Chronische Borreliose

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Chronische Borreliose
Chronische Borreliosedie verkannte Epidemie
Dr. med. Frank Riedel
Facharzt für Allgemeinmedizin
Experte für Biologische Medizin
Karl-Marx-Str. 1, 15926 Luckau
www.riedel-luckau.de
18. Gesundheitskongress der
Ärztegesellschaft für Gesundheitsmedizin und Prävention;
15. - 17.November 2013, Frankfurt/Main
Chronische BorrelioseEpidemie ungeahnten Ausmaßes
• geschätzt 500 000 bis 800 000 Neuinfektionen
pro Jahr in Deutschland
– im Vergleich zu 200 – 500 FSME-Infektionen
• rund 1 Millionen Patienten in Deutschland
leiden an einer chronischen Borreliose
– die meisten davon unerkannt, unbehandelt oder
falsch behandelt
Teil 1
Chronische Borreliose verhindern
–
Akute Borreliose erkennen und
behandeln
Chronische Borreliose verhindern Infektionsrisiko abschätzen
• 10 - 40 % der Zecken in Deutschland sind mit Borrelien infiziert (höchste
Durchseuchungsrate in Süddeutschland)
• Durchschnittliches Infektionsrisiko nach Zeckenstich 3-6 % (keine generelle
Antibiotika-Prophylaxe nach Zeckenstich!!!)
• Infektionsrisiko steigt mit der Saugzeit (Übertragung erfolgt meist, aber
nicht immer, nach längerer Saugzeit von > 8 Stunden)
– „Zecken-PCR“ zumindest bei langer Saugzeit sinnvoll, da bei Borrelienpositiven Zecken Infektionsrisiko 20 -35 %
– bei fehlender Symptomatik, aber positiver „Zecken-PCR“
• einschleichende antibiotische Frühtherapie mit 2 x 100 mg Minocyclin oder 2 x 500 mg
Clarithromycin für mindestens 10 Tage
– wenn PCR nicht möglich, Labordiagnostik mittels LTT oder T-cellspot bereits
nach 5-10 Tagen durchführbar
• bei klinischen Symptomen der Frühborreliose oder positiver
Labordiagnostik antibiotische Therapie über mindestens 30 Tage
Chronische Borreliose verhindern Akute Borreliose erkennen und behandeln
• Symptome der Frühborreliose
– Erythema migrans (nur in 40-50 % der Fälle!!!!)
– Symptome der „Sommergrippe“ (ohne Schnupfen)
bis zu mehreren Wochen nach einem Zeckenstich
sind wesentlich häufiger!!!!
• Fieber, Kopfschmerzen, Schläfrigkeit, Muskel- und
Gelenkschmerzen, starke Erschöpfung, Nachtschweiß
• Nach einem Zeckenstich sind diese Symptome
genauso beweisend für eine Infektion wie eine
Erythema migrans!
Chronische Borreliose verhindern Akute Borreliose erkennen und behandeln
• Labordiagnostik im Frühstadium in
Zweifelsfällen
– Serologie (Borrelien-Antikörer und Werstern-Blot)
wird erst nach mehreren Wochen positiv, daher
für die Frühdiagnose ungeeignet
– Lymphozytentransformationstest (LTT) bereits 10
Tage nach Infektion positiv, Laborergebnis
allerdings erst nach weiteren 4-5 Tagen vorliegend
– EliSpot-LTT (T-Cellspot): bereits nach 5-6 Tagen
positiv, Laborergebnis liegt nach 2-3 Tagen vor
Chronische Borreliose verhindern Akute Borreliose erkennen und behandeln
• Therapie der Frühborreliose
– Doxycyclin is out! (fördert die Ausbildung von Persisterformen)
– Mittel der Wahl sind:
• Minocyclin
– Vorteil: wirkt intrazellulär (im Gegensatz zu Betalaktam-Antibiotika), Liquorgängigkeit
von 40%; NW: erhöhte Photosensiblität
– einschleichend beginnend mit 1 x 50 mg, Dosissteigerung um jeweils 50 mg auf Zieldosis
2 x 100 mg
• Clarithromycin
– wirkt intrazellulär, Liquorgängigkeit nur 5%, NW: QTc-Zeit-Verlängerung!!!, nicht bei
gleichzeitiger Statin-Therapie
– Mittel der Wahl bei Kindern (gewichtsadaptiert)
– Beginn mit 2 x 250 mg für 4 Tage, dann 2 x 500 mg
– Behandlungsdauer von mindestens 30 Tagen
• Rechnerischer Wert ermittelt aus der Replikationszeit von 12-24 Stunden im
Vergleich zu E.coli von 20 min
– Darmschutz durch Probiotika!
– ggf. phytotherapeutische Begleittherapie mit Banderol / Samento
– Therapiekontrolle rund 6 Wochen nach Beendigung der Antibiose
mittels LTT
Teil 2
Chronische Borreliose erkennen
und behandeln
Chronische Borrelioseeine Multisystemerkrankung
• Symptome der chronischen Borreliose zeigen große
Ähnlichkeit mit anderen Multisystemerkrankungen wie
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Chronisches Müdigkeitssyndrom
Fibromyalgie
Multiple Chemikalienunverträglichkeit
Posttraumatische Belastungsstörungen
• vielfältige, unspezifische Symptome sowie die daraus
resultierende psychische Symptomatik (somatopsychische Reaktion) führen häufig zu der Fehldiagnose
einer psycho-somatischen Erkrankung
Chronische Borrelioseeine Multisystemerkrankung
• Bei mehr als 3 der folgenden Symptome sollte an eine
chronische Borreliose gedacht werden:
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Müdigkeit und Erschöpfung
Kopfschmerzen
Chronische Sinusitis
Lymphknotenschwellungen
Gelenk- und Sehnenansatzschmerzen
Muskelschmerzen, -krämpfe, -zuckungen
Hautschmerzen, Juckreiz, Urtikaria, Dysästhesien
Herzrhythmusstörungen
Neurologische und psychiatrische Sympome
etc.
Chronische Borrelioseeine Multisystemerkrankung
Chronische Borrelioseeine Multisystemerkrankung
Fakt ist:
Eine Borreliose kommt selten allein!
Chronische BorrelioseDiagnostik
1. Liegt tatsächlich eine Infektion mit BorrelioseErregern vor?
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Anamnese (Zeckenstich, Wanderröte, Symptome)
Borrelien-Serologie (ELISA, Western-Blot)
3H-Memory-Test oder LTT
bioenergetische Borrelienbelastung
Dunkelfeldmikroskopie
PCR
Chronische BorrelioseDiagnostik
2. Handelt es sich um eine aktive oder inaktive
Borrelien-Infektion?
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–
EliSpot-LTT (T-Cellspot Borrelien)
CD 57-Antigen
Neopterin (Fresszellmarker)
Nachweis der Th-1-Stimmulation (TNF-alpha, INFgamma, IL 1-beta)
– Dunkelfeldmikroskopie
– Multiplex-PCR
Chronische BorrelioseDiagnostik
3. Welche anderen Faktoren beeinflussen das
Krankheitsgeschehen und warum hat gerade
dieser Patient eine Multisystemerkrankung
entwickelt?
– Ko-Infektionen (Anaplasmen, Rickettsien,
Mycoplasmen, Yersinien, Chlamydien, Babesien,
Bartonellen, Viren etc.)
– Nitrosativer Stress und Mitochondrienschädigung
– Andere Belastungsfaktoren
Chronische BorrelioseTherapie
Es finden sich keine Hinweise auf stattgehabte
Borrelieninfektion
 keine oder nur unspeziefische Antikörper
 negativer 3H-Memory-Test oder negativer LTT
 keine bioenergetische Borrelienbelastung
Behandlung der anderen diagnostizierten
Krankheitsfaktoren!
Chronische BorrelioseTherapie
 Es finden sich Hinweise auf stattgehabte, jedoch zur Zeit inaktive
Borrelieninfektion





positive Antikörper (spezifische Banden im Blot)
und / oder positiver 3H-Memory-Test
bioenergetische Borrelienbelastung
negativer T-Cellspot-Borrelien, negativer LTT-Borrelien
CD57-Antigen und ggf. Neopterin im Normbereich
 Bioenergetische Borreliosetherapie (Bioresonanztherapie)
 Behandlung der anderen diagnostizierten Krankheitsfaktoren
 Therapie der von den Borrelien hinterlassenen Schäden (sekundäre
metabolische Mitochondropathie)
Chronische BorrelioseTherapie
 Es finden sich Hinweise auf eine aktive Borrelieninfektion





positive Antikörper (spezifische Banden im Blot)
und / oder positiver 3H-Memory-Test
positiver T-Cellspot-Borrelien, positver LTT
bioenergetische Borrelienbelastung
ggf. CD57-Antigen deutlich vermindert und Neopterin erhöht
 Antibiose nach den Leitlinien der Deutschen Borreliosegesellschaft
 Wirkungs- und Nebenwirkungsmanagement (Probiotika, systemische
Enzyme, Vitalstoffe)
 Immunsystemmanagement (Thymustherapie, Kolostrum,
Komplexhomöopathie)
 Bioenergetische Borreliosetherapie (Bioresonanztherapie)
 Behandlung der anderen diagnostizierten Krankheitsfaktoren
 Therapie der von den Borrelien verursachten Schäden (sekundäre
metabolische Mitochondropathie)
Chronische BorrelioseAntibiotische Therapie
• Minocyclin
– Mittel der ersten Wahl, v.a. bei neurologisch und psychischen
Symptomen
– Beginn mit 1 x 50 mg, Dosissteigerung um 50 mg alle 3 Tage bis
zur Zieldosis von 2 x 100 mg
– ggf. Kombination mit Tinidazol (Trimonase) oder Metronidazol
• Clarithromycin
– Alternative zu Minocyclin, v. a. bei Überwiegen von
muskuloskeletalen Symptomen
– Mittel der Wahl bei Kindern
– Beginn mit 2 x 250 mg für 4 Tage, dann 2 x 500 mg
– ggf.Kombination mit Tinidazol (Trimonase) oder Metronidazol
Chronische Borrelioseantibiotische Therapie
• Behandlungsdauer mindestens 3 Monate
• Antibiotikumwechsel bei ausbleibender
Besserung frühestens nach 4 Wochen
• Nebenwirkungsmanagement
–
–
–
–
Herxheimer Reaktion!
Darmstörungen (Probiotika!!!)
Photosensibilität (Minocyclin)
Metallischer Geschmack, QT-Zeit-Verlängerung,
Statintherapie (Clarithromycin)
– etc.
Chronische Borreliosespezielle antibiotische Therapie
Chronische Borreliosespezielle antibiotische Therapie
• Tinidazol (Trimonase)
– Beginn mit 1 x 500 mg, Steigerung nach 4 Tagen auf 2
x 500 mg für bis zu 4 Wochen
– Medikament in Deutschland zugelassen, jedoch aus
wirtschaftlichen Gründen nicht mehr im Handel
(Bezug über Italien, Frankreich, USA möglich)
• Metronidazol
– 800 – 1200 mg für 10 Tage oral oder besser i.v. (auch
Kombination von oraler und intravenöser Gabe
möglich)
Chronische Borreliosephytotherapeutische Begleittherapie
Chronische Borreliosephytotherapeutische Begleittherapie
• Banderol und Samento in Kombination
– antibakteriell, antiviral, antimykotisch,
antiparasitär
– Wirkung auf Persisterformen, Biofilme
– entzündungshemmend
– Beginn mit 2 x 1 Tropfen, tägliche Dosissteigerung
um jeweils 1 Tropfen bis zur Zieldosis von 2 x 12
bis 2 x 15 Tropfen
– Bezug über www.nutramedix.com
Chronische BorrelioseZusammenfassung Antibiotikatherapie
• Basistherapeutika:
– Minocyclin oder Chlarithromycin
• Kombinationspartner:
– Tinidazol oder Metronidazol
• Phythotherapeutische Begleittherapie:
– Banderol und Samento
• Probiotische Prophylaxe:
– Imunaflor
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!