Schnelle Speicherboliden

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Schnelle Speicherboliden
Speicher
Schnelle Speicherboliden
Große Festplatten-Marktübersicht zwischen 250 und 750 GB
Mit Verkündung des Einsatzes der Perpendicular-Recording-Technologie fand eine Revolution auf dem Festplattenmarkt statt, wie es sie
in der Vergangenheit lange nicht gegeben hat. „Noch schneller, noch mehr Platz“ lautet das Motto aktueller Speicherriesen, die mit einem
Fassungsvermögen von bis zu 750 GB um die Gunst des Käufers buhlen. Einige dieser Laufwerke - und viele andere - haben wir für eine
aktuelle Marktübersicht getestet.
von J. Wrede
Im Zeitalter der Quad-Core- und
Multi-GPU-Systeme fristet die verbaute Festplatte ein relativ tristes
Dasein, wird an ihr doch gerne der
ein oder andere Euro gespart. Kein
Wunder, schließlich lässt sich die
Auswirkung eines schnellen Laufwerks (oder Raid-Verbundes) auf
die Gesamtperformance des Systems nur schwer darlegen.
Während auf dem Grafikkarten-Markt mit Shadern, unzähligen Pixelpipelines, diversen
Speicherarten und Techniken wie
Antialiasing und anisotroper Filterung geprahlt wird, verbleiben den
Herstellern von Festspeichern nur
wenige Schlagworte: Speicherkapazität, Umdrehungszahl und
Cache-Größe sind hier als wesentliche Merkmale zu finden.
Doch welche Auswirkungen
haben die einzelnen Werte auf die
Leistung einer Festplatte? Und welche Festplatte trifft die individuellen
Anwenderbedürfnisse am besten?
Die kommenden Seiten sollen
zeigen, inwiefern Umdrehungsgeschwindigkeit, Cache und Laufwerksgröße die Performance beeinflussen können. Ebenso geben
wir einen Einblick in die dahinter
stehenden Techniken und Fachbegriffe.
Benchmarks
Um die effektive Leistung der
Laufwerke zu bestimmen, ver22 - Hardwareluxx - 2/2007
wenden wir insgesamt fünf verschiedene Programme. Unser
Benchmark-Katalog besteht aus
HDTach (V3.0.1.0), Futuremarks
PCMark2005 (V1.10), Sisoft Sandra2007 (V1.0105), dem FC-Test
von Xbitlabs und HDTune (V2.52)
zur Temperaturbestimmung. Mittels
HDTach bestimmen wir die durchschnittliche Leserate der Platte,
ebenso wie Burstrate und mittlere
Zugriffszeit. Diese Werte geben einen ersten Eindruck von der möglichen Rohleistung der Festplatte.
Die HDD-Tests von PCMark sind
eher synthetischer Natur, dennoch
kann eine hohe Punktzahl in diesem Bereich Aufschluss über die
Leistung geben. Der Laufwerksindex von Sandra ist ein Wert,
der sich aus den unterschiedlichen Lese- und Schreibwerten
des Benchmarks ergibt. Hier lässt
sich die Allround-Performance der
Festplatte errechnen, da alle Werte
Einfluss auf das Ergebnis nehmen.
Zu guter Letzt führen wir noch
den FC-Test durch, jeweils mit den
Windows- und Programm-Pattern.
Hier werden mittels eines vordefinierten Schemas Dateien auf die
Festplatte
geschrieben/gelesen
und kopiert. Das jeweilige Muster
für Windows bzw. Programme soll
recht realitätsnah die praktische
Performance der Festplatte wiedergeben.
Zur Bestimmung der Temperaturen der Laufwerke nutzen wir
HDTune. Dabei werden die Daten
des internen Temperatursensors
der Festplatte ausgelesen. Da
nicht genau spezifiziert ist, wo der
Sensor innerhalb der Platte platziert werden muss, sind ortsbedingt Schwankungen zu erwarten.
Ebenso wird sich zeigen, welchen
Einfluss die Platzierung des Lufteinlasses auf die Temperatur haben wird. Einige Hersteller setzen
diesen an die Oberseite, andere
an die Unterseite des Laufwerkes.
Zur Gewährleistung von gleich
bleibenden Konditionen wurde die
Festplatte für den Temperatur-Test
außerhalb des Gehäuses platziert,
um eine Einwirkung von CPU-Temperatur, Grafikkarte und anderen
Komponenten zu verhindern. Der
Lastbetrieb wurde dabei durch einen vollständigen Durchlauf (FullTest) von HDTach simuliert. Die
Messung der Temperatur erfolgte
nach Durchlauf des knapp einstündigen Benchmarks.
Service Pack 2 und den aktuellsten
Updates bzw. Bugfixes wurde als
Betriebsystem eingesetzt.
Zusätzlich wurde nur die entsprechende
Intel-Controllersoftware installiert, ebenso wie die
neusten Chipsatztreiber. Im Bios
wurde der S-ATA-Controller auf
den AHCI-Betrieb gestellt, damit
leistungssteigernde Features wie
NCQ zum Einsatz kommen können, sofern von der Festplatte angeboten.
Testsystem
Die Modelle der CinemaStar-Serie
sollen sich laut Herstellerangaben
entsprechend der Namensangabe
besonders für HTPCs und digitale Audio-/Video-Recorder eignen. Begründet wird dies mit der
Erwähnung einiger eingesetzter
Techniken, wie adaptiver Fehlerbehebung und dem geringen
Stromverbrauch im Ruhezustand.
In der S-ATA-Version unterstützen
alle CinemaStars eine Übertra-
Unser Testsystem bestand aus
einem Abit AW9D, bestückt mit
Intels Core2Duo E6300 CPU und
zwei 1-GB-Speicherriegeln von
OCZ, die mit DDR667 betrieben
werden. Als Systemplatte kam eine
Samsung Spinpoint SP2504C zum
Einsatz, welche über S-ATA angeschlossen war. Ein frisch installiertes Windows XP Professional mit
Hitachi CinemaStar
7K500
Speicher
HDD-Begriffe im Überblick
Native Command Queuing (NCQ)
Longitudinal Recording
Die Abkürzung für „Native Command Queuing“ lautet NCQ und bedeutet
im Wesentlichen die Änderung der Ausführungsreihenfolge von Schreibund Lesebefehlen. Während der alltäglichen Arbeit im PC erhält die Festplatte laufend Kommandos, um Daten zu lesen und zu schreiben. Diese
Kommandos sind nicht immer „optimal geordnet“, sondern eher zufällig
und ohne großes System. Daher kann es passieren, dass der Schreib-/
Lesekopf bis an den Rand der Datenscheiben fahren muss, um kurz danach wieder ganz woanders seinen Dienst zu verrichten. Das schlimmste
Szenario wäre hier ein wechselndes Lesen zwischen Datensätzen im inneren und äußeren Bereich der Scheibe. Hier müsste der Kopf einmal die
volle Distanz zurücklegen, was natürlich Zeit braucht.
Native Command Queuing setzt genau hier an: Anstatt sämtliche
Befehle sofort zu verarbeiten, werden die Kommandos vorher analysiert
und unter Umständen umgeordnet. Das Ziel liegt darin, den Weg des
Kopfs auf der Platte zu minimieren. Wenn eine ganze Reihe von Befehlen
eintrifft, lassen sich diese effizient umsortieren. Nach der Reorganisation
kann der Kopf alle Befehle in einem Durchgang abarbeiten, ohne dass
dabei Zeit für vermeidbares Hin- und Herfahren benötigt wird. Die Aufträge liegen quasi „auf der Strecke“ zum am weitesten entfernten Datensatz
(der ja ohnehin angefahren werden muss). So sind jedoch die vorherigen
Aufträge schon erledigt worden und es konnte Zeit gespart werden.
Bisher wurden Festplatten mit dem Verfahren des Longitudinal Recordings beschrieben. Hier findet die Magnetisierung der Schicht parallel
zum Schreib-/Lesekopf statt. Bei dieser Technik können die einzelnen
Partikel jedoch nicht beliebig nah beieinander liegen, sondern müssen
einen gewissen Abstand einhalten. Andernfalls kann die Magnetisierung
bei Temperaturschwankungen verloren gehen. Eine Datendichte von
knapp 130 GB pro Quadratzoll konnte mit diesem Aufzeichnungsverfahren erreicht werden, darüber hinaus überwiegen jedoch die Probleme die
diese Technik mitbringt.
Perpendicular Recording
Im Gegensatz zum Longitudinal Recording wird hier senkrecht zum
Schreib-/Lesekopf magnetisiert. Dies erlaubt eine wesentlich engere Gruppierung der magnetischen Partikel, weshalb auch eine höhere
Datendichte möglich ist. Als angenehmer Nebeneffekt steigt durch diese höhere Dichte auch die Datenrate, mit der die Festplatte lesen und
schreiben kann, denn es können mehr Partikel pro Zeiteinheit bearbeitet
werden. Herstellerangaben zu Folge kann die effektive Dichte der Festplatten durch Perpendicular Recording um das 10-fache gesteigert werden.
Quelle: NVIDIA
Cache
Wie auch eine CPU besitzen Festplatten einen internen Datenpuffer. Dieser beläuft sich aktuell auf 8 bis 16 MB, früher waren die Caches mit
oftmals nur 2 MB deutlich kleiner. Im Cache werden, ebenso wie beim
Hauptspeicher, häufig benutzte Daten auf Vorrat gehalten. Diese Daten
können bei erneutem Zugriff direkt aus dem Cache geliefert werden, ohne
über ein erneutes Bewegen des Lesekopfs angeliefert werden zu müssen. Auch bieten Cachebausteine Platz, um „überschüssige“ Daten zu
speichern. Genauso wie beim Hauptspeicher werden hier die Daten nicht
gezielt gelesen, sondern in Paketen reihenweise ausgelesen. Davon wird
jedoch nur ein Bruchteil von der Anwendung benutzt. Dennoch hält der
Cache diese Informationen eine gewisse Zeit vorrätig, in der Hoffnung,
dass die Anwendung diese Daten doch noch anfragt. Sollte der Fall eintreten, können sie entsprechend schnell geliefert werden.
Umdrehungsgeschwindigkeit (rpm)
Eine Geschwindigkeit von 7200 rpm bedeutet, dass sich die Datenscheiben der Festplatten mit insgesamt 7200 Umdrehungen pro Minute bewegen. Dabei gilt zu beachten, dass mit einer höheren Plattengeschwindigkeit die Daten schneller gelesen/geschrieben werden können. Der
Grund liegt auf der Hand: Wenn ein gewisser Punkt auf der Datenscheibe
mit dem Lesekopf erreicht werden soll, muss dieser dort irgendwie hin.
Genauso wie bei optischen Laufwerken bewegt sich der Lesekopf (bzw.
Laser) aber nur in eine räumliche Richtung. Der Rest wird durch die Rotation des Datenträgers erledigt. Ein Nachteil von hohen Drehzahlen liegt
allerdings in der meist höheren Lautstärke und Wärmeentwicklung, die
die Festplatten dadurch verursachen.
Platter
Mit Platter wird eine der Magnetschreiben innerhalb der Festplatte bezeichnet. Auf diesen Scheiben findet die Datenspeicherung durch magnetische Ausrichtung des Materials statt. Aktuell wird eine Dichte von
über 150 GB pro Platter (über Perpencidular Recording) erreicht, weshalb Festplatten mit höherer Kapazität mehr Platter beinhalten und damit
mehr Gewicht mitbringen. In manchen Modellserien mit unterschiedlichen
Größen verbauen einige Hersteller gleich viele Platter, deaktivieren diese
jedoch für kleinere Laufwerke nachträglich.
Auf den Abbildungen ist gut zu sehen, welcher zentrale Unterschied zwischen den beiden Recording-Techniken besteht. Quelle:
Hitachi.
MTTF, MTBF und MTTR
Weitere Gütezeichen für Festplatten, gerade im Unternehmens- und
Serverbereich, sind die MTBF- bzw. MTTF-Werte. Diese Zahlen geben
Auskunft darüber, wie wahrscheinlich etwaige Ausfälle des Laufwerkes
sind. MTTF steht für „mean time to failure“ und gibt die durchschnittliche
Zeit an, welche das Laufwerk tadellos arbeitet, bis zum Auftritt des ersten
Fehlers. Dieser Angabe liegt eine Exponentialverteilung zu Grunde, welche im Wesentlichen besagt, dass die Wahrscheinlichkeit eines Fehlers
mit der Lebenszeit zunimmt, sofern eine gewisse „Frühausfallzeit“ überstanden wurde.
MTBF ist die Kurzform von „mean time between failures“ und gibt an,
welche Zeit zwischen zwei Fehlern des Geräts im Durchschnitt vergeht.
Gerade im Langzeitbetrieb ist hier ein sehr hoher Wert wünschenswert.
Nicht ganz so verbreitet ist die Angabe einer MTTR („mean time to repair“), da sich diese aus den beiden vorherigen Größen errechnen lässt:
MTBF = MTTF + MTTR. Außerdem ist die Angabe einer „Reparaturzeit“
bei Festplatten nicht sehr nah an der Realität, da bei einem Totalausfall
des Laufwerks höchstens eine Datenrettung in Betracht kommt.
Hardwareluxx - 2/2007 - 23
Speicher
gungsrate von bis zu 3 GBit/s, die
P-ATA-Abkömmlinge müssen sich
mit entsprechend weniger zufrieden geben. Alle S-ATA-Modelle unterstützen darüber hinaus Native
Command Queuing (NCQ). Es ist
nicht möglich, die Transferrate auf
1,5 GBit/s per Jumper zu limitieren.
Die Kapazitäten der Festplatten
liegen zwischen 250 und 500 GB,
wobei alle Modelle mit 8 MB Cache
ausgestattet sind. Eine Umdrehungsgeschwindigkeit von 7200
rpm soll dabei für einen schnellen
Schreib-/Lese-Zugriff sorgen.
Um dennoch zu gewährleisten, dass die Zugriffe auf die Daten
leise vollzogen werden, setzt Hitachi auf ein sog. AAM (=„Automatic
Acoustic Management“), welches
auch in den Platten der DeskstarSerie zum Einsatz kommt. Als
Komfort-Feature ist es dem Käufer
möglich, die Festplatte mit einem
normalen 12-V-Molexstecker mit
Strom zu versorgen, sofern kein
Adapter für S-ATA vorliegt. Ein
Nachteil entsteht durch den Betrieb
am anderen Stecker nicht.
In unseren Leistungstests
konnte die CinemaStar einen Platz
im Mittelfeld belegen, lediglich bei
der errechneten mittleren Zugriffszeit von HDTach zeigte sich ein
relativ hoher Wert von über 18
ms. Während der Benchmarks erreichte die CinemaStar eine Temperatur von knapp 40 °C, was nicht
besonders kritisch ist. Für den von
Hitachi vorgeschlagenen Einsatzbereich im HTPC ist die Festplatte
also von der Performance und der
Temperatur her zu empfehlen, auch
wenn sie in diesem Einsatzgebiet
sicherlich etwas wärmer wird.
Interessierte Käufer müssen
für ein S-ATA-Modell mit 250 GB
Speicherplatz etwa 75,- Euro ausgeben, während für die aus Kapazitätsgründen für HTPCs wohl
empfehlenswertere 500 GB Version 230,- Euro fällig werden. Die
Preise der P-ATA-Serie liegen je
nach Händler ca. 5-10 Euro unterhalb der S-ATA-Laufwerke.
Hitachi Deskstar T7K500
te durchweg einen guten Platz im
oberen Testfeld einnehmen. Die
Temperatur unter Last lag bei 41
°C, was ein guter Wert ist.
Die Preise der Deskstar-Laufwerke liegen zwischen 65,- Euro
für das 250 GB Modell und rund
220,- Euro für den 500 GB Boliden
(beide S-ATA). Für die ältere PATA-Schnittstelle gibt es auch noch
Deskstars, die Preise sind dabei im
Vergleich zur S-ATA-Version knapp
10-20 Euro niedriger.
Maxtor DiamondMax 10
Mit einem Laufwerk der DeskstarReihe erhielten wir eine weitere
Festplatte von Hitachi, welche dem
Namen entsprechend für den
Desktop-Einsatz vorgesehen ist.
Die Deskstar-Modelle werden mit
Kapazitäten von 250, 320, 400 und
500 GB angeboten. Im Unterschied
zu den CinemaStar-Kollegen verfügen einige der Deskstar-Platten
über 16 MB Cache, während die
Umdrehungszahl ebenso bei 7200
rpm liegt. Aufgrund der unterschiedlichen Cachegröße sind
kleinere Leistungsunterschiede in
den Benchmarks daher recht wahrscheinlich. Zur weiteren Leistungssteigerung wird NCQ unterstützt,
was natürlich einen entsprechenden Controller auf dem
Mainboard voraussetzt. Im S-ATABetrieb wird eine maximale Transferrate von 3 GBit/s (~384 MB/s)
angegeben, während die P-ATAModelle protokollbedingt auf 133
MB/s beschränkt sind. Wie auch
bei den CinemaStar-Modellen ist
keine Möglichkeit gegeben, die Datenrate auf 1,5 GBit/s manuell zu
drosseln. Sofern kein S-ATAStromstecker zur Hand ist, lassen
sich die Deskstar-Platten auch mit
einem Standard 12-V-Molexstecker
betreiben. Das erwähnte AAM
kommt auch hier zum Einsatz.
Innerhalb des BenchmarkParcours konnte die Deskstar-Plat-
Die Leistungsdaten der DiamondMax 10 sind sehr durchwachsen. Zum einen besitzt das
Laufwerk eine recht gute Leserate,
wie die FC-Tests zeigen, während
die Schreib- und Kopiertests nicht
richtig laufen wollen. Die dortigen
Ergebnisse hätten deutlich besser
sein können, wie andere Festplatten eindrucksvoll zeigen. Die Laufwerkstemperatur unter Last liegt
gleichauf mit anderen Modellen,
wobei Werte unterhalb der 40 °C
generell in Ordnung sind.
Preislich liegen die Laufwerke
der DiamondMax-10-Serie zwischen 40,- und 105,- Euro, je nach
Anschlussart und Kapazität.
Maxtor DiamondMax 11
Mit einer Festplatte der DiamondMax-10-Reihe von Maxtor haben
wir ein etwas älteres Modell aufgenommen, welches nur in Kapazitäten zwischen 80 und 320 GB erhältlich ist. Die Laufwerke verfügen
bis 200 GB über 8 MB Cache, da­
rüber hinaus haben alle 16 MB Puffer. Die Umdrehungsgeschwindigkeit liegt bei 7200 rpm, während
NCQ unterstützt wird. Leider lassen die Platten einen Molex-Anschluss vermissen, der sicherlich
nicht schlecht gewesen wäre. Für
ältere Systeme gibt es noch P-ATAVarianten der DiamondMax-Serie,
diese aber nur bis 300 GB.
Über einen Jumper kann auch
hier die maximale Transferrate
von 3 auf 1,5 GBit/s beschränkt
werden, um eventuellen Kompatibilitätsproblemen mit betagteren
Systemen aus dem Wege zu gehen. Zur Vermeidung von Zugriffsgeräuschen gibt Maxtor an, eine
„Quiet Drive Technology“ einzusetzen.
Mit den Platten der DiamondMax11-Serie wird die alte 10’er-Reihe
fortgesetzt, wobei einige Verbesserungen Einzug gehalten haben.
Die Laufwerke besitzen nun alle
einen 16 MB großen Cache und
sind in Größen von 400 und 500
GB erhältlich. Die Restrukturierung
von Lese- und Schreibzugriffen zur
Performancesteigerung
(NCQ)
wird unterstützt. In Punkto Anschlussvielfalt ist nicht viel zu sagen, da es nur S-ATA-Versionen
der DiamondMax 11 gibt, P-ATA ist
hier nicht vorgesehen.
Bei einer Umdrehungsgeschwindigkeit von 7200 rpm liegen
die Laufwerke damit gleich auf zu
allen anderen Platten des Tests
(Ausnahme: Raptor X). Das Interface zur Datenübertragung ist bis
Daten der S-ATA-Festplatten
Hersteller und
Bezeichnung
Hitachi
CinemaStar 7K500
Hitachi
Deskstar T7K500
Maxtor
DiamondMax 10
Maxtor
DiamondMax 11
Maxtor
MaXLine Pro 500
Samsung
Spinpoint T133
Modellname
HCS725025VLA380
HDT725050VLA360
6V200E0
6H500F0
7H500F0
HD401LJ
Homepage
www.hitachigst.com
www.hitachigst.com
www.maxtor.com
www.maxtor.com
www.maxtor.com
www.samsung.com
Bezugsquelle
noch nicht verfügbar
www.atelco.de
www.kmelektronik.de
www.kmelektronik.de
www.e-bug.de
www.kmelektronik.de
Preis
72,- €
219,- €
60,- €
190,- €
211,- €
119,- €
Preis pro GB
0,28 €
0,43 €
0,30 €
0,38 €
0,42 €
0,29 €
250 GB
500 GB
200
500 GB
500 GB
400 GB
250, 320, 400, 500 GB
250, 320, 400, 500 GB
80, 120, 160, 200, 250,
300, 320 GB
400, 500 GB
500 GB
250, 300, 400 GB
7200 rpm
72000 rpm
72000 rpm
72000 rpm
72000 rpm
72000 rpm
S-ATA/300
S-ATA/300
S-ATA/150 per Jumper
S-ATA/300
S-ATA/150 per Jumper
S-ATA/300
S-ATA/150 per Jumper
S-ATA/300
S-ATA/150 per Jumper
Kapazität
Kapazitäten der Serie
Umdrehungen pro Minute
Anschluss
S-ATA/300
Cache
8 MB
16 MB
8 MB
16 MB
16 MB
16 MB
S-ATA, 12-V-Molex
S-ATA, 12-V-Molex
S-ATA
S-ATA
S-ATA
S-ATA
unterstützt
unterstützt
unterstützt
unterstützt
unterstützt
-
Garantiezeit
3 Jahre
3 Jahre
3 Jahre
3 Jahre
5 Jahre
5 Jahre
Bauweise
3,5 Zoll
3,5 Zoll
3,5 Zoll
3,5 Zoll
3,5 Zoll
3,5 Zoll
Stromanschlüsse
NCQ
24 - Hardwareluxx - 2/2007
Speicher
3 GBit/s freigegeben, wobei auch
hier eine manuelle Limitierung auf
die Hälfte per Jumper möglich ist.
Einen Molex-Stromanschluss lassen diese Laufwerke vermissen.
Bei den Benchmarks schnitt
unser Modell im Mittelfeld ab, wobei
lediglich die Burst-Rate bei HDTach
über den anderen Konkurrenten
lag. Die Ergebnisse der anderen
Tests konnten diesem Beispiel
aber nicht folgen. Mit einer hohen
Lasttemperatur schließt Maxtors
Proband damit an die Heizkörper
von Seagate an, welche ebenso
mehr als 45 °C zeigten.
Die Preise der DiamondMax-11-Modelle belaufen sich auf
knapp 135,- Euro für die 400-GBVariante, während das Laufwerk
mit 500 GB rund 175,- Euro kostet.
Maxtor MaXLine Pro 500
Mit der MaXLine Pro 500 ist eine
weitere Enterprise-Festplatte in der
Übersicht. Dabei handelt es sich
um eine Platte ähnlich zur Seagates Barracuda ES, auch hier soll
eine hohe Toleranz bzgl. der Umgebungs-Vibration den Einsatz in
größeren Storage-Bereichen erleichtern. Die MaXLine gibt es nur
in der Kapazität von 500 GB,
kleinere Versionen sind nicht erhältlich. Je nach Modell kann zwischen P-ATA- und S-ATA- (3 GBit/
s) Anschluss gewählt werden, was
aber auch die einzige Wahlmöglichkeit bleibt. Das Laufwerk verfügt über eine Umdrehungsgeschwindigkeit von 7200 rpm und
Samsung
Spinpoint T166
bringt einen Datenpuffer von 16
MB mit sich. Für NCQ bietet die
MaxLine ebenfalls Unterstützung,
genauso wie die Fly Height Technik
zum Einsatz kommt.
Bei dem S-ATA-Modell ist eine
Stromversorgung über den Molexstecker nicht mehr möglich, dafür
gibt es allerdings einen Jumper zur
manuellen Fixierung auf eine maximale Transferrate von 1,5 GBit/s.
Mit einer durchschnittlichen
Leistung kann sich die MaXLine Pro
500 in den einzelnen Benchmarks
nicht sonderlich hervorheben, die
erreichten Ergebnisse sind leider
nur Mittelmaß. Aufgrund der vorliegenden Eckdaten des Laufwerkes
hatten wir etwas mehr erwartet.
Positiv ist dabei dennoch die Plattentemperatur zu nennen, da unter
Last lediglich 40 °C erreicht wurden, was einen sehr guten Wert
darstellt. Andere Geräte sind hier
deutlich wärmer geworden.
Ein Preis von rund 185,- Euro
für eine MaXLine Pro 500 in der
S-ATA Version ist im direkten Vergleich zur Barracuda ES noch verhältnismäßig günstig. Dem Preis
liegt natürlich auch das vorrangige
Einsatzgebiet der Festplatte zu
Grunde, herkömmliche DesktopHDDs sind da meistens deutlich
billiger aber auch nicht unbedingt
für derartige Szenarien geeignet.
che in Kapazitäten von 250 – 400
GB angeboten wird. Je nach
Wunsch können die Laufwerke sowohl mit P-ATA- als auch mit SATA-Anschluss erworben werden.
Das hier vorgestellte Modell mit
400 GB Speicherplatz bringt einen
Datenpuffer von 16 MB mit sich
und ist über das S-ATA-Protokoll
mit einer Transferrate von bis zu 3
GBit/s angebunden. Bei Bedarf ist
eine Limitierung auf die Hälfte der
Übertragungsrate per Jumper
möglich. Im Gegensatz zu vielen
anderen Platten wird von der
HD401LJ leider kein NCQ unterstützt. Auch müssen interessierte
Käufer auf eine zweite Stromzufuhr
verzichten, denn nur der S-ATAStromport ist vorhanden.
Die
Umdrehungsgeschwindigkeit der Datenscheiben liegt
bei 7200 rpm, was heutzutage als
Standard bezeichnet werden kann,
lediglich Western Digitals Raptor X
kommt mit 10.000 Umdrehungen
im normalen Consumer-Bereich
daher. Um dennoch sicherzustellen, dass keine störenden Zugriffsgeräusche auftreten, setzt
Samsung hier auf zwei Techniken
mit den Namen „Noise Guard“ und
„SilentSeek“. Laut Herstellerangaben sollen diese beiden Verfahren
effektiv eine höhere Leistung des
Laufwerks bereitstellen, bei einem
dennoch niedrigen Geräuschpegel.
Bei den Benchmarks zeigt
die HD401LJ ein durchaus hervorragendes Bild: Spitzenwerte bei
den FC-Tests stellten andere Laufwerke in den Schatten, während
die synthetischen Ergebnisse etwas nachgelassen haben. Was die
Temperatur des Samsung-Modells
betrifft, so lag diese erfreulich niedrig. Mit nur 38 °C konnte auch hier
ein wirklicher Spitzenwert erreicht
werden, wobei andere Laufwerke
knapp 9 °C mehr erreichen.
Im aktuellen Handel lässt sich
ein 300 GB Modell mit 8 MB Cache
Samsung Spinpoint T133
Samsungs HD401LJ ist ein Vertreter der Spinpoint T133 Serie, wel-
Seagate
Barracuda ES
Seagate
Barracuda 7200.10
Western Digital
Caviar SE16
Western Digital
Caviar RE2
für rund 85,- Euro beziehen, während für die 400 GB Version mit 16
MB um die 115,- Euro zu zahlen
sind.
Samsung Spinpoint T166
Ein weiterer Vertreter des Herstellers Samsung ist die HD501LJ.
Diese ist ein Teil der SpintpointT166-Serie, hier in der Kapazität
von 500 GB. Andere Modelle mit
320 GB sind ebenfalls erhältlich.
Beide besitzen einen Cache von
16 MB und arbeiteten über das SATA-Protokoll mit bis zu 3 GBit/s.
Wahlweise kann der Betrieb auch
auf 1,5 GBit/s reduziert werden, ein
entsprechender Jumper ist vorhanden.
Im Gegensatz zur bereits erwähnten HD401LJ unterstützen
diese Modelle Native Command
Queuing. Die Umdrehungsgeschwindigkeit des Laufwerkes ist
mit 7200 rpm beziffert. Wie auch
bei der T133-Serie setzt Samsung
„SilentSeek“ ein, um die Zugriffsgeräusche zu minimieren. Besitzer älterer Systeme kommen leider nicht
um einen Stromadapter herum, da
lediglich der S-ATA-Anschluss vorhanden ist.
Innerhalb des BenchmarkParcours findet die HD501LJ ihren
Platz im oberen Bereich der getesteten Laufwerke, wobei gerade der
FC-Test besonders gute Resultate
mit dem Samsung-Laufwerk lieferte. Eine Temperatur von 39 °C unter Last ist gut, wenn auch andere
Hersteller den Wert noch etwas
senken konnten.
Western Digital
Caviar SE
Western Digital
Raptor X
HD501LJ
ST3750640NS
ST3750640AS
WD5000KS
WD4000YR
WD2500JS
WD1500AHFD
www. samsung.com
www.seagate.com
www.seagate.com
www.westerndigital.com
www.westerndigital.com
www.westerndigital.com
www.westerndigital.com
www.kmelektronik.de
www.alternate.de
www.kmelektronik.de
www.e-bug.de
www.e-bug.de
www.kmelektronik.de
www.kmelektronik.de
163,- €
343,- €
369,- €
177,- €
151,- €
63,- €
220,- €
0,32 €
0,45 €
0,49 €
0,35 €
0,37 €
0,25 €
1,46 €
500 GB
750 GB
750 GB
500 GB
400 GB
250 GB
150 GB
320, 500 GB
250, 320, 400, 500, 750 GB
80, 160, 200, 250, 320,
400, 500, 720 GB
250, 320, 400, 500 GB
400, 500 GB
160, 250, 300, 320, GB
150 GB
72000 rpm
72000 rpm
72000 rpm
72000 rpm
72000 rpm
72000 rpm
100000 rpm
S-ATA/300
S-ATA/150 per Jumper
S-ATA/300
S-ATA/150 per Jumper
S-ATA/300
S-ATA/150 per Jumper
S-ATA/300
S-ATA/150 per Jumper
S-ATA/150
S-ATA/300
S-ATA/150 per Jumper
S-ATA/150
16 MB
16 MB
16 MB
16 MB
16 MB
8 MB
16 MB
S-ATA
S-ATA
S-ATA
S-ATA, 12-V-Molex
S-ATA, 12-V-Molex
S-ATA, 12-V-Molex
S-ATA, 12-V-Molex
unterstützt
unterstützt
unterstützt
-
unterstützt
-
unterstützt
5 Jahre
5 Jahre
5 Jahre
3 Jahre
5 Jahre
3 Jahre
5 Jahre
3,5 Zoll
3,5 Zoll
3,5 Zoll
3,5 Zoll
3,5 Zoll
3,5 Zoll
3,5 Zoll
Hardwareluxx - 2/2007 - 25
Speicher
Leistungsvergleich der S-ATA-Laufwerke
HDTach
Festplatte
durchschnittliche Leserate (MB/s)
Burst-Rate (MB/s)
mittlere Zugriffszeit (ms)
Hitachi CinemaStar 7K500
54,0
195,4
18,16
Hitachi Deskstar T7K500
66,5
200,4
13,53
Maxtor DiamondMax 10
58,6
232,6
14,60
Maxtor DiamondMax 11
59,6
235,9
13,73
Maxtor MaXLine Pro 500
57,6
206,3
14,66
Samsung Spinpoint T133
61,8
175,8
14,26
Samsung Spinpoint T166
68,1
209,7
13,86
Seagate Barracuda 7200.10
66,8
232,4
14,16
Seagate Barracuda ES
65,8
231,8
14,73
WD Caviar RE2
59,2
173,4
13,50
WD Caviar SE
55,3
194,5
13,30
WD Caviar SE16
60,9
186,8
13,53
WD Raptor X
77,2
133,7
0
10
20
30
40
50
60
70
80
8,23
0
50
100
150
200
250
0
5
10
15
20
Bei den HDTach-Ergebnissen zeigt sich deutlich, welche Unterschiede zwischen den Laufwerken bestehen. Während die ermittelte Burst-Rate der
Raptor X aufgrund des S-ATA-I-Interfaces vergleichsweise niedrig liegt, sind mittlere Zugriffszeit und durchschnittliche Leserate absolute Spitze. Anders sieht das Bild bei Maxtors DiamondMax 11 aus: Hier wird eine sehr hohe Burst-Rate erzielt, aber die anderen beiden Werte können dem nicht
ganz folgen. Mit Ausnahme der Raptor (bedingt durch deren Umdrehungsgeschwindigkeit) und Hitachis CinemaStar liegen die ermittelten Zugriffszeiten alle im Bereich von 13 bis 15 ms, was im Desktop-Bereich eigentlich normal ist.
FC-Test (Programm-Pattern)
Festplatte
Schreiben (Zeit in Sekunden)
Lesen (Zeit in Sekunden)
Kopieren (Zeit in Sekunden)
Hitachi CinemaStar 7K500
45,057
10,552
57,943
Hitachi Deskstar T7K500
44,125
16,654
69,083
Maxtor DiamondMax 10
60,714
19,354
88,099
Maxtor DiamondMax 11
61,864
19,401
89,860
Maxtor MaXLine Pro 500
66,156
19,479
96,628
Samsung Spinpoint T133
38,438
19,183
53,099
Samsung Spinpoint T166
44,433
17,042
55,932
Seagate Barracuda 7200.10
46,770
18,282
60,901
Seagate Barracuda ES
57,791
17,875
72,704
WD Caviar RE2
52,614
25,594
79,776
WD Caviar SE
43,537
21,688
70,955
WC Caviar SE16
40,312
20,193
64,718
WD Raptor X
43,031
19,260
0
10
20
30
40
50
60
70
80
62,241
0
5
10
15
20
25
30
0
20
40
60
80
100
Das Programm-Pattern des File-Copy-Test von Xbitlabs ist unter dem Gesichtspunkt der praktischen Leistungsbeurteilung für die Festplatten recht
gut geeignet, da dort ein möglichst realistisches „Programmverhalten“ simuliert wird. Ein vorgefertigtes Muster von Dateien unterschiedlicher Größen
wird dabei auf die Festplatte geschrieben, gelesen und kopiert. Die Festplatten von Samsung und Seagate fallen hier positiv auf, da der Unterschied
zwischen der Zeit des Kopiervorgangs und der Summe aus den Lese- und Schreibzeiten verhältnismäßig gering ist. Im Falle des Kopier-Tests liegt
die HD401LJ an oberster Position, gefolgt vom häuslichen Konkurrenten, der HD501LJ. Trotz niedriger Zugriffszeit und hoher Umdrehungszahl kann
die Raptor X hier nicht auftrumpfen, ebenso wie die MaXLine Pro 500, die deutlich absackt.
FC-Test (Windows-Pattern)
Festplatte
Hitachi CinemaStar 7K500
Schreiben (Zeit in Sekunden)
Lesen (Zeit in Sekunden)
Kopieren (Zeit in Sekunden)
45,286
10,317
54,354
Hitachi Deskstar T7K500
34,354
8,386
40,485
Maxtor DiamondMax 10
57,323
9,573
70,521
Maxtor DiamondMax 11
55,151
9,536
69,500
Maxtor MaXLine Pro 500
61,042
9,661
76,120
Samsung Spinpoint T133
31,594
9,188
33,760
Samsung Spinpoint T166
29,438
8,713
30,594
Seagate Barracuda 7200.10
47,042
9,245
51,875
Seagate Barracuda ES
55,786
8,943
64,458
WD Caviar RE2
43,453
14,453
56,427
WD Caviar SE
40,787
13,098
49,162
WC Caviar SE16
35,369
9,750
54,422
WD Raptor X
34,453
10,781
0
10
20
30
40
50
60
70
80
43,708
0
3
6
9
12
15
0
10
20
30
40
50
60
70
80
Als zweiten Benchmark des FC-Tests wählten wir das Windows-Pattern. Dabei wird besonderen Wert auf alltägliche Schreib- und Lesezugriffe unter
Windows gelegt, weshalb eine hohe Leistung innerhalb dieses Benchmarks in gewisser Weise über die besondere Tauglichkeit des Laufwerks als
Systemplatte Aussage trifft. Besonders hervorheben konnten sich dabei erneut Samsungs HD501LJ und HD401LJ, welche hervorragende Werte
beim Kopier-Durchlauf zeigten. Wie auch beim Programm-Pattern zeigte sich Maxtors MaXLine nicht von der besten Seite, wobei auch Seagates
Barracuda ES keine Glanzleistung vollbrachte. Beide Laufwerke sind aber auch nicht für den Desktop-Markt vorgesehen.
26 - Hardwareluxx - 2/2007
Speicher
Die Preise der SpintpointT166-Modelle sind auf dem Niveau
anderer Laufwerke angesiedelt,
eine Version mit 320 GB kostet im
Handel rund 90,- Euro, während
die 500-GB-Boliden für knapp 140,Euro den Besitzer wechseln.
Seagate Barracuda
7200.10
Testfeldes. Die Barracudas sollten
daher keinesfalls eng zwischen anderen Laufwerken eingebaut werden, sofern keine aktive Belüftung
vorhanden ist. Für HTPCs sind sie
auch eher weniger empfehlenswert, da hier meistens keine akzeptable Belüftung gewährleistet
werden kann.
Je nach gewünschter Laufwerkskapazität sind die 7200.10Modelle (S-ATA) mit Preisen
zwischen 45,- und 320,- Euro im
Handel erhältlich. Die P-ATA-Versionen werden in etwa im gleichen
preislichen Rahmen angeboten.
Das aktuelle Spitzenmodell mit 750
GB kostet dabei rund 385,- Euro,
kleinere Platten gibt es schon für
weniger Geld: Die 250 GB Version
gibt es für 70,- (8 MB Cache) und
75,- Euro (16 MB Cache) im Laden
zu kaufen. Auch hier zeigt sich erneut, dass mehrere kleinere Modelle deutlich billiger sind, als eines
der 750-GB-Prestigeobjekte.
produzierbar) deutlich hörbar waren.
Preislich liegen die RE2-Modelle zwischen 145,- und 165,Euro, abhängig von der Kapazität,
Transferrate und NCQ-Unterstützung.
Western Digital Caviar SE
Western Digital
Caviar RE2
Seagate Barracuda ES
Seagates bekannte Serie der Barracuda-Laufwerke ist aktuell in der
Version 7200.10 zu haben, wobei
hier deutliche Unterschiede bei den
Festplatten bestehen. Die kleinste Version ist mit einer Kapazität
von 80 GB beziffert, während das
Ende der Fahnenstange bei 750
GB liegt. Jedes Laufwerk verfügt
über eine Drehgeschwindigkeit von
7200 rpm und einen 2 bis 16 MB
großen Cache, wobei die Platten
mit mehr Speicherplatz generell
auch mit mehr Cache ausgestattet sind. Für ältere Systeme bietet
Seagate die Barracudas auch mit
P-ATA-Schnittstelle an.
Neben der Tatsache, dass die
Perpendicular Recording Technik
(siehe Info-Kasten) zum Einsatz
kommt, implementieren die Laufwerke darüber hinaus auch noch
„Adaptive Fly Height“, was die Platten-Zuverlässigkeit und Konsistenz
der Schreib-/Leseoperationen positiv beeinflussen soll. Um nicht
durch störende Zugriffsgeräusche
negativ aufzufallen, setzt Seagate
einen sog. „SoftSonic“-Motor, der
einen leisen Betrieb realisieren soll.
NCQ wird ebenfalls unterstützt,
was neben der maximalen Übertragungsrate von bis zu 3 GBit/s für
ausreichende Leistungsreserven
sorgen sollte.
Der Betrieb mit älteren Molexsteckern ist nicht möglich, es muss
zwingend ein S-ATA-Stromanschluss benutzt werden. Positiv ist
allerdings die Option, die Festplatte per Jumper auf eine Transferrate
von 1,5 GBit/s zu limitieren, sofern
dies aus Kompatibilitätsgründen
notwendig sein sollte.
Die Performance unseres
750-GB-Modells ist mehr als akzeptabel, da die Platte in allen
Benchmarks im oberen Feld mitmischen kann. Lediglich bei der
Wärmeentwicklung war das Ergebnis nicht überragend. Mit 48 °C ist
die Festplatte deutlich wärmer als
andere Laufwerke innerhalb des
Mit einer Barracuda ES erhielten
wir von Seagate eine weitere Festplatte für den Artikel. Die ES-Variante ist dabei vorrangig für den
Unternehmenseinsatz („Enterprise“) konzipiert worden.
Die ES-Modelle werden unter
anderem damit beworben, die beste Vibrationstoleranz zu bieten, was
sie gerade in industriellen Umgebungen auszeichnen soll. Ebenso
hebt Seagate die Zuverlässigkeit
des Laufwerks hervor, da dessen
MTTF (siehe Kasten) bei 1.2 Millionen Stunden liegt. Die Laufwerke
sind nur mit S-ATA-Interface erhältlich, variieren aber zwischen 250
und 750 GB in der Kapazität bei
Cachegrößen von 8 bis 16 MB.
Die maximale Transferrate
liegt bei 3 GBit/s, sofern nicht per
Jumper auf 1,5 GBit/s geschaltet
wird. Als Aufzeichnungstechnik
verwenden die ES-Platten Perpendicular Recording, ebenso wird
NCQ unterstützt.
Innerhalb der Testläufe mit
den Benchmarkprogrammen lag
die Barracuda ES konstant im oberen Mittelfeld, wobei das Ergebnis
beim FCT Windows-Pattern (Lesen) einen Spitzenwert darstellt.
Wie auch die Barracuda
7200.10 wird die ES deutlich wärmer als die Modelle anderer Hersteller: Mit einer Lasttemperatur
von 46 °C empfiehlt sich die aktive
Kühlung der Festplatte, um keine
Überhitzung und daraus resultierende Datenverluste zu riskieren.
Die Händlerpreise für die ESLaufwerke liegen um einige Euro
über denen der anderen Festplatten, was aufgrund des industriellen
Leistungsprofils kein Wunder ist.
Von den bekannten Caviar-Festplatten des Herstellers Western
Digital haben wir die RE2 mit in die
Übersicht aufgenommen. Wie bei
Maxtors MaXLine und Seagates
ES gehört auch die RE2 zu einem
Laufwerk der Server-Klassen, das
für Dauereinsätze von 24 Stunden
bei einer 7 Tage Woche ausgelegt
ist. Die RE2-Modelle gibt es nur mit
S-ATA-Anschluss und in Kapazitäten von 400 und 500 GB. Weitere
Versionen sind bisher nicht erhältlich. Der Zwischenspeicher liegt
bei 16 MB, während die Datenscheiben mit 7200 Umdrehungen
pro Minute im Gehäuse rotieren.
Durch das S-ATA-Protokoll ist eine
maximale Transferrate von 3
GBit/s möglich. Die Laufwerke mit
YR-Kennung bieten zusätzliche
Unterstützung für NCQ, während
sie dabei nur 1,5 GBit/s bieten.
Versionen mit YS-Kennung verfügen dafür über volle 3 GBit/s, aber
kein Native Command Queuing.
Wahlweise kann die Stromzufuhr über einen Molexstecker oder
den gesonderten S-ATA-Anschluss
gesichert werden. Obwohl die RE2
Plätze für Jumper-Einstellungen
bietet, werden diese nicht weiter
auf der Festplatte bzw. der Website
dokumentiert.
In puncto Leistung ist die RE2
leider kein Wunderwerk, einige der
erreichten Werte liegen zwar im
guten Bereich, für eine wirkliche
Spitzenplatzierung hat er aber nicht
gereicht. Teilweise sind deutliche
Einbrüche zu erkennen, gerade
beim Lesen/Kopieren im FCT-Test
mit Windows- und Programm-Pattern waren keine Glanzergebnisse
zu verzeichnen.
Negativ fiel uns die Geräuschentwicklung auf, da die
Zugriffsgeräusche des Laufwerks
innerhalb einiger Benchmarks (re-
Ein weiteres Modell aus Western
Digitals Caviar-Serie bilden die SEModelle. Diese sind in Größen zwischen 40 und 320 GB erhältlich,
wobei sie ursprünglich dem P-ATASegment erwachsen sind. Mittlerweile sind einige Laufwerke mit
dem S-ATA-Port ausgestattet worden, was sie auch für aktuelle Systeme einsatzfähig macht. Die Rotationsgeschwindigkeit beläuft sich
auf 7200 rpm, es kommt ein 8 MB
großer Cache zum Einsatz.
Sowohl ein Molex-Stromanschluss, als auch die Möglichkeit
zur Beeinflussung der Transferrate
durch einen Jumper sind gegeben.
Native Command Queuing wird
leider nicht unterstützt. Die Beurteilung der Festplatten-Leistung
ist aufgrund der relativ mageren
Leistung recht eindeutig. Wirklich
absetzen kann sich die WD2500JS
in keinem Benchmark, was sicherlich auch mit dem effektiven
Marktalter der Serie zu tun hat. Die
neuen Verfahren und Technologien
wurden allesamt in anderen Serien
implementiert, weshalb die SE-Serie lediglich im unteren Preis- und
Leistungssegment anzutreffen ist.
Was die WE2500JS in diesem
Artikel hervorhebt, ist vor allen Dingen der aktuell niedrigste Preis pro
Gigabyte Speicherplatz. Mit nur
0,25 Euro/GB sind die 250 GB der
Festplatte ein Schnäppchen.
Western Digital
Caviar SE16
Ein anderes Modell, diesmal ein
Laufwerk der Caviar-SE16-Serie
Hardwareluxx - 2/2007 - 27
Speicher
Futuremark PCMark 2005 (HDD-Testsuite)
Festplatte
SiSoft Sandra 2007 (Dateisystem-Laufwerksindex)
Ergebnis
Festplatte
Ergebnis (MB/s)
Hitachi CinemaStar 7K500
6032
Hitachi CinemaStar 7K500
54,0
Hitachi Deskstar T7K500
7183
Hitachi Deskstar T7K500
64,3
Maxtor DiamondMax 10
6564
Maxtor DiamondMax 10
55,0
Maxtor DiamondMax 11
6400
Maxtor DiamondMax 11
55,6
Maxtor MaXLine Pro 500
6008
Maxtor MaXLine Pro 500
56,0
Samsung Spinpoint T133
5869
Samsung Spinpoint T133
60,0
Samsung Spinpoint T166
6581
Samsung Spinpoint T166
70,0
Seagate Barracuda 7200.10
6259
Seagate Barracuda 7200.10
65,6
Seagate Barracuda ES
5875
Seagate Barracuda ES
64,0
WD Caviar RE2
6080
WD Caviar RE2
51,0
WD Caviar SE
5516
WD Caviar SE
51,0
WC Caviar SE16
6322
WC Caviar SE16
58,0
WD Raptor X
7321
WD Raptor X
57,3
0
1000 2000 3000 4000 5000 6000 7000 8000
Die HDD-Testsuite von Futuremarks PCMark vereinigt einige Laufwerks­
tests in sich, welche miteinander verrechnet die Gesamtleistung der
Festplatte in Punkten ausdrücken sollen. An die Spitze können sich hier
die Boliden von Seagate und Hitachi setzen, während die Caviar SE das
Schlusslicht bildet. In diesem Benchmark ist zu erwarten, dass alle Parameter der Festplatte Einfluss auf das Ergebnis nehmen, unklar ist lediglich deren jeweilige Stärke.
von Western Digital, fand ebenfalls
den Weg in die Redaktionsräume.
Diese Modelle sind vorrangig für
den Desktop-Einsatz gedacht und
mit Kapazitäten zwischen 250 und
500 GB im Handel zu finden. Auch
bei dieser Reihe verbaut Western
Digital weiter konsequent die älteren Molexanschlüsse, um eine
größtmögliche Kompatibilität zu
den Netzteilen zu gewährleisten,
ohne Adapterstecker verwenden
zu müssen. Darüber hinaus verfügt
die SE16 über eine Jumperleiste,
welche die Transferrate von maximal 3 GBit/s auf 1,5 GBit/s limitieren kann. Alle Laufwerke besitzen
einen Cache von 16 MB, die Umdrehungsgeschwindigkeit liegt bei
7200 rpm. Modelle mit dem älteren
P-ATA-Interface sind nicht im Portfolio, weshalb der Einsatz vollkommen auf S-ATA-Systeme beschränkt ist.
In den Benchmarks schnitt
die SE16 deutlich besser ab, als
die ebenfalls von WD stammende
RE2. Auffällig ist die wirklich gute
Leseleistung im FCT-ProgrammPattern, ebenso wie das Ergebnis
im FCT-Windows-Pattern. Hier
schneidet sie also sehr gut ab. Der
zusätzliche Leistungsabfall beim
simultanen Schreiben/Lesen auf
die Festplatte ist auch bei allen anderen Laufwerken gegeben, was
nicht weiter verwundert.
Mit einer Lasttemperatur, die
bei knapp 40° C liegt ist die SE16
damit gleichauf mit den Kollegen
anderer Hersteller. Die SE16-Platten bewegen sich in einem Preisrahmen von 70,- (250 GB) bis 210,Euro für das 500 GB Laufwerk,
was nicht unbedingt als teuer zu
bezeichnen ist.
28 - Hardwareluxx - 2/2007
Western Digital Raptor X
Die Festplatte mit der größten Publicity der letzten Zeit dürfte ganz
klar Western Digitals Raptor X sein.
Dabei ist das Laufwerk mit einem
bislang einmaligen „Fenster“ ausgestattet, das einen Einblick auf
die tatsächliche Arbeit der Schreibund Lesevorgänge ermöglicht. Aufgrund dieses Fensters haben sogar
schon einige Gehäusehersteller,
wie beispielsweise Silverstone, angepasste Gehäuse mit freier Sicht
auf die Festplatte vorgestellt. Doch
mit diesem Hingucker nicht genug,
drehen die Platte zudem mit 10.000
Umdrehungen pro Minute, was
eine Besonderheit im Desktop-Bereich darstellt. Der Cache ist mit 16
MB beziffert, ebenso wie NCQ unterstützt wird.
In Relation zu den anderen
Laufwerken fällt allerdings auf,
dass die Raptor X nur S-ATA mit
1,5 GBit/s bietet und auch die
Speicherkapazität mit lediglich 150
GB relativ marginal ausfällt. Bei
einem Preis von rund 220,- Euro
pro Laufwerk ergibt dies immerhin
knapp 1,5 Euro pro GB, deutlich
mehr als die 0,3 Euro / GB anderer
Hersteller.
Natürlich, die Benchmarks
sind im oberen Viertel zu finden,
0
10
20
30
40
50
60
70
80
Auch SiSofts Sandra 2007 setzt innerhalb des Laufwerks-Indexes die
Ergebnisse verschiedener Einzeltests zusammen, um ein globales Ranking unter Gewichtung der einzelnen Faktoren zu ermöglichen. Angesichts
der Ergebnisse wird direkt klar, dass Futuremark und SiSoft ihre Tests
anders durchführen und bewerten, da sonst die gleichen Laufwerksplatzierungen zu erwarten wären. Hier ist allerdings das Modell von Samsungs
Spinpoint-T166-Serie führend.
dennoch hätten wir deutlich mehr
erwartet. Teilweise stellen sogar
andere Laufwerke die Raptor X
in den Schatten, was den beiden
Samsungs wie auch der Deskstar
beim FCT-Schreiben gelingt. Ungeschlagen ist WDs Proband
allerdings bei der durchschnittlichen Leserate von HDTach, ein
Wert von rund 77 MB/s ist wirklich
Spitzenklasse. Die Temperatur liegt
in einem moderaten Bereich um 42
°C, nicht besonders niedrig, aber
auch nicht so hoch wie die Platten
von Seagate. Für eine 10.000-rpmFestplatte ist diese Temperatur
sehr gut.
Bezogen auf die von uns gemessene Leistung ist die Raptor
X ganz klar als optischer Leckerbissen in Modding-PCs oder ähnlichen Umgebungen mit „Einsicht“
geeignet. Für den Einsatz in „geschlossenen“ Umgebungen gibt
es sicherlich andere Laufwerke,
die deutlich mehr Leistung und
Speicherplatz mit sich bringen,
während sie auch noch den Geldbeutel schonen. Neben der Raptor
X gibt es auch die normale Raptor
(WD1500ADFD), die kein Fenster
besitzt und im Serverbereich eingesetzt werden kann.
Fazit
Festplatten gibt es – wie auch
deren Anwendungsgebiete – wie
Sand am Meer. Die Nominierung
eines Laufwerkes für einen ganz
besonderen
Anwendungszweck
ist nicht uneingeschränkt möglich,
viel zu undifferenziert sind die individuell benötigten Leistungsprofile.
Zugriffszeit, Lautstärke, Schreibleistung, Schocktoleranz, Fehleran-
fälligkeit, all diese Eigenschaften
können die Platten in unterschiedlichen Güteklassen bereitstellen.
Im Endeffekt kommt es auf genau
diese Nuancen an, die kaufentscheidend sein können.
Für den HTPC sollte es eher
ein leises Modell ohne Hitzewallungen sein, geeignet sind hier
Samsungs Spinpoints ebenso wie
WDs Caviar-Serie. Eine Barracuda
sollte in engen und schlecht belüfteten PCs eher gemieden werden.
Optisch bildet natürlich die
Raptor X einen Augenschmaus
der besonderen Art, doch auch der
will bezahlt werden. Eigentlich ist
dieses Modell eher eine Serverfestplatte, die erst im Raid ihre Performance richtig ausspielen kann.
Wegen des durchsichtigen Covers
ist ein Einbau in ein „fensterloses“
PC-Gehäuse fast zu schade.
Die Barracudas von Seagate
zeichnen sich ebenfalls durch solide Leistungswerte aus, werden
aber im Betrieb eindeutig zu warm.
Für temperatur-sensitive Umgebungen sind eher Laufwerke der DiamondMax-Serie oder Samsungs
Spintpoint zu empfehlen.
Die Cinema- und DeskstarPlatten von Hitachi liefern eine
hohe Leistung zu einem guten
Preis, sind aber den Spinpoints
noch unterlegen.
In der Gesamtbeurteilung
lassen sich die Samsung-Modelle
als klarer Sieger nennen, da sie
eine sehr gute Leistung zu niedrigen Preisen bereitstellen, wobei
weder Geräuschkulisse noch Temperaturen negativ auffallen. Die
Samsung Spinpoint T166 zeichnen
wir demnach mit unserem PreisLeistungs-Award aus.