Keiner stoppt den Dino! - Hamburger Sport

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Keiner stoppt den Dino! - Hamburger Sport
www.hsv-sc.de
HSV SUPPORTERS CLUB | 55.529 MITGLIEDER
70
C 14003 GEBÜHR BEZAHLT | Juli 2012 | Ausgabe 70 I 2,00 Euro
supporters news
DAS MAGAZIN DES HSV SUPPORTERS CLUB
Keiner stoppt
den Dino!
Ein paar Worte vorweg
Moin, HSVer!
Moin HSVer,
die Sommerpause ist so gut wie vorbei! Trotz
der EM und des erfolgreichen Abschneidens der
DFB-Elf freuen sich alle schon wieder auf richtigen Fußball: ENDLICH WIEDER HSV!!!
Bevor wir uns der neuen Saison zuwenden, sollten wir aber noch einmal einen Rückblick auf
die vergangene Spielzeit wagen. Was bleibt am
Ende von der Saison 2011/2012 stehen? Natürlich der Abstiegskampf, viel zu wenig Heimsiege
und viele Lehrstunden gegen die Top-Teams der
Liga. Entscheidend war für mich aber neben dem
Klassenerhalt der Zusammenhalt aller HSVer in
dieser schwierigen Phase!!!
Die Kampagne „Wir für Euch! Ihr für uns! Immer
erste Liga“ war nicht nur durch den Klassenerhalt erfolgreich. Sie hat vor allem gezeigt, dass
der gesamte Verein, die komplette Fanszene und
die Mannschaft zusammenstehen, wenn es darauf ankommt! Denn mit dem Start der Aktion
ging ein positiver Ruck durch alle HSVer! Viele
Unterstützer-Ideen wurden gesammelt und gemeinsam umgesetzt. Es war dabei besonders
spannend zu beobachten, dass die Zusammenarbeit in der Entwicklung und Ausführung von
ehrenamtlichen und hauptamtlichen HSVern
gemeinsam umgesetzt wurde. In der Fanszene
wurde der Slogan entwickelt und mit den betreffenden Abteilungen im Verein abgestimmt und
verbreitet. Bei der Organisation von Choreos, TShirts zum Selbstkostenpreis, kostenlosen Stickern und Buttons, Bewerbung der Aktion über
die Homepages des Vereins, verschiedener FanClubs, auf diversen Facebook-Seiten, in Newslettern oder auch dem gemeinsamen Auftritt nach
außen gegenüber der Presse und anderen haben alle HSVer Hand in Hand für den Verein zusammen gearbeitet.
In Hamburg gab es trotz schlechter Spiele und
des nervenzehrenden Abstiegskampf, keine „Wer
auch immer“-Raus-Rufe, Busblockaden, Drohungen gegenüber Spielern oder Platzstürme.
Stattdessen haben sich alle HSVer – besonders
eindrucksvoll beim Heimspiel gegen Hannover
96 – als Einheit präsentiert und die Mannschaft
angefeuert. Für diese gemeinsame Aktion haben wir als HSVer, als Fanszene und als gesamter Verein bundesweit viel Lob erhalten! Insofern
Ausgabe 70
dürfen wir alle vielleicht sogar auch ein kleines
bisschen stolz auf unsere eigene Aktion sein. Und
vielleicht haben wir ja am Ende sogar zum glücklichen Ausgang auf dem Rasen beitragen können, als es hieß: „KEINER STOPPT DEN DINO!!!““
Natürlich stellt der Abstiegskampf eine besondere Belastung für jeden Fan dar. Deshalb haben
wir uns in diesem Heft dem Thema Abstiegskampf und Klassenerhalt gewidmet. Persönliche
Eindrücke und Empfindungen verschiedener HSVer könnt hierzu lesen (ab S. 42).
Wir haben aber nicht nur die Fanseite betrachtet,
sondern auch mit Frank Arnesen über die sportlichen Aussichten der kommenden Jahre und viele
andere Themen sprechen können. Frank Arnesen
berichtet noch einmal davon, wie ihm anfangs
mit einem „Investitions-Volumen“ von 15 – 20
Millionen Euro (!) der Job schmackhaft gemacht
wurde, er sich dann aber komplett umorientieren
und auf einen harten Sparkurs einstellen musste.
Das Interview findet Ihr ab Seite 10.
Sportlich wird die kommende Saison natürlich
wieder spannend. Wird die Mannschaft besser
spielen und abschneiden, als im vergangenen
Jahr? Wie werden sich die Neuverpflichtungen
wie Rudnevs, Adler oder Heimkehrer Maximilian Beister bewähren? Aber auch außerhalb des
Platzes wird die kommende Saison einiges zu
bieten haben. Im März 2013 wird der Supporters Club 20 Jahre alt, im Sommer 2013 wird
die Bundesliga 50 Jahre alt. Der HSV wird sich
zu diesem Zeitpunkt dann hoffentlich schon auf
das 51. Jahr ununterbrochener Liga-Zugehörigkeit freuen können.
Im Vordergrund steht aber natürlich das
125-jährige Vereinsjubiläum mit diversen Veranstaltungen und Feierlichkeiten und dem „Geburtstags-Heimspiel“ gegen Hannover 96!!!
Aus der Fanszene wird eine „Riesen-Choreo“
zu diesem Spiel geplant. Dabei werden alle HSVer aufgerufen, sich tatkräftig und gern auch finanziell zu beteiligen. Wenn nur ein Bruchteil
der kursierenden Gerüchte stimmen sollte, werden wir wohl die größte Choreo aller Zeiten erleben dürfen!!!
Rund um das Jubiläum werden auch verschiedene HSV-Chroniken veröffentlicht werden. Besonders hinweisen möchte ich auf die Chronik
„Kinder der Westkurve“, der ersten historischen
Aufarbeitung über die HSV-Fanszene der letzten 125 Jahre. Das Besondere dabei ist, dass das
Buch von Mitgliedern der HSV-Fanszene in inzwischen jahrelanger Arbeit erstellt worden ist. Weitere Infos zur Entstehung des Buches und weitere
Hintergründe findet Ihr ab Seite 22.
Ich wünsch Euch allen viel Spaß beim Überbücken der letzten Augenblicke bis zum Saisonstart
und noch viel mehr Spaß bei den bevorstehenden Geburtstagsfeierlichkeiten.
In diesem Sinne:
NUR DER HSV!!!
Für die Abteilungsleitung
Ralf Bednarek
3
Inhaltsverzeichnis
Ausgabe 70 · Juli 2012
Ein paar Worte vorweg
3
Moin, HSVer!
Kontrovers, doch nicht verfeindet
6
8
9
9
10
12
22
Wieder Die Könige des Nordens?
24
Volksparkett26
VIP beim Volksparkett
28
Uli Hoeneß
14
41 Teams kämpfen und feiern
30
24. Westkurven-Meisterschaft
Zwischen Abpfiff und Pressekonferenz
6
4
Kinder der Westkurve
Personalwechsel – aber die Erfolgsstory geht weiter!
Täglich im Überfluss Fußball gucken!
Die dritte Halbzeit 20
Interview mit den Hambuger Jungz
Frank Arnesen stellt sein Konzept vor
Legal? Illegal?Scheißegal?
Kommerz in Zahlen Ein Buchprojekt wird fertig!
Faszination Fußball
In zwei Jahren . . .
19
Von Anstoßzeiten bis Zuschauerzahlen
Per Schiff zum Heimspiel
Jenseits von Kommerz
Weltstar stützt Liga-Verein
Anteilseigner Robbie Williams
Zur Wiederwahl von Oliver Scheel
Muss man erlebt haben!
16
Wer hat wo seine Finger im Spiel?
Rückblick auf die Mitgliederversammlungen
„Für die Belange der Mitglieder“
Durch Scheich zum Sieg
19
supporters news
36
Respektvoller Umgang?
42
31
Seniorenratswahl 2012
Der SC bei der EU und beim DFB
Du wirst uns siegen seh’n
32
Der SC vertritt „UNSERE KURVE“ beim EU-Förderprojekt
Geht’s noch?
33
35
36
60
Universalsportverein 62
Lesen und Hören
70
Rezensionen
42
Rückblick auf den Abstiegskampf
Abstieg unvorstellbar?
Die nächste Saison wird besser
Die anderen Abteilungen
Berichte über die Spiele der Profis
Keiner stoppt den Dino!
59
Berichte über die Spiele von HSV II
Der Terminkalender der Abteilungsleitung
Es kann nur besser werden!
Was soll das, Schiri?
Fundsätze
Blockkontrollen in 25A
„Was macht Ihr eigentlich?“
Abschlach!59
Grüße an den SC
75
Aus aller Welt …
46
Regionalbetreuer79
Blick zurück und nach vorn
Erste Anlaufstation für HSV-Fans von außerhalb
Unabsteigbar!47
Die wichtige Seite
Dröhnt es laut im Chooooooor!
SC · Tickets · Mitgliederwerbung · Fan-Shops · etc.
Fanclub-Besuche50
Rund um den HSV
81
Netztipps …
81
Was macht eigentlich „der Zauberer“…?
82
80
Ein kleiner Einblick
Feiern daheim statt Finale Dahoam!
57
Rothosen feiern ihr 40-jähriges Bestehen
Walter Laubinger
Weihnachtsfeier im März!
57
HSV-Fanclub „HSV FÖHR EVER“
Impressum82
Regelquiz58
Regelfragen aus der Praxis für die Praxis
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Kontrovers, doch nicht verfeindet
Rückblick auf die Mitgliederversammlungen
Text Michael Harms · Fotos Witters
A
m 15.01.2012 fand ordnungsgemäß
die ordentliche Mitgliederversammlung des Hamburger Sport-Verein
e.V. statt. Eine prall gefüllte Tagesordnung mit einer Reihe von Satzungsänderungsanträgen sowie der Wahl des
Vorstandsmitglieds für die Belange der Mitglieder ließen insgesamt 1358 (davon 1321
stimmberechtigte) Mitglieder in den Saal 1 des
Congress Centrums Hamburg strömen.
Bei der Diskussion der einzelnen Tagesordnungspunkte hatten vor allem die Berichte
des Aufsichtsrates und des Vorstandes großen
Klärungsbedarf, besonders die Arbeit des Aufsichtsrates wurde von Teilen der Mitgliedschaft
kritisch hinterfragt.
Der Aufsichtsrat hat diverse in der Klärung befindliche Sachverhalte genannt, die größtenteils
auf die Amtszeit des ehemaligen Vorstandes zurückzuführen waren. Nach intensiver Diskus-
sion, mit Vorschlägen zur Nicht-Entlastung für
Teile des ehemaligen Vorstandes, einigte man
sich aber im Endefekt darauf, dass man den
kompletten Vorstand entlastet, um mit der Ära
Hoffmann/Krauss komplett abzuschließen und
in die Zukunft zu blicken.
Die weiteren Organe wurden ohne nennenswerte Zwischenfälle ebenfalls entlastet, sodass
man langsam aber sicher zu einem der Themen
kommen konnte, für das eine Vielzahl der Mitglieder den Sonntag im CCH verbrachte. Hier
ist zunächst die Wahl des Vorstandsmitglieds
für die Belange der Mitglieder zu nennen, bei
der es neben dem bisherigen Amtsträger, Oliver Scheel, einen weiteren Kandidaten, Christian Blunck, gab. Auch hier entfachte sich eine
längere Diskussion mit vielen Fragen, denen sich
beide Kandidaten sehr offen stellten. Vor allem
die bisher sehr kurze Vereinsmitgliedschaft von
Herrn Blunck kritisierten Teile der anwesenden
Mitglieder. Schließlich müsse man den Verein
und seine Mitglieder genau kennen, wenn man
für ein solches Amt kandidiere. Diese Voraussetzungen erfüllt Oliver Scheel sicher. Schließlich ist
er als Mitbegründer des Supporters Clubs sowie
durch diverse Jahre der ehrenamtlichen Tätigkeit und nicht zuletzt durch seine erste Amtszeit
als Vorstand mit dem Vereinsleben bestens vertraut. Aufgrund dessen wird sich Oliver zu möglichen kritischen Fragen zu seinem Versprechen,
ein Vereinsheim während seiner ersten Amtszeit
zu finden, sicher schon im Vorfeld Gedanken gemacht haben. Er habe die Schwierigkeiten, die
eine solche Maßnahme mit sich bringt, schlichtweg unterschätzt, gab er selbstkritisch auf der
Versammlung zu.
Am Ergebnis änderte diese vorgebrachte Kritik jedoch nichts, Oliver Scheel wurde mit gut
75% der abgegebenen Stimmen für eine weitere Amtszeit gewählt und hat diese Wahl ent-
Entlastung der Rechnungsprüfer
6
supporters news
Oliver Scheel und Christian Blunck
sprechend angenommen. Nachdem gegen 18
Uhr das Ergebnis der Wahl feststand, gab es einen ersten großen Aufbruch der anwesenden
Mitgliedschaft, so dass sich beim Bericht des
Satzungsausschusses der Saal bereits merklich
geleert hatte.
Doch der Brisanz der anstehenden Satzungsänderungsanträge tat dies keinen Abbruch, denn
schließlich gab es die Vorschläge, große Veränderungen innerhalb der Satzung vorzunehmen.
Vor allem der Antrag auf eine mögliche Fernwahl bei zukünftigen Versammlungen sorgte
bereits im Vorfeld der Versammlung für Gesprächs- und Diskussionsstoff.
Aber auch die mögliche Auflösung des HSV Ochsenzoll e.V. sorgte für angeregte Diskussionen,
da hier die satzungsändernde Vorbereitung für
eine mögliche Auflösung und Umverteilung
der zu besetzenden Posten unbedingt getroffen werden musste. Hier konnte man einen Satzungsänderungsantrag von Herrn Dr. Peters mit
der erforderlichen Mehrheit verabschieden, sodass der HSV Ochsenzoll e.V. auf seiner Versammlung die Auflösung und Eingliederung in
den HSV e.V. beschließen kann.
In Anbetracht der fortgeschrittenen Zeit wurde
aber der größte Teil der Änderungsanträge auf
einen Ausweichtermin im Mai verschoben, sodass gegen 19.30 Uhr die Versammlung unterbrochen, und auf den 20.5.2012 vertagt wurde.
Der zweite Teil der Mitgliederversammlung
sollte dann also am 20.5.2012 in unserem Stadion stattfinden. Bei schönstem Wetter fanden
sich insgesamt 622 Mitglieder ein, die ab 11
Uhr über die Satzungsänderungsanträge stritten, diskutierten und abstimmten. Im Vorfeld
der Versammlung waren vor allem eine mögliche Fernwahl, sowie der Antrag auf Verkleinerung des Aufsichtsrates als brisant eingestuft
worden und genau so kam es auch. Nachdem
Ingo Thiel seinen Antrag gegen Investorenmodelle zurückgezogen hatte, da der Vorstand ihm
und der Mitgliedschaft sein Ehrenwort gegeben habe, dass es keine Modelle wie das sogenannte Kühne-Modell unter ihm geben werde,
waren es genau diese beiden Anträge, die für
reichlich Gesprächsstoff sorgten. Letztlich mit
dem Ergebnis, dass sowohl die Fernwahl als
auch die Verkleinerung des Aufsichtsrates keine
¾ Mehrheit erreichten, die nötig gewesen wäre,
um die Satzung zu ändern.
Da sich auch der bis dato Vorsitzende des Aufsichtsrates, Ernst-Otto Rieckhoff, für den Antrag
seines Kollegen Becker stark gemacht hatte,
gab er am Tag nach der Versammlung seinen
Vorsitz ab.
In Anbetracht der fortgeschrittenen Zeit wurde
die Versammlung um 17.50 erneut vertagt, damit die anschließende Informationsveranstaltung des Vorstandes noch abgehandelt werden
konnte.
Es wird also aller Voraussicht nach eine weitere Versammlung für die übrig gebliebenen
Anträge geben.
Mein persönliches Fazit dieser Versammlungen
fällt durchaus positiv aus, da der Tag gezeigt
hat, dass es uns innerhalb des HSV gelingen
kann, sachliche Diskussionen zu führen, ohne
einander aufgrund konträrer Meinungen anzufeinden. Ich hoffe, dass dies auch in Zukunft so
sein wird und freue mich auf weitere, hoffentlich kontroverse, Diskussionen.
Fortsetzung der Mitgliederversammlung
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„Für die Belange der Mitglieder“
Zur Wiederwahl von Oliver Scheel
Interview Ulie Liebnau · Foto Witters
supporters news: Auch an dieser Stelle
noch einmal: Herzlichen Glückwunsch,
Olli! Mit rund 75% der abgegebenen
Stimmen bist du nach drei Jahren für
deine Arbeit überzeugend bestätigt
worden. Welche der beiden Wahlen war
für dich unsicherer oder aufregender?
Oliver Scheel: Grundsätzlich ist jede Wahl unsicher und spannend zugleich. Man weiß ja
nie, wer da alles gekommen ist, wie die Stimmung ist und wie man selbst am Ende drauf ist!
Das Besondere der ersten Wahl war, dass der
Amtsinhaber zurückgetreten war. Die Wahl war
offen. Bei der zweiten Wahl war der Mitbewerber eine namhafte Sportlerpersönlichkeit, was
ebenfalls für eine spannende Wahl gesorgt hat.
gliederversammlungen mit bis zu knapp 5000
Mitgliedern zu organisieren – natürlich von
meinem Team hervorragend vorbereitet.
Fass doch bitte kurz zusammen, wo dein
Einsatz besonders wichtig war und wo
du auch ein bisschen stolz auf dich sein
könntest.
Welche Baustellen haben dir die Arbeit
besonders schwer gemacht?
Ein wenig stolz bin ich auf die Umrüstung von
22c in Stehplätze; hier müssen wir aber noch
nachlegen. Und genauso das Vereinshaus in
Ochsenzoll! Darüber hinaus war mein Einsatz
sicherlich immer wichtig, um reibungslose Mit-
Hier sind zwei Dinge hervorzuheben: die Debatte um die Auflösung vom Verein Ochsenzoll und dann, dass das Thema Pyrotechnik
so hochkocht. Dort würde ich mir wünschen,
dass es zu einer Lösung kommt. Wie diese aussehen könnte, muss sicherlich erneut diskutiert werden.
Wie viele Stunden pro Woche warst du
durchschnittlich für den HSV im Einsatz?
Ich habe mir immer sieben Tage die Woche
mit jeweils 24 Stunden HSV gewünscht. Die
habe ich jetzt! Nein, Scherz beiseite, ich zähl
die Stunden, die ich arbeite, nicht mehr. Aber
es ist mehr, als ich vorher gedacht habe. Und:
Ich mach‘ es nach wie vor sehr gern für unseren HSV!
Was oder wer hilft dir dabei, fit zu bleiben?
Ich versuche regelmäßig wenigstens 1 x die
Woche die Alster zu umlaufen und verbringe
sonst die Zeit überwiegend mit meiner Partnerin.
Auf welche neuen Aufgaben freust du
dich?
Neu sind die Aufgaben ja nicht wirklich, aber
freuen tue ich mich auf die weitere Fortentwicklung in Ochsenzoll. Außerdem stehe ich
ja bei unseren Mitgliedern im Wort, einen Vereinstreffpunkt in der Innenstadt zu finden. Dort
sind wir intensiv am Werk und ich glaube, dass
wir eine tolle Lösung finden werden. Und dann
ist da ja noch die Vorbereitung unseres Vereinsjubiläums!
Für all das: viele gute Mitarbeiter/innen
und mindestens 75% Zustimmung!
8
supporters news
Muss man erlebt haben!
Per Schiff zum Heimspiel
Text & Foto Oliver „Hucky“ Fink
A
m letzten Spieltag gegen Mainz fand
nun das Highlight schlechthin aus unserer Region statt. Die beiden Fanclubs „Pegel 1887 Hohnstorf“ und
mein Fanclub „HSV-Freunde Vøgelsen e.V.“ organisierten nun bereits zum dritten Mal die Anreise zum Spiel per Fahrgastschiff, der „Classic
Queen“ aus Hamburg. Im letzten Jahr starteten
wir mit ca. 200 Teilnehmern. Dieses Jahr jedoch
mussten wir zeitig einen Anmeldeschluss verkünden. Und so reisten dieses Jahr 320 Fans aus 25
verschiedenen Fanclubs mit. Es konnten unter
anderem Teilnehmer aus dem Emsland, Uelzen,
Nordstemmen und Hamburg verzeichnet werden, die sich morgens um 8:00 Uhr am Anleger in Hohnstorf versammelten, um die Fahrt zu
den Hamburger Landungsbrücken anzutreten.
Bereits am Vorabend begrüßten wir Käpt‘n Alex
Wetterau mit seiner Crew, der sich ja mit seinem
Schiff nach den Gezeiten der Elbe richten musste.
Schnell kamen Erinnerungen an die Fahrt im Jahr
zuvor hoch und die Vorfreude stieg. So berichtete
der Käpt‘n, dass er immer noch erstaunt über das
Verhalten der Mitreisenden im letzten Jahr war.
Er hätte nie gedacht, dass so eine Veranstaltung
so ordentlich und friedlich über die Bühne gehen
kann. Unter diesen Voraussetzungen stelle er sein
Schiff immer wieder gerne für uns zur Verfügung.
Am Samstagsmorgen um ca. 8:15 Uhr legten wir
ab, noch bei Nieselregen. Unterwegs sorgten DJ
Andreas und zwei Shanty-Sänger mit „Quetschkommode“ für Stimmung. Die Schiffscrew rund
um Renate Wetterau, die Frau des Käptns, hatte
belegte Brötchen zum Verzehr bereitgestellt und
auch das eine oder andere Bierchen wurde geleert. Ab der Schleuse in Geesthacht hatte Petrus
dann auch ein Einsehen mit uns und schickte die
ersten Sonnenstrahlen. Und so ging es in ca. 4
Stunden Fahrzeit die Elbe hinunter. Vorbeifahrende Boote und Schiffe konnten sich an der Fahnenflut und den fröhlichen Leuten bei uns an Bord
nicht sattsehen und wurden fröhlich winkend von
uns zurück gegrüßt. Dann waren auch schon die
Landungsbrücken in Hamburg zu sehen und die
Stimmung an Bord schwappte auch auf die Besucher an Land über. Egal ob aus Hamburg, Mainz
oder sonst woher, fast alle winkten uns entgegen. Muss man erlebt haben!
Jenseits von Kommerz
Faszination Fußball
Text & Foto Uwe Liebnau
L
eichtfüßiger Spaß, kunstvolle Finten, Tricks
der Großen: Maradona-Kreisel, Kick-Dreher, Übersteiger, Double-Cuts, dribbeln,
passen, freilaufen, satte Schüsse, Torfreude – mit Leidenschaft, Kampfgeist und Ballgefühl. Das Fußballspiel, nichts als Spiel und
Freude, wird selbstbewusst und fair zelebriert
von den meist jugendlichen Spielern und Spielerinnen beim 12. Travemünder Friendship-Cup.
Gespielt wird in 16 Mannschaften mit je vier Spielern und einer Spielerin. Sie nennen sich “ Trave
Kicker“, „Abschlussklasse“, „Muschelschubser“ oder „Monti Dream“. Das Spielerische dominiert. Spieler und Zuschauer erleben ungestört
die Schlichtheit und Genialität des Fußballspiels.
Was aber geistert uns alles im Kopf rum im Stadion im Volkspark, wenn Einblendungen und
Durchsagen über Ballbesitzprozente, Eckenanzahl, Zuschauerzahlen und Werbung das Spiel
stören? Wenn Lust- und Einfallslosigkeit, Unvermögen, Fehlentscheidungen, Schauspielereien,
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Unfairness sich auf dem Platz breitmachen?
Wenn Zuschauer ihre eigene Mannschaft bei Fehlern auspfeifen oder nur die Nordtribüne laut
wird? Dann verdrängen Gedanken die Freude am
Spiel, Gedanken über: Ablösesummen, Gehälter,
Spielerverkäufe, Söldner, Sponsoren, Schiedsrichterskandale, Abstiegsängste, Ansprüche, Tabellenplatz, Vereinsehre, Mitgliederströmungen,
Kommerz, Eintrittspreise, Qualität von Trainer,
Vorstand und Aufsichtsrat, Entwicklung und Stillstand der Mannschaft …
All das behindert den Blick für Feinheiten, mindert die Freude am Spiel, widerlegt die Aussage:
„Es ist doch nur ein Spiel“. Um das Spielerische
wieder zu entdecken und sich an diesem großartigen Spiel zu ergötzen, lohnen Besuche, wie
beschrieben, von launigen Cups, von VereinsJugendmannschaften oder Ausflüge zu den
Freizeitkickern in Parks. Und dennoch: Das spielerische Element allein erklärt nicht die Faszination Fußball. Woher rühren unsere Anspannung,
Gänsehaut, nasskalten Hände? Diese Macht
über unsere Befindlichkeiten ist kaum verständlich. Beim HSV erklären dies vielleicht die Leidens-Gemeinschaft, die „vererbte“ Liebe und
Identifikation zum Traditions-Verein und die unerschütterliche Hingabe ihrer Fans.
Die „Muschelschubser“ als Pokalsieger
9
In zwei Jahren . . .
Frank Arnesen stellt sein Konzept vor
Interview Ingo Thiel · Foto Witters
Sportdirektor Frank Arnesen gilt als der Hoffnungsträger beim
HSV. Der sympathische Däne mit seinen vielen internationalen
Kontakten soll den Bundesliga-Dino wieder erfolgreich machen.
Geld für teure Verstärkungen ist nicht da, aber Arnesen setzt
auf Kreativität und ein klares Konzept, wie er im Interview mit
Ingo Thiel erläutert.
10
supporters news
Kann sich der HSV mit Drobny und Adler
zwei gute Torhüter leisten?
Das wäre toll, Drobny hat fantastisch gespielt,
ich würde ihn schon gerne halten. Dann müssen wir aber woanders sparen. Bei allem, was
wir machen, müssen wir immer auf das Geld
schauen. Wir werden kein finanzielles Risiko
eingehen, sondern solide wirtschaften.
Geld könnte ja auch von einem Investor
oder Mäzen kommen, wie stehen Sie zu
solchen Modellen?
supporters news: Herr Arnesen, wie fällt
Ihre Bilanz der letzten Saison aus?
Frank Arnesen: Ich habe gewusst, dass wir
sportlich vor einem sehr schweren Jahr stehen,
mit der Verjüngung des Kaders, vielen neuen,
jungen Spielern und dem harten Auftaktprogramm. Mit dem erreichten Tabellenplatz kann
ich nicht zufrieden sein, aber man muss realistisch bleiben. Ich finde, die Mannschaft hat
sich unter Thorsten Fink weiterentwickelt, nicht
nur spielerisch, sondern auch untereinander in
der Kabine. Wir sind auf einem guten Weg und
haben ja auch bei Niederlagen beispielsweise
gegen Stuttgart oder auf Schalke einige Torchancen kreiert, aber wir treffen dann nicht.
Da sind unsere Gegner noch viel effektiver.
Natürlich möchte ich mehr, ich bin doch nicht
zum HSV gekommen, um gegen den Abstieg
zu kämpfen.
Auf der Mitgliederversammlung haben
Sie gesagt, Sie hätten bei Ihrem Amtsantritt eine andere Situation vorgefunden, als man Ihnen versprochen hatte.
Wie groß war der Unterschied?
So zwischen 15-20 Millionen. Ich weiß nicht,
ob das realistisch war, der alte Vorstand war
ja schon weg, als ich beim HSV angefangen
habe. Meine Scouts und ich hatten eigentlich
eine ganz andere Liste von Spielern, die wir unbedingt holen wollten. Aber das war kein Problem, ich hab‘ mich nie darüber beschwert,
sondern die Situation angenommen. Wir mussten dann halt nur ein paar Dinge anders machen. Und da haben wir gute Geschäfte mit
jungen Talenten in einer sehr schwierigen Periode gemacht. Wenn man die Ausgangslage betrachtet, dann bin ich zufrieden, sportlich aber
noch lange nicht.
Ausgabe 70
Wie lange wird der Umbruch dauern?
Wir werden in der nächsten Saison schon einen
guten Schritt weiter sein. Die jungen Spieler entwickeln sich prima und mit den angestrebten
Neuverpflichtungen wird die Mannschaft immer
stärker werden. Wir werden auch in der nächsten Saison nicht um die Meisterschaft mitspielen, aber spätestens in zwei Jahren müssen wir
im Europapokal dabei sein.
Auf welchen Positionen muss der HSV
sich verstärken, wo sehen Sie den dringendsten Handlungsbedarf?
Wir brauchen vor allem einen Mittelfeldspieler, der das Spiel lenken kann, einen Strategen.
Dann einen torgefährlichen defensiven Mittelfeldspieler, der auch das Spiel eröffnen kann.
Und einen Stürmer als Ersatz für Mladen Petric.
Ich kenne Investoren ja nicht nur von Chelsea,
sondern auch vom PSV Eindhoven. Da war ich
eigentlich immer dagegen, weil die Gefahr, Investoren zu enttäuschen, weil sich der Spielerwert nicht so entwickelt wie erwartet, sehr hoch
war. Ein Investor muss auch mit einem Totalverlust gut leben können und dafür muss man
schon mindestens 50 – 60 Millionen haben.
In Hamburg haben wir eine andere Situation,
wir haben ein klares Konzept und die gesamte
Handlungsfreiheit liegt beim Vorstand. Kein Investor oder Mäzen wird z. B. jemals beim Verkauf eines Spielers mitreden können. Ich bin da
sehr für Transparenz, wir wollen die Mitglieder
mitnehmen und das Konzept vorstellen – keine
Namen, keine einzelnen Summen, aber ein Konzept, wie wir den HSV wieder nach Europa bringen können – ohne uns abhängig zu machen.
Und wenn die Vermarktung ab 2015 geklärt und
das Stadion erst mal abbezahlt ist, wird der HSV
aus eigener Kraft viel mehr Geld erwirtschaften
als die meisten anderen Vereine in Europa.
Was kommt noch aus der eigenen Jugend
und der U 23 nach Son und Lam?
Wir haben noch mehr Talente, die müssen wir
fördern und gezielt an die erste Mannschaft heranführen. Als ich nach Hamburg gekommen
war, hatte man im Nachwuchsbereich vor allem
4-4-2 spielen lassen, das haben wir umgestellt.
Ich bin der Auffassung, dass für die Ausbildung
und Entwicklung von Jugendspielern ein 4-3-3
mit 10-er und zwei Flügelspielern das beste System ist. Wer das lernt, kann später auch 4-4-2
oder andere Varianten. Das spielen wir bis zur
A-Jugend. Die U 23 muss die erste Mannschaft
spiegeln. Die besten A-Jugendlichen und U23Spieler trainieren regelmäßig bei den Profis mit,
neun dieser Spieler waren auch mit im Trainingslager in Österreich. Und ab dem 1. Juli trainiert
die U 23 ständig am Stadion neben den Profis.
11
Legal? Illegal?
Scheißegal?
Axels Kolumne
Täglich im Überfluss Fußball gucken!
M
eine Frau hat mir erst neulich wieder verboten, diesen
Bezahlsender „Sky“ zu abonnieren. Das sei zu teuer. Das
können wir uns nicht leisten. Selbst mein
Hauptargument „Sparen wir halt woanders!“ hat nichts genützt. Obwohl, wenn
ich mal ehrlich bin, vielleicht ist es ganz
gut so. Hätte ich die Möglichkeit, jeden
Tag die Woche bummelig vierundzwanzig
Stunden lang Fußball zu gucken, ich würde
es tun. Und die Folgen könnte selbst ich
Mathe-Cräck an zwei Fingern abzählen:
An dem Tag, an dem hier bei uns zu Hause
24/7-Fußball das Ruder übernähme, wäre
ich die längste Zeit verheiratet gewesen.
Meine ganze Existenz stünde auf dem
Spiel. Und das alles nur wegen „Sky“.
Freitagabends würde ich mich klammheimlich vom Abendbrottisch davonstehlen, um doch noch ein paar Brocken der
Zweitligakonferenz und den Topspielen
Paderborn-FSV Frankfurt, Erzgebirge AueUnion Berlin und Ingolstadt-GreutherFürth zu sehen. Statt eines gepflegten
Freitagabendgläschens zwar zweitklassigem, aber immerhin Rotwein mit Inga
würde ich mir das gefühlte Zweitligadurchschnittsspiel Mainz-Freiburg reinwürgen.Samstags ließe ich den mittäglichen
Waldspaziergang mit den Kindern ausfallen. Statt Rehe zu füttern, würden ab
sofort nur noch Löwen und Zebras bei ihrer samstagmittäglichen Beschäftigung
bestaunt: Ödes Hin-und Hergebolze vor
12
leeren Tribünen. 1860-Bochum und Cottbus-Duisburg! Wunderbar! Vom Samstagnachmittag ab 15:30 Uhr und Sonntag ab
13 Uhr ganz zu schweigen.Da guckt nicht
nur der Papa, sondern die ganze Familie in
die Röhre. Wenn ich’s mir recht überlege,
würde ich innerhalb kürzester Zeit wahrscheinlich derart verlottern, dass ich verloren und verlassen wäre. Die Nachbarn
würden mit dem Finger auf mich, meine
ungewaschenen Haare und den Zehntagebart zeigen, während Inga längst ausgezogen wäre und es sich mit den Kindern in
einer Penthousewohnung an der Elbe mit
so einem halbseidenen Bachelor mit Prinz
Eisenherz-Friese bequem machen würde.
Ich dagegen müsste aus dem Haus raus,
steckte tief in den Schulden und müsste
in einer Pädagogen-und PsychologenWG hausen. Da wird Fußball bekanntlich
so geschrieben: fußball. Zur Arbeit würde
ich längst nicht mehr gehen, stattdessen
würde ich mich von Flips und Eistee ernähren, beidhändig rauchen und trinken und
drogenabhängig werden und ich würde
statt „Heroin“ nur noch „Eytsch“ sagen
und könnte mich nicht mehr um meine Kinder kümmern und die wollten es auch gar
nicht mehr. Genau darum sollte ich besser
die Finger von einem „Sky“-Abo lassen.
Obwohl … Es soll ja Leute geben, die haben auch kein „Sky“-Abo, gucken aber
angeblich sämtliche HSV-Auswärtsspiele
und die Zweitligatopspiele PaderbornFSV Frankfurt, Erzgebirge Aue-Union Berlin und Ingolstadt-Greuther Fürth und all
den anderen Schrott via Livestreams im
Internet für lau. Woher ich das weiß? Das
verriet mir neulich ein Neuntklässler auf
dem Pausen­hof unter der Hand. Im ersten
Moment des Leichtsinns war ich natürlich
total begeistert und umarmte ihn freudestrahlend und überschwänglich. Dann
räusperte ich mich aber staatstragend,
schaute nach links und nach rechts, setzte
mein strengstes Gesicht auf und fragte
leise nach, ob das denn nicht total verbo-
ten sei. Weil: Was so geil ist, muss doch einen Haken haben! Doch der Schüler lachte
nur, klopfte mir auf die Schulter und posaunte für meine Begriffe etwas zu laut los:
„Das ist doch nicht verboten, ich schwör
bei meiner Mudder!“ Ich war sprachlos.
Mir kamen die Tränen der Freude. Endlich hätte der Freitagabend einen Sinn!
Ich würde erst die Zweitligakonferenz mit
den Topspielen Paderborn-FSV Frankfurt,
Erzgebirge Aue-Union Berlin und Ingolstadt-Greuther Fürth schauen und obendrauf gäbe es dann noch Mainz-Freiburg!
Gott ist gerecht!
Ungläubig fragte ich noch einmal nach,
nur ein allerletztes Absichern, ob da nicht
doch irgendwo ein Haken an der Sache
sei. Mein Informant hob abermals beschwichtigend seine Hände und versicherte milde lächelnd: „Wollen Sie mich
verarschen? Das ist nicht verboten! Hab ich
doch gesagt!“ Und womöglich hätte ich
für 24/7-Fußball im Internet meine ganze
Existenz aufs Spiel gesetzt (Folgen: siehe
oben), hätte mein Computer-Experte kurz
vor Ende der Pause nicht noch einen kleinen Satz hinterhergeschoben. „Ein Kumpel
von mir hat mir jedenfalls gesagt, dass das
mit den Livestreams komplett illegal ist!“
Ich beschloss spontan, doch lieber die
Hände nicht nur von „Sky“, sondern auch
von allen anderen Varianten des täglich im
Überfluss Fußballguckens Abstand zu nehmen. Selbst wenn da jemand mit „legal“
oder „illegal“ so ein bisschen durcheinandergeraten sein mochte …
Axel Formeseyn
supporters news
VON FANS FÜR FANS
DAS BUCH ÜBER
DIE HSV-FANSZENE
Kutten
Ultras
Hooligans
Groundhopper
Freunde &
Feinde
Allesfahrer
Fanclubs
ca. 640 Seiten
Format: 240 x 300 mm
komplett farbig
Hardcover
JETZT VORBESTELLEN UNTER
Veröffentlichung: 29.09.2012
Preis: 39,90 Euro
kidewe.de | facebook.com/KinderDerWestkurve
WWW. HSV-FANSTORE.DE
Hamburger
Schriftmanufaktur
Die dritte Halbzeit
Zwischen Abpfiff und Pressekonferenz
Text Uwe Liebnau · Foto Ulie Liebnau
Aktuelles in der Mixed-Zone
Abpfiff 20.17 Uhr. Die etwa 50 Medienvertreter von der Printpresse und den Sendern
gehen in Position: die einen hinter die Barrieren, die anderen vor die Werbetafeln.
Die Spieler kommen. Sie wirken nach dem Unentschieden nachdenklich und emotionslos.
Es wird eng und wuselig. Gruppenbildungen
bei den schreibenden Journalisten, eingespielte Betriebsamkeit bei den TV-Leuten der
rechtenehmenden Fernsehsender. Die zunehmend ruhige, konzentrierte Atmosphäre wird
lediglich gestört durch einen herrischen Chefordner und seine hektische Kollegin. Sie verbieten uns streng, hier nicht zu fotografieren
(Wir haben ja keine bezahlte Genehmigung!).
Spieler werden scheinbar willkürlich für Interviews eingefangen: Robben, Müller, Olic,
Westermann, Jansen, Aogo, Guerrero. Etwas
später die Trainer Fink und Heynckes, ….
Ausschnitte: Eher enttäuscht oder zufrieden?
Beides, es war ein leidenschaftliches Spiel.
Aus dem Dortmund-Spiel haben wir gelernt
(Westermann) - Hat dir die Kälte etwas ausgemacht? Nein, nein, das merkt man nicht,
wenn man heiß auf das Spiel ist. Auch die
Fans waren heiß (Guerrero)– Zufrieden oder
enttäuscht? Mit dem Spiel sind wir sehr zufrieden. Dortmund war ein Scheißtag, aber
lieber ein Scheißtag, als fünfmal 1:0 verlieren (Jansen). Spieler und Trainer werden weitergereicht bis etwa 20Uhr45.
Was regellos wirkt - wer, wen interviewt
- ist vorab abgesprochen. Jörn Wolf, Mediendirektor und Pressesprecher: “Die Verantwortlichen der TV-Sender kommen etwa
in der 80. Minute auf mich zu und melden
ihre Gesprächspartner bei mir an. Ich probiere das dann umzusetzen. (…) Die Trainer
sind verpflichtet –das verankern wir in den
Verträgen mit den Sendern – Interviews zu
geben. Innerhalb dieser Verträge ist festgeschrieben, dass die Vereine verpflichtet sind,
den TV-Sendern, die Geld dafür bezahlen,
nach dem Spiel Interviewpartner zur Verfügung zu stellen. Das wissen die Spieler, das
wissen die Trainer, das ist gelebtes Gesetz.“
Aufgewärmtes in der Pressekonferenz
20Uhr50. Vor Werbeflächen auf der Bühne
sitzen die Trainer und der Mediendirektor,
einige Stufen tiefer die etwa 70 Journalisten, auf einem Podium jene TV-Teams, „die
keine Rechte gekauft haben, Hamburg1, RTLNord, Sat1, …“ (Wolf). Die Statements der
Trainer sind zwar etwas länger als Happels
„Schreib’n’S, was woll’n“, aber selten länger
als einige Sätze – über Einsatz, Gelungenes,
Verpasstes, einzelne Spieler, Befindlichkeiten.
Nach vier höflichen Fragen der Journalisten
und vier höflichen Antworten der Trainer wird
nach knapp 10 Minuten die Bühne geräumt
für Kurzinterviews mit den Trainern und einem anschließenden Gedankenaustausch unter Journalisten.
Die offizielle Pressekonferenz
14
supporters news
Sie hängen an seinen Lippen
Abgesang oder Aufwertung?
Damals, als die Spieler noch vom Dammtor
zum Spiel zum Rothenbaum gingen, war die
Pressekonferenz ein Ort aktueller Informationen. Heute kaum. Denn was die Trainer
auf der Pressekonferenz sagen, haben die
Journalisten schon mehrfach in der MixedZone oder durch die Interview-Übertragungen gehört. „Du hast auch Leute, die in den
Redaktionen sitzen und am Fernseher mitschreiben (…) Ich weiß auch, dass fast alle
fertig sind mit ihrer Berichterstattung, während die Trainer hier hochkommen. So gesehen verliert die Pressekonferenz aus meiner
Sicht nach Spielen mehr und mehr an Bedeutung. (…) Der Mediendschungel ist so schnell
geworden, dass die Leute gar keine Zeit mehr
haben, groß in die Analyse zu gehen und warten, dass irgendetwas Neues kommt“ (Wolf).
Fazit:
So gesehen hat sich die Pressekonferenz überlebt, wenn da nicht der Gedankenaustausch
unter den Journalisten und die Kurzinterviews
mit den Trainern wären. Und das ist Grund genug, dieses Ritual, diesen Tante-Emma-Laden
in Zeiten der Mediendiscounter zu pflegen,
Ausgabe 70
ja sogar aufzuwerten durch die Anwesenheit
der Mannschaftskapitäne, durch aussagekräftige Spielereignisdaten, durch eine professionelle Übertragung ins Stadionrund oder durch
ein Medienzentrum mit Presseraum, TV-Stu-
dio, Arbeitsplätzen und einer Bibliothek im
Bereich der Mixed-Zone. Die dritte Halbzeit
unter Medienleuten war spannend, aber nicht
so spannend wie die beiden Halbzeiten auf
dem Platz. So sollte es auch sein!
Noch Fragen?
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Durch Scheich zum Sieg
Wer hat wo seine Finger im Spiel?
Text Philipp Piepiorka
FC Malaga:
Der neue Klub von Ruud van Nistelrooy und Joris
Mathijsen wurde 2010 vom Scheich Abdullah
Bin Nasser Al Thani gekauft, der auch das
Präsidentenamt eingenommen hat. Hierdurch
wurden erst Verpflichtungen, wie die unserer
beiden Ex-Spieler möglich. Nachdem der Verein
2009/2010 nur knapp dem Abstieg entkommen
war und in der darauffolgenden Saison mit
Platz 11 irgendwo im Nirgendwo der spanischen
Liga landete, spielt der FC Malaga nun um die
europäischen Plätze mit. Dem Investor sei Dank.
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Inter Mailand:
Auch im italienischen Fußball gibt
es viele Klubs, die sich finanzieller
Unterstützung sicher sein können. Inter
Mailand wird durch die Millionen der
Familie Moratti unterstützt. Der Sohn
des Klubeigentürmers Angelo Moratti,
Massimo Moratti ist ein Öl-Tycoon.
FK Anschi Machatschkala:
Im Januar 2011 übernahm der russische
Milliardär Suleiman Kerimow den Club. Hierdurch
wurden Transfers wie der von Eto´o, der von
Inter Mailand kam, für rund 27 Millionen
Euro möglich. Seit Februar 2012 trainiert
Guus Hiddink die Mannschaft, die aufgrund
der vielen Anschläge in der Konfliktrepublik
Dagestan im Nordkaukasus in Moskau trainieren
muss und nur zu den Spielen in das zwei
Flugstunden entfernte Machatschkala reist.
supporters news
Der Fußball hat sich in den letzten zwei Jahrzehnten erheblich verändert. Viele Vereine sind mittlerweile zu
Gesellschaften oder zur AG geworden. Dies ermöglicht es, Investoren mit ins Boot zu holen, die durch ihre finanzielle
Unterstützung den Erfolg wahrscheinlicher machen sollen. In Deutschland wird durch die 50+1-Regel eine komplette
Übernahme der Vereine verhindert, nicht so im europäischen Ausland, wo viele Vereine mittlerweile Milliardären
gehören. Aber auch ohne die Übernahme des gesamten Vereins lassen es sich einige Investoren und Mäzene nicht
nehmen, Vereine zu unterstützen. Wie sieht es in Europa aus? Wer hat eigentlich wo seine Finger im Spiel?
FK Karpaty Lwiw:
Der Verein aus der Ukraine, 2010
Gegner im Europapokal von Borussia
Dortmund, darf sich über die
Unterstützung von Petro Dyminsky,
einem ukrainischen Geschäftsmann
freuen, der als Präsident des Klubs dafür
sorgt, dass der Verein international
auf sich aufmerksam machen kann.
Ausgabe 70
FC Getafe:
Vor den Toren Madrids hat sich das Wüstenemirat
Dubai breitgemacht. Im Jahr 2011 übernahm für
ca. 80 Millionen Euro die Royal Emirates Group of
Companies den Verein zu 100%. Als Ziel wurde
ausgegeben, zu den Spitzenmannschaften Real Madrid
und FC Barcelona aufzuschließen. Erste Maßnahme
des neuen Eigentümers: Ergänzung des Klubnamens
und des Logos um den Zusatz „Team Dubai“.
Manchester City:
Nachdem der Stadtrivale Manchester
United bereits längere Zeit durch
Investoren geführt wird, wird seit 2009
nun auch Manchester City mit Millionen
gefüttert. Scheich Mansour Bin Zayed Al
Nahyan, Mitglied der Herrscherfamilie
aus von Abu Dhabi, kaufte durch
seine Firma ADUG alle Anteile auf.
Durch die Gelder konnte der Klub den
Abstand zu den Topvereinen Englands
kontinuierlich verkürzen und spielt
aktuell sogar um die Meisterschaft mit.
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Weitere finanziell unterstützte Vereine:
Neben den ausführlicher dargestellten Beispielen gibt es noch etliche weitere Klubs, die einen Investor oder Mäzen im Rücken haben. Bei
der Aufstellung sind uns mit Sicherheit auch noch einige durch die Lappen gegangen, so dass diese Liste lückenhaft sein kann.
TSG Hoffenheim: Dietmar Hopp
Hannover 96: Martin Kind
1860 München: Hasan Ismaik
Vfl Wolfsburg: VW Konzern
Bayer Leverkusen: Bayer Konzern
RB Leipzig: Red Bull
FC Basel: Gisela Oeri
RedBull Salzburg: Red Bull
Hercules Alicante: Enrique Ortiz
Racing Santander: Ahsan Ali Syed
Spartak Moskau: Leonid Fedun
Terek Grosny: Ramsan Kadyrow jun.
AC Mailand: Silvio Berlusconi
FC Genua: Enrico Preziosi
FC Portsmouth:
Dass Investorengeld nicht automatisch zum Erfolg führen muss, zeigt das Beispiel des FC
Porthmouth. Ursprünglich wurde der damalige Premier League Klub 2009 von Sulaiman AlFahim gekauft, der auch an der Übernahme von Manchester City beteiligt war. Aufgrund
finanzieller Probleme verkaufte Al-Fahim 90 % der Anteile an den saudischen Unternehmer
Ali al-Faraj weiter. Kurze Zeit später verkaufte dieser die Anteile an den chinesischen
Unternehmer Balram Chainrai weiter. Die sportliche Talfahrt konnte dadurch allerdings
nicht gestoppt werden. Im Jahr 2010 spitzte sich die finanzielle Lage des Vereins dann
weiter zu. Am 25. Februar 2010 stellte der FC Portsmouth schließlich als erster Verein in
der Geschichte der Premier League einen Insolvenzantrag. Durch den Punktabzug stieg der
Klub zudem in die zweite Liga ab. Mittlerweile hat auch der Besitzer erneut gewechselt.
Seit Juni 2011 ist der Klub im Besitz des russischen Unternehmers Vladimir Antonov.
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AS Roma: Thomas Di Benedetto
FC Chelsea: Roman Abramowitsch
Manchester United: Glazer-Familie
Newcastle United: Mike Ashley
FC Liverpool: New England Sports Ventures
FC Arsenal: Stan Kroenke
Schachtar Donezk: Rinat Achmetow
Paris St. Germain:
Die Qatar Investment Authority (QIA),
eine Investmentgruppe aus dem Katar hat
2011 70 % der Anteile am französischen
Hauptstadtklub gekauft. Die bisherigen
Besitzer Colony Capital und Butler Capital
Partners, die den Verein 2006 von Canal+
gekauft hatten, bleiben Minderheitsaktionäre.
Durch die Übernahme durch QIA ist Paris St.
Germain nun der reichste Klub in Frankreich,
und einer der reichsten der ganzen Welt.
supporters news
Weltstar stützt Liga-Verein
Anteilseigner Robbie Williams
Text Philipp Piepiorka · Foto Witters
E
r ist ein gefeierter Popstar, machte in der
Boyband Take That und als Solokünstler
große Karriere. Robbie Williams ist weltberühmt. Der Sänger ist aber auch Fußballfan. Aber nicht etwa von einem großen Klub,
wie Arsenal, Manchester United oder Liverpool,
auch nicht von Stoke City, den größten Verein in
Robbies Geburtsstadt, nein, Robbie Williams ist
Anhänger vom Port Vale FC. Der derzeit in der
vierten Liga spielende Verein aus Stoke-on-Trend
genießt die volle Unterstützung des 38-Jährigen.
Bereits als Kind begann seine Liebe zu dem Verein, an dem er seit 2006 als bedeutender Anteilseigner beteiligt ist. Rund 381.000 Euro soll
Williams für die rund 150.000 Aktien bezahlt haben. Sein Traum sei es, so wird es übermittelt,
irgendwann Präsident des Vereins zu werden.
„Obwohl ich nicht oft an der Vale sein kann, soll
meine Investition ausdrücken, dass mein Herz
immer noch da ist und ich ein großer Fan bin“,
ließ Williams kurz nach seinem Aktiengroßeinkauf verlauten. Als Ersatzverein hat Williams in
Ausgabe 70
den USA 2005 einen eigenen Klub gegründet, den L.A. Vale FC. Doch diesen
löste er 2007 wieder auf, nachdem ihn einige Spieler angeblich um 200.000 Pfund
betrogen hatten.
Besonders viel Geld scheint Williams allerdings nicht in Port Vale zu pumpen, zu
dessen Fans auch die lebende Dart-Legende Phil
Tayler zählt. Im Frühjahr 2011 flehten die Anhänger Williams um Unterstützung für den finanziell
klammen Klub an. Viel genützt zu haben scheint
dies nicht, denn im Februar 2012 verhängte die
Football League ein Transfer-Embargo gegen
den Klub, aufgrund unbezahlter Rechnungen.
Besser machte es Sir Elton John in den achtziger
Jahren als Mäzen und Präsident des FC Watford.
Er führte den kleinen Klub mit Hilfe seines finanziellen Engagements bis in die Premier League.
Wir dürfen gespannt sein, ob nach Beendigung
der Musikkarriere Williams mit Port Vale auch
noch durchstarten wird.
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Kommerz in Zahlen
Von Anstoßzeiten bis Zuschauerzahlen
Text Uwe Liebnau · Foto Witters
F
ußball und Kommerz gehören zusammen,
solange Grundwerte des Vereins neben
wirtschaftlichen Interessen Bestand haben. Mit welchen wirtschaftlichen Aktivitäten kann diese Überzeugung unterstützt,
mit welchen unterlaufen werden?
Die Zahlen der Saison 2010/2011 sind zwar geeignet für einfache wenn-dann-Beziehungen,
führen aber ohne Vernetzung nicht zu eindeutigen Antworten. Zu sehr hängt alles mit allem
zusammen. Dennoch sind sie hilfreich für die
Meinungsbildung und Diskussion.
Aufwendungen 2010/2011 in Tausend Euro
Erlös 2010/2011 in Tausend Euro
Anteile
Anstoßzeiten
Die DFL bleibt bei den 5 aktuellen Anstoßzeiten.
Für fanfreundliche Anstoßzeiten gebe es bei den
zu berücksichtigenden Interessen der Sicherheitsorgane, Sponsoren, TV-Sender, Vereinen,
FIFA- und UEFA-Terminierungen kaum Spielräume (Hieronymus, DFL Geschäftsführung).
1.Bundesliga
HSV
Anteile
1.Bundesliga
HSV
780.853
41,33%
46.767
31%
Spieltagserlös (Eintritt/Catering)
Anteil am Gesamterlös
411.164
21,7%
41.788
28,6%
Personal Spielbetrieb
Anteil am Gesamtaufwand
Werbeerträge
Anteil am Gesamterlös
522.699
26,9%
21.728
14,9%
Transfer
Anteil am Gesamtaufwand
266..693
14,11%
26.150
17,3%
Mediale Verwertung
Anteil am Gesamterlös
519.629
26,76%
26.679
18,3%
Sachaufwand Spielbetrieb
Anteil am Gesamtwand
301.565
15,9%
23.708
15,7%
Transfer
Anteil am Gesamterlös
195.498
10,1%
17,288
11,8%
Amateure, Jugend
Anteil am Gesamtaufwand
70.859
3,75%
6.598
4,4%
Merchandising
Anteil am Gesamterlös
79.326
4,1%
9.282
6,4%
Personal Handel/Verwaltung
Anteil am Gesamtaufwand
93.505
4,95%
17.658
11,7%
5.630
3,9%
Sonstiges
Anteil am Gesamtaufwand
375.976
19,9%
24.725
16,4%
213.665
11,0%
17.976
12.3%
Summe Ergebnis
1.889.452
52.528
150.925
-4.856
1.941.980
146.069
Mitgliederbeiträge/ Förderer
Anteil am Gesamterlös
Sonstiges
Summe
(Quellen: Bundesliga Report 2012 – die wirtschaftliche Situation im Lizenzfußball. DFL GmbH; Beilage zur HSV-Mitgliederversammlung am 15.01.2012)
20
supporters news
Arbeitsplätze, Steuern, Abgaben
Von dem wirtschaftlichen Aufschwung der Bundesliga profitieren mehr als 40.000 Menschen,
die direkt oder indirekt Arbeitsplätze in der Bundesliga gefunden haben. Die Bundesliga zahlt
jährlich mehr als 600 Millionen Euro an Steuern und Abgaben.
Nachwuchsförderung
Die Bundesliga investiert jährlich 71 Millionen
in die Nachwuchsarbeit.
Dauerkartenpreise
Stehplatz: Bundesliga-Durchschnitt: 168€;
niedrigstes Angebot: Bayern 120€ ;
höchstes Angebot: Mainz 212€; HSV: 188€.
Sitzplatz: Bundesliga-Durchschnitt: 302€;
einfacher Platz: niedrigstes Angebot: Wolfsburg 198€; höchstes Angebot: Schalke 434€;
HSV: 200€. Mittig Gegengerade: BundesligaDurchschnitt: 595€; niedrigstes Angebot: Bayern 470€; höchstes Angebot: Schalke 742€;
HSV: 727€.
Eintritt Tageskarten inkl. Topzuschläge (Saison 2011/2012): Schalke: Stehplatz 15€, Sitzplatz 30-50€; Bayern: Stehplatz 15€, Sitzplatz
30-70€; Dortmund: Stehplatz 17,90€, Sitzplatz
33,80-80,40€; HSV: Stehplatz 12-19€, Sitzplatz
15-84€.
Schuldenquote
Die Schuldenquote – Verhältnis der Verbindlichkeiten aus dem Kerngeschäft zum erzielten
Erlös – betrug in der Bundesliga 39,8 %. Das
heißt: Einem Erlös von 100 € standen 39,80 €
an Verbindlichkeiten gegenüber. Zum Vergleich:
Primera Division (Spanien): 246, somit lagen die
Ausgabe 70
Verbindlichkeiten fast zweieinhalbmal so hoch
wie die Erlöse; Serie A (Italien): 156; Premier
League (England): 129. Das liegt vor allem an
den hohen Personalkosten der Spieler, die in
diesen Ligen bei etwa 64% der Gesamtkosten
liegen. Einzelne Clubs in Spanien und England
kamen annähernd an 100 heran.
Bundesliga: 41%; HSV: 31%
Trikotwerbung
Der HSV lag mit 7,5 Millionen Euro auf Platz 6
hinter Bayern: 25Mio.€, Wolfsburg: 20Mio.€,
Schalke: 18Mio.€, Dortmund: 15Mio.€, Bremen:
8Mio.€ (Veröffentlichte Schätzwerte der Trikotwerbung 2010 in Millionen Euro).
TV-Gelder
TV-Gelder aus Inlands- und Auslandsvermarktung (Quelle: dpa): Bayern: 29,96Mio.€; Dortmund (Meister) 26,89Mio.€; Bayer: 26,57Mio.€;
HSV: 25,95Mio.€; Bremen: 24,77Mio.€; Schalke:
24,11Mio.€; … St. Pauli (18.) 13,20Mio.€
Über einen Zeitraum von vier Jahren werden
1,44 Milliarden Euro von diversen Rechteinhabern bezahlt und über ausgeklügelte Verteilerschlüssel der DFL jede Saison verteilt. Der
Topverdiener aus der Inlandsvermarktung erhält etwa das Doppelte wie der Letzte. Zum Vergleich: Barcelona: 178 Mio.€, Madrid: 159Mio.€
Bundesliga insgesamt knapp 400 Mio.€. Zum
Vergleich: Frankreich: 510; Spanien: 600 (davon gehen an Barcelona und Madrid mehr als
die Hälfte); Italien: 830; England: 1,2 Milliarden.
Für die Spielzeiten 2013/2014 bis 2016/2017 hat
die DFL Rechtepakete im Bieterverfahren ausgehandelt: Danach wird die Liga für die Ausstrahlung der Spiele mit nun 628 Mio. € pro
Spielzeit zuzüglich 72 Mio. € aus der internationalen Rechtevermarktung kassieren; weiterhin
werden die Spiele der Bundesliga beim Pay-TVSender Sky und als Zusammenfassung in der
ARD-„Sportschau“ zu sehen sein.
Durch Werbung und medialer Verwertung
erwirtschafteten die Bundesliga-Vereine
2010/2011 durchschnittlich mehr als die Hälfte
ihrer Gesamtein-nahmen, der HSV im gleichen
Zeitraum ein Drittel.
Zuschauerzahlen
Platz 4 für den HSV mit durchschnittlich
54.446 ( 2011/2012: Platz 5 mit durchschnittlich 53.465) hinter Dortmund: 79.151, Bayern:
69.000, Schalke: 61.320.
Zuschauer insgesamt: ca.13 Millionen
Die Bundesliga hatte mit 42.663 Zuschauern
pro Spiel den höchsten Schnitt aller Fußballligen der Welt wie Vergleichszahlen zeigen
(2011/2012 durchschnittlich sogar 45.126 pro
Spiel):
Premier League (England): 34. 442, Primera
Division (Spanien): 27.778, Serie A (Italien):
22.306, Ligue 1 (Frankreich): 18.501, Bundesliga (Österreich): 7.301, Süper Lig (Türkei):
2.496. Unsere 2. Bundesliga und 3.Liga kamen
auf einen Schnitt von 16.699 bzw. 4.475.
TV-Zuschauer pro Wochenende: 14,5 Millionen im Free-TV und 3,5 Millionen im Pay-TV.
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Kinder der Westkurve
Ein Buchprojekt wird fertig!
Text Kinder der Westkurve · Fotos Witters
P
ünktlich zum 125-jährigen Jubiläum des
Vereins erscheint ein Buch, das (vergeblich) seinesgleichen sucht. Denn es wird
das erste Buch sein, das sich ausschließlich mit der Fanszene des HSV befasst. Exklusiv findet ihr hier bereits einen Auszug aus dem
über 600 Seiten starken Werk, das mit insgesamt 12 unterschiedlichen Kapiteln und zahlreichen zum Teil unveröffentlichten Fotos ein
absolutes Muss im Schrank jedes HSVers sein
dürfte.
Leseprobe:
(...) Ende der siebziger Jahre war die große Zeit
der Kutten gekommen. Dies bezieht sich nicht
nur auf das Volksparkstadion, sondern war eine
bundesweite Entwicklung. Stolz trugen Fans
ihre Westen mit großen und kleinen Vereinsaufnähern, dann zunehmend auch mit Parolen gegen andere Klubs. Auf einem der ersten
Aufnäher, der die Antipathie zu einem anderen
Verein ausdrücken sollte, stand „Tod dem FC“
22
– womit wahlweise der FC Bayern, der FC Köln
oder FC Schalke 04 gemeint sein konnte. Alle
drei Vereine waren gleichermaßen unbeliebt in
der Hansestadt. Der neue Trend bescherte einer Dame in Grönwohld bei Trittau Vollbeschäftigung. Frau Gosch war Inhaberin einer kleinen
Stickerei und fertigte schon mal Aufnäher für
Motorradklubs oder Rocker. Dann entdeckten
Fußball-Fans ihr Handwerk – und Frau Gosch
dürfte wohl Tausende Aufnäher für Kutten gefertigt haben. Selbst die „Löwen“ nahmen ihre
Dienste in Anspruch. Die Frau war in ganz Hamburg und Umgebung bekannt.
Und so wurden sie dann verziert, die vielen, vielen verschiedenen Kutten. Der Klassiker: großer,
runder HSV-Aufnäher auf dem Rücken und darüber ein länglicher mit der Aufschrift „Block E“.
Wenn der Besitzer Mitglied eines Fan-Clubs war,
so wurde auch dieser Name noch auffällig präsentiert. In manchen Familien dürfte es rund um
die Kutte große Diskussionen gegeben haben,
mussten doch die Ärmel der schicken Jeansjacke
abgetrennt werden. Auch hinsichtlich der Hass-
und Anti-Aufnäher wird manch Erwachsener zu
Hause zumindest mit den Augen gerollt haben.
Anderen Vereinen wurde sehr unmissverständlich Tod und Teufel an den Hals gewünscht. Verziert waren manche Kutten – wahre Heiligtümer
- mit Kordeln, Sicherheitsnadeln, Flaschenöffnern oder Kronkorken.
Viele Mütter fielen in dieser Zeit von einer Ohnmacht in die nächste, wenn ihre Sprösslinge von
der schönen, neu gekauften Jeansjacke nicht
nur als erstes die Ärmel abschnitten, sondern
diese auch noch mit einem fantasievollen Gemisch aus Aufnähern und sonstigen Devotionalien verzierten: „Wir haben uns selber Wolle
gekauft, schwarze, weiße und blaue. Die haben
wir dann quer durchs Zimmer gespannt und geflochten wie die Weltmeister. So haben wir meterweise Kordeln hergestellt. Die haben wir uns
dann an die Ärmel genäht, unten an den Saum,
an den Kragen und um die Arme gebunden.
Meine Mutter ist natürlich durchgedreht“, erinnert sich der damals dreizehnjährige Thorsten.
supporters news
Kutten-Kultur, die vielen Tamburine, die mitgeführt wurden, um den Takt mitzuklatschen, die
Gerüche – all dies macht den Mythos Westkurve
aus. Wie viele junge Leute mögen damals von
ihren Eltern mit auf den Weg bekommen haben:
„Aber geh nicht in die Westkurve!“ Genau die
aber war das Ziel Tausender. Immer wieder. Da
war Stimmung, da lebten Rituale, dort wurde
geraucht, dort gab es Bier. Im Sommer brannte
einem die Sonne ungeschützt auf den Kopf, im
Winter wehte der Schnee einem ins Gesicht und
der Regen hatte die Kurve dank des fehlenden
Daches oft genug fest im Griff. Die Sicht zum
Spielfeld war immer frei, aber durch Tartanbahn
Ausgabe 70
und Bauweise des Stadions war der Rasen weit
entfernt von den Rängen. Trotzdem ging von der
Westkurve eine starke Faszination aus.
cket für einen der dortigen Blöcke suchen. Das
zeigte ich dann zu Hause meinen Eltern brav als
Beweismittel vor.“
Für viele Leute war der Block E das Ziel der
Träume. Früher Stehplatz Ostkurve, dann mit
Papa oder Opa Sitzplatz. Die Augen aber suchten sehnsuchtsvoll den Block E. Dort, wo die
„Harten“, die „Echten“ sich trafen, wo die
großen Fahnen am Zaun hingen, wo gesungen wurde. Wer dort ankam, gehörte dazu. Die
meisten Westkurven-Karrieren begannen in den
Blöcken A, B oder C, wo die ruhigeren Anhänger standen. Man arbeitete sich dann über die
Blöcke F und D an das Kernstück heran – und irgendwann war man unter denen, die man sonst
stets bewundert hatte, deren Fan-Club-Namen
man schon von An- und Abreise kannte. Man
sah urige Typen, die einem schon in der S-Bahn
aufgefallen waren, plötzlich neben sich. Viele
Eltern, die dem Drängen ihrer Kinder irgendwann nachgaben und diese alleine zum HSV
gehen ließen, verboten ihnen allerdings strikt
den Besuch der Westkurve. Wenn schon alleine zum Fußball, dann nur in der „sicheren“
Ostkurve, weit weg vom Chaos des Block E.
Vielfach verhallten diese Anweisungen jedoch
ungehört. Die Anziehungskraft des Fanblocks
war einfach zu groß. Ein Zeitzeuge berichtet
schmunzelnd: „Natürlich hatten mir meine Eltern immer untersagt in die Westkurve zu gehen. Ich bin aber natürlich trotzdem da rein.
Nach dem Spiel musste ich dann allerdings
erst einmal rüber zur Ostkurve und dort auf
dem Boden nach einem weggeworfenen Ti-
Die Westkurve war schließlich auch ein Platz
für Originale. Zu ihnen gehört ohne Zweifel
der Bauchladenmann, andere nannten ihn einfach den Lakritz-Verkäufer. Oder „Butterkeks“,
den Fan mit Schnurrbart und Fistelstimme, der
immer im Block F unten am Zaun stand und
gemeinsam mit seinem Freund, dem mit dem
steifen Hals, versuchte die Westkurve zu dirigieren. Und natürlich auch „Tarzan“ oder der
„Grieche“. Zu den Originalen zählte auch die
„HSV-Oma“. Sie erschien – ausgerüstet mit Glocke und mit gelben und roten Karten – kurz vor
Spielbeginn und postierte sich meist ganz unten
am Zaun. Wenn es mal nicht so lief, konnte es
vorkommen, dass sie es war, die zu einem „Wer
wird Deutscher Meister?“ ansetzte. „HSV-Oma“
Amanda Arndt verstarb am 6. Januar 2007 im
Alter von 95 Jahren in Hamburg. Bei ihrer Beerdigung war auch Vorstandsmitglied Christian
Reichert anwesend, um ihr die letzte Ehre zu
erweisen. (...)
Über den aktuellen Stand des Buches und Bestellmöglichkeiten halten wir euch weiterhin
über unsere Homepage (www.kidewe.de) und
unsere Facebook-Seite (www.facebook.com/
KinderDerWestkurve) auf dem Laufenden. Dort
findet ihr übrigens auch noch weitere Leseproben.
Eure Kinder der Westkurve
23
Wieder Die Könige des Nordens?
Interview mit den Hambuger Jungz
Interview Phillipp Markhardt · Foto Mirko Beyer
H
allo, Jungz, es war ja relativ lange
ziemlich still um euch. Das letzte Album liegt schon ein paar Jahre zurück,
zwischendurch gab es 2011 mit „Die
verbotene Stadt“ lediglich eine Single.
Was sind die Gründe dafür?
Jungz: In erster Linie hatten wir alle viel mit
unseren Hauptjobs um die Ohren, dann war
das Studio, wo wir aufnehmen wollten, nicht
frei und dann hatten unsere Wunschproduzenten keine Zeit. Dann hat Drummer Sven
mit Abschlach! deren neues Album „Du wirst
uns siegen seh’n“ geprobt und im Studio eingespielt, naja, und so geht dann viel Zeit ins
Land…
Jetzt folgt vier Jahre nach dem Debütalbum mit „Rock’n Roll, Fußball und
Tattoos“ der zweite Longplayer. Was erwartet uns denn musikalisch? Alles beim
Alten oder gibt es Neuerungen?
Jungz: Wir klingen noch einen Tick kompakter,
auf dem Album ist wieder alles vertreten. Es ist
ein schönes rundes Deutschrock-Album geworden und wir hoffen dass es gefällt!
Jungz: Natürlich ist der Song für alle, er ist
binnen einer Woche bei youtube schon fast
5.000 Mal angeklickt worden und wir werden
den Song auch live beim Public-Viewing auf
dem Heiligengeistfeld vortragen! Ist halt einer von vielen EM-Songs, wie ihn jede zweite
Band veröffentlicht… aber unserer ist natürlich der geilste!
men zu arbeiten! Man kennt sich, ist befreundet
und alles läuft easy ab. Muss ja auch mal gesagt werden…
Kurze Abschlussfrage: Werden wir in der
kommenden Saison wieder die „Könige
des Nordens“ oder müssen wir noch warten? Mal so von Fußballexperten zu Fußballfans…
Euer Lieblingstrack auf der Platte?
Jungz: Hmmm… schwer zu sagen, noch finden wir alle gut … ;-) OK, also Sven findet „Der
Schein trügt“, „Mit Gottes Segen in die Hölle“,
„Rautengeil“ und „Engel“ super! Gitarrist Olli
beispielsweise auch „Der Schein trügt“!
Werdet ihr im Herbst denn nun folgerichtig auf Tour gehen oder was erwartet uns
in den nächsten Monaten?
Jungz: Ja, es ist einiges geplant, der Herr
Wendt schraubt gerade dran… Wir sind übrigens auch sehr froh, mit ihm und WMP zusam-
Jungz: Also die Hoffnung stirbt ja bekanntlich
zuletzt, aber schlimmer als letzte Saison kann‘s
ja auch fast nicht werden… Mal schauen, was
da noch an Neuzugängen vermeldet wird, als
HSVer sind wir ja Berufsoptimisten und glauben
daran, dass wir die Überraschungsmannschaft
der Saison 2012/13 werden und unter die ersten
6 kommen! Wenn man der Mannschaft mal etwas Zeit gibt und die Presse nicht wieder nach
jedem einzelnen Sieg nach Europa League und
Meisterschaft schreit, wird sich der Erfolg von
ganz allein einstellen. Und dann wird sich wieder zeigen, wer die Könige im Norden sind!
Hamburger Jungz
Und thematisch? Worum geht es?
Jungz: Ach, wir wollen uns nicht intellektueller
machen als wie wir nicht sind… Deshalb heißt
es auch „RockN Roll, Fußball und Tattoos“! Wir
sind Jungz, die mit beiden Beinen im Leben stehen, aus Hamburg und von der Straße kommen,
und wir gehen mit offenen Augen durchs Leben, da gibt es viel in Liedern zu verbraten…
Außerdem haben wir, wie wir finden, einen geilen HSV-Song geschrieben, den wir „Rautengeil“ genannt haben und bei dem Herr Wendt
von Abschlach! einen kleinen Gastauftritt hat.
Auf einem weiteren Song singt Lotto übrigens
auch mit.
Nebenbei habt ihr „Fußballgötter“ schon
mal als Videoclip online gestellt und als
EM-Song deklariert. Nur für euch oder
ist das was Offizielles?
24
supporters news
Volksparkett
Personalwechsel – aber die Erfolgsstory geht weiter!
Text & Fotos Joachim Ranau
T
ja, 62 Ausgaben haben sie geschafft und dann wohl ein wenig
geschwächelt, oder? Die Fanprojektler Thorsten Eikmeier (Moderation,
Vorbereitung) und Joachim Ranau (Vorbereitung und Regie) sind aus dem Volksparkett ausgestiegen. Aber – und das ist die
wichtigste Nachricht – das Volksparkett
geht weiter! Und man kann es vielleicht
noch etwas positiver formulieren: Jetzt ist
das Volksparkett allein in Fanhänden. Und
damit hat das „Schwächeln“ doch irgendwie Methode: Die (Fanprojekt-)Pädagogen
haben zum Entwickeln, Anschieben und Etablieren des Projektes viel beigetragen und jetzt
die Verantwortung komplett übertragen. Das
Volksparkett-Team (sieben Fans sind schon
seit 4 ½ Jahren dabei!) bleibt zudem in bewährter Besetzung zusammen und hat noch
jede Menge Verstärkung bekommen.
Mittlerweile sind nach dem Personalwechsel
die 63. und 64. Ausgabe des Volksparketts
Geschichte (Stand Anfang März 2012) und die
„Neuen“ haben schon einen prima Job gemacht. Wer hat das Team denn nun verstärkt?
Eine der wichtigsten Personen beim Volksparkett ist die, die sich um die Vorbereitung und
Organisation des Programms kümmert und bei
der Durchführung den Hut auf hat. Die in der
Woche die Themen und Gäste sammelt, anfragt und koordiniert, den Zeitplan aufstellt, diverse Telefonate führt und E-Mails schreibt. Eine
Person also, die für eine Ausgabe mit etwa einer Stunde Programm so 8-15 Stunden Vorbereitungszeit investieren muss. Nennen wir die
Person mal den Produktionsleiter. So jemanden
haben wir gesucht – und gefunden. HSV-Fan
Claudia Dreissigacker ist seit etwa zwei Jahren
Volksparkett-Stammgast und – man glaubt es
ja nicht – von Beruf Produktionsleiterin. Also
die ideale Besetzung für die 10-er-Position (wir
wünschen dem Vorstand bei der Suche für diese
Position ähnliches Glück!). Und neu dabei sind
außerdem noch Rene Koch und Axel Formeseyn (Moderation), Mathias Helbig (Technik,
Auf- und Abbau) und Nina Helbig und Jesco
Beyer (Auf- und Abbau).
26
Claudia Dreissigacker, die Leiterin des Volksparketts
Interview mit Claudia Dreissigacker
supporters news: Claudia, du bist ja jetzt
seit kurzem die Chefin bzw. die Leiterin des
Volksparketts. Erzähl uns doch mal, wer du bist,
wie es dazu kam und was du für eine Verbindung zum VP hast.
Claudia: Seit etwa zwei Jahren habe ich das
Volksparkett regelmäßig besucht und es immer
als sehr gute Alternative zur Stadionshow empfunden, weil es einfach viel persönlicher und
manchmal nicht ganz so perfekt durchgestylt
war. Außerdem passiert hier jede Woche etwas
anderes. Es waren viele interessante Menschen
aus dem Verein und auch vom Gegner zu Gast,
und es war für mich auch zu einer Art Treffpunkt
vor dem Spiel geworden. Über diverse Zufälle
und Ecken habe ich Anna vom Team kennengelernt, die von mir wusste, dass ich im Veranstaltungsbereich arbeite und mir vor einigen
Wochen den Tipp gab, dass jemand für die Or-
ganisation gesucht wird. Da habe ich dann sofort
Kontakt zu Joachim und Todde aufgenommen,
und die beiden haben mir dann „ihr Volksparkett“ anvertraut, worüber ich mich sehr freue.
supporters news: Die aus dem VP-Team ausgeschiedenen Fanprojektler Thorsten „Todde“
Eikmeier und Joachim Ranau haben ihren Ausstieg u. a. mit dem enorm hohen Aufwand in der
Vorbereitung begründet. Wie lief die Vorbereitung deiner ersten beiden Ausgaben und was
genau sind jetzt deine Aufgaben?
Claudia: Meine Aufgabe ist es, mit Hilfe des
Volksparkett-Teams zu jedem Heimspiel ein
Programm mit Gästen aus dem HSV bzw. dem
Umfeld des HSV und von der Gastmannschaft zusammenzustellen. Wir überlegen, wen wir gern
auf dem Volksparkett hätten und dann nehme
ich Kontakt auf. Es gibt einige regelmäßige Programmpunkte, wie z. B. „Angereichert“ oder
Geschichten aus dem Museum. Dann versuchen
supporters news
Umfeld der gegnerischen Mannschaft. Das erfordert schon ein wenig Mut, sich in die Nordtribüne zu begeben und sich hier zu stellen. Ich
bin froh, dass bisher auch die Gäste von nicht
ganz so beliebten Vereinen immer freundlich
vom Publikum aufgenommen wurden.
supporters news: Vielen Dank für das Gespräch und euch weiterhin viel Erfolg mit dem
Volksparkett!
Axel Formeseyn, Tom Mickel und Jojo Liebnau
Jeder ist eingeladen, die Bühne
zu betreten
Das „Volksparkett“ ist ein öffentliches Forum
wir immer wieder, HSV-Offizielle oder spannende
Leute aus der Fanszene auf das Volksparkett zu
bekommen. Die Arbeit verteilt sich auf die gesamten 2 Wochen vor einem Heimspiel. „Anfragen und warten“, wenn die Ideen da sind. Wenn
es dann erst mal losgegangen ist, kann man nur
noch hoffen, dass auch alle Gäste kommen. Beim
Spiel gegen Werder Bremen hatten wir uns auf
Frank Baumann gefreut, leider stand der mit dem
Mannschaftsbus im Stau und kam zu spät an,
und am letzten Wochenende ist uns leider der
Spieler „entwischt“. Hier haben wir zum Glück
großartige Moderatoren, die auch solche Situationen sehr unterhaltsam überbrücken können.
supporters news: Das Volksparkett hat sich ja
in den letzten Jahren immer weiter entwickelt,
was man ja unter anderem an den z.T. sehr prominenten Gästen ablesen kann. Wie kann man
Uli Hoeneß noch toppen? Hast du schon Ideen,
welche Inhalte noch dazu kommen sollten bzw.
betont werden sollten? Und: Welchen Gast hättest du gern mal auf der VP-Bühne?
Claudia: Wir haben viele Ideen für feste Programmpunkte und Gäste, sind aber auch immer
für Vorschläge von unserem Publikum oder den
Lesern offen und freuen uns darüber. Wir überlegen zum Beispiel, ein „Fundstück der Woche“
einzubauen. Wer da etwas im Internet gefunden hat oder ein kurioses Souvenir – immer her
damit. Einen Uli Hoeneß kann man vom PromiFaktor schwer toppen. Solche Gäste sind toll,
weil sie das Volksparkett bekannter machen.
Hier wollen wir aber aufpassen, dass sich die
Attraktivität und der familiäre Charme noch die
Waage halten. Freuen würde ich mich, wenn
Frank Arnesen es mal einrichten könnte, uns
zu besuchen. Aber auch Gäste vom Stadionmanagement oder dem Teammanagement wären
toll, die ein wenig über den Ablauf „Hinter den
Kulissen“ berichten können. Das ist den wenigsten Leuten bewusst, was an Arbeit dahinter steckt, dass das Stadion seine Tore öffnen
kann oder wie die Spieler hier in Hamburg in
das normale Leben integriert werden. Ich freue
mich auch bei jedem Spiel auf Besuch aus dem
von und für Fans und HSV-Mitglieder. Es setzt
sich vor Heimspielen humoristisch, kritisch und
unkonventionell mit den Themen auseinander,
denen der HSV-Fan sein Dasein gewidmet hat.
Vor allem soll das „Volksparkett“ eine Aufforderung zum Dialog sein. Das Publikum hat das
Wort, jeder ist eingeladen, die Bühne zu betreten und zu sagen, was endlich mal gesagt
werden muss. Das „Volksparkett“ bietet in seinem Programm aber auch Interessantes, Informatives, Umstrittenes und Kulturelles rund
um den HSV. So ist – als Ergänzung der Stadionshow – eine Mixtur aus Unterhaltung, Information, Talkshow, Forum und „Speakers`
Corner“ entstanden. Zwei Moderatoren führen durch das 60-minütige Programm, befragen ihre Gäste und das Publikum, werben um
Beiträge und stellen interessante Personen rund
um das Spiel und den Verein vor: Aufsichtsräte, Vorstandsmitglieder, Spieler, HSV-Abteilungen, Fanclubs, Fans, Mitarbeiter des HSV,
Vertreter der Gästeclubs, Medienvertreter, das
HSV-Museum usw. können hautnah erlebt und
befragt werden. Aber auch Künstler und Pro-
Altmann mit seinem Song „Noch ein Hamburglied“
minente, deren Herz am HSV hängt, sind auf
der Bühne des „Volksparkett“ willkommen:
Opernsänger, Musiker und Schauspieler. Das
„Volksparkett“ findet im Umlauf zwischen den
Ständen des Fanprojektes und des Supporters
Clubs direkt über dem HSV-Museum (Block 28)
auf einer fest installierten Bühne vor allen Wochenend-Heimspielen kurz nach der Stadionöffnung statt. Das „Volksparkett“-Team hat eine
Homepage (www.hsv-volksparkett.de), auf der
man u. a. die Programme und Fotos von Gästen und Zuschauern finden kann. Zudem können im Gästebuch Anregungen, Ideen und Kritik
hinterlassen werden oder direkt an das Team
([email protected]) gemailt werden.
Ausgabe 70
27
VIP beim Volksparkett
Uli Hoeneß
Text Uwe Liebnau · Foto Ulie Liebnau · Moderation Jojo und Todde
N
ormalerweise werden die Bayern nicht
mit offenen Armen empfangen. Das
Volksparkett tickt anders: Hunderte
HSV-Fans begrüßen und verabschieden Uli Hoeneß lautstark mit Uli-Rufen, pöbeln
spaßig und scheinen diesen Macher echt zu respektieren, der offenherzig, glaubwürdig, richtig sympathisch rüberkommt.
Uli Hoeneß über seinen geplatzten
Wechsel zum HSV: „Ich hatte damals 78
ziemlich Ärger mit unserem Trainer, der plötzlich gemeint hatte, ich könne nicht mehr so gut
spielen, wie es notwendig wäre. Und dann kam
Günther Netzer, der hier Manager war, und ich
war wild entschlossen zu unterschreiben und
hatte aus meiner Sicht dem HSV ein tolles Angebot gemacht. Ich war nämlich bereit für 3000
Mark Monatsgehalt zu spielen, die aber nur bezahlt werden sollten, wenn ich spiele. Trotzdem hat der damalige Vereinsarzt gemeint, er
muss mit einer Arthroskopie in mein Knie reinschauen. Und das wollte ich nicht. Das war die
Bedingung. Und dann habe ich gedacht, wenn
das dem HSV insgesamt für nur sieben Monate
nur 20tausend Mark kostet, dann brauchen sie
nicht in mein Knie reinzuschauen. Dann bin ich
wieder nach München gegangen und anschließend bin ich nach Nürnberg, da habe ich einen Freund kennen gelernt und seitdem gibt
es Nürnberger Rostbratwürste.“
Über sein Verhältnis zu den Fans: „Das
Verhältnis des FC Bayern und von mir persönlich
zu den Fans ist superklasse, besser kann es gar
nicht sein. Denn wir haben 174.000 Mitglieder
und in Deutschland 15 Millionen Fans. Meine
Rede, über die viel gesprochen wurde, ist jetzt
vier oder fünf Jahre her, und da habe ich von
diesen 15 Millionen genau 300 gemeint. Wir haben 2.800 Fan-Clubs und die, die ich gemeint
habe, das ist ein Fan-Club, der bei uns gar nicht
registriert ist. Ich denke, auch die Sache Neuer
und die Vorkommnisse im letzten halben Jahr
haben auch damit zu tun, dass ich damals richtiggelegen habe.“
Über Flyer-Verbote und Megaphon-Verbote für Gäste: „Ich glaube nicht, dass wir
Dinge in München machen gegen die Fans, sondern das hat im Prinzip damit zu tun, dass es
offensichtlich von der Polizei nicht genehmigt
wird. Wir können uns nur im Rahmen der Gesetze bewegen und wenn morgen die Polizei
erlaubt, dass im Gästeblock ein Megaphon eingesetzt werden kann, dann haben wir als Allerletzte was dagegen.“
Über die Unterstützung des „kleinen, unbedeutenden Stadtteilvereins“: „Grundsätzlich, wenn sie mal die letzten zwanzig Jahre
analysieren, dann haben wir etwa zehn, fünfzehn
Vereinen geholfen zu überleben. Unter anderem
Borussia Dortmund, die jetzt gerade uns wieder
sehr ärgern, denn die waren auch mal total pleite
und als sie gar nicht mehr weiter wussten, da haben wir kostenlos bei einem Hallenturnier mitgemacht. Als sie ihre Gehälter nicht mehr zahlen
konnten, da haben wir ihnen ohne Sicherheiten
2 Millionen gegeben. Ich bin ein großer Freund
der Tradition im Sport und ich denke, dass Dortmund oder Frankfurt oder Hertha, um nur einige
zu nennen, auch St. Pauli, Vereine sind, die die
Szene in Deutschland gut beleben und ich denke,
dass das keine schlechte Aktion war.
Über die Unterstützung des HSV, falls er
„mal ganz klamm sein sollte“: „Dann steht
der FC Bayern bereit. Aber viel lieber wäre es
mir, der HSV müsste uns nicht ansprechen und
käme auf Augenhöhe nach München, dass wir
uns richtig ärgern können. Also, wir haben mit
Thorsten Fink schon einen unserer Besten nach
Hamburg geschickt, da könnt ihr euch also nicht
beschweren.“
Bei klirrender Kälte für alle Fragen offen
Über ihn als Manager beim HSV, wenn er
denn beim HSV gelandet wäre: „Grundsätzlich glaube ich, das ist ganz ehrlich gemeint,
dass Hamburg eine Stadt ist, die nach dem FC
Bayern die einzige wäre, die langfristig gesehen
den FC Bayern richtig gefährden könnte. Wann
immer ich in Hamburg bin, ob beim Taxifahrer
oder in irgendeinem Hotel, immer werde ich
auf Fußball angesprochen. Diese Sportbegeisterung! Ich glaube, die ganze Stadt steht mehr
hinter dem HSV als es teilweise in München der
Fall ist. Unsere Stadt steht nämlich nicht so sehr
hinter Bayern, deswegen glaube ich, wenn hier
mal alles zusammenpasst, wenn die Verantwortlichen kontinuierlich an diesem Thema arbeiten, dann müssen wir uns warm anziehen.“
28
supporters news
Zehnmal spontan
Volksparkett-Ritual
Text U. Liebnau
W
enn verletzte Spieler, Präsidenten oder andere VIPs auf dem
Volksparkett interviewt werden, müssen sie spontan vorgegebene halbe Sätze ergänzen.Beim letzten
Bayern-Spiel wurde Uli Hoeneß von den Moderatoren Jojo und Todde herausgefordert:
1. Gastspiele in Hamburg sind für
mich … immer ein Erlebnis, weil ich hier
eine der tollsten Atmosphären habe in der
ganzen Welt.
2. Nach einem nervenaufreibenden Spieltag entspanne ich mich am
liebsten … am Sonntag auf der Couch,
weil es der Tag ist, wo ich mir Fußball reinziehe von oben nach unten, inklusive England und abends zum Essengehen oder in
die Sauna …
3. Wenn der FC Bayern im heimischen
Stadion dieses Jahr die Champions
League gewinnt, dann werde ich …
Kein Zwanni
HSV geht voran?
Text Daniel Eglite · Foto Witters
D
ie Initiative „Kein Zwanni für nen Steher“ (www.kein-zwanni.de) ist sicher
vielen bekannt. Bundesweit wird bei
Aktionen und Spielboykotten auf die
teilweise unglaublichen Preise im Steh- aber
auch Sitzplatzbereich hingewiesen. Zuletzt auch
in Hamburg beim Spiel gegen Borussia Dortmund. Es wird zwar immer wieder gesagt, dass
man sich Gedanken mache und dass man eine
Einigung finden werde, aber irgendwie passiert da nichts. Darum im Folgenden ein paar
Lösungsvorschläge, die man nicht so einfach
vom Tisch weisen kann, da bei Umsetzung alle
Bundesligavereine gleichermaßen „betroffen“
wären.
Der HSV bietet mit der Auswärtsdauerkarte einen besonderen Service für seine Allesfahrer.
Dieser erlauchte Kreis unterstützt unsere Mannen bei allen Spielen und hat somit auch immense Kosten zu tragen. Wenn man sich nun
bundesweit auf ein Kartenkontingent von sagen wir 400 Stück einigen könnte und diese
Ausgabe 70
durchdrehen. … also, wenn wir die Champions League gewinnen, dann schicken wir
Paulaner hier her mit Freibier.
4. Über einen Wechsel zum HSV würde
ich selbst heute noch einmal nachdenken, wenn … ich zehn Jahre jünger
wäre, und ich einen anderen Verein managen sollte, dann käme der HSV sicherlich
in Frage.
5. Dem HSV wünsche ich für die Zukunft, … dass er endlich in die Führung
Ruhe reinkriegt und dass er sein Potenzial
besser ausschöpft.
6. Mit einer lebendigen Fan-Kultur
verbinde ich, … dass Fans ihren Verein
bedingungslos unterstützen und dass der
Verein immer ein offenes Ohr für seine Fans
hat.
8. Der schönste Augenblick in meiner langen Karriere war,… 1974, als
wir zum ersten Mal den Europapokal der
Landesmeister gewonnen haben, als wir im
zweiten Spiel gegen Athletico Madrid, nachdem wir im ersten katastrophal gespielt haben und im zweiten 4:0 gewonnen haben.
9. Wenn die Löwen, 1860 München,
plötzlich wieder aufsteigen und uns
im entscheidenden Spiel die Meisterschaft versauen, dann werde ich …
die Gefahr besteht nicht.
10. Wenn auf den Wiesn noch ein einziger letzter Vierer-Tisch frei ist, an dem
schon meine speziellen Freunde Helmut Krug, Willy Lemke und Christoph
Daum sitzen, dann … würde ich versuchen, mit Helmut Krug ein Bier zu trinken.
7. Für das nächste HSV-Auswärtsspiel
in München empfehle ich allen mitgereisten Hanseaten, … wenn ihr zu uns
kommt, haben wir ein neues Museum, und
das muss man sich auch als Hamburger einmal angeschaut haben.
einheitlich zu einem moderaten Preis abgegeben würden, wäre das ein großer Schritt in die
richtige Richtung. Es wären somit alle Vereine
zu gleichen Anteilen an so einer fanfreundlichen
Aktion beteiligt. Und selbst wenn anfangs nur
einige Vereine mitmachen würden, wäre die
positive Presse und Resonanz im Allgemeinen
so groß, dass unschlüssige Vereine aus Angst
vor negativen Schlagzeilen nachziehen würden.
Also auf geht’s HSV – zeigt Initiative, geht voran
bei dieser sehr wichtigen Fan – Angelegenheit
und sammelt bundesweit Sympathiepunkte! Im
ersten Schritt sollten dabei aber wirklich nur
die Allesfahrer in den Genuss günstiger Karten kommen, denn Anhänger eines Vereins, die
nur zu zwei Spielen im Jahr fahren, meist dann,
wenn „die Großen“ kommen, können es in meinen Augen verkraften, etwas tiefer in die Tasche zu greifen!
29
41 Teams kämpfen und feiern
24. Westkurven-Meisterschaft
Text Thorsten Eikmeier · Foto Thorsten Eikmeier
S
eit September 1989 richten wir (HSV
Fanprojekt) zunächst in Kooperation
mit dem HSV und seit 1993 mit dem
HSV- Supporters Club die WestkurvenMeisterschaft (WKM) auf dem Kleinfeld aus.
Während die WKM in den ersten Jahren noch
auf den Grandplätzen hinter dem Volksparkstadion ausgetragen wurde, findet sie seit 1997
auf dem HSV-Gelände in Norderstedt auf Rasen statt. Und nachdem das Turnier in der Vergangenheit stets bei strahlendem Sonnenschein
stattfand, konnten die Teams und ihre Fans
in diesem Jahr die Parole „Durch Regen und
Wind….“ mit Leben füllen und kämpften nicht
nur um Tore, sondern auch gegen eine kräftige Brise. So gab es am Ende des Turniers einen wahren Pavillon-Friedhof zu bestaunen, die
Teams nahmen es jedoch mit Humor!
Ansonsten gab es allerdings wenig zu meckern.
Wie auch in den vergangenen Jahren herrschte
eine ausgesprochen entspannte Stimmung auf
dem Gelände und bei Grillwurst und frischen
Getränken zu günstigen Preisen verbrachte die
große Fan-Familie des HSV erneut einen gemütlichen Tag. Die mittlerweile „strengen“ Teilnahmebedingungen haben dafür gesorgt, dass
sich ein Großteil der Mannschaften von Stadionbesuchen, Auswärtsfahrten oder anderen
Die Siegermannschaft
30
HSV-Veranstaltungen kennt, was einen spürbar respektvollen Umgang untereinander zur
Folge hat. Über eine besondere Auszeichnung
als „Fairplay-Sieger“ durften sich dabei „Die
Franziskaner“ freuen. Auf dem Rasen kämpften insgesamt 41 mehr oder weniger talentierte Teams um das Erreichen der Hauptrunde
und später um den legendären WKM-Wanderpokal. Am Ende konnte sich das Team von
„HAMBURGO 1887“ im Finale verdient gegen
„Elbsolut“ durchsetzen und freute sich nach
zahlreichen Anläufen in den vergangenen Jahren ausgiebig über den Titelgewinn. Die Feierlichkeiten fielen derart überschwänglich aus,
dass sich einer der Spieler am „Pott“ verletzte
und noch am Abend operiert werden musste –
wir hoffen, dass der Finger wieder ganz ist und
sind um eine WKM-Anekdote reicher.
Herzlich bedanken möchten wir uns – auch im
Namen des HSV-Supporters Clubs – für das
Zustandekommen dieses tollen Tages bei unseren Sponsoren und Förderern: der Holsten
Brauerei, Aramark und Sinalco für ihre Sachspenden, bei den Verantwortlichen des HSV
Ochsenzoll e.V. und besonders bei Greenkeeper Patrick Garling und seinem tollen Team, dem
Sportpub Tankstelle für Bewirtung und Security,
dem tollen Grill-Team, bei Oliver Scheel, And-
reas Birnmeyer und der SC-Abteilungsleitung
für ihren Einsatz und ihre Unterstützung, beim
DRK Norderstedt, dem souveränen Schiedsrichterteam, allen WKM-Helfern und -Helferinnen
und allen Teilnehmern und Gästen!
Hier das offizielle Endergebnis der
24. WKM 2012:
1. Hamburgo 1887
2. Elbsolut
3. Holstein United (TV)
4. HH-Outsiders
5. Hinschenfelder Jungs
6. Die Bohnen
7. Edelritter
8. HH-Süd Allstars
9. Blaue Front HH-N.1
10. Rookies 2
11. Hart aber fair
12. Vollsuff Königs-Eck
13. Szene Stade
14. Sektion Spielsucht
15. TSV Holz Harburg
16. HSV-Power 1887 1
17. Hu-LiGans
18. Die Macht der Raute
19. FC Officer Down
20. Die Schlümpfe
21. Jungspunde
22. Sektion Lüneburg
23. HH-Süd Amateure
24. 1887 geboren
25. Blaue Front HH-N.2
26. Suff Crew Buxtehude
27. Pöbelblock
28. J. Beam´s Kuhlenfeld
29. HH Don Quichottes
30. Dynamo Hanseaten / Rautengeil
Fallingbostel
31. Nordboys Hamburg
32. Punktejäger HH
33. Die Franziskaner
34. HSV-Power 1887 2
35. Freundeskreis 1887
36. Rookies 1
37. Ü25
38. Fahr ma´ auswärts
39. nach einer Ergebniskorrektur ist RGF
auf Platz 30. gelandet
40. Northside NRW
41. HSV-Frauenpower 1887
supporters news
Respektvoller Umgang?
Seniorenratswahl 2012
Text Rainer Doell · Foto Witters
W
ie schnell doch drei Jahre ins
Land gehen. Mal wieder stand
eine Wahl an: die zum Seniorenrat. Anlässlich der ordnungsgemäßen Einladung traf sich die Gemeinschaft der
Senioren am 16. April im Hotel Grand Elysèe.
Nicht nur aus organisatorischen Gründen, sondern auch aufgrund der Teilnehmerzahl fand die
Veranstaltung im großen Saal des Hauses statt.
Bevor der Hauptakt des Abends durchgeführt
wurde, ging es eingangs um einen Antrag auf
Verkleinerung von 7 auf 5 Mitglieder im Seniorenrat. Dieser Antrag scheiterte. Die Versammlung entschied sich mit 71:56 Stimmen
bei 9 Enthaltungen gegen diesen Antrag. Somit war klar, das Gremium wird weiterhin mit
einem Vorsitzenden, einem Stellvertreter und
fünf Beisitzern geführt.
Danach konnte in die Wahl eingestiegen werden. Das Ehrenratsmitglied Kai Esselsgroth
hatte mit der ersten Abstimmung bereits die
Leitung an diesem Wahlabend übernommen.
Bezüglich der Reihenfolge in der Kanditatenvorstellung votierte Frau Doris Krohn als Glücksgöttin. Um den Seniorenratsvorsitz bewarb sich
Peter Gottschalk, der dieses Amt bereits einmal
Ausgabe 70
innehatte, bevor ihn der jetzige Amtsinhaber Dieter Horchler ablöste. Nach der jeweiligen
Kurzvorstellung stellten sich die Kandidaten den
Fragen der anwesenden Mitglieder.
Nach der Wahl des Vorsitzes, die Dieter Horchler
mit 81:56 Stimmen für sich entscheiden konnte,
stellten sich die beiden Kandidaten zum stellvertretenden Vorsitzenden den Anwesenden vor.
Helmut Füßinger unterlag als Herausforderer
dem bisherigen Stellvertreter, Jens Döring, bei
der Abstimmung deutlich mit 32:101 Stimmen.
Bei den Beisitzern stellten sich 9 Kandidaten vor. Die bisherigen Amtsinhaber, Bärbel Mahler, Jürgen Dornhöfer Peter Groth, Karl Haehrich, Klaus Knickmeier und Karin Elster, Walter
Weise, Oliver Wittkowsky und Stefan Rögener,
der kurzfrisitig seine Kandidatur zurücknahm.
Es waren zwei Wahlgänge erforderlich, ehe das
amtliche Endergebnis feststand. Zu Beisitzern
wurden Bärbel Mahler, Walter Weise (neu), Karl
Haehrich, Jürgen Dornhöfer im 1. Wahlgang und Karin Elster (neu) im 2. Wahlgang in den
Seniorenrat gewählt.
Bereits zu Beginn der Veranstaltung machte sich
ein gewisses Lagerverhalten deutlich. Wobei es
durchaus legitim ist, verschiedene Standpunkte
der Kandidaten durch die anwesenden Mitglieder hinterfragen zu lassen. Dennoch entwickelte
sich bei einigen Rednern zu sehr der Schwerpunkt in das Persönliche der jeweiligen Kandidaten. Animositäten und persönliche Angriffe unterhalb der Gürtellinie sollten insbesondere
auf diesen Veranstaltungen unterbleiben. Respektvoller Umgang miteinander sollten nicht
Lippenbekenntnisse einiger sein, sondern von
gewissen Personen beherzigt u. praktiziert werden. Kriegsbeile sollten nicht ausgegraben, sondern begraben werden! Der neugewählte Seniorenrat sollte sich jetzt
Ziele für die nächsten drei Jahre setzen und an
deren Umsetzung arbeiten. Die Zusammenarbeit der Gremien untereinander vertiefen und
mehr mit- als übereinander reden. Das Gleiche gilt für alle HSV-Seniorinnen und Senioren,
denn wir haben doch alle das gleiche Ziel – einen einzigartigen HSV. Insbesondere im Jahr
des 125-jährigen Bestehens.
Übrigens: Der Veranstaltungssaal hätte etwas
mehr HSV-Gesicht zeigen können. Nicht eine
Vereinsfahne – kein Hingucker in blau – weiß
– schwarz, das optische Manko einer HSV-Gremienwahl.
31
Der SC bei der EU und beim DFB
Der Supporters Club vertritt „UNSERE KURVE“ beim EU-Förderprojekt
Text Christian Bieberstein · Foto shutterstock.com
E
s ist ja mittlerweile kein Geheimnis
mehr, dass sich der europäische Fußball in finanziellen Belangen seit geraumer Zeit nicht gerade von seiner besten
Seite zeigt. Insgesamt stieg 2010 die Verschuldung der europäischen Top-Clubs um 36% im
Vergleich zum Vorjahr auf über 1,6 Milliarden
Euro an.
Die UEFA hat bereits auf die oftmals verheerende finanzielle Situation zahlreicher europäischer Vereine reagiert und führt schrittweise
das sogenannte Financial Fairplay ein, welches
die Vereine zwingen soll, nur das Geld auszugeben, das sie vorher selbst eingenommen haben.
Unterstützung erhält die UEFA in diesem Bestreben von der Europäischen Union. So bestätigte das Europäische Parlament im März
dieses Jahres, dass die Financial Fairplay-Richtlinien mit europäischem Recht vereinbar sind.
Darüber hinaus ist man in Brüssel in den vergangenen Jahren sehr aktiv gewesen, den sozialen und kulturellen Stellenwert von Sport,
insbesondere des Fußballs, herauszuarbeiten.
Am 2. Februar 2012 hat sich das Europäische
Parlament in Folge dessen dafür ausgesprochen, den Fan-Einfluss in den europäischen
Vereinen zu stärken. Das Parlament folgt damit den Richtlinien des sogenannten Fisas Re-
32
ports (benannt nach dem EU-Abgeordneten
Santiago Fisas), welcher die besondere Bedeutung des Sports in Europa hervorhebt. Der Report fordert sowohl die EU-Mitgliedstaaten als
auch die nationalen Verbände dazu auf, Maßnahmen einzuleiten, die einen stärkeren FanEinfluss in den Vereinen bewirken. So heißt es
u. a. im Änderungsantrag 238: „69. fordert
die Mitgliedstaaten und Führungsgremien der
Sportverbände auf, die soziale und demokratische Rolle jener Sportfans aktiv zu fördern,
die die Prinzipien des Fair-Play unterstützen,
indem ihre Einbindung in die Eigentums- und
Leitungsstrukturen in ihren Sportvereinen und
ihre Betrauung mit wichtigen Funktionen in
den Führungsgremien der Sportverbände gefördert werden.“
In diesem Zusammenhang unterstützt die EU
sowohl inhaltlich als auch finanziell ein Projekt von neun europäischen Fanorganisationen, das die offizielle Bezeichnung „Improving
Football Governance through Supporter Involvement and Community Ownership“ trägt. Am
20.04.2012 kam es zum ersten Treffen von Vertretern der teilnehmenden Fanorganisationen in
den Räumlichkeiten der britischen Fanorganisation Supporters Direct (SD) in London. SD verfügt in Europa über die besten Kontakte aller
Fanorganisationen zu politischen Institutionen
und Verbänden und hat dieses Projekt federführend initiiert.
Die deutsche Fanorganisation Unsere Kurve
wird in den nächsten 14 Monaten die Interessen deutscher Fans im Rahmen dieses Projekts
vertreten und mit den anderen Fanorganisationen eng zusammenarbeiten. UK wird dabei von
dem ehemaligen Mitglied der SC-Abteilungsleitung, Jens Wagner, vertreten. Unterstützt wird
er dabei von Ulrike Polenz vom Arminia Bielefeld Supporters Club.
Auf dem Treffen wurden zunächst die organisatorischen Voraussetzungen zur Teilnahme an
dem Projekt erläutert und die nächsten Schritte
abgestimmt. Zukünftig sind nationale Workshops, Maßnahmenkataloge und der weitere
Ausbau eines zum Teil bereits bestehenden europaweiten Fan-Netzwerkes geplant. Alle Anwesenden waren sich außerdem darüber einig,
dass das Projekt zukünftig einen greifbareren
Namen erhalten sollte.
Neben „UNSERE KURVE“sind folgende
Organisationen bei diesem Projekt vertreten:
· Supporters Direct (GB)
· A la nantaise (F)
supporters news
· Associação de Adeptos Sport­inguistas (POR)
· Federación de Accionistas y socios del Fútbol Español (ESP)
· Friends of the Rebel Army Society (IRL)
· Svenska Footballssupporterunionen (SWE)
· Unione Italiana Sport per Tutti – Comitato Regionale Emilia Romagna (ITA)
· VZW Eskabee 1935 FC (BEL)
Unterstützt wird das Projekt von:
· Cooperatives Europe (europaweit)
Aktiv beim DFB
Der HSV Supporters Club ist aber nicht nur international aktiv, sondern auch national beim DFB. Über die
Interessengemeinschaft „ UNSERE KURVE », die der
Supporters Club mitgegründet hat und federführend
mitgestaltet, ist der SC auch durch einen Vertreter
bei den verschiedenen Arbeitsgruppen und Gremien
des DFB präsent. Andreas Birnmeyer, Geschäftsführer des Supporters Club, vertritt UK in der AG Fanbelange/Fanarbeit und somit natürlich immer auch
den SC. Die AG hat Andreas in die Kommission Prävention und Sicherheit des DFB sowie in die vom DFB
neu ins Leben gerufene AG Stadionverbote als ihren
Vertreter gewählt. Andreas ist vom DFB auch in die
Task Force berufen worden, die im Nachgang zu den
Vorkommnissen beim Pokalspiel Borussia Dortmund
gegen Dynamo Dresden initiiert wurde.
Dazu Andreas: „Es gibt eine Vielzahl von wichtigen
und brisanten Fan-Themen, mit denen wir uns in den
AGs und der Kommission kurz- wie mittelfristig beschäftigen wollen und müssen. Kein Thema, sei es
noch so kontrovers, ist dabei tabu. Alle Mitstreiter
sind Fachleute, die wissen, worüber sie sich Gedanken machen. Das ist in jedem Fall besser, als sich bei
platten Talkshows Unsägliches von sogenannten Experten oder Leuten, die sich als solche berufen fühlen, anzuhören.“
Ob dabei auch immer alle Themen oder Probleme gelöst werden können, wird die Zukunft zeigen. Wichtig ist, dass Fans bzw. Fanvertreter gehört werden.
„Endlich wird mit uns geredet und nicht nur über
uns,“ sind sich Jens und Andreas einig. „Schon dafür
mussten wir alle lange kämpfen. Hoffentlich nimmt
man uns jetzt auch ernst, so dass gemeinsam etwas bewegt werden kann. Auch, wenn dann ggf. die
ein oder andere Wahrheit unangenehm sein könnte.
Aber so ist das nun mal im Leben.“
Wir empfinden es als große Anerkennung und Wertschätzung der Arbeit des Supporters Clubs in den
letzten knapp 20 Jahren, dass Jens und Andreas
mittlerweile regelmäßig eingeladene Experten und
Teilnehmer sind, auf deren Meinung wie Mitarbeit
nationale wie internationale Institutionen zurückgreifen.
Ausgabe 70
Geht’s noch?
Blockkontrollen in 25A
Text Patrick Reschke
V
orweg: Dies wird keine Diskussion zum Thema „Pyrotechnik“. Dazu
mag jeder stehen, wie er will. Ich persönlich mag bengalische Feuer,
sie geben das Bild einer stimmungsvollen Kurve wieder, auch im Spiel
gegen Bayern München. Böller und ähnliches hingegen lehne ich ab.
Allerdings muss man akzeptieren, dass es nun mal aktuell verboten ist, in deutschen Stadien Pyrotechnik zu zünden, sowohl auswärts als auch (besonders!) zu
Hause. Was sich die „Kollegen“ im Spiel gegen München, so gut es auch aussah, geleistet haben, war nicht korrekt. Maßnahmen seitens des HSV waren zu
befürchten und wurden auch umgesetzt. Das kann ich alles nachvollziehen und
finde es auch grundsätzlich in Ordnung, schließlich wollen wir alle keine Auswärtssperre für Fans oder sogar Geisterspiele. Allerdings war die Art und Weise
der Umsetzung seitens des Vereins beim Spiel gegen die aus der „verbotenen“
Stadt dann doch mehr als fragwürdig.
Zum einen war der Einlass am Stadion schon grenzwertig. Die Schlange zum Einlass war extrem lang. Man musste, anstatt am Bahnhof, in Stellingen oder sonst
wo noch ein gepflegtes Getränk zu nehmen, sehr zeitig beim Stadion eintreffen,
um pünktlich zum Anpfiff im Block zu sein. Denn der Weg war noch weit. Teilweise willkürlich wurden HSVer in die bereitgestellten Container gebeten, wo
man sich zum Teil einiger Klamotten entledigen durfte. Konnte auch jeder sehen,
schließlich waren Fenster in dem Ding …
War man nun im Stadion, musste man sich erneut einer Kontrolle unterziehen,
um in den Block, einem abgegrenzten Käfig, zu gelangen. Auch die angekündigte Bewegungsfreiheit im Stadion war bei einigen Ordnern unbekannt. Dieses
„Eingekessel“ kennt man sonst nur von Auswärtsspielen. Allerdings schienen
für den ganzen Aufwand doch diverse Ordner zu fehlen; denn wo sonst die Aufgänge vom Einsatzpersonal freigehalten wurden, war dieses Mal gerade im oberen Bereich des Blocks der komplette Aufgang „verstopft“, während unten relativ
viel Platz vorhanden war. Nicht auszudenken, was im Fall eines Notfalls für wertvolle Zeit verstrichen wäre.
Kurz gesagt, die Umsetzung war eher suboptimal, zumal diesmal nicht in 25A,
dafür aber im Gästeblock gezündelt wurde. Zum Schluss kam dann noch dazu,
dass sich der Verein über die Medien rühmte, unter anderem mit Benzin getränkte
Banner bei den Kontrollen sichergestellt zu haben, was sich aber als Fehler herausstellte. Kann ja auch keiner ahnen, dass frisch gemalte Banner noch nach
Farbe riechen … Ich hoffe, dass diese Maßnahmen nicht zum Standard werden;
denn die Einschränkung der Bewegung und die Kontrollen sind für mich Dinge,
die mir den Spaß an diesem Tag, neben dem komischen Auftreten unserer „Abwehr“, wirklich vermiest haben. Ich bin auch dafür, dass diejenigen, die sich unrecht im Stadion verhalten, zur Rechenschaft gezogen werden, aber nicht, wenn
es auf Kosten von 3.000 anderen normalen Fußballfans geht. Da muss es andere
Möglichkeiten geben. Man kann mir doch nicht erzählen, dass es zwar möglich
ist, einzelne Becherwerfer durch die installierten Kameras zu identifizieren (schon
miterlebt!) aber bei zündelnden Pyro-Fans gehe dies nicht.
Hier ist der HSV gefragt, Lösungen zu finden und vielleicht den Dialog zu suchen.
Ich bin sicher, zusammen mit dem SC und den Fans wird dies auch gelingen. Denn
so, wie es jetzt momentan ist, kann es nicht weitergehen. Wer zündeln will, der
zündelt auch, ob nun in 25 A, in 22 C oder bei Auswärtsspielen. Die Gefahr, dass
das alles eskaliert und möglicherweise in Geisterspielen gipfelt, ist größer denn
je. Und ganz ehrlich, da hab ich absolut kein Bock drauf …
33
„Was macht Ihr eigentlich?“
Der Terminkalender der Abteilungsleitung
Text Andreas Kloß · Fotos Andreas Kloß
E
ine Frage, die man immer mal wieder
gestellt bekommt, schließlich macht die
Abteilungsleitung (AL) ihren „Job“ ehrenamtlich. Viele denken tatsächlich,
man fährt halt zum Fußball, bekommt natürlich alles bezahlt, also Fahrten, Karten, VIP-Bereich und was sonst noch zum Fußball gehört
– oder auch nicht zum Fußball gehört- und das
war’s dann. Ganz so einfach ist das Ganze natürlich nicht. Stellvertretend für die Abteilungsleitung hier mal eine Aufzählung von Terminen,
die ich neben dem Besuch der Fußballspiele in
der Rückrunde der abgelaufenen Saison für den
Supporters Club wahrgenommen habe, bei den
anderen vier Mitstreitern sah und sieht der Kalender natürlich ähnlich aus.
14.01.2012
Testspiel Bielefeld – HSV, direkt nach dem Spiel
ging es weiter zum OFC „Rautengeil Fallingbostel“, der seinen 10. Geburtstag mit dem ersten
Abschlach!-Konzert nach längerer Pause feierte. Als Vertreter des Supporters Clubs sprach
ich ein paar Worte und überreichte ein kleines
Präsent. Insgesamt eine tolle Veranstaltung!
15.01.2012
Mitgliederversammlung des Hamburger SportVerein e.V.
17.01.2012
Treffen mit dem HSV-Vorstand, anschließend
wöchentliche AL-Sitzung
18.01.2012
Treffen zwischen der Abteilungsleitung und der
Fanbetreuung
13.02.2012
Redaktionssitzung Supporters TV, anschließend
monatliches Treffen der HSV-Senioren
20.01.2012
„Nordtribünenschnack“ im Feuervogel, allgemeine Gesprächsrunde mit Vertretern verschiedener Fanclubs und Gruppierungen über die
Fanszene des HSV
20.02.2012
Nach dem Testspiel HSV – Kopenhagen wöchentliche AL-Sitzung
24.01.2012 | 31.01.2012
Wöchentliche AL-Sitzung
30.01.2012 | 27.02.2012
Supporters TV-Sendung bei TIDE TV
01.02.2012
Besuch des OFC „Zaungäste Pinneberg“, zusammen mit Vorstand Oliver Scheel, vielen Dank für
die Einladung!
03.02.2012
Regionales OFC-Treffen in Lüneburg, zusammen
mit Aufsichtsrat Uli Klüver, vielen Dank für die
Organisation, Hucky!
26.02.2012
Regionaltreffen Wilhelmshaven mit interessantem Besuch der Fregatte Niedersachsen, organisiert durch SC-Botschafter André Dirks!
01.03.2012 | 14.03.2012
Wöchentliche AL-Sitzung
06.02.2012
Versammlung HSV Ochsenzoll e.V. mit Auflösung des Vereins aufgrund des Verlustes der
Gemeinnützigkeit
03.03.2012
Nach dem Spiel des HSV gegen den VfB Stuttgart, ging es zum Abschlach!-Konzerts nach
Marne, organisiert von unserem Regionalbetreuer Sebastian Rohmann. Laut und gut!
07.02.2012
Erst öffentliche, anschließend wöchentliche ALSitzung im Fanhaus
09.03.2012
Regionaltreffen in Wesselburen bei Heide, organisiert vom OFC Nord-Ditschis.
08.02.2012
Arbeitskreis Regionalbetreuung, anschließend
Redaktionssitzung supporters news
11.03.2012
Regionaltreffen Siegerland mit Vorstand Oliver
Scheel und unserer Fanbeauftragten Nicole Hellendoorn, anschließend ging es zum Spiel ‚auf’
Schalke. Vielen Dank an unseren Regionalbetreuer Klaus Rose für die Organisation!
12.02.2012
Regionaltreffen Rheinland vor dem Auswärtssieg
beim 1. FC Köln, danke an den OFC „S-HH-O“!
34
24.02.2012
Begleitung eines Sonderzuges, den der HSV
OFC „Hamburgian 1887 Oberhessen“ zusammen mit einem Gladbach-Fanclub von Marburg
aus zum Spiel unseres HSV in Mönchengladbach organisiert. Klasse Aktion! Vor Ort Arbeit
in der Supporters Botschaft, Rückfahrt dann
am Sonnabend.
supporters news
17.03.2012
Halbjährliche OFC-Versammlung im Stadion,
als Gast konnten wir einen sympathischen
Paolo Guerrero begrüßen, anschließend HSV
– SCF
19.03.2012
AL-Sitzung außer der Reihe
21.03.2012
HSV(A) – „Rasenball“ Leipzig, anschließend
öffentliche und interne AL-Sitzung im Fanhaus
26.03.2012
Supporters TV-Sendung bei TIDE TV
28.03.2012
Infoveranstaltung mit Vorstand Oliver Scheel
und Co-Trainer Frank Heinemann in der Raute,
anschließend wöchentliche AL-Sitzung
31.03.2012
Regionaltreffen beim OFC „HSV Fans Luxemburg“, anschließend gemeinsame Busfahrt
zum Spiel 1. FC Kaiserlautern – HSV! Ein toller Tag, danke an Isabelle und Eric!
03.04.2012 | 12.04.2012
Wöchentliche AL-Sitzung
13.04.2012
Besuch beim OFC Diamanten im Lindenhof,
ein sehr angenehmer Abend, u. a. mit Hermann Rieger! Vielen Dank für die Einladung,
Martina!
18.04.2012
Öffentliche AL-Sitzung in der Raute, anschließend wöchentliche AL-Sitzung
21.04.2012
Regionaltreffen Nürnberg zusammen mit
Aufsichtsrat Ernst-Otto Rieckhoff, anschließend FCN – HSV, sehr gut vorbereitet von unserem Botschafter Georg
Lauterbach.
25.04.2012 | 02.05.2012
Wöchentliche AL-Sitzung
27.04.2012
Abendessen der Abteilungsleitung mit einem ehemaligen HSV-Präsidenten zu seinem Geburtstag
28.04.2012
HSV – Mainz, Treffen mit OFC Schweriner Jungs und Geschenkübergabe zum Fanclub-Jubiläum
05.05.2012
Sonderzug-Begleitung, Regionaltreffen mit
Weißwurstfrühstück in der Nähe von Augsburg beim OFC „HSV-Freunde Blau-Weiss“
(Vielen Dank dafür!), anschließend FCA – HSV
08.05.2012
Redaktionssitzung supporters news
09.05.2012
Vierteljährliches Treffen der HSV-Gremien in
Norderstedt
14.04.2012
Arbeitstreffen mit Regionalbetreuern und Botschaftern, anschließend HSV – Hannover 96
10.05.2012 | 05.06.2012
Wöchentliche AL-Sitzung
15.04.2012
Regionaltreffen für das Emsland in Meppen, vielen Dank an unseren Botschafter Jens Klünder.
16.05.2012
Öffentliche und anschließend wöchentliche
AL-Sitzung im Fanhaus
16.04.2012
Versammlung der HSV-Senioren mit Wahl des
Seniorenrates, noch einmal Glückwunsch an
alle Gewählten!
20.05.2012
Außerordentliche Mitgliederversammlung zu
Satzungsänderung und Inforversammlung des
HSV e.V. im Stadion
17.04.2012
Arbeitstreffen zum „Walk of fame“, vielen
Dank an Herrn Maske.
21.05.2012
AL-Treffen mit dem HSV-Vorstand, anschließend wöchentliche AL-Sitzung
Ausgabe 70
22.05.2012
Eröffnung der neuen Vereinsgastronomie
„Anno 1887“ auf der Sportanlage Ochsenzoll in Norderstedt
24.05.2012
Supporters TV-Sendung bei TIDE TV
29.05.2012
Treffen der AL mit der Fanbetreuung
02.06.2012
Ehrenamtlichen-Feier des Supporters Clubs
als Dank an die ehrenamtlichen Helfer für die
Unterstützung in den vergangenen Monaten!
Ein schöner Abend!
04.06.2012
Versammlung der HSV-Senioren
06.06.2012
OFC-Besuch „83er Geist“, vielen Dank für die
Einladung zum Grillen.
09.06.2012
Besuch des Fußball-Turniers süddeutscher
HSV-Fanclubs in Vaihingen bei Stuttgart, vielen Dank an unseren Regionalbetreuer Roland
Schinkel für die Organisation!
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Es kann nur besser werden!
Berichte über die Spiele der Profis
Text Philipp Markhardt · Fotos Oliver Meyer
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supporters news
HSV vs. Borussia Dortmund 1:5
Stadion im Volkspark*
Nach der Winterpause gegen einen der Großen zu spielen ist ja immer so eine Sache. Wie
startet der Gegner in die Rückrunde? Haben
wir eine Chance? Nach dem Testspiel in Bielefeld musste man hoffen, dass Dortmund
denkbar schlecht aus den Startlöchern kommen würde. Das taten die Borussen allerdings
nicht und fiedelten den HSV mal ganz locker
mit 5-1 ab, weshalb der Anhang an diesem
Abend den Volkspark sehr bedrückt in Richtung der eigenen vier Wände verließ. Und kalt
war’s auch noch!
Hertha BSC vs. HSV 1:2
Olympiastadion Berlin
Endlich mal wieder nach Berlin, und das
Ganze auch noch am Sonnabend. Eines der
Auswärtsspiele mit der kürzesten Anreise lag
an und Rahmenprogramm wurde ebenfalls
geboten. So lud bereits am Freitagabend die
HSV-Fanszene Berlin zum 5,5-jährigen Jubiläum ein, und auch sonst vertrieben sich die
mitgereisten Hanseaten ganz gut die Zeit,
weiß das Olympiastadion doch mittlerweile
als eines der wenigen damit zu überzeugen,
dass umbei noch ein wenig Infrastruktur vorhanden ist. Schade, dass es so kalt war und
schade, dass die olle Hertha dem Gästeanhang bis auf Schals und Zaunfahnen alles verboten hatte. Das sollte sich natürlich auch auf
die Stimmung der mitgereisten Hamburger et-
Ausgabe 70
was auswirken, die aber immerhin mit ansehen durften, wie ihr Team einen verdienten
(wenn auch zum Ende hin gefährdeten) Auswärtssieg einfuhr. Hat man in Berlin ja auch
nicht so oft. Negativ fielen natürlich erneut
die pingeligen Kontrollen im Stadion auf, die
es allerdings auch nicht zu verhindern vermochten, dass irgendein Intelligenzallergiker La Bombas mit ins Stadion schmuggelte
und diese vom Oberrang in den vollbesetzten Stehplatzblock der eigenen Leute warf.
Gottlob wurde hier niemand ernsthaft verletzt. Bleibt die Frage, warum das niemand
im Oberrang gesehen hat? Nach dem Spiel
ging es dann zügig ins Berliner Nachtleben.
Ist ja auch mal was anderes, als ständig nur
den Hamburger Kiez vor Augen zu haben.
HSV vs. FC Bayern München 1:1
Stadion im Volkspark*
Wie sagte Uli Hoeneß auf dem Volksparkett
(kurz bevor er dem Hamburger Anhang im Falle
des Münchner CL-Sieges Freibier versprach)
doch gleich? Die Bayern würden sich freuen,
den HSV wieder auf Augenhöhe zu sehen. Dieser Wunsch sollte zumindest für die kommen
den 90 Minuten schneller in Erfüllung gehen,
als es Hoeneß recht gewesen sein dürfte. Ein
über weite Teile des Spiels deutlich überlegener und kampfeslustigerer HSV machte es
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dem FCB im Nord-Süd-Gipfel (nicht Derby) extrem schwer und begeisterte seine Fans damit,
dass er die Münchner fast immer kontrollierte.
Fast? Ja, genau! Denn kurz vor Schluss tat er
das eben nicht, die Bayern hatten Dusel und
Ivica Olic egalisierte doch noch die HSV-Führung von Jacopo Sala. Vor dem Spiel wäre sicherlich jeder mit einer Punkteteilung zufrieden
gewesen, so allerdings überwog doch irgendwie die Enttäuschung über die verlorenen zwei
Punkte. Sollte etwa die Choreo vor Beginn am
Ergebnis schuld gewesen sein? Bekanntermaßen hat sich beim HSV eine Gruppe gebildet,
die dieser Verschwörungstheorie anhängt. Apropos Choreo: Auch im A-Rang gab es choreographische Aktivitäten vor der ersten wie auch
vor der zweiten Hälfte. Letztere in Form einer
Blockfahne und Pyrotechnik, was den Verein
in den Folgewochen noch beschäftigen sollte.
1.FC Köln vs. HSV 0:1
Müngersdorfer Stadion
Sonntagsspiel in Köln, geile Nummer, DFL… Erneut mussten deutlich mehr als 350 Kilometer
(One Way) abgerissen werden, um den HSV zum
Sieg zu schreien. Das alles in Köln-Müngersdorf,
wo mal wieder kaum etwas erlaubt war. Trotzdem zeigte sich der Hamburger Anhang in einem
nervenaufreibenden Geduldsspiel ohne große
Höhepunkte gut aufgelegt und unterstützte die
Mannen auf dem Feld vorbildlich. Das Spiel war
– wie bereits erwähnt – eines zum Davonlaufen
und viele dürften sich bereits mit einem Unentschieden abgefunden haben, als es Paolo Guerrero gelang, den Ball doch noch irgendwie ins
Kölner Tor zu bringen. Der Gästeblock glich einem Tollhaus, und nach dem Abpfiff feierten die
mitgereisten Schlachtenbummler ausgiebig mit
der Mannschaft und insbesondere David Jarolim,
der an diesem Tag extrem stark war.
38
HSV vs. SV Werner Brehm 1:3
Stadion im Volkspark*
Viel mehr Ballbesitz aber auch haarsträubende
Fehler führten zu dieser Niederlage im Nordduell, das erneut von einer Choreographie eingeläutet wurde. Gesprächsthema Nummer 1
waren jedoch die verstärkten Kontrollen am Einlass vor 25A (siehe Bayernbericht). Karteninhaber konnten nur einen bestimmten Eingang
nehmen und mussten sich „speziellen“ Kontrollen unterziehen. Hierzu gehörte es in Verdachtsfällen auch, dass man in einen Container
gebeten wurde, um sich einer genaueren Untersuchung zu unterziehen. Zudem waren Hundestaffeln am Werk. Klar, es war abzusehen,
dass der Verein auf die Pyroshow vom Bayern-Spiel reagieren musste, doch so? Kollektivmaßnahmen und Restriktionen, wie höhere
Zäune, werden bei dem Problem mit Sicherheit
nicht helfen, eher werden sie zu Trotzreaktionen führen. Auch die Spezialdurchsuchungen im
Container sind ein Affront! Besonders vor dem
Hintergrund, dass der Verein selbst reagieren
würde, wenn derartiges auf seine Fans bei einem Auswärtsspiel warten würde. Für zusätzlichen Ärger sorgte die Meldung über ein mit
einer „leicht entflammbaren Flüssigkeit“ getränktes Spruchband, das man gefunden haben
wollte. Nachdem ein Polizeisprecher dies bereits
dementiert hatte, hielt es der Verein erst einmal
nicht für nötig, diese Nachricht zu dementieren oder wenigstens zu relativieren (angeblich
wurde danach ja ein Gutachter eingeschaltet).
Ebenso verkündete man, besonders viel Pyrotechnik sichergestellt zu haben. Hierbei wurde
der Eindruck erweckt, dass diese nur aus der
25A-Kontrolle stammte, was laut Stadionchef
Kurt Krägel nicht der Fall sei. Es ist schon recht
bemerkenswert, das „Krisenmanagement“
samt der Kommunikation. Aber immerhin ließ
es die Niederlage vergessen.
VfL Borussia Mgladbach vs. HSV 1:1
Borussiapark
Kein Sonntagsspiel dieses Mal, dafür aber auf
einem Freitagabend. Geilomat! Es sollte nach
supporters news
Gladb… ähm Rheydt gehen. Ins niederrheinische Nirgendwo, direkt an der Autobahn.
Drumherum nur Wiesen. Idyllisch… Ein gutes
Gefühl hatte man vor diesem Spiel ja nun nicht
unbedingt. Nach einer peinlichen Niederlage
im letzten Spiel und angesichts der diesjährigen
Stärke der Fohlenelf war das auch nicht weiter
verwunderlich. So war es auch umso erstaunlicher, dass der HSV nicht nur gut mithalten
konnte, sondern sogar das Spiel machte. Gladbach hingegen trat nicht gerade als Heimmannschaft auf. Trotzdem ging die Borussia durch ein
Abseitstor von Hanke in Führung, das der HSV
in der zweiten Hälfte jedoch verdientermaßen
egalisierte. Schade, dass die Mannschaft den
wieder einmal zahlreich vertretenen Anhang
nicht noch mit einem Siegtor beschenkte. Aber
man kann wohl nicht alles haben…
HSV vs. VfB Stuttgart 0:4
Stadion im Volkspark*
Notiz vom 05.03.2012: Ich möchte nicht über
das vergangene Wochenende sprechen…
FC Schalke 04 – HSV 3:1
Turnhalle zu Schalke
Erneut wurde kein Punkt geholt und der Relegationsplatz rückte immer näher. Bereits zur
Halbzeit stand das Endergebnis an diesem Sonntagabend fest und hätten das die mitgereisten
HSVer vorher gewusst, wären sie wohl mit Sicherheit nicht mehr geblieben. So erlebten sie auch
noch die zweite Hälfte dieses fast schon historischen Spiels, denn es war der erste Heimsieg
der Knappen gegen den HSV seit dem Jahr 2004.
HSV – SC Freiburg 1:3
Stadion im Volkspark*
Um Gottes Willen! Schon wieder 1-3! Gegen
Ausgabe 70
Freiburg! Zuhause!! Da fällt mir doch nichts
mehr ein…
VfL Wolfsburg – HSV 2:1
Arena der Verbote
Ein Freitagabendspiel in Südostniedersachsen
ist sicherlich nicht das Schlimmste, es geht allerdings auch deutlich besser. Na gut, so war
wenigstens am Wochenende ein Abstecher
zum Old Firm in Glasgow drin. Im Sonderzug
ging es bei herrlichem Sonnenschein gen Mittellandkanal, und viel zu schnell verging leider
eine lustige Fahrt im Kreise zahlreicher Bekannter. Am Ziel angekommen gab es natürlich wieder die befürchtete Rundumbetreuung, so dass
an ein Bierchen in einer gemütlichen Kneipe
nicht zu denken war. Falls es sowas in Wolfs-
burg überhaupt gibt. So ging es ins Stadion, um
festzustellen, dass die Wolfsburger Ultras boykottierten, da das Unternehmen diversen Personen ein Hausverbot erteilt hatte, ohne dass
wenigstens ein Ermittlungsverfahren vorlag.
Florian Gattwinkel und seine Schergen werden
irgendwie immer dreister. So konnte man also
feststellen, dass die Nichtstimmung bei normalen Spielen in Wolfsburg heute tatsächlich noch
mal unterboten werden konnte. Respekt hierfür! Erst in der zweiten Hälfte fielen die Tore. Der
HSV konnte den Führungstreffer des VfL umgehend egalisieren, doch leider musste Drobny
nach einem Freistoß in der 75. Minute erneut
hinter sich greifen. Dem HSV gelang es nicht, in
den letzten 15 Minuten noch einmal auszugleichen und stand erneut mit leeren Händen da.
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1.FC Kaiserlautern vs. HSV 0:1
Fritz-Walter-Stadion
Wo, wenn nicht hier? Wo sollte der HSV dann
gewinnen? Mit einem mulmigen Gefühl reiste
eine ganze Armada von mehr als 5.000 HSVern
auf den Betzenberg, um ihre Mannschaft bedingungslos zu unterstützen. Und tatsächlich, es
sollte helfen. In der 28. Minute machte Jansen
den entscheidenden und vielumjubelten Treffer, zum 1-0 für den HSV, der gleichzeitig auch
den Sieg bedeuten sollte. Nach einer hart umkämpften Partie musste sich der glücklose FCK
dem Urgestein der Liga geschlagen geben, was
im Gästebereich zu orgiastischem Jubel führte.
Hurra, wir leben noch!
40
HSV – SV Bayer Leverkusen 1:1
Stadion im Volkspark*
Es hat nicht sollen sein! Der von Petric verwandelte Elfmeter in der 40. Minute war zu
wenig, um heute als Sieger vom Platz zu gehen. Schade, dass der Osterhase da nicht etwas großzügiger mit den Eiern im Leverkusener
Netz war. Der HSV wartet nun seit sieben Heimspielen auf einen Sieg vor eigenem Publikum.
Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen, sagt
der Volksmund jedenfalls. Ob das aber reicht?
SAP Millionen – HSV 4:0
Da im Südwesten, irgendwo auf dem Feld
Auf einem Mittwochabend nach Sinsheim zu
müssen ist ja schon Strafe genug. Sich eine der-
art blutleere Leistung des HSV antun zu müssen, bringt das Fass allerdings zum Überlaufen.
Nicht wenige Leute waren schwer angefressen.
Sollte der viel beschworene Schulterschluss zwischen Team und Fanszene damit beendet sein?
HSV – Hannoverscher SV von 1896 1:0
Stadion im Volkspark*
Er sollte es nicht! Der SC mobilisierte alles, was
zu mobilisieren war, der Heimanhang präsentierte ein Bekenntnis zum Team und peitschte
die Mannschaft nach vorne. Diese dankte es
dem HSV und gewann gegen den kleinen HSV
von der Leine mit 1-0. Manch einer witterte
nach dem Spiel Schützenhilfe aus der niedersächsischen Hauptstadt, wo man dem Club von
supporters news
der Elbe ja durchaus verbunden ist. Hamburg
sagt Danke!
somit zumindest zuhause beendet. Es folgte
also nur noch das Debüt in Augsburg.
1.FC Nürnberg vs. HSV 0:1
Max-Morlock-Stadion
Nürnberg im Sommer gehört seit jeher zu
den besten Auswärtsfahrten. Biergärten, gutes Bier, leckeres Essen und freundliche Menschen machen die Fahrt an die Pegnitz stets zu
einem schönen Wochenendtrip. Schade, dass
das Wetter dieses Mal nicht mitspielte. Wieder hatte der HSV das gesamte Kontingent an
Gästekarten benötigt und der Anhang ging erneut gut ab. Das konnte man vom Team leider nicht behaupten. Erneut sprang nur ein
mickriger Punkt heraus. Das große Zittern ging
also weiter.
FC Augsburg – HSV 1:0
Irgendeine 08/15-Arena
am Ende der Welt
Gut, dass wir durch waren, denn das war auch
schon wieder nichts. Die Saison endete, wie
sie begann, nämlich mit einer Niederlage.
Aber was soll’s, reden wir nicht mehr drüber.
War sonst noch was zu erwähnen? Höchstens, dass sich die Augsburger Fanszene mit
Sicherheit nicht sonderlich beliebt gemacht hat
beim Hamburger Anhang. Die „RathausplatzVerteidigung“ jedenfalls war mehr als peinlich und hat sicherlich nicht dazu beigetragen,
dass man in Hamburg in Zukunft wohlgelitten
ist. Und das Stadion? Eine weitere schmucklose
„Arena“, wie es neudeutsch so widerlich heißt.
Dazu auch noch am A… der Welt ohne irgendeine Infrastruktur drum herum, die der Fußballfan so benötigt. Das Bier dazu auch noch so
gut wie alkoholfrei und die Organisation der
Shuttlebusse katastrophal. Absolut nicht bundesligareif. Damit will ich auch schließen. Jetzt
brauche ich erst mal etwas Abstand.
HSV – FSV Mainz 05 0:0
Stadion im Volkspark*
Nicht schön, dafür aber am Ende mit glücklichem Ausgang verlief das Spiel gegen Mainz,
das dem HSV am vorletzten Spieltag den Klassenerhalt sicherte. Die Partie selbst war eigentlich ohne wirkliche Höhepunkte, sodass sich
alles auf die Verabschiedung von David Jarolim und Mladen Petric konzentrierte, die sichtlich bewegt waren von dem Abgang, den ihnen
das Publikum in Hamburg bereitete. Beide waren zu Tränen gerührt und verabschiedeten sich
höchst emotional aus dem Volkspark, und auch
so mancher Fan konnte mit einer Träne im Augenwinkel gesichtet werden. Die Saison war
Ausgabe 70
*Auf Wunsch des V.i.S.d.P. der supporters
news wurde der ursprüngliche Name unseres Stadions in „Stadion im Volkspark“
geändert. Der Autor protestiert gegen das Verbot der freien Meinungsäußerung und erinnert freundlich an Art. 5 GG.
Keiner stoppt den Dino!
Rückblick auf den Abstiegskampf
Nie wieder Hoppenheim!
Text Andreas Kloss
E
s sei denn, er stolpert… Was für eine Saison, was für ein Finale, was für ein
Glück, dass es tatsächlich drei Mannschaften gab, die noch schlechter als wir
waren! Katastrophal, anders kann man die Punkteausbeute - gerade bei Heimspielen - unseres HSV wohl nicht nennen. Dass das Publikum trotzdem bei den
Spielen relativ ruhig geblieben ist, ist wohl eher dem angekündigten Umbruch und
der Geduld der HSV-Fans als begeisterndem Fußball unserer Truppe zuzuschreiben!
Und machen wir uns doch nichts vor – am Ende haben uns die nur wenigen brauchbaren
Auftritte unserer Mannschaft den Klassenerhalt gerettet: Der erkämpfte Sieg in Kaiserslautern, der stimmungsvolle Heimsieg gegen Hannover (nur wenige Tage nach der blamablen 4:0-Niederlage in Hoppenheim - Riesenrespekt an das Hamburger Publikum!) und
mit Abstrichen die Punkte gegen Leverkusen und in Nürnberg. Vor allem der blamable
Auftritt in Hoppenheim liegt da noch schwer im Magen – hatte man bis dahin nur arge
Bedenken, kam nun noch die blanke Angst vor dem Abstieg hinzu.
Fazit: So eine Saison braucht keiner mehr. Und solche Auftritte wie in Hoppenheim erst
recht keiner! Und keiner möchte darüber nachdenken, wie wohl alles gekommen wäre,
wenn wir in Augsburg noch einen Punkt oder Sieg benötigt hätten… Auf ein Neues,
nur der HSV!
42
supporters news
Grausame Saison mit Happy-End
Text Peter Kupka
I
ch fahre jetzt seit über 32 Jahren zu allen Heimspielen und zum Großteil zu allen Auswärtsspielen. Ich muss sagen, die vergangene Saison war, gerade in spielerischer Hinsicht
die armseligste von allen. Und nur der extremen Schwäche der drei anderen Traditionsvereine aus Berlin, Köln und Kaiserslautern haben wir es zu verdanken, dass die Saison
nicht mit dem Abstieg in die zweite Liga endete. Es waren wirklich nur sieben Saisonspiele,
in denen der HSV seinen Fans guten Fußball präsentierte. In den beiden Spielen unter Rudolfo Cardoso in Stuttgart und gegen Schalke sowie danach, als Thorsten Fink schon Trainer war, zu Hause gegen Bayern und Hannover, in Berlin und Mönchengladbach und dazu
noch bei der unglücklichen Pokalniederlage in Stuttgart. Dazu gab es noch etwas mehr als
eine Handvoll Spiele mit durchschnittlichen Leistungen, die ich mir jetzt spare aufzuzählen. Alle anderen Spiele einschließlich der beiden peinlichen Pokalauftritte in Oldenburg
und Trier waren wirklich eine Qual für die treuen HSV-Fans, die glücklicherweise die Nerven
behielten und in der entscheidenden Phase bedingungslos hinter ihrem HSV standen. Jetzt
kann man nur hoffen, dass die vielen jungen Spieler sich weiterentwickelt haben und sich
nun stabiler und konstanter präsentieren und dass unsere Neuzugänge sich auch wirklich
als Verstärkung erweisen, damit wir eine entspanntere Saison 2012/13 erleben. Wir sollten es zumindest schaffen, uns wieder im Mittelfeld der Bundesliga zu etablieren. Eine weitere Saison im Abstiegskampf möchte wohl kein HSVer wieder erleben, denn irgendwann
würde das auch mal nicht wieder gut gehen. Wir standen ja nun schon einige Male mit einem Bein in Liga 2 und haben es bisher ja immer geschafft, das Horrorszenario zu verhindern. Ich möchte eine weitere Saison der Art 2011/12 meinem Nervensystem nicht zumuten,
denn irgendwie waren die Monate März und April schon sehr gesundheitsgefährdend.
Wenig emotional
Text Bertram Bonacker
I
m Gegensatz zu den Abstiegskämpfen 1997/98 und 2006/07 wirkte der aktuelle Kampf um den Klassenerhalt trotz der äußerst prekären Situation bis in
den April hinein bisweilen wenig emotional, das mag mitunter an drei Dingen
gelegen haben: Erstens fehlte einem bei dieser Mannschaft sehr oft die Identifikation zum Verein, Zweitens (so kam es zumindest bei mir an) wirkten die Aktionen vom Verein / SC („Wir für Euch…“ usw.) sehr „aufgesetzt“, getreu dem
Motto: „Wir müssen ja was machen!“ und Drittens deutete sich diese Katastrophensaison schon sehr früh an, wenn nicht sogar schon in der Vorbereitung.
Vieles was die sportlichen Leistungen betrifft, war auf Zufall ausgelegt, mit Abstiegs-KAMPF hatte das
wenig zu tun, da erinnerte man sich gerne an Hollerbach, Fischer, Brazzo, Rost und Olic, die damals auch
mal Gras gefressen haben. Man konnte nur froh sein, dass zwei Mannschaften noch schlechter waren und
eine Mannschaft weniger Glück bzw. mehr Pech hatte. Wir vom Fanclub Oberhessen hatten auf den Fahrten trotzdem unseren Spaß, allerdings haben wir uns schon oft die Frage gestellt, warum man sich diese
90 Minuten antun muss, wahrscheinlich ist es die Angst etwas Besonderes zu verpassen und sei es ein 0:0
zuhause gegen Mainz, welches den Klassenerhalt sichert.!
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Nächstes Jahr wird’s besser!
Text Die Sternschnuppen
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Es war der 10. September 2011 und unsere Jungs spielten mal wieder in Bremen. Wir: Letzter, Bremen: Zweiter. Wie gehabt waren auch „Die Sternschnuppen“ vor Ort. Trotz 1A-Support verloren unsere Jungs auch dieses Match und blieben Letzter. Glücklicherweise nahm die Saison ein gutes Ende
und so siegen wir eben in der kommenden Saison in Bremen. NUR DER HSV!
supporters news
Zentnerlasten fallen ab
Text Stefan Nowski
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ie Türen des Zuges nach Hannover schließen und es hat etwas Endgültiges, ein Zurück gibt
es nicht mehr an diesem 31. März 2012. Gerade in Delmenhorst zugestiegen, auf dem Weg
nach Hannover, suche ich meinen Platz.
Ich setze mich hin und frage mich: Wie konnte es eigentlich dazu kommen, dass wir uns in einer derart prekären Situation befinden? Spontan fällt mir der 24. Spieltag ein, unser 0:4 auf eigenem
Platz gegen den VfB Stuttgart, aber auch das Heimspiel am 26. Spieltag gegen den SC Freiburg und
das desaströse 1:3, hätten wir das nur gewonnen. Genau, die Heimspiele, zu Hause rettet man sich
doch! Aber was haben wir da vorzuweisen? Heute aber spielen wir auf gegnerischem Platz, das liegt
uns, muss uns liegen. Versuche ich mir selber Mut zu machen? Ich verschicke einige SMS, versuche alle
auf das einzuschwören, was da kommen mag. Jedem ist klar, was der heutige Tag bedeutet. Trinke ich
gerade tatsächlich schon mein drittes Bier? Die beruhigende Wirkung von Hopfen kann ich leider nicht
bestätigen. Gleich ist Hannover erreicht.
Der Umstieg in Hannover geht schnell vonstatten, im Zug nach Mannheim treffe ich schnell „bekannte
Nasen“. Das hilft. In Gemeinschaft vergeht die Zeit schneller und die Ablenkung hilft. Nun rennt die
Zeit wirklich und der Anpfiff rückt unaufhaltsam näher. Kurz vor dem Kick erfahre ich von der Aktion,
dass Autobahnbrücken auf dem Weg nach Kaiserslautern in unseren Farben geschmückt wurden - ein
Gänsehautmoment.
Als der Anpfiff ertönt, merkt man unserer Mannschaft deutlich die Nervosität an. Jaroslav Drobny kann
sich mehrfach auszeichnen. In der 18. Minute dann unsere erste Chance, doch Marcus Berg köpft Tobias Sippel den Ball in die Arme. Hätte der nicht drin sein können? Allerdings scheint unsere Mannschaft jetzt besser ins Spiel zu kommen. In der 29. Minute ist dann der Moment gekommen: Marcell
Jansen zieht kurz und trocken ab, wir führen! Die Vorarbeit von Marcus Berg war dabei sehenswert
und der Schuss von Ivo Ilicevic konnte schon nur noch mit einem Handspiel geblockt werden. Aber Jansen stand ja goldrichtig!
Würde das noch ein langer Weg werden, und was für einer!
Unsere Entlastung in der zweiten Hälfte beschränkt sich auf wenige Vorstöße. Die größte Chance hierbei haben wir durch einen Lattentreffer von Ivo Ilicevic in der 63. Minute. Ansonsten sehen wir einen
überragenden Jaroslav Drobny in unserem Tor. Sensationell pflückt er alles raus. Als Gojko Kacar kurz
vor dem Abpfiff Olcay Sahan in unserem Strafraum foult, stockt wohl jedem der Atem, aber Schiedsrichter Thorsten Kinhöfer pfeift keinen Strafstoß! Wenige Minuten später erschallt der Schlusspfiff und
Zentnerlasten fallen ab.
Als die Mannschaft zum Block kommt und aus tausenden Kehlen „Niemals zweite Liga“ über den Betzenberg donnert, laufen mir ein, zwei Tränen über das Gesicht. Unser erstes Etappenziel ist erreicht!
Allein der Weg vom Stadion zum Bahnhof ist unbeschreiblich, alle liegen sich in den Armen, jeder hat
verstanden, wie wichtig diese drei Punkte sind. Wir sind zurück im Leben.
Mit dem ersten Zug verlassen wir Kaiserslautern um in Mannheim einen Irish-Pub fest in blau-weißschwarze Hand zu nehmen. Eine ausgelassene Stimmung! Während der Rückfahrt habe ich persönlich mehr gelacht, als vorher in vierzehn Tagen. Mir ist klar, jetzt schaffen wir das, unsere Mannschaft
hat gekämpft, sie wollte! Auch wenn der Weg zum ersehnten Klassenerhalt noch lang werden sollte,
wir haben es gepackt!
In diesem Sinn, niemals zweite Liga!
Ausgabe 70
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Abstieg unvorstellbar?
Blick zurück und nach vorn
Text & Fotos Sven Hornung
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nspannung, Wut, Fassungslosigkeit:
Viele Tausend Anhänger leiden seit
Wochen mit ihrem Hamburger SV –
und halten dem Verein dennoch die
Treue. Ein Besuch vor dem letzten Saison-Heimspiel im „Strongbows“, dem HSV Supporters
Treff in Kiel.
Sie sind immer da, jeden Donnerstag. Dieselbe Uhrzeit, der selbe Tisch. Nur die Kellnerinnen wechselten in den vergangenen Jahren
das ein oder andere Mal. Hinter dem Tresen
hängt eine HSV-Girlande. Ein Überbleibsel, das
an die letzte Faschingsfete erinnert. Aber auch
wenn der kommende Gegner aus der Karnevalshochburg Mainz in Hamburg gastiert, ist
den Mitgliedern des ältesten Fanclubs in Kiel
und Umgebung, den „Mega Hamburgern Kiel“,
gar nicht zum Feiern zumute.
„Samstag sind wir gerettet, weil Köln verliert“,
sagt Jürgen Hasberg spöttisch. Der 47-Jährige
hält den „Rothosen“ seit 1979 die Treue. „Man
kann die Unterhose wechseln, aber nicht den
Verein“, sagt er. Dirk Naumann (43), Auswärtsdauerkarteninhaber, nickt mit dem Kopf. „Wir
wären auch in der zweiten Liga wieder dabei
gewesen, aber an den Abstieg glaubt jetzt niemand mehr.“ Die bescheidenen Leistungen des
HSV in den vergangenen Wochen und Monaten seien aber noch lange nicht vergessen. Nau-
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mann nippt an seinem Bier. „Das Schlimmste“,
sagt er, war die Partie in Hoffenheim, als die
Fans des Retortenclubs: 2. Liga – Hamburg ist
dabei! anstimmten. Für mich war das der negative Höhepunkt der Saison.“ Rene Benedix (45)
meint: „Bei den Heimspielen bin ich oft ausgerastet, bei Auswärtsspielen musste meine Fernbedienung des Öfteren dran glauben.“
Dominik Winkelmann (32) setzt sich an den
Stammtisch. „Unser Aufsteiger“, sagt Naumann. Winkelmann ist Fan von Eintracht
Frankfurt. Auch er hat eine Meinung zum HSV.
„Keiner, außer vielleicht ein Werder-Fan, gönnt
dem HSV den Abstieg. Aber warum zum Teufel lasst ihr den Jarolim gehen? Der ist doch der
Einzige, der mit Leib und Seele für den Club
kämpft.“ Wieder nicken alle mit den Köpfen.
Nur Jürgen Hasberg runzelt die Stirn: „Jaro
bringt uns nicht weiter, der wäre was für Holstein Kiel.“ Gelächter. „Und nun soll auch noch
Dirk Kuyt kommen“, sagt Nils Uffmann (35),
„der wird ja noch teurer als Jaro sein. Ich dachte,
Arnesen will die Gehälter senken?“ Gesprächspause. Zettel werden verteilt. Sonnabend, 8.50
Uhr Abfahrt zum Saisonabschlussgrillen steht
darauf geschrieben.
„Lass den Arnesen mal machen“, entgegnet Benedix. „Kuyt hat eine Lunge wie Olic, der würde
uns schon weiterhelfen.“ Die neue Bierrunde ist
da. Jeder kreuzt einen weiteren Strich auf seinen
Deckel. „Ich kann kein Konzept erkennen, dass
es in der Zukunft besser wird. Wenn ein Diekmeier verletzt ist, rückt da kein Spieler aus der
zweiten Mannschaft nach. Ein Armutszeugnis“,
sagt Naumann. Hasberg nickt. „Wir sind ein
Ausbildungsverein, der nicht richtig ausbildet.
Dennoch muss Arnesen jetzt einen ‚Kreativen‘
aus dem Hut zaubern, der ein Spiel entscheiden
kann – und den wir in zwei Jahren für 20 Millionen verkaufen können.“
Laufbereitschaft, Kampf und keinen Minimalisten-Fußball, wünscht sich Naumann für die neue
Spielzeit. „Die Spieler sollen sich für uns zerreißen, vor allem in den Derbys“, sagt Benedix. Die
Niederlagen gegen Werder und St. Pauli sind in
den Köpfen der HSV-Fans noch nicht vergessen.
Auch die Halbfinal-Pleite in der Europa League
in Fulham schmerzt noch immer. „Wir hätten
damals auch gerne das Finale ‚dahoam‘ ausgetragen“, sagt Benedix mit aufgeregter Stimme.
Die „Mega Hamburger“ haben den Verdacht,
dass für ihren Verein eine Regel gilt, die absolut beängstigend klingt: Es kommt alles noch
viel schlimmer. Naumann meint: „Derby-Niederlagen nimmt man kopfschüttelnd hin, aber
der Abstieg ist für einen HSV-Fan unvorstellbar.“
supporters news
Unabsteigbar!
Dröhnt es laut im Chooooooor!
Text Daniel Eglite · Fotos D.Eglite, K.Brinkop, Fam.Mars, T.Sühring, S.Döring
W
er, ist UNABSTEIGBAR?!? Ha Ha Ha Ha eS Vau!!!“ Dieser leicht abgewandelte Text eines bekannten Liedes aus besseren Zeiten kam
mir in den Sinn, als die Rettung feststand. Die Rettung… Oh, Fortuna – lange Jahre hast du uns von solch schrecklichen Wochen und
Monaten bewahrt. Aber dieses Jahr wolltest du uns wohl mal so richtig in die Eier
treten!?! Ist in Ordnung! Ich habe es verstanden! Denke ich… Und unsere „Teamplaner“ hoffentlich auch!
Was den Fußball betrifft, bin ich dieses Jahr unglaublich gealtert. Oder sagen wir:
reifer geworden! Man stellt sich die Frage (und ist im gleichen Moment erschrocken darüber, dass man sich diese Frage überhaupt stellt), ob es denn so schlimm
wäre, mal ein Jahr in der zweiten Liga zu verbringen… Man macht sich Gedanken darüber und kommt zu dem Entschluss: JA, VERDAMMT! WÄRE ES!!!
Und es wäre mir auch vollkommen scheißegal, ob ich dann quasi alle Spiele
besuchen könnte! (montags würde mir beruflich sehr sehr gut passen!) WIR
sind der DINO! WIR sind von Anfang an dabei! WIR sind NIEMALS abgestiegen! Und das soll auch so bleiben!!!
Man mag es kaum glauben, aber es gab tatsächlich etwas Positives in dieser Saison. Etwas, das bis weit über die Hamburger Stadtmauern Anerkennung und Lob gebracht hat: Der Zusammenhalt! Die Treue, die Liebe zum
Verein auch in schlechten Zeiten! WIR FÜR EUCH – IHR FÜR UNS!
Als Beispiel sei hier der Landkreis Celle genannt. Heimat meines Fanclubs
„Die Blauen Celler“. Seit 1994 begleiten wir gemeinsam den HSV und werden demnach dieses Jahr volljährig – im September - so wie sich das für einen HSV-Fanclub gehört… Wenn man sich die kleine Auswahl an Bildern
anschaut, weiß man gleich, dass eine Menge Herzblut dabei ist. Trotz Hohn
und Spott aus allen Ecken der Liga zeigen, nicht nur im Celler Land, viele HSVFans ganz offen ihre Liebe zum HSV. Und das soll hier gewürdigt werden!
Hast du auch ein Foto von deinem ganz persönlichen „Hinweis“, für welchen Verein dein
Herz schlägt? Dann schick es doch per Email
an die sn-Redaktion – eine Veröffentlichung
in den nächsten Ausgaben winkt.
Ausgabe 70
47
Fanclubs
HSV Fan-Club Blauer Stern Schaumburg e.V. sammelt
Spenden - und Dino Hermann bringt viel Freude.
Blauer Stern übergibt 2.500,00 Euro an die „Initiative Eltern krebskranker
Kinder e.V.“ in Minden.
K
aum zu glauben, wie groß Kinderaugen werden können. Die Kinder konnten es kaum fassen, was für ein weicher
Riese sie da in den Räumlichkeiten im Eltern-Kind-Zentrum (ELKI) im Mindener Johannes
Wesling Klinikum besuchte. Genau, es war das
Maskottchen des HSV „Dino Hermann“.
Immer wieder knufft sie den Stoff-Bauch von
Dino Hermann. Der Besuch aus dem hohen Norden war zur Unterstützung des Vorstands vom
HSV-Fan-Club Blauer Stern Schaumburg e.V. aus
Obernkirchen gekommen. „Wir wollen einfach
einen Verein unterstützen, der sich für Kinder
einsetzt“, so der Vorstand des HSV-Fan-Clubs
bei der Übergabe der gesammelten Spenden.
Der HSV-Fan-Club wollte einen Spendenmarathon organisieren, der einem Verein aus der Gegend hilft. Zwar ist keines der Mitglieder direkt
betroffen, dennoch war es allen ein Anliegen,
ein solches Projekt zu fördern. Nach einiger Suche fand der HSV-Fan-Club schließlich die „Initiative Eltern krebskranker Kinder e.V.“ in Minden
und entschloss sich, vom 01. Januar 2011 bis zum
31. Dezember 2011 Gelder zu sammeln. Dies
geschah mit Hilfe eines großen Sparschweins,
welches auf alle 43 Veranstaltungen des HSVFan-Clubs während des Jahres mitgenommen
wurde. Hier wurden die meisten Spenden gesammelt. Auch über Zeitungsberichte in den örtlichen Zeitungen, der HSV live, den supporters
news und den HSV-Fan-Club-Rundschreiben ka-
men einige Beträge zusammen. Der HSV-FanClub Blauer Stern Schaumburg e.V. bedankt sich
an dieser Stelle ganz herzlich bei allen Spendern
für die tolle Teilnahme an dieser Aktion. Ende
Januar 2012 war es dann soweit: Der Vorstand
des HSV- Fan-Clubs sowie das offizielle Maskottchen des HSV kamen ins Johannes Wesling
Klinikum Minden. Die Fußball-Fans besichtigten
die Station und hörten gar nicht mehr auf, Fragen rund um den Alltag der Krebspatienten auf
der Station zu stellen. Claudia Driftmann, Brigitte
Volberg von der „Initiative Eltern krebskranker
Kinder e.V.“ und der Chefarzt der Kinderklinik,
Prof. Dr. Bernhard Erdlenbruch nahmen sich Zeit,
Soziale „Blaue“
sich dort mit Internatsleiter Herrn Voigt verabredet, um eine Spende in Höhe von 300,–
Euro zu überreichen.
Das Geld stammt aus dem Losverkauf einer
kleinen Tombola, die beim Spielerbesuch am
27. 11. in Flögeln veranstaltet worden war.
Vom HSV waren damals die Profis Tomas Rincon und Heung Min Son beim Fanclub zu Gast.
Neben dem Geld hatten die Fanclub-Vertreter
auch einige HSV-Souvenirs und Süßigkeiten
für die Internatskinder dabei. Herr Voigt gab
den Gästen einen kurzen Einblick in die DRKEinrichtung und machte deutlich, wie drin-
Spende für Kinder und Jugendliche mit Behinderung
A
m 20. Dezember 2011 statteten
Fanclub-Vorsitzender Klaus Schriever (links) und Christian Mangels
vom Offiziellen HSV-Fanclub „Die
Blauen aus Neuenwalde, Flögeln und umzu“
dem Internat für Kinder und Jugendliche mit
Behinderung des DRK in Debstedt bei Bremerhaven einen Besuch ab. Die HSV-Fans hatten
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um Einblicke in die Behandlung von krebskranken Kindern zu geben. „Die Therapie läuft nach
einem internationalen Protokoll ab. Dies gewährleistet immer den aktuellsten und modernsten
Standard.“ Die Kinderklinik am Johannes Wesling Klinikum Minden ist eines von 50 kinderonkologischen Zentren inDeutschland. Zwar gehört
sie zu den kleineren Einrichtungen, doch gerade
dies macht sie so beliebt. Der Platz hier ist auf
20 Kinder pro Jahr beschränkt. „Die Mediziner,
die Pflegerinnen und Pfleger und die Erzieherinnen kennen jedes Kind, jede Familie und ihre Geschichte – Das macht die Station so besonders“,
erläutert Erzieherin Claudia Driftmann. Unterstützt werden die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter durch Elternvereine und Initiativen und
natürlich Spenden, wie die des HSV-Fan-Clubs
Blauer Stern Schaumburg e.V.
gend sie auf solche Spenden angewiesen sind.
Er bedankte sich sehr.
supporters news
Anerkennung
HSVer für Leuchtfeuer
Text Bernhard F. Schwarze
U
nter dem Motto „HSVer für Leuchtfeuer“ unterstützte der HSV auch
im letzten Jahr die Verkaufsaktion
der „Leuchtfeuer-Teddies“ zugunsten des Hospizes in der Simon-von-Utrecht-Str.
von Hamburg Leuchtfeuer.
Die Idee zu dieser Aktion geht auf die Anregung der HSVMitglieder
Verena
Vogt, Manfred Ertel
und Bernd
F. Schwarze
zurück. Im
Dezember
2010 wurden zum wiederholten Mal die Teddies in unserem Stadion verkauft. Der großartige Erfolg ermutige die Initiatoren wie auch
im letzten Jahr, das Leuchfeuer-Hospiz zu unterstützen. Auch die Verantwortlichen des
HSV gaben grünes Licht für das Projekt, so
dass sich vor dem Heimspiel gegen den 1. FC
Nürnberg am 04. Dezember 2011 eine Reihe
von ehrenamtlichen Helfern im Stadion einfanden, um mit Kollegen von Leuchtfeuer den Verkauf zu bewerkstelligen. Für den Vorstand für
die Belange der Mitglieder, Oliver Scheel, war
es selbstverständlich, sich ebenfalls am Verkauf zu beteiligen.
Pünktlich zur Stadionöffnung
standen Jana Oewerdiek, Astrid Steenbock, Patrice Fischer,
Manfred Ertel, Dennis Feldmann, Matthias Helbing und
Bernd F. Schwarze
vom HSV sowie
Josef Reppenhorst, Fabian
Williams und
Christian
Kaiser von „Leuchtfeuer“ bereit.
Am Ende waren knapp 600
Teddies verkauft und das
Hospiz konnte sich über einen Erlös von über
3.400,- Euro freuen!
„Ziel von Hamburg Leuchtfeuer ist es, Menschen mit schweren Erkrankungen, Lebensqualität und Selbstbestimmung trotz Krankheit zu
ermöglichen. Das Hamburg Leuchtfeuer Hospiz
bietet Menschen mit schweren Erkrankungen
den Raum für ein würdevolles Leben mit ihrer
Krankheit und ein würdevolles Abschiednehmen von ihrem Leben. Die Bewohnerinnen und
Bewohner des Hospizes können hier die letzte
Phase ihres Lebens selbstbestimmt, in Würde
und ihren eigenen Vorstellungen entsprechend
gestalten.“(Text der Hamburg-Leuchtfeuer).
Die Arbeit von Hamburg Leuchtfeuer verdient
Anerkennung, Respekt und Unterstützung –
das ganze Jahr über.
ca. 30 Umzugskartons wurden mit Kleidung
für die Kinder und Jugendlichen gepackt. Alles ist eine gemeinsame Aktion mit dem DRK
in Hameln, das die Pakete abholt und zu einem Kinderheim nach Bazardjik in Bulgarien
bringt. Leider führt das DRK Hameln diese Ak-
tion in diesem Jahr das letzte Mal durch. Doch
schon jetzt machen wir uns wieder Gedanken
für eine neue Spendenaktion im Jahr 2012.
Soziale „Rüpel“
Fanclub sammelt Pakete
für Bulgarien
D
ie Meldungen der Medien über gewalttätige Fußball-Fans sind derzeit allgegenwärtig. Sie zeigen aber
ein etwas einseitiges Bild, denn ein
Großteil der Fans eines Fußball-Clubs ist weder gewalttätig noch gewaltbereit. Sie fiebern
vor allem mit ihrem Verein mit, ganz gleich, ob
dieser gewinnt oder verliert. So ist das auch
bei unserem HSV-Fan-Club „RautenRüpel“.
Unser Fan-Club hat darüber hinaus in den vergangenen zwei Jahren immer wieder unter
Beweis gestellt, dass uns auch das Wohl von
Kindern besonders am Herzen liegt.
Mit Hilfe von Geld und Sachspenden wurde
dieses Jahr wieder fleißig für ein Kinderheim in
Bulgarien gesammelt. Rund 145 Päckchen mit
Spielzeug, Schulbedarf und Süßigkeiten und
Ausgabe 70
49
Fanclub-Besuche
Ein kleiner Einblick
Gruppenbild und mehr
A
m Sonntag den 27.11.11 war es nun
endlich soweit. Unser 1. Vorsitzender (Presi) und unser Kassenwart
(Herpy) vom Ha-eS-Vau-Fanclub in Eicklingen
konnten im Gasthaus Conrad die Spieler Robert Tesche und Hanno Behrens sowie den
Text und Foto Peter Herzig
Betreuer Michael Harms vom HSV begrüßen.
Über 20 Mitglieder des Fanclubs sowie zahlreiche Kinder konnten in einer gemütlichen
Runde zum 1. Advent sämtliche Fragen und
Autogrammwünsche äußern, welche von den
Spielern und dem Betreuer offen und ehrlich
Beim jüngsten Fan (9 Monate)
V
or 15 Jahren hatten drei Haaler Jungs
diese Idee, die sie auch zielstrebig in
die Tat umsetzen. So entstand der 1.
HSV-Fanclub Haale „The Blue Evil“. Zunächst
50
beantwortet wurden. Zur Hälfte des fast zweistündigen Besuchs lud der Fanclub zu einem
kleinen Imbiss, sprich Kaffee und Kuchen sowie Schnittchen ein. Robert und Hanno übergaben anschließend ein Präsent vom HSV und
stellten sich den zahlreichen Fotowünschen.
Nach dem Gruppenbild wurden die Spieler
und der Betreuer unter großem Beifall verabschiedet.
Mit blau-weiß-schwarzen Grüßen, der Vorstand www.ha-es-vau.de
Text und Foto Hendrik Rönnau
belächelt, vervielfältigten sich die Mitgliederzahlen bis heute auf 26 echte Fans. Selbstverständlich fährt man zu den Heimspielen des
Hamburger Sport-Vereins nach Hamburg in
den Volkspark und zu vielen Auswärtsspielen wird ein Bus gechartert. Auch wird aktiv an Fanclub-Turnieren teilgenommen. Dies
war mit ein Grund dafür, dass an der Jubiläumsfeier in Timm’s Gasthof in Haale zwei
Profispieler des HSV teilnahmen. Der Tag begann mit einem leckeren Brunch. Anschließend
überbrachten Dennis Diekmeier und Tom Mickel Glückwünsche und Grüße des HSV und
standen für alle Fragen der Fans bereit. Sie
berichteten vor allem über den Spieler-Alltag
mit verschiedenen Trainern und den Druck, der
jede Woche wieder herrscht.
Eine Tombola mit tollen Preisen war das zweite
Highlight des Tages. Und natürlich gab es auch
eine Autogrammstunde und ein Foto, auf dem
das jüngste Nachwuchsmitglied (9 Monate)
nicht fehlen durfte. Ein toller Tag für alle Mitglieder des Fanclubs und deren Gäste. Der Club
trifft sich alle 6 Wochen in Timm’s Gasthof in
Haale. Gäste sind stets willkommen.
supporters news
Ein toller Typ! – Ivo und Nicole bei Lola Fährt
A
m Sonntagnachmittag ging es auf in
die Gaststätte „Zur Schänke“ in Hohenlockstedt, denn es stand ein ganz
besonderes OFC-Treffen an: Ivo Ilicevic hatte
sich angemeldet!
Neben unseren Mitgliedern hatten wir auch einige Leute aus anderen OFCs (letzte ausVAART,
Total HSV, 83er Geist und HSV-Fanclub Wacken)
eingeladen. So waren wir eine nette Runde von
ca. 30 Leuten, mit denen wir einen sehr schönen
Nachmittag verbrachten. Bei ein paar belegten
Broten und netter Atmosphäre wurde
viel gelacht. Dazu trug Ivo durch seine
lockere Art entscheidend bei. Am Ende
des Nachmittags, der viel zu schnell vorbei war, gab es dann für jeden noch die
gewünschten Autogramme und Fotos.
Wir möchten uns bei Nicole Peters und
Ivo für diesen unvergesslichen Nachmittag bedanken! Er ist nicht nur ein toller Fußballer, sondern auch neben dem
Platz ein toller Typ!
Orkantief verhindert großes Treffen
E
s war alles bis ins Detail geplant, doch
dann kam alles völlig anders. Orkantief „Yoda“ warf auch die Weihnachtsfeier des Fanclubs „HSV FÖHR EVER“ (fast)
komplett über den Haufen. Zwei Busse waren
geordert, vier Guides für Stadionführungen gebucht und auch ein Essen im Stadionrestaurant
„Die Raute“ für 105 Personen war bestellt.
Als dann morgens um halb acht das Handy
von Präsi Uwe, der bereits in Hamburg war,
klingelte, ahnte dieser schon Böses. Am anderen Ende berichtete ihm Vize Stefan, dass
aufgrund des Sturmes die WDR (unsere Reederei) den Fährverkehr bis auf weiteres eingestellt
hatte. So konnten Stefan und seine Frau Katharina am Anleger in Wyk vielen traurigen Föhrer
HSV-Fans nur die Nachricht überbringen, dass
die Fahrt leider ausfallen musste. Vor allem aus
vielen Kinderaugen kullerten reichlich Tränen.
Derweil musste in Hamburg alles umgeplant
werden. Die zwei georderten Busse mussten
ohne Fahrgäste von Dagebüll aus ihren Heimweg antreten. Von den 105 Fans waren aber
immerhin 18 auf dem europäischen Festland,
so dass der Präsi und sein Vize kurzerhand
entschieden, dass der Tag für die 18 wie geplant stattfinden sollte. Leider fanden sich
aufgrund von kleinen Missverständnissen nur
noch sieben HSV FÖHR EVER-Mitglieder am
Stadion ein. Nach einer sehr informativen Stadionführung durch Guide Katja, bei der man
auch mal auf der Trainerbank sitzen und eine
kleine Pressekonferenz abhalten konnte, gingen wir direkt in „Die Raute“, wo ein großer
Festbereich mittlerweile auf zwei große Tische
für uns „geschrumpft“ war. Erwartet wurden
wir dort von Pressevertretern von ZDF, NDR,
Ausgabe 70
Text und Foto Nina und Mathias Helbing
Text und Foto Uwe Stammer
SKY sowie HSV-TV, die natürlich auf einen
großen Auftritt der Föhrer gewartet hatten.
Nach kurzem Smalltalk mit der Presse wurde
Nicole von der Fanbetreuung des HSV zusammen mit HSV-Kapitän Heiko Westermann
von Präsi Uwe begrüßt.
Bei einem kleinen Essen konnte man sich im
leider nur kleinen Kreis angeregt unterhalten
und Heiko hatte viele Fragen zu beantworten,
die auf einer „normalen“ Pressekonferenz so
sicher nicht gestellt werden. Westermann erhielt dann vom Präsi die Urkunde zur Ehrenmitgliedschaft im HSV FÖHR EVER und versprach
den Föhrern, sie in absehbarer Zeit auf ihrer Insel zu besuchen. Über diese Nachricht freuen
sich die Daheimgebliebenen natürlich riesig.
Wie schon David Jarolim 2008 wird auch Heiko
Westermann dabei mit einer Cessna einfliegen.
Auch HSV-Supporters-Mitbegründer und ExHSV-Vorstand Christian Reichert, der mit seiner
kleinen Tochter zu Besuch kam, erhielt eine Ehrenmitgliedschaft im Fanclub, da er vor sechs
Jahren den entscheidenden Anstoß zur Gründung des Fanclubs gegeben hatte. Mittlerweile
ist HSV FÖHR EVER mit 235 Mitgliedern einer
der zehn größten des HSV.
Die ausgefallene Fahrt nach Hamburg wird der
Fanclub auf jeden Fall nachholen und kann
auch dann hoffentlich einen HSV-Spieler begrüßen, denn vom Training in „Die Raute“ ist
es schließlich nur ein Katzensprung.
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Spieler zum Anfassen
A
m 27.11.2011, anlässlich der Spielerbesuche unseres HSV, hatten wir,
die HSV-City-Boys-Lüneburg und die
Rautenfans aus Reppenstedt, das große Glück
gleich 2 Spieler bei uns begrüßen zu können.
So waren es Gojko Kacar und Tolgay Arslan,
die an diesem verregneten Sonntag den Weg
zu uns in die Heide gefunden hatten. Früh morgens um 11 Uhr trafen sich Mitglieder beider
Fanclubs im Gasthaus zur Eule in Reppenstedt
zum Schmücken und Aufbauen, um den beiden
Jungs einen willkommenen Empfang zu bereiten. Die Flaggen wurden gehisst, Banner, Girlanden angebracht und der Tisch natürlich in
Blau und Weiß gedeckt. Pünktlich um 12 Uhr
wurde dann trotz ungünstiger Witterungsbedingungen der Grill angezündet, und die Vorbereitungen waren abgeschlossen.
Als dann um 13:30 Uhr auch die letzten eingetroffen und alle 70 Mitglieder versammelt
waren, konnte man bei jedem Einzelnen die
Vorfreude immer mehr spüren.
Um 13:50 Uhr war es dann soweit: Gojko und
Tolgay fuhren vor! Nach einem kurzen Willkommen durch die beiden ersten Vorsitzenden
Claus Petersen und Thorsten Kriszio standen
die beiden Jungs uns eine Stunde lang für
Richtig ins Zeug gelegt
U
nd mit der Nummer 14: David Jaroooliiim!!!, schallte es dem dienstältesten
Profi des Hamburger SV entgegen, als
er die rappelvolle Braunschweiger Kneipe „Am
Marstall“ betrat. Gemeinsam mit Oliver Scheel,
HSV-Vorstand für die Belange der Mitglieder,
ging es für „Jaro“ in die Löwenstadt Braunschweig, wo er den gut siebzig Mitgliedern der
Fanklubs Braunschweiger Raute, OkerNostra
aus Wolfenbüttel und Volkspark-Raute 2001
aus Helmstedt Rede und Antwort stand. Wer
sein bester Kumpel in all den Jahren beim HSV
gewesen sei? Ivica Olic. Sein härtester Trainer? Huub Stevens. Welche Trainerentlassung
er nicht richtig fand? Die von Bruno Labbadia.
Auf dem Fußballplatz macht sich unser Mittelfeldspieler in der Regel keine Freunde. Bei
uns in Braunschweig hatten ihn dagegen alle
lieb – für einen sympathischen, plattitüdenfreien Auftritt sowie jede Menge Autogramme
und Fotos, die insbesondere die ganz kleinen
52
Text und Foto OFC HSV-City-Boys-Lüneburg
Fragen zur Verfügung. Es war ein toller Austausch, bei dem selbst die kleinsten unter uns
ganz gespannt gelauscht haben, und es stellte
sich heraus, dass die Jungs echte Spaßvögel
sind. Sie haben uns immerhin nicht nur einmal
zum Lachen und Schmunzeln gebracht.
Nach dieser Stunde waren beide dann sehr geduldig bei Foto- und Autogrammwünschen,
welche nicht wenig waren. Auch die Torte zum
2-jährigen Jubiläum schnitten beide in aller
Ruhe an. Leider ging dieser Nachmittag viel zu
schnell rum, denn um 16 Uhr haben die beiden Jungs wieder den Weg zurück nach Hamburg genommen.
Ein großes Dankeschön sollte an dieser Stelle
auch an unseren Gastwirt Adam gerichtet
werden, der uns seine Räumlichkeiten zur
Verfügung gestellt hat!
Abschließend bleibt nur zu sagen: DANKE
Gojko, DANKE Tolgay für einen tollen Nachmittag! Die HSV-City-Boys-Lüneburg und die
Rautenfans Reppenstedt.
Text und Foto Stefan Boysen
HSV-Fans glücklich machten. Nicht nur David
Jarolim und Oliver Scheel, sondern auch die
Fanklubs legten sich richtig ins Zeug. Sie organisierten rund um den Besuch aus Hamburg
eine kleine, aber feine HSV-Ausstellung mit
exquisiten Devotionalien, darunter das HSVTrikot von 1983 mit den Original-Unterschrif-
ten oder der Wimpel vom Hafenpokal 1977
mit den Wappen des HSV und des FC Liverpool sowie dem Konterfei von Kevin Keegan.
Der Erlös der eigens organisierten Tombola in
Höhe von 500 Euro geht an die vom Hamburger Weg geförderte Stiftung Mittagskinder.
supporters news
Musik in den Ohren
Ü
ber prominenten Besuch aus der Hansestadt durften sich rund 85 Anhänger
des HSV aus dem Sauerland freuen. Zu-
Text und Foto Andre Haiduck
sammen mit Co-Trainer Patrick Rahmen stand
der HSV-Coach den interessierten Fans Rede
und Antwort, sowie im Anschluss für Auto-
gramme und Erinnerungsfotos bereit. Neben
Fragen zu dem Leben als Trainer eines Bundesligavereins, bestand besonderes Interesse
an den Zukunftsplänen des gebürtigen Westfalen. Gewohnt aufgeschlossen beantwortete
Thorsten Fink Frage um Frage und unterstrich
die Wichtigkeit der Anhänger, die ihre Mannschaft gerade in dieser bisher so zerfahrenen
Saison fantastisch unterstützen. Musik in den
Ohren der begeisterten Anhänger, die Woche für Woche eine besonders lange Reise
auf sich nehmen, um Ihre „Elf von der Elbe“
nach vorn zu treiben.
Interessierte Anhänger des HSV sind immer
gern willkommen und können sich beim 1.Vorsitzenden der „Jungspunde Marsberg“, Andre
Haiduck unter folgender E-Mail-Adresse melden: [email protected]
Ohne Starallüren – Jansen und Neuhaus in Düneberg
D
raußen regnete es, es war so ein typischer, nasskalter Novembertag. Aber
richtige Hamburger stört das ja nicht!
Der HSV-Fanclub NDHSV Düneberg 2010 (Nur
der HSV Düneberg 2010) erwartet hohen Besuch von den beiden HSV-Spielern Marcell Jansen und Sven Neuhaus. Keiner weiß so genau,
was auf ihn zukommt, denn niemand hat schon
einmal einen kleinen „Schnack“ mit einem seiner Idole führen können. Aber das Eis sollte
schnell brechen und so begannen zwei Weltklasse-Stunden.
Vorweg: Der NDHSV Düneberg Fanclub hat
sich mit einem ganz besonderen Etablissement
für den Besuch beworben. Dem HSV-Spieler,
der die Düneberger Bande besucht, blüht ein
besonders aerodynamischer Haarschnitt im Friseur-Salon Steffen und mit dem besonderen
HSV-Umhang sieht das Ganze noch besser aus.
Natürlich nur unter Vorlage seines Mitgliedsausweises! Dann ist es soweit: Die Tür geht
auf und die beiden stehen in der Tür…. Marcell grüßt mit einem lockeren „Moin“! Auf die
Frage, ob Marcell im Kontakt mit Jogi steht,
antwortet Sven mit nem Augenzwinkern: Bei
mir hat sich Jogi noch nicht gemeldet! Das Ge-
Text und Foto Frank Urban
lächter im Raum ist groß und auch die letzte
Unsicherheit ist mit dieser lockeren, sympathischen Art verflogen. Auch der Letzte hat nun
gemerkt: Bei den Profis ist absolut nichts mit
Starallüren! Als die Düneberger Jungs erzählen, dass sie selber Fußball spielen und für die
Veranstaltung ein eigenes Spiel verschoben
werden musste, staunte Sven nicht schlecht. Er
ist fasziniert darüber, dass die Gegner so etwas
mitmachen. Unvorstellbar im Profisport, aber
hier in der Nachbarschaft ist sowas möglich!
Dann geht es darum, dass die beiden sich auf
allen möglichen Dingen verewigen. Die mitgebrachten Autogrammkarten kommen sehr
gut an, aber auch auf Fußballschuhen, Schals
und Dauerkarten darf das Autogramm der Profis nicht fehlen! Am Ende noch ein bisschen
„Klönschnack“. Nur die Haare wollen sich die
beiden dann doch nicht schneiden lassen. Aber
der selbstgebackene Kuchen schmeckt Sven
ganz gut. Hoffentlich liest dies der Thorsten
nicht, sonst gibt es eine Extraschicht auf´m
Trainingsplatz ;-)
Der NDHSV Düneberg bedankt sich nochmals
bei den Beiden, Fritze „Frank Steffen“ und allen die bei der Planung und der Organisation
mitgewirkt haben!
Mit blau-weiß-schwarzen Grüßen
OFC NDHSV DÜNEBERG 2010
Ausgabe 70
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Fanlieder und Applaus
D
er OFC „Wilhelmshavener Jade Raute
07“ aus Wilhelmshaven erlebte wohl
einen der schönsten Momente seit seiner Entstehung im Jahre 2007. Bereits eine
Woche vor dem Spielerbesuch wurde durch ihren Botschafter Andre Dirks bekanntgegeben,
wen man aus Hamburg erwarten dürfte. Durch
eine organisatorische Meisterleistung wurde
ein Saal gefunden, der besser nicht sein konnte
für ein so einzigartiges Event. Herr Gabriels
(Inhaber des Vereinsheimes des KBV Rüstringen) stellte nach der Bekanntgabe ohne Widerspruch seinen Festsaal zur Verfügung und
unterstützte den OFC in allen Belangen. Bereits ein paar Tage vorher wurde bekanntgegeben, welche Spieler den langen Weg nach
Text und Foto Andre Dirks
Wilhelmshaven auf sich nehmenwürden, um
nah an den Fans zu sein und um ihnen Rede
und Antwort zu stehen. Marcus Berg (Stürmer)
und Per Skjelbred (Mittelfeld), begleitet von
Andreas Birnmeyer (Geschäftsführer HSV Supporters Club), waren nach einer am Vormittag noch angesetzten Trainingseinheit zu uns
gekommen. 75 HSV-Fans begrüßten in dem
Festsaal gegen 14:30 Uhr die Gäste: „Herzlich Willkommen, Marcus, Per und Andreas.“
Der Nachmittag wurde genutzt, um viele Fragen an die Spieler zu stellen, die diese immer
mit viel Humor freundlich beantworten. Danach wurden Autogramme geschrieben und
viele Fotos geschossen. Durch viele strahlende
Gesichter wurde schnell klar, dass dieses Event
Im Planwagen durch die Flut
F
amiliär präsentiert sich der 140 mitgliederstarke HSV-Fanclub “Sudden death“
ursprünglich aus Nordenham, jetzt mit
Stammsitz in Rodenkirchen. Jetzt kam man in
den Genuss, zwei HSV-Fußballprofis, Stammspieler, zu einer Talkrunde in der Gaststätte
„Am Absersiel“ begrüßen zu können.
Im geländegängigen Wagen, die Flut überschwappte die Zufahrt im Außendeichgelände, fuhr der „Sudden death“-Vorsitzende
Jochen Spekker mit den jungen Spielern Gökhan Töre, 19 Jahre, türkischer Nationalspieler (8-A-Länderspiele) und Jeffrey Bruma, 20
Jahre, 4 A-Länderspiele für die Niederlande,
vor. Beide sind ja vom FC Chelsea aus der Reserve in dieser Saison zum HSV gestoßen,
Bruma als Leihgabe.
Bereitwillig und sympathisch rüberkommend
standen die beiden Rede und Antwort für die
Fragen der Fans. Dabei kam natürlich das frische 1:1 vom HSV in Hannover auf den Tisch.
Beide wurden aus den Reihen mit Lob überschüttet. Hatte doch der quirlige Gökhan Töre
im Mittelfeld sein Team nach vorne getrieben
und Jeffrey Bruma die HSV-Führung vorgelegt. Töre unter diesem Eindruck: „ Eher zwei
Punkte liegengelassen.“ Beide bereuen ihren Wechsel nicht, zumal sie hier keine Bankdrücker sind. Bruma: „ Hier können wir beide
Spielpraxis sammeln und uns weiter entwickeln.“ Er selber hofft beim HSV bleiben zu
können. Das hängt natürlich auch vom Vo-
54
ein voller Erfolg war. Gegen 17:00 Uhr wurden die Spieler mit Fanliedern und tosendem
Applaus verabschiedet. Nach dieser erfolgreichen Veranstaltung freuen sich viele Fans auf
die nächsten Events, die zusammen mit vielen
Fanclubs bereits jetzt schon für das nächste
Jahr geplant werden.
Text und Foto Udo Lienemann
tum der beiden Vereine ab. Bei den Fragen
ging es über den Torhüter, vom „Fliegenfänger“ zum jetzigen Rückhalt, Hierarchien im
Team, Schiedsrichterentscheidungen bis zur
Freizeitgestaltung. Die Fan-Kultur hier im Vergleich zu England sieht man als wärmer und
intensiver an, z.B. bei der Beziehung von Spielern zu Fans. Darum sei man auch gerne hierhergekommen, wobei dieser Fan-Nachmittag
gleichzeitig ein Pflichttermin im Verein sei.
Die Trainer-Philosophie mit Fink:„ Jeder Trainer hat seine eigene Vorstellung vom System.
Es läuft im Moment einfach gut mit dem Spiel
nach vorne“. Wo bleibt man mit den Trikots,
die man wechselt? Beide haben da den jün-
geren Bruder, der sich auf die Hemden freut.
Besondere Anlässe, Trikots, bekommen einen
Ehrenplatz.
Die letzten Berührungsängste verschwanden
dann beim vielseitigen Autogrammschreiben.
Ein Gruppenfoto auf den Eingangsstufen bei
Tönjes rundete das Ganze ab. Dann auch für
die Profis etwas nicht Alltägliches: Das Wasser war inzwischen so hoch aufgelaufen,
dass die Rückfahrt vom Außendeichgelände
nur im Planwagen, hinter einen Traktor gespannt, angetreten werden konnte. Die Fans,
die mit den PKWs angereist waren, konnten
noch gemütlich ausharren und plaudern, bis
das Hochwasser wieder ablief.
supporters news
Slobodan, Jaroslav und Jojo in Halle
Text Hendrik Hahn· Foto OFC Saalkreisdinos
E
ndlich! Nach fünf erfolglosen Versuchen erreichte uns Anfang November die
Nachricht, dass zwei Spieler unseres HSV
zum Spielerbesuch 2011 kommen.
Am 14.11. dann die Namen: Jaroslav Drobny
und Slobodan Rajkovic kommen nach Halle/
Saale. Gemeinsam mit den Fanclubs „Nordsachsen“, „Nordhausen“ und uns, den „Saalkreisdinos“, musste alles organisiert werden.
Geeignete Räume waren schnell gefunden.
Ungezählte Telefonate, E-Mails und SMS untereinander, um das Treffen mit den Spielern
zu dem zu machen, was wir uns erhofften.
Als dann Jaroslav und Slobodan gemeinsam
mit Jojo Liebnau aus dem Zug stiegen, war der
Puls schon ein wenig höher. Allerdings nur für
kurze Zeit, denn beide entpuppten sich als absolut unkompliziert und locker (Jojo sowieso!).
Eine kurze Autofahrt zum Treffpunkt, der sich
mittlerweile mit über 80 Leuten gefüllt hatte
und von allen drei Fanclubs liebevoll dekoriert worden war. Einen Happen essen (was
es gab, darüber breiten wir mal den Mantel
des Schweigens, muss ja nicht jeder wissen…)
und nach einer kurzen Begrüßung, die ich machen durfte, ging es los. Viele interessante Fragen wurden gestellt und beantwortet. Wie sich
Jaroslav nach Schlaudraffs Tor in Hannover ge-
fühlt habe, wollte einer wissen. Kurze und eindeutige Antwort: „Sch….“ Auch Jojo wurde
nicht verschont; allerdings konnte er die Frage
nach dem „Schmuggeln“ der Pyrotechnik nicht
beantworten, das wisse er wirklich nicht. Wir
glauben ihm das jetzt mal! Slobodan erzählte
uns von den vier längsten Minuten seines Lebens, die er brauchte, um sich für den Wechsel zum HSV zu entscheiden.
Ausreichend Zeit für Autogramme und Erinnerungsfotos blieb auch noch, gegenseitige
Erinnerungsgeschenke wurden ausgetauscht
(danke dafür noch mal), ehe es wieder in Richtung Bahnhof und Heimweg ging. Zurück blie-
ben viele zufriedene und glückliche HSV-Fans
und die Erkenntnis, dass Jaroslav Drobny ein
absolut bescheidener Mensch ist, der gern Zuckerkuchen isst und ein (noch) schüchterner
Slobodan Rajkovic, der absolut keine Starallüren zeigt.
Danke, Slobodan, Jaroslav und Jojo für die Zeit,
die wir mit euch verbringen konnten. Nicht nur
als Fußballer seit ihr Spitze.
P.S. Das Treffen in Bild und Ton gibt es auf unserer Homepage zu sehen:
http://www.saalkreisdinos.de/html/062_-_
spielerbesuch_27_11_2011.html
Geduldig – Sala, Castelen und Mosa bei den Diamanten
G
roße Freude bei den Diamanten, als
es hieß: Ja, ihr wurdet auch unter
den Bewerbungen für ein Spielertreffen ausgewählt! Was für ein schöner 1.
Advent! Weihnachtlich geschmückt, empfingen die HSV-Diamanten, Romeo Castelen, Jacopo Sala und den Zeugwart Mario Mosa. Ob
groß, ob klein... da strahlten die Augen der
Mitglieder, denn bis zum Beginn wurden die
Gäste geheim gehalten! Nach einem würdigen
Empfang mit tosendem Applaus wurden anschließend ganz geduldig sämtliche Fragen der
Mitglieder an ihre Jungs beantwortet. Schön
war auch, dass alle Spieler viel persönliche und
nicht nur sachliche Ansichten mit einbrachten. Da Jacopo noch nicht sehr viel deutsch
spricht, woran er aber gerade arbeitet, hat Mario, der ebenfalls Italiener ist, für uns die Fragen übersetzt. Viele der Mitglieder konnten
sich aber sehr gut mit ihm auf Englisch unter-
Ausgabe 70
halten. Natürlich ließen es sich die Diamanten
nicht nehmen, ihre Gäste zu Ehrenmitgliedern
ihres Clubs zu ernennen! Es bekam jeder eine
Ehrenmitgliedsurkunde. Als Dank für ihren Besuch gab es außerdem noch einen Diamantenschal und einen Clubpin.
Mario Mosa freute sich so sehr darüber, dass
er freudestahlend verkündete: Diese Urkunde
werde ich in meinem
Büro aufhängen. Dass
dies nicht nur so dahingesagt wurde, bewies
er jetzt auch auf Facebook, indem er das Diamantenlogo in sein
Profilbild setzte. Die Diamanten bedanken sich
hiermit für diese liebe
Geste! Natürlich durften
sich die Mitglieder zum
Text und Foto Martina Grospitz
Abschluss des fantastischen Tages noch ihr,
eigens mit einer Widmung versehen, persönliches Autogramm holen. Auch geduldig waren
Romeo, Jacopo und Mario, als alle noch einmal
ein Einzelfoto von ihren Jungs machen wollten.
Die Diamanten waren sich nach diesem schönen
Nachmittag einig: Dies war der krönende Abschluss des Jahres für uns! Vielen Dank an alle
55
Besuch beim OFC „Die Blauen aus
Neuenwalde, Flögeln und umzu“
D
as war doch mal eine tolle Sache! Unsere Bemühungen haben sich gelohnt
und unsere Erwartungen wurden sogar
übertroffen. Die Veranstaltung „Spielerbesuch
bei unserem Fanclub“ am 27. November 2011
war ein voller Erfolg, denn 120 HSV-Fans aus
dem OFC „Die Blauen aus Neuenwalde, Flögeln und umzu“, den OFCs Elbpiraten Cuxhaven, Elbalarm Cuxhaven, Likedeelers Cuxhaven,
Bat Blue, Bremerhaven R. C. North aus Nordholz, dem Fanclub Sellstedt und Hermann’s
treuer Riege waren unserer Einladung gefolgt
und wurden auch nicht entäuscht: Vom HSV
besuchten uns die Spieler Heung Min Son und
Thomas Rincon sowie Supporters Club Abteilungsleiter Ralf Bednarek.
Der Reihe nach…, alles begann mit einer Bewerbung um die Ausrichtung dieser Veranstaltung. Vorab wurden Räumlichkeiten sondiert
und Claus und Christa Bensen vom Gasthof Am
See in Flögeln gaben ihr O.k., falls wir auserwählt werden sollten. Sie gehören ja schließlich
auch zu den „Blauen“. Nachdem wir dann auserwählt wurden, musste alles Ruckzuck gehen.
Wir wollten doch ein volles Haus haben. Fast
100 Einladungen per E-Mail an unsere FanclubMitglieder und die benachbarten OFCs folgten,
ein Extra-Blatt wurde gedruckt. Auch eine Tombola sollte her. Um die dann auch noch interessant zu gestalten, kam uns die Idee mit zwei
„HSV-Fahrrädern“. Zwar gebraucht – aber im
Top-Zustand. Und wir ließen sie dann in HSVFarben streichen und mit Aufklebern und HSV-
OFC LUMPInationale
Handorf
A
ls Harald „Lumpi“ Spörl um 1995 in
den erweiterten Kreis der Nationalmannschaft berufen wurde, hallte
oft der Schlachtruf „Lumpinationale“ durch das Volksparkstadion. Auch gab
es im Stadion damals ein Banner, das von einem
Bekannten aus Gründen der „lumpinationalen
Solidarität“ erstellt und aufgehängt wurde. Zu
dieser Zeit wohnten viele von uns in Handorf,
Niedersachen, und so entstand zu dieser Zeit, zu
Ehren von Lumpi Spörl, der Fanclub LUMPInationale Handorf. Kurz LNH. Neben der vielen Tore
(60), unvergesslicher Spiele (321) und des Spielertyps Spörl war es vor allem die Vereinstreue
von über 14 Jahren loyal nur zum HSV, die uns
56
Text Klaus Schriever
Klingeln versehen. Auch der HSV unterstützte
uns und schickte Souvenirs und Dekomaterial.
Hier geht ein spezieller Dank an die Fanbeauftragte Nicole Fister. Immer freundlich …,
immer nett…, stets hilfsbereit. Vielen Dank!
Dann der Tag der Wahrheit. Schon früh morgens wurde der Saal dekoriert, weil am Vorabend noch eine andere Veranstaltung
stattfand. Die ersten Gäste kamen um 13 Uhr.
Es gab viele Gespräche unter den HSV-Fans aus
den verschiedenen OFCs und es war schön, sich
näher kennen zu lernen. Kurz nach 14 Uhr kamen dann unsere Ehrengäste. Sie waren auch
von uns beeindruckt, denn so viele Fans hatten
sie nicht erwartet. Heung Min Son und Thomas
Rincon brachten sogar noch Gastgeschenke
mit. Alle Fans konnten ihnen dann Fragen stellen, Autogramme bekommen und sich anschließend mit ihnen fotografieren lassen. Es bildeten
sich lange Schlangen vor dem Tisch der Ehrengäste, doch Heung Min und Thomas behielten die Ruhe und strahlten mit ihren Fans in
die Kameras. Sie waren „echt locker drauf“. In
der Frage-Runde – Ralf Bednarek führte dabei
gekonnt Regie – ging es vornehmlich um das
Spiel vom Vorabend gegen Hannover 96. Zahlreiche Fans waren schließlich auch in Hannover
dabei gewesen. Andere wollten gern wissen,
ob die Spieler eine Freundin haben und wie ihr
Alltag in Hamburg aussieht. Es hat viel Spaß gemacht und die Veranstaltung wurde von den
Fans mit großem Interesse verfolgt. Gut angekommen ist auch die kleine Tombola. Etliche
Frauen aus den Fanclubs hatten eigens dafür
noch schöne Adventsgestecke gebastelt. Doch
das wichtigste an der Tombola war, dass dadurch ein Betrag von 300,– Euro zusammen
kam, der für einen guten Zweck gespendet
wurde (Krankenhaus Debstedt/Seeparkschule
für behinderte Kinder).
Vielen Dank nochmals allen Gästen und Spendern, allen Helfern und natürlich dem HSV,
Heung Min Son, Thomas Rincon und Ralf
Bednarek. Es war super!
ihm zu Ehren einen Fanclub gründen ließen. Offiziell gegründet wurden der OFC des HSV am
31.10.2000, so dass wir im Jahre 2010 unser
Zehnjähriges feiern konnten. Passend zum Datum hat Harald Spörl am 31.10.1966 Geburtstag.
Die Gruppe besteht aus 10 -15 Leuten. Ein bunt
gemischter Haufen aus passiven Mitgliedern,
Heimspiel- und Auswärtsfahrern. Einige sind seit
1990 dabei, wieder andere bilden die junge,
neue Generation. Die meisten Leute fahren zu
allen Heimspielen und ca. fünf Auswärtsspielen
in der Saison. Der Altersdurchschnitt liegt bei
etwa 30 – 45 und 95% Männern. Neben einer
festen Mitgliedsdame, der strengen Kassenwartin, fährt auch immer öfter der eine oder andere
willkommene Gast mit.
Der Großteil ist im Bereich Lüneburg zuhause
bis hin nach Hamburg Südost. Im Stadion ste-
hen wir in den hinteren „Rentnerreihen“ der
Nordtribüne Block 25a. Mit neun Dauerkarten
im Club seit Jahr und Tag „Westkurve Block E“
und nun eben in der Nordtribüne. Noch sind wir
zum Sitzen zu jung. Unsere ältere Gruppe ist unpolitisch und eher traditionell/oldschool angehaucht und träumt bei einem Bier und einem
Zigarillo im Block von den guten alten „Westkurve Block E“-Tagen, während die jungen Ultras unten rumspringen.
Wir haben uns in den letzten Jahren neben
Tasse, Wimpel auch OFC-Schal, Mützen und
Pullover mit eigenem Logo zugelegt. Der eine
oder andere mag einen LUMPInationale-Schal
oder den leuchtenden Schriftzug auf unseren Ärmeln schon einmal im Volkspark gesehen haben. Unsere Internetseite findet ihr unter
www.lumpinationale.de
supporters news
Feiern daheim statt Finale Dahoam!
Rothosen feiern ihr 40-jähriges Bestehen
Text Philipp Piepiorka
Z
wanzig Millionen Deutsche haben laut
Messungen das Champions League Finale am 19. Mai in München im Fernsehen angeschaut und mit dem FC Bayern
mitgefiebert. Wir waren zeitgleich zu Gast bei
einer Feier, wo dagegen an diesem Tag das
Motto „Nur der HSV!“ lautete und der Fernseher folglich aus blieb. Der älteste offizielle
HSV-Fanklub „Rothosen“ lud nämlich zu seiner großen Feier anlässlich des 40. Jubiläums
ins Stadion Eck.
Dieser Einladung folgten neben der supporters
news auch diverse mit den Rothosen befreundete Fanklubs, wie die Frankfurter Adler oder
Bochum Ost. Aber auch aus Bielefeld und aus
Nottingham reiste eine Delegation an. Weitaus kürzer war die Anreise für Vorstand Oliver
Scheel, Aufsichtsrat Björn Floberg und den Abteilungsleiter der fördernden Mitglieder/Supporters Club Ralf Bednarek, welche ebenfalls
zu den Gästen gehörten.
Bei strahlendem Sonnenschein eröffnete der
Vorstand der Rothosen mit einer kleinen An-
sprache die Feierlichkeiten. Frank Steffen, Wolf
Richter und Alfred Große nahmen dann auch
die Geschenke entgegen. Darunter beispielsweise ein nagelneues Jubiläumstrikot des HSV
mit allen Unterschriften des Bundesligakaders,
überreicht von Oliver Scheel und eine rote Spielerhose, ebenfalls signiert durch die Bundesligaspieler, welches die Chosen Few als Geschenk
dabei hatten.
Im Anschluss wurde das Buffet eröffnet, an dem
es Grillspezialitäten gab. Im blau, weiß, schwarz
geschmückten Biergarten wurde letztendlich bis
spät in den Abend gefeiert. Auf einer Leinwand
wurden außerdem Fotos aus 40 Jahren Fanklubgeschichte in einer Diashow präsentiert. Ein besonderes Highlight war zudem die erste Satzung
der Rothosen, welche für Erheiterung bei diversen Anwesenden sorgte. Damals durften nämlich beispielsweise nur Männer zwischen 18 und
30 Jahren Mitglied werden. Die Zeiten sind allerdings vorbei und auch die Feier ging irgendwann spät in der Nacht zu Ende.
Weihnachtsfeier im März!
HSV-Fanclub „HSV FÖHR EVER“
Text Uwe Stammer
E
igentlich war die Weihnachtsfeier des Fanclubs „HSV FÖHR EVER“ für Ende November geplant, aber ein Orkan machte den
Föhrern einen Strich durch die Rechnung.
Die Morgen-Fähre konnte nicht ablegen, und so
fanden sich statt 105 nur 7 Fanclub-Mitglieder
im Volksparkstadion in Hamburg ein und wurden dort von HSV-Kapitän Heiko Westermann
freundlich begrüßt.
Jetzt war es aber endlich soweit und die Feier
konnte nachgeholt werden. Bei wunderschönem
Frühlingswetter machten sich diesmal 90 Fans
auf den Weg in den Volkspark. Der Vorstand
Ausgabe 70
hatte ein strammes Programm für den Besuch
geplant: so ging es gleich nach der Ankunft auf
eine Stadionführung, auf der man, aufgeteilt in
vier Gruppen, von gut geschulten Guides in die
Geschichte des Stadions eingeführt wurde.
Viele kannten die Spielstätte bereits von HSVSpielen, aber diesmal ging es auch in Bereiche,
die sonst für Otto-Normal-Fan abgesperrt sind.
So konnte man sich die Kabinen anschauen und
auch mal, wenn auch nur für ein paar Sekunden,
den Job von Thorsten Fink auf der Trainerbank
übernehmen. Auf dem Weg dorthin ging man mit
der HSV-Einmarsch-Musik durch den Spielertun-
nel Richtung Spielfeld. Die Stadionführung endete für alle Gruppen im Pressekonferenzraum
des HSV, in dem man bereits von Axel Formeseyn
erwartet wurde. Der HSV-Chronist und ehemaliges Aufsichtsratsmitglied verstand es auf seine
unnachahmliche Art, die Föhrer HSV-Fans zum
Lachen zu bringen und hatte so manche Anekdote aus 125 Jahren HSV parat.
Gut gelaunt ging es danach ins Stadionrestaurant, wo bereits eine leckere Currywurstpfanne
wartete. Anschließend hatte man noch die
Möglichkeit, über den HSV zu klönen oder sich
nochmal in Ruhe die Schätze im HSV-Museum
anzuschauen. Der einzige kleine Wermutstropfen war, dass Heiko Westermann diesmal leider
nicht kommen konnte, denn er musste an diesem Sonntag schließlich seinem eigentlichen Job
nachgehen: Kämpfen für unseren HSV!
Zufrieden ging es danach mit zwei Bussen wieder Richtung Föhr.
Eine Weihnachtsfeier kann also durchaus auch
im März viel Spaß bringen.
HSV FÖHR EVER
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Regelquiz
Regelfragen aus der Praxis für die Praxis
Text Schiedsrichter Bodo Scheuing · Foto Witters
1.
Frage: HSV-Angreifer Janssen wird innerhalb des Strafraumes von einem Abwehrspieler am Trikot festgehalten. Um
besser in Position zu gelangen, läuft er, mit dem
Rücken zum Tor gewandt aus dem Strafraum heraus. Dabei wird er noch immer am Trikot gehalten und kommt dabei außerhalb des Strafraumes
zu Fall. Jetzt wird es für den SR kritisch – oder?
2.
Frage: Die zweite Halbzeit läuft. 22
Spieler befinden sich auf dem Feld.
Eine Mannschaft hat gewechselt,
ohne den SR zu informieren. Nach einiger Zeit
kommt es zu einer Spielunterbrechung, da der
Ball im Seiten-Aus. Vor dem Einwurf erkennt
der SR, dass ein neuer Spieler auf dem Feld ist,
der einwerfen will. Soll er doch…?
3.
Frage: Dennis Aogo wird am Spielfeldrand vom Physiotherapeuten
behandelt. Ein Fuß innerhalb, der andere außerhalb des Spielfeldes. Na, na !! Der
Ball rollt irgendwann auf ihn zu, Aogo greift in
das Spiel ein, indem er den Ball elegant an der
Außenlinie weiterleitet. Warum nicht?
5.
Frage: Der Torwart vom HSV kann einen Strafstoß (Elfer) mit einer Parade
zum Eckball abwehren. Kurz danach
stellt der SR fest, dass ein Mannschaftskamerad
des Strafstoßschützen hinter dem HSV steht, klar
ersichtlich außerhalb des Spielfeldes. Und jetzt?
6.
8.
Frage: Ein HSVer kniet sich im Abseits nieder, um erkennen zu geben, ich greife nicht in das Spiel ein.
Er wird trotzdem von einem Mitspieler angeschossen. Der Ball landet im Tor. Tor – aber
nicht doch, oder ?
9.
Frage: DFB-Pokalspiel! Nach 120
Min. steht das Spiel 1:1 – Elfmeterschießen zur Spielentscheidung. Während des Spieles wurden in der Ostkurve (Gäste)
bengalische Feuer und Knaller gezündet. Zwei
Stadiondurchsagen wurden vom SR veranlasst.
Jetzt aber steht durch das Los die Entscheidung
an, auf welches Tor geschossen wird, oder?
Frage: Nach dem Spiel, im Waschund Duschbereich, beleidigt der
Spieler „Motzki“ den Schiedsrichterassistenten (SRA). Dieser berichtet in der
Kabine dem SR über den Vorgang. Der SR informiert den Mannschaftskapitän und fordert
den Pass – ROT?!
7.
Frage: In der Kreisliga erscheint der SR mit seinen
SRA nicht, auch nicht nach
einer Wartezeit von 30 bis 40 Minuten. Was
nun? Die Spieler beider Vereine freuen sich
über den Spielausfall, denn es ist frostig kalt.
Denkste, oder?
Frage: Stürmer der Gäste verlässt das
Feld über die Torauslinie, um sich einer
Abseitsstellung zu entziehen. Die Situation ist noch nicht beendet, der Spieler läuft
auf den Platz und foult gelbwürdig außerhalb des
Strafraumes einen Gegenspieler. Klare Entscheidung!
10.
4.
Frage: Bei einem Zweikampf zwischen Heiko Westermann und Bastian
Schweinsteiger kommt letzterer ins
Straucheln und landet im Seiten-Aus – kein Pfiff,
kein Foul. „Basti“ ist sauer und wirft mit einem
Schneeball auf einen HSV-Spieler, um den Spielfluss zu unterbrechen. Rot oder Gelb, oder was?
… zur 1. Frage: Der auslösende Tatort ist der Strafraum, darum Strafstoß (Elfer). Der SR soll dabei darauf achten, den Vorteil der angreifenden Mannschaft
zu beachten bzw. entsprechend entscheiden.
… zur 2. Frage: Für den „Einwerfer“ gibt es eine Verwarnung – GELB - . Der SR hat in einer Spielruhe den
nicht erlaubten Wechsel bemerkt. Der Wechsel wird
vom SR notiert und im Spielbericht vermerkt. Mit Einwurf wird das Spiel fortgesetzt. Eine Spielstrafe ist nicht
möglich (dir. oder indir. Freistoß).
… zur 3. Frage: Als persönliche Strafe erhält der
Spieler GELB (Verwarnung) und die Spielfortsetzung
ist ein indirekter Freistoß. Der Spieler hat unerlaubt in
das Spiel eingegriffen.
… zur 4. Frage: Nach dem SR-Pfiff wird der Spieler des Feldes verwiesen – ROT. Das Spiel wird mit direktem Freistoß fortgesetzt, da, wo Spieler getroffen
wurde oder getroffen werden sollte. Ob der Spieler getroffen wird oder nicht ist sekundär.
… zur 5. Frage: Die Entscheidung ist Eckstoß. Als
SR-Beobachter sollte angemerkt werden, dass SR und
SRA gewissenhaft zu prüfen haben, dass so etwas nicht
eintritt. Die Voraussetzungen für eine regelkonforme
Ausführung müssen gegeben sein.
… zur 6. Frage: In diesem Fall wird nicht gelost. Der
SR hat die Befugnis selbst zu entscheiden. Aufgrund
der Vorkommnisse entscheidet er sich für die „Westkurve“ und damit gegen die „Gästekurve“.
… zur 7. Frage: Es gibt einen direkten Freistoß als
Spielstrafe und GELB wegen des unerlaubten Eintrittes und GELB wegen des Foulspieles, d.h. GELB/ROT
als persönliche Strafe.
… zur 8. Frage: Tor und Anstoß, aber NEIN! SR
– Ball? Entscheidung: Indirekter Freistoß wegen
Abseitsstellung!
… zur 9. Frage: Der SR kann den Vorfall/Vorgang nur
im Spielbericht vermerken. Die Spielinstanz oder das
Sportgericht entscheiden über die Spielsperre.
… zur 10. Frage: Beide Vereine müssen sich um einen
„eigenen“ SR bemühen (vorher im Spielbericht vermerken). Klappt dies nicht, müssen sich beide auf einen
„SR“ einigen (Betreuer od. Funktionär od. geeignete
Person). Auch dies muss vor Spielbeginn mit Unterschriften vermerkt werden. Auf jeden Fall wird gespielt!
Antworten …
58
supporters news
Abschlach!
Abschlach! – Du wirst uns siegen seh’n
Text Philipp Markhardt
D
ie Fußballrocker von Abschlach! sind –
wie ja bereits in der letzten supporters
news angekündigt – mit einem neuen
Album zurück. „Du wirst uns siegen
seh’n“ besteht aus 15 Tracks zu den Abschlach!üblichen Thematiken: HSV, Hamburg, eine gehörige Portion Nostalgie und, mal was Neues,
dem Lokalrivalen, den man erstmals so richtig
disst. Wie immer kraftvoll und rockig spielen die
Jungs, die jetzt mit Sven (Hamburger Jungz) an
den Drums (für den ausgeschiedenen Däumling) und Tobi (Vindicator) an der Gitarre (seit
2009 für Dülsen) über zwei prominente mehr
oder weniger „Neuzugänge“ verfügen. Die gewohnt eingängigen Mitgröltexte wurden wieder
von Olman Viper und Arn Schlürmann produziert, was sich in einer qualitativ hochwertig abgemischten Platte niederschlägt. Highlights sind
sicherlich „In Hamburg gebor’n“ und „Fein wieder zuhause zu sein“, wo sich der prominente
Abschlach!-Anhänger Steffen Henssler die Ehre
gibt. Daneben haben außerdem die Titel „Es
war Sommer“ und „Abschlach! live in Tokio“
das Potenzial zum Lieblingslied. Nebenbei wer-
Was soll das, Schiri?
Fundsätze
Text Bodo Scheuing
• Wenn die Beine schwerer und die Schritte kürzer werden, wird der Mund größer“! (Ex-Nationalspieler Bernard Dietz vom MSV Duisburg)
• „Bei unumstrittenen Fouls rennen trotzdem
mehrere Spieler zum SR, um ihn zu überzeugen, dass es gar kein Foul war. Fußballer versuchen häufig, sich Vorteile zu verschaffen,
obwohl sie genau wissen, dass sie „falsch“
liegen. Das regt mich auf und finde ich nicht
fair.“ (Basketball-Nationalspieler Heiko
Schaffartzik von ALBA Berlin)
• Lothar Emmerich im Spiel Borussia Dortmund
gegen den VfB Stuttgart: „Was soll das Schiri,
wir wollen doch Fußball spielen“. Darauf der
SR: „Ich warte schon eine halbe Stunde darauf, dass ihr endlich mit Fußball anfangt“.
(Ex –BL -Schiri G. Schulenburg)
• „Wer den Schiedsrichter beschimpft oder be-
Ausgabe 70
den zudem mit „Mitten im Feindesland“ auch
noch die auswärtigen HSVer gewürdigt (und
keinesfalls nur die, die rund um Delmenhorst
ihren Mann bzw. ihre Frau stehen). War sonst
noch was? Ja! Unterstützt wurden die sechs
Herren auch aus der Fanszene des HSV. Neben
diversen bekannten Gesichtern von den Traversen, hat es sich auch Vorstandsmitglied Oliver
Scheel nicht nehmen lassen, als Backgroundsänger einzuspringen.
Die Fußballrocker von Abschlach!
leidigt, muss mit der Verweisung vom Sportplatz rechnen.“ – Der Vorstand – (Relikt aus
den 50er-/60er- Jahren, noch teilweise auf
den Sportplätzen als Schild zu sehen).
• „Hören Sie doch mal auf, ständig zu foulen, Sie können doch Fußball spielen“, sagt
der Schiri im Spiel. Nach dem Spiel: „Danke,
Schiri, das hat mein Trainer zu mir noch nie
gesagt.“ (Selbst erlebt in der Hessenliga)
• „Uwe Seeler war auf dem Platz immer stark
engagiert, konzentriert und trotzdem fair. Mit
den Schiedsrichtern hatte er nie Probleme“.
(Ehemaliger BL – SR Gerd Schulenburg)
• „Wir müssen hinten sicher stehen, vorne
unsere Dinger reinmachen und den Schiri
auf unsere Seite kriegen, dann machen
wir den „Dreier“. (Trainer eines bekannten
Regionalligisten)
• „Wir können noch zwei Stunden zusätzlich
spielen, unsere Stürmer machen heute kein
Tor und der Schiedsrichter wird das auch nicht
mitmachen.“ (Trainer aus der Kreisliga)
• „Am Schiedsrichter hat es heute nicht gelegen, dass wir mit 5:0 gewonnen haben,
wir haben uns endlich mal den Arsch aufgerissen.“ (Mannschaftsführer von A-Dorf).
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Die nächste Saison wird besser
Berichte über die Spiele von HSV II
Text Rainer Steffens · Fotos Witters
D
ie Zweite des HSV hat mittlerweile
den Platz im Mittelfeld der Regionalliga gefestigt. Aber jetzt erst mal zu
den einzelnen Spielen:
HSV II – Herta BSC II 0:1
Im Duell der Bundesliga-Nachwuchsteams verloren unser Amas unglücklich gegen die Berliner. Von der Spree waren immerhin 20 Fans
mit nach Norderstedt gereist, inclusive zweier
Zaunfahnen!
1 FC Magdeburg – HSV II 0:3
Nagy, Kocabas und Akyere sorgten dafür, dass
die 3 Punkte die Elbe mit heruntergenommen
werden konnten. Drei Fans hatten am Mittwochabend den Weg nach Magdeburg auf
sich genommen und konnten glücklich nach
Hause fahren.
Daniel Nagy im Zweikampf
60
HSV II – Energie Cottbus II 0:1
Gegen Teams aus dem unteren Drittel der Tabelle tut der Nachwuchs des HSV sich offenbar
immer schwer. Daraus folgt die erneute Heimniederlage. Aus der Lausitz waren keine Fans
angereist, dafür konnte man mit Arnesen und
Reinhardt die sportliche Leitung im Stadion begrüßen. Das Spiel fand aber auch an einem Freitagnachmittag um 16 Uhr statt.
Holstein Kiel – HSV II 3:1
Gegen den diesjährigen DFB-Pokal-Schreck sah
der HSV kein Land. Mit einer verdienten Niederlage musste der Rückweg von der Förde angetreten werden. Ich persönlich drücke Kiel
und Halle die Daumen für den Aufstieg, damit
Red Bull in der vierten Liga verbleibt. An Hamburgern waren ca. 75 Fans im Gästeblock anwesend. Im Gegensatz zum letzten Jahr war
diesmal sogar der Getränkestand geöffnet, so
dass es auch die Wurst auf dem Teller und nicht
im Becher gab 
HSV II – Berliner AK 5:0
Der Tabellen Neunte traf auf den Tabellen Fünften und 135 Zuschauer fanden den Weg nach
Norderstedt. Eigentlich zu wenig. Unter den
Zuschauern waren auch der Trainer der Profis
Thorsten Fink, das Vorstandsmitglied Oli Scheel
und der Aufsichtsrat Björn Flohberg anwesend.
Diese sahen einen hervorragenden Auftritt der
zweiten Mannschaft des HSV. Allein der vierfache Torschütze Kelbel war das Eintrittsgeld
wert. Das Tor von Sternberg, ein Kopfballtor aus
16 Metern, tat dann das übrige. Negativ fiel allerding auf, dass die eh schon teuren Preise für
Würstchen noch mal angehoben worden sind.
Da muss man jetzt schon fast so viel wie im
Volksparkstadion bezahlen.
St II – HSV II
Dieses Spiel wurde zweimal abgesagt und einmal verlegt. Unser kleiner Nachbar hatte anscheinend Probleme damit, den Rasen des
Wilhem-Koch-Stadions von einzelnen Schneeflocken zu befreien! Die erste Absage erfolgte,
als die Profis in Mainz spielten. Der Nachholtermin sollte dann zunächst auf einen Sonnabendnachmittag vorm Heimspiel gegen den
FC Bayern sein, wurde dann aber auf Bitten
der Polizei auf 18.30 verlegt, um dann wegen
Schnees erneut abgesagt zu werden. Stellt sich
nur die Frage, ob es wegen der Unbespielbarkeit des Platzes war oder die Verantwortlichen
Angst hatten, dass Schneebälle auf den Platz
fliegen könnten! Aber dieses Spiel fand dann an
einem Mittwochabend im April doch noch statt.
Und wieder einmal stellte sich heraus, dass der
HSV zurzeit mit Derbys seine Schwierigkeiten
hat. Durch ein Tor in der vierten Minute ging
der Verein vom Dom in Führung und trotz guter Torchancen gelang es unserem Nachwuchs
nicht, ein Tor zu erzielen. Auf den Rängen ging
der Punkt in Sachen Unterstützung der Mannschaft leider auch an den Stadtteilverein, da von
unserer Seite nur Antisupport kam! Vor dem
Spiel gab es noch einen gemeinsamen Marsch
vom Fanhaus zum Dom. Ansonsten gab es über
das Spiel nicht mehr viel zu sagen.
supporters news
Kopfschuss von Janek Sternberg
Germania Halberstadt – HSV II 2:2
Die Amateure waren an diesem Tag Gast bei der
Einweihung der neuen Tribüne im Friedensstadion und konnten so auch die Choreo der Halberstädter Ultras bewundern. Es waren fast 80
HSV-Fans vor Ort davon 12 aus Hamburg angereist, der Rest kam aus der näheren Umgebung.
Nach einem 0:2- Rückstand kam der HSV zurück
ins Spiel und konnte noch den Ausgleich erzielen. Einen Sieg verhinderte die Latte des Tores.
Leider kann man in der nächsten Saison nicht
mehr mit der Zweiten in den Osten reisen, da
durch die Regionalligareform nur noch Niedersachsen, Hamburg, Schleswig-Holstein und Bremen in einer Liga spielen
HSV II – St II 0:0
Eigentlich sollte dieses Spiel am letzten Spieltag liegen, aber da es wohl Personen gab, die
dachten, dass die ersten Mannschaften in der
Relegation aufeinandertreffen könnten, wurde
es vorgezogen! Neben der Reiterstaffel bot die
Polizei noch zwei Wasserwerfer und ein Räumfahrzeug auf. Warum, weiß niemand so richtig,
da alles friedlich blieb! Auch in diesem Spiel war
unser Nachwuchs die bessere Mannschaft, nur
leider schafften sie wieder mal keinen Treffer.
Von Fanseite aus gab es auch diesmal keine Unterstützung für das Team, sondern lediglich Antisupport gegen den Stadtteil Verein.
Zusammenfassung
Die Amateure beendeten die Saison auf Platz 8
und vergaben einen besseren Platz durch teilweise schlechte Spiele. Auch ist der Zuschauerschnitt im Norderstedter Exil auch nicht gerade
berauschend. Eine Rückkehr mit der Zweiten
vom HSV wäre dagegen für mehr Zuschauer
erstrebenswert. Nach dem Rückzug des Frauenteams könnte ich mir eine Rückkehr an die
Hagenbeckstraße vorstellen. Mit Victoria Hamburg ist ein weiterer Verein in die Regionalliga
aufgestiegen. Glückwunsch dazu, dass sie diesen Schritt gewagt haben. Beim HSV mussten
14 Spieler am Saisonende den Verein verlassen.
Ihnen viel Glück auf dem weiteren Weg. Mal sehen, was die nächste Saison so bringt und wo
ma da am Ende landen wird!
Hafenrundfahrt für HSV-Mitglieder
Auch dieses Jahr bietet der HSV Supporters Club zusammen mit der
Elbreederei Rainer Abicht etwas ganz besonderes für alle HSV-Mitglieder an:
Foto: Inga Nielsen | shutterstock.com
Erkunde den Hamburger Hafen!
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Gegen Vorlage deines Mitgliedsausweises und deines Personalausweises
erhältst du eine Fahrkarte für eine einstündige Hafenrundfahrt bereits
für 9€ pro Person (anstatt 18€ pro Person).
Möchtest du eine eigene Barkasse für eine zweistündige Hafenrundfahrt
anmieten, dann kannst du dies bereits ab 500€ + 19% MwSt.
Alle weiteren Informationen erhältst du unter: www.abicht.de
Der HSV Supporters Club bedankt sich bei der Elbreederei Rainer Abicht für die
gute Zusammenarbeit und wünscht allen HSV-Mitgliedern eine gute Fahrt!
Ausgabe 70
61
Universalsportverein
Die anderen Abteilungen
Rund-um-die-Uhr-Training?
Boxen
Text Thomas Ritter · Foto Nadja Herzer
Trainingslager über mehrere Tage. Das soll unter anderem auch als Vorbereitung für abteilungsinterne Meisterschaften sein. Geplant sind
Sportboxkämpfe untereinander, wobei bei den
Paarungen auf Gewicht und Alter natürlich geachtet werden soll.
Wie immer bei solchen Ideen können zwei Personen alleine die komplette Verantwortung für
das Gelingen der Vorhaben nur schwerlich übernehmen. Deswegen sind alle Abteilungsmitglieder aufgerufen, sich nach Können und Kräften
an der Organisation und Durchführung zu beteiligen.
Wenn man nun noch bedenkt, dass neben der
Planung und Durchführung dieser Ideen und
Aktivitäten auch noch der Abteilungsalltag
organisiert werden muss, dann ist klar: vom
Rund-um-die-Uhr-Training kann in diesem Jahrhundert keine Rede sein – auch, wenn die Antwort auf die oben gestellte Frage launig lautete:
„Klar! Und wenn die 24 Stunden am Tag auch
noch nicht reichen, nehmen wir eben die Nacht
noch dazu!“.
„N
HSV-Boxen-HSHNordbank-Run
a, wollt ihr jetzt etwa rund um die
Uhr Training anbieten?“, feixte kürzlich ein HSV-Boxer.
Der Anlass für die kleine Spitze ergab sich aus einer Idee der Abteilungsleitung.
Aber der Reihe nach: Die Boxabteilung des HSV
stellte auf der letzten Abteilungsversammlung
im Februar 2012 in mehrerlei Hinsicht die Weichen für eine spannende Zukunft. Als Basis für
Kommendes wurde die Abteilungsleitung in
Person von Michael Wendt und Mirko Beyer
ohne Gegenstimme wiedergewählt – ein Zeichen des Vertrauens und der Zufriedenheit
allemal, aber auch eine Verpflichtung für die
Zukunft. Dass die Abteilungsleitung diese Verpflichtung ernst nimmt, zeigen die Pläne und
Entwicklungen innerhalb der Abteilung. Durch
das große Abteilungswachstum war es notwen-
62
dig, sowohl die Zahl der Trainer zu erhöhen als
auch die Trainingszeiten anzupassen. Seit März
bietet die Abteilung an allen
fünf Wochentagen abends
mindestens eine Trainingseinheit an. Zudem gibt es
dienstags am Morgen eine
„Wake Up Boxing“-Einheit
als Test. Sollte sich das bewähren, wird über Erweiterungen nachgedacht werden.
Die kompletten Trainingszeiten und
–inhalte finden sich auf der Homepage www.hsvboxen.de. Dort können
Interessierte sich auch für ein Probetraining anmelden.
Das war jedoch noch nicht alles. Im
Sommer plant die Abteilung ein kleines
Triathlon-Highlight unter der Sonne Spaniens
Triathlon
Text Jan Eberlein
D
urch Zufall erfuhr ich, dass genau
während meines Einrolltrainingslagers der jährliche Triathlon de Santa
Cruz de Tenerife stattfindet. Super,
dachte ich, das wird ein Highlight! Allein und
ohne große spanische Sprachkenntnisse eine
echte Herausforderung, ganz abgesehen davon,
dass ich sonst im Winter höchstens mal einen
Laufwettkampf mache. Aber die rein spanische
Ausschreibung bekommt man schon so einigermaßen hinübersetzt. Und schönen Gruß an Tri
Michels und Triabolos: Trican, Triteide Spridon,
C.T. Titanes, Bestiazules, Marlins Triathlon Madrid: die Spanier haben auch gute Ideen für Triathlonclub-Namen.
Die Veranstalter haben vorher einen extrem
genauen Zeitplan aufgegeben, der exakt eingehalten wird. Und auch sonst: Toporganisation. Ohne meine drei Startnummern und ohne
gründlichen (!) Check von Bike und Helm komme
ich nicht rein. Sogar die Identität wird geprüft.
Festgelegte Startplätze, „Gerade Startnummer
links, ungerade rechts!“ sagt der Kampfrichter. Ich kann wirklich kein Spanisch, aber es ist
toll, genau hinhören, cool bleiben („was soll
das schon groß heißen“) und alle helfen mir.
Die Veranstaltung hat ein Niveau, das ich nie
erwartet hätte. Die Wechselzone liegt phantastisch, zwischen einem Hügel mit weißen Häusern und dem Atlantik. Nach dem Start (16 Uhre,
sehr siestafreundlich) schwimmen wir Kurs Cruiserhafen. Die Dünung ist ziemlich stark, es geht
auf und ab. Ich schwimme mit sehr schlechter
Orientierung. Als ich auf das Rad steige ist das
Peloton bereits weg (von den Spitzengruppen
ganz zu schweigen) und ich muss allein arbeiten. Der Kurs hat fünf Runden und in Runde vier
werde ich vom Peloton geschnappt. So fahre
ich eine sehr schnelle Runde mit den Athleten eine Runde vor mir und komme dann 1/4 h
später rein. Alles klar! Wenn ich um mein Leben in der Mitte des Pelotons geschwommen
wäre, hätte ich also alle Runden im Pulk fahren
und so ein weitaus besseres Ergebnis erzielen
können. Aber hallo, ein Olympischer Triathlon
mit Atlantikschwimmen im Februar? Die Saisonbestleistung liefern wir Hamburger im Juli!
Ich erlebe so einen Wettkampf möglicherweise
einmal im Leben.
Beim Laufen auf der halbseitig gesperrten Avenida direkt am Hafen geben sie mir dann versehentlich gleich beide Bänder für zwei Runden.
Ausgabe 70
Hier erhalte ich die 15 min vom Peloton mit Zins
und Zinseszins zurück! Ich brauche nicht lange
zu überlegen, ob ich mit 10.000 m Weltrekord
ins Ziel laufen soll oder doch lieber ehrlich meine
Distanz beende, aber so recht wollen die Kommissare mich nicht auf die zweite Runde lassen.
Die Helfer mit den Bändern drei Kilometer später
denken im ersten Moment, ich sei auf der dritten Runde (die es nicht gibt) und sind entsetzt.
Als ich erzähle, woher ich das Band habe, lachen
sie sich schlapp. Im Ziel zeigt die Uhr 2:37:22.
Starke Frühform, zufrieden. Und die Orga gibt
weiter Gas, fast ist es so, als wollte mich der
Triathlongott Demut leeren, weil ich Vorbehalte
hatte: Buffet a la Bonneur, für die Rückgabe
des Transponders gibt es noch ein zweites Finishershirt (in Phosphor, praktisch im Winter zum
überziehen) sowie Eintrittskarten für die After
Tri Party in einer Disco. Vorher allerdings gibt
es noch die Siegerehrung, in einem Einkaufs­
zentrum. Eine Wahnsinnsveranstaltung – Lehrveranstaltung für Kampfrichter und zukünftige
Veranstalter. Zum Abschied rief mir noch einer
zu „See you next Year“.
Du hast auch Lust mal einen Triathlon zu absolvieren und möchtest dafür trainieren? Dann melde
dich bei unserer Triathlonabteilung. Weitere Infos bekommst du unter www.hsvtriathlon.de.
Jan Eberlein in Spanien – das Poserfoto vor imposanter Kulisse!
63
Für hartes Training belohnen
Baseballer peilen Play-offs an
Text & Fotos Wilhelm Sassenhagen
D
ie Bundesliga-Baseballer der HSV Stealers von Head Coach Jens Hawlitzky
spielen in dieser Saison einmal mehr
um einen der ersten vier Plätze in der
Bundesliga Nord und damit um den Einzug in
die Play-offs der Deutschen Meisterschaft. Die
Chancen dafür stehen recht gut und das allein
darf schon als handfeste positive Überraschung
gewertet werden.
Bevor die diesjährige Saison am 31. März mit
den beiden Heimspielen gegen den deutschen
Vize-Meister Paderborn Untouchables startete,
hatten Baseball-Abteilungsleiter Sven Huhnholz
und Trainer Hawlitzky ganz klar nur den Klassenverbleib in der höchsten deutschen Liga als
Saisonziel ausgerufen. Der Verlust einiger Leistungsträger und die Ungewissheit, wie die neu
hinzugekommenen Spieler einschlagen würden,
waren der berechtigte Grund für diese Zurückhaltung. Hinzu kam, dass anstelle des völlig
desolaten Absteigers Pulheim Gophers die Cologne Cardinals als souveräner Meister der 2.
Liga Nord in die höchste Spielklasse zurückgekehrt waren. Allen war klar, dass die Kölner kein
Kanonenfutter sein würden, sondern eine gute
Rolle spielen dürften.
Die HSV Stealers aber haben ihrerseits seit dem
Saisonstart eine derart positive Entwicklung genommen, dass Head Coach Jens Hawlitzky nun
offiziell das Saisonziel nach oben korrigiert hat.
„Wir wollen alles dafür tun, die Play-offs zu erreichen. Das wird zwar nicht leicht, aber wir
haben es selbst in der Hand, dies zu schaffen
und uns selbst damit für das harte Training zu
belohnen“, sagt er. Es ist in diesen Zeiten ja
schon mehr als bemerkenswert, wenn eine
Mannschaft des HSV in der höchsten deutschen
Spielklasse die eigenen Erwartungen nicht nur
erfüllt, sondern auch noch übertreffen kann.
Zwei Faktoren sind entscheidend für diese positive Entwicklung. Zum Einen hat die Mannschaft
von Anfang an immer wieder eine außerordentliche Moral und einen begeisternden Teamgeist
bewiesen. Einige Spiele, die schon verloren
schienen, wurden am Ende noch gewonnen.
Erinnert sei nur an das 8:7 gegen den Nord-Rivalen Dohren Wild Farmers (Landkreis Harburg),
als sich die Stealers-Mannschaft auch von einem 0:6-Rückstand nicht entmutigen ließ. Der
Homerun von „Urgestein“ Brehan Murphy zum
entscheidenden Siegpunkt war einer der dramaturgischen Höhepunkte der bisherigen Saison.
64
Auch bei fast allen anderen Siegen lag das Hamburger Team
im Verlaufe des Spiels in Rückstand und feierte am Ende ein
erfolgreiches Comeback.
Zum Zweiten haben die Verantwortlichen ein sehr gutes
Händchen bei der Auswahl der
neuen Spieler bewiesen. Die
US-Amerikaner Eric Krzysiak,
Brent Buffa (mit italienischem
Pass) und Antonio Peraza gehören zu den besten Akteuren
der gesamten Liga. Und auch
der aus Neuenburg gekommene Mathis Grope hat sich
auf Anhieb als wertvoller Erstligaspieler erwiesen. Der 22
Jahre alte Antonio Peraza, der
seit Anfang Mai in Hamburg ist,
wurde nach dem sensationellen
3:1-Sieg zum Rückrundenstart
bei den Paderborn Untouchables sogar zum Spieler der WoEric Krzysiak und Antonio Peraza
che in der gesamten Bundesliga
ernannt. Der linkshändige Pitbei den Dohren Wild Farmers und schließlich in
cher sorgte eine Woche später dann auch maßden vier Partien gegen den direkten Play-offgeblich dafür, dass die HSV Stealers gegen den
Platz-Konkurrenten Dortmund Wanderers wird
damaligen Tabellenführer Solingen Alligators
einen 4:3-Sieg landen konnten.
die Entscheidung fallen, ob die HSV Stealers
In den Heimspielen gegen Tabellen-Schlusslicht
nach 2009 und 2010 wieder in das Play-offBerlin Sluggers, in den beiden Auswärtspartien
Viertelfinale einziehen.
batting
supporters news
Auf Rollen dem Ball hinterher
Die North Stars greifen wieder an
Text & Fotos Julian Ahrens
M
an könnte sagen, dass das Jahr
2011 für die North Stars, die Inlineskaterhockey-Abteilung des
HSV, nicht unbedingt das beste
war. Spielten wir vor zwei Jahren noch erfolgreich in der Regionalliga und mit der zweiten Mannschaft in der Landesliga Hamburg,
so konnten wir im vergangenen Jahr nach unzähligen Abgängen leider nur noch mit einer
Mannschaft als Spielgemeinschaft in der Landesliga antreten.
Doch dies ist nun wieder Vergangenheit und
es gilt sich der anstehenden Saison 2012 zu
widmen. Erfreulicherweise hat sich unsere alte
Regionalligamannschaft wieder weitestgehend
zusammengefunden und ist bereit, ihren Platz
als eine der stärksten Mannschaften in Hamburg und Norddeutschland zurückzuerobern.
Leider nicht an gewohnter Stelle in der Regionalliga, denn durch die dieses Jahr in Kraft tretende bundesweite Ligenreform (mit nur noch
einer eingleisigen, bundesweiten 1. Liga), die
sich bis auf die untersten Ligen auswirkt, müssen wir uns den Regionalligastartplatz erst wieder erkämpfen. Damit ist das Ziel bereits klar
definiert: Aufstieg. Ab 2013 wollen die North
Stars wieder in der Regionalliga spielen und bei
der Qualifikation für die 2. Bundesliga ein kräftiges Wörtchen mitreden.
Auch die zweite Mannschaft, die im vergangenen Jahr vielen, sowohl Alt als auch Jung, als
Einstiegspunkt in unseren Sport diente, wird in
der Landesliga starten und dort auf die eigene
Huskies II vs. SG HH 126
Ausgabe 70
Baseballpark Langenhorst
erste Mannschaft treffen. Die Ligenreform hat
zudem dazu geführt, dass die Landesliga mit
Mannschaften aus Hamburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern so groß
ist wie nie zuvor. Zwölf Teams haben für diese
Spielzeit gemeldet und versprechen ein sehr hohes Niveau in dieser Spielklasse. Der Kern der
2. Herren wird auch weiterhin aus einem Mix
aus erfahrenen Spielern sowie einigen Neulingen bestehen, die erst seit kurzem Inlineskater-
hockey spielen. Selbstverständlich freuen wir
uns über jeden, der den Weg zu uns findet und
Lust hat, auf Rollen dem Ball hinterherzujagen.
Auf den Nachwuchsbereich möchten wir in diesem Jahr wieder verstärkt einen Fokus legen.
Mit vier neu ausgebildeten Trainern sind wir
2012 noch breiter aufgestellt, um so eine exzellente Ausbildung zu gewährleisten. Auch hier
sind wir weiterhin auf der Suche nach interessierten Kindern im Alter von 8 bis 15 Jahren, die
gerne in unseren Sport einsteigen wollen, um
ab nächster Saison auch als feste Mannschaft
im Spielbetrieb teilnehmen zu können.
Abschließend noch eine weitere erfreuliche
Nachricht, die uns vor wenigen Tagen erreicht
hat. Der Boden unserer Heimspielstätte, der Eisbahn Stellingen, wird ab April komplett saniert.
Dies garantiert auch für die kommenden Jahre
wieder die Möglichkeit, dort Inlineskaterhockey
auf hohem Niveau zu spielen. Solange diese Arbeiten andauern, werden wir unsere Spiele und
das Training wie im Winter in der Sporthalle
Wegenkamp austragen.
65
Mehr als Dosenwerfen!
Sport für Jederfrau und Jedermann
Text & Foto Heike Lekies
D
ie Abteilung Jederfrau/-mann ist für
alle genau das Richtige, die sich gerne
sportlich betätigen möchten und ohne
Leistungsdruck etwas für sich und ihr
Wohlbefinden tun wollen. Seit über 24 Jahren
bieten wir Freizeitsport für Erwachsene im HSV
an. Vielen fehlt heutzutage einfach die Zeit,
regelmäßig ein Fitnessstudio zu besuchen. Da
sollte man wenigstens einmal in der Woche etwas für die Gesundheit tun. Von Leistungsdruck
halten wir gar nichts, jeder macht so viel, wie er
kann oder auch ein bisschen mehr. Die Übungen
und Spiele sind für jedes Alter geeignet. Wir haben auch Sportler aus anderen HSV-Abteilungen dabei, die bei uns eine Ergänzung zu ihrer
eigentlichen Sportart finden.
Der Schwerpunkt liegt natürlich bei den gymnastischen Übungen, welche die Bauch- und
Rückenmuskulatur kräftigen. Ob mit oder ohne
Hilfsmittel, die Abende sollen Spaß machen und
trotzdem auch für etwas Muskelkater sorgen.
Diverse Sportgeräte wie Swing Sticks, Wellnessbänder oder Bälle unterstützen die Übungen.
Ball- und Laufspiele stehen auf dem Programm
genauso wie Federball und Softball. Bei gutem Wetter wird natürlich auch die tolle Außenanlage der Schule genutzt. In den Schulferien,
wenn die Halle geschlossen ist, geht es im Sommer zum Joggen oder Fußballspielen in den
Stadtpark. Manchmal findet auch einfach nur
ein gemütliches Picknick oder ein Grillfest statt.
Im Winter treffen wir uns dann zum Bowling,
Kegeln oder Billard spielen.
Die Reisefreudigen der Gruppe freuen sich jedes Jahr auf den gemeinsamen Wochenendausflug. In den letzten Jahren ging es z. B. an die
Nord- und Ostsee, in den Spreewald, den Harz,
nach Berlin und Helgoland. Bei der Wahl von
Termin und Ziel ist natürlich auch immer entscheidend, dass trotzdem kein BL-Spiel verpasst
werden muss. Wir laden herzlich zum Mitmachen ein. Ab dem 8. August findet wieder jeden
Mittwochabend um 20 Uhr das Training in der
neuen Turnhalle Gelehrtenschule des Johanneums ( Eingang Opitzstraße) statt. Und wer sich
nicht zum Probetraining in die Halle traut, der
kann uns auch an unserem Stand beim HSVKids-Day und HSV-Vereinstag am 9. September
in Ochsenzoll kennenlernen. Es können diverse
Sportgeräte ausprobiert werden oder Man(n)/
Frau/Kinder versuchen sich im Dosenwerfen.
HSV Darter
Bundesligaendrunde knapp verpasst
Text & Foto Nicole Frentzen
A
m 14. April 2012 hatten wir endlich
wieder ein Heimspiel. Die Gegner kamen aus Diedersen und aus Berlin.
Um unser ersehntes Ziel, das Erreichen der Endrunde, zu realisieren, mussten eigentlich beide Spiele gewonnen werden. Dass
das aber nicht so einfach wurde, zeigte uns Diedersen gleich im ersten Spiel. Mit 3:5 lagen wir
unglücklich zurück und die Doppel mussten es
richten. Taten sie aber leider nicht. Mit 5:7 ging
der erste Auftritt daneben. Auch im zweiten
Conny Sell & Robby Allenstein
Spiel hatten wir Probleme mit den starken Berlinern. 4:4 stand es nach den Einzeln. Und auch
hier sollten die Doppel die Entscheidung bringen. Aber dieses Mal mit etwas besserem Ausgang für uns. 6:6 hieß es am Ende. Ein für uns
zwar nicht ausreichendes Ergebnis, aber es war
gerecht. Und dieser Punkt ist wichtig für die Tabelle. Schade, die Endrunde in Hamburg hat sich
leider für uns wohl erledigt, aber trotzdem haben wir eine bisher starke Saison gespielt. Am
letzten Spieltag müssen wir noch nach Bochum.
Dort warten dann der Tabellenführer und die Wolfenbütteler auf uns.
Ich hoffe, dass wir dort unsere Saison erfolgreich abschließen und
dann müssen wir halt in der nächsten Saison die Endrunde anpeilen!
Vereinsmeister gekrönt
Am 20. April 2012 suchten wir intern unsere Abteilungsmeister.
Schön war, dass das Teilnehmerfeld
mit Spielern aus allen Mannschaf-
66
ten gespickt war. Bei den Damen konnte sich
Conny Sell durchsetzen und vertritt nun den HSV
bei den Masters of Masters des Landesverbandes. Im Hauptfeld gab es keine großen Überraschungen. Die beiden Bundesligaspieler Mike
Holz und Robby Allenstein erreichten nach ihren
Halbfinalspielen gegen Fredy Timm (HSV2) und
Arne Sell (HSV2) das Finale. Dort spielten beide
herausragende Darts. Robby bestätigte einmal
mehr seine starke Form und schlug Mike mit 5:0.
Er warf 21, 20, 19, 17 und 11(!!) Darts. Einfach
klasse! Herzlichen Glückwunsch zum Titel Abteilungsmeister 2012! Wir drücken den beiden
Gewinnern für das Masters die Daumen!!
Jeden 1. Montag im Monat +++ Darten für Jedermann
Darten für Jedermann +++ Jeden 1. Montag im Monat
Nach der Sommerpause geht’s wieder los,
erster Termin ist voraussichtlich
Montag, 03.09.2012, ab 18:00 Uhr
Hier wird der Dartsport präsentiert. Jeder kann mitmachen und selber
unter fachkundiger Anleitung das Darten ausprobieren bzw. verbessern.
Ausrüstung wird gestellt.
www.HSV-Dart.de +++ [email protected]
Trainingsort: Aula Grundschule Horn, Rhiemsweg 61, 22111 Hamburg
Kontakt: Nicole Frentzen, [email protected], 040 - 43 18 08 62 oder 0170 - 994 71 42
supporters news
Mit über 400 km/h durch die Luft
Schnellste Ballsportart: Badminton
Text & Foto Falco Stelmaszewski · Fotos??
A
m 26. September 2009 stellte Tan
Boon Heong diesen Weltrekord mit
421 km/h auf. Ganz so schnell geht
es bei uns nicht zu, aber auch bei uns
zischen die Federbälle durch die Halle! Wir vom
HSV-Badminton möchten uns und unsere Sportart kurz vorstellen.
Badminton ist eine Sportart, die häufig unterschätzt wird, bei der aber Koordination, Schnelligkeit und Reaktionsvermögen gefragt sind.
Zum Badminton gehört weit mehr, als nur den
Ball irgendwie über das Netz zu bringen. Hierzu
ein berühmtes Zitat von Martin Krupp, einem
Autor vieler Badminton-Lehrbücher:
„Ein Badmintonspieler sollte verfügen über die
Ausdauer eines Marathonläufers, die Schnelligkeit eines Sprinters, die Sprungkraft eines
Hochspringers, die Armkraft eines Speerwerfers, die Schlagstärke eines Schmiedes, die Gewandtheit einer Artistin, die Reaktionsfähigkeit
eines Fechters, die Konzentrationsfähigkeit eines Schachspielers, die Menschenkenntnis eines Staubsaugervertreters, die psychische Härte
eines Arktisforschers, die Nervenstärke eines
Sprengmeisters, die Rücksichtslosigkeit eines
Kolonialherren, die Besessenheit eines Bergsteigers sowie über die Intuition und Phantasie
eines Künstlers. Weil diese Eigenschaften so selten in einer Person versammelt sind, gibt es so
wenig gute Badmintonspieler.“ – Martin Knupp:
Yonex-Badminton-Jahrbuch 1986 Unsere Sporthalle hat neun Spielfelder, und befindet sich in
der Ulzburger Straße 94 in Norderstedt (auf
dem Gelände des HSV-Leistungszentrums). Bei
der Anzahl der Felder haben wir trotz vieler
Spiel- und Trainingsbegeisterter immer noch
Potenzial und freuen uns, interessierte Spieler
jeden Alters (egal ob Anfänger oder Fortgeschritten) begrüßen zu dürfen! Gespielt wird
immer montags und donnerstags. Benötigt
werden lediglich angemessene Sportkleidung,
Turnschuhe mit heller Sohle und gute Laune!
Selbstverständlich kann geschnuppert werden.
Schläger und Federbälle stehen für Schnupperstunden zur Verfügung.
Folgende Trainingszeiten gibt es bei uns:
Schüler/Jugend
Montag: 18.00 – 20.00 Uhr
Donnerstag: 20.00 – 22.00 Uhr
Erwachsene
Montag: 10.00 – 12.00 Uhr
und 20.00 – 22.00 Uhr
Donnerstag: 20.00 – 22.00 Uhr
Sporthalle
Ulzburger Straße 94
22850 Norderstedt
Kontakt
HSV-Geschäftsstelle
E-Mail: [email protected]
Tel.: 040-4155-1600
www.hsv-badminton.de
Ansprechpartner vor Ort
Falco Stelmaszewski (Abteilungsleiter)
Katharina Proestler und Falk Bellmann
(Jugendtrainer)
Bernd Veit (für die Gruppe montags
10.00 – 12.00 Uhr)
Ausgabe 70
67
­Achtzehn, zwanzig …
Skatmeisterschaft im Zeichen der Raute
Text & Fotos Dirk Leu
S
kat spielt nur der HSV!“ In diesem Sinne
trafen wir uns am 17. Mai zur 2. Vereinsmeisterschaft im Stadionrestaurant
„Die Raute“, um den Titel des HSV-Vereinsmeisters auszuspielen. Im Vorjahr spielten
39 Skatspieler bei der 1. Vereinsmeisterschaft.
Die Anmeldungen im Vorfeld ließen darauf
schließen, diese Teilnehmerzahl deutlich zu
übertreffen. Im Vorfeld des Turniers haben wir
uns als Skatabteilung u. a. bei den HSV-Senioren
vorgestellt. So hatten wir dann 48 Anmeldungen
zu verzeichnen. Leider gab es aber kurzfristig
die eine oder andere Absage und auch angemeldete Spieler erschienen nicht zum Turnier.
Das ist insofern ärgerlich, weil wir das Catering
in der Raute für 50 Personen vorbestellt hatten. Durch das Entgegenkommen der „Raute“
konnten wir aber am Ende ein ausgeglichenes
Ergebnis erreichen. Für das Turnier zum 125. Geburtstag unseres HSV werden wir deswegen die
Anmeldeformalitäten ändern und rechtzeitig bekanntgeben. 41 Skatspieler spielten schließlich
um den Titel des HSV-Vereinsmeisters.
Es wurden zwei Serien a 48 Spiele gespielt, wobei die 1. Serie ausgelost wurde und in 135 Minuten absolviert werden musste. Nach der 1.
Runde gab es dann das Essen und alle konnten gestärkt in die 2. Runde gehen. Entsprechend der Platzierung in der 1. Runde, wurde
die 2. Runde nach Setzliste gespielt. Sieger der
2. HSV-Skatmeisterschaft wurde der Skatfreund
Bernd Stuhlmann. Bernd hatte in der 1. Runde
1000 Punkte erspielt und lag damit auf Platz 13.
Dank einer sehr starken 2. Runde mit erspielten
68
1672 Punkten reichte es mit 2672 Punkten doch
noch zum Sieg. Der Zweite, Jan Horn, spielte
zwei ausgeglichene Runden mit 1365 und 1302
Punkten und erreichte damit eine Gesamtpunktzahl von 2667. Wir haben also ein sehr knappes
Ergebnis zu verzeichnen. Platz 3 ging an Eckhard Buck, der 2493 Punkte erspielte.
Wolfang Fink aus unserer Skatabteilung erreichte mit 2382 Punkten Platz 4 und verfehlte
damit nur knapp den Sprung aufs Treppchen.
Der Vorjahressieger Peter Klodt erspielte mit
2396 Punkten Platz 5. Stefan Genutt erreichte
mit 2137 Punkten Platz 8. Somit konnten sich
drei Abteilungsmitglieder unter den ersten Zehn
platzieren. Wir als HSV-Skatabteilung möchten
uns bei allen Teilnehmern für ihr Mitwirken be-
danken. Das Turnier lief in toller sportlicher Atmosphäre ab und alle erlebten einen schönen
Tag. Wir hoffen, dass wir den einen oder anderen bald in unserer Skatabteilung als Mitglied
begrüßen können. Auch gilt es Danke zu sagen an alle Helfer, die bei der Organisation und
Ausrichtung des Skatturnieres geholfen haben.
Ein Skatturnier wäre ohne Preise nicht denkbar,
insofern sind wir überglücklich mit dem HSVSupporters Club einen Sponsor für das Turnier
gefunden zu haben. Wie bei jedem Turnier stellt
uns der SC immer hochwertige Preise zur Verfügung. Bedanken möchten wir uns auch bei der
Firma Meiko Geschirrspülmaschinen und bei der
Kneipe Seitenwechsel, die uns mit vielen Preisen hilfreich zur Seite stehen.
Sehr stolz sind wir auch darauf, dass wir von
Björn Flohberg und Marek Erhardt jeweils VIPKarten für ein Bundesliga-Heimspiel bekommen
haben und somit für die ersten drei Plätze hochwertige Preise ausloben konnten. Insgesamt
war es ein sehr schönes Turnier zumal die Lokation mit unserem Stadion und dem Fanrestaurant ja einmalig ist.
Kein anderer Fußballbundesligaclub führt eine
Skatmeisterschaft durch und besitzt eine Skatabteilung. Wir sind somit also schon was Besonderes. In diesem Sinne stimmt der Slogan
„Skat spielt nur der HSV“!
supporters news
From Hell to GFL!
HSV Hamburg Blue Devils wieder in der 1. Liga
Text & Fotos Ralph Marko
Hamburger Football-Team startet jetzt
wieder voll durch
Die HSV Hamburg Blue Devils sind ein American
Football-Verein mit einer bereits 20-jährigen Traditions- und Erfolgsgeschichte in Hamburg. Die
Mannschaft erreichte im Football und im Cheerleading mehrere deutsche und internationale Titel. Nun ist das American Football-Team zurück
– und das voller Tatendrang und mit gebündelten Kräften. Die HSV Hamburg Blue Devils spielen wieder in der German Football League (kurz:
GFL) und konnten somit in die höchste deutsche
Spielklasse aufsteigen. Die Heimspiele der Blue
Devils finden in der Adolf-Jäger-Kampfbahn (Altona/Bahrenfeld) statt. Bereits am 21. April 2012
wurde die Saison mit dem Krüll Family Day, einer
teuflisch-großen Party, eröffnet. Vor einer fantastischen Kulisse mit über 2.500 Fans schickten die Blauen Teufel die Osnabrück Tigers mit
28:08 zurück nach Niedersachsen. Die FootballSaison läuft noch bis Anfang September 2012.
„Young Talents“-Programm der Blauen
Teufel
Die Jugendarbeit der HSV Hamburg Blue Devils
bildet seit Jahren das Fundament des Vereins.
Dies soll auch weiterhin fortgeführt und vor allem ausgebaut werden. Das „Young Talents“Programm richtet sich an zwei Altersgruppen:
U17 und U21. Hier werden die angehenden
Spieler in die Talentförderung aufgenommen
und über Jahre im athletischen und sportlichen
Bereich intensiv betreut. Weitere Informationen zum Förderungsprogramm können erfragt
werden unter [email protected].
HSV-Kooperation auch in 2012/Günstige
Karten für HSV-Mitglieder
Bereits 2011 schlossen die Hamburg Blue Devils
eine Kooperationsvereinbarung mit dem HSV –
diese wird auch 2012 fortgeführt. „Das gesamte
Team freut sich über die Kooperation. Wir haben
uns in den letzten drei Jahren sehr gut entwickelt,
sind aber noch nicht am Ziel. Mit einem so starken
Partner wie dem HSV an unserer Seite werden wir
es schon bald wieder an die Spitze schaffen“, erklärt Head Coach Maximilian von Garnier.
HSV-Mitglieder können sich über besonders
günstige Konditionen freuen: Bei Vorlage des
Mitgliederausweises bezahlen HSV-Fans nur
5,00€ für die Heimspiele der HSV Hamburg
Blue Devils. Karten gibt es an der Abendkasse
der Adolf-Jäger-Kampfbahn oder direkt über
www.adticket.de.
Ausgabe 70
Spieler der Hamburger Blue Devils
German Bowl: Hamburger Blue Devils – Schwäbisch Hall Unicorns
Die Heimspiele der HSV Hamburg Blue Devils im Überblick:
09.06.2012
HSV Hamburg Blue Devils vs. Berlin Adler (Kick Off: 16 Uhr)
28.07.2012
HSV Hamburg Blue Devils vs. Berlin Rebels (Kick Off: 18 Uhr)
04.08.2012
HSV Hamburg Blue Devils vs. Kiel Baltic Hurricanes (Kick Off: 18 Uhr)
18.08.2012
HSV Hamburg Blue Devils vs. Dresden Monarchs (Kick Off: 18 Uhr)
01.09.2012
HSV Hamburg Blue Devils vs. Lübeck Cougars (Kick Off: 18 Uhr
69
Lesen und Hören
Ultras im Abseits - Porträt einer verwegenen Fankultur
Text Philipp Piepiorka
D
as Verhalten von Fans ist in den letzten
Monaten vermehrt in den Mittelpunkt
der deutschlandweiten Berichterstattung durch die Medien gerückt. Immer wieder im Fokus sind dabei die Ultras,
welche oftmals als Übel des ganzen Tohuwabohus ausgemacht werden. Doch was steckt
eigentlich hinter dem Phänomen der Ultras?
Dieser Frage widmen sich die Autoren des kürzlich erschienenen Buches „Ultras im Abseits“.
Die Herausgeber, beide vom Institut für Fankultur, lassen neben etablierten Wissenschaftlern auch Journalisten, Fußballfunktionäre,
verschiedene Fanprojekte, Politiker, Vertreter
der Polizei und natürlich einige Ultras selbst zu
Wort kommen. Das Buch setzt in der Entwicklung dieser Jugend-/Subkultur ganz vorne an
und beschäftigt sich zunächst mit der Entstehung der Ultras. Im weiteren Verlauf werden
die Ultras aus unterschiedlichen Perspektiven
beleuchtet. Natürlich wird der Aspekt Gewalt
und Kriminalisierung wie auch das Thema Pyrotechnik abgehandelt. Aber beispielsweise auch
das Thema „Ultras und Politik“, „Ultras in den
Medien“ und „Chancen uns Risiken einer Fankultur“ werden abgebildet. Besonders gut tut
dem Buch, dass die Ultras selber zu Wort kommen. So führte Jonas Gabler ein interessantes
Gruppeninterview mit Ultras aus unterschiedlichen Städten. Hautnah erlebte zudem Martin
Thein Ultras vom Commando Cannstatt, welche
ihre Sicht der Dinge ausführlich, offen und ehrlich schilderten und damit das Buch bereichern.
Insgesamt ist das Buch sicherlich eine große Hilfestellung für alle, die noch nicht so viel über
die Ultras wissen. Aber auch wer meint, über
Ultras schon viel zu wissen, muss in der Buchhandlung nicht an dem guten Stück vorbeigehen. Ein Wissensabgleich kann schließlich nie
schaden, zumal die Analysen und Darstellungen der Autoren realitätsnah und unparteiisch
wirken und somit auch empfehlenswert sind.
Ultras im Abseits –
Porträt einer verwegenen Fankultur
Herausgeber: Martin Thein / Jannis Linkelmann
448 Seiten
14,90 Euro
Verlag die Werkstatt
ISBN: 978-3-89533-847-2
50 Stadien in Europa, die man gesehen haben muss
Text Ingo Thiel
G
roundhopper werden die meisten der
vorgestellten Stadien bereits kennen,
handelt es sich doch zumeist um die
Arenen bekannter Klubs oder Nationalstadien wie Wembley, das Millenium Stadium, Anfield, die Amsterdam ArenA, das Camp
Nou, Bernabeu, Mestalla, Guiseppe Meazza,
den St. Jakobspark oder das Stade de Suisse.
Es finden sich aber auch zusätzlich zehn Tipps
mit unbekannteren Spielstätten wie in Amiens, Eriwan, Gibraltar, Lahti oder Rijeka. Die
Redaktion von Stadionwelt hat die ihrer Meinung nach wichtigsten Fußballstätten des Kontinents ausgewählt , von den Klassikern bis hin
zu innovativen, modernen Arenen. Die einzelnen Sportstätten werden jeweils auf einer
Doppelseite vorgestellt, mit vielen Informationen zu Architektur, Geschichte und mit einigen
wissenswerten Anekdoten und Anmerkungen.
70
Aus der Bundesliga sind neben unserem Stadion die Spielstätten in Berlin, Schalke, Dortmund, München, Düsseldorf, Frankfurt und
Köln dabei. Dazu auch die Stadien von Klubs,
zu denen Fanfreundschaften bestehen wie Ibrox oder das Parken. Besonders lesenswert sind
die Einschübe zu den Städten mit vielen Sportstätten wie der Stadionhauptstadt London, Lissabon, Prag, Wien und Istanbul mit Arenen auf
zwei Kontinenten. Eine schöne Vorbereitung für
Touren, aber auch zum Nachschlagen für alle,
die nicht ständig auswärts fahren.
50 Stadien in Europa, die man gesehen
haben muss
Verlag Stadionwelt
128 Seiten
12,90 Euro
www.stadionwelt-shop.de
supporters news
Immer erste Klasse
Text Philipp Piepiorka
W
erner Skrentny und Jens R. Prüß
haben ihre Aufarbeitung der
HSV-Vereinshistorie in überarbeiteter Neuauflage herausgebracht. „Immer erste Klasse“ arbeitet die
komplette Geschichte des Vereins auf. Die Autoren haben ein Standardwerk geschaffen, das
durch hervorragend recherchierte Inhalte überzeugen kann. Auch eingefleischte Fans dürften in diesem Buch noch viel Neues über ihren
Verein erfahren. Durch die besonders detaillierten Schilderungen zur Ära um Zebec und
Happel in den 70er- und 80er- Jahren können
auch damals noch ungeborene HSVer durch dieses Buch bald mit Hintergrundwissen glänzen.
Auch die zahlreichen „Einwürfe“, in denen detailliert auf einzelne Geschichten, Personen oder
beispielsweise die Stadien eingegangen wird,
wissen im besonderen Maße zu gefallen. Hier
sei exemplarisch die mehrseitige Geschichte
des Stadions am Rothenbaum genannt, die
unter der Überschrift „We´ll never forget!“
an die eigentliche Heimat des HSV erinnert.
Für die Experten unter den Experten rundet
eine große Menge an statistischem Anhang
dieses Werk ab. Insgesamt ein tolles Buch,
welches jedem HSVer empfohlen werden
kann. Ein erstklassiges Buch für einen immer erstklassigen Verein.
Immer erste Klasse - Die Geschichte
des Hamburger SV
Autoren: Jens R. Prüß und Werner Skrentny
5. aktualisierte Auflage 2011
448 Seiten
26,90 Euro
Verlag die Werkstatt
ISBN: 978-3-89533-823-6
Gefeiert und ermordet
Text Alexander Iwan
J
edes Jahr verleiht der DFB den JuliusHirsch-Preis und ehrt damit Personen und
Organisationen, die in besonderer Weise
ihre gesellschaftliche Position nutzen, um
sich für Freiheit, Toleranz und Menschlichkeit
einzusetzen. Die Person Julius Hirsch und sein
Ausgabe 70
Schicksal sind jedoch weitgehend unbekannt.
Werner Skrentny hat sich des Lebens von Julius
Hirsch angenommen und beschreibt auf 350
Seiten das Leben und die Karriere eines der besten Fußballer seiner Zeit. Er gewann als erster
Spieler mit zwei Vereinen die Deutsche Meisterschaft, 1910 mit dem Karlsruher FV und 1914
mit der SpVgg Fürth, spielte für die deutsche
Nationalmannschaft und nahm für sein Land
an olympischen Spielen teil. 1943 starb Julius
Hirsch in Ausschwitz. Er war Jude.
Der Autor hat das Buch in zwei Abschnitte gegliedert. In dem ersten widmet er sich der Karriere von Julius Hirsch. Im zweiten Teil des Buches
wird sein Schicksal unter dem NS-Regime betrachtet. Werner Skrentny hatte neben alten Archivunterlagen auch Gesprächspartner aus der
Familie Hirsch, so dass sein Leben nahezu lückenlos erfasst ist.
Es gelingt dem Autor, im ersten Teil das Leben Hirschs so zu erzählen, dass man nicht nur
viel über ihn erfährt, sondern über die gesamte
Anfangszeit des Fußballs um die Jahrhundertwende. Es sind viele Anekdoten und heute verlorenes Wissen um die Umstände des damaligen
Sports eingebunden. So erfährt man z. B., dass
Hirsch sich nicht traute, für ein Länderspiel bei
seinem Arbeitgeber um Urlaub anzufragen. Der
DFB schrieb schließlich heimlich einen Brief an
seinen Arbeitgeber. Man erfährt aber auch, warum Karlsruhe früher die Hauptstadt des deutschen Fußballs war. In dieser Zeit war Hirsch
eine der bedeutenden Figuren des deutschen
Fußballs! Im zweiten Teil wird die Geschichte
Hirschs während der Herrschaft des NS Regimes erzählt. Hirsch musste jahrelang um seine
Existenz kämpfen, verlor seine Arbeit und unternahm schließlich verzweifelt einen Selbstmordversuch. Er musste als Zwangsarbeiter arbeiten
und wurde 1943 nach Ausschwitz deportiert,
wo er zu Tode kam. Hirsch war als Spieler ein gefeierter Volksheld und sein Leben lang ein ehrbarer Kaufmann. Unter dem NS-Regime wurden
er und seine Familie gedemütigt und schließlich
ermordet.
Es erwartet einen kein Buch, das man wie
ein Roman liest. Dem Autor gelingt es aber,
dass man immer wieder noch ein Kapitel lesen möchte. Es erwartet den Leser ein großes
Fußballerleben voller zeitgenössischem Wissen und ein ebenso großes Schicksal, das nicht
vergessen sein darf.
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Postkarten …
Grüße an den SC
72
supporters news
Ausgabe 70
73
74
supporters news
Aus aller Welt
Grüße an den SC
re neu
aria! Auf eine erfolgreiche
Sonnige Grüße aus Gran Can
s
son! NUR DER HSV, Mathia
e Sai-
Nübbel 06 grüßt de
n SC und alle
HSV Fans. Uwe in Äg
ypten
Mathias Floth in Rom.
Viele Grüsse aus Afghanistan aus dem
Marmal in Mazar-E-Sharif, Sascha
Camp
viele Grüße vom Taj Mahal vom OFC Elbkö
nige Cuxhaven
Radi
viele sonnige Grüße von Björn Andert dem Mitgründer des HSV-Fanclubs
HITTFELD UNITED und Jan Michael John aus Kairo
ging leider nicht.
Mit der Fahne aus dem Flugzeug springen
a.
Grüße aus Skydive City Zephyrhills, Florid
Leserbrief
Moin, Jungs!
Nach dem Lesen des Artikels „Verurteilt“ war ich
schon kurz davor, meine Austrittserklärung in Richtung Hamburg zu schicken!
Es ist mir unbegreiflich, dass in den supporters news
Tatsachen verdreht und die polizeilichen Maßnahmen als „willkürlich“ und „vollkommen überzogen“
dargestellt werden. Alle sind unschuldig! Nur die
Polizei, die ist immer schuld!
Und wenn`s nur einer war, der in Bielefeld randaliert hat, ist dies genau einer zuviel! Die polizeilichen Maßnahmen waren nicht willkürlich! Gem. §
163 StPO hat die Polizei bei Straftatverdacht zu er-
Ausgabe 70
mitteln! Wenn ein Verfahren eingestellt wird, heißt
dies nicht, dass der Betreffende unschuldig ist! Man
konnte ihm nichts nachweisen! Und es gibt nun mal
Straftäter in den Reihen der HSV Fans! Woher ich
das wissen will? Nun ich bin bei fast jedem Heimspiel des HSV in Hamburg. Entweder privat, als Fan
des HSV oder als Polizeibeamter! Komischerweise
hatte ich noch nie Probleme mit der Polizei! Seltsam,
und das obwohl ich ein HSV-Trikot trage! Im Gegenteil, bisher hatte ich nur Probleme mit so genannten HSV-Fans und den angeblich immer friedlichen
Ultras, die ja ständig durch die Polizei provoziert
werden! (Wenn man Herumstehen oder Präsenzzeigen als Provokation betrachtet, rate ich dringend
mal zum Besuch eines Psychiaters!) Immer wieder
kommt es zu Straftaten und Ausschreitungen, ver-
ursacht durch so genannte Fans! Selbstkritik? Fehlanzeige! Im Gegenteil! Immer wieder Berichte, in
denen die Polizei für alles verantwortlich gemacht
wird. Polizeibeamte und Strafverfolgungsbehörden
werden wie Straftäter dargestellt, die der Aufsicht
durch selbsternannte Aufseher aus dem Bereich der
Fans bedürfen! Ist das die Philosophie des Supporters Clubs? Dann bin ich hier falsch! Diese so genannten Fußballfans müssen mal begreifen, dass
wirkliche Fußballfans nur daran interessiert sind,
friedlich ins Stadion gehen zu können, um dort Spaß
zu haben und sicher wieder nach Hause zu kommen.
Alles andere schadet unserem Verein!
Text Rainer R.
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mein Steingarten den ich letztes Jahr ange
Roland Fuchs
legt habe.
Foto aus Thailand nach den Auswärtssieg in Berlin 2012.
Carsten Hanke
Viele Grüße an alle HSVer aus Chicago/Illinois von Alexander Behlau
Sydney bis Tahiti
der HSV mit dabei von
auch im Südpacific ist
r HSV
für 2012 und nur de
Hans Grübl
Eu
e Raute durch
Wir tragen di
nny
Stephan & Be
76
ropa! (Londo
n)
Alles Gute
Hier bin ich mit meiner Frau Stefanie, die sich inzwischen auch für den
HSV interessier t auf Bornholm zu sehen.
Chris Dasch aus Speyer (Rheinland-Pfalz)
Die Familie Scheungrab sendet euch beste Grüße aus dem warmen Dubai und
wünscht allen HSVern
ein gesundes und Sportlich erfolgreiches neues Jahr!
supporters news
Als Drillinge haben wir gelernt immer zusammenzuhalten, uns auf engstem Raum
Platz zu verschaffen
und sind echte Teamplayer. Das erwarten wir natürlich auch von unseren Jungs
beim HSV, deswegen
sind wir auch gleich an unserem Geburtstag am 30.12.2011 beim Bundesliga-Dino
eingetreten und hoffen - genau wie unser Papa - den einen oder anderen Titel an die Elbe zu holen.
Eure Liam, Luis und Liv Emrich
Bei einem Bummel durch Brüssel war HSV stets vertreten
viele Grüße von der Familie Kleina
Schauspieler Bjarne Mädel – schickt Dinog
rüsse vom Highway number 10 aus Cabazon in Californien
.
Grüße aus Hamburg von And
reas Präkelt und dem HSV
Fan-Club
Nur der HSV – Sylvia + Ulf von den Bahamas
Ausgabe 70
77
78
supporters news
Regionalbetreuer
Erste Anlaufstation für HSV-Fans, die nicht aus Hamburg kommen.
R
egionalbetreuer und Botschafter sind HSV Mitglieder,
welche ehrenamtlich als Ansprechpartner für HSV Fans
und Freunde in ihrer jeweiligen Region für den HSV Supporters Club
tätig sind. Sie vertreten die Interessen des HSV Supporters Club vor Ort
und tragen die Wünsche und Anregungen aus dem Kreise der Mitglieder an die Abteilungsleitung und die
Fanbetreuung heran.
Sie haben das Ziel, alle HSV Freunde
in ihrer Region zusammen zu führen
und bei gemeinsamen Veranstaltungen und Aktivitäten diese Gemeinschaft zu festigen und auszubauen.
Insbesondere die Zusammenführung der einzelnen Offiziellen Fanclubs (OFCs) liegt in ihrem Focus. Sie
planen Veranstaltungen und Treffen
um die Gemeinschaft der HSV Fans
und Freunde zu festigen Die Organisation von regionalen Stammtischen, gemeinsamen Fahrten aus
der Region zu den Heim- und Auswärtsspielen des HSV oder Feierlichkeiten um sind nur einige Beispiele.
Die Regionalbetreuer werden in ihrem
Bundesland von den Botschaftern unterstützt, welche in ihrem Bezirk genau wissen, wo ihr weitere HSV Fans
treffen könnt. Habt ihr auch Lust ehrenamtlich als Botschafter mitzuarbeiten? Dann meldet Euch bitte bei uns
per E-Mail unter: [email protected] oder telefonisch: 040-41551500.
Wichtig ist uns noch einmal herauszustellen, dass die Botschafter
und Regionalbetreuer KEINE Vorverkaufsstellen und Ticketbesorger
sind! Kartenwünsche bestellt bitte
per OFC Bestellformular oder online
unter www.hsv.de.
Die Bestellformulare findet ihr online im Downloadbereich unter:
www.hsv-ofc.de.
Ausgabe 70
Niedersachsen West / Bremen
Eddy Nowski
Schleswig-Holstein West
Sebastian Rohmann
0151-28212822
[email protected]
0174-9118150
[email protected]
Schleswig-Holstein Nord
Sven Hornung
0170-1884317
[email protected]
Niedersachsen
Olaf Fink
0151-54662288
[email protected]
Berlin
Carsten Bürger
Sachsen-Anhalt
Ralf Borchert
0151-11597592
[email protected]
0171-4785320
[email protected]
Brandenburg
André Schmidt
NRW West
Christian Roth
0151-58832585
[email protected]
0152-53697185
[email protected]
NRW Ost
André Haiduck
Obernkirchen
Uwe Rennekamp
0170-7333843
[email protected]
0175-5677951
[email protected]
NRW Süd
Klaus-Dieter Rose
Sachsen-Anhalt
Hendrik Hahn
0176-22625902
[email protected]
0163-7328269
[email protected]
Hessen Nord
Nicky Hupertz
Sachsen
Sebastian Mörschke
0170-8584388
[email protected]
0179-2891249
[email protected]
Thüringen
Silvio Fischer
Hessen Süd
Michael Martin
0170-2373715
[email protected]
06151-6792238
[email protected]
Bayern Nord-West
Petra Ballmann
Saarland
Jörg Schmitt
0160-94672642
[email protected]
06852-991928
[email protected]
Baden-Württemberg
Roland Schinkel
Bayern Süd
Mark Ahrens
0160-96040597
[email protected]
0178-6037923
[email protected]
Benelux
Eric Rauw
Österreich
André Beiten
Südostasien
Henrik Haeder
Nordamerika
Oliver Lunt
+32-477406885
[email protected]
+43-6504711111
[email protected]
[email protected]
[email protected]
Skandinavien
Bjarne Rasmussen
Schweiz
Stefan Mullis
+45-28719151
[email protected]
Mittlerer Osten
Lars Meyn
+41-7966489
[email protected]
Iberische Halbinsel
Peter Zinke
+34-678001715
[email protected]
+97-1502930904
[email protected]
79
Die wichtige Seite
Supporters Club · Tickets · Mitgliederwerbung · Fan-Shops · etc.
Auf dieser Seite findet ihr alle wichtigen Informationen rund um den Hamburger Sport-Verein e.V.
Sollten dennoch Fragen auftauchen, so wendet euch bitte direkt an den HSV unter 040/4155-1500
oder [email protected].
Supporters Club
Ihr erreicht uns wie folgt: Hamburger SportVerein e.V., Supporters Club, Sylvesterallee 7,
22525 Hamburg
Tel.: 040/4155-1500, Fax: 040/4155-1510, Mail:
[email protected].
SC Stand: Der Stand befindet sich in der
Ebene 4 der Nordtribüne. Er ist an Heimspieltagen bis 15 Minuten vor Anpfiff und
nach dem Spiel geöffnet. Hier könnt Ihr
Euch mit Fahr-und Eintrittskarten für Auswärtsspiele sowie SC-Merchandiseprodukte
eindecken.
Öffentliche Infoveranstaltung
der Abteilungsleitung
Diese findet an jedem dritten Mittwoch im Monat im Fanhaus statt. Jeder ist herzlich eingeladen, vorbeizuschauen und zuzuhören oder auch
mit zu diskutieren.
Das Fanhaus befindet sich in der Stresemannstraße 162, 22769 Hamburg; Beginn ist 19 Uhr.
Themen und eventuelle Änderungen sind auf
www.hsv-sc.de zu finden.
Öffentliche Infoveranstaltung
des Seniorenrates
Der Seniorenrat veranstaltet an jedem ersten
Montag im Monat eine öffentliche Versammlung. Beginn19 Uhr. Informationen zum Ort der
Infoveranstaltung: www.hsv.de
die SC Botschaft im Bereich der jeweiligen Gästeeingänge (genauer Standort könnt Ihr vor den
Auswärtsspielen auf der Internetseite des Supporters Club unter www.hsv-sc.de, Rubrik „Was
in … erlaubt ist“, nachlesen).
Ticketservice
Heimspielkarten können über die HSV Bestellservice-Hotline unter 01805/478478, im Internet unter www.hsv.de oder in einem der
HSV-Fanshops gekauft werden. Am SC-Stand
gibt es keine Heimspielkarten.
Auswärtstickets und -fahrten
Können im Internet unter www.hsv-shopping.
de, in den HSV-Fanshops und an Spieltagen am
SC-Stand gekauft werden.
HSV-Museum/Stadionführungen
Der Supporters Club ist der größte Sponsor des
HSV-Museums, welches seit dem 07.02.04 seine
Pforten geöffnet hat. Das Museum befindet sich
neben dem Restaurant „Die Raute“ im NordOst-Bereich des Stadions. Die Öffnungszeiten
des Museums sind täglich von 10 bis 20 Uhr*.
Stadionführungen** finden täglich statt. Mitglieder erhalten auch hier einen Rabatt. Für
Gruppen gibt es auf Anfrage auch Sondertarife und Führungen zu anderen Zeiten.
Weitere Informationen gibt es telefonisch unter
040/4155-1550 oder www.hsv-museum.de.
*Bei Heimspielen ist der Zutritt ab 2 Stunden vor Spielbe-
Onlinestore
Unter www.hsv-tickets.de könnt Ihr Karten und
Fahrten für Auswärtsspiele des HSV bestellen.
Die Kollektion des Supporters Club könnt Ihr unter www.hsv-sc-shop.de bestellen.
Botschaft des Supporters Club
Auch an der Botschaft des Supporters Club
könnt Ihr bei Heim- und Auswärtsspielen des
HSV Artikel aus der Kollektion des Supporters
Merchandise erwerben (Hinweis: Verkauf nur
an Mitglieder gegen Vorlage des Mitgliedsausweis). Die Botschaft steht bei Heimspielen des
HSV im Stadion auf der Westplaza. Bei Auswärtsspielen des HSV in der Bundesliga steht
80
Mitgliederwesen
Auch du kannst als Mitglied aktiv werden und
Mitglieder werben. Vielleicht befindet sich ja
auch in deinem Bekanntenkreis noch der ein
oder andere HSVer, der noch kein Mitglied ist.
Damit deine Mühen nicht umsonst sind, belohnen wir alle aktiven Werber natürlich auch. Gewinne der Mitgliederwerbung findest du unter
www.hsv.de.
Fanshops
HSV Arena Store (im Stadion), Sylvesterallee 7,
22525 Hamburg, Mo.-Fr. 10-18 Uhr, Sa. 10-16 Uhr,
Sa. bei Heimspielen: mit Stadionöffnung,
HSV City Store (Innenstadt), Schmiedestr. 2,
20095 Hamburg, Mo.-Fr. 10-19 Uhr, Sa.
10-16 Uhr
HSV Fan Shop (Herold Center), Berliner Allee 34a,
22850 Norderstedt, Mo.-Sa. 9.30-20.00 Uhr
HSV Service Center
in der Nord-Ost Ecke der Arena.
Im Service Center gibt es Tickets (Heim und Auswärts), Infos rund um den HSV, Fundsachen vom
Spieltag und vieles mehr.
Kontakt: Persönlich Mo – Fr 10 – 18 Uhr, Sa
10-16 Uhr
Telefonisch unter 01805-478 478* Mo-Fr
8-18 Uhr und Sa 10-16 Uhr
oder per Mail an [email protected]
*(0,14 €/min. aus dem dt. Festnetz, Mobilfunk
max. 0,42 €/min.)
ginn nur mit Eintrittskarte für das Spiel möglich.
**An Spieltagen oder anderen Veranstaltungstagen entfallen die Stadionführungen, Näheres erfährst Du unter der
obigen Telefonnummer.
OFC-Gründungen
Alle interessierte HSV-Fans, die mit dem Gedanken spielen, einen offiziellen HSV-Fanclub
zu gründen oder Ihren bereits existierenden Fanclub bei uns registrieren lassen wollen, finden alle Informationen im Netz unter
www.hsv-ofc.de. Bei Rückfragen wendet Euch
bitte an Nicole Peters, zu erreichen unter 0404155-1500 oder [email protected]. Auch eine Unterstützung vor Ort ist möglich.
An dieser Stelle noch eine Bitte
Bei Umzug, Namens-oder Bankverbindungsänderungen bitte auch an uns und die eigene
Mitgliedschaft im Hamburger Sport-Verein e.V.
denken. Bitte eine kurze Notiz per Post, Mail
oder Telefon an uns. Nur so können wir gewährleisten, dass auch in Zukunft alle Informationen
bei Euch ankommen.
supporters news
Rund um den HSV
Netztipps …
Hier surfen HSVer
Alle folgenden Informationen beziehen sich auf den
Stand vom 01. Juni 2012
HSVwww.hsv.de
HSV Supporters Club
www.hsv-sc.de
Mitglieder im HSV:
Davon im HSV Supporters Club:
72.026
55.529
Offizielle Fanclubs
www.hsv-ofc.de
Supporters Treffs
www.supporters-treff.de
Hauptamtliche Mitarbeiter:
(Abteilung Fördernde Mitglieder)
14
Kids Club
www.hsv-kids.de
Ehrenamtliche Mitarbeiter/Aushilfen:
(Abteilung Fördernde Mitglieder)
Museumwww.hsv-museum.de
300
Fanprojekt www.hsv-fanprojekt.de
Amateurfußball
www.hsv-amateurfussball.de
Badminton www.hsv-badminton.de
Ehrenamtliche Abteilungsleitung:
(Abteilung Fördernde Mitglieder)
5
Baseballwww.hsv-baseball.de
Boxenwww.hsv-boxen.de
Vorstandsmitglieder:
Carl-Edgar Jarchow (Vorsitzender)
Frank Arnesen (stellvertr. Vorsitzender)
Joachim Hilke
Oliver Scheel
Dartwww.hsv-dart.de
Cricketwww.hsv-cricket.de
Eishockey www.hsv-eishockey.de
Eishockey Frauen
www.hsv-eishockeyfrauen.de
Das Vorstandsmitglied für die Belange der Mitglieder, Oliver Scheel,
wird durch die Mitgliederversammlung gewählt.
Eishockey Nachwuchs
www.hsv-eishockey-nachwuchs.de
Frauenfußball
www.hsv-frauen.de
Aufsichtsrat:
Alexander Otto (Vorsitzender)
Manfred Ertel (stellv. Vorsitzender)
Eckart Westphalen (stellv. Vorsitzender / Delegierter der Amateure)
Horst Becker
Prof. Dr. Jörg F. Debatin
Marek Erhardt
Björn Floberg Thiel (Delegierter der Förderer)
Jürgen Hunke
Ian Kiru Karan
Hans-Ulrich Klüver
Ernst-Otto Rieckhoff (Delegierter
HSV Ochsenzoll-Norderstedt)
Ronald Wulff (Delegierter der Senioren)
Bis auf die vier delegierten Aufsichtsräte, die von ihren jeweiligen
Abteilungen gewählt und nominiert werden, werden alle anderen
Aufsichtsräte durch die Mitgliederversammlung gewählt.
Golfwww.hsv-golf.de
Internetadresse:www.hsv-sc.de
Öffnungszeiten: Montag – Donnerstag von 9–18 Uhr
Freitags von 9–17 Uhr
(Abteilung Fördernde Mitglieder)
Büroräumlichkeiten:
Stadion, Geschäftsstelle Nord, Eingang Nord-West
(Abteilung Fördernde Mitglieder)
Tanzssport Norderstedt
Handballwww.hsvhandball.de
Handball 3. Herren
www.hsv-handball-amateure.de
Hockeywww.hsv-hockey.de
HSV III http.//hsv3.fuppers.de
Inline-Hockey
www.hsv-inlinehockey.de
Karatewww.hsv-karate.de
Leichtathletik
www.hsv-la.de
Rollstuhlsport
www.hsv-rollstuhlsport.de
Rugbywww.hsv-rugby.de
Schwimmen
www.hsvschwimmen.de
Supporters Direct
www.supporters-direct.org
Tanzenwww.hsv-tanzsport.de
www.hsv-tanzsport-norderstedt.de
Tenniswww.tennis-im-hsv.de
Tischtennis www.hsv-tischtennis.de
Unsere Kurve
www.unserekurve.de
FSEwww.footballsupporterseurope.org
SC Merchandise
www.hsv-sc-shop.de
HSV Senioren
www.hsv.de/verein/verein/hsv-senioren/
Volleyball www.hsvvolleyball.de
Ausgabe 70
81
Was macht eigentlich „der Zauberer“…?
Walter Laubinger
Text Philipp Piepiorka · Foto Witters
E
r galt einst als das Supertalent.
Ernst Happel taufte ihn gar den
„Zauberer“. Walter Laubinger
wurde eine große Karriere vorausgesagt. Zu A-Jugend-Zeiten spielte
er für den Bramfelder SV, lief in der
Hamburger Auswahl zusammen mit
Stefan Effenberg auf. Er spielte sogar
unter Berti Vogts in der Jugendnationalmannschaft des DFB und wurde
dort Kapitän. 1986 kam Günter Netzer
auf die Familie Laubinger zu und unterrichtete diese von dem Vertragsangebot des HSV. Er selbst bezeichnete
dieses Angebot als die Erfüllung seines größten Traums. Doch die Karriere
verlief letztendlich anders als geplant.
Beim HSV brachte es der „Zauberer“
in zwei Jahren letztendlich aber nur zu
zehn Bundesligaeinsätzen. Er fiel mehr
durch Disziplinlosigkeit und Alkoholeskapaden auf als durch gute Leistungen.
Die Fußballerkarriere war genauso
schnell vorbei, wie sie begonnen hatte.
1987 wechselte er nach Bayreuth und
verließ die große Fußballbühne. Nach
seiner kurzweiligen Fußballerkarriere
startete Walter Laubinger als Inhaber
einer Gärtnerei in Hamburg Farmsen in
einen neuen Lebensabschnitt. Nebenbei trainiert er Jugendmannschaften,
derzeit in Hamburg-Oststeinbek, früher unter anderem beim SC Concordia.
Denn dem Fußball ist er trotz der nicht
geglückten Karriere treu geblieben.
Impressum
Abteilungsleitung
Ralf Bednarek
Christian Bieberstein
Rainer Doell
Christopher Gnauck
Andreas Kloß
p.A. HSV, Sylvesterallee 7, 22525 Hamburg
HSV supporters news, Sylvesterallee 7, 22525 Hamburg
Telefon: 040/4155-1500, Fax: 040/4155-1510
Herausgeber
HSV Supporters Club, Sylvesterallee 7, 22525 Hamburg
im Selbstverlag
Bezugspreis 2 Euro
Erscheinungsweise vierteljährlich
V.i.s.d.P. Ralf Bednarek, p.A. supporters news,
Sylvesterallee 7, 22525 Hamburg
Auflage Nr. 70 53.000 Exemplare
Drucklegung 29.06.2012
Mitgearbeitet haben diesmal Julian Ahrens, Ralf Bednarek,
Christian Bieberstein, Andreas Birnmeyer (Koordinator), Bertram
Bonacker, Stefan Boysen, André Dirks, Rainer Doell, Jan Eberlein,
Daniel Eglite, Thorsten Eikmeier, Olaf Fink, Axel Formeseyn, Nicole
Frentzen, Dr. Anne Gnauck, Martina Grospitz, Hendrik Hahn, André
Haiduck, Michael Harms, Nina Helbing, Mathias Helbing, Peter
Herzig, Sven Hornung, Alexander Iwan, „Kinder der Westkurve“,
Andreas Kloss, René Koch, Peter Kupka, Heike Lekies, Dirk Leu,
Ulie Liebnau, Uwe Liebnau, Udo Lienemann, Philipp Markhardt,
Ralph Marko, Jan Meifert, Stefan Nowski, OFC „Blauer Stern
Schaumburg“, OFC „Die Blauen aus Neuenwalde, Flögeln und
umzu“, OFC „Die Sternschnuppen“, OFC „HSV-City-Boys-Lüneburg“,
OFC „Lumpinationale Handorf“, OFC „RautenRüpel“, Philipp
Piepiorka, Joachim Ranau, Janine Rehders (Koordinatorin), Patrick
Reschke, Thomas Ritter, Hendrik Rönnau, Wilhelm Sassenhagen,
Bodo Scheuing, Klaus Schriever, Bernd F. Schwarze, Uwe Stammer,
Rainer Steffens, Falco Stelmaszewski, Ingo Thiel, Frank Urban.
Bilder von Witters Sport-Presse, Hamburger Sport-Verein e.V.,
HSV Supporters Club, HSV Amateursport, Julian Ahrens, Mirko
Beyer, K. Brinkop, Stefan Boysen, André Dirks, S. Döring, Daniel
Eglite, Thorsten Eikmeier, Olaf Fink, Nicole Frentzen, Martina
Grospitz, André Haiduck, Nina Helbing, Mathias Helbing, Nadja
Herzer, Peter Herzig, Sven Hornung, Andreas Kloss, Heike Lekies,
Dirk Leu, Ulie Liebnau, Uwe Liebnau, Udo Lienemann, Ralph
Marko, Fam. Mars, Oliver Meyer, OFC „Föhr Ever“, OFC „HSVCity-Boys-Lüneburg“, OFC „Saalkreisdinos“, Joachim Ranau,
Hendrik Rönnau, Wilhelm Sassenhagen, shutterstock, Uwe
Stammer, Falco Stelmaszewski, S. Sühring, Frank Urban.
Lektorat Uwe & Ulie Liebnau
Illustrationen Jan Meifert, Jens Wagner
Cover Mathias Helbing
Gestaltung publish! Medienkonzepte GmbH, Hannover
Druck Quensen Druck+Verlag, Hildesheim
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des Supporters Club als Herausgeber der supporters news wieder (wirklich nicht).Die supporters news ist erhältlich im Arena Store
(Sylvesterallee 7, 22525 Hamburg), im City Store (Schmiedestraße
2, 20095 Hamburg), im HSV Fan Shop (Herold Center, Berliner
Allee 34a, 22850 Norderstedt) sowie bei Heimspielen beim SC-Stand
in Ebene 4 der Nordtribüne.
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danken allen Anzeigenkunden für ihre Treue.
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“KEINE AHNUNG,
WO DER TREND
HINGEHT. ICH GEH’
HEUT INS STADION.”