Regionalbudget im Landkreis Teltow

Transcription

Regionalbudget im Landkreis Teltow
Landkreis Teltow-Fläming
Konzept
zur Förderung des Ministeriums für Arbeit, Soziales
Gesundheit und Familie des Landes Brandenburg
Beschäftigungsperspektiven eröffnen –
Regionalentwicklung stärken
Gefördert aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds
Landkreis Teltow-Fläming
Konzept zum Regionalbudget TF
Impressum
Landkreis Teltow-Fläming
Kreisorgane / Wirtschaftsförderung
Am Nuthefließ 2
14943 Luckenwalde
Ansprechpartner: Frau Lehmann
Tel.: 03371 6081083
Fax: 03371 6089010
E-Mail: [email protected]
Internet: www.teltow-flaeming.de
in Zusammenarbeit
mit dem Büro für Verzahnung und Chancengleichheit
und den regionalen Partnern
Luckenwalde, 27.06.2007
2
Landkreis Teltow-Fläming
Konzept zum Regionalbudget TF
Regionalbudget im Landkreis Teltow-Fläming
Inhaltsübersicht
Vorwort
1. Kreisliches Leitbild und regionale Entwicklungskonzepte
4
5
1.1. Schwerpunkte regionales Entwicklungskonzept / kreisliches Leitbild
5
1.2. Schwerpunkte des integrierten ländlichen Entwicklungskonzeptes (ILEK)
5
1.3. Schwerpunkte der wirtschaftlichen Entwicklung des Landkreises
im Rahmen der Landesstrategie
6
1.4. Auszug aus dem Arbeitsmarktprogramm der ARGE Grundsicherung
für Arbeitssuchende im Landkreis Teltow-Fläming 2007
7
2. Abgeleitete Ziele für den Einsatz der Mittel aus dem ESF
(Auszüge der sozioökonomische SWOT-Analyse TF)
8
2.1.
Aussagen zu Bevölkerung, Wirtschaft und Arbeitsmarkt
8
2.2.
Übergreifende strategische Handlungsempfehlungen für den Landkreis TF 12
2.3.
Abgeleitete strategische Handlungsbereiche der Arbeitsmarktentwicklung
13
2.4.
Empfehlungen für das Regionalbudget im Landkreis TF
15
2.5.
Auswahl der Schwerpunkte für den Einsatz des Regionalbudgets durch den
Landkreis TF
17
3. Projekt und Maßnahmestruktur
Handlungsfeld 1
Handlungsfeld 2
Handlungsfeld 3
Handlungsfeld 4
18
18
24
29
35
4. Organisationsform und Controlling
37
5. Anlage: Entwurf der Zielvereinbarung des Landkreises
Teltow-Fläming mit dem MASGF
39
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Landkreis Teltow-Fläming
Konzept zum Regionalbudget TF
Vorwort
Der Landkreis Teltow-Fläming gehört zu den erfolgreichsten Regionen in
Ostdeutschland. Mehrfach hintereinander kamen verschiedene Studien zu diesem
Ergebnis. Einige Studien bezeichnen die Region südlich von Berlin als „deutschen
Wachstumsmeister“ oder gar als „Wirtschaftswunderland“. Zuletzt hat Teltow-Fläming
im Landkreis-Ranking Wirtschaftskraft von FOCUS-MONEY (Nov. 2006) wieder Platz
1 in den neuen Bundesländern und Platz 86 bundesweit unter den 425 untersuchten
Landkreisen. Auch im Prognos Zukunftsatlas 2006 hat Teltow-Fläming wieder eine
Spitzenposition unter den ostdeutschen Landkreisen und kreisfreien Städten.
Diese Urteile kommen nicht von ungefähr, hat Teltow-Fläming doch durch
umfangreiche Investitionen der Wirtschaft an Profil gewonnen. Vor allem die
Ansiedlungen namhafter Konzerne wie DaimlerChrysler, MTU, RollsRoyce,
Volkswagen, ThyssenKrupp, CocaCola, Funkwerk, der holzverarbeitenden
Unternehmen Klenk, Pfleiderer und Classen und verschiedener Biotechnologie- und
Logistik-Unternehmen prägen den Landkreis. Er zählt heute zu den wichtigsten
Standorten der deutschen Luft- und Raumfahrtindustrie und nimmt einen Spitzenplatz
auf den Gebieten der Biotechnologie und des Fahrzeugbaus ein.
Eine hochmoderne Verkehrsinfrastruktur, die hervorragende Anbindung an nationale
und internationale Verkehrssysteme sowie eine investitionsfördernde Verwaltung
sorgen dafür, dass neue Arbeitsplätze entstehen und dem Arbeitsmarkt gut
ausgebildete Fachkräfte zur Verfügung stehen. Im berlinnahen Raum wächst die
Bevölkerungszahl und die Arbeitslosenquote ist vergleichsweise niedrig.
Wirtschaftliche Impulse setzt darüber hinaus die touristische Erschließung,
insbesondere des landwirtschaftlich geprägten Südkreises. Um die Attraktivität des
ländlichen Raumes zu erschließen, plante und baute der Landkreis Teltow-Fläming
eine Rad- und Skatebahn von derzeit rund 200 km Länge. Die Flaeming-Skate® ist
Europas Skate-Region Nummer 1 und in kürzester Zeit zu einem einzigartigen
Eldorado für Freizeitsportler aus aller Herren Länder geworden. Damit wurde der
gesamte Süden des Landkreises aufgewertet.
Trotz der zahlreichen positiven Fakten und optimistischen Zukunftsaussichten
insbesondere aus der Wirtschaft des Landkreises gibt es viel zu tun, damit sich die
Entwicklung der letzten Jahre fortsetzt. Darüber hinaus bestehen nach wie vor eine
hohe strukturelle Arbeitslosigkeit, eine bedenkliche demografische Entwicklung und
deutliche Disparitäten im Landkreis als Probleme, welche nach innovativen
Lösungsansätzen verlangen.
Der Landkreis Teltow-Fläming sieht im Regionalbudget die Chance. erfolgreich in die
vorhandenen Humanressourcen zu investieren. Dies ist eine entscheidende
Stellschraube für wirtschaftliches Wachstum und sozialen Zusammenhalt der
Gesellschaft.
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Landkreis Teltow-Fläming
Konzept zum Regionalbudget TF
1. Kreisliches Leitbild und regionale Entwicklungskonzepte
1.1. Schwerpunkte regionales Entwicklungskonzept /
kreisliches Leitbild (2003)
Der Kreistag des Landkreises Teltow-Fläming beschloss am 03.12.2001 und am
11.03.2002 das Leitbild zur kreislichen Entwicklung.
„Der Landkreis fördert die wirtschaftliche, ökologische, soziale und kulturelle
Entwicklung seines Gebietes zum Wohle seiner Einwohner.“
Mit der Formulierung des Leitbildes stellt sich der Landkreis zugleich den
Anforderungen der Agenda 21 an eine nachhaltige und zukunftsfähige Entwicklung
des Kreisgebietes. Das Leitbild zur Kreisentwicklung besteht aus konkreten, durch die
kommunalpolitischen Gremien und die Verwaltung gemeinsam erarbeiteten Leitlinien
zu den jeweiligen Kapiteln der Kreisentwicklungskonzeption. Damit ist das Leitbild
auch Grundlage für die Fortschreibung der Kreisentwicklungskonzeption.
Maßgeblichen Anteil an der Fortschreibung der Kreisentwicklungskonzeption hat die
von der Prognos AG erstellte sozioökonomische SWOT-Analyse für den Landkreis
TF. Sie wurde im Rahmen der Förderung für Verzahnung und Chancengleichheit von
der ARGE „Runde Konzept“ + TF in Auftrag gegeben und im Oktober 2006 fertig
gestellt. Aus diesem Grund wird hier und in den folgenden Kapiteln nicht weiter in die
Tiefe gegangen. Die insbesondere für das Regionalbudget relevanten, aktuellen und
umfangreichen Ergebnisse der SWOT-Analyse folgen im Kapitel 2.
1.2. Schwerpunkte des integrierten ländlichen
Entwicklungskonzeptes (ILEK)
Das ILEK dient der Vervollständigung
und
Konkretisierung
der
Kreisentwicklungskonzeption für den Bereich
der ländlichen Entwicklung. Es bildet die
unter
den
regionalen
Akteuren
abgestimmte Handlungsgrundlage für
die ILE – Förderung mit entsprechenden
Maßnahmeprioritäten.
Am 27.09.2005 wurde im Landkreis
Teltow-Fläming
das
Regionalmanagement zur Umsetzung des ILEK
eingeführt. Das V&C-Team arbeitet von
Beginn an eng und erfolgreich mit den
Verantwortlichen für die Umsetzung des
ILEK zusammen.
Entsprechend der neuen ELER–
Förderung wird 2007 das ILEK in die
Konzeption der Leader-Region Rund um
die Fläming-Skate eingebunden. Die
bisherige
Leader-Region
(Amt
Dahme/Mark) vergrößert sich um die in
der
Karte
dunkler
dargestellten
Gemeinden und umfasst damit fast den
gesamten Landkreis, gleichzeitig ist das
Amt Heideblick (LDS) aus der LeaderRegion ausgeschieden.
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Landkreis Teltow-Fläming
Konzept zum Regionalbudget TF
Leader wird künftig eine zentrale Rolle bei der Entwicklung des ländlichen Raumes
spielen. Das Konzept wird zur Zeit durch den Verein LAG (Lokale Aktionsgruppe)
„Rund um die Fläming-Skate“ erarbeitet. Für das ESF-Regionalbudget ist eine enge
Kooperation mit Leader vorgesehen, um Synergieeffekte zu nutzen und
Doppelförderungen auszuschließen. Dafür sind schon im Vorfeld erste
Abstimmungsberatungen durchgeführt worden.
1.3. Schwerpunkte der wirtschaftlichen Entwicklung des
Landkreises im Rahmen der Landesstrategie
Die Wirtschaftsförderpolitik des Landkreises orientiert sich entsprechend der
Landesstrategie verstärkt auf die Wachstumsbranchen. Kern der Neuausrichtung der
Brandenburger Wirtschaftsförderung ist: Stärken stärken – Wachstum fördern
Die Neuausrichtung der Förderpolitik wird von zwei Säulen getragen:
Säule 1: Wachstumsprogramm für den Mittelstand
Säule 2: Förderung von Branchenkompetenzfeldern
Das Land Brandenburg hat für den Landkreis TF die Städte Luckenwalde und
Ludwigsfelde als besonders zu fördernde Regionen in die Liste der Regionalen
Wachstumskerne (RWK) aufgenommen. Neben diesen gibt es 7 weitere
Branchenschwerpunktorte. Im Landkreis sind 9 Branchenkompetenzfelder vertreten.
Dieser Ansatz wird in Teltow-Fläming konsequent verfolgt. Die Industrieansiedlungen
im Berlin nahen Raum sind nicht durch Zufall zu Stande gekommen. Doch auch der
Süden des Landkreises soll nicht abgehängt werden. So hat sich der Landkreis
entschlossen die Mehrkosten eines vierspurigen Ausbaus der B 101 als
Hauptschlagader (gegenüber dem geplanten dreispurigen) zu finanzieren. Damit
rücken Jüterbog, Luckenwalde und Umgebung viel näher an die Metropole Berlin
heran. Entlang dieser hervorragenden Verkehrsinfrastruktur ist in den kommenden
Jahren mit weiteren Investitionen der Wirtschaft zu rechnen.
6
Landkreis Teltow-Fläming
Konzept zum Regionalbudget TF
1.4. Auszug aus dem Arbeitsmarktprogramm der ARGE
Grundsicherung für Arbeitssuchende
im Landkreis Teltow-Fläming 2007
(3.3.3) Regionalbudget, arbeitsmarktpolitische Sondermaßnahmen,
Umschichtungen ins Verwaltungsbudget
Das MASGF plant, ab dem 01.07.2007 EU-Mittel für zusätzliche Integrationsmaßnahmen über die so genannten Regionalbudgets zu vergeben. Die Laufzeit des
Regionalbudgets reicht von 2007-2013. Dazu sollen die Kreise und kreisfreien Städte
im Rahmen einer Ausschreibung Konzepte einreichen. Die Regionalbudgetförderung
geht über das SGB II hinaus. Es können auch Maßnahmen für ALG I Empfänger und
Nichtleistungsbezieher gefördert werden. Die Maßnahmen sollen durch die Agentur
für Arbeit, die Arbeitsgemeinschaften, Landkreise und kreisfreien Städte kofinanziert
werden. Da die Ausschreibung noch nicht veröffentlicht ist, liegen erst vorläufige
Planungsentwürfe vor. Die erste Förderperiode beginnt am 01.07.2007 und endet am
29.02.2008.
Die ARGE TF ist in der Steuerungsgruppe zur Vorbereitung des gemeinsamen
Konzeptes aktiv vertreten. Dadurch ist gewährleistet, dass die Maßnahmen der
ARGE TF und die Maßnahmen des Landkreises Teltow-Fläming aus dem
Regionalbudget eng miteinander verzahnt werden und dem Kriterium der
Zusätzlichkeit entsprechen.
Die ARGE TF hat zur Sicherung von positiven und zum Gegensteuern bei negativen
Entwicklungen auf dem Arbeitsmarkt und der Kundenstruktur noch nicht alle Mittel
des Integrationsbudgets verplant. Diese nicht verplanten Mittel werden zur Erreichung
der ambitionierten Ziele und zur Förderung von besonderen Projekten sowie ggf. zur
Realisierung der notwendigen Betreuungsschlüssel entsprechend der Kundenstruktur
eingesetzt.
Quelle: Arbeitmarktprogramm ARGE TF 2007
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Landkreis Teltow-Fläming
Konzept zum Regionalbudget TF
2. Abgeleitete Ziele für den Einsatz der Mittel aus dem ESF
(Auszüge der sozioökonomische SWOT-Analyse TF)
2.1. Aussagen zu Bevölkerung, Wirtschaft und Arbeitsmarkt
Räumliche Entwicklung und Demografie
Die Bevölkerung Teltow-Flämings nahm von 159.735 Einwohnern im Jahr 2000 auf
161.902 Einwohner im Jahr 2005 kontinuierlich zu. Die demografische Entwicklung in
Teltow-Fläming bietet damit ein positiveres Bild als im Land Brandenburg insgesamt:
In den letzten fünf Jahren wuchs die Bevölkerung kontinuierlich um 1,4 %. Der
demografische Wandel wird sich, wie die Prognosen zeigen, in abgeschwächter Form
auf den Landkreis auswirken: Bis 2020 wird die Bevölkerung insgesamt abnehmen
(- 4,1 %) und der Anteil der Älteren um ein Drittel stark ansteigen. Damit sinkt der
Anteil des Erwerbspersonenpotentials um 15%. Die derzeitigen räumlichen
Disparitäten sind maßgeblich durch die Nähe zu Berlin beeinflusst und werden sich
künftig weiter verstärken. Regional betrachtet, hat die Bevölkerung im berlinnahen
und wirtschaftsstarken Norden in den letzten Jahren durch die Suburbanisierung
zugenommen, im ländlich geprägten Süden war dagegen ein Bevölkerungsrückgang
zu verzeichnen.
SWOT-Matrix: Räumliche Entwicklung und Demografie
Stärken
Schwächen
▪
▪
▪
▪
▪
▪
Leichte Bevölkerungsgewinne im
Landkreis, insbesondere im Norden
Vergleichsweise hoher Anteil an
Erwerbspersonen
Breites Angebot unterschiedlicher
Sportstätten
Große Flächen des Landkreises
stehen unter Landschafts- oder
Naturschutz
▪
Sehr niedrige Bevölkerungsdichte
Starkes demografisches Nord-SüdGefälle
Bevölkerungsrückgang in südlichen
Gemeinden wie Niedergörsdorf und
Niederer Fläming
Generell geringer Anteil Jugendlicher
im Landkreis (geringer
Jugendquotient)
Chancen
Risiken
▪
▪
▪
▪
▪
▪
Evt. demografiebedingter Rückgang
der Arbeitslosigkeit
Entdeckung der Alten als Zielgruppe
(Tourismus, Altersruhesitze,
Gesundheitswirtschaft)
Entwicklung von Natur und
Landschaft und nachhaltigem
Tourismus im Süden
Profilierung als Freizeit- und
Sportregion
Nutzung der land- und
forstwirtschaftlichen Potenziale für
zukunftsorientierte Wertschöpfung
(Erneuerbare Energien, Bioprodukte/
Direktvermarktung, Umweltbildung
▪
▪
▪
▪
Erwerbspersonenpotenzial
schrumpf t aufgrund der zukünftigen
Bevölkerungsentwicklung
Vertiefung der regionalen
Disparitäten
Verlust zentralörtlicher Funktionen im
Süden
Abwanderung aus den Dörfern in
den südlichen Gemeinden
Überalterung der Bevölkerung
Quelle: Prognos AG 2006
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Landkreis Teltow-Fläming
Konzept zum Regionalbudget TF
Wirtschaft
Die Wirtschaft des Landkreises ist im landesweiten Vergleich durch hohes Wachstum
und leichten Beschäftigungsaufbau gegen den Landestrend gekennzeichnet. Der
Landkreis ist bei den wichtigen Standortfaktoren Produktivität, Lohnniveau und
Verkehrsanbindungen gut aufgestellt. Zu den starken Branchen des Landkreises
zählen die Luftfahrtechnik, Automotive, Logistik, Metallerzeugung, Holzwirtschaft,
Tourismus und Biotechnologie, die auch von der Landesregierung als
Branchenkompetenzfelder für den Landkreis definiert wurden. Damit ist TeltowFläming mit zahlreichen Vorzeigeunternehmen wie DaimlerChrysler, MTU und
RollsRoyce stark von Industrie und verarbeitendem Gewerbe geprägt, während der
Dienstleistungssektor abgesehen von der um Großbeeren angesiedelten
Logistikbranche und einigen industrienahen Dienstleistungen eine geringere Rolle
spielt. Dem stark industrialisierten städtischen Raum steht der ländliche Raum
gegenüber, dessen Branchenstruktur durch Landwirtschaft und Tourismus
gekennzeichnet ist.
SWOT-Matrix: Wirtschaft
Stärken
Schwächen
▪
▪
▪
▪
▪
▪
Positive gesamtwirtschaftliche
Entwicklung
im Landkreis in den letzten Jahren
ausgeglichene Branchenstruktur mit
vergleichsweise starker
Industrieorientierung
Geringe Abhängigkeit von
krisenanfälligen Branchen wie Bau, Stahl,
Schiffbau
Hohe Produktivität, geringes Lohnniveau
und gute Verkehrsanbindungen machen
den Landkreis attraktiv für Investitionen
Die Tourismusregion profitiert von
zahlreichen Tagestouristen, hoher
Ausländeranteil bei Übernachtungen
▪
▪
▪
▪
Trotz starker Logistikbranche schwacher
Dienstleistungssektor im Bereich Handel
und Verkehr
Wettbewerbsnachteil durch wenig
erschlossene Wasserflächen für den
Wassertourismus
Unzureichende überregionale
Wahrnehmung der Reiseregion Fläming,
insbesondere Flaeming-Skate
Hohes Insolvenzrisiko der Unternehmen
im Landkreis nach Angaben von
Creditreform
Vergleichsweise wenige Arbeitsplätze in
Dienstleistungsbranchen
Quelle: Prognos AG 2006
SWOT-Matrix: Wirtschaft, Chancen und Risiken auf der folgenden Seite
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Landkreis Teltow-Fläming
Konzept zum Regionalbudget TF
Chancen
Risiken
▪
▪
▪
▪
▪
▪
▪
▪
Automotive, Luftfahrtechnik, Logistik,
Biotechnologie, erneuerbare Energien
haben hohes Wachstumspotenzial
Potenziale für Industrie- und
Logistikunternehmen durch den Ausbau
des Flughafens Schönefeld
Entwicklungschancen für regionale KMU
als Zulieferer für die großen
Unternehmen im Landkreis
Positive Aussichten für regenerative
Energien, insbesondere
Biomassekraftwerke und dadurch
verstärkte Nachfrage nach
landwirtschaftlichen und
holzwirtschaftlichen Produkten
Chancen durch regionale
Direktvermarktung landwirtschaftlicher
Erzeugnisse
Zunehmende Bekanntheit der
Reiseregion Fläming und hohe
Bekanntheit der Flaeming-Skate
Chancen durch ergänzende Angebote im
Tourismus (z.B. Lückenschlüsse bei
hochwertigen Unterkünften, Vernetzung
und ganzjährige Angebote)
▪
▪
▪
▪
Zunehmend schlechter qualifiziertes
Arbeitskräfteangebot
Durch demografischen Wandel zukünftig
zu geringe Zahl an jungen Arbeitskräften
um den Ersatzbedarf der Unternehmen
zu decken
Abhängigkeit in einigen Branchen
(Luftfahrttechnik und Automotive) von
wenigen großen Unternehmen
Fehlende wirtschaftliche Perspektiven im
Süden des Landkreises können die
Abwanderung verstärken
Konkurrenz im zunehmend gesättigten
Markt der Tagestouristen aus Berlin
Quelle: Prognos AG 2006
Arbeitsmarkt
Die wirtschaftliche Stärke des Landkreises zeigen auch entscheidende Kennziffern
des regionalen Arbeitsmarktes: Die Arbeitslosigkeit ist in Teltow-Fläming insgesamt
und vor allem in nördlichen Teil geringer als im Brandenburger Durchschnitt und liegt
derzeit bei 14,3 %. Allerdings bestehen große Herausforderung auf Grund der hohen
Jugendarbeitslosigkeit (unter-25-Jährige) und der hohen strukturellen Arbeitslosigkeit:
Mit 38,1% sind überdurchschnittlich viele Arbeitslose von Langzeitarbeitslosigkeit
betroffen. Die zunehmend schwere Integration von Jugendlichen und Langzeitarbeitlosen in den Arbeitsmarkt kann das drohende Problem des Fachkräftemangels
weiter verschärfen und das Wachstum der Unternehmen so begrenzen. Besonders
betroffen vom Fachkräftemangel sind derzeit bereits die Bereiche Gesundheit und
Soziales, Fahrzeugbau und Logistik.
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Landkreis Teltow-Fläming
Konzept zum Regionalbudget TF
SWOT-Matrix: Arbeitsmarkt, Arbeitskräftepotenzial und Humanressourcen
Stärken
Schwächen
▪
▪
▪
▪
▪
▪
▪
▪
▪
▪
▪
Beschäftigungsaufbau entgegen Landestrend
Großbeeren und Ludwigsfelde bedeutende
Arbeitsorte mit hoher Beschäftigungsquote
und Einpendleranteil
Anstieg der Erwerbstätigenquote
Wachsender Niedriglohnsektor und
geringfügige Beschäftigungsverhältnisse
konnten Abbau bei SV-Beschäftigten
überkompensieren
Arbeitslosigkeit im Norden des Landkreises
liegt unter Bundesdurchschnitt
Nähe zum (Aus-) Bildungsmarkt Berlin
Etablierter Pendlerstandort
Starke Anziehungskraft auf Arbeitskräfte der
Nachbarlandkreise
Große Kapazität in Kindertagesstätten
▪
▪
▪
▪
▪
▪
▪
▪
Gutes Netzwerk sozialer Beratungsdienste für
▪
Arbeitslose
▪
▪
Unbefriedigend hohe Arbeitslosenquote und
große regionale Disparitäten bei der
Arbeitsplatzdichte und der Arbeitslosenquote
Abbau sozialversicherungspflichtiger
Beschäftigungsverhältnisse
Hoher Anteil an Langzeitarbeitslosen
Überdurchschnittlich viele Jugendliche
(unter25 Jahren) unter den Arbeitslosen
Vergleichsweise geringer Bevölkerungsanteil
mit „Hochschulreife“
Ausbildungsstellenlücke
Geringe Ausbildungsbereitschaft im KMUBereich
Mangelnde adäquate Ausbildungsfähigkeit
vieler Ausbildungsstellensuchenden
Geringe Motivation, Qualifikation und soziale
Kompetenzen bei vielen Jugendlichen
Wenige gemeldete offene Stellen
Fehlqualifikationen vieler Arbeitsloser
Keine eigene Fachhochschule oder
Hochschule
Chancen
Risiken
▪
▪
▪
▪
▪
▪
▪
▪
Senkung der Arbeitslosigkeit durch Weiterentwicklung erfolgversprechender Branchen
Durchbrechen familiärer Desozialisierungsprozesse durch Integration der Jugendlichen
in das Erwerbsleben
Niedriglohnsektor als Wiedereinstieg in das
Erwerbsleben für Langzeitarbeitslose
Kurz- bis mittelfristige Fachkräftesicherung in
Kooperation mit den Brandenburger und
Berliner Hochschulen und
Bildungseinrichtungen
Mittel- bis langfristige Fachkräftesicherung
durch Investitionen in Bildung
Spezialisierung des regionalen Arbeitsmarktes auf die Branchenkompetenzen
▪
▪
▪
▪
▪
Abwerbung hochqualifizierter Arbeitskräfte
von Unternehmen aus Hochlohnregionen
Familiäre Desozialisierung infolge von
Arbeitslosigkeit
Verschlechterung des sozialen
Zusammenhaltes aufgrund struktureller
Arbeitslosigkeit
Mittelfristig zu erwartender Fachkräftemangel
in den wichtigsten Branchen des Landkreises
Ungebremste Abwanderung aus dem
ländlichen Raum
Stärkung der Anziehungskraft als Arbeitsort
für Personen aus anderen Landkreisen
vermindert Beschäftigungschancen für
Geringqualifizierte
Zielgruppenspezifische Vermittlung der
vorhandenen Arbeitslosen mit Ausbildung auf
offene Stellen (Profiling)
Quelle: Prognos AG 2006
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Landkreis Teltow-Fläming
Konzept zum Regionalbudget TF
2.2. Übergreifende strategische Handlungsempfehlungen
für den Landkreis TF
▪
▪
▪
▪
▪
▪
▪
▪
▪
▪
▪
▪
Abwanderung aktiv begegnen durch Maßnahmen, die TeltowFläming als Lebensstandort für junge Familien attraktiv
machen.
Stärkung der südlichen Landkreisregionen durch Betonung der
touristischen Potenziale und Profilierung als Freizeit- und
Sportregion sowie im dem Bereich von Natur und Naturschutz
und der landwirtschaftlichen Direktvermarktung.
Ein weiteres Abfallen der südlichen Gemeinden kann durch
eine Nutzung der dort vorhandenen wirtschaftlichen Potenziale
(Erneuerbare Energien und Landwirtschaft) verhindert werden.
Dabei kann sich die Unterstützung besonders auf die dortigen
wirtschaftlichen Entwicklungszentren konzentrieren.
Begegnung der fortschreitenden Unterversorgung bei der
Gesundheitsinfrastruktur durch die Entwicklung von
innovativen Versorgungsmodellen.
Die vergleichsweise gute Gründungsdynamik sollte weiter
bestärkt werden, um positive Wachstums- und
Beschäftigungseffekte zu erzielen.
Etablierung von Paratransit-Formen, um die Mobilität der
ländlichen Bevölkerung zu verbessern
Beschäftigungsfähigkeit von Geringqualifizierten,
Langzeitarbeitslosen und Benachteiligten am Arbeitsplatz
erhöhen.
Bedarfsgerechte Konzeption der Qualifizierungsmaßnahmen
anhand der Nachfrage der Wirtschaft im Landkreis.
Unterstützung der ansässigen Unternehmen, besonders der
KMU, bei der Rekrutierung von Hochqualifizierten an den
Universitäten.
Sicherung des Facharbeitskräftepotenzials für die KMU.
Verbesserung der schulischen Qualität; Verzahnung von
Wirtschaft und Schule; frühzeitige Unterstützung der
Berufsfindung von Jugendlichen.
Aufbrechen von gewachsenen Sozialhilfeabhängigkeiten in
den Familien.
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Landkreis Teltow-Fläming
Konzept zum Regionalbudget TF
2.3. Abgeleitete strategische Handlungsbereiche der
Arbeitsmarktentwicklung
Handlungsbereich 1: Maßnahmen zum besseren Funktionieren
des Arbeitsmarktes
Die Optimierung von Informationsflüssen, die Vernetzung von relevanten Akteuren
und die Intensivierung der Kooperationsbeziehungen aller im Landkreis tätigen
Institutionen und Träger mit Arbeitsmarktbezug, führt zu Synergieeffekten und
vermeidet ineffiziente Doppelstrukturen.
Die Einbeziehung von technischer Hilfe und externen Sachverstands bietet die
Möglichkeit, auf konzeptioneller Ebene die notwendigen Grundlagen zu schaffen, um
das bestehende Wissensmanagement im Themenbereich „Arbeitsmarkt“ weiter
auszubauen und zielgerichtet weiterzuentwickeln.
Handlungsbereich 2: Dem drohenden Fachkräftemangel
entgegentreten
Ein wesentliches Ergebnis der SWOT-Analyse war, dass die Unternehmen des
Landkreises bereits in einigen Fällen für zu besetzende Stellen, die spezifische
Kompetenzen und Qualifikationsprofile benötigen, keine geeigneten Fachkräfte
finden. Angebotslücken werden sich mittelfristig auf breiter Front und
insbesondere für die Branchenkompetenzfelder zu einem großen Fachkräftemangel ausweiten. Als Gründe wurden die demografische Entwicklung als
übergeordneter Trend, aber auch eine nachlassende Ausbildungsfähigkeit der
Jugendlichen identifiziert, die oftmals aus einer unzureichenden Bildung bereits im
schulischen Bereich resultiert. Weitere Gründe sind die Mismatchproblematik und
unzureichende Personalentwicklungsaktivitäten in den KMU und Kleinstunternehmen des Landkreises. Der drohende Fachkräftemangel wird besonders
den hochqualifizierten Bereich, z.B. mit Ingenieursqualifikation und Management
Know-how, und den Facharbeiterbereich betreffen. Weniger bedroht sind dagegen
Berufsbilder im gering qualifizierten Bereich.
Zur Abwendung des Fachkräftemangels gerade in Schlüsselbranchen wurden auch
von Teilnehmern der Roundtables die spezifische Qualifizierung für
Branchenkompetenzfelder und Zukunftsbranchen, sowie Fachkräftepooling
und Verbundausbildung sowie die Steigerung der Mobilität der Arbeitssuchenden
als sinnvoll erachtet.
Nicht erwerbstätige Frauen bilden ein großes Potenzial, dass es zu nutzen gilt,
um den Fachkräftemangel zu bekämpfen. Die Erfahrungen aus anderen Regionen
zeigen, dass die entscheidende Stellschraube zur Erhöhung der Erwerbstätigkeit
von Frauen familienfreundliche Maßnahmen in Unternehmen sind.
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Landkreis Teltow-Fläming
Konzept zum Regionalbudget TF
Handlungsbereich 3: Beschäftigungsfähigkeit unter sozialen Aspekten
herstellen, erhalten und steigern
Die individuellen sozialen Probleme sind ein wichtiger Hinderungsgrund für die
(Wieder-) Aufnahme einer Beschäftigung insbesondere von Langzeitarbeitslosen.
Die allgemeine schulische Bildung, die Motivation und Einstellung gegenüber
Arbeit sowie die schleichende Dequalifizierung infolge von Arbeitslosigkeit
hemmen die Beschäftigungsfähigkeit vieler Betroffener. Vielfach fehlen soziale
Kompetenzen fast vollständig bzw. sind „verschüttet“ und Routinen eines
normalen Arbeitsalltages müssen neu erlernt werden.
Entscheidend i s t dabei die Beachtung des familiären Umfelds, welches durch die
Langzeitarbeitslosigkeit von Angehörigen geprägt sein kann.
In den Rahmen dieses Handlungsfeldes fallen Ansätze wie die Bereitstellung von
niedrigschwelligen Beschäftigungsmöglichkeiten und Arbeitsgelegenheiten,
Bereitstellung von Beratungsangeboten zu Themen der Ernährung, der
Erziehung, des Suchtverhaltens, etc., Einrichtung einer regionalen
Ausbildungsbetreuung für die Schulen, die als Ansprechpartner fungiert, um
Ausbildungsabbrüche zu vermeiden und insbesondere Jugendliche in
Konfliktsituationen zu beraten.
Handlungsbereich 4: Regionale Wirtschaftsentwicklung stärken
Das Handlungsfeld „Regionale Wirtschaftsentwicklung stärken“ setzt an der
Nachfrageseite des Arbeitsmarktes an und folgt der Logik, dass durch Ankurbelung
der regionalen Wirtschaftsentwicklung zusätzliche Arbeitsplätze bereitgestellt
werden können. Es ergaben sich im Rahmen der SWOT-Analyse einige
Ansatzpunkte, die der Stärkung der regionalen Wirtschaftsentwicklung dienen und
darüber hinaus durch einen Bezug zum Arbeitsmarkt gekennzeichnet sind.
Insbesondere die folgenden wurden genannt:
▪
Gründungsförderung, Mikrokredite sowie Einrichtung von
Anlaufstellen für Existenzgründer in den größten Gemeinden
des Landkreises, z. B. über Gründerbüros,
▪
Ausbau und Modernisierung von touristischer Infrastruktur
sowie Komplettierung des derzeitigen Angebotes,
▪
Regionale und lokale Wirtschaftskreisläufe stärken.
Durch das TGZ im Biotechnologiepark Luckenwalde wird für Gründungen in dem
Branchenkompetenzfeld Biotechnologie bereits eine ausgezeichnete Infrastruktur
angeboten. Für die Gründungsinfrastruktur im Allgemeinen muss darauf geachtet
werden, dass diese eine flexible, bedarfsgerechte und regional ungebundene
Beratung für Existenzgründer bietet.
Nachträgliche Anmerkung des Verfassers: Seit März 2007 ist der Lotsendienst im
Landkreis eingerichtet. Seither finden Gründungswillige in den vier größten Städten
des Landkreises eine Anlaufstelle zur Unterstützung ihrer Existenzgründung.
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Landkreis Teltow-Fläming
Konzept zum Regionalbudget TF
Ein weiterer Ansatz der Regionalentwicklung insbesondere zur Stärkung des
ländlichen Südens im Landkreis, i s t der Ausbau und die Modernisierung der
touristischen Infrastruktur für eine sportbetonte Freizeitgestaltung (Skaten, Rad
fahren, Nordic Walking, Wandern). Zudem dienen touristische Infrastrukturen der
Vermarktung der Region, geben Orientierung und lenken Besuchergruppen. Dieser
Wirtschaftsbereich bietet auch für Geringqualifizierte Möglichkeiten der
Beschäftigung.
2.4. Empfehlungen für den Einsatz des Regionalbudgets im
Landkreis TF aus der SWOT-Analyse der Prognos AG
Mit dem Regionalbudget verfolgt das MASGF folgende vier Ziele:
Nachhaltige Stärkung der Regionalentwicklung
Verbesserung der Vermittlungschancen von
arbeitslosen Frauen und Männern
Verbesserung der sozialen Teilhabe von arbeitslosen
Frauen und Männern
Anregung von Akteurskooperationen und Netzwerkbildung
vor Ort.
Im Sinne des Gender-Mainstreaming ist dabei die Gleichbehandlung von Männern
und Frauen ein Querschnittsziel und zwingende Maßgabe. So sollen mit den
Maßnahmen eventuell bestehende Ungleichheiten ausgeglichen werden und für die
Zukunft Voraussetzungen geschaffen werden, die auf Chancengleichheit gerichtet
sind.
Als besondere Problemgruppen auf dem regionalen Arbeitsmarkt in Teltow-Fläming
haben sich in der SWOT-Analyse folgende Gruppen herauskristallisiert:
Jüngere Arbeitslose unter 25
( mit 13,9% aller Arbeitslosen leicht über Landes- und Bundesdurchschnitt )
Langzeitarbeitslose Frauen und Männer
( mit 38,1% aller AL deutlich über Landes- und Bundesdurchschnitt )
Ältere Arbeitslose
( mit 25,0 % aller AL etwas unter Landes- und gleich Bundesdurchschnitt )
Im Folgenden sind die in der SWOT-Analyse empfohlenen Aktionsfelder für das
zukünftige Regionalbudget aufgeführt:
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Landkreis Teltow-Fläming
Konzept zum Regionalbudget TF
Steigerung der Effektivität der regionalen Arbeitsmarktakteure durch
Intensivierung der Zusammenarbeit, Vernetzung und Abstimmung.
▪
die Optimierung von Informationsflüssen, um eine
zukunftsfähige gemeinsame Wissensbasis zu erhalten,
▪
die weitere Intensivierung der Kooperationen und
Vernetzungsprozesse zwischen den verschiedenen lokalen
Akteuren,
▪
die Einholung technischer Hilfe und externen Sachverstandes
in Form von programm- bzw. projektbezogenen Gutachten
bzw. spezifischen IT-Lösungen,
▪
das Ausloten des Handlungsspielraums von Kooperationsmöglichkeiten des LK Teltow-Fläming mit anderen Landkreisen,
um gemeinsam Fachkräfte anzuwerben und
Fachkräftekannibalisierung zu verhindern.
▪
die Intensivierung der Kontakte der verschiedenen Akteure
(öffentlich, gemeinnützig, privat) des Arbeitsmarktes über
regelmäßig stattfindende Roundtable-Gespräche,
▪
Schaffung einer kreisweiten Vernetzungsstelle zur Bündelung
und Verteilung von Wissen und Informationen, z.B. zu den
Themen unterschiedlicher branchenspezifischer
Fachkräftemangel, Möglichkeiten der Vermittlung von
Arbeitslosen sowie best Practices und Fragen der
landkreisweiten strategischen Ausrichtung;
▪
die Verknüpfung und Weiterentwicklung aller offen
zugänglichen Informationsquellen, Träger, Einrichtungen und
Institutionen des Landkreises in einem Internetportal bspw.
zu den Themen Bildung, Weiterbildung,
Mitfahrgelegenheiten, etc.
Fachkräftemangel entgegenwirken
▪
die Professionalisierung des Personalmanagements in KMU
und Kleinstunternehmen, um eine weitere Sensibilisierung
der Wirtschaft für die Problematik zu erreichen und eine
zukunftsgerichtete Planung zu ermöglichen,
▪
die Förderung der Familienfreundlichkeit von Betrieben, um
bspw. auch das Potenzial von erwerbstätigen Müttern und
Vätern voll auszuschöpfen (z. B. Bündnisse für Familie),
▪
Einführung flexibler Arbeitszeitmodelle,
▪
ein kreisweites Qualifikationsmonitoring zur Sicherung des
Bestandes an Fach- und Führungskräften,
▪
Einführung flexibler Arbeitszeitmodelle.
16
Landkreis Teltow-Fläming
Konzept zum Regionalbudget TF
Beschäftigungsfähigkeit von Arbeitslosen verbessern
▪
innovative Aktivierung Langzeitarbeitsloser und weiterer
Zielgruppen, bspw. durch auf Verbesserung der physischen
Kondition zielende Maßnahmen und sportliche Aktivitäten,
▪
sozialraumorientierte Projekte zur Unterstützung der
Eigeninitiative (z.B. soziale Begegnungsstätten fördern,
Ehrenamt fördern) und
▪
individuelles Coaching, z.B. Etablierung von MentoringProgrammen und Tandemstrukturen zwischen erfahrenen
älteren Mitarbeitern und Berufs-(wieder-)einsteigern.
2.5. Auswahl der Schwerpunkte für den Einsatz des
Regionalbudgets durch den Landkreis TF
Strategie
Entsprechend den regionalen Gegebenheiten und bestätigt durch die Ergebnisse der
sozioökonomischen SWOT-Analyse setzt sich der Landkreis Teltow-Fläming ein breit
gefächertes strategisches Ziel:
Der Landkreis fördert die nachhaltige Stärkung des Wirtschaftsstandortes
Teltow-Fläming durch Verbesserung der Standortfaktoren, die Abschwächung
der räumlichen Disparitäten sowie die Bekämpfung von sozialer Ausgrenzung.
Der Landkreis Teltow-Fläming entscheidet sich für eine Aufteilung der Mittel des
Regionalbudgets in 4 Handlungsfelder. In ihnen vereinen sich die wichtigen
Erkenntnisse der sozioökonomischen SWOT-Analyse und der bisherigen Förderung
für Verzahnung und Chancengleichheit mit den kreislichen Entwicklungszielen und
den Zielen des Operationellen Programms des Landes Brandenburg für den ESF.
Handlungsfeld 1
Nachhaltige Stärkung der Regionalentwicklung durch Absicherung des
Fachkräftebedarfs in den Branchenkompetenzfeldern sowie
Unterstützung von Investitionsvorbereitungen durch Einbeziehung von
arbeitslosen Frauen und Männern
Handlungsfeld 1 wird in erster Linie die positive Regionalentwicklung nachhaltig
stärken und den Fachkräftebedarf in den Branchenkompetenzfeldern sichern. Dieser
wirtschaftsnahe Teil umfasst neben der Fachkräftesicherung und der
Weiterverfolgung der Verzahnungsprojekte im investiven Bereich mehrere innovative
Ansätze wie z.B. die Förderung einer besseren Zusammenarbeit der Wirtschaft mit
den Schulen.
Handlungsfeld 2
Verbesserung der Arbeitsmarktchancen von benachteiligten jungen
Menschen an der ersten und zweiten Schwelle
Handlungsfeld 2 dient der Bekämpfung der in der SWOT-Analyse identifizierten
Jugendarbeitslosigkeit sowie der Verbesserung der Bildungsbeteiligung und
Beschäftigungsfähigkeit von unter 25-jährigen und damit letztendlich auch der
Sicherung des Fachkräftebedarfes, aber auch dem sozialen Frieden.
17
Landkreis Teltow-Fläming
Konzept zum Regionalbudget TF
Handlungsfeld 3
Unterstützung relevanter Netzwerke zur Verbesserung der Ausbildungsund Berufsfähigkeit sowie Stärkung sozialer und gesundheitlicher
Kompetenzen
Handlungsfeld 3 dient der Verbesserung der Vermittlungschancen und der sozialen
Teilhabe von arbeitslosen Frauen und Männern sowie der Unterstützung relevanter
Netzwerke. Auch in diesem Schwerpunkt werden die Ziele der auslaufenden
Förderung für Verzahnung und Chancengleichheit, insbesondere im Bereich der
sozialen Teilhabe, weiterverfolgt. Darüber hinaus gibt es auch hier Innovatives wie
z.B. Generationsprojekte, gesundheitsfördernde Angebote zur Erhaltung und
Verbesserung der Arbeitsfähigkeit sowie die Förderung ehrenamtlicher Beschäftigung
im Gemeinwesen. Dieser Schwerpunkt beinhaltet auch die Sicherstellung des
Gender-Mainstreamings als Querschnittsaufgabe des Regionalbudgets.
Handlungsfeld 4
Unterstützung von sozioökonomischen Projekten
Handlungsfeld 4 dient der Fortführung und Weiterentwicklung des Förderansatzes
„Lokale Initiativen für neue Beschäftigung“ und somit der Erwerbstätigkeit nach
Arbeitslosigkeit. Hier soll insbesondere die Entwicklung des ländlichen Raumes im
Süden des Landkreises im Vordergrund stehen. Auch hier gibt es aber neue Ideen
wie z. B. die Unterstützung ehrenamtlicher Tätigkeiten und bürgerschaftlichen
Engagements in enger Abstimmung mit den Städten und Gemeinden.
Querschnittsziele
Für alle Handlungsfelder und Maßnahmen gelten die Grundsätze der
Chancengleichheit von Männern und Frauen sowie der geschlechtergerechten
Maßnahmegestaltung und -durchführung. Das heißt u. a., dass alle geförderten
Personen nach Geschlecht und ggf. Benachteiligungsmerkmal erfasst werden. In den
einzelnen Maßnahmen werden entsprechend der jeweiligen Ausrichtung
überwiegend Arbeitslose der in der sozioökonomischen SWOT-Analyse analysierten
3 Hauptproblemgruppen teilnehmen. Der Anteil der geförderten Langzeitarbeitslosen
wird über dem identifizierten durchschnittlichen Anteil (38,6% Dez. 2006) an allen
Arbeitslosen liegen.
Das Erreichen der Ziele ist durch intensive Netzwerkarbeit zu unterstützen. Das
betrifft die Pflege und den Ausbau der vorhandenen Netzwerke sowie die Schaffung
neuer Verknüpfungen und ggf. neuer Interessenverbünde.
Arbeitsmarktinstrumente
Bei allen von der ARGE TF kofinanzierten Maßnahmen kommen entsprechend den
Festlegungen die Instrumente AGH und ABM sowie sonstige weitere Leistungen aus
dem SGB 2 zum Einsatz.
18
Landkreis Teltow-Fläming
3.
Konzept zum Regionalbudget TF
Projekt- und Maßnahmestruktur
Handlungsfeld 1
Nachhaltige Stärkung der Regionalentwicklung durch Absicherung des Fachkräftebedarfs in den Branchenkompetenzfeldern sowie Unterstützung von Investitionsvorbereitungen durch Einbeziehung von arbeitslosen Frauen und Männern
Spezifisches Ziel 1
Vermeidung regionaler Fachkräfteengpässe durch Information Jugendlicher über
Betriebe der Wachstumsbranchen des Landkreises und Möglichkeiten der beruflichen
Ausbildung
Ausgangslage und regionale Bedeutung
Es gilt den sektoral vorhandenen Fachkräftebedarf im Landkreis zu bedienen sowie
dem prognostizierten Fachkräftemangel entgegenzuwirken. Dieser wird sich
mittelfristig insbesondere in den Branchenkompetenzfeldern zeigen.
Es gibt ca. 300 Ausbildungsberufe im Land Brandenburg. Trotzdem werden jeweils
von der Hälfte der Schülerinnen und Schüler nur etwa 10 Berufe in überholter
Geschlechterrollenmanier favorisiert.
Gerade kleinere KMU haben oft Bedarf an Beratung zum zukünftigen Fachkräftemangel und einer zukunftsorientierten Personalentwicklung.
Wichtige Aussage des kreislichen Leitbildes ist schon in 2003 die Verlangsamung der
Abwanderung und die Förderung eines maßvollen Bevölkerungswachstums durch
Zuwanderung gerade junger Familien. Im Jugendbereich sollen präventive und
entwicklungsfördernde Maßnahmen Vorrang vor problemorientierter Intervention
haben. In der sozioökonomischen SWOT-Analyse für den Landkreis TF (2006) sind
die hohe Jugendarbeitslosigkeit, mangelnde Ausbildungsfähigkeit der Schulabgänger,
geringe Ausbildungsbereitschaft in KMU und die Fachkräfteproblematik identifiziert.
Vgl. Kap. 1.1,. 2.3. und 2.4.
Projektinhalte
Die
zu
entwickelnden
Maßnahmen
dienen
der
Verhinderung
von
Jugendarbeitslosigkeit und der Absicherung des Fachkräftebedarfes in den
Wachstumsbranchen des Landkreises Teltow-Fläming. Dieser sieht in diesen beiden
Feldern wichtige Stellschrauben für eine weitere erfolgreiche Regionalentwicklung.
Konkret sollen diese Ziele mit zwei innovativen Ansätzen in den Maßnahmen erreicht
werden. Mit dem ersten Ansatz werden über das von der Struktur- und
Wirtschaftsförderungsgesellschaft des Landkreises (SWFG mbH) koordinierte
Netzwerk Mittelstand in den KMU Unternehmer bzw. Personalverantwortliche
gewonnen, die in den Schulen über ihre Unternehmen, die Berufsfelder und auch die
Anforderungen in der Ausbildung und im Berufsalltag informieren. Hierbei setzt der
Landkreis das Ziel, gemeinsame Veranstaltungen zwischen Schule und Wirtschaft
nicht nur in Ludwigsfelde, sondern flächendeckend und regelmäßig stattfinden zu
lassen. Dies beinhaltet auch die Qualifikation von Lehrkräften zu Multiplikatoren.
Im zweiten Ansatz werden die KMU für den Fachkräftemangel und für eine
zukunftsichernde Personalentwicklung sensibilisiert. Hier sind zwei Ziele zu
erreichen. Im ersten sind bis zum 31.08.2007 30 zusätzliche betriebliche
Ausbildungsverhältnisse zu akquirieren. Im zweiten stellen bis zum 30.04.2008 10
Unternehmen erstmalig Praktikumsplätze zur Verfügung.
19
Landkreis Teltow-Fläming
Konzept zum Regionalbudget TF
Beide Ansätze verfolgen die Verbesserung der Berufsorientierung von Schüler/innen
auf die Wachstumsbranchen der Region. Das Projekt bietet gerade Schülerinnen die
Möglichkeit neue Horizonte in der Berufsorientierung zu erschließen. Und es geht
auch darum, die Öffentlichkeit und die KMU auf die Stärken der Mädchen
aufmerksam zu machen und ihnen Zukunftsperspektiven in ihrer Heimatregion zu
eröffnen.
Gender-Mainstreaming wird im Gesamtprojekt u. a. durch einen engen Kontakt mit
der Gleichstellungsbeauftragten, die auch in der Steuerungsgruppe zum
Regionalbudget vertreten ist, abgesichert. Ebenfalls für die gesamte Maßnahme ist
umfangreiche Netzwerkarbeit zu leisten. So sind Verknüpfungen zum Netzwerk
„Zukunft, Schule + Wirtschaft für Brandenburg“ und weiteren regionalen Netzwerken
herzustellen.
Beschreibung der Fördergegenstände
-
Beratung von KMU zu Personalentwicklung
Koordinierung von gemeinsamen Veranstaltungen von Wirtschaft und Schule
Akquise von Praktikums- und Ausbildungsplätzen
Qualifizierung von Multiplikatoren
umfangreiche Koordinations- und Abstimmungsaufgaben der relevanten
Netzwerke
Zuwendungfähig sind Personalausgaben und Sachausgaben
Finanzierung
Für den Maßnahmezeitraum vom 01.07.2007 bis 30.04.2008 ist ein
Fördermitteleinsatz von insgesamt 55200 € vorgesehen. Der Anteil der Eigenmittel
beträgt absolut 0 € und damit prozentual 0 %.
Mittelaufteilung nach
Jahren
2007
2008
44660 €
18876 €
Zuordnung zu den Zielen des Landes Brandenburg für das Regionalbudget
Dieses Projekt ist dem Landesziel „Stärkung der Regionalentwicklung“ zuzuordnen.
Ergebnis- und Outputindikatoren sind übersichtlich in der Zielvereinbarung
dargestellt.
Zuordnung zu den Zielen des OP des Landes Brandenburg für den ESF,
Schwerpunkt 3
Dieses Projekt ist folgenden strategischen Zielen des OP im Förderschwerpunkt 3
zuzuordnen:
Verbesserung der Strategiefähigkeit von Unternehmen
Verbesserung der (kontinuierlichen) Bildungsbeteiligung
Angaben zur Zusätzlichkeit zu den Maßnahmen nach SGB II und III
Im Arbeitsmarktprogramm 2007 der ARGE TF sind keine Maßnahmen dieser Art
geplant.
Diese Maßnahmen gehen eindeutig über die Möglichkeiten der SGB II und III hinaus.
20
Landkreis Teltow-Fläming
Konzept zum Regionalbudget TF
Weitere Schritte
Die Spezifizierung und Entwicklung wird durch die Steuerungsgruppe der
Verzahnung und Chancengleichheit im Zuge der Vorbereitung des Regionalbudgets
vorgenommen. Eine Empfehlung zur Umsetzung und Kontrolle wird durch die neue
Steuerungsgruppe des Regionalbudgets realisiert.
Handlungsfeld 1
Nachhaltige Stärkung der Regionalentwicklung durch Absicherung des
Fachkräftebedarfs in den Branchenkompetenzfeldern sowie Unterstützung von
Investitionsvorbereitungen durch Einbeziehung von arbeitslosen Frauen und Männern
Spezifisches Ziel 2
Verbesserung der wirtschaftsnahen Infrastruktur durch aktive Einbeziehung von
Arbeitsuchenden, insbesondere Langzeitarbeitslosen
Ausgangslage und regionale Bedeutung
Der Landkreis TF zählt zu den wirtschaftlich stärksten Regionen Ostdeutschlands und
ihm werden beste Zukunftsaussichten bescheinigt. Dieser Status wurde auch durch
eine investitionsfördernde Politik erreicht. Teil dieser Politik war und ist die aktive
Einbindung von Arbeitsuchenden in strukturbildende Maßnahmen. In den
vergangenen Jahren wurde dies erfolgreich u.a. durch die ARGE „Runde“ Konzept+
TF im Rahmen der V&C-Förderung betrieben.
Wichtige Aussage des kreislichen Leitbildes ist schon in 2003 die Abschwächung des
wirtschaftlichen Nord-Süd-Gefälles. Besondere Unterstützung sollen dabei die
Regionen Jüterbog/Luckenwalde und der Raum Baruth/Sperenberg erfahren. Ein
weiterer Schwerpunkt ist die Entwicklung des ländlichen Raumes.
In der sozioökonomischen SWOT-Analyse für den Landkreis TF (2006) ist der im
Landes- und Bundesvergleich hohe Anteil Langzeitarbeitsloser an allen Arbeitslosen
und die damit verbundene schleichende Dequalifikation sowie die Fachkräfteproblematik identifiziert.
vgl. Kap. 1.1,. 2.3. und 2.4.
Projektinhalte
Dieses Teilprojekt wird die erfolgreiche Arbeit der bis 2007 gelaufenen Förderung der
Verzahnung
und
Chancengleichheit
(V&C)
weiterführen.
Es
werden
infrastrukturstärkende Vorhaben mit Arbeitsförderungsmaßnahmen unterstützt. Dabei
sind vorzugsweise Langzeitarbeitslose einzusetzen. Bei allen Vorhaben sind, wie im
gesamten Regionalbudget, die Grundsätze des Gender-Mainstreamings
anzuwenden. Die geförderten Personen werden nach Geschlecht erfasst. Bei
Arbeitsgelegenheiten ist eine auf die Einzelperson individuell angepasste
Qualifikation, die im Gesamtdurchschnitt mindestens 10% der geförderten Arbeitszeit
beträgt, durchzuführen. Dies soll zu einer besseren Integration von Teilnehmern in
sozialversicherungspflichtige Beschäftigung führen. Besonderes Augenmerk wird
dabei auf die Entwicklung des ländlichen Raumes und den Regionalen
Wachstumskern Luckenwalde gelegt.
21
Landkreis Teltow-Fläming
Konzept zum Regionalbudget TF
Gender-Mainstreaming wird im Gesamtprojekt u. a. durch einen engen Kontakt mit
der Gleichstellungsbeauftragten, die auch in der Steuerungsgruppe zum
Regionalbudget vertreten ist, abgesichert. Ebenfalls für die gesamte Maßnahme ist
eine umfangreiche Netzwerkarbeit zu leisten.
Beschreibung der Fördergegenstände
-
Beratung von Kommunen, Vereinen u. a. zu Arbeitsförderung bei
strukturbildenden Vorhaben
Koordinations- und Abstimmungsaufgaben der relevanten Netzwerke
Entwicklung und Umsetzung mit Arbeitsförderung begleiteter kommunaler
Vorhaben
Schulungen zur Erhöhung der Beschäftigungsfähigkeit und Verbesserung der
Integrationschancen der Teilnehmer/innen
Information und Beratung rund um das Thema Bewerbungen
Zuwendungsfähig sind Personalausgaben und Sachausgaben
Finanzierung
Für den Maßnahmezeitraum vom 01.07.2007 bis 30.04.2008 ist ein
Fördermitteleinsatz von insgesamt 95400 € vorgesehen. Der Anteil der Eigenmittel
beträgt absolut 41600 € und damit prozentual 43,6 %.
Mittelaufteilung nach
Jahren
2007
2008
75000 €
20400 €
Zuordnung zu den Zielen des Landes Brandenburg für das Regionalbudget
Dieses Teilprojekt
zuzuordnen.
ist
dem
Landesziel
„Stärkung
der
Regionalentwicklung“
Zuordnung zu den Zielen des OP des Landes Brandenburg für den ESF,
Schwerpunkt 3
Dieses Projekt ist folgenden strategischen Zielen des OP im Förderschwerpunkt 3
zuzuordnen:
Verbesserung des Qualifikationsniveaus in Brandenburg
Effizienzsteigerung durch Erweiterung von Handlungsmöglichkeiten der
Akteure am Arbeitsmarkt
Angaben zur Zusätzlichkeit zu den Maßnahmen nach SGB II und III
In Abstimmung mit der ARGE Grundsicherung TF ist ab 2007 ein Teil der
infrastrukturverbessernden Arbeitsförderungsmaßnahmen (zuvor über V&CFörderung) über das Regionalbudget mitzutragen. Im Rahmen von SGB II §16/3 ist
die Förderung von AGH im Landkreis Teltow-Fläming (siehe Arbeitsmarktkonzept)
nur auf das Träger- und das Teilnehmerentgelt ausgelegt. Bei den geplanten
Teilprojekten wird aus dem Regionalbudget zusätzlich der Qualifizierungsanteil
angeboten.
22
Landkreis Teltow-Fläming
Konzept zum Regionalbudget TF
Darüber hinaus werden relevante Partner eines bestimmten Betätigungsfeldes
zusammengeführt. Aus Regionalentwicklungsinhalten werden modellhafte Projekte
entwickelt und erprobt.
Weitere Schritte
Die Spezifizierung und Entwicklung wird durch die Steuerungsgruppe der
Verzahnung und Chancengleichheit im Zuge der Vorbereitung des Regionalbudgets
vorgenommen. Eine Empfehlung zur Umsetzung und Kontrolle wird durch die neue
Steuerungsgruppe des Regionalbudgets realisiert.
Handlungsfeld 1
Nachhaltige Stärkung der Regionalentwicklung durch Absicherung des Fachkräftebedarfs in den Branchenkompetenzfeldern sowie Unterstützung von Investitionsvorbereitungen durch Einbeziehung von arbeitslosen Frauen und Männern
Spezifisches Ziel 3
Verbesserung der branchenspezifischen Beschäftigungsfähigkeit, insbesondere von
Langzeitarbeitslosen und Nichtleistungsbezieher/innen
Ausgangslage und regionale Bedeutung
Der Landkreis TF zählt zu den wirtschaftlich stärksten Regionen Ostdeutschlands.
Damit verbunden ist ein erhöhter Bedarf an Fachkräften in den Wachstumsbranchen.
So ist z. B. in den Branchenkompetenzfeldern Logistik, Luftfahrt, Metallbe- und verarbeitung und in der holzverarbeitenden Wirtschaft jetzt schon ein erhöhter Bedarf
an qualifiziertem Personal zu verzeichnen. Die Fertigstellung des vierspurigen
Ausbaus der B101 und des BBI sowie die jüngsten Prognosen für das
Wirtschaftswachstum werden diesen Trend in naher Zukunft verschärfen. Das sind
denkbar gute Voraussetzungen für die Vermittlung von Arbeitslosen, doch das
Potenzial an Arbeitslosen mit einer entsprechenden Qualifikation ist in den
beschriebenen Wirtschaftszweigen erschöpft.
In der sozioökonomischen SWOT-Analyse für den Landkreis TF (2006) ist der im
Landes- und Bundesvergleich hohe Anteil Langzeitarbeitsloser an allen Arbeitslosen
und
die
damit
verbundene
schleichende
Dequalifikation
sowie
die
Fachkräfteproblematik identifiziert. Vielfach fehlen soziale Kompetenzen fast
vollständig bzw. sind „verschüttet“ und Routinen eines normalen Arbeitsalltages
müssen neu erlernt werden. Personen ohne bzw. mit geringer formaler beruflicher
Qualifikation finden schlecht Zugang in das Beschäftigungssystem.
vgl. Kap. 1.1,. 2.3. und 2.4.
Projektinhalte
Mit diesem Teilprojekt verfolgt der Landkreis die Doppelstrategie den
Fachkräftebedarf abzusichern und die Langzeitarbeitslosigkeit zu verringern. Dafür ist
eine Anpassungsqualifikation / Umschulung branchenfremder ALG II –
Empfänger/innen bzw. Nichtleistungsbezieher/innen notwendig. Um diese besonders
effektiv zu gestalten, wird ein Vorauswahlverfahren mit einem Mix aus Assessment
und Qualifikation vorgeschaltet. So soll sichergestellt werden, dass die Teilnehmer
geistig und körperlich geeignet und gut motiviert die Anpassungsqualifikation /
Umschulung bestreiten und damit besser zurück in das Berufsleben finden. Hier
sollen u. a. Mitglieder von kinderreichen Bedarfsgemeinschaften motiviert werden, in
das Berufsleben zurückzukehren.
23
Landkreis Teltow-Fläming
Konzept zum Regionalbudget TF
Insbesondere sind Frauen auch für den gewerblich technischen Bereich zu gewinnen.
Um diesen innovativen Ansatz erfolgreich zu gestalten ist eine enge Zusammenarbeit
mit der ARGE TF und der Bundesagentur für Arbeit in den Geschäftsstellen
Luckenwalde und Zossen zu gewährleisten. Kontakte zum Netzwerk Mittelstand sind
erforderlich um ggf. auf kurzfristig entstehende Fachkräftebedarfe zu reagieren.
Gender-Mainstreaming wird im Gesamtprojekt u.a. durch einen engen Kontakt mit der
Gleichstellungsbeauftragten, die auch in der Steuerungsgruppe zum Regionalbudget
vertreten ist, abgesichert.
Beschreibung der Fördergegenstände
-
Entwicklung und Durchführung eines Vorauswahlverfahrens zur Anpassungsqualifizierung / Umschulung
Erarbeitung von allgemeinen (soziale Kompetenzen) und
branchenspezifischen Qualifikationsbausteinen
Erarbeitung und Durchführung von Assessments
Koordinations- und Abstimmungsaufgaben mit relevanten Netzwerken und
den beiden Geschäftsstellen Agentur für Arbeit Potsdam sowie der ARGE TF
Akquise von freien Praktikums- und Arbeitsstellen
Zuwendungsfähig sind Personalausgaben und Sachausgaben.
Finanzierung
Für den Maßnahmezeitraum vom 01.07.2007 bis 30.04.2008 ist ein
Fördermitteleinsatz von insgesamt 101500 € vorgesehen. Der Anteil der Eigenmittel
beträgt absolut 0 € und damit prozentual 0 %.
Mittelaufteilung
Jahren
2007
2008
68350 €
33150 €
nach
Zuordnung zu den Zielen des Landes Brandenburg für das Regionalbudget
Dieses Teilprojekt ist dem Landesziel „Verbesserung der Vermittlungschancen von
arbeitslosen Frauen und Männern“ zuzuordnen.
Zuordnung zu den Zielen des OP des Landes Brandenburg für den ESF,
Schwerpunkt 3
Dieses Projekt ist folgenden strategischen Zielen des OP im Förderschwerpunkt 3
zuzuordnen:
Verbesserung des Qualifikationsniveaus in Brandenburg
Verbesserung der (kontinuierlichen) Bildungsbeteiligung
Angaben zur Zusätzlichkeit zu den Maßnahmen nach SGB II und III
Dieses Teilprojekt ist völlig neu zu entwickeln und in dieser Form als innovativ zu
bezeichnen. Vergleichbare Projekte gibt es bislang nicht. Der Mehrwert liegt in der
Verbesserung der Qualifikation und der Teilnehmerauswahl schon vor der
eigentlichen beruflichen Weiterbildung bzw. Umschulung.
24
Landkreis Teltow-Fläming
Konzept zum Regionalbudget TF
Weitere Schritte
Die Spezifizierung und Entwicklung wird durch die Steuerungsgruppe der
Verzahnung und Chancengleichheit im Zuge der Vorbereitung des Regionalbudgets
vorgenommen. Eine Empfehlung zur Umsetzung und Kontrolle wird durch die neue
Steuerungsgruppe des Regionalbudgets realisiert.
Handlungsfeld 2
Verbesserung der Arbeitsmarktchancen von benachteiligten jungen Menschen an der
ersten und zweiten Schwelle.
Spezifisches Ziel 1
Verbesserung der Beschäftigungsfähigkeit von benachteiligten Jugendlichen unter 25
Jahren
Projekt 1
Förderung von Projekten für Schulverweiger/innen und Schulabbrecher/innen,
insbesondere familienbegleitende Angebote
Ausgangslage und regionale Bedeutung
Seit Juni 2006 wurde ein Modellprojekt für junge Menschen unter 25 Jahre, die im
Rahmen des SGB II Grundsicherung beziehen und über keinen qualifizierten
Bildungs- und Berufsabschluss verfügen, erfolgreich durchgeführt. Weiteres
Kennzeichen der Zielgruppe ist eine Nichtvermittelbarkeit in das bestehende
Maßnahmespektrum der ARGE aufgrund einer vorliegenden Problemdichte, welche
dokumentiert wird durch Mehrfachabbrüche bereits begonnener Bildungsangebote
oder massiver Auffälligkeiten in strafrechtlichen Zusammenhängen.
Konzeptionelle Arbeitsschwerpunkte des Projektes bilden die Unterstützung der
Teilnehmer bei der Erlangung der Berufsbildung-, bzw. Ausbildungsreife, der
Aneignung von für das Arbeitsleben notwendiger Grundtugenden und die Integration
in ein Ausbildungs- oder Arbeitsverhältnis.
Eine Analyse der bisher stattgefundenen Projektarbeit zeigt deutlich, dass die
Leistungsbereitschaft und Leistungsfähigkeit der überwiegenden Anzahl der
Teilnehmer massiv von ihren häuslichen Lebensbedingungen beeinflusst wird. Fest
manifestierte Langzeitarbeitslosigkeit mit einhergehenden finanziellen Notlagen,
Alkoholmissbrauch und Krankheit der Eltern sowie Gewalt bestimmen das Leben
zahlreicher Projektteilnehmer. Diese Jugendlichen benötigen Unterstützung bei der
Konkretisierung ihrer Überforderung, bei der Formulierung ihres Wunsches nach
Entlastung und bei der Entwicklung ihrer Bereitschaft, weitere Hilfen (z.B.
Psychotherapie, Drogentherapie etc.) in Anspruch nehmen zu wollen.
Im kreislichen Leitbild ist als Ziel der Jugendhilfe die Verbesserung der Lebens- und
Entwicklungsbedingungen von jungen Menschen und ihren Familien als zentrale
Investition in die Zukunft festgeschrieben.
In der sozioökonomischen SWOT-Analyse für den Landkreis TF (2006) sind
unzureichenden Bildung bereits im schulischen Bereich, schlechte Motivation und
nachlassende Ausbildungsfähigkeit der Jugendlichen identifiziert.
25
Landkreis Teltow-Fläming
Konzept zum Regionalbudget TF
Entscheidend ist dabei die Beachtung des familiären Umfelds, welches durch die
Langzeitarbeitslosigkeit
von
Angehörigen
geprägt
sein
kann.
Um
Ausbildungsabbrüche zu vermeiden sind Jugendliche in Konfliktsituationen zu
beraten.
vgl. Kap. 1.1,. 2.3. und 2.4.
Projektinhalte
Für die in der Ausgangslage beschriebene Problematik ist eine zusätzliche sozialpädagogische Betreuungsarbeit direkt am persönlichen Lebensumfeld der
Teilnehmer außerhalb des Projektangebotes notwendig. Diese ist größten Teils durch
aufsuchende Arbeit außerhalb der Projektzeiten in den Familien selbst durchzuführen
und verfolgt das Ziel, eine von allen Familienmitgliedern getragene Perspektive zu
erarbeiten. Bei auftretenden Konflikten im Lebensumfeld des jungen Menschen, die
seine Teilnahme an einer Bildungsmaßnahme beeinträchtigen und den erfolgreichen
Abschluss gefährden, erfolgt eine sozialpädagogische Intervention direkt in der
Familie durch eine dafür zuständige Fachkraft. Im Mittelpunkt der Arbeit stehen der
Verbleib in der Familie durch eine Verbesserung der Kommunikationsstrukturen,
einen Abbau der Beziehungsschwierigkeiten und eine sich darstellende notwendige
Entlastung des jungen Menschen. In akuten Krisensituationen ist eine Unterbringung
in einer Notunterkunft geplant.
Diese zusätzlichen Inhalte, Methoden und Instrumente sind damit für die
Nachhaltigkeit des Projektes von großer Bedeutung.
Gender-Mainstreaming wird im Gesamtprojekt u. a. durch einen engen Kontakt mit
der Gleichstellungsbeauftragten, die auch in der Steuerungsgruppe zum
Regionalbudget vertreten ist, abgesichert.
Beschreibung der Fördergegenstände
-
-
sozialpädagogische Intervention direkt in der Familie / dem häuslichen Umfeld
Einbeziehung aller Familienmitglieder in den Konfliktlösungsprozess mit enger
Verknüpfung aller im Sozialraum vorhandenen Ressourcen
Unterbringung in einer Notunterkunft in akuten Krisensituationen um ein
„Abtauchen auf die Straße“ zu vermeiden (nicht nur auf Teilnehmer der
Bildungsmaßnahme begrenzt)
bei angezeigter Verselbstständigung des jungen Menschen erfolgt eine
Unterstützung bei der Entwicklung einer eigenständigen Lebensführung
Zuwendungsfähig sind Personalausgaben und Sachausgaben.
Finanzierung
Für den Maßnahmezeitraum vom 15.08.2007 bis 30.04.2008 ist ein
Fördermitteleinsatz von insgesamt 146236 € vorgesehen. Der Anteil der Eigenmittel
beträgt absolut 112236 € und damit prozentual 76,75 %.
Mittelaufteilung nach
Jahren
2007
2008
101240 €
44996 €
Zuordnung zu den Zielen des Landes Brandenburg für das Regionalbudget
Dieses Teilprojekt ist dem Landesziel „Verbesserung der Vermittlungschancen von
arbeitslosen Frauen und Männern“ zuzuordnen.
26
Landkreis Teltow-Fläming
Konzept zum Regionalbudget TF
Zuordnung zu den Zielen des OP des Landes Brandenburg für den ESF,
Schwerpunkt 3
Dieses Projekt ist folgenden strategischen Zielen des OP im Förderschwerpunkt 3
zuzuordnen:
Verbesserung der (kontinuierlichen) Bildungsbeteiligung
Verbesserung des Qualifikationsniveaus in Brandenburg
Angaben zur Zusätzlichkeit zu den Maßnahmen nach SGB II und III
Dieses Projekt ist völlig neu zu entwickeln und in dieser Form als innovativ zu
bezeichnen. Es ist als eigenständiger zusätzlicher Teil zum Nutzen der von der
ARGE TF finanzierten Maßnahme zu sehen. Darüber hinaus dient sie im Teil der
Notunterkunft nicht nur den Teilnehmern der Bildungsmaßnahme, sondern der
Allgemeinheit. Vergleichbare Projekte gibt es bislang nicht.
Weitere Schritte
Die Spezifizierung und Entwicklung wird durch die Steuerungsgruppe der
Verzahnung und Chancengleichheit im Zuge der Vorbereitung des Regionalbudgets
vorgenommen. Eine Empfehlung zur Umsetzung und Kontrolle wird durch die neue
Steuerungsgruppe des Regionalbudgets realisiert.
Handlungsfeld 2
Verbesserung der Arbeitsmarktchancen von benachteiligten jungen Menschen an der
ersten und zweiten Schwelle.
Spezifisches Ziel 1
Verbesserung der Beschäftigungsfähigkeit von benachteiligten Jugendlichen unter 25
Jahren
Projekt 2
Förderung von Projekten für Jugendliche mit Vermittlungshemmnissen
Ausgangslage und regionale Bedeutung
Dieses Projekt wird sich an besonders betreuungsbedürftige Jugendliche ALG II –
Empfänger bzw. Mitglieder von Bedarfsgemeinschaften richten, die es in der Regel
überdurchschnittlich schwer haben, wieder bzw. überhaupt in den Ausbildungs- bzw.
ersten Arbeitsmarkt integriert zu werden. Sie bilden vor dem Hintergrund der
demografischen Entwicklung und des prognostizierten Fachkräftemangels ein
wertvolles Potenzial an Humanressourcen. Darüber hinaus gilt es gesellschaftliche
Randgruppen zu integrieren bzw. ihrem Entstehen entgegenzuwirken.
Im kreislichen Leitbild ist als Ziel der Jugendhilfe die Verbesserung der Lebens- und
Entwicklungsbedingungen von jungen Menschen und ihren Familien als zentrale
Investition in die Zukunft festgeschrieben.
27
Landkreis Teltow-Fläming
Konzept zum Regionalbudget TF
In der sozioökonomischen SWOT-Analyse für den Landkreis TF (2006) sind
unzureichenden Bildung bereits im schulischen Bereich, schlechte Motivation und
nachlassende Ausbildungsfähigkeit der Jugendlichen identifiziert. Entscheidend ist
dabei die Beachtung des familiären Umfelds, welches durch die
Langzeitarbeitslosigkeit
von
Angehörigen
geprägt
sein
kann.
Um
Ausbildungsabbrüche zu vermeiden sind Jugendliche in Konfliktsituationen zu
beraten.
vgl. Kap. 1.1,. 2.3. und 2.4.
Projektinhalte
Um diese Zielgruppe an den Ausbildungs- und ersten Arbeitsmarkt heranzuführen
bzw. zu integrieren, zielt dieses Modellprojekt als integriertes Konzept auf die
Herstellung und Stabilisierung von Beschäftigungsfähigkeit in mehreren Stufen.
Neben der Beschäftigung und der Vermittlung von Grundkenntnissen liegt der Fokus
auf der Bewältigung von individuellen Integrationshemmnissen durch Sicherung einer
generellen Grundstabilität sowie der Vermittlung eines positiven Lern- und
Arbeitsverhaltens.
Im Mittelpunkt des Modellprojektes steht für alle Jugendlichen die Hilfe zur
Selbsthilfe. Um diese Ziele adäquat erfüllen zu können, ist ein durchschnittlicher
Betreuungsschlüssel von 1:10 erforderlich. Bei den Betreuer/innen und Anleiter/innen
handelt es sich um in der beruflichen Integration Jugendlicher erfahrenes Personal.
Auf Grund der besonderen Zielgruppe ist die sozialpädagogische Betreuung
integraler Bestandteil aller Projektphasen.
Dieses Modellprojekt widerspiegelt die zusätzliche Unterstützung der Jugendlichen im
Integrationsprozess in allen zu durchlaufenden Stufen.
Gender-Mainstreaming wird im Gesamtprojekt u. a. durch einen engen Kontakt mit
der Gleichstellungsbeauftragten, die auch in der Steuerungsgruppe zum
Regionalbudget vertreten ist, abgesichert.
Beschreibung der Fördergegenstände
Verbesserung der Grundbelastbarkeit durch Training der körperlichen und
geistigen Leistungsfähigkeit
Herstellung dauerhafter Belastbarkeit durch Arbeitstraining und Qualifizierung
Vermittlung in sozialversicherungspflichtige Beschäftigung
Zuwendungsfähig sind Personalausgaben und Sachausgaben.
Finanzierung
Für den Maßnahmezeitraum vom 01.12.2007 bis 30.04.2008 ist ein
Fördermitteleinsatz von insgesamt 37065 € vorgesehen. Der Anteil der Eigenmittel
beträgt absolut 34065 € und damit prozentual 91,9 %.
Mittelaufteilung nach
Jahren
2007
2008
12355 €
24710 €
Zuordnung zu den Zielen des Landes Brandenburg für das Regionalbudget
Dieses Teilprojekt ist dem Landesziel „Verbesserung der Vermittlungschancen von
arbeitslosen Frauen und Männern“ zuzuordnen.
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Landkreis Teltow-Fläming
Konzept zum Regionalbudget TF
Zuordnung zu den Zielen des OP des Landes Brandenburg für den ESF,
Schwerpunkt 3
Dieses Projekt ist folgenden strategischen Zielen des OP im Förderschwerpunkt 3
zuzuordnen:
Verbesserung der (kontinuierlichen) Bildungsbeteiligung
Verbesserung des Qualifikationsniveaus in Brandenburg
Angaben zur Zusätzlichkeit zu den Maßnahmen nach SGB II und III
Dieses Projekt ist völlig neu zu entwickeln und in dieser Form als innovativ zu
bezeichnen.
Weitere Schritte
Die Spezifizierung und Entwicklung wird durch die Steuerungsgruppe der
Verzahnung und Chancengleichheit im Zuge der Vorbereitung des Regionalbudgets
vorgenommen. Eine Empfehlung zur Umsetzung und Kontrolle wird durch die neue
Steuerungsgruppe des Regionalbudgets realisiert.
Handlungsfeld 3
Verbesserung der Ausbildungs- und Berufsfähigkeit sowie Stärkung sozialer und
gesundheitlicher Kompetenzen
Spezifisches Ziel 1
„Vertiefung der Kooperation in den Netzwerken Chancengleichheit und Praxislernen
durch Einbeziehung weiterer Unternehmer sowie anderer Partner“
(Arbeit-Chancengleichheit-Praxislernen / AGP)
Ausgangslage und regionale Bedeutung
Die Verlangsamung der Abwanderung und Überalterung der Bevölkerung im
ländlichen Raum des südlichen Kreisgebietes ist ein besonderes Anliegen der
Kreisentwicklung, um auch hier eine ausgewogene und langfristig tragfähige
Bevölkerungsverteilung zu erreichen. Insbesondere Frauen finden schwer Zugang zu
allen Ebenen des Arbeitsmarktes. Die Gleichstellung der Geschlechter ist noch nicht
in vollem Umfang realisiert. Kinder und Jugendliche haben ungenügende praktische
Erfahrungen und sind deshalb oft an der ersten Schwelle ins Berufsleben überfordert.
In der sozioökonomischen SWOT-Analyse für den Landkreis TF (2006) sind nicht
erwerbstätige Frauen als großes Potenzial beschrieben. Dies gilt sowohl für den
Fachkräftebedarf als auch für die Regionalentwicklung. Genauso sind die
mangelnde Ausbildungsfähigkeit der Schulabgänger, geringe Ausbildungsbereitschaft
in KMU und die Fachkräfteproblematik identifiziert. Aus der Analyse geht im Weiteren
eine Empfehlung zur Intensivierung der Netzwerkarbeit hervor.
vgl. Kap. 1 und 2.
29
Landkreis Teltow-Fläming
Konzept zum Regionalbudget TF
Projektinhalte
Mit der Realisierung dieses spezifischen Ziels wird durch die gezielte Information der
vorhandenen und im Aufbau befindlichen Netzwerke die Zusammenarbeit zu zwei
Schlüsselthemen
ermöglicht.
Intensivierung
der
Arbeit
im
Netzwerk
Chancengleichheit und Aufbau und Gestaltung eines Netzwerkes zum Thema
Praxislernen.
Die Verbesserung der Rahmenbedingungen für das Praxislernen für die
ausgewählten Zielgruppen verfolgt darüber hinaus das Ziel der Aktivierung der
Humanressourcen zum Erhalt und zur Schaffung von Arbeits- und
Ausbildungsplätzen und zur Intensivierung der Existenzgründertätigkeit.
Hier werden innovative neue Steuerungsmodelle zur Zusammenführung von
Netzwerkpartner zu den gesetzten Inhalten und modellhafte Projekte entwickelt und
erprobt sowie neue Partner zusammengeführt.
Die zu entwickelnden Maßnahmen sind als Gleichstellung fördernd zu werten, sie
haben eine direkte Verbesserung der Chancengleichheit von Frauen und Männern
zum Inhalt.
Gender-Mainstreaming wird im Gesamtprojekt u. a. durch einen engen Kontakt mit
der Gleichstellungsbeauftragten, die auch in der Steuerungsgruppe zum
Regionalbudget vertreten ist, abgesichert.
Beschreibung der Fördergegenstände
-
-
Informationsveranstaltungen, Schulungen und Beratungen zum Thema
Gleichstellung
Untersuchungen zu Bedarfssituation, Erfordernissen, Durchführbarkeit und
Standortbewertung, auch hinsichtlich geeigneter Baulichkeiten, die einer
entsprechenden Nutzung für das Praxislernen zugeführt werden können
Entwicklungs- und Nutzungskonzepte sowie Machbarkeitsuntersuchungen
Aktivitäten zur Information, zur Beratung und zur Durchführung eines
zielgerichteten Gleichstellungsmarketings.
Verstärkter Einsatz von Maßnahmen zur Gleichstellung
Verbesserung der Zusammenarbeit im Frauennetzwerk
Zuwendungsfähig sind Personalausgaben und Sachausgaben.
Finanzierung
Für den Maßnahmezeitraum vom 01.07.2007 bis 30.04.2008 ist ein
Fördermitteleinsatz von insgesamt 49440 € vorgesehen. Der Anteil der Eigenmittel
beträgt absolut 0 € und damit prozentual 0 %.
Mittelaufteilung nach
Jahren
2007
2008
39080 €
10360 €
Zuordnung zu den Zielen des Landes Brandenburg für das Regionalbudget
Dieses Projekt ist dem Landesziel „Stärkung Akteurskooperation“ zuzuordnen.
Ergebnis- und Outputindikatoren sind übersichtlich in der Zielvereinbarung
dargestellt.
30
Landkreis Teltow-Fläming
Konzept zum Regionalbudget TF
Zuordnung zu den Zielen des OP des Landes Brandenburg für den ESF,
Schwerpunkt 3
Dieses Projekt ist folgenden strategischen Zielen des OP im Förderschwerpunkt 3
zuzuordnen:
Effizienz und Erweiterung von Handlungsmöglichkeiten der Akteure am
Arbeitsmarkt
Stärkung der sozialen Beziehungen gesellschaftlicher Akteure
Angaben zur Zusätzlichkeit zu den Maßnahmen nach SGB II und III
Es werden innovative neue Steuerungsmodelle zur Zusammenführung von
Netzwerkpartner zu den gesetzten Inhalten und modellhafte Projekte entwickelt und
erprobt. Es werden neue Partner zusammengeführt. Diese Maßnahmen gehen
eindeutig über die Fördermöglichkeiten der SGB II und III hinaus.
Weitere Schritte
Die Spezifizierung und Entwicklung wird durch die Steuerungsgruppe der
Verzahnung und Chancengleichheit im Zuge der Vorbereitung des Regionalbudgets
vorgenommen. Eine Empfehlung zur Umsetzung und Kontrolle wird durch die neue
Steuerungsgruppe des Regionalbudgets realisiert.
Handlungsfeld 3
Verbesserung der Ausbildungs- und Berufsfähigkeit sowie Stärkung sozialer und
gesundheitlicher Kompetenzen
Spezifisches Ziel 2
„Entwicklung neuer Kooperationsformen für die Bereiche Gesundheitsvorsorge- und
Generationsprojekte“ (Arbeit-Prävention-Gesundheit / APG)
Ausgangslage und regionale Bedeutung
Die demografische Entwicklung führt dazu, dass auch im Landkreis Teltow-Fläming
die Bevölkerung immer älter wird und immer weniger junge Fachkräfte zur Verfügung
stehen. Auch unter dem Aspekt der schrittweisen Erhöhung des Renteneintrittsalters,
ist es wichtig, die Älteren als wertvolle Wissens- und Erfahrungsträger und –vermittler
zu sehen. Dies ist zum heutigen Zeitpunkt, gerade im Bezug auf die
Wissensweitergabe von Generation zu Generation, jedoch nicht genügend realisiert.
Besonders in Verbindung mit Ausbildung ergeben sich große Potenziale, die es zu
nutzen gilt.
In der sozioökonomischen SWOT-Analyse für den Landkreis TF (2006) sind ältere
Arbeitslose als Zielgruppe beschrieben. Empfohlen werden im Weiteren individuelles
Coaching, z.B. Etablierung von Mentoring-Programmen und Tandemstrukturen
zwischen erfahrenen älteren Mitarbeitern und Berufs-(wieder-)einsteigern. Auch ist
der vergleichsweise hohe Anteil Langzeitarbeitsloser an allen Arbeitslosen und die
damit verbundene schleichende Dequalifikation sowie die Fachkräfteproblematik
identifiziert. Vielfach fehlen soziale Kompetenzen fast vollständig bzw. sind
„verschüttet“ und Routinen eines normalen Arbeitsalltages müssen neu erlernt
werden.
vgl. Kap. 1 und 2.
31
Landkreis Teltow-Fläming
Konzept zum Regionalbudget TF
Projektinhalte
Mit der Realisierung dieses spezifischen Ziels wird durch die gezielte Information der
vorhandenen und im Aufbau befindlichen Netzwerke die Zusammenarbeit zu zwei
weiteren Schlüsselthemen ermöglicht.
Die Verbesserung der Rahmenbedingungen für die Gesundheitsvorsorge, insbesondere für Langzeitarbeitslose, ist zwar ein gesamtgesellschaftliches Problem, aber
hier steht das Ziel der Aktivierung der Humanressourcen zum Erhalt und zur
Festigung der Beschäftigungsfähigkeit im Vordergrund. Darüber hinaus werden aktive
Netzwerkpartner in ihrem ehrenamtlichen Engagement gefestigt. Mit den zu
gestaltenden Generationsprojekten sind sowohl die Integration in Erwerbsarbeit als
auch die Aktivierung und Sensibilisierung der Unternehmen Zielstellungen. Eine
Netzwerkbildung soll vorbereitet werden. Die zu entwickelnden Maßnahmen sind als
Gleichstellung fördernd zu werten, sie haben eine direkte Verbesserung der
Chancengleichheit von Frauen und Männern zum Inhalt.
Gender-Mainstreaming wird im Gesamtprojekt u. a. durch einen engen Kontakt mit
der Gleichstellungsbeauftragten, die auch in der Steuerungsgruppe zum
Regionalbudget vertreten ist, abgesichert.
Beschreibung der Fördergegenstände
-
-
Untersuchungen zu Angebotssituation, Erfordernissen und Durchführbarkeit
von Vereinsaktivitäten im Netzwerk lokaler Akteure mit gesundheitsfördernden
Angeboten und Krankenkassen
Schulungen und Beratungen von Teilnehmer/innen zum Thema
Gesundheitsvorsorge und Beschäftigungsfähigkeit
Entwicklungs- und Umsetzungskonzepte zum Nachweis der positiven
Veränderung der Beschäftigungsfähigkeit
Aktivitäten zur Information, zur Beratung und zur Durchführung von
Generationsprojekten in Unternehmen der Region
Initiierung von mindestens 2 Modellprojekten
Beratung und Unterstützung von Initiativen und Einzelpersonen zum Thema
Generationen lernen voneinander
Unterstützung der Netzwerkpartner durch zusätzlich entstehendes
ehrenamtlich Engagement
Zuwendungsfähig sind Personalausgaben und Sachausgaben.
Finanzierung
Für den Maßnahmezeitraum vom 01.07.2007 bis 30.04.2008 ist ein
Fördermitteleinsatz von insgesamt 141714 € vorgesehen. Der Anteil der Eigenmittel
beträgt absolut 37800 € und damit prozentual 26,7 %.
Mittelaufteilung nach
Jahren
2007
2008
103914 €
79936 €
Zuordnung zu den Zielen des Landes Brandenburg für das Regionalbudget
Dieses Projekt ist dem Landesziel „Stärkung Akteurskooperation“ zuzuordnen.
Ergebnis- und Outputindikatoren sind übersichtlich in der Zielvereinbarung
dargestellt.
32
Landkreis Teltow-Fläming
Konzept zum Regionalbudget TF
Zuordnung zu den Zielen des OP des Landes Brandenburg für den ESF,
Schwerpunkt 3
Dieses Projekt ist folgenden strategischen Zielen des OP im Förderschwerpunkt 3
zuzuordnen:
Effizienz und Erweiterung von Handlungsmöglichkeiten der Akteure am
Arbeitsmarkt
Stärkung der sozialen Beziehungen gesellschaftlicher Akteure
Angaben zur Zusätzlichkeit zu den Maßnahmen nach SGB II und III
Im Rahmen von SGB II §16/3 ist die Förderung von AGH im Landkreis TeltowFläming (siehe Arbeitsmarktkonzept) nur auf das Träger- und das Teilnehmerentgelt
ausgelegt. Bei den geplanten Teilprojekten wird aus dem Regionalbudget zusätzlich
eine individuelle Qualifikation angeboten. Darüber hinaus werden innovative neue
Steuerungsmodelle zur Zusammenführung von Netzwerkpartnern zu den gesetzten
Inhalten und modellhafte Projekte entwickelt und erprobt.
Weitere Schritte
Die Spezifizierung und Entwicklung wird durch die Steuerungsgruppe der
Verzahnung und Chancengleichheit im Zuge der Vorbereitung des Regionalbudgets
vorgenommen. Eine Empfehlung zur Umsetzung und Kontrolle wird durch die neue
Steuerungsgruppe des Regionalbudgets realisiert.
Handlungsfeld 3
Unterstützung relevanter Netzwerke zur Verbesserung der Ausbildungs- und
Berufsfähigkeit, sowie Stärkung sozialer und gesundheitlicher Kompetenzen
Spezifisches Ziel 3
„Stärkung
der
sozialen
Integration
von
Langzeitarbeitslosen
gemeinwohlorientiertes Engagement und Gesundheitsvorsorge“
(Arbeit-Gemeinwohl-Integration / AGI)
durch
Ausgangslage und regionale Bedeutung
Der Landkreis Teltow-Fläming fördert die soziale Teilhabe benachteiligter Menschen
zum Wohl der gesamten Gesellschaft. Die oftmals in Langzeitarbeitslosigkeit
begründete Demotivation und Dequalifizierung wirkt bremsend auf die weitere
nachhaltige Entwicklung des Kreisgebietes zu einem attraktiven Lebens- und
Wirtschaftsraum. Hier gibt es große Entwicklungspotenziale um die lokale
Entwicklung im Gemeinwesen zu beflügeln und benachteiligten Personen eine
Plattform zum Nachweis ihrer Leistungsfähigkeit zu geben. Insbesondere
bürgerschaftliches Engagement gibt den Menschen die Möglichkeit des Mitgestaltens
und der persönlichen Weiterentwicklung.
In der sozioökonomischen SWOT-Analyse für den Landkreis TF (2006) ist der
vergleichsweise hohe Anteil Langzeitarbeitsloser an allen Arbeitslosen und die damit
verbundene schleichende Dequalifikation identifiziert. Vielfach fehlen soziale
Kompetenzen fast vollständig bzw. sind „verschüttet“ und Routinen eines normalen
Arbeitsalltages müssen neu erlernt werden. Es werden sozialraumorientierte
Projekte zur Unterstützung der Eigeninitiative (z.B. soziale Begegnungsstätten
fördern, Ehrenamt fördern) ausdrücklich empfohlen.
vgl. Kap. 1 und 2.
33
Landkreis Teltow-Fläming
Konzept zum Regionalbudget TF
Projektinhalte
Durch die gezielte Zusammenarbeit mit Kommunen und Vereinen wird sowohl die
sinnvolle Teilhabe am sozialen Leben, als auch die Erhaltung der soziokulturellen und
natürlichen Besonderheiten abgesichert.
Die Verbesserung der Beschäftigungsfähigkeit, insbesondere für Langzeitarbeitslose,
wird durch gezielte Verbesserung von fachlichen Kenntnissen erreicht. In diesem
Bereich werden die umfangreichen Erfahrungen aus der Förderung „Verzahnung und
Chancengleichheit“ genutzt. Sowohl die Integration in Erwerbsarbeit bleibt
Zielstellung, als auch die Aktivierung und Sensibilisierung der Teilnehmer/innen um
ihre Fähigkeiten nicht zu verlernen.
Die zu entwickelnden Maßnahmen sind als gleichstellungsneutral zu werten, sie
haben keine direkte Verbesserung der Chancengleichheit von Frauen und Männern
zum Inhalt.
Allerdings können in der Wirkung (z.B.: Erhalt von Hilfeangeboten)
gleichstellungsfördernde Faktoren entstehen.
Gender-Mainstreaming wird im Gesamtprojekt u. a. durch einen engen Kontakt mit
der Gleichstellungsbeauftragten, die auch in der Steuerungsgruppe zum
Regionalbudget vertreten ist, abgesichert.
Beschreibung der Fördergegenstände
-
Begleitung von Aktivitäten zur Erhaltung von Infrastruktur im Gemeinwesen
Schulungen zur Erhöhung der Beschäftigungsfähigkeit und Verbesserung der
Integrationschancen von Teilnehmer/innen
Entwicklungs- und Umsetzungskonzepte zum Erhalt ausgewählter
kommunaler Vorhaben
Schulungen zur Erhöhung der Beschäftigungsfähigkeit und Verbesserung der
Integrationschancen der Teilnehmer/innen
Information und Beratung rund um das Thema Bewerbungen
Einbeziehung lokaler Partner und Netzwerke zur Initiierung zusätzlichen
ehrenamtlichen Engagements
Zuwendungsfähig sind Personalausgaben und Sachausgaben.
Finanzierung
Für den Maßnahmezeitraum vom 01.07.2007 bis 30.04.2008 ist ein
Fördermitteleinsatz von insgesamt 66078 € vorgesehen. Der Anteil der Eigenmittel
beträgt absolut 46832 € und damit prozentual 70,9 %.
Mittelaufteilung nach
Jahren
2007
2008
46856 € 19222 €
Zuordnung zu den Zielen des Landes Brandenburg für das Regionalbudget
Dieses Projekt ist dem Landesziel „Stärkung soziale Teilhabe“ zuzuordnen. Ergebnisund Outputindikatoren sind übersichtlich in der Zielvereinbarung dargestellt.
34
Landkreis Teltow-Fläming
Konzept zum Regionalbudget TF
Zuordnung zu den Zielen des OP des Landes Brandenburg für den ESF,
Schwerpunkt 3
Dieses Projekt ist folgenden strategischen Zielen des OP im Förderschwerpunkt 3
zuzuordnen:
Effizienz und Erweiterung von Handlungsmöglichkeiten der Akteure am
Arbeitsmarkt
Stärkung der sozialen Beziehungen gesellschaftlicher Akteure
Angaben zur Zusätzlichkeit zu den Maßnahmen nach SGB II und III
Im Rahmen von SGB II §16/3 ist die Förderung von AGH im Landkreis TeltowFläming (siehe Arbeitsmarktkonzept) nur auf das Träger- und das Teilnehmerentgelt
ausgelegt. Bei den geplanten Teilprojekten wird aus dem Regionalbudget zusätzlich
eine individuelle Qualifikation angeboten. Darüber hinaus werden innovative neue
Steuerungsmodelle zur Zusammenführung von Netzwerkpartner zu den gesetzten
Inhalten und modellhafte Projekte entwickelt und erprobt.
Weitere Schritte
Die Spezifizierung und Entwicklung wird durch die Steuerungsgruppe der
Verzahnung und Chancengleichheit im Zuge der Vorbereitung des Regionalbudgets
vorgenommen. Eine Empfehlung zur Umsetzung und Kontrolle wird durch die neue
Steuerungsgruppe des Regionalbudgets realisiert.
Handlungsfeld 4
Unterstützung von sozioökonomischen Projekten
Spezifisches Ziel 1
Verbesserung der Beschäftigungsfähigkeit und der Eigeninitiative von
Langzeitarbeitslosen zur Stärkung der sozialen Kompetenz und Entwicklung von
Erwerbsarbeit.
Ausgangslage und regionale Bedeutung
Die Verlangsamung der Abwanderung und Überalterung der Bevölkerung im
ländlichen Raum des südlichen Kreisgebietes ist ein besonderes Anliegen der
Kreisentwicklung, um auch hier eine ausgewogene und langfristig tragfähige
Bevölkerungsverteilung zu erreichen. Hierfür ist vor allem die Stärkung der
Identifikation mit den dörflichen Gemeinwesen erforderlich. Das Dorf soll als ein
besonderer und gestaltbarer Lebensraum erlebbar werden. Der Landkreis fördert
diesen Prozess im Rahmen seiner Möglichkeiten durch die Unterstützung örtlicher
Initiativen.
In der sozioökonomischen SWOT-Analyse für den Landkreis TF (2006) sind der hohe
Anteil Langzeitarbeitsloser sowie der Verlust von Beschäftigungsfähigkeit durch
schleichende Dequalifizierung, fehlende Mobilität, soziale Probleme und
Perspektivlosigkeit vieler Arbeitsloser besonders im Berlin fernen Süden des Kreises
identifiziert. Ein weiteres Abfallen der südlichen Gemeinden kann durch eine
Nutzung der dort vorhandenen wirtschaftlichen Potenziale verhindert werden. Dabei
kann sich die Unterstützung besonders auf die dortigen wirtschaftlichen
Entwicklungszentren konzentrieren.
vgl. Kap. 1 und 2.
35
Landkreis Teltow-Fläming
Konzept zum Regionalbudget TF
Projektinhalte
Die zu entwickelnden Maßnahmen bauen auf der früheren erfolgreichen Förderung
„Lokale Initiativen für neue Beschäftigung“ auf. Dabei sollen insbesondere im
ländlichen Süden des Kreises Initiativen, die zu mehr Beschäftigung führen und der
Regionalentwicklung dienen, gefördert werden. Insbesondere die Unterstützung von
innovativen Beschäftigungsformen für langzeitarbeitslose Frauen und Männer soll in
der Region neue Wege eröffnen. Priorität haben dabei beschäftigungserzeugende
und
–fördernde
Vorhaben
wie
beispielsweise
Gründungen
und
Professionalisierungen von beschäftigungsorientierten Vereinen, Verbänden,
Netzwerken oder anderen kooperativen Zusammenschlüssen zur Stärkung der
lokalen und regionalen Entwicklung.
Gender-Mainstreaming wird im Gesamtprojekt u. a. durch einen engen Kontakt mit
der Gleichstellungsbeauftragten, die auch in der Steuerungsgruppe zum
Regionalbudget vertreten ist, abgesichert. Ebenfalls für die gesamte Maßnahme sind
intensive Kontakte zu existierenden Netzwerken, insbesondere im ländlichen Raum,
aufzubauen und zu pflegen.
Beschreibung der Fördergegenstände
-
wirksame, breite Öffentlichkeitsarbeit zur Akquise von Initiativen unter
Nutzung moderner Medien und gut funktionierender Kooperationsakteure
Informationsveranstaltungen
unterstützende Beratung regional spezifischer Vorhaben und Initiativen
Entwicklung von Kooperationen und Netzwerkbildung
Zuwendungsfähig sind Personalausgaben und Sachausgaben.
Finanzierung
Für den Maßnahmezeitraum vom 01.07.2007 bis 30.04.2008 ist ein
Fördermitteleinsatz von insgesamt 65000 € vorgesehen. Der Anteil der Eigenmittel
beträgt absolut 0 € und damit prozentual 0 %.
Mittelaufteilung nach
Jahren
2007
2008
48750 € 16250 €
Zuordnung zu den Zielen des Landes Brandenburg für das Regionalbudget
Dieses Projekt ist dem Landesziel „Stärkung der sozialen Teilhabe“ zuzuordnen.
Ergebnis- und Outputindikatoren sind übersichtlich in der Zielvereinbarung
dargestellt.
Zuordnung zu den Zielen des OP des Landes Brandenburg für den ESF,
Schwerpunkt 3
Dieses Projekt ist folgenden strategischen Zielen des OP im
Förderschwerpunkt 3 zuzuordnen:
-
Effizienz und Erweiterung von Handlungsmöglichkeiten der Akteure am
Arbeitsmarkt
Stärkung der sozialen Beziehungen gesellschaftlicher Akteure
36
Landkreis Teltow-Fläming
Konzept zum Regionalbudget TF
Angaben zur Zusätzlichkeit zu den Maßnahmen nach SGB II und III
Hierbei geht es um die Fortführung und Weiterentwicklung der früheren erfolgreichen
Förderung „Lokale Initiativen für neue Beschäftigung“. Diese Maßnahmen gehen
eindeutig über die Fördermöglichkeiten der SGB II und III hinaus.
Weitere Schritte
Die Spezifizierung und Entwicklung wird durch die Steuerungsgruppe der
Verzahnung und Chancengleichheit im Zuge der Vorbereitung des Regionalbudgets
vorgenommen. Eine Empfehlung zur Umsetzung und Kontrolle wird durch die neue
Steuerungsgruppe des Regionalbudgets realisiert.
4.
Organisationsform, Monitoring und Controlling
Für die projekttechnische Durchführung des Regionalbudgets im Landkreis TeltowFläming nimmt der Landkreis das gesamte Dienstleistungsangebot der LASA
Brandenburg GmbH auf der Grundlage einer schriftlichen Vereinbarung an.
Danach nimmt die LASA Brandenburg GmbH im Auftrag des Landkreises
unentgeltlich nachstehende Aufgaben wahr:
1. die Beratung durch die Geschäftsbereiche „Beratung und wirtschaftsnahe
Qualifizierung“
2. die Unterstützung durch das Serviceteam für Projektmittelmanagement für das
Finanzcontrolling, gegebenenfalls mit Vor-Ort-Beratung
3. die Bewirtschaftung der Fördermittel für die Teilprojekte
4. die statistische Berichterstattung/Berichtspflicht
5. den Datenschutz/Geheimhaltung
6. die Haftungs- und Sorgfaltspflichten und die Prüfungsrechte.
Auf der Grundlage des Komplettprogramms inklusive Mittelverwaltung durch die
LASA Brandenburg GmbH ist folgende Organisationsstruktur für die Umsetzung des
Regionalbudgets vorgesehen.
Beim Landkreis Teltow-Fläming im Bereich Wirtschaftsförderungsbeauftragten des
Landrates, wird ein Koordinierungsbüro angesiedelt. Dort wird aus dem Projekt
„Regionalbudget Teltow-Fläming“ ein Projektkoordinator eingesetzt. Dieser
Mitarbeiter wird von einer Gesellschaft mit Beteiligung des Landkreises TeltowFläming für den Projektzeitraum zur Erfüllung dieser Aufgaben abgestellt. Er ist
verantwortlich für die organisatorisch-technische und inhaltliche Betreuung der
Steuerungsgruppe, er koordiniert und kontrolliert im Auftrag der Steuerungsgruppe
und in Zusammenarbeit der LASA Brandenburg GmbH die Durchführung der Projekte
Eine konkrete Stellenbeschreibung wird erarbeitet.
37
Landkreis Teltow-Fläming
Konzept zum Regionalbudget TF
Die Steuerungsgruppe unterstützt, jeweils durch Votum, den Landkreis bei der
Entscheidungsfindung zu den einzelnen Maßnahmen. Die Bewilligung erfolgt
entsprechend der Vereinbarung in enger Abstimmung mit der LASA Brandenburg
GmbH. Die Zusammensetzung der Steuerungsgruppe ist wie folgt vorgesehen:
• Mitglied der Geschäftsführung der ARGE Grundsicherung für Arbeitssuchende
im Landkreis Teltow-Fläming
• Geschäftsstellenleiter/in der Agentur für Arbeit Potsdam, Bereich Luckenwalde
• Geschäftsstellenleiter/in der Agentur für Arbeit Potsdam, Bereich Zossen
• Regionalberater/in der LASA Brandenburg GmbH für den Landkreis TeltowFläming
• Leiter/in des Regionalcenters Teltow-Fläming der Industrie- und
Handelskammer Potsdam
• Geschäftsführer/in der Kreishandwerkerschaft Teltow-Fläming
• Vertreter/in der kleinen Liga der Wohlfahrtsverbände
• Wirtschaftsförderungsbeauftragte/r des Landrates des Landkreises TeltowFläming
• Mitarbeiter/in für Arbeitsmarktpolitik beim Wirtschaftsförderungsbeauftragten
des Landrates des Landkreises Teltow-Fläming
• Mitarbeiter/in des Amtes für Jugend und Soziales des Landkreises TeltowFläming
• Gleichstellungsbeauftragte/r des Landkreises Teltow-Fläming
• Projektkoordinator/in des Regionalbudgets TF (ohne Stimmrecht)
Bei Interesse und nach Abstimmung können weitere Mitglieder aus dem Wirtschaftsund Sozialwesen aufgenommen werden. Der Projektkoordinator ist kein stimmberechtigtes Mitglied der Steuerungsgruppe. Die Steuerungsgruppe tagt in der Regel
monatlich oder nach Bedarf. Sie begleitet und berät die Projekte während der
gesamten Laufzeit. Es wird eine Geschäftsordnung für die Steuerungsgruppe
ausgearbeitet.
Der Landkreis fordert fünf Träger zur Antragstellung für die Umsetzung der in den
Handlungsfeldern vorgesehenen Sonderprojekte auf. Diese Projektanträge werden in
der Steuerungsgruppe bewertet. Bei positiver Bewertung durch die
Steuerungsgruppe werden die Träger beauftragt, die geforderten Inhalte zu
realisieren. Zur Erfüllung der Inhalte sollen diese weitere regionale Träger, ggf. durch
Ausschreibungen, einbeziehen. Der Projektkoordinator des Regionalbudget TF ist für
die nötigen Zuarbeiten verantwortlich. Er unterstützt, moderiert und ist für die
Kommunikation zwischen Steuerungsgruppe und Projekten verantwortlich. Die fünf
Projekte erhalten ihren Zuwendungsbescheid im Auftrag des Landkreises in
Abstimmung mit der LASA Brandenburg GmbH.
Das Controllingsystem zur Projektsteuerung vor Ort erfolgt in erster Linie über die
Steuerungsgruppe und den Projektkoordinator des Regionalbudget TF. Der Landkreis
beabsichtigt das umfangreiche Dienstleistungsangebot der LASA Brandenburg
GmbH zur Unterstützung des Gesamtprojektes in vollem Umfang zu nutzen.
Die Budgetsteuerung einschließlich das Abrechnungs- und Berichtswesen erfolgt in
enger und vertrauensvoller Zusammenarbeit mit der verantwortlichen Mitarbeiterin
beim Wirtschaftsförderungsbeauftragten des Landrates des Landkreises TeltowFläming, dem Projektkoordinator des Regionalbudget TF und der LASA Brandenburg
GmbH.
38
Landkreis Teltow-Fläming
Konzept zum Regionalbudget TF
Organisationsschema
Zuwendung
Dienstleistung LASA
Abrechnung /
Controlling
LASA Brandenburg GmbH
Komplettprogramm incl. Mittelverwaltung
entsprechend der Vereinbarung
Landkreis Teltow-Fläming
Koordinierungsbüro
beim Wirtschaftsförderungsbeauftragten
Steuerungsgruppe
HF 1
HF 2
HF 3
HF 4
* HF- Handlungsfeld
5.
Anlage: Zielvereinbarung des Landkreises
Teltow-Fläming mit dem MASGF des Landes Brandenburg
39