Berlinale Special

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Berlinale Special
NR. 1 10. 2. 2005 WWW.BUNTE.DE
S T A R S
·
S T I L
·
S Z E N E
BERLINALE 2005 EXTRA
KEVIN
SPACEY
Hast du noch Töne!
Töne!
In seinem neuen Film
Film
singt der Star. Wieso?
Wieso?
SEITE 6
KRISTIN
SCOTT
THOMAS
So schön,
so scheu,
so Star!
Ihre tollsten
Kleider
SEITE 3
SARAH JESSICA
PARKER &
KIM CATTRALL
Zwei Stars („Sex and
the City“) tanzen Ballett
beim Begrüßungskuss.
Es geht aber auch
herzlicher (und leichter).
Große Bussi-Kunde
SEITE 8
GLAMOURAMA!
Ab heute verwandelt sich ganz Berlin
in einen Laufsteg (v. l): Alexandra
Maria Lara („Der Untergang“) in
Strenesse, Joan Collins in Mark
Zunino & Katja Flint in Celine gestern
bei der Goldenen Kamera
Berliner Bussi-Test
S TA R - WATC HIN G
6 10. 2., DONNERSTAG 10.30 Uhr:
Fototermin mit der Berlinale-Jury im „Hyatt“,
u. a. mit Roland Emmerich und Franka
Potente 19.30 Uhr: Eröffnungsfilm „Man to
Man“ mit Kristin Scott Thomas,Joseph
Fiennes im Berlinale Palast 22.30 Uhr:
Großer Eröffnungsempfang
6 11. 2., FREITAG 16.30 Uhr: „Thumbsucker“-Vorführung im Berlinale Palast mit
Keanu Reeves, Benjamin Bratt 22 Uhr:
Volkswagen „People’s Night“ im „Borchardt“,
u. a. mit Moritz Bleibtreu, Nikolai Kinski,
Heike Makatsch
6 12. 2., SAMSTAG 19.30 Uhr: „Changing Times“ im Berlinale Palast mit Catherine Deneuve, Gérard Depardieu
6 13. 2., SONNTAG 18.45 Uhr: „Silentium“ im Zoo Palast 1 mit Joachim Król,
Jürgen Tarrach 19 Uhr: Dom-PérignonEmpfang im „China Club“ mit Kevin Spacey
21.30 Uhr: „Beyond the Sea“ im Zoo Palast 1
mit Kevin Spacey
6 14. 2., MONTAG 18 Uhr: „BUNTE
night“ – neue Ausgabe! 19 Uhr: „Keine
Lieder über Liebe“ im Zoo Palast 1 mit Heike
Makatsch, Jürgen Vogel 20 Uhr: „Cinema for Peace“-Gala, Konzerthaus am Gendarmenmarkt, mit Susan Sarandon, Catherine Deneuve, Bianca
Jagger, Glenn Close,
Tim Robbins
SO KÜSST MAN
AUF DEM ROTEN
TEPPICH
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NATASHA
RICHARDSON
Eine Queen
des roten Teppichs:
Die blonde Beauty
aus Hollywood
stellt ihren
Film „Asylum“
vor
GOLDIE HAWN
UND KURT RUSSELL
Warm eingemummelt als
nettes Ehepaar unterwegs
in der Hauptstadt
SEITE 8
+ + + 32 0 0 F IL M E W U R D E N F Ü R D IE BE R L IN A L E G E M E L D E T + 3 43 F IL M E AUS 52 L Ä N D E R N W E R D E N G E Z E I GT + DAVO N 67 D EUT S C H E F IL M E + + +
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Begegnung mit einem Star und das Tagebuch des Berlinale-Chefs
KRISTIN SCOTT THOMAS: Sie gilt als Star der Berlinale.
Zu Recht – große Schauspielerin, elegante Lady
S O E L E G A N T L Ä U F T S IE Ü B E R D E N R OT E N T E P P I C H
W I C H T I G E F IL M E
„MAN TO MAN“ Kristin Scott
Thomas im Eröffnungsfilm
der Berlinale: als Abenteuerin
in Afrika mit Joseph Fiennes
ELEGANT-LOOK
Kaskadenrobe von
Chanel aus transparentem Chiffon mit
Seidenunterkleid
MÄDCHEN-LOOK
Strassbesticktes Empirekleid von Chanel in
Veilchenviolett. Hochgeschlossen, Halbarm
EROTIK-LOOK
Couture von Gaultier
im Smokingstil mit
weißem Petticoat und
langen Handschuhen
GEEHRT VON DER QUEEN
IHR LEBEN: SPANNEND WIE EIN FILM
FÜR IHR
Umweltengagement
bekam
sie 2003 von
der Queen
den Orden
„Officer
of the British
Empire“
■ HERKUNFT Britin, geboren am 24. Mai 1960, vier
Geschwister. Vater Pilot, stürzt ab, als sie fünf ist.
Mutter heiratet noch einen Piloten, auch er stürzt ab
■ KARRIERE Sie wollte Lehrerin werden, war Aupair
in Paris, wurde Schauspielerin und bekam erst mit
27 die erste Filmrolle. Größte Erfolge: „Der englische
Patient“, „Vier Hochzeiten und ein Todesfall“
■ PRIVATLEBEN Sie wohnt mit Ehemann François
Oliviennes (Gynäkologe) sehr zurückgezogen
in einem Schloss bei Paris, sie haben drei Kinder
„HEREINSPAZIERT“,
ruft Dieter Kosslick
Meine Berlinale
DER FESTIVALCHEF hat die Tage
bis zum großen „Plopp“ gezählt
„GOSFORD PARK“ Als sündige Adlige Lady Sylvia in der
Societysatire von 2002
„DER ENGLISCHE
PATIENT“ ist eine der
schönsten Liebesgeschichten
im Kino
DIENSTAG, 1. FEBRUAR Von mir aus könnte die Berlinale
beginnen. Der Terminplan für 600 Filme steht, 17 000 Teilnehmer können kommen. Unserem Team bleibt nur abzuwarten, ob es Überraschungen gibt.
MITTWOCH, 2. FEBRUAR Überraschung: Scarlett Johansson verleiht in Ohio einen Preis – 24 Stunden vor
ihrem geplanten Berlinale-Auftritt. Keiner weiß, wie das
funktionieren soll. Schreibe sofort ihrem Agenten.
DONNERSTAG, 3. FEBRUAR Keanu Reeves schafft es
zum roten Teppich am 11. 2., wenn „Thumbsucker“ läuft.
Das war nicht sicher, denn der Star reist um die Welt, um
Werbung für einen anderen Film („Constantine“) zu machen. Er kommt aus Barcelona mit einer Privatmaschine.
FREITAG, 4. FEBRUAR Freue mich auf gute Bekannte wie
Kristin Scott Thomas aus dem Eröffnungsfilm „Man to Man“.
Die Berlinale ist großer Familienzirkus, die Familie wächst,
je länger man dabei ist. Sibel Kekilli, Star der Berlinale 2004,
kann leider nicht, weil sie dreht. Ihr „Gegen die Wand“ läuft
gerade in den USA und die „New York Times“ ist voll mit
Geschichten über sie. Kannste mal sehen, was aus einem
Goldenen Bären alles werden kann.
SAMSTAG, 5. FEBRUAR/SONNTAG, 6. FEBRUAR Zum
Abschalten an die Ostsee. Am weißen Strand, bei klarer
KRISTIN SCOTT
THOMAS auf dem roten
Teppich in Cannes.
Die Robe des gefeierten Stars ist von
Jean Paul Gaultier:
schlicht, nachtblau, mit
Spinnenbrosche
Luft lüfte ich den Kopf, damit Platz ist für das, was kommt.
Wenn Sie hier einen nach Berlinale fragen, sagt der: „Nee,
noch nie gehört.“ Das holt einen zurück auf den Boden.
MONTAG, 7. FEBRUAR Zurück in Berlin. Die Mega-Maschinerie läuft an, es herrscht eine Stimmung wie vor der
Bescherung. Man steckt voller Tatendrang, aber richtig anstrengen kann man sich nicht mehr, weil’s gleich losgeht.
DIENSTAG, 8. FEBRUAR Die ersten Gäste. Ich hole Roland
Emmerich vom Flughafen ab und freue mich, dass wir mit
ihm einen deutschen Jury-Präsidenten haben. Denn wir haben nicht nur drei deutsche Filme im Wettbewerb, sondern
64 deutsche Filme auf der Berlinale – so viele wie in keinem
der 54 Jahre zuvor. Die chinesische Schauspielerin Bai Ling
(„Taxi 3“, „Star Wars 3“) kommt mit Schwester und Mutter.
Gehen chinesisch essen, es ist Chinese New Year.
MITTWOCH, 9. FEBRUAR Probe mit Anke Engelke. Zum
3. Mal stehen wir gemeinsam auf der Bühne. Das funktioniert zwischen uns, es bleibt auch eine Spannung,
weil wir nicht präzise wissen, wie das Ganze zu Ende geht.
Eines steht fest: Wir haben 26 Minuten, bevor der Eröffnungsfilm läuft, und wir wollen um jeden Preis pünktlich
sein. Das hatten wir uns in den letzten Jahren übrigens
auch fest vorgenommen. Drücken Sie uns die Daumen!
NR . 1 | 2005
FRISCHE-LOOK
Chiffonzweiteiler von
Armani in Schlammfarben, außergewöhnlich
wegen Blusenoberteil
3
BUNTE NIGHT
TITELFOTOS: LISA ROSE/JPISTUDIOS.COM, EVENTPRESS/KROHN (3), SOLO FILM, SIEMONEIT, CS/SCHROEWIG, REFLEX; FOTOS: GETTYIMAGES (3), ACTION PRESS, CINETEXT (2), DPA, SIEMONEIT, CORBIS, A. PAULI/S. BRAUER PHOTOS
So scheu, so schön
Fotografen, Limousinen und Premieren
PAARUNGEN
LEO DICAPRIO
war bei beiden
Premieren, aber
in Berlin war’s
glamouröser –
mit Megastar
Cate Blanchett.
In L. A. begleitete ihn die weniger bekannte
BERLIN
KEINE BERÜHRUNGSÄNGSTE
mit Kameras hat HollywoodStar Dustin Hoffman. Im Kreis:
BUNTE-Fotograf Stephan Schraps
Die „Klickeria“ auf dem roten Teppich
MICHAEL
TINNEFELD
Tritt als Gentleman
und Lächler auf. Manieren? Tadellos.
Aber mit der Kamera
so gnadenlos wie ein
Großwildjäger im Angesicht des Elefanten. Spezialität: stimmungsvolle Partyfotos. Hausfotograf von
Boss, den Klitschkos und Werner
WILLI
SCHNEIDER
Ösi mit Kumpelschmäh. Gern auch
mal als Paparazzo
unterwegs. Markenzeichen: GottschalkMähne. Stets gut gelaunt und enorm geschäftstüchtig. Hört
das Gras wachsen
in den VIP-Gärten
Baldessarini
■ SOCIETYFotografen sind
keine Paparazzi.
Denn sie lauern
nicht hinter Büschen, sondern
begrüßen Stars
mit Handschlag
■ WERKZEUG
Zwei Digitalkameras à ca. 10000
Euro. Knipsen drei
Fotos/Sekunde
■ EINKOMMEN
400 bis 800
Euro am Tag
■ SCOOP So
heißt ein
sensationelles
Exklusivfoto, das
bis zu 500000
Euro bringt –
z. B. Papst in
Badehose
SABINE
BRAUER
Kamerastar von Marbella bis Moritz. Hausfotografin der Be-
gum, Fürstin Gloria,
Flicks. Fragt erst, bevor sie abdrückt. Elegante Erscheinung,oft
bei Society privat eingeladen. Entdeckte
Caroline & Ernst
August als Liebespaar
HENRY
HERRMANN
Stiller Berliner, bewegt sich in Politikund Wirtschaftskreisen wie ein Fisch im
Wasser. Akzeptiert
von der HauptstadtSociety. Gilt als so
seriös, dass sich
ERWIN
SCHNEIDER
Münchner, spezialisiert auf PromiUrlaub, Homestorys
von TV-Stars und
Volksmusikanten.
Auftreten: wuselt
wieselflink und
unermüdlich. StarGuido Westerwelle pflege: Lädt VIPs in
mit Freund von ihm
seine eigene Box auf
ablichten ließ
dem Oktoberfest ein
HOLLYWOOD
Warum Berlin besser
war als Hollywood
„THE AVIATOR“: ein
DICKERCHEN
Film, zwei Städte,
zwei Premieren und
eine Überraschung
– man wäre
BERLIN
lieber in Berlin
HUMOR sticht
dabei gewesen
Zynismus: Desals in Hollywood.
halb war der
fröhliche Markus
Warum?
Maria Profitlich HOLLYWOOD
Lesen Sie mal ...
(o.) netter als der
böse Bush-Feind Michael Moore
RECHER
HERZENSB
HOLLYWOOD
BERLIN
DANKBAR wären sie
gewesen in L. A., hätten sie
unsere Dschungelkönigin
Désirée Nick gehabt. Stattdessen mussten sie sich
mit Debi Mazar behelfen.
Wer ist das? Eine Nebenrollenspezialistin, die im
Nerz kam. Die Nick trug als
Tierfreundin Leopardenprint
und war schreiend komisch
MATTHIAS Schweighöfer
(l.) liefen sofort zwei Beautys
zu. Sänger Rufus Wainwright (o.) hatte nur Schwester Martha am Arm – 2:1
NEN
PRIMADON
BERLIN
HOLLYWOOD
FOTOS: STEPHAN SCHRAPS/BUNTE (6), WIREIMAGE (3), BABIRAD PICTURE (3), PEOPLE PICTURE,
S. BRAUER PHOTOS, FACE TO FACE, ACTION PRESS, PEOPLE IMAGE (2), SABINE BRAUER, GETTYIMAGES
STEPHAN
STEFAN
SCHRAPS
Berliner Knuddelbär,
den alle lieben.
Kann alles: roter
Roter
Teppich, Homestorys,
Nachtleben und
Partys. Bei Bedarf
24 Stunden im Dienst,
deshalb auch mal
Familienstress. Scoop:
Juhnkes letzter
Geburtstag zu Hause
Kate Beckinsale
NR . 1 | 2005
Ich bin ein Star, setz dich hier rein
BUNTE NIGHT
4
VIP-BLICK aus dem Fond: in den
Kopfstützen zwei Bildschirme für
DVD (Sketche von Loriot) und Video (Sightseeingtour durch Berlin).
In der Mitte: Luxusklimaanlage mit
Display. Auf Knopfdruck: Sitzheizung für Stars in Flatterfummeln
REINER LUXUS
Phaeton L von
VW – 5,12 m
lang, 420 PS.
Dieses Modell
kostet 140580
Euro
VIP-TALK In Armlehnen stecken
zwei Nokia-Handys 6310 i, aber
nicht gratis: Der Star muss seine
eigene Chipkarte einlegen. Kostenlos: Auf Knopfdruck massieren
die Rindsledersitze den Rücken
DER PHAETON von VW:
40 dieser Limousinen
chauffieren prominente Gäste durch
Berlin. Da würde man
gern mitfahren –
sooo viele Extras ...
VIP-BAR mit Gratisservice: Zwischen
den Hintersitzen steckt ein verspiegeltes Kühlschränkchen mit Moët &
Chandon-Pikkolos, Vöslauer-Wasser
und passenden Gläsern. Die ausgeklappte Tür dient als Tischchen
VIP-PLATZ Tamara von Nayhauß
im Phaeton L. Sitze werden per
Knopfdruck zur Liege, Nackenstützen passen sich der Kopfhöhe
an. Beinfreiheit wie auf der Couch
VIP-AUSSTIEG
Ladys verlassen
den Phaeton L
leichter, weil die
Türöffnung 1,30
x 1,01 m groß ist:
Knie zusammen,
mit Händen abstützen, Beine
seitlich versetzt
nach außen
schwingen
und erheben
+ + + K EV IN SPAC E YS „ BE YON D TH E S E A “ SC H U F F Ü R 22 WO C H E N 20 0 A R BE IT SPL Ä T Z E IN BE R L IN U N D BR A N DE N BU RG + + +
Ein singender Schauspieler und Regisseure, die Rollen vergeben
Sie wollen zum Film?
Dann sollten Sie diese 7 Top-Regisseure
treffen. Sie sind alle in Berlin – aber wo?
BUNTE-Guide für Einsteiger
JEAN-PIERRE JEUNET, 51
Frankreichs Starregisseur („Mathilde – Eine
große Liebe“) kommt zum Talent Campus
und scheint fixiert auf
Audrey Tautou. Da die
aber mit Kollege Ron
Howard („Da Vinci
Code“) dreht, dürfte er Bedarf an
„Mathilde – Eine
neuen Gesichtern haben. Wo trifft
große Liebe“
man ihn? Er liebt die „Paris Bar“.
ROLAND EMMERICH, 49
Bereitet als Abwechslung von HollywoodBlockbustern wie „The Day After Tomorrow“
einen Film über mexikanische Sexsklaven
vor, die in die USA geschleust werden („The
Girl Next Door“). Wo trifft man ihn?
„The Day After
Als Jurypräsident täglich bei den
Tomorrow“
Wettbewerbsfilmen (Berlinale Palast).
TIM ROBBINS, 46
Der Schauspieler und Regisseur („Dead
Man Walking“, Silberner Bär 1995) kommt
mit Ehefrau Susan Sarandon und zeigt seinen Film „Embedded“.
Wo trifft man ihn? Bei
„Cinema for Peace“, 14. 2., KonzertSein Kriegsfilm
haus. In Planung: ein Stoff über das
„Embedded“
Künstlerviertel Greenwich Village.
Und der Kevin, der hat Zähne ...
KEVIN SPACEY, Hollywood-Superstar, sang bisher nur als Hobby. In Berlin singt und
swingt er in der Filmbiografie seines Idols Bobby Darin. Sattelt er jetzt um?
ollywood-Star Kevin Spacey, 45, zweifacher
Oscar-Preisträger, hat sich einen Lebenstraum
erfüllt: In der Musical-Biografie „Beyond the
Sea“ (bundesweiter Start: 17. 2.) des Sängers Bobby
Darin spielt Spacey nicht nur die Hauptrolle. Er
singt auch sämtliche Songs, führt Regie, schrieb am
Drehbuch mit und produzierte den Film, der fast
ausschließlich in Berlin-Babelsberg gedreht wurde.
H
NR . 1 | 2005
◆
BUNTE NIGHT
6
Warum ausgerechnet Bobby Darin?
Warum nicht?
Frank Sinatra, Elvis – es gibt doch genug weltberühmte
Sänger. Warum also den kaum mehr bekannten Bobby
Darin, der 1973 mit 37 Jahren starb?
Wollen Sie Nachhilfe? Bobby Darin war einer der
ganz großen amerikanischen Entertainer. Mit
Megahits wie u. a. „Splish Splash“, „La Mer“ und
„If I Were A Carpenter“. Außerdem hat er eine hervorragende Version des Brecht/Weill-Songs von
„Mackie Messer“ abgeliefert ...
Ja schon, aber ...
... und er ist immer noch brandaktuell. Robbie
Williams hat ihn gecovert und Rod Stewart hat u. a.
mit seinen Songs seine dritte Karriere ins Rollen
gebracht. Und ganz abgesehen davon ist er mein
Idol, seit ich denken kann.
Als Sie jung waren, klebten Poster von Led Zeppelin,
Deep Purple oder Jimi Hendrix in den Teenager-Zimmern.
Nicht bei mir. Meine Mutter war ein großer BobbyDarin-Fan. Sie hatte alle Platten von ihm. Die habe
ich mir Tag und Nacht angehört. Ab und zu habe
ich mich sogar als Bobby Darin verkleidet und für
sie eine kleine Show im Wohnzimmer abgezogen.
Damals war das natürlich noch Playback.
Das hat sich ja nun geändert?
Was Ehrensache für mich war. Im Grunde meines
Herzens bin ich nämlich ein verhinderter Sänger.
Ich würde für mein Leben gern in Bars und Nacht-
klubs auftreten. Leider gibt es diese Art von Nightlife-Kultur schon lange nicht mehr.
Es sieht so aus, als ob Sie das Singen mehr befriedigt
als die Schauspielerei. Wieso?
Das sieht nicht nur so aus! Es ist ein unbeschreiblicher Adrenalinrausch. Jetzt weiß ich endlich, wie
sich Rockstars fühlen! Meine Nagelprobe hatte ich
vor ein paar Jahren bei einer Gala für John Lennon.
Das war vielleicht aufregend! All die großen Rockstars auf der Bühne und im Publikum. Ich habe
„Mind Games“ gesungen. Nach der Show kam Yoko Ono zu mir und gratulierte mir mit den Worten:
„John wäre darüber sehr glücklich gewesen, aber
auch ein bisschen sauer – denn du hast den Song
etwas besser gesungen als er.“ Ich war im Himmel.
In Hollywood gelten Sie als Star mit Ecken und Kanten.
Ich bin anspruchsvoll. Im Filmbusiness gibt es so
viele Blender und Dilettanten. Dagegen habe ich –
vor allem früher – leidenschaftlich rebelliert. Das
hätte mich sicher über kurz oder lang den Kopf
gekostet. Denn Hollywood-Produzenten mögen es
gar nicht, wenn man ihnen widerspricht. Da hatte
ich das Glück, dem großen Jack Lemmon zu begegnen, der dann so etwas wie mein Mentor wurde.
Und Jack hat mir vor allem Demut beigebracht.
Seitdem bin ich viel umgänglicher, glaube ich.
I n t e rv i e w : U l r i c h L ö s s l
KEVIN SPACEY, 45
Der Oscar-Preisträger („American Beauty“, „Die üblichen Verdächtigen“) ist seit einem Jahr Direktor des Old Vic Theatre
in London und hat dort jede
Menge Rollen zu vergeben. In
Berlin zeigt er stolz seine Regiearbeit „Beyond the Sea“ (13. 2.,
21.30 Uhr, Zoo Palast), in der er
als Bobby Darin singt, und stößt
vorher im „China Club“ des Hotels „Adlon“ mit einem Glas
„BEYOND THE SEA“ Kevin
Spacey mit Kate Bosworth
Dom Pérignon darauf an
DANI LEVY, 47
Für den Komödien-Hit „Alles auf Zucker!“
(mit Hannelore Elsner) bekommt der gebürtige Schweizer den Ernst Lubitsch-Preis. Levy
hat keinen konkreten
neuen Filmstoff, ist
aber umso offener für
neue Talente. Wo trifft man ihn?
„Alles auf Zucker!“ mit
Bei der Preisverleihung am 14. 2. in
Hübchen und Elsner
der FFA, Große Präsidentenstraße.
RIDLEY SCOTT, 67
Der „Gladiator“-Macher hat für „Emma’s
War“ (Kriegsdrama im Sudan) als Star Nicole
Kidman. Kleinere Rollen
sind offen. Wo trifft
man ihn? Am 13. 2., 14
Uhr, beim Talent Campus im Haus der Kulturen der Welt,
„Gladiator“ mit
um 17 Uhr im Stadtbad Oderberger
Russell Crowe
Str., wo er einen Prada-Spot vorstellt.
WES ANDERSON, 35
Der US-Filmer zeigt seine „Tiefseetaucher“ am
Mittwoch, 16. 1., 19.30 Uhr, im Berlinale Palast.
Wo trifft man ihn? Er
wohnt im „Ritz-Carlton“, liebt das „Facil“
im „Madison“. Geplant:
Sein nächster Film („The Fantastic
Sein neuer Film:
Mr. Fox“) soll von zornigen Farmern, „Die Tiefseetaucher“
Hühnern und einem Fuchs handeln.
HELMUT DIETL, 60
Meister der Komödie („Vom Suchen und Finden der Liebe“), als
Produzent da. Wo trifft man
ihn? Freitag, 11. 2., 21.30
Uhr, stellt er im Film Palast „Schatten der Zeit“
vor. Regisseur: Schützling Florian Gallenberger. Geplant: Film über
Aufstieg und Fall schneller Aktienmillionäre.
Sein Film: „Vom Suchen
und Finden der Liebe“
FOTOS: GETTYIMAGES (2), SOLO FILM, ACTION PRESS (3), WARNER BROS., DPA, CINETEXT (5), X-FILM VERLEIH, FACE TO FACE, CONSTANTIN FILM
KEVIN SPACEY
(„American Beauty“)
kommt als Sänger
mit dem Filmmusical
„Beyond the Sea“
zur Berlinale
Ein Papa-Denkmal, Hollywoods Goldie
auf
DA BEICHTET DER VATER
orst Buchholz beim Entenfüttern, beim Spielen mit seinen Kindern
am Strand – frühe Aufnahmen. Und dann der Weltstar
im Alter, vom Leben gezeichnet, rauchend im Gespräch
chBu
er
oph
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FILMEMACHER Ch
mit seinem Sohn. Nächste
Hacker
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nd
Sa
din
un
Fre
holz mit
Szene: „Hotte“, wie er genannt wurde, in scherzhaft liebevoller
Streiterei mit Ehefrau Myriam Bru, heute
72, die dem Fremdgeher so viel verzieh.
Zwei Jahre nach dem Tod des berühmten Stars hat ihm sein Sohn
Christopher Buchholz, 43, in dem Dokumentarfilm „Horst Buchholz ... mein
Papa“ (11. 2., 17 Uhr im CineStar) ein
Denkmal gesetzt: sehr intim, mit vielen
privaten Aufnahmen und schwierigen
Vater-Sohn-Fragen.
Ein Highlight der Berlinale.
„Warum hat mein Vater nie geredet?
Warum hat er getrunken? Warum hat er
STAR einer ganzen
sich kaputtgemacht? Warum hat er nicht
Generation: Horst
einfach zugegeben, dass er schwul ist?“,
Buchholz – hier in
fragt der Sohn. Der Vater bleibt ihm
Billy Wilders „Eins,
direkte Antworten schuldig, wenn er
zwei, drei“ von 1961
ihm im Film in Interviewsituationen
gegenübersitzt, sich immer wieder eine
Zigarette anzündet und schweigt. „Doch
manchmal sagt sein Schweigen mehr
als tausend Worte“, sagt sein Sohn im
BUNTE-Interview.
Christopher Buchholz: „Der Film ist
ein Liebesbeweis an meinen Vater. Und
an meine Mutter, die ihm so viel verzieh.“ War er nicht wütend und verletzt,
als sein Vater seine Mutter mit anderen
Frauen und Männern betrog? „Natürlich hat das wehgetan“, sagt er. „Aber ich
habe ihm verziehen. Aus Liebe. Er war
ein ewiges Kind, ein Freigeist, überall zu
Hause. Ein Zigeuner wie ich.“
Zärtlichkeit spricht aus seinen Worten. „Ich hatte eine glückliche Kindheit.
Die Amateurfilme, die meine Mutter von
uns machte, zeigen dieses Glück. Wir
haben viel gelacht. Jetzt, wo er nicht mehr
da ist, fühle ich Leere.“
Christopher zeigt alle Seiten seines
Vaters – den hart arbeitenden Schauspieler, der es bis nach Hollywood
schaffte („Die glorreichen Sieben“), den
liebevollen Familienvater und den Star,
der immer auf dem Boden blieb: „Ich bin
eine Nutte, aber eine gute. Und deshalb
werde ich auch gut bezahlt“, zitiert der
Sohn den Vater – und muss lachen.
Hottes Credo: „Liebe die Welt und sie
HORST BUCHHOLZ mit
wird dich lieben“, erklärt der Vater dem
Romy Schneider im
Sohn – und behält bis über den Tod
M a i k e G ru n wa l d
Film „Monpti“ (1957)
hinaus Recht.
H
HORST BUCHHOLZ
VATER UND SOHN
auf einem Sommerfest
2001 in Berlin
bekommt ein Denkmal: Sohn Christopher
hat sein Leben
verfilmt – liebevoll
Es bleibt in der Familie
PAPA SPIELT Cowboy mit Christopher in
Lenzerheide (Schweiz)
CHRISTOPHER 1964 mit
Mama Myriam Bru, Papa
und Schwester Beatrice
HOLLYWOOD-VARIANTE „Verschmier mir nicht mein Makeup!“ Das geht so: Schnüss geschürzt, ja kein Körperkontakt,
Ausfallschritt wie d’Artagnan, Arme hinten. Perfekt gezeigt
von Sarah Jessica Parker und Kim Cattrall. Im Hintergrund
lernen Cynthia Nixon und Tom Cruise gerade was
Guck mal,
wer da schmatzt
AUF DEM ROTEN TEPPICH ist die
Bussi-Society bei der Arbeit.
Wer küsst wie, wer meint’s
ernst – und wie ist’s richtig?
DER GUTE-ONKEL-KUSS Güven Kirac und
Kollegin Sibel Kekilli. Sieht
herzig aus, ist aber die Variante „So ganz ernst nehm
ich dich nicht ...“
HIER DIE VARIANTE „Die Chance
pack ich mit beiden Händen!“
So küsste Berlinale-Chef
Kosslick Renée
Zellweger
VARIANTE „Glauben Sie ja
nicht, ich sei kein Herr!“
Wir sehen Regisseur Patrice
Leconte mit Sandrine Bonnaire
Ein Eskimo
namens Goldie
GOLDIE HAWN & KURT RUSSELL
kamen, sahen – und rauchten
12 UHR
Auf zum
Stadtbummel
skimo im Hotel „Adlon“? Nein,
es war Hollywood-Star Goldie Hawn,
59, bis zur Nasenspitze in ihren Pelzmantel eingemummelt. Mit Ehemann Kurt
Russell, 53, bummelte sie durchs eisige
Berlin. Grund des Besuchs: Goldie bekam
die Goldene Kamera. Programm:
Montagabend: aus London eingeflogen.
Dienstag: Sightseeing (Checkpoint Charlie), Lunch im „Bocca di Bacco“ (LachsCarpaccio, 10,50 Euro), Museumsinsel.
Dinner mit Wowi, Joan Collins, Thomas
Gottschalk im „Borchardt“ bis 2 Uhr
früh: Rindersteak, Rotwein, Pils.
Privatvergnügen: unentwegt im Restaurant rauchen und sich gegenseitig
mit der Digi-Kamera fotografieren.
E
8
GANZ SCHÖN
pelzig vor dem
Hotel „Adlon“:
Goldie Hawn im
Versace-Mantel,
Kurt Russell kam
im Piloten-Look
13 UHR
Lunch im
„Bocca di Bacco“
20.25 UHR
Vor dem Dinner im
„Borchardt“ schne
ll ein Autogramm
DER JUX-KUSS – so tun als
ob: Heino Ferch mit Armin
Rohde. Nur echt mit geschlossenen Augen
PROFI-PARTY-VARIANTE
US-Star Eva Mendes
und Amber Valletta
küssen Mundwinkel
an Mundwinkel.
Das schont das
Make-up und signalisiert beiderseits
Herzenswärme
DER PRKUSS Nur für
Fotografen, bedeutet nicht die Bohne, das Kameraklicken ist die größte Gefühlsregung dabei. Hier (v. l.): Felicity
Hoffman, Marcia Cross, Eva Longoria („Desperate Housewives“)
CINESTAR
DELPHI FILMPALAST
FILM PALAST BERLIN
■ TRENDKINO im Sony-Center:
Glas, Chrom, coole Farben, null
Schnickschnack. Hier läuft das
große Hollywood in acht Sälen
mit 142 bis 419 Sitzen: unterirdisch mit Rolltreppen. Leinwände: 52 bis 131 qm. Schön 1:
U-förmige Cocktailbar. Schön 2:
Teppich zum WC ist mit Zitaten
aus „Taxi Driver“ bedruckt
■ DAS NOSTALGIEKINO Hier
diskutieren Cineasten seit 1946
über Filme, die keiner kennt.
Innen: nachgebaute 20er-Jahre,
an der Decke ein blinkendes
Riesen-Ufo, 784 Plätze, 100-qmLeinwand. Nett 1: Im Keller rumort der Jazzklub „Quasimodo“.
Nett 2: WC wurde eigens für die
Berlinale renoviert
■ SCHMUSEKINO & Museum:
nostalgisches Art-déco-Interieur (20er-Jahre), 463 kuschelige Sitze in Erdbeerplüsch.
Leinwand: 13,2 x 5,8 m. Kurios:
Toiletten (renovierungsbedürftig) nur über Wendeltreppe erreichbar – 14 Stufen! Hier laufen Filme, die sonst nirgendwo
laufen, z. B. aus Bengalen ...
40 50
40 50
40 50
40 50
40 50
Sitzbreite .................... 43 cm
Höhe der Lehne ........... 66 cm
Sitzabstand ................. 35 cm
Sitzbreite .................... 50 cm
Höhe der Lehne .......... 80 cm
Sitzabstand ................. 50 cm
Sitzbreite..................... 55 cm
Höhe der Lehne............ 80 cm
Sitzabstand.................. 46 cm
Sitzbreite .................... 50 cm
Höhe der Lehne ........... 54 cm
Sitzabstand.................. 50 cm
Sitzbreite .................... 50 cm
Höhe der Lehne ........... 66 cm
Sitzabstand ................. 45 cm
IMPRESSUM „Bunte night“ erscheint in der BUNTE Entertainment Verlag GmbH. Verlag und Redaktion: Arabellastr. 23, 81925 München, Postfach 81 01 64, 81901 München,Tel. 0 89/92 50-0, Fax 0 89/92 50-34 27, E-Mail: [email protected], Internet: www.bunte.tonline.de Chefredakteurin Patricia Riekel Art Director Christian Guth Chef v. D. Wolfgang Ritter Berlinale-Team Ulrich Becker, Sissi Benner, Tom Bohlen, Daisy Frank, Sophie Grützner, Maike Grunwald, Betina Heyne, Georg Seitz, Andreas Tölke, Marie Waldburg, Marianne v. Waldenfels, Annette Weber Grafik Ernst Wiedenmann (Ltg.); Karin Bösl, Martina Mäurer, Nicole Tenderich, Thomas Vitt, S. Weeg, Anita Kramer Herstellung Thomas Spitznagel (Ltg.); Michael Kopp, Eva-Maria Loidl, Carola Vogt, Gabriele Wider, Helga Wolf Schlussredaktion
Heidemarie Hoeker (Ltg.); Wolfgang Gartmann, Dieter Gorzel, Sona Hähnel, Dr. Edith Konradt, Alzbeta Lettowsky, Angelika Rauch, Ingrid Tzschaschel Bildbearbeitung Kurt Kretschmer (Ltg.); Andrea von Au, Baptist Dallmeyr, Iris Ermler, Gabriele Heininger, Joachim
Otto, Wolfgang Pelz, Alexander Christian Roth, Michael Schätzl, Mirko Vezmar, Stephanie Walser Anzeigen Monika Fendt Druck Möller Druck und Verlag GmbH, Berlin Vertrieb Tobias Mai Verlagsleiterin Pia Stein Geschäftsführer Philipp Welte Verleger Dr. Hubert Burda
+ + +
I N
Sitzbreite .................... 40 cm
Höhe der Lehne ........... 58 cm
Sitzabstand ................. 35 cm
B E R L I N
F I N D E N
40 50
C A .
CINEMAXX
■ KINOSTADT 19 Säle mit 48
bis 603 Plätzen. XXS- bis XXLLeinwände: 6,5 bis 22 m breit.
Zweimal Note 1: höchste Lehnen, breitester Sitzabstand. Zur
Berlinale das Hitfilmkino mit
den meisten Wettbewerbsfilmen.
Bestens bestückte Bar im
Foyer. Herrlich: vom Hauptsaal
schnellster Weg zum WC – 10 m!
T A G
ZOO PALAST
■ KLASSIKKINO von 1957 mit
1070 Plätzen. Außen so là là (wie
Bahnhof), innen oh là là – auch
Stars bestaunen die Vorhangwolke in Rosé. Hier saß schon
Willy Brandt im Dunkeln, Vorführerin Manuela ist seit 1977
dabei. Hier haben Filme auf
144 qm Leinwand Premiere. WC:
32 Stufen – im Notfall weit
J E D E N
BERLINALE PALAST
■ GLAMOURKINO mit 1600 Sitzen. Höchster Starfaktor (u. a.
Keanu Reeves, Will Smith)
durch Eröffnungsgala & BärenVerleihung. Größte Leinwand:
17,6 x 8 m. Note-1-WC (Toilettenfrauen sind Putzteufel), nur 20 m
entfernt. Kurios: Irgendeiner
hat zur Berlinale Popcorn verboten – wg. Hygiene, heißt es
4 0
D R E H S
S T A T T
HIER LIEGEN SIE RICHTIG: 6 FESTIVALKINOS IM TEST
+ + +
FOTOS: CLAUDIO FRAGASSO/BUNTE (12), HGM-PRESS, CS/SCHROEWIG (4), DPA (2), LISA ROSE/PISTUDIOS.COM, ACTION PRESS (6), REFLEX, ES/SCHNEIDER-PRESS, CINETEXT
Stadttour, seltsame Küsse & die besten Sitze der Festivalkinos
Auch Stars müssen mal was essen. Setzen wir uns doch dazu ...
GOLDROT
DA SIND SIE ALLE
BOCCA DI BACCO Absoluter Nobelitaliener, Friedrichstr. 167. Vornehmes Designerambiente, 14 Gault-MillauPunkte. Dresscode: Anzug & Kostüm. Ab 50 Euro ist
man dabei. Hotspot von Medien, PR – und Hollywood.
Leo DiCaprio, Tom Hanks, Matt Damon aßen hausgemachte Spaghetti Verdure (20 Euro)
CHINA CLUB Treffpunkt der Elite aus Wirtschaft und
Kultur in der Behrensstr. 70. Membership only (ca.
11500 Euro/Jahr). Diskret wie die Schweizer Nationalbank. Besser eingerichtet als der Kaiserpalast in
Peking. Hier trifft man Wowi, Mick Flick, Wolfgang
Joop, Brian Ferry, Renée Zellweger, Oliver Stone
RESTAURANT
in drei Bereichen, wer
in ist, sitzt hinten
BOCCA DI BACCO
WER HIER
nicht sitzt,
gehört
nicht dazu
WER HIER
reinkommt, hat
es auch sonst
geschafft
CHINA CLUB
PARIS BAR In ist, wer drin ist (Kantstr. 152). Simples
Bistro, aber Bilder zum Klauen kostbar. Sabine Christiansen, Udo Walz, Otto Sander halten hier Hof. Wer
Pech hat, sitzt neben Jürgen Trittin. Top: Steak frittes. Wer vor 23 Uhr kommt, entlarvt sich als Tourist
BORCHARDT (Französische Str. 47): Chef Roland
Mary hängt schon mal Fenster zu, damit Goldie Hawn
& Jack Nicholson diskret Schnitzel essen können.
Kanzler speist unverhüllt. VIPs entweichen durch Geheimgang zum „Regent“
POLITIKERKANTINE
und StarLokal
PARIS BAR
BORCHARDT
CHEF Volkmar
Thieme in seinem
Laden auf
drei Ebenen, der
mal Kino war
DA SIND DIE KENNER
GOLDROT (Ku’damm 64–65):
Lounge-Restaurant mit Türsteher.
Auf drei Ebenen die schärfsten
Kellnerinnen: XL-Dekolletee, Größe
38, gecastet wie Models. Hit: „Per
Amici“, Linguine aus einer Schüssel pro Tisch. Retro-Stil, rote Saarinen-Ledersessel. Man denkt,
man ist in Miami. Outfit: partybunt
SPINDLER & KLATT (Köpenicker
Str. 16/17): Bigsize-Lokal (1000 qm)
mit Klub – essen, dann tanzen. Interieur: Opiumhöhle, man liegt auf
Chaiselongues aus Shanghai.
Hit: „Ramen“, Suppe aus Japan
(12,50 Euro). Schlange stehen!
Outfit: Baggy-Jeans, Adidas
Q! BAR (Knesebeckstr. 67): Sitzlandschaften, runde Wände in
Kardinalsrot. Von Brad Pitts Architekten. Members only. Tipp: Gast
anquatschen. Outfit: Schwarz
JOHANNA PETRI,
die erotischste
Barfrau Berlins
Q! BAR
GANZ NEU!
1000 qm in alter
Militärbäckerei
SPINDLER &KLATT
Und am Nachbartisch sitzt ... (ein Star)
WO TRIFFT MAN WEN? Wo isst man gern? Wer bedient einen da? Ein Hunger- & Neugier-Guide
DER SZENELADEN
war früher
Bordell
KUMPELNEST
KUMPELNEST 3000 (Lützowstr. 23): Bar mit Doorman Carsten, sieht aus wie Ken ohne Barbie – mit
Tattoos & Muskeln. Ab 2 Uhr rappelvoll, da braucht
er Muckis. Im Gedränge gesichtet: David Bowie,
Kevin Spacey. Outfit: Trash. WC? Oh weh!
ZOE (Rochstr. 1): Hier relaxen Werber, Nina Hagen, Inga Humpe. Weißes OP-Ambiente, Boudoirlicht. Foodhit: Laotischer Salat (5,50 Euro),
gute Weine. Outfit: Sportblouson, Sneakers
VAGABUND (Knesebeckstr. 77): Absturzoase.
Wenn Barfrau Foffi (seit 1968) um 16 Uhr mit schiefer Perücke die Disko verlässt, war’s ein normaler
Abend. Outfit: querbeet. Gesehen: Patrick Lindner,
Judy Winter, Village People, Udo Walz
BERND
KRIEGER, er
ist Chef &
Institution
MARCO,
Chef mit
Zwillingsbruder Michele
ZOE
Power ante portas
VAGABUND
SEN
O
L
F
A
L
H
C
S
IE
D
D
IN
DA S
VIP-DISKO,
ab 1 Uhr
Dauergedränge
SCHRÄGE SzeneDisko auf
drei Dancefloors
90 GRAD
90 GRAD (Dennewitzstr. 37): Mutter aller Klubs,
Schickischuppen, nach Brand renoviert. Klassischer
Dreiteiler: Dancefloor, Bar, Outdoor (neu im MaoLook). Zugang: Luxuslabel oder Stehvermögen. Gäste: Heidi Klum, Hollywood. Insider-Uhrzeit: 1.30 Uhr
SAGE CLUB (Köpenicker Str. 76): Ex-U-Bahnhof
als Partylabyrinth. 10 Areale, 5 Bars, 3 Dancefloors,
Separees, VIP-Lounge (Kylie Minogue, Spike Lee),
Friseur. Outfit: Mini bauchfrei, Männer Muskelshirts
REINGOLD (Novalisstr. 11): Bar mit XL-Theke. Deko:
Erika & Klaus Mann in Blattgold wandgroß. Tränke
der Mimen-A-Klasse: Vogel, Bleibtreu, Ferch. Presse-Lounge der Berlinale ab 21 Uhr. Outfit: ziemlich egal
SAGE CLUB
REINGOLD
m internationalen Vergleich sind Berlins Türsteher nett: Es
gibt Gralshüter erst seit der Wende (1989), VIP-Areas seit
1990. Freundliche Konversation verschafft eher Eintritt als
Glamour-Outfits. Deshalb passierte es wohl, dass Patrick vom
10 /Britney
15 dtitel
Spears
geht
nicht
auf,
erkannte
Gorillaund
erscheint.
wegschickte.
Scannt
Er„90 Grad“
staunlich, dass von den vier wichtigsten Gorillas zwei beTische,
verschwindet
und schiebt
später
zaubernde
Frauen
sind (mit Bodyguards).
Die wenig
vier sollte
man
intellektuell nicht unterschätzen: Patrick ist Sportpädagoge,
eine
Hans Schauspieler,
adoptierte Nathalie
Undine Stilberaterin
Blindtexs Gastzimmer:
im „Quartier 206“,
BodyAnja hat Literatur studiert. Knisternder Händedruck: keine
guard be
Blindtex
i der wird:
Arbeit.
Kein
Mensch
Chance.
WerNathalie
doch mal
abgewiesen
zweiter
Versuch
vor
1 Uhr und nach 3 Uhr. Bonus für Exoten (z. B. Münchner)
I
Blind
Texta efan Tite-
NR . 1 | 2005
D
BUNTE NIGHT
10
2
ANJA vor dem „Sage
Club“: Label-Outfits
sind ihr egal, nur
Sympathie zählt.
Randalieren zwecklos –
hat immer zwei
Muskelmänner dabei
PATRICK im „90 Grad“:
härteste Tür Berlins, denn
hier tanzen die meisten
Stars. An ihm kommt nur
vorbei, wer erkennbar teuer
gestylt ist. Franzose – ein
nettes „s’il vous plait“ hilft!
HANS (BRÜCKNER) bewacht nur VIP-Events, eigentlich ist er Schauspieler.
Türsteher aus Neugier – da
macht er „Sozialstudien“ für
seine Rollen bei „Tatort“,
„Balko“ und „Polizeiruf 110“
UNDINE vom
„Reingold“: schönste
und schickste Frau langer Nächte. Mildes
Herz für Nobodys, aber
absolut unbestechlich
FOTOS: EDGAR HERBST/BUNTE (9), LAIF (2), SCHROEWIG, DPA, STEPHAN SCHRAPS/BUNTE (4), ACTION PRESS (6), FURTHMAYR/SCHNEIDER PRESS, IFA-BILDERTEAM (2), DPA, NASS/S. BRAUER PHOTOS, NITSCHKE/S. BRAUER PHOTOS
DA SIND DIE GAGAS
Ein außerirdischer Held und deutsche Doppelgänger
In der Komödie „Thumbsucker“ spielen Sie einen Kieferorthopäden, der einen Daumenlutscher kurieren soll –
und damit zur Abwechslung mal keinen um sich schlagenden Dämonenjäger wie in der „Matrix“-Trilogie oder
in „Constantine“. Welche Rolle liegt Ihnen mehr?
Es war sicher sehr entspannend, in „Thumbsucker“
eher einen normalen Typen zu spielen. Aber grundsätzlich gefällt es mir besser, verkorkste oder verbitterte Typen zu verkörpern als diese Charmebolzen. Wenn die
Handlung dann auch noch in einer schrägen Fantasiewelt wie in „Matrix“ spielt, bin ich voll in meinem Element. Ich habe nun mal eine besondere Vorliebe für
Außerirdisches. Schon als Kind habe ich stapelweise Comicbücher gelesen, in denen Helden mit übernatürlichen Kräften gegen das Böse ankämpfen.
Haben Sie sich danach gesehnt, auch mal Held zu sein?
Klar! Welches Kind träumt nicht davon, Superman zu sein?
Welche übernatürlichen Kräfte hätten Sie gern?
Hm, ich denke, ich würde gern über heilende Kräfte verfügen. Bei der Vorbereitung auf die Arztrolle in „Thumbsucker“ dachte ich mir, dass die Fähigkeit, kranken
Menschen zu helfen, ein schöner und erfüllender Beruf
sein muss. Heilung durch Gedankenkraft geht noch
ein paar Schritte weiter. Wenn allerdings jeder bei mir
antanzen würde, wenn er die ersten Anzeichen von
Grippe verspürt, wäre das ziemlich stressig.
KEANU REEVES
Sensibler Einzelgänger, der kaum
Interviews gibt
Was fasziniert Sie so an außerirdischen Lebensformen
und Energien?
Tragischer Held
mit Geheimnissen
KEANU REEVES („Matrix“) über Ärzterollen,
Motorradfahren & Dämonen aus dem All
exy und supercool kämpfte sich Keanu Reeves, 40,
in der „Matrix“-Trilogie als Actionheld Thomas
„Neo“ Anderson durch ein virtuelles Universum.
Privat wirkt er eher dunkel, mysteriös und immer
ein wenig traurig – wie in seinem aktuellen
Thriller „Constantine“ (ab 17. 2. im Kino). Denn sein
Gesicht ist meist verschlossen, nur selten lächelt er.
Als wir ihn allerdings auf seinen neuen Film
„Thumbsucker“ ansprechen, den er auf der Berlinale
vorstellt, wird sogar der ernste Keanu (sein Name
bedeutet auf Hawaiianisch „Kühler Wind über den
Bergen“) fröhlich.
S
Es ist spannend, darüber nachzudenken, welche für den
Menschen unsichtbare Mächte uns umgeben und inwiefern sie unser Leben beeinflussen. Ich bin zwar
nicht sehr gläubig, aber bin davon überzeugt, dass es sowohl düstere Dämonen als auch positive Energiekörper
gibt, die auf unser Handeln einwirken.
Glauben Sie an das Positive?
Ich empfinde das so. Auch wenn manche Leute denken,
ich sei ein komischer Kauz. Ich habe sehr gute Freunde
und eine Familie, auf die ich jederzeit bauen kann. Ich
fühle Liebe und Leidenschaft, das allein macht mich zu
einem zufriedenen Menschen.
Was sind Ihre größten Leidenschaften?
Ich spiele Bassgitarre in einer Band namens Becky. Musizieren ist eine gute Möglichkeit für mich, vom beruflichen Dasein vor der Kamera Abstand zu gewinnen.
Ansonsten liebe ich lange Motorradausflüge. Und genieße es, guten Wein und Essen mit Freunden zu teilen.
In Ihrer Aufzählung vermissen wir das Thema Liebe?
Nehmen Sie es mal so hin, dass mich die Dämonen voll
im Griff haben. Deshalb möchte ich über dieses sehr
private Thema nicht sprechen.
I n t e rv i e w : K e i t h Po n to n i
Zum Verwechseln sexy und schön ...
Es gibt deutsche
Stars, die könnten
in Hollywood
Autogramme
unter falschem
Namen geben
KU S IN E N ?
SOPHIE VON KESSEL & KATE WINSLET („Titanic“). Traumfrauen mit Rapunzelmähnen, Venus-Näschen und Jackpot-Augen.
Der Deutschen fehlt nur noch eins – das richtige Schiff
SCHWESTERN?
EVA HASSMANN &
SCARLETT JOHANSSON
Sexbombenblond, angeboren sündig wie Lolita
und genauso unschuldig
guckend. Dass sie auch noch
beide türkisfarbene Schuhe
mögen, ist Zufall. Das kleine
Schwarze nicht: Sie rechnen
sich zur Lady-Klasse
DO UB LE ?
KATHARINA BÖHM & RENÉE ZELLWEGER, alias Bridget Jones.
Frappierend ähnlich: Knutschmund, blitzeblaue Blinzelaugen, Pausbäckchen, honigblonde Scheitelfrisur. Übrigens: Hollywood ist rechts
ZW ILL IN GE ?
TIL SCHWEIGER & BRAD PITT – und wer ist wer? Sie haben
drei Sekunden. Falsch: Der Hollywood-Star ist der rechts. Schöne Männer, tolle Augen, markante Heldenmienen, Sexsymbole ...
VETTERN?
HEINO FERCH & BRUCE WILLIS. Auch mit wenig Haaren – Donnerwetter! Beide haben die Blickmagie. Unverwechselbar als
Stars, verwechselbar als Typ. Können als Bruce Ferch auftreten