Frankreich,Frankreich!

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Frankreich,Frankreich!
Frankreich, Frankreich!
Eine kleine kulinarische Rundreise
durch das Gastgeberland der
Motivation
• Frankreich, Frankreich!
• „Jeder Mensch hat zwei Heimaten, seine - und
Frankreich!“ (Kurt Tucholsky, 1890 – 1935, deutscher Journalist und
Schriftsteller)
Spielplan
• Qualifikation (Regionen, Weinbaugebiete,
Käselandschaft, Spielorte)
• Vorrunde (Nord-Pas-de-Calais-Picardie)
• Achtelfinale (Auvergne-Rhône-Alpes)
• Viertelfinale (Provence-Alpes-Côte d’Azur)
• Halbfinale (Languedoc-Roussillon-Midi-Pyrénées /
Aquitaine-Limousin-Poitou-Charentes)
• Finale (Île-de-France)
Qualifikation
Regionen (bis 31.12.2015)
Regionen (seit 01.01.2016)
Weinbaugebiete
Käselandschaft
Spielorte der UEFA EURO 2016
Vorrunde
Lille (1)
(niederländisch Rijsel)
Region: Hauts-de-France (Nord-Pas-deCalais-Picardie)
Erste urkundliche Erwähnung: 1054
Höhe: 17–45 m
Fläche: 34,83 km²
Einwohner: 231.491 (1. Jan. 2013; Unité
urbaine 1.000.900)
Bevölkerungsdichte: 6.646 Einw./km²
Website: www.lille.fr
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Der Name Lille stammt von "L’Isle" wegen ursprünglicher Lage auf
einer Sumpfinsel im Tal der Deûle
Beiname „Hauptstadt von Flandern“
Garnisonsstadt vom Mittelalter bis zur französischen Revolution,
meistbelagerte Stadt Frankreichs
Zunächst Handelsstadt, dann Industriestadt (Textil und
Maschinenbau); Niedergang in den 1960er Jahren; Aufschwung
Anfang der 1990er durch Dienstleistungssektor, TGV und Eurostar
2004 zusammen mit Genua Kulturhauptstadt Europas
Kinder der Stadt: Charles de Gaulle, Philippe Noiret
Sehenswürdigkeiten: Palais des Beaux-Arts, Altstadt, Place du
Général-de-Gaulle, Alte Börse, Kathedrale von Lille, Citadelle de
Lille
Lille (2)
Lille Olympique Sporting Club Stadion
Lille Métropole
Französischer Meister: 1933 (damit erster
offizieller Meister des Landes), 1946, 1954,
2011, dazu die Trophée de France 1914
Französischer Pokalsieger: 1946, 1947,
1948, 1953, 1955, 2011
UEFA Intertoto Cup: 2004
Coupe Latine: Finalist 1951
Baubeginn
Stade Pierre-Mauroy (Villeneuved’Ascq)
26. März 2010
Eröffnung
17. August 2012
Kosten
282 Mio. €
Architekt
Architekturbüro Valode & Pistre
Pierre Ferret
Kapazität
50.083 Plätze
Spielfläche
105 x 68 m
Lens (1)
Region: Hauts-de-France (Nord-Pas-deCalais-Picardie)
Erste Erwähnung: 1245
Höhe: 27–71 m
Fläche: 11,70 km²
Einwohner: 31.647 (1. Jan. 2013)
Bevölkerungsdichte: 2.705 Einw./km²
Website: www.villedelens.fr
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Lens befindet sich 35 km südlich von Lille
1841 wurden in der Region ergiebige Kohlevorkommen entdeckt
und Lens sowie Douai, Liévin u. a. entwickelten sich zu einer Art
französischem Ruhrgebiet
In der Nachkriegszeit erlebte die Stadt einen wirtschaftlichen
Aufschwung, auf den jedoch hohe Arbeitslosigkeit und
zunehmende Abwanderung folgten, nachdem 1986 die letzte
Zeche geschlossen worden war.
Randale während der Fußball-Weltmeisterschaft 1998 in
Frankreich: Am 21. Juni 1998 kam es im Rahmen des Spiels
Deutschland gegen Jugoslawien in Lens zu Straßenschlachten
zwischen Hooligans und der Polizei. Der Gendarm Daniel Nivel
erlitt damals schwerste Kopfverletzungen
Lens (2)
Racing Club de Lens
Französischer Meister: 1998
Französischer Pokalfinalist: 1948, 1975, 1998
Ligapokalsieger: 1994, 1999
Gewinner der Coupe Drago: 1959, 1960, 1965
UI-Pokalsieger: 2005
Stadion
Stade Bollaert-Delelis
Baubeginn
1932
Eröffnung
18. Juni 1933
Renovierungen
1954, 1976, 1977, 1983, 1995–1997,
2014–2015
Kosten
78 Mio € (Umbau 2014–2015)
Kapazität
41.233 Plätze
38.223 Plätze (nach der Renovierung)
Spielfläche
105 × 68 m
Willkommen bei den Sch´tis (1)
Vorurteile oder Realität?
Schti?
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Der regionale Dialekt gehört zum Picardischen und heißt Ch’ti, weil er aus vielen „S“-Lauten einen „Sch“-Laut macht
(Sonne  Schonne; süß  schüß; besuchen  beschuchen); Sätze werden oft mit „ heiiiin“
“ („gell?“) beendet;
Ch’ti hat sich aus einer Mischung verschiedener Sprachen –unter anderem dem Flämischen –entwickelt.
Schlechtes Wetter?
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128 Regentage in Nord-Pas-de-Calais (56 in Bouches-du-Rhône, 127 im Finistère; 128 Sonnentage in der Gironde)
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Durchschnittstemperatur in Nord-Pas-de-Calais: 10,5°C (Var 16,27°C, Vogesen 9,5°C, Cevennen 7,8°C).
Eine Region, in der sich kein Staatsbeamter blicken lässt?
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Nach Nord-Pas-de-Calais gibt es die wenigstens Versetzungsgesuche überhaupt in Frankreich. Wer jedoch einmal
dort hingeschickt wird, der bleibt in der Regel auch. Die höchste Fluktuation hat dagegen die Île-de-France.
Arme Bevölkerung?
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Nord-Pas-de-Calais steht auf der Liste der französischen Einkommen an zweiundzwanzigster von 22 möglichen
Stellen (Verdienst 16 Prozent weniger als der Durchschnitt und 38 Prozent weniger als die Bewohner der Region Îlede-France).
Industrieregion?
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Emile Zolas Roman „Germinal“ war von 1885; Dienstleistungssektor gewinnt seit Jahrzehnten an Bedeutung, aber
immer noch die viertgrößte Industrieregion Frankreichs (Automobil-, Metall-, kunststoffverarbeitende Industrie)
Willkommen bei den Sch´tis (2)
Vorurteile oder Realität?
Hang zur Trunksucht?
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In Nord-Pas-de-Calais wird mehr getrunken als im Durchschnitt Frankreichs; in Dünkirchen wird am meisten Bier in
Frankreich getrunken; Lille und Valenciennes befinden sich knapp dahinter. Auch Cidre ist sehr beliebt (L'Avesnois,
Le Boulonnais, le Haut-Artois, les Ardennes)
Fritten?
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Die regionale Küche ist nicht unbedingt raffiniert, aber schmackhaft, robust und flämisch geprägt; üblich sind
Pommes, Frikadellen und Bier; Spezialität: Flämisches Biergulasch; lange Brautradition (Ch‘ti-Bier)
Stinkkäse?
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Berühmte Käsesorten sind der Maroilles, der Dauphin und der Boulette d’'Avesnes; der Maroilles zeichnet sich durch
seine rötlich-gelbe Kruste aus, die er im Laufe monatelanger Lagerung bekommt, riecht sehr stark und wird zum
Frühstück auf eine Scheibe Toast gestrichen und in Chicoree-Kaffee getunkt.
Achtelfinale
Lyon (1)
(lateinisch Lugdunum)
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Region: Auvergne-Rhône-Alpes
Gründung: 43 v. Chr.
Höhe: 162-312 m
Fläche: 47,87 km²
Einwohner: 500.715 (1. Jan. 2013; Aire
urbaine 2.188.759)
Bevölkerungsdichte: 10.460 Einw./km²
Website: www.lyon.fr
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Gegründet 43 v. Chr. von den Römern unter dem keltischen Namen Lugdunum
(Festung des Lug) als Verwaltungszentrum Galliens
Historisch enge Verknüpfung mit den Seidenwebern, deren Handwerk während der
Industriellen Revolution die treibende Wirtschaftskraft war.
Im 19. Jahrhundert bedeutende Industriestadt, aber auch weiterhin ein Zentrum
der Seidenindustrie.
Mittelpunkt der Résistance.
Altstadt seit 1998 UNESCO-Weltkulturerbe
„Stadt des Lichtes“ (am 8. Dezember Fête des Lumières)
Berühmt für die gastronomische Vielfalt der traditionellen Küche auf Grund der
seltenen Kombination aus Alpen-Nähe und schiffbarem Zugang zum Mittelmeer.
Nördlich liegt das Weinbaugebiet Beaujolais, südlich die Côtes du Rhône.
Kinder der Stadt: Antoine de Saint-Exupéry, Auguste und Louis Lumière, Paul
Bocuse
Sehenswürdigkeiten: Kathedrale Saint-Jean, Notre-Dame de Fourvière, Opéra
national de Lyon
Lyon (2)
Olympique Lyonnais
Französischer Meister: 2002, 2003, 2004, 2005,
2006, 2007, 2008
Französischer Pokalsieger: 1964, 1967, 1973,
2008, 2012 (und Finalist 1963, 1971, 1976)
Ligapokalsieger: 2001
Französischer Fußball-Supercup: 1973, 2002,
2003, 2004, 2005, 2006, 2007, 2012
UEFA Intertoto Cup: 1997
Stadion
Parc Olympique Lyonnais
/Stade de Lyon
(Décines-Charpieu)
Baubeginn
22. Oktober 2012
Eröffnung
9. Januar 2016
Kosten
410 Mio. €
Architekt
Populous
Kapazität
59.186 Plätze
Spielfläche
105 x 68 m
Saint-Étienne (1)
Region: Auvergne-Rhône-Alpes
Erste Erwähnung: 1258
Höhe: 422-1.117 m
Fläche: 79,97 km²
Einwohner: 172.023 (1. Jan. 2013)
Bevölkerungsdichte: 2.151 Einw./km²
Website: www.saint-etienne.fr
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Ca. 50 km südwestlich von Lyon
Erste Erwähnung 1258 als Sancti Stephani de Furanum
seit dem 14. Jahrhundert Zentrum der Metallverarbeitung
1823 bis 1827 Bau der ersten Bahnverbindung Frankreichs
zwischen Saint-Étienne und Andrézieux-Bouthéon (15 km westlich
an der Loire gelegen) zum Transport der abgebauten Steinkohle
1830 Erfindung der Nähmaschine durch Barthélemy Thimonnier
Krise der Montanindustrie ("französisches Dortmund") in den
1970er Jahren, Umorientierung zum Dienstleistungssektor
Das heutige Stadtzentrum besitzt ein orthogonales Straßenraster
und ist von hoher baulicher Dichte und Einheitlichkeit geprägt
Saint-Étienne (2)
Association sportive de
Saint-Étienne Loire
Stadion
Stade Geoffroy-Guichard
Baubeginn
1930
Französischer Meister: 1957, 1964, 1967, 1968,
1969, 1970, 1974, 1975, 1976, 1981
Französischer Pokalsieger: 1962, 1968, 1970, 1974,
1975, 1977 (und Finalist 1960, 1981, 1982)
Französischer Ligapokalsieger: 2013
Gewinner des französischen Supercups: 1957,
1962, 1967, 1968, 1969, 1970
Gewinner der Coupe Drago: 1955, 1958
Europapokale: Endspielteilnahme im Europapokal
der Landesmeister 1975/76
Eröffnung
13. September 1931
Renovierungen
1984, 1998
Kapazität
42.000 Plätze
Spielfläche
105 x 68 m
Lyoner Küche
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Die Lyoner Küche ist einfach, aber fein und beruht auf berühmten regionalen Produkten (Bressehuhn, Alpen-Forellen,
Früchte aus dem Rhône-Tal).
Käse aus dem Dauphinois und der Ardèche:
Tomme de Savoie (milder Weichkäse) und Beaufort (der Gruyère aus Savoyen), Bergkäse Chevrotin des Alpes,
Reblochon und Dauphinois, Vacherin de Chambéry (cremiger Käse, der mit einem Löffel gegessen wird), Bleu de Bresse
Die weltweit bekannteste Fleischwurst aus Lyon ist die Lyoner, dort wird sie Cervelas genannt.
Wein aus dem Beaujolais und dem Gebiet der nördlichen Côtes-du-Rhône
17 Mineralquellen, darunter Evian
Kräuterlikor Chartreuse, hergestellt von Kartäusermönchen der Großen Kartause bei Grenoble
Große Küchenchefs wie Paul Bocuse und auch der Gründer der Restaurantkritik, Jean Anthelme Brillat-Savarin, haben
zum guten Ruf der Lyoner Gastronomie beigetragen. Sie stehen in der gastronomischen Tradition der Mères Lyonnaises
(Mütter von Lyon). Diese standen zuerst im Dienst großer Familien der Bourgeoisie und machten sich in der zweiten
Hälfte des 19. Jahrhunderts selbständig.
Berühmte Gerichte: Saladier lyonnais (Salat aus Schafsfüßen, Heringsfilets, Geflügelleber und hartgekochten Eiern), das
Gratin dauphinois, gebratene Froschschenkel, Poularde demi-deuil (Hähnchen mit Trüffeln unter der Haut), Poularde
mit Flusskrebsen und Morcheln, Coq au vin, Tripes à la lyonnaise (Rindermagen und ausgelöste Rinderfüße in TomatenWeißweinsauce), Quenelles (Fischklößchen), Andouillette à la lyonnaise (Wurst aus Schweineinnereien und Kalbfleisch).
Viertelfinale
Nizza / Nice (1)
Region: Provence-Alpes-Côte-d’Azur
Gründung: ca. 350 v. Chr.
Höhe: 0-520 m
Fläche: 71,92 km²
Einwohner: 342.295 (1. Jan. 2013)
Bevölkerungsdichte: 4.759 Einw./km²
Website: www.nice.fr
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erste Besiedlung vor 400.000 Jahren durch den Homo erectus
ca. 350 v. Chr. Sieg der Phokäer gegen die Ligurier  Gründung
von Nikaia („die Siegreiche“); 154 v. Chr. Besetzung durch die
Römer
häufige Wechsel der Zugehörigkeit zwischen Frankreich und Italien
Im 19. Jahrhundert Sommerfrische der Briten sowie des
europäischen Hochadels
Vertrag von Nizza 2000 (Änderungsvertrag zum EU-Vertrag)
Kinder der Stadt: Giuseppe Garibaldi, Hugo Lloris
Sehenswürdigkeiten: Place Garibaldi, Place Masséna, Negresco,
Promenade des Anglais, Cours Saleya, Kathedrale Saint-Nicolas,
Berg Cimiez
Nizza / Nice (2)
Olympique Gymnaste Club
Nice Côte d'Azur
Französischer Meister: 1951, 1952, 1956, 1959
Französischer Pokalsieger: 1952, 1954, 1997
Stadion
Allianz Riviera / Stade de Nice
Baubeginn
Juli 2011
Eröffnung
22. September 2013
Erstes Spiel
OGC Nizza - FC Valenciennes
4:0
Kosten
245 Mio. €
Architekt
Wilmotte & Associates SA
Kapazität
35.624 Plätze
Marseille (1)
(okzitanisch: Marselha oder Marsiho)
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Region: Provence-Alpes-Côte-d’Azur
Gründung: 620-600 v. Chr.
Höhe: 0-640 m
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Fläche: 240,62 km²
Einwohner: 855.393 (1. Jan. 2013; Unité
urbaine 1.349.772)
Bevölkerungsdichte: 3.555 Einw./km²
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Website: www.marseille.fr
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Legende der Entstehung: Heirat zwischen keltischer Königstochter und griechischem
Seefahrer
Griechische Seefahrer aus Phokäa (Kleinasien) besuchten im 7. Jhdt. v. Chr. die
Südküste Frankreichs (natürlicher Hafen v. Marseille); 620-600 v. Chr. Gründung von
Massilia durch die Griechen  älteste Stadt Frankreichs; damals reichste und größte
griechische Kolonie am Mittelmeer
1481 Vereinigung mit Frankreich
Die Pest kam über Marseille im 14. Jhdt. nach Nordeuropa
Marseille schickte 1792 freiwillige Kämpfer zur Unterstützung der Aufständischen
während der französischen Revolution; diese sangen die Marseillaise, seit
14.07.1795 Nationalhymne
Im 19. Jhdt. bedeutendster Hafen des frz. Kaiserreichs wg. der Kolonialisierung in
Afrika und Indochina
Im Zweiten Weltkrieg zunächst in der Zone libre unter Verwaltung des VichyRegimes; 1943 Sprengung eines Großteils der historischen Altstadt
Marseille (2)
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Nach der Unabhängigkeit Algeriens ließen sich zahlreiche Algerienfranzosen („piedsnoirs“) in Marseille nieder  Entstehung von Wohnsiedlungen im Norden der Stadt
Seit 1970 Probleme durch Industrieniedergang, Strukturwandel, unkontrollierte
Einwanderung, Kriminalität, Verschmutzung, Verkehr; in den 1990er Jahren
Stadterneuerungsprojekt Euromediterranée durch staatliche Mittel; Metropole des
französischen Hip-Hop
2013 Kulturhauptstadt Europas zusammen mit Košice
Kinder der Stadt: Fernandel, Zinedine Zidane, Jean-Claude Izzo
Sehenswürdigkeiten: Notre-Dame de la Garde (1853-1864), Château d‘If, Vieux Port,
La Canebière, Quartier du Panier, Calanques
Kulinarische Spezialitäten: Bouillabaisse, Pastis de Marseille (Ricard)
Marseille (3)
Stadion
Stade Vélodrome
Olympique de Marseille
Baubeginn
28. April 1935
Französischer Meister: 1937, 1948, 1971, 1972,
1989, 1990, 1991, 1992, (1993 aberkannt), 2010
Französischer Pokalsieger: 1924, 1926, 1927,
1935, 1938, 1943, 1969, 1972, 1976, 1989
Supercupgewinner: 2010, 2011
Ligapokalsieger: 2010, 2011, 2012
Gewinner der Coupe Drago: 1957
UEFA-Champions-League-Sieger: 1993
UEFA-Intertoto-Cup-Sieger: 2005
Eröffnung
13. Juni 1937
16. Oktober 2014
Renovierungen
1984, 1998, 2011–2014
Architekt
Henri Ploquin (1937)
Jean-Pierre Buffi (1998)
SCAU, Atelier 9 (2014)
Kapazität
67.394 Plätze
Spielfläche
105 x 68 m
Küche an der Mittelmeerküste
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Dank des milden Klimas und der konkurrenzlosen Lage, die den Einwohnern erlaubt, frischen Fisch, Fleischsorten, Obst
und Gemüse das ganze Jahr über zu genießen, und des Einflusses der anderen Länder am Mittelmeer, sind die
kulinarischen Möglichkeiten sehr vielfältig.
Neben Oliven und Knoblauch sind Kräuter wie Lavendel, Basilikum, Rosmarin und Thymian häufig verwendete Zutaten.
Das bekannteste Traditionsgericht der Gegend ist die Bouillabaisse Marseiller Art mit sieben verschiedenen Fischsorten.
Menton ist für seine Zitronen bekannt (Zitronenfest).
Nizza ist berühmt für den Salade Niçoise (mit Tomaten, Prinzessbohnen, Paprikaschoten, Zwiebeln, hart gekochten
Eiern, Thunfisch, schwarze Oliven, Sardellenfilets, Olivenöl, Basilikum).
Aus Aix-en-Provence stammen die Calllisons d‘Aix (keksartige Süßigkeit).
Aus der Provence kommen auch das Ratatouille (geschmortes Gemüsegericht, ursprünglich aus Nizza, mit Auberginen,
Zwiebeln, Zucchini, Tomaten, Gemüsepaprikas und Knoblauch) und die Soupe au pistou (aus Sommergemüse, Bohnen,
Pasta und Pesto) sowie die Tapenade (aus Oliven, Kapern, Sardellen und Olivenöl).
Berühmte Käse aus der Region sind der Banon sowie der Pélardon, beides Ziegenkäse.
Die bekanntesten Weine sind der Châteauneuf-du-Pape (bei Avignon; aus bis zu 13 Rebsorten bestehender, Grenachedominierter Rotwein, säurearm und alkoholreich - kann in einem guten Jahrgang und bei günstiger Entwicklung die
Aromen reifer Früchte und komplexer Würznoten prägnant entfalten) sowie der Bandol (51 km entfernt von Marseille,
Weiß-, Rosé- und Rotwein; ersterer hauptsächlich aus den Rebsorten Bourboulenc, Clairette Blanche und Ugni Blanc).
Halbfinale
Toulouse (1)
(okzitanisch: Tolosa)
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Region: Languedoc-Roussillon-MidiPyrénées
Gründung: 106 v. Chr.
Höhe: 115-263 m
Fläche: 118,30 km²
Einwohner: 458.298 (1. Jan. 2013; Unité
urbaine 1.250.251)
Bevölkerungsdichte: 3.874 Einw./km²
Website: www.toulouse.fr
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Toulouse war unter dem Namen Tolose eine wichtige gallische Stadt
Hauptstadt der Provinz Gallia Narbonensis zwischen Mittelmeer und Atlantik mit
20.000 bis 50.000 Einwohner
In der Renaissance eine der reichsten Städten Frankreichs wegen der Pastelpflanze
Seit den 1920er Jahren Entwicklung der Flugzeugindustrie in der Stadt, v. a. durch die
Einführung der Luftpost 1927 (Pilot mit Heimatflughafen Toulouse: Antoine de SaintExupéry); 1933 Fusion der Luftpost mit anderen Fluggesellschaften zur Air France
Toulouse hat heute einen Technologiepark und ist die Flugzeug- und
Weltraumhauptstadt Frankreichs.
Verbunden mit dem Mittelmeer und dem Atlantik durch Kanäle – Canal du Midi und
Garonne-Seitenkanal
Sehenswürdigkeiten: Canal du midi, Kathedrale Saint Etienne, Dominikanerkloster
Les Jacobins (mit Grabstelle des Hl. Thomas von Aquin), Kapitol (Rathaus von
Toulouse), romanische Basilika St-Sernin de Toulouse
Spezialitäten: Cassoulet (Eintopf aus weißen Bohnen und verschiedenen
Fleischsorten, in Toulouse mit Confit d’oie (eingemachtes Gänsefleisch) und
Landwurst)), Terrines de foie gras (Geflügelstopfleber), Magret de canard (Entenbrust
mit grünen Bohnen)
Toulouse (2)
Toulouse Football Club
Französischer Pokalsieger: 1957
Coupe Gambardella: 2005
Stadion
Stadium Municipal / Stadium
de Toulouse
Baubeginn
1937
Eröffnung
1938
Renovierungen
1949, 1997, 2015
Architekt
Jean Montariol
Kapazität
35.472 Plätze
Bordeaux (1)
(okzitanisch Bordèu)
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Region: Aquitaine-Limousin-PoitouCharentes
Gründung: 3. Jahrhundert v. Chr.
Höhe: 1-42 m
Fläche: 49,36 km²
Einwohner: 243.626
Bevölkerungsdichte: 4.936 Einw./km²
Website: www.bordeaux.fr
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45 km vom Atlantik entfernt; die Garonne fließt in einem weiten Bogen
durch die Stadt (Port de la lune (Hafen des Mondes)); Garonne und
Dordogne münden in die Gironde  mascaret (Springflut)
ursprünglich keltische Siedlung; Gründung der Römer von Burdigala (burd =
Sumpf), Hauptstadt der Provinz Aquitania; Gründung aus strategischen
Gründen (Via Aquitana, Via Agrippa); bereits damals Weinbau
reiche, prächtige Stadt in der Antike bis zu den Völkerwanderungen (erste
wirtschaftliche Blüte)
vom 12. bis 15. Jahrhundert in der Herrschaft der englischen Könige (zweite
wirtschaftliche Blüte)
Im 18. Jahrhundert florierender atlantischer Seehandel mit den Antillen;
Abriss der Stadtmauern, Ersatz durch breite Prachtstraßen (Vorbild für die
Umgestaltung von Paris) (dritte wirtschaftliche Blüte)
1822 Bau der Pont de pierre (feste Brücke über die Garonne) trotz Bedenken
 „Impossible n‘est pas francais!“ (Napoleon)
Besetzung durch die Wehrmacht 1940 – 1944; Hochburg der Résistance
Sehenswürdigkeiten: historische, fast vollständig erhaltene Altstadt (seit
2007 UNESCO-Welterbe), Kathedrale Saint-André, Pont de pierre
Bordeaux (2)
Football Club des
Girondins de Bordeaux
Französischer Meister: 1950, 1984, 1985, 1987, 1999, 2009
Französischer Pokalsieger: 1941, 1986, 1987, 2013
Ligapokalsieger: 2002, 2007, 2009
Französischer Fußball-Supercup: 2008, 2009
UEFA Intertoto Cup: 1995
Alpenpokal: 1980
Stadion
Matmut Atlantique / Stade
de Bordeaux
Baubeginn
4. November 2012
Eröffnung
23. Mai 2015
Kosten
183 Mio. €
Architekt
Herzog & de Meuron
Kapazität
42.052 Plätze
Spielfläche
105 x 68 m
Bordeaux – die Hauptstadt des Weins
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Das Weinbaugebiet Bordeaux, auf Französisch Bordelais, ist das größte zusammenhängende Anbaugebiet der Welt für
Qualitätswein. Es gibt etwa 3000 Châteaux genannte Weingüter, die die weltberühmten Weine erzeugen. Der nahe
Atlantik sorgt für ein mildes, ausgeglichenes Klima ohne extreme Temperaturschwankungen. Das Wetter variiert jedoch
von Jahr zu Jahr sehr stark, so dass die Qualität der Jahrgänge sehr unterschiedlich ausfällt.
Es umfasst die Lagen des in Südwestfrankreich gelegenen Départements Gironde, liegt im Mündungsgebiet der Flüsse
Garonne und Dordogne und besteht aus den Gebieten Médoc (nördlich von Bordeaux), Graves (südlich von Bordeaux),
Entre-Deux-Mers (Hügelland zwischen Garonne und Dordogne), Libournais (Umgebung der Stadt Libourne auf dem
rechten Ufer der Dordogne), Blayais und Bourgeais (nordwestlich).
Die einzelnen Lagen spielen eine untergeordnete Rolle. Ihre Stelle nimmt das Château ein, zu dem sie gehören.
Typisch sind die trockenen, langlebigen Rotweine, die im Médoc fruchtiger und in Saint-Émilion und Pomerol sanfter
und voller ausfallen.
In Bordeaux gibt es ein stark ausdifferenziertes System von über 50 Appellationen (AOC; Appellation d’Origine
Contrôlée ist ein Schutzsiegel für die kontrollierte Herkunft). Es gibt drei Stufen mit deutlicher Hierarchie: Je kleiner das
Gebiet ist, auf das sich die Appellation bezieht, desto höher ist die Qualität der jeweiligen Weine:
– regionale Appellationen: Bordeaux und Bordeaux Supérieur (57%)
– subregionalen Appellationen: Médoc (Rotweine des gesamten Médoc), Haut-Médoc (höher gelegener südlicher
Teil), Graves, Entre-Deux-Mers (trockene Weißweine), Côtes de Bordeaux (27%)
– kommunale Appellationen: Margaux, Moulis, Listrac, Saint-Julien, Pauillac, Saint-Estèphe, Saint-Émilion, Pomerol,
Lussac-Saint-Émilion, Lalande-de-Pomerol, Fronsac, Sauternes, Barsac und Cérons, ... (16%)
Finale
Paris (1)
(antik (und bei Asterix): Lutetia)
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Region: Île-de-France
Gründung: 3. Jahrhundert v. Chr. / 53 v. Chr.
Höhe: 28-130 m
Fläche: 105,40 km²
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Einwohner: 2.229.621 (1. Jan. 2013; Aire
urbaine 12.405.426)
Bevölkerungsdichte: 21.154 Einw./km²
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Website: www.paris.fr
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Erste Erwähnung von Lutetia („Sumpf“) 53 v. Chr. durch Caesar als Hauptort des
keltischen Stamms Parisii auf einer Insel (Île de la Cité?); eigentliche
Stadtgründung im ersten Jhdt. n. Chr. durch die Römer
Um 300 n. Chr. erste Erwähnung von „Paris“; im 6. Jhdt. eine Hauptresidenz des
Fränkischen Reichs; Blütezeit der Kunst und Kultur während der Renaissance
unter Franz I.
Unter Ludwig XIV. durch den Absolutismus Muster für barocken Städtebau
Französische Revolution: 14.07.1789 Sturm auf die Bastille
Industrialisierung im 19. Jhdt. führte zu einem starken Bevölkerungswachstum
(1846 erstmals über 1 Mio. Einwohner)
Umgestaltung von Paris Mitte des 19. Jhdts. von einer mittelalterlichen Stadt zu
einer prestigeträchtigen und modernen Metropole unter Napoleon III. und Baron
Haussmann (breite Straßen, Brücken, Plätze, Parks, …)
Belle Époque 1884-1914; Weltausstellung u. a. 1889 („Midnight in Paris“ von
Woody Allen)
Paris (2)
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Besatzung durch Wehrmacht; Befreiung am 25.08.1944 (der deutsche
Stadtkommandant von Paris, General Dietrich von Choltitz (1894–1966),
kapitulierte und verweigerte damit den Befehl Hitlers, Paris zu verteidigen
oder „nur als Trümmerfeld in die Hand des Feindes fallen“ zu lassen).
gewaltsame Auseinandersetzungen und Bombenanschläge Anfang der
1960er Jahre während des Algerienkriegs, Mai-Unruhen 1968, Unruhen in
den Banlieues 2005, Terroranschläge am 07.01.2015 (Charlie Hebdo) und am
13.11.2015 im Rahmen des Länderspiels Deutschland – Frankreich
Rive Gauche (südlich): Intellektuellenviertel (Quartier Latin, Sorbonne)
Rive Droite (nördlich): Geschäfts-, Handels- und Bankenviertel (Quartier des
Halles, Börse)
Kinder der Stadt: Georges Bizet, Claude Chabrol, Serge Gainsbourg, GeorgesEugène Haussmann, Sophie Marceau, Claude Monet, Edith Piaf, Caterina
Valente, …
Sehenswürdigkeiten: Eiffelturm, Louvre, Montmartre mit Sacré-Coeur,
Nôtre-Dame de Paris, Arc de Triomphe, La Défense, Moulin Rouge, …
Paris (3)
Paris Saint-Germain Football Club
Europapokal der Pokalsieger: 1996
Französischer Meister: 1986, 1994, 2013, 2014, 2015,
2016
Französischer Pokalsieger: 1982, 1983, 1993, 1995, 1998,
2004, 2006, 2010, 2015
Französischer Ligapokalsieger: 1995, 1998, 2008, 2014,
2015, 2016
Französischer Supercupsieger: 1995, 1998, 2013, 2014,
2015
UI-Cupsieger: 2001
Stadion
Parc des Princes
Eröffnung
18. Juli 1897
Renovierungen
1932, 1972, 2012, 2013–
2014, 2015–2016
Kosten
90 Mio. FRF (1972)
Architekt
Roger Taillibert (1972)
Kapazität
49.000 Plätze
Kapazität (internat.)
44.283 Plätze
Saint-Denis (1)
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Region: Île-de-France
Gründung: 4. Jahrhundert
Höhe: 23-46 m
Fläche: 12,36 km²
Einwohner: 109.343 (1. Jan. 2013)
Bevölkerungsdichte: 8.847 Einw./km²
Website: http://ville-saint-denis.fr
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Saint-Denis liegt unmittelbar nördlich von Paris und bildet heute
einen Teil der Banlieue.
Die dem heiligen Dionysius von Paris geweihte ehemalige Abteikirche
Saint-Denis war seit 564 n. Chr. Grablege fast aller fränkischen, später
der französischen Könige, auch von Karl Martell (686–741). Diese
Tradition hielt sich bis zu Karl X. (1824–1830), dem letzten
Bourbonenkönig auf dem französischen Thron.
Der 1147 begonnene Bau der Klosterkirche gilt als Beginn der Gotik.
Seit Ende des 19. Jahrhunderts wurde im Zuge der Industrialisierung
Saint-Denis eine der ersten Hochburgen der Arbeiterbewegung und
der Kommunistischen Partei Frankreichs (PCF), die bis heute den
Bürgermeister stellt. Seit den 1950er Jahren kamen zahlreiche
Sozialwohnungen in Plattenbauweise dazu (habitation à loyer
modéré – HLM).
Saint-Denis ist Sitz des römisch-katholischen Bistums Saint-Denis und
ist eines der Zentren des Islams in Frankreich.
Saint-Denis (2)
Les Bleus, L’Équipe tricolore
Fédération Française de Football
Stadion
Stade de France
Eröffnung
28. Januar 1998
Architekt
Michel Macary
Aymeric Zubléna
Michel Regembal
Claude Constantini
Kapazität
81.338 Plätze
Spielfläche
105 m × 70 m
Weltmeister: 1998
Europameister: 1984, 2000
Brie de Meaux – der König aller Käse
Brie ist die Bezeichnung für einen ursprünglich aus der gleichnamigen Region im Osten der Île de France stammenden
Weichkäse mit weißem Edelschimmel, der aus Kuhmilch hergestellt wird.
Seinen Ursprung hat der Brie im Département Seine-et-Marne in der Île-de-France; heute ist er jedoch einer der
meistkopierten Käse der Welt; es existieren nur noch zwei AOC-Arten: Brie de Meaux und Brie de Melun.
Der Brie de Meaux wurde 1815 auf dem Wiener Kongress zum „König aller Käse“ gekürt, als der französische Staatsmann
Talleyrand zur Auflockerung der Verhandlungen um die politische Neuordnung Europas einen Käsewettbewerb
ausrichten ließ, bei dem alle dreißig Staatenvertreter ihre landestypischen Käsesorten präsentierten.
Brie de Meaux ist von dichtem Weißschimmel und einer leichten rotbräunlichen Käseflora bedeckt, was ihn von vielen
Kopien unterscheidet.
Teig: erst weiß bis strohfarben, später elfenbeinfarben bis gelb, auf dem Höhepunkt seiner Reifung cremig-weich, ohne
ganz zu zerfließen.
Geruch: nach würzigem Gras und gerösteten Nüssen, reif bis überreif zunehmend nach Ammoniak.
Geschmack: mild bis fruchtig-würzig; Rohmilch-Brie aus bäuerlicher Produktion schmeckt kräftiger und nussiger als der
meist pasteurisierte Fabrikkäse.
Fin