abteilung Fund Raising), E-Mail:
[email protected]
HR
Spende fürs Kinderheim
Foto: Christoph
Analía Torregrosa (l.), Leiterin Personalauswahl
bei Boehringer Ingelheim, mit Besuchern
des Berufsbildungszentrums.
Am Ende des Lehrgangs waren die Teilnehmer sehr
zufrieden: “Es war eine bereichernde Erfahrung. Sicherlich werde ich diese Kenntnisse in Kürze bei meiner Arbeit benutzen”, sagte Sebastián Pignatelli, Auszubildender bei Hamburg Süd Argentina.
Joaquín Alejandro Labado, IK-Auszubildender bei
Boehringer Ingelheim
Nielsen besucht Pestalozzi-Schule
Der Leiter des Südamerika-Referats des Auswärtigen Amtes, Herr
Fried Nielsen, besuchte
am 30.10. in Begleitung
der Kulturreferentin der
Deutschen Botschaft in
Buenos Aires, Gräfin
Finckenstein, die Pestalozzi-Schule. In einem
Gespräch mit Schulleitung und Vorstand ging
es unter anderem darum,
ob der Erfolg einer deutschen Auslandsschule an
der Zahl der Absolventen
gemessen werden kann,
die unmittelbar nach ih- Herr Nielsen überreicht dem Vorstandsvorrem Schulabschluss ein
sitzenden Lic. Ricardo Hirsch ein Buch
Studium in Deutschland über moderne Architektur in Berlin, das er
herausgegeben hat.
aufnehmen - ein Thema,
das die Verantwortlichen hier beschäftigt. Herr Nielsen zeigte sich bei
einem anschließenden Schulrundgang von dem, was er sah, beeindruckt,
und lobte die gute Atmosphäre, die er bei seinem kurzen Besuch spürte.
sche Kalender 2010 zu erhalten.
COMUNIDAD BENEI TIKVA
SINAGOGA LEO BAECK
Vidal 2049
Tel.: 4781-9392/4786-9374
[email protected]
Rabbiner Dr. Abraham Skorka, Rabina Arq. Graciela Grynberg, Jazan Oscar Fleischer, Organista Abel Ghelman,
Director de Juventud Andrés Sutelman.
Sekretariat: Montags bis donnerstags von
9-12.30 und von 14.30-19 Uhr, freitags
von 9-15 Uhr. Gottesdienst am Shabat
VAIERA 6/7.11.: Freitagabend 19.30
Uhr, Samstagmorgen 9.30 Uhr. BAT
MITZVA: Micaela Boruchowicz. Gottesdienst am Shabat JAIE SARA 13./14.11.:
Freitagabend 19.30 Uhr, Samstagmorgen
9.30 Uhr. BENOT MITZVA: Micaela
Merkier, Martina Preter. Trauungen: Andrea Siseles/Andres Tauscher. 15.11.
Brenda Goldstein/Gustavo Kohan. Aktivitäten: 3. Edad montags und mittwochs
um 15 Uhr Leitung, Elida Klisluk und
Hannelore Eichberg. Ehepaare bis 55
Jahre jeden 2. Dienstag um 21 Uhr, Leitung Miriam Eizikovits. Für die Frau
mittwochs um 15 Uhr, Leitung Alicia
Schmoller. Gemeindechor mittwochs um
20 Uhr, Leitung Jazan Oscar Fleischer.
Talmud Tora donnerstags um 20 Uhr,
Leitung Rab. Dr. Abraham Skorka.
Grupo Rishon donnerstags um 21 Uhr,
Leitung Lic. Ines Buleczka.
SCHULEN
HUMBOLDT-AKADEMIE
SPRACHAKADEMIE
DER GOETHE SCHULE
[email protected]
Sprachkurse: Samstags Deutsch (alle
Altersstufen), mittwochs Deutsch und
Chinesisch. Wo? In Reclus 2250, La
Horqueta. Auskunft und Einschreibung,
Teln.: 4765-7135, 4513-7700 oder
[email protected]
Buenos Aires (AT/mc) - “Das hilft uns eine Menge”, freute sich Juan Diego Finsterbusch. Der Vorsitzende des Maria-Luisen Kinderheims in Villa
Ballester hatte am Montagabend in der deutschen Botschaft die Ehre, einen
Scheck in Höhe von 5.000 Euro entgegennehmen zu dürfen. Als Spenderin
agierte die rheinland-pfälzische Delegation mit Wirtschaftsminister Hendrik
Hering (l.) und Landtagspräsident Joachim Mertes (2.v.l.) an der Spitze. Diese war Anfang der Woche in Buenos Aires, um die wirtschaftlichen Kontakte
mit Argentinien auszubauen (siehe Seite 6). Ein konkreter Verwendungszweck
für das Geld stehe zwar noch nicht fest, so Finsterbusch. Doch die Zuwendung sei groß genug, um damit die Finanzierung des Heims für einen halben
Monat zu bestreiten. Das Maria-Luisen-Kinderheim in Villa Ballester (Provinz Buenos Aires) kann auf eine 132-jährige Geschichte zurückblicken. Es
ist eine Einrichtung für Kinder aus “zerrütteten Verhältnissen”, so Finsterbusch, der bei der Scheckübergabe von seiner Stellvertreterin Ursula Schiz
Schmidt-Liermann begleitet wurde. Am Dienstag stattete die Delegation aus
Deutschland dem Kinderheim einen Besuch ab.
AFI-Asado in San Miguel
Nach der “Pause
2008” endlich wieder
ein AFI-Asado! Bei
strahlendem Wetter
gab es ein Wiedersehen mit dem schönen
Park und mit vielen
Freunden. Unter dem
großen Zelt genossen
an die tausend Gäste
das wie immer gut
schmeckende Essen.
Unter den Gästen sah man den Botschafter Deutschlands, Günter Knieß,
die Botschafterin Österreichs, Gudrun Graf, den Präsidenten der DWG,
Juan Diego Finsterbusch, Dr. Roberto und Eliana Alemann, Pater Paul
Denninger und viele andere Persönlichkeiten.
Nachdem der AFI-Präsident, Carlos M. Oppenheimer, die Gäste begrüßt hatte, machte er eine wichtige Ankündigung: die Gründung eines
AFI-Zentrums auf dem Grundstück in der Vidal, das sich der spezialisierten, integralen Diagnostik für altersbedingte Krankheiten widmen wird.
Siebzig Jahre Erfahrung und die Spezialisierung auf dem Gebiet der Gerontologie, Forschung und Lehrtätigkeit im Stadtzentrum bilden eine wichtige Ergänzung des “Hogar Hirsch”. Das neue Zentrum wird, wie auch das
Heim in San Miguel, der gesamten Bevölkerung offen stehen.
Im “Hogar Hirsch” spürt man die Atmosphäre eines richtigen Heims.
Natürlich ist es schwer, sein eigenes Zuhause aufzugeben, aber hier ist
jeder Mitarbeiter - vom Arzt, über die Krankenschwestern, Zimmermädchen bis zu den freiwilligen Helfern - bestrebt, jedem Mitbewohner das
Gefühl zu geben, wieder ein Heim zu haben. Ein Beispiel: Mary Langsner,
eine bekannte Malerin in Buenos Aires (das A.T. hat mehrmals über sie
berichtet), konnte aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr in ihrer Wohnung leben. Lange Zeit hat sie sich gewehrt, ihr vertrautes Heim aufzugeben und ins “Hirsch” überzusiedeln. Aber dann kam der Tag, wo es einfach nicht mehr ging. Seit ein paar Jahren lebt sie nun im “Hirsch”, wo wir
mit ihr beim Asado gesprochen haben: strahlend, elegant wie immer, erzählte sie, wie glücklich sie im “Hirsch” sei! Und wie kann man sich nicht
wohl fühlen bei der vortrefflichen ärztlichen Betreuung, bei dem vielseitigen kulturellen Angebot, den verschiedenen Möglichkeiten, sich manuell
zu beschäftigen!
Wie immer konnte man im Bücherzelt spottbillige Bücher erwerben,
und mehr als einer fand dort ein lang gesuchtes Werk, während ganz in der
Nähe hausgemachte Marmelade und die schon traditionellen Topflappen
angeboten wurden. Nach dem Essen hörte man ein Potpourri bekannter
Melodien, und zum Schluss fand wie immer die Verlosung statt.
Ein schöner Tag, für einen guten Zweck.
Marion
18 Sonnabend, 7. November 2009
KULTUR/INTERNATIONAL
Schaufenster
Claude Lévi-Strauss gestorben
Paris (dpa) - Der französische Ethnologe, Anthropologe und Philosoph Claude Lévi-Strauss ist am Montag in aller
Stille beigesetzt worden. Wie das Pariser Laboratorium für Anthropologie und
Soziales des renommierten Collège de
France am Mittwoch bestätigte, wurde
der im Alter von 100 Jahren verstorbene
Wissenschaftler im Kreise der Familie in
Lignerolles im Burgund beerdigt. LéviStrauss hat mit seinen Theorien und
Methoden die Völkerkunde revolutioniert. Für ihn war die Ethnologie „das
letzte humanistische Unternehmen, um
Foto: AP
den Menschen in seiner Gesamtheit an
Erfahrungen zu verstehen“. Eines seiner
wichtigsten Werke war der im Jahr 1955
Claude Lévi-Strauss.
veröffentlichte Bestseller „Traurige Tropen“. Ein wissenschaftlicher Reisebericht über Brasilien, in dem er schon
sehr früh vor dem Aussterben der durch den sogenannten zivilisatorischen
Fortschritt bedrohten «primitiven» Kulturen warnte.
Viennale-Preis für Jessica Hausner
Wien (dpa) - Die österreichische Regisseurin Jessica Hausner (37) hat
beim 47. Internationalen Filmfestival von Wien den Preis für den besten
Spielfilm gewonnen. Ausgezeichnet wurde die Wienerin für „Lourdes“,
einen Film über die Pilgerfahrt einer Frau, der in dem französischen Wallfahrtsort ein Wunder widerfährt. Dies teilte die Viennale-Leitung am Mittwoch mit. Die Jury lobte das Werk als ein „außergewöhnliches Filmereignis“ und würdigte die „oft an Stilleben erinnernde Filmsprache“ Hausners. Bereits vor der Viennale hatte Hausners Film beim Filmfestival von
Venedig die Kritik begeistert. Der slowakische Autor Peter Kerekes erhielt für „Cooking History“ die Auszeichnung für den besten Dokumentarfilm.
Schriftsteller Francisco Ayala tot
Madrid (dpa) - Spanien trauert um einen seiner bedeutendsten Schriftsteller der Gegenwart. Francisco Ayala starb am Dienstag im Alter von 103
Jahren. Wie die nach dem Literaten benannte Stiftung mitteilte, erlag der
Autor in Madrid einem „allgemeinen Kräfteverfall“. Ayala hatte fast alle
Auszeichnungen erhalten, die in der spanischsprachigen Welt vergeben
werden. Dazu gehörten der Nationale Literaturpreis (1983), der Cervantes-Preis (1991) und der Prinz-von-Asturien-Preis (1998). Der aus Granada in Südspanien stammende Autor übersetzte unter anderem Werke
von Rainer Maria Rilke und Thomas Mann ins Spanische. Auf Deutsch
erschienen von ihm unter anderem eine Auswahl von Erzählungen unter
dem Titel „Der Kopf des Lammes“ und der Roman „Wie Hunde sterben“.
Schiller wieder daheim
Runderneuertes Nationalmuseum wird zum 250. Geburtstag wiedereröffnet
Von Roland Böhm
Marbach am Neckar - Friedrich
Schiller ist wieder daheim. Der Nationaldichter ist zurückgekehrt in seine schwäbische Heimat: In das für
sechs Millionen Euro runderneuerte
Nationalmuseum, das am 10. November - pünktlich zu seinem 250.
Geburtstag - in Marbach am Neckar
nach zweijähriger Sanierung wiedereröffnet wird. Vor fünf Jahren war
die letzte Dauerausstellung abgebaut
worden - jetzt aber, so betont man
im Deutschen Literaturarchiv, könne das pantheonartige Schlösschen
auf einem Felsen hoch über dem
Neckar endlich wieder das sein, was
es schon immer sein sollte: „das nationale Gedächtnis der deutschen Literatur“. Bundespräsident Horst
Köhler wird es zum Schiller-Geburtstag am Dienstag eröffnen.
So weiß und hell es von außen in
der Herbstsonne strahlt, so dunkel ist
es im Inneren des 1903 erstmals als
Museum eröffneten Jugendstil-Gebäudes. Alles zum Schutz der unschätzbar wertvollen Exponate. Helles Tageslicht können die Jahrhunderte alten und äußerst fragilen Manuskripte gar nicht vertragen. Und
für ein „kompliziertes Klima“ mit
konstant 18 Grad müsse auch gesorgt
sein, berichtet Architekt Alexander
Schwarz, um die unzähligen Original-Schriftstücke von Schiller & Co.
überhaupt ausstellen zu können. In
der Regel bewahrt das Literaturarchiv solche Handschriften wohlbehütet in sterilen grünen Kisten auf,
nur wenige werden ab und zu bei
Ausstellungen präsentiert.
Im Zentrum der neuen Dauerausstellung mit 700 Exponaten auf 450
Quadratmetern steht natürlich Schil-
Das Schiller-Nationalmuseum erstrahlt in neuem Glanz.
ler selbst: Ein ganzer Flügel des Gebäudes, das an ein Lust- und Jagdschlösschen aus der Schillerzeit erinnert, ist dem Leben und Werk des
Nationaldichters gewidmet. Allein
50 Schillerporträts - vom Scherenschnitt bis zur Totenmaske - dokumentieren die allgemeine Dichterverehrung. Eine Vitrine zeigt ihn im
wahrsten Sinne des Wortes von Kopf
bis Fuß, vom Lederhut über seine
Weste und seine gestreiften Socken
bis zur Schuhschnalle. Doch was
kannte der Schöpfer der „Räuber“,
von „Wallenstein“ oder „Wilhelm
Tell“? Was beeinflusste ihn? Antworten versucht ein Blick in seine
Bibliothek zu geben. Reliquien skizzieren seinen Lebenslauf: ein rotes
Tuch gegen sein permanentes Kopfweh, Tabakdosen, die unvermeidbare blonde Locke.
Manuskripte und Briefe der Marbacher Schiller-Sammlung sind in
bislang nie gezeigter Fülle zu sehen.
Der zweite Flügel des Nationalmu-
„Prix Goncourt“ für Marie NDiaye
Paris (dpa) - Der begehrte französische Literaturpreis, der „Prix Goncourt“, geht in diesem Jahr an
Marie NDiaye für ihren Roman „Trois femmes
puissantes“ (etwa: Drei starke Frauen). Das Werk
der 42- Jährigen beschreibt die Lebensgeschichte
dreier Frauen im Spannungsfeld zwischen Afrika
und Frankreich. Die mit ihrer Familie in Berlin lebende Schriftstellerin hat sich international vor allem mit „Rosie Carpe“ einen Namen gemacht. Der
„Prix Goncourt“ ist mit symbolischen 10 Euro dotiert, zählt aber zu den begehrtesten Literaturpreisen Frankreichs, weil er die Auflage des preisgekrönten Werkes in der Regel stark erhöht. Marie NDiaye ist die erste farbige Autorin, die den „Prix Goncourt“ erhält. Der zeitgleich vergebene
Renaudot-Preis ging an Frédéric Beigbeder für „Un roman français“, der
im Vorfeld als eines seiner besten Werke gelobt wurde.
Literaturpreis „Médicis“ an Haitianer Laferrière
Paris (dpa) - Der französische Literaturpreis Prix Médicis geht in diesem
Jahr an Danny Laferrière für sein Buch „L’énigme du retour“ (etwa: Die
rätselhafte Rückkehr»). Wie die Jury am Mittwoch in Paris bekanntgab,
wurde der 1953 in Haitis Hauptstadt Port-au-Prince geborene Autor einstimmig im ersten Wahlgang gewählt. Laferrière lebt heute zwischen
Montréal und Miami und hat rund 20 Werke veröffentlicht. In „L’énigme
du retour“ beschreibt er die Rückkehr nach Haiti, das er 1974 nach der
Ermordung eines Freundes durch Paramilitärs des Diktators Jean-Claude
Duvalier verlassen hat. Die Romane des Journalisten, Schriftstellers und
Filmemachers handeln von der Ideologie des amerikanischen Traums und
von Rassen und Klassen in Nord und Süd.
Menschenrechtspreis für Herta Müller
Frankfurt/Main (dpa) - Die Literatur-Nobelpreisträgerin Herta Müller (56)
ist mit dem Franz-Werfel-Menschenrechtspreis der Stiftung „Zentrum
gegen Vertreibungen“ ausgezeichnet worden. „Ich bedanke mich für den
Franz-Werfel-Preis. Besonders bedanke ich mich dafür, weil ich nicht zu
den Unterstützern des Zentrums gegen Vertreibungen zähle und ihn trotzdem bekommen habe“, sagte die aus dem Banat stammende Schriftstellerin am Sonntag in der Frankfurter
Paulskirche. Dies sagte sie voller
Dankbarkeit, deutete aber auch
an: Vereinnahmen lässt sie sich
nicht. Statt einer großen Dankesrede las Müller aus der „Atemschaukel“ vor. Der mit 10.000
Euro dotierte Preis, der alle zwei
Jahre vergeben wird, ist nach dem
jüdischen Schriftsteller Franz
Werfel (1890-1945) benannt.
Preisträger 2007 war der ungarische Autor György Konrad.
seums ist der Schwäbischen Dichterschule gewidmet. Dichtern und Denkern wie Hölderlin, Wieland, Kerner, Mörike oder Hegel, die zeitlich
oder räumlich nah bei Schiller aufwuchsen. „Ein nicht geringer Teil der
deutschen Literaturgeschichte ist
ohne die schwäbische Literatur und
Philosophie undenkbar“, sagte Museumsdirektorin Heike Gfrereis.
Dem Lokalpatriotismus zum Trotz
solle die Ausstellung aber die gesamte Geschichte der deutschen Literatur des 18. und 19. Jahrhunderts begreifbar machen. Schiller-Freund
Goethe, Lessing, Kant oder Heine
sind im neuen Nationalmuseum vor
allem dank dem schwäbischen
„Weltliteratur“-Verleger Cotta gleich
mehrmals vertreten.
Etwas zu „flott“ sei das Museum
1903 wohl errichtet worden, sagt Ulrich Raulff, Chef das Deutschen Literaturarchivs. Feuchtigkeit aus dem
Fels der Schillerhöhe setzte dem Gebäude mächtig zu. „Alles war verpilzt und versport“, berichtet Raulff.
Eine Ausstellung von den wichtigsten Zeugnissen der deutschen Literatur sei dort nicht mehr denkbar gewesen. Die Sanierungskosten von
mehr als sechs Millionen Euro teilen sich zu fast gleichen Teilen der
Bund, das Land Baden-Württemberg
sowie die Deutsche Schillergesellschaft über Spenden und Sponsoren.
Mit einem kleinen Übergewicht bei
den Privaten, wie Raulff betont.
Internet: www.dla-marbach.de.
(dpa)
Kulturspiegel
Oper, Klassik, Tanz
Samstag, 7.11.
18 Uhr: „Orquesta Sinfónica Juvenil Libertador San Martín“ unter Mtro. A. Duhalde. Leandro Marzani (Flöte).Werke
v. Berlioz, Dvorak u.a. Facultad de Derecho, F. Alcorta / Pueyrredón. Eintritt frei.
19 Uhr: „Cuarteto de Saxofones 4mil“.
Werke v. Bach, Piazzolla u.a. Castelar
Hotel, Av. de Mayo 1152.
20 Uhr: „La Plata Cámara“. Werke v.
Schumann. Scala de San Telmo, Pasaje Giuffra 371.
Sonntag, 8.11.
17.30 Uhr: „Por los senderos de la música de cámara“. Werke v. Brahms,
Haydn u.a. Biblioteca Nacional, Agüero
2502. Eintritt frei.
Montag, 9.11.
20.30 Uhr: Chor u. Orchester „UBA“
unter Andrés Gerszenzon. Werke v.
Schumann. AMIJAI, Arribeños 2355.
Dienstag, 10.11.
20 Uhr: „Cuarteto Gianneo“. Werke v.
Szymanowski, Mendelssohn u.a. Kommentar: Lic. P. Bardin. AMIA, Pasteur
633. Eintritt frei.
21 Uhr: Hommage an Silvestre Revueltas m. Kammerensemble „Neue Musik“ (Deutschland) unter Roland Kluttig.
TMGSM, Casacuberta Saal, Corrientes
1530.
Mittwoch, 11.11.
20.30 Uhr: „Lirica Lado B“ präsentiert:
„Don Quijote en las bodas de Comacho“,
Oper v. G.P. Telemann. Manzana de las
Luces, Perú 272.
21 Uhr: „Kammerensemble Neue Musik“ (Deutschland). TMGSM (s.o.)
Donnerstag, 12.11.
13 Uhr: Ballett des San Martín Theaters präsentiert: „Escrito en el Aire“ und
O. Araiz u. „Voces del silencio“ v. M.
Wainrot. TMGSM (s.o.)
Freitag, 13.11.
20 Uhr: „10 años después“ v. Mariano
Etkin. Goethe Institut, Av. Corrientes 319.
20.30 Uhr: Ballett des San Martín-Theaters (s.12.11.)
Theater
Samstag, 7.11.
16 Uhr: „El maravilloso viaje de Maese
Trujaman“. Puppenspiel unter Alejandra
Mangani. Teatro San Martín, M. Coronado-Saal, Corrientes 1530.
17 Uhr: „Moc y Poc“ v. Luis Pescetti. Regie: Román Lamas. Sarmiento, Av. Sarmiento 2715.
19 u. 21 Uhr: „La pipa de la paz“ v. A.
Muñoz. Regie: G. Ghío. Maipo Club, Esmeralda 443.
20 Uhr: „El príncipe de Homburg“ v. H. v.
Kleist. Regie: Oscar Barney Finn. C.C. de
la Cooperación, Corrientes 1543.
20 u. 22 Uhr: „El regreso del tigre“ m. L.
Brandoni u. P. Contreras. Regie: Luis
Romero. La Plaza, Corrientes 1660.
20 u. 22.30 Uhr: „Contrapunto“ v. A. Shaffer; m. Pepe Soriano u. Leo Svaraglia. Regie: Agustín Alezzo. Multiteatro, Corrientes 1283.
20 u. 22.30 Uhr: „Baraka“. Regie: Javier
Daulte. Metropolitan 2, Corrientes 1343.
20 u 23 Uhr: „Rey Lear“ m. Alfredo Alcón, Roberto Carnaghi, u.a. Regie: Rubén
Szuchmacher. Apolo, Corrientes 1372.
21 Uhr: „Soñar en Boedo“ v. A. Muñoz.
Regie: Julio Baccaro. Carlos Carella,
Bmé. Mitre 970.
21 Uhr: „Cuestión de principios“ v. R. Cossa. Regie: H. Urquijo. Del Pueblo, Diagonal Norte 943.
21 Uhr: „Medea“ v. Euripides. Regie:
Pompeyo Audivert. Teatro San Martín,
Corrientes 1530.
21 Uhr: „La cocina“ v. A. Wesker. Regie:
Alicia Zanca. Teatro San Martín (s.o.)
21 Uhr: „El Batacazo“ v. Mauricio Dayub.
Chacarerean Theatre, Nicaragua 5565.
21.30 Uhr: „El mundo ha vivido equivocado“ v. R. Fontanarrosa. La Sodería, Vidal 2549.
Sonntag, 8.11.
16 Uhr: „El maravilloso viaje de Maese
Trujaman“ (s. 7.11.)
17 Uhr: „Moc y Poc“ (s. 7.11.)
19.30 Uhr: „La pipa de la paz“ (s. 7.11.)
19.30 Uhr: „Contrapunto“ (s. 7.11.)
20 Uhr: „Medea“ (s. 7.11.)
20 Uhr: „El regreso del tigre“ (s. 7.11.)
20 Uhr: „La cocina“ (s. 7.11.)
20.30 Uhr: „Baraka“ (s. 7.11.)
Mittwoch, 11.11.
20.30 Uhr: „Rey Lear“ (s. 7.11.)
19.30 Uhr: „Contrapunto“ (s. 7.11.)
20.30 Uhr: „Regreso del tigre“ (s. 7.11.)
21 Uhr: „La forma de las cosas“ (s. 7.11.)
21 Uhr: „Medea“ (s. 7.11.)
21 Uhr: „La cocina“ (s. 7.11.)
21 Uhr: „La pipa de la paz“ (s. 7.11.)
21 Uhr: „Baraka“ (s. 7.11.)
21 Uhr: „Sueños de milongueros“ m.
Lito Cruz u. Maria Dutil. Maipo Club, Esmeralda 443.
Donnerstag, 12.11.
20.30 Uhr: „Rey Lear“ (s. 7.11.)
20.30 Uhr: „Regreso del tigre“ (s. 7.11.)
21 Uhr: „La cocina“ (s. 7.11.)
21 Uhr: „Medea“ (s. 7.11.)
21 Uhr: „La pipa de la paz“ (s. 7.11.)
21 Uhr: „Baraka“ (s. 7.11.)
21 Uhr: „Contrapunto“ (s. 7.11.)
Freitag, 13.11.
20 Uhr: „El príncipe de Homburg“ (s.
7.11.)
21 Uhr: „Medea“ (s. 7.11.)
21 Uhr: „La cocina“ (s. 7.11.)
20.30 Uhr: „Regreso del tigre“ (s. 7.11.)
20.30 Uhr: „La ropa“ v. Andrea Garrote.
Regie: Gustavo Armas. Taller del Angel, Mario Bravo 1239. 4973-1571.
21 Uhr: „La pipa de la paz“ (s. 7.11.)
21 Uhr: „Baraka“ (s. 7.11.)
Verschiedenes
Aktueller wöchentlicher Ausstellungskalender, Notizen und Artikel über Kunst
und Kultur auf der Webseite
www.kunstinargentinien.com.
KULTUR/ARGENTINIEN
Abwechslungsreiches Angebot
Das Novemberprogramm des Goethe-Instituts Buenos Aires
Buenos Aires (AT/niw)
20 Uhr, Goethe-Institut,
- Für den November hat das
Av. Corrientes 319)
Goethe-Institut Buenos AiDas Kinoprogramm des
res ein abwechslungsreiGoethe-Instituts widmet
ches kulturelles Angebot
sich in diesem Monat dem
zusammengestellt. LiebhaWerk von Alexander Kluber des Neuen Deutschen
ge. Unter anderem wird
Films kommen ebenso auf
Kluges neuester Film
ihre Kosten wie Freunde
“Nachrichten aus der ideodes modernen Theaters
logischen Antike. Marx oder der klassischen Musik.
Eisenstein - Das Kapital”
Letztere dürfen sich auf den
gezeigt. Der Film ist eine
Gastauftritt des jüngst mit
Aktualisierung von Eisendem deutschen Schallplatsteins filmischer Adaption
tenpreis ausgezeichneten
des Marx’schen Klassikers
Kammerensembles Neue
(Auswahl aus Kluges FilMusik freuen. Das neunmen, 17.-26. November,
Das Duo Schulkowsky & Friedrich trat im Rahmen des
köpfige Ensemble spielt Zyklus Zeitgenössischer Musik schon am 3. November Leopoldo Lugones-Saal,
das Konzert “10 Jahre daSan Martín-Theater, Av.
im San Martín-Theater auf.
nach” mit Musik des interCorrientes 1530).
national erfolgreichen Porteños Ma- regisseur Christian Drut inszeniert
Eine Überraschung für jugendliriano Etkin. Die vom Berliner Senat “Die Karperer” des deutschen Dra- che Freunde deutscher Kultur hält
und dem Deutschen Akademischen maturgen Philipp Löhle auf Spa- das Goethe-Institut mit “Post Post
Austauschdienst geförderten Musi- nisch. Löhles Stücke wurden u.a. am 09” bereit. An drei Abenden setzen
ker spielen außerdem “En rêve” aus Schauspielhaus Wien und auf der sich Manuela Bojadzijev vom Koldem Spätwerk von Franz Liszt und Schaubühne am Lehniner Platz in lektiv Ultra-Red und Jan Jelinek mu“Decir” von Alexander Skrjabin (13. Berlin aufgeführt. Derzeit arbeitet sikalisch mit dem politischen Kampf
November, 20 Uhr, Goethe-Institut, der 31-jährige Hausautor am Maxim auseinander. Ob dabei zeitgenössiGorki Theater Berlin in Buenos Ai- scher Agitprop oder eine völlig neue
Av. Corrientes 319).
Der aus Buenos Aires stammen- res (Work-in-Progress-Vorstellung Kunstform entsteht, darf der Besude und hier wohlbekannte Theater- von “Die Kaperer”, 23. November, cher selbst herausfinden. Bojadzijevs Arbeit über die Verbindung von
Kapitalismus und Rassismus und JeKurzfilme: Serpentine Gallery Program
Zyklus zeitgenössischer Musik
(Deutschland 1995/2005, 100 Min.)
Freitag, 13.11.
lineks eher ironische Verarbeitung
Donnerstag, 19.11.
10 Jahre danach. Musik von Mariano Etkin
politischer Kundgebungen in seiner
Kurzfilme realisiert durch die ARD, Gesamt20 Uhr, Goethe-Institut
Musik lassen etwas von beidem erlänge: 84 Min.
Post Post 09
Freitag, 20.11.
Mittwoch, 18.11.
warten (18.-20. November, GoetheKurzfilme realisiert durch das ZDF, GesamtAllgemeine Präsentation des Zyklus
Institut).
länge: 103 Min.
Pablo Schanton: “Aktivismus oder spielerischer Konzeptionalismus?”
Manuela Bojadzijev: “Die Gegenwärtigkeit
des ästhetisch-politischen Aktivismus”
20 Uhr, Auditorium, Goethe-Institut
Donnerstag, 19.11.
Wie arbeitet Ultra-Red
Audiovisuelle Präsentation der theoretischen und praktischen Arbeit des Kollektivs durch Manuela Bojadzijev
20 Uhr, Auditorium, Goethe-Institut
Freitag, 20.11.
Jan Jelinek
Der Musiker durchwirkt seine Vorstellung mit
musikalischen Beispielen
18 Uhr, Konzert, Goethe-Institut
Alexander Kluges Werk
Alle Filme im Leopoldo Lugones-Saal jeweils um 14.30, 17, 19.30 und 22 Uhr
Dienstag, 17.11.
Nachrichten aus der ideologischen Antike Marx/Eisenstein/Das Kapital (Deutschland
2008, 83 Min.)
Mittwoch, 18.11.
Samstag, 21.11.
Nachrichten aus der ideologischen Antike Marx/Eisenstein/Das Kapital
Sonntag, 22.11.
Venedig 1 - Mein Jahrhundert, mein Tier!
(Deutschland, 2007)
Das Phänomen der Oper (Deuschland,
2007, 71 Min.)
Dienstag, 24.11.
Venedig 3 - Im Sturm der Zeit/Facts and Fakes (Deutschland, 2007, 84 Min.)
Mittwoch, 25.11.
Venedig 4 - Die poetische Kraft der Theorie, (Deutschland, 2007, 110 Min.)
Donnerstag, 26.11.
Venedig 5 - Der Zauber der verdunkelten
Seele (Deutschland, 2007)
Work-in-Progress
Montag 23.11.
“Die Karperer” von Philipp Löhle inszeniert
von Cristian Drut
20 Uhr, Goethe-Institut (Eintritt frei, auf Spanisch)
Philipp Löhle.
Kultur-Notizen
Félix Luna gestorben
Die Nacht der Museen
Buenos Aires (AT/meb)
- Er galt als Großmeister
der argentinischen Geschichtsschreibung: Félix
Luna, der am Donnerstag
nach langer Krankheit im
Alter von 84 Jahren in seiner Geburtsstadt Buenos
Aires verstorben ist. “Die
Historiker wirken an der
Bildung der Seele einer
Nation mit und sind eine
emotionale Stütze der Gesellschaft”, sagte Luna, der
politisch der Radikalen
Bürgerunion nahestand, selbst. Er wirkte nicht nur als
Universitätsprofessor, sondern war auch stets bemüht,
eine breitere Öffentlichkeit mit den Themen der argentinischen Geschichte vertraut zu machen. So
gründete er 1967 das Magazin “Todo es Historia” (Alles ist Geschichte) und verfasste mehrere historische Bücher wie “Perón y su tiempo” (Perón und seine Zeit)
oder das zehnbändige Werk “Historia integral de los
Argentinos” (Umfassende Geschichte der Argentinier).
Luna war zudem als Texter von Folklore-Liedern erfolgreich. So arbeitete er mit dem Pianisten Ariel Ramírez und später auch mit der Sängerin Mercedes Sosa
zusammen. Gemeinsam brachten sie 1972 das Album
“Cantata sudamericana” (Südamerikanische Kantate)
heraus. “Er war ein facettenreicher Geist”, würdigte der
Historiker Felipe Pigna seinen verstorbenen Kollegen.
Buenos Aires (AT/meb) - Am 14. November 2009
ist es wieder soweit: Viele Mueen in Buenos Aires öffnen von 19-2 Uhr ihre Türen für die diesjährige “Nacht
der Museen”, an der dieses Mal noch mehr Museen und
Kulturzentren teilnehmen. Das Angebot reicht von Ausstellungen, Theater, Tanz und Kino bis hin zu Vorträgen und Konzerten. So bietet beispielsweise das Museo Sívori Ausstellungen, Museumsführungen, OpenAir Kino, Tanzaufführungen und Konzerte im Museumsgarten an. Die Barrios Villa Luro, Flores, Colegiales und Coghlan stellen sich anhand von Anekdoten und
Geschichten vor. Die Museumsnacht findet auch in mehreren Städten im Landesinneren Argentiniens statt. Damit folgt Argentinien nun schon zum sechsten Mal dem
Vorbild der deutschen Hauptstadt Berlin, in der im Jahre 1977 die weltweit erste Nacht der Museen veranstaltet wurde. Informationen zu den teilnehmenden Museen und Austragungsorten sowie eine detaillierte Programmübersicht sind unter www.lanochedelosmuseos.
gov.ar zu finden. Der Eintritt ist frei.
Warhol im Malba
Buenos Aires (AT/meb)- Im Rahmen der WarholAusstellung “Mr. America” im Malba finden derzeit
vielerlei Aktivitäten statt. Anhand von Vorträgen, Führungen und Filmpräsentationen können die Besucher
mehr über das Ausnahmetalent erfahren. Das Museum bietet auch speziell zugeschnittene Führungen für
Familien, Kinder oder Schulklassen an. Besonders
empfehlenswert ist auch die Installation “Silver
Clouds”. Infos unter www.malba.org.ar/warhol.
Hommage an Mauricio Kagel
Buenos Aires (AT/meb) Der deutsch-argentinische
Komponist, Dirigent, Librettist und Regisseur Mauricio
Kagel war einer der weltweit
bedeutendsten Vertreter der
Neuen Musik der zweiten
Hälfte des 20. Jahrhunderts.
Im Rahmen des “Premio Konex de Honor 2009: Música
Clásica” findet zur Erinnerung
an den großen Künstler, der
nach 40 Jahren in Europa kurz vor seinem Tod noch
einmal Buenos Aires besuchte, ein Konzert statt. Dieses wurde von der Choreografin Diana Theocharidis
konzipiert und wird am 15.11.09 veranstaltet. Die Aufführung findet um 16.30 Uhr in der “Ciudad Cultural
Konex” (Sarmiento 3131) statt. Der Eintritt ist zwar frei,
Karten sollten allerdings zwei Stunden vor Beginn an
Schalter der CCK abgeholt werden.
Sonnabend, 7. November 2009
19
PREMIEREN DER WOCHE
“La Canción de París” (Faubourg
36) - Frankreich, Deutschland,
Tschechien 2008. Ab 13. 120 Min.
Regie: Christophe Barratier, Julien Rappeneau, Pierre Phillipe. Mit
Gérard Jugnot, Clovis Cornillac,
Kad Nerad u.a.
Ein Pariser Arbeiterviertel 1936:
Alle feiern den triumphalen Wahlsieg der Front Populaire-Regierung.
Nur den drei Freunden Pigoil, Milou und Jacky ist nicht so recht zum
Feiern zumute. Der arbeitslose Pigoil
braucht dringend Arbeit, Milou will
die Welt retten, und Jacky versucht
vergeblich, ein Star zu werden. Die
drei beschließen, ihr Schicksal selbst
in die Hand zu nehmen und hecken
einen verwegenen Plan aus: Ein eigenes Musical im Theater ihres Bezirks. Doch als Sängerin Douce erscheint, gerät ihr Plan durcheinander.
***
“Camino a la redención” (The Burning Plain) - USA, Argentinien
2009. Drama. Ab 13. 111 Min. Regie: Guillermo Arriaga. Mit Charlize Theron, Kim Basinger, Joaquim De Almeida u.a.
Dieser Film verbindet das Schicksal mehrerer Figuren. Zum einen ist
da die 16-jährige Mariana, die in einer mexikanischen Grenzstadt versucht, ihre getrennt lebenden Eltern
wieder zueinander zu führen. Sylvia
hingegen lebt in Portland und versucht, sich mit ihrer schweren Kindheit auseinanderzusetzen. Dafür
muss sie sich zunächst mit ihrer
Mutter Gina versöhnen. Aber auch
die führt ein Doppelleben, und zwar
mit Nick.
***
“Shotgun Stories” - USA 2007.
Drama. Ab 13. 92 Min. Regie: Jeff
Nichols. Mit Michael Shannon,
Douglas Ligon, Glenda Pannell u.a.
Ein einsames Dorf in Arkansas:
Hier leben die Brüder Son, Boy und
Kid Hayes, die als Jungen von ihrem
alkoholabhängigen Vater verlassen
und von ihrer Mutter allein großgezogen wurden. Der Vater entsagte in
der Folge dem Whiskey und gründete auf einer Farm unweit der Siedlung eine neue Familie. Zwischen
den vier neuen Söhnen und den drei
alten schwelt daher ein Konflikt, der
von der verlassenen Mutter bestärkt
wird.
***
“Tres deseos” - Argentinien 2008.
Drama. Ab 13. 98 Min. Regie:
Marcelo Trotta, Vivian Imar. Mit
Antonio Birabent, Julieta Cardinali, Florencia Raggi u.a.
Pablo und Victoria, die in Buenos Aires leben, reisen für eine Woche nach Colonia. Auf dieser Reise
muss das Paar, das schon acht Jahre
verheiratet ist, erkennen, dass ihr
Leben nicht so ist, wie sie sich früher ihre Zukunft vorgestellt haben.
Für beide beginnt eine Zeit, in der
sie über die Vergangenheit nachdenken müssen.
***
“La extranjera” – Argentinien
2009. 96 Min. Regie: Fernando
Díaz. Mit Arnaldo André, María
Laura Cali, Norma Argentina u.a.
Die Argentinierin María lebt seit
einigen Jahren in Barcelona. Doch
als ihr Großvater stirbt, kehrt sie in
die Heimat zurück - nun noch als einzige Lebende ihrer Familie. In der
Stille und Abgeschiedenheit ihres
Geburtsortes beschließt sie mit Hilfe ihres Nachbarn, ihr Leben zu verändern.
***
“El torcán” - Argentinien 2009. 90
Min. Regie: Gabriel Arregui, Elian
Gallese. Mit Alfredo Cardi, Fausto
Collado, Claudia Disti u.a.
Luis Cardei, ein Tangosänger, leidet an Hämophilie. Durch die Liebe
seiner Mutter, seiner Ehefrau und
seiner Tochter bewältigt er sein Leiden. Am Ende seiner Karriere hat er
noch einen großen Wunsch: er möchte in Buenos Aires ein anerkannter
“Torcán” werden.
***
“El extraño mundo de Jack 3D”
(The Night Before Christmas in
Disney Digital 3D) - USA 1993. Animationsfilm. 76 Min. Regie: Tim
Burton, Michael McDowell, Caroline Thompson.
Jack Skellington, Gruselskelett
und Bewohner von Halloween
Town, gelangt bei einem Spaziergang zufällig nach Christmas Town.
Begeistert von dem bunten Treiben,
möchte Jack das Weihnachtsfest
auch in seiner Heimatstadt feiern.
doch dabei läuft so einiges schief.
Der unvergessliche Film von 1993
kehrt nun als 3D-Animation zurück
in die Kinos.
***
“El Juego del miedo” (Saw VI) USA 2009. Thriller. Ab 18. Regie:
Patric Melton, Marcus Dunstan.
Mit Tobin Bell, Costas Mandylor,
Betsy Russell u.a.
Fortsetzung der Horrorthrillerserie: Detective Hoffman ist immer
noch als Verfolger des sadistischen
Mörders Jigsaw unterwegs, ohne
entlarvt worden zu sein. Ganz im
Sinne seines Mentors startet er eine
neue Spielrunde auf Leben und Tod.
Doch er scheint sich nicht mehr an
die alten Jigsaw-Regeln zu halten.
Zudem merken auch Hoffmans Kollegen, dass etwas nicht stimmt.
Filme in EuropaEuropa
9.11., 13.35 Uhr und 18.50 Uhr:
“Trennungsfieber”. Komödie. 90
Min. Regie: Manfred Stelzer. Mit
Senta Berger, Günther Maria Halmer, Karl Krankowski u.a.
Beziehungskrise nach 23 Ehejahren: Carla und Fritz, zwei Scheidungsanwälte, geraten in eine schwere Krise. Sie will nicht mit ihm aufs
Land ziehen, er übernimmt die Vertretung der befreundeten Liane, die
sich von Gatte Toni scheiden lassen
will. Als Carla daraufhin Ex-Verehrer Toni beisteht, entbrennt ein deftiger Rosenkrieg.
***
10.11., 18.35 Uhr und 20.20 Uhr:
“Der Wunschbaum”. Drama. 90
Min. Regie: Dietmar Klein. Mit
Alexandra Maria Lara, Michael
Degen, Peter Lohmeyer u.a.
Berlin, Anfang des 20. Jh.: Camilla wird durch die Spielleidenschaft
ihres Vaters von heute auf morgen
mittellos. Aber sie beginnt zu kämpfen und baut gemeinsam mit ihrem
Ehemann Carl ein Unternehmen auf,
das zu einem der erfolgreichsten Seifen- und Waschmittelhersteller
Deutschlands wird. Aber der Erfolg
hat seinen Preis.
***
11.11., 11.35Uhr und 18.20 Uhr:
“Hölle im Kopf”. Thriller. 88 Min.
Regie: Johannes Grieser. Mit Claudia Michelsen, Heino Ferch u.a.
So etwas hat Kommissar Galleo
noch nie gehört. Nach dem Unfall
ihres Mannes erzählt Sarah Hoffmann die Vorgeschichte: Seit Wochen von Schlaflosigkeit geplagt,
rastet der Architekt Marc im Büro
aus. Er wird beurlaubt. Dann erhält
er plötzlich anonyme Briefe, die ihn
immer deutlicher zum Mord an Sarah auffordern.
(AT/meb)
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Auflösung von Seite 10
1. ein Vogel
2. Haar des Fahrers
3. ein Berggipfel
4. eine Felsspalte (oben)
5. Autotürgriff
6. Autositzlehne
7. Wolke
WELTWIRTSCHAFT
Der Frankfurter Flughafenbetreiber Fraport hat den Zuschlag für Ausbau und Betrieb des Flughafens Pulkovo in St. Petersburg erhalten. Die
Fraport AG gehört mit 35,5% dem Konsortium «Northern Capital Gateway» an,
zu dem noch die VTB Bank und der griechische Baukonzern Copelouzos zählen.
Der Konzessionsvertrag läuft über 30
Jahre. Den Flughafenbetrieb soll Fraport zum 1. April 2010 übernehmen. Insgesamt sollen E 1,4 Mrd. investiert werden. (dpa)
***
Der Zuckerpreis hat sich im Laufe
dieses Jahres verdoppelt und den
höchsten Stand in 28 Jahren erreicht.
Die Ernten in Brasilien und Indien erlitten Einbussen, und die EU hat die Pro-
Angela Merkel hatte den tosenden Applaus nach ihrer historischen Rede
in Washington wohl noch im Ohr. Doch schon beim nächtlichen Rückflug aus
der US-Hauptstadt nach Berlin wurde die Kanzlerin von der bitteren Realität
eingeholt: Der US-Konzern General Motors (GM) hat den Opel-Verkauf völlig überraschend abgeblasen.
Politik und Unternehmen stehen nach der 180-Grad-Kehrtwende in Detroit und Washington genau wieder dort, wo das hektische Tauziehen um die
beiden Sanierungsfälle GM und Opel vor einem Jahr begonnen hatte. Für
eine deutlich verärgerte Merkel und die Bundesländer ist es mehr als eine
kleine Reifenpanne, die man mal eben so repariert. Der Plan Magna war auch
ein Plan Merkel.
Das auch vom Wahlkampf beeinflusste Geschäft war von Anfang an mit
heißer Nadel gestrickt. Dabei schätzten offensichtlich Berlin und die Ministerpräsidenten der Opel-Länder die Amerikaner völlig falsch ein - und trauten dem selbst in tiefroten Zahlen steckenden Zulieferer Magna sowie dessen
russischen Partnern zuviel zu. Die Verträge waren unterschriftsreif, als im
GM-Verwaltungsrat die Mehrheit umkippte.
Selbst der neue FDP-Wirtschaftsminister Rainer Brüderle, der immer zu
den Kritikern des Geschäfts gehörte, nannte das Verhalten von GM «völlig
inakzeptabel». Jetzt müssten die Interessen der Steuerzahler geschützt werden. Die scharfen Töne über den großen Teich geben einen Vorgeschmack
auf das Tauziehen um weitere Staatshilfen für Opel.
Die bereits gezahlte Brückenfinanzierung von bis zu E 1,5 Mrd., wird in
Berlin schon mal forsch angemahnt, müsse bis Ende November fristgerecht
zurückzahlt werden. Schließlich ist die Ausgangslage eine andere. GM, das
sich nun offenbar stark genug fühlt, zeigte sich dazu bereit. Die Bundesregierung könnte kaum begründen, dass mit deutschem Steuergeld über den Umweg Opel ein notleidender US-Konzern quersubventioniert wird. Das gilt
umgekehrt aber auch für die US-Regierung.
Die bisherigen Pläne von GM, das vor einem Jahr selbst an die Bundesregierung als Bittsteller herangetreten war, hatten Berlin jedenfalls nicht überzeugt. Und das Vertrauen in GM ist nicht gerade gestiegen. Die Frage einer
Anschlussfinanzierung stellt sich nun nicht, die laufenden Zahlungen ab Dezember (etwa Löhne für die europaweit 50.000 Mitarbeiter) muss GM jetzt
selbst stemmen.
Insgesamt E 4,5 Mrd. an Staatshilfen wollte Berlin für «New Opel» eigentlich beisteuern - aber eben nur bei einem Zuschlag für Magna. Darauf
hatten vor allem die Bundesländer gepocht. Was eine Steilvorlage für die
misstrauischen EU-Wettbewerbshüter war, die unerlaubte Absprachen witterten und Deutschland die gelbe Karte zeigten. Brüssel stellte nun klar, dass
die Bundesregierung GM nicht automatisch die gleichen Staatshilfen wie
Magna anbieten muss.
Bei ihrem Kurztreffen mit US-Präsident Barack Obama in Washington
wusste Merkel von der GM-Entscheidung angeblich noch nichts. Der Verwaltungsrat des US-Konzerns kam zwar erst später zusammen. In dem Spitzengremium sitzen allerdings viele Vertreter, die von der US- Regierung ausgesucht wurden. Aber offenbar bekam Merkel keinen heißen Tipp. Die Bundesregierung beteuert jedenfalls, dass es keinerlei Hinweise gegeben habe,
dass die US-Regierung und Obama unmittelbar mit der Entscheidung des
GM-Verwaltungsrates befasst waren.
Die Krisenmanagerin Merkel will jeden Eindruck vermeiden, nach der Wahl
lasse das Engagement der schwarz-gelben Regierung für Opel nach. Die Kanzlerin werde wohl noch in den nächsten Tage mit Obama Kontakt aufnehmen,
Gespräche mit Ländern und Betriebsrat liefen. Die Zeit drängt, Opel verbrennt jeden Monat Millionen. Tatsache ist auch, dass der Staat plötzlich Opel
als Eigentümer am Bein haben könnte, sollte GM die Überbrückungshilfe bis
Ende November nicht zurückzahlen. Das Szenario gilt zwar als höchst unwahrscheinlich. Die Erfahrungen mit Detroit und Washington haben aber gezeigt: Nichts ist unmöglich.
(Tim Braune und André Stahl, dpa)
duktion verringert und exportiert nicht
mehr. Die Hausse ist auch für Argentinien als Exportland von Vorteil.
***
Der zweitgrößte US-Autobauer
Ford hängt mit einem erneuten überraschenden Milliardengewinn die Rivalen GM und Chrysler immer weiter
ab. Nach einem Überschuss von knapp
u$s 1 Mrd. im dritten Quartal peilt der
Hersteller von 2011 an wieder «solide»
schwarze Zahlen auch im Gesamtjahr an,
und ist damit auf seinem Sanierungskurs
schneller unterwegs als bisher geplant.
Ein Jahr zuvor hatte der Konzern einen
Verlust von u$s 161 Mio. verzeichnet; im
gesamten Jahr 2008 gab es sogar ein Rekordminus von fast u$s 15 Mrd. Der
Umsatz fiel im dritten Quartal 2009 um
u$s 800 Mio. auf u$s 30,9 Mrd. Der Absatz zog dagegen leicht um 57 000 auf
weltweit 1,23 Mio. Kfz an. (dpa)
***
Die US-Industrie hat im Oktober
überraschend stark an Fahrt gewonnen. Der an den Finanzmärkten viel beachtete Konjunkturindex der US-Einkaufsmanager stieg auf 55,7 von 52,6
Punkten im Vormonat, wie das Institute
for Supply Management (ISM) mitteilte.
Das ist der höchste Stand seit April 2006
und bereits der dritte Anstieg in Folge.
Experten sehen das als Anzeichen für
eine rasche Erholung der US-Wirtschaft.
Die Industriebetriebe steigerten ihre Produktion stärker als in den Vormonaten
und stellten wieder neue Mitarbeiter ein.
Dabei profitierten sie immer noch von anziehenden Aufträgen, wenn auch das Plus
nicht so gross war wie noch im Vormonat. (NZZ)
***
Die Air New Zealand setzt für Inlandsflüge künftig auf Airbus. Die neuseeländische Fluggesellschaft habe 14
Maschinen des Typs A320 bestellt, um
ihre 15 Boeing 737-300 zu ersetzen, teilte
Airbus am Dienstag in Toulouse mit. Außerdem habe sich Air New Zealand Optionen auf weitere 11 Flugzeuge gesi-
chert. Für kürzere Auslandsflüge setzt die
Fluggesellschaft bereits auf Airbus. Airbus-Chef Thomas Enders bekräftigte das
Ziel, in diesem Jahr wieder eine Rekordzahl von 483 Flugzeugen zu produzieren.
Er hoffe auch noch, das Verkaufsziel von
300 Flugzeugen 2009 zu erreichen. Wenn
man darunter bleibe, sei das bei 3450
Maschinen im Auftragsbuch kein Drama.
(dpa)
***
Der weltweit zweitgrößte Kreditkartenanbieter Mastercard verdient
wie Branchenprimus Visa trotz Wirtschaftskrise weiter gut. Denn immer
öfter bezahlen Menschen mit Plastikgeld.
Mastercard erhöhte zuletzt auch die Gebühren und senkte die eigenen Kosten.
Unter dem Strich verdiente der US-Konzern im dritten Quartal u$s 452 Mio. Im
Vorjahreszeitraum war nach einer hohen
Vergleichszahlung an einen Wettbewerber noch ein Verlust von u$s 194 Mio.
angefallen. Der Mastercard-Umsatz stieg
leicht um zwei Prozent auf knapp 1,4
Mrd. (dpa)
***
Der legendäre US-Investor Warren
Buffett wagt mit einer Übernahme in
Höhe von u$s 44 Mrd. den größten
Zukauf seiner Firmengeschichte. Seine Holding Berkshire Hathaway schluckt
für umgerechnet etwa E 30 Mrd. den
Frachteisenbahn-Konzern Burlington
Northern Santa Fe mit einem der größten Schienennetze in den USA. Buffetts
Holding besitzt schon gut ein Fünftel der
Bahn-Gesellschaft und kauft das Unternehmen nun komplett. Der Preis beinhaltet auch u$s 10 Mrd. Schulden. Burlington Northern Santa Fe (BNSF) ist einer
der größten Eisenbahnen in den USA. Der
Konzern hat als einer der wenigen in der
Branche ein Netz quer über den Kontinent. Der Bahnriese entstand durch Fusionen. (dpa)
***
Die Aussichten für die Wirtschaft
der EU verbessern sich, doch der Arbeitsmarkt bleibt unter Druck. Die
WIRTSCHAFT
UBS kämpft mit
dem angeschlagenen Image
Die Schweizer Grossbank UBS hat am Dienstag mit einer guten und
einer schlechten Nachricht aufgewartet. Die gute Nachricht war, dass sie
ihre Verluste deutlich verringern konnte. Nach 1,4 Mrd. im Vorquartal
betrug das Minus im dritten Quartal nur noch 564 Mio. Franken. Ohne
buchhalterische Sonderfaktoren hätte die UBS sogar ein positives Vorsteuerergebnis erzielt. Weit schwerer wiegt indessen die negative Nachricht: Es gelingt der UBS nicht, die gravierenden Geldabflüsse der Anleger einzudämmen. Unter dem Strich haben Kunden Gelder in der Höhe
von 36,7 Mrd. Franken abgezogen. Das ist nur unwesentlich weniger als
im Vorquartal (39,5 ).
Ausgerechnet in ihrer wichtigsten Sparte, dem Geschäft mit vermögenden Kunden (Wealth Management & Swiss Bank), verlor die UBS
mit netto 16,7 Mrd. Franken so viel wie im Vorquartal. Dabei nahmen
die Abflüsse von Schweizer Kunden sogar noch zu: Gegen 3,9 Mrd. zogen Schweizer ab, im Vorquartal waren es lediglich 0,2 Mrd. Fr. gewesen.
Dafür verlangsamten sich die Abflüsse internationaler Kunden von 16,3
Mrd. auf 12,9 Mrd. Franken.
Nach der Steueraffäre mit der USA-Regierung hat der Abfluss bei den
reichen Privatkunden auf dem amerikanischen Kontinent von 5,8 auf 9,9
Mrd. Franken stark zugenommen. Das war keine Überraschung. Dagegen
hat die UBS immerhin bei institutionellen Anlegern wieder etwas Vertrauen
schaffen können. In der Vermögensverwaltung für institutionelle Kunden
(Asset Management) verlangsamte sich der Geldabfluss von 17,1 Mrd.
auf 10 Mrd. Franken.
Verschlimmert wird der Geldabfluss durch die Tatsache, dass in diesem sensiblen Bereich keine rasche Trendwende absehbar ist. «Wir sehen
derzeit keine unmittelbare Wende zu positiven Zuflüssen», sagte Finanzchef John Cryan laut der Nachrichtenagentur SDA. Es gebe mehrere Gründe für den erneuten Aderlass. So sei die UBS immer noch dabei, aus dem
grenzüberschreitenden US-Geschäft auszusteigen.
Zudem leide die UBS unter ihrem Reputationsverlust. Solange die UBS
keinen Gewinn gemäss dem Rechnungslegungsstandard IFRS zeige, werde
sich eine Reihe von Kunden Sorgen machen, sagte Cryan. Zudem sei der
Druck verschiedener Staaten in Steuerfragen auch nicht hilfreich beim
Versuch, Vermögen anzuziehen.
(Neue Zürcher Zeitung)
EU-Kommission sagt für Deutschland
und die Europäische Union in ihrer
Herbstprognose wachsende Arbeitslosigkeit im kommenden Jahr voraus. Die
Rezession sei vorbei, heißt es in der am
Dienstag veröffentlichten KonjunkturHerbstprognose der EU-Kommission.
«Aber es gibt nur eine schrittweise Besserung», sagte EU-Währungskommissar
Joaquín Almunia. Für das kommende
Jahr wird in Deutschland ein Wachstum
von 1,2% erwartet. Für die gesamte EU
soll es bei 0,7% liegen. Almunia verlangte, die 27 EU-Staaten müssten trotz der
weltweiten Krise spätestens von 2011 an
versuchen, ihre Schulden in den Griff zu
bekommen. Nur schleppend und mit einiger Verzögerung erholt sich dagegen
der Arbeitsmarkt. In Deutschland werde
die Arbeitslosenquote von 7,7% in diesem Jahr über 9,2% im kommenden Jahr
auf 9,3% im Jahr 2011 steigen, teilte die
Kommission mit. EU-weit werden nach
9,1% Arbeitslosigkeit in diesem Jahr
rund 10,3% im kommenden Jahr und
10,2% im Jahr 2011 erwartet. Damit liegt
die EU-Kommission auf einer Linie mit
acht Wirtschaftsforschungsinstituten, die
jüngst die gleichen Zahlen für Europas
größte Volkswirtschaft auf den Tisch gelegt hatten. 2011 erwartet die Kommission ein Wachstum von 1,6% in der EU
und von 1,7% in Deutschland. (dpa)
***
Die Schweizer Pharmafirma Novartis gab eine Investition von u$s 1
Mrd. in Shanghai, China, bekannt, um
dort ihren dritten Standort für Forschung auszubauen. Dabei soll die Belegschaft von 160 auf 1.000 Personen
erhöht werden.
***
Die Produktivität der US-Wirtschaft ist im 3. Quartal auf den höchsten Stand seit sechs Jahren geschnellt.
Auf das ganze Jahr hochgerechnet stieg
die Produktivität der Firmen nach vorläufigen Berechnungen um 9,5% Die
jüngsten Zahlen des Arbeitsministerium
zur Produktivität der US-Wirtschaft überraschten die Experten. Sie hatten lediglich mit einem Plus von 6,4% gerechnet.
Vor allem das Verarbeitende Gewerbe
steigerte seine Wettbewerbsfähigkeit
kräftig. Grund dafür sind die Sparanstrengungen der Firmen, verbunden mit dem
Stellenabbau: Die Zahl der Arbeitsstunden gab um 5% nach. (NZZ)
***
Chrysler-Chef Sergio Marchionne
erklärte, das Unternehmen hätte im 3.
Quartal 2009 schon u$s 2,3 Mrd. vor
Abschreibungen, Zinsen und Steuern
verdient und im September schon fast
einen Nettogewinn erzielt hat. Während
des Konkursverfahrens sei eine starke
Verringerung der fixen Kosten erfolgt.
Chrysler hat jetzt die Strategie für die
kommenden 5 Jahre vorgelegt, die sich
u.a. auf eine möglichst grosse Verwendung gemeinsamer Teile mit der italienischen FIAT bezieht. Die Firma werde 21
neue Modelle auf den Markt bringen,
zwei davon Kleinwagen.
***
Die finnländische Werft Tuku hat
Ende Oktober der US-Firma Royal
Caribbean den grössten bisher gebauten Tourismuskreuzer übergeben, die
“Oasis of the Sees”, mit 360 Metern
Länge, 66 Metern Breite, 72 Metern
Höhe und 225.000 BRT. Das Schiff verfügt über 2.700 Zimmer für Passagiere.
***
Die britischen Steuerzahler müssen
für die Rettung der heimischen Banken erneut tief in die Tasche greifen.
Der Staat pumpt weitere 31,2 Mrd. Pfund
(E 34,5 Mrd.) in die beiden größten Sanierungsfälle des Landes, die Royal Bank
of Scotland (RBS) und die Lloyds Banking Group. Im Gegenzug für die Hilfen
müssen sich die mächtigen Geldhäuser
von weiten Teilen ihres Geschäfts trennen, wie das Finanzministerium am
Dienstag in London mitteilte. Die Zerschlagung war nötig geworden, weil die
EU Wettbewerbsbedenken angemeldet
hatte. Der größere Problemfall ist dabei
die Royal Bank of Scotland. Die Regierung erhöht dort ihren Anteil von 70%
auf 84%. Insgesamt sichern die Steuerzahler jetzt gegen Gebühr problematische
Wertpapiere über 282 Mrd. Pfund ab.
Außerdem steckt die Regierung weitere
25,5 Mrd. Pfund direkt in die Bank. Vor
allem die Übernahme des niederländischen Wettbewerbers ABN Amro hatte
die RBS vergangenes Jahr in die Katastrophe gestürzt. Der Rivale Lloyds wird
dagegen nicht unter den staatlichen
Schutzschirm für Schrottpapiere schlüpfen. «Die Gruppe hat in den vergangenen Monaten eine starke Leistung gezeigt», sagte Bankchef Eric Daniels.
Doch auch Lloyds braucht frisches Geld.
Daniels will insgesamt 21 Mrd. Pfund
einsammeln, vornehmlich bei privaten
Investoren. Die britische Regierung beteiligt sich jedoch mit 5,7 Mrd. an einer
Kapitalerhöhung, um ihren Anteil am
Unternehmen bei 43% zu halten. (dpa)
***
DEUTSCHE
WIRTSCHAFT
Die ostdeutsche Wirtschaft ist nach
der Wiedervereinigung doppelt so
schnell gewachsen wie nach früheren
Berechnungen erwartet. In diesem Jahr
- 20 Jahre nach dem Fall der Mauer - erreicht das Bruttoinlandsprodukt pro Einwohner 70% des westdeutschen Wertes,
wie das Institut der deutschen Wirtschaft
(IW) am Dienstag in Köln mitteilte. Dieser Wert war eigentlich erst für das Jahr
2028 erwartet worden. In etwa zwölf Jahren werde Ostdeutschland voraussichtlich
wirtschaftlich schwächere westdeutsche
Länder wie Niedersachsen und Schleswig- Holstein einholen. Ursache für das
rasante Wachstum seien unter anderem
die Fördergelder, die nach Ostdeutschland geflossen sind. Vorreiter der Entwicklung sei die Industrie gewesen. Sie
trage in Ostdeutschland mittlerweile ein
Fünftel zur Bruttowertschöpfung bei, im
Westen sei es ein Viertel. Am schnellsten
wuchs die Industrie in Thüringen mit
10% jährlich. (dpa)
***
Deutschlands zweitgrößter Baukonzern Bilfinger Berger ist beim Bau
des gigantischen Windparks London
Array in der Nordsee dabei. In der
Themse-Mündung rund 20 Km vor der
Küste von Kent und Essex sollen 175
Windkraftanlagen und etwas weiter entfernt zwei Umspannwerke entstehen.
Dafür errichtet Bilfinger Berger gemeinsam mit dem dänischen Partner Per Aarsleff die Fundamente. Das Gesamtvolumen des Auftrags liege bei rund E 400
Mio., teilte der MDax-Konzern am
Dienstag mit. London Array ist den Angaben zufolge das größte OffshoreWindparkprojekt der Welt und soll das
erste der 1-Gigawatt-Klasse sein. Im
Endausbau werden 341 Turbinen eine
elektrische Leistung von 1000 MW produzieren, was einem Bedarf von mehr als
750 000 Haushalten entspricht. (dpa)
LATEINAMERIKANISCHE WIRTSCHAFT
In Uruguay entsteht eine zweite
grosse Zellstofffabrik: Leiter der
schwedisch-finnischen Firma Stora
Enso und der chilenischen Arauco teilten hohen Beamten mit, dass sie gemeinsam eine Zellstoffabrik in Punta
Pereira, bei Colonia, mit einer Investition von u$s 344 Mio. errichten werden. Die Firmen haben die uruguayischen
Aktiven der spanischen ENCE gekauft,
die ihr Projekt aufgegeben hat, was sich
an erster Stelle auf die 136.000 Ha. bezieht, die aufgeforstet wurden, wobei der
neue Konzern insgesamt 250.000 Ha besitzt und somit mit Abstand der grösste
Grundbesitzer des Landes ist. Wie bekannt wurde, soll das Projekt 3.000 Arbeitsplätze schaffen und mit 2% zum BIP
beitragen.
***
Brasilien und Venezuela haben sich
nach jahrelangen Verhandlungen auf
den Bau und Betrieb einer gemeinsamen Großraffinerie im brasilianischen
Bundesstaat Pernambuco geeinigt. Die
staatliche brasilianische Erdölgesellschaft Petrobras beteiligt sich mit 60%
und die ebenfalls staatliche venezolanische Petróleos de Venezuela (PDVSA)
zu 40% an der Raffinerie. Die Gesamtkosten des Projekts belaufen sich nach
Medienangaben auf rund u$s 12 Mrd. Die
Bauarbeiten für die Raffinerie «Abreu e
Lima» laufen bereits. Die Anlage mit einer geplanten Tageskapazität von 230
000 Barrel soll 2011 ihre Produktion aufnehmen. (dpa)
***
Das brasilianische Bergbauunternehmen Vale hat Obligationen für u$s
1 Mrd. auf 30 Jahre zu 6,99% untergebracht.
ARGENTINISCHE WIRTSCHAFT
Der Dollarkurs blieb auch letzte
Woche unverändert bei $ 3,83, und
verzeichnet eine Zunahme von 10,37%
seit Ende Dezember 2008. Die ZB hat
im Oktober u$s 1,5 Mrd. gekauft, um den
Kurs zu halten, und kaufte im November
weiter. Der Rofex-Terminkurs lag zum
30.12.09 bei $ 3,834, zum 31.3.10 bei $
3,905, zum 30.6.10 bei $ 4,005, zum
30.9.10 bei $ 4,105, und zum 30.11.10
bei $ 4,16. Der Terminkurs auf 12 Monate lag um 8,12% über dem Tageskurs.
Die ZB hat jetzt durch Mittelung A 4454
verfügt, dass sie Termingeschäfte nicht
nur für bis zu 12 Monaten, sondern bis
zu 18 Monaten abschliessen werde. Die
Termingeschäfte machen jetzt etwa
gleich viel wie die Bargeschäfte aus,
während sie bis vor kurzem weit darunter lagen.
***
Der Merval-Aktienindex verzeichnet in einer Woche zum Donnerstag
eine Zunahme von 0,74%, und seit
Ende 2009 eine von 105,88%. Keine
andere Börse weist in diesem Jahr eine
so starke Hausse aus, wie die von Buenos Aires.
Sonnabend, 7. November 2009
21
***
Die Staatsbonds, die bei der Umschuldung von 2005 ausgegeben wurden, wiesen in einer Woche zum Donnerstag eine unterschiedliche Entwicklung auf. Par-Bonds in Pesos stiegen um 1,43% und seit Ende 2008 um
149,12%; Discount-Bonds in Pesos stiegen um 0,33%, bzw. 80,34%; Boden
2014 stiegen um 0,50%, bzw. 193,55%;
Boden 2012 fielen um 1,56%, lagen jedoch um 87,11% über Ende Dezember;
und Boden 2013 fielen um 1,20% und
lagen um 83,69% über Ende 2008.
***
Die Währungsreserven der ZB betrugen zum 30.10.09 u$s 46,27, und
lagen somit um 0,50% über einer Woche zuvor und um 0,23% unter Jahresende. Die ZB bemüht sich, die Reserven stabil zu halten, durch Käufe und
Verkäufe auf dem Markt, durch Termingeschäfte (deren Umfang geheim gehalten wird) und auch mit einem Kredit der
Bank fur Internationalen Zahlungausgleich (Basel).
***
Der Notenumlauf betrug zum
30.10.09 $ 82,56 Mrd., 1,80% mehr als
eine Woche zuvor und 1,81% unter
Ende 2008. Girodepositen betrugen $
77,23%, 0,84% unter der Vorwoche und
3,84% über Jahresende, und Spardepositen betrugen $ 42,97 Mrd, um 10,90%
mehr als in der Vorwoche und 4,66% über
Jahresende 2008. Die Geldmenge M2
(Banknonten plus Giro- und Spardepositen), die die ZB als Richtlinie der Geldpolitik verwendet, ist somit in der Woche, wie auch seit Ende 2008, leicht gestiegen.
***
Die gesamten Pesodepositen des
Bankensystems lagen zum 30.10.09 bei
$ 225,94 Mrd., um 1,60% über der
Vorwoche und um 9,89% über Ende
Dezember. Die Zunahme konzentriert
sich auf Fristdepositen über 90 Tage.
Depositen in Dollar lagen bei u$s 11,72
Mrd., 0,34% unter der Vorwoche und
21,34% über Ende Dezember.
***
Gold wurde in Buenos Aires (Banco Ciudad) letzte Woche bei 18 Karat
zu $ 84 pro Gramm gehandelt (Vorwoche: $ 80,37) und bei 24 Karat zu $
134,10 ($126,10). Hier spiegelt sich die
Goldhausse, die letzte Woche auf dem
Weltmarkt mit einem neuen Rekordpreis
stattgefunden hat.
***
Der Verband der lokalen Kfz-Fabriken meldet, dass im Oktober 2009
57.439 Automobile, Lastwagen und
Kleinlaster erzeugt wurden, 1,7% unter dem gleichen Vorjahresmonat und
7,5% über September 2009. Die Lieferungen an die Agenturen betrugen
44.630 Einheiten, 7,1% unter dem Vorjahr und 4,8% über dem Vormonat. Die
Exporte lagen mit 35.799 Einheiten um
5,8% unter dem gleichen Vorjahresmonat und um 0,8% über September 2009.
Von der lokalen Produktion wurde 62,3%
exportiert. Der brasilianische Markt hat
für die gute Konjunktur gesorgt. Die Importe lagen mit 21.649 Einheiten weit
unter den Exporten und erreichten einen
Anteil 48,5% am Binnenmarkt. Bei den
Importen werden diejenigen, die nicht
über die Unternehmen erfolgen, die dem
Adefa-Verband angeschlossen sind, nicht
eingeschlossen. In 10 Monaten 2009
wurden 403.279 Einheiten produziert,
23,6% unter dem Vorjahr, und 400.473
Einheiten an die Agenturen geliefert,
25,9% unter dem Vorjahr.
***
Der Verband der Kfz-Agenturen
ACARA teilt mit, dass im Oktober
2009 40.109 Kfz registriert wurden
(was etwa dem Verkauf an die Konsumenten entspricht), 21,4% weniger als
im gleichen Vorjahresmonat. In 10
Monaten waren es 454.292 Einheiten, um
18% unter 10 Monaten 2008.
***
Durch Dekret 1694/09 wurden
Mindestentschädigungen bei Arbeitsunfällen und –krankheiten festgesetzt,
und gleichzeitig die Höchstgrenzen
aufgehoben. Bisher galt ein Höchstbetrag von $ 180.000, der durch den Prozentsatz der bleibenden Arbeitsunfähigkeit multipliziert wurde. Jetzt gilt dieser
Betrag als Mindestentschädigung. Somit
wird die Türe für Prozesse geöffnet, was
das Gesetz 24.557 vermeiden wollte.
Ausserdem wird die Berechnungsgrundlage für die Entschädigungen erweitert,
indem auch Vergütungen berücksichtigt
werden, die bisher ausgeschlossen waren.
Schliesslich werden bestimmte Krankheiten in das Register der Arbeitskrankheiten aufgenommen, die bisher ausgeschlossen waren. Das neue Dekret führt
zu einer weiteren Verteuerung der Arbeit,
was der Beschäftigung entgegenwirkt.
***
Die Firma For-Bat (aus Córdoba)
hat in der Provinz Formosa eine Fabrik für Schlagstöcke für das USHandball (“beisbol”) aus GuayabíHolz errichtet. Die Anfangsinvesttion
betrug u$s 600.000 und das Produkt soll
nach den USA exportiert werden.
***
Der Wirtschaftsexperte Nadín Argañaraz, Präsident des Institutes für
Fiskalanalysen IARAF, hat in einem
Artikel in der Zeitung “La Nación”
(1.11.09) ermittelt, dass die automatischen Überweisungen des Nationalstaates an die Provinzen auf Grund der
Beteiligung am Steuererlös, in den
Jahren 2002 bis 2008 um fast 30%
jährlich zugenommen haben, in den
ersten 9 Monaten 2009 jedoch nur um
7,5%. Die Verfassung sieht vor, dass die
Beteiligung der Provinzen mindestens
34% des Gesamterlöses der nationalen
Steuern ausmachen muss, wobei es jedoch ab 2002 nur etwa 32% waren. Die
nicht-automatischen Überweisungen, die
die Nationalregierung recht willkürlich
verteilt, lagen hingegen in 9 Monaten
2009 um 56% über dem Vorjahr. Somit
ist die Abhängigkeit der Gouverneure von
der Nationalregierung grösser geworden.
Bei den gesamten Zuwendungen von finanziellen Mitteln an die Provinzen pro
Einwohner liegen von 2002 bis Mitte
2008 Santa Cruz, Tierra del Fuego, La
Rioja und Catamarca an erster Stelle, und
Córdoba, Mendoza, Buenos Aires und die
Bundeshauptstadt an letzter.
***
Das ONCCA-Amt des Landwirtschaftsmnisteriums hat am Freitag der
Vorwoche mit viermonatiger Verspätung begonnen, die Hilton-Rindfleischexportquote zu vergeben. Zunächst
waren es nur 10% des Gesamtkontingentes von 28.000 t. Binnenhandelsekretär
G. Moreno, der auch auf diesem Gebiet
entscheidet, hat ein kompliziertes System
erfunden, durch das die Vergebung der
Exportquoten an die Belieferung des Binnenmarktes, die Erfüllung des im Vorjahr
verpflichteten Exportes und keine Schulden gegenüber dem Steueramt gebunden
sind. In der Praxis konnte dabei jedoch
noch kein endgültiger Verteilungsschlüssel bestimmt werden, so dass ein provisorischer angewendet wurde. Die verlorene Zeit verursacht viel Schaden, da die
Schlachhthäuser das Qualitätsfleisch, um
das es hier geht, entweder billig auf dem
Binnenmarkt verkaufen oder lagern müssen. Die Zuteilung erfolgte an 37
Schlachthöfe und 16 Gruppen von Landwirten. 16 Schlachthöfe, die letztes Jahr
eine Quote erhielten, wurden dieses Jahr
ausgeschlossen.
***
Der INDEC-Index über die Beanspruchung öffentlicher Dienste verzeichnet im September eine interannuelle Zunahme von 7%. Die Zunahme wurde durch die Telefonie angetrieben; die Zahl der Mobiltelefone stieg um
12,4% auf 50,4 Mio., wobei die Zahl der
Anrufe um 27,6% und die der Textübertragungen um 20,8% zunahmen. Der
Konsum von Gas blieb unverändert, und
der von elektrischem Strom nahm um
3,6% ab.
***
Der Index der Bautätigkeit des Statistischen Amtes (INDEC) weist im
September 2009 einen Rückgang von
1,9% gegenüber dem gleichen Vorjahresmonat und eine Zunahme von 0,3%
gegenüber August 2009 aus. Die ersten
9 Monate 2009 liegen um 2,7% unter dem
Vorjahr. Die von 42 Gemeinden genehmigte Baufläche lag um 8,4% unter dem
Vorjahr.
***
Das INDEC hat die provisorischen
Daten des landwirtschaftlichen Zensus
veröffentlicht, der 2008 durchgeführt
wurde. Die Zahl der landwirtschaftlichen Betriebe ist ab 2002 um 17%
(gleich 56.961) von 333.533 auf 276.581
gesunken. Das INDEC wies darauf hin,
dass die Angaben sich auf 155,4 Mio. Ha
beziehen, 21,7 Mio. weniger als die vom
Zensus von 1988 und 19,4 Mio. weniger
als beim Zensus von 2002. Die Zahlen
müssen somit noch überarbeitet werden.
Dennoch hat ein Konzentrationsprozess
stattgefunden.
***
In Puerto Tirol, Provinz Chaco, 8
Km. von der Provinzhauptstadt entfernt, wurde ein Schlachthof der Firma Frigo in Betrieb genommen, der
eine Investition von u$s 1,4 Mio. darstellt und 160 Arbeiter beschäftigen
soll. Nachdem die Rinderwirtschaft stark
auf Randprovinzen verlegt wurde, weil
sie in der zentralen Gegend vom Ackerbau verdrängt wurde, bietet sich für
Schlachthöfe im Chaco u.a. Provinzen
eine gute Gelegenheit.
22 Sonnabend, 7. November 2009
WIRTSCHAFT
Einheitssteuer: teurer und erweitert
Die Regierung hat dem Kongress ein Projekt über Änderungen der Einheitssteuer (“monotributo”) vorgelegt, die 1,45 Mio. Menschen umfasst, durch
das die festen Summen der Beiträge ab 1. Januar 2010 erhöht und gleichzeitig die Beträge, die als Höchstgrenze für den Umsatz gelten, erweitert werden. Auf diese Weise haben mehr Personen die Möglichkeit, auf diese Steuer überzugehen, und viele, die schon Einheitssteuerzahler sind, brauchen
nicht mehr einen Teil ihres Umsatzes zu verheimlichen, um die Grenze nicht
zu überschreiten. Die Reform passt sich einmal der Inflation an, enthält jedoch auch weitere Änderungen. Die einzelnen Punkte sind folgende:
z Die Höchstgrenze des Umsatzes wird bei Dienstleistungen von $ 72.000
auf $ 200.000 und beim Handel von $ 144.000 auf $ 300.000 erhöht.
z Der Beitrag zum Sozialwerk wird für alle Kategorien von $ 46,75 auf $ 70
und der zum Pensionierungssystem von $ 35 auf $ 110 erhöht. Der rein steuerliche Bestandteil der Einheitssteuer bleibt unverändert, so dass der feste
Betrag für diejenigen, die Jahreseinnahmen von bis zu $ 12.000 haben von $
114,75 auf $ 213, also um 85,62%, steigt. Bei den oberen Kategorien ist die
Zunahme geringer und abnehmend. Bei 650.000 Einheitssteuerzahlern, die
nur den steuerlichen Bestandteil zahlen, gibt es somit keine Änderung.
z Beim Beitrag zum Sozialwerk wird der Betrag, der für jedes Familienmitglied gezahlt werden muss, das Gesundheitsbetreuung erhält, von $ 39 auf $
70 erhöht.
z Das Amt für öffentliche Einnahmen (AFIP) wird ermächtigt, die Werte
der Beträge und der Höchstgrenzen für den Umsatz jeder Kategorie ein Mal
im Jahr mit dem gleichen Index zu berichtigen, der bei Renten gilt. Ebenfalls
wird die AFIP ermächtigt, Einheitssteuerzahler von einer Kategorie auf eine
höhere zu übertragen, auch auf das Pensionierungssystem für Selbstständige
(“autónomos”).
z Das neue System schafft 4 neue Kategorien. Bei Dienstleistungen zahlen
diejenigen, die einen Umsatz von $ 144.000 bis $ 200.000 pro Jahr haben $
1.780 pro Monat, und beim Handel bei $ 270.000 bis $ 300.000, $ 2.880.
z Bei den drei höchsten Kategorien des Handels wird ausserdem gefordert,
dass die Unternehmer Personal im Abhängigkeitsverhältnis beschäftigen, bei
dem die normalen Beiträge gezahlt werden. Ausserdem darf im Fall von
Miete eines Lokals der jährliche Betrag $ 45.000 nicht übertreffen. Ebenfalls gelten, wie schon bisher, Höchstgrenzen für die Fläche des Lokals und
den Energieverbrauch.
Die starke Zunahme bei den Sozialbeiträgen beruht auf der Notwendigkeit, die Pensionen finanzieren zu können, in diesem Fall die Mindestpension, die schon von $ 200 auf $ 827, gestiegen ist. Ausserdem wird der Einheitssteuerzahler jetzt dem selbstständig Tätigen gleichgestellt, der bisher
viel mehr für die gleiche Pension bezahlen musste.
Die Einheitssteuer wurde vor etwas über einem Jahrzehnt auf Initiative
des damaligen AFIP-Direktors Carlos Silvani eingeführt, mit dem Zweck,
vor allem Personen zu erfassen, die sonst Steuern und Sozialbeiträge hinterziehen und faktisch kaum kontrolliert werden konnten. In diesem Sinn war
die Initiative erfolgreich; aber auf der anderen Seite trugen sich viele normale Steuerzahler in das System ein, um Steuern zu sparen. Das System wird
faktisch kaum kontrolliert, so dass eine Tendenz besteht, sich in eine niedrigere Kategorie einzutragen, als sie dem effektiven Umsatz entspricht. Auch
mit den neuen Höchstgrenzen werden Fälle verbleiben, bei denen der überschüssige Umsatz nicht angegeben wird. Das ganze System wird von Steuerexperten nicht nur in diesem Sinn beanstandet, sondern auch weil es die
Verkettung der MwSt. unterbricht und somit Hinterziehungen bei bestimmten normalen Steuerzahlern erleichtert.
***
Pedro Alba, Direktor der Weltbank
für Lateinamerika, erklärte, Argentinien werde dieses Jahr zum ersten Mal
seit 2001 mehr Mittel aus Krediten
erhalten, als das Land an Amortisationen und Zinsen zahlt. Es verbleibt
ein positiver Saldo von u$s 20 Mio., und
ohne Zinsen, von u$s 203 Mio. Argentinien schulde der Bank u$s 5,3 Mrd., und
die verpflichteten neuen Kredite, die bis
2012 ausgezahlt werden, betragen u$s 3,3
Mrd. Dieses Jahr werden die Auszahlungen von Krediten um die u$s 1 Mrd. erreichen, gegen u$s 338 Mio. im Vorjahr.
Die wichtigsten Objekte, die die Bank in
den nächsten Monaten finanzieren wird,
beziehen sich auf die Erweiterung der
Überlandstrasse von Santa Fé nach Córdoba und andere Strassen (insgesamt u$s
562 Mio.), Gesundheit (u$s 58 Mio.), die
Sanierung des Beckens des MatanzaFlusses (der in den Riachuelo mündet)
und Programme für sozialen Schutz (u$s
440 Mio.).
***
Der Verband der mittleren Unternehmen CAME, der vornehmlich den
Einzelhandel vertritt, gab bekannt,
dass der Gesamtumsatz im Oktober
um 6,6% unter dem gleichen Vorjahresmonat lag. Am stärksten war der
Rückgang bei elektrischen Haushaltsapparaten (Eischränke, Waschmaschinen
u,.a.) mit minus 14,6%, gefolgt von Juwelen mit -12,6% und Reifen für Kfz mit
-11%. Es folgen Möbel für Wohnungen
mit -9,5%, Eisenwaren mit -8,8%, Uhren mit -8,5%, elektrische Materialien
mit -8,3&, Immobilienmakler mit -8%,
Baumaterialien mit -7,9%, Lederwaren
mit -7,7% und Spielzeuge mit -6,7%.
Hingegen weisen Nahrungsmittel und
Getränke, Sportartikel und Apotheken
keine Änderung gegenuber dem Vorjahr
auf.
***
Im Oktober wurden in der Bundeshauptstadt 61 Konkurse (“quiebras”)
gemeldet, gegen 60 im gleichen Vorjahresmonat und 65 im September.
Dorch die gemeldeten Passiven betrugen
nur $ 1,66 Mio., gegen $ 201,72 Mio. im
Vorjahr und $ 7,07 Mio. im September.
Gleichzeitig wurden im September 46
Vergleichsverfahren (“concursos preventivos”) gemeldet, gegen 23 im Vorjahr
und 36 im Vormonat. Die Passiven betrugen $ 12,02 Mio, gegen $ 5,07 Mio.
im Vorjahr und $ 14,98 Mio. im Vormonat. Ein grosser Teil der Fälle von Zahlungsunfähigkeit wird gegenwärtig durch
aussergerichtliche Verhandlung gelöst.
***
Das Energiesekretariat hat bekanntgegeben, dass noch vor Ende dieses Jahres der Bau des 4. Atomkraftwerkes verpflichtet werden soll, in diesem Fall mit der “Atomic Energy of
Canada Ltd.” Es soll sich um einen sogenannten Candu-Reaktor von 750 MW
handeln, der 2015 in Betrieb genommen
werden soll. Auf diese Weise sollen die
5.400 Arbeiter, Angestellte und Fachleute, die an der Fertigstellung des Kernkraftwerkes Atucha II arbeiten, das nächstes Jahr fertig sein soll, auf das neue
Werk übertragen werden. Argentinien
soll 2015 eine Gesamtkapazität der Kernkraftwerke von 2.500 MW haben, die bis
19.000 GWSt. pro Jahr liefern, etwa
gleich viel wie Yacyretá, wenn es fertigestellt ist. Ebenfalls soll das Kernkraftwerk Embalse, in Córdoba, erneuert werden (“revamping”), was 2013 in Angriff
genommen und 2014 fertig sein soll, so
dass das Kraftwerk dann eine zusätzliche Lebensdauer von 25 Jahren hat.
***
Die Preise der Chemikalien für die
Landwirtschaft sind gegenüber letzten
Jahr stark gefallen, was die Rentabilität des Anbaus der verschiedenen
Kulturen verbessert. Glifosat wird zu
u$s 2 pro Liter verkauft, gegen u$s 7 im
Jahr 2008; das bedeutet, bei 10 Liter pro
Hektar, eine Ersparnis von u$s 30 pro
Hektar mit Sojabohne. Die Unkrautvertilgungsmittel, die beim Mais verwendet
werden, sind um 20% billiger geworden,
und Harnstoff und Phosphor für Düngung
um 25%.
***
Die 325.000 Personen, die einen
zusätzlichen freiwilligen Beitrag zu
ihrer Rentenkasse (AFJP) geleistet
haben, für insgesamt um die $ 250
Mio., haben gemäss Beschluss 290/09
Boudou dixit
Die Zeitung “Página/12” hat am letzten Sonntag ein
Interview mit Wirtschaftsminister Amado Boudou veröffentlicht, dem wir folgende hervorstechende Erklärungen entnehmen:
z Im Dezember werden 5 Mio. Jugendliche die neue
Subvention erhalten, wobei es mit der Zeit 6 Mio. werden sollen.
z Diese Zuwendungen werden einen höheren Binnenkonsum herbeiführen, der Beschäftigung und mehr Beiträge zum ANSeS schaffen wird.
z Die Eltern werden den Zuschuss nicht fordern müssen, sondern das ANSeS wird ihnen mitteilen, wann er
zur Verfügung steht. Auf diese Weise werden Mittelsmänner ausgeschaltet.
z 6 Mio. Menschen empfangen einen Familienzuschlag,
von denen 3 Mio. schon einen Zuschuss im Rahmen
eines anderen Planes erhalten.
z Das ANSeS wird eine Webseite haben, in der die Subventionsberechtigten ihre persönliche Lage prüfen können. Wir werden mit den Gouverneuren und den Bürgermeistern arbeiten, um Daten zu erhalten. Sobald wir
sie haben, wird das ANSeS die Mitteilungen an die Einzelnen machen.
z Unter den 12 Mio. Minderjährigen unter 18 Jahren
gibt es solche, die keine Identitätsdokumente haben,
Ausländer, Söhne von Ausländern u.a. Sonderfälle. Wir
werden eine Statistik mit allen Fällen aufstellen.
z 20% der Subventionen wird einbehalten und einmal
im Jahr gezahlt, gegen Vorlegung der Dokumente, die
nachweisen, dass Kinder bis zu 5 Jahren geimpft worden sind, und dass alle in die Schule gehen.
der ANSeS zwei Möglichkeiten: a. Das
Geld zurück zu erhalten, über eine Rentenkassen, die zu diesem Zweck weiter
besteht (wie die Kasse Nación); b. Das
Geld bei der ANSeS zu lassen, die sich
dann verpflichtet, einen Zusatz zur Pension zu zahlen. Dieser wird folgendermassen berechnet: der Betrag wird durch
120 geteilt, wobei 1,5% für jedes Jahr
hinzugefügt wird, während dem der Betrag deponiert wurde. Auch dieser Zusatz
wird dann zwei Mal im Jahr gemäss dem
allgemeinen Koeffizienten berichtigt.
***
Das Unternehmen Loma Negra,
das grösste Zementunternehmen des
Landes, wird binnen zwei Jahren $ 400
Mio. in die Erweiterung ihrer Fabriken in Olavarría, Provinz Buenos Aires, und Catamarca investieren. Loma
Negra gehörte der Familie Fortabat und
wurde vor einigen Jahren der brasilianischen Camargo Correa verkauft.
***
Der monatliche Bericht der Rindfleischkammer CICCRA (Cámara de
Industria y Comercio de Carnes de la
República Argentina) gibt an, dass in
9 Monaten 2009 12,2 Mio. Rinder geschlachtet wurden, 1,2 Mio. mehr als
in der gleichen Vorjahresperiode. Die
Rindfleischproduktion stieg um 11,6%,
der Konsum erreichte 73,2 kg pro Kopf
und der Export nahm um 56,7% zu. Der
Rinderbestand wird (gemessen an den
Dosen zur Impfung gegen Maul- und
Klauenseuche) dieses Jahr mit 52 Mio.
abschliessen, 8 Mio. weniger als 2007.
Der Abbau des Rinderbestandes dauert
an, was in einer Beteiligung von Kühen
von fast 50% an den Schlachtungen zum
Ausdruck kommt.
***
In 9 Monaten 2009 lagen die Zahlungen von Zinsen der öffentlichen
Schuld mit $ 13,43 Mrd. um 32,9%
über dem Vorjahr und um 16,5% über
dem Plansoll des Budgets. Dies ist vor
allem darauf zurückzuführen, dass die
Abwertung stärker als geplant war.
***
Das ONCCA-Amt des Landwirtschaftsministeriums hat 1.152 Milchlandwirten letzte Woche Subventionen
in Höhe von $ 11,38 Mio. für Milchlieferungen gezahlt. Ausserdem erhielten
61 Landwirte $ 223.400 für die Kälberzucht.
***
Das Statistische Amt (INDEC) teilt
mit, dass die nominellen Löhne im September 2009 durchschnittlich um
16,34% über dem gleichen Vorjahresmonat und um 1,77% über August
2009 lagen. Die Löhne der eingetragenen Arbeitsnehmer der Privatwirtschaft
stiegen im interannuellen Vergleich um
16,52%, die der Schwarzwirtschaft um
24,88% und die der Staatsbeamten um
9,30%. Gemäss der Statistik des Arbeitsministeriums arbeiten 38% der Beschäftigten schwarz.
***
Arbeitsminister C. Tomada erklärte, bei 150.000 Arbeitern zahle der
Staat einen Teil des Lohnes ($ 600), um
Entlassungen zu verhindern.
***
Die Partei “Coalición cívica” hat
z Die sogenannten “sozialen” Einheitssteuerzahler, die
in Genossenschaften tätig sind, werden die Subvention
erhalten, nicht hingegen diejenigen Selbstständigen, die
über $ 4.800 pro Monat erhalten, ebenso wie die legal
im Abhängigkeitsverhältnis Arbeitenden ausgeschlossen sind.
z Ebenfalls sind die Kinder derjenigen ausgeschlossen,
die mehr als der Mindestlohn ($ 1.440 pro Monat, und
ab Januar $ 1.500) verdienen. Dadurch sollen Exzesse
vermieden werden, um das System zu schützen.
z Das Haushaltspersonal wird die Subvention nicht erhalten, weil diejenigen, die schwarz arbeiten, dann keinen Grund hätten, sich legal einzutragen. Es besteht seit
einigen Jahren eine Sondersystem, das die Legalisierung
dieses Personals verbilligt.
z Die Gesamtausgaben des Systems werden auf $ 10
Mrd. berechnet. Netto wird es schliesslich die Hälfte
sein sein.
z Was den Vorschlag einiger Deputierten über die Schaffung neuer Steuern betrifft, um die Subventionen zu finanzieren, so müssen wir berücksichtigen, dass Argentinien, wie viel andere Länder, dabei ist, eine Rezession
zu überwinden. Neue Steuern würden gegen dieses Ziel
wirken. Eine Steuer auf finanzielle Renten würde keine
$ 600 Mio. pro Jahr ergeben. Ausserdem zahlen die Unternehmen schon die Gewinnsteuer auf Bankzinsen.
Der soziale Einschluss hängt für uns mit einer wachsenden Wirtschaft zusammen. Doch Wachstum allein
verringert die Armut nicht. Aber Wachstum mit einem
intelligenten und aktiven Staat führen zum sozialen Einschluss.
von der Regierung die Aufhebung der
von privaten Konzessionären erhobenen Mautgebühren bei 21 Überlandstrassen gefordert, weil die Konzessionsverträge, die ursprünglich 2003 zu
Ende gingen und damals erneuert
wurden, jetzt abgelaufen sind. Es handelt sich hier eine typische Schlamperei
dieser Regierung, die es versäumt hat, die
Strassenkonzessionen neu auszuschreiben, eventuell mit zusätzlichen Auflagen,
die sich auf Ausbau und Verbesserung der
Strassen beziehen. Die “Coalicion cívica” weist darauf hin, dass die Unternehmen 87% der Bussen, die ihnen wegen
nicht-Erfüllung der Vertragsbedingungen
auferlegt wurden, nicht gezahlt hätten.
Diese Bussen wurden jedoch meistens
gerichtlich beanstandet, weil der Staat die
Verträge auch nicht erfüllt hat, vor allem
was Erhöhung der Tarife betrifft.
***
Die Andenkörperschaft (“Corporación andina de fomento”) hat der
Banco Nación u$s 50 Mio. auf 5 Jahre
geliehen, die vornehmlich für Investitionsfinanzierungen bestimmt sein sollen.
***
Die Präsidentin Cristina Kirchner
kündigte am Montag ein Tourismusprogramm für Rentner an, das Kredite der Hypothekenbank, die mit
ANSeS-Mitteln finanziert werden, für
die Reisekosten und den Aufenthalt in
3 und 4-5sternehotels vorsieht, die
ohne Zinsen in 36 Monatsraten gezahlt
werden. Das Progamm sieht 210.000
Reisen im Jahr vor. Einzelheiten wurden
nicht bekanntgegeben.
***
Die Consulting-Firma Econométrica, geleitet vom ehemaligen Schatzsekretär (1985/88) Mario Brodersohn,
hat ermittelt, dass die Kapitalflucht,
die im Januar 2007 eingesetzt hat, im
Oktober 2009 aufgehört hat, wobei in
diesem Monat netto um die u$s 400
Mio. ins Land kamen. Dennoch besteht
in 9 Monaten 2009 ein negativer Saldo
der Kapitaltransaktionen von u$s 13,78
Mrd. Die Devisenkäufe der ZB erreichten im Oktober um die u$s 1,5 Mrd.
Dollarschlusskurse
5.11.09
30.10.09
Frankf.(E)
0,6724
Zürich (Sch.Fr.) 1,0165
Tokio (Yen) 90,6500
0,6743
1,0188
94,4900
***
Die ZB schrieb am Dienstag Wechsel für $ 700 Mio. aus, erhielt Offerten für $ 2,61 Mrd. und nahm $ 2,09
Mrd. an. Lebac auf 147 Tage wurden zu
13,30% verzinst, auf 175 Tage zu
13,75%, auf 210 Tage zu 14,20%, auf
238 Tage zu 14,45%, auf 280 Tage zu
14,85%, auf 364 Tage zu 15,33%, und
auf 546 Tage zu 16,40%. Die Zinsen gingen allgemein leicht zurück.
***
Daniel Funes de Rioja, Arbeitsanwalt des Industrieverbandes “Unión
Industrial Argentina”, der die grösste
Anwaltskanzlei auf diesem Gebiet leitet, wurde zum Präsidenten des Verbandes der Lebensmittelindustrie
COPAL an Stelle von Jorge Zorreguieta (82) ernannt, der vorher viele Jahre Präsident des Verbandes der Zukkerindustrie (Centro Azucarero Argentino) war. Das Schwergewicht der
Verbandstätigkeit verlagert sich jetzt offensichtlich auf die Arbeitskonflikte, wie
der Fall von Kraft Foods gezeigt hat.
***
Präsidentin Cristina Kirchner kündigte am Dienstag eine Zuwendung
von $ 97 Mio. bis 2011 zwecks Schutz
der natürlichen Wälder an. Das Programm umfasst Vorschläge, die von gemeinnützigen Verbänden, Genossenschaften, Gemeinschaften, Universitäten
und des nationalen Amtes für nationale
Parks vorgelegt worden waren. Über 30%
des Betrages soll für den Ausbau der provinziellen Waldämter bestimmt werden.
Im Haushaltsgesetz sind insgesamt $ 300
Mio. für Waldschutz vorgesehen; aber die
Umweltorganisationen meinen, es müssten $ 821 Mio. sein, da das Gesetz
26.331 über Schutz der natürlichen Wälder bestimmt, dass es 0,3% des nationalen Budgets sein müssen.
***
Die Firma MacCain, die vorgekochte gefrorene Pommes frites in ihrer Fabrik in Balcarce, Provinz Bue-
EUROZINSSÄTZE
5.11.09
Dollar
%p.a.
1 Monat
0,42
3 Monate
0,43
6 Monate
0,65
12 Monate
1,15
Euro
%p.a.
0,43
0,72
0,91
1,23
Weltbörsen mit geringen Veränderungen
Index
Veränderung in Prozenten zum Donnerstag
Gegenüber Vorwoche
Gegenüber Ende 2008
Merval (Argentinien)
+0,74
+105,88
Bovespa (Brasilien)
+1,72
+72,61
Mexbol (Mexiko)
+1,25
+32,86
IPSA (Chile)
-0,61
+41,04
Dow Jones (USA)
+0,44
+14,01
Nikkei (Japan)
-1,76
+9,68
FITSE 100 (GB)
-0,24
+15,59
CAC 40 (Frankreich)
-0,14
+15,25
SPI (Schweiz)
-0,73
+18,50
Madrid General (Spanien)
-1,23
+23,59
Shanghai (China)
+6,57
+73,28
WIRTSCHAFT
Steuereinnahmen im Oktober: plus 8,8%
Die gesamten Steuereinnahmen (im weiteren Sinn) des Nationalstaates,
einschliesslich Zöllen, Sozialabgaben und Gebühren, lagen im Oktober mit
$ 24,28 Mrd. um 8,8% über dem gleichen Vorjahresmonat und um 0,7%
über September 2009. Die Zunahme, die in absoluten Zahlen $ 2,14 Mrd.
beträgt, schrumpft zunächst auf etwa die Hälfte, wenn man berücksichtigt,
dass im Vorjahr $ 1,03 Mrd. an die privaten Rentenkassen abgeführt wurden,
während dieses Jahr der entsprechende Betrag, der $ 1,09 Mrd. betrug, bei
der staatlichen ANSeS eingezahlt wurde. Eine echte Zunahme von 4,3%
liegt auf alle Fälle unter der Inflationsrate, auch die vom INDEC berechnete,
aber noch mehr unter der privat geschätzten von etwa 15%. Ebenfalls muss
berücksichtigt werden, dass sich dieses Jahr auch die Zahlungen der Moratoriumsquoten und der Vermögenslegalisierung auswirken, die vornehmlich
in der Steuer auf persönliches Vermögen zum Ausdruck kommen.
Die stärkste Einbusse der Einnahmen erfolgte bei den Exportzöllen, dann
auch bei Importzöllen und der vom Zollamt einbehaltenen MwSt. und Gewinnsteuer. Die höchsten Zunahmen wiesen die direkt vom Steueramt eingenommene MwSt. und die Beiträge zum Pensionierungssystem auf. Die
starke Zunahme bei der MwSt. des Steueramtes ist u.a. darauf zurückzuführen, dass ein geringerer Betrag an Einbehaltungen durch das Zollamt abgezogen wurde. Dennoch widerspricht die Zunahme der rückläufigen Konjunktur dieses Jahres. Die Zunahme der Beiträge zum Rentensystem ist auf
Lohn- und Gehaltserhöhungen zurückzuführen. Auffallend ist die geringe
Zunahme bei der Steuer auf Giro- und Sparkontenbewegungen (genannt
Schecksteuer). Das ist zum Teil eine Folge der Rezession, drückt jedoch
womöglich auch einen Übergang auf den Barverkehr aus, der auf gestiegene
schwarze Geschäfte hindeutet.
In 10 Monaten 2009 lagen die Einnahmen mit $ 250,68 Mrd. um 11,9%
über dem Vorjahr. Hochgerechnet auf das ganze Jahr ergibt dies $ 300 Mrd.,
was weit unter dem Plansoll von $ 329,44 Mrd. liegt, das im Budget vorgesehen wurde. Der Haushalt muss noch entsprechend korrigiert werden, um
den Fehlbetrag bei den Steuereinnahmen durch Aufnahme von Schulden oder
Verringerung der Ausgaben zu ersetzen. Diese sind jedoch gesamthaft über
das Plansoll gestiegen, so dass auch hier eine Korrektur im Sinne einer höheren Verschuldung vollzogen werden muss.
Bei den wichtigsten Steuern war die Entwicklung im Oktober wie folgt:
Steuer
Betrag (in Mio. Pesos) Veränderung gegen Vorjahr
Gewinnsteuer ................... 4.902,1 ................................. +4,7%
MwSt. .............................. 7.683,6 ................................. +6,6%
-davon Steueramt ............. 5.255,2 ............................... +21,3%
-davon Zollamt ................. 2.778,4 ................................ -16,5%
MwSt-Rückgaben ............... 350,0 ................................ -22,2%
Exportrückvergütungen ...... 340,0 ............................... +13,3%
Interne Steuern .................... 554,3 ............................... +12,9%
Vermögenssteuer ................. 424,4 ............................... +45,1%
Exportzölle ....................... 2.963,6 ................................ -21,3%
Importzölle .......................... 744,8 ................................ -12,6%
Benzinsteuer ........................ 427,0 ............................... +48,8%
Andere Brennstoffsteuern ... 259,5 ............................... +33,5%
Schecksteuer .................... 1.769,5 ................................. +1,3%
Persönliche Beiträge zum
Rentensystem ................... 2.491,1 ............................... +21,7%
Unternehmensbeiträge ..... 3.558,4 ............................... +26,3%
Andere Sozialabgaben ........ 598,3 ................................. +5,8%
Bei der Aufteilung der Oktobereinnahmen liegt der Betrag von $ 13,28
Mrd. der an den Nationalstaat geht, um 7,3% unter dem Vorjahr, während
die $ 6,33 Mrd., die an das System der sozialen Sicherheit abgeführt werden,
um 46,9% über dem Vorjahr liegen und der Betrag von $ 6,79 Mrd., der
automatisch an die Provinzen geht, um 12,2% höher ist. Die sogenannten
“nicht budgetären Ausgaben” lagen mit $ 0,98 Mrd. um 55,5% über dem
Vorjahr.
nos Aires, erzeugt, hat den Behörden
mitgeteilt, dass der Beschluss Brasiliens, die automatischen Importgenehmigungen in nicht automatische umzuwandeln, bei denen Importe verzögert werden, zur zeitweiligen Stilllegung der Fabrik führen würde, da
80% der Produktion nach Brasilien
geliefert wird. Solange Argentinien diese illegalen Importbeschränkungen beibehält, tut Brasilien das gleiche, um
Druck auszuüben. Eine recht unsinige
Lage.
***
Wirtschaftsminister A. Boudou
forderte von der US-Botschafterin
Vilma Martinez, dass die US-Regierung die Geierfonds beim Umtausch
der ausstehenden argentinischen
Schuld isoliere. Das erscheint jedoch
sehr naiv, da die US-Regierung in diesem Fall nicht interveniert und sich hüten wird, den Richtern Anweisungen zu
erteilen. Formell befinden sich die Geier-Fonds in der gleichen Lage wie alle
Inhaber nicht gezahlter argentinischer
Staatspapiere
***
Argentinien ist am Mittwoch zum
Vollmitglied der Andenkörperschaft
(CAF, Corporación Andina de Fomento) geworden, indem ein Kapitalbeitrag von u$s 190 Mio. eingezahlt wurde, der zu den u$s 543 Mio. hinzukommt, die schon 2007 eingezahlt
wurden. Der argentinische Staat hat jetzt
ein Recht auf Kredite in Höhe von u$s
1,1 Mrd, die zu den u$s 2 Mrd. hinzukommen, die schon gewährt wurden.
***
Die Andenkörperschaft (CAF) hat
dem Staatsunternehmen AYSA einen
Kredit von u$s 275 Mio. erteilt, der zur
Finanzierung der Erweiterung des
Netzes von fliessendem Wasser und
Abwasserleitungen bestimmt ist. Für
die Periode 2008-11 sind Investitionen
für diesen Zweck in Höhe von u$s 3,19
Mrd. vorgesehen, die zum grössten Teil
mit Mitteln finanziert werden sollen, die
das Schatzamt beitragen soll, das jedoch
dabei finanziell eindeutig überfordert
wird, so dass voraussichtlich viel weniger investiert wird.
***
Die Firma Pirelli hat eine Investition von $ 210 Mio. angekündigt, um
die Fabrikation von Reifen für Kfz in
ihrer Fabrik im Vorort Merlo binnen
3 Jahren um 20% zu erhöhen. Pirelli
gehört mit FATE und Firestone (Bridgestone) zu den drei lokalen Reifenfabrikanten. Good Year hat vor einigen Jahren die lokale Fabrikation aufgegeben.
Pirelli rechnet für 2009 mit einem Umsatz von umgerechnet u$s 300 Mio., 10%
unter 2008. Das Unternehmen hat einen
ausgeglichenen Handel mit Brasilien,
wobei bestimmte Reifenarten exportiert
und andere importiert werden. Die Firmenleitung beklagt sich über die Exporthindernisse, die in beiden Richtungen bestehen, die zu künstlichen Knappheitserscheinungen in Argentinien führen.
***
Cristobal Lopez, Betreiber mehrerer Spielkasinos und KirchnerFreund, hat mit der brasilianischen
Petrobras ein Abkommen über den
Kauf der Raffinerie in San Lorenzo,
Provinz Santa Fé, unterzeichnet. Es
fehlt noch die Einzelkontrolle (“due dilligence”), für die eine Frist von 90 Tagen besteht, um den Kauf abzuschliessen. Der Kaufpreis wurde nicht bekanntgegeben.
***
Wirtschaftsminister A. Bodou, ZBPräsident M. Redrado und Finanzsekretär H. Lorenzino sind nach Schottland gereist, um sich an der von der
G20-Gruppe organisierten Konferenz
der Wirtschafts- und Finanzminister
und ZB-Präsidenten zu beteiligen.
Sonnabend, 7. November 2009
23
Der neue persönliche Ausweis
Am Mittwoch gab die Präsidentin Cristina Kirchner die Ausgabe des neuen persönlichen Ausweises
(DNI, “Documento Nacional de Identidad”) bekannt.
Der bisherige Ausweis wird jetzt in zwei geteilt: einmal wird eine Plastikkarte (wie die gegenwärtige “cédula de identidad”) ausgestellt, die allerlei persönliche Information enthält; und dann wird auch ein Wahlbuch
ausgestellt. Auf diese Weise können die Einwohner des
Landes nur den eigentlichen Ausweis bei sich tragen,
während sie das Wahlbuch nur bei Wahlen oder wenn
es sonst zu Kontrollzwecken gefordert wird, vorlegen.
Somit erleidet das Wahlbuch keinen Schaden bei Regen oder einfach, weil es sonst misshandelt wird. Der
Plastikausweis leidet ohnehin bei Feuchtigkeit keinen
Schaden. Die ersten 50.000 Ausweise, die sich auf Anträge beziehen, die im September erfolgten, sollen unmittelbar per Post versandt werden. Die bisherigen
Ausweise behalten bis auf weiteres ihre Gültigkeit.
Der neue Ausweis enthält 30 Sicherheitsmassnahmen, so dass er sich nicht fälschen lässt, wie es beim
bisherigen DNI der Fall ist. Das ist sehr wichtig, da
falsche DNIs gelegentlich für Betrugsmanöver eingesetzt oder von Vebrechern zur Täuschung einer anderen Identität (ohne Vorbestrafungen) verwendet wurden. Gelegentlich wurde sogar eine echter Pass auf der
Grundlage eines gefälschten DNI ausgestellt. Die USA
haben seinerzeit u.a. aus diesem Grund die Visumspflicht für argentinische Staatsangehörige wieder eingeführt, die unter Menem abgeschafft worden war.
Innenminister Randazzo sagte, dass die “cédula” keinen Sinn mehr habe. Formell wurde jedoch noch nicht
beschlossen, sie abzuschaffen. Argentinien ist das einzige Land mit zwei Personalausweisen, wobei man eigentlich nicht weiss, wozu die “cédula” notwendig ist,
seit es den DNI gibt. Die Bundespolizei hat bisher stets
darauf bestanden, die “cédula” und den Pass auszustellen. Logisch wäre, dass die cédula jetzt verschwindet
und der Pass vom Personenregister ausgestellt wird.
Boudou will sich mit dem Generaldirektor des IWF, Dominique Strauss Kahn
treffen, um ihn über das Angebot an die
Holdouts zu unterrichten und die Frage
der Normalisierung der Beziehungen
Argentiniens mit dem IWF zu besprechen. Boudou weiss, dass er um ein Abkommen mit dem IWF nicht herumkommt, vor allem um eine Revision der
Zahlen des argentinischen Staates gemäss
Artikel IV der Fondsstatuten. Aber er
muss dabei den Widerstand von Néstor
Kirchner überwinden.
***
Die Deputiertenkammer hat mit
164 Ja-Stimmen gegen 28 Nein-Stimmen das Gesetz über die Aufhebung
des Verbotes der Umschuldung an die
Holdouts genehmigt. Das Projekt soll
nächste Woche vom Senat verabschiedet
werden.
***
Die Regierung hat am Mittwoch
das Exportkontingent für Mais auf 3
Mio. und für Weizen auf 2 Mio. Tonnen erhöht. Ausserdem wurde das Notstandsgesetz für 15 Provinzen angewendet.
***
Die Consulting-Firma abeceb, geleitet vom ehemaligen Staatssekretär
für Industrie, Dante Sica, hat ermittelt, dass die von Privatfirmen im September angekündigten Investitionen
mit u$s 1,14 Mrd, um 47,5% über dem
gleichen Vorjahresmonat lagen. In 9
Monaten 2009 sind es u$s 14,5 Mrd,
19,5% weniger als in der gleichen Periode 2008. Von den September-Investitionen entfielen 65,8% auf den primären
Sektor (vornehmlich Bergbau), 22% auf
die Industrie und 9% auf die Bauwirtschaft.
***
Die Deputiertenkammer hat am
Mittwoch das Gesetz über elektronische Produkte verabschiedet, durch
das Computer, Mobiltelefone, Luftkühlapparate, Photoapparate u.a. Geräte verteuert werden (angeblich bis
35%) und die Betriebe in Tierra del
Fuego einen zusätzlichen Schutz erhalten. Das Gesetz sieht die Erhöhung des
Satzes der MwSt. für diese Produkte von
10,5% auf 21% und eine interne Steuer
von 20,48% (auf den Preis ab Fabrik oder
ab Zollamt) vor, von der die Unternehmen in Tierra del Fuego ausgeschlossen
sind. Es handelt sich um einen weiteren
Schritt in Richtung Schliessung der Wirtschaft.
***
Das Industrieministerium teilt mit,
dass 38 Projekte für die Aufnahme der
Fabrikation (eigentlich Montage) elektronischer Produkte in Tierra del Fuego bestehen, die unmittelbar begonnen
werden. Am meisten fortgeschritten ist
das Projekt der Firma Brightstar, die u$s
10 Mio. in Rio Grande investieren will,
um bis zu 4 Mio. Mobiltelefone der Marke Motorola pro Jahr herzustellen.
Die Polizei muss selbstverständlich direkten Zugang
zum Personenregister haben und dann ein eigenes Register über Verbrechen führen.
Der neue Ausweis wird in den Anlagen im Stadtteil
“Parque Patricios” ausgestellt, die der Staat von Siemens übernommen (wann und wie wurde nicht mitgeteilt) und mit zusätzlichen Investitionen von (Randazzo dixit) u$s 18,6 Mio. ausgestattet hat. Siemens hatte
in diesem Betrieb schon über u$s 150 Mio. investiert.
Innenminister Randazzo sprach von einer neuen Anlage (was nur zum Teil stimmt), und betonte, dass die
Arbeit zu 100 Prozent vom Staat erledigt werde, ohne
“outsourcing”. Die Kirchners sind stets stolz darauf,
dass es keine private Mitwirkung gibt, was reichlich
primitiv ist. Dieser Betrieb beschäftigt 800 Personen,
von denen viele schon Staatsbeamte waren.
Der Personalausweis ist unentgeltlich für Neugeborene, und kostet sonst $ 15 für die Identitätskarte und $
40 für eine Erneuerung. Hinzu kommen die Kosten für
das Wahlbuch. Beim Vertrag, der 1998 mit Siemens
unterzeichnet wurde, lag der Preis bei $ 30 (was damals den gleichen Betrag in Dollar darstellte). Dabei
musste Siemens jedoch auch die Kontrolle der ein- und
ausreisenden Personen an den Flugplätzen und Grenzübergängen mittels eines Informatiksystems vollziehen,
und ebenfalls auch ein informatisches Personenregister
einführen und betreiben. Das wurde jetzt bei Seite gelassen. Der neue Preis ist somit nicht vergleichbar mit
dem damaligen, wobei auch nicht mitgeteilt wurde, ob
der Staat die Kosten deckt oder sonst ein Zuschuss besteht.
Zwischen der Annullierung des Vertrages mit Siemens im Jahr 2001 und der Ausstellung der neuen Ausweise sind acht Jahre vergangen. Die jetzt getroffene
Lösung hätte schon 2001 vollzogen werden können.
Diese Verzögerung, die auch die typische Schlamperei
zum Ausdruck bringt, stellt dem argentinischen Staat,
wer immer ihn regiert, kein gutes Zeugnis aus.
Geschäftsnachrichten
Claro
Diese Firma, die auf dem Gebiet der Mobiltelefonie tätig ist, ursprünglich
CTI hiess und vor einigen Jahren vom Mexikaner Carlos Slim gekauft wurde, will sich jetzt auch am Internetmarkt beteiligen. Sie bietet den Interessenten einen “Kit” mit dem notwendigen Modem für Breitbandverbindungen, unentgeltlich und mit einer Vergütung von $ 10 für die ersten Verbindungen.
Accor
Diese französische Hotelkette, die in Argentinien schon die Hotels Sofitel (Buenos Aires) und Ibis (Buenos Aires und Mendoza) besitzt, hat jetzt
für u$s 32,5 Mio. ein Hotel der Marke Novotel und ein weiteres der Marke
Ibis eröffnet, beide in der Nähe des Obelisks, mit zusammen 300 Zimmern.
Die Hotelkette plant bis 2013 sechs weitere Hotels für u$s 81 Mio. zu eröffnen, und sucht für diesen Zweck lokale Partner. Die Ibis-Hotels sind billiger.
FIAT
Die lokale Fiat Auto Argentina hat die Fabrikation ihrer Einheit Nummer
zwei Millionen in ihrer Fabrik in Ferreira, Provinz Córdoba, bekanntgegeben. In knapp zwei Jahren seit der Wiedereröffnung der Fabrik (die zeitweilig nur Motoren erzeugte), laufen täglich 420 Einheiten vom Band.
Citi
Die lokale Citibank hat eine neue Filiale im Nordelta-Wohnviertel eingeweiht. In diesen Jahr hatte die Bank schon eine Agentur in der CatalinasGegend des Zentrums der Sadt Buenos Aires und eine andere in San Isidro
eröffnet.
WIRTSCHAFTSÜBERSICHT
(Fortsetzung von Seite 24)
meinschaftsverband. Sie erhielten
den gleichen Pauschalbetrag wie
vorher, aber ohne die bürokratischen
Auflagen. Sofort setzte eine notorische qualitative Besserung ein, die
auch dazu führte, dass in wenigen
Monaten die Zahl der Personen, die
dieses Hospital beanspruchten,
sprunghaft stieg. Obwohl diese Initiative erfolgreich war, wurde sie in
der Provinz (unter Eduardo Duhalde
als Gouverneur und auch danach)
nicht weitergeführt und auch sonst
nicht nachgeahmt. Kennt das Oberhaupt der Stadt Buenos Aires, Mauricio Macri, diese Erfahrung?
Die Hospitäler, die von der Stadt
Buenos Aires und den Provinzen
abhängen, könnten auch organisatorisch wesentlich verbessert werden.
Dass ganze Scharen von armen Menschen früh am Morgen ankommen
und mehrere Stunden warten müssen, bis sie von einem Arzt empfangen werden, ist einfach absurd. Ein
System mit telefonischer Turnusvergabe, einer informatischen Registrierung und auch mit Information für
Ärzte (über freie Betten u.a. Dinge)
ist einfach und billig, und löst das
Problem. Ebenfalls brauchen die öffentlichen Hospitäler mehr gelernte
Krankenschwestern, die einen wesentlichen Dienst für die Kranken
und das Hospital bieten, auch damit
die Kranken nicht zu lange im Hospital verbleiben. Gute Krankenschwestern sparen durch Effizienz
mehr als sie kosten. Das Deutsche
Hospital sollte als Vorbild dienen
und von den verantwortlichen Beamten gründlich studiert werden.
Die Möglichkeiten einer wirksamen Sozialpolitik mit beschränkten
Mitteln sind gewiss gegeben. Man
muss das Problem zunächst begreifen, was leider weder bei der Regierung noch bei der Opposition der
Fall zu sein scheint. Es gibt viele
kreative Einzellösungen für die verschiedenen Aspekte der Sozialproblematik, gewiss mehr als die, die
wir oben angeführt haben, die kein
Geld, oder wenig kosten. Man muss
sich eben anstrengen und die Probleme von Grund auf neu durchdenken,
ohne ideologische Vorurteile und bei
klarem Bewusstsein der finanziellen
Grenzen, wie wir es hier in einigen
Fällen vorexerziert haben.
24 Sonnabend, 7. November 2009
WIRTSCHAFT
WIRTSCHAFTSÜBERSICHT
Die Herausforderungen der Sozialpolitik
Die Armutsproblematik ist in letzter Zeit in den Mittelpunkt der politischen Diskussion gerückt. Die
Kirchners sprechen unentwegt von
sozialem Einschluss der Armen, und
behaupten, sie hätten viel in diesem
Sinn getan; und die Opposition weist
darauf hin, dass trotz des starken
Wachstums, der von 2003 bis 2008
stattgefunden hat, und der Haushaltsüberschüsse dieser Jahren, die Zahl
der Armen gestiegen und höher als
unter der von den Kirchners verteufelten Menem-Regierung sei. Die Armutsstatistik des INDEC ist prinzipiell falsch und war es schon immer,
mit einer notorischen Übertreibung
von Armut und Elend; aber das können die Regierungsvertreter nicht zugeben, da sie dann den Kritikern der
offiziellen Statistiken ein gutes Argument geben würden. Gäbe es wirklich so viele Menschen, die im Elend
leben, also nicht genug zu essen haben, wie es das INDEC ermittelt,
dann müsste Argentinien an vielen
Orten den Anblick von Calcutta oder
Biafra vermitteln, mit Menschen die
Haut und Knochen sind, was gewiss
nicht der Fall ist.
Die Elendsviertel der Bundeshauptstadt und Umgebung sind in
den letzten Jahren gewachsen, was
als Zeichen zunehmender Verarmung
der Bevölkerung ausgelegt wird. Das
ist jedoch weitgehend auf Einwanderer aus Bolivien u.a. Ländern und
auch auf die interne Migration zurückzuführen, die aus verarmten Gegenden des Landes stammt. Das Phänomen ist komplexer als angenom-
men wird. Es gibt keine Begrenzung
und auch keine Kontrolle dieser Einwanderer, für die die Unterkunft in
einem argentinischen Elendsviertel
auf alle Fälle ein Fortschritt ist. Und
es wird auch nicht versucht, den
Menschen im Landesinneren Beschäftigungsmöglichkeiten an Ort zu
geben, die in vielen Fällen mit der
Landwirtschaft zusammenhängen.
Aber andererseits ist der Verbrauch von Lebensmitteln, die allgemein konsumiert werden und von
denen die Reichen und auch der bessergestellte Mittelstand nicht mehr
verbrauchen können, in den letzten
Jahren stark gestiegen. Ebenfalls
widerspricht die Tatsache, dass die
Zahl der Mobiltelefone ständig zunimmt und bei einer Bevölkerung
von etwa 40 Mio. Menschen schon
über 50 Mio. beträgt, der allgemein
verbreiteten und von INDEC dargelegten Auffassung über das Ausmass
der Armut und des Elends. Wer nicht
genug Geld hat, um sich und seine
Familie zu ernähren, kann sich gewiss nicht den Luxus eines Mobiltelefons leisten. Schliesslich hat die
Rate der Kindersterblichkeit kontinuierlich abgenommen, was sich
auch nicht mit zunehmender Armut
zusammenreimt. Und es bestehen
noch weitere Indikatoren, die in die
gleiche Richtung weisen. Ist es wirklich so schwer, eine gründliche Studie über die Armut durchzuführen,
die den echten Umfang und die Eigenarten des Phänomens aufzeigt?
Knappe Mittel und Effizienz
Dennoch ist nicht zu leugnen,
dass viele Leute extrem arm sind,
und dies in einem reichen Land wie
Argentinien nicht sein sollte. Das
Armutsproblem muss zunächst entpolitisiert werden, und dann mehr
qualitativ als quantitativ untersucht
werden. Die Armut kann gewiss auch
mit dem besten Willen und der besten Sozialpolitik nicht kurzfristig
abgeschafft werden; aber das Problem kann gemildert werden, und der
Weg aus der Armut, also die auftstrebende soziale Mobilität, kann verstärkt und gefördert werden.
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cívica” befürwortet sein längerer Zeit
eine universelle Sozialhilfe für minderjährige Kinder, in Form eines festen Betrages für alle Jugendlichen
unter 18 Jahren, die an die Einhaltung der Schulpflicht und Gesundheitsprüfungen gebunden ist. Die
Regierung hat gemerkt, dass ein Gesetzesprojekt in diesem Sinn im neuen Parlament ab 10. Dezember von
der Opposition eingebracht und
schnell verabschiedet werden könnte, womit dann die Opposition und
nicht die Regierung die Fahne der
Sozialpolitik in der Hand hält. Somit hat CK in der Vorwoche ein System dieser Art per Notstandsdekret
eingeführt, allerdings in anderer
Form, mit mehr Komplikationen und
voraussichtlich nicht mit der gleichen Wirksamkeit. Wenn dadurch
erreicht wird, dass Minderjährige
effektiv eine Schule besuchen, sich
die Eltern mehr um ihre Gesundheit
kümmern und sie besser ernähren, so
handelt es sich um einen wichtigen
sozialen Fortschritt. Meistens hapert
es jedoch bei der konkreten Durchführung dieser Sozialprogramme.
Dies kostet angeblich $ 10 Mrd. jährlich, was bei der angespannte Finanzlage des Staates ein Problem stellt.
Oppositionspolitker, vor allem linker
Prägung, wie Claudio Lozano, hatten vorgeschlagen, dies mit zusätzlichen Steuern zu finanzieren, auf
Bankzinsen, Kapitalgewinne u.a.
Steuern, die angeblich die Reichen
betreffen. Doch CK hat dies vernünftigerweise abgelehnt.
Die Sozialpolitik erfordert Mittel,
und diese sind knapp. Wollte man
den ungedeckten sozialen Bedarf
ausreichend befriedigen, vor allem
auf dem Gebiet des Wohnungsbaus,
so gelangt man auf irreale Beträge,
die nicht aufzubringen sind. Abgesehen davon muss vermieden werden, dass der Finanzbedarf der Sozialpolitik zu einer Steuerbelastung
führt, die die Wirtschaft erstickt.
Wenn die Wirtschaft nicht wächst,
oder zu wenig, dann nehmen die sozialen Probleme wegen steigender
Arbeitslosigkeit zu. Vollbeschäftigung, oder eine Annäherung an diesen Zustand, ist die Grundlage jeglicher Sozialpolitik. Leider haben weder Regierung noch Opposition ein
Konzept über Beschäftigungspolitik.
Im Gegenteil: die Arbeitspolitik der
Kirchners ist entschieden beschäftigungshemmend.
Begrenzte Mittel bei unbegrenztem finanziellen Bedarf zwingen zu
einem Umdenken der Sozialpolitik.
Es müssen Prioritäten festgesetzt und
es muss in Effizienzkategorien gedacht werden. Für viele Politiker, linke Ideologen u.a. ist Effizienz das
Gegenstück einer Sozialpolitik.
Doch diese primitive Denkart läuft
auf Vergeudung von Mitteln hinaus,
so dass das Geld nicht ausreicht und
die Probleme nicht gelöst werden.
Der PAN-Plan, den Alfonsín 1984
einsetzte und der in der massiven
Verteilung von Lebensmittelpaketen
bestand, versandete schliesslich, weil
er sehr kostspielig und wenig wirksam war. Menem hat dann versucht,
das System durch Gutscheine zu ersetzen, die beim Supermärkten für
Lebensmittelkäufe eingesetzt werden
konnten. Das war gewiss effizienter,
weil die Supermärkte günstiger kaufen als der Staat und eine viel bessere Verwaltungsstruktur haben, und
weil jeder Begünstigte dann kauft,
was er wirklich braucht. Dieses System scheiterte jedoch wegen Korruption, da viele Scheine von Personen (Politikern, Beamten u.a.) verwendet wurden, die sie gestohlen
hatten. Es war damals ein Skandal.
Gegenwärtig wiederholt sich das
Korruptionsphänomen bei den Subventionen, die das ONCCA-Amt des
Landwirtschaftsministeriums verteilt, zum grossen Teil auch mit so-
zialen Kriterien.
Bei der Sozialpolitik muss der
Staat zunächst in diesem Sinn neu
durchdacht werden, um mehr öffentliche Mittel für diesen Zweck zur
Verfügung zu stellen. Staatsausgaben, die durch Privatisierung oder
Rationalisierung ausgemerzt werden
können, müssen energisch abgebaut
werden. Bei Staatsinvestitionen müssen gute Projektstudien vorliegen,
Prioritäten festgesetzt und die Möglichkeiten der Verlagerung auf Privatunternehmen (durch Konzessionen u.dgl.) voll ausgenuzt werden.
Unter Menem wurde weitgehend
eine Politik in diesem Sinn verfolgt,
was eine starke Erhöhung der Sozialausgaben möglich gemacht hat.
Jetzt ist es umgekehrt, und somit
schrumpfen die Finanzierungsmöglichkeiten für die Sozialpolitik. Genau das Gegenteil dessen, was die
Kirchners ständig beteuern! Die Verstaatlichung von Aerolineas Argentinas, und auch andere, führen eindeutig zu einer Verringerung der
Mittel, die für soziale Zwecke eingesetzt werden.
Das Wohnungsproblem
Ein Hauptanliegen der Sozialpolitik ist der Zugang zu einer menschenwürdigen Wohnung. Für den
Mittelstand kann das Problem mit
Krediten und Förderung der Mieten
gelöst werden. In den 90er Jahren hat
es auf diesem Gebiet einen gewaltigen Fortschritt gegeben, der danach
durch die Pesifizierung und das Verbot von Dollarkrediten zunichte gemacht wurde. Das war ein sozialer
Rückschritt der Kirchner-Regierungen gegenüber der von Menem.
Für die ärmeren Bevölkerungsschichten ist dies keine Lösung: sie
brauchen eine Subvention. Diese
wird seit 1971 durch die Fonavi-Kredite gewährt, die dann zum Teil nicht
zurückgezahlt oder durch die Inflation entwertet werden. Das Einkommen der Schuldner reicht einfach
nicht aus, um diese Kredite voll und
in konstanten Werten zurück zu zahlen. Das ist allgemein bekannt, wird
jedoch stillschweigend verleugnet.
Besser wäre es, wenn von vorne herein ein Teil des Betrages geschenkt
würde, unter der Bedingung, dass der
Rest in Raten effektiv bezahlt wird,
so dass die Anstrengung des Schuldners, um termingemäss zu zahlen,
belohnt wird.
Bei sozialen Wohnungen sollte
die Demagogie bei Seite gelassen
werden. Um das vorhandene Geld zu
strecken, sollten die Wohnungen
nicht vollendet werden, so dass derjenige, dem die Wohnung zugeteilt
wird, sie fertigstellt, mit allerlei Tätigkeiten, die er selbst vollziehen
kann, eventuell mit Hilfe von Familienangehörigen und Freunden. Das
wurde schon vor 30 Jahren in der
Provinz Salta (unter Roberto Ulloa
als Gouverneur) erfolgreich vollzogen. Aber politisch rentiert ein vollendetes Wohnviertel, das schön aussieht, mehr als eines das doppelt so
gross ist, aber aus unvollendeten
Wohnungen besteht.
Was die Elendsviertel betrifft, so
ist deren Abschaffung kaum möglich. Die Experten sind sich dahingehend einig, dass ein erster Lösungsweg darin besteht, Strassen zu
bauen, so dass diese Bezirke zu normalen Stadtteilen werden. Als zweites muss dann den Bewohnern die
Möglichkeit gegeben werden, auch
formelle Besitzer zu sein, mit Eigentumsurkunden. In den meisten Fällen bauen die Bewohner dann ihre
Wohnungen aus, so dass sie nach
und nach menschenwürdig werden
und die Elendsviertel zu Armenvierteln werden, was etwas grundsätzlich anderes ist. Die Regierung kann
den Bewohnern dieser Gegenden
mit technischen Beistand und Bau-
materialien helfen, was relativ wenig kostet, da die Bewohner die Arbeitskraft stellen. Das wäre ein effiziente Lösung. Allerdings bedeutet die Errichtung von Strassen, dass
viele dieser prekären Wohnungen
verschwinden müssen. Das wäre jedoch ein begrenztes Problem, das
mit relativ bescheidenen Mitteln
gelöst werden kann. Dennoch ist der
Fall politisch nicht einfach.
Erziehung
Bei der Armutsproblematik
spielt die Erziehung eine wichtige
Rolle. Die moderne Gesellschaft
stellt zunehmende Anforderungen
für die Eingliederung der Menschen
in den produktiven Prozess. Ohne
die entsprechende Erziehung bleiben viele Menschen draussen, was
zu einer strukturellen Arbeitslosigkeit führt. Das öffentliche Erziehungswesen hat ein qualitatives
Problem. Der Umstand, dass in der
Stadt Buenos Aires über 40% der
Kinder der Primarschule eine private Schule besuchen, spricht Bände.
Dies stellt der Gesellschaft ein gutes Zeugnis aus, insofern als viele
Eltern bereit sind, ein (oft grosses)
finanzielles Opfer für ihre Kinder zu
bringen, damit sie eine bessere Erziehung erhalten. Doch dies zeugt
auch von staatlichen Schulen, die
offensichtlich eine ungenügende
Erziehung bieten, was besonders die
Armen betrifft.
Die Lösung ist nicht so kompliziert. Einmal müssten die staatlichen Schulen entbürokratisiert werden, indem sie das Schema der gemeinnützigen Privatschulen übernehmen, wie es u.a. die deutschen
Schulen im allgemeinen sind. Sie
müssten von einem Vorstand geleitet werden, der von den Eltern gewählt wird, jedoch weiter staatlich
finanziert werden. Dabei werden
normalerweise diejenigen gewählt,
die kulturell hervorstechen und natürliche Gemeinschaftsleiter sind.
Da die Eltern eine gute Erziehung
wollen, werden sie in diesem Sinn
Druck auf den Vorstand ausüben,
wie es bei den Privatschulen der Fall
ist. Und der Vorstand wird dann
Druck auf die Lehrer ausüben und
schlechte Lehrer entlassen, was bei
staatlicher Verwaltung nur in Extremfällen möglich ist.
Als zweites müssten die Lehrer
besser ausgebildet werden. Sie müssten einen Monat ihrer langen Ferien opfern, um Lehrkurse zu besuchen, mit einer Prüfung, wobei deren Bestehen an eine Gehaltserhöhung gekoppelt wird. An ester Stelle müssten die Lehrer über Informatik ausgebildet werden, dann aber
auch über Ernährung, Gesundheit
und allerlei andere Dinge. Eine Initiative in diesem Sinn (von der Erziehungsministerin Susana Decibe)
ist 1998 leider gescheitert, weil die
Gewerkschaft (CTERA) opponierte und sich durchgesetzt hat. Schade.
Gesundheitsbetreuung
Ebenfalls könnten die öffentlichen Hospitäler, die grundsätzlich
die Armen betreuen, mit einer dezentralisierten Leitung dieser Art verbessert werden. Anfang der 90er Jahre,
als Antonio Cafiero Gouverneur der
Provinz Buenos Aires war, übergab
er die Leitung des Hospitals des Vorortes Tigre den Ärzten und dem Ge(Fortsetzung auf Seite 23)