Provence 2012 - Andrea Vogel

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Provence 2012 - Andrea Vogel
Provence
September 2012
Mit dem Wohnmobil in der Provence
Ein Reisebericht
www.AndreaVogel.com
Provence, September 2012
Inhalt
Inhalt............................................................................................................................................ 2
Etwas vorweg .............................................................................................................................. 3
Mittwoch, 29.8.2012, Frankfurt - Zürich ...................................................................................... 4
Donnerstag, 30.8.2012, Zürich - Avignon ................................................................................... 4
Freitag, 1.9.2012, Avignon .......................................................................................................... 5
Samstag, 2.9.2012, Avignon - Tarascon/Beaucaire - Saint-Rémy-de-Provence ....................... 6
Sonntag, 2.9.2012, Kloster Saint-Paul-de-Mausole - St. Rémy-de-Provence ............................ 7
Montag, 3.9.2012, Oppède - Gorge du Régalon - Orgon en Provence ...................................... 8
Dienstag, 4.9.2012, Orgon en Provence - Saint-Rémy-de-Provence ......................................... 9
Mittwoch, 5.9.2012, Saint-Rémy-de-Provence - Bonnieux ....................................................... 10
Donnerstag, 6.9.2012, Bonnieux - Buoux - Saignon de Provence - Riez ................................. 11
Freitag, 7.9.2012, Riez - Grand Canyon du Verdon - Moustiers Ste Marie de l´Etoile ............. 13
Samstag, 8.9.2012, Moustiers Ste Marie de l´Etoile - Valensole - Monastière de Ganagobie
- Cruis ........................................................................................................................................ 14
Sonntag, 9.9.2012, St. Etienne-les-Orgues, Banon .................................................................. 15
Montag, 10.9.2012, Simiane-la-Rotonde, Oppedette, Viens, Rustrel ....................................... 16
Dienstag, 11.9.2012, Rustrel - St. Santurnin - Venasque - Carpentras - Entrechaux .............. 17
Mittwoch, 12.9.2012, Vaison la Romaine, Nyons ..................................................................... 19
Donnerstag, 14.9.2012, Nyons ................................................................................................. 19
Index.......................................................................................................................................... 21
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Etwas vorweg
Unsere Reiseberichte sind persönliche Eindrücke und Erfahrungen und auf Basis eines privat geführten Reisetagebuchs entstanden. Sie erheben daher keinen Anspruch, Reiseführer zu sein. Für den
einen oder anderen mögen sie dennoch als Anregungen oder Tippgeber dienen, vielleicht dienen sie
einfach auch der Unterhaltung oder als Appetitanreger für Ihre eigenen Reisepläne. Wir lesen gerne
Reiseberichte und haben so schon manchen schönen Ort gefunden.
Wir, das sind mein Mann Detlef, unser Hund Chewy und ich.
Wir reisen seit einigen Jahren mit dem Wohnmobil, da wir so leichter Land und Leute kennenlernen,
und wir die Annehmlichkeiten des eigenen Zuhauses auch unterwegs lieben gelernt haben.
Mit dem Wohnmobil haben wir die Möglichkeit, weiter zu ziehen, wenn es uns irgendwo nicht so gut
gefällt, zum anderen können wir unseren Aktionsradius erheblich ausweiten und sehen und erleben
deutlich mehr, als wenn wir an eine feste Unterkunft gebunden wären.
Abhängig vom Land, das wir jeweils bereisen, übernachten wir vorwiegend auf Wohnmobilstellplätzen, zwischendurch und bei längerer Verweildauer auch einmal auf Campingplätzen. Mit dem Wohnmobil zu reisen, entspricht mehr unseren persönlichen Vorlieben und ermöglicht uns, mehr draußen
zu sein, als dies in einem Hotel möglich wäre. Nette Wohnmobilnachbarn gibt es fast überall gratis
dazu. Diese Stellplätze zu finden ist relativ einfach. Es gibt entsprechende Verzeichnisse z. B. vom
ADAC, Reisemobil International, Promobil und anderen Herstellern und natürlich im Internet. Viele
Stellplätze sind schon in den gängigen Navigationssystemen gespeichert oder können per CD übertragen werden.
Bei Bedarf können wir gerne eine Karte unserer Wegstrecke zur Verfügung stellen. Aus Copyrightgründen ist das in diesem Dokument im Internet nicht möglich.
Alle Bilder aus diesem Reisebericht und viele weitere auf dieser Reise entstandene Fotos gibt es
auch in hoch auflösender Version unter: www.DetlefVogel.com
Der Text wurde von meinem Mann und mir geschrieben. Die Ich-Form ist also die Perspektive desjenigen, der den jeweiligen Tag festgehalten hat.
Und jetzt,
Viel Spaß !
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Mittwoch, 29.8.2012,
Frankfurt - Zürich
Dieses Mal muss ich den Start des Urlaubs mit dem Job verbinden. Wir wollen Mittwochabend von
zuhause aus in Richtung Freiburg starten - wie immer - aber ich muss noch zu einem Kunden in Zürich. So entschließen wir uns, das Ganze miteinander zu verbinden.
Wir fahren morgens um 7h30 in Richtung Schweiz. Der Verkehrsfunk droht uns zwar einen 14 km
langen Stau zwischen Karlsruhe und Basel an, aber an der entsprechenden Stelle angekommen,
entpuppt sich das Ganze als Ente. Wir können zügig durchfahren. An der Grenze hat Andrea kurz
Bedenken wg. ihrer momentan eingenommenen "Medikamente" und einer diesbzgl. Polizeikontrolle
an der der Grenze, aber natürlich waren die Bedenken mal wieder gegenstandslos.
Unser Navi schleust uns recht abenteuerlich durch Zürich, Nebenstraßen, Einbahnstraßen, Baustellen, aber
letztendlich kommen wir am CP Fischers Fritz direkt am
Zürichsee an. Der Platz ist klein, eng und "Camping as
can be". Naja, für eine Nacht ist es ok, 53 SFR sind aber
auch richtig teuer. Ich kläre noch kurz die Logistik des
Termins mit dem Chef, schnell was essen und dann
geht es mit dem Taxi zu meinem Termin.
In der Zwischenzeit zieht es sich leider langsam zu und
Wind kommt auf. Ich komme um 19h30 wieder am CP
an, Andrea war so nett, Abendessen vorzubereiten. Wir
sitzen nah am Grillplatz, und die Schweizer sind auch
ein bisschen aufdringlich. Aber letztendlich ist es nur für eine Nacht.
Abendessen: Huhn mit Gemüse und Kartoffeln
Donnerstag, 30.8.2012,
Zürich - Avignon
Am Morgen gibt es interessantes Licht zum Aufstehen,
auf dem Zürichsee sind im Dunkeln die ersten Sportruderer mit Licht am Boot unterwegs. Die sind scheinbar
völlig schmerzfrei. Wir frühstücken und um 7h30 werden die Schranken des CP geöffnet, so dass wir losfahren können. Das Navi will uns wieder durch die Stadt
schleusen, aber wir wollen uns den Berufsverkehr sparen und folgen lieber der richtigen Beschilderung. Das
führt zwar scheinbar ein bisschen mit der Kirche ums
Dorf, aber wir kommen staufrei aus Zürich raus und auf
die Autobahn Richtung Bern. Wir müssen einmal quer durch die Schweiz von Ost nach West fahren.
Vorbei an Lausanne, entlang am Genfer See und dann über die schweizerisch-französische Grenze.
Leider ist das Wetter nicht gerade vielversprechend, denn es regnet immer wieder. Gerade im Grenzgebiet, das ein bisschen höher liegt, schüttet es recht ordentlich.
In Frankreich geht es dann vorbei an Grenoble in Richtung Valence und weiter nach Süden. Wir bilden uns ein, das Wetter würde besser. Nun ja, wärmer vielleicht, aber der Himmel ist immer noch
grau, oder besser immer wieder grau.
Wir kommen am um ca. 17h30 in Avignon an. Nach der zuerst fälschlich eingegebenen Zieladresse,
finden wir den richtigen Weg mit dem Navi doch, wenn da nur nicht der Feierabendverkehr von Avignon wäre. Der CP verspricht uns beim Einchecken SAT-TV, aber am eigentlichen Stellplatz angekommen, stellen wir fest, dass das nur ein Versprechen war. Die Dänen der Nachbarplätze blockieren
mit ihren Wohnwagen den Weg, weil sie sich nicht einigen können, wie sie weiterfahren wollen. Also
bleiben sie mitten in der Durchfahrt stehen und warten auf ein Wunder. Wir machen uns unbeliebt
und drängeln sie aus dem Weg. Mittlerweile ist ordentlich Wind aufgekommen und wir befürchten,
dass uns wieder einmal der Mistral plagen wird.
Abendessen: Lachs mit Gemüse und Brot
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Freitag, 1.9.2012,
Avignon
Wir wollen uns nochmals dem tollen Eindruck von Avignon hingeben, den wir beim ersten Mal von
dieser Stadt hatten. Nach dem Frühstück geht es bei Wind uns Sonne über die Brücke los in die Altstadt und zum Office de Tourisme. Hier wollen wir uns die Touristenkarte mit den unterschiedlichen
Wegen durch die Stadt besorgen.
Der Wind nervt!
Die "blaue" Tour, die durch die "hinteren" Gassen der Stadt führen soll, entpuppt sich als recht langweilig. Zwar gibt es hier malerisch enge Gassen, aber es ist auch ein bisschen tot und die immer wieder durchfahrenden PKW nerven auf Dauer.
Der Wind nervt immer noch!
Wir beschließen, die blaue Tour abzubrechen und uns lieber wieder in Richtung "Leben" zu orientieren. Wir wollen beim Marokkaner in der Rue du Teintures essen gehen, der ist aber mittlerweile geschlossen, warum auch immer. Das Ersatzbistro ein paar Meter weiter erweist sich als ok, aber überteuert.
Wir machen uns auf die Suche nach einem Laden, wo man eine SIM-Karte für das IPad bekommen
kann, damit wir unterwegs Internet haben. Was ich am allerwenigsten vermutet hätte ist, dass sämtliche Anbieter keine SIM-Karten mehr haben, unglaublich.
Die Stadt ist voll, laut und heute mit den vielen Leuten
und den vielen Autos irgendwie nervig.
Der Wind nervt immer meheerr!
Am Platz vor dem Papstpalast nehmen wir noch einen
Café und dann trennen wir uns für heute. Andrea fährt
mit der Fähre zurück zum CP, ich selbst gehe nochmal
auf Fototour. Wir beide kommen nur 10 Min zeitversetzt
zurück zum WoMo, halten tapfer im Wind aus und lesen
draußen vor der Tür ein bisschen bei Campari und Tabak.
Abendessen: Nudeln mit Hackfleisch und Möhren.
Für Avignon kann man sich getrost den ganzen Tag wenn nicht sogar mehrere Tage zum Fotografieren Zeit nehmen. Die Straßen gehen in alle Himmelrichtungen, wodurch sie zu unterschiedlichen Tageszeiten das beste Licht haben. Der Papstpalast liegt Richtung Westen, weshalb der Große
Platz vor dem Papstpalast und der Palast selbst am besten ab frühem Nachmittag fotografiert werden können. Die berühmte Pont d´Avignon und die Flußansicht der Stadt hat das schönste Licht am
späten Nachmittag. Auf der Ile de la Barthelasse hat man die beste Position hierfür.
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Samstag, 2.9.2012,
Avignon - Tarascon/Beaucaire - Saint-Rémy-de-Provence
Das Wetter ist immer noch freundlich, aber leider immer noch windig. Wir wollen Avignon den Rücken
kehren und endlich auf's Land fahren. Um auch wieder etwas neues in der Provence zu sehen nehmen wir uns heute die Abbaye St. Michel de Frigolet und Tarascon zum Ziel.
Das Kloster ist gleichzeitig Ausgangspunkt für eine Wanderung durch die Garrigue. Aber zunächst das Kloster. Wir
erreichen es nach einer netten Fahrt durch das Montagnette-Gebirge. Es duftet nach Zedernholz, die Sonne scheint
und wir sind völlig allein auf der engen Landstraße unterwegs. Am Kloster selbst sind wir die ersten. Es liegt sehr
beschaulich in einem Tal, mitten in der Wildnis, es duftet
schon wieder nach Holz, Garrigue und Thymian, hach, die
Provence… Das Kloster hat zwei Kapellen, die kleine sehr
duster aber mit schönen Fenstern, die andere größer und
mit fantastischen Wandbemalungen. Die anderen Klostergebäude sind alle verschlossen, wir sehen nur eine Frau, die schnell in die Kirche huscht. Vielleicht
wohnt hier gar niemand mehr? Die Lage des Klosters ist jedenfalls einfach herrlich.
Wir versuchen uns anschließend an der in einem Wanderführer beschriebenen Wanderung durch die umliegenden "Berge". Wir streiten uns über die Interpretation von
Beschreibung und vorhandener Wegmarkierung um endlich nach einer halben Stunde doch den richtigen Weg die gelbe Markierung - zu finden. Allerdings lohnt er sich
dahingehend, dass wir eine fantastische Aussicht auf die
halbe Provence finden. Im Süden sehen wir die "Alpilles",
im Norden können wir sogar den Papstpalast von Avignon und ganz weit hinten sogar den Mont Ventoux sehen.
Wir pflücken wilden Thymian zum Würzen für die nächsten Tage, frischer geht´s ja nun wirklich nicht. Zurück am WoMo machen wir eine kleine Mittagspause
mit Baguette, Käse und Wurst. Dann geht es weiter in Richtung Tarascon, hier wollen wir einkaufen.
Die Suche nach den üblichen verdächtigen Supermärkten erweist, sich als erfolglos, wir finden nur
einen Simply-Market, allerdings am Ende doch mit allem, was wir gesucht haben.
Tarascon selbst wollen wir uns natürlich auch noch
ansehen. Der zentrale Parkplatz hat auch Platz für
unser WoMo, der Ort erweist sich aber als Fehlgriff.
Alle Geschäfte sind geschlossen, und selbst davon gibt
es nur noch eine Handvoll. Ein paar Straßenzüge sind
zwar wirklich schön malerisch, aber die Stadt wirkt
letztendlich ziemlich tot. Wenigsten bekomme ich ein
paar sehr gute Fotos. Wir verschwenden hier nicht
mehr viel Zeit und ziehen los, um auf der anderen Seite der Rhone in Beaucaire ein Café für eine Nachmittagspause zu finden. Beaucaire hat einen kleinen
Yachthafen, an dessen Promenade auch einige Cafés
und - oh Wunder - Parkplätze zu finden sind. Wir genießen in der Sonne einen Café und ein herrliches Schokotörtchen mit jeder Menge Lactose.
Der Wind nervt immer noch, aber wenigsten wird er langsam ein bisschen schwächer und die Sonne
bekommt wieder Kraft. Wir überlegen wo wir die Nacht verbringen wollen und beschließen, uns den
beim letzten Mal verschmähten FP Mas de Tarascon anzusehen, den wir damals wg. zu vieler Besucher eines Events wieder verlassen haben. Heute ist es zwar leerer und es wirkt durch mehr Sonne
auch freundlicher, aber wirklich gefallen tut es uns hier am Ende doch nicht, schwer zu sagen warum,
Gefühlssache.
Wir beschließen, den uns bekannten und angenehmen FP Moulin de Calanquet bei Saint-Rémy-deProvence als Übernachtungsplatz zu nehmen. Der Platz ist immer noch gut, wir kaufen wieder in dem
netten Laden ein bisschen Olivenöl und Tapenade und versuchen den Spätnachmittag in der Sonne
zu genießen.
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Der Wind nervt immer noch!
Abendessen: Lammkoteletts mit Tomaten, Ziegenkäse, wildem Thymian und Rosmarin und Baguette.
Die Abbaye St. Michel de Frigolet fotografiert man am besten ab Mittag, wenn das Sonnenlicht in
die Wege scheint. Morgens und Abends gibt es leider sehr viel Schatten. Die Arkaden von Tarascon
haben mittags das beste Licht.
Sonntag, 2.9.2012,
Kloster Saint-Paul-de-Mausole - St. Rémy-de-Provence
Am Morgen ist es frisch, da auch der Himmel recht bedeckt ist. Um kurz vor 09h wollen wir los, um
eine Wanderung zu unternehmen, kommen aber zunächst nicht aus dem Hof, das Tor ist férme!
Glücklicherweise ist auf dem Handzettel eine Telefonnummer angeben, die wir anrufen und 10 Minuten öffnet sich das Tor. Der Hof ist sonntags geschlossen.
Wir fahren zum Kloster Saint-Paul-de-Mausole, welches direkt neben dem Glanum von St. Remy
liegt. Hier gibt es einen kostenfreien Parkplatz, am Glanum kostet er 3€. Die Wanderung Nr. 11, die
"Van-Gogh-Tor über die Alpilles" unseres Wanderführers beginnt direkt am Kloster, ist aber - wieder
einmal - nicht so einfach nachzuvollziehen. Kurz nach Beginn sollte der markierte Weg abgehen, wir
finden es aber einfach nicht. So landen wir nach 40 Minuten auf einer hochgelegen Straße, wo zwar
die gelbe Markierung weiterführt, nicht aber unser Weg. Als eine Wandergruppe kommt, erklärt uns
der französische Früher, dass wir auf einem ganz anderen Weg sind, wir uns ihnen aber anschließen
können, um doch noch zum Barrage de Peirou, einem kleinem Stausee zu kommen. Wir nehmen
dankbar an und begleiten die Wikinger-Reisegruppe aus Deutschland eine gute Stunde lang zum
See. Der Weg führt durch duftende Wälder mit Zedern, Kiefern und Feldahorn.
Chewy freut sich über baden und planschen im Wasser, baden für Menschen ist verboten. Nach einer
Pause versuchen wir uns am vorgeschlagenen Weg
am östlichen Ufer hoch zu einem Felskamin. Dieser
ist mit Metallklammern und Seil gesichert, aber die
Felsen sind sehr rutschig und für Chewy sehr steil.
Detlef hebt ihn die erste Stufe hoch, und unser großer
Held klettert vorbildlich, aber an einem Stück der
Felsen bekommen er und wir dann doch etwas Angst,
wir müssen aufpassen, das er nicht abrutscht. Chewy
strengt sich sehr an und schafft es doch! Einfach ein
toller Hund.
Der Pfad führt steinig und steil bergab bis zur Straße D5 Richtung Norden nach les Antiques und zum
Kloster. Hier machen wir endlich Mittagspause, genießen die Ruhe am Kloster mit Sicht auf einen
Olivenhain.
Da wir unser WC entsorgen müssen, suchen wir in St. Remy den CP Monplaisir auf, entsorgen dürfen
aber nur die CP-Gäste, nicht sehr nett, wir hätten ja dafür gezahlt.
Also fahren wir zum Camping a la ferme du Vieux Chemin d'Arles, etwas außerhalb in Richtung der
Moulin Calanquet. Hier können wir für 1€ entsorgen, der Platz sieht nett aus, mit Strom und Hund für
14€ zu haben.
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Wir hatten vor, morgen in Cavaillon den Markt zu besuchen, können uns aber nicht erinnern, ob wir
dort schon waren. Daher fahren wir hin, leider doch weiter als gedacht, nämlich 20km. Unterwegs
wollen wir noch Wein zum Abendessen kaufen und biegen spontan bei einem Schild zur Domaine
des Terres Blanches ab. Dass es noch knappe 2km entlang einer Schotterpiste geht, war allerdings
nicht erwähnt. Der Weg lohnt sich aber, den es gibt zwar teuren, aber sehr leckeren Rosé und Rotwein.
Zurück an der Straße fahren wir nach Cavaillon, stellen aber fest, dass uns weder Ort noch der lokale CP
gefallen und fahren, da uns der ganze Weg zurück
zur CP de la Ferme in St. Remy nun doch zu weit ist,
weiter nach Oppède zur FP Domaine Meillan-Pagès.
Hier waren wir vor Jahren schon einmal, ganz nett.
Es stehen schon 2 WoMos dort, wir gesellen uns
dazu.
Die Sonne und Wanderung hat mich doch etwas
geschafft, außer Abendessen und leckeren Merlot
der Domaine trinken ist heute nicht mehr drin.
Morgen wollen wir zur Gorges du Régalon, 11km östlich von Cavaillon, um eine weitere Wanderung
zu unternehmen, so es nicht gewittert. :-)
Abendessen: Huhn mit Apfeltrester-Panade, Möhren-Apfel-Kartoffelgemüse und Baguette.
Montag, 3.9.2012,
Oppède - Gorge du Régalon - Orgon en Provence
Am Morgen ist der Himmel leider bedeckt und grau. Wir folgen dennoch unserem Plan in der Gorge
du Régalon zu wandern. Es geht also einige Kilometer Richtung Cheval Blanc, kurz danach kommt
die Abzweigung zum Wanderparkplatz. Dort angekommen finden wir Platz für das WoMo, es stehen
nur wenige Autos dort, und gehen los Richtung Schluchteingang.
Die vor 6 Mio. Jahren entstandene Schlucht soll die engste
Schlucht der Provence sein und gehört zu den bekanntesten
Naturdenkmälern. Die Route 21 aus unserem Wanderführer
folgt zunächst dem Weg zum Eingang, quert ein trockenes
Flussbett und verläuft gleich recht eng und steinig. Die ersten
Felsen müssen überklettert werden und Chewy hat gleich
was zu tun. Die bis zu 40m hohen Felswände erinnern uns
ein wenig an den Antelope Canyon in Arizona, so eng wird
es stellenweise. Natürlich kommen dann doch einige Hürden,
die Chewy nicht ohne Hilfe erklimmen kann. Laut Hinweisschild am Eingang sind hier Hunde wohl aus diesem Grund auch nicht erlaubt. Er schafft es aber
wieder großartig und voll Vertrauen zu uns. Heute haben wir auch sein Brustgeschirr mit Bandschlinge mit, so kann nichts passieren.
Nach ca. 50 Minuten sind wir durch und gelangen in ein kleines Wäldchen. Nur zwei andere
Wanderer außer uns sind heute unterwegs. Die
Wegweiser führen nach "l'Agranier", der Weg
führt eine lange Weile etwas eintönig nach
oben. Weiter Richtung "Vallon de la Galère",
bzw. " Montagnas". An einem Höhenweg angekommen, bietet sich uns eine herrliche Aussicht
über die Berge, wunderschön.
Leider wird nun auch der Nieselregen immer
mehr. Die Markierung " Trou de Rat" und "Ferme de Pétrossi" führt uns nach Südwesten den
Berg hinunter. Der Weg ist zwar ganz nach
unserem Geschmack, aber durch viel Geröll und Steine auch anstrengend zu gehen. Kurz vor dem
"Bastido de la Pétrossi", einem verlassenem Gebäude, wird Chewy plötzlich sehr angespannt und
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wachsam. Glücklicherweise kommt er sofort auf Zuruf zurück, denn wir sehen plötzlich eine Wildschweinfamilie mit 6 Frischlingen durchs Gebüsch rennen! Ok, die Eltern hätten wir nun auch nicht so
direkt bei uns haben wollen. Eine Weile vorher hatte er schon die gleiche Reaktion gezeigt, hier gibt
es wohl einige davon.
Kurze Zeit später verlassen wir den Weg und biegen
links in das Vallon de la Roque Rosse ein und machen nach guten 2 Stunden auch endlich die verdiente Mittagspause. An einem Feldrand genießen wir
Baguette mit Käse und Pate, bevor es die letzte
knappe Stunde zurück in Richtung Régalon geht.
Nochmals durch eine kleine Schlucht hindurch, dann
müssen wir eine kleine Steigung von einer knappen
Viertelstunde hinauf laufen. Der Regen wird leider
mehr, nach Besserung sieht es am Himmel auch nicht
gerade aus. Nach 3, 5 Stunden reiner Wegstrecke
sind wir wieder am WoMo, in Summe waren wir gute
4 Stunden unterwegs.
Kurze Erholung, dann fahren wir zurück nach Cavaillon, gehen in den Auchan und bekommen dort
auch eine Sim-Card für das IPad, schaun wir mal ob es wirklich funktioniert. Wie üblich, dauert der
französische Bezahlvorgang endlos und es ist am Ende fast 16:30h bis wir endlich weiter kommen.
Durch halb Cavaillon hindurch, fahren wir Richtung
Sénas und Eyguires, um entweder nach einem CP
unterwegs Ausschau zu halten oder wahlweise eine
FP in Mouries anzufahren. Wir haben Glück und finden sehr rasch den Camping La Vallée Heurese in
Orgon en Provence. Schön an rosafarbenen Felsen
und einem kleinem Stausee gelegen, bekommen wir
für 21€ einen netten Platz, ein paar Camper und Zelte, keine Dauercamper, viel Platz und alles was man
braucht. Sogar eine gekühlte Flasche Weißwein gibt
es zur Begrüßung vom netten jungen Mann an der
Rezeption. Was wollen wir mehr...
Nun endlich duschen, ausruhen und zu Abend essen. Das Wetter ist leider noch immer trüb, soll aber
-angeblich- besser werden. Nun ja…
Abendessen: Lammkoteletts mit Zucchini-Tomaten-Gemüse.
Dienstag, 4.9.2012,
Orgon en Provence - Saint-Rémy-de-Provence
Ja, die Strecke ist nicht eben effizient, aber
wir wollen am Mittwoch auf den Markt in
Saint-Rémy-de-Provence, also müssen wir
leider wieder ein Stück zurück fahren. Bevor
es losgeht nutzen wir erstens das schöne
Wetter heute und trödeln so ein bisschen auf
dem CP rum, nutzen die Zeit um schnell
noch etwas Wäsche zu waschen, das WoMo sauber zu machen und innen ein bisschen handwerklich
zugange zu sein. An dem kleinen See gehe ich mit Chewy eine kleine Runde, wo ich von anderen
Spaziergängern erfahre, dass genau hier der Waldbrand, über den in der Zeitung groß berichtet wurde, stattgefunden hat. Jetzt wird mir auch klar, dass die vielen Bäume rundherum nicht herbstlich
gefärbt sondern schlicht weg an- und verbrannt sind. Der Brand
letze Woche wurde verursacht durch den vierzehnjährigen zündelnden Sohn des Bürgermeisters und hat über 600ha Fläche
vernichtet. Bei der Strafpredigt des Herrn Bürgermeisters hätte
ich ja gern mal Mäuschen gespielt.
Um 13h00 Uhr kommen wir dann los. Heute geht ja nicht mehr
viel, wir machen aber trotzdem einen kleinen Abstecher über
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Les Baux de Provence, einem kleinen Bergdorf, das touristisch komplett erschlossen ist. Wir finden
einen Parkplatz, aber Andrea hat nicht wirklich den Nerv, sich ins Touristengetümmel zu stürzen, so
dass ich allein auf eine kurze Fototour gehe.
Ja, es ist ordentlich voll. Die Andenkenläden - viele mit Zeugs, das wirklich kein Mensch braucht passen nicht wirklich hier hin, aber der Ort selbst ist wirklich sehr malerisch. Fotomotive gibt's jede
Menge und ich treffe einige Leute der Wandergruppe von vorgestern wieder. Da mich die Läden nicht
interessieren bin ich auch schon nach einer Stunde wieder zurück. Man könnte hier zwar stundenlang
mit fotografieren verbringen, Motive gibt es wirklich genug, aber die vielen Leute sind nervig und stehen den wirklich guten Fotos im Weg.
Wir fahren zurück nach St. Remy auf den CP de la Ferme und
bekommen einen Platz genau nach unserem Geschmack. Auf
einer großen Wiese, mit Strom, jede Menge Sonne und die genießen wir dann auch in vollen Zügen. Hier stehen noch ein paar andere WoMos, zwei Deutsche ein Franzose und am Abend kommen
noch zwei Mädels mit Zelt dazu, sehr beschaulich und viel Platz.
Abendessen: Crevetten-Brot-Spieße aus der Pfanne
Les Baux ist morgens menschenleer, was zum Fotografieren von Häusern, Straßen und Architektur allgemein natürlich gut ist. Aber für Fotografen ist diese Uhrzeit vielleicht ein bisschen frustrierend, denn um diese Tageszeit liegen die meisten Straßen/Sträßchen noch im Schatten. Das richtige
Fotolicht für Les Baux gibt es erst ab 11h morgens, einer fototechnisch eher unüblichen Tageszeit,
man hat allerdings dann die Touristen im Bild.
Mittwoch, 5.9.2012,
Saint-Rémy-de-Provence - Bonnieux
Wir haben den Wecker auf 6h30 gestellt, um möglichst früh auf den Markt von Saint-Rémy-deProvence zu kommen. Erstens ist es da noch kühl und wir können Chewy im Womo lassen, ohne
dass es für ihn zu heiß wird und zweitens ist es früh einfach noch nicht so voll. Wir parken auf dem
uns bereits bekannten Parkplatz an der Bundesstraße, kaufen in der Bäckerei direkt daneben frischen
Baguette und frühstücken. Dann geht es zu Fuß ca. 200m in den Ort. Das mit dem "nicht so voll "
sehen wir schnell relativ, denn es ist, wenn auch erträglich, doch schon viel los.
Es gibt alles, Klamotten, Töpferwaren, Taschen, Lebensmittel, Nepp in rauen Mengen, provencalische Bettdecken, Tischtücher, etc. Schmuck, schreckliches Spielzeug, Musiker und Cafés. Wir wühlen uns über den Marktplatz und die engen Gassen, und haben viel Spaß beim schauen und ich beim
Fotografieren. Heute sind außer den Einheimischen viele Amerikaner und Deutsche unterwegs.
Wir sehen die Band, die wir schon aus Nyons kennen, das spanische Gitarrenduo, denen wir auch
schon mal eine CD abgekauft haben, wir genießen an dem kleinen Platz einen Kaffee im Schatten
und hören der Musik zu. Dann kaufen wir noch ein paar Lebensmittel ein und trennen uns, da ich
noch in den Orange-Laden gehen will, um zu erfahren, wie man die verdammte SIM-Karte auch wieder aufladen kann. Ich bin in zwei Läden, aber trotzdem kann mir niemand erklären, wie es letztendlich geht. Auch der Orange-Verkäufer hat eigentlich keine Ahnung. Telekommunikation für Urlauber
entwickelt sich langsam zu meinem Albtraum.
Wir fahren los und suchen uns einen Picknickplatz im Grünen, ein bisschen auszuspannen und ein
paar Leckereien vom Markt zu genießen. Wir finden einen Platz halb im Wald mit Sonne und Schatten, haben hier einen tollen Blick, es duftet nach Pinienholz es sind 30 Grad, uns geht es gut.
Nach einer Stunde fahren wir weiter. Unser Ziel für heute ist das FP-Weingut "Chateau Les Eydins"
bei Bonnieux. Ja, wir kennen es schon, aber hier steht man immer so gut und der Wein ist auch nicht
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schlecht. Unterwegs machen wir noch mal Halt im Auchan in Cavaillon, denn ich will von den Verkäufern noch mal die SIM-Karte..... Ich bin gespannt, ob die Lösung, die sie angeboten haben, wirklich
funktioniert.
Von hier sind es 20km nach Bonnieux, an der Domaine Chateau Les Eydins finden wir alles vor wie
gehofft und gewohnt. Ein älteres Ehepaar aus Hamburg steht auch schon mit dem Womo hier, aber
wir stellen uns gerne dazu. Nach einer kleinen
Weinprobe mit Einkäufen genießen wir das ruhige
draußensitzen und faulenzen, obwohl Andrea wg.
der dunklen Wolken etwas besorgt ist. Ja, es sind
Wolken da und weit entfernt in den Bergen sehe
ich ordentlich Regen runterkommen. Auch ein paar
Donner rollen ganz weit hinten, aber gegen Andreas und Chewys Nervosität hilft die große Entfernung trotzdem nicht. Sogar ein paar einzelne Regentropfen kommen runter, aber das war wohl
mehr Kondenswasser als Regen. Chewy spielt mit
den Hofhunden, jagt die Katze und quält sich mit mir durch einen kurzen aber heißen Spaziergang
durch den Weinberg. Draußen sitzen, Weintrinken, lesen...
Abendessen: Nudel mit Hackfleischsoße
Die interessantesten Straßen von Saint-Rémy-de-Provence verlaufen in Ost/West-Richtung. Wer
also eine gute Beleuchtung der Straßen möchte, sollte am besten spätnachmittags bis abends fotografieren gehen. Einige der kleineren Plätze allerdings haben die beste Beleuchtung mittags.
Donnerstag, 6.9.2012,
Bonnieux - Buoux - Saignon de Provence - Riez
Morgens ist es wieder wunderschönes Wetter. Mit Frühstück im Freien kann der Tag eigentlich nur
gut werden. Das genießen wir dann auch ausgiebig am Weinberg vor dem WoMo.
Unser heutiges Ziel ist Buoux, danach Saignon de Provence und dann sehen wir weiter. Die enge
Straße nach Buoux führt uns durch die enge Altstadt von Bonnieux - immer wieder eine kleinen Herausforderung, weil es eng und belebt ist und der Gegenverkehr einfach zu dusselig zum Mitdenken ist
- und dann geht es weiter über eine kleine Landstraße immer weiter bergauf. Hier oben ist es wunderschön, es geht durch die Garrigue vorbei an Olivenhainen, Lavendelfeldern und durch karstige
Landschaft.
Das heutige Buoux ist ein winziger Ort mit nur zwei Straßen, schon sind wir wieder draußen und
müssen den ganzen Berg wieder runter, entlang einer winzigen Straße, die sehr eng und kurvig ist.
Felsen und Bäume lassen mich nicht nur nach der Breite Ausschau halten, ich muss auch immer
nach oben schauen um nicht oben irgendwo anzuecken. Am Fort de Buoux finden wir am Straßenrand einen schattigen Parkplatz, dann geht es zu Fuß die Straße hoch und durch ein enges Tal mit
weit überhängendem Felsvorsprung.
An der Kasse, einem netten Häuschen mit einem liebevoll und hübsch angelegten Blumen- und Kräutergarten,
berappen wir 4€ pro Person und klettern zur Ruine von
Fort de Buoux hoch. Die alten Steine sind sehr malerisch und die einzelnen verfallenen Häuser, oder besser
die Mauerreste, die von ihnen übrig sind, sind beschildert, so dass wir uns gut vorstellen können, wie das hier
in belebtem Zustand ausgesehen haben mag. Der
ehemalige Ort mit Festung zieht sich über den ganzen
Berghang nach oben, sogar eine kleine sicher einmal
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sehr schöne Kirche haben sie damals gehabt. Von der ist am Ende noch am meisten zu erkennen,
auch wenn das Dach komplett fehlt. Hier wurde wahrscheinlich neben der Festung auch am meisten
Arbeit investiert. Mutter Kirche hat es eben schon immer verstanden gute Leute zu rekrutieren. Ich
möchte damals allerdings nicht hier gelebt haben, denn das Leben muss wirklich SEHR einfach gewesen sein. Unterwegs sehen wir eine große, schöne grüne Eidechse, in dieser Größe haben wir in
freier Wildbahn auch noch keine gesehen.
Ganz oben in der Festung angekommen hat man einen wundervollen Blick über mehrere Täler des
Luberon und muss aufpassen, dass man am Rand nicht abstürzt. Uns gehört die Anlage fast ganz
allein, nur eine Fotogruppe und ein amerikanisches Ehepaar sind auch hier oben unterwegs. Es ist
heiß geworden und wir machen eine kleine Rast auf dem Mauerwerk.
Langsam geht es zurück zum WoMo und unterwegs begegnen uns
nun auch mehr Touristen. Gut, wenn man früh kommt.
Uns zieht es weiter in Richtung Saignon de Provence. Unterwegs
zwischen Lavendelfeldern und kleinen Bäumen finden wir einen
schönen Picknickplatz mit mehreren Holzsitzgruppen, wie geschaffen für unser Mittagspicknick. Hier ist es ruhig, es duftet nach Holz
und wilden Kräutern, so läßt es sich mit Oliven, Käse, Rosé und
Baguette schon aushalten.
In Saignon de Provence gibt es einen großen und auch für WoMos geeigneten Parkplatz. Bei mehr
als 30 Grad draußen, lassen wir Chewy lieber doch nicht allein im Auto.
Der Ort ist ein weiteres malerisches ProvenceBergdorf. 3 Cafés, ein Brunnen auf einem kleinen
Platz und eine kleine Festungsruine. Enge Gassen
mit Treppen und Erkern. Es wirkt auf mich an manchen Stellen wie Oppède le Vieux, nur bewohnt.
Chewy findet eine anhängliche Australian Sheppard
Hündin, die ihn gar nicht mehr allein lassen will. Die
könnten wir auch mitnehmen, sie würde gut zu uns
passen. Am Kirchplatz nehmen wir noch einen Café,
dann geht es weiter in Richtung eines Übernachtungsplatzes.
Wir wollen morgen zum Wandern in den Grand Canyon du Verdon, der allerdings doch noch 60 km
entfernt ist. Wir machen daher ein bisschen Strecke und kommen über Manosque nach Riez.
Hier ist ein Womostellplatz ausgeschildert, den wir natürlich zuerst inspizieren. Er ist eine große Wiese hinter dem Intermarché, allerdings ohne jeglichen WoMo-Komfort. Deshalb wollen wir uns doch
noch "sicherheitshalber" den örtlichen CP Rose du Provence ansehen. Der ist allerdings knallvoll, fein säuberlich parzelliert für Dauercamper, nichts wie weg. Also
zurück zur WoMo-Wiese, wo wir noch ein bisschen in
der Sonne sitzen und uns trotz gegenteiliger Wettervorhersage über einige große dunkel Wolken wundern, die
am Ende aber harmlos bleiben. Wir schwätzen mit den
britischen Nachbarn, spielen ein bisschen mit Chewy
und haben Urlaub.
Abendessen: Lachs mit Gemüse
Das Fort de Buoux ist etwas für morgens. Das Burgplateau hat morgens wunderbares Sonnenlicht
und auch der Blick auf die Felswände der gegenüberliegenden Talseite haben morgens volles Licht.
Die meisten Straßen und der kleine Marktplatz von Saignon liegen in West-Ost-Richtung, weshalb
sich der Nachmittag eher zum fotografieren eignet, um nicht nur Schatten im Bild zu haben. Das Portal der Kirche hat ab mittags viel Licht.
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Provence, September 2012
Freitag, 7.9.2012,
Riez - Grand Canyon du Verdon - Moustiers Ste Marie de l´Etoile
Gut, dass wir uns entscheiden haben noch weiter zu fahren, auch so kommen wir nach einer kurzen
V/E in Moustiers Ste Marie de l´Etoile erst nach 9h auf die D952, um auf die Nordseite der Schlucht
zu gelangen, der Rive droite. Es geht nun ca. 25 km auf engen Serpentinen hoch über den Verdon in
die größte Schlucht Europas. Hier hat sich der Verdon, benannt nach seiner smaragdgrünen Farbe
die vom hohen Fluorgehalt kommt, seinen Weg durch weichen Kalkstein der Voralpen gebahnt. Er
entspringt in 2150m Höhe im Massiv von Sestriére und mündet nach 170km bei Cadarache in die
Durance, die Canyonwände reichen bis 700m hoch.
Glücklicherweise sind noch nicht zu viele Autos unterwegs, wir haben spektakuläre Aussichten in die
Schlucht. Belvédère du Galetas mit Blick auf den Schluchtausgang, der Col de l'Olivier, Bélvèdere de
Mayreste mit Blick in die Tiefe, Col d'Ayen.
Hinter dem kleinem Ort La-Palud-sur-Verdon - hier haben
wir schon einmal auf einem Camping à la ferme übernachtet - geht es auf die Route de Crétes, eine 23km lange
Kammstraße, die noch genauso eng und steil ist, wie wir sie
in Erinnerung haben. Ich bin sehr froh über die - überwiegende - Einbahnstraßenregelung, denn die Abstürze in die
Schlucht genau neben der WoMo-Seite sind schon sehr
gruselig. Auch hier weitere spektakuläre Aussichtspunkte:
Dent d'Aire, vom Bélvèdere de Guegues geht der Blick auf
die Hochebene von Canjuers und an den Felswänden kann man wagemutige Kletterer beobachten,
auch sehen wir große Adler ihre Kreise ziehen, herrlich.
Endlich am Chalet de la Maligne, einem Haus des französischen Alpenvereins angekommen, ist es
schon 10h30 und eigentlich zu heiß, um noch runter zum Fluss zu laufen, bzw. wird der Rückweg
besonders für Chewy heiß werden. Wir wagen es trotzdem, da der Weg auch viel Schatten verspricht
und gehen die etlichen hundert Höhenmeter auf dem Wanderpfad Sentier Martel zum Fluss. Ein Platz
in einer leichten Kurve reicht noch gut für unser WoMo, es stehen nämlich schon etliche Autos hier.
Man kann hier durch die Schlucht bis zum Point Sublime wandern, reine Gehzeit 6 Stunden, aber das
ist uns zu lang und auch der Rücktransport würde sich schwierig gestalten. Busse fahren von Juli bis
August täglich, im September und Oktober nur am Samstag und Sonntag.
Ein Gebirgspfad mit stellenweise viel Geröll bringt uns in
50 Minuten zum Fuß des Canyons. Chewy stürzt sich
voller Begeisterung ins kalte Wasser und auch wir freuen uns über die Pause. Nach ausgiebigem Plantschen
und Ausruhen hilft ja alles nichts, wir müssen wieder
hoch! Inzwischen ist es an den Sonnenseiten des Wegs
richtig heiß, alle 15 Minuten geben wir Chewy zu trinken
und schwitzen selbst dabei ganz ordentlich. Auch wenn
wir am Ende nur ein gute Stunde nach oben brauchen,
bin ich genauso geschafft wie der Hund und bin froh
wieder oben zu sein.
Ein Panaché und Kaffee im Lokal mit Blick auf den Fluss sowie eine kalte Dusche am Waschbecken
über die nassgeschwitzten Haare wecken wieder etwas die Lebensgeister, dann geht es zurück nach
Moustiers Ste Marie de l´Etoile. Die Straße ist nun deutlich voller, wir sind froh auf dem Rückweg zu
sein.
Da Detlef noch ein wenig in Moustiers Ste Marie de l´Etoile fotografieren möchte, fahren wir erneut
den dortigen Stellplatz an und haben Glück noch einen guten Platz zu bekommen. Nach uns kommt
ein WoMo nach dem anderen und es wird rappelvoll.
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Provence, September 2012
Nach einem Campari und einem kurzen Schläfchen macht sich Detlef auf den Weg in den Ort.
Leider ist das Licht zum Fotografieren nicht so, wie erhofft, die in diesem Urlaub obligatorischen
Nachmittagswolken vor der schrägliegenden Sonne verhageln ein bisschen die Fotos.
Abendessen: Hackbällchen in Tomatengemüsesoße
Die Gorche du Verdon verläuft in Ost-West-Richtung, Wenn man also unten am Flußufer fotografieren möchte eignet sich am besten der Vormittag oder der spätere Nachmittag. Am Nachmittag hat
man aber eher mit der Hitze zu kämpfen. Moustiers liegt an der Westseite des Berges und die Strassen verlaufen auch in erster Linie in West-Ost-Richtung. Der Spätnachmittag eignet sich am besten
für stimmungsvolle Bilder von Moustiers
Samstag, 8.9.2012,
Moustiers Ste Marie de l´Etoile - Valensole - Monastière de Ganagobie - Cruis
Das Wetter ist trotz der vielen Wolken vom Vorabend wieder wunderschön geworden. Wir frühstücken draußen und sind dabei mal wieder die Ersten. Der Womofahrer im Allgemeinen steht einfach
spät auf. So müssen wir auch an der V/E nicht anstehen und kommen zügig los.
Unser Ziel ist die Monastière der Ganagobie auf dem Weg nach Sisteron. Aber zunächst ist Einkaufen angesagt. Auf dem Weg zurück kommen wir auch wieder durch Riez und stellen fest, dass hier
heute Wochenmarkt ist. Eigentlich auch eine gute Gelegenheit zum Einkaufen. Wir parken einfach auf
dem Womostellplatz von vorgestern und gehen die paar Schritte mit Chewy zu Fuß zum Markt. Der
ist nicht schlecht bestückt. Hier gibt es Gemüse, Käse, Wein, Honig, natürlich auch Klamotten und
das übrige Marktzeug. Es ist voll und Chewy hat ganz schön zu tun bei uns zu bleiben und nicht überrannt zu werden. Aber wir finden das meiste Gemüse, was wir brauchen, Käse und Obst und in der
Apotheke gibt es Hustensaft für Andrea.
Zurück am Stellplatz stellen wir fest, dass die meisten Marktbesucher ihre PKWs auf dem Stellplatz
geparkt haben. Wir kommen noch gerade so wieder weg und kaufen den Rest im nahen Intermarché
ein. Endloses Warten an der Fleischtheke und an der Kasse, aber das gehört ja zum Einkaufen in
Frankreich dazu, kostet aber viel wertvolle Urlaubszeit.
Weiter geht es über endlose, kurvenreiche winzige
Landstraßen. zunächst nach Valensole und von dort
rüber nach Oraison wir fahren weiter links der Durance
nach Norden. Die Straße hoch zum Kloster von
Ganagobie ist, glaube ich, die kurvigste Strecke dieses
Urlaubs, jede Menge Serpentinen. Endlich oben angekommen finden wir einen schattigen Platz auf dem
großen Parkplatz und machen Picknick. Das Kloster ist
sowieso nur zu bestimmten Uhrzeiten zu besichtigen,
wir haben also viel Zeit. Es ist ordentlich heiß hier, aber
wir genießen die gerade erst erstandenen Einkäufe. Obwohl wir uns Zeit lassen wären es immer noch
eineinhalb Stunden bis zur Öffnung der Klosterkirche. Wir ändern also unsere Tagespläne. Ich gehe
allein zum Kloster, mal sehen, was so geht. Es sind ja am Ende doch 15 min. Fußweg vom Parkplatz
bis zur Klosterkirche.
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Provence, September 2012
Die Kirche ist wider Erwarten eben doch geöffnet, ein
Mönch führt sogar gerade eine Reisegruppe herum. Die
alte romanische Kirche selbst ist natürlich beeindruckend allein schon wg. ihres Alters. Durch zwei Fenster
kann man von innen in einen wunderschönen Kreuzgang mit Kräuter- und Blumengarten sehen, aber leider
kann man das Kloster selbst nicht besichtigen. Das berühmte Mosaik auf dem Boden vor dem Altar ist natürlich ein Hammer, ansonsten ist die Kirche völlig
schmucklos. Das Ganze ist zwar toll weil alt und voller
Geschichte, aber letztendlich zum Anschauen und für die lange Anreise ein bisschen overrated. Uns
zieht es weiter in die Berge, die Montagne de Lure. Vom Gipfel da oben hat man nach der Beschreibung eine ähnlich tolle Aussicht, wie auf dem Mont Ventoux. Das interessiert uns natürlich. Aber unterwegs durch eine weitere "endlose" Kurvenlandstraße den Berg hoch entschließen wir uns, die Berge auf ein anderes Mal zu verschieben und gleich die FP in Cruis, auf der wir übernachten wollen,
anzusteuern und lieber noch ein bisschen in der Sonne zu sitzen. Die Suche nach einer geöffneten
Boulangerie erweist sich leider als erfolglos, naja...
Auf der FP... werden wir recht herzlich empfangen, wir können auf einer Wiese etwas unterhalb des
Gemüse- und Lavendelgehöfts stehen, im Hofladen kaufen wir bei einer sehr netten Chefin ein, Lavendel- und Estragonöl und ein Duftkissen für die haushütenden Nachbarn. Wir bekommen sogar
noch ein Baguette aus der familieneigenen Tiefkühltruhe. Wirklich nett. Es ist erst 16 Uhr, wir haben
schön Zeit, um die Sonne, die Ruhe, die Einsamkeit und den Urlaub zu genießen.
Abendessen: Panierte Hühnerbrustfilets mit Gemüse.
Das Kirchenportal der Monastière der Ganagobie hat ab frühem Nachmittag das Licht auf seiner
Seite. Morgens liegt hier viel im Schatten.
Sonntag, 9.9.2012,
St. Etienne-les-Orgues, Banon
Nach dem Frühstück fahren wir von St. Etienne-les-Orgues, 2 km weiter, die 14km
lange Serpentinenstrecke hoch zum Signal de Lure, dem Gipfelplateau des höchsten Gipfels der Montagne de Lure, 1826m. Kaum niedriger als der Mont Ventoux,
mit wunderschönen Aussichten auf die Alpengipfel, wenn auch heute nur im Dunst
zu erahnen, dafür aber weit weniger besucht. Die Straße zieht sich über den Col du
Pas de la Graille durch lange Mischwälder hinauf, oben abgelöst von Kalkgeröll.
Kurz unterhalb des mit einer Funkstation "verschandelten" Plateaus stellen wir das
WoMo ab und steigen einen Pfad bis ganz hinauf. Es ist merkwürdigerweise fast windstill, keine Besucher außer uns hier oben, wunderbar. Überall haben Leute Steinhaufen und richtige "Bories" aufgeschichtet, Kalksteinplatten die früher ohne Mörtel und Werkzeug zu einfachen Steinhäusern aufgeschichtet wurden.
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Provence, September 2012
Den gleichen Weg zurück geht es weiter nach Banon, Detlef besichtigt kurz den Ort, ich bleibe mit
Chewy auf dem kostenfreien Stellplatz mit V/E, es ist einfach zu heiß.
Heute sind wir faul und suchen uns einen CP,
außerhalb von Banon finden wir den CP L'Epi
Bleu. Zuerst schrecken uns die vielen Mobilheime
und die etwas "zurückhaltende" Dame an der Rezeption ab, dann finden wir aber einen ganz netten, wenn auch sehr sonnigen Platz direkt am
Pool. Nachdem wir unsere Bettwäsche und Handtücher in die Waschmaschine gebracht haben,
genießen wir auch diesen Pool ganz für uns alleine. Bei den Außentemperaturen sehr angenehm.
Abendessen: schon wieder Lammkoteletts :-) mit
Tomaten und Ziegenkäse.
Montag, 10.9.2012,
Simiane-la-Rotonde, Oppedette, Viens, Rustrel
Am Morgen fahren wir nach Simiane-la-Rotonde, 9km entfernt. Ein weiteres Bergdörfchen mit einem
mittelalterlichen Kern und einer berühmten "Rotonde", dem Überrest einer Burg aus dem 12. Jhd.
Nachdem wir die steilen Gassen hochgestiegen
sind, können wir diese aber leider nicht besichtigen. Hätte ja im Reiseführer gestanden... von
September bis Anfang November von 13h30 bis
18 geöffnet! Die Kirche ist selbstverständlich
auch férme. Die Gassen sind allerdings sehr
malerisch und wirken trotz Bewohner ziemlich
verlassen. In einem netten Salon de Thé nehmen wir einen Kaffee bevor wir zurück zum
WoMo gehen. Eine Bäckerei gibt es leider nicht
und da wir heute früh kein Baguette gekauft
haben, müssen wir dazu nach Banon zurück.
Doof, aber hier treffen wir am Stellplatz einen netten Herrn aus Tübingen, der auch hier unterwegs ist
und als ehemaliger Restaurator ein Faible für romanische Kirchen hat. Davon gibt es hier ja nun
reichlich.
Über die D51 fahren wir anschließend bis kurz vor Oppedette, um über eine winzige Straße in den Ort
bzw. in die Gorge l'Oppedette zu gelangen. Es gibt direkt an den Aussichtspunkten am Parkplatz
Bellevédère einen großen Platz, wo wir Mittagspause machen und den Blick in die 120m tiefe
Schlucht genießen. Man kann hier tolle Wanderungen unternehmen, dafür ist es uns, aber vor allem
Chewy heute leider zu heiß.
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Provence, September 2012
Detlef schaut sich noch kurz den eigentlichen Ort an,
1995 wurden hier 38 Einwohner gezählt!
Über Viens, einem winzigen, sehr verschlafenen Örtchen, dass man nur zu Fuß erkunden kann, auch hier
waren wir schon (siehe unser Reisebericht von
2011), aber trotzdem wert für eine erneute Besichtigung durch Detlef, geht es weiter nach Rustrel, zum
Colorado Provencal.
Ursprünglich wollten wir gar nicht ein viertes Mal
hierher, aber der riesige Parkplatz unter Bäumen bietet sich als Übernachtungsplatz an. CP hatten wir
ja gerade und Chewy braucht trotz Hitze etwas Bewegung. Mit vielem rangieren bekommen wir das
WoMo am Ende doch nur schief unter die Bäume gestellt, haben aber Schatten und schöne Sicht,
obgleich 10€ Übernachtungsgebühr (incl. Eintritt) ohne alles auch etwas viel sind.
Bis 17h schwitzen wir selbst im Schatten bevor wir uns auf zu den Ockerfelsen machen. Auch um
diese Uhrzeit ist noch viel los, die Felsen sind aber erneut wunderschön anzusehen. In jedem Licht
wirken sie anders und einfach magisch. Chewy buddelt voller Hingabe, es wird ihm aber schnell zu
warm. Selbst um 19h haben wir noch 30 Grad warm.
Zurück am WoMo gibt es
Abendessen, Spaghetti mit Hack-Gemüsesauce.
Simiane-la-Rotonde und Banon haben ihre Schokoladenseiten auf der Südseite. Wenn man nicht
einfach "plattes" Sonnenlicht im Rücken haben will, sollte man den früheren Vormittag für Fotos der
kompletten Dorfansicht nutzen. Viens ist nach meinem fotografischen Geschmack eher etwas für den
vormittag. Da scheint die Sonne in die meisten Gassen hinein, aber durch die Enge der Gassen hat
man trotzdem genug Schatten, um die Bilder nicht langweilig wirken zu lassen. Die Front von
Oppedette erwischt man sehr gut am späteren Vormittag, am frühen Morgen hat man gar keine
Schatten auf den Häusern, so dass um diese Uhrzeit geschossene Bilder schnell etwas flach (langweilig) wirken.
Dienstag, 11.9.2012,
Rustrel - St. Santurnin - Venasque - Carpentras - Entrechaux
Der Morgen in Rustrel am Stellplatz ist sehr malerisch. In der
aufgehenden Sonne frühstücken wir im Freien, die Sonne
bringt die Strohblumen auf der Wiese zum glänzen, es sieht
toll aus. Ich gehe mit Chewy den "schwarzen" Weg hoch zum
Bélvèdere von wo aus man auf den unbegehbaren Teil des
Colorado Provencal runter schauen kann, dann geht es los.
Wir wollen in der berühmten Boulangerie von Rustrel das
"bekannte" Baguette kaufen, aber auch heute ist wieder der
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Provence, September 2012
Wurm drin, die Boulangerie hat geschlossen. In der Épicerie gibt es aber noch Brot. Es geht los in
Richtung St. Santurnin-lès-Apt, einem weiteren winzigen Bergdorf. Es ist eng hier, Markttag noch
dazu, aber es gibt einfach keinen Womotauglichen Parkplatz, wir müssen leider unverrichteter Dinge
wieder weiter.
Weiter in Richtung Venasque über die D4, die sehr eng und kurvenreich ist. Malerisch zwar, aber
anstrengend zu fahren, geht es hoch bis Mure und dann
lange wieder runter.
Venasque ist bekannt durch bereits aus keltischer Zeit
stammende Wachtürme, es ist eng aber sehr schön. Wir
finden einen nicht gerade geeigneten Parkplatz und
schauen uns das Dorf an. Wieder viele enge Gässchen,
die heute voller Touristen sind. Irgendjemand hat heute
die Belgier und Holländer aus dem Käfig gelassen, jedenfalls gibt es hier jede Menge davon. In einem kleinen
am Hang hängenden Restaurant trinken wir einen Kaffee
und genießen den Blick übers Tal. Die französischen Tischnachbarn sind ganz stolz auf ihren vier
Monate alten Dackel, Chewy ist aber noch mehr an der streunenden Café-Katze interessiert.
Der Weg weiter ist uns leider durch eine Baustelle verwehrt, so dass wir einen Umweg in Richtung
Carpentras fahren müssen. Die Suche nach einem Picknickplatz ist leider erfolglos, die Nähe der
großen Stadt macht die Straßen breit, voller Verkehr und bietet keine Park- oder Picknickplätze mehr.
Pernes les Fontaines streifen wir nur, wir wollen lieber einen stillen Platz suchen. Und das ist aufwändig und erfolglos. Am Ende stehen wir auf einem zwar ruhigen und schattigen Platz am ehemaligen
Bahnhof von Pernes, aber sehr malerisch ist der Blick auf die Gebäuderuinen des Bahnhofs letztendlich nicht.
Wir müssen noch ein bisschen einkaufen. Den ursprünglichen Plan in der Altstadt von Carpentras
einzukaufen geben wir wieder auf, uns ist nicht nach Stadt. Also den nahegelegenen Intermarché
angesteuert. Der hat mittags - oh Wunder - geschlossen. Egal, bei/in Carpentras soll es noch einen
L´Éclerc geben. Den zu finden ist schon wieder aufwändig. Am Ende ist er mitten in der Stadt,
schlechtes Parken, aber was soll´s. Der Markt ist riesig und so dauert es doch wieder lange die wenigen Sachen zusammen zu suchen. Uns ist nach frühem Stellplatz mit in der Sonne sitzen und Nichtstun zumute. Die FP bei Sablét, die angeblich sogar Strom hat, entwickelt sich als hässlich und ungemütlich. Wir flüchten, die Sucherei heute beginnt zu nerven. Vaison la Romaine ist unser nächstes
Ziel. Hier soll es zwei CP geben. Das Navi führt uns mitten durch die Stadt, für WoMos verboten (was
Detlef nicht hindert trotzdem durch zu fahren), und als wir drin sind verstehen wir auch warum. Es ist
saueng und wir haben Mühe hier wieder unbeschadet rauszukommen.
Der erste "CP Thèatre de Romain" ist complet, grummelgrummel... Der zweite - "Carpe Diem" - ist ein
Vergnügungspark, grummelgrummelgrummel... Glücklicherweise sind hier noch drei weitere CP ausgeschildert, die im Reiseführer nicht aufgeführt waren, der erste ist zu eng in der Anfahrt,
grummelgrummelgrummelgrummel... der zweite ist fermé, megagrummel... der dritte endlich, schon
weit draußen, erweist sich als unsere Rettung. Netter Empfang, schöner Platz mit Blick auf den Fluss
Ouvèze, nicht zu teuer und hell und ruhig, genau das, was wir heute nicht mehr zu träumen gewagt
hätten. CP du Bon Crouzet (€15, mit Strom und WLAN) ist
unsere Rettung. Es gibt zwar jede Menge Holländer hier,
man könnte schon sagen, das ist eine holländische Enklave, aber sie sind ja wie immer alle sehr nett. Der Himmel
zieht sich etwas zu, aber es ist immer noch heiß und deshalb genießt Chewy das Wasser in der Ouvèze natürlich
sehr.
Abendessen: Fisch mit Tomaten-Paprika-Couscus, sehr
lecker.
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Provence, September 2012
Der Colorado Provencal liegt eher nordwestlich orientiert. Man sollte nachmittags losziehen, wenn
man die wundervollen Farben einfangen will. Zu spät sollte man aber auch nicht unterwegs sein,
denn ganz am späten Nachmittag wirken die Farben schnell übersättigt.
Venasque fotografieren sollte man eher am späteren Vormittag. Da ist genug Licht in den Gassen
und viel davon fällt bereits auf die Südwestseite, die schon sehr malerisch rüberkommt.
Mittwoch, 12.9.2012,
Vaison la Romaine, Nyons
Am Morgen lassen wir uns Zeit, da wir heute nur nach Nyons fahren wollen. Zum einen wollen wir
einfach entspannen, meine Bronchitis schafft mich auch und das Wetter lädt auch nicht zum flanieren
ein. Schon zum Frühstück beginnt es zu regnen, der Himmel ist grau und es ist deutlich kühler.
Nach einer etwas umständlichen V/E, mitten auf dem
Platz und recht unpraktisch angelegt, fahren wir nach
Nyons und kommen dort schon gegen Mittag an. Es
stehen erst 3 WoMos auf dem örtlichen Stellplatz, aber
wir wissen von früheren Besuchen wie schnell sich das
vor dem Markttag morgen ändern wird.
Auch am Nachmittag regnet es weiter, sodass wir nur
eine Regenpause nutzen um mit dem Fahrrad zu
Cooperative Nyonnaise zu fahren, den Jahresvorrat
Olivenöl zu kaufen. Wie immer machen die Franzosen
lieber Mittagspause statt Geld zu verdienen. Wir kommen kurz vor der Pause an, und werden mit
etlichen anderen Kunden gedrängt nun doch bitte zu gehen und später wieder zu kommen. Wir bezahlen schnell und wundern uns einmal mehr. Das Olivenöl ist inzwischen auch recht teuer geworden, schade.
Am Stellplatz zurück verbringen wir den Nachmittag mit Lesen und Chewy bewegen.
Spät am Abend, gegen 22h, kommen drei italienische WoMos und drängen sich rücksichtslos zwischen die Autos, obwohl der Stellplatz längst voll ist und bereits 8 WoMos draußen stehen. Eines
davon lässt uns kaum mehr Platz die Tür zu öffnen, der Nachbar neben uns hat sich bereit erklärt
ganz dicht an die Mauer zu fahren, so können die Italiener sich hinein quetschen. Immer wieder ärgern wir uns über solche Leute, zumal die Tante dann auch noch unverschämt auf italienisch wird,
was ich aber verstehe und ihr eine passende Antwort gebe. Solche Womofahrer gibt es leider auch
immer. Den Begriff Höflichkeitsabstand und das Verständnis dafür haben leider nicht alle in die Wiege
gelegt bekommen.
Abendessen: Gemüse-Huhn-Curry.
Donnerstag, 14.9.2012,
Nyons
Am frühen Morgen werde ich erneut von Hustenanfällen geweckt, gestern Abend war es schon ganz
schlimm. Wir geben uns keine Mühe Rücksicht auf die ungeliebten Nachbarn zu nehmen, sie können
ruhig merken, dass sie zu dicht stehen und wir sie damit leider aufwecken müssen, so was aber auch.
Detlef läuft mit Chewy zur Boulangerie und gegen 9h30 gehen wir zum Markt.
Wie immer, alles voller Stände, voller Menschen, aber wieder sehr schön. Das Wetter ist frisch, aber
sonnig, am Morgen hatten wir nur 12°C! Wir kaufen so einiges ein: eine Tasche für mich, ein Weihnachtsgeschenk für Anne-K., Nougat für Kowatschs und Katja &Stefan, eine Grille für die Hauswand,
einen Schal, Stoff für ein Terrassenkissen, Fischfilet und Pain...
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Provence, September 2012
Leider wird auf dem Platz per 24h abgerechnet, sodass wir wieder 2x9€ zahlen müssen, sehr ärgerlich. Lustig dagegen ist, dass wir Leute vom letzten Jahr wieder treffen, damals hatte ich auch ihnen
mit der Schranke geholfen. Wir plaudern nett und geben ihnen noch den Tipp zur Domaine Lauribert.
Eben dorthin fahren wir anschließend auch. Leider sind die vorderen Plätze mit Aussicht schon wieder belegt, sodass wir hinten zwar Platz, aber auch heftigen Wind haben, le Mistral est retournet...das
ganze WoMo wackelt. Ich fühle mich leider immer kränker, kann daher den letzten Tag gar nicht mehr
genießen.
Noch eine Weinprobe bei der Patronin, sehr nett wie immer, anschließend ist unsere Garage um drei
Kartons Wein voller geworden, naturelment.
Abendessen: nochmals Couscous mit Fisch.
Donnerstags ist Markt in Nyons. Hier kann man stundenlang Marktsituationen, Details, Menschen
und Stimmungen mit der Kamera einfangen. Man sollte vor 9:00 Uhr unterwegs sein, denn da sind
noch nicht so viele Kunden unterwegs und man hat mit der Kamera freie Sicht auf die Marktstände.
Der Höflichkeit halber sollte man sie Standbetreiber fragen ob man fotografieren darf, denn manche
haben das nicht so gerne.
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Provence, September 2012
Index
Abbaye St. Michel de Frigolet ................................................... 6
Avignon ............................................................................. 4, 5, 6
Banon................................................................................ 15, 16
Barrage de Peirou ..................................................................... 7
Beaucaire .................................................................................. 6
Bonnieux ........................................................................... 10, 11
Buoux ...................................................................................... 11
Carpentras ........................................................................ 17, 18
Cavaillon ......................................................................... 8, 9, 11
Chalet de la Maligne ............................................................... 13
Col du Pas de la Graille .......................................................... 15
Cruis.................................................................................. 14, 15
Domaine des Terres Blanches .................................................. 8
Gorge du Régalon ..................................................................... 8
Grand Canyon du Verdon ................................................. 12, 13
Kloster Saint-Paul-de-Mausole.................................................. 7
Kloster von Ganagobie............................................................ 14
Les Baux de Provence ............................................................ 10
Monastière der Ganagobie ................................................ 14, 15
Moustiers Ste Marie de l´Etoile ............................................... 13
Nyons ................................................................................ 10, 19
Oppède ..................................................................................... 8
Oppedette ............................................................................... 16
Orgon en Provence ............................................................... 8, 9
Pernes les Fontaines .............................................................. 18
Riez ....................................................................... 11, 12, 13, 14
Rustrel............................................................................... 16, 17
Saignon de Provence ........................................................ 11, 12
Saint-Rémy-de-Provence ................................................ 6, 9, 10
Simiane-la-Rotonde ................................................................ 16
St. Etienne-les-Orgues ............................................................ 15
St. Santurnin ..................................................................... 17, 18
Tarascon ................................................................................... 6
Vaison la Romaine ............................................................ 18, 19
Venasque .......................................................................... 17, 18
Viens ................................................................................. 16, 17
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