Provence - Andrea Vogel

Transcription

Provence - Andrea Vogel
Provence
Juni 2014
Mit dem Wohnmobil in der Provence
Ein Reisebericht
www.AndreaVogel.com
Provence, Juni 2014
Inhalt
Inhalt............................................................................................................................................ 2
Etwas vorweg .............................................................................................................................. 3
Sonntag, 1.6.2014, Frankfurt - Seurre-sur-Saône ...................................................................... 4
Montag, 2.6.2014, Seurre-sur-Saône - Grignan - Valréas .......................................................... 5
Dienstag, 3.6.2014, Séguret - Gigondas - Saint-Rémy-de-Provence ......................................... 6
Mittwoch, 4.6.2014, Saint-Rémy-de-Provence - Mausanne les Alpilles - Aqueduc de
Barbegal - Fontvieille .................................................................................................................. 7
Donnerstag, 5.6.2014, Fontvieille - Arles - Saint-Rémy-de-Provence ........................................ 8
Freitag, 6.6.2014, St. Rémy d.P. - Monastére de St.Paul-de-Mausole/Glanum - Orgon ......... 10
Samstag, 7.6.2014, CP Vallée heureuse .................................................................................. 11
Pfingstsonntag, 8.6.2014, Orgon - Abbaye de Silvacane - Cucoron - Bonnieux ...................... 12
Pfingstmontag, 9.6.2014, Bonnieux - Saignon - Roussillion - Fontaine de Vaucluse............... 13
Dienstag, 10.6.2014, Fontaine de Vaucluse - Le Barroux - Buis les Barronies ........................ 15
Mittwoch, 11.6.2014, Buis les Barronies - Nyons ..................................................................... 16
Donnerstag, 12.6.2014, Nyons-Valrèas .................................................................................... 17
Freitag, 13.6.2014, Valréas - Seurre-sur-Saône ....................................................................... 18
Index.......................................................................................................................................... 19
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Etwas vorweg
Unsere Reiseberichte sind persönliche Eindrücke und Erfahrungen und auf Basis eines privat geführten Reisetagebuchs entstanden. Sie erheben daher keinen Anspruch, Reiseführer zu sein. Für den
einen oder anderen mögen sie dennoch als Anregungen oder Tippgeber dienen, vielleicht dienen sie
einfach auch der Unterhaltung oder als Appetitanreger für Ihre eigenen Reisepläne. Wir lesen gerne
Reiseberichte und haben so schon manchen schönen Ort gefunden.
Wir, das sind mein Mann Detlef, unser Hund Chewy und ich.
Wir reisen seit einigen Jahren mit dem Wohnmobil, da wir so leichter Land und Leute kennenlernen,
und wir die Annehmlichkeiten des eigenen Zuhauses auch unterwegs lieben gelernt haben.
Mit dem Wohnmobil haben wir die Möglichkeit, weiter zu ziehen, wenn es uns irgendwo nicht so gut
gefällt, zum anderen können wir unseren Aktionsradius erheblich ausweiten und sehen und erleben
deutlich mehr, als wenn wir an eine feste Unterkunft gebunden wären.
Abhängig vom Land, das wir jeweils bereisen, übernachten wir vorwiegend auf Wohnmobilstellplätzen, zwischendurch und bei längerer Verweildauer auch einmal auf Campingplätzen. Diese Stellplätze zu finden ist relativ einfach. Es gibt entsprechende Verzeichnisse z. B. vom ADAC, Reisemobil
International, Promobil und anderen Herstellern und natürlich im Internet. Viele Stellplätze sind schon
in den gängigen Navigationssystemen gespeichert oder können per CD übertragen werden. Mit dem
Wohnmobil zu reisen, entspricht mehr unseren persönlichen Vorlieben und ermöglicht uns, mehr
draußen zu sein, als dies in einem Hotel möglich wäre. Nette Wohnmobilnachbarn gibt es fast überall
gratis dazu.
Bei Bedarf können wir gerne eine Karte unserer Wegstrecke zur Verfügung stellen. Aus Copyrightgründen ist das in diesem Dokument im Internet nicht möglich.
Alle Bilder aus diesem Reisebericht und viele weitere auf dieser Reise entstandene Fotos gibt es
auch in hoch auflösender Version unter: www.DetlefVogel.com
Der Text wurde von meinem Mann und mir geschrieben. Die Ich-Form ist also die Perspektive desje
nigen, der den jeweiligen Tag festgehalten hat.
Und jetzt,
Viel Spaß !
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Sonntag, 1.6.2014,
Frankfurt - Seurre-sur-Saône
Km 15168-15691
SP Aire Rives de Saone, GPS N47°00'14, E5°08'35''
Wetter: sonnig/bewölkt, 23 Grad
Noch am Samstagabend haben wir mit Nadine und Sebi ihre Hochzeit gefeiert, es ging bis morgens
um halb drei. Schon um 8h30 sind wir wieder wach. Nach dem Frühstück füllen wir noch frisches
Trinkwasser, den Kühlschrank und ein paar letzte Dinge auf, die wir noch brauchen. Um 11h30 kommen wir dann los, sind um 12h auf der Autobahn. Das Wetter ist nett, blauer Himmel und Wolken
gemischt bei 22°C.
Wir kommen zügig voran, sonntags ist eben doch nicht so viel los. Allein durch die wegen dem Sonntagsfahrverbot fehlenden LKW hält sich der Verkehr in Grenzen. Um 16h00 Uhr kommen wir vor Mülhausen über die Grenze, in Frankreich ist die Autobahn dann wie immer noch leerer, mit der Maut ist
es in Frankreich ohnehin viel angenehmer auf der Autobahn zu fahren. Wir versuchen konsequent
alle 2 Stunden eine Pause einzulegen, einerseits aus Vernunft, zum anderen steckt uns die Hochzeit
vom Vorabend zumindest durch Schlafmangel noch etwas in den Knochen.
Unser Ziel für heute ist Seurre-sur-Saône in der Nähe von Beaune. Wir kennen den Stellplatz noch
von unserer Rückfahrt aus dem Périgord. Dies war einmal ein Tipp eines netten WoMo-Nachbarn.
Der Platz hat uns sehr gut gefallen, nur zwei Kilometer von der Autobahn entfernt, nett an einer Wiese gelegen, die wiederum an einem kleinen Seitenarm der Saône liegt. Wir schauen direkt auf einen
Bootssteg mit einigen kleineren Jachten. Unsere Befürchtung, dass der Platz um diese Tageszeit
schon völlig überfüllt sein würde, erweist sich als unbegründet. Letztes Mal hatten sich hier um die 18
WoMos versammelt und einige Spätzügler hatten damals Probleme noch einen Standplatz zu bekommen. Heute sind hier bei unserer Ankunft nur 4 weitere WoMos und wir haben die freie Auswahl
den Standplatz betreffend.
Im Laufe des Tages ist es nett und warm geworden, unterwegs auf der Autobahn zeigte das Thermometer zwischendurch sogar 27°C. Nachdem wir das WoMo gerade gestellt haben, stellen wir
Tisch und Stühle hinter das Auto auf die Wiese, gönnen Chewy erst mal eine Runde Frisbee und uns
einen Schnaps auf die bisher gelungene Anreise. Danach noch einen kleinen Hundespaziergang, ein
bisschen in die Sonne blinzeln und
Abendessen: Frikadellen mit angebratenen Gnocchi.
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Montag, 2.6.2014,
Seurre-sur-Saône - Grignan - Valréas
Km 16070
SP Domaine de Lauribert, GPS 44,34869° N, 4,97042° E, V/E + Strom für 3€
Wetter: sonnig, windig, 26 Grad
Wir sind, weil wir gestern so früh in den Federn lagen, heute Morgen auch früh wieder wach, ohne
Wecker.. Es verspricht wieder ein schöner Tag zu werden, Himmel und Wolken gemischt.
Nach dem Frühstück suchen wir noch eine Boulangerie, die montags geöffnet hat, ist in Frankreich
nicht immer so einfach, aber wir haben Glück. An der sehr günstigen Tankstelle kurz vor der Autobahn, ist leider die Dieselzapfsäule defekt, so dass wir noch einmal durch den ganzen Ort zurückfahren müssen, um am Intermarché günstig zu tanken. Allerdings gibt es an dieser Tankstelle eine V/E.
Wir wollen nicht unnötig unser Urlaubsgeld mit Tanken auf der Autobahn verplempern. Diese ganze
Sucherei kostet uns am Ende 45 Minuten, aber wir haben ja Zeit.
Die Fahrt ist sehr entspannt, so entspannt, dass wir beide manchmal mit dem Schlaf kämpfen und
entsprechend viele Pausen einlegen. Selbst durch Lyon kommen wir vergleichsweise zügig durch,
der zähfließende Verkehr vor dem Innenstadttunnel kostet uns vielleicht 10 Minuten.
Unser erstes Ziel für heute ist Grignan, ein winziger Ort mit einer im Vergleich seiner Größe viel zu
großen Schloßfestung. Grignan zählt offiziell noch nicht zur Provence, das ist aber eher verwaltungstechnisch zu sehen, nicht von den Gegebenheiten vor Ort. Auf dem Weg von der Autobahn nach
Grignan sehen wir die ersten zarten Lavendelblüten, die ersten Weinstöcke, alles sieht nach Provence aus. Wir kommen um 13h30 Uhr in Grignan an. Der Ort hat mittlerweile einen für WoMos ausgeschilderten Parkplatz vor dem Ort.
Der Weg nach oben in den Ort dauert nur fünf Minuten. Bei wunderbarem Sonnenschein schlendern wir
durch die wenigen engen Gassen. Grignan ist ein
typischer provencalischer Ort mit ein paar kleinen
Geschäften und Cafés. Das Schloss ist über Mittag
geschlossen, so dass wir am Platz des Hôtel de Ville
nur einen Kaffee trinken, ein bisschen in die Sonne
blinzeln und es uns gut gehen lassen. Eine echte
Besichtigung hatten wir sowieso nicht geplant, wir
kennen den Ort schon von früheren Besuchen und
wollten hier nur ein bisschen Provence Flair tanken,
bevor wir zu unserem Übernachtungsort, der
Domaine Lauribert südlich von Valréas fahren.
Der Platz für WoMos wurde auf der Domaine noch einmal erweitert, so dass dort mittlerweile über 20 WoMos
stehen könnten. Aber wir haben wieder Glück, es sind
nur vier weitere WoMos da und wir können den idealen
Platz belegen. Hier ist es ziemlich windig, wir hoffen
sehr, dass das nicht wieder tagelang Mistral bedeutet.
Wir entspannen wie geplant in der Sonne. Zwei kurze
Spaziergänge mit Chewy durch die Weinberge, den
ersten Alkohol, was sollen wir sagen, es ist einfach perfekt.
Abendessen: Gebratenes Huhn mit Gemüse und Baguette.
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Dienstag, 3.6.2014,
Séguret - Gigondas - Saint-Rémy-de-Provence
Km 16163
SP Camping á la Ferme, Vieux Chemin d'Arles, GPS 43°47'01N, 4°48'48E, 14€ incl.
Wetter: sonnig, 28 Grad
Nach einem kurzen Einkauf im Intermarché geht es los nach Séguret, einem hübsche Provence-Dorf
mit engen Pflastergassen am Hang empor. Es ist noch früh, daher bekommen wir auf dem für WoMos
vorgesehen Parkplatz auch leicht einen Platz und laufen die wenigen Meter die Straße hinauf. Typische Häuser, eine kleine Kirche (natürlich fermé!), alles sehr nett. Am anderen Ende geht es hoch
zum Château, wir gehen aber nicht bis oben hin, da wir dafür leider die falschen Schuhe an haben.
Der Weg ist ein wenig steinig und wir brauchen bergan wohl doch noch ein bisschen mehr Zeit. Dafür
haben wir aber auch schon auf halber Höhe eine grandiose Aussicht über das Tal der Aigue nach
Westen.
Zurück am WoMo geht es weiter in das nur wenige Kilometer entfernte Gigondas. Auch hier gibt es
einen Parkplatz für WoMos, recht hässlich am Ortsrand ohne Schatten, aber in Laufweite zum Ort. In
einem kleinen Laden kaufen wir Brot und Couscous für den Mittag und trinken noch etwas in einem
sehr hübschen kleinen Lokal. Hier gibt es zur Abwechslung einmal keine Sonnenschirme, sondern
am Eingang liegen Strohhüte für die Besucher bereit. Außerdem gibt es hier natürlich zahlreiche
Weinkellereien mit entsprechendem Verkauf, ist doch eine der renommiertesten Weinlagen des Landes hier zuhause.
Wir entschließen uns morgen den Markt in SaintRémy-de-Provence zu besuchen, da wir nächste Woche am Mittwoch nicht mehr hier unten im Süden zu
wollen. Die geplante Mittagspause fällt mangels passender Picknickstelle aus und wir müssen dann noch
ein Stück durch Avignon fahren um nach Saint-Rémyde-Provence zu kommen. Im vorletzten Jahr standen
wir recht nett auf einem Camping à la Ferme, den
steuern wir auch heute wieder an, von dort aus ist
man in wenigen Minuten mit dem Auto im Ort.
Es ist heiß und
sonnig, auf der
großen Wiese ist viel Platz und wir öffnen alle Fenster und die
Markise, dem armen Chewy ist es jetzt schon zu warm, dabei soll
es in den nächsten Tagen erst richtig heiß werden, über 30 Grad!
Faulenzen, lesen und gegen Abend mal kurz den Alkoven säubern, mehr ist heute nicht mehr drin.
Abendessen: Knobigarnelen mit Zucchini und Tomaten.
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Mittwoch, 4.6.2014,
Saint-Rémy-de-Provence - Mausanne les Alpilles - Aqueduc de Barbegal - Fontvieille
km 16210
SP an der Moulin de Doudet GPS 43,71961°N,4,71178°E, 5€ +2€ für 10 Min. Wasser.
Wetter: bedeckt, 25 Grad
Wir fahren wie beim letzten Mal morgens früh um halb acht zum großen Parkplatz Charles de Gaulle
in Saint-Rémy, der sich auch heute wieder schnell füllt, frühstücken dort und gehen auf den Markt.
Gemüse, Brot, Entenbrust, Käse, Lammkoteletts (eine Geduldsprobe am Metzgersstand!), schöne
Küchenhandtücher für das WoMo, Kochlöffel aus Olivenholz, ein paar bequemere Schuhe für Detlef...hier kann man viel Geld ausgeben.
Nach dem Einkauf der Lebensmittel bringt Detlef Chewy zurück ins WoMo, es wird zu voll für ihn und
bei heute bedecktem Himmel ist es dort kühl genug für ihn, anschließend bummeln wir weiter über
den ausgedehnten Markt. Auch die uns bereits bekannten Musikcombos sind wieder vor Ort, wir hören ihnen gerne zu, kaufen mal wieder eine CD und trinken noch einen Kaffee. Bis wir starten ist es
schon halbzwölf.
Auf der Domaine Terres Blanches hatten wir vor zwei Jahren so leckeren Rotwein gekauft, daher
zieht es uns natürlich dorthin. Ein paar Kilometer Richtung Cavaillon unter herrlichen Platanenalleen,
dann geht es noch 4,5 km über einen Schotterweg zur Domaine. Der Wein ist noch genauso gut, wir
setzen also viel Geld in Flaschen um und können anschließend noch vor Ort unter Olivenbäumen die
längst fällige Mittagspause mit all den Köstlichkeiten vom Markt genießen.
Zurück Richtung St. Rémy fahren wir nach
Mausanne les Alpilles um in der dortigen
Cooperative für das Vallée de Baux, Moulin
Cornille, berühmt für sein Olivenöl, unseren dringend benötigten Jahresvorrat einzukaufen. Es ist
natürlich nicht eben billig, aber sehr lecker!
Um zum Aqueduc de Barbegal zu gelangen, fahren
wir Richtung Fontvieille um dann über eine schmale
Straße erneut das alte römische Aqueduc anzuschauen. Ohne Touristenrummel, ohne alles, steht
es dort schon gut 2000 Jahre und ist mit seinen
zerfallenen Bögen schön anzuschauen.
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Wir beschließen spontan nicht wie geplant zur Domaine bei Arles zu fahren, sondern übernachten auf
dem SP an der Moulin de Daudet. Nicht besonders schön, aber okay, vor einer Felsen neben dem
eigentlichen Parkplatz zur Moulin. Etwas Schatten der tief hängenden Bäume erfreut Chewy, allerdings weniger unser WoMo-Dach. Es ist zwar sehr bewölkt, aber dennoch ziemlich warm. Die
Schranke, bzw. der Ticketautomat am Eingang des Platzes hat sogar einen diesmal gut verständlichen (deutschen!) Text in der Menüführung, geht doch!
Heute auch nur noch das Übliche...ausruhen, lesen, faulenzen...den Wolken am Himmel zuschauen.
Abendessen: Nudeln mit Hackfleischsauce.
Die interessantesten Straßen von Saint-Rémy-de-Provence verlaufen in Ost/West-Richtung. Wer
also eine gute Beleuchtung der Straßen möchte, sollte am besten spätnachmittags bis abends fotografieren gehen. Einige der kleineren Plätze haben die beste Beleuchtung allerdings mittags.
Das Aqueduc de Barbegal verläuft in Nord-Süd-Richtung. Schönes Licht hat man eher am Vormittag
Die Moulin de Daudet bekommt das schönste Licht bei untergehender Sonne, sie ist nach Westen
ausgerichtet
Donnerstag, 5.6.2014,
Fontvieille - Arles - Saint-Rémy-de-Provence
Km 16257
SP Camping á la Ferme, wie Dienstag, 14€
Wetter: sonnig, 30 Grad.
Bei wunderschönem Sonnenschein sind wir wieder mal die ersten, die morgens aufstehen. Im Nachhinein ist er SP gar nicht so schlecht, nachts gab es keinen Verkehrslärm mehr, der Abstand zu den
WoMo-Nachbarn ist bei jedem Platz angemessen, überfüllt war es auch nicht, es gibt eine Entsorgung, wir hatten noch einen wunderschönen Sonnenuntergang.
Nach dem Frühstück wollen wir Chewy etwas gönnen und machen eine kleine "Wanderung" in den
Pinienwald, direkt vom Stellplatz aus. Der Rundweg ist dann doch leider ziemlich kurz und wir machen deshalb eine Verlängerung über die Moulin de Daudet, wo die ersten Touristen ihre Handyfotos
schießen.
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Unser heutiges Ziel ist Arles, die heimliche Hauptstadt der Provence. Uns hat es hier bei unserem
ersten Besuch sehr gut gefallen, weil es einerseits antikes Gemäuer gibt, gleichzeitig aber auch jede
Menge Geschäfte, Cafés, Restaurants, eine wirklich lebendige Stadt. Historisch bedeutsam, aber
nicht nur Museum. Leider sind wir heute nicht in der Lage einen Parkplatz zu ergattern. Wir kurven
zweimal um die ganze Innenstadt, erfolglos, nur um am Ende am Museum des Antiques an der Autobahn zu landen.
Von hier aus sind es 1,5 km bis in die Innenstadt, zu weit für Andrea und Chewy bei der Hitze. Ich
mache mich, reichlich lustlos allein mit dem Fahrrad auf, um nicht völlig umsonst hier gewesen zu
sein.
Als ich dann in der Stadt bin, bin ich eigentlich erst wirklich sauer. Die Stadt ist so wunderschön mit
den engen Gassen, Cafés, Restaurants, Geschäften und antikem Gemäuer und wir können es nicht
zu zweit genießen, WEIL WIR KEINEN PARKPLATZ GEFUNDEN HABEN. Für alle, die dies lesen
und Arles besuchen möchten, ihr müsst euch sehr früh auf Parkplatzsuche machen, die größten
Chancen hat man immer noch in der Nähe des Place Lamartine. Für große WoMos wird es selbst da
schwierig. Von dort aus ist es zu Fuß allemal näher als vom Museum aus.
Was soll ich sagen, die Stadt ist die reine Provence. Die vielen engen Gassen, die Restaurants und
Cafés, die vielen alten und neuen Läden, mitten dazwischen alte bis antike Gebäude, es ist einfach
klasse hier. Ich will aber Andrea und Chewy nicht zu lange warten lassen und bin nach ca. einer
Stunde wieder am WoMo. Wir beratschlagen ein bisschen die Pläne für heute und morgen und nehmen uns zum Ziel, morgen eine uns bereits bekannte Wanderung bei Saint-Rémy-de-Provence zu
unternehmen, die direkt an der Monastère St. Paul-de-Mausole startet. Dazu müssen wir allerdings
zurück nach St. Remy, aber die 26 km nehmen wir gern in Kauf.
Wir übernachten wieder auf der CP a la Fèrme, wie vorgestern schon. Der Platz ist mittlerweile nicht
voller geworden, im Gegenteil, die beiden französischen Nachbarn von vorgestern sind immer noch
da. Ob die hier Wurzeln schlagen wollen? Ein weiteres WoMo aus Freiburg steht ebenfalls auf der
großen Wiese und wir kommen schnell mit dem Paar ins Gespräch. Die beiden verkaufen Handtaschen auf provencalischen Märkten. Da dauert es natürlich nicht lange, bis wir über Handtaschen für
Bräute sprechen und dann dauert es natürlich auch nicht lang, bis wir eine für Katja erstehen, war ja
klar. Die Tasche und der Preis sind auch wirklich exceptionell. Den Nachmittag verbringen wir gern
wieder mit lesen, dösen, entspannen und Urlaub machen.
Abends gibt es mit Bernd noch eine spontane jam session, wie schön.
Abendessen: Lammkoteletts mit Grillgemüse an Koriander und Baguette.
Die meisten Straßen von Arles verlaufen von Ost nach West, zum Fotografieren gibt es hier morgens oder abends das beste Licht. Der große Platz an der Mairie mit dem Hôtel de Ville und der Kathedrale St. Trophime sind am besten mittags zwischen 12 und 14h zu fotografieren, weil die Sonne
den Platz und auch die Fassade der Kathedrale gut ausleuchtet.
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Freitag, 6.6.2014,
St. Rémy d.P. - Monastére de St.Paul-de-Mausole/Glanum - Orgon
Wanderung zur Barrage de Peirou
Domaine de Terres Blanches-Cavaillon/Einkauf-Orgon
CP Vallée Heureuse, €21,10
Wetter: sonnig/wolkig, 28 Grad
Wir starten früh um 8h30, damit es für Chewy nicht zu warm wird. Schnell noch Baguette kaufen,
dann zum Kloster neben dem Glanum, wo die Wanderung startet.
Es ist wieder wie vor 2 Jahren, wir finden den Weg nicht richtig, gut, dass Detlef noch weiß wie es
weiter geht.
Später stellen wir fest, dass wir am Kloster in die falsche Richtung gestartet sind, haha… Unterwegs
treffen wir nur wenige Leute, sind nach 1,5 Std. am Stausee und Chewy freut sich riesig über das
Wasser. Er findet sogar Gefallen am schwimmen, was er bisher nur selten gemacht hat. Dieses Mal
kann er gar nicht genug bekommen. Der Rückweg geht wieder am See entlang bis zu einer Felswand, dort muss eine kleine Wand überwunden werden. Zwar mit einem Seil und Metallstiegen gesichert, für Chewy ohne unsere Hilfe aber nicht machbar. Er fiept richtig vor lauter Aufregung, oder ist
es doch Bammel? Wir steigen vor und sichern ihn, er macht das wunderbar und so können wir hier
weiter gehen. Der weitere Weg ist steil und steinig bis wir wieder zur Straße Richtung Glanum gelangen.
Am WoMo machen wir natürlich Mittag, das Auto spendet erfreulicherweise etwas Schatten.
Wir beschließen, heute nur noch Wein nachzukaufen, er schmeckt uns einfach zu gut und in
Cavaillon einzukaufen, da ja das Pfingstwochenende bevorsteht. So geht es zunächst zur Domaine
Terres Blanche. In Cavaillon nervt die Beschilderung zum Auchan, denn sie führt uns einmal komplett
um Cavaillon herum. Direkt durch die Stadt wäre viel
kürzer und schneller gewesen. Dann haben wir auch
diesen Einkauf überstanden.
In Orgon wollen wir zum CP, dort waren wir in 2012
schon einmal, morgen wollen wir nochmals wandern
gehen. Der Platz ist heute deutlich voller, alles Holländer, ein paar einsame Briten dazwischen. Obwohl
Campingplätze sonst ja gar nicht unser Ding ist, genießen wir heute eine Runde schwimmen im Pool und die
Gelegenheit zu waschen. Schließlich wollen wir uns ja
auch erholen.
Abendessen: Rotbarben in Knoblauch-Zitronenbutter mit Salat.
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Samstag, 7.6.2014,
CP Vallée heureuse
Wetter: 35 Grad, sonnig
Wir wollen heute nur eine Wanderung machen, die uns der nette Herr an der Rezeption beschrieben
hatte. Sie soll 2,5 Stunden oben über die Berge gehen und startet praktischerweise direkt am CP. Die
Wanderung ist auch, mit einem Schlenker über das Vallon de la Bedoule und Orgon, im Wanderführer Provence/Michael Müller Verlag, Tour 12, zu finden.
Dazu stehen wir früh auf, denn bei der Hitze können wir Chewy keine Mittagswanderung zumuten.
Um 8h30 geht es daher los, einen Forstweg in weiten Serpentinen bergan. Hier sind an den Bäumen
immer noch Schäden eines Waldbrandes von vor 2 Jahren zu sehen (siehe unser Bericht von 2012).
Schnell wird es wärmer und je höher wir kommen umso kleiner werden die Bäume und um so weniger Schatten finden wir. Unterwegs haben wir eine tolle Aussicht in das Tal der Durance. Der Verkehrslärm der Bundesstrasse nach Aix ist bis hier oben zu hören.
Nach einer guten halben Stunde machen wir an
einer ehemaligen Telegrafenstation die erste Pause. Chewy hat viel Feuchtigkeitsbedarf, wir allerdings auch. In der prallen Sonne geht es den
Schotterweg weiter und wir merken, dass das
Ganze bei der Hitze eine anstrengende Angelegenheit wird. Die Wegbeschreibung lässt sich
leicht nachzuvollziehen und so finden wir den Weg
auch sehr gut. Unterwegs finden wir viel Rosmarin, manchmal Thymian, der allerdings schon
reichlich vertrocknet ist. Trotzdem nehmen wir
natürlich etwas für die Kocherei der nächsten Tage mit.
Die Suche nach einem Picknickplatz ist leider nicht von Erfolg gekrönt, so dass wir uns irgendwann
einfach ein paar dicke Steine unten einen schattigen großen Busch legen und hier eine Pause machen. Danach geht es weiter den Forstweg entlang und wir stoßen auf einen Schäfer mit Ziegenherde
mitten im Nirgendwo. Leider hat der auch vier große Hunde dabei, die sich zunächst ganz friedlich
geben, aber einer muss dann doch den Macho geben und
geht auf Chewy los. Der schreit wie am Spieß, als der
Kovacz ihn am Nacken packt - verständlich - im Nachhinein
beim Suchen nach etwaigen Verletzungen finden wir einen
ganzen Zweig mit großen Dornen zwischen seinen Vorderläufen, die ihm wohl mehr wehgetan haben, als der Hund.
Was für eine Aufregung. Letztendlich ist ihm außer einem
großen Schrecken und der angeknacksten Ehre nichts passiert.
Wir müssen auf dem weiteren Weg aufpassen, dass wir
eine bestimmte Abzweigung nicht verpassen, sonst würde uns der Weg ganz nach unten in den Ort
Orgon führen, wir wollen aber zurück zum CP. Wir finden die Abzweigung ohne Probleme, bleiben
dennoch etwas misstrauisch, ob es wirklich der richtige ist, glücklicherweise völlig unberechtigt.
4 Stunden (nicht die angegebenen 2,5 Stunden) sind wir wieder am CP. WoMo lüften, Markise raus,
Mittagessen, ausruhen.
Leider wird die mittägliche Ruhe gestört durch Ankömmlinge, die unseren Platz beanspruchen. Wie sich
herausstellt zu recht. Wir hätten uns früher um die
eintägige Verlängerung kümmern müssen, aber bei der
Anmeldung gestern hätte man uns immerhin auch
einmal einen Hinweis darauf geben können. Wie auch
immer, wir ziehen auf einen anderen Platz weit hinten
auf dem CP um, hier ist zwar mehr Ruhe, aber leider
ist der Weg zu den sanitären Anlagen und zum Pool,
welche wir für €21 immerhin schon nutzen wollen,
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auch deutlich als zuvor. Die Zufahrt ist für unseren ALPA eigentlich auch zu eng und schmal, unser
Dach bekommt einige tiefhängende Äste ab. Wifi und Satelliten-Empfang ist hier hinten auch nicht. Zu
viele Bäume und die Berge stehen uns "im Weg". Warum zahlen wir eigentlich genauso viel, wie die
anderen vorne mit allem Komfort?
Hier steht die Luft (mittlerweile über 30 Grad) richtig. (Auf dem Weg zur Dusche, wegen der weiten
Entfernung mit dem Rad, stürze ich auch noch und prelle mir heftig die Hüfte. Dann ist auch noch das
Duschwasser kalt - nun reicht es für heute Mittag aber wirklich!)
Ein etwas nerviger Tagesabschluss.
Abendessen: Unser Crevetten Rezept mit Salat
Pfingstsonntag, 8.6.2014,
Orgon - Abbaye de Silvacane - Cucoron - Bonnieux
Km 16417
FP Château Les Eydins, N 43.85280, E5.30812
Wetter: sonnig, 35 Grad
Wir entsorgen vor dem CP, dazu muss mühsam der Code für das Vorhängeschloss herbei telefoniert
werden (ok...), der Wasserschlauch liegt im Schmutz ("wir haben erst seit 4 Wochen offen und viel zu
tun"...ok..)..na ja, man ist wohl doch nur auf die holländischen Landsleute mit Wohnwagen eingestellt,
die brauchen sowas nicht.
In Sénas gehen wir kurz einkaufen und tanken, der Simply Markt hat sonntags geöffnet, puh, Glück
gehabt ... und fahren dann Richtung Cadenet, bzw. zur Abbaye de Silvacane am Ort La Roque
d'Anthéron.
Die berühmte Klosteranlage hat ihren Namen von den Schilfrohrwäldern (silva canorum) in den Niederungen der Durance. Für 7,50 p.P. besichtigen wir die schöne, kleine, Klosteranlage. Über
Lourmarin kommen wir nach Cucuron. Am Ortsrand finden wir trotz regen Besuchs und Verkehrs
einen geeigneten Parkplatz und laufen in den Ort und zur Bar de l'Etang, ein Dorfteich mitten im Ort in
Stein gefasst, gesäumt von hohen Platanen, für den Cucuron berühmt ist. Wir trinken in einem der
kleinen Restaurants am ehemaligen Löschteich der Feuerwehr etwas und gehen dann durch den Ort.
Schöne alte Häuser und enge Gassen, aber wir haben schon schönere Dörfer in der Provence gesehen. Vielleicht ist uns heute auch nur zu heiß für einen entspannten Genuss.
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Es ist wirklich unglaublich heiß, Chewy leidet sehr unter der Hitze, ich auch und wir beschließen heute nicht weiter zu fahren, sondern steuern die FP Château Les Eydin nahe Bonnieux an. 35 km in
Serpentinen über die Berge und durch die Combe de Lourmarin. Ziemlich eng und frequentiert.
Bei Eydins sind und bleiben wir das einzige WoMo heute, versuchen etwas Schatten zu bekommen,
im WoMo bleiben es aber bis abends spät 34 Grad Innentemperatur. Chewy versuchen wir wieder mit
einem nassen Handtuch zu kühlen, leider gibt es keinen See, oder Bach zum planschen für ihn hier.
Nach der obligatorischen Weinprobe tauschen wir wieder einmal Geld gegen Wein und versuchen die
Hitze auszuhalten. Das Lavendelfeld, was der Patron vor zwei Jahren noch liebevoll gepflegt hat, ist
am vergammeln. Unkraut übernimmt hier die Kontrolle. Ist der Patron nicht mehr da? Oder ist die
Arbeit zu viel? Erst gegen halb zehn wird es erträglich. Selbst um diese Zeit ist der Spaziergang mit
Chewy durch die Weinberge nur sehr kurz, er ist einfach platt von der Hitze.
Morgen müssen wir schauen, wo wir entsorgen können. Bisher haben wir noch nichts gefunden.
Abendessen: Bratwurst mit Gemüse
Die Abbay de Silvacane ist nach Westen ausgerichtet. Foto-Licht auf der Kirche gibt es also eher
nachmittags. Zum Fotografieren von Cucuron bieten die Nachmittagsstunden das beste Licht.
Pfingstmontag, 9.6.2014,
Bonnieux - Saignon - Roussillion - Fontaine de Vaucluse
Km 16481
Aire de Camping-Car-Park Fontaine de Vaucluse, GPS N43.920244, E 5.124517
Wetter: sonnig, 37 Grad
Andrea ist schon wieder um 6h30 wach und will Frühstück. Und das im Urlaub !! Über Nacht ist es
abgekühlt, draußen 15 Grad, im WoMo immer noch 22 Grad. Wir bleiben zum Frühstück doch lieber
im WoMo.
Unser erstes Ziel für heute ist Saignon. Vorher wollen wir noch versuchen, zu entsorgen und Baguette zu besorgen. Oben in Bonnieux finden wir am großen Parkplatz eine geöffnete Boulangerie,
das passt schon mal und eine öffentliche Toilette zum entsorgen gibt es auch, prima. Jetzt brauchen
wir nur noch Wasser, das bekommen wir im Lauf des
Tages sicher auch noch. Die Fahrt durch die enge
Altstadt von Bonnieux geht heute auch mit dem großen
ALPA problemlos, sicher liegt das auch daran, dass
heute am Pfingstmontag keine parkenden Autos und
Lieferlastwagen die Straße verstopfen.
Hinter Bonnieux kommen wir über eine wunderbare
Hochebene mit Olivenhainen, blühendem Ginster und
schönen Aussichten auf die Berge des Luberon. Ganz
weit im Norden können wir sogar den wolkenlosen
Mont Ventoux sehen. Wir haben keinen Gegenverkehr,
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auch hinter uns drängelt niemand uns so trödeln wir gemütlich mit Tempo 60 die enge Landstraße
entlang nach Saignon, wunderbar.
An den großen Parkplatz am Ortseingang von Saignon kann ich mich noch gut erinnern, weshalb wir
ihn auch schnell finden und einen Platz haben, der aber um diese Uhrzeit leider nicht mehr im Schatten liegt. Saignon gefällt uns wie bei unserem ersten Besuch wieder sehr. Sogar der Hund auf dem
Liegestuhl neben einem alten Mann, der vor seinem Haus auf Kunden wartet, ist noch da. Touristen
gibt es glücklicherweise noch fast keine und so haben wir den kleinen Ort fast für uns allein. Oben auf
der Burgruine ist ein kräftiger Wind aufgekommen und wir fürchten schon, dass uns der Mistral wieder
eingeholt hat. Im Lauf des Tages legt er sich aber glücklicherweise. Die engen Gassen von Saignon
sind sehr malerisch und verträumt und der Ort scheint gerade erst aufzuwachen.
Im Café vor der Kirche bleiben wir hängen bei Kaffee und
Eclairs. Hier trödeln wir auch genüsslich, es ist einfach zu
schön hier. Während wir in die Sonne blinzeln, ein paar
Fotos machen und die Ruhe genießen, kommen doch
immer mehr Touristen unten vorbei, so dass wir langsam
wieder aufbrechen.
Am Ortseingang in der Nähe des Parkplatzes finden wir
einen Brunnen mit Trinkwasser, eine gute Gelegenheit per
Gießkanne ein paar Liter Wasser für das WoMo mitzunehmen.
Bei mittlerweile 30 Grad geht es über Apt weiter in Richtung Roussillion. Hier finden wir einen Parkplatz gleich am Ortseingang. Es ist mittlerweile 35 Grad geworden, eigentlich viel zu heiß, um nach
Roussillion rein zu gehen. Chewy hechelt wie verrückt.
Roussillion ist voll von Touristen, plärrenden Kindern, Eissalons, lauten Restaurants, Geschäften,
Autos in den engen Straßen ... Mann, Mann, Mann ... Die ockerfarbenen Häuser und Mauern sind
natürlich wunderschön, viel Patina vor blitzblauem Himmel, sehr malerisch, wenn es nur nicht so voll
wäre, und heiß.
Zurück am WoMo machen wir trotzdem noch eine kurze Picknickpause im Schatten. Eine französische Großfamilie aus zwei WoMos hatte offensichtlich die gleiche Idee. Noch kurz das Parkticket
zahlen (€2,- für zwei Stunden) und dann geht es weiter nach Fontaine de Vaucluse, unserem heutigen Übernachtungsziel.
Dass es den schönen Parkplatz direkt an der Wiese am Ortseingang nicht mehr geben soll, war uns
aus dem Internet bekannt. Jetzt sind wir natürlich ein bisschen misstrauisch, wie wohl "der Neue" am anderen Ortsende ist. Er liegt in der prallen Sonne, Platz für über 30
WoMos
und
ein
Schranken-Karten-KreditkartenAutomatenzirkus bis man dann endlich auf den Platz
kommt, dass es die wahre Wonne ist. Sogar einen WifiZugangscode bekommt man per Email zugeschickt. Nur:
funktionieren müsste es. Es hat aber auch etwas Gutes:
Es gibt eine ordentliche Ver-/Entsorgung, es gibt direkten
Zugang zur Sorgue und unten am Wasser haben sie sogar
extra einen breiten Steg gebaut, an den wir uns später mit
Liegestühlen und Tisch setzen und ein bisschen den
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Provence, Juni 2014
Nachmittag im Schatten mit Blick auf das Wasser verplempern. Chewy ist es mehr als recht, endlich
im kühlen Wasser zu plantschen. Nach und nach kommen noch weitere WoMofahrer mit ihren Stühlen und langsam wird es lauschig, aber nett und sehr entspannt. Auf Ortsbesichtigung haben wir heute keine Lust, zumal wir den Ort auch schon kennen. Unsere Eindrücke von Fontaine de Vaucluse
sind für Interessierte in unseren Berichten von 2010 und 2011 beschrieben.
Abendessen: Ursprünglich Entenbrust aber bei der Hitze umdisponiert auf Nudeln mit Pfannengemüse
Die meisten Straßen und der kleine Marktplatz von Saignon liegen in West-Ost-Richtung, weshalb
sich der Nachmittag eher zum fotografieren eignet, um nicht nur Schatten im Bild zu haben. Das Portal der Kirche hat ab mittags viel Licht.
Roussillion kann man den ganzen Tag über fotografieren, die Farben kommen immer satt und die
wandernden Schatten geben den ganzen Tag über unterschiedlichen Motiven ihren Reiz.
Dienstag, 10.6.2014,
Fontaine de Vaucluse - Le Barroux - Buis les Barronies
km 16550
Camping Municipal le Jalinier, GPS: N 44°16'33" E 5°16'39"
Wetter: 35 Grad
Die Nacht ist bereits um 6h30 wieder vorbei. Über uns blauer Himmel, es verspricht wieder heiß zu
werden. Vor dem Frühstück steht noch die kurze Radtour zur Boulangerie im Ort an. Das Baguette ist
ein bisschen lasch, aber wenigstens frisch.
In Île sur la Sorgue müssen wir einkaufen, unser momentaner Wasserverbrauch macht das einfach
notwendig. Wir finden an der Hauptstraße eine Boulangerie für das Mittags-Baguette und im Super-U
in der gleichen Straße den Wasservorrat. Hier ist schon wieder die Hölle los, man sollte meinen die
privaten Haushalte seien über Pfingsten komplett leer gefuttert worden. Und alle träumen noch vor
sich hin. Wir wollten doch nur ein paar Flaschen Wasser...
Nun aber aber los nach Norden. Unser heutiges Ziel ist Buis-les-Baronnies, wo morgen früh ein großer Markt stattfindet. Unterwegs wollen wir in Le Barroux Halt machen. Nach kurvenreicher Strecke
mit relativ wenig Verkehr kommen wir an. Hier ist wenig bis nichts los, weshalb wir auch leicht einen
Parkplatz unter Platanen unten an der Durchgangsstraße finden. Eine Treppe führt uns nach oben in
den kleinen Ort. Enge Gassen, geschlossene Fensterläden, um ehrlich zu sein, ein bisschen tot. Die
kleine Dorfkirche- fermé, ein Dorfbrunnen plätschert allein vor sich hin und wir steigen langsam nach
oben zur alles überragenden Festung. Hier treffen wir auf die ersten Mitbesucher.
Andrea hat keine Lust auf Burgbesichtigung und so gehe ich für €5 allein auf Erkundung. Die Burg
wurde in den 60er Jahren aufwändig restauriert und man bekommt eine ganz gute Vorstellung, wie
das früher hier wohl ausgesehen haben mag. Hier gibt es unten eine Kapelle, einen Wachraum, verschiedene Audienz- und Wohnräume. Auch die Wehrgänge darf ich besichtigen, der Mann am Eingang besteht darauf, dass ich alles ansehe, auch durch den eigentlich gesperrten Turmaufgang soll
ich nach oben, um einen Blick von oben in den Burghof werfen zu können, sehr nett. Unsere Suche
nach einem Café erweist sich leider als erfolglos.
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Provence, Juni 2014
In der Nähe unseres WoMos finden wir ein kleines Restaurant, aber Gäste, die nur etwas trinken
wollen, sind hier leider nicht willkommen. Zum ersten Mal in diesem Urlaub. Nun gut, wenn Euch unser Geld nicht gut genug ist ...:-)
Wir fahren weiter in Richtung B.l.B. und nehmen den Weg über Malaucène. Unterwegs suchen wir
nach einem netten Picknickplatz, den wir auch relativ schnell direkt an einem Weinberg finden. Hier
gibt es Schatten und eine tolle Aussicht auf einen mit viel Ginster und Wein bewachsenen Berg. In
der Nähe werden Kirschen geerntet. Leider türmen sich langsam immer mehr Wolken über uns zusammen und obwohl ich dachte, das seien nur Schönwetterwolken, fallen die ersten Tropfen.
In Buis les Barronnies gibt es noch den Parkplatz am Fluss, auf dem wir schon zweimal übernachtet
haben, aber mit entsprechenden Markierungen und Abgrenzungen ist das jetzt ein eindeutiger PKW
Parkplatz geworden, eher ungeeignet. Wir finden den CP Municipal direkt auf der anderen Flussseite.
Hier sind zwar die Parzellen ein bisschen eng, aber es gibt Strom und Duschen, eben was man so
auf einem CP erwartet. Im Moment kann es uns auch ein bisschen egal sein, denn wir stehen kaum,
da fängt ein Gewitter an, welches sich bis zum Abend über uns im Kreis dreht. Wir sind leider ein
bisschen nach drinnen verbannt. Chewy ist völlig aus dem Häuschen, kann sich gar nicht wieder beruhigen. Wir lesen, dösen und warten bei geöffneten Seitenfenstern, die Temperatur sinkt auf 21
Grad. Erst später am Abend beruhigt sich das ganze wieder.
Abendessen: Huhn mit Gemüse
Abends gehe ich dann noch einmal los zum Fotografieren.
Mittwoch, 11.6.2014,
Buis les Barronies - Nyons
Km 16583
Aire de Camping Cars GPS 44,3582° N, 5,1384° E
Wetter: 34 Grad
Der Camping Municipal ist herrlich nah an der Innenstadt von B.l.B. So ist der Weg zur Boulangerie
auch nicht weit und wir können lecker frühstücken. Es verspricht wieder heiß zu werden, weshalb wir
früh auf den Markt wollen, auch weil wir Chewy das Marktgedränge bei der Hitze nicht zumuten wollen. Da einige der Aussteller im Bereich Klamotten auf dem großen Parkplatz noch am Aufbauen
sind, gehen wir zunächst Lebensmittel kaufen, in den engen Gassen und in den Arkaden. Wir wollen
Käse, Crevetten, Wurst und Gemüse kaufen. Vielleicht finden wir noch ein paar Sandalen für Katja.
Oliven, Gemüse, Fisch, Käse, Wurst und wir langen entsprechend zu. Dann bringe ich die Einkäufe
ins Auto um uns zu entlasten und um zu schauen, ob es Chewy im WoMo gut geht. Ihm geht es gut,
denn es steht gut im Schatten.
Zurück zum Marktplatz und wir trinken noch einen Kaffee,
kommen dabei mit kanadischen Touristen, die die Provence
per Fahrrad erkunden, ins Gespräch und genießen das schöne Wetter und die Urlaubszeit.
Die Klamottenverkäufer sind jetzt fertig mit aufbauen und wir
suchen nach Sandalen für Katja. Hier gibt es auch die üblichen Provence-Tongeschirre, die uns eigentlich alle wegen
der satten Farben gefallen und finden sogar Schuhe für Katja.
Nachdem es nun doch langsam heiß wird, wir Chewy nicht
länger warten lassen wollen und wir uns Gedanken um einen
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guten Standplatz in Nyons machen, fahren wir los. 31km zum Teil zurück über wieder enge Straßen
und wir sind kurz vor Mittag am Stellplatz in Nyons. Kurz vor dem Ortseingang müssen wir improvisieren, denn hier findet ein Radrennen statt. Da wir uns mittlerweile ein bisschen in den Gassen von
Nyons auskennen, finden wir trotzdem den Weg zum Stellplatz und ergattern den letzten Platz im
Schatten. Allerdings verwehren uns die Bäume, die uns Schatten spenden auch den Satellitenempfang, aber einen Tot muss man wohl sterben.
Wir sind offensichtlich zum genau zum richtigen Zeitpunkt gekommen, denn nach uns kommt ein WoMo
nach dem anderen und ruckzuck ist der Stellplatz ordentlich belegt. Wir genießen die Sonne, machen Picknick mit den frischgekauften Oliven und Käse, obwohl
es echt heiß ist. 34 Grad draußen, im WoMo sind es
sogar 36 Grad. Wir lesen, trinken Wein, Dösen und
faulenzen. Gegen 17h raffen wir uns auf und machen
mit Chewy einen Spaziergang in den Ort. Hier gefällt es
uns immer wieder gut. Wir mögen einfach die Cafés,
Geschäfte, Plätze und Gassen, wir fühlen uns hier sehr
wohl und fast zuhause, auch wenn es mit Frankfurt nun
wirklich nichts zu tun hat. Gemütlich einen Pastis am
zentralen Platz zu trinken ist geradezu Pflicht. In einem Klamottenladen finde ich ein paar Shorts, die
mir, Andrea nicht, gefallen. Der Geldautomat ist kaputt, aber darum kümmern wir uns morgen. Zurück
am WoMo befürchten wir zwar ein aufkommendes Gewitter, aber am Ende zieht es im Osten vorbei,
ohne unseren sonnigen Abend zu verderben.
Abendessen: Rotbarbenfilets aus B.l.B. mit Gemüse und Baguette
Donnerstag, 12.6.2014,
Nyons-Valrèas
Km 16622
FP Domaine des Lauribert, GPS 44,34869° N,4,97042° E
Wetter:35 Grad, sonnig/ bewölkt
Wie geplant gehen wir morgens auf den Markt. Anders als in Buis-les-Baronnies ist hier um halb neun
auch schon viel los und die meisten Stände sind bestückt. Lebensmittel brauchen wir bis auf Brot,
Garnelen und Eier keine mehr, aber noch ein paar Mitbringsel und immer noch Sandalen für Katja.
Der Ort und der Markt gefallen uns wie in den vergangenen Jahren wieder sehr gut, das südfranzösische Flair und der provenzalische Charme der Verkäufer sind nett.
Gegen 11h kommen wir zurück an das WoMo, es wird zu warm für Chewy, der dort blieb, das WoMo
steht im Schatten, aber trotzdem. Außerdem müssten wir sonst noch einmal die Stellplatzgebühr zahlen, wäre ja Unsinn. Den Hund nochmal im Fluss planschen lassen, es ist drückend heiß, entsorgen
und die immer noch umständliche Automatenprozedur absolvieren, dann geht es Richtung Visan. Im
Reiseführer ist noch eine andere Domaine zum übernachten erwähnt, diese wollen wir uns anschauen.
Unterwegs sehen wir zu unserer großen Freude endlich mal blühende Lavendelfelder, wir sind sonst
ja immer zu früh hier. Es sieht herrlich aus! Die Domaine de Lumian, 3km östlich von Grillan gelegen,
sieht nett aus in den Weinbergen, so richtig überzeugt sie uns am Ende aber nicht. Es gibt Wasser,
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V/E können wir nicht erkennen, die ca.6 Plätze für WoMos liegen in der prallen Sonne. So fahren wir
doch die 7km zurück zur Domaine Les Lauribert.
Hier stehen schon einige WoMos, wir stellen uns im hinteren Bereich zunächst in den Schatten, ziehen aber später trotz Sonne nach vorne um, da ich abends die WM-Eröffnung und das Spiel schauen
möchte. Die Hitze ist heute wie gestern auch schon,
einfach unerträglich. Im WoMo sind es laut Thermometer 37 Grad, wir kühlen nicht nur Chewy unter dem
Wasserschlauch mehrfach ab, auch wir lassen uns
das kalte Wasser über Kopf und Oberkörper laufen.
Beim obligatorischen Foto-Walk entstand in nächster
Nachbarschaft zur Domaine das Titelfoto für diesen
Reisebericht.
Traditionell gibt es Knobi-Garnelen zum Abendessen.
Später können wir kaum einschlafen vor Hitze, duschen hätten wir uns eigentlich auch sparen können.
Freitag, 13.6.2014,
Valréas - Seurre-sur-Saône
km 16989
SP Aire Rives de Saone (Port Plaissane), GPS N47°00'14, E5°08'35
Wetter: sonnig, 33 Grad
Wir starten um 8h den Heimweg, fahren auf der Autobahn nach Seurre-sur-Saône, um dort wieder zu
übernachten. Mit einer Mittagspause und einem kleinem Stopp sind wir gegen 14h dort, es stehen
schon einige WoMos hier. Am Ortseingang von Seurre an der Tankstelle gibt es auf der linken Seite
eine V/E. Dieses Mal stellen wir uns auf dem Stellplatz ganz außen auf den einzigen schattigen Platz,
damit wir nicht wieder Kochtemperatur im WoMo bekommen, es ist auch so heiß genug.
Chewy machte mir heute früh um halb fünf etwas Sorgen, weil ich von seinem starken Hecheln aufgewacht bin, er schnaufte wie verrückt. Trotz aller offenen Fenster war es immer noch sehr warm im
Auto, wir haben ihn dann nach draußen gelegt. Unterwegs ging es wieder los, so dass wir ihn vorne
in den Fußraum legten, einfach zu heiß! Hier am Platz ist er dann auch voller Freude ins Wasser gerannt und ist wieder deutlich aufgelebt.
Abendessen: Nudeln mit Hackfleischsauce
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Index
Abbaye de Silvacane .............................................................. 12
Aqueduc de Barbegal................................................................ 7
Arles .......................................................................................... 9
Bonnieux ........................................................................... 12, 13
Cavaillon ................................................................................... 7
Fontaine de Vaucluse ................................................. 13, 14, 15
Gigondas ................................................................................... 6
Grignan ..................................................................................... 5
Mausanne les Alpilles ............................................................... 7
Monastère St. Paul-de-Mausole ................................................ 9
Moulin de Daudet ...................................................................... 8
Orgon ...................................................................................... 10
Roussillion ................................................................... 13, 14, 15
Saignon ............................................................................. 13, 14
Saint-Rémy-de-Provence .............................................. 6, 7, 8, 9
Saint-Rémy .................................................................................. 6, 7
Séguret ..................................................................................... 6
Seurre-sur-Saône............................................................ 4, 5, 18
Valréas ................................................................................ 5, 18
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