1/2012 - Stiftung der Cellitinnen zur hl. Maria

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1/2012 - Stiftung der Cellitinnen zur hl. Maria
CellitinnenForum
01/2012 Zeitschrift der Stiftung der Cellitinnen zur hl. Maria
■ Titel / Thema
Rundum wohlfühlen S. 4
■ Profile / Personen
Hurra ein Mädchen S. 30
■ Idee / Einsatz
Gottschalk & Co. S. 43
Inhaltsverzeichnis
Vorwort
Titel
Thema
Rundum wohlfühlen – Gesunde Ernährung für Jedermann
Ernährung, die fit hält!
Manchmal darf’s etwas mehr sein
Seniorenfreundlich kochen
Energiequellen für Sportler
Hilfe, wir werden immer dicker!
4-12
4-5
6
7-8
9-10
11-12
Medizin
Betreuung
Spatenstich auf Burg Ranzow
Kampf den MRSA-Keimen
Aller guten Dinge sind drei
Silvester in der Notfallambulanz
Zu Hause und in guten Händen
13-14
15-17
18-19
20
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Profile
Personen
Größe mit Nähe verbinden
Klarer Blick auf lokale Bedürfnisse
Grundwerte prägen den (Berufs)-Alltag
Gute Wünsche für die ‚kleine Anna‘
Neuer Chefarzt in Wuppertal
Ein Lungenspezialist für Köln
Stabwechsel am Krankenhaus St. Josef
Herzenssache Altenpflege
22-24
25-26
27-29
30-32
33
33
34
34
Glauben
Leben
Wegbegleiter des Lebens VIII. Teil
Wunden, die das Leben schlägt
Vom Ganges an den Rhein
35-37
38
39
Lehren
Lernen
Der ‚Praxistest‘
Etablierter Ausbildungsstandort
‚Berufsfeldforschung‘ für Schulabsolventen
Idee
Einsatz
Gottschalk, Hirsche, Schwebebahn
Rollentausch
Case Management
Musik in den (Kranken)-Häusern der Stadt
Unbeschwert abtauchen
43-46
47-49
50-51
52
53
Der Weg ist das Ziel: Kanaren voraus!
Unsere Mitarbeiter – ihre Hobbys
54-58
59-60
Kultur
Freizeit
Kurz
Kompakt
„Endlich wieder kontinent!“
Das 900. Baby
Herzlich willkommen
Medizinischer Nachwuchs gesucht!
Impressum
Behandlungsschwerpunkte in unseren Krankenhäusern
Kontakte/ Angebote
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Vorwort
Liebe Leserinnen, Liebe Leser,
‚Zeichen setzen – Soziales Engagement hat viele Facetten‘ – so lautete das
Titelthema des letzten CellitinnenForum. Die Resonanz darauf war
ungewöhnlich hoch. Sätze wie: „Ich habe mir überlegt, dass ich mich da
auch beteiligen könnte“ oder „Gut, dass es so was gibt und dass ihr
darüber berichtet“ habe ich immer wieder gehört. Ernst Mommertz,
Vorsitzender des ‚Sack e.V.‘ hat 150 Hefte an seine Sponsoren verteilt,
zum einen natürlich, um die Werbetrommel für seine gute Sache zu rühren,
zum anderen aber auch um zu zeigen, wie wichtig bzw. wie notwendig und
wie anerkennenswert die Mitarbeit in solchen Initiativen ist.
Als wir in der letzten Redaktionskonferenz über unser neues Titelthema
diskutiert haben, lag schon ein Hauch Frühling in der Luft – gewissermaßen Aufbruchstimmung – und dazu
gehören die guten Vorsätze wie gesunde Ernährung und regelmäßige sportliche Betätigung. Jetzt, da alle
Beiträge vorliegen, muss ich einen Moment innehalten. Im letzten Heft haben wir uns mit der Not ausgewählter
gesellschaftlicher Gruppen beschäftigt, in diesem Heft geht es, wenigstens teilweise, um den in unserer
Gesellschaft üblichen Überfluss. Hört man den Begriff ‚gesunde Ernährung‘, folgen unmittelbar danach die
Wörter ‚Übergewicht‘ und ‚Diät‘. Weltweit werden Milliarden in Lebensmittel gesteckt, die übergewichtig
machen. Anschließend wird dann in die Diätindustrie investiert. Von Umsätzen in dreistelliger Milliardenhöhe ist
hier schon die Rede.
Die Folgen ungesunder und falscher Ernährung sind sowohl für den direkt Betroffenen, aber auch für unser
gesamtes Sozialsystem enorm. Leider ist es auch so, dass immer mehr junge Menschen übergewichtig sind.
Es sind aber nicht nur die Kinder wohlhabender Eltern, die mit ihren Kilos zu kämpfen haben; den Verlockungen
der vermeintlich gesunden und häufig auch teuren ‚Kinderprodukte‘ erliegen vielfach sozial schwache Familien.
Das Bewusstsein für gesunde Ernährung fehlt.
Unter diesem Aspekt - über gesunde Lebensmittel und sportliche Betätigung aufzuklären – sehe ich die Beiträge in diesem Heft. Wir haben jede Menge Know-how in unseren Kranken- und Seniorenhäusern – Mediziner,
Ernährungsberater, Physiotherapeuten, Köche und viele andere Berufsgruppen mehr, die sich mit diesen Themen bestens auskennen. Auch für dieses Heft gilt, wenn wir mit dem Titelthema den einen oder anderen zum
Umdenken bewegen können, dann ist viel gewonnen.
Hans Mauel
Vorsitzender des Vorstandes
der Stiftung der Cellitinnen zur hl. Maria
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Titel
Thema
Ernährung, die fit hält!
Mit guten Vorsätzen in den Frühling 2012
Fünf Portionen Obst und Gemüse täglich
Nach der dunklen Winterzeit wecken die ersten Sonnenstrahlen
wieder die Lebensgeister. Mit dieser neuen Energie sollten Sie jetzt
beginnen, die guten Vorsätze für
das Jahr 2012 in Angriff zu nehmen. Obwohl fast jeder Erwachsene angibt zu wissen, wie eine
gesunde Ernährung aussieht, stellt
das Ernährungsteam am Kölner St.
Marien-Hospital häufig etwas anderes fest. Dabei sind die Grundprinzipien - Vollkornprodukte, Gemüse
und Obst essen sowie ausreichend
trinken - den meisten bekannt.
Warum ist es so schwer, Ernährungsempfehlungen umzusetzen?
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Macht der Gewohnheiten
Vielleicht liegt es daran, dass sich
durch neue wissenschaftliche Erkenntnisse die Ernährungsempfehlungen gelegentlich ändern – woran
soll man sich demgemäß orientieren? Mal abgesehen von den Diättipps der Regenbogenpresse haben
sich aber in den letzten Jahren die
wissenschaftlichen Empfehlungen
zu einer vollwertigen, gesunden Ernährung durchgesetzt. Daran kann
es also eigentlich nicht liegen!
Und wie sieht es aus mit der Bequemlichkeit? Bei den meisten
Patienten wurde festgestellt, dass
sie seit ihrer Kindheit bestimmte
Ernährungsmuster haben. Da ist
es nicht einfach, Gewohnheiten zu
durchbrechen und in der Ernährung neue Wege zu gehen. Sicherlich ist eine Ernährungsumstellung
anfangs nicht nur ungewohnt, sondern auch zeitintensiv: Es gilt, sich
mit dem Thema auseinanderzusetzen. Dazu gehört zunächst das
Einholen von Informationen – was
ist gesund und welche Produkte
kommen mir nicht mehr auf den
Tisch? Schließlich müssen neue
Rezepte studiert und das Einkaufsverhalten geändert werden. All das
sind ungewohnte Tätigkeiten, die
den Alltag zunächst erschweren.
Titel
Thema
Motivation das A und O
Das Wichtigste bei einer Ernährungsumstellung sind Motivation
und Ausdauer. Nur mit der richtigen Einstellung steht ausreichend
Energie zur Verfügung, um das
Ziel ‚nachhaltig fit und schlank’ zu
erreichen. Wenn dann noch die
Ernährung schrittweise, also nicht
von heute auf morgen und alles auf
einmal, umgestellt wird, steht einer
langfristigen Verbesserung der Essgewohnheiten und einer damit einhergehenden Verbesserung der Lebensqualität nichts im Wege. Doch
leichter gesagt als getan. Hier ein
paar Tipps der Ernährungsexperten: Sie empfehlen, sich zu Beginn
zwei Ziele in der Ernährungsumstellung zu setzen (siehe Kasten). Erst
wenn diese umgesetzt und gefestigt sind, sollte der nächste Schritt
in Angriff genommen werden. Ungeduld und Schnelligkeit sind also
keine guten Ratgeber, wenn es um
eine langfristig ausgewogene Ernährung gehen soll.
Vorsätze umsetzen
Man findet leicht einen Grund, warum man in der momentanen Situation seine Essgewohnheiten nicht
umstellen kann: Stress am Arbeitsplatz oder zu Hause, anstehende
Feiern oder Urlaube werden gerne
herangezogen, wenn es um das
Verschieben von guten Vorsätzen
geht. Motivierender und gesünder
ist es, sich einmal klar zu machen,
welche Gründe für ein neues Essverhalten sprechen: Ein gesunder
Lebensstil vermindert die Wahr-
scheinlichkeit, früher oder später
im Krankenhaus behandelt werden zu müssen. Zahlreiche Studien
belegen den positiven Effekt einer
ausgewogenen Ernährung auf Gesundheit und Körpergewicht. Ernährungsrelevante Erkrankungen
wie Diabetes mellitus Typ 2, (Zuckerkrankheit), Adipositas (Fettleibigkeit) und zahlreiche Herz-Kreislauf-Erkrankungen treten bei einer
gesunden Ernährung erst gar nicht
auf. Man fühlt sich freier, fitter und
bewegt sich dadurch auch mehr,
was wiederum dem Körper und
dem Wohlbefinden gut tut.
Ernährungskonzept im
St. Marien-Hospital
Um den positiven Effekt einer adäquaten Ernährung bestmöglichst
im Klinikalltag zu nutzen, arbeitet im
St. Marien-Hospital ein interdisziplinär aufgestelltes Ernährungsteam. Unter der Leitung von Prof.
Dr. Ralf-Joachim Schulz, Chefarzt
der Klinik für Geriatrie und Professor für Geriatrie der Universität
Köln, wird hier eine Ernährungstherapie auf Basis der aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnisse und
Richtlinien durchgeführt. Ziel des
Ernährungsteams ist eine Qualitätsverbesserung in der Versorgung
der Patienten und die Erhöhung der
Patientenzufriedenheit durch eine
intensive Betreuung. Eine Versorgung mit Makro- und Mikronährstoffen sowie Flüssigkeit über den
gesamten Klinikaufenthalt spielt
dabei eine große Rolle. Außerdem
koordiniert das St. Marien-Hospital
die ambulante Weiterversorgung.
Das Ernährungsteam deckt das
gesamte Spektrum ab: von der
Anamnese über den ernährungstherapeutischen Befund bis hin zur
Therapieumsetzung. Der direkte
Austausch mit den behandelnden
Ärzten, den Pflegemitarbeitern, der
Klinikküche und den Logopäden ist
für das Team selbstverständlich.
Michaela Noreik, Leiterin Ernährungsteam St. Marien-Hospital
Für einen gesunden Start in
den Frühling: 10 Regeln der
Deutschen Gesellschaft für
Ernährung (DGE)
1. Vielseitig essen
2. Reichlich Getreideprodukte
und Kartoffeln
3. Gemüse und Obst – Nimm
„5“ am Tag: dreimal am Tag
knackiges Gemüse und zweimal am Tag frisches Obst
4. Täglich Milch und Milchprodukte; ein- bis zweimal in der
Woche Fisch; Fleisch, Wurstwaren sowie Eier in Maßen
5. Wenig Fett und fettreiche Lebensmittel – leichtes Essen
hält fit und wach
6. Zucker und Salz in Maßen
7. Reichlich Flüssigkeit – 1,5
bis 2 Liter am Tag halten den
Kreislauf in Schwung
8. Das Essen schmackhaft und
schonend zubereiten
9. N ehmen Sie sich Zeit,
genießen Sie Ihr Essen
10. Achten Sie auf Ihr Gewicht
und bleiben Sie in Bewegung
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Titel
Thema
Manchmal darf´s etwas mehr sein
Salzkonsum im Alter
sen, ohne zusätzliches Salz aus.
Menschen, die unter Bluthochdruck leiden, wird oft eine Salzdiät
empfohlen. Doch in allen Fällen ist
der Gesamtzustand des Patienten
zu berücksichtigen. Besonders bei
älteren Patienten kann eine Salzdiät schnell zu Verwirrtheit, Konzentrationsstörung, Gangunsicherheit und in Folge zu Stürzen
führen. Ursache ist meistens die
Wechselwirkung von Salzdiät und
Medikamenten, u. a. harntreibende Mittel und Psychopharmaka.
Aber auch ohne eine solche spezielle Diät sollen alte Menschen
nicht an Salz sparen. Zu wenig
davon, gepaart mit einem verminderten Durstgefühl, führt zum
Entwässern (Dehydration) und
Kreislauf-Versagen. Medizinisch
betrachtet ist es notwendig, besonders bei Patienten im höheren
Alter und bei Patienten, die mehr
als fünf verschiedene Medikamente einnehmen, regelmäßig den
Salzgehalt im Blut zu bestimmen.
Kochsalz stellt eine wichtige
Grundlage des menschlichen
Flüssigkeitshaushaltes dar. Seine
Organisation ist derart angelegt,
dass ein Überfluss an Natriumchlorid (Kochsalz) bei gesunden
Menschen über die Nieren oder
durch Schwitzen ausgeschieden
wird. Die empfohlene tägliche Natriumzufuhr beträgt 2,4 g/Tag, das
entspricht einer Kochsalzmenge
von ca. 6 g/Tag. Einen Großteil
des täglichen Salzbedarfs decken
wir über den Verzehr von Brot und
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Backwaren (40% des Bedarfs),
Fleisch und Fleischwaren (30%
des Bedarfs) und Milch/Milchprodukten (6% des Bedarfs).
Wie kann man den Salzkonsum
sinnvoll begrenzen? Die Lösung
liegt in einer möglichst frischen Ernährung. Je frischer Obst, Gemüse, Fisch und Milchprodukte sind,
desto geringer ist der Bedarf an
salzhaltigen Konservierungsstoffen. Frische Produkte kommen,
im Gegensatz zu Produkten in Do-
Außerdem lässt im Alter der allgemeine Geschmackssinn nach.
Mahlzeiten werden als fad oder
geschmacklos empfunden. Der
damit einhergehende Appetitverlust kann ungewollte Gewichtsabnahme zur Folge haben. Eine Salzdiät im Alter führt in den seltensten
Fällen zu einer gesundheitlichen
Verbesserung. Gesundes Essen
muss frisch sein und schmecken
– und dafür darf´s auch mal ein
bisschen mehr Salz sein.
Titel
Thema
Seniorenfreundlich kochen
Zentralküche setzt auf Qualität und schmackhafte Rezepte
6:00 Uhr, die Bewohner des Dürener St. Ritastifts schlafen noch,
im Haus ist es still. Nur im Erdgeschoss, in der Zentralküche,
herrscht bereits Betrieb. Ein Teil
des 17-köpfigen Mitarbeiterteams
ist damit beschäftigt, das Frühstück anzurichten und das Mittagessen vorzubereiten. Tag für
Tag gilt es, insgesamt 480 Mittagessen pünktlich auf den Tisch zu
bringen – im Seniorenhaus selbst
und darüber hinaus in vier weiteren Einrichtungen.
Enorme Logistik
Die dahinter steckende Logistik
ist beeindruckend. Vier Wochen
vor Beginn des jeweiligen Speiseplans erhalten die Einrichtungen
eine Vorschlagsliste mit Gemüse,
Beilagen, Fleisch und Fischgerichten. Wünsche der Hausbewohner finden ebenfalls Eingang
in den Menüplan: „Wir versuchen,
die Pläne so zusammenzustellen,
dass ein erfahrungsgemäß sehr
beliebtes Gericht mit einem vielleicht etwas exotischeren Wunsch
eines Bewohners, beispielsweise
saure Nierchen, kombiniert werden kann“, erklärt Helmut Richter,
der Zentralküchenleiter.
Gegen 10:30 Uhr sind die ersten
Mittagsgerichte fertig und können
ausgeliefert werden. Die Transportzeiten sind gesetzlich genau
vorgeschrieben. Maximal drei
Stunden dürfen die frischen Mahlzeiten in den Transportkisten bis
Das Schichtteam der Zentralküche St. Ritastift
zur letzten Portionierung warmgehalten werden. Beim Verlassen
der Zentralküche sind die Gerichte
80 Grad heiß, bei ihrer Ankunft in
den anderen Häusern mindestens
noch 72 Grad. Helmut Richter
und seine Kunden kontrollieren
den Wärmegrad sehr genau, denn
bereits kleine Abweichungen haben Auswirkungen auf die Qualität
der Essen – und da möchte man
keine Abstriche machen.
Bei schmackhaften und gesunden Speisen kommt es auf zwei
grundlegende Dinge an: die Qualität der Produkte und ihre richtige
Lagerung und Zubereitung. Die
Großhändler der Zentralküche des
St. Ritastifts sind alle zertifiziert.
Beim Bäcker, Metzger und Ge-
müsehändler hat der Küchenleiter
freie Hand. Hier verlässt er sich
zum Teil auf die Erfahrungen der
Bewohner: Die frischen Brötchen
kommen zum Beispiel täglich von
der Bäckerei Flohsdorf aus DürenBirkesdorf – ein Traditionsunternehmen, bei dem viele Bewohner
schon als Kinder gekauft haben.
„Wenn die Bewohner sich so ein
Stück Heimat erhalten, finde ich
das wunderbar. Im Übrigen stimmt
die Qualität zu 100 Prozent“, erläutert Helmut Richter seine Einkaufspolitik. Von allen Gerichten
nimmt das Küchenteam Proben
und friert diese für zwei Wochen
ein. Bei einer Kontrolle des Lebensmittelüberwachungsamts ist
man also gut gerüstet.
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Titel
Thema
Hygiene streng überwacht
Der Küchenchef achtet darauf,
dass alles blitzsauber und vorschriftmäßig gelagert ist. In Sachen
Hygiene übertrifft die Zentralküche
die vorgeschriebenen Qualitätsanforderungen; so hat ein privates
Labor den Auftrag, Bekleidung,
Spülmaschinen, Menüs und Trinkwasser regelmäßig zu überprüfen.
Der Küchenchef mit Leib und Seele ist sich auch nicht zu schade,
eigene Kontrollen durchzuführen.
Schließlich ist er selbst Auditor in
den Seniorenhäusern der Stiftung
der Cellitinnen zur hl. Maria gewesen und weiß aus Erfahrung, wo
die brenzligen Stellen zu finden
sind. Direkt am Kücheneingang
befindet sich eine Hygienestation
für die Schuhe sowie Wasch- und
Desinfektionsmittel für die Hände.
Jeder Mitarbeiter und Besucher
muss sich hier desinfizieren - in
dieser Zentralküche haben Keime
keine Chance.
Der Speiseplan ist abwechslungsreich und berücksichtigt die Erkenntnisse der modernen Ernährungswissenschaft. Jeden Tag
werden neben Frühstück, Abendbrot und Kaffee/Kuchen zwei Mittagsmenüs und ein Salatbüffet
mit fünf Salatsorten angeboten.
Egal, was auf dem Plan steht,
als Zusatzservice gibt es täglich
Gemüse, Apfelmus, Püree und
diverse Desserts. „Die Bewohner
sind zu Recht sehr anspruchsvoll.
Die meisten von ihnen waren sehr
gute Hausfrauen und Köchinnen
– denen können wir nichts vorma-
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Eingefrorene Proben
von den Menüs
Übersichtliche Vorratshaltung
chen“, begründet Helmut Richter
den Anspruch an seine Kochkünste.
Sauerkraut auf dem Plan – einfach
lecker!
Und was sind die Renner in der
Zentralküche des St. Ritastifts?
„Gekochten Pudding gibt es zweibis dreimal pro Woche, den lieben
die Bewohner. Sauerbraten, Reibekuchen, Spiegelei (aus pasteurisierten Eiern) mit Bratkartoffeln,
Sauerkraut und Hackbraten stehen auf ausdrücklichen Wunsch
öfter auf dem Speiseplan“, berichtet Helmut Richter.
Gut gewürzt und fettarm
Eine Küche für Menschen ab 70
Jahren muss noch weitere Kriterien erfüllen, denn ab dieser Zeit
ändert sich das Essverhalten: Der
Appetit lässt nach. Hinzu kommen häufig noch die Einnahme
appetitzügelnder Medikamente,
Schluckbeschwerden und Zahnprothesen, die nicht richtig sitzen.
Fleisch kommt daher nur richtig
durchgegart auf den Tisch, es ist
weich und lässt sich gut kauen.
Das gleiche gilt für Gemüse. An
Salz und Kräutern darf nicht gespart werden. Würzt man zu wenig, schmeckt das Essen laff und
wird stehen gelassen. Zu buttrige
Soßen und zu viel Fettkruste am
Fleisch? Ganz falsch: Fettarm sollte das Essen für die Generation
70plus sein. Daher steht heute
vom Fettmantel befreites, zartes
Eisbein mit Kartoffelpüree und
„Als ich vor 21 Jahren im Marienkloster als Koch anfing, kam ich
mit tausend guten Ideen aus der
diätetischen Küche an, darunter
knackig gegartes Gemüse, gesunde Aufläufe und mit Zuckeraustauschstoffen Gesüßtes, bis
mich eine rüstige 90-Jährige eines
Tages zur Seite nahm und sagte
‚Jüngelchen, jetzt bin ich schon
so alt geworden, die letzten Jahre
möchte ich noch essen, was mir
schmeckt!’. Seitdem steht dieser
Satz als Leitsatz auf jedem Speiseplan unserer Zentralküche.“
Titel
Thema
Energiequellen für Sportler
Kohlenhydrate, Fette & Co. – die richtige Mischung macht´s
Für die Gesunderhaltung des
Menschen ist eine gesunde, bedarfsgerechte Ernährung genauso wichtig wie ausreichende
Bewegung. Im Hinblick auf die
Energiebilanz bilden diese beiden Bereiche die entscheidenden
Komponenten. Egal, aus welchen
Gründen Sport getrieben wird, ob
aus gesundheitlichen Aspekten
oder um an Wettkämpfen teilzunehmen, die Ernährung spielt in
beiden Fällen eine außerordentlich große Rolle.
l Kohlenhydrate
Die bevorzugte Energiequelle für
alle körperlichen und geistig-nervlichen Leistungen sind die Kohlenhydrate, enthalten beispielsweise in Müsli, Brot, Nudeln, Reis
und Gemüse. Sie können sowohl
mit als auch ohne Sauerstoff für
die Energiegewinnung genutzt
werden. Die Menge an Kohlenhydraten, die gespeichert werden
kann, ist allerdings begrenzt.
l Fette
Die zweite große Energiequelle
sind die Fette. Sie stehen in nahezu unbegrenzter Menge zur
Verfügung. Um aus Fett Energie
für sportliche Leistungen zu produzieren, wird jedoch Sauerstoff
benötigt. Daher kann diese Energieform bei hoher Intensität nicht
verwendet werden.
Beide Nährstoffe, Fette und Kohlenhydrate, müssen in der täglichen Ernährung in ausreichender
Menge zugeführt werden. Dabei
kommt es ganz entscheidend auf
die Qualität der Nährstoffe an.
Sogenannte einfache Kohlenhydrate, wie beispielsweise Zucker,
werden vom Körper schnell ins
Blut aufgenommen und müssen
dann weiterverwertet werden.
Da die Speicher nicht besonders
groß sind, werden nicht benötigte
Kohlenhydrate in Fett umgewandelt und in den Fettdepots abgespeichert. Leider funktioniert der
umgekehrte Weg nicht, es können also nicht bei Bedarf Kohlenhydrate aus Fetten wieder aufgebaut werden. Daher ist es für den
Körper günstiger, wenn die Koh-
lenhydrate langsam ins Blut abgegeben werden und so länger
für körperliche und geistige Leistungen zur Verfügung stehen.
Vor, während und nach dem Sport
müssen dem Körper ausreichend
Kohlenhydrate zugeführt werden. Eine körperliche Belastung
kann auch zu einer Abnahme der
Blutzuckerkonzentration führen,
daher sollte nicht auf nüchternen
Magen trainiert werden. Etwa drei
bis vier Stunden vor einer Belastung ist es ratsam, eine kohlenhydrathaltige Mahlzeit zu sich zunehmen. Nach dem Sport sollten
die Speicher direkt wieder aufgefüllt werden. Je schneller dies
Bewegung im Wasser entlastet Gelenke
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Titel
Thema
geschieht, desto mehr Kohlenhydrate können aufgenommen werden, d. h., die Speicher werden
etwas größer.
l Eiweiß
Der dritte Hauptnährstoff ist das
Eiweiß. Dieser Stoff spielt vor allem beim Aufbau der Muskulatur
eine entscheidende Rolle. Die bei
uns übliche Kost enthält ausreichende Mengen an Eiweiß, die
auch bei sportlicher Belastung
nicht erhöht werden müssen. Generell ist darauf zu achten, dass
die Zufuhr von tierischen Eiweißen zugunsten von pflanzlichen
eingeschränkt wird. Um eine
gleich gute Qualität des Eiweißes,
die bei tierischem generell höher
ist als bei pflanzlichem, zu erreichen, können verschiedene Ei-
In der Gruppe macht Sport Spaß
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Ausdauertraining passend für jedes Alter
weißquellen kombiniert werden.
Sehr günstig sind Kombinationen
von Getreide mit Milch (Vollkornbrot mit Käse, Müsli mit Milch
oder Getreide mit Hülsenfrüchten). Auch Kartoffeln mit Ei oder
Milch lassen sich gut kombinieren, beispielsweise Pellkartoffeln
mit Quark oder Bratkartoffeln mit
Spiegelei. Ein weiterer Vorteil dieser Gerichte ist der hohe Kohlenhydratanteil.
l Wasser und Tee
Ein weiterer, wichtiger Aspekt
beim Sport und in der Ernährung
ist die Flüssigkeitszufuhr. Schon
bei leichten Flüssigkeitsverlusten
ist die Leistungsfähigkeit vermindert. Die Muskelzellen können
nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt werden, was zu
Muskelkrämpfen und Schwindel-
gefühlen führen kann. Jede sportliche Tätigkeit sollte mit einem
ausgeglichenen Flüssigkeitshaushalt begonnen werden. Geeignete Getränke sind Mineralwasser,
verdünnte Fruchtsäfte und Tees,
ausgenommen schwarzer Tee.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass für Sportler ebenso wie
für Nichtsportler vor allem kohlenhydrathaltige Nahrungsmittel und
eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr eine bedeutende Rolle spielen. Dies ist besonders wichtig,
wenn aus gesundheitlichen Gründen Sport getrieben wird, denn
nur mit dieser Kombination lässt
sich die gewünschte Wirkung erzielen.
Sabine Lübben
Diplomsportlehrerin, ProPhysio
Titel
Thema
Hilfe, wir werden immer dicker!
Von ein paar Pfündchen über einige Kilos bis hin zu Adipositas
Der Frühling steht vor der Tür, Bikini, Badeanzug und leichte Sommerkleidung warten, und damit
steigt der Wunsch, die Winterkilos
loszuwerden. In Frauenzeitschriften, Diätratgebern und einschlägigen Fernsehsendungen
werden wir täglich daran
erinnert, dass der eine
oder andere Festtagsbraten zu viel des Guten war. Ob mit Weight
Watchers, Schlank im
Schlaf oder BrigitteDiät – die ein bis drei
Kilos sollen weg.
Doch für
viele geht
es längst
nicht
mehr
um ein
paar
Pfunde
und um
das Tragen der
aktuellen
Strandmode. In
Deutschland,
wie in vielen
Industriestaaten,
sind die meisten Menschen aus medizinischer Sicht zu
dick: Mittlerweile ist jeder zweite
Deutsche übergewichtig, sogar
jeder fünfte adipös (fettleibig), und
die wenigsten wissen, wie sie damit umgehen sollen. Hier helfen
keine kurzfristigen Diäten, ganz
im Gegenteil: Die Kilos purzeln
nicht, sie steigen (Jo-Jo-Effekt),
und das Wohlfühlgewicht bleibt
eine Fata Morgana.
Therapiemöglichkeiten
Insbesondere von den
häufig beworbenen
‚Crash-Diäten’ (Kohlsuppen-, Hollywood-,
Reis-, Eierdiät…) ist
aus ernährungswissenschaftlicher Sicht
dringend abzuraten.
Erfolge, die mit
konventionellen Therapien erzielt
werden,
wie der
diätetischen,
pharmakologischen,
bewegungsund
verhaltenstherapeutischen,
sind meist nur
von kurzer Dauer.
Immer häufiger muss die Indikation zur adipositas-chirurgischen
Operation zur Behandlung der
Fettleibigkeit gestellt werden, da
diese zurzeit die effektivste Maßnahme darstellt. Und dabei geht
es nicht um Schönheits-Chirurgie
und gutes Aussehen. Übergewicht und Fettleibigkeit führen früher oder später fast zwangsläufig
ins Krankenhaus: Herz-Kreislaufkrankheiten, Bluthochdruck,
Zuckerkrankheit, Schäden des
Bewegungsapparats, erhöhter
Hirndruck, Stoffwechselstörungen
und Unfruchtbarkeit sind mögliche Folgeerscheinungen, denen
dringend mithilfe der Operation
vorgebeugt werden muss bzw.
die nur mithilfe einer Operation in
den Griff zu bekommen sind.
Kindliche Adipositas
Übergewicht und Adipositas sind
längst keine Erwachsenen-Probleme mehr. Auch Kinder und
Jugendliche überschreiten laut
einer Gesundheitsstudie (KIGGSStudie) des Robert-Koch-Instituts
von 2006 immer häufiger das
Normalgewicht. Etwa 15 Prozent
der Kinder im Alter von 3-17 Jahren sind übergewichtig und 6,3
Prozent adipös. Insbesondere
Kinder aus den sogenannten ‚bildungsfernen Schichten’ weisen
ein erhöhtes Risiko für die Erkrankung Adipositas auf. In diesen Milieus fehlen laut Studie oft
Informationen über gesunde bzw.
ungesunde Ernährung. Dass man
dem Nachwuchs mit den bunten
Kinderjoghurts und anderen extrem gesüßten Kindernahrungsmitteln keinen Gefallen tut, ist nur
selten bekannt.
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Titel
Thema
Folgen kindlicher Adipositas
Die Folgen der kindlichen Adipositas sind zum einen psychosoziale Belastungen (Hänseleien)
aber auch Beeinträchtigungen in
der körperlichen Kompetenz, des
persönlichen Auftretens sowie
der sozialen Funktionen. Ohne
Hilfe und Unterstützung wächst
die Krankheit buchstäblich mit.
Die Kinder quälen sich noch im
Erwachsenenalter mit Adipositas
herum. Unerfüllte Berufswünsche sind häufig das Resultat ihrer Krankheit, meist gehen auch
Wünsche nach Partnerschaft
und Familie nicht in Erfüllung.
Eine frühzeitige, langfristige und
ganzheitliche Therapie (multimodale Therapie) ist daher dringend
angeraten. Das Angebot solcher
langfristigen Maßnahmen ist in
Deutschland allerdings nicht flächendeckend gegeben. Die Kosten sind hoch und der Erfolg nicht
hinlänglich erforscht. Hierzulande
empfohlen und verschrieben werden in der Regel stationäre Kuraufenthalte, jedoch bringen diese
zumeist nur einen kurzen Erfolg,
gefolgt vom Jo-Jo-Effekt.
Engagement und Projekte
Möglichst frühzeitig
müssen
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Heranwachsende an die Themen Ernährung und Bewegung
herangeführt werden. In Zeiten
von Fast-Food-Ketten, ‚Schnitzel aus dem Toaster‘ und immer
mehr Haushalten, in denen nicht
mehr regelmäßig gekocht und
gemeinsam gegessen wird, ist
das ein schwieriges Unterfangen.
Daher gibt es in immer mehr Kindergärten, Kindertagesstätten
und Grundschulen Programme,
in denen die Notwendigkeit einer
gesunden und ausgewogenen
Ernährung vermittelt wird (z. B.
Powerkids, Tigerkids). Prominente (Fernseh-) Köche engagieren
sich für die Ernährungsbildung
unserer Kinder, zeigen ihnen, wie
man frische Gerichte zubereitet und dass das Gemüse nicht
in Dosen wächst. Sportvereine
schnüren attraktive Angebote für
Kinder, arbeiten mit Kindergärten,
Schulen und den Kommunen zusammen, um die Kinder nicht in
die Fernseh- und Computerfallen
laufen zu lassen. Viele ziehen im
Kampf gegen kindliche Adipositas an einem Strang – schließlich handelt es sich mittler-
weile um ein gesellschaftliches
Problem.
Der wichtigste Faktor für eine
erfolgreiche Vorbeugung oder
Überwindung der Krankheit sind
aber die Eltern. Ohne ihre aktive
Einbindung in Therapien und vorbeugende Maßnahmen bleiben
all diese gut gemeinten Programme fruchtlos. Sicherlich erfordert
das einiges Engagement von den
Eltern: Eine gesunde Küche will
überlegt sein, gemeinsame Mahlzeiten koordiniert und der Gang
zum Sportverein, um beispielsweise den Junior beim samstäglichen Fußballturnier anzufeuern
oder gar zusammen die Bahnen
im Schwimmbad zu ziehen, ist
zunächst ungewohnt, anfangs
vielleicht sogar lästig.
Und trotzdem gilt: Erziehen heißt
vorleben!
Mareike van
Lessen
Oecotrophologin,
St. FranziskusHospital
Medizin
Betreuung
Spatenstich auf Burg Ranzow
Ab 2013 erhalten 40 Demenzerkrankte ein neues Zuhause
Mit dem ersten Spatenstich begann kurz vor Weihnachten die
Erweiterung des Seniorenhauses
Burg Ranzow in Kleve-Materborn.
Auf 2.000 qm entstehen vier Hausgemeinschaften für 40 demenziell
veränderte Menschen, die hier
ein neues Zuhause finden. „Dem
Buch der Geschichte von Burg
Ranzow wird ein neues Kapitel
angefügt“, ist sich der langjährige
Leiter des Seniorenhauses, Wilfried Tünnihsen, sicher. Am Rande
des Spatenstichs verriet Stephanie Kirsch, Geschäftsführerin der
Seniorenhaus GmbH, bereits den
Namen der neuen Einrichtung: St.
Monika wird sie heißen, wie die
Mutter des hl. Augustinus, nach
dessen Regel die Ordensgemeinschaft der Cellitinnen zur hl. Maria
lebt.
‚Segregatives Wohnmodell’
Anders als in klassischen Pflegeeinrichtungen werden in St. Monika ausschließlich an Demenz
erkrankte Senioren leben. Dieses
‚segregative’ (getrennte) Wohnmodell hat den Vorteil, dass die Mitarbeiter sich ganz auf die Bedürfnisse der häufig sehr unruhigen,
mitunter lauten Patienten konzentrieren können. Dabei muss keine
Rücksicht mehr auf Bewohner
genommen werden, die ein höheres Ruhebedürfnis haben und ihre
Umwelt noch ganz gesund wahrnehmen. Beide Gruppen kommen
so besser zu ihrem Recht.
Beim Spatenstich v. li.: Bürgermeister Theodor Brauer, Jürgen Rauer,
Technischer Beigeordneter der Stadt Kleve, Geschäftsführerin Stephanie Kirsch, Martha Engelen, Mitglied des Seniorenhausbeirates,
Seniorenhausleiter Wilfried Tünnihsen und Architekt Bernd Erkens
In jeder der insgesamt vier Hausgemeinschaften gibt es Alltagsbegleiter, die den Tagesablauf
mitgestalten und die Bewohner
aktivieren und unterstützen. „Die
gemeinsame Zubereitung von
Mahlzeiten, das nachmittägliche
Waffelbacken gehören genauso
dazu wie Tagesausflüge und Spieleabende“, erläutert Regionalleiter
Matthias Wolter.
Mit St. Monika wird auf Burg Ranzow ein optimaler Wohn- und Lebensraum geschaffen, in dem sich
die Mitarbeiter besser und individueller auf die speziellen Bedürfnisse
der Demenzpatienten einstellen
können. Dies ist notwendig, weil
demenziell veränderte Menschen
oft unter motorischen Einschränkungen oder Verhaltensstörungen
leiden. Um mit den krankheitsbedingten Verhaltensmustern angemessen umgehen zu können, ist
ein ‚empathisches (mitfühlendes)
Hineindenken’ in die betroffenen
Menschen wichtig. Hierzu bietet
die ‚erlebensorientierte Pflege’ einen wichtigen Ansatz. Dabei geht
man davon aus, dass eine optimale Betreuung nur erreicht werden
kann, wenn zwischen Pfleger und
zu Pflegendem ein Kontakt hergestellt wird. Entscheidend dafür
ist, dass sich die Mitarbeiter mit
den Fähigkeiten und bisherigen
Lebensumständen der Bewohner
CellitinnenForum 1/2012 13
Medizin
Betreuung
Modellbild des vom Kölner Architekturbüro Orend entworfenen Hauses
vertraut machen. Nur so können
sie bestimmte Verhaltensweisen
der alten Menschen verstehen
und erfahren, wie die Kommunikation gelingen kann. Die ‚erlebensorientierte Pflege’ geht damit über
die professionelle Versorgung weit
hinaus und wird in den Seniorenhäusern der Cellitinnen seit Jahren
praktiziert.
müssen differenziertere Angebote für Senioren mit demenziellen
Veränderungen machen, weil die
alten Menschen in den klassischen Einrichtungen nicht immer
optimal betreut werden können“,
erklärt Geschäftsführerin Stephanie Kirsch und hofft, die für März
2013 geplante Fertigstellung umsetzen zu können.
Angepasste Architektur
Der Neubau wird insgesamt vier
Wohngruppen auf zwei Ebenen
umfassen. Das Investitionsvolumen beträgt rund 4,4 Millionen
Euro. Die Stadt Kleve begrüßt das
Engagement ausdrücklich: Bürgermeister Theodor Brauer lobte
beim Spatenstich das moderne
Konzept, das der demografischen
Entwicklung am Niederrhein
Rechnung trage und über 40 qualifizierte Arbeitsplätze in Materborn
schaffe.
Die Erweiterung von Burg Ranzow berücksichtigt die räumlichen
Ansprüche des erlebensorientierten, segregativen Pflegemodells:
40 Einzelzimmer, große Gemeinschaftsräume mit Terrassen und
Balkonen schaffen einen ansprechenden Rahmen für ein aktives
Zusammenleben, welches einem
alters- und krankheitsbedingten Rückzug entgegenwirkt. „Wir
14 CellitinnenForum
Cellitinnen-Forum1/2012
1/2011
St. Monika erhält
Andachtsraum
Ganz im Sinne der Stiftung der
Cellitinnen zur hl. Maria legt die
Seniorenhaus GmbH für St.
Monika nicht nur Wert auf die
wohnliche Architektur, sondern
auch auf die spirituellen Belange der Bewohner. Die Planung
für St. Monika beinhaltet daher
einen Andachtsraum. „Wir haben in den vergangenen Jahren
wichtige Erfahrungen sammeln
können und wissen um die Bedeutung von Glauben und Religion im Alter“, erläutert Stephanie
Kirsch. „Wir bieten in unseren
Seniorenhäusern spezielle Gottesdienstformen für demenzerkrankte Bewohner an. Und
auch hier in St. Monika möchten
wir dieses Angebot ganz bewusst
umsetzen.“
Medizin
Betreuung
Kampf den MRSA-Keimen
Erfolgreiches Pilotprojekt im St. Franziskus-Hospital
Seit April 2011 wird im Kölner St.
Franziskus-Hospital bei jedem
Patienten im Rahmen seiner stationären Aufnahme ein NasenRachen-Abstrich entnommen,
um mögliche Träger von MRSA
(Multi-Resistenter-Staphylococcus-aureus) zu identifizieren. Die
ersten Ergebnisse lassen bereits
eindeutige Rückschlüsse zu.
gesprochen. Dies ist insofern irreführend, da die meisten ‚MRSAInfektionen’ gar keine Infektionen
sind, sondern man muss dabei
von reinen Besiedlungen/Kolonisationen ausgehen. Tatsächliche
Infektionen mit Staphylococcus
aureus und mit MRSA stellen allerdings ein großes Problem in allen Kliniken dar.
MRSA – Was ist das?
MRSA-Infektionen
Die Bakterienart ‚Staphylococcus
aureus’ ist weit verbreitet. Bei vielen Menschen siedeln die Keime
als Teil der normalen Bakterienflora auf Haut und Schleimhäuten,
ohne überhaupt zu Erkrankungen
zu führen. Von hier aus können
die Bakterien, meist von den Betroffenen selbst, auf angrenzende
Hautbereiche und andere Personen übertragen werden. Für gesunde
Menschen mit einer
normalen Immunabwehr stellen
‚Staphylococcus
aureus’-Bakterien
und sein multiresistenter Verwandter
in der Regel keine
Gefahr dar.
Bei abwehrgeschwächten und/
oder schwerkranken Patienten – ganz besonders im fortgeschrittenen Alter – können ‚Staphylococcus aureus’ und MRSA
schwerwiegende Infektionen
verursachen und erhebliche therapeutische und kran-
In den Medien
wird immer häufiger von einer
rasanten Steigerung von ‚MRSAInfektionen’ kenhaushygienische Probleme
bereiten. Eitrige Infektionen wie
beispielweise Wundinfektionen,
Knochenmarkentzündungen, Infektionen von Gefäßprothesen,
Blutvergiftungen und Lungenentzündungen sind typische Folgen
einer solchen Infektion. Besonders die Behandlung von MRSAErkrankungen bereitet Probleme,
da nur noch eine Wirkstoffgruppe von Antibiotika zur Verfügung
steht. Außerdem ist häufig eine
Isolierung von MRSA-Trägern
notwendig, um eine weitere Ausbreitung auf andere Patienten
und im Krankenhaus allgemein zu
verhindern.
Grundsätzlich wird
unterschieden zwischen ‚mitgebrachten multiresistenten Keimen’ und
im Krankenhaus
erworbenen Keimen.
In der Bevölkerung besteht eine
ernstzunehmende Angst und
Sorge vor einer
Infektion mit einem ‚Problemkeim’ während
eines stationären Aufenthalts. Diese Angst wird
nicht zuletzt durch zahlreiche
Presse- und Fernsehberichte verstärkt.
CellitinnenForum 1/2012 15
Medizin
Betreuung
Um
herauszufinden,
wie hoch die
tatsächliche
Rate der im
Krankenhaus
erworbenen
Infektionen durch
MRSA ist und wie
viele Keimträger
durch
Neuzugänge
von
außen
ins
Haus kommen, hat
sich das St.
FranziskusHospital nun
als erste
Klinik
in
Seit dem 1. April 2011 werden
alle Patienten bei ihrer Aufnahme mit einem NasenRachenabstrich auf ein
mögliches Vorhandensein von MRSA Keimen
getestet. Dabei werden
sowohl Notfallpatienten als auch geplante Aufnahmen berücksichtigt. Durch
dieses sogenannte
Screening ist gewährleistet, dass ein mögliches Trägertum frühzeitig erkannt wird, sodass
notwendige Schritte eingeleitet werden können,
bevor es zu einer Eigeninfektion oder der Ansteckung anderer Patienten kommen kann.
Erste
Untersuchungsergebnisse
Die Ergebnisse
des Pilotprojektes sprechen
für sich:
In einem
Zeitraum
von neun
Monaten
wurde bei
8.526 Patienten
ein Nasen-/Rachenabstrich entnommen. Insgesamt wurden 140
Köln
dazu entschlossen, ein erweitertes, ausgedehntes MRSA-Eingangsscreening durchzuführen.
MRSA nach Kliniken
Innere
HNO
Chirurgie UCH
Orth
WS
Intensiv
mitgebrachte MRSA
71
19
16
13
2
1
Kolonisation/Infektion
16 CellitinnenForum 1/2012
13
MRSA-Fälle registriert. Das bedeutet, dass lediglich 1,6 % aller Patienten MRSA-Träger sind.
Durch das Eingangsscreening
konnte auch gezeigt werden,
dass 135 dieser 140 Fälle bereits
bei der Aufnahme in das Krankenhaus den Keim mitbrachten.
Lediglich fünf der 140 Patienten
(3,5 %) erwarben den MRSAKeim während des stationären
Aufenthaltes.
1. F azit: Eine wesentliche Erkenntnis der Datenerhebung
ist, dass der MRSA nicht – wie
häufig in den Medien dargestellt
– erst im Krankenhaus erworben, sondern von den Patienten
in den allermeisten Fällen bereits ‚mitgebracht’ wird. Nur bei
fünf Patienten, d.h. bei 3,5 %
aller MRSA-Patienten, konnte
eine im Krankenhaus erworbene MRSA Kolonisation/Infektion
diagnostiziert werden.
2. F
azit: Es gilt weiterhin die Regel, dass ältere, meist multimorbide Patienten eine größere
Wahrscheinlichkeit auf Vorliegen eines MRSA-Keims aufweisen als junge und gesunde
Patienten. Das zeigt die Tatsache, dass die meisten Keimträger in der internistischen Abteilung zu verzeichnen sind.
3. Fazit: Eine interessante, neue
Erkenntnis des MRSA-Screenings ist die Tatsache, dass
auch Patientengruppen mit
einem großen Anteil von vermeintlich gesunden und jun-
Medizin
Betreuung
gen Patienten als MRSA-Träger identifiziert wurden. Hier ist
insbesondere die HNO-Klinik
des Hauses zu nennen. Diese Patienten fallen in der Regel nicht in eine sogenannte
Risikogruppe und würden bei
einem MRSA-Screening, welches lediglich Risikogruppen
untersucht, größtenteils unentdeckt bleiben.
Patienten, die zu geplanten, aber
nicht unbedingt notwenigen Eingriffen in unser Haus kommen,
werden bei Keimnachweis zunächst nicht aufgenommen.
deutlich gesenkt werden, was
langfristig wiederum den hohen
Aufwand der zusätzlichen Betreuung reduziert. Nicht zuletzt
dienen die umfassenden Maßnahmen der Sicherheit von Patienten und Mitarbeitern.
diesen Fällen
veranlasst dasdes MRSA-Screenings ist
3. Fazit: Eine interessanteIn neue
Erkenntnis
St. Franziskus-Hospital Saniedie Tatsache, dass auch Patientengruppen
mit einem
großen wird
Anteil
rungsmaßnahmen unter häusliDas Eingangsscreening
von vo
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Bedingungen.
Die Patienten identifiziert
den Patienten des
St. Franzikusvermeintlich gesunden und
jungen
Patienten
wurden,
die
werden nach erfolgreicher SanieHospitals sehr gut angenommen.
zahlreiche MRSA-Träger aufwiesen.
Hieraufgeist insbesondere
die
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In den vergangenen
neun
Monaten reagierten die Patienten
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fallen in der Regel
ausschließlich positiv auf das EinnichtSollte
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des EinDas generelle Eingangsscreening
gangsscreening.
Mittlerweile
gegangsscreenings ein MRSA-Träbedeutet zunächst einen erhöhhört es, ähnlich wie die BlutentScreening,
welches lediglich
Risikogruppen untersucht,
größtenteils
ger identifiziert werden, ergreiten Aufwand, bindet Ressournahme, zur täglichen Routine bei
fen Ärzte undbleiben.
Pfleger umgehend
cen und verursacht Kosten. Auf
der stationären Aufnahme.
unentdeckt
Maßnahmen. Bei Notfallpatiender anderen Seite kann durch
ten, die einer sofortigen stationädas generelle Screening und die
ren Behandlung
bedürfen, erfolgt
MRSA
nach Kliniken
Innereentsprechenden
HNO einzuleitenden
Chirurgie
die
Isolierung
und
die
Sanierung
Hygienemaßnahmen
die Anstemitgebrachte MRSA
unter stationären Bedingungen.
ckungsgefahr im Krankenhaus
Kolonisation/Infektion
71
19
16
Ulrich Boll, Hygienefachpfleger
Dr. Elmar
UCH und
Orth
WSKleimann,
Intensiv
Chefarzt, Facharzt für Chirurgie
und Viszeralchirurgie
13
13
2
1
Alle mitgebrachten MRSA Kolonisation oder Infektionen
100
95
90
85
80
75
70
65
60
55
50
45
40
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30
25
20
15
10
5
0
Inn
HNO
Chir
UCH
ORTH
WS
Int
CellitinnenForum 1/2012 17
Medizin
Betreuung
Aller guten Dinge sind drei
Neustrukturierung der Orthopädie im St. Franziskus-Hospital
‚Aus 1 mach 3’ – unter diesem
Motto wird die Klinik für Orthopädie am St. Franziskus-Hospital
umstrukturiert. Zukünftig wird
es drei spezialisierte Kliniken für
Orthopädie geben. So kann sich
das Ärzteteam besser auf die Patientenbedürfnisse einrichten und
die Zusammenarbeit mit den niedergelassenen Ärzten noch effektiver gestalten. „Wir bauen ein
muskulo-skelettales Zentrum auf,
das alle Bereiche der Erkrankungen des Knochenapparates abdecken kann“, erklärt der Ärztliche Direktor Dr. Elmar Kleimann.
Klinik für Orthopädie I
Dr. Klaus Schlüter-Brust wechselte zum 1. Februar 2012 von der
Kölner Uniklinik in das Ehrenfelder Krankenhaus. Sein Schwerpunkt sind Endo- und Revisionsendoprothetik: der Einsatz bzw.
die Auswechslung künstlicher
Gelenke, insbesondere an Knie
und Hüfte. „Ich fühle mich schon
jetzt als Teammitglied und freue
mich, dass ich einen wichtigen
Baustein in dem großen Gefüge
der Orthopädie im St. Franziskus-Hospital bilden kann“, betont Dr. Klaus Schlüter-Brust. Die
kollegiale Zusammenarbeit und
die Unterteilung in spezifizierte
Abteilungen kennt er aus seiner
Zeit in Krankenhäusern in Großbritannien.
Klinik für Orthopädie II
Bereits seit dem 1. Oktober 2011
18 CellitinnenForum 1/2012
leitet Prof. Dr. Viola Bullmann,
die vorher über 13 Jahre an der
Uniklinik in Münster tätig war, die
neu gegründete Klinik für Orthopädie II – Wirbelsäulenchirurgie.
„Der Bedarf an wirbelchirurgischen Eingriffen ist hier in Köln
groß“, berichtet die Chefärztin.
Besonders erfreut ist die Medizinerin über das moderne Equipment, das ihr und ihrem Team
die alltägliche Arbeit erleichtert.
„Unsere Ausstattung ist auf dem
aktuellsten Stand, da die Abteilung ja komplett neu aufgebaut
wurde“, erklärt die Wirbelsäulenchirurgin.
gemeinsame Visiten und kurze
Dienstwege effizienter werden“,
fasst Professorin Viola Bullmann
zusammen.
Klinik für Orthopädie III
Dritter Chefarzt im Team ist der
im St. Franziskus-Hospital bereits
alt eingesessene Dr. Fabian Ritz.
Er hat seit seinem Start im Jahr
2005 die Schlüsselloch-Chirurgie
(arthroskopische Operationen)
stetig vorangetrieben und ausgebaut. Nun leitet er die Klinik für
Orthopädie III – Arthroskopische
Chirurgie und Sporttraumatologie. „Je schonender die Eingriffe für den Patienten sind, desto
schneller ist er im wahrsten Sinne
des Wortes wieder auf den Beinen“, betont Dr. Ritz.
Sinnvolle Ergänzung
Einig sind sich alle drei Chefärzte über die bestechenden Vorteile des neuen Systems. „Das
Gute an unserer engen Zusammenarbeit ist, dass wir durch
Drei Fachschwerpunkte – drei
Prof. Dr. Viola Bullmann,
Medizin
Betreuung
Optimal ergänzt wird die neue
Orthopädische Abteilung des Ehrenfelder St. Franziskus-Hospitals
durch die Klinik für Unfall- und
Wiederherstellungs-Chirurgie unter der Leitung von Dr. Andreas
Schick.
Medizin der kleinen Schnitte
– auch für die Hüfte
Das Interesse an arthroskopischer
Chirurgie für das Hüftgelenk ist in
den vergangenen Jahren rapide
gestiegen. Bei der Arthroskopie
werden die Gelenke mithilfe einer
Sonde untersucht und operiert.
Das CellitinnenForum sprach mit
Dr. Fabian Ritz, Chefarzt der Klinik für Orthopädie III und Dr. Till
Kraushaar, Oberarzt derselben
Klinik, über die Hüftarthroskopie.
Arthroskopien kennen wir inzwischen von Knie und Schulter –
seit wann ist diese Methode auch
für Hüftpatienten von Interesse?
Dr. Till Kraushaar: Auch wenn die
Hüfte schwer zugänglich ist - vermehrt versucht man seit einigen
Jahren, Operationen am Knochen
und an Gelenken minimal-invasiv
durchzuführen. Auch wir in KölnEhrenfeld arbeiten seit einiger Zeit
mit dieser Technik.
Wo liegen denn die Vorteile einer
Hüftarthroskopie?
Dr. Fabian Ritz: Wir sehen die klaren Vorteile dieser Methode in der
schnelleren Genesungszeit und
Mobilität unserer Patienten – auch
wenn für uns als Ärzte die Technik
sehr anspruchsvoll ist.
Chefärzte v. li. Dr. Fabian Ritz,
Dr. Klaus Schlüter-Brust
Für wen ist eine Arthroskopie des
Hüftgelenks geeignet?
Dr. Till Kraushaar: Die moderne
Methode der Hüftarthroskopie
eignet sich zum Beispiel bei Fehlbildungen des Oberschenkelhalses oder der Gelenkpfanne. Aber
auch Knorpelschäden, freie Gelenkkörper und schmerzhafte Hüftendoprothesen können auf diesem Wege behandelt werden.
Wie geht eine solche Hüftarthroskopie vonstatten?
Dr. Fabian Ritz: An erster Stelle
stehen eine gründliche körperliche
Untersuchung und die Diagnostik
durch konventionelle Röntgenbilder und, wenn möglich, ein direktes Kontrastmittel-MRT des betroffenen Hüftgelenks. So können
wir auf den Bildern und anhand
des Gesprächs mit dem Patienten
genau sehen, wo seine gesundheitlichen Probleme liegen und
wie wir ihm am besten helfen können. Während der unter Vollnarkose durchgeführten OP ist eine
korrekte Lagerung des Patienten
ganz wichtig, um den Zugang zum
Hüftgelenk in idealer Weise zu erreichen. Wir arbeiten dann mit drei
winzigen Hautschnitten, durch die
die Instrumente und eine kleine
Kamera, mit der wir das Operationsfeld im Blick haben, eingeführt
werden.
Und wie geht es nach der Operation weiter?
Dr. Till Kraushaar: In der Regel
schließt sich ein kurzer stationärer
Aufenthalt von zwei bis drei Tagen
an, um eventuelle Komplikationen
zu beobachten und auszuschließen. Danach ist eine krankengymnastische Betreuung notwendig,
um Beweglichkeit und Muskelkraft
wiederherzustellen.
Vielen Dank für das Gespräch!
CellitinnenForum 1/2012
Cellitinnen-Forum
1/2011 19
Medizin
Betreuung
Silvester in der Notfallambulanz
„The same procedure as every year …”
Samstag, 31. Dezember 2011,
Tatort Kunibertskloster. Sieben
blau- und weißgekleidete Personen halten sich in der Ambulanz
des St. Marien-Hospitals auf. Ihre
Mission: Versorgung der Patienten. Ihre Ausrüstung: Vinyl-Handschuhe, Decken, Verbandsmaterialien und jede Menge gute Laune!
Die Notfallambulanz des St. Marien-Hospitals hat sich auf ihren
Einsatz in der Silvesternacht gut
vorbereitet: Zwei Chirurgen, zwei
Internisten und drei Pflegekräfte
stehen bereit, um sich um diejenigen zu kümmern, die sich Verletzungen durch Feuerwerkskörper
zugezogen oder zu viel gefeiert
haben. Der Abend beginnt erst
einmal ruhig. So wird zunächst
zusammen gegessen, um sich für
den kommenden Einsatz zu stärken. Lange lassen die Patienten
dann aber nicht auf sich warten.
Noch im ‚alten Jahr‘ bringt der
Nur ein Patient – noch ist es ruhig
Rettungswagen den ersten Jugendlichen mit reichlich erhöhtem
Alkoholpegel in die Ambulanz.
Er bleibt nicht der Einzige, der die
Jahreswende in der Ambulanz
erlebt. Bereits wenige Minuten
später erreicht eine Patientin das
Krankenhaus, nachdem sie von einem verfrühten Feuerwerkskörper
am Bein verletzt wurde. Sie feiert
Stärkung vor dem Ansturm
20
20 Cellitinnen-Forum
CellitinnenForum 1/2012
1/2011
das neue Jahr mit ihren Freundinnen im Behandlungsraum.
Nach Mitternacht treffen immer
mehr Patienten ein. Die meisten
weisen Verletzungen durch Feuerwerkskörper auf. Die Chirurgen
haben alle Hände voll zu tun. Auch
die Notbetten füllen sich: vor allem
mit Jugendlichen, die zu sehr dem
Alkohol zugesprochen haben.
Das Team der Ambulanz ist bis
zum Ende der Dienstzeit damit
beschäftigt, die Patienten adäquat
zu versorgen. Doch auch während der anstrengenden Arbeit
findet man Zeit, sich ein frohes
neues Jahr zu wünschen und ein
paar Minuten das Feuerwerk über
Köln anzusehen. Alles in allem
verläuft die Nacht wie erwartet.
Die langjährige Erfahrung und eine
gelungene Teamarbeit garantieren
wieder einmal eine optimale Versorgung der Patienten.
Medizin
Betreuung
Zu Hause und in guten Händen
Ambulanter Pflegedienst Auxilia im Cellitinnen-Verbund bestens etabliert
Um bestehende Versorgungslücken zwischen den Kliniken und
Seniorenhäusern der Stiftung
der Cellitinnen zur hl. Maria zu
schließen, hat die Seniorenhaus
GmbH im Mai 2011 mit Auxilia
einen eigenen ambulanten Pflegedienst aus der Taufe gehoben.
Knapp ein Jahr später ist dieser
im Angebotsspektrum des Cellitinnen-Verbundes bereits bestens
etabliert. Elf Auxilia-Mitarbeiter
betreuen inzwischen rund 80 Senioren zwischen Köln-Lindenthal,
Chorweiler und Nippes, Tendenz
rapide steigend. „Zuweilen haben
wir schon heute mehr Anfragen,
als wir bewältigen können“, verweist Pflegedienst-Leiterin Sabine
Wild.
Dafür macht die Auxilia-Chefin neben ihren engagierten und kompetenten Mitarbeitern vor allem
die Einbettung des Pflegedienstes in den Cellitinnen-Verbund
verantwortlich. „Das ist ein guter
Türöffner“, verweist sie auf die
erstklassige Zusammenarbeit mit
den stationären Einrichtungen der
Stiftung. Sie wissen, Auxilia kann
die gewünschten Leistungen
nahtlos bereitstellen. Nicht zuletzt
deshalb nutzen inzwischen auch
immer mehr Bewohner des St.
Anna Wohnstiftes den im Haus
ansässigen ambulanten Pflegedienst. „Viele Senioren kommen
auch mal spontan in unserem
Büro vorbei, um sich den Blutdruck messen zu lassen“, erklärt
Sabine Wild. Allerdings hat sich
Das Auxilia-Team freut sich über eine ‚glatte‘ Eins
die Qualität der Auxilia-Pflegeservices inzwischen auch außerhalb
des Verbundes herumgesprochen: Von den 80 Senioren, die
Auxilia betreut, hatten 40 Prozent
zuvor keine Berührungspunkte mit
anderen Cellitinnen-Einrichtungen.
Vor allem das christliche Wertesystem des Pflegedienstes spricht
viele an. „Natürlich gilt es immer,
auch wirtschaftlich zu arbeiten.
Doch der Mensch und seine Bedürfnisse müssen im Vordergrund
stehen“, sagt Sabine Wild. Deshalb plant sie gemeinsam mit den
Pflegekräften, wie viel Zeit bei den
einzelnen Pflegeeinsätzen benötigt
wird. Schließlich sind die AuxiliaMitarbeiter für viele der Patienten
nicht ausschließlich nur Dienstleister, sondern auch Vertraute und
nicht selten einziges Bindeglied
zum gesellschaftlichen Leben.
Um dem wachsenden Bedarf an
hochwertigen ambulanten Pflegeservices auch zukünftig gerecht werden zu können, stehen
bei der Auxilia GmbH die Zeichen
weiter auf Wachstum. „Wir wollen
zukünftig noch individueller auf
die Bedürfnisse unserer Kunden
eingehen“, erläutert Dr. Guido
Lerzynski, Mitgeschäftsführer der
Gesellschaft. Allein bis April sollen vier weitere Mitarbeiter eingestellt werden.
Die qualitative Leistung der Auxilia erfreut auch den Medizinischen
Dienst der Krankenkassen (MDK).
Der hatte die Arbeit des ambulanten Dienstes zwischen Weihnachten und Neujahr überraschend
geprüft – und zeigte sich von der
Pflege- und Dokumentationsqualität begeistert. Das Ergebnis: Eine
‚glatte‘ Eins.
CellitinnenForum 1/2012 21
Profile
Personen
Größe mit Nähe verbinden
Neuer Aufsichtsratsvorsitzender der Hospitalvereinigung St. Marien
Seit dem 1. Oktober 2011 ist
Dr. Klaus Tiedeken Mitglied des
Vorstands der Stiftung der Cellitinnen zur hl. Maria und Vorsitzender des Aufsichtsrates der
Hospitalvereinigung St. Marien
(HSM). In einem Interview mit
dem CellitinnenForum sprach
er über seine Beweggründe, die
Arbeit in diesen Gremien mitzugestalten.
Herr Dr. Tiedeken, wann haben
Sie das erste Mal von den Cellitinnen gehört?
Das muss 1996 oder 1997 gewesen sein - zu dieser Zeit war
ich im Vorstandssekretariat der
Kreissparkasse Köln tätig und
hatte Einblick in alle Gremien, in
denen unsere Vorstandsmitglieder vertreten waren. Herr Hellmann war bei den Cellitinnen zur
hl. Maria im Aufsichtsrat. Daher
kannte ich die Ordensgemeinschaft, wusste aber zu dieser Zeit
noch nicht, wie groß der Verbund
ist, für den er ehrenamtlich tätig
war. Die erste Einrichtung, die ich
dann später persönlich kennen
lernte, war das Heilig Geist-Krankenhaus in Köln-Longerich. Hier
war ich überrascht darüber, wie
ein Krankenhaus in einer so engen Bebauung eines Wohnviertels
liegen kann. Aber wenn man sich
die Geschichte der Gartenstadt
Nord ansieht, handelt es sich um
ein Ergebnis der städtebaulichen
Evolution, denn mit dem neuen
Mutterhaus des Ordens waren
22 CellitinnenForum 1/2012
Dr. Klaus Tiedeken
Profile
Personen
die Cellitinnen zur hl. Maria schon
1959 an diesem Standort.
Kennen Sie andere Kölner Krankenhäuser im Vergleich?
In meinem bisherigen Leben war
ich nur dreimal im Krankenhaus
und das liegt lange zurück. Daher
beschränken sich meine Erfahrungen mit Krankenhäusern in Köln
überwiegend auf die Kreißsaalführungen, die meine Frau und
ich vor der Geburt unserer beiden Kinder unternommen hatten.
Da haben wir mehrere geburtshilfliche Kliniken kennengelernt,
schließlich sollten unsere Kinder
‚Kölner‘ werden. Für 2012/13
habe ich mir vorgenommen, alle
Einrichtungen der Hospitalvereinigung in Köln und Wuppertal wenigstens einmal zu besuchen.
Wie kam es zu Ihren Ernennungen
in den Vorstand der Stiftung und
den Aufsichtsrat der Hospitalvereinigung?
Vor gut drei Jahren - als sich ein
Personalwechsel in den Gremien abzeichnete - sprachen mich
Herr Mauel und Herr Hellmann
an, ob ich mir eine Mitarbeit bei
den Cellitinnen vorstellen könnte.
Ich habe mir das in Ruhe überlegt,
denn im Verbund wird der ganze
Mann bzw. die ganze Frau bei den
Aufgaben gefordert. Ein Engagement bei den Schwestern bedeutet sowohl Pflicht und Ehre als
auch insbesondere eine beachtliche Verantwortung. Schließlich
wurde ich in den Aufsichtsrat berufen, was mich sehr gefreut hat.
Im Laufe des Jahres 2009 nahm
ich an den ersten Sitzungen der
Hospitalvereinigung teil und war
beeindruckt von der Komplexität
des Unternehmensverbundes,
der anstehenden Themenvielfalt
und der Kompetenz der Gremienmitglieder. Mit Wirkung zum
1. Oktober 2011 wurde ich zum
Vorsitzenden des Aufsichtsrates
der HSM gewählt sowie in den
Stiftungsvorstand berufen.
Welche Aufgaben haben Sie in
den Aufsichtsgremien?
Alle Beteiligten bringen jahrlange
Erfahrungen auf bestimmten Gebieten mit - die Bandbreite reicht
von medizinischem über betriebswirtschaftlichem und steuerlichem
bis hin zu krankenversicherungssowie krankenhausspezifischem
Fachwissen - gepaart mit gesundem Menschenverstand. Ich bin
weder Arzt noch Kranken- oder
Altenpfleger, so dass ich in diesen Fachthemen weniger Knowhow bieten kann. Als Betriebswirt
und einer der Verantwortlichen für
eine der größten deutschen Sparkassen sehe ich meine Aufgabe
darin, die Entwicklung des Unternehmensverbundes - schwerpunktmäßig der Krankenhäuser
- mitzubegleiten und zu steuern.
Es geht nicht darum, sich in das
Tagesgeschäft einzubringen dies haben die Verantwortlichen
exzellent und professionell im
Blick.
Zu unseren Aufgaben im Stiftungsvorstand und Aufsichtsrat
gehören zudem auch andere Entscheidungen; beispielsweise diskutieren wir intensiv und beschlie-
ßen über größere Investitionen
wie OP-Renovierungen, Erweiterungen und medizinische Großgeräte, wie zum Beispiel über
den damaligen Kauf des OP-Roboters DaVinci. Wir beschäftigen
uns mit strukturellen Fragen, der
Ausrichtung der Fachabteilungen,
der Entwicklung des Gesamtunternehmens, Standortfragen und
möglichen Erweiterungen. Darüber hinaus werden auch personelle Entscheidungen bei der
Besetzung von Chefarzt- und Geschäftsführerpositionen besprochen. Insgesamt geht es also um
Steuerungs- und Aufsichtsaufgaben sowie strategische Entscheidungen, um den Unternehmensverbund erfolgreich am Markt
bestehen zu lassen. Gleichzeitig
sind wir gefordert, bei unseren
Überlegungen stets die Leitgedanken der Ordensgemeinschaft
der Cellitinnen zur hl. Maria in der
Kupfergasse mitzubeachten.
Wie beurteilen Sie die Wettbewerbssituation im Gesundheitsmarkt?
Der Gesundheitsmarkt in
Deutschland ist hart umkämpft,
von einem enormen Kostendruck
getragen und sehr – vielleicht zu
sehr – ökonomisch orientiert. Wir
müssen klare Schwerpunkte im
Angebot der Leistungen setzen
und Kompetenzzentren ausbilden. Nur so haben wir langfristig
eine Chance, renommierte Spezialisten und Fachkräfte an uns
zu binden, um für die Patienten
und auch für die Mitarbeiter - unser wichtigstes Gut - attraktiv zu
CellitinnenForum 1/2012 23
Profile
Personen
sein. Denn wir wollen nicht nur
medizinische, pflegerische und
therapeutische Leistungen anbieten, sondern den Menschen
eine christlich geprägte Heimat
geben.
Was meinen Sie konkret damit?
Persönlich habe ich den Eindruck, dass es bei sehr vielen
Menschen Phasen im Leben gibt,
in denen das christliche Miteinander sehr gesucht und gebraucht
wird. Denken Sie an den Wunsch
nach der Erziehung in konfessionellen Kindergärten, auch von Eltern, die keiner Kirche angehören.
Denken Sie an Hochzeit, schwere
Krankheit, Pflege oder Tod. Hier
ist Kirche gefragt und hier sind
konfessionelle Anbieter gefordert,
die die Menschen mitnehmen.
Bei den Einrichtungen der Cellitinnen kann man gelebte Nächstenliebe noch erfahren, aber daran müssen wir permanent weiter
arbeiten, wenn das Versprechen
„Der Mensch in guten Händen“
gelten soll.
Wie sieht die Zukunft der Stiftung
der Cellitinnen zur hl. Maria aus?
Lassen Sie mich meine Eindrücke vom Mitarbeiterforum in der
Wuppertaler Stadthalle schildern.
Dort habe ich zum ersten Mal
gesehen, wie groß und beeindruckend der Verbund für die Zukunft
aufgestellt ist. So eine positive
Grund- und Aufbruchstimmung
habe ich selten bei Veranstaltungen dieser Art in anderen Unternehmen erlebt. Die hohe Identifikation und den Stolz, mit denen
24 CellitinnenForum 1/2012
sich die Krankenhäuser dort auch auf der Bühne - präsentierten, fand ich bezeichnend. Mir hat
dies noch einmal sehr deutlich
gemacht, dass wir den Zusammenschluss der Krankenhäuser
im Verbund nur auf Augenhöhe
bewältigen können. Aktuell gilt es,
die Wuppertaler Häuser erheblich
zu stärken und bei den Kölner
Häusern die erreichte Position
zu verteidigen und gleichzeitig zu
verbessern, ein sicherlich auch
beschwerlicher Weg. Der Unternehmensverbund muss weiterhin
sein klares Profil leben.
Wichtige Weichen wurden bereits
gestellt, so im Jahr 2002 mit der
Errichtung der Stiftung der Cellitinnen zur hl. Maria als eine zukunftssichere Struktur oder jüngst
mit dem Zusammengehen der
Hospitalvereinigung St. Marien
mit dem Klinikverbund St. Antonius und St. Josef. Der Kerngedanke der Verbundstruktur - nämlich
Größenvorteile bei gleichzeitiger
Nähe mit gemeinsamer Identität zu schaffen, muss weiter gestärkt
werden. Wir haben unsere Zukunft - bei einer guten Ausgangsposition - selbst in der Hand; ich
freue mich auf unsere weitere
Entwicklung.
Eine letzte Frage. Ihr Vorgänger,
Theo Hellmann, war 37 Jahre in
den Aufsichtsgremien der Cellitinnen. Wie lange möchten Sie die
Ämter bekleiden?
Mit der Übernahme ist von meiner Seite ein dauerhaftes Engagement verbunden. Ich sehe darin eine hochattraktive Aufgabe,
aber auch eine Verpflichtung, weil
die Schwestern uns das Vertrauen geschenkt haben, in ihrem
Sinne zu handeln. Das ist keine
leichte Bürde, die ich als bekennender Katholik aber trotzdem
gerne übernommen habe, weil sie
mir wichtig ist und Freude macht.
Solange ich die Ordensschwestern tatkräftig unterstützen kann,
die anstehenden Herausforderungen zu meistern, trage ich gerne,
auch bis ins noch höhere Alter,
meinen Teil dazu bei.
Dr. Klaus Tiedeken,
Lebensstationen
Jahrgang 1958, katholisch, geboren in Meppen, aufgewachsen in
Papenburg (Emsland), nach dem
Abitur zehn Jahre Ersatzdienst
beim Roten Kreuz, Banklehre in
Bremen, Studium der Betriebswirtschaft mit anschließender
Promotion an der Universität
Nürnberg/Erlangen. Seit 1986 zunächst beim Niedersächsischen
Sparkassen- und Giroverband
Hannover tätig, 1990 Wechsel
zur Kreissparkasse Köln (Firmenkundengeschäft), seit 1996 im
Vorstandssekretariat/Sonderaufgaben. 2004 Bestellung zum ordentlichen Mitglied des Vorstandes der Kreissparkasse Köln.
Verheiratet, zwei Kinder, lebt in
Pulheim-Brauweiler. Hobbys: Familie, Tennis, Skifahren, Wohnmobilreisen, Doppelkopf. Besonderes Interesse an kulturellen und
gesellschaftlichen Fragestellungen. Berufliche und ehrenamtliche
Mitarbeit in zahlreichen Stiftungen
und Gremien.
Profile
Personen
Klarer Blick auf lokale Bedürfnisse
Regionalstruktur der Seniorenhaus GmbH hat sich bewährt
Mit 16 Seniorenhäusern, dem
ambulanten Pflegedienst Auxilia,
über 1.300 stationären, knapp
100 Kurzzeit- und Tagespflegeplätzen sowie 228 Service-Wohnungen gehört die Seniorenhaus
GmbH der Stiftung der Cellitinnen zur hl. Maria heute zu den
größten Seniorenpflegeanbietern
gische Ziele konsequent umzusetzen, regionale Anliegen zu
berücksichtigen und eine hohe
Zufriedenheit bei Mitarbeitern
und Bewohnern zu ermöglichen, sind geeignete Führungsstrukturen unerlässlich“, weiß
Seniorenhaus-Geschäftsführerin
Stephanie Kirsch. Deshalb hat
Region Köln
Seniorenhaus
St. Anna
Schnittstelle zwischen den einzelnen Seniorenhäusern und der
Geschäftsführung der Seniorenhaus GmbH.
Zwei Jahre nach Einführung der
neuen Struktur steht fest: Die
Regionalorganisation hat sich
bewährt – und zwar sowohl aus
Hausgemeinschaften
St. Augustinus
Seniorenhaus
St. Maria
Seniorenhaus
Heilige Drei
Könige
Stephan Reitz
Regionalleiter Köln
in der Region. 1.445 Mitarbeiter sorgen dafür, dass Bewohner und Mieter zwischen Kleve,
Köln, Bonn und Düren jederzeit
gut versorgt sind.
Klare Führungsstruktur
„Um in einem Unternehmen
dieser Größenordnung strate-
die Seniorenhaus GmbH vor
knapp zwei Jahren ihre Einrichtungslandschaft in die Regionen
Köln, Bonn und Düren aufgeteilt
und eine neue Führungsebene
etabliert. Seitdem bilden die Regionalleiter Doris Henke-Happ
(Region Bonn), Stephan Reitz
(Region Köln) sowie Matthias
Wolter (Region Düren/Kleve) die
Einrichtungs- als auch aus unternehmerischer Sicht. Weil bei den
regelmäßig stattfindenden Konferenzen nicht mehr alle Seniorenhausleiter, sondern nur noch
die Führungskräfte der Region
am Tisch sitzen, lassen sich regionale und einrichtungsspezifische Bedürfnisse heute viel zielgerichteter und schneller lösen.
Seniorenhaus
St. Angela
Seniorenhaus
Marienheim
Seniorenhaus
St. Josef
Region Bonn
Doris Henke-Happ
Regionalleiterin Bonn
Seniorenhaus
St. AdelheidisStift
Seniorenhaus
Maria
Einsiedeln
Seniorenhaus
Hermann Josef
Lahscheid-Haus
CellitinnenForum 1/2012 25
Profile
Personen
„Die intensivere Zusammenarbeit in der Region ermöglicht
beispielsweise, kurzfristige Personalengpässe unbürokratisch
zu überbrücken, neue regionale
Angebote umzusetzen und Ideen auszutauschen“, bestätigt
Regionalleiterin Doris HenkeHapp und Kollege Stephan Reitz
Ansprechpartner für Mitarbeiter,
Bewohner und Angehörige.
Auch im Bereich der Personalbindung und Personalentwicklung bietet die neue Struktur
enorme Vorteile: Innerhalb der
Region kann gezielt geprüft werden, welche Einstellungs- und
Weiterbildungsmöglichkeiten es
Geschäftsführung der Seniorenhaus GmbH, dem Cellitinneninstitut für Qualitätssicherung in der
Seniorenbetreuung (CIS) sowie
den Regionalleitungen enorm effizient. „Wir bündeln die Themen
der einzelnen Seniorenhäuser
und prüfen, welche Fragestellungen wir als Regionalleiter selbst
Seniorenhaus
St. Ritastift
Region Düren/Kleve
Seniorenhaus
Marienkloster
Seniorenhaus
Christinenstift
Matthias Wolter
Regionalleiter
Düren/Kleve
ergänzt: „Der regionale Zusammenhalt zwischen den Häusern
ist heute wesentlich besser als
früher.“
Seniorenhausleiter entlastet
Zudem ermöglicht die Regionalstruktur den einzelnen Seniorenhausleitern, sich stärker auf
ihr eigenes Haus zu konzentrieren. Sie sind weniger unterwegs
und somit in ihren Einrichtungen
präsenter. „Auch das trägt zu
einer hohen Zufriedenheit bei
Mitarbeitern und Bewohnern
bei“, verweist Matthias Wolter
auf die Untersuchungsergebnisse der Zufriedenheitsanalyse
der Cellitinnen-Seniorenhäuser.
Schließlich sind und bleiben die
Seniorenhausleiter die primären
26 CellitinnenForum 1/2012
CellitinnenSeniorenhaus
St. Gertrud
Seniorenhaus
Serafine
für Mitarbeiter aus den eigenen
Reihen gibt. Kann ein Seniorenhaus beispielsweise einen Azubi
nicht übernehmen oder einem
Mitarbeiter nicht die gewünschte Position bieten, benötigt eine
andere Einrichtung der Region
womöglich genau diese Person.
„Derartige Transparenz ist gerade in Zeiten eines wachsenden
Pflegekräftemangels ein enormer
Mehrwert“, sagt Geschäftsführerin Kirsch. So trägt die Regionalstruktur schon heute messbar
zu einer besseren Mitarbeiterbindung bei.
Eigenverantwortliches
Arbeiten
Gleichzeitig gestaltet sich die
Zusammenarbeit zwischen der
Seniorenhaus
Burg Ranzow
klären können und welche im
Gespräch mit der SeniorenhausGeschäftsleitung thematisiert
werden müssen“, erklärt Matthias Wolter.
Die Folge: Die Geschäftsführung
kann sich mehr und mehr auf
strategische Themen und neue
Projekte konzentrieren. Zukünftig sollen die Regionalleiter ihre
Regionen komplett eigenverantwortlich führen und Schritt für
Schritt auch übergeordnete Aufgaben übernehmen.
„So haben sie schon die Umsetzung der Ergebnisse aus der
Kundenzufriedenheitserhebung
in ihre Verantwortung übernommen“, verdeutlicht Geschäftsführerin Stephanie Kirsch.
Grundwerte prägen den
(Berufs)-Alltag
Profile
Personen
‚Leitwerk‘ – Führungsethik aus dem Internet
In der aktuellen gesellschaftlichen
Diskussion kommt das Thema
‚Werte‘ immer neu in den Fokus
der Öffentlichkeit. Einzelne, aber
auch ganze Personen- bzw. Berufsgruppen handeln in einer Art
und Weise, die die Bevölkerung in
der Breite zur intensiven Diskussion anregt. Auch wenn der Begriff ‚Werte‘ nicht ausdrücklich
fällt, das Gespür dafür, was man
tun sollte und was man besser
lässt, ist in unserer Gesellschaft
Mit dem ‚Leitwerk‘, dem Magazin für werteorientierte Führung
der Stiftung der Cellitinnen zur hl.
Maria, werden Grundwerte – die
‚glorreichen Acht‘ – vorgestellt
und für die Umsetzung in den Alltag aufbereitet. Sie sollen Richtschnur für die Zusammenarbeit in
und zwischen den Einrichtungen
der Stiftung sein. Bescheidenheit,
Gelassenheit, Verantwortungsbewusstsein, Wahrhaftigkeit,
Dankbarkeit, Herzlichkeit und
stellungen und Verhaltensweisen,
die ein jeder von uns mit den acht
Werten verbindet. Auch ich erfülle
dies nicht und es ist auch tröstlich, dass die Schwestern dies nie
für sich in Anspruch genommen
haben“, so äußerte sich Thomas
Gäde, Geschäftsführer der Stiftung der Cellitinnen im letzten
CellitinnenForum. „Die acht Werte
sind daher eher als definierte Ziele zu verstehen, die wir uns immer
wieder vor Augen führen sollten
immer noch fest verwurzelt. Dennoch entsteht der Eindruck, immer mehr Menschen verlieren
dieses Gespür: ‚Ich‘ und ‚Mein‘
überflügeln ‚Wir‘ und ‚Uns‘. Umso
wichtiger ist es deshalb, Werte,
die das tägliche Miteinander besser und auch effektiver gestalten,
immer wieder bewusst und sichtbar zu machen.
Gastfreundschaft, persönliche
Zuwendung sowie Gemeinschaft
– wenn es gelingt, ein Stück
weit diese ‚glorreichen Acht‘ in
den (Berufs)-Alltag zu integrieren, werden alle, denen man im
Laufe des Tages begegnet und
schließlich auch jeder selbst, davon profitieren. „Kein Mitarbeiter
erfüllt zu jeder Zeit sämtliche Vor-
und an denen wir uns messen lassen wollen und müssen.“
Wie Thomas Gäde in diesem Interview angekündigt hat, stellen
wir in dieser und den drei weiteren
Ausgaben des CellitinnenForum
die ‚glorreichen Acht‘ vor – quasi
als Memo für den (Berufs)-Alltag.
In diesem Heft sind es ‚Bescheidenheit‘ und ‚Gelassenheit‘:
CellitinnenForum 1/2012 27
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CellitinnenForum 1/2012
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CellitinnenForum 1/2012
29
Profile
Personen
Gute Wünsche für die ‚kleine Anna‘
Wuppertaler Frauen- und Geburtsklinik erhält neuen Namen
„Hurra, ein Mädchen“ – so lautet
die freudige Botschaft für das Jahr
2012. Zum Jahreswechsel wurde
die Klinik an der Vogelsangstraße
in St. Anna-Klinik umbenannt. Mit
dem Neujahrsempfang hat der
Klinikverbund St. Antonius und St.
Josef sein ‚Mädchen‘ ganz offiziell vorgestellt und die Mitarbeiter
sowie die geladenen Gäste haben
St. Anna in Wuppertal willkommen
geheißen.
Klinikverbund verdeutlichen, als
auch den Anspruch einer weiteren
Profilierung des Standortes signalisieren“, sagte Adelheid May,
Geschäftsführerin des Klinikverbundes beim Neujahrsempfang.
Der neue Name ist in mehrfacher
Hinsicht sinngebend: Die hl. Anna
ist einerseits Schutzpatronin der
Gebärenden und Mütter und damit prädestiniert, ihren Namen der
größten Frauen- und Geburtsklinik
im Bergischen Land zu geben.
„In der hl. Anna haben wir eine
Schutzheilige, die wie wir mitten im
Leben stand, die zunächst wegen
Kinderlosigkeit auch die Schattenseiten der Gesellschaft erfahren
hat und die als Mutter Mariens
und somit Großmutter Jesu auch
um die Sorgen und Nöte im Alltag
einer Familie wusste“, sagte May.
Aber die hl. Anna sei außerdem
die Schutzpatronin der Weber und
passe damit auch zu Wuppertal,
das stark von der Textilindustrie
geprägt war. „Ich bin überzeugt,
dass wir in der hl. Anna eine gute
Fürsprecherin für unsere Familien,
für unsere Haus- und Dienstgemeinschaft, für unsere Mitarbeitenden und unsere Patienten haben werden“, sagte May.
Christliche Wurzeln
Ein wichtiger Grund für die Umbenennung ist die Pflege und Sicherung der christlichen Unternehmenskultur, die ein wesentlicher
Bestandteil der Trägerphilosophie
ist. Dies zu fördern und im Patientenalltag spürbar werden zu
lassen, ist dem Verbund ein wich-
Schutzpatronin der
Gebärenden und Mütter
„Mit dieser Namensgebung
möchten wir sowohl die Zugehörigkeit zu unserem, unter einer einigenden Idee agierendem
30 CellitinnenForum 1/2012
v.li.: Geschäftsführerin Adelheid May mit den St. Anna-Paten Vivica
Mittelsten Scheid, Dr. Rudolf Hösen und Stadtdechant Dr. Bruno Kurth
Profile
Personen
Dr. Martin Grunewald, Geschäftsführer St. Anna-Klinik
tiges Anliegen. „Aber wir werden
uns in diesem Jahr auch mit vielen
ganz weltlichen Dingen beschäftigen“, versprach Dr. Martin Grunewald, Geschäftsführer der St.
Anna-Klinik. Oberstes Ziel sei es,
den neuen Namen mit Leben zu
erfüllen. Die noch druckfrischen
Schilder im Innen- und Außenbereich, die Straßenbeschilderung,
Geschäftspapiere und Broschüren – alles trägt nun den Namen
St. Anna-Klinik. „Voller Energie
sind wir in das Jahr gestartet –
gestartet, um Altbewährtes zu
vertiefen und Neues auszuprobieren“, sagte Dr. Grunewald. Daher
werden sich die Aktivitäten in der
St. Anna-Klinik an der Vogelsangstraße rund um die ‚Geburt von
St. Anna‘ drehen. Im Rahmen des
Patronatsfests am 26. Juli wird es
zwei Tage später, am Samstag,
dem 28. Juli einen großen Tag der
offenen Tür geben. Weitere Veranstaltungen sind in Planung.
Prominente Paten
Die Geschäftsführungen des Klinikverbundes und der St. AnnaKlinik freuen sich, dass auch bekannte Vertreter der Stadt Pate
für die Umbenennung der ehemaligen Landesfrauenklinik stehen,
denn eine Taufe braucht natürlich
Paten. Deren Erfahrungen und
Haltungen begleiten die Erwartungen und Hoffnungen, die mit einer
Taufe verbunden sind:
Kindern eine Chance geben – dafür engagiert sich Vivica Mittelsten Scheid schon seit Jahren. Die
Ehefrau des Vorwerk Beiratsvorsitzenden Dr. Jörg Mittelsten Scheid
ist Schirmherrin der Wuppertaler
Aktion ‚Kindertal‘, die unter anderem von den kirchlichen Hilfswerken Caritas und Diakonie getragen
wird. Vivica Mittelsten Scheid ist
selber Mutter von zwei Kindern. Ihr
Engagement ist für sie eine Selbstverständlichkeit und dokumentiert
auch die enge Bindung zur Stadt
Wuppertal: „Wir dürfen es einfach
nicht zulassen, dass es Kindern
und Jugendlichen in unserer Stadt
schlecht geht.“ Vivica Mittelsten
Scheid ist zudem langjähriges
Jury-Mitglied der Vorwerk Aktion
‚Familien-Managerin des Jahres‘
und hat damit einen tiefen Einblick
in die Lebenswirklichkeit von Familien in Deutschland. „Die Identität und Wertekultur spielen für die
Erfüllung der Aufgaben einer Klinik
eine entscheidende Rolle. Sie haben sich eine verbindliche Grundlage für Ihre Arbeit gegeben, quasi
als ein starkes Fundament. Und
dabei spielen Werte wie Bescheidenheit, Gelassenheit, Verantwortungsbewusstsein, Wahrhaftigkeit
und Dankbarkeit, aber auch persönliche Zuwendung und Gemeinschaft eine Rolle. Mit dieser
Grundlage bin ich zuversichtlich,
dass Sie mit der Umbenennung
Ihre Ziele erreichen: dem Haus einen Namen zu geben, der Bezüge herstellt und eine Verpflichtung
ausdrückt“, sagte Vivica Mittelsten
Scheid beim Neujahrsemfang.
Bezug zur Stadt
Seitens der katholischen Kirche
steht Stadtdechant Dr. Bruno
Kurth als Pate an Annas Seite.
Der Wuppertaler Geistliche freut
sich: „Mit jeder Geburt ist eine Namensgebung verbunden. Da ist
es passend, wenn gerade dieses
Haus jetzt nicht mehr nach der
Straßenlage bezeichnet wird, sondern einen treffenden Namen erhält. Mit Anna, der Mutter Mariens
CellitinnenForum 1/2012 31
Profile
Personen
Die Borromäerinnen freuen sich über die ‚kleine Anna‘
und Schutzpatronin der Gebärenden, ist hier ein solcher Name gewählt worden.“ Beziehungsreich
sei der Name ‚Anna‘ auch in ganz
anderer Hinsicht. So wurde der
hl. Anna in der Volksfrömmigkeit
mancher Regionen früher schützende Kraft vor schwerem Regen
und Gewittern beigemessen. Das
passe zu einer Stadt, von der es
heißt, hier kämen die Babys mit
einem Regenschirm zur Welt, so
der Stadtdechant.
Bei der Taufe sei es üblich, so
Dr. Kurth, dass dem Patenkind
ein Bild seiner Namenspatronin
geschenkt wird. In den nächsten
Monaten werde er nach einem
geeigneten Bildnis suchen, welches dann in der Klinik seinen
Platz finden könnte, kündigte der
Geistliche an. Vielleicht ist dann
auch der Vater, der hl. Joachim,
auf dem Bild mit dabei – so wie
32 CellitinnenForum 1/2012
viele Väter heute bei der Geburt
ihrer Kinder.
Den Wuppertalern gut bekannt
ist natürlich die St. Anna-Schule.
So war es keine Frage, dass der dritte Pate
Schulleiter Dr. Rudolf
Hösen werden sollte.
„Wir haben viel gemeinsam: Beide sind wir
kirchliche Institutionen,
beide begleiten Menschen und die Grundlage unseres Tuns ist das
christliche Menschenbild“, erklärte Dr. Hösen
beim Neujahrsempfang.
„Wollen wir uns von anderen Institutionen unterscheiden, müssen
wir als kirchliche Institution diesen hohen Anspruch, unsere Arbeit
als Dienst am Nächsten zu verstehen, an uns selbst stellen, auch
wenn wir als Christen wissen, dass
wir ihm nicht uneingeschränkt gerecht werden können.“
In Wuppertal überlebenswichtig – ein Regenschirm
Profile
Personen
Neuer Chefarzt in Wuppertal
Dr. Matthias Nossek erweitert die Behandlung am Petrus-Krankenhaus
Zum Jahreswechsel hat Dr. Matthias Nossek die Klinik für Unfallund Wiederherstellungs-Chirurgie
am Petrus-Krankenhaus übernommen. Dr. Nossek ist Chirurg, Facharzt für Orthopädie und
Unfallchirurgie, spezielle Unfallchirurgie, Rettungsmedizin und
Durchgangsarzt der Berufsgenossenschaft. Vor seinem Wechsel
zum Petrus-Krankenhaus war er
leitender Oberarzt und stellvertretender Durchgangsarzt der Klinik
für Orthopädie und Unfallchirurgie
an der Universitätsklinik der RWTH
Aachen.
Als besondere Schwerpunkte
bringt der Unfallchirurg die traumatologische Behandlung von
Wirbelsäule und Becken, ein-
schließlich minimal-invasiver thorakoskopischer Verfahren an der
Wuppertaler Klinik neu ein. Das
Petrus-Krankenhaus, bisher auf
die besonderen Bedürfnisse von
älteren Patienten ausgerichtet, wird
sein Leistungsspektrum unter dem
neuen Chefarzt künftig erweitern:
Das Team um Dr. Nossek setzt zusätzlich auf die Versorgung kindlicher Verletzungen. Behutsam und
fürsorglich, minimal-invasiv und in
der Regel ambulant oder kurzstationär werden in der Ambulanz die
kleinen Patienten behandelt.
Dr. Nossek ist verheiratet und hat
zwei Kinder.
Ein Lungenspezialist für Köln
Dr. Peter Caspar Schulte seit Januar am St. Marien-Hospital, Köln
Dr. med. Peter Caspar Schulte
übernahm am 1. Januar 2012 die
Leitung der Klinik für Innere Medizin - Pneumologie und Allgemeine
Innere Medizin - im St. Marien-
Hospital in Köln. Zusammen mit Dr.
Edmund Waizner, der die Abteilung
bereits seit 2000 als Chefarzt leitet,
lenkt er zukünftig die Geschicke
der Klinik und gibt neue Impulse.
Dr. Schulte ist ausgewiesener Experte für die endoskopische Diagnostik sowie für die Therapie von
bösartigen Lungenerkrankungen.
Nach seiner internistischen Ausbildung zog es Dr. Schulte an die
Lungenklinik Hemer, wo er seine pneumologische Ausbildung
abschloss. Im Anschluss war er
als leitender Oberarzt am MarienHospital Witten sowie als Oberarzt
der Pneumologie an der Lungenklinik Hemer tätig. Die Lungenklinik
Hemer ist ein überregional tätiges
Zentrum für Lungen- und Bronchialheilkunde sowie Thoraxchirurgie
und gehört zu den größten Einrichtungen dieser Art in Deutschland.
Eine besondere Expertise der Klinik
besteht in der Endoskopie sowie
in der Behandlung von Lungenkrebs. Dr. Schulte möchte seine
Erfahrungen einer über Jahrzehnte
gewachsenen Lungenklinik nun in
den Krankenhausverbund der Cellitinnen einbringen.
Dr. Schulte ist verheiratet und hat
zwei Kinder. Zusätzlich zum Joggen, Schwimmen und Tennis spielen, hält er sich mit Holz hacken für
den heimischen Kaminofen fit.
CellitinnenForum 1/2012 33
Profile
Personen
Stabwechsel am Krankenhaus
St. Josef
Neue Chefärztin der Klinik für internistische Rheumatologie
Ein Symposium in der historischen
Stadthalle Wuppertal markierte im
November 2011 sowohl das Ende
als auch den Beginn einer neuen
Ära in der rheumatologischen Ver-
sorgung der Region Wuppertal:
Dr. Astrid Thiele, langjährige Oberärztin der Klinik, übernahm den
Staffelstab von Dr. Hans Stierle.
Bereits seit zwei Jahrzehnten steht
Dr. Thiele für klinische Kompetenz
in einem Fach, das in Wuppertal
allein vom Krankenhaus St. Josef
vertreten wird.
Wesentlich für die langjährige Oberund neue Chefärztin sind zwei traditionelle Schwerpunkte der Klinik:
Die enge Zusammenarbeit mit den
niedergelassenen Ärzten und das
an den besonderen Erfordernissen chronischer Patienten ausgerichtete Behandlungsprofil der
Klinik. Auf Basis der stationären
und tagesklinischen Versorgung
sowie einer sehr guten apparativen
Ausstattung will Dr. Astrid Thiele
gemeinsam mit ihrem Team die Alleinstellungsmerkmale der Einrichtung „offensiv verdeutlichen und
im Dialog mit allen Beteiligten an
aktuelle Erfordernisse anpassen.“
Wesentlicher Baustein in diesem
Konzept ist eine Rheumawoche,
die im Sommer 2012 in Kooperation mit den Gruppen der Rheumaliga erstmals durchgeführt wird. Mit
der Veranstaltung unterstreicht die
frischgebackene Chefärztin den
Anspruch der Klinik, ‚das‘ internistische rheumatologische Angebot
in der Region Wuppertal zu sein.
Herzenssache Altenpflege
Maria Baiz leitet seit Dezember das Seniorenhaus Maria Einsiedeln
Verantwortung zu übernehmen ist
für Maria Baiz nichts Neues: Früh
verwitwet, zog die Altenpflegerin
34 CellitinnenForum 1/2012
ihre Tochter allein groß und meisterte gleichzeitig die Herausforderung
als Wohnbereichsleiterin in einer
Senioreneinrichtung. „Diese Aufgabe hat mir viel gegeben“, erinnert
sich die 53-Jährige. Denn der Umgang mit Bewohnern, Angehörigen
und Kollegen ist für Maria Baiz seit
jeher nicht nur Job, sondern Herzenssache.
Während ihrer Berufslaufbahn qualifizierte sie sich konsequent bis zur
Seniorenhausleiterin weiter. Ende
2011 übernahm Maria Baiz die Leitung des Cellitinnen-Seniorenhauses Maria Einsiedeln in Bonn.
„Hier bin ich mit offenen Armen
aufgenommen worden“, freut sich
Baiz. Das christliche Wertemodell
des Trägerverbundes begeistert
sie. Schließlich weiß sie aus eigener
Erfahrung, wie viel Halt der Glaube
gerade in schweren Zeiten geben
kann.
Ihrer neuen beruflichen Perspektive sieht Maria Baiz gespannt entgegen. Sie will mit ihrer Arbeit vor
allem eins erreichen: Eine Grundlage schaffen für ein christliches und
transparentes Miteinander von Mitarbeitern, Bewohnern, Mietern und
Angehörigen.
Glauben
Leben__
Wegbegleiter des Lebens VIII. Teil
Maria – ‚Mutter vom Guten Rat‘
Die Kapelle im Marienheim heute
An den Gesichtern der verantwortlich Beteiligten auf dem einzig
erhaltenen Foto mag man es ablesen können – Ergriffenheit und
Erleichterung angesichts dieses
wichtigen Tages in der damals bereits über 120jährigen Geschichte
der Cellitinnen-Niederlassung in
Bad Münstereifel: Am 17. Oktober 1981 wurde im Rahmen einer
Festmesse die neue Hauskapelle
des Marienheims im zweiten Obergeschoss auf den Titel der ‚Mutter
vom Guten Rat‘ geweiht. Zelebrant war damals der den Steyler
Missionaren angehörende Bischof
Franz Hoenen (1919-1997), erster
Bischof der kongolesischen Diözese Kenge, der 1974 zugunsten
eines einheimischen Nachfolgers
auf dieses Amt verzichtet hatte
und in den Folgejahren von seinem Wohnsitz St. Augustin aus
immer wieder Kölner Weihbischö-
fe bei Firmungen oder anderen
Anforderungen unterstützte.
Chronik des Marienheims
Für das Marienheim war zu dieser Zeit ein Meilenstein in seiner
Entwicklung erreicht. Nach Aufgabe des Krankenhausbetriebs
Ende 1963 konnte die Nutzung
als Seniorenhaus umgehend verwirklicht werden. In den Folgejahren gab es im Sinne einer sinnvollen Weiterentwicklung immer
wieder Überlegungen zu einem
Neubau an einem anderen Ort,
die aber - so wird man heute sagen dürfen - Gott sei Dank nicht
zum Tragen kamen. Durch einen
Grundstückserwerb kamen dann
schließlich Anfang 1979 die Arbeiten an dem weitsichtig geplanten Erweiterungsbau - inkl. der
neuen Kapelle - in Gang. Anfang
Juli 1981 konnten Bewohner und
Ordensschwestern umziehen, im
September 1982 war auch der
Ursprungsbau zeitgerecht renoviert.
Betritt man die Kapelle des Marienheims, geht der Blick unwillkürlich auf die Reihe der markanten
Glasfenster, die der BergischGladbacher Künstler Hermann
Gottfried für diesen Sakralraum
geschaffen hat. Es handelt sich
dabei um einen Zyklus des Marienlebens nach der biblischen
Überlieferung, u.a. die Hochzeit
zu Kana. Die Kapelle vermittelt ein
Gefühl von Gediegenheit und Geborgensein, wenn man die unterschiedlichen Beige- und BraunTöne der verwendeten Materialien
auf sich wirken lässt - die als Satteldach gearbeitete Holzdecke in
Verbindung mit den Ziegelsteinwänden und dem Fußboden in
Naturstein.
Marienbilder
Der Fensterwand gegenüber
hängt eine Ikone nach dem Motiv der Muttergottes von Wladimir.
Auch im Flurbereich vor der Kapelle trifft man auf eine ebenfalls
sehr bekannte Mariendarstellung,
die ‚Immerwährende Hilfe‘, eine
Kopie des Originals, das sich seit
1866 in S. Alfonso, der Kirche des
Redemptoristen-Generalats in
Rom befindet.
Die ‚Immerwährende Hilfe‘ gehört
zu einer ganzen Reihe von Titeln
CellitinnenForum 1/2012 35
Glauben
Leben__
der Gottesmutter, die verbunden
mit einem bestimmten Bildtypus,
als Ausdruck katholischer Frömmigkeit entstanden sind. So finden sich seit dem späten Mittelalter verschiedene Formen, um die
Gottesmutter, ihren hohen Rang
als ‚Königin des Himmels’, als
‚Mutter der Christen’, als Fürsprecherin und Mittlerin zu verehren.
Dazu zählt auch die Anrufung Mariens als ‚Mutter vom Guten Rat‘.
Neben anderen biblischen Quellen
lässt sich dazu besonders die im
Evangelium des Johannes überlieferte Stelle der Hochzeit zu Kana
(Joh 2,1-12) heranziehen: Jesus,
seine Jünger und Maria sind zu
einer Hochzeit eingeladen. Als der
Wein ausgeht, ist es Maria, die
die Situation erkennt, auf Jesus
zugeht und sagt: „Sie haben keinen Wein mehr.“ Was wird Jesus
tun? Die Antwort ist zunächst eine
scheinbar herbe Abfuhr: „Was
willst du von mir, Frau? Meine
Stunde ist noch nicht gekommen.“
Aber Maria, Urbild des Glaubens,
sagt: „Was er euch sagt, das tut.“
Und Jesus lässt sechs große Krüge mit Wasser füllen. Der für das
Festmahl Verantwortliche kostet:
Das Wasser ist zu Wein geworden.
Maria hilft hier und sie hilft denen,
die sie um ihre Fürsprache bitten.
Ihr guter Rat ist, sich Jesus Christus ganz und gar anzuvertrauen.
Italienische Wurzeln
Die weltweit am weitesten verbreitete Darstellung der ‚Mutter vom
Guten Rat‘ geht auf das Gnadenbild von Genazzano zurück.
36 CellitinnenForum 1/2012
auftragt. Dabei erwies sich,
dass das Fresko schon
wenige Jahre nach seinem
Entstehen wohl aufgrund
eines veränderten Stilempfindens übertüncht wurde.
Erst 1974 ist eine Signatur
entdeckt worden, die dem
Maler Antonio Vivarini aus
Murano bei Venedig zugeschrieben wurde, der das
Bild wahrscheinlich zwischen 1437 und 1440 geDas Gnadenbild von Genazzano
schaffen hat. Ein Bild voller
In diesem Ort der Region Latium,
Anmut, Schönheit und Innigkeit,
knapp 50 Kilometer südöstlich
das bis heute den Besucher der
von Rom gelegen, wird seit dem
Wallfahrtskirche von Genazzano
15. Jahrhundert ein von der Ikofasziniert. Inmitten eines prachtnenmalerei beeinflusstes Freskovollen Altaraufbaus aus der Babild von Mutter und Kind verehrt.
rockzeit, in einen Rahmen gefasst,
Die zu jener Zeit schon unter dieerblickt man die Muttergottes im
sem Patronat stehende Kirche
Halbprofil. Sie neigt sich dem Kind
war 1356 durch Schenkung in den
zu, das wiederum seine Wange an
Besitz der Augustiner-Eremiten
die der Mutter schmiegt. Der kleigekommen. Bei Sanierungs- und
ne Sohn umfasst mit der rechten
Umbauarbeiten an der Kirche im
Hand den Hals der Mutter, wähJahre 1467 ist der Legende nach,
rend seine Linke in den Saum iham 25. April, dem Festtag des hl.
res Gewandes greift.
Markus, eben jenes Bild auf der
Unmittelbar nach dem ‚ErscheiWand ‚erschienen’. Legendär ist
nen’ des Bildes kamen schon
dann auch die Erklärung dafür.
Pilger nach Genazzano. Berichte
Neben anderen Traditionen entüber Gebetserhörungen und Wunwickelte sich die Vorstellung einer
derheilungen taten ihr Übriges. Das
wunderbaren Übertragung des
Wandbild wurde mehr und mehr
Bildes aus einer Marienkirche in
kopiert. Die Verehrung der ‚Mutter
Skutari/Albanien. Das Vordringen
vom Guten Rat‘ von Genazzano
der türkischen Eroberung auf dem
verbreitete sich vor allem ab dem
Balkan habe das Bild entschwin18. Jahrhundert, wesentlich durch
den lassen, ja, es sei albanischen
die Augustinerklöster gefördert,
Flüchtlingen über die Adria nach
in die ganze Welt. Zudem gab es
Italien vorangeschwebt. Die Auauch päpstlichen Zuspruch bis zu
gustiner haben in den 1950er
der bemerkenswerten Aufnahme
Jahren Wissenschaftler mit der
der Anrufung ‚Du Mutter des guUntersuchung des Befundes beten Rates‘ in die Lauretanische Li-
Glauben
Leben__
tanei und die Einführung als Fest
in den liturgischen Kalender der
Kirche durch Papst Leo XIII. im
Jahre 1903. Heute wird es am 26.
April - der 25. April ist durch den
Festtag des Evangelisten belegt
- als ‚Eigenfest’ bei den augustinischen Ordensgemeinschaften wie
den Cellitinnen begangen.
von gesetzlichen Maßnahmen, um
den Einfluss der als rückständig
abqualifizierten katholischen Kirche im öffentlichen Leben zu beschneiden. Dazu gehörte auch der
Versuch, die Priesterausbildung
Gelübde erfüllt
Nicht weit von Bad Münstereifel
liegt direkt an der Bundesstraße 51
im Euskirchener Ortsteil Rheder
die zur Pfarrei Heilig Kreuz, Kreuzweingarten, gehörende Filialkirche
‚Mutter vom Guten Rat‘. Wenn
man aus Richtung Euskirchen auf
der viel befahrenen Bundesstraße
unterwegs ist, scheint man geradezu auf den Giebel des prägnanten Gotteshauses zuzufahren.
Der weitgehend aus Ziegelsteinen
errichtete Kapellenbau mit dem
schmalen Glockenturm ist ein bemerkenswertes Zeitzeugnis, nicht
nur in architektonischer Hinsicht.
Die im Stil der Neugotik in den
Jahren 1901/02 erbaute Kapelle
verfügt über eine weitgehend auf
die Zeit ihrer Errichtung zurückgehende Ausstattung. Auch das
Zustandekommen des Projekts ist
hochinteressant. Treibende Kraft
dafür war der aus dem Ort stammende Priester Jakob Wolfgarten.
1850 geboren, konnte er nach
seinem Theologiestudium infolge
des ‚Kulturkampfes’ seinen Berufungsweg nicht fortsetzen. Nach
der Gründung des Deutschen Kaiserreiches 1871 kam es vor allem
in Preußen zu einer ganzen Reihe
Die Kapelle in Rheder
staatlicherseits zu kontrollieren,
wogegen sich die Bischöfe widersetzten. Dies hatte wiederum die
Schließung der Priesterseminare,
wie auch 1875 in Köln, zur Folge.
Jakob Wolfgarten entschied sich,
wie viele andere Seminaristen
auch, seine Ausbildung im Ausland fortzusetzen. Er ging nach
Frankreich und wurde in Meaux, in
der Nähe von Paris gelegen, zum
Priester geweiht. Zunächst versah
er dort sein Amt in der Seelsorge.
Nach dem Ende der Kulturkampfzeit kam er 1885 in die Kölner
Erzdiözese zurück. 40 Jahre war
der spätere Ehrendechant Wolfgarten dann Pfarrer von Keldenich
bei Kall. Er starb 1934. Während
seines ‚Exils’ in Frankreich habe
er oft in einer der ‚Mutter vom Guten Rat‘ gewidmeten Kapelle gebetet und ein Gelübde abgelegt:
Der Muttergottes in seinem Dorf
Rheder eine Kapelle zu errichten,
wenn er je wieder in seiner Heimat
als Priester tätig werden könne.
Gesagt, getan und mit Hilfe von
großer Spendenbereitschaft und
Mitarbeit der Ortsbevölkerung
konnte das fromme Werk vollendet werden.
Die im Innenraum beinahe vollständig erhaltene Ausstattung
aus der Errichtungszeit bietet einen stimmungsvollen Gesamteindruck. Der Altar, die wertvolle
Kommunionbank mit dem eingelassenen, vollplastischen Bild des
Letzten Abendmahls, die Fenster,
der Fußboden, die Kirchenbänke,
die Farbgestaltung - alles passt
sehr gut zueinander. Natürlich
wurde bei der Einrichtung das Patronat stark berücksichtigt: „MARIA, MUTTER VOM GUTEN RAT,
BITTE FÜR UNS“ ist als Schriftzug über dem Triumphbogen zwischen einschiffiger Saalkirche und
Chorraum zu lesen. Dort steht der
neugotische Altar, im Zentrum das
Gemälde der Gottesmutter mit
Kind nach dem Genazzano-Vorbild – wunderschön anzusehen.
Diakon Wolfgang Allhorn
CellitinnenForum 1/2012 37
Glauben
Leben__
Wunden, die das Leben schlägt
Meditation zur Fasten- und Osterzeit
Ein scheinbar ganz unscheinbarer
Baum, der im Garten Getsemani
steht, zeigt, wie sehr verwundet
sein und heil sein zusammengehören. Oft zog sich Jesus in
diesen Garten zurück, um in der
Einsamkeit zu beten. „Bleibet hier
und wachet mit mir.“ (Mk 14,34)
Vor wenigen Jahren hat man
diesem Baum den dicksten Ast
abgesägt, da dieser über das
Gartentor wuchs. Wunden, die
oftmals so scheinbar sinnlos geschlagen werden.
Was da an Lebenssaft abgeschnitten wurde, zeigt die große Narbe.
Eine Baumnarbe, die nie verheilt,
abgedeckt mit dem Zeichen des
Lebens: zwei Äste – ein Kreuz.
Bleiben und wachen, hoffen und
38 CellitinnenForum 1/2012
harren auf das Licht des neuen
Ostermorgens.
In den Wochen der Fasten- und
Osterzeit möchte diese Heilsbotschaft auch unser Leben durchkreuzen und einladen, dieser Hoffnung zu glauben und dem Licht
dieses einen Ostermorgens zu (zu)
trauen, dass es mein Leben hell
machen kann. Das Zeichen des
Lebens auf die Wunden gelegt vielleicht gibt es kein zuverlässigeres und wunderbareres Heilmittel
als das Öl der Liebe.
Sr. Katharina Cleff
Wir wünschen Ihnen von ganzem
Herzen ein frohes und gesegnetes
Osterfest.
Ihre Cellitinnen zur hl. Maria/
Ihre Stiftung der Cellitinnen
zur hl. Maria
Heil sein an Leib und Seele
auf Zerbrochenes und Gebrochenes
SEIN Kreuz legen Das Zeichen der Liebe - des Lebens.
Da, wo alles am Ende zu sein scheint Hilflosigkeit, Unverständnis, Todesangst will einer eintreten,
ER, der doch schon einmal ins Leben gerufen hat,
will dieses Leben tagtäglich
mit seiner Liebe durchkreuzen.
Gottes Liebe, Jesus Christus,
selbst zerbrochen am eigenen Leib,
kennt unsere Schmerzen, unsere Wunden.
Es war dieser Garten,
in dem er die Angst durchlitten hat,
um uns voranzugehen zum Ostermorgen,
um uns seine Kraft zu schenken,
zu harren und zu hoffen
auf einen neuen Ostermorgen.
Sr. Katharina
Glauben
Leben__
Vom Ganges an den Rhein
Indische Ordensschwestern im Seniorenhaus St. Anna
In jedem Abschied steckt ein Neuanfang – so auch im vergangenen
Jahr im Seniorenhaus St. Anna in
Köln-Lindenthal. Ende Mai 2011
ging in dem Lindenthaler Seniorenhaus eine 123-jährige Geschichte zu Ende. Die letzten Cellitinnen
zur hl. Maria verließen das Haus
und zogen in das Seniorenhaus St.
Maria bzw. ins Mutterhaus nach
Köln-Longerich – das CellitinnenForum berichtete darüber (Ausgabe 2/2011).
Doch bei aller Wehmut gibt es auch
Anlass zur Freude: Fünf indische
Schwestern aus der Gemeinschaft
der Cellitinnen nach der Regel des
hl. Augustinus führen das segens-
reiche Werk mittlerweile fort. Im
Seniorenhaus St. Anna arbeiten sie
in der Pflege, am Empfang, in der
Sakristei, in der Betreuung und in
der Seelsorge. „Wir sind froh, diese
Lösung gefunden zu haben. Unser
Ziel ist es, für jedes unserer Seniorenhäuser Ordensschwestern zu
gewinnen, die die Ideen der Cellitinnen zur hl. Maria lebendig halten.
Mit der indischen Gemeinschaft
wissen wir die Seelsorge und Betreuung im St. Annahaus in guten
Händen“, erläutert der Leiter der
Stabsstelle kirchliche Unternehmenskultur, Diakon Wolfgang Allhorn, die Situation in der Lindenthaler Einrichtung. Bereits im Sommer
Erinnerungsfoto in der Pfarrkirche St. Stephan
2011 nahmen die Schwestern ihre
Arbeit auf. Dabei wurden sie auch
von der Kirchengemeinde St. Stephan mit offenen Armen empfangen.
Im November stellten sich die indischen Ordensschwestern der Gemeinde offiziell vor, und zwar mit
einem besonderen Gottesdienst
und anschließender Begrüßung im
Pfarrsaal. Mit einem traditionellen
indischen Tanz, den Schwester
Veronica darbot, begann die hl.
Messe in der Pfarrkirche St. Stephan. Zur Gabenbereitung sangen
die Schwestern ein indisches Lied
in englischer Sprache und bei der
Kommunion ein Hindi-Lied. Im
Pfarrsaal warteten die Schwestern
anschließend mit selbst gebackenem Samosa auf. Dies sind indische Teigtaschen, gefüllt mit verschiedenen Köstlichkeiten. Dazu
servierten sie Tee und Kaffee aus
Indien. Pastor Thomas Iking stellte in seiner Begrüßungsrede nicht
nur seine Freude heraus, dass
die Schwestern die Verbindung
der Cellitinnen zur Gemeinde weiter fortsetzen werden, er betonte
auch, wie viel Mut es erfordert, so
weit in die Fremde zu ziehen: „Es
gehört immer eine große Portion
Gottvertrauen und Wagemut dazu,
die Heimat zu verlassen, um in der
Ferne in Wort und Tat für das Evangelium einzustehen. Die Schwestern tun es bei uns und für uns und
werden hoffentlich bei vielen Gelegenheiten erleben, wie dankbar wir
ihnen dafür sind.“
CellitinnenForum 1/2012 39
Lehren
Lernen
Der ‚Praxistest‘
Die neuen Kranken- und Gesundheitspflegeschüler fühlen vor
Seit Oktober 2010 bildet das Kölner
St. Marien-Hospital jährlich sechs
Kranken- und Gesundheitspflegeschüler aus. Sie starten ihre Ausbildung an der Louise von MarillacSchule mit einem dreimonatigen
theoretischen Unterricht. Danach
geht es zum Praxiseinsatz auf die
Station. Zur Vorbereitung auf den
‚Echt-Betrieb‘ lernten die Schüler
des neuen Kurses das St. MarienHospital Anfang Dezember 2011
schon einmal im Vorfeld kennen.
Zunächst wurden sie gemeinsam
durch das Haus geführt, danach
waren jeweils zwei Schüler pro Tag
vor Ort zum sogenannten Praxistag. Wir haben sie dabei begleitet:
Um kurz vor 7:00 Uhr meldeten
sich die Schüler am Empfang. Dort
wurden sie von der jeweiligen Stationsleitung begrüßt und zum Einsatzort begleitet. Die Schüler waren
alle sehr aufgeregt und gespannt,
Pflegedirektor Lorenz Auweiler (li.) beim Abschlussgespräch
was sie an dem Tag erwarten würde. Bis mittags erledigten die Praxisanleiter und ihre Schützlinge
die Arbeiten gemeinsam: Wunden
mussten versorgt, Patientenwünsche erfüllt und das Essen gereicht
werden. Links und rechts ein gutes
Wort – das gehört einfach zu die-
Auf der Station: Auswertung der Patientendaten
40 CellitinnenForum 1/2012
sem vielseitigen Beruf dazu. Neben
dem Kontakt zu den Patienten galt
es, über die Schulter zu schauen,
wenn Daten in den Computer eingegeben und die Auswertungen
analysiert und besprochen wurden.
Schließlich fand in der Stationsküche noch ein Abschlussgespräch
statt – und schon war der Praxistag
um.
Alle Schüler berichteten, einen sehr
spannenden und informativen Tag
erlebt zu haben. Die Vorfreude auf
ihren ersten praktischen Einsatz
im Januar 2012 ist groß. Pflegedirektor Lorenz Auweiler ist darauf
ebenso gespannt wie die neuen
Mitarbeiter: „Ich finde, dass der
erste Einsatz immer besonders
wichtig für die Berufsanfänger ist.
Wir sind stolz und froh, die jungen
Menschen auf diesem Weg begleiten zu dürfen.“
Lehren
Lernen
Etablierter Ausbildungsstandort
St. Franziskus-Hospital fünf Jahre Akademisches Lehrkrankenhaus
2006 wurde das St. FranziskusHospital zum Akademischen Lehrkrankenhaus der Universität Köln
ernannt. In den vergangenen fünf
Jahren haben mehr als 50 Medizinstudenten drei Monate ihres ‚Praktischen Jahres‘ (PJ) in der Ehrenfelder Klinik im Bereich Innere Medizin
absolviert und wurden erfolgreich
zu Ärzten ausgebildet. Das PJ ist
fester Bestandteil des Medizinstudiums. Die angehenden Ärzte
vertiefen an Universitätskliniken
und Lehrkrankenhäusern ihr Fachwissen, erlernen praktische Fähigkeiten und selbstständiges, eigenverantwortliches Arbeiten unter
ärztlicher Aufsicht. Seit 2007 finden
auch Prüfungen, die sogenannten
‚Herbst-Staatsexamina’, der in den
Verbund-Krankenhäusern im PJ
ausgebildeten Studierenden im St.
Franziskus-Hospital statt.
„Der hohe Anteil von Notfallpatienten im St. Franziskus-Hospital
hat großen Anschauungswert und
dient unmittelbar dem Ziel des PJ,
im Leitsymptom-Management erfahrene, praktisch geschulte und
vielseitig versierte Ärzte hervorzubringen“, bringt es PJ-Koordinator
Prof. Dr. Stephan vom Dahl, Chefarzt der Klinik für Innere Medizin,
auf den Punkt. Nach ihrer Ausbildung am St. Franziskus-Hospital
können die angehenden Ärzte wesentliche Symptome erkennen und
einer Krankheit zuordnen. Sie sind
fähig, entsprechende Entscheidungen zu treffen und Maßnahmen einzuleiten. Besonders der Ausbildung
Bei der morgendlichen Dienstbesprechung
dienlich sei, so Prof. Dr. Stephan
vom Dahl weiter, die enge Verzahnung von Zuweisern (niedergelassenen Ärzten), Ambulanzbereich
und stationärer Versorgung.
Das Ausbildungskonzept im St.
Franziskus-Hospital hat sich den
aktuellen Gegebenheiten angepasst. So wird die Ausbildung den
wissenschaftlichen Aktivitäten der
Studierenden und den modernen
Erfordernissen des Krankenhausalltags ebenso gerecht wie der
geänderten Approbationsordnung.
Dies äußert sich unter anderem in
der Integration administrativer Inhalte in die Ausbildung.
Kontakt:
St. Franziskus-Hospital
Klinik für Innere Medizin –
Gastroenterologie und
Allgemeine Innere Medizin
Chefarzt Prof. Dr. Stephan
vom Dahl
Schönsteinstraße 63
50825 Köln-Ehrenfeld
Tel 0221 5591-1101
Fax 0221 5591-1103
E-Mail
[email protected]
www.st-franziskus-koeln.de
CellitinnenForum 1/2012 41
Lehren
Lernen
‚Berufsfeldforschung’
für Schulabsolventen
Tag der offenen Tür in der Akademie für Gesundheitsberufe
Die Berufswahl anschaulich unterstützen, das ist seit einigen Jahren
das Motto der Akademie für Gesundheitsberufe zum Anfang eines Schuljahres. Im Herbst eines
jeden Jahres lädt die Einrichtung
die angehenden Absolventen allgemeinbildender Schulen zu einem besonderen Informationstag
ein. An einzelnen Ständen geben
die verschiedenen Fachbereiche
Auskunft zu Aufnahmevoraussetzungen und Ausbildungsinhalten.
Wichtig dabei, die 16- bis 20-jährigen Besucherinnen und Besucher erhalten nicht allein Flyer und
Skripte. Es gibt auch die Möglichkeit, mit den Schülerinnen und
Schülern ins Gespräch zu kommen, im Übungs-OP ‚Klinikatmosphäre’ zu schnuppern oder sich
beim Rollstuhlparcours in die Lage
derer zu versetzen, denen Menschen in den Therapie- und Pflegeberufen helfen: alten, erkrankten
und behinderten Menschen.
Information vor Ort im ‚Übungs-OP‘
42 CellitinnenForum 1/2012
Für Efterpi Tourountza-Schefels,
seit Anfang des Jahres Pädagogische Leiterin der Akademie für Gesundheitsberufe, ist dieser Tag der
offenen Tür „eine Visitenkarte, die
in der Folge vertiefte Kontakte nach
sich zieht.“ Bei diesem Erstkontakt
komme es darauf an, den Appetit
auf das Berufsfeld anzuregen und
dabei durchaus auch schon deutlich zu machen, was dann später,
in der Ausbildung, ‚auf den Tisch
komme’. Für beide Seiten, den
künftigen Auszubildenden wie für
das ausbildende Unternehmen, sei
es wichtig, ein Gespür für das Potenzial des Bewerbers und einen
Eindruck von den Anforderungen
des Berufs zu erhalten.
Neben der Präsentation der einzelnen Fachbereiche stand beim
Tag der offenen Tür aber auch eine
weitere Botschaft im Zentrum der
Veranstaltung: die Akademisierung der Ausbildung. Nach den
Hebammen wird auch angehenden Physiotherapeuten an der
Akademie für Gesundheitsberufe
ein dualer Ausbildungsgang angeboten, der neben dem Staatsexamen auch einen Universitätsabschluss ermöglicht. Der Akademie
für Gesundheitsberufe eröffnen
sich dadurch neue Möglichkeiten
der Werbung: Gewonnen werden
können so auch Abiturienten, für
die neben der eigentlichen beruflichen Qualifikation auch die generelle professionelle Perspektive
von großer Bedeutung ist.
Idee
Einsatz
Gottschalk, Hirsche, Schwebebahn
Das 4. Mitarbeiterforum der Cellitinnen-Krankenhäuser
Geschäftsführer Thomas Gäde
Die historische Wuppertaler Stadthalle bildete den Rahmen für eine
vielfältige Mischung aus Information, Positionsbestimmung, Unterhaltung und Ausblick. Rund 850
Mitarbeiter aus zehn Krankenhäusern waren der Einladung zum 4.
Mitarbeiterforum voller Erwartungen gefolgt und wurden nicht enttäuscht.
Die Herausforderungen des Verbundes annehmen war das Eröffnungsthema nach der Begrüßung
durch Thomas Gäde. Dabei lobte
der Geschäftsführer der Stiftung
der Cellitinnen zur hl. Maria vor
allem den Einsatz, den jeder in
den vergangenen zwei Jahren geleistet habe, um die gemeinsame
Entwicklung positiv zu gestalten.
Ausdrücklich dankte er allen Mitarbeitern für ihr Engagement.
Im Anschluss nahmen die Wuppertaler Häuser die Gäste im Saal
mit auf eine unterhaltsame Reise
und präsentierten das Leistungsspektrum ihrer Einrichtungen mit
einer abwechslungsreichen Szenenfolge: Ein Kölner Pärchen
macht sich auf den Weg, Wuppertal und Umgebung zu erkunden
- bewaffnet mit ‚echt kölschem‘
Sitzkissen, Jeckenkappe und gesunden Vorurteilen, wie „Regnet
es hier denn immer?“ Auf seinem
Ausflug begegnet es singenden
Krankenhausteams, tanzenden
Patientinnen und ‚Graf Zahl‘ aus
der Sesamstraße. Es gerät in eine
Großbaustelle mit erhöhtem Projektaufkommen, erhält Unterricht
in bergischem Dialekt und erlebt
die wunderbare Heilung geriatrischer und orthopädischer Patienten.
Glücksrad, einem liebevollen OPNachbau, Wii-Bowling, Bilderrätseln, einem Wissensquiz und vielen anderen Ideen.
Und auch musikalisch zeigte der
Verbund wieder, was in ihm steckt.
Die Ärzte-Band des St. Franziskus-Hospitals ‚Sounds from the
Hospital‘ rockte diesmal nicht nur
in bekannter Formation, sondern
präsentierte sich im zweiten Showteil erstmalig mit drei hervorragenden Background-Sängerinnen.
Und dass nicht nur Köln ‚swingt‘,
zeigte eindrucksvoll die Formation
aus der Region Wuppertal. Martin
Stein an Orgel und Klavier, Knut
Spindeldreher am Bass und Lars
Lütje am Schlagzeug begeisterten
Es rockt und swingt an Rhein
und Wupper
Wie leistungsfähig die Hospitalvereinigung in Köln und Wuppertal und wie breit das Angebot aller
Einrichtungen ist, demonstrierten
die Info-Stände im Foyer. Dort
präsentierten sich die zehn Häuser kreativ und unterhaltsam mit
Vom Rhein an die Wupper
Cellitinnen-Forum
CellitinnenForum 1/2012
1/2011 43
Idee
Einsatz
mal klassisch, mal jazzig das Publikum.
Top, die Wette gilt!
Nach der Pause stand die Veranstaltung ganz im Zeichen des
‚Leitwerk‘, einem hausübergreifenden Prozess, um die werteorientierte Führung in allen Einrichtungen des Stiftungsverbundes
neu zu positionieren und weiter
auszubauen. Doch bevor Geschäftsführer Thomas Gäde Hintergrund und Konzept darstellte,
erlebte das Publikum noch eine
Überraschung: Dr. Guido Lerzynski, Leiter der Unternehmensentwicklung, betrat in bester Thomas
Gottschalk-Manier die Bühne und
forderte Geschäftsführer Martin
Stein zu einer Saalwette: Würden
es 56 Führungskräfte des Verbundes in drei Minuten 33 Sekunden
schaffen, die Leitwerk-Matrix darzustellen? Martin Stein hielt dagegen und verlor – natürlich. (Mehr
zu seinem Wetteinsatz auf Seite
47f.)
Welcher Zusammenhang zwischen
diesen 56 Handlungsoptionen für
Führungskräfte und den ‚Glorreichen Acht‘, den acht definierten
Grundwerten, besteht, was sie mit
der Ordenstradition der Cellitinnen
zu tun haben und welche Chancen
und Erwartungen sich für alle Mitarbeiter daraus ableiten, erläuterte
im Anschluss Thomas Gäde. (Eine
ausführliche Darstellung des ‚Leitwerk‘ finden Sie in Heft 4/2011,
Beiträge zu den Grundwerten auf
Seite 27f. sowie in den Folgeausgaben des CellitinnenForum.)
44 CellitinnenForum 1/2012
Idee
Einsatz
Der Weg und das Ziel
Anschließend informierte Martin
Stein über die aktuelle Situation
und die Ziele des Verbundes. Er
betonte, wie viel im Zusammenschluss von Köln und Wuppertal
schon erreicht wurde. Und dass
das große Potenzial aller Mitarbeiter, wie es sich auch beim Mitarbeiterforum präsentiert, die beste
Voraussetzung ist, um am hart
umkämpften Gesundheitsmarkt
bestehen zu können. Er ermunterte alle ausdrücklich dazu, die Prozesse in ihren Arbeitsbereichen
selbstbewusst mitzugestalten
und wenn nötig auch kritisch zu
hinterfragen. Die intensiven Veränderungsprozesse der vergangenen zwei Jahre hätten viel Kraft
gekostet. Nun sei es an der Zeit,
die erzielten Ergebnisse sorgfältig
zu etablieren und schrittweise umzusetzen.
Nach einem Zielabgleich zum letzten Mitarbeiterforum 2009 stellte
Martin Stein dann die fünf Ziele vor,
die die Entwicklung der nächsten
vier Jahre maßgeblich bestimmen
werden:
l „ Der Mensch in guten Händen“
- Der Claim des Corporate Designs gibt buchstäblich ein Versprechen. Ziel ist, dieses jeden
Tag einzulösen: Als Dienstleister
gegenüber den Patienten und
als Arbeitgeber gegenüber den
Mitarbeitern.
l Qualität - Alle Leistungsbereiche werden kontinuierlich geprüft und im gegebenen Rahmen weiter optimiert.
CellitinnenForum 1/2012 45
Idee
Einsatz
l Werte – Mit den ‚Glorreichen
Acht‘ sind die Werte des Verbundes verbindlich festgelegt.
Die Mitarbeiterführung und –förderung wird anhand der Führungsmatrix auf diesen Wertekanon ausgerichtet.
l W irtschaftlichkeit – Die Ergebnisse aller Einrichtungen
werden konsolidiert und nach
detaillierten Vorgaben weiter
verbessert, der Marktanteil
ausgebaut.
l Interne Prozesse – Die internen
Abläufe und Dienstleistungen
werden weiter optimiert, regelmäßig überprüft und gegebenenfalls korrigiert.
Dabei stehen die einzelnen Ziele
nicht isoliert, sondern bedingen
Sounds from the Hospital
einander und führen erst im Zusammenwirken zum angestrebten
Gesamtergebnis: Die Position des
Cellitinnen-Verbundes gegenüber
dem starken Wettbewerb nachhaltig zu sichern und kontinuierlich
auszubauen.
Dass dies gelingen wird, daran
zweifelt nach diesem 4. Mitarbeiterforum wohl niemand. Denn
dass es ein voller Erfolg war, darin
waren sich alle einig – und freuen
sich auf das 5. Mitarbeiterforum
im Jahr 2013.
Geschäftsführer Martin Stein
blickt in die Zukunft
46 CellitinnenForum 1/2012
Idee
Einsatz
Rollentausch
Geschäftsführer im Pflegeeinsatz
‚Assistenz’ der Stationsleitung, bin
mitgelaufen und habe so sehr viel
vom Stationsalltag mitbekommen
und gelernt.
Beim Wetteinsatz – Pfleger Martin Stein
Pfleger Martin –
Top, die Wette gilt!
Würden sich 56 Führungskräfte
aus den Einrichtungen des Verbundes finden, die die Matrix der
werteorientierten Führung aus dem
Leitwerk nachstellen? Martin Stein,
Geschäftsführer der Hospitalvereinigung St. Marien und des Klinikverbundes St. Antonius und St.
Josef, hielt als Wettpate dagegen
– und verlor …
Dieses unterhaltsame Szenario erlebten die rund 850 Gäste auf dem
Mitarbeiterforum in der Stadthalle Wuppertal. Dr. Guido Lerzynski
– sehr überzeugend als Thomas
Gottschalk – forderte dann auch
direkt den Wetteinsatz: Der Verlierer müsse einen Einsatz als Pfleger
leisten.
Und Martin Stein hielt Wort, direkt
zweimal: Innerhalb einer Woche
übernahm er je einen Frühdienst
auf der Intensivstation des St. Vin-
zenz-Hospitals in Köln und in der
Geriatrie am Petrus-Krankenhaus
in Wuppertal.
Wie aber erlebt ein Geschäftsführer
den Alltag ‚auf Station’? Wir haben
nachgefragt:
Herr Stein, als Geschäftsführer sind
Ihnen die Abläufe auf den Stationen
ja theoretisch vertraut. Jetzt waren
Sie aber selbst ganz praktisch im
Einsatz. Was genau waren denn
Ihre Aufgaben?
In der Geriatrie hatte ich ähnliche
Aufgaben wie ein Pflegepraktikant.
Ich konnte bei der Grundpflege und
beim Verbandswechsel helfen sowie bei allen anderen Pflegeaufgaben, die man ‚ungelernt’ übernehmen kann. Darüber hinaus habe
ich Essen gereicht und versucht,
die Wünsche der Patienten, soweit
es mir möglich war, zu erfüllen. Auf
der Intensivstation konnte ich sehr
viel weniger helfen und das Team
durch meinen Arbeitseinsatz entlasten, leider. Dort war ich mehr eine
Was davon ist Ihnen am Schwersten gefallen?
Von den mir zugeteilten Aufgaben
ist mir keine wirklich schwer gefallen. Schwierig fand ich vielmehr,
dass ich als ‚Ungelernter’ so hilflos
war, weil ich die einfachsten Tätigkeiten erst einmal lernen musste.
Diese Unsicherheit bin ich so nicht
gewohnt, in meinem eigenen Arbeitsbereich fühle ich mich natürlich deutlich sicherer. Aber das alles
war so spannend, dass ich meine
Pflegeeinsätze am liebsten verlängern würde. Einfach nur, um noch
mehr von den Abläufen zu verstehen und die notwendigen Tätigkeiten auch wirklich zu erlernen. Das
lässt mein Terminkalender dann
aber wohl doch nicht zu, schade.
Und was hat am meisten Spaß gemacht?
Beide Pflegeteams waren sehr unkompliziert und haben mich völlig
selbstverständlich integriert. So war
das Miteinander sehr entspannt
und locker. Das war wirklich angenehm und hat viel Spaß gemacht.
Sie haben sicherlich viele neue Eindrücke gewonnen. Was hat Sie am
meisten beeindruckt?
In der Geriatrie ist mir sehr positiv
aufgefallen, mit wie viel Zuneigung
zu den Patienten das Team seine
CellitinnenForum 1/2012 47
Idee
Einsatz
Konzentriertes Arbeiten auf der Intensivstation
Aufgaben erfüllt. Es gibt dort verwirrte und verzweifelte oder auch
hilflose Patienten, die sich kaum
selbstständig bewegen können.
Die Pflegekräfte und die Ärzte küm-
mern sich trotz der hohen Arbeitsbelastung außerordentlich liebevoll
um die alten Menschen.
Auf der Intensivstation herrscht eine
unglaubliche Professionalität im
Umgang mit den medizinisch hoch
anspruchsvollen Patienten. Dabei
führt die Stationsleitung ihr Team
sehr souverän. Gleichzeitig strahlt
sie dabei als Teammitglied eine
große Kollegialität aus. Auf dieser
Station waren natürlich auch die
medizinischen Besonderheiten wie
Kardioversion oder Hämofiltration
sehr spannend für mich. Aber egal
ob Geriatrie oder Intensivmedizin:
Auf beiden Stationen funktioniert
der Teamgeist vorbildlich und verdient allerhöchsten Respekt. Jeder
übernimmt kurzerhand die Aufgaben, die anfallen und gemacht werden müssen, unabhängig davon,
ob sie Teil seines Aufgabengebietes
sind. Diese völlig selbstverständliche, gegenseitige Unterstützung
hat mich wirklich sehr beeindruckt.
Pfleger Michael
in Aktion
Auch der Geschäftsführer des St.
Marien-Hospitals, Michael Dohmann, hat direkt ‚vor Ort‘ mitgearbeitet: Der Wecker klingelt um 5:00
Uhr. Aufstehen, duschen, anziehen
und los geht’s zur Klinik, denn um
6:00 Uhr ist Arbeitsbeginn. Michael Dohmann erwarten heute viele
ungewohnte Aufgaben: Patienten
waschen, umlagern, anziehen,
Vitalparameter messen und gemeinsam mit Wundchirurgin Dr. Tamara Berg die Kranken versorgen.
Ebenfalls zum Praxistag gehören
die Teilnahme an der Patientenübergabe und der Frühbesprechung mit
Ärzten, Pflegern und Therapeuten
sowie die Dokumentation. Bei der
48 CellitinnenForum 1/2012
Michael Dohmann in der Physiotherapie
Idee
Einsatz
Arzneimitteleinteilung steht Michael Dohmann dem stellvertretenden
Stationsleiter Christoph Bertels
zur Seite, der überrascht ist, wie
schnell sich der ‚neue Kollege’ in
seine Aufgaben einarbeitet und sofort weiß, was zu tun ist. Seine offene Haltung den Patienten und den
Pflegemitarbeitern gegenüber fällt
dem Pflegeprofi besonders positiv
auf.
Bereits der erste Arbeitstag fern
vom Schreibtisch hat für den Geschäftsführer des St. Marien-Hospitals intensive Eindrücke bereitgehalten. Aber nicht nur in der Pflege
war Michael Dohmann aktiv. Seinen
zweiten Praxistag absolvierte er als
Physiotherapeut im Neurologischen
Therapiecentrum. Dort begleitete er
Physiotherapeutin Emilia Baciu, die
sich um die geriatrischen Patienten
des St. Marien-Hospitals kümmert,
und unterstützte sie tatkräftig bei
den Therapieeinheiten und bei der
anschließenden Dokumentation.
Zum Einsatz vor Ort drei Fragen
an Geschäftsführer Michael Dohmann:
Wie sind Sie dazu gekommen, in
Ihrem Krankenhaus die Rolle des
Pflegers zu übernehmen?
Ich wollte mir ein Bild von den täglichen Arbeitsabläufen und den
Belastungen in der Pflege und
Therapie verschaffen. Für mich als
Geschäftsführer ist es unglaublich
wichtig, diese Abläufe zu kennen,
um sie stets anpassen und verbessern zu können. Aus der eigenen
Erfahrung heraus kann ich die Pflege- und Organisationsstrukturen
Viel Aufmerksamkeit für ältere Patienten
viel besser durchblicken und beurteilen, als wenn ich sie nur auf dem
Papier vor mir sehe. Unsere Pflegeteams leisten unter stressigen
Bedingungen eine sehr gute Arbeit.
Damit das in Zukunft so bleibt, ist
es auch meine Aufgabe dafür zu
sorgen, dass die Rahmenbedingungen stimmen. Während meiner
Praxistage habe ich sehr genau
darauf geachtet, wo noch Verbesserungspotenzial liegt.
Was ist die wichtigste Erkenntnis
aus Ihren Praxistagen?
Es sind manchmal nur kleine Änderungen oder kleinere Anschaffungen, die die Arbeit in der Pflege
und Therapie erheblich erleichtern
können. Auch sind einige Arbeitsabläufe, beispielsweise das zeitaufwendige Medikamentenstellen, zu
überdenken. Hier können wir mit
mehr oder weniger großen Ände-
rungen ansetzen und überlegen,
wie wir die Arbeitsbedingungen
noch weiter optimieren.
Wie sind die Mitarbeiter mit Ihnen
umgegangen – der Chef als Kollege ist doch sehr ungewohnt?
Christoph Bertels hat mich wie einen Kollegen behandelt und mich,
so glaube ich, nicht geschont. Auch
bei der Stationsleitung, Schwester
Regina Wasserlechner, und den
anderen Kolleginnen auf der Station konnte ich alle meine Fragen
unvoreingenommen stellen. Bei
allen möchte ich mich nochmals
herzlich für die kollegiale Aufnahme
und die vielen Informationen, die
sie mir gegeben haben, bedanken.
Die beiden Tage haben mir viele
Denkanstöße geliefert und meine
Hochachtung vor dem Einsatz der
Kollegen auf den Stationen noch
gesteigert.
CellitinnenForum 1/2012 49
Idee
Einsatz
Case Management
Patientenzufriedenheit und Prozessoptimierung schließen sich nicht aus
Die Anforderungen an die Patientenversorgung sind aufgrund der
zunehmenden Zahl an Mehrfacherkrankten und älteren Patienten mit
komplexem Versorgungs- und Pflegebedarf enorm gestiegen. Parallel
führt die wirtschaftliche Entwicklung im Gesundheitswesen der
letzten Jahre aber zu immer kürzeren Verweildauern. Das Ergebnis ist
ein wachsender Kostendruck, der
eine Optimierung der Prozesse in
der Patientenversorgung erfordert.
Im Sinne einer nachhaltigen Verbesserung der Abläufe muss das
Ziel dabei aber sein, nicht einfach
nur Kosten einzusparen, sondern
auch die Patientenzufriedenheit zu
steigern und das Arbeitsumfeld der
Mitarbeiter zu verbessern.
Was wie die Quadratur des Kreises
erscheint, ist die Aufgabe des sogenannten ‚Case Managements‘,
das seit Mitte 2010 schrittweise
in den Krankenhäusern der Stiftung der Cellitinnen zur hl. Maria
eingeführt wird. „Wir stehen jeden
Tag vor der Herausforderung, wirtschaftlich handeln zu müssen“, so
Martin Stein, Geschäftsführer des
Krankenhausverbundes. „Dabei
dürfen wir aber unser oberstes Ziel,
die beste medizinische und pflegerische Betreuung zu bieten, nie
aus den Augen verlieren. Die Einführung eines Case Managements
kann uns dabei von großem Nutzen
sein, die beiden zunächst widersprüchlich erscheinenden Ziele zu
vereinen. Schließlich sind ja auch
die Patienten und deren Angehöri-
50 CellitinnenForum 1/2012
Besprechung der nachstationären Situation
ge an klaren und zügigen Abläufen
interessiert.“
Case Management
in der Praxis
Von der Aufnahme bis zur Entlassung erfordert die Patientenbetreuung eine Vielzahl von Maßnahmen,
die dokumentiert und für die Abrechnung nach dem sogenannten
‚DRG-System‘ - einem pauschalierten Abrechnungssystem - mit
einem Code verschlüsselt werden
müssen. Diese Aufgabe sollen zukünftig die Case Manager übernehmen. Sie begleiten die Abläufe in
der Patientenversorgung direkt auf
der Station, beraten und schulen
Ärzte, Pflegemitarbeiter und Therapeuten bei der Dokumentation von
Leistungen, damit diese verschlüsselt werden können. Mit Unterstüt-
zung des Case Managements wird
die Anzahl der Schnittstellen zwischen Betreuung und Verwaltung
so deutlich reduziert.
Die zweite wichtige Aufgabe des
Case Managements ist die Entlassungsplanung für die Zeit nach
dem Krankenhausaufenthalt. Gemeinsam mit Ärzten, Pflegeteam
und Therapeuten sowie den Patienten und deren Angehörigen
schätzen die Case Manager frühzeitig die nachstationäre Situation
ein. Darauf abgestimmt ermitteln
sie, falls erforderlich, den individuellen Unterstützungsbedarf des Patienten und erstellen mit ihm und auf
Wunsch mit seinen Angehörigen
eine Hilfeplanung. In Zusammenarbeit mit den Sozialdiensten und
externen Partnern koordiniert das
Case Management dann die Maßnahmen, die nach einer Entlassung
Idee
Einsatz
notwendig werden könnten. Dazu
gehören zum Beispiel Rehabilitationsmaßnahmen, die Organisation von Hilfsmitteln wie ein Rollator oder ein spezielles Pflegebett,
Schulungen für den Umgang mit
einem Stoma oder Anleitung in der
Wundversorgung. Auch ambulante Nachsorgeangebote wie ‚Essen
auf Rädern‘, ein ambulanter Pflegedienst oder eine hauswirtschaftliche Versorgung werden organisiert
und mit den Versorgungspartnern
zu einem ‚Versorgungspaket‘ abgestimmt. Und wenn die Rückkehr
in die eigenen vier Wände gar nicht
mehr möglich ist, hilft das Case
Management auch bei der Suche
nach geeigneten Angeboten für
Kurzzeitpflege oder Seniorenwohnen. Zusammenfassend werden
in den Case Management-Abteilungen also patientenbegleitende
Tätigkeiten in der Dokumentation/
Kodierung, Prozess- und Verweildauersteuerung sowie die klassischen Bereiche des Sozialdienstes
in der Planung und Vermittlung der
Nachsorge gebündelt.
Erfolgreiche Umsetzung
In Wuppertal startete das Konzept
bereits im Petrus-Krankenhaus
und in der St. Anna-Klinik; im März
2012 folgt das St. Elisabeth-Krankenhaus in Neviges. In Köln haben
die Häuser bereits seit einiger Zeit
verschiedene Case ManagementAnsätze mit Erfolg eingeführt. Darauf aufsetzend hat das St. Franziskus-Hospital im Februar für sechs
Monate mit einer Pilot-Station für
die erweiterte Konzeption begonnen. Die anderen Krankenhäuser
des Cellitinnen-Verbundes sind im
Planungsstadium.
„Sicherlich braucht es immer eine
gewisse Zeit, bis Veränderungen
greifen und man die Ergebnisse
bewerten kann“, so Martin Stein.
„Aber die ersten Erfahrungen sind
durchweg positiv. Und wir sind
Rehamaßnahmen müssen koordiniert werden
überzeugt, dass das Case Management nicht nur für die Patienten, sondern auch für die Mitarbeiter eine große Unterstützung
darstellt.“
Case Management
Die Ursprünge liegen in der
amerikanischen Gesundheitsund Sozialarbeit (Case = Fall/
Management = Steuerung,
Führung).
In den letzten Jahrzehnten haben sich im Case Management
je nach Intention und Einsatzort
viele Ausprägungen im Praxisfeld entwickelt, beispielsweise
in der Sozialarbeit, im Hausarztprogramm, dem Überleitungsmanagement oder einem reinen
Erlösmanagement.
Case Manager werden eingesetzt, wenn die Betreuung oder
Versorgung von Menschen
komplex ist, d.h. hohe Versorgungskosten entstehen, viele
Akteure am Betreuungs- bzw.
Versorgungsprozess beteiligt
sind und eine Koordination der
Abläufe über die Grenzen der
Organisation hinaus erforderlich
ist.
Als allgemeines Arbeitsprinzip
des Case Managements gilt
die ganzheitliche Sicht auf den
Menschen und dessen Einbeziehung in den gesamten
Versorgungsprozess, der sich
sowohl an den vorhandenen
Bedürfnissen und am Bedarf
als auch an dem definierten Ergebnis orientieren muss.
CellitinnenForum 1/2012 51
Idee
Einsatz
Musik in den (Kranken)-Häusern
der Stadt
‚West Coast-Jazz’ im Mariensaal des St. Vinzenz-Hospitals
musik
finden so in einem ungewöhnlichen Ambiente zueinander und
erleben Musik an ganz
besonderen Orten.
Mit viel Engagement
und Unterstützung
durch die Mitarbeiter
des KunstSalons richten die privaten Gastgeber die einzelnen
Konzertabende aus.
KÖLN
Mit ganz persönlicher
HAMBURG
Note und viel Liebe
zum Detail werden
REGION RUHR
Stühle aufgestellt, kleiBONN
ne Bühnen installiert,
Musiker und Gäste
FRANKFURT
begrüßt und bewirtet.
So auch im Mariensaal
des St. Vinzenz-Hospitals, der nach der
DAS FESTIVAL VOM 15. – 20.11.2011 Sanierung mit seiner
schönen Atmosphäre
und dank modernster
Zum dritten Mal war im November
Technik ideale Voraussetzungen
das Festival ‚Musik in den Häufür ein gelungenes Konzert biesern der Stadt’ zu Gast im Maritet. Nach perfekter Vorbereitung
ensaal des St. Vinzenz-Hospitals.
des Saales durch die Mitarbeiter
Die Veranstaltung unter Führung
der Hauswirtschaft unter Michaela
des KunstSalon Köln ist inzwischen
Bichler konnte Dr. Thomas Wilhelm
nicht nur in der rheinischen Metüber 100 Gäste zu einem Jazzkonropole, sondern auch zeitgleich in
zert begrüßen.
Hamburg, Bonn, der Region Ruhr
und in Frankfurt ein fester BestandZwei Tage vor dem Konzert musste
teil des Kulturprogramms. Das
der Hauptakteur und Kopf des TriKonzept: Private Gastgeber stellen
os ‚Billmen’ Manfred Billmann leider
ihre Ateliers, Läden, Wohnungen
aus Krankheitsgründen absagen;
und Geschäftsräume für hochmit Fieber und ohne Stimme war
klassige Konzerte zur Verfügung.
an einen Auftritt nicht zu denken.
Künstler, Gastgeber und Publikum
IN DEN HÄUSERN
der Stadt
52 CellitinnenForum 1/2012
Nach kurzer telefonischer Krisensitzung mit der Festivalleitung und
den Musikern Peter Baumgärtner
und Wolfgang Engelbertz wurde
aber schnell für Ersatz gesorgt und
das Programm kurzerhand leicht
umgestellt. Mit Jörg Siebenhaar, einem sehr erfahrenen Pianisten und
Akkordeonspieler, der seit einer Erkrankung fast blind ist, wurde der
Flügel neu besetzt. Den Gesangspart übernahm der sowieso als
‚Special Guest’ vorgesehene Gitarrist und Sänger Gregor Salz.
In der neuen Zusammensetzung,
nun nicht als Trio, sondern als
‚Quartett ohne Namen’, überzeugten die vier Musiker das Publikum
und wurden mit viel Applaus für
ihr Zusammenspiel belohnt. Beeindruckend war besonders auch
die musikalische Verständigung
der Musiker untereinander mit dem
blinden Pianisten – das ‚blinde’
Zusammenspiel kann nur mit viel
Routine so gut funktionieren.
Nach zwei Sets und einer Pause,
in der die Gäste bei Smalltalk mit
Getränken und Fingerfood versorgt
wurden, gab es nach tosendem
Beifall noch zwei Zugaben auf der
mit stimmungsvollem Licht ausgeleuchteten Bühne des Mariensaals.
Danach gingen alle beschwingt
nach Hause - eine schöne und willkommene Abwechslung im Krankenhaus und für viele Gäste auch
einmal ein angenehmer Anlass, ein
Krankenhaus zu besuchen.
Idee
Einsatz
Unbeschwert abtauchen
Tauchmedizin im St. Franziskus-Hospital
Das St. Franziskus-Hospital hat
seit Dezember 2011 noch mehr zu
bieten, denn das Leistungsspektrum wurde um den Bereich Tauchmedizin erweitert. Die Chefärzte
Dr. Christoph Möckel, Hals-NasenOhren-Klinik, und Dr. Michael Granitzka, Anästhesie und Intensivmedizin, bieten tauchmedizinische
Vorsorge und Versorgung an.
Tauchen ist für viele die schönste
Sache der Welt, doch dieses Hobby erfordert ein gesundes Herz und
einwandfreie Lungenwerte. Wer
unter Wasser ‚schlapp macht‘,
gefährdet damit nicht nur das eigene Leben, sondern bringt auch
seine Tauchkollegen in arge Bedrängnis. Daher verlangen seriöse
Tauchschulen von ihren Schülern
vor Kursbeginn eine tauchärztliche
Bescheinigung. Die Tauchtauglichkeit muss auch nach Erhalt des
Tauchscheins in regelmäßigen Abständen erneut attestiert werden.
Hierzu werden bestimmte Untersuchungen und deren abschließende
Beurteilung durch einen Facharzt
vorausgesetzt. Neben EKG und
Lungenfunktionsmessung gehören
auch ein HNO-Check und gegebenenfalls ein Belastungs-EKG zum
Testprogramm.
Zum Auftakt des neuen Angebots
veranstalteten Dr. Christoph Möckel und Dr. Michael Granitzka
ein Tauchtreffen, an dem 14 interessierte Mitarbeiter aus dem St.
Vinzenz- und dem St. Franziskus-
Hospital teilnahmen. In dem erst
kürzlich eröffneten Tauchzentrum
in Siegburg trafen sich die Tauchbegeisterten. Nach einer knappen
Einführung machten sich zehn Taucher zur Erkundung der 20 Meter
tiefen Unterwasserwelt bereit. Eine
versunkene Stadt erwartete sie,
die sich mühelos und gefahrenfrei erforschen ließ. Dabei waren
die Tauchbedingungen in dem 26
Mit-Taucher und gemäß dem Motto ‚Dive for life’ ließen es sich Dr.
Michael Granitzka und Dr. Christoph Möckel nicht nehmen, unter
Wasser mit OP-Ausrüstung und
Notfallkoffer eine kleine OP zu simulieren. Mit einem furiosen Unterwasserspiel endete dann der letzte
Tauchgang. Schnuppertaucher und
‚Profis’ ließen den Abend bei einem
gemütlichen ‚Dekompressions-
Dr. Michael Granitzka (li.) und Dr. Christoph Möckel ‚operieren‘
auch unter Extrembedingungen
Grad warmen, kristallklaren Wasser
ideal. Währenddessen hatten vier
‚Schnuppertaucher’ nach kurzer
Einweisung ihren ersten begleiteten
Tauchgang mit einer Tauchlehrerin.
Die Initiatoren der Veranstaltung
hielten noch eine kleine Überraschung bereit: Zum Vergnügen aller
Bier‘ ausklingen. Für das kommende Jahr ist wieder eine Tauchexkursion geplant. Weitere Tauchsportler
sind dann herzlich willkommen.
Anfragen zur Tauchmedizin
und zur Tauchexkursion unter:
[email protected].
CellitinnenForum 1/2012 53
Kultur
Freizeit
Der Weg ist das Ziel:
Kanaren voraus!
Unterwegs mit der Lilliepad – Teil 3
Einkäufe für zwei Wochen auf See
Vor genau einem Jahr sind wir
im CellitinnenForum mit Dr. Elmar
Kleimann und seiner Lilliepad aufgebrochen - von der deutschen
Nordseeküste in Richtung Kanaren. Im Hafen von Lissabon durfte sich die Segelyacht im Winter
ausruhen, während der Skipper
und seine Crew die letzte Etappe
von Portugal zu den Kanaren vorbereitet haben. Im Sommer 2011
war es dann soweit. Für alle, die
schon sehnsüchtig auf die Fortsetzung der Reise gewartet haben: Hier ist der dritte, letzte Teil
des Reiseberichtes:
Logbuch des Käpt’n:
Vor uns liegen neue Herausforderungen: Zunächst fast 600
Seemeilen (sm) über den offenen
Atlantik bis Porto Santo und Madeira, anschließend noch einmal
etwa 280 sm bis zur nördlichsten
Kanareninsel La Graciosa, die wir
uns als endgültiges Ziel und Ba-
54 CellitinnenForum 1/2012
sis für die nächsten Törns auf den
Kanaren ausgesucht haben. Wir
freuen uns auf typisches ‚Blauwassersegeln’ – segeln fernab
von Küsten, Häfen und moderner
Infrastruktur - auf offenem Atlantik.
Tag 1: Das Schiff liegt endlich wieder im Wasser. Zunächst kontrollieren wir alle Borddurchlässe auf
Dichtigkeit. Der Rest des Tages
vergeht mit Vorbereitungen wie
Segel anschlagen, Maschinenwartung und Elektronik-Check.
Ein Mann muss in den Mast, der
Windrichtungsanzeiger auf dem
Masttopp in ca. 15 m Höhe ist
verbogen. Bei ruhigem Wetter hier
im Hafen ist das kein Problem.
Dann heißt es einkaufen für zwei
Wochen auf See. Unser guter
Vorsatz: Jeden Tag eine warme
Mahlzeit! Soviel erst einmal zu den
Vorsätzen… Zum Schluss holen
wir noch den Fünf-Tage-Seewetterbericht und die Gezeitenvorhersage für den nächsten Tag ein.
Schließlich soll es gut vorbereitet
losgehen.
Tag 2: Die Windprognose ist für
heute ungünstig: viel Wind und
Welle genau von vorne. Laut Wetterbericht erwarten uns morgen
aber ideale Bedingungen für unsere Reise nach Madeira. Kurz vor
Reparatur der Windfahnensteuerung
Kultur
Freizeit
dem Ablegen kontrolliere ich die
Windsteueranlage, die Windfahne bewegt sich nur ganz schwer.
Das heißt, die gesamte Fahrt, Tag
und Nacht, rund um die Uhr von
Hand steuern – schlicht eine Katastrophe! Also versuchen wir, die
Anlage durch Bewegen, Säubern,
Schmieren und Ölen wieder gängig zu machen – allerdings mit
mäßigem Erfolg. Wir legen trotzdem ab und wollen auf den ersten
Meilen einen Praxistest machen.
So kreuzen wir den Rio Tejo flussabwärts, vorbei an Lissabon,
Richtung Cascais.
Die Anlage
funk-
tioniert
immer
noch
nicht zufriedenstellend,
auch steht der Wind gegen uns.
Also beschließen wir, die Marina Cascais anzusteuern. Dort
abends Stadtbesichtigung und
Restaurantbesuch.
Tag 3: Frühes Wecken und dann
erneut Zerlegen der Windsteueranlage auf dem Steg. Diesmal sind
wir nach zwei Stunden erfolgreich,
die Korrosion im Schaft kann beseitigt werden. Wir sind guter Lau-
ne, ohne die Anlage wäre der Törn
wirklich anstrengend geworden.
Gegen Mittag dann die erwartete
Winddrehung auf Nordwest. Wir
legen um 13:00 Uhr in Cascais
ab. Nach nur 100 m werden die
Segel gesetzt und die Maschine
kann für die nächsten vier Tage
ausgeschaltet bleiben. Nach drei
Stunden sind wir frei von Landabdeckung und Wind
und Wellen nehmen
erwartungsgemäß
zu. Gegen Abend messen
wir in den Böen Windstärke 7-8 bei einer
Wellenhöhe zwischen drei und
vier Metern. Der Wind kommt von
hinten und auch die Wellen rauschen von hinten heran und unter
dem Schiff hindurch. Wir machen
sehr schnelle Fahrt, zum Teil mehr
als neun Knoten. Auf diesem Kurs
rollt das Schiff zwischen 20 bis
30 Grad zu beiden Seiten hin und
her. Schlafen und Kochen gestalten sich schwierig. Wir müssen
uns erst an die Bedingungen gewöhnen, das dauert meist ein bis
zwei Tage. Also bleibt die Küche
heute kalt, keiner hat wirklich Lust,
unter diesen Bedingungen eine
warme Mahlzeit zuzubereiten:
Sich selbst, Töpfe, Zutaten und
Geschirr gleichzeitig festzuhalten,
erfordert akrobatisches Geschick.
Schnell wird noch die Nachtwache eingeteilt: Alle vier Stunden ist
Wachwechsel.
Tag 4: In der Nacht pfeift weiter ein
strammer Wind, die Welle läuft et-
CellitinnenForum 1/2012 55
Kultur
Freizeit
was schräger heran und beschert
mir während meiner Wache einige
Gischtduschen. Die Geschwindigkeit bleibt weiter hoch, sodass wir
am Mittag einen Rekord von 177
sm/ 24 Stunden verzeichnen können. So schnell waren wir noch
nie! Leider wird unser erfahrener
Segelfreund D. seekrank. Er kann
Nähe des Bootes ausmachen. Die
Windsteueranlage hält den Kurs,
kein Schiffsverkehr weit und breit,
also recht wenig zu tun für mich als
Wachhabenden. Ich döse ein wenig auf der Sitzbank, da steigt eine
sich ungünstig brechende Welle
von schräg hinten ein, überspült
das Cockpit und mich komplett
Hohe Wellen rollen von hinten heran
die Koje kaum verlassen, muss
zwischendurch ‚Fische füttern’
und fällt teilweise für den Wachbetrieb aus. Der Wind hält sich in der
Stärke bis zur Nacht, wieder gibt
es keine Mahlzeit im klassischen
Sinne. Immerhin aber gekochte
Eier und heißen Tee. Für D. allerdings nur einen halben Zwieback
und Wasser. Weit und breit ist kein
anderes Schiff in Sicht.
Tag 5: In meiner Nachtwache
herrscht bei vollständiger Bewölkung völlige Finsternis. Man kann
die heranrollenden Wellen fast
nur hören, manchmal kann man
die brechenden Kämme in der
56 CellitinnenForum 1/2012
und findet abgeschwächt auch
den Weg in die Navigationsecke.
Der Laptop bleibt glücklicherweise
verschont, doch das Kartenlesegerät mit den elektronischen Seekarten hat einen Salzwasserschaden abbekommen. Nach einer
Spülung mit Süßwasser am Morgen und anschließendem Trocknen in der Sonne können wir es
aber reparieren. Nachmittags flaut
der Wind etwas ab und kommt fast
genau von hinten. Erstmals setzen
wir unser neues Raumwindsegel,
wegen seiner Farbe taufen wir es
‚Pinkie’. Abends nimmt der Wind
wieder zu, das bedeutet: Reffen
für die Nacht. Ich koche ein Nu-
delgericht, Freund D. bleibt noch
bei Banane, Toast und Wasser, ist
aber auf dem Weg der Besserung
- die Fische gehen diesmal fast
leer aus.
Tag 6: Meine Nachtwache verbringe ich unter einem traumhaften Sternenhimmel. Anders als an
Land stören hier auf dem offenen
Ozean keine weiteren Lichtquellen
die Aussicht aufs Firmament. Das
Schiff gleitet wie von Zauberhand
geführt durch die Nacht, die Luft
ist lau, kein Schiffsverkehr, die
Crew schläft in den Kojen – ich
habe das Gefühl, ewig so weiterfahren zu können…
Am Tag verspürt D. endlich wieder ein Hungergefühl, auch wir
haben Appetit auf frischen Fisch,
also wird die Schleppangel ausgebracht. Nach zwei Stunden verlässt uns die Geduld, Thunfisch
aus der Dose wird in einer leckeren Soße verarbeitet - großes Lob
von der Crew an den Smutje.
Am Abend nimmt der Wind wieder zu, das Großsegel wird gerefft
und die Arbeitsfock geborgen.
Tag 7: Am Morgen heißt es dann
‚Land in Sicht’: Gegen 8:00 Uhr
sind es noch etwa 20 sm bis Porto Santo, der östlichsten Insel des
Madeira-Archipels. Die Sonne
scheint schon recht warm, das
Wasser ist tiefblau und einmal mehr
begleitet uns eine Gruppe Delfine.
Um 12:30 Uhr machen wir in der
einzigen Marina der Insel fest. Die
Insel Porto Santo, der ‚heilige Hafen’, ist nur ca. 43 qkm groß und
Kultur
Freizeit
Grund erfahren wir etwas später
am Abend: Wir werden Zeugen
eines spektakulären Feuerwerks
über dem Meer, der traditionelle
Beginn des Sommers auf Madeira. Wir genießen das Schauspiel
und verleben einen vergnüglichen
Abend.
Der schönste Strand der Kanaren
zählt etwa 4.000 Einwohner. Hier
hat Christoph Columbus 1479
geheiratet und einige Jahre gelebt. Die Insel zeichnet sich durch
den neun Kilometer langen feinen
Sandstrand an der Südseite aus,
wirklich traumhaft schön und fast
menschenleer. Der Tourismus hat
die Insel dank der abgelegenen
Lage noch nicht erreicht.
Nach vier Tagen auf See freuen
wir uns erst einmal auf eine Dusche. Leider ist aber das Wasserrohr in Hafennähe beschädigt,
fließendes Süßwasser steht also
nicht zur Verfügung. Stattdessen also Strandbesuch und dann
Ortsbesichtigung. Auf der langen
Kaimauer haben über viele Jahre
Segel-Crews aus aller Herren Länder kleine ‚Gemälde’ hinterlassen.
Selbstverständlich haben wir uns
dort auch verewigt.
Tag 8: Nach einem perfekten Segeltag erreichen wir nach 50 sm
gegen 20:00 Uhr Funchal auf der
Hauptinsel Madeira. Laut Hafenführer ist der Hafen sehr eng
und die Gastliegeplätze sind fast
immer belegt. Wir haben Glück
und finden nach einigem Hin und
Her einen Platz neben einer kleinen, etwas heruntergekommenen
französischen Yacht freundlicher
‚Späthippies’. Wir wundern uns
darüber, wie dieses Schiff den Weg
über den Atlantik geschafft hat. Einen wirklich seetüchtigen Eindruck
macht es auf uns jedenfalls nicht.
Erstaunt sind wir auch über die
Menschenmassen, die sich rund
um den Hafen versammelt haben, sicherlich nicht, um die Crew
der Lilliepad zu begrüßen… Den
Tag 9 und 10: Zwei Tage genießen
wir die Stadt, ihre Sehenswürdigkeiten und ihre Atmosphäre. Der
Madeira-Archipel besteht aus fünf
Inseln. Madeira als Hauptinsel
ist etwa 740 qkm groß und ca.
250.000 Menschen leben hier. Die
Insel ist vulkanischen Ursprungs,
es finden sich bis kurz vor der
Küste noch mehrere Tausend Meter Wassertiefe. Bekannt als ‚Perle
im Atlantik’ und ‚Blumeninsel’ ist
Madeira vor allem bei Wanderern
sehr beliebt. Ca. eine Million Touristen, der Großteil aus England
und Deutschland, besuchen jedes
Jahr die Insel, ein Fünftel davon
auf Kreuzfahrtschiffen.
Nach vier Tagen Land in Sicht
CellitinnenForum 1/2012 57
Kultur
Freizeit
Kaimauer Porto Santo
Tag 11: Um 11:30 Uhr heißt es
dann ‚Leinen los’. Unser Ziel ist
die kleine Kanareninsel La Graciosa nördlich von Lanzarote. Wir
starten einige Meilen unter Motor,
um die Windabdeckung Madeiras
hinter uns zu lassen. Bereits nach
einer knappen Stunde können die
Segel gesetzt werden. Am Abend
nimmt der Wind deutlich zu, zur
Nacht müssen die Segel erneut
gerefft werden. Und dennoch gelingt schnelles Segeln unter Sternenhimmel und bei deutlich wärmeren Temperaturen.
Tag 12 und 13: Wir genießen die
Reise und schaffen stolze 155
sm innerhalb von 24 Stunden. Je
näher wir den Kanaren kommen,
desto mehr Schiffsverkehr kommt
auf. Während meiner Nachtwache
habe ich mit ständig wechselnden Windstärken und schlagenden Segeln zu kämpfen, pünktlich
zum Wachwechsel um vier Uhr
herrschen dann aber wieder zunehmend stetige Winde. Gegen
Mittag lässt sich Lanzarote am
Horizont ausmachen, wir hissen
die Gastlandflagge Spaniens. Um
17:00 Uhr erreichen wir das verträumte Caleta del Sebo, den einzigen Hafen der Insel La Graciosa.
Wir sind am Ziel unserer Reise angekommen.
58 CellitinnenForum 1/2012
Tag 14 bis 16: La Graciosa, ‚die
Anmutige’, verdient ihren Namen
völlig zu recht. Sie ist die kleinste bewohnte Insel der Kanaren
und für mich eine ‚Insel der Entschleunigung’. Hier leben ca. 600
Einwohner, es gibt nur einen Ort,
wenige Versorgungsmöglichkeiten und keine einzige asphaltierte Straße. Trotz aller Idylle gibt es
nun aber erst einige Formalitäten
zu erledigen: Wir müssen in Spanien einklarieren. 45 Minuten lang
füllen wir Formulare beim freundlichen Hafenmeister aus und buchen Lilliepads Liegeplatz für die
nächsten Monate.
Am nördlichen Ende der Insel, nur
mit Mountainbike oder Geländewagen zu erreichen, liegt der für
mich schönste Strand der Kanaren, der Playa de las Conchas.
Feinster Sand und menschenleer allerdings aufgrund der Strömung
nur bedingt zum Schwimmen geeignet. Eine Fähre von Lanzarote
bringt regelmäßig Tagestouristen
nach La Graciosa, über Nacht bleiben aber nur die Wenigsten. Und
so ist der kleine Ort am Abend sehr
ruhig und beschaulich. Bereits
am zweiten Tag werden wir von
manchen Einheimischen im Hafen
gegrüßt, vielleicht hat es sich herumgesprochen, dass Lilliepad hier
längere Zeit vor Anker liegen wird.
Trotz all dieser Beschaulichkeit
haben wir noch einiges an Arbeit
vor uns: Das Schiff wird aufklariert
und von Salzwasser befreit, die
Segel werden verstaut, Wartungsarbeiten durchgeführt und die Reisetaschen für den Rückflug von
Lanzarote gepackt.
Seit Lissabon haben wir 985 Seemeilen (1.824 km) zurückgelegt.
Dank der überwiegend günstigen Winde haben wir weniger als
sechs Liter Diesel verbraucht, eine
wahrlich sensationelle Energiebilanz! Seit Beginn unserer Reise
2010 in Emden haben wir insgesamt 2.628 Seemeilen (4.868 km)
im Kielwasser gelassen. In den
nächsten Jahren werden wir im
Urlaub wohl die Kanaren besegeln, aber man weiß ja nie genau,
wohin der Wind uns noch treibt,
denn ‚der Weg ist das Ziel…’
Dr. Elmar Kleimann, Ärztlicher
Direktor, CA Klinik für Allgemeinund Viszeralchirurgie
St. Franziskus-Hospital, Köln
La Graciosa
Kultur
Freizeit
Unsere Mitarbeiter – ihre Hobbys
Nadja Hohn dreht am Rad, oder: Spinnen im ‚Flow‘
In der nordischen Mythologie
sitzen die Nornen am Fuß des
Weltenbaumes und spinnen die
Schicksalsfäden der Menschen.
Und wer kennt nicht das Märchen
vom Dornröschen, das sich, verflucht von einer bösen Fee, an einer Spindel sticht und daraufhin in
einen hundertjährigen Schlaf fällt.
Was aber fasziniert an dem uralten
Handwerk des Spinnens im Jahr
2012 so sehr, dass man es zu seinem Hobby macht? Wir sind neugierig und besuchen Nadja Hohn,
Chefsekretärin der Allgemein- und
Viszeralchirurgie am St. Franziskus-Hospital. Denn ‚sie spinnt‘
aus Überzeugung und mit großer
Leidenschaft, wie sie selber mit einem Augenzwinkern sagt.
‚Hightech-Spinnrad‘
Die erste Überraschung: Das
Spinnrad selbst. Klein und formschön erinnert es eher an ein
modernes Sportgerät, als an die
alten, verstaubten Ausstellungsstücke, die man auf Flohmärkten
findet. Nadja Hohn hat es nach
ihren eigenen Vorstellungen anfertigen lassen, von einem der wenigen Schreiner in Deutschland,
der sich darauf spezialisiert hat.
So verfügt das Rad zum Beispiel
über zwei Pedale statt einem,
um das Treten ergonomischer zu
gestalten. Und auch die größere
Anzahl von Umlenkrollen gehört
zur Sonderausstattung. Die erhö-
Nadja Hohn ‚spinnt‘
hen die Geschwindigkeit um ein
Vielfaches. ‚Klara Pauline Luise‘,
so der nicht ganz ernst gemeinte
Name des Turbo-Spinnrades, ist
ein echtes Hightech-Gerät.
Noch erstaunlicher sind aber die
Materialien, die Nadja Hohn verspinnt: Alpaka, Cashmere, Mohair, Flachs oder auch Seide sind
dabei die bekanntesten. Sojaoder Bambusfasern erscheinen
schon deutlich exotischer, ganz zu
schweigen von Katzenwolle, tibetischem Yakhaar oder Seacell-Algengarn. Die verschiedenen Texturen, ihre spezielle Beschaffenheit
und die jeweiligen Möglichkeiten
der weiteren Verarbeitung haben
Nadja Hohn erst zum Spinnen gebracht. Denn die leidenschaftliche
Strickerin war ursprünglich nur
auf der Suche nach ungewöhnlichen Alternativen zur handelsüblichen Wolle. Und da andere Garne
schwer zu beschaffen und sehr
teuer sind, hat sie begonnen, sich
ihr Material selber zu spinnen.
Ihre jüngste Entdeckung ist das
Spinnen von sogenannten Artyarns, also ‚künstlerischen Garnen‘. Dabei werden Fäden, Materialstücke und –stärken zu einem
Gesamtkunstwerk versponnen,
das nicht mehr im Entferntesten
CellitinnenForum 1/2012 59
Kultur
Freizeit
an Pullover- oder Sockenwolle
erinnert.
Vom Vlies zum Garn
Doch gleichgültig, wie das Fadenprodukt am Ende aussieht, am
Anfang steht das ‚Vlies‘, ein großes Stück gekämmte und gewaschene Fasern, oder der ‚Kammzug‘, bei dem die Fasern bereits in
Stränge gelegt sind. Je nach Material und gewünschtem Endprodukt werden die Fasern vor dem
Verspinnen gefärbt oder Nadja
Hohn färbt das versponnene Garn
im Anschluss selbst. Dazu benutzt
sie handelsübliche Textilfarben ge-
nauso wie Lebensmittel- oder Naturfarbstoffe beispielsweise Blüten, Cochenille oder Indigo.
Und im Gegensatz zu wochenlangen Telefonrecherchen im In- und
Ausland in der Vergangenheit, ist
die Materialbeschaffung im Zeitalter des Internets mittlerweile ein
Kinderspiel. Im Netz hat sich eine
weltweite Community zusammengefunden, die sich über Materialien, Techniken und Bezugsquellen
austauscht. „Gesponnen wird halt
international“, meint Nadja Hohn,
wieder mit einem leichten Grinsen.
Und auf die Frage, welcher Aspekt
sie am meisten reizt, das Kreative, das Handwerkliche oder dass
sie einen Pullover von Anfang bis
Ende selber produzieren kann,
muss sie nicht lange nachdenken:
„Das Zusammenspiel von Fußund Handarbeit, die Bewegung
der Rollen und das Anwachsen
der Garne auf den Spulen führen
zu einer unglaublichen Entspannung. Diesen Effekt liebe ich sehr.
Die kreativen Möglichkeiten sind
dabei einfach ein ganz wunderbares Nebenprodukt.“
60 CellitinnenForum 1/2012
Kurz
Kompakt
„Endlich wieder kontinent!“
Heilig Geist-Krankenhaus lud zum Kongress
Im November 2011 fand in Köln der 23. Kongress der Deutschen Kontinenzgesellschaft statt. Prof. Dr. Ernst
Eypasch, Ärztlicher Direktor und Chefarzt der Klinik für Chirurgie, und PD Dr. Moritz Braun, Chefarzt der Klinik
für Urologie, leiteten die Veranstaltung im Congress Centrum der Koelnmesse, die von rund 1.500 Teilnehmern
besucht wurde. Ärzte unterschiedlicher Fachrichtungen, Pfleger und Therapeuten nutzten die Gelegenheit, sich
in Vorträgen, Workshops und Diskussionsrunden über den neusten Stand der Wissenschaft zu informieren.
Auf reges Interesse stieß auch das Patientenforum zum Thema ‘Endlich wieder kontinent – wie geht das‘? Mehr
als 300 Interessierte erhielten Antworten auf Fragen wie: Welche Heilungs- und Therapiemöglichkeiten gibt es?
Bei welchem Kranken empfehlen sich Beckenbodentraining, bei welchem Medikamente oder operative Eingriffe?
Wie lässt sich die Lebensqualität erhöhen? Das Heilig Geist-Krankenhaus verfügt in der Behandlung von Kontinenz über weitreichende Erfahrungen. Seit 13 Jahren beschäftigt sich u.a. eine interdisziplinäre Arbeitsgruppe,
die ‚Initiative Beckenboden’, mit diesem vielschichtigen Thema. Infos unter: www.initiative-beckenboden.de.
Das 900ste Baby für Nippes
St. Vinzenz-Hospital verzeichnet steigende Geburtenzahl
Das 900. Baby kam am Sonntag, dem 18. Dezember 2011, um
20:18 Uhr im St. Vinzenz-Hospital
zur Welt. Die Eltern Sultani und Idris
Atis freuen sich über ihren kleinen
Muhammed, der mit 3550 Gramm
Gewicht und 53 cm Körperlänge
das Licht der Welt erblickte. 900
Geburten im Jahr - das ist doch
nicht viel - so wird der eine oder
andere denken. Aber diese Zahl
ist für das St. Vinzenz-Hospital so
besonders, da sie seit 22 Jahren
zum ersten Mal wieder erreicht
wurde. Die Chefärztin der Klinik
für Gynäkologie
und Geburtshilfe, Dr. Wencke Ruhwedel,
freute sich sehr,
dass ‚ihre‘ Klinik dieses Ziel
nach so vielen
Jahren wieder
erreicht hat.
v.li.: Leitender Oberarzt Frank Neuhaus, Sultani Atis
mit Sohn Muhammed, Chefärztin Dr. Wencke
Ruhwedel und Oberarzt Dr. Markus Kleine
CellitinnenForum 1/2012 61
Kurz
Kompakt
Herzlich willkommen!
Senioren- und Krankenhausmitarbeiter zu Gast im Mutterhaus
der Cellitinnen in Köln-Longerich
Zunächst waren es
‚nur‘ die Mitarbeiter
der Kölner Cellitinnen-Krankenhäuser,
die zu einer InfoVeranstaltung in das
Kloster der Cellitinnen
zur hl. Maria, gleichzeitig Sitz der gleichnamigen Stiftung eingeladen wurden.
Seit letztem Jahr
kommen auch die
Wuppertaler KlinikKollegen und die
Mitarbeiter der 16
Seniorenhäuser, um
das Unternehmen
und seine spirituellen
Wurzeln etwas näher
kennenzulernen.
Etwa sechs Veranstaltungen sind es
mittlerweile pro Jahr
– Tendenz steigend.
Und das traditionelle Gruppenfoto im
Garten des Klosters
gehört als fester Programmpunkt auf jeden Fall dazu!
62 CellitinnenForum 1/2012
Medizinischer Nachwuchs
gesucht!
Kurz
Kompakt
Auch ungewöhnliche Werbemethoden führen manchmal zum Ziel
Das junge Publikum im Alter von
18 bis 34, aktiv, kommunikativ und offen für Neues, gerne in
Bars, Cafés und Clubs unterwegs,
liebt die Edgar Freecards, die in
eben diesen Örtlichkeiten kostenlos aushängen. Bunt oder witzig
sind die Postkarten mittlerweile
ein beliebter Werbeträger. Auf der
Rückseite ist Platz für eine kurze
Werbebotschaft und/-oder ein Firmenlogo. Im Umfeld der Kölner
Uni sind auch Edgar Freecards
der Cellitinnen-Krankenhäuser zu
finden. Vielleicht wird so der eine
oder andere Abiturient oder Medizinstudent auf das Unternehmen
aufmerksam und bewirbt sich um
einen Ausbildungs- bzw. einen Arbeitsplatz.
Impressum
18. Jahrgang/Heft 1/2012
Auflage: 14.750 Stück / 4 x jährlich
Herausgeber:
Stiftung der Cellitinnen zur hl. Maria
Vorsitzender des Vorstandes
der Stiftung: Hans Mauel
Anschrift der Redaktion:
Stiftung der Cellitinnen zur hl. Maria
Graseggerstraße 105 · 50737 Köln
Telefon: 02 21 / 97 45 14-72
Mail: [email protected]
Redaktionsteam:
Stephanie Habeth-Allhorn (verantwortlich),
Wolfgang Allhorn, Susanne Bieber,
Ulrich Boll, Marlies Gabriel, Sylvia Illing,
Stephanie Kirsch, Helmut Klein,
Dr. Petra Kombächer, Christoph Leiden,
Martin Mackenberg-Hübner, Hans Mauel,
Ann-Christin Müller, Wolfgang Peetz ,
Nicola Scherzer, Kirsten Schmidt,
Katrin Schwirblat, Daniel Siepmann,
Sabine Stier, Marc Stutenbäumer,
Dr. Thomas Wilhelm
Layout:
Claudia Niehrenheim, P&W Druck, Essen
Satz und Druck:
P & W Druck und Verlag GmbH, Essen
Preis: Unentgeltlich an Bewohner, Patienten, Mitarbeiter, Freunde und Gönner der
Stiftung der Cellitinnen zur hl. Maria
Erfüllungsort und Gerichtsstand: Köln.
Die Redaktion behält sich sinngemäße
Änderungen und Kürzungen der geschickten
Manuskripte vor. Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Genehmigung
des Herausgebers
Bildnachweis: SMH, S. 4, 20, 33 u., 40, 48
u., 49; wycom, S. 6, 12, 16; ProPhysio,
S. 9f.; fotolia, S. 11, 15, 50f.; Architekturbüro Orend, S. 14; SFH, S. 18, 41, 53;
KSK, S. 22; Klinikverbund St. Antonius u. St.
Josef S. 30-32, 33o, 34 o., 42; Sr. Katharina, S.38; Borsky, S. 39; SVH, S. 47, 48o.,
61 u.; Kleimann, S.54-58; Hohn, S.59f.;
HGK, S. 61 o.; alle anderen Fotos Stiftung
der Cellitinnen zur hl. Maria.
Wegen der besseren Lesbarkeit, wird in den
meisten Fällen auf eine Unterscheidung der
weiblichen und männlichen Schreibweise
verzichtet.
Titelbild:
Luisa weiß, dass Äpfel gesund sind!
Foto: Alexa Allhorn
CellitinnenForum 1/2012 63
Behandlungsschwerpunkte in
unseren Kölner Häusern
Innere Medizin / Gastroenterologie
Neurologie
Gynäkologie und Geburtshilfe
Chirurgie
Urologie
Anästhesie / Intensivmedizin / Schmerztherapie
Radiologie
Physiotherapie / Prävention / Fitness (ProPhysio)
Akademisches Lehrkrankenhaus der Universität zu Köln
Facharztzentrum
Innere Medizin / Pneumologie
Akutgeriatrie und Frührehabilitation
Geriatrische Tagesklinik
Geriatrische Rehabilitation
Fachübergreifende Frührehabilitation
Intensiv- und Beatmungsmedizin
Radiologie
Physio-, Ergo- und Sprachtherapie
Akademisches Lehrkrankenhaus der Universität zu Köln
Lehrstuhl für Geriatrie der Universität zu Köln
Innere Medizin / Gastroenterologie
Allgemein- und Viszeralchirurgie
Unfallchirurgie
Orthopädie
Arthroskopische Chirurgie
Ambulante Operationen und stationäre Privatklinik
Orthopädie
Unfallchirurgie
Allgemeinchirurgie
Plastische Chirurgie
HNO
Gynäkologie
Augenheilkunde
HNO
Anästhesie / Intensivmedizin / Schmerztherapie
Radiologie
Klinische Pharmazie / Zentralapotheke
Physiotherapie
Akademisches Lehrkrankenhaus der Universität zu Köln
KV-Notfallpraxis
Allgemeinmedizin
Chirurgie (BG-Praxis)
Innere Medizin / Kardiologie
Endokrinologie / Diabetologie
Palliativmedizin
Gynäkologie und Geburtshilfe
Allgemein- und Viszeralchirurgie
Unfallchirurgie
Gefäßchirurgie
Anästhesie / Intensivmedizin / Schmerztherapie
Diagnostische und interventionelle Radiologie
Physiotherapie
Akademisches Lehrkrankenhaus der Universität zu Köln
KV-Notfallpraxis
64 CellitinnenForum 1/2012
Ambulante Neurologische Rehabilitation
Physio-, Ergo- und Sprachtherapie
Klinische Neuropsychologie
Hospiz
Behandlungsschwerpunkte in unseren
Krankenhäusern in der Region Wuppertal
Medizinische Klinik 1 - Kardiologie und Pneumologie
Medizinische Klinik 2 - Gastroenterologie
Medizinische Klinik 3 - Hämatologie und Onkologie
Akutgeriatrie und Frührehabilitation
Geriatrische Rehabilitation
Minimalinvasive Gynäkologie
Chirurgische Klinik 1 - Allgemein- und Viszeralchirurgie
Chirurgische Klinik 2 - Unfallchirurgie
Chirurgische Klinik 3 - Thoraxchirurgie
Chirurgische Klinik 4 - Gefäßchirurgie
Orthopädie (OGAM)
Anästhesie / Intensivmedizin / Schmerztherapie
Radiologie / Strahlentherapie (radprax)
Physio-, Ergo- und Sprachtherapie (RTZ)
Internistische Rheumatologie
Allgemeine Orthopädie und spezielle Orthopädische Chirurgie
Arthroskopische Chirurgie und Sporttraumatologie
Wirbelsäulenchirurgie
Orthopädische Rheumatologie
Anästhesie / Intensivmedizin / Schmerzklinik
Radiologie / Nuklearmedizin (radprax)
Physiotherapie (RTZ)
Akademisches Lehrkrankenhaus der Universität Düsseldorf
Akademisches Lehrkrankenhaus der Universität Düsseldorf
Lehrstuhl für Geriatrie der Universität Witten/Herdecke
Psychiatrische Tagesklinik
KV-Notfallpraxis • OZW, OGAM, radprax
Innere Medizin - Schlaflabor
Frauenklinik - Gynäkologie und Geburtshilfe
Koloproktologie
Plastisch-Ästhetische Chirurgie
HNO
Anästhesie / Intensivmedizin / Schmerztherapie
Radiologie (radprax)
Physiotherapie (RTZ)
Akademisches Lehrkrankenhaus der Universität Düsseldorf
Innere Medizin und Akutgeriatrie
Geriatrische Tagesklinik
Radiologie
Physio-, Ergo- und Sprachtherapie (RTZ)
Akademisches Lehrkrankenhaus der Universität Düsseldorf
Lehrstuhl für Geriatrie der Universität Witten/Herdecke
Ambulante Rehabilitation
Praxisstandorte
Physio-, Ergo- und Sprachtherapie
Prävention / Fitness
Innere Medizin / Pneumologie
Chirurgie
Orthopädie (OGAM)
Anästhesie / Intensivmedizin / Schmerztherapie
Radiologie (Praxis Dr. Franzen)
Physiotherapie (RTZ)
Kurzzeitpflege
CellitinnenForum 1/2012 65
Kontakte / Angebote
Kloster der Cellitinnen zur hl. Maria
Stiftung der Cellitinnen zur hl. Maria
Graseggerstraße 105, 50737 Köln-Longerich, Tel 0221 974514-0,
Fax 0221 974514-24, Mail [email protected], www.cellitinnen.de
Graseggerstraße 105, 50737 Köln-Longerich, Tel 0221 974514-51,
Fax 0221 974514-52, Mail [email protected], www.cellitinnen.de
Unsere Seniorenhäuser
Seniorenhaus GmbH der Cellitinnen zur hl. Maria
Graseggerstr. 105, 50737 Köln-Longerich, Tel 0221 974514-35, Fax 0221 974514-985,
Mail [email protected], www.cellitinnen.de
Region Köln
Seniorenhaus St. Maria
Schwalbengasse 3–5, 50667 Köln, Tel 0221 272517-0,
Mail [email protected], www.sh-st-maria.de l
Seniorenhaus St. Anna
Franzstraße 16, 50931 Köln-Lindenthal, Tel 0221 940523-0,
Mail [email protected], www.sh-st-anna.de l l l
Hausgemeinschaften St. Augustinus
Kempener Straße 86a, 50733 Köln-Nippes, Tel 0221 297898-0,
Mail [email protected], www.sh-st-augustinus.de l l
Seniorenhaus Heilige Drei Könige
Schönsteinstraße 33, 50825 Köln-Ehrenfeld, Tel 0221 20650-0
Mail [email protected], www.cellitinnen.de l l l l
Region Bonn
Seniorenhaus Hermann-Josef-Lascheid-Haus
Asselbachstraße 14, 53842 Troisdorf-Spich, Tel 02241 9507-0,
Mail [email protected], www.sh-spich.de l
Region Düren/Kleve
Seniorenhaus Marienkloster
Kreuzauer Straße 211, 52355 Düren-Niederau, Tel 02421 5925-0,
Mail [email protected], www.sh-marienkloster.de l l
Seniorenhaus St. Ritastift
Rütger-von-Scheven-Straße 81, 52349 Düren, Tel 02421 555-0,
Mail [email protected], www.sh-st-ritastift.de l l l
Cellitinnen-Seniorenhaus St. Gertrud
Kölnstraße 62, 52351 Düren, Tel 02421 3064-0,
Mail [email protected], www.sh-st-gertrud.de l l
Seniorenhaus Christinenstift
Seniorenhaus Marienheim
Bahnhofstraße 24, 52385 Nideggen, Tel 02427 807-0,
Mail [email protected], www.sh-christinenstift.de l l
Langenhecke 24, 53902 Bad Münstereifel, Tel 02253 5426-0,
Mail [email protected], www.sh-marienheim.de l l
Seniorenhaus Serafine
Seniorenhaus St. Josef
Helleter Feldchen 51, 52146 Würselen-Broichweiden, Tel 02405 472-0,
Mail [email protected], www.sh-serafine.de l l l
Kirchfeldstraße 4, 53340 Meckenheim, Tel 02225 9913-0,
Mail [email protected], www.sh-st-josef.de l l l
Seniorenhaus Burg Ranzow
Seniorenhaus St. Angela
Bierbaumstraße 3, 53332 Bornheim-Hersel, Tel 02222 92725-0,
Mail [email protected], www.sh-st-angela.de l l l l
Seniorenhaus Maria Einsiedeln
Haager Weg 32, 53127 Bonn-Venusberg, Tel 0228 91027-0,
Mail [email protected], www.haus-maria-einsiedeln.de l l
Kirchweg 1, 47533 Kleve-Materborn, Tel 02821 898-0,
Mail [email protected], www.sh-burgranzow.de l l l
Weitere Einrichtungen
CIS Cellitinneninstitut für Qualitätssicherung
in der Seniorenbetreuung, Köln
Seniorenhaus St. Adelheidis-Stift
c/o Marienkloster, Kreuzauer Straße 211, 52355 Düren-Niederau,
Tel und Fax 02421 5925-566, Mail [email protected], www.cellitinneninstitut.de
Adelheidisstraße 10, 53225 Bonn-Vilich, Tel 0228 4038-3,
Mail [email protected], www.sh-st-adelheidisstift.de l l l
Auxilia Ambulante Pflege GmbH
Herderstraße 32-50, 50931 Köln-Lindenthal, Tel 0221 940523-940,
Mail [email protected], www.auxilia-pflege.de
Unsere Dienstleister im Gesundheitswesen
ProServ Management GmbH
ProPhysio GmbH
Sachsstraße 10-12, 50259 Pulheim-Brauweiler, Tel 02234 9675-0,
Mail [email protected], www.proserv.de
Graseggerstraße 105c, 50737 Köln-Longerich, Tel 0221 7491-8237,
Mail [email protected], www.prophysio-koeln.de
l Vollzeitpflege l Kurzzeitpflege l Hausgemeinschaften l Senioren-Wohnen l Tagespflege
66 CellitinnenForum 1/2012
Unsere Krankenhäuser
Hospitalvereinigung St. Marien GmbH
Graseggerstraße 105, 50737 Köln-Longerich, Tel 0221 974514-33, Fax 0221 974514-34, Mail [email protected], www.cellitinnen.de
Region Köln
St. Franziskus-Hospital GmbH
Region Wuppertal
Klinikverbund St. Antonius und St. Josef GmbH ***
Schönsteinstraße 63, 50825 Köln-Ehrenfeld, Tel 0221 5591-0,
Mail [email protected], www.stfranziskus.de
Bergstraße 6-12, 42105 Wuppertal-Elberfeld, Tel 0202 485-0,
Mail [email protected], www.cellitinnen.de
Heilig Geist-Krankenhaus GmbH
Petrus-Krankenhaus
Graseggerstraße 105, 50737 Köln-Longerich, Tel 0221 7491-0,
Mail [email protected], www.hgk-koeln.de
St. Marien-Hospital GmbH *
Kunibertskloster 11-13, 50668 Köln, Tel 0221 1629-0,
Mail [email protected], www.st-marien-hospital.de
St. Vinzenz-Hospital GmbH
Merheimer Straße 221-223, 50733 Köln-Nippes, Tel 0221 7712-0,
Mail [email protected], www.vinzenz-hospital.de
Kunibertsklinik
Kunibertskloster 11-13, 50668 Köln, Tel 0221 1629-6500
Mail [email protected], www.kunibertsklinik.de
Carnaper Straße 48, 42283 Wuppertal-Barmen, Tel 0202 299-0,
Mail [email protected], www.petrus-krankenhaus-wuppertal.de
Krankenhaus St. Josef
Bergstraße 6-12, 42105 Wuppertal-Elberfeld, Tel 0202 485-0,
Mail [email protected], www.krankenhaus-st-josef-wuppertal.de
St. Anna-Klinik
Vogelsangstraße 106, 42109 Wuppertal-Elberfeld, Tel 0202 299-3810,
Mail [email protected], www.st-anna-klinik-wuppertal.de
St. Elisabeth-Krankenhaus
Tönisheider Straße 24, 42553 Velbert-Neviges, Tel 02053 494-0,
Mail [email protected], www.st-elisabeth-krankenhaus-velbert.de
Marienhospital Schwelm GmbH
Weitere Einrichtungen
August Bendler-Straße 10, 58332 Schwelm, Tel 02336 497-0,
Mail [email protected], www.marienhospital-schwelm.de
Klinik für Geriatrische Rehabilitation
Kunibertskloster 11-13, 50668 Köln, Tel 0221 1629-0,
Mail [email protected], www.st-marien-hospital.de
Weitere Einrichtungen
Neurologisches Therapiecentrum NTC GmbH
Klinik für Geriatrische Rehabilitation
Kunibertskloster 11-13, 50668 Köln, Tel 0221 1629-7000,
Mail [email protected], www.ntc-koeln.de
Louise von Marillac-Schule GmbH **
Merheimer Straße 221-223, 50733 Köln-Nippes, Tel 02 21 7712-327,
Mail [email protected], www.krankenpflegeschule-koeln.de
Hospiz St. Vinzenz
Merheimer Str. 221-223, 50733 Köln-Nippes, Tel 0221 7712-205,
Mail [email protected], www.st-vinzenz-hospiz.de
MVZ St. Marien GmbH
Kunibertskloster 11-13, 50668 Köln, Tel 0221 1629-6000,
Mail [email protected], www.mvz-marien-koeln.de
Ambulantes OP-Zentrum am St. Marien-Hospital
Kunibertskloster 11-13, 50668 Köln, Tel 0221 1629-0,
Mail [email protected], www.st-marien-hospital.de
ProKlin Service GmbH
Kunibertskloster 11-13, 50668 Köln, Tel 02159 679612,
Mail [email protected], www.proklin-koeln.de
Carnaper Straße 60, 42283 Wuppertal-Barmen, Tel 0202 299-4666,
Mail [email protected], www.geriatrische-rehabilitationsklinik-wuppertal.de
Johanniter Tagesklinik gGmbH, Standort Barmen
Märkische Straße 8, 42281 Wuppertal-Barmen, Tel 0202 25264-0,
Mail [email protected], www.johanniter-tageskliniken-wuppertal.de
Johanniter Tageskliniken gGmbH, Standort Elberfeld
Hofkamp 31-35, 42103 Wuppertal-Elberfeld, Tel 0202 98069-0,
Mail [email protected], www.johanniter-tageskliniken-wuppertal.de
Regionales Therapie-Zentrum GmbH (RTZ)
Vogelsangstraße 106, 42109 Wuppertal-Elberfeld, Tel 0202 299-4930,
Mail [email protected], www.rtz-online.de
Akademie für Gesundheitsberufe GmbH (A.f.G.)**
Vogelsangstraße 106, 42109 Wuppertal, Tel 0202 299-3701,
Mail [email protected], www.afg-nrw.de
Kurzzeitpflege am St. Josef
Bergstraße 6-12, 42105 Wuppertal-Elberfeld, Tel 0202 485-2751,
Mail [email protected], www.krankenhaus-st-josef-wuppertal.de/kurzzeitpflege
* Trägerschaft zusammen mit der Stiftung St. Marien-Hospital zu Köln **Gesellschafter sind mehrere Träger *** Trägerschaft zusammen mit der Kirchengemeinde St. Antonius und Stiftung Krankenhaus St. Josef
CellitinnenForum 1/2012 67
Z
Zu Hause und in guten Händen
Zu Hause fühlt man sich doch am wohlsten. Das gilt vor allem,
wenn sich das gewohnte Leben durch gesundheitliche Einschränkungen verändert. Die Auxilia Ambulante Pflege GmbH
hilft Ihnen dabei, weiter in den eigenen vier Wänden leben zu
können.
Wir unterstützen Ihre Selbstständigkeit, helfen, pflegen und beraten. Dabei können Sie auf ein umfangreiches Netzwerk
aus dem Einrichtungsverbund der Stiftung der Cellitinnen zur
hl. Maria zurückgreifen. Eine starke Gemeinschaft, von der Sie
profitieren.
Unser Service auf einen Blick:
■ Grundpflege
■ Behandlungspflege
■ Verhinderungspflege
■ Alltagsbegleitung
■ Beratung pflegender Angehöriger
■ Hauswirtschaftliche Dienstleistungen
Gerne beraten wir Sie in einem persönlichen Gespräch über unsere Leistungen und über finanzielle Unterstützungsmöglichkeiten, die Sie erhalten können. Nähere Auskünfte erhalten Sie unter: Tel 0221 940 523 940.
Auxilia
Ambulante Pflege GmbH
Herderstraße 32-50 • 50931 Köln-Lindenthal
[email protected] • www.auxilia-pflege.de