GroneMagazin_2011_2_web - Grone Arbeitsassistenz

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GroneMagazin_2011_2_web - Grone Arbeitsassistenz
E I N E P U B L I K AT I O N D E R S T I F T U N G G RO N E-S C H U L E
AUSG A B E S e p t e m b e r 2 011
Im Gespräch
Im Fokus
Im Rückblick
Bundesarbeitsministerin über
den Nationalen Aktionsplan für
die bessere Integration von
Behinderten. Seite 3
Wo die besten Chancen sind:
Pflege- und Gesundheitsberufe
boomen. Ein Blick auf aktuelle
Grone-Angebote. Seiten 4-5
20 Jahre Grone Thüringen.
Eine Erfolgsgeschichte mit mehr
als 20.000 Teilnehmern an drei
Standorten. Seite 8
Eine Übernahmequote von 100 Prozent:
„Das ist schon ein einmaliges Ergebnis“
CNC für China
Hamburger Arbeitslose profitieren vom Boom der Speditions- und Logistikwirtschaft
So erweist sich die Umschulung auch
als Mittel, den Fachkräftemangel in
boomenden Branchen zu bekämpfen.
Denn die 16 Teilnehmer im Alter von 25
bis 45 Jahren, die das duale Angebot
aus Theorie in der Schule und Praxis
im Betrieb durchlaufen haben, standen
der Speditions- und Logistikwirtschaft
vorher nicht zur Verfügung. Sie kamen
auf Vermittlung der Arbeitsagentur aus
Rehabilitationsmaßnahmen oder aus
Jobs ohne Zukunftsperspektiven in die
21-monatige Umschulung oder hatten
zwar Beschäftigung, aber keinen Beruf
erlernt.
Wandmacher: „Voraussetzung für die
Teilnahme ist eine mindestens einjäh-
Zitat
„Bildung, Bildung
und nochmals
Bildung“
Seite 2
Senator Detlef Scheele zu
seiner neuen Arbeitsmarktpolitik
1
rige Berufstätigkeit. Aber die meisten
unserer Teilnehmer erhalten hier zum
ersten Mal eine wirklich nachhaltige
Berufsausbildung.“
Seit 1976 ist Grone im Bereich Spedition und Logistik engagiert, seit fünf
Jahren wird die Umschulung im dualen
System mit Unterricht und praktischer
Ausbildung im Betrieb angeboten.
Auch in der Weiterbildung ist Grone in
der Branche aktiv, so in der zusammen
mit dem Verein Hamburger Spediteure betriebenen Akademie Hamburger
Verkehrswirtschaft (AHV). Neuestes
Angebot: Der „Hamburger LogistikBachelor“, der betriebliche Ausbildung,
Berufsschule und Studium verbindet.
FOTO: Veronika Faustmann
Hamburg – Besser geht’s nicht: Alle 16 Teilnehmer, die in Hamburg an der jüngs­
ten Umschulung im Bereich Spedition und Logistik teilgenommen haben, sind
direkt nach der Prüfung vor der Handelskammer in feste Arbeitsverhältnisse
übernommen worden. Thomas Wandmacher, der den Schulbetrieb bei Grone
leitet: „100 Prozent sind schon ein einmaliges Ergebnis. Dieser Erfolg resultiert
aus dem hohen Potenzial der Umschüler, aus der guten Ausbildung hier bei uns
und in den Betrieben und aus der guten Konjunktur – die Branche brummt.“
Gute Arbeit: Björn Steffens (41) betreut einen Großkunden in China. Er organisiert die Abholung von Einzelteilen bei Zulieferern und sorgt dafür, dass
wöchentlich ein Container den Hamburger Hafen verlässt. Nach der
Umschulung ist Steffens als Speditions- und Logistikkaufmann fest bei
„Geodis Wilson Export Automotive Asien“ angestellt, mit 6.400 Beschäftigten
eines der weltweit größten Fracht-Transportunternehmen.
BBB verlangt mehr Nachbesserungen
Berlin – Der „Bundesverband der Träger
beruflicher Bildung“ (BBB) unterstützt
das Anliegen der Bundesregierung, die
arbeitsmarktpolitischen Instrumente zu
straffen. In einer Stellungnahme werden
allerdings eine Reihe von Normen benannt, die nach Ansicht des BBB noch
der Veränderung bedürfen.
Der Verband, in dem die maßgeblichen Anbieter von Bildungsprodukten
in Deutschland zusammengeschlossen
sind, macht seine grundsätzliche Zustimmung zu dem Vorhaben deutlich,
die Reform anhand der Kriterien „mehr
Dezentralität, höhere Flexibilität, größere Individualität, höhere Qualität
und mehr Transparenz“ zu orientieren.
Allerdings macht die Reform nach den
G RO N E W I SS E N , DAS S I E W E I T E R B R I N GT
Worten des stellvertretenden BBBVorsitzenden Wolfgang Prill (Stiftung
Grone-Schule, Hamburg) nur Sinn, wenn
die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der
Bundesagentur und der Jobcenter selbst
durch eine Qualifizierungsoffensive auf
die neuen Aufgaben vorbereitet würden.
Kritisch bewertet der Verband zum Beispiel die 50-prozentige Ko-Finanzierung
durch Dritte, die der Gesetzentwurf bei
der Berufseinstiegsbegleitung Jugendlicher vorsieht. Prill: „Diese Regelung
birgt die Gefahr in sich, dass das Instrument leerläuft, weil sich nicht genügend
Drittmittel finden lassen.“
Auch die vorgeschlagenen Regelungen
zu den 1-Euro-Jobs lehnt der Verband
ab. Bei der Marktferne der Kunden sei-
en 1-Euro-Jobs für eine Grundpauschale von 30 Euro und im Bedarfsfall eine
Zusatzpauschale von 120,- Euro nicht
durchführbar.
Weitere Vorschläge betreffen den Verzicht auf die vorgesehene Begrenzung
der Betriebspraktika, die Möglichkeit,
dass Dritte die Finanzierung des dritten
Ausbildungsjahres übernehmen können,
und die vorgesehenen Änderungen bei
den Zulassungsbestimmungen für Träger
und Maßnahmen. Prill: „Grundsätzlich
gilt, der Bundesdurchschnittskostensatz
ist ein Mittelwert aus hoch- und niedrigpreisigen Kostensätzen. Macht man
diesen Mittelwert nun zum Höchstwert,
sinkt der Bundesdurchschnittskostensatz permanent.“
Taicang/Weimar – Rund 48 Kilometer von Shanghai und 8.637
Flugkilometer von Weimar entfernt,
sind Experten der Grone-Bildungszentren Thüringen in der chinesischen Hafenstadt Taicang aktiv. Am
Chien-Shiung Institute of Technology, einer Einrichtung mit über 6.000
Studenten und 265 Vollzeitdozenten, qualifizieren sie die Ausbilder
im Bereich Metall / CNC.
Frank Mansius, Geschäftsführer der
gemeinnützigen Grone-Bildungszentren Thüringen GmbH: „Die
ersten vier Wochen im Bereich konventionelle Maschinenausbildung
sind jetzt abgeschlossen und wir
haben gute Erfahrungen mit dieser
Form der Ausbildung gemacht.“
Auf dem Programm stehen für die
kommenden Monate Qualifizierungen im modernen CNC-Bereich.
Die Qualifizierung schließt mit einer
Prüfung zur IHK Fachkraft CNC Zerspanungstechnik ab.
Jugendhilfe
Hamburg – Die Förderung junger
Menschen ist seit fünf Jahren ein
Schwerpunkt in der Arbeit des Unternehmensverbundes Grone. Dazu
zählen Konzepte wie in Hamburg
die
Schulverweigerungsprojekte
„2. Chance“ oder die Zukunftscamps für Schüler in der Altmark.
Die besonderen Kompetenzen in
diesem Bereich werden auch in der
Zahl der anerkannten Träger der
freien Jugendhilfe mit gemeinnützigen Zielen deutlich, die Grone stellt.
Dazu gehören die Gesellschaften
Grone Netzwerk Hamburg GmbH,
die Grone-Bildungszentrum für Gas­tronomie und Ernährung GmbH,
die Grone-Schulen Niedersachsen
GmbH sowie die Grone-Schulen
Sachsen-Anhalt GmbH im Altmarkkreis Salzwedel. Für die gemeinnützige Grone-Bildungszentren Hessen
GmbH läuft das Antragsverfahren.
im gespräch
seite 2
Bislang galt ein Satz als unumstößlich. Er lautet: „Was politisch gewollt
ist, ist auch finanzierbar.“ Politisch sehr gewollt ist die Förderung der beruflichen Weiterbildung und Qualifizierung. Herausgekommen aber ist,
wie ein Blick auf weitgehend unbekannt gebliebene Zahlen der
Bundesagentur für Arbeit zeigt, das Gegenteil.
schulbildungsgänge zu bringen. „Wir
können es uns nicht leisten, auf der
Strecke auch nur einen zu verlieren“,
sagte Scheele. In einem straffen Programm sollen vor allem eher bildungsferne Schichten erfasst werden. „100
Prozent Betreuung von der Krippe über
die Kita in die Schule und dann bei den
Übergängen“ hat sich Hamburg vorgenommen.
Ein zweiter Schwerpunkt des Programms (online auf hamburg.de/basfi
abrufbar) ist die Steigerung der Erwerbsquote bei Berufsrückkehrerinnen;
ein dritter die zügige Anerkennung ausländischer Bildungsabschlüsse.
Bildungsinvestitionen sind Zukunftsinvestitionen
Hamburg – „Bildungsinvestitionen sind Zukunftsinvestitionen“ – zu diesem Schluss kommen die Hamburger Wirtschaftswissenschaftler Michael Bräuning und Thomas Straubhaar vom Hamburgischen WeltWirtschafts-Institut
HWWI in einem jetzt veröffentlichten Gutachten zum Thema „Wege zur Vollbeschäftigung“. Darin weisen sie auf
den engen Zusammenhang von Bildung und Beschäftigungschancen hin.
In der im Auftrag der „Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft“ erstellten Untersuchung heißt es: „Bildung
ist insgesamt eine der wesentlichen Determinanten der
Arbeitslosigkeit“. Das Arbeitslosigkeitsrisiko hänge eindeutig vom Bildungshintergrund ab.
So hatten nach einer Statistik der Bundesagentur für Arbeit im September 43 Prozent der Arbeitslosen keine abgeschlossene Berufsausbildung. Bei den Langzeitarbeitslosen waren es sogar 54 Prozent. Während das Risiko,
arbeitslos zu werden, für Fachhochschul- und Hochschulabsolventen zum Teil bei unter drei Prozent liege, betrage
es bei ungelernten Fachkräften mindestens 11,7 Prozent.
2
Die Wissenschaftler fordern in ihrem Gutachten, die
Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu stärken. Alleinerziehende stellten eine weitere wesentliche Gruppe der
Langzeitarbeitslosen.
Hier bedürfe es neben verbesserten Kinderbetreuungsangeboten und mehr Teilzeitstellen auch einer „Qualifikationsoffensive für gering qualifizierte Alleinerziehende“.
Diese würden „den Drehtüreffekt aus Hilfsbedürftigkeit,
Übergang in prekäre Beschäftigung und Rückfall in erneute Hilfsbedürftigkeit nur durch höhere Bildungsabschlüsse und dadurch verbesserte Beschäftigungsoptionen überwinden können“.
G RO N E W I SS E N , DAS S I E W E I T E R B R I N GT
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Frau Ministerin, Sie wollen
mit dem Aktionsplan auch
die Berufschancen Behinderter verbessern. Dafür stehen, verteilt
über fünf Jahre, 100 Millionen Euro zur
Verfügung. Welche Maßnahmen stehen dabei für Sie im Vordergrund?
Das lässt sich beweisen, denn: Im Bereich des Sozialgesetzbuches III ist
zwar die Zahl der Arbeitslosen in den ersten sieben Monaten 2011 im Vergleich zu 2010 um rund 16,5 Prozent zurückgegangen. Dass die Ausgaben
der BA angesichts dieser guten Entwicklung insgesamt um 19,3 Prozent
sanken, erschließt sich in diesem Kontext. Dann muss man aber weiterlesen, denn die Ausgaben für die Vermittlung nach Paragraph 45 wurden um
31,1, die Ausgaben für Aktivierung und berufliche Eingliederung um 48,8
und die für die Förderung der beruflichen Weiterbildung um 38 Prozent
eingedampft.
Das aber führt dazu, dass zum einen der immer so beklagte Sockel an Langzeitarbeitslosen bestehen bleibt und zum anderen, man muss es so deutlich
sagen, zumindest fahrlässig neue Langzeitarbeitslose produziert werden.
Und das ist aber erst der Anfang, denn die Bundesregierung will von 2011
bis 2015 direkt über 20 Milliarden und indirekt (über den Wegfall eines halben Mehrwertsteuerpunktes für die Bundesagentur für Arbeit) ebenfalls bis
2015 weitere 12 Milliarden Euro in der Arbeitsmarktpolitik einsparen. Und
die zum 1. April 2012 in Kraft tretende Reform der arbeitsmarktpolitischen
Instrumente geht noch viel stärker auf Kosten der Schwächsten. Der größte
Fehler besteht in der geplanten Verknüpfung mit weiteren Einsparungen:
Wenn weitere 7,5 Milliarden Euro durch Effizienzgewinne eingespart werden sollen, wird der Kahlschlag in der Arbeitsmarktpolitik vollendet.
Deswegen ist heute meine Bitte, dass möglichst viele – auch Sie, liebe Leserin, lieber Leser – die Abgeordneten im Bund und in den Ländern auf diese Widersprüchlichkeiten zwischen Vorsatz, Ankündigung und Umsetzung
hinweisen. Sie sollen später nicht sagen können, nichts gewusst zu haben.
Ihr
Wolfgang Prill
Grone-Gesprächspartner Leo Martin
schauerin, mit der bloßen Hand auf einen
umgedrehten Plastikbecher zu schlagen,
obwohl die Gefahr bestand, dass darunter ein massiver Nagel wartete.
Am Ende gab es keine Fragen, aber viele
Wünsche nach einem signierten Exemplar des jüngsten Leo-Martin-Buches.
3
Die Zahl arbeitsloser
Schwerbehinderter ist in
den vergangenen drei
Jahren bis April 2011 um mehr als
15.000 auf jetzt 183.500 gestiegen.
Offenbar haben Unternehmen auch in
Boomzeiten Hemmungen, Behinderte
einzustellen.
Mit welchen Argumenten würden
Sie einen Personalchef überzeugen,
Schwerbehinderte einzustellen?
Es ist ein Gewinn für alle, wenn die Mischung stimmt. Die Arbeitnehmer – mit
und ohne Behinderungen – profitieren,
weil es neue Impulse gibt. Und gerade
bei der Produktentwicklung oder im
Service kann sich das auch für das Unternehmen selbst auszahlen. Außerdem
lernen alle auf menschlichem Gebiet
dazu, das zeigt mir mein Ministerium
jeden Tag: Elf Prozent der Beschäftigten
bei uns sind schwerbehindert.
Doch das größte Inklusionspotenzial
liegt in kleinen und mittleren Unternehmen. Anders als Großunternehmen scheuen sie häufig davor zurück,
Menschen mit Behinderungen zu beschäftigen. Nicht, weil der gute Wille
fehlt, sondern Information und Wissen
fehlen, wie sie die Menschen gut in die
Betriebsabläufe integrieren können und
welche Hilfen es dafür gibt. Wir fördern
deswegen mit der „Initiative Inklusion“
auch die Kammern, damit sie Mitgliedsbetriebe gezielter beraten, wie man Ausbildungs- und Arbeitsplätze für Schwerbehinderte einrichtet. Denn wenn es erst
mal funktioniert, staunen meist alle, wie
reibungslos der Alltag läuft.
4
Theresia Degener von der
Evangelischen Fachhochschule Bochum sitzt bei
den Vereinten Nationen in dem Ausschuss, der die Umsetzung der UNOBehindertenrechtskonvention prüft. Sie
moniert unter anderem, wie die Behindertenverbände auch, der Aktionsplan
enthalte zu wenig Ziele. Wie begegnen
Sie solchen Einwänden?
2
Was bedeutet die Forderung „Die Gesellschaft
muss sich mit ihren Strukturen an den Bedürfnissen des Behinderten orientieren und nicht umgekehrt“ für Sie?
Magische Momente
Hamburg – Magische Momente erlebten
die Besucher des 19. Heinrich Grone-Gesprächs Ende Juni. Unter dem Titel „Die
Geheimwaffen der Kommunikation“
„verzauberte“ Leo Martin, Kriminalist,
Kommunikationstrainer und Buchautor,
die über 100 Zuhörer im voll besetzten
Forum des Grone Bildungszentrums in
Hammerbrook.
Martin weiß, wie man Menschen für sich
gewinnt – und wie man sie dazu bringt,
Dinge zu tun, die sie eigentlich nicht tun
wollen. Er hat zehn Jahre lang für einen
deutschen Nachrichtendienst gearbeitet
und dort Vertrauensmänner angeworben. Dafür musste er wildfremde Menschen dazu bringen, ihm innerhalb kürzester Zeit zu vertrauen.
Das taten beim Grone-Gespräch auch die
Zuschauer, die er zu sich auf die Bühne
bat. Hier bewies er nicht nur, wie einfach
es ist, Lüge und Wahrheit zu unterscheiden, wenn man auf die Körpersprache
achtet. Er überzeugte sogar eine Zu-
neben- und miteinander leben und organisieren, dann leben wir inklusiv.
Arbeiten heißt eine Aufgabe haben,
Struktur im Tag, soziale Kontakte und
das gute Gefühl, gebraucht zu werden. Das ist für alle Menschen gleich.
Ohne Teilhabe am Arbeitsleben wird es
schwer mit der Inklusion behinderter
Menschen in unsere Gesellschaft. Wir
werden mit der „Initiative Inklusion“ ab
Herbst über zwei Jahre bis zu 10.000
schwerbehinderte Jugendliche jährlich
intensiv auf das Berufsleben vorbereiten. Die jungen Leute sollen dabei in
verschiedene Jobs hineinschnuppern
und am Ende ihrer Schulzeit eine gute
Vorstellung davon haben, was sie können und wollen. Im Idealfall haben sie
schon ein konkretes Ausbildungsangebot in der Tasche. Zusätzlich wollen
wir über Anreize für Arbeitgeber 1.300
neue betriebliche Ausbildungsplätze für
behinderte Jugendliche auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt schaffen. Auch
die Älteren haben wir im Blick: Ziel sind
4.000 neue altersgerechte Arbeitsplätze für schwerbehinderte Menschen über
50 auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt.
FOTO: Jakobsen
Die Arbeitsgelegenheit wird zum Interventionsrahmen, in dem gegebenenfalls auch persönlich schwierige
Lebenslagen gelöst werden können.
Solche Probleme stehen oftmals einer
Eingliederung entgegen, deshalb sollen
sie auch in einem ersten Schritt soweit
wie möglich behoben werden, „bevor
Bildung greifen kann“.
Hintergrund: In zehn Jahren werden
in Hamburg rund 100.000 Fachkräfte fehlen. Deswegen setze der Senat
alles daran, möglichst alle der derzeit
rund 145.000 Fünf- bis 14-jährigen
zum Schulabschluss und Übergang in
berufliche Ausbildung bzw. in Hoch-
Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU) hat einen Aktionsplan vorgelegt, um die Berufschancen von Menschen mit Behinderungen zu verbessern. Sie kommt
damit einer Forderung der Vereinten Nationen nach. Im Interview mit dem Grone Magazin erklärt die 52-jährige Ministerin, warum gerade die Teilnahme am Arbeitsleben
wichtig für die Inklusion behinderter Menschen in die Gesellschaft und damit ein Schwerpunkt ihres Nationen Aktionsplans ist.
Über die
Fahrlässigkeit
von Politik
FOTOS: Jakobsen
Die Pläne taugen als Modell: Erstmals
haben Hamburg, die Arbeitsagentur
und team.arbeit.hamburg ein gemeinsames Arbeitsmarktprogramm entwickelt. „Im Hinblick auf den demographischen Wandel und eintretenden
Fachkräftemangel sowie veränderte finanzielle Rahmenbedingungen müssen
wir unsere Anstrengungen bündeln, um
optimale Bedingungen für Arbeitslose
auf Integration in Arbeit zu schaffen.“
Leitgedanke des sozialen Arbeitsmarktes sind längerfristige Maßnahmen
und die Verknüpfung mit ergänzenden
Hilfen. Dafür, so Scheele, sei „Bildung,
Bildung und nochmals Bildung“ nötig.
Berlin – Mit ihrem im Juni verabschiedeten Nationalen Aktionsplan
zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention will die Bundesregierung zur Förderung und
zum Schutz von Menschen mit
Behinderungen beitragen. Das sind
in Deutschland etwa 9,6 Millionen
Bürgerinnen und Bürger, gut 11,7
Prozent der Bevölkerung.
Arbeits- und Sozialministerin Ursula von der Leyen im Interview mit dem Grone Magazin
Wolfgang Prill:
Hamburg – Vormittags Senatssitzung, mittags Landespressekonferenz, nachmittags Präsentation der neuesten Hamburger
Beschlüsse zur künftigen Arbeitsmarktpolitik bei Grone: Arbeits- und Sozialsenator Detlef Scheele (SPD) schilderte rund 100
Fachleuten seine neuen Strategien für die Schwerpunkte Vermittlung, Qualifizierung und sozialer Arbeitsmarkt.
Der Aktionsplan
Die Idee der Inklusion ist der Leitgedanke der UN-Behindertenrechtskonvention. Er macht Schluss mit dem aufreibenden Wechselspiel aus Exklusion und
Integration. Gelebte Inklusion bedeutet,
dass sich auch die Menschen ohne Behinderungen anpassen. Bei allem was
geplant, gebaut und geregelt wird, sind
die Belange von Menschen mit Behinderungen von Anfang an einzubeziehen. Das findet heute noch nicht immer
statt, es gibt noch immer „Sonderwege“. Inklusion ist dabei nicht nur eine
Frage von Maßnahmen und Gesetzen:
Inklusion braucht Veränderung in den
Köpfen. Wenn wir es als selbstverständlich empfinden, dass wir in Geschäften,
im Kindergarten, in der Schule, bei der
Arbeit und in den Medien Menschen
begegnen, die ihr Leben trotz unterschiedlichster körperlicher, intellektueller und mentaler Voraussetzungen gut
3
Zur Person: Ursula von der Leyen
Ursula von der Leyen ist seit November 2009 Bundesministerin für Arbeit
und Soziales. Zuvor führte die 52-jährige CDU-Politikerin und Tochter des
früheren niedersächsischen Ministerpräsidenten Ernst Albrecht von 2005 an
das Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Zuvor hatte
sie seit März 2003 das Ministerium für Soziales, Frauen, Familie und
Gesundheit in der von Ministerpräsident Christian Wulff geführten niedersächsischen Landesregierung geleitet. Die promovierte Ärztin ist seit 1986
mit dem Medizin-Professor und Unternehmer Heiko von der Leyen verheiratet. Das Paar hat sieben Kinder.
Der Aktionsplan enthält weit über 200
sehr konkrete Maßnahmen. Wir haben
dafür über Monate mit den Verbänden
behinderter Menschen und mit unmittelbar Betroffenen zusammengearbeitet und werden das auch weiterhin
gern tun. Wir werden den Aktionsplan
regelmäßig überprüfen und weiterentwickeln – das erste Mal schon in zwei
Jahren. Dabei wollen wir auf der Basis
des neuen Behindertenberichts Inklusionsfortschritte messbar machen.
Der Aktionsplan kann nicht alles auf
einen Schlag lösen. Aber er setzt ehrgeizige Ziele und ist gleichzeitig offen
für Neues. Er ist dabei jedoch ein Plan
der Bundesregierung – und um die UNBehindertenrechtskonvention auf allen
Ebenen umzusetzen, brauchen wir Partner: in den Ländern und Kommunen, in
den Unternehmen und in den Verbänden. Dieser Aktionsplan ist eine Einladung an alle, mitzumachen und Inklusion ganz selbstverständlich zu leben.
FOTO: Grone
Senator Scheele stellt Hamburger Arbeitsmarktkonzept vor
Ein Referent und drei der Debattierer: Senator Scheele bei Grone mit Elke Herrmann (Berufsförderungwerk, oben), Ingo Bünsch
( Vorstand der Ausbildungsinitiative Hamburger Wirtschaft, Mitte) und Dr. Henner Buhck (Buhck Umweltservice, unten)
„Die Inklusion von Behinderten geht
nicht ohne Veränderung in den Köpfen“
FOTO: BMAS
Maxime: „Bildung, Bildung
und nochmals Bildung“
Editorial
Den sozialpädagogischen Hintergrund bildet dabei die Theorie der
„Inklusion“, nach der jeder Mensch
in seiner Individualität akzeptiert
wird und die Möglichkeit erhalten
soll, in vollem Umfang an der Gesellschaft teilzuhaben.
Der Nationale Aktionsplan soll nach
dem Willen der Bundesregierung
noch bestehende Lücken zwischen
bereits bestehenden gesetzlichen
Vorgaben und der Praxis schließen.
Das Paket enthält gegenwärtig
über 200 Vorhaben, Projekte und
Aktionen in allen Lebensbereichen,
kann und soll aber auch in Zusammenarbeit mit den Vertretungen
der Behinderten selbst kontinuierlich erweitert werden.
Die Maßnahmen reichen dabei von
einem inklusiven Ausbildungs- und
Arbeitsmarktprogramm („Initiative
Inklusion“) über die Beseitigung
von Problemen bei der Umsetzung
von Hilfen für Kinder, Jugendliche
und Eltern mit Behinderungen bis
hin zu einem Konzept für barrierefreie Arztpraxen.
Allein für die „Initiative Inklusion“,
die mehr Beschäftigungschancen
für Menschen mit Behinderungen
auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt
schaffen soll, stellt die Bundesregierung in den nächsten fünf Jahren insgesamt 100 Millionen Euro
bereit.
Das Programm setzt Schwerpunkte: Bis zu 10.000 schwerbehinderte Jugendliche sollen ab Herbst
dieses Jahres über zwei Jahre auf
das Berufsleben vorbereitet werden. Zusätzlich sollen 1.300 neue
betriebliche Ausbildungsplätze für
Jugendliche mit Behinderungen auf
dem allgemeinen Arbeitsmarkt geschaffen werden.
Für arbeitslose oder arbeitsuchende
schwerbehinderte Menschen über
50 Jahre sollen im Rahmen des Aktionsplans 4.000 neue alters- und
alternsgerechte Arbeitsplätze zur
Verfügung gestellt werden.
im fokus
im fokus
Osnabrück – Die „Grone-Arbeitsassistenz Osnabrück“ erschließt Menschen mit
Behinderungen den ersten Arbeitsmarkt. „Wir möchten, dass Menschen mit
Behinderung aktiv am ersten Arbeitsmarkt teilhaben. Und zwar gewinnbringend
für Arbeitnehmer und Arbeitgeber.“ So bringt Ingo Hanneken, Niederlassungsleiter
der Grone-Schulen Niedersachsen, die „Grone-Arbeitsassistenz Osnabrück“ auf
den Punkt.
Wachsende Nachfrage: Berufe in den Bereichen Gesundheit, Pflege und Wellness haben Zukunft
Gewusst wie: Umgang mit modernen Medien kann ganz einfach sein
Neben der kompetenten Beratung und
Qualifizierung spielt im Reha-Angebot
von Grone die Vernetzung eine wesentliche Rolle bei der Integration von
Menschen mit Behinderungen und Rehabilitanden in den Arbeitsmarkt. Die
Klienten profitieren von den lokalen und
regionalen Netzwerken, die die Grone-
Berlin – Durch das Angebot „Arbeitsmarktorientierte Qualifizierung zur sozialen Servicekraft“ bietet die Grone Netzwerk
Berlin Menschen mit Behinderung eine neue Chance auf dem Arbeitsmarkt. Teilnehmende mit Behinderung, die sich bisher vergeblich um einen Ausbildungsplatz oder arbeitsmarktorientierte Qualifizierung bemüht haben, sollen sozial, emotional und kulturell so stabilisiert werden, dass sie eine vereinfachte und realisierbare Ausbildungsform oder eine arbeitsmarktorientierte Qualifizierung aufnehmen können. Werken und Gestalten, Hauswirtschaft, gesunde Ernährung, Musik,
Biologie und Rechtskunde, aber auch Sport und Bewegung sowie Spiel stehen auf dem Stundenplan der modular aufgebauten 18 Monate laufenden Qualifizierung zur sozialen Servicekraft. Hinzu kommt allgemeinbildender Unterricht.
Mit Modulen und Mentoren voran
Bielefeld – „Schnell und zeitnah Fachkenntnisse auffrischen oder am Ball bleiben, das verlangt der Arbeitsalltag von vielen Arbeitnehmern“, sagt Niederlassungsleiterin Susanne Göller vom Grone-Bildungszentrum Bielefeld. „Wir stellen in
Bielefeld fest, dass modular ausgerichtete Qualifizierungen von Unternehmen und Berufstätigen gezielt nachgefragt werden und haben unsere Angebote entsprechend umgestellt“, berichtet sie aus der Praxis.
4
tig ihre Fachkräfte an die Firma. Diese
identifizieren sich mehr mit dem
Unternehmen und den Unternehmens­
zielen.“
Neben dem individuellen Zuschnitt ist
auch die hohe Flexibilität ein Pluspunkt
des modularen Konzeptes. Die Teilnehmer
können selbst entscheiden, wie viel Zeit
sie für ein Modul aufwenden wollen. Ob
täglich, mehrmals oder nur einmal in der
Woche: Bei jedem Besuch im Bildungs­
zentrum werden sie von kompetenten
Lernberatern begleitet. Am Anfang steht
G RO N E W I SS E N , DAS S I E W E I T E R B R I N GT
Wo andere Urlaub machen
Gesellschaften überall in der Bundesrepublik aufgebaut haben.
Die vielfältigen Angebote umfassen
von der Eignungsfeststellung über die
Ausbildung, Umschulung und Berufsvorbereitung bis zur Einarbeitung und
die unterstützte Beschäftigung durch
Arbeitsassistenz und Jobcoaching die
gesamte Palette an arbeitsmarktbezogenen Lösungen. Dazu zählen auch
besondere Angebote für Schulabgänger
und Jugendliche, die Behinderungen
aufweisen. Jeder Einzelne, so Fischer,
solle die Möglichkeit bekommen, mit
seinen Kenntnissen und Fähigkeiten seinen Platz in der Gesellschaft zu finden.
Ulrich Fischer: „Grone engagiert sich
seit 40 Jahren für die Verbesserung gesellschaftlicher und beruflicher Chancen
von Menschen mit besonderen Problemlagen. Diese Menschen sollten als
aktive Akteure bei der Gestaltung ihrer
Integration mit einzubezogen werden.
Menschen mit Behinderung sind ein
wichtiger Teil unserer Gesellschaft.“
Neue Chance: Qualifizierung zur sozialen Servicekraft
Das Team um Susanne Göller kann dabei
kurzfristig auf über 100 Selbstlernmodule
im Umfang zwischen 16 und 40 Unter­
richtsstunden zurückgreifen, die im Grone
Unternehmensverbund bundesweit erarbeitet wurden. Susanne Göller: „Module
wie MS Office, SAP, Finanz­buchhaltung,
Wirtschaftsenglisch, Büro­wirtschaft oder
BWL/Marketing sind explizit an den
Bedürfnissen der Unterneh­men ausgerichtet.“ Und sie ergänzt: „Wenn
Arbeitgeber die Weiterbildung ihrer
Mitarbeiter fördern, binden sie gleichzei-
Hamburg – Dienstleistungen in den Bereichen Gesundheit und Pflege stellen ein immer größeres Segment des Arbeitsmarktes dar. Zurzeit sind in der Gesundheitsbranche bundesweit über fünf Millionen
Menschen beschäftigt – Tendenz steigend. Die Stiftung Grone-Schule reagiert auf diesen Trend mit einer ganzen Reihe neuer Angebote. Die Branche steht in besonderem Maße vor der Herausforderung,
in ausreichender Zahl qualifizierte Fachkräfte zu finden.
dabei immer eine Situationsanalyse, bei
der der Bedarf und die Lernbereitschaft
ermittelt werden. Diese Analyse ist die
Grundlage für das Mentoring-Konzept, in
dem die individuellen Schulungen konkretisiert werden.
Die Bildungsberater kümmern sich auch
um Fördermöglichkeiten für „ihre“
Lernenden und helfen bei der
Antragstellung. Zum Abschluss erhalten
die Teilnehmer für jedes erfolgreich bestandene Modul ein entsprechendes
Zertifikat.
So bietet zum Beispiel das GroneBildungszentrum für Gesundheits- und
Sozialberufe GmbH – gemeinnützig
– in Bergen auf Rügen Schulabgängern Ausbildungsmöglichkeiten in der
Kranken- und Altenpflege, Ergotherapie, Altenpflege, Physiotherapie und
Massage. Niederlassungsleiterin Bärbel
Krakor: „Seit vielen Jahren bilden wir
erfolgreich aus. Eines ist sicher: Ausgebildete Fachkräfte in Gesundheitsberufen haben hervorragende Chancen im
Arbeitsmarkt. Das gilt schon heute und
erst recht morgen.“ Auf Deutschlands
größter Ostseeinsel beginnen jährlich
am 1. September die Ausbildungen.
Unterstützung im Alltag
An den Thüringer Standorten Weimar,
Erfurt und Gotha bietet Grone Seminare für Mitarbeiter im Gesundheitssektor
an, die über das Fachwissen hinausgehen und die Teilnehmer dabei unterstützen, ihren Berufsalltag effizient zu meistern. Die in der Regel achtstündigen
Seminare behandeln Themen wie Kommunikation von der Basiskompetenz
bis zur Bewältigung von schwierigen
Gesprächssituationen, Konfliktmanagement, Kundenorientierung und Stressbewältigung durch Zeit- und Selbstmanagement.
Pflege, Ethik und Recht
Grundsätzliche Fragen zur Ethik und
zum Recht in der Pflege behandeln
modular aufgebaute Seminare, die von
Grone in Dortmund für Beschäftige im
Gesundheitswesen angeboten wer-
50+Projekte immer wieder anders
Uelzen/Fritzlar/Barsinghausen – Der Projektansatz „Reife Leistung“, mit
dem Arbeitsuchende der Altersgruppe 50plus wieder in den Arbeitsmarkt
integriert werden sollen, findet immer weitere Verbreitung. Jetzt ist auch
die Arbeitsagentur im Landkreis Uelzen dem Pakt beigetreten.
FOTO: iStock
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Hamburg – Die Integration von Menschen mit Behinderungen und von Rehabilitanden gehört zu den Kernkompetenzen
der gemeinnützigen Stiftung Grone-Schule. Ein Leitgedanke dabei ist die Inklusion. Ulrich Fischer, Integrationsbeauftragter von Grone: „Das bedeutet die selbstverständliche Teilhabe von Menschen mit Behinderungen in allen gesellschaftlichen Bereichen. Das bedeutet für uns: Perspektiven, Lebenschancen und Netzwerke für alle Menschen zu schaffen.“
Im April startete in dem Bildungszentrum erstmals das Projekt, das vom niedersächsischen Sozialministerium, der Stadt und dem Landkreis Osnabrück, den
Rentenversicherungsträgern und zahlreichen Unternehmen in der Region unterstützt
wird.
Im Hintergrund des Arbeitsassistenz-Projektes steht der Kerngedanke der Inklusion,
wie er in der UN-Behindertenrechtskonvention und im Behindertengleichstellungsgesetz
verankert ist: Nicht die Menschen mit Behinderung müssen sich danach anpassen, sondern es gilt, Strukturen, Systeme und Einstellungen so zu verändern, dass sie zu den
Menschen passen. Inklusion erfordert ein breites gesellschaftliches Umdenken und
strukturelle Veränderungen in allen Lebensbereichen – vor allem auf dem Arbeitsmarkt.
„Arbeit ist der Inklusionsfaktor Nummer eins“, so Hanneken, „denn ökonomische
Eigenständigkeit und persönliche Anerkennung durch Arbeit sind wesentliche
Voraussetzungen für die gesellschaftliche Teilhabe von Menschen mit Behinderung.“
Zeitgleich mit Uelzen sind auch die
Grone-Stand­orte in Lüchow und
Rothenburg in das Projekt eingestiegen, das in den Landkreisen Harburg,
Lüneburg und Stade allein im vergangenen Jahr 550 Frauen und
Männer in sozialversicherungspflichtige Beschäftigung vermittelt hat.
Grone-Projektleiterin Kerstin Winne­
feld und ihr Team von Grone in
Uelzen bereiten die Teilnehmer zusammen mit dem Paktpartner
„Süderelbe AG“ in ihrer Jobfirma auf
den beruflichen Wieder­einstieg vor.
Ziel ist es, gemeinsam mit den Teams
der Arbeitsagenturen noch in diesem
Jahr 200 Menschen in Arbeit zu vermitteln.
„Unsere Jobfirma ist ein gemeinsamer Lernort, an dem Men­schen
ihre Erfahrungen miteinander austauschen, neues Fachwissen erwerben, sich systematisch beruflich orientieren und vor allem ihrer persönlichen Stärken vergewissern
können“, erläutert Winnefeld.
Die Devise lautet: Erst platzieren, dann qualifizieren
Das Osnabrücker Pilotprojekt läuft nach der Devise „Erst platzieren, dann qualifizieren“. Hanneken: „Arbeitgeber befürchten bei einer Einstellung von Menschen mit
Behinderung meist erhöhten Aufwand und geringeres Leistungsvermögen. Und die
Menschen selbst schrecken häufig vor der rauen Arbeitswelt mit Leistungsdruck und
Konkurrenzkampf zurück – abgesehen von den schwierigen Einstiegsbedingungen.
Genau da setzen wir an. Unsere Mitarbeiter suchen gemeinsam mit den Assistenznehmern
Arbeits- und Praktikumsplätze, die an die Möglichkeiten des behinderten Menschen
angepasst sind oder angepasst werden können. Sie unterstützen die Assistenznehmer
bei der Einarbeitung im Betrieb, qualifizieren sie für diesen Arbeitsplatz und assistieren bei der täglichen Arbeit. Ziel ist natürlich langfristig die assistenzfreie Tätigkeit auf
dem ersten Arbeitsmarkt.“
Der Erfolg gibt den Osnabrückern Recht: Das Interesse der Firmen in der Region ist
ausgesprochen groß. Wenn die Idee der „Arbeitsassistenz“ erst einmal ins Blickfeld
der Personalverantwortlichen gerät, finden sich plötzlich viele Arbeitsplätze. Hanneken:
„Aktuell kooperieren wir im Schwerpunkt mit kleinen und mittelständischen
Unternehmen aus ganz unterschiedlichen Branchen, die unsere Idee mit viel Engagement
unterstützen.“
Selbstvertrauen
In Fritzlar geht es in einem Kurs, den
die Arbeitsagentur zusammen mit
Grone anbietet, darum, arbeitsuchenden Frauen über 50 Selbstver­
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trauen und Lebensfreude zu vermitteln. Ein­kaufen und Kochen gehören
ebenso zu den Inhalten wie Arbeit
FOTO: SHOTSHOP
Beratung, Qualifizierung und Netzwerke sorgen für Teilhabe
Hervorragende Chancen im Arbeitsmarkt
Neue Angebote für Branche mit Fachkräftemangel
Mittendrin statt außen vor
FOTO: Grone
Integration durch Inklusion
für Menschen mit Behinderung
Arbeiten mit „Kollege Computer“
am Computer und ein Besuch im
Kosmetiksalon.
Jung und Alt
Bei Grone in Barsinghausen werden
im Kurs „Wege in den Job für junge
Erwachsene“ zurzeit 17 junge
Frauen und Männer im Alter zwischen 18 und 25 Jahren qualifiziert.
Parallel lernen im Kurs „50 Top“
zwölf Teilnehmer unter anderem
den „Kollegen Computer“ kennen.
Dagmar Oppholzer, Schulleiterin der
Grone-Schulen Niedersachsen: „Eine
Besonderheit ist, dass unsere jungen
Teilnehmer und die älteren auch gemeinsam arbeiten. Davon profitieren
beide Seiten.“
Gute Aussichten für Personal in der Gesundheitsbranche
den. In jeweils acht Unterrichtsstunden
werden mit den Teilnehmern ethische
Grundfragen besprochen und Wege
aufgezeigt, sich eine eigene ethische
Grundlage für die Arbeit zu schaffen.
Die Seminare zum Recht in der Pflege
vermitteln Grundlagenwissen und im
Aufbau-Modul die rechtlichen Grenzen
und die Aufgaben der Beteiligten wie
Patienten, Betreuer und Ärzte.
Gesundheit und Tourismus
Auch im internationalen Tourismus nehmen Gesundheits- und Wellnessangebote einen großen Raum ein. Entsprechend
steigt auch hier die Nachfrage nach qua-
lifizierten Fachkräften. Dem entspricht
die Qualifizierung zum „Internationalen
Gesundheitsreferenten im Tourismusbereich“, die die Berliner Grone-Tochter
Perform anbietet.
Die über 13 Monate laufenden modular aufgebauten Kurse beinhalten ein
dreimonatiges Praktikum in Spanien.
Im theoretischen Teil behandeln die
Kurse Themen wie Grundlagen von Betriebs- und Volkswirtschaftslehre, Reisebetriebslehre, Tourismusmarketing,
Kommunikation und Urlaubspsychologie
sowie Reise- und Verkehrsrecht. Zum
Abschluss wird als Vorbereitung auf eine
Sprachprüfung das Modul „Spanisch im
Tourismus“ angeboten.
Perspektiven mit Prüfung
Physiotherapeuten haben nach einem
Urteil des Bundesverwaltungsgerichts
aus dem August 2009 die Möglichkeit,
ihre Patienten ohne ärztliche Verordnung zu behandeln und damit als Heilberufler weitere berufliche Perspektiven
zu finden. Voraussetzung: Sie bestehen
eine Prüfung zum „sektoralen Heilpraktiker für Physiotherapeuten“. Auf diese
anspruchsvolle Prüfung bereitet die zu
Grone gehörende Berufsfachschule für
Physiotherapie in Hamburg in einem
Lehrgang vor. Voraussetzung für die
Teilnahme sind eine abgeschlossene
Physiotherapieausbildung und ein Mindestalter von 25 Jahren.
Vor Ort
vor ort
Statt Abriss Renovierung: Neues Quartier in Eutin
„Lernen kann Spaß machen“
100 Jahre alte denkmalgeschützte Charlottenschule wird zum Bildungszentrum – Stadtrat freut sich über Grone
Das Grone-Bildungszentrum hatte in
Eutin über Jahre neue Räume gesucht
und war jetzt mit der Charlottenschule fündig geworden. Das vor rund 100
Jahren als Armenhaus der Stadt errichtete Gebäude diente nach dem Zweiten Weltkrieg zur Unterbringung von
Flüchtlingen und später als Schulzweigstelle. Zuletzt nutzte die Landespolizei
es als Übungsstätte.
Nikola Steffens ist auch bei Fragen der
Unterrichtsplanung und der curricularen
Arbeit eine gefragte Gesprächspartnerin
– nicht zuletzt als Autorin erfolgreicher
Fachbücher. Doch neben der Theorie und
der Verwaltung sind der Seminarleiterin
der Unterricht selbst, die Praxisbegleitung
und die Examensprüfungen wichtig.
Seit 2006 ist die aus Oelde im Münster­
land stammende verheiratete Mutter
zweier Kinder bei Grone in Dortmund –
zunächst als Honorardozentin, später als
Aushilfe in der Leitung, schließlich und
bis heute als zweite Partnerin im
Leitungsteam. Fachlich hat sich Grone
damit ein Schwer­gewicht ins Boot geholt:
Nikola Steffens hat vor ihrer Zeit bei
Grone ein eigenes Fachseminar geführt
FOTO: privat
Dortmund – „Ich kann sehen, dass ich etwas bewegen kann, dass ich Ausbildung mitgestalten kann – das ist es, was mich
an meinem Beruf besonders erfüllt.“ Nikola Steffens leitet im Grone-Bildungszentrum in Dortmund das Fachseminar für
Altenpflege, bildet junge Menschen in diesem immer wichtiger werdenden Beruf aus. Zugleich hält sie Kontakt zu den
Betrieben im Raum Dortmund, spricht mit Bezirksregierung und Arbeitsagentur.
FOTO: BKM
Nikola Steffens
Noch macht die Charlottenschule einen verlassenen und heruntergekommenen Eindruck. Das wird sich noch in diesem Jahr grundlegend ändern.
Wachsende Perspektive für Berufe im Garten- und Landschaftsbau
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G RO N E W I SS E N , DAS S I E W E I T E R B R I N GT
25 Jahre
Bernd Kupka, Dozent, Grone-Bildungszentren
Schleswig-Holstein GmbH – gemeinnützig –
in Pinneberg
20 Jahre
Peter Buchholz, Dozent der Grone-Schule
Berlin GmbH – gemeinnützig – in Berlin
andere an diesen Erfahrungen teilhaben
könnten, schildert Nikola Steffens den
Beginn ihrer „Autoren-Karriere“.
Die examinierte Altenpflegerin und
Lehrerin für Pflegeberufe nutzt selbst so
oft wie möglich Angebote, sich fortzubilden. „Wenn die Familie und der Beruf es
zulassen“, schränkt sie allerdings ein.
Denn die Familie mit den zwei acht und
zwölf Jahre alten Kindern steht für Nikola
Steffens neben der Arbeit im Vordergrund.
Und sie reist gern, möglichst dorthin, wo
sie Sonne und Meer genießen kann. Bis
zur nächsten Reise bleiben ihr die Arbeit
im Garten und das Zusammensein mit
guten Freunden, was ebenso Ent­
spannung bietet wie eine gute Serie im
Fernsehen oder ein Krimi in Buchform.
Klaus Lepper, Ausbilder, GroneBildungszentren Thüringen GmbH – gemeinnützig – in Weimar
Hans-Peter Schwarzenau, Dozent, GroneBildungszentren Thüringen GmbH – gemeinnützig – in Weimar
Ulrike Schulz, Ausbilderin, GroneBildungszentren Mecklenburg-Vorpommern
GmbH – gemeinnützig – in Stralsund
Jörg Sonnenschein, IT-Koordinator der GroneBildungszentren Mecklenburg-Vorpommern
GmbH – gemeinnützig – in Stralsund
Hans-Jürgen Trautvetter, Dozent, GroneBildungszentren Thüringen GmbH – gemeinnützig – in Weimar
Thomas Vogel, Niederlassungsleiter, GroneBildungszentren Schleswig-Holstein GmbH
– gemeinnützig – in Eutin / Oldenburg
Pioniere auf gutem Weg
10 Jahre
Volker Bandilla, Hausmeister, Grone-Bildungszentren für Gesundheits- und Sozialberufe
GmbH – gemeinnützig – in Lübeck
Hamburg – 850.000 Zuschauer, 16.000 Läuferinnen und Läufer und 42,195 Kilometer mitten durch die Stadt: Auch in diesem Jahr war der Hamburg-Marathon ein
Riesenerfolg. Das gilt auch für die Auszubildenden des Hamburger Grone-Bildungszentrums für Physiotherapie, deren Einsatz an diesem 22. Mai besonders gefragt
war. Denn die Temperaturen stiegen während des Laufes auf rekordverdächtige
25,5 Grad im Schatten – und den gab es nur selten auf der Stadtstrecke. Schulleiterin Birgit Berke: „Viele Läufer waren wirklich dankbar, dass sie bei Kilometer
32,5 nach gut drei Vierteln der Strecke eine kurze Pause auf unserer Massagebank
einlegen konnten, um sich von den kundigen Händen unserer jungen Physiotherapeutinnen und -therapeuten für die letzten 9.695 Meter fitkneten zu lassen.“
Fish and chips meet Sauerkraut
Gotha – „Delicious – lecker!“: Englische Begeisterung für die deutsche Küche.
Bei einem Besuch von vier Lehrlingen und ihrem Betreuer aus dem englischen
Aylesbury College (Grafschaft Buckinghamshire) im Grone-Bildungszentrum
Gotha stand die Thüringer Küche im Mittelpunkt. Klöße und Bratwurst,
Sauerbraten und Quarkkeulchen – in dem zweiwöchigen Seminar im Juni
lernten die Gäste Rezepturen, Zubereitung und beim gemeinsamen Essen
mit den Lehrlingen und Mitarbeitern von Grone eben auch den Geschmack
Ina Fischer, Sachbearbeiterin Finanzbuchhaltung, Grone Service- und Verwaltungsgesellschaft mbH in Hamburg
Gabriele Janssen, Dozentin, Grone-Schulen
Niedersachsen GmbH – gemeinnützig – in
Lüneburg
Ursula Keller, Sozialpädagogin, GroneBildungszentrum für Gastronomie und Ernährung GmbH – gemeinnützig – in Hamburg
Dorothea Malz, Sozialpädagogin, GroneBildungszentren Schleswig-Holstein GmbH
– gemeinnützig – in Lübeck
FOTO: Grone
Die praxisnahe Fortbildung, die sich an
Interessenten mit abgeschlossener Berufsausbildung auch in anderen Bereichen richtet, befähigt dazu, im Gartenund Landschaftsbau Tätigkeiten mit
gehobenen Anforderungen auszuüben.
Neben der Vermittlung von Fachwissen
werden auch praktische Grundkenntnisse in den Bereichen Steinsetzen und
dem Bau von Befestigungs- und Feldsteinmauern unterrichtet.
Von den insgesamt 360 Unterrichtsstunden in Vollzeit entfallen 120 Stunden auf praktische Unterweisung. Die
Teilnahme an dem über 12 Wochen
laufenden Kurs kostet 1.890 Euro. Geld,
das gut angelegt ist, denn der „grüne
Dienstleistungssektor“ bietet gute Arbeitsmarktmöglichkeiten für Fach- und
Hilfskräfte mit guten handwerklichen
Fertigkeiten, guten Pflanzenkenntnissen und der Bereitschaft, vorhandene
Kenntnisse weiter auszubauen.
Zu den typischen Tätigkeiten im Garten- und Landschaftsbau gehören zum
Beispiel die kreative Neugestaltung
einzelner Anlagenabschnitte, Erschließung und Ausbau von Grünanlagen,
Spiel- und Sportstätten, die landschaftliche Gestaltung öffentlicher und privater Objekte sowie Baggerführung,
Pflasterarbeiten und das Erstellen von
Natursteinmauern.
Hilfe bei Kilometer 32,5
Hamburg – Die „Pioniere“: Im März begann an der gemeinnützigen Grone
Wirtschaftsakademie in Hamburg der erste Weiterbildungskurs, der auf den
Handelskammerabschluss zum Geprüften Fachwirt bzw. zur Geprüften Fachwirtin
für Tanzschulen vorbereitet. Noch bis Dezember 2012 holen sich die Teilnehmerinnen
und Teilnehmer hier das Rüstzeug, um selbst erfolgreich eine Tanzschule führen zu
können. Rechts im Bild Gaby Hesse, die Bildungsbeauftragte des Swinging World
e.V., der ebenso wie der Allgemeine Deutsche Tanzlehrerverband (ADTV) bei dieser
Weiterbildung kompetenter Grone-Partner ist.
Geprüft, bestanden, beschäftigt
Gut gelaunt und gut gesättigt: Die englischen Gäste und ihre Gastgeber
der Landesspezialitäten kennen. Motto des Seminars: „Fish and chips meet
Sauerkraut“. Kirstin Kresse, Schulleiterin von Grone in Gotha: „Ermöglicht
wurde dieses zweiwöchige Seminar durch ein LEONARDO-Projekt der
Europäischen Union. Künftig werden sich die Grone-Bildungszentren
Thüringen noch stärker an LEONARDO beteiligen und damit häufiger mit anderen europäischen Bildungseinrichtungen zusammenarbeiten.“ Auch die
deutschen Lehrlinge hatten Spaß am gemeinsamen Kochen sowie dem
Begleitprogramm mit Ausflügen und gemeinsamen Grill- und Bowlingabenden
und sie nutzten die gute Gelegenheit, die eigenen Englischkenntnisse zu verbessern.
FOTO: Grone
FOTO: iStock
Eutin – Was andere als Hobby pflegen, kann man auch zum Beruf machen: In Eutin bieten die Grone-Bildungszentren Schleswig-Holstein GmbH – gemeinnützig – eine berufliche Fortbildung zum Garten- und Landschaftsbauer/-in an. Die Fortbildung
dauert insgesamt 360 Unterrichtsstunden, davon werden 120 Stunden im Praktikum verbracht. Wenn die entsprechenden
Voraussetzungen erfüllt werden, ist eine Finanzierung der Gesamtkosten von 1.890 Euro über Bildungsgutschein möglich.
und sie hat mehrere Bücher zu speziellen
Lernmethoden verfasst. Ihr Credo:
„Lernen kann Spaß machen. Man muss
die Ausbildung so interessant gestalten,
dass die Menschen nicht nur das Wissen
mitnehmen.“
In ihren Büchern hat Nikola Steffens Lern­
zirkel festgehalten, die sie mit Auszu­
bilden­den im Rahmen der Examensvor­
bereitung entwickelt hat. Steffens: „Sie
beinhalten eine spielerische Form von
Wiederholung, bei der man lernt, ohne
es wirklich zu merken, da es interessant
ist.“
Sie habe gemerkt, dass ihre Auszu­bilden­
den von dieser Art zu lernen profitierten
und habe deshalb Kontakt zu einem
Fach­verlag aufgenommen, damit auch
FOTO: Grone
Mit „grünen“ Dienstleistungen wachsen
30 Jahre
Annegret Nüttgen Sachbearbeiterin Lohnund Gehaltsabrechnung (in Altersteilzeit),
Grone Service- und Verwaltungsgesellschaft
mbH in Hamburg
Im Portrait: Nikola Steffens, Leiterin des Fachseminars Altenpflege
Eutin – Vor zwei Jahren drohte dem über 100 Jahre alten Haus noch der Abriss, jetzt leisten Handwerker dort Aufbauarbeit: Die seit 2006 leer stehende Charlottenschule in Eutin wird derzeit für die künftige
Nutzung als Grone-Bildungszentrum instand gesetzt. Auf dem gut 3.000 Quadratmeter großen Schulgrundstück, das nach dem Verkauf durch die Stadt jetzt Grone-Eigentum ist, hat sich bereits einiges
getan. Günther Bauer, stellvertretender Niederlassungsleiter: „In dem Gebäude laufen nun Bauerhaltungsmaßnahmen. Da ist doch eine Menge zu machen. Wir gehen im Moment davon aus, dass wir damit
zum 1. November fertig werden. Es wäre natürlich toll, wenn es noch früher ginge.“
Damit die Renovierung wie geplant
starten konnte, hatte die Stadtvertretung noch kurz vor der politischen
Sommerpause Anfang Juli den neu aufgestellten Bebauungsplan beschlossen.
Ausdrücklich begrüßten die „Stadtväter“ den damit möglichen Erhalt des alten, für viele Eutiner erinnerungsreichen
Schulgebäudes im Charlottenviertel.
Mit der Umwandlung in eine berufliche Qualifizierungsstätte werde Eutins
Rang als Bildungsstandort gestärkt.
Jubiläen
Beim Hamburg-Marathon „kneteten“ Grone-Auszubildende viele Läufer wieder fit
7
Hessisch Lichtenau – Erfolg auf ganzer Linie: Ein vollständiger Kurs des
Grone-Bildungszentrums in Hessisch Lichtenau hatte sich zum Altenpflegehilfeexamen angemeldet – und alle zehn Teilnehmerinnen und Teilnehmer
haben nach der schriftlichen und praktischen jetzt auch die mündliche Prüfung bestanden! Dass sie die richtige Berufswahl getroffen haben, die ihnen
am Arbeitsmarkt hervorragende Chancen eröffnet, beweist die Tatsache, dass
am Tag des Examens bereits alle eine feste Beschäftigung haben oder sich
in der Altenpflegeausbildung weiterqualifizieren. Niederlassungsleiterin Doris
Krause: „Grone in Hessisch Lichtenau ist eine staatlich anerkannte Altenpflegeschule mit modernem Programm. Erstausbildung und Umschulungen in
der Altenpflege werden bei uns ebenso angeboten wie Weiterbildungen und
Qualifizierungen von Mitarbeitern in Unternehmen der Altenpflege.“
Anett Mörstedt, Sozialarbeiterin der GroneBildungszentren Thüringen GmbH – gemeinnützig – in Weimar
Joachim Pfeifer, Dozent, Grone-Bildungszentren für Gesundheits- und Sozialberufe GmbH
– gemeinnützig – in Lübeck
Sonja Schmudig, Sekretariat/Verwaltung,
Grone-Schulen Niedersachsen GmbH – gemeinnützig – in Hannover
Ute Schmück, Sachbearbeiterin, GroneBildungszentren Thüringen GmbH – gemeinnützig – in Erfurt
Wolf-Dietrich Schreiber, Dozent, GroneBildungszentrum für Gesundheits- und Sozialberufe GmbH – gemeinnützig – in Bergen
auf Rügen
Viola Swidersky, Dozentin, Grone-Bildungszentren für Gesundheits- und Sozialberufe
GmbH – gemeinnützig – in Lübeck
Ramona Zießnitz-Bauch, Sozialarbeiterin,
Grone-Bildungszentren Thüringen GmbH –
gemeinnützig – in Erfurt
Wir trauern um unsere ehemalige Mitarbeiterin
Marita Enzensberger,
die im Juni verstorben ist. Mehr als 30 Jahre
gehörte sie zum Unternehmens­­verbund,
zunächst als Vorstandsassistentin der Stiftung
Grone-Schule, später als Mitarbeiterin im
Bereich Marketing der Grone Service- und
Verwaltungsgesellschaft.
Geschäftsführung und Mitarbeiter/-innen der
Grone Service- und Verwaltungsgesellschaft
mbH Hamburg
vor ort
20 Jahre Grone Thüringen
Berufswahl auf solidem Fundament
Erfolgsgeschichte mit über 20.000 Teilnehmern an drei Standorten
1991: Eröffnung in Weimar
1993: Eröffnung in Erfurt ...
... und auch in Gotha
Kümmern sich: Minister Norbert Bischoff und Petra Schweckendieck (kleines Bild)
FOTOS: Grone
Arendsee – Das 2. Zukunftscamp „Future Now Altmark“ im Kindererholungszentrum Arendsee (KieZ) bot 47 Mädchen und Jungen die Möglichkeit, bei der
Berufsfindung ihre Stärken und Kompetenzen auszuloten. Das Projekt, das vom
Arbeits- und Sozialministerium Sachsen-Anhalt, der Agentur für Arbeit und vom
Europäischen Sozialfonds gefördert wird, wird von Grone umgesetzt.
FOTO: Grone
Ein Sommercamp für Bockholdt-Azubis
Gemeinsam lernen und feiern: Die Bockholdt-Azubis im Camp
Lübeck – Auch in diesem Sommer hat die Bockholdt-Gruppe
Azubis im zweiten Ausbildungsjahr aus allen bundesweiten
Niederlassungen in ein Sommercamp geschickt, das vom 16.
Juni 2011 bis zum 18. Juni 2011 in Zusammenarbeit mit dem
Grone-Bildungszentrum in Lübeck durchgeführt wurde.
„Ziel des Camps war die Vermittlung von sozialen Kompe8
tenzen, wie z.B. Teamfähigkeit oder Strategien zur Lösung
komplexer Aufgabenstellungen. Hierauf legen wir innerhalb
unseres Unternehmens besonderen Wert“, unterstreicht Geschäftsleitungsmitglied Gülten Bockholdt den Sinn dieser Maßnahme, die sich das Gebäudereinigungs-Unternehmen einiges
kosten lässt.
Auf dem „Stundenplan“ der 24 jungen Teilnehmer standen
sehr unterschiedliche Übungen wie die Gründung einer eigenen Firma, der Bau einer „Eierfang-Konstruktion“, Kommunikationstrainings, eine Stärken-Schwächen-Analyse und – wie
immer ein Höhepunkt – die Aufführungen der Auszubildenden
zur Präsentation der eigenen Talente.
Grone-Projektleiterin Wiltrud Sommerfeld-Knutz: „Teamgeist,
Kreativität und Führungseigenschaften, aber auch der ganz
normale ‘gesunde Menschenverstand’ stehen im Mittelpunkt
unserer Angebote. Und natürlich kommt in einem Sommercamp auch der Spaß nicht zu kurz.“
Die 1959 in Lübeck unter dem Namen „Blitz-Blank“ gegründete Bockholdt-Gruppe ist mit rund 7.000 Beschäftigten bundesweit eines der größten Dienstleistungsunternehmen im Bereich
Gebäudeservice, Industrieservice und Branchenservice.
G RO N E W I SS E N , DAS S I E W E I T E R B R I N GT
Am Anfang stand der Besuch prominenter Gäste: Norbert Bischoff, Minister für
Arbeit und Soziales des Landes SachsenAnhalt, Kay Senius als Vorstand der
Geschäftsführung der Regionaldirektion
Sachsen-Anhalt Thüringen der Bundes­
anstalt für Arbeit und Dr. Hartmut Bo­­
damer, Geschäftsführer der Grone-Schulen Sachsen-Anhalt GmbH, waren Anfang
August zur Eröffnung gekommen.
Minister Bischoff: „Zu wissen und zu
planen, was man mit seinem Leben anfangen möchte, ist wohl für junge Menschen eine der schwersten Aufgaben.
Doch dieser Hürde müssen sie sich nicht
allein stellen. Dieses Projekt unterstützt
die Jugendlichen dabei, mehr über sich
selbst zu erfahren, zu erkennen, wo ihre
Stärken liegen und wie sie diese bestmöglich für die richtige Berufswahl einsetzen können. Die Berufswahl wird dadurch auf ein solides Fundament gestellt
und trägt dazu bei, Ausbildungsabbrüche zu verhindern. Ein Projekt, das also
in die Zukunft der Altmark investiert.“
Kay Senius appellierte an die Jugendlichen: „Überlegt, welche Talente in Euch
stecken. Nutzt dieses Sommercamp,
um zu entdecken, wo Eure Stärken und
Eure berufliche Zukunft liegen könnten.
IMPRESSUM
Weimar: Schweißtechnische Kursstätte (DVS)
Geschäftsführer Frank Mansius erklärt
das Erfolgsrezept von Grone in Thüringen: „Wir verstehen uns als Dienstleister
in Sachen beruflicher Qualifizierung und
reagieren flexibel auf neue Anforderungen des Marktes. Das zeigt sich bei uns in
immer neuen, praxisgerechten Bildungsinhalten und in der Erschließung neuer
Tätigkeitsfelder.“ So ist bei der GroneBildungszentren Thüringen GmbH – gemeinnützig – neben dem traditionellen
Bereich der beruflichen Bildung in den
vergangenen Jahren der Bereich Personalservice und Vermittlung immer wichtiger geworden.
Weitere Schwerpunkte des Angebots sind
neben Umschulungen und Fortbildungen
für Erwachsene auch Erstausbildung und
berufsvorbereitende Lehrgänge für Jugendliche sowie die Berufsorientierung
für Schüler und Schülerinnen. Auch werden Trainingsmaßnahmen und Auswahlverfahren für Firmen angeboten.
Das Spektrum für berufliche Qualifizierung umfasst kaufmännische Berufsfelder ebenso wie Qualifizierungen in der
Gastronomie und im gewerblichtechnischen Bereich.
FOTOS: dreamstime
Die gemeinnützige Gesellschaft ist
seit der Gründung ständig gewachsen.
Nach dem Standort Weimar waren bereits 1993 die Bildungszentren Erfurt
und Gotha eröffnet worden. Inzwischen
haben weit über 20.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer über „öffentliche
Mittel“ bei Grone in Thüringen eine
neue berufliche Orientierung erhalten
oder ihr Fachwissen aufgefrischt.
Bei der Jubiläumsfeier Ende Juni erinnerte Grone-Vorstand Wolfgang Prill
an die „radikale ökonomische Umorientierung“, die in der Stunde Null nach
der Wiedervereinigung eingesetzt habe.
Damals habe es in den neuen Bundesländern einen Bedarf an besonderen
Themen der Weiterbildung gegeben,
den Grone erfüllen konnte.
In Thüringen leisteten Mitarbeiter aus
Grone-Standorten im Westen und
erfahrene Dozenten aus den neuen
Bundesländern mit unterschiedlichem
Hintergrund und Erfahrungen die Aufbauarbeit. Prill: „Letztendlich schweißte
das gemeinsame Ziel – Menschen bei
ihrer beruflichen Entwicklung zu unterstützen – zusammen.“
FOTOS: Grone
Weimar / Erfurt / Gotha – Jubiläum und ein Grund zu feiern: Die Grone-Bildungszentren Thüringen GmbH – gemeinnützig
– sind 20 Jahre alt. Grone-Alleinvorstand Wolfgang Prill: „Was 1991 mit 30 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in Weimar
begann, hat sich zu einer Erfolgsgeschichte entwickelt. Heute gehört Grone in Thüringen mit 130 Festangestellten und
50 Honorarkräften zu den großen Gesellschaften im Grone-Verbund.“
Nehmt neue Impulse mit, die Euch im
kommenden Schuljahr auch beim Lernen
beflügeln. Wer sein Ziel kennt, dem fällt
es leichter, dafür zu kämpfen.“
Hauptziel des anderthalb Jahre dauernden Projektes, das seinen Höhepunkt
im Sommercamp findet, ist es, die Jugendlichen, die überwiegend aus achten
Klassen von Haupt- und Realschulen
kommen, bei der Berufswahl zu unterstützen. Das Gros der Teilnehmer habe
entweder Probleme in der Schule, stamme aus Familien, die ihre Kinder nur begrenzt bei der Berufswahl unterstützen
könnten, oder aus sozial schwierigen
Verhältnissen, erklärte Projektleiterin
Petra Schweckendieck, Schulleiterin im
Grone-Bildungszentrum Salzwedel.
Während des am 22. August beendeten
Sommercamps standen Bewerbungstraining und praxisorientierte Teamarbeit in
Schwerpunktthemen wie Ernährung/
Kochen, Konsum/Mode, Medien/Arbeit,
Wald oder Leben in Verschiedenheit auf
dem Programm. Petra Schweckendieck:
„Hier können sich die Schüler selbstbestimmt einbringen. Sie erfahren Wertschätzung für ihre Leistungen und lernen
gemeinsam zu persönlich verwertbaren
Ergebnissen zu gelangen.“
Grone Magazin
Eine Publikation des Unternehmensverbunds Stiftung Grone-Schule
HERAUSGEBER: Grone Service- und Verwaltungsgesellschaft mbH, Hamburg
VERANTWORTLICH /REDAKTION:
Meta Märtens, Tel. 040 23707-338, [email protected]
TEXTE/GESTALTUNG: BKM – Büro für Kommunikations- und Medienarbeit
L. Rademacher und A. Janssen GbR, www.hamburg-bkm.de
DRUCK: Beisner Druck, Buchholz i.d. Nordheide
www.beisner-druck.de