WOMO-Urlaub in Südfrankreich/Provence

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WOMO-Urlaub in Südfrankreich/Provence
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WOMO-Urlaub 2009 in Südfrankreich/Provence
Los ging der Sommerurlaub 2009 diesmal am 24.7.2009. Um ca. 16.00 Uhr wurde
der alte Ford Transit vorgeglüht und dann gestartet, um wie beinahe üblich entweder
Skandinavien oder wegen der Wärme Südfrankreich anzusteuern.
Unser mittlerweile 14 Jahre alter CI Meridien 314
Da uns nur etwa 2-3 Wochen zur Verfügung standen, wurde erstmals eine direkte
Anfahrt zu unserem Großziel Verdon-Unterlauf in weniger als 2 Tagen gestartet.
Über die A45 und A5 ging es zügig über Frankfurt nach Darmstadt. Dort wurde für
die Nacht und die nächsten Tage noch etwas Deutsches zum Essen gekauft.
Reiseroute von Dortmund über Frankfurt nach Belfort
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Es war erstmals noch sehr hell, da wir nicht wie üblich eine Nachfahrt starteten. So
ging es weiter an Freiburg vorbei, wo wir noch für ein paar Euronen tankten, um die
Nachtfahrt auch ohne Tanken bis Besancon zu schaffen. Die Spritpreise für Diesel
lagen bei ca. 1,11 Euro je Liter. Aufgrund starken Gegenwinds und einer Dauergeschwindigkeit von etwa 110 km/h hatte unser WOMO sich mal 12 Liter auf 100 km
einverleibt. Danach erreichten wir bei einsetzender Nacht Mulhouse und passierten
die Grenze nach Frankreich.
Reiseroute von Dortmund nach Belfort ab Mannheim
Über die französischen Autobahnen ging es weiter bis Belfort. Dort hatten wir nach
der ersten Etappe mit 580 km erst mal genug vom Fahren.
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Ende der ersten Etappe ist Belfort
In Belfort verließen wir bei Belfort Centre die Autobahn und entrichteten für die Autobahn 4,10 Euro Gebühr, ein stolzes Sümmchen für nur etwa 80 km. Wir fuhren in
Richtung Parkplatz Arsenal und fanden direkt neben dem Fort einen Übernachtungsplatz direkt neben der Volkshochschule. Nach einer kurzen Besichtigung des Umfeldes mit einem Foto vom Fort in der Nacht schliefen wir schnell ein, denn früh morgens sollte es weitergehen.
Fort Belfort bei Nacht
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Um etwa 7 Uhr oder war es schon 8 Uhr, ist ja auch egal, denn wir haben Urlaub,
machten wir uns wieder reisefertig Am Morgen konnte man die Ausmaße des Forts
Belfort erst recht ausmachen.
Das WOMO auf dem Parkplatz an der Volkshochschule
Das Fort Belfort am Morgen
- Seite 5 Den Weg nach Besancon nahmen wir nicht über die Autobahn, sondern durch das
Doubstal, das wir bei L’Isle sur Doubs erreichten.
2. Etappe von Belfort bis Sisteron (Teil 1 bis Lons le Saunier)
Hier hatten wir 2008 auf der Hinfahrt sehr preisgünstig beim Intermarche getankt und
auf der Rückfahrt auf einem grausigen Campingplatz bei miesem Wetter übernachtet. So tankten wir auch diesmal am Intermarche für etwa 97 ct je Liter erst einmal
voll, aber erst, nachdem der Supermarkt geöffnet hatte, denn wir waren am geschlossenen Supermarkt die ersten Kunden. Insgesamt hatten wir damit etwa 80 Liter auf 647 km verbraucht. Melanie kaufte hier auch erst einmal für das folgende
Frühstück Baguette ein.
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Nach dem Tanken wurde Baguette eingekauft
Danach suchten wir entlang der Landstraße nach Besancon einen Rastplatz an der
Doubs mit Picknickmöbeln. Das war gar nicht so einfach, denn, entweder es gab einen Parkplatz an der Doubs oder der Rastplatz lag weit weg vom Fluß von Bäumen
bedeckt. Man will schließlich in der Sonne frühstücken und die ist im Bereich von Besancon noch nicht so stark.
Nach langem Suchen ließen wir die Doubs Doubs sein und den Rastplatz Rastplatz.
In dem kleinen Städtchen Novillars gab es eine Mairie mit Garten und einer Sitzbank.
Hier wurde der Tisch vom Heckträger abgenommen und erst einmal ausgiebig gefrühstückt.
Das WOMO war erstmals nicht bis oben vollgepackt
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Anschließend fuhren wir weiter nach Besancon und dort auf die Autobahn Richtung
Lyon. Hier ging es dann mit zügiger Fahrt nach Süden. Über Lons le Saunier und
Bourg en Bresse erreichten wir für etwa 17 Euro Autobahngebühr sehr zügig Lyon.
Die 2. Etappe mit dem Teilstück bis Lyon
In Lyon hatten wir dann genug von der Autobahnheizerei und verließen die Autobahn
in Richtung Grenoble.
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Die 2. Etappe mit dem Teilstück von Lyon bis Sisteron
Weil wir nicht wussten, wann die französischen Supermärkte am Samstag schließen,
kauften wir in den Bergen auf dem Weg nach Sisteron in einem Intermarche ein. Der
Kühlschrank und die Schränke wurden bis zum Stehkragen gefüllt, um die nächsten
Tage zu überstehen.
Supermarktparkplatz mit Blick auf Autobahn und Berge
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Die weitere Fahrt entlang der Buech und Bleone war landschaftlich wunderschön,
wurde jedoch nur durch einen Essener Audi (Kennzeichen ist mir entfallen, aber NW
war drin) gestört. Der Fahrer fuhr mit Spitze 60, immer links an der Leitlinie, vor jeder
Kurve und Kehre stark bremsend vor uns her. Wir, aber auch alle anderen hinter uns,
kamen nicht an dem Essener vorbei, obwohl das WOMO immer brav rechts fuhr und
Abstand zum Essener Audi hielt.
Kurze Rast an der Buech
Einige Irre überholten uns und den Audi trotz Gegenverkehr, weil sie wie wir völlig
genervt waren. Nach einer Dorfdurchfahrt war plötzlich Schluß mit der Fahrerei, in
langer Schlange blieben alle Fahrzeuge im Stau stehen. Wir glaubten schon, dass
der Audi einen Unfall verursacht hatte, aber der stand dann am Straßenrand, als es
weiterging. Glücklich diese Idioten passiert zu haben, glaubten wir die letzten Kilometer bis Sisteron zügig hinter uns bringen zu können, um einen Stellplatz zu suchen, die Stadt anzuschauen und das Abendessen zu genießen. Was dann jedoch
folgte, war ein verstopftes Straßenstück über mehr als 50 km mit ständigem Stop and
Go, so daß wir maximal 20 km/h erreichten. Kurz vor Sisteron war dann Schluß mit
dem Wahnsinnsstau, den wir in dieser Art erstmals am Lac de Serre Poncon kennengelernt hatten, dort aber nur auf 10 km. Zügig erreichten wir dann über die letzten 10
km Sisteron, fanden dort aber keinen schönen Stellplatz und stellten unser WOMO
auf einem großen Parkplatz in der Stadtmitte ab.
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Das verstopfte Teilstück nach Sisteron auf der 2. Etappe
Auf dem Parkplatz von Sisteron mitten in der Stadt
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In Sisteron hatten zwar alle Geschäfte am Samstag abend schon geschlossen, aber
die Restaurants warteten natürlich auf Gäste, so daß wir bei einsetzender Dunkelheit
auswählen konnten. Unsere Wahl fiel auf die Pizzeria gegenüber dem Vietnamesen,
wo wir uns an großen Pizza quattro formaggio, Rosewein und Wasser labten. Für einen Crepe war dann kein Platz mehr, wenn man sich auch bemühte.
In Sisteron wollten wir nicht übernachten, es war einfach zu laut. So fuhren wir weiter
Richtung Digne les Bains, aber nur ein paar wenige Kilometer, und fanden dank Tom
Tom-Navigationsgerät mit aufgespielten Stellplatzdaten kurz vor Peipin einen Stellplatz.
2. Etappe Schlussstück im Bereich Sisteron
Hier genehmigten wir uns noch Wein und unseren guten Henri Bardouin Pastis und
schliefen dann schnell ein. Insgesamt machte die 2. Etappe etwa 580 km aus, so daß
wir nur noch etwa 80 km von unserem Großziel entfernt waren.
Am nächsten Morgen, es war inzwischen Sonntag, genossen wir unser Frühstück auf
dem Stellplatz direkt neben einem Boulodrome und starteten dann Richtung Verdon.
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3. Etappe von Sisteron zum unteren Teilstück des Verdon
In Peipin tankten wir am Sonntag an einer tatsächlich offenen teueren Tankstelle 20
Liter zu, um den Verdon erreichen zu können. Kurz danach nahm unser Navi die erste Abkürzung, die nach steiler Anfahrt dann aber falsch war, das GPS hatte schlichtweg falsche Daten geliefert. So wendeten wir so nach 10 km Bergfahrt an einer Wendemöglichkeit und erreichten danach die D8 Richtung Valensole über eine zwar steile, enge und dazu sehr wendige, aber landschaftlich phantastische Strecke durch
Getreide- und Lavendelfelder. In Bras d’Asse, diesen Ort sollte man sich merken,
wurde die Straße wieder breiter und gerader, sodaß wir zügig Puimoisson erreichten
und von dort die Hochebene von Riez ansteuerten.
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3. Etappe mit dem Teilstück zum Verdon
In Riez wurde erst einmal entsorgt, wir hatten noch Glück, denn die Parkplätze neben
der öffentlichen Entsorgung waren frei.
Parkplatz in Riez mit Entsorgungsmöglichkeit
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Danach statteten wir Riez, das von Jahr zu Jahr immer schöner wird, vergleicht man
es mit den ersten Besuchen vor etwa 20 Jahren, einen Besuch ab und kauften Tabak, Landkarten, Tischdecke und Kräuter der Provence ein, denn das fehlte für die
nächsten Tage noch.
Nachdem dies erledigt war, fuhren wir weiter Richtung Lac Ste Croix und bogen dann
Richtung Quinson zu unserem Campingplatz Domaine d’Enriou ab.
Domaine d’Enriou abseits jeder Straße
Den speziellen Campingplatz findet man nur, wenn man weiß, das es ihn gibt. Wir erreichten unser erstes Ziel dann nach 75 Kilometern, also ingesamt etwa 1250 Kilometern in weniger als 2 Tagen um 12.30 Uhr völlig entspannt.
Hier bleiben wir bis etwa 3. August, um dann weiter nach Greoux les Bains zum
Markt zu fahren, so ist es geplant. Wenn es anders kommt, ist es auch egal.
Der Campingplatz Domaine d’Enriou ist ein spezieller Campingplatz, phantastisch
angelegt auf etwa 150 ha Fläche mit Swimmingpool, Restaurant und was man außer
- Seite 15 seiner Ruhe sonst so braucht. Einzig störend neben der tollen Erholung ist der
schlechte Zugang zum Verdon, den man erst nach etwa 20 Minuten Kraxeln im Berg
erreicht.
Blick auf den Verdon oberhalb der Barrage von Quinson
Den Weg zum Wasser, um dort Schwimmen zu gehen, fand ich erst am Dienstag.
Danach wurde jeden Morgen der Weg mit unserem Hund Lisa bis zum Verdon gelaufen, um in absoluter Stille um 7 Uhr morgens schwimmen zu gehen.
Die Schönheit des Verdon ist den nächsten Bildern zu entnehmen.
Blick auf den Verdon Richtung St Laurent de Verdon am Morgen
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Die Badestelle am Verdon beim Campingplatz Domaine d’Enriou
In der Sonne dösend, morgens ein Spaziergang zum Verdon mit erfrischendem Bad,
danach Frühstück, abends Abendessen verbrachten wir die Tage bis zum 3.8. . Einziges denkwürdiges Schauspiel war ein heftiges Gewitter mit Starkregen am Sonntag, den 2.8.2009, aber der Regenguß dauerte nur 2 Stunden, dann strahlte die Sonne wieder.
Unser Stellplatz im Domaine d’Enriou
- Seite 17 Am 3.8. wurde das WOMO dann wieder gepackt, entsorgt, versorgt und ab ging es
zu den nächsten schönen Stell- und Campingplätzen entlang Verdon und Lac Ste.
Croix. Wir starteten Richtung Greoux les Bains, vorbei an Esparron de Verdon mit
dem schönen Lac de Esparron, der wie immer türkis grün leuchtete. Der Campingplatz Camping du Lac am Lac de Esparron war zwar immer noch weitläufig ausgeschildert, aber noch immer geschlossen. Weiter ging es am Camp naturiste Provence
Verdon vorbei und schon standen wir im dicken Stau von Greoux les Bains, die Normalität hatte uns wieder. Da wir trotz Suchens keinen Supermarkt fanden, fuhren wir
noch die 15 km weiter nach Manosque, um wie üblich preiswert im SuperU einzukaufen und zu tanken. Danach ging es wieder zurück durch Greoux les Bains zu einer
Straße, die zu einem Badeplatz am südlichen Ufer des Verdon führt. Dies ist die Baustraße für den Eingang des Wasserkanals für die nächstliegenden Großstädte im
Süden, sie ist nur aus topographischen Karten erkundbar. Steil ging es bergauf, noch
steiler bergab zum See.
Badeplatz am Lac de Esparron
Hier bauten wir unser großes Schlauchboot auf, montierten den Elektroaußenborder
und schon waren wir auf dem Lac Esparron. Zügig ging es Richtung Campingplatz
le’Soleil, aber der starke Wind machte uns einen Strich durch die Rechnung. Nach
etwa einer halben Stunde Fahrt drehten wir gegen die Wellen um und fuhren zurück.
Während der Wind weiter heftig blies, hatte die Sonne selbstverständlich nicht an
Stärke abgenommen. Wir nahmen die Stühle vom WOMO ab und verbrachten einige
schöne Stunden direkt am See.
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Blick auf die Einsatzstelle für Boote
Da man hier eigentlich nicht übernachten darf, überprüft hatten wir es nicht, starteten
wir gegen Abend unser WOMO Richtung Campingplatz La Farigoulette in St. Laurent
du Verdon.
Ungefährer Weg von Lac Esparron Südseite nach La Farigoulette
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Nur zur Erinnerung: La Farigoulette ist ein Riesencampingplatz bei St Laurent du
Verdon, der in den letzten Jahren immer nur sehr spärlich belegt war. Wir fuhren also
die etwa 40 km über etwas größere Straßen über Allemagne de Verdon und Montpezat und erreichten bei tief stehender Sonne den Campingplatz La Farigoulette. Dort
hing, wir glaubten es kaum, ein Schild „Full – Complet“. Die Rezeption hatte weit vor
20 Uhr schon lange nicht mehr geöffnet. Wir ahnten schon, was uns nun erwarten
würde. Der Beschluß wurde gefasst, zum Campingplatz Le pres du Verdon in Quinson nur wenige Kilometer entfernt anzufahren. Der Campingplatz in Quinson war
auch immer schlecht belegt und riesengroß, dazu noch hässlich, aber auch hier hatte
die Rezeption schon geschlossen. Für unser kleines WOMO musste es hier noch ein
Fitzelchen Platz geben. Der Rezeptionist kam nach einigem Warten mit dem Fahrrad
angefahren und teilte uns freundlich „Full – Complet“ mit. Wir staunten erneut nicht
schlecht. Also wieder zurück zum Parkplatz am prähistorischen Museum, hier standen schon einige WOMOS vor dem Schlagbaum. Den letzten noch freien Platz an
der Entsorgung nahmen wir, das WOMO stand gegen 20 Uhr an seinem Übernachtungsplatz.
Inoffizieller Stellplatz in Quinson
Wir bauten Tisch und Stühle vor dem WOMO auf und bereiteten unser Abendessen:
Entrecote mit Champignons und Zwiebeln, Melanie übertraf sich mal wieder selbst,
dazu Rotwein, zum Nachtisch eine Honigmelone, gefüllt mit Rosewein. Wir ließen
den Abend vor dem WOMO ausklingen und überlegten schon mal die Pläne A, B und
C, denn, wenn Quinson voll ist, heißt das gar nichts gutes. Die folgende Nacht war,
bis auf das Klimagerät eines Dick-WOMOS gegenüber, ruhig. Um 6 Uhr startete ich
mit Lisa den üblichen Morgenspaziergang, die Sonne war noch nicht aufgegangen.
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Blick auf den Verdoneinstieg bei Quinson
Auf der anderen Seite des Verdon liegt die Badestelle
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Auf der anderen Seite liegt die beliebte Badestelle mit Parkplatz für WOMOs
Quinson mit Kirchturm
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Die Brücke über den Verdon bei Quinson
Auf dem Rückweg zum WOMO war der Entschluß für das Frühstück schnell gefasst.
Das WOMO wurde startklar gemacht und die wenigen Meter bis zur Badestelle gefahren. Hier wurden wieder Tisch und Stühle für das Frühstück aufgebaut und ausgiebig im strahlenden Sonnenschein mit Blick auf Quinson und den Verdon gefrühstückt.
Frühstück in Quinson am Verdon
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Anschließend machten erstmals in diesem Urlaub die Modellboote Bekanntschaft mit
dem Verdon. Auf spiegelglatter Oberfläche rauschten sie atemberaubend schnell
über das Wasser. Danach wurde das Schlauchboot erneut startklar gemacht. Und ab
ging es den den Verdon hinunter Richtung Esparron.
Auf dem Verdon Richtung Esparron im erlösenden Schatten
Kurz hinter den Höhlen machten wir kehrt und fuhren durch hunderte von Kajaks,
Kanus und Elektroboote zurück zum WOMO. Nach 4 Stunden waren wir gar und
benötigten dringend Schatten, obwohl wir Hüte und Decken dabei hatten.
Am WOMO angekommen, griffen wir die Pläne A, B und C wieder auf und starteten
zu den Campingplätzen Richtung Lac Ste Croix. Um es kurz zu machen, kein Campingplatz auf dem Weg und rund um den Lac Ste Croix hatte einen Platz für uns,
selbst die völlig abgelegenen Plätze waren ausgebucht bis auf den letzten Platz. Den
neuen WOMO-Stellplatz in Les Salles sur Verdon hatte man nach den Bauarbeiten in
2008 immer noch nicht fertiggestellt. So trafen wir die weise Entscheidung für Plan D,
also wieder zurück zum Ausgangspunkt Domaine d’Enriou, relaxen bis zum Umfallen
und Bootsfahrten durch die Canons mit WOMO-Anfahrt zu den Einsatzstellen.
So hatten wir den Verdon-Bereich noch niemals vorgefunden.
Am Mittwoch wurde geruht, Donnerstag wurde das Schlauchboot wieder aufs WOMO
geladen und ab gings zur Einsatzstelle unterhalb von Montpezat. So war es geplant,
aber zum ersten Mal seit wir das WOMO haben, startete es nicht. Nach langer Suche, der Grund musste bei der Vorglühung liegen, gab ich schließlich auf. Melanie
rief den ADAC in München an, ich checkte noch einmal alle Sicherungen. Da war
doch tatsächlich wieder eine defekt, die vorher schon defekt war. Schwupps eine etwas größere rein, gestartet, WOMO läuft wie immer. ADAC nimmt gerade an und
schon konnte die Leitung nach Deutschland wieder beendet werden.
So kamen wir dann nicht schon um 9.30 Uhr los, sondern in der größten Mittagshitze
am See unterhalb von Montpezat an. Das Schlauchboot war schnell aufgebaut, der
Motor angebracht und schon gings ab in Richtung Domaine d’Enriou den Verdon hinunter. Die zwei Seen auf dem Weg sind sehr groß und schön zum Baden, der Canon
ist hier eher unteres Mittelmaß. So waren wir nach vier Stunden wieder zurück und
badeten noch einmal ausgiebig. Anschließend fuhren wir noch einmal nach Riez zum
Einkaufen und dann zum Aussichtspunkt am Lac Ste Croix, um zumindest den See
noch einmal in diesem Urlaub zu sehen, wenn wir hier schon nicht fahren.
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Blick auf den Lac Ste Croix bei Ste Croix vom Aussichtspunkt aus
Der folgende Freitag diente dem Ausspannen, was sonst, und der Vorbereitung zur
Kanufahrt im Gorges de Baudinard. Wieder ging es los Richtung Montpezat und
dann den Verdon hinauf Richtung Baudinard. Nach zwei Seedurchfahrten erreichten
wir bald den Gorges de Baudinard.
Blick in den Gorges de Baudinard
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Da über uns so langsam schwarze Wolken auftauchten, fuhren wir nach 2 Stunden
wieder zurück zum See bei Montpezat, um hier noch gemütlich das gesamte Seeufer
abzufahren. Hier stellte sich dann heraus, dass der Campingplatz Le Farigoulette tatsächlich völlig ausgebucht war. Damit war das Thema Kanufahrt am Verdon für dieses Jahr beendet.
Das Schlauchboot wurde verpackt und verstaut und zurück ging es zum Campingplatz.
Unser Schlauchboot am See von Montpezat
Bis zum Abend zogen graue Wolken auf und ein weiteres kurzes, aber dafür heftiges
Sommergewitter kündigte sich an. Wir genossen unser Abendessen und warteten bei
höchsten Temperaturen auf den Regen. Gegen Abend fielen wie üblich etliche Liter
Regen auf jeden Quadratmeter, diesmal mit dicken Graupeln. Aber was stört einen
das schon, wenn man sich im WOMO verkriechen kann.
Am nächsten Morgen ging schon wieder die Sommer auf, aber der Nebel hing noch
in den Bergen und Bäumen fest.
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WOMO im Nebelschwaden
Wir frühstückten ausgiebig und packten dann für die Rückfahrt alles zusammen.
Wenn man gut packt, ist alles gut verstaut, nicht einmal das Boot war im Weg, und
schon waren wir auf dem Weg nach Manosque.
Erste Rückfahrtetappe von Domaine d’Enriou über Manosque nach Apt
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Ursprünglich wollten wir in der Nähe von Apt essen gehen, aber die meisten Restaurants waren an einem Sonntag geschlossen oder völlig ausgebucht. So suchten wir
nach Apt die Strecke ab und fanden schließen in Les Beaumettes eine Auberge mit
Namen La Remise. Wir warteten so um die 15 Minuten auf die Bedienung, die zeigte
jedoch keinerlei Interesse an uns. Erst als wir mal direkt höflich nachfragten, war die
Antwort „Terminee“. Na ja, wenn die nichts verdienen wollten, es waren gerade mal 4
Tische besetzt, dann gehen wir halt wieder. Und direkt gegenüber gab es ein ganz
kleines Restaurant mit Namen La Provence, in der wir eine köstliche Vorspeise, Entrecote in Pfeffersauce und Dorade gab. Es war köstlich.
Das Restaurant La Provence gegenüber der Auberge La Remise
Bis Avignon waren es nur noch wenige Kilometer. Hier pulsierte selbst an einem
Sonntag das Leben. Die Parkplätze auf der Insel und auch der Campingplatz waren
vollständig belegt, so dass wir nur ein paar Fotos machten und dann schnell weiterfuhren.
Pont Benezet in Avignon
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Wenig später erreichten wir den Zwischenhalt in Orange, wo wir direkt über der Stadt
am Aussichtspunkt Ginguettes eine Eispause einlegten. Über der Stadt schauten wir
den älteren Franzosen beim munteren Tänzchen zu, das Parkett aus Fliesen war immer gut gefüllt. Wir genossen in Zügen die Aussicht auf Orange und den umliegenden Luberon, der leider wegen des Gewitters am Vortag etwas diesig verhangen war.
Blick auf den Luberon
Danach begann in einer Nachtfahrt die Rückfahrt mit der zweiten Etappe. Diesmal
wollten wir eine etwas andere Strecke direkt durch das Tal der Rhone nehmen. Die
nur 165 Kilometer bis Orange hatten wir ruhig und entspannt hinter uns gebracht. Wir
fuhren zunächst immer parallel zur Route du Soleil die etwa 350 Kilometer lange
Strecke nach Chalon sur Saone.
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Zweite Rückfahrtetappe von Orange nach Chalon sur Saone
Die Fahrt verlief ruhig und wenig spektakulär. Kurz vor, oder war es schon nach, Lyon, machten wir eine kurze Pause, wechselten dann auf die Autobahn und erreichten
dann etwa gegen Mitternacht direkt den Stellplatz in Chalon sur Saone.
Kurzer Halt vor der einsetzenden Nacht
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Kleiner Teil des Stellplatzes in Chalon sur Saone
Am frühen Morgen wurde in Chalon sur Saone die Boulangerie-Jagd eröffnet, denn
erstmals war dies gar nicht so einfach. Erst mitten in der Stadt wurde ein Bäcker ausgemacht, dafür waren Baguettes und Croissants aber noch heiß. Gefrühstückt wurde
im anliegenden Park an einem Schachtisch. Der Morgen brachte wieder besseres
Wetter, denn seit etwa 50 Kilometern hinter Orange hatte es nur noch gegossen,
aber die Provence hatten wir ja hinter uns gelassen.
Völlig entspannt wurde die dritte Rückfahrtetappe geplant und begonnen. Sie führte
uns zunächst nach Besancon zum Einkaufen, dann durch das Doubstal nach Belfort
und von dort nach Titisee Neustadt über 340 Kilometer.
Dritte Rückfahrtetappe
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Kaffeestopp an der Doubs kurz nach Besancon
In Titisee kamen wir gegen Abend an. Einzig erwähnenswert ist das schöne Doubstal, leider seit kurz hinter Chalon im Dauerregen und im Dauerregen kamen wir auch
in Titisee an. Wie immer, möchte man sagen. Aber nach zünftigem Abendessen mit
Bier und Obstler im Bootshaus am Weiherhof hatten wir eine gute Nacht, gegen Abend hörte sogar der Regen auf.
Am nächsten Morgen hatte das Wetter ein Einsehen mit uns und empfing uns mit
Sonnenschein.
Der Titisee am Morgen nach dem Regen
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Wir starteten eine mehrstündige Titisee-Rundfahrt mit motorisiertem Schlauchboot,
hin langsam im dritten Gang und zurück mit High Speed im fünften Gang, herrlich
endlich mal die Elektromietboote überholen zu können. Anschließend wurde am
WOMO mit Leckereien der letzte Teil des Tages verbracht. In Besancon hatten wir
uns mit Quiche Lorraine, Chateubriand, Cidre und Wein eingedeckt. Wie der Tag begonnen hatte, ging er zu Ende, mit strahlendem Sonnenschein. So mag man den
Schwarzwald !
Das WOMO am Morgen der Rückfahrt (im
Motorraum werden die Bootsakkus geladen)
Am nächsten Morgen wurde ausgiebig mit Brötchen und Brezeln gefrühstückt, danach das WOMO für die Rückfahrt gepackt und sauber gemacht. Kurz danach startete unsere Schwarzwaldfahrt bei herrlichstem Sonnenschein durch die Spielzeugland-Landschaft des Schwarzwald über Furtwangen, Triberg und Freudenstadt nach
Karlsbad. Die Landschaft hier ist herrlich, man kann heimisches einkaufen und schönes besichtigen. In Triberg besuchten wir das Uhrenmuseum. Die Uhrengeschichte
zu verfolgen war wunderschön.
Kunstuhr mit Musikspielen
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Mitten aus den schönsten Träumen im Schwarzwald wurden wir jäh von Familienproblemen aufgeschreckt und mussten unseren Rücksturz nach Hause gestartet. Für
die schöne Landschaft hatten wir keine Sinne mehr, aus dem WOMO wurde herausgeholt, was geht. In Karlsbad-Langensteinbach statteten wir noch einen kurzen Besuch bei Freunden ab, dann wurden nach 200 Kilometern durch den Schwarzwald
die letzten 350 Kilometer bis nach Hause in Angriff genommen. Eigentlich hätten wir
das Ziel Dortmund um 22.30 Uhr erreicht, aber bei voller Fahrt (etwa 110 km/h) platzte der Reifen auf der linken hinteren Antriebsachse. Das Problem hatte sich überhaupt nicht angekündigt, wenn auch leichte Vibrationen festzustellen waren, die wir
auf die katastrophale Autobahn zwischen Karlsruhe und Frankfurt über Mannheim
zurückführten. Der Reifenplatzer war ein unglaublich lauter Knall, aber das WOMO
fuhr einfach weiter. Wir glaubten gar nicht an einen Reifenschaden, sondern nahmen
eher an, dass unser Heckfahrradträger abgebrochen war und über die Autobahn
schlitterte. Anhalten war nicht einfach, nur langsam konnte ich das WOMO aus voller
Fahrt anhalten. Kurz vor einer Ausfahrt (Gott sei Dank!) kam ich am rechten Autobahnrand zum stehen. Ich zog die Warnweste an und stieg bei fehlendem Verkehr
aus uns stellte fest, dass am Heck alles in Ordnung war, aber der Reifen in tausend
Stücke zerplatzt war. Offenbar hatte sich trotz neuer Reifen die Decke vom Träger
gelöst. Anschließend wurde die Unfallstelle abgesichert und der ADAC verständigt.
Nach kurzer Zeit kam ein gelber Engel und schaute sich den Reifenschaden an. Da
uns ein Reifenwechsel auf der Autobahn zu gefährlich erschien (der Ersatzreifen ist
beim Ford Transit nur schlecht erreichbar), sicherte mich das ADAC-Fahrzeug nach
hinten ab und wir fuhren auf der Felge die Ausfahrt genommen und ein Parkplatz angesteuert. Hier ging alles sehr schnell, schon eine Stunde nach dem Reifenplatzer
war der kaputte Reifen verstaut und wir wieder mit etwa 100 km/h auf der Autobahn.
Trotz Starkregens erreichten wir kurz vor Mitternacht Dortmund. Ein herrlicher Urlaub, leider etwas kurz, hatte sein Ende erreicht, aber im Frühjahr fahren wir über
Ostern wieder in die Provence, diese Landschaft muß man einfach mal zu einer anderen Jahreszeit erleben.
Dr. Bernd Aschendorf, Dortmund
E-Mail: Time_user at gmx.de