CineCologne Programm

Transcription

CineCologne Programm
deine stadt
„Willkommen im Kinoherbst“, Kölns sechster
CineCologne Eröffnung
Jahreszeit. CINEPÄNZ, exposed, Kurzfilmfestival
Köln – Unlimited und VIDEONALE.scope – vier
Filmfeste, über 200 Filmprogramme, mehr als
75 Filmveranstaltungen, internationale Gäste,
Premieren, Workshops, Programmkooperationen
und Rahmenprogramme laden ein, die länger werdenden Abende zusammen im Kino zu verbringen.
Zum ersten Mal in diesem Jahr setzt CineCologne
einen thematischen Fokus: mit dem Aufbruch aus
sozialen Missständen, persönlichen Miseren und
globalen wie lokalen Krisen beschäftigen sich die
Sadakat (Fidelity)
vier Programme im Genre des Kurz-, Experimental-
D 2014, Spielfilm, 25 Min., R: İlker Çatak, OmU
und Kinderfilms. Der Themenschwerpunkt wird
Istanbul 2014, Zeiten des Umbruchs. Aslı lebt in
von Mittwoch bis Samstag, jeweils 19.30 Uhr in der
Alten Feuerwache gezeigt.
Am Dienstag, 17. November um 19.30 Uhr im
Filmhaus laden die vier beteiligten Festivals Sie ein,
gemeinsam die Eröffnung von CineCologne 2015 zu
feiern. Um dies angemessen cineastisch zu begehen,
zeigen wir – neben Filmausschnitten und Trailern
aus allen Festivalprogrammen – als Eröffnungsfilm
Sadakat (Fidelity) des deutsch-türkischen Regisseur
İlker Çatak. Sein Abschlussfilm an der Hamburg
Media School gewann gerade den Studentenoscar
für den besten ausländischen Kurzfilm. Und er sitzt
stabilen Verhältnissen. Aber die gesellschaftlichen
Unruhen erreichen auch sie: In einer spontanen Aktion bietet sie einem politischen Aktivisten Schutz
und hilft ihm einer Verhaftung zu entkommen.
Dadurch geraten sie und ihre Familie ins Visier der
Polizei. Aslı ist zerrissen zwischen dem Wunsch
nach Sicherheit und dem Drang, weiterhin couragiert zu agieren. Als ihr Mann Gökhan den Flüchtigen schließlich verrät, um Aslı und die Familie vor
Konsequenzen zu bewahren, erschüttert das die
Beziehung massiv. Sadakat ist eine Geschichte über
Mut und die Unaufhaltsamkeit von Veränderungen.
in der diesjährigen Jury des Kurzfilmfestivals Köln –
Unlimited.
stadtrevue.de
Di, 17.11., 19.30 Uhr
Filmhauskino
Maybachstr. 111
Joachim Steinigeweg, CINEPÄNZ
Grafische Gestaltung: Studio Carmen Strzelecki
Die perfekte Musik, der schöne Film,
der gerechte Zorn, das letzte Bier.
Wo steckt das gute Leben.
StadtRevue — Das Monatsmagazin für Köln
Illustration: Rinah Lang
Viel Spaß im Kino!
Wir freuen uns auf Sie am
Stephan Sarasi, exposed
Christine Bernau & Johannes Duncker,
Kurzfilmfestival Köln – Unlimited
Tasja Langenbach, VIDEONALE.scope
1
Willkommen
INHALT
Willkommen ..................................................................................
CineCologne Orte & Tickets ........................................................
CineCologne Programmübersicht ...................................................
CineCologne Fokus Aufbruch ........................................................
CineCologne Kooperationen & Filmvermittlung ............................
CineCologne Kooperation: Kurzes für Kurze & 8ung! ..............
KURZFILMFESTIVAL KÖLN – UNLIMITED ................................
Wettbewerbe und Preise ...............................................................
Deutscher Wettbewerb: In us we trust .............................................
Deutscher Wettbewerb: Magische Momente & Was du nicht siehst ..........
Deutscher Wettbewerb: Real Fiction & Von Schritten und Rissen ............
New Aesthetic: Perspectives ..........................................................
1
3
4
10
12
14
Kölner Fenster I & II ...................................................................
Best of Festivals & Spotlight: Don Hertzfeldt .....................................
Shorts on Wheels & Dank ............................................................
EXPOSED ...................................................................................
Europäische Erste Filme: Bube Stur, Sivas & Das Floß! .........................
Europäische Erste Filme: French Blood & Wintergast ...........................
Europäische Erste Filme: Sibylle, Eismädchen & Im Spinnwebhaus ..........
Fokus NRW: Freiräume & Schnick Schnack Schnuck ............................
Filmhauskino Köln
Maybachstraße 111
U-Bahn Hansaring
Filmpalette
Lübecker Str. 15
U-Bahn Ebertplatz oder Hansaring
27
29
30
31
32
Metropolis
Ebertplatz 19
U-Bahn Ebertplatz
Odeon
Severinstraße 81
U-Bahn Severinstraße oder
Chlodwigplatz
Anfänge der Nouvelle Vague: Außer Atem, Die Enttäuschten &
VIDEONALE.SCOPE ...................................................................
35
37
Werkschau Christoph Girardet & Matthias Müller I–III .........................
Normalpreis
7,– Euro
Ermäßigt
5,– Euro
Filmforum NRW im Museum
Ludwig
Bischofsgartenstraße 1
U-Bahn Dom/Hauptbahnhof
23
24
25
26
33
Alte Feuerwache
Melchiorstraße 3
U-Bahn Ebertplatz
Filmclub 813 e.V.
Kino 813 in der BRÜCKE
Hahnenstraße 6
U-Bahn Neumarkt
15
17
18
19
20
22
Im Zeichen des Löwen .................................................................
Cine Cologne TICKETs
Cinenova
Herbrandstraße 11
U-Bahn Leyendeckerstr.
New Aesthetic: Yes, We Scan! &
Gastprogramm: Global Control and Censorship ..................................
Cine Cologne Orte
Werkschau Christoph Girardet & Matthias Müller IV &
Wie wir sehen (KHM) I & II ...........................................................
Werkschau Joseph Cornell I, II & Joseph Cornell und seine Wegbegleiter ...
CINEPÄNZ .................................................................................
Wettbewerb Kölner Premieren ........................................................
Cinepänz Specials .......................................................................
2
Inhalt
38
39
41
43
46
3
CineCologne Orte & Preise
CineCologne-Festivalpass
Gültig für alle CineCologne-Veranstaltungen an allen Festivaltagen
Erhältlich an allen Festivalorten und bei
koelnticket.de
Normalpreis
30,– Euro
Ermäßigt
25,– Euro
Fachbesucher & Presse
15,– Euro
nur mit Akkreditierung unter:
www.cinecologne.de
10.00h
Von einem, der auszog …
vor
18.00
Uhr
(S.48)
(S.48)
(S.46)
(S.33)
21.00h
Außer Atem
(S.29)
19.00h
Bube Stur
CINEPÄNZ
19.00h
Deutscher
Wettbewerb:
In Us We
Trust (S.48)
(S.47)
(S.38)
21.30h
Wie wir sehen.
KHM-Programm I
(S.10)
(S.37)
19.00h
Girardet &
Müller I
exposed
KFFK-Unlimited
(S.25)
21.30h
Best of
Festivals
17.00h
Boy 7
(S.44)
(S.44)
(S.43)
15.00h
Das Labyrinth
(S.47)
10.15h
Boy 7
10.00h
Mister
Twister …(S.44)
VIDEONALE.scope
15.00h
Mune –
Der Wächter
des Mondes
(S.43)
15.00h
Antboy
(S.48)
10.15h
Das Labyrinth
19.30h
Aufbruch
@Kurzfilmfestival Köln –
Unlimited:
Kurzfilmprogramm
FILMCLUB
813
15.15h
Der Junge und
die Welt
(S.48)
CineCologne
18-23h
ALTE
FEUERWACHE
10.15h
Zugvögel
(S.43)
FILMPALETTE
10.00h
Rettet Raffi!
10.00h
Cine
Cologne
Eröffnung
19.30h
FILMHAUSKINO
CINECLOGNE
CINECLOGNE
METROPOLIS
ODEON
Mister Twister … (S.44)
Rico, Oskar…
vor
18h
FILMFORUM
NRW
18.11.2015
CINENOVA
17.11.2015
MI
18-23h
DI
15.00h
15.00h
15.00h
Gespensterjäger (S.47)
Zugvögel (S.44)
Antboy (S.46)
Bande des filles (S.46)
10.15h
10.15h
(S.43)
10.00h
Giraffada (S.47)
10.00h
Melodie des Meeres (S.43)
10.00h
Das große Geheimnis
15.00h
Käpt‘n Säbelzahn (S.48)
(S.46)
10.15h
About a Girl
15.00h
Mune – Der Wächter
des Mondes (S.44)
vor
18.00
Uhr
(S.43)
15.00h
Das große Geheimnis
(S.44)
10.00h
Mune –
Der Wächter
des Mondes
(S.43)
13.00h
Gespensterjäger (S.47)
15.00h
Der Junge und die Welt
(S.44)
12.00h
Zugvögel
15.00h
Melodie des Meeres (S.43)
ERÖFFNUNGSFEIER
ODEON
17.11.2015
(S.47)
17.00h
Gespensterjäger
10.15h
11.00h
Kurzes für Kurze (S.14)
Der Junge und die Welt (S.43)
10.00h
Rico, Oskar und das
Herzgebreche (S.48)
13.00h
Rico, Oskar und das
Herzgebreche (S.48)
11.00h
Rettet Raffi!
METROPOLIS
9.00h
Antboy (S.46)
12.00h
Armans Geheimnis, Teil 1–7,
FILMHAUSKINO
CINEPÄNZ VORPROGRAMM
DI
15.00h
Rico, Oskar und das
Herzgebreche (S.48)
(S.44)
16.11.2015
(S.44)
14.00h
Von einem, der auszog …
15.11.2015
CINENOVA
14.11.2015
MO
vor
18.00
Uhr
SO
vor
18.00
Uhr
SA
(S.19)
CineCologne
(S.43)
15.00h
Das große
Geheimnis
10.15h
Boy 7(S.47)
(S.44)
(S.31)
22.00h
Sibylle
(S.30)
20.00h
Wintergast
(S.32)
18.30h
Freiräume
(S.46)
16.00h
About a
Girl
(S.48)
14.15h
Rico, Oskar
und das
Herzgebreche
(S.30)
22.00h
French Blood
(S.29)
20.00h
Das Floß!
(S.29)
18.00h
Sivas
(S.46)
16.00h
Bande des
filles
(S.46)
CINEPÄNZ
(S.20)
21.30h
Deutscher
Wettbewerb:
Real Fiction
(S.19)
19.00h
Deutscher
Wettbewerb:
Was Du
nicht siehst
10.00h
Zugvögel
vor
18.00
Uhr
(S.47)
20.11.2015
18.0023.00
Uhr
(S.18)
19.30h
Aufbruch
@VIDEONALE.
scope: Videoprogramm
ALTE
FEUERWACHE
(S.37)
19.00h
Girardet &
Müller II
FILMCLUB
813
(S.48)
METROPOLIS
exposed
(S.38)
23.00h
Wie wir
sehen.
KHM-Programm II
(S.38)
21.30h
Girardet &
Müller IV
(S.19)
16.00h
Deutscher
Wettbewerb:
Magische
Momente
(S.25)
21.30h
Spotlight:
Don
Hertzfeldt
(S.11)
19.30h
Aufbruch
@exposed:
Neuland
(S.10)
(S.47)
15.00h
Giraffada
10.15h
Hördur
10.15h
Das Labyrinth (S.43)
(S.26)
19.00h
Shorts
on Wheels
(S.14)
10.00h
Kurze
für Kurze
WEITERE
VIDEONALE.scope
(S.44)
15.00h
Zugvögel
(S.48)
10.00h
Rico, Oskar... (S.48)
(S.48)
15.00h
Rettet
Raffi!
(S.46)
10.15h
Bande
des filles
(S.43)
10.00h
Melodie
des
Meeres
ODEON
CINECLOGNE
10.00h
Gespensterjäger (S.47)
KFFK-Unlimited
(S.24)
23.00h
Kölner
Fenster II
(S.24)
21.00h
Kölner
Fenster I
(S.39)
19.00h
Cornell I
(S.37)
21.00h
Girardet &
Müller III
(S.44)
15.00h
Mister
Twister auf
der Bühne
(S.48)
10.15h
Hördur
16.00h
Deutscher
Wettbewerb:
In Us We
Trust
FILMPALETTE
10.15h
Giraffada
14.30h
Antboy
FILMHAUSKINO
10.00h
Käpt‘n
Säbelzahn
19.00h
Deutscher
Wettbewerb:
Magische
Momente
FILMFORUM
NRW
10.00h
Gespensterjäger (S.47)
CINENOVA
19.11.2015
FR
18.0023.00
Uhr
vor
18.00
Uhr
DO
(S.20)
21.30h
Deutscher
Wettbewerb:
Von Schritten
und Rissen
19.00h
New
Aesthetic:
Yes, We
Scan! (S.23)
(S.22)
17.00h
New
Aesthetic:
Perspectives
FILMFORUM
NRW
15.00h
Von einem,
der auszog …(S.44)
(S.14)
13.00h
8ung!
(S.14)
11.00h
Kurzes
für Kurze
(S.48)
14.30h
Hördur
(S.43)
14.00h
Das
Labyrinth
13.00h
Wir
machen
Film (S.48)
ODEON
(S.13)
11.00h
Wenn Bilder laufen
lernen!
(S.12)
10.30h
Schallplattenanimation
(S.12)
VideoclipWorkshop
10.00h
(S.12)
15.00h
Besuch im
Trickstudio
Lutterbeck
12.00h
Meet the
makers
(S.13)
11.00h
Wenn
Bilder laufen lernen!
(S.13)
10.30h
TrickfilmPraxis &
Theorie
(S.12)
10.00h
VideoclipWorkshop
WEITERE
exposed
15.00h
Cinepänz Gewinnerfilm
CINEPÄNZ
14.00h
Giraffada (S.47)
14.30h
Der Junge und die Welt (S.43)
vor
18.00
Uhr
CineCologne
12.00h
Das große Geheimnis (S.43)
29.11.2015
KFFK-Unlimited
VIDEONALE.scope
14.30h
Melodie des Meeres (S.43)
11.30h
Rettet Raffi! (S.48)
14.00h
Cinepänz Gewinnerfilm
16.00h
Boy 7 (S.47)
ODEON
CINEPÄNZ NACHSPIEL
(S.48)
13.00h
Käpt‘n
Säbelzahn
METROPOLIS
15.00h
Käpt‘n Säbelzahn (S.48)
FILMHAUSKINO
(S.39)
21.00h
Cornell &
seine Wegbegleiter
(S.39)
19.00h
Cornell II
FILMCLUB
813
13.30h
Mune – Der Wächter des Mondes (S.44)
(S.20)
(S.11)
Aufbruch
@CINEPÄNZ:
Kaddisch für
einen Freund
19.30h
ALTE
FEUERWACHE
14.15h
Antboy (S.46)
(S.33)
17.00h
Die Enttäuschten
(S.33)
16.00h
Deutscher
Wettbewerb:
Von Schritten
und Rissen
(S.20)
(S.32)
15.00h
Im Zeichen
des Löwen
21.30h
Deutscher
Wettbewerb:
Real Fiction
16.00h
Deutscher
Wettbewerb:
Was Du nicht
siehst (S.19)
FILMPALETTE
22.00h
Schnick
Schnack
Schnuck
(S.31)
20.00h
Im Spinnwebhaus
(S.31)
18.30h
Eismädchen
(S.48)
14.00h
Armans
Geheimnis,
Folge 8-13
FILMHAUSKINO
CINECLOGNE
14.30h
Rettet Raffi! (S.48)
CINENOVA
28.11.2015
21.30h
Preisträgerfilme 2015
19.30h
Preisverleihung (S.17)
17.00h
New
Aesthetic:
Panel
(S.23)
15.00h
New Aesthetic Gast:
Global Control and Censorship, ZKM
22.11.2015
15.00h
Der Junge
und die
Welt(S.43)
(S.47)
13.30h
Giraffada
CINENOVA
21.11.2015
SO
vor
18.00
Uhr
SA
18.0023.00
Uhr
vor
18.00
Uhr
SO
18.0023.00
Uhr
vor
18.00
Uhr
Sa
Cine Cologne FOKUS
Unter dem Titel Aufbruch präsentieren die vier CineCologne-Festivals erstmals an vier Abenden
ein gemeinsames Programm. Die
Welt ist in Bewegung und das
bewegte Bild nimmt sich den unterschiedlichen Rhythmen dieser
Bewegungen an: in den verschiedenen filmischen Genres – wie
Kurzfilm, Spielfilm, Kinderfilm
und Experimentalfilm –, für die
die einzelnen Festivals stellvertretend stehen, spiegelt sich die
ganze Brisanz und Wucht der
Geschichten von Menschen, die
sich über alle Grenzen hinweg
in Bewegung setzen und an
neuen unbekannten Orten ihr
Glück suchen. Aufbruch steht
in diesem Programm für den
Ausbruch aus alten Strukturen
und das langsame Zusammenfügen neuer Gewissheiten aus den
Splittern vergangener Bilder und
Erzählungen.
Over, Jörn Threlfall,
UK 2015, 14‘
Nacht, Grenze, Morgen,
Tuna Kaptan & Felicitas Sonvilla,
D 2013, 30‘
Shipwreck, Morgan Knibbe,
NL 2014, 15‘,
Aïssa, Clément Tréhin-Lalanne,
F 2014, 8‘
Ricsi, Gabor Hörcher, HU 2014,
15‘
Migration, Flucht, Völkerwanderung? Die Welt bewegt uns und
wir bewegen uns in der Welt,
entgegen oder gerade wegen der
Strukturen, die uns forttreiben,
festhalten oder abschotten.
10
CineCologne Fokus
Kaum eine Debatte unserer Zeit
wird kontroverser und breitspuriger geführt als diese – was ist
am Aufbrechen ein Verbrechen,
wer darf wie darüber sprechen,
ohne sich dabei einen abzubrechen? Das Programm Aufbruch
ist der Versuch, einen thematisch gerahmten Ausschnitt
des zeitgenössischen Kurzfilms
zeigen zu lassen, was er als
Teil gegenwärtiger Diskurse
aufnimmt und vor allem wie er
filmisch davon erzählt. Führt der
internationale Kurzfilm Debatte
oder lässt er sich von der Debatte führen?
In Shipwreck entfalten sich
Erinnerungen flüsternd, unter
donnernden Bildern und Klängen aus dem anrüchigsten Hafen
Europas. Ricsi erfährt angesichts
der bevorstehenden Haft erneut,
wie gefangen in Armut und
Perspektivlosigkeit er eigentlich
schon immer war. Bezeichnend
blind werden in Over die symbolhaften Alarmsirenen ausgeknipst, selbst wenn oder gerade
weil sie im eigenen Vorgarten
läuten. Aïssa wird der subtilen
Gewalt banaler Bürokratie und
medizinischer Nüchternheit
wehrlos ausgeliefert und Nacht,
Grenze, Morgen setzt auf Nähe,
um den Antagonismus von Opfer und Täter als Scheinriesen zu
enttarnen. Sie alle lassen ihren
Blick an den wunden Stellen
nicht einfach vorbeischweifen,
von Vereinfachungen nicht blenden und treffen dabei verschiedene Töne, die lange nachklingen
werden.
Ein Programm von
Kurzfilmfestival Köln –
Unlimited.
Mi, 18.11., 19.30h
Alte Feuerwache
Unlike the Worm in the Apple interpretiert das Gefangensein im
Schoß der Mutter Natur in Anlehnung an Stan Brakhage neu,
während in Rebeca der Filmemacher nach filmischen Mitteln und
Wegen sucht, den Selbstmord
der eigenen Großmutter als
einzigen Ausweg nachzuvollziehen. Zum Abschluss des
Programms zieht 3 Minutes in
America den Betrachter in den
Sog schicksalhafter Autofahrten aus Hollywoodklassikern
während Under Construction
die Auseinandersetzungen um
die Vertreibung chinesischer
Bürger aus ihren angestammten
Häusern eindrucksvoll auf die
Leinwand bannt.
Antti Tanttu, Solitude, 2004,
4:00 Min
Mahdi Fleifel, Xenos, 2013,
12:00 Min
Ulu Braun, Die Flutung von
Viktoria, 2004, 25:00 Min
Henrik Lund Jorgensen,
Friends He Lost at Sea, 2009,
5:36 Min
Judith Raum, Unlike the Worm
in the Apple (Stan Brackhage
revisited), 2005, 10:40 Min
Gonzalo Rodriguez, Rebeca,
2009, 24:00 Min
Kai Zimmer, 3 Minutes in
America, 1996, 3:00 Min
Zhenchen Liu, Under Construction, 2007, 09:55 Min
Ein Programm von
VIDEONALE.scope.
Do, 19.11., 19.30h
Alte Feuerwache
Einsam auf einer Felsgruppe
stehend, schreibt in Solitude eine
Person mit Hilfe des Flaggenalphabets die Erkenntnis in den
Wind „Solitude is luxury when it
is voluntary“ und umschreibt damit genau den Zustand zwischen
Selbst-und Fremdbestimmung,
der für die Arbeiten dieses Programmes bestimmend ist.
ge zu Fuss überquert hat. Oder
die albanischen Geschwister Nazlije und Ismail, die ihre Heimat
aus familiären Gründen verlassen
haben. Wie die drei hoffen alle in
Christian Zinggs Klasse, ihre Vergangenheit hinter sich zu lassen
und in Europa ihre Träume leben
zu können. Der Lehrer macht
sich und ihnen keine Illusionen
darüber, dass es schwierig ist,
in einem fremden Land einen
Einstieg zu finden. Gleichwohl
wird Herr Zingg nicht müde, den
Glauben seiner Schülerinnen und
Schüler an sich selbst und an eine
bessere Zukunft zu stärken.
Anna Thommens öffnet den
Blick in eine Welt, die man so
kaum kennt. Gekonnt verwebt
sie verschiedene, einfühlsam
beobachtete Geschichten, ein
sensibler und eindringlicher Film.
„Ein Film, wie ein Geschenk des
Himmels. Ein Hoffnungsstrahl. Ein
Film, der zeigt, was alles möglich ist
mit Menschlichkeit und Mitgefühl.“
ZDF heute-journal
Anna Thommen: 1980 geboren,
selbst Lehrerin, später Regiestudium in Zürich.
Neuland ist ihr erster
Langfilm.
www.neuland-film.de
Neuland
CH 2014, Dokumentarfilm, DF,
93 Min., Regie: Anna Thommen
Kamera: Gabriela Betschart
Produktion: Fama Film
mit: Ehsanullah Habibi,
Nazlije Aliji, Christian Zingg
Xenos erzählt ohne beschönigende Umschweife die hoffnungslose Geschichte palästinensischer Flüchtlinge in Athen während die Trickfilmanimation Die
Flutung von Viktoria eine
Reisegruppe lakonisch in den
Untergang der alten und die Auferstehung einer neuen, anderen
Welt begleitet. In Friends He Lost
at Sea folgt der Betrachter den
Gedanken des Protagonisten, der
Szenen aus historischen Gemälden imaginiert und der aktuellen
Realität dabei erschreckend nahe
kommt.
Sie sind weit gereist – per Flugzeug, Zug, Bus oder Boot. Jetzt
finden sie sich in der Integrationsklasse von Lehrer Christian
Zingg in Basel wieder, wo Jugendliche aus aller Welt innerhalb von
zwei Jahren Sprache und Kultur
des Landes kennenlernen. Unter
ihnen der 19-jährige Ehsanullah
aus Afghanistan, der das Meer in
einem Schlauchboot und die Ber11
CineCologne Fokus
Ein Programm von exposed.
Fr, 20.11., 19.30h
Alte Feuerwache
Kaddisch
für einen Freund
Deutschland 2012, Regie: Leo
Khasin, 94 Minuten
empfohlen von 14 bis 17 Jahren
Der 14-jährige Ali ist seit der
Flucht aus dem Libanon vor
vier Jahren in Deutschland
nur geduldet. Als er und seine
Familie in eine neue Wohnung
ziehen, wissen sie noch nicht,
dass in der Wohnung über ihnen
der 84-jährige Jude Alexander lebt. Um in einer Clique
aufgenommen zu werden, muss
Ali eine Mutprobe bestehen und
in die Wohnung von Alexander
einbrechen, doch dieser erwischt
ihn und erstattet Anzeige. Aus
Angst vor der Reaktion des
strengen Vaters vermittelt Alis
Mutter und so kommt es, dass
Ali Alexander in den Ferien bei
Renovierungsarbeiten hilft und
dieser im Gegenzug die Anzeige
zurückzieht. So würden Ali und
seine Familie nicht abgeschoben
werden und Alexander müsste
nicht ins Altersheim. Können
die beiden sich zusammenraufen
und aufeinander zugehen?
Ein Programm von CINEPÄNZ.
Sa, 21.11., 19.30h
Alte Feuerwache
Cine Cologne Kooperationen
Vermittlung von
Medienkompetenz bei
CineCologne
durch das Studio lernt ihr eine
Menge Wissenswertes über das
Trickfilmmachen.
CineCologne fördert die Vermittlung filmischen Wissens
an Schüler_innen. Das Kölner
Kinderfilmfest Cinepänz zeigt jeden Film des Festivalprogramms
in mindestens einer Vorführung
am Vormittag für Schulklassen,
deren Lehrer_innen somit den
Film und dessen Thema zum
Gegenstand des Unterrichts
machen können. Zur Vorbereitung des Unterrichts erarbeitet
Cinepänz Unterrichtsmaterial
zu einzelnen Filmen. Vor allem
auch die Kurzfilmprogramme,
die als Gemeinschaftsprogramm
von Cinepänz und dem Kurzfilmfestival Köln – Unlimited gezeigt
werden, dienen der Vermittlung
von Filmkenntnissen an junge
Zuschauer.
Teilnahmegebühr: 3,00 €
Der Vermittlung von Kenntnissen über Film und Kino an Kinder und Jugendliche dienen auch
die Workshops, die im Rahmen
von CineCologne stattfinden und
die vom Kölner Kinderfilmfest
Cinepänz wie auch vom Kurzfilmfestival Köln – Unlimited
angeboten werden.
Videoclip Workshop für
Kinder und Jugendliche
Anmeldung für die Workshops
unter [email protected]
Besuch im Trickstudio
Lutterbeck
Für Kinder von 8 bis 12 Jahren
Seit Jahren ein Renner im Cinepänz-Programm – der Besuch
im Trickstudio Lutterbeck. Die
Mitarbeiter – alles ausgewiesene
Trickfilmspezialisten – zeigen
euch, wie Comic-Figuren zum
Leben erweckt werden. Wer
möchte einmal sehen, wie
Mickey Mouse zum Hüpfen
gebracht oder ein lieber Hund in
eine gefährliche Bestie verwandelt wird? Bei der Führung
12
CineCologne Kooperationen
So, 15.11., 15.00-17.00h
Trickstudio Lutterbeck,
Neusser Str. 476,
50733 Köln
Wiederholung
Sa, 21.11., 15.00-17.00h
Ab 12 Jahre, Preis: 12,00 €
Du möchtest gerne einmal
Regisseur, Schauspieler, Kameramann, Tonmeister sein, oder bist
einfach ein kreativer Kopf?
Dann mach mit bei unserem
Filmprojekt! In 2 Tagen lernst du
wie ein Film entsteht, was ein
Storyboard und Einstellungen
sind und wie aus der Idee ein
kleiner Clip wird.
Vermittlungsprogramm & Workshops
Empfohlen ab 10 Jahren
Dieser Workshop richtet sich
an Lehrer aller Jahrgangsstufen
und Schulformen, die in ihrem
Unterricht das Thema „Film“
fundiert aufgreifen wollen:
Ergänzend zu einem inhaltlichen
Theorieteil am Vormittag, wird
am Nachmittag selbst ein kleiner
Trickfilm hergestellt. Die hier
vorgestellten Methoden können
in den Unterricht übernommen
werden. Folgende Inhalte sind
von den Dozenten geplant:
mit Kyne Uhlig und Nikolaus
Hillebrand / niky-bilder
Trickfilmwerkstatt Köln
Jeder Teilnehmer verwandelt
eine eigene Schallplatte in ein
Zoetrop: Die Schallplatten
werden in gleichmäßig große
Abschnitte unterteilt, auf diesen
Abschnitten werden nun Ablaufsequenzen gemalt oder geformt
(z.B. eine Blume, die sich öffnet
und wieder schließt oder eine
Figur, die immer wieder über
das gleiche Hindernis springt).
In einem Mini-Stroboskopraum
können die Teilnehmer ihre
Animationen selbstständig und
unmittelbar auf Funktionalität
überprüfen.
Sa, 21.11., 10.30-17.30h
Bürgerhaus Kalk,
Kalk-Mülheimer Str. 58,
51103 Köln, Tel. 987602-0
Sobald ein Ablauf fertiggestellt
ist, wird die Schallplatte
schrittweise in einer kompletten Drehung abgefilmt und am
Rechner der so entstandene Film
angeschaut.
Theorieteil am Vormittag
„Film als Tricktechnik:
Wie Film und Kino unsere
Wahrnehmung verändern“
Und dann ist der magische
Moment erreicht: Die einzelnen
Standbilder werden vom Auge in
einen fließenden Film verwandelt – dieser Effekt, das Grundprinzip des Filmes, verzaubert
immer wieder! Ein Zoetrop ist
entstanden.
Mit professioneller Ausrüstung
erstellen wir in kleinen Gruppen
Werbespots.
Präsentation bei der Preisverleihung des Kurzfilmfestivals
Köln am 22.11., 19.30 Uhr,
Filmforum NRW.
Verpflegung ist inklusive.
Teilnahmegebühr: 5,00 Euro
Sa, 21.11. – So, 22.11.
jeweils 10.00-18.00h
Katholische Hochschule
Köln, Wörthstraße 10,
50668 Köln
Tel. 01501671540
Trickfilm-Praxis & Theorie –
Filmvermittlung für Lehrer
an einem Tag
Schallplattenanimation für
Kinder und Jugendliche
mit Frau Dr. phil. Bettina Henzler,
Universität Bremen
Jedes Kind macht die Erfahrung,
dass es sich klein fühlt gegenüber der Welt der Erwachsenen,
aber dass es auch groß sein kann
gegenüber anderen Kindern,
Tieren, Puppenhäusern… Jeder
Film arbeitet mit dem Verhältnis
von Klein und Groß: Anhand der
Darstellung von Größenverhältnissen lassen sich grundlegende
Aspekte des Kinos wie Projektion, Einstellung, Perspektive,
Montage, Tricks vermitteln. Da
das Motiv Klein/Groß an unsere
Alltagserfahrung anknüpft, eignet sich die in dieser Fortbildung
vorgestellte Methode besonders
gut für die Arbeit mit Kindern.
Ausgehend von dem Sachtrickfilm „Der süße Brei“ (Nikolaus
Hillebrand und Kyne Uhlig,
Eine Kooperation von Cinepänz
und dem Kurzfilmfestival Köln –
Unlimited
So, 22.11., 10.30-13.30h
Bürgerhaus Kalk,
Kalk-Mülheimer Str. 58,
51103 Köln, Tel. 987602-0
13
CineCologne Kooperationen
2014) wird das Verhältnis Klein/
Groß an verschiedenen Filmausschnitten und Tricktechniken aus
der Filmgeschichte erarbeitet.
Wenn die Bilder laufen
lernen!
Daumenkino einmal anders im
Animationsstudio der
Kunsthochschule für Medien
Für Kinder von 8 bis 13 Jahren
Erleben, wie die Illusion von
Bewegung entsteht und einen
eigenen Trickfilm machen!
Praxisteil am Nachmittag:
„Schallplattenanimation –
Experimente mit dem
Zoetrop“
mit Kyne Uhlig und Nikolaus
Hillebrand / niky-bilder
Trickfilmwerkstatt Köln
Jede/r Teilnehmer/in bekommt
eine Schallplatte und kann auf ihr
mit einer Schablone gleichmäßig
große Abteilungen abgrenzen.
Auf diesen Abteilungen werden
nun Ablaufsequenzen gemalt
oder geformt (z.B. eine Kugel, die
sich hoch und runter bewegt).
Sobald ein Ablauf fertiggestellt
ist, wird die Platte schrittweise
in einer kompletten Drehung
abgefilmt und am Rechner der
so entstandene Film angeschaut.
Zusätzlich wird ein Mini-Stroboskopraum aufgebaut. Hier können
die Schüler ihre Animationen
selbstständig und unmittelbar
auf Funktionalität überprüfen.
Und so wird das Grundprinzip
des Filmes erfahren: Einzelne
Bilder werden vom Auge bei einer bestimmten Geschwindigkeit
des Stroboskoplichtes zu einem
fließenden Film umgewandelt –
diese Magie verzaubert
Eine Kooperation von Cinepänz
und dem Kurzfillmfestival Köln –
Unlimited
Kostenbeitrag: 10,00 €
An zwei Tagen wird gebastelt
und gemalt, werden Geschichten
erfunden und visuell erzählt. Bei
einem Spaziergang durch die
Stadt mit der Kamera im Gepäck
wird alles Nötige getan, den
gemalten Bildern Leben einzuhauchen! Wie genau das geht,
zeigen Pauline Flory und Parisa
Karimi. Die beiden KHM-Absolventinnen haben mit Schwerpunkt Animation an der KHM
studiert und leiten regelmäßig
Workshops für Animation.
Präsentation bei der Preisverleihung des Kurzfilmfestivals
Köln am 22.11., 19.30 Uhr,
Filmforum NRW.
Für Getränke und Verpflegung
ist gesorgt.
Kostenbeitrag: 20 €
Eine Kooperation von Cinepänz
und dem Kurzfillmfestival Köln –
Unlimited
Sa, 21.11. und So, 22.11.
jeweils 11.00-16.00h
Animationsstudio der
KHM Köln
KURZEs FÜR KURZE, AB 4
8UNG!, AB 8
Le Veló de l‘éléphant, Olesya Shchukina, F 2014, 9‘
Baba Jaga, Katja Engelhardt, Nikolaus Hillebrand,
Kyne Uhlig, D 2015, 05‘30‘‘
Electrofly, Natalia C.A. Freitas, D 2015, 3‘
Etwas, Elena Walf, D 2015, 06‘
Königin Po, Maja Gehrig, CH 2015, 11‘
La loi du plus fort, Pascale Hecquet, F 2015, 6‘
Blue Blue Sky, Bigna Tomschin, CH 2014, 09’
Circus Debere Berhan, Lukas Berger, D/AU/PT
2015, 13’
Chez moi, Phuong Mai Nguyen, F 2014, 12’
Little Paris, Volker Köster, D 2015, 02’
Foul, Rune Denstad Langlo, NOR 2014, 6‘
Aubade, Mauro Carraro, CH 2014, 05’
Bamboule, Simon Ostermann, D 2015, 14‘
Die Filme des Kurzfilmprogramms ab vier Jahren
brauchen nicht viel, um spannende Geschichten in
außergewöhnlicher Form zu erzählen: Manchmal reicht
es schon aus, einen Blick auf verlassene Orte zu werfen
und abzuwarten, was passiert! In Electrofly können Sie
sehen, dass mit den Augen eines Kindes an jedem Ort
ein kleiner Spielplatz lauert. Eine Toilette wird zu einer
spannenden Kulisse der Wandzeichnungen und Plakate!
Auch das Märchen Baba Jaga, produziert vom WDR,
wird in ganz besonderer Form präsentiert: Der Film ist
in Stopptricktechnik animiert und mittendrin ist Carolin
Kebekus als Erzählerin zu sehen.
Ein anderes Märchen erzählt uns die Filmemacherin
Maja Gehrig mit ihrem Animationsfilm Königin Po:
Nicht nur, dass die Geschichte über die namengebende
Königin und ihre Untertanen Frau Triangel und Herrn
Vierangel verträumt und kurios zugleich ist – sie bringt
auch die Erwachsenen zum Grübeln -, sie wird zudem
in wunderbaren Bildern erzählt, zwischen Himmel und
Meer. Ein kurzer, fantastischer Ausflug, den es sich
auf der großen Leinwand anzuschauen lohnt. Auch
die Animationsfilme Etwas, Le Veló de l‘éléphant und
Das Recht des Stärkeren verbinden nicht nur eine außergewöhnliche Optik und eine liebevolle Animation,
sondern auch rührende Geschichten über Außenseiter
und Gemeinsamkeiten. Wir zeigen ein Kurzfilmprogramm, das unsere kleinen ZuschauerInnen nicht nur
unterhält, sondern ihnen inhaltlich und visuell neue
Welten öffnet. Wir wünschen viel Spaß dabei!
Mo, 16.11., 11.00 Uhr, Filmhauskino
Do, 19.11., 10.00 Uhr, Ev. Jugendzentrum
Hackenbroich
So, 22.11., 11.00 Uhr, Odeon
Eine Kooperation von
14
CineCologne Kooperationen
KURZFILM
FESTIVAL
KÖLN
Unlimited
Eines haben die ProtagonistInnen unseres Kurzfilmprogramms ab acht Jahren gemeinsam: Sie alle
finden einen Weg, ihre kleinen Rebellionen zu leben.
Sei es das zehnjährige Mädchen in Foul, das an einem
üblichen Wintertag in Norwegen ihren Mitschülern
und dem Schnee trotzt, Benjamin (Bamboule), der
mal wieder auf dem Fußballplatz vergessen wurde
und sich nun mit dem misanthropischen Platzwart
herumschlagen muss, oder Maria (Blue Blue Sky), die
gegen den Verlust ihrer Großmutter und die Ödnis
der Sommerferien auf ihre eigene, doch etwas skurrile Art und Weise revoltiert: Sie weigert sich zu reden
und lässt lieber Taten sprechen. Als Erwachsene
können wir da vielleicht für einen kurzen Moment
mit den verärgerten Eltern mitfühlen, doch bei so
viel Willenskraft und Ungezwungenheit wieder nur
neidisch staunen. Fasziniert sind wir auch von den
äthiopischen Landschaften und den Performances
der Artisten, die Lukas Berger (Circus Debere Berhan)
präsentiert. Und mit seinem Experimentalfilm Little
Paris scheint Volker Köster gegen die Naturgesetze
zu rebellieren. Die Animationsfilme Chez moi und
Aubade verbindet hingegen eine wundersame Atmosphäre. Wir sind eben überzeugt, dass gerade unsere
kleinen Gäste ein ganz besonderes Feingefühl für das
Zusammenspiel von Farben, Bewegungen und Tönen
haben. Viel Vergnügen!
So, 22.11., 13.00 Uhr, Odeon
und
17.–22. November 2015
KURZFILMFESTIVAL
KÖLN
Kurzfilm in Deutschland entsteht auf zweierlei
bei uns zu Gast, um mit uns über ihre Filme zu
sprechen.
New Aesthetic:
Digital Culture and Media in Film
Art und Weise: Als Experimentierfeld, auf dem
16
junge Filmemacher in den Filmhochschulen testen,
Seit 2013 zeigt das Kurzfilmfestival Köln in einer
wie sie ihre Geschichten erzählen wollen, ihre
eigenen Programmreihe Filme, die einen neuen,
Sprache entwickeln, einen Stil formen: Kurzfilm als
einen anderen Blick auf unsere Welt zeigen, ein
Sprungbrett für den Nachwuchs. Gleichermaßen
„Echo der Gesellschaft, Technologie, Politik und
entsteht der Kurzfilm aus der freien Szene heraus,
Menschen“ (James Bridle) – dies war Ausgangs-
als unabhängige Kunstform, die im Vergleich zum
punkt für die Reihe New Aesthetic.
abendfüllenden Spielfilm wenig gebunden ist an
In diesem Jahr kreist die Reihe mit drei themati-
Konventionen. In beiden Fällen entstehen kühne,
schen Programmen die Themenschwerpunkte neue
kraftvolle Filme von Leichtigkeit und jungem Geist.
Technologien, generierte Daten und Überwachung
Beiden Formen wird im Wettbewerbsprogramm
ein: Perspectives spürt der Frage nach, wie neue
gleichermaßen Platz gegeben. Zu sehen sind 36
Kameratechnologien uns Erkundungen von Raum
Arbeiten, die – vom beobachtenden Dokumen-
und Zeit ermöglichen, die unsere Lebenswelt nach-
tarfilm über die expressionistische Animation
haltig ändern. Das Programm Yes, We Scan! spannt
zum experimentellen Portrait, vom aktivistischen
einen Bogen von generativer Kunst über Big Data
Musikvideo über die dokufiktionale Geschichte bis
zur Überwachung. Die Filme beschäftigen sich mit
zum klassischen Spielfilm – alle belegen, wie schier
den Daten, die täglich über uns gesammelt werden
unendliche die Bandbreite filmischen Erzählens ist.
und den Algorithmen, die dazu dienen, sich durch
Dabei stehen die Arbeiten der Kölner Filmemacher-
die tägliche Datenflut bewegen zu können.
Innen und KünstlerInnen gleichberechtigt neben
Zu sehen sind Arbeiten von Jon Rafman, James
denen nationaler Filmemacher. Zudem ist ihnen
Bridle, Holly Herndon und anderen.
im Kölner Fenster die lange Filmnacht gewidmet. So
Ähnliche Themen beschäftigen auch die Filmemacher
demonstriert die Kurzfilmbranche das vielfältige
des Programms des ZKM in Karlsruhe, das mit
Potential des Standorts. Wie in den letzten Jahren
ausgewählten Videoarbeiten der Ausstellung Global
ist einer Vielzahl der Regisseure und Produzenten
Control and Censorship zu Gast bei uns in Köln ist.
Preise & Preisstifter
Best of Festival, Spotlight,
Shorts on Wheels, Thema: Aufbruch
Die Jury des Deutschen Wettbewerbs vergibt
folgende Preise: den Kölner Produzentenpreis,
gestiftet von vier Kölner Produktionsfirmen und
dotiert mit 2.400 Euro, den Jameson-Preis dotiert
mit 750 Euro, den Horbach-Stiftungs-Preis mit
750 Euro sowie den Colorgrading-Preis gestiftet
von WeFadeToGrey.
Auch in diesem Jahr blickt das Festival in weiteren
Programmen tiefer in das Schaffen internationaler
FilmemacherInnen: in Best of Festivals ist eine kleine
Auswahl preisgekrönter Arbeiten zu sehen, die in
Köln sonst wohl aufgrund ihrer Kürze nicht oder
selten zur Aufführung kommen. Darunter die neueste Arbeit Sadakat des langjährigen Festivalsgastes
und Freundes İlker Çatak, in der er sich mit den Unruhen in der Türkei auseinandersetzt und dafür den
goldenen Studenten-Oscar nach Deutschland holen
konnte. Außerdem zu sehen ist der diesjährige Sundance-Gewinner World of Tomorrow von Don
Hertzfeldt, dessen feingliedriger und tiefsinniger
Humor uns derart begeistert, dass wir ihm ein Spotlight gewidmet haben. „Der beste Animator, von
dem ihr noch nie gehört habt“, wie es der Guardian
sagt. Das wollen wir so nicht stehen lassen.
Nach einer fulminanten Sommerausgabe schicken
wir außerdem die Shorts on Wheels wieder auf die
Straße und an Orte, die es in Köln zu entdecken
gilt. Und gemeinsam mit den CineCologne-Festivals
haben wir ein hochwertiges Programm zum dem
Thema zusammengestellt, das sich zu einer der
drängendsten Fragen unserer Zeit entwickeln
dürfte: Aufbruch – von Grenzen, Normen, Konventionen.
In diesem Sinne: Viel Vergnügen bei fünf Tagen
Festivalprogramm.
Über 100 Animations-, Dokumentar-,
Experimental- und Spielfilme
sowie Filme aus den Grenzbereichen Kurzfilm und Netzkunst
Kreatives Potential in Deutschland
und Köln: Deutscher Wettbewerb und
Kölner Fenster
wettbewerbe und preise
Filmforum NRW
im Museum
Ludwig
Bischofsgartenstr. 1
50667 Köln
17
Filmclub 813
Kino 813 in der
BRÜCKE
Hahnenstraße 6
50667 Köln
Wettbewerbe / Preise / Preisstifter
Die WDR/einsfestival-Jury vergibt sektionsübergreifend den WDR/einsfestival-Preis, der im Ankauf
eines Films besteht. (In den vergangenen Jahren hat
der Preis bis zu 5.000 Euro betragen.)
Darüber hinaus werden im Deutschen Wettbewerb
und Kölner Fenster Publikumspreise vergeben,
gestiftet von choices (dotiert mit 500 Euro) und
Finder-TV-Kameraverleih, bestehend aus einer
Technikbeistellung im Wert von 1.500 Euro.
Preisverleihung:
22.11.2015, 19.30 Uhr
Filmforum NRW
im Museum Ludwig
Filmpalette –
Filmkunstkino
Lübeckerstr. 15
50668 Köln
Kino in der
Alten
Feuerwache
Melchiorstr. 3
50670 Köln
Kunsthochschule
für Medien Köln
Animationsstudio
Filzengraben 18-24
50676 Köln
Deutscher Wettbewerb 2015
In us we trust
magiSche momente
Was du nicht siehst
My BBY 3L8W, Neozoon, D 2014, 3’
Teenland, Marie Grahto Sorensen, D/DK 2014, 30’
An Ton Kaun, Susanne Steinmaßl, D 2014, 9’30’’
Däwit, David Jansen, D 2015, 15’
Der Clou des Uhus, Roman Israel, D 2014, 9’30’’
Desert Miracles, Lina Sieckmann & Miriam Gossing,
D/US 2015, 10’
Der beste Weg, Angelika Herta, D 2014, 9’30’’
Moon Blink, Rainer Kohlberger, D/A 2015, 10’
I Remember, Janna Ji Wonders, D 2015, 30’
Boulevards End, Nora Fingscheidt, D 2014, 15’
Scheinkraft, Philip Widmann, D 2015, 15’
Lucky, Ines Christine Geisser & Kirsten Carina Geisser,
D 2015, 11’
Besondere Menschen, einzigartige Situationen und
faszinierende Orte sind der Sinn des Lebens, das
ist amtlich. Diese Filmauswahl bringt uns dorthin,
indem sie inhaltlich und vor allem formal ungewöhnliche Wege bewandert. In vielen Religionen werden
Tiere verehrt. So auch im Internet, wo die Gemeinschaft teilhaben darf an Höchstleistungen der Zivilisation. Für alle, die Katzenvideos lieben oder hassen
legt die Künstergruppe Neozoon mit My BBY 3L8W
die Zurschaustellung vermeintlicher Hingabe offen.
Angenehm ver-rückt aus gesellschaftlicher und visueller Norm, findet eine Anstaltsinsassin in Teenland
die Freundin, die ihr hilft, ihre Grenzen zu überwinden. Was ist eigentlich verrückt? Auf beglückende
Weise zerhackt und verschachtelt Susanne Steinmeißl die Noise-Klänge des Sound- und Videokünstlers An Ton Kaun, der mit den Gruppen The Notwist
und Console bekannt wurde.
In expressionistisch anmutendem Stil zeichnet
Däwit in der Kindheit erfahrene Wunden nach.Hier
trifft Narration auf Assoziation, wenn ein Junge, von
seinem Vater misshandelt, von einer Wolfsfamilie aufgenommen wird. Der Clou des Uhus ist die Strategie
des Nestbaus. Ein schmunzelnder, lapidar erzählter
Reisebericht von einem „Beinahe“-Paar und einem
beinahe geliehenen Opel Manta mit Vinyldach.
Mit Desert Miracles gehen Miriam Gossing und Lina
Sieckmann weiter ihren Weg des strukturellen
Erzählens. Durch innige Geduld finden sie dieses Mal
in amerikanischen Hochzeitskapellen die Geschichte
vom Glücklichwerden – in erneut visuell beeindruckender Kulisse.
Der beste Weg von Angelika Herta zeigt, was sichtbar
wird, wenn kein Bild zu sehen ist. Ausgangspunkt sind
Antworten blinder Menschen auf die Frage „Was nervt
Blinde an der Welt der Sehenden?“ Ganz anders aber
ähnlich überraschend und erhellend ist Moon Blink
von Rainer Kohlberger, ein minimalistisches Video,
das ausschließlich aus einem Code generiert wird.
In der Unschärfe der Bilder wird eine neue Qualität
von Wahrnehmung ermöglicht: Farberscheinungen,
Energiefelder, Licht- und Tonrauschen. Graphische
Visualität und Akustik überbieten sich. Boulevard’s End
von Nora Fingscheidt gibt mit ruhigen genau kadrierten Einstellungen Einblick in einen ganz eigenen
Kosmos. Auf dem Venice Pier an der US-amerikanischen Westküste, wo der Sunset Boulevard auf den
Pazifik stößt, begegnen sich die unterschiedlichsten
Menschen. In Scheinkraft von Philip Widmann geht es
um die unteilbare Erfahrung beim Überwinden eines
Abgrundes. Ein Mann, der am Ende eines langen Seils
über den Köpfen von Hunderten von Zuschauern
durch die Luft rotiert, empfindet Ekstase und Rausch.
Lucky von Ines Christine und Kirsten Carina Geisser
besteht aus gezeichneten Pferdebildern, die ihrer
Romantik aus Kindertagen beraubt wurden. Auf die
Frage „Was ist Glück?“ gibt es kein Happy End: Verlust
kommt nach dem Erfolg, Liebe wird mit schmerzhaftem Unverständnis beantwortet und aus Black Beauty
wird Broken Beauty.
Symbolic Threats, Mischa Leinkauf, Lutz Henke &
Matthias Wermke, D 2015, 15’
Zeus, Pavel G. Vesnakov, D/BUL 2015, 30’
Halit-Straße, Kassel, Hessen, Deutschland,
Fritz Laszlo Weber, D 2014, 16’30’’
In the Distance, Florian Grolig, D 2015, 7’30’’
Freedom & Independence, Bjørn Melhus,
D 2014, 15’
28 Filme sind für den Deutschen Wettbewerb ausgewählt, darunter 18 freie Produktionen, die die Lust
am kurzen Format auch außerhalb der Hochschule
widerspiegeln.
Lust?
Gute drei Millionen Euro Filmförderung fließen
jährlich in die Kurzfilmproduktion, das klingt zunächst einmal gut. 15.000 Euro fließen im Schnitt in
jeden der rund 150 Filme, die jedes Jahr Förderung
erhalten. Auf die Minute gerechnet bedeutet dies
allerdings nur etwa die Hälfte des Budgets eines
abendfüllenden Spielfilms. Dabei entsteht der Kurzfilm nicht unter anderem technischen, personellen
und gestalterischen Aufwand. Stellt man einem
erfolgreichen Langfilm-Debütanten die Frage, ob er
noch einmal einen Kurzfilm machen wird, erhält man
daher auch mal die Antwort: „das könne man sich
nicht mehr leisten.“
Zurück zur Lust also. Einen Kurzfilm zu produzieren,
hat nichts mit wirtschaftlichen Interessen zu tun,
nur in den allerseltensten Fällen refinanziert er seine
Produktionskosten inklusive aller Eigenleistungen.
Für Studierende heißt Kurzfilm, eine Visitenkarte
zu designen. Kurzfilm ist das Ausprobieren der
Möglichkeiten im Studium, und eine Lebenshaltung. Nicht der monatliche Unterhalt, sondern das
dringende und unbedingte Erzählenwollen, nicht
der rote Teppich sondern das direkte Reagieren und
Gebrauchmachen seiner Unabhängigkeit sind Motor.
Kurzfilm zu machen ist also die pure Lust, Lust in
Reinform, einen Kurzfilm zu produzieren. Und das
sehen wir in diesem Jahr 28 Mal. Viel Vergnügen!
Sichtungsteam im Deutschen Wettbewerb und
Kölner Fenster:
Christine Bernau, Johannes Duncker, Jennifer Jones,
Eckhard Plöttner, Nicole Rebmann
Is it us? Or is it them? Or is it him? You? Or is it
me? Das sind einfache Fragen, die aber weitere Fragen aufwerfen. Das Ich wird in Frage gestellt, stellt
sich selbst in Frage. Auch das Andere, das Fremde
(the Other), wird in Frage gestellt. Im Kern geht
es immer um das Gleiche: Die Lage ist geprägt von
Misstrauen, es herrscht ein Gefühl von Ungleichgewicht und Unsicherheit. Wo ziehen wir die Grenze
zwischen dem Ich und dem Du? Wann und wo fühlen wir uns sicher und geschützt? Wenn es Grenzen
gibt? Oder dann, wenn es keine Grenzen gibt?
Was bedeutet Vertrauen und wem vertrauen wir?
Unserer Familie? Freunden? Unserer Politik und
unserer Kultur? Den Medien? Oder nur uns selbst
und unserem eigenen Urteilsvermögen? Und wann
fühlen wir uns bedroht? Wie definiert man Bedrohung? Durch die Anwesenheit von Gewalt? Bedeutet
die Abwesenheit von Gewalt Frieden? Könnte eine
friedliche Aktion, über die wir keine Kontrolle haben,
unser Gefühl von Sicherheit, Vertrauen und Freiheit
destabilisieren?
Sind die Orte und Räume, in denen wir leben, wirklich sicher? Und wenn wir uns sicher fühlen, sind wir
dann wirklich frei? Bedeutet Freiheit das Recht auf
Leben, auf Freiheit und das Streben nach Glück? Bedeutet das Recht, wählen zu können, Freiheit, Glück,
Kontrolle? Wenn wir die Kontrolle verlieren, unsere
Fähigkeit zu Entscheiden, sind wir nicht mehr frei?
Verlieren wir dann unsere Menschenwürde?
Das Kurzfilmprogramm In us we trust thematisiert
diese Fragen emotional, gesellschaftskritisch,
politisch, theoretisch, essayistisch. Letzte Antworten
gibt es nicht, dafür noch mehr Fragen. Das ist kein
Mangel, sondern eine Stärke, die Kunst auszeichnet: Die Fähigkeit, den Diskurs zu fördern und zu
fordern.
Mittwoch, 18.11.2015, 19 Uhr
Filmforum NRW
Donnerstag, 19.11.2015, 16 Uhr
Filmpalette
Mittwoch, 18.11.2015 bis
Sonntag, 22.11.2015
im Filmforum NRW und der Filmpalette
18
Deutscher Wettbewerb
Donnerstag, 19.11.2015, 19 Uhr
Filmforum NRW
Freitag, 20.11.2015, 16 Uhr, Filmpalette
19
Deutscher Wettbewerb
Freitag, 20.11.2015, 19 Uhr
Filmforum NRW
Samstag, 21.11.2015, 16 Uhr
Filmpalette
REAL FICTIOn
Von Schritten und Rissen
Smart Songdo Song, Sylvia Winkler &
Stephan Köperl, D 2014, 6’
Räschen, Peter Hecker, D 2014, 22’
Something about Silence, Patrick Buhr,
D 2015, 13’
Metatron, Michael Schwarz, D 2014, 4’30’’
Alienation, Laura Lehmus, D 2014, 6’30’’
Immer müder, Jochen Kuhn, D 2014, 6’
Philosophieren, Paul Spengemann, D 2015, 14’30’’
Ein bisschen Normalität, Thomas Toth, D 2015, 15’
Unwanted Desires, Aleksandra Szmida, D 2014, 4’
Alles wird gut, Patrick Vollrath, D/A 2015, 30’
Dissonance, Till Nowak, D 2015, 17’
Welcome to the New Age! Das Künstlerpaar Sylvia
Winkler und Stephan Köperl erzeugen in Smart
Songdo Song mit rhythmischem Summen und
Bob-Dylan-artiger Anklage eine Spannung, die bis
zum Schluss gehalten wird. New Songdo City ist eine
künstliche Planstadt und neu entstehende Sonderwirtschaftszone in Südkorea. Was ist Fake und was
ist Realität? Wo fängt die Inszenierung an und wo
hört die Wahrheit auf? Räschen von Peter Hecker
bildet einen Ort ab, der keiner ist, und hat einen
Protagonisten, der nur in Erzählungen vorkommt.
Something about Silence von Patrick Buhr will dazu
anleiten, mit Hypnose das Unbewusste anzusprechen
und lädt ein, sich in einen entspannten Wachzustand zu versetzen, der sich auf bestimmte Inhalte
ausrichtet. Dieses gelingt jedoch nicht. Automatisch
scannen wir Bilder nach ihrem tatsächlichen Wahrheitsgehalt ab. Der Wunsch, einen Wahrheitsbeweis
mittels Aufnahmen zu erhalten, die anscheinend aus
Überwachungskameras stammen, ist groß. Metatron
von Michael Schwarz spielt auf bizarre Weise mit den
Herleitungen von Authentizität für ein übernatürliches Phänomen. Nicht von dieser Welt sind die Wesen, die in Alienation von Laura Lehmus die Realität
von Jugendlichen illustrieren. Jochen Kuhn blickt in
Immer müder liebevoll resignierend auf das immerzu
fordernde Leistungsprinzip unserer Zeit. Gemalte
Ideen, verwischt und überblendet, aus denen ständig
etwas Neues entsteht. Surreal, träumerisch und
unermüdlich gut.
Freitag, 20.11.2015, 21.30 Uhr
Filmforum NRW
Samstag, 21.11.2015, 21.30 Uhr
Filmpalette
20
Deutscher Wettbewerb
Die ersten 100 Jahre im Leben eines Menschen sind
die schwierigsten, sagt ein Sprichwort. Große, dramatische Prozesse erwachsen aus den kleinen alltäglichen Situationen und formen das, was wir Bedeutung
nennen. Die Filme des Programms fangen dieses
Gefühl des Wachsens und Findens auf ganz verschiedene Art und mit unterschiedlicher Nähe ein.
Eine Gruppe Jugendlicher feiert sich selbstgenügend
in einer Hütte, abgedreht und in ihrer ganz eigenen
Zeit. Mit faszinierender Leichtigkeit erzählt Paul
Spengemann, Student von Wim Wenders und Julia
Schanalec, vom Jungsein und lädt in ästhetisch
schwebenden Bildern ein, darüber zu Philosophieren.
Ein bisschen Normalität wünscht sich eine Mutter im
Kampf mit sich selbst. Im krassen Wechsel zwischen
Kontrollverlust und Verantwortung scheint die
einzige Konstante ihr unschuldiges Kind zu sein.
Unwanted Desires ist ein Animationsfilm im lässigen
Stil. Episodenhafte Beobachtung des Alltags erlangen
durch pointierten Rhythmus eine erfrischende
Komik. Brüche im schnellen Fluss lassen weitere
Bilder im Kopf des Zuschauers entstehen. Alles wird
gut, Patrick Vollraths bronzener Studenten-Oscar-Gewinner, scheint zunächst Alltagsbanalität zu erzählen
und verdichtet sich dann zu einer nervenaufreibenden Reise. Unter der unverfänglichen Ruhe der
Beobachtung entwickelt sich schleichend der Konflikt
einer übermächtigen Liebe. Mit Dissonance gelingt
Kurzfilmveteran Till Nowak eine ungewöhnliche
Mischung aus Animation und Realfilm. Das zerrissene Ich eines Vaters und begnadetem Pianisten,
verwebt sich mit seiner Wahrnehmung, Realität und
Phantasie gehen ineinander über, eine Odyssee durch
Zeit und Raum beginnt.
Samstag, 21.11.2015, 21.30 Uhr
Filmforum NRW
Sonntag, 22.11.2015, 16 Uhr, Filmpalette
New Aesthetic:
Perspectives
New Aesthetic
The New Aesthetic is not a movement, it is not a thing
which can be done. It is a series of artefacts of the heterogeneous network, which recognises differences, the gaps in
our distant but overlapping realities.
James Bridle
Seit 2013 zeigt das Kurzfilmfestival Köln in einer
eigenen Programmreihe Filme, die uns neue Wege
zeigen unsere Welt zu sehen. New Aesthetic beleuchtet das Grenzfeld zwischen Kurzfilm, Netzkunst,
interaktivem Erzählen & Games. Es sind Filme, die,
durch die Werkzeuge des digitalen Filmemachens
selbst möglich geworden und Reflexionen unseres
Lebens in der digitalen Welt sind.
In einzelnen thematischen Programmen beleuchtet
New Aesthetic die Phänomene des Digitalen und bietet
einen Blick, der uns das Vorhandensein unserer digitalen Werkzeuge, Oberflächen und Welten bewusst
macht. Was bedeutet die photorealistische Manipulation von Bildern für den Film? Wie definieren sich
unsere Beziehungen über soziale Netzwerke neu?
Was passiert mit den Daten die alltäglich über uns
gesammelt werden? Wie funktioniert Informationsfreiheit in der Filter Bubble? Wie lassen sich mit
Algorithmen Kunst generieren? Was unterscheidet
künstliche und menschliche Intelligenz voneinander?
Vorangegangene Programme in dieser Sektion
versammeltem Arbeiten u.a. von Kevin B. Lee, Addie
Wagenknecht, David O’Reilly, Cyriak Harris und der
!Mediengruppe Bitnik.
In diesem Jahr kreist die Reihe mit drei thematischen
Programmen die Themenschwerpunkte neue Technologien, generierte Daten und Überwachung ein.
Filmprogramme + Panel
Samstag, 21.11. & Sonntag, 22.11.2015
Filmforum NRW im Museum Ludwig
22
New Aesthetic
New Aesthetic: Yes, We scan!
mit Arbeiten von James Bridle,
Holly Herndon, Deborah Stratman,
Alan Warburton und weiteren
Dream, James Franco, USA 2013, 1’
Little Planet, Jonas Ginter, D 2014, 1’
Floating, Florian Fischer, D 2015, 1’
Blue Sky Days, Tomas van Houtryve, BEL 2014, 3’
Noah, Patrick Cederberg & Walter Woodman,
USA 2013, 18’
Always Here, Steffen Köhn, D 2015, 12’
Ethereal – Bump, Aaron Vinton & Pete Puskas,
USA 2015, 3’
Inside Me, Dmitry Zakharov, D 2014, 3’
You, the World and I, Jon Rafman, CDN 2010, 7’
Google Earth Movies, Émilie Brout &
Maxime Marion, F 2009–2015, 9’
Ripple, Conner Griffith, USA 2015, 3’
Simulacra, Theo Tagholm, UK 2015, 3’
Discussion Questions, Martin Thebes &
John Herschend, USA 2014, 6’
Dies ist das Jahrhundert der Daten. Big Data ist der
Heilsbringer der Industrie. Freiwillig sammeln wir
und lassen sammeln. Als Gegenleistung bekommen
wir eine kostenlose Emailadresse, ein bisschen Speicherplatz auf einem Webserver.
Was geschieht mit diesen Daten? Was sagen diese
Daten über uns aus? Wie gehen wir mit ihnen um
und wie verändern sie uns und unser Verhalten? Und
wie weit sind die Maschinen damit, unsere Datenflut
zu ordnen, zu analysieren, zu verstehen? Diese und
andere Fragen stellt das Programm Yes, We scan! und
spannt dabei einen Bogen von generativer Kunst über
Big Data zur Überwachung.
Die Filme im ersten Teil dieses Programms machen
in unserer von Daten bestimmten Welt sichtbar, welche Daten es gibt, visualisieren Unsichtbares, zeigen
Verbindungen auf. Sie offenbaren dabei auch, wie die
Algorithmen versuchen unsere Welt zu analysieren
und zu verstehen. Neurale Netzwerke versuchen zu
verstehen, was auf Bildern abgebildet ist, Algorithmen kreieren virale Hits und bestimmen den Stream
unserer Nachrichtenmitteilungen.
Das Selfie wird nicht vom Handy, sondern der
Drohne geschossen, während man selbst im
karibischen Meer treibt. Der losgelöste Blick von
Satellitenbildern und StreetView-Kameras trifft auf
menschliches Bewusstsein. Eine PowerPoint-Präsentation artet in eine kathartische Technoparty
aus. Und wir erhaschen einen Blick in die Traumwelten von James Franco.
Neue Kameratechnologien ermöglichen andersartige Erkundungen von Zeit und Raum. Auch die
ständige Anwesenheit von Kameras – in unseren
Laptops, in unseren Handys – ändert fundamental
unsere Beziehung zum bewegten Bild.
Die abschließenden Filme widmen sich den Fragen
der Überwachung. Ausgehenden von Edward Snowdens Enthüllung ist ein neues Bewusstsein für dieses
Thema erwachsen: Wer kontrolliert diese Datenflut?
Wo sind diese Daten eigentlich gespeichert? Und wer
überwacht die Überwacher?
Dieses Programm zeigt die Lust an der technischen
Möglichkeit und die Herausforderung, die sie mit
sich bringt.
New Aesthetic Gastprogramm:
Global Control and Censorship
Das ZKM ist zu Gast mit ausgewählten
Videoarbeiten der aktuellen Ausstellung
Wissen ist Macht. Die größte Macht hat jedoch, wer
den Fluss der Informationen beherrscht. Inhalte
und Daten jeder Art werden täglich milliardenfach
erzeugt und über den Globus übermittelt. Noch in
ihrer Entstehung, noch bevor sie ihre Empfänger
erreicht haben, werden diese Daten durch private
Dienstleister und staatliche Dienste abgegriffen und
für deren Zwecke weiterverwendet.
Global handelnde Wirtschaftsunternehmen profitieren durch massenhafte Datengewinnung von den
individuellen und gesellschaftlichen Abhängigkeiten
ihrer NutzerInnen. Und mit dem bestechenden
Argument der Sicherheit streben staatliche Dienste
unverhohlen nach einer Perfektionierung und massiven Ausweitung ihrer Datensammlungen.
Heute, ihm Jahr 2015, werden systemkritische JournalistInnen, SchriftstellerInnen und WhistleblowerInnen in vielen Ländern als VerräterInnen
gebrandmarkt. Sie werden über alle Kontinente
hinweg verfolgt, man droht ihnen mit Publikationsverbot, mit Hausarrest und Reiseverbot sowie mit
lebenslangen Gefängnisstrafen oder gar dem Tod. Ist
das Ausgeliefertsein an übermächtige Instanzen der
Überwachung und Zensur bereits zur conditio humana, zur Grundbedingung unserer Kultur geworden?
Ziel der Ausstellung, deren Videoarbeiten in diesem
Programm präsentiert werden, ist eine Erweiterung
der öffentlichen Diskussion über die allgegenwärtigen Überwachungs- und Zensurmaßnahmen.
Kuratiert von Bernhard Serexhe mit Lívia Rózsás.
Samstag, 21.11.2015, 19 Uhr
Filmforum NRW im Museum Ludwig
Samstag, 21.11.2015, 17 Uhr
Filmforum NRW im Museum Ludwig
Moderiert von Lívia Rózsás.
Sonntag, 22.11.2015, 15 Uhr
Filmforum NRW im Museum Ludwig
23
New Aesthetic
KÖLNER FENSTER
Best of Festivals
SPOTLIGHT: Don HERTZFELDT
Sadakat, Ilker Çatak, D 2014, 25’
The Face of Ukraine: Casting Oksana Baiul,
Kitty Green, AU 2014, 8’
World of Tomorrow, Don Hertzfeldt,
USA 2015, 17’
Planet ∑, Momoko Seto, F 2014, 12’
Heartless, Nana Normande und Tião, BRA 2014, 25’
Everything will be okay, USA 2006, 17’
I am so Proud of You, USA 2008, 22’
It’s such a Beautiful Day, USA 2011, 23’
World of Tomorrow, USA 2015, 17’
Im Programm Best of Festivals bitten wir eine Auswahl
preisgekrönter Filme aus aller Welt auf die Leinwand, um die Kraft und Bandbreite des internationalen Kurzfilms auch in diesem Jahr in Köln seine
aktuellen Fragen stellen zu lassen.
Bestechend in der Klarheit seiner Animation, erstaunlich in der Kraft, ein Universum zu schaffen,
das mit allem abrechnet, der Zukunft, der Steinzeit
und dem Jetzt, und doch nur aus Strichen besteht
– seit nunmehr 15 Jahren schickt Don Hertzfeld
(*1979) seine Protagonisten auf ihrer Reise durch
seine 2D-Welten in existentielle Tiefen.
In einer langen Filmnacht präsentiert sich auch in
diesem Jahr die Kurzfilmszene Kölns dem Publikum.
Als Stadt mit gleich zwei Filmhochschulen hat Köln
diesen Blick verdient. Das Programm zeigt auch, dass
es außerhalb dieser Institutionen eine produktive
freie Filmszene gibt. In diesem Jahr zum ersten Mal
im Filmclub 813.
Publikumspreis
Technikbeistellung im Wert von 1.500 Euro
gestiftet von FinderTV Kameraverleih
750 Euro gestiftet von der Michael Horbach-Stiftung
Kölner Fenster I
The Events at Mr. Yamamoto’s Alpine
Residence, Tilman Singer, D 2014, 9’30’’
Durch Dick und Dünn, Tom Uhlenbruck,
D 2014, 20’
Something About Silence, Patrick Buhr, D 2015,
12’30’’
In uns das Universum, Lisa Krane, D 2015, 29’
kalt küssen, Luise Brinkmann, D 2014, 11’
Unwanted Desires, Aleksandra Szmida, D 2014, 4’
Im ersten Programm des Abends begegnet uns das
Unbekannte und Mysteriöse, das Fremde, Unentdeckte und das Vergessene. Es liegt in The Events at
Mr. Yamamoto’s Alpine Residence als unscheinbares
Paket auf der Türschwelle. Ein Paket, das man einmal
öffnet, danach gibt es kein Zurück mehr. Es begegnet uns in Durch dick und dünn in Form einer alten
Freundschaft, bei der man die langjährige Freundin
nicht mehr wiedererkennt. Auch eine hypnotische
Therapiesitzung (Something About Silence) zur Selbstvervollkommnung mag da nur bedingt helfen.
Und was tut eine Tänzerin, die plötzlich feststellen
muss, dass zwei Herzen in ihrer Brust schlagen –
und das nicht im übertragenen Sinne (In uns das
Universum)? Die Teenager aus kalt küssen, die ihre
Sexualität entdecken, werden eingeschüchtert von
ihren Klassenkameraden, von Erwartungshaltungen
und Halbwissen. Und manchmal sind es die kleinen
Momente, die den Alltag aus seiner Monotonie herausreißen und ihm einen absurden Zauber verleihen
(Unwanted Desires).
Freitag, 20.11.2015, 21 Uhr
Filmclub 813
24
Kölner Fenster
Kölner Fenster II
Der beste Weg, Angelika Herta, D 2014, 9’30’’
On Air, Robert Nacken, D 2015, 21’
Die Ballade von Ella Plumhoff,
Barbara Kronenberg, D 2015, 29’
Brennstoff, Jenny Lorenz, D 2014, 12’30’’
Desert Miracles, Miriam Gossing & Lina Sieckmann,
D/USA 2015, 10’
Das Leben ist hart, Simon Schnellmann, D 2015, 6’
Die Filme im zweiten Programm des Kölner Fensters
behandeln Eskapismus und Ausdrucksmöglichkeiten,
den Alltag und die Flucht aus ihm, das Sagbare und
das besser Verschwiegene.
Selbst die am meisten gefeierten Kurzfilmproduktionen schaffen es nur selten aus dem Schatten ihrer
längeren Verwandten heraus ins Kino hinein. Hier
bekommen sie die ihnen gebührende Fläche, denn:
Wie erträglich ist der dystopische Stumpfsinn einer
digitalen Existenz von Morgen eigentlich ohne das
verspielte Kind als ideologischen Wegweiser (World
of Tomorrow)? Bietet das Konstrukt der Familie Treue
und Halt, wenn die Gesellschaft, aus der es entspringt und die es zu schützen sucht, schon längst
am beben ist (Sadakat)? Steht die Lage einer Nation
ihr ins Gesicht geschrieben (The Face of the Ukraine)
und brauche ich ein Herz um zu lieben (Heartless)?
Schmelzen diese Fragen über das Dasein dahin, wenn
es alles eigentlich nichts als ein eisig sinnfreier Zufall
ist (PLANET ∑)?
Hier begegnet uns ein Film ohne Bilder, dessen Text
und sonore Computerstimme uns die alltäglichen
Hürden in einer Welt ohne das Sehen näher bringt
(Der beste Weg). In On Air wird ein WDR Studio gekapert, doch die revolutionären Radioreden verhallen
dabei einfach im Äther. Und überhaupt – wie ist die
Kritik am System überhaupt innerhalb des Systems
möglich?
In Die Ballade von Ella Plumhoff versucht die junge
Ella ihrer Liebe zu ihrem französischen Ballettlehrer
Ausdruck zu verleihen und dabei der Vororttristesse
zu entfliehen. Doch während alle anderen in die
Sommerferien entfliehen, bleibt sie zurück mit ihrer
ungewöhnlichen Nachhilfelehrerin. Auch die Protagonistin aus Brennstoff versucht zu entfliehen – aus
dem Mikrokosmos der väterlichen Tankstelle.
Gewonnen haben diese Beiträge bei dem Curta
Cinema do Rio de Janeiro, bei der Berlinale, auf dem
Sundance und der Gewinner des goldenen Studenten-Oscars ist auch mit dabei.
Die phantasmagorischen Hochzeitskapellen von Las
Vegas, wie wir sie in Desert Miracles zu sehen bekommen, werden zum Zufluchtsort und Projektraum für
die perfekte Hochzeit, die perfekte Ehe, das perfekte
Leben. Aber ein bisschen Flucht sei erlaubt, wenn
sogar die Buchstaben aus Das Leben ist hart mit ihren
eigenen Problemen zu kämpfen haben.
Mittwoch, 18.11.2015, 21.30 Uhr
Filmclub 813
Freitag, 20.11.2015, 23 Uhr
Filmclub 813
25
Best of Festivals / Spotlight: Don Hertzfeldt
„The best Animator you‘ve never heard of.“
(The Guardian)
Mit Detailverliebtheit, kindlicher Absurdität und
satirischen Spitzen, die unserer kommerziellen Unterhaltungskultur auf den Leib rücken, produziert
Hertzfeldt still und leise ein viel beachtetes Werk,
das sein Publikum berührt. Er hat mit seinem
Werk Filme geschaffen, die es so vorher nicht gegeben hat, die von der Kritik überschüttet werden
mit Lob. Seitdem er 2000 mit seinem Film Rejected
für den Oscar nominiert war, gilt er als „unaufhaltsame Kraft des Stop-Motion-Kinos“.
Wir zeigen Hertzfeldts ersten Feature Film It‘s such
a Beautiful Day, der sich aus den drei Kurzfilmen
Everything Will be Okay, I am so Proud of You und It‘s
such a Beautiful Day zu einer kompletten Geschichte
zusammensetzt.
Sein jüngster Film World of Tomorrow ist ebenfalls
im Programm Best of Festivals zu sehen.
Donnerstag, 19.11.2015, 21.30 Uhr
Filmpalette
expoSed
no. 8
Shorts on Wheels
Das Kurzfilmfestival bedankt sich bei:
den Förderern:
Festivalreihe für erste Filme
den Preisstiftern:
Shorts on Wheels macht sich Platz auf der Straße
und erobert die Stadt. Wir bringen Euch an aufregende und spannende Orte der Stadt und bespielen
deren Fassaden mit unseren Filmen.
Mit dem Fahrrad, ausgestattet mit Beamer, Soundund Abspielanlage, steuern wir ausgewählte Orte
Kölns an und machen ihre Fassaden zur Leinwand.
Film wird Teil der Stadt und macht sie zugleich zum
Protagonisten.
KUNSTRÄUME
MICHAEL HORBACH STIFTUNG
www.michael-horbach-stiftung.de
den Partnern:
Seit das Kurzfilmfestival 2014 nach einer passenderen Möglichkeit als der klassischen Kinosituation
gesucht hat, Filme zu zeigen, die das Thema Bike
Culture in den Blick nehmen, und schlußendlich
einfach das gesamte Programm auf das Rad gebracht
hat, ist Shorts on Wheels zwei mal gefahren: Nach
der Tour im November haben wir aufgrund der guten
Resonanz auch ein Sommerprogramm gemacht.
Startpunkt unter kurzfilmfestivalkoeln.de
In Kooperation mit
jfc
Kunsthochschule
für Medien Köln
Academy of
Media Arts Cologne
den Spielorten:
Kunsthochschule
für Medien Köln
Academy of
Media Arts Cologne
Freitag, 20.11.2015, 19 Uhr
Ort unter www.kurzfilmfestivalkoeln.de
17.–22. November 2015
26
Shorts on Wheels / Dank
Europäische Erste Filme
Vom 17. bis 22. November präsentiert das exposed
nander. Und gleich drei Geschwisterkinder richten
Filmfestival sechs Tage lang aktuelle und historische
sich IM SPINNWEBHAUS auf ein Leben ohne
europäische Nachwuchsfilme. Im Fokus stehen
Mutter und Vater ein, in magisch-märchenhaft
dabei erste und zweite Spiel- und Dokumentarfilme
fotografierten Bildern (Kamera: Jürgen Jürges, der
aus den vergangenen zwei Jahren.
oftmals schon für Fassbinder arbeitete).
exposed widmet sich seit seiner Gründung 2008 den
In der gemeinsamen CineCologne-Reihe „Aufbruch“
ersten Filmen und hat dafür mit dieser Veranstal-
zeigen wir NEULAND, ein Portrait über eine
tung ein eigenes Forum geschaffen, und das nicht
Integrationsklasse in Basel und die Jugendlichen
ohne Grund. Debütfilme werden oftmals nur selten
dort. Der Film zeigt auf nahegehende Weise, wie
im Kino gezeigt, und bei einer Fernsehausstrahlung
die Jugendlichen versuchen, hier in Europa Fuß zu
sind sie nicht selten vesteckt um Mitternacht zu
fassen.
sehen. Wir rücken diese Filme ein wenig mehr in
die Öffentlichkeit.
Seien Sie neugierig!
füllendes und ansprechendes Programm. Die
Veranstalter:
Filmen aus Europa zeigt innovatives Kino.
Neue Blicke Köln e.V.
Das Programm legt sich weder auf eine Sparte, ein
Format oder eine Ästhetik fest. Willkommen ist, was
Programm:
ohne große Rücksicht auf den so genannten Main-
Stephan Sarasi, Hans-Dieter Delkus
stream eigensinnig seinen cineastischen Weg geht.
Festivalkino:
Im Mittelpunkt des Festival steht die Haupt-
Filmhauskino Köln
sektion Europäische erste Filme. Nachwuchsfilme aus
NRW ergänzen das Programm. Einen historischen
Kontakt:
Rückblick machen wir mit einem Blick auf die
[email protected]
ersten Schritte der Nouvelle vague.
Tel: 0221-16931198
Nicht selten in diesem Jahr spielen Kinder eine
entscheidende Rolle. In SIVAS ist es ein Junge in
SIVAS
DAS FLOSS!
D 2015, Spielfilm, 81 Min.
Regie: Moritz Krämer
Buch: Moritz Krämer, Ines Berwing
Kamera: Patrick Jasmin
Produktion: dffb
Darsteller: Ceci Chuh, Niels Braun
Türkei, D 2014, Spielfilm, OmU,
97 Min., Regie, Buch: Kaan Müjdeci
Kamera: Armin Dieroff, Martin H.
Solvang Produktion: Coloured
Giraffe, Darsteller: Doğan İzci,
Ozan Çelik, Muttalip Müjdeci
D 2014, Spielfilm, 86 Min.
Regie, Buch: Julia C. Kaiser
Kamera: Dominik Berg
Darsteller: Julia Becker, Anna König,
Jakob Renger, Till Butterbach
Hanna, gerade aus der Haft entlassen, absolviert auf Uwes Hof im
Hochschwarzwald Arbeitsstunden.
Uwe ist nahezu bankrott und steht
auch am Ende seiner Ehe. Die seltsame Aushilfe aus der Großstadt
fühlt sich in dieser dörflichen Einöde wie ein Fremdkörper. Und immer wieder fährt sie in die benachbarte Kleinstadt, um die Nähe einer
Familie mit Pflegekind zu suchen…
Der elfjährige Aslan lebt in einer
rauen Männerwelt in einem anatolischen Dorf, in der der Stärkste
die Rangordnung bestimmt. Als er
in einem Graben den verwundeten
Kampfhund Sivas findet, nimmt er
sich des Tieres an und päppelt es
auf. Sivas findet allmählich zu alter
Kraft zurück. Das Dorf erwartet
von dem Jungen, dass er mit Sivas
an Kampfhundturnieren teilnimmt.
Kampf um Kampf gewinnt er. Der
Aufstieg des Hundes ermöglicht es
auch Arslan, in der Dorfgemeinschaft seine Stellung zu behaupten.
Der Film zeichnet ein fast dokumentarisches Bild von einer Welt, in der
Kinder früh erwachsen werden müssen und nur der Stärkste überlebt.
Ein ebenso erfrischender wie sperriger Film – ungemein detailreich
und im besten Sinne realistisch –,
der fern der gängigen Konventionen immer wieder überrascht. Mit
den beiden (großartig gespielten)
Hauptfiguren treffen zwei Schicksale, ja, im Grunde zwei ganz unterschiedliche Welten aufeinander. Ob „Das einzige Problem, das wir heute
sie sich wohl aufeinander einlassen haben, ist die Welt der Männer, weil
können?
sie die Ursache allen Übels sind.”
(Kaan Müjdeci)
Moritz Krämer: geboren 1980 in
Basel. Er arbeitete als Videokünstler,
Kaan Müjdeci: SIVAS ist der DebütKomponist und Liedtexter an verschiede- film des 34-jährigen Regisseurs. Der
nen Theatern, studiert seit 2008 Regie
türkisch-stämmige Regisseur lebt seit
an der dffb Berlin. Dies ist sein erster
elf Jahren in Berlin. Er ist Autodidakt.
Langfilm.
SIVAS erhielt auf den 71. Filmfestspielen Venedig den Spezialpreis.
www.augohr.de
www.sivasfilm.com
Die Auswahl umfasst auch dieses Jahr ein abendvielfältige Auswahl an Regiedebüts und zweiten
BUBE STUR
www.exposed-filmfestival.de
Anatolien, der sich in der rauen Welt der Erwach-
Mi, 18.11., 19.00h
Filmhauskino
senen dank eines Hundes durchschlägt. Bei
EISMÄDCHEN stehen zwei Töchter im Mittelpunkt und ihr Verhältnis zur Mutter sowie unterei-
28
29
Europäische erste Filme
Do, 19.11., 18.00h
Filmhauskino
Alles scheint perfekt: Katha will ihre
Freundin Jana heiraten. Die Hochzeit soll schon in wenigen Tagen
sein. Und auch ein Samenspender
für das gemeinsame Baby ist bereits
gefunden. Doch zuvor haben ihre
alten Freunde einen Junggesellinnenabschied für sie geplant: ein
Wochenende zu fünft auf einem
Floß. Überraschungsgast dabei ist
ausgerechnet Momo, der zukünftige Samenspender. Probleme sind
vorprogrammiert.
DAS FLOSS! ist eine wie improvisiert scheinende Tragikomödie, sehr
spontan und echt, nah an seinen
Personen dran, mitunter fast wie
dokumentarisch wirkend.
Julia C. Kaiser: 1983 geboren,
studierte an der Filmakademie
Baden-Württemberg. DAS FLOSS!
ist ihr erster Langfilm.
www.augohr.de
Do, 19.11., 20.00h
Filmhauskino
europäische erste filme
FRENCH BLOOD
UN FRANÇAIS
Frankreich 2015, Spielfilm, OmU, 97 Min.
Regie, Buch: Diastème
Kamera: Philippe Guilbert
Produktion: Fin Août Productions
Darsteller: Alban Lenoir, Paul Hamy, Samuel Jouy
Der rassistische Schläger Marco, kämpft sich bei der
Front National aus den Straßen bis in die Hinterzimmer der Macht.
Über zwei Jahrzehnte begleitet der Film die Entwickling von Marco und der rechten Bewegung in
Frankreich. Mit ungeschönter Genauigkeit zeichnet
der Filmer die Brutalität der fremdenfeindlichen
Handlungen nach. Zunächst ist Marco als Schläger
auf den Straßen unterwegs, verprügelt wahllos. Wir
erfahren nichts von seiner Motivation, sein Hass
scheint wie ein Virus in ihm zu sitzen. Aber er merkt
langsam, und dafür braucht er Jahre, Jahrzehnte,
dass dies nicht seinem Inneren entspricht und zerbricht beinahe an der Enttäuschung, so viele Jahre
seines Lebens verschwendet zu haben.
Alban Lenoir spielt diese langsame Wandlung eindringlich und überzeugend.
Diastème: Er ist eigentlich ausgebildeter Musiker, kam
dann zum Journalismus, schrieb Theaterstücke und wandte
sich schließlich der Filmregie zu. FRENCH BLOOD ist sein
zweiter Langfilm.
www.indiesales.eu/french-blood
Do, 19.11., 22.00h
Filmhauskino
europäische erste filme
WINTERGAST
CH 2012, Spielfilm, DF, 82 Min.
Regie, Buch: Andy Herzog, Matthias Günter
Kamera: Matthias Günter
Produktion: MG-Filmproduktion
Darsteller: Andy Herzog, Susann Rüdlinger,
Cihan Inan
Europäische erste Filme
EISMÄDCHEN
IM SPINNWEBHAUS
D 2015, Spielfilm, DF, 87 Min.
Regie: Michael Krummenacher
Buch; Silvia Wolkan, Michael
Krummenacher, Schnitt: Stine Sonne
Munch Kamera: Jakob Wiessner
Produktion: Passanten Film
Darsteller: Anne Ratte Polle,
Thomas Loibl, Heiko Pinkowski
D 2015, Dokumentarfilm, 60 Min.
Regie, Buch: Lin Sternal
Kamera: Julia Hönemann
Produktion: Filmakademie
Baden-Württemberg
Vertrieb: Filmtank GmbH
D 2014, Spielfilm, 92 Min.
Regie, Buch: Mara Eibl-Eibesfeldt,
Kamera: Jürgen Jürges Darsteller:
B. Litwinschuh, H. Pieske, S. Testud
EISMÄDCHEN erzählt von einer
Dreiecksbeziehung innerhalb des
An der pragmatischen Architektin,
Mikrokosmos Eiskunstlauf, die
Mutter und Ehefrau Sibylle Froegeprägt ist von Druck, Konkurbisch scheint etwas Unbestimmtes
renz und Projektion. Lisa, die sich
zu nagen. Nicht einmal im Italienüber ihren Sport definiert, ist von
urlaub mit ihrer Familie schafft
pubertären Selbstzweifeln geplagt,
sie es, zur Ruhe zu kommen und
während ihrer jüngeren Schwesauszuschlafen. Auf einem morgend- ter Sophie alles mit Leichtigkeit
lichen Spaziergang an den Klippen
zu gelingen scheint. Ihre Mutter,
des Gardasees wird sie Zeugin des
angetrieben von eigenen unerfüllSelbstmords einer Frau in ihrem
ten Träumen, versucht mit viel
Alter. Davon erschüttert, verändert fürsorglicher Hingabe, ihre große
sich Sibylles Wahrnehmung auf ihr Tochter aufzufangen. Doch umso
eigenes Leben und setzt einen Pro- mehr sie sich bemüht, alles richtig
zess in Gange, der alles zu zerstören zu machen, umso mehr scheint sie
droht, worüber sie sich bisher
daran zu scheitern.
definiert hat…
Beobachtungen eines fragilen Beziehungsgeflechtes, deren ProtagoMichael Krummenacher gehört
nistinnen sich abstoßen, ohne sich
einer neuen Generation junger
deutscher Filmemacher an, die keine zu lösen, und gegenseitig anziehen, ohne sich ganz nah zu sein.
Scheu hat, sich dem Genrekino
zuzuwenden. In seinem Zweitlings- Mitunter fast wie beiläufig gefilmt
scheinend, ist EISMÄDCHEN dabei
film stoßen Elemente aus Horror,
doch außerordentlich präzise und
Psychothriller und Familiendrama
beobachtet ungemein genau – ein
aufeinander. Man könnte SIBYLLE
ebenso ungewöhnlicher wie spanauch als deutschen Giallo-Film
nender Dokumentarfilm.
sehen.
Bereits sieben Jahre sind vergangen, seitdem Filmhochschulabsolvent Stefan Keller (39) seinen gefeierten Kurzfilm veröffentlicht hat. Seitdem befindet
sich Keller in einer veritablen Schaffenskrise. Zwar
umfasst sein erstes Langspielfilm-Projekt in der Rohfassung bereits 2000 Seiten mit Notizen, aber fertig
ist Keller noch lange nicht. Sehr zum Leidwesen
seiner Freundin Christina, deren biologische Uhr
tickt. Doch Keller hat keine Zeit, er sollte an seinem
Drehbuch schreiben.
Inzwischen ausquartiert in einem Zimmer im
Souterrain lebend und in finanzieller Not nimmt
Keller einen Nebenjob als anonymer Tester von
Jugendherbergen an. Die einsame Reise führt ihn
durch die winterliche Schweiz. Der Beginn einer
wahnwitzigen Odyssee: Keller kämpft verzweifelt
um seine Filmidee, versucht seine Beziehung mit
Christina zu retten, sitzt einsam herum, beobachtet,
führt abwegige und kluge Gespräche mit mannigfaltigen Gestalten, welche alle selber auf der Suche
nach ihrem eigenen Sinn des Daseins sind. Den
beiden Regisseuren ist ein lakonisch-komisches, in
Schwarzweiss gehaltenes Roadmovie gelungen.
Andy Herzog: diverse Arbeiten als Schauspieler, Regiestudium in Montreal. Matthias Günter: zunächst tätig als
Grafiker, Realisation diverser Kurzfilme.
www.wintergast.com
31
Psychischer Probleme wegen geht
Jonas‘ Mutter in eine Klinik und
lässt ihn überstürzt mit seinen
beiden jüngeren Geschwistern, Nick
und Miechen, allein. Die Abwesenheit der Mutter gegenüber der
Außenwelt (den Lehrern etwa oder
der Erzieherin im Kindergarten)
zu verheimlichen, ist nicht immer
einfach. Und auch der Kühlschrank
wird zunehmend leerer. All dies
überfordert den 12-jährigen Jonas
freilich bald, auch wenn er bemüht
versucht, über eine gewisse Zeit
den Chef im Haus zu spielen, tapfer
Verantwortung zu übernehmen.
Da lernt er einen adligen Obdachlosen kennen, Felix, der ihm wie ein
Schutzengel zur Seite steht…
Wie Jonas sich und seine zwei
Geschwister in zunehmendem Maße
von der Außenwelt isoliert, wie die
drei Kinder immer mehr in einer
eigenen Phantasiewelt versinken,
zwischen Traum und Realität
schwebend – das ist in wunderbaren
Schwarzweiß-Bildern eingefangen
(von Fassbinder-Kameramann
Jürgen Jürges), in oft märchenhaft-magischen Sequenzen, ebenso
eindringlich wie poetisch.
www.sibylle-film.de
Lin Sternal: geboren 1987 in Berlin,
Mara Eibl-Eibesfeldt: Absolventin der
studierte ab 2008 an der Filmakademie HFF München. IM SPINNWEBHAUS
Baden-Württemberg. EISMÄDCHEN ist ist ihr erster Langfilm.
ihr Diplomfilm.
www.tellux.tv
www.filmtank.de
Fr, 20.11., 22.00h
Filmhauskino
Sa, 21.11., 18.30h
Filmhauskino
Michael Krummenacher: geboren 1975
in Schwyz. Regiestudium an der HFF
München.
Fr, 19.11., 20.00h
Filmhauskino
30
SIBYLLE
Europäische erste Filme
Sa, 21.11., 20.00h
Filmhauskino
FOKUS NRW
anfänge der nouvelle vague
AUSSER ATEM
A BOUT DE SOUFFLE
FREIRÄUME
SCHNICK SCHNACK SCHNUCK
D 2015, Dokumentarfilm, 63 Min.
Regie, Buch: Filippa Bauer
Kamera: Claire Jahn
Produktion: KHM Köln
D 2015, Spielfilm, 80 Min.
Regie: Maike Brochhaus
Buch: Maike Brochhaus, Simon Störung
Darsteller: Jana Sue Zuckerberg, Felix Anderson,
Elia Légère
Nachdem ihre Kinder von zuhause ausgezogen sind,
leben Sylvia, Marliese, Rosemarie und Marianna
alleine in den ehemaligen Familienwohnungen.
Sie erzählen von ihrem Umgang mit der neu entstandenen Freiheit und der Herausforderung, sich
nach einem hauptsächlich von Familie und Beruf
bestimmten Leben neu zu erfinden. Sie entwickeln
eigene Konzepte, leere Räume und Zeit zu füllen.
An der Generation ihrer Eltern können sie sich dabei
meist nicht orientieren, sie sind gewissermaßen
Avantgarde.
Wie auch dieser erstaunlich gestaltete Dokumentarfilm, der sich wohltuend von der gängigen Praxis
des „Interviewfilms“ abhebt und seine vier Protagonistinnen eben nicht zeigt, nur deren Umgebung,
Wohnung, Fotos, bestimmte Details usw. Und der sie
frei und unbefangen erzählen lässt. Auf diese Weise
erhält man einen tiefen Einblick in das Leben der vier
Mütter, in ihre Gedanken, Gefühle. Ein außergewöhnlicher Dokumentarfilm, der berührt.
Filippa Bauer: geboren 1985 in Freiburg, studierte an der
KHM Köln. FREIRÄUME ist ihr Abschlussfilm.
F 1960, Spielfilm, dF, 89 Min.
Regie: Jean-Luc Godard
Buch: Godard, François Truffaut
Kamera: Raoul Coutard Darsteller:
Jean-Paul Belmondo, Jean Seberg
„Godard gab A BOUT DE SOUFFLE
eine formale Gestaltung, die alle
etablierten Regeln, namentlich die
des Filmschnitts, über den Haufen
zu werfen schien. Aus bestimmten
Szenen schnitt er einzelne Bilder
heraus, so dass die Bewegungen
ruckhaft und springend abliefen
und der Eindruck eines fragmentarischen, auseinandergerissenen
Geschehens entstand. Andererseits
gelang es ihm, in den mit versteckter Kamera gefilmten Sequenzen
Pariser Straßenleben nahtlos in die
Handlung zu integrieren und ihr
so den Charakter der Authentizität
zu geben. Was vor allem aber dem
Film sein Interesse verleiht, das ist
die Freimütigkeit seiner Dialoge:
die Unterhaltungen zwischen dem
Gangster Michel Poiccard, […] der
es liebt, sich mit Humphrey Bogart
zu identifizieren, und dem amerikanischen Collegegirl Patricia, dessen
Properkeit und Voreingenommenheit der Film treffend fixiert,
besitzen Brillanz und Echtheit; aus
Gesprächswendungen, Gesten und
Reaktionen der beiden spricht unmittelbar der Bewusstseinszustand
der Jugend von 1960.“
(Gregor/Patalas, Geschichte des Films)
SCHNICK SCHNACK SCHNUCK erzählt die Geschichte des klassisch monogamen Pärchens Emmi
und Felix, das an einem Wochenende mit unkonventionellen Vorstellungen von Liebe, Sexualität
und Partnerschaft konfrontiert wird. Felix möchte
ursprünglich zu einem Festival nach Amsterdam
und Emmi müsste eigentlich zu Hause bleiben und
Klausuren korrigieren. Doch es kommt alles anders,
als anfangs so gedacht ...
Im Unterschied zum entpersonalisierten Mainstreamporno geht hier alles sehr locker und
unverkrampft vonstatten. SCHNICK SCHNACK
SCHNUCK ist eine explizit erotische Komödie,
die geradezu spielerisch Fragen zu den Themen
Partnerschaft, Sexualität und Pornografie aufwirft,
sympathisch unperfekt und ungemein lebendig.
Maike Brochhaus: Nach ihrem dokumentarisch-pornografischem Debütfilm HÄPPCHENWEISE ist SCHNICK
SCHNACK SCHNUCK der erste pornografische Spielfilm
von Maike Brochhaus.
www.schnick-schnack-schnuck.net
www.khm.de
Fr, 20.11., 18.30h
Filmhauskino
Sa, 21.11., 22.00h
Filmhauskino
Mi, 18.11., 21.00h
Filmhauskino
IM ZEICHEN DES
LÖWEN
LE SIGNE DU LION
F 1959, Spielfilm, OmU, 100 Min.
Regie, Buch: Eric Rohmer
Kamera: Nicolas Hayer
Darsteller: Jess Hahn, Van Doude,
Stéphane Audran
„Ein erfolgloser Musiker [Wesselrin] irrt durch das sommerlich
ausgestorbene Paris auf der verzweifelten Suche nach Geld, Arbeit
und einer Bleibe. Schritt für Schritt
registriert die Kamera, wie die Stadt
ihn verändert und wie sich in seinen
Augen die Stadt verändert. Am Ende
ist Paris eine bloße Anhäufung von
Steinen und der Musiker, nachdem
er alle Merkmale verloren hat, die
ihn als Mitglied der Gesellschaft
auswiesen, nur noch ein Fremder,
ein Clochard.“
(Krischan Koch, Die Zeit, 1984)
„Zum Lobe Rossellinis hat Rohmer
einmal geschrieben, er mache die
Realität durchsichtig mit Mitteln,
die er wiederum ausschließlich
dem Realen entlehne, und weiter:
er zerbreche den etablierten Bezug
von Zeichen und Idee und lasse so
Neues auftauchen, das einen völlig
aus der Fassung bringe. Diese Sätze
beschreiben in treffender Weise den
Realismus seines eigenen Films.
Die an sich belanglosen Dinge, die
Wesselrin auf seinem Irrweg durch
die Stadt zustoßen, bekommen eine
Tragweite, die sie plötzlich aller
Alltäglichkeit entkleidet, so dass
man sie sieht wie zum ersten Mal.“
(Frieda Grafe)
So, 22.11., 15.00h
Filmhauskino
32
Fokus NRW
33
Anfänge der Nouvelle vague
DIE ENTTÄUSCHTEN
LE BEAU SERGE
F 1958, Spielfilm, OmU, 99 Min.
Regie, Buch: Claude Chabrol
Kamera: Henri Decae
Darsteller: Gérard Blain, Jean-Claude
Brialy, Bernadette Lafont
„Als François in sein Geburtsdorf zurückkehrt, findet er seinen
talentierten Jugendfreund Serge als
hoffnungslosen Trinker vor. Seine
gutgemeinten Versuche zu helfen,
bringen mehr Ärger als Gutes:
Schließlich setzt er sein Leben aufs
Spiel, um Serge mit seiner entfremdeten Ehefrau zu versöhnen.“
(rororo Filmlexikon)
„LE BEAU SERGE war der erste
Film der Nouvelle vague, und die neorealistischen Elemente, um die er
die französische Filmtradition bereicherte, wurden schon in den Filmen
des folgenden Jahres aufgegriffen:
in Rohmers LE SIGNE DU LION
und Truffauts LES 400 COUPS.“
(Wilfried Wiegand)
„Chabrol ist zugleich Produzent,
Drehbuchautor, Dialogist und Regisseur von LE BEAU SERGE. Sein
Film beginnt psychologisch und
endet metaphysisch. Es ist eine Dame-Partie, gespielt von zwei jungen
Leuten – schwarzer Stein: Gérard
Blain; weißer Stein: Jean-Claude
Brialy. Im Augenblick, als sie
einander begegnen, wechseln sie
die Farbe und gewinnen ex aequo.“
(François Truffaut)
So, 22.11., 17.00h
Filmhauskino
videonale.
scope
Eine Veranstaltungsreihe
der Videonale Bonn
Found Footage:
Joseph Cornell
Christoph Girardet & Matthias Müller
Sonderprogramm:
Wie wir sehen. Künstlerische Kurzfilme
der KHM Köln
Kuratiert von Daniel Kothenschulte
17.–21. November 2015
Fokus Found Footage
Christoph Girardet & Matthias Müller
Als die Bildende Kunst das Kino zum ersten Mal
den Namen dieser beiden Filmkünstler in Verbin-
für sich entdeckte, in den Avantgardezirkeln der
dung gebracht. Seit 16 Jahren tauchen sie in ihrem
Zwanziger Jahre, war man sich weitgehend einig:
gemeinsamen Schaffen in die Filmgeschichte ein
Erst der Schnitt macht den Film zum Film. Auch
und schreiben dabei selbst Filmgeschichte. Dabei
wenn es genug Filmemacher gibt, die uns das Gegen-
decken sie die verborgenen Rituale des klassischen
teil beweisen, indem sie in langen Einstellungen
Filmerzählens auf und hinterfragen die schillern-
schwelgen – vor zwei Jahren feierten wir dafür bei
den Oberflächen, indem sie diese zugleich zele-
VIDEONALE.scope James Benning – , vollenden
brieren. Unabhängig davon trugen sie in ihren
sich noch immer die meisten Filmkunstwerke am
jeweiligen Solo-Werken maßgeblich dazu bei,
Schneidetisch oder Schnittcomputer. Am stärksten
den Found-Footage-Film als eine der wichtigsten
wirkt dieses Wunder der Montage im Found-Footage-
Sprachen in der zeitgenössischen Film- und Video-
Film. Die dritte Ausgabe von VIDEONALE.scope
kunst zu etablieren. In vier Programmen geben wir
steht ganz im Zeichen dieses filmischen Genres.
sowohl Einblick in das Einzelwerk beider Künstler
werkschau christoph girardet & matthias müller
In Deutschland wird Found Footage besonders mit
Vacancy, Matthias Müller, 1998,
digital (16mm), 14 Min.
Enlighten, Christoph Girardet, 2000,
digital, 5 Min.
Beacon, Girardet & Müller, 2002,
digital, 15 Min.
Phoenix Tapes, Girardet & Müller,
1999, digital, 47 Min.
Release, Christoph Girardet, 1996,
digital, 9:30 Min.
Scratch, Christoph Girardet, 2001,
digital, 4:50 Min.
Manual, Girardet & Müller, 2002,
digital, 9:30 Min.
Absence, Christoph Girardet, 2002,
digital, 8:20 Min.
Storyboard, Christoph Girardet,
2007, digital, 5:30 Min.
Vier moderne Kunstfilmklassiker:
Fabric, Christoph Girardet, 2014,
Im vielfach prämierten Vacancy
digital, 9:30 Min.
dienen alte Amateurfilme aus der
Kristall, Girardet & Müller, 2006,
modernistischen Kunststadt Brasilia
digital (35mm), 14:30 Min.
als Ticket zu einer melancholischen Für Hollywood zählt nur das
Pianoforte, Christoph Girardet,
Reise. Enlighten sucht das Erhabene Publikum, und in Play sieht man
2007, digital, 6 Min.
in künstlichen Gewitterszenen aus
auch gar nichts anderes. Die Filme
Silberwald, Christoph Girardet,
Hollywoodklassikern. Beacon führt
liest man ab auf den Gesichtern.
dagegen an einen anderen SehnMirror ist dagegen eine Inszenierung 2010, digital, 12 Min.
suchtsort des Kinos, wenn Küstenverlassener Spielräume und Blicke
und Strandszenen aus zehn Spielohne Objekt – und eine Huldigung
Wann lässt King Kong die weiße
orten miteinander verschmelzen.
an Antonioni. Das Kino feiert das
Frau wieder aus der Faust? Die
Und der fast abendfüllende Phoenix Sehen und erzählt deshalb oft von
Organisation von Zeit ist alles im
Tapes verrät kommentarlos alles über Blinden: Montiert aus Kinoszenen
Kino und genau an dieser Schraube
Hitchcock – eine Montage seiner
rührt Maybe Siam an die Grenzen
lässt sich in der Bearbeitung des
Obsessionen, ein Streifzug durchs
eines Kinos, das sonst so gerne in
Materials noch kräftig drehen, wie
Gesamtwerk und einer der klügsten Blicken erzählt. Locomotive widmet
in Release: Zeit und Spannung sind
Filme über das Kino überhaupt.
sich einem Motiv, das ganz am
im Kino angeblich ein und dasselbe.
Anfang der Kinogeschichte steht
Der Ton spielt Hauptrollen in Scratch
Die Filmemacher sind anwesend.
und eine eigene Filmgeschichte
und Pianoforte, ersterer ein Fest für
verdient, der Eisenbahn. Meteor
Turntable-Fetischisten, letzterer eine
beschreibt dagegen den Weg vom
furiose Montage aus 88 KlavierspielKinderzimmer in den Kosmos, ein
szenen. Dazu: Silberwald, Girardets
Mi, 18.11., 19.00–21.00h
hypnotisches Meisterwerk und eine Wilderei durch die ewig rauschende
Filmclub 813, Köln
Huldigung an die Transzendenz im
Naturkulisse alter Heimatfilme.
Science Fiction. Auch Cut ist eine
Ein Höhepunkt des Programms ist
Feier des Filmschnitts, doch die
Kristall, ein moderner Klassiker, der
Messer schneiden sichtbar auf der
Spiegelszenen widerspiegelt.
Leinwand: Einschneidendes zwiDie Filmemacher sind anwesend.
schen Buñuel und Cronenberg.
als auch in die zahlreichen GemeinschaftsprodukJoseph Cornell
tionen, die seit Ende der 1990er Jahre entstanden
Der amerikanische Künstler und Filmemacher
sind. Gezeigt werden u.a. die preisgekrönte Arbeit
Joseph Cornell (1903–1972) wurde berühmt mit
Contre-jour (2009) und die emblematischen Werke
verglasten Holzkästen, in deren Innenräumen
Locomotive (2008) und Cut (2013).
vorgefundene und angefertigte Gegenstände
Beziehungen eingehen, ja so sehr miteinander
verschmelzen, dass sie der Außenwelt für immer
entrückt erscheinen. Seinem filmischen Werk
wurde erst spät die gleiche Aufmerksamkeit zuteil,
obwohl ihm eine ähnliche Gestaltungsmethode zu
Grunde liegt: In der gänzlich subjektiven Montage
filmischer Fundstücke schaffen sie neue Bedeutungszusammenhänge oder legen den Finger auf
verborgene Subtexte der Originale. Heute ist der
Found-Footage-Film, wie ihn Joseph Cornell zur
Kunstform machte, ein eigenes Genre im Avantgardefilm. Erstmals zeigt VIDEONALE.scope eine
umfassende Retrospektive seiner Filme in Deutschland, darunter auch Cornells berühmtestes Werk
Rose Hobart aus dem Jahr 1936.
Das 25-jährige Jubiläum der Kunsthochschule für
Medien Köln nehmen wir zum Anlass zwei Kurzfilmprogramme unter dem Titel Wie wir sehen mit Werken
von Studierenden aus den letzten Jahren zu zeigen.
Im Rahmen von VIDEONALE.scope veröffentlicht die
Videonale, gemeinsam mit StrzeleckiBooks und Daniel
Kothenschulte, zwei Publikationen zu Joseph Cornell
und Christoph Girardet & Matthias Müller in der
Reihe Avantgarde, Experiment & Underground.
Die Werkschau zu Joseph Cornell findet statt in
Kooperation mit Anthology Film Archives, Canyon
Cinema Foundation, The Film-Makers‘ Cooperative
und The Museum of Modern Art, New York.
www.videonale.org/videonalescope-2015
Filmclub 813
Hahnenstraße 6
Gefördert durch:
Filmpalette
Lübecker Straße 15
Eine Veranstaltungsreihe der Videonale Bonn
www.videonale.org
Play, Girardet & Müller, 2003,
digital, 7:20 Min.
Mirror, Girardet & Müller, 2003,
digital, 8 Min.
Maybe Siam, Girardet & Müller,
2009, digital, 12:20 Min.
Locomotive, Girardet & Müller,
2008, digital, 21 Min.
Meteor, Girardet & Müller, 2011,
digital (35mm), 15 Min.
Cut, Girardet & Müller, 2013,
digital, 13 Min.
Die Filmemacher sind anwesend.
Do, 19.11., 19.00–20.45h
Filmclub 813, Köln
In Kooperation mit:
Kunsthochschule
für Medien Köln
Academy of
Media Arts Cologne
36
37
Werkschau Christoph Girardet & Matthias Müller
Do, 19.11., 21.00–22.30h
Filmclub 813, Köln
werkschau
giraRdet & müller
Wie wir sehen
Künstlerische Kurzfilme der KHM Köln
Home Stories, Matthias Müller,
1990, digital (16mm), 6 Min.
Alpsee, Matthias Müller, 1994,
digital (16mm), 15 Min.
Pensão Globo, Matthias Müller,
1997, digital (16mm), 15 Min.
Album, Matthias Müller, 2004,
digital, 24 Min.
Phantom, Matthias Müller, 2001,
digital, 5 Min.
Hide, Girardet & Müller, 2006,
digital, 7:40 Min.
Contre-jour, Girardet & Müller,
2009, digital (35mm), 10:40 Min.
Programm I
Programm II
Henning Frederik Malz,
Rest In Me, 2014, digital, 6 Min.
Sonja Engelhardt, Crying About
the Passing of Time, 2005, 1 Min
Katharina Pethke, Anophtalmus, 2005, digital (16mm), 7 Min.
Julia Weissenberg, Schneesturm, 2012, digital, 12 Min.
Lukas Marxt, Reign of Silence,
2013, digital, 7 Min.
Johanna Reich, Black Hole,
2009, digital, 6 Min.
Daniel Burkhardt, grundlos,
2005, digital, 3 Min.
Benjamin Ramírez Pérez,
During the Day My Vision Is Perfect,
2013, digital, 10 Min.
Stefan Ramírez Pérez,
Stick It, 2014, digital, 5 Min.
Eli Cortiñas, Dial M for Mother,
2008, digital, 11 Min.
Miriam Gossing & Lina
Sieckmann, Desert Miracles,
2015, digital (16mm), 10 Min.
Tama Tobias Macht, Haltestelle
Hansaring, 2008, digital (16mm),
6 Min.
Kate Dervishi, Labor Day in
Metropolitan Detroit, 2014, digital,
17 Min.
Jana Debus, Gregor Alexis, 2009,
digital (16mm), 21 Min.
Maribel Chavez, Preparación,
2011, digital, 2 Min.
Sonja Engelhardt, 2004, 2004,
digital, 2 Min.
Lena Ditte Nissen, Korona,
2013, digital (16mm), 10 Min.
Mischa Leinkauf & Matthias
Wermke, Zwischenzeit, 2008,
digital, 9 Min.
Matthias Müllers Filme handeln
stets von der Ewigkeit und gleichzeitigen Flüchtigkeit des Kinos.
Sie überhöhen die Irrealitiät und
klinische Perfektion des Hollywood-Studiokinos der 1950er Jahre,
das in seinen Dekors und Farben
zitiert (Home Stories, 1990; Pensão
Globo, 1997) oder sogar minutiös
nachgebaut wird (Alpsee, 1994).
Zugleich aber geben sie diese Attribute, die production values, wie man in
der Filmsprache sagen würde, dem
Verfall Preis – einem Verfall, der sich
bei näherem Hinsehen aber zugleich
auch als Schöpfungsakt erweist: Ist
doch Müller als sein eigener Laborant nicht nur für die Zersetzung,
sondern zunächst einmal überhaupt
für die Entwicklung des Materials
verantwortlich. So machen alle auf
Film hergestellten Arbeiten Müllers
die Lebendigkeit des Filmbilds
an seiner Sterblichkeit erfahrbar.
Im grandiosen Contre-jour ist die
Netzhaut des Auges selbst dieses
verletzliche (Film)material.
Der Filmemacher ist anwesend.
Fr, 20.11., 21.30–22.45h
Filmpalette, Köln
38
werkschau joseph cornell
Cornell, Larry Jordan, 1965, 16mm,
9 Min.
Centuries of June, Stan Brakhage & Joseph Cornell, 1960, 16mm,
11 Min.
The Wonder Ring, Stan Brakhage,
1955, 16mm, 4 Min.
The Secret Story, Janie Geiser,
1996, 16mm, 9 Min.
What Mozart Saw on Mulberry Street, Rudy Burckhardt,
1956, 16mm, 6 Min.
Flower, the Boy, the Librarian,
Stephanie Barber, 1997, 16mm, 5 Min.
Our Lady of the Sphere,
Larry Jordan, 1969, 16mm, 10 Min.
Joseph Cornell sammelte alte
What Makes Day and Night,
Filmkopien, um seinen behinderten
Jeanne Liotta, 1998, 16mm, 9 Min.
Bruder damit zu unterhalten. Doch Als Filmsammler entdeckte Joseph
Her Fragrant Emulsion,
die Filme wurden bald langweilig,
Cornell, was er auch in seinen Colla- Lewis Klahr, 1987, 16mm, 11 Min.
und so begann der Künstler, sie zu
gen und Boxen zusammentrug: Eine Oona’s Veil, Brian Frye, 2000,
neuen Filmen zusammenzuschneigeheimnisvolle, rätselhafte Schön16mm, 8 Min.
den. Vielen der Filme in diesem
heit. By Night with Torch and Spear
Fresh Cornell, Daniel Kothenschulte,
Programm merkt man an, dass ihre entdeckt in auf dem Kopf stehenden 2015, digital, 14 Min.
dadaistisch wirkende Montage erst
Aufnahmen eines Stahlwerks eine
einmal Spaß machen sollte. Aber es majestätische Schönheit. Eingefärbt Cornell und seine Wegbegleiter:
Joseph Cornells Kunst stellt sich geist der Spaß eines Spiels mit selbst- und leicht verlangsamt erwecken
gemachten Träumen. Rose Hobart,
die Bilder ein stummes Pathos. Man gen das Vergessen. Als man in New
sein Meisterwerk, drehte Cornell
fühlt sich in ein himmlisches Höllen- York beschloss, die Bahnlinie der
Third Avenue abzureißen, bestellte
freilich über die eigenen Sehnsüchte. feuer versetzt. In späteren Jahren
er beim jungen Stan Brakhage ein
Aus dem B-Picture East of Borneo
ging Cornell selbst mit der Kamera
filmisches Dokument. So entstand
schnitt er alle Actionszenen heraus, auf die Straße. Nun waren die New
um ganz seinen Lieblingsstar Rose
Yorker Passanten seine Fundobjekte, The Wonder Ring, ein Schlüsselwerk
der Avantgarde. Brakhage entdeckte
Hobart wirken zu lassen. Und
denen er folgte wie Alice seinem
mit der Kamera ein neues, ungeentdeckte im Spiel der Blicke eine
Kaninchen ins Wunderland.
formtes Sehen. Zu den jüngeren, von
rätselhafte Erotik. Bei der UrauffühCornell und Brakhage beeinflussten
rung in einer New Yorker Galerie
Künstlern zählt Brian Frye, der in
kam es zu einem Skandal: Ein BesuSa, 21.11., 19.00–20.45h
Oona’s Veil auf betörende Weise mit
cher randalierte, weil ihm Cornell
Filmclub 813, Köln
sich zersetzendem Filmmaterial
seine Träume gestohlen habe. Es
arbeitet. Fresh Cornell ist ein Experiwar Salvador Dalí.
ment: Lässt sich das Montageprinzip
von Rose Hobart auf einen Dschungelfilm mit Angelina Jolie übertragen?
Fr, 20.11., 19.00–20.45h
Filmclub 813, Köln
Rose Hobart, 1936, HD von 16mm,
17 Min.
Carousel, ca. 1938, 16mm, 6 Min.
Thimble Theatre, ca. 1938,
16mm, 5 Min.
The Children’s Trilogy:
Cotillion, 1940, 16mm, 8 Min.
The Midnight Party, 1940,
16mm, 3 Min.
The Children‘s Party, 1940,
16mm, 8 Min.
Jack’s Dream, ca. 1938, 16mm,
4 Min.
Untitled (Bookstalls),
ca. 1940er, HD von 16mm, 11 Min.
Fr, 20.11., 23.00–00.15h
Filmpalette, Köln
Mi, 18.11, 21.30–23.00h
Filmpalette, Köln
Aus Anlass des 25-jährigen Bestehens der KHM Köln, an der Matthias
Müller als Professor unterrichtet, zeigen wir zwei Programme mit
künstlerischen Kurzfilmen von Studierenden.
Das Thema Found Footage spiegelt sich auch in diesen Programmen,
so in Sonja Engelhardts Crying About the Passing of Time, die darin –
frei nach Buñuel – dem Schnitt-Handwerk huldigt. Eine klassische
Found-Footage-Arbeit ist auch Dial M for Mother: Eli Cortiñas kombinierte dabei virtuos Filmszenen mit Gena Rowlands mit der Telefonstimme ihrer Mutter.
Dokumentarische Experimentalfilme bilden einen Schwerpunkt des
zweiten Programms: Kate Dervishi wirft in Labor Day in Metropolitan
Detroit einen melancholisch-ironischen Blick auf ihre verlassene Heimatstadt. Mischa Leinkauf und Matthias Wermke widmen sich in Zwischenzeit der Sehnsucht nach Privatheit im öffentlichen Personen-Nahverkehr.
Und Jana Debus‘ preisgekrönte Arbeit Gregor Alexis zeigt das Porträt
ihres an Schizophrenie erkrankten Bruders.
Werkschau Christoph Girardet & Matthias Müller / Wie wir sehen (KHM)
By Night with Torch and
Spear, ca. 1940er, HD von 16mm,
8 Min.
New York-Rome-BarcelonaBrussels, ca. 1940er, HD von 16mm,
10 Min.
The Aviary, 1955, 16mm, 11 Min.
Nymphlight, 1957, 16mm, 7 Min.
A Fabel for Fountains, 1957,
16mm, 17 Min.
Angel, 1967, 16mm, 3 Min.
Gnir Rednow, Stan Brakhage &
Joseph Cornell, 1960, 16mm, 6 Min.
Mulberry Street, 1965, 16mm,
9 Min.
Flushing Meadows, 1965,
16mm, 8 Min.
Sa, 21.11., 21.00–23.00h
Filmclub 813, Köln
39
Werkschau Joseph Cornell
cinepänz
26. Kölner Kinderfilmfest
14.–22. November 2015
28.–29. November 2015
wettbewerb Kölner Premieren
Das 26. Kölner Kinderfilmfest CINEPÄNZ zeigt
Information:
seine Filme in der Zeit vom 14. bis 22. November
jfc Medienzentrum, Hansaring 84-86, 50670 Köln
2015 in den Kölner Kinos Metropolis, Odeon,
Tel.: 0221 - 13056150, montags bis freitags
Cinenova und Filmhauskino. Einige Filme werden
10.00–17.00 Uhr
am folgenden Wochenende wiederholt. Das
Fax: 0221 - 1305615 99, E-Mail: [email protected]
Vorbestellungen für Schulklassen und Gruppen:
Anmeldung für die Kinos Odeon, Metropolis,
CINEPÄNZ fördert die Vermittlung filmischen
Cinenova und Filmhaus Kino über das jfc Medien-
Wissens an Schüler_innen. Deshalb werden für
zentrum (s.o.).
einige Filme des Festival-Zusammenschlusses
Die Vormittagsveranstaltungen für Schulen laufen
Unterrichtsmaterialien erstellt. Workshops und
im Rahmen der Schulkinoreihe „CINEPOINT –
Vermittlungsaktivitäten für Kinder widmen sich
Schule des Sehens“. Einige Filme werden für
ebenfalls der Vermittlung von Medienkompetenz.
Gehörlose in die Gebärdensprache übersetzt.
Das Labyrinth
Belgien, Luxemburg, Niederlande 2014
Regie: Dennis Bots, mit: Maas Bronkhuyzen,
Pippa Allen, Spielfilm, 94 Minuten
Belgien 2014, Regie: Douglas Boswell,
Spielfilm, 90 Minuten
empfohlen ab 11
In diesem spannenden Film vermischen sich
Computerspiel und Realität.
Das Aufwachsen in einem kleinen niederländischen
Dorf während des Zweiten Weltkriegs stellt die
Freundschaft zweier Jungs vor eine Zerreißprobe.
Premierenprogramm wird von einer Kinderjury
begleitet, die den Cinepänz-Preis vergibt.
Das große Geheimnis
empfohlen ab 10
Originalfassung, deutsch eingesprochen
Mo, 16.11., 15.00h, Metropolis
Di, 17.11., 10.00h, Cinenova
Fr, 20.11., 15.00h, Cinenova
So, 29.11., 12.00h, Filmhauskino
Mi, 18.11., 10.15h, Metropolis
Mi, 18.11., 15.00h, Odeon
Fr, 20.11., 10.15h, Metropolis
Sa, 21.11., 14.00h, Odeon die Vorführung wird
in Gebärdensprache übersetzt
Melodie des Meeres
Der Junge und die Welt
Irland 2014, Regie: Tomm Moore, Animationsfilm,
93 Minuten
Brasilien 2013, Regie: Alê Abreu
Animationsfilm (ohne Dialog), 80 Minuten
empfohlen ab 7
empfohlen ab 10
Prächtige Bilder erzählen von einem irischen
Märchen über Gestaltwandler.
Originalfassung, deutsch eingesprochen
Ein Film, der seine Geschichte ganz ohne Dialoge erzählt, nur durch die Kraft seiner Bilder, sprühenden
Farben und durch die einzigartige Musik. Ein kleiner
Junge sucht seinen Vater.
Sa, 14.11., 15.00h, Odeon die Vorführung
wird in Gebärdensprache übersetzt
Di, 17.11., 10.00h, Metropolis
Do, 19.11., 10.00h, Odeon
So, 29.11., 14.30h, Odeon
So, 15.11., 15.00h, Odeon
Mo, 16.11., 10.15h, Metropolis
Mi, 18.11., 15.15h, Filmhauskino
Sa, 21.11., 15.00h, Cinenova
So, 29.11., 14.30h, Cinenova
Ein Workshop richtet sich an Lehrer und Multiplikatoren. Kinder arbeiten als Filmkritiker und
schreiben ihre Festivalberichte für das Online-
Kinos:
Magazin Spinxx.de.
Odeon
Severinstr. 81, 50678 Köln
Eintrittspreise:
Tel. 313110
Kinder 3,00 € (2,50 € Gruppenpreis bei
Metropolis
10 Kindern), Erwachsene 4,00
Ebertplatz 19, 50668 Köln
Tel. 722436
Cinenova
Herbrandstr. 11, 50825 Köln
Tel. 9541722
Filmhauskino
Maybachstr. 111, 50670 Köln
Tel. 16931198
42
43
Wettbewerb Kölner Premieren
wettbewerb Kölner Premieren
Mister Twister auf der Bühne
Mune – der Wächter des Mondes
Niederlande 2014, Regie: Barbara Bredero,
Spielfilm, 72 Minuten
Frankreich 2015, Regie: Benoît Philippon,
Alexandre Heboyan, Animationsfilm, 90 Minuten
empfohlen ab 6
empfohlen ab 8
Herr Kees hat als Vertretungslehrer die Klasse von
Tobias übernommen und ist inzwischen deren Klassenlehrer. Dritter Teil der in Holland sehr beliebten
und erfolgreichen Filmreihe.
In einem Fantasy-Reich wird der verschmitzte Faun
Mune der Hüter des Mondes, der über die Träume
wacht. Doch dann löst er eine Katastrophe aus und
der Dämon der Unterwelt nutzt dies aus…
Originalfassung, deutsch eingesprochen
Originalfassung, deutsch eingesprochen
Di, 17.11., 15.00h, Odeon
Mi, 18.11., 10.00h, Odeon
Do, 19.11., 15.00h, Metropolis
Mo, 16.11., 10.00h, Odeon
Mo, 16.11., 15.00h, Odeon
Mi, 18.11., 15.00h, Metropolis
Sa, 28.11., 13.30h, Odeon
Von einem, der auszog, das Fürchten
zu lernen
Zugvögel
Deutschland 2014, Regie: Tobias Wiemann, Spielfilm,
60 Minuten
empfohlen ab 7
empfohlen ab 6
Cathy bekommt von ihrem Vater ein Entenei geschenkt.
Als die junge Ente schlüpft, beginnen die Abenteuer...
Im Gegensatz zu seinem Bruder Casper fürchtet sich
der Töpfersohn Michel vor nichts und niemandem!
Originalfassung, deutsch eingesprochen
In Kooperation mit dem Kinder-Medien-Festival
GOLDENER SPATZ
So, 15.11., 14.00h, Cinenova
Mo, 16.11., 10.00h, Cinenova
So, 22.11., 15.00h, Odeon in Gebärdensprache
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Belgien 2015, Regie: O. Ringer, Spielfilm, 84 Minuten
Wettbewerb Kölner Premieren
So, 15.11., 12.00h, Odeon
Di, 17.11., 15.00h, Metropolis
Mi, 18.11., 10.15h, Cinenova
Fr, 20.11., 10.00h, Cinenova
Fr, 20.11., 15.00h, Odeon
cinepänz specials
About a Girl
Deutschland 2014
Regie: Mark Monheim, mit:
Jasna Fritzi Bauer, Heike Makatsch,
Aurel Manthei, Simon Schwarz,
Sandro Lohmann, Nikolaus Frei,
Spielfilm, 106 Minuten
empfohlen ab 12
CINEPÄNZ specials
Antboy –
Der Biss der Ameise
Bande de filles
Boy 7
Die Gespensterjäger
Giraffada
Dänemark 2013,
Regie: Ask Hasselbalch, mit:
Oscar Dietz, Nicolas Bro,
Spielfilm, 77 Minuten
Frankreich 2014
Regie: Céline Sciamma, mit:
Karidja Touré, Assa Sylla, Lindsay
Karamoh, Mariétou Touré,
Spielfilm, 112 Minuten
empfohlen ab 8
empfohlen ab 14
Deutschland 2015,
Regie: Özgür Yildirim, mit:
David Kross, Emilia Schüle,
Ben Münchow, Jens Harzer,
Jörg Hartmann, Spielfilm,
104 Minuten
Deutschland, Frankreich,
Israel 2013,
Regie: Rani Massalha, mit:
Roschdy Zem, Saleh Bakri,
Ahmad Bayatra, Spielfilm,
85 Minuten
Marieme lebt mit ihrer Familie in
der Pariser Banlieue. Die Mutter
sorgt fürs Einkommen, der große
Bruder kommandiert alle herum.
In der Nachbarschaft geben Jungs
den Ton an und die Schule ist eine
Sackgasse. Doch dann gerät sie ins
Blickfeld einer coolen dreiköpfigen
Mädchengang, die sich Freiheiten
nimmt, von denen Marieme bislang
nur träumte. Das neue Leben soll
ihr Weg in die Unabhängigkeit sein.
Deutschland 2015,
Regie: Tobi Baumann, mit:
Anke Engelke, Milo Parker, Christian
Tramitz, Karoline Herfurth,
Christian Ulmen, nach dem gleichnamigen Roman von Cornelia Funke,
Spielfilm, 99 Minuten
Ein junger Mann erwacht nachts
in einem U-Bahn-Tunnel. Er hat
Panik, weder kann er sich an seinen
Namen erinnern noch daran, wie
er dort hingelangt ist. Zu allem
Überfluss wird er auch noch von der
Polizei gejagt. Was ist passiert? Mit
Hilfe eines geheimnisvollen Mädchens versucht er herauszufinden,
wie zum Teufel er in diese Situation
gekommen ist.
empfohlen ab 6
Ziad lebt in Palästina und liebt
Giraffen über alles. Jeden Tag
füttert er im Zoo, in dem sein Vater
als Tierarzt arbeitet, das Giraffenpärchen Rita und Brownie. Als
Brownie nach einem israelischen
Luftangriff schwer verletzt wird und
stirbt, verweigert Rita das Fressen.
Auch Ziad isst nichts mehr, bis
sein Vater beschließt, einen neuen
Partner für das Giraffenweibchen
zu finden. Doch das einzig infrage
kommende Männchen lebt im
Ramat Gan Safari Park, und der
liegt hinter einer für Palästinenser
unüberwindbaren Mauer in Israel.
In diesem Familienabenteuer wird
Charleen, fast 16, hört Lieder von
ein 12-Jähriger zum Superhelden
verstorbenen Musikern, fotografiert mit übernatürlichen Kräften. Als
tote Tiere und macht ein Praktikum Pelle wieder einmal auf der Flucht
beim Bestatter. Kein Wunder, dass
vor den Klassenrüpeln ist und sich
sie schlecht drauf ist – denken ihre
in einem dunklen Garten versteckt,
Mutter, ihre Freundin und später
wird er von einer großen Ameise
auch die Frau vom Sozialamt. Doch gebissen. Am nächsten Morgen
niemand versteht sie wirklich. Dem verfügt Pelle über „Ameisen-SuperFilm gelingt es, ein ernstes Thema
kräfte“: Als „Antboy“ legt er von
einfühlsam mit viel schwarzem
nun an den Ganoven seiner Stadt
Humor und glänzenden Dialogen zu das Handwerk.
erzählen.
Mo, 16.11., 10.15h
Odeon
Fr, 20.11., 16.00h
Filmhauskino
Mo, 16.11., 9.00h
Filmhauskino
Di, 17.11., 10.15h
Odeon
Mi, 18.11., 15.00h
Cinenova
Do, 19.11., 14.30h
Filmhauskino
empfohlen ab 14
Original mit deutschen Untertiteln
Mi, 18.11., 10.15h
Odeon
Di, 17.11., 10.15h
Metropolis
Mi, 18.11., 17.00h
Filmhauskino
Do, 19.11., 10.15h
Odeon
Fr, 20.11., 10.15h
Cinenova
Do, 19.11., 16.00h
Filmhauskino
Sa, 28.11., 16.00h
Filmhauskino
Sa, 28.11., 14.15h
Filmhauskino
Der kleine Tom hat wahrlich kein
leichtes Leben: Von seiner großen
Schwester Lola wird er unablässig
gepiesackt und bei seinen Altersgenossen gilt er als hoffnungsloser
Angsthase. Eines Tages hat er im
Keller eine unerwartete Begegnung:
das Gespenst Hugo. Der schleimig aussehende Geist eweist sich
aber sehr schnell als harmlos und
äußerst freundlich. Hugo hat ein
großes Problem, denn er wurde von
einem bösen Gespenst aus seinem
Schloss vertrieben. Sollte er nicht
dorthin zurückkehren können, löst
er sich unweigerlich in Luft auf.
So, 15.11., 13.00h
Odeon die Vorführung wird in
Gebärdensprache übersetzt
Mo, 16.11., 17.00h
Filmhauskino
Di, 17.11., 15.00h
Cinenova
Do, 19.11., 10.00h
Cinenova
Fr, 20.11., 10.00h
Metropolis
46
Cinepänz Specials
47
Cinepänz Specials
empfohlen ab 12
Di 17.11., 10.00h
Odeon
Do 19.11., 10.15h
Cinenova
Fr 20.11., 15.00h
Metropolis
Sa 21.11., 13.30h
Cinenova
So, 29.11., 14.00h
Filmhauskino
Nie mehr im
falschen Film!
cinepänz specials
Hördur
Deutschland 2015, Regie: Ekrem
Ergün, mit: Almila Bagriacik, Hilmi
Sözer, Felicitas Woll, Noe Chalkidis
Spielfilm, 84 Minuten
empfohlen ab 12
Ein unangepasstes Mädchen muss
in diesem Drama seine Sozialstunden auf dem Pferdehof ableisten.
Käpt‘n Säbelzahn und
der Schatz von Lama
Rama
Rettet Raffi!
Norwegen, Finnland 2014
Regie: John Andreas Andersen,
Lisa Marie Gamlem, Spielfilm,
97 Minuten
empfohlen ab 6
empfohlen ab 8
Der 11-jährige Pinky hat nur
ein Ziel: als Schiffsjunge in die
Mannschaft des Käpt’n Säbelzahn
Do, 19.11., 10.15h, Metropolis aufgenommen und ein echter Pirat
Fr, 20.11., 10.15h, Odeon
zu werden.
Sa, 21.11., 14.30h, Odeon
Di, 17.11., 15.00h, Filmhausk.
Do, 19.11., 10.00h, Metropolis
Sa, 21.11., 13.00h, Metropolis
Sa, 28.11., 15.00h, Cinenova
Rico, Oskar und
das Herzgebreche
Deutschland 2015, Regie: Wolfgang
Groos, Spielfilm, 95 Minuten
empfohlen ab 8
Fortsetzung der spannenden Abenteuer von Oskar, hochbegabt, und
Rico, „tiefbegabt“.
So, 15.11., 13.00h, Metropolis
Mo, 16.11., 10.00h, Metropolis
Mo, 16.11., 15.00h, Cinenova
Mi, 18.11., 10.00h, Cinenova
Mi, 18.11., 13.00h, Odeon
optional mit Audiodeskription für
Blinde – bitte sprechen Sie uns an
Fr, 20.11., 10.00h, Odeon
Fr, 20.11., 14.15h, Filmhaus
48
Cinepänz Specials
Deutschland 2015, Regie: Arend
Agthe, Spielfilm, 97 Minuten
Sammy liebt seinen Hamster Raffi
über alles. Als Raffi herzkrank wird,
hilft nur eine Operation. Auf der
Rückfahrt vom Tierarzt wird aber
Mamas Auto mitsamt dem Hamsterkäfig gestohlen. Sammy muss
Raffi retten – und erlebt turbulente
Abenteuer.
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sie finden: epd Film bietet
Filmkritiken, Themenspecials,
Porträts, DVD- und TV-Tipps,
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So, 15.11., 11.00h, Metropolis
Mi, 18.11., 10.00h, Metropolis
Do, 19.11., 15.00h, Odeon
Sa, 28.11., 14.30h, Cinenova
So, 29.11., 11.30h, Odeon
Armans Geheimnis
Wir machen Film
Deutschland 2015, Regie: Alex
Schmidt, Fernsehserie, 13 Folgen,
jeweils ca. 25 Minuten
empfohlen ab 8 Jahren
Seit etlichen Jahren arbeitet Cinepänz mit den Filmemacherinnen
von „Wir machen Film“ zusammen.
Fünf Jugendliche entdecken auf dem Entstanden sind zahlreiche Filme,
Pferdehof dunkle Geheimnisse aus
die von Kindern gedreht wurden,
einer Fantasie-Welt.
zuletzt auch mit gehörlosen Kindern. Cinepänz zeigt zusammen mit
Schirmherr: FILMDIENST
„Wir machen Film“ eine Auswahl
der besten dieser Filme.
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epd Film ist erhältlich im Abo,
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alle Tablets und Smartphones.
empfohlen ab 10
So, 15.11., 12.00h
Filmhauskino (Folge 1–7)
Sa, 21.11., 14.00h
Filmhauskino (Folge 8–13)
Gleich bestellen! Telefon: 069 - 580 98 191, www.epd-film.de, E-Mail: [email protected]
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Vorname
Nachname
PLZ | Ort
Straße | Hausnummer
Telefon (für telefonische Befragung)
Datum | Unterschrift
Die Filmemacher sind anwesend.
Sa, 21.11., 13.00h, Odeon
430-15 AZ-Medienp
* Das In-Ear-Headset erhalten Sie dann zusätzlich, wenn Sie uns dazu berechtigen, nach Ablauf des Bezugs telefonisch nach Ihrer Meinung zum Inhalt zu fragen.
Eine Belehrung über Ihr Widerrufsrecht erhalten Sie in der Auft ragsbestätigung und unter www.epd-fi lm.de/agb §6
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