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DEUTSCHER ÄRZTE-VERLAG | DENTAL MAGAZIN | 2013;31(4)
DENTAL MAGAZIN
Editorial
Liebe Leserinnen,
liebe Leser,
in der Anatomie sind sie bekannt, die Faszienverbindungen zwischen Halswirbelsäule
und Schädelbasis. Welche Bedeutung diese Strukturen jedoch für zahnmedizinische
Behandlungsstrategien, speziell für die CMD-Therapie, haben – das wurde bislang nicht
ernsthaft diskutiert, geschweige denn wissenschaftlich untersucht.
Offenbar gab es solche Ansätze in der Vergangenheit bereits zuhauf (Seite 13). Sie
verschwanden jedoch mehr oder weniger unbeachtet in der Versenkung. Jetzt scheint
sich etwas zu tun, wissenschaftliche Untersuchungen werden anberaumt, die Debatte ist
angestoßen. In der aktuellen Ausgabe des DENTAL MAGAZINs diskutieren Prof. Dr.
Jochen Fanghänel, Greifswald/Regensburg, Prof. Dr. Bernd Kordaß, Greifswald, Dr.
Klaus-Richard Herrmann, Lübeck, und Prof. Dr. Jens Christoph Türp, Basel, dieses Thema
kontrovers (Seiten 10 bis 13).
Implantologie: Je länger, desto besser – das war einmal. Unser Expertenzirkel „Kurze
Implantate“ mit Dr. Helmut Steveling, Gernsbach, Dr. Mischa Krebs und Dr. Paul Weigl,
beide Frankfurt a. M., sowie Dr. Ricarda Jansen, DENTSPLY Implants Mannheim, skizziert
die Vorteile der „Kurzen“. Damit lassen sich unter anderem aufwändige Augmentationen
vermeiden. Und: 6-mm-Implante können bereits heute problemlos eingesetzt werden,
auch wenn Langzeitstudien noch ausstehen.
Fachspezifische Links für Zahnärzte, recherchiert vom Institut für Pathologie der
Universitätsklinik RET Aachen: Dr. Stefan Lindörfer hat im Rahmen seiner Doktorarbeit
100 hochwertige Links zu Themen im Kopf-/Halsbereich ermittelt und bewertet. Jetzt
hat er aus diesem Fundus exklusiv für das DENTAL MAGAZIN die besten Links für den
zahnmedizinischen Praxisalltag herausgefiltert (Seiten 52 bis 55). Wir aktualisieren diese Liste auf www.dentalmagazin.de für Sie regelmäßig.
Die Einführung der GOZ 2012 hat die Diskussion um die Umsatzsteuerpflicht zahnärztlicher Leistungen neu entfacht. Im Fokus steht die Frage, ob Verlangensleistungen
automatisch der Umsatzsteuerpflicht unterliegen, da sie über das medizinisch notwendige Maß hinausgehen. Der Steuerberater und Wirtschaftsprüfer Thomas Karch liefert
Antworten (Seiten 74 bis 76).
Das Bundesverfassungsgericht hält die GOZ-Verfassungsbeschwerde für unzulässig
und hat sie nicht zur Entscheidung angenommen. Die Hintergründe beleuchtet Medizinanwältin Dr. Susanna Zentai ab Seite 77.
PS: Die Literaturlisten zu den Fachbeiträgen stellen wir auf www.dentalmagazin.de,
jeweils angefügt an die Beiträge, für Sie zur Verfügung.
Ihr DENTAL MAGAZIN-Redaktionsteam
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DEUTSCHER ÄRZTE-VERLAG | DENTAL MAGAZIN | 2013;31(4)
DENTAL MAGAZIN
Inhalt
KOMPAKT
Team im Fokus: Es braucht mehr interdisziplinären Dialog . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
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DGParo: Neues Junior Committee . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
6
DGmikro: Symposium in Witten/Herdecke . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
8
AG Keramik: Frist für Filme verlängert . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
8
Stiftung Warentest: Elektrozahnbürsten im Test . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
8
PRAXISZAHNMEDIZIN
Craniomandibuläre Dysfunktion: Neuer Therapie-Ansatz in Sicht? Anne Barfuß . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
10
CMD-Therapie: Über die Kiefergelenkorthopädie Prof. Dr. Jens Christoph Türp . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
13
Expertenzirkel: Kurze Implantate – Ein Thema, vier Meinungen Anne Barfuß . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
14
Implantologie: Das Implantatbett Dr. Christian Helf, Prof. Dr. Hannes Wachtel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
26
Prothetik: Neuer Chairside-Werkstoff Dr. Christian Ehrensberger . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
30
Endodontologie: Endo-Paro-Läsionen Dr. Markus Bechtold . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
34
Prophylaxe: Erfolgreiches Biofilmmanagement Dr Carsten Stockleben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
38
Endodontologie: Stiftversorgung en vogue Dr. Ludwig Hermeler . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
46
Glasfaserstifte postendo: Interview mit Prof. Dr. Andreas Braun, Marburg Anne Barfuß . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
50
Exklusiv: Top-Links für Zahnärzte PD Dr. Joachim Böhm, Dr. Stefan Lindörfer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
52
Termine: Fortbildungstermine in der Zahnmedizin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
62
PRAXISMANAGEMENT
Werberecht: Leistungen zum Sonderpreis RA Jens-Peter Jahn . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
64
Gewährung von Beihilfe: Versorgung mit Biss RAin Sarah Gersch . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
70
Abrechnung DVT: Keine definitive Handhabe Steffi Scholl . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
72
Umsatzsteuer: Eine Frage der Auslegung Thomas Karch . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
74
Termine: Fortbildungstermine fürs PraxisManagement . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
76
GOZ-Verfassungsbeschwerde: Keine Begründungspflicht Dr. Susanna Zentai . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
77
Abrechnungstipps: Analogberechnung Christine Baumeister-Henning . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
79
MARKT
Produktinformationen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
56
Inserentenverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
82
Impressum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
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Literaturlisten auf www.dentalmagazin.de
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DEUTSCHER ÄRZTE-VERLAG | DENTAL MAGAZIN | 2013;31(4)
PRAXISZAHNMEDIZIN
Kompakt
Es braucht mehr interdisziplinären Dialog
Prof. Thorsten Auschill von der
praxisHochschule für Gesundheit und Soziales in Köln sprach
zum Thema „Gesunder Mund
gleich gesunder Körper“
Das Thema Parodontitis-Prophylaxe mobilisiert immer mehr Menschen.
Mehr als 100 Teilnehmer informierten sich beim Stopp der „Teamim-Fokus-Roadshow“ in der Ruhrgebietsmetropole. Hier sprach Prof.
Thorsten Auschill von der praxisHochschule für Gesundheit und Soziales in Köln zum Thema „gesunder Mund gleich gesunder Körper“. Er
machte deutlich, wie wichtig die Mundhygiene für den gesundheitlichen Gesamtzustand des Menschen ist. Die komplette und dauerhafte
Eliminierung der Bakterien in der Mundhöhle sei nicht möglich, daher
müssten sowohl die Prophylaxesitzung als auch der Eigeneinsatz des
Patienten zusammenwirken, um zumindest die Gesamtkeimzahl in der
Mundhöhle zu reduzieren und auf Dauer niedrig zu halten. Die Notwendigkeit des interdisziplinären Dialogs ergebe sich vor allem aus der
Tatsache, dass die Krankheiten sich gegenseitig begünstigten. Menschen mit aktiver Parodontitis seien sehr anfällig für Diabetes, andersherum steigere eine Diabetes das Risiko für eine parodontale Erkrankung. Dies gelte ebenso für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Rheuma und
einige andere. Auschill hielt die Teilnehmer daher dazu an, in der Praxis
die Anamnese genau zu beachten und gegebenenfalls den entsprechenden Kollegen zu Rate zu ziehen.
Wie man Patienten für die Parodontitis-Prophylaxe gewinnen kann,
brachte der Leiter der goDentis-Akademie, Klaus Schenkmann, auf
den Punkt. Er skizzierte Wege für eine Zahnarztpraxis, sich öffentlich
über verschiedene Kanäle zu präsentieren, um damit eine größere
Patientenzahl anzusprechen. Viele Menschen nähmen das Thema
nicht auf die leichte Schulter, wenn sie wüssten, dass mangelnde
Mundhygiene Herzinfarkte oder Schlaganfälle begünstigt, betonte er.
Team im Fokus
Reinhart (2)
Die Veranstaltungsreihe des Deutschen Ärzte-Verlags zusammen
mit der Interdisziplinären Diagnostik-Initiative für Parodontitisfrüherkennung (IDI Paro) wird unterstützt von GlaxoSmithKline, Dentsply, ParoStatus.de, goDentis, beurer, A.R.C. Laser, Hager & Werken
sowie der DGDH. Weitere Informationen sowie die nächsten Termine, zu denen noch Anmeldungen möglich sind, gibt es unter
www.team-im-fokus.
Das Thema Parodontitis-Prophylaxe mobilisiert immer mehr Menschen. Mehr als 100 Teilnehmer informierten sich jetzt in der Ruhrgebietsmetropole.
DGParo hat ein Junior Committee
DGParo
Die Deutsche Gesellschaft für Parodontologie (DGParo) hat ein sogenanntes Junior Committee gegründet. Fünf Nachwuchsmediziner aus
Wissenschaft und Praxis kümmern sich speziell bei jüngeren Kollegen
um das Thema Parodontologie. Das Komitee unterstützt den Vorstand
unter Prof. Dr. Peter Eickholz. Für die Zukunft gilt es, die jüngeren
Generationen stärker in zahnmedizinische Aus- und Weiterbildungsangebote einzubinden – diese wollen anders angesprochen werden,
haben andere Fragen und auch andere Erwartungen. Gleichzeitig nehmen die Prävalenz und die Bedeutung der Parodontologie in der
Grundversorgung der Patienten eine immer wichtigere Rolle ein. Der
DGParo ist es wichtig, bereits bei den jüngeren Zahnärzten Parodontologie als ein spannendes und vielseitiges Tätigkeitsfeld zu positionieren,
das weit über Professionelle Zahnreinigung (PZR) und Scaling hinausgeht. Eine weitere wichtige Aufgabe der Parodontologie sieht Eickholz
darin, durch systematische UPT (unterstützende Parodontitis-Therapie) dazu beizutragen, Zähne nachhaltig auf der Basis eines funktionstüchtigen Zahnhalteapparats und eines gesunden Parodonts zu erhalten. Als wissenschaftliche Fachgesellschaft bietet die DGParo dazu differenzierte Qualifizierungsangebote an. Die Junioren wollen neben dem
Fachwissen der etablierten wissenschaftlichen Fachgesellschaft auch
Fragen der praktischen Tätigkeit, Praxisgründung und Patientenführung aufgreifen. Dazu setzen sie neue Medien, Themen und Formate
ein, um im kontinuierlichen Dialog mit ihren jüngeren und weiblichen
Zielgruppen zu sein: „Interaktiver, schneller, relevant!“, lautet die Devise. Insgesamt wollen die Junioren neben einer besseren Verankerung
Das neue Junior Committee (v. l.): Dr. Katrin Nickles, PD Dr. Stefan
Fickl, Dr. Stefanie Kretschmar, Stephan Rebele, Dr. Inga Harks.
des Themas Parodontologie an den Universitäten auch an der Schnittstelle zur Praxis aktiv werden. Mit Webinaren und anderen interaktiven
Formaten soll vermehrt neuestes Wissen aus der Parodontologie und
den angrenzenden Bereichen vermittelt werden.
Zur DGP-Jahrestagung in Erfurt wird sich das Junior Committee, das
aus Dr. Katrin Nickles, PD Dr. Stefan Fickl, Dr. Stefanie Kretschmar,
Stephan Rebele, Dr. Inga Harks besteht, am Samstag, 21. September
2013, erstmals präsentieren.
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DEUTSCHER ÄRZTE-VERLAG | DENTAL MAGAZIN | 2013;31(4)
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DEUTSCHER ÄRZTE-VERLAG | DENTAL MAGAZIN | 2013;31(4)
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DEUTSCHER ÄRZTE-VERLAG | DENTAL MAGAZIN | 2013;31(4)
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PRAXISZAHNMEDIZIN
EXPERTENZIRKEL – Ein Thema, vier Meinungen
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DEUTSCHER ÄRZTE-VERLAG | DENTAL MAGAZIN | 2013;31(4)
PRAXISZAHNMEDIZIN
EXPERTENZIRKEL – Ein Thema, vier Meinungen
Kurze Implantate
Je länger, desto besser – das war einmal. 6-mm-Implantate liegen
klar im Trend, selbst über noch kürzere Modelle wird derzeit
diskutiert. Welche Vorteile haben die „Kurzen“? Inwieweit lassen
sich Augmentationen vermeiden? Welche Bedeutung hat das
Platform-Switching bei solch geringen Implantatlängen? Darum
geht es im aktuellen Expertenzirkel des DENTAL MAGAZINs mit
Fachleuten aus Hochschule, Praxis und Industrie.
Anne Barfuß
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DEUTSCHER ÄRZTE-VERLAG | DENTAL MAGAZIN | 2013;31(4)
PRAXISZAHNMEDIZIN
EXPERTENZIRKEL – Ein Thema, vier Meinungen
Abb. 1: Brücke auf 9- und 6×4-mm-Implantatenim Jahr 2010
Abb. 2: Gleiche Brücke 2012 nach zwei Jahren funktioneller Belastung
Implantate ist die mikrobewegungsfreie Implantat-AbutmentVerbindung. Das möchte ich ausdrücklich betonen.
In der Literatur werden Implantatlängen von mindestens
5 mm beschrieben, geht es auch noch kürzer? Funktionieren
3- oder 4-mm-Modelle?
STEVELING: Gemäß den Berechnungen von Pierrisnard findet
die Belastung des Knochens in den ersten 3 mm statt. Von der
praktischen Seite ist die Unterbringung der Innenverbindung
des Abutments der limitierende Faktor.
Daher wird die kürzeste mögliche Länge – je nach dem
Design der Verbindung – bei 4 bis 6 mm liegen. Von 5 und
6 mm langen Implantaten gibt es bereits von verschiedenen
Systemen auch klinische Daten.
In welchen konkreten Fällen inserieren Sie kurze Implantate?
STEVELING: Bei einem zweizeitigen Vorgehen lassen sie sich in
fast allen Fällen nutzen. Die Voraussetzung ist ein ausgeheiltes
und suffizientes Knochenareal.
KREBS: Auch wir verwenden die „Kurzen“ bei nahezu allen Indikationen. Bei sehr starken vertikalen Defiziten steigen allerdings die Belastungen auf die Implantat-Abutment-Verbindung stark an. Diese Fälle sind nur mit Implantaten zu versorgen, die hochfeste konische Verbindungen haben. Das sehe
ich wie Dr. Steveling. Sonst steigt das Risiko von mechanischen Komplikationen stark an.
Je länger, desto besser, hieß es lange. Gilt das bei keiner
Indikation mehr?
KREBS: Jedenfalls nicht so generell. Heute werden in unserer
Poliklinik regelmäßig 6 und 8 mm lange Implantate inseriert.
Eigene Langzeitstudien zeigen, dass es statistisch keine
Unterschiede in den Erfolgsraten von 8 mm, 9,5 mm und
11 mm langen Implantaten mit konischer Verbindung gibt.
Auch 6 mm lange Implantate funktionieren in Bezug auf die
Osseointegration zuverlässig und zeigen vielversprechende
Ergebnisse.
Wie sieht es mit Kontraindikationen aus?
STEVELING: Bei Sofortimplantationen sind kurze Implantate
meiner Meinung nach klar kontraindiziert!
Herr Dr. Weigl, wann raten Sie von „Kurzen“ ab?
Bei Einzelzahn- oder Schaltlücken im Frontzahnbereich
mit starker vertikaler Kieferkammatrophie. In diesen Fällen ist
eine vertikale Augmentation indiziert – aber nicht etwa, um
die Insertion langer Implantate zu ermöglichen, sondern um
eine physiologische Länge einer implantatverankerten Krone
zu erzielen.
WEIGL:
Warum geht es nicht noch kürzer?
KREBS: Noch kürzere Implantate mit stabilen Implantat-Abutment-Verbindungen sind nur schwer herzustellen. Hier ist die
Grenze also nicht die Biologie, sondern der Raum für die
Mechanik der Verbindung.
Wie bereits erwähnt, ist die Stabilität der Verbindung
gerade bei großen vertikalen Defekten der limitierende Faktor. Diese Fälle sind oft nur mit riskanten vertikalen Augmentationen oder kurzen Implantaten zu lösen.
Wie sieht es bei Sofortimplantationen aus?
Aufgrund der reduzierten Primärstabilität lassen kurze
Implantate keine Sofortbelastungsprotokolle zu. Da stimme
ich Dr. Steveling zu. Für die verbleibenden Indikationen sind
kurze Implantate zu empfehlen, wenn dadurch eine Vergrößerung des vertikalen Knochenangebots durch Augmentation
oder Distraktion vermieden werden kann.
WEIGL:
Welche Rolle spielt die Implantatlänge für die Stabilität?
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DEUTSCHER ÄRZTE-VERLAG | DENTAL MAGAZIN | 2013;31(4)
PRAXISZAHNMEDIZIN
EXPERTENZIRKEL – Ein Thema, vier Meinungen
Abb. 3: Einzelzahnrestauration im Oberkiefer mit
Standardabutments
Abb. 4: Einzelzahnrestauration
JANSEN: Generell hängt die Stabilität eines Implantats im Knochen von der Osseointegration ab. Für diese wiederum ist
nicht allein die Implantatlänge ausschlaggebend, sondern die
Gesamtoberfläche des Implantats, an die sich der Knochen
anlagern kann. Somit kommt neben der Oberfläche selbst
auch dem Durchmesser und dem Implantatdesign große
Bedeutung zu. Bezogen auf die Höhe des prothetischen Aufbaus und die somit auf das Implantat wirkende Belastung bei
Krafteinwirkung scheinen sich Implantatlängen von mindestens 5 mm zu bewähren [11].
Abb. 5: Röntgenkontrolle nach Eingliederung im
Jahr 2009
Das chirurgische Vorgehen ist genau das gleiche wie
bei längeren Implantaten. Nach meinen klinischen Erfahrungen
zeigen Implantate nach möglichst atraumatischem Einbringen
die besten Langzeitergebnisse. Ich nutze daher beim Eindrehen
von Implantaten nur 20 bis maximal 25 Ncm.
STEVELING:
Das Prozedere ist also identisch?
Für den Einsatz von kurzen Implantaten gelten
zunächst die gleichen Regeln wie für Standardimplantate.
Natürlich muss auch für die suffiziente Positionierung eines
kurzen Implantats das horizontale und vertikale Knochenangebot ausreichend sein. Entgegen früheren Annahmen spielt
die Kronen-Implantat-Ratio jedoch eine untergeordnete Rolle.
JANSEN:
Die Mechanik setzt hier die Grenzen, nicht etwa die Biologie,
sagt Dr. Krebs. Stimmen Sie zu?
JANSEN: Ja, schließlich ist bei Implantaten mit innenliegender Verbindung aus technischen Gründen eine Mindestlänge notwendig,
um die Innengeometrie, die sich in der Regel bei längeren Implantaten bereits bewährt hat und die zudem eine prothetische Kompatibilität ermöglicht, im Implantat unterzubringen.
Bitte konkretisieren Sie das.
JANSEN: Interessanterweise ist die Kronenhöhe viel entscheidender für den Langzeiterfolg von dentalen Implantaten, wie unter
anderem Nissan et al. zeigen konnten [6]. Allerdings werden
kurze Implantate meist dann eingesetzt, wenn nur noch wenig
Restknochen vorhanden ist, was eine exzessive Ausdehnung
der Krone nötig machen würde. Dementsprechend müssen
sinnvolle prothetische Konzepte zur Kompensation des vergrößerten intermaxillären Abstands angewendet werden.
Haben Sie auch 4-mm-Modelle im Sortiment?
JANSEN: Nein, ab Sommer kann DENTSPLY Implants aber neben
dem bereits erfolgreich etablierten ASTRA TECH Implant System
OsseoSpeed TX 6 mm auch ein kurzes ANKYLOS mit 6,6 mm
Länge anbieten.
Wie „steil“ ist die Lernkurve?
KREBS: Hier sehe ich kaum besondere Herausforderungen für
geübte Implantologen. Kurze Implantate können chirurgisch,
Kommen wir zum Inserieren. Worauf muss der Zahnarzt
beim Setzen kurzer Implantate besonders achten?
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DEUTSCHER ÄRZTE-VERLAG | DENTAL MAGAZIN | 2013;31(4)
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DEUTSCHER ÄRZTE-VERLAG | DENTAL MAGAZIN | 2013;31(4)
Steveling (7)
PRAXISZAHNMEDIZIN
EXPERTENZIRKEL – Ein Thema, vier Meinungen
Abb. 6: Röntgenkontrolle 2012, drei Jahre nach Eingliederung
Abb. 7: Belastungsdauer von mehr als vier Jahren
wie auch prothetisch grundsätzlich genauso inseriert und versorgt werden wie längere Implantate.
WEIGL: Eine exakte Aufbereitung der Knochenkavität ist für
die Erzielung einer gewissen Primärstabilität erforderlich.
Allerdings arbeitet ein Implantatsystem ohne Primärstabilität.
Kommen wir zur Relevanz des Platform-Switchings im Praxisalltag ...
WEIGL: Platform-Switching in Kombination mit einer dichten
Implantat-Abutment-Verbindung und einer krestalen oder
leicht subkrestalen (0,5 mm) Platzierung der Implantatplattform erhöht grundsätzlich die Wahrscheinlichkeit enorm,
dass der periimplantäre krestale Knochen nach der Implantatinsertion überleben kann. Mit anderen Worten tritt im Vergleich zu anderen Implantat-Abutment-Verbindungstypen
der ca. 2,5 mm betragende vertikale Knochenverlust sehr
selten auf. Das Platform-Switching beeinflusst zusammen
mit weiteren Faktoren das postoperative Remodeling des
krestalen Knochens positiv, sowohl bei kurzen als auch bei
Standard-Implantaten.
Was ist darüber hinaus zu beachten?
JANSEN: Die prothetische Versorgung ist ausschlaggebend für
den Langzeiterfolg bei Implantaten, die im stark atrophierten Kiefer eingesetzt werden. Das Präparationsprotokoll
unterscheidet sich aber nicht von den Implantaten größerer
Länge. Lediglich bei weichem Knochen der Klasse 4 sollte
zur Verbesserung der Primärstabilität beim ANKYLOS
Implantat kein Gewinde vorgeschnitten werden. Bei Anwendung des OsseoSpeed TX Implantats mit 6 mm Länge wird
eine geschlossene Einheilung empfohlen.
Wie wirkt sich das aus?
Abb. 8: 6-mm-ASTRA-TECH-Implantat zwei Jahre nach prothetischer Versorgung
Abb. 9:: Molar auf 6-mm-ASTRA-TECH-Implantat zwei Jahre nach prothetischer Versorgung
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DEUTSCHER ÄRZTE-VERLAG | DENTAL MAGAZIN | 2013;31(4)
PRAXISZAHNMEDIZIN
EXPERTENZIRKEL – Ein Thema, vier Meinungen
JANSEN: Dennoch, trotz aller Vorteile, es gibt auch widersprüchliche Ergebnisse [2; 4].
Krebs (3)
Wie viel Platform-Switching sollte es denn sein?
WEIGL: Die horizontale Länge der Stufe, die durch das PlatformSwitching entsteht, spielt in vielen tierexperimentellen und klinischen Studien eine Rolle. Dabei verringert sich der krestale
Knochenabbau mit zunehmender Stufenlänge. Bei genauerer
Analyse dieser Literatur wurden aber nicht-konische ImplantatAbutment-Verbindungen angewandt.
Bei konischen Implantat-Abutment-Verbindung zeigt das
Ausmaß der Stufe keinen Einfluss auf das Verhalten des periimplantären Knochens.
Was lässt sich daraus ableiten?
Folgendes hypothetisches Erklärungsmodell lässt sich
hierzu formulieren: Das Platform-Switching führt ab der ersten
Belastung des Implantats zu einer Verringerung der Spannung
am Knochen-Interface, weil eine Spannungskonzentration an
der durch das Platform-Switching entstehenden Ecke eine
günstige örtliche Umverteilung der auftretenden Spannungen
verursacht. Ist das Implantat eingeheilt, ist diese Umverteilung
nicht mehr nötig, weil die dreidimensionale Struktur der Knochentrabekel für eine gleichmäßige Spannungsverteilung im
Alveolarkamm sorgt. Daher tritt der ca. 2,5 mm betragende
krestale Knochenverlust bei nicht platform-geswitchten
Implantaten ausschließlich in der Einheilphase auf – später wird
auch kein krestaler Knochenabbau mehr beobachtet, weil auch
hier die optimal verlaufenden Knochentrabekel eine krestale
Spannungsüberlastung vermeiden. Der Einfluss der Länge der
horizontalen Stufe beim Platform-Switching kann durch ein
etwas vermehrtes Leakage am Implantat-Abutment-Interface
erklärt werden. Je weiter der Austrittsort der knochenschädigenden Flüssigkeit aus dem Implantatinneren entfernt ist, desto weniger Knochenabbau tritt auf. Verbindungen mit einer
zusätzlichen Abdichtung durch einen Konus scheinen diesen
Effekt wegen verbesserter Dichtigkeit zu eliminieren.
WEIGL:
Abb. 10: 6-mm-ASTRA-TECH-Implantat zwei Jahre nach prothetischer Versorgung mit langer klin. Krone
Es gibt weniger marginalen Knochenabbau nach Insertion und prothetischer Versorgung. Bei kurzen Implantaten
sind 2,5 mm Knochenverlust in Relation zur im Knochen
verbleibenden Implantatlänge sehr viel bzw. zu viel. Daher
sollten Implantate mit oder weniger als 6 mm Länge dieses
Platform-Switching aufweisen.
WEIGL:
Aber im Grunde ist Platform-Switching ja nicht neu ...
STEVELING: Korrekt, der positive Effekt einer Änderung des
Durchmessers oberhalb der Knochenkante ist eigentlich seit
den Zeiten des Tübinger Sofortimplantats bekannt. Schulte
nannte die Änderung des Durchmessers einfach Rille, die einen
Halbmesser von 1 mm hatte. Diese Rille diente zur Adaptation
der Weichgewebsmanschette. Nach der Kreisformel beträgt die
Länge dieser Rille 3,1415 mm, hat also etwa das Maß der 1961
von Garguilo beschriebenen biologischen Breite. Diese Dimension scheint auch klinisch gut zu funktionieren.
Wann hat sich dieser Effekt als „Platform-Switching“ etabliert?
KREBS : Als Lazzara und Porter das Platform-Switching 2006
als „a new concept in implant dentistry for controlling postrestorative crestal bone levels“ beschrieben haben – da war
das Platform-Switching eigentlich schon mehr als 20 Jahre alt,
wurde nur nicht so bezeichnet. Bei verschiedenen ImplantatSystemen mit konischer Verbindung ist ohnehin PlatformSwitching systemimmanent und so schon seit den 80er-Jahren
in der klinischen Anwendung.
Wie viel Platform-Switching braucht es, Herr Dr. Krebs, Frau
Dr. Jansen?
KREBS: Schon relativ kleine „Stufen“ wie bei dem ASTRA TECH
Implant System können ausreichen, um den vertikalen Knochenabbau zu minimieren, wenn sie mit weiteren Faktoren,
unter anderem einer mechanisch stabilen konischen Verbindung, kombiniert werden. Bei konischen Systemen wird die
Größe der Stufe bereits durch die Wandstärke des Implantats
vorgegeben.
JANSEN: Die Studienlage ist auch hier nicht einheitlich. Allerdings
konnten Romanos et al. in einer jüngst veröffentlichten Untersuchung zeigen, dass über den Beobachtungszeitraum der
krestale Knochen an allen in der Studie verwendeten
ANKYLOS-Implantatdurchmessern sehr stabil war [8]. Somit
Sind die Vorteile inzwischen wissenschaftlich belegt?
WEIGL: Neuere Studien festigen mehr und mehr die klinische
Beobachtung, dass Platform-Switching einen statistisch signifikanten Einfluss auf das Ausmaß des krestalen Knochenabbaus in der ersten Belastungsphase des Implantats hat.
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DEUTSCHER ÄRZTE-VERLAG | DENTAL MAGAZIN | 2013;31(4)
PRAXISZAHNMEDIZIN
EXPERTENZIRKEL – Ein Thema, vier Meinungen
Abb. 11: 8-mm-Implantate nach Insertion, 1996
Abb. 12: Röntgenbild 8-mm-Implantate 1996
scheint das Ausmaß des sogenannten „mismatch“ zwischen
Aufbau und Implantat nicht unbedingt ausschlaggebend zu sein.
Was ist denn ausschlaggebend?
JANSEN: Vieles weist darauf hin, dass Platform-Switching als
Maßnahme zur Verbesserung der Gewebestabilität nicht isoliert betrachtet werden sollte. Zum marginalen Gewebeerhalt
bei Implantaten tragen neben dem Platform-Switching weitere Faktoren wie Mikro- und Makrostruktur der Implantatoberfläche sowie ein dichter Verschluss der Implantat-AbutmentVerbindung und damit das Fehlen von Mikrobeweglichkeit
gleichermaßen bei (TissueCare-Konzept von ANKYLOS/BioManagement-Complex von ASTRA TECH Implant System).
Aber natürlich sind auch wir daran interessiert, dem Geheimnis hinter dem erfolgreichen Konzept des Platform-Switching
noch weiter auf die Spur zu kommen, und unterstützen daher
verschiedene Studien zu diesem Thema.
Abb. 13: Röntgenbild zehn Jahre nach Eingliederung, April 2006
der Erfolgsraten von Implantaten mit 3,5 mm im Vergleich zu
größeren Durchmessern gibt. So können beispielsweise laterale Augmentationen durch durchmesserreduzierte Implantate vermieden werden. Auch eine abgeschrägte Implantatschulter kann, bei basal größerer Knochenbreite, eine laterale
Augmentation ersetzen.
WEIGL : Um trotz geringer Länge eine ausreichende Primärstabilität erzielen zu können, sollte neben dem Platform-Switching ein aggressives Implantatgewinde ein zusätzliches
Designmerkmal für ein kurzes Implantat sein.
STEVELING : Das Design sollte ermöglichen, das Implantat
auch subkrestal zu platzieren, vor allem bei dünner Schleimhautdecke. Nach Beginn der funktionellen Belastung etabliert sich immer die biologische Breite, was dann mit Knochenverlust verbunden ist. Bei epikrestaler Platzierung kann
dies nur durch eine Bindegewebstransplantation vermieden
werden. Die Oberflächentextur muss also bis zur Implantatschulter vorhanden sein, das Implantat sollte keinen polierten Hals aufweisen. Besonders bei der Verwendung von kur-
Es bleibt also spannend?
JANSEN: Auf jeden Fall! Neuere Veröffentlichungen beispielsweise von Telemann et al. oder Koutouzis und Kollegen scheinen den geringeren krestalen Knochenverlust erneut zu
bestätigen [5, 10]. Interessant sind auch die kürzlich von der
Arbeitsgruppe um Rodriguez und Vela präsentierten Beobachtungen: Offenbar scheint Platform-Switching die zirkuläre
Orientierung der Fasern im Plattformbereich zu fördern [7].
Hilft neben der geringeren Länge auch das Implantatdesign,
Augmentationen zu vermeiden?
KREBS: Ja, durch die Auswahl der passenden Implantatdimension lassen sich Augmentationen vermeiden. Neben den Kurzen, die beispielsweise vertikale Augmentationen oder Sinusliftoperationen vermeiden können, möchte ich auch durchmesserreduzierte Implantate nennen. Eigene Langzeitstudien
belegen, dass es keinen signifikanten Unterschied bezüglich
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PRAXISZAHNMEDIZIN
EXPERTENZIRKEL – Ein Thema, vier Meinungen
und Belastungsvorgaben zu beachten, die gewisse Mindestwandstärken und -durchmesser bedingen und somit ggf. eine
Augmentation unumgänglich machen. Dem Behandler steht
mittlerweile eine Vielzahl von evidenzbasierten Konzepten zur
Verfügung, um abgestimmt auf die Patientensituation eine
optimale Behandlungslösung auszuwählen.
Steveling (4)
Herr Dr. Krebs, was raten Sie dem Praktiker?
KREBS: Kurze und durchmesserreduzierte Implantate können
in der Praxis bedenkenlos angewandt werden, auch wenn die
Zahl der Studien für Implantate mit weniger als 6 mm Länge
noch relativ klein ist.
Braucht es weitere Studien?
KREBS: Langzeitstudien, die den langfristigen Erfolg von kurzen, abgeschrägten Implantaten unter 8 mm Länge belegen,
sollten durchgeführt werden.
Abb. 14: Röntgenbild 2009 Steveling (4)
zen Implantaten müssen bei der funktionellen Belastung
natürlich eine gleichmäßige Belastung des umgebenden
Kochen und eine Vermeidung von Spannungsspitzen gewährleistet sein. In der Natur gilt das von C. Mattheck beschriebene Axiom der gerechten Spannungsverteilung. Auch für
Dentalimplantate gilt es auftretende Spannungen möglichst
genau zu analysieren, um dann dort, wo hohe Spannungen
auftreten, entweder das Design zu modifizieren, um damit
Spannungen zu reduzieren, oder das Implantat materialtechnisch in diesen Bereichen zu verstärken. Durchmesserreduzierte Implantate versuche ich möglichst zu vermeiden.
JANSEN: Prinzipiell sollte die Entscheidung für oder gegen eine
Augmentation basierend auf der individuellen klinischen Situation getroffen und nicht allein vom Implantatdesign abhängig
gemacht werden. Teilaspekte des Implantatdesigns wie Implantatlänge oder -durchmesser können zwar dazu beitragen, dass
sich augmentative Eingriffe vermeiden lassen. Allerdings sind
bei der Behandlungsplanung immer Parameter wie Material
Herr Dr. Steveling, in welchen Bereichen sehen Sie als Praktiker
noch Forschungsbedarf bzw. Verbesserungsmöglichkeiten?
STEVELING: Vor allem im Bereich der Abutmentoberflächen
innerhalb des Weichgewebes. Dort gilt es, die optimale Oberflächenstruktur für den langfristigen Erhalt der Weichegewebeadaptation zu gestalten, gleichgültig ob wir kurze oder
Standardimplantate verwenden. Zurzeit wissen wir nur, dass
in diesem Bereich die polierte Oberfläche nicht das Optimum
darstellt, wie jahrelang vermutet wurde. Bei den CAD/CAMhergestellten individuellen Abutments sollten heute daher die
maschinierten Oberflächen nicht bearbeitet werden. Ob weitere Modifikationen eine Verbesserung ermöglichen, muss vor
allem klinisch erprobt werden.
Die Literaturliste finden Sie auf www.dentalmagazin.de,
Rubrik Expertenzirkel
Zusammenfassung
Mit kurzen Implantaten lassen sich bei begrenztem Knochenange-
Das Platform-Switching beeinflusst das postoperative Remodeling
bot Augmentationen wie Sinusbodenelevationen umgehen. Anatomische Strukturen werden geschont.
des krestalen Knochens sowohl bei Kurzen als auch bei Standardimplantaten positiv.
Als kurz gelten Implantate von zirka 6 mm. 8-mm-Implantate zäh-
Der krestale Knochenverlust bei nicht platform-geswitchten
len heute bereits zu den Standardlängen.
Implantaten tritt ausschließlich in der Einheilphase auf. Später wird
kein Knochenabbau mehr beobachtet.
Kontrandiziert sind die „Kurzen“ bei Einzahn- oder Schaltlücken im
Neue Veröffentlichungen bestätigen den geringeren krestalen Kno-
Frontzahnbereich mit starker vertikaler Kieferkammatrophie sowie
bei Sofortimplantationen.
chenverlust erneut. Interessant: Platform-Switching scheint offenbar auch die zirkuläre Orientierung der Fasern im Plattformbereich
zu fördern.
Nicht die Biologie, sondern die Mechanik setzt derzeit Grenzen für
noch kürzere Implantate: Stabile Implantat-Abutment-Verbindungen lassen sich bei unter 4 mm Länge nur schwer realisieren.
Die Stabilität eines Implantats hängt nicht in erster Linie von der
Länge, sondern von der Osseointegration ab.
Fürs Inserieren der Kurzen gelten die gleichen Regeln wie für Standardimplantate.
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PRAXISZAHNMEDIZIN
Prothetik
Abb. 1: Der-CERECChairside-Workflow
(v. l. n. r.): Die Konstruktion der Restauration erfolgt am Bildschirm. Auf der
Grundlage des so
generierten Datensatzes wird anschließend
in der Nassschleifmaschine der CAD/
CAM-Block bearbeitet. Zur Befestigung
dient ein Kompositzement.
gungen vor Alterung erst bei deutlich höherer Belastung
(667 N) auftreten als bei Lithiumdisilikat (525 N). Nach Alterung zeigt CELTRA erste Risse erst bei 742 N und Lithiumdisilikat schon bei 402 N. CELTRA Duo zeigte bei Verwendung
einer Glasur keinen statistisch signifikanten Abfall der Belastbarkeit nach Alterung (von vorher 725 N auf 766 N gealtert)
in dieser Kausimulation im Vergleich zu Lithiumdisilikat (von
vorher 701 N auf 485 N gealtert) und Feldspatkeramik (Alterung von 554 N auf 372 N).
Speziell für die Chairside-Anwendung wird ZLS aktuell als ein
CAD/CAM-Block für CEREC zur Verfügung gestellt (CELTRA
Duo). Dieser kann wegen der leichteren Beschleifbarkeit des
Werkstoffs im voll auskristallisierten Zustand in der Schleifeinheit des CEREC-Systems (Sirona) verarbeitet werden. Somit
entfällt ein Kristallisationsbrand, und es kann bei Bedarf
unmittelbar nach Beendigung des Schleifvorgangs poliert und
adhäsiv eingegliedert werden. Dies bietet sich besonders für
die Anfertigung von Inlays und Onlays an. Durch die hohe
intrinsische Festigkeit im Auslieferungszustand von 420 MPa1
besteht nach der Bearbeitung in der Schleifeinheit immer
noch eine Festigkeit von 210 MPa1, die über der von herkömmlicher Glaskeramik liegt. Durch einen Glasurbrand kann
sogar nahezu wieder die im Auslieferungszustand vorhandene
intrinsische Materialfestigkeit (420 MPa1) mit 370 MPa1
erreicht werden. Letzteres bietet sich besonders für die Anfertigung von Kronen an.
Adhäsive Befestigung
Die Verklebung der beschriebenen ZLS-Restaurationen kann
mit einem zertifizierten System erfolgen (CELTRA Cementation System). Es besteht aus einem Etch-&-Rinse-Adhäsiv (XP
BOND), dem zugehörigen Aktivator für die Selbsthärtung
Mechanische Eigenschaften
DENTSPLY DeTrey (2)
Bei einem Versuch an der Universität Heidelberg wurden
Frontzahnkronen aus glasiertem ZLS (CELTRA Duo), Lithiumdisilikat (e.max, Ivoclar Vivadent, Schaan) und Feldspatkeramik (Vita Mark II*, Vita Zahnfabrik Henry Rauter GmbH & Co
KG, Bad Säckingen) an der Inzisalkante von oral belastet. Die
Kronen wurden auf CoCr-Stümpfen mit einem Kompositzement fixiert. Eine Hälfte wurde auf statische Festigkeit
überprüft und die andere Hälfte nach Temperaturwechsellast
(5 °C/55 °C 6.000 Zyklen) mechanisch 1,2 Millionen Mal mit
86 N belastet. Anschließend wurde die Festigkeit der Kronen
bis zum kompletten Versagen mechanisch geprüft. Hierbei
wird nicht nur die Festigkeit bis zum Bruch untersucht, sondern auch das Auftreten von ersten Defekten im Gerüst durch
akustische Detektion aufgenommen, zum Beispiel Risse, die
schon bei geringeren Belastungen entstehen. Dieser Versuch
zeigt, dass bei dem verwendeten ZLS erste Risse bzw. Schädi-
Abb. 2: Zur guten Verarbeitbarkeit kommt im Ergebnis eine hohe Präzision.
31
DEUTSCHER ÄRZTE-VERLAG | DENTAL MAGAZIN | 2013;31(4)
Stoltenberg (2)
PRAXISZAHNMEDIZIN
Prothetik
Abb. 3: Klinische Situation vor Einsetzen einer Restauration aus zirkonverstärktem Lithiumsilikat
Abb. 4: Das klinische Ergebnis
(„Self Cure Activator“) und einem Kompositzement (Calibra)
in den Farben „Transluzent“ und „Medium“. Der Self Cure
Activator sorgt dafür, dass sich das eigentlich lichthärtende
Adhäsiv mit dual- und chemisch härtenden Kompositen verbindet. In Kombination mit dem Kompositzement entsteht
darüber hinaus ein dual-härtendes Befestigungssystem, bei
dem zugunsten der Einpassung auf die separate Lichthärtung
der Adhäsivschicht verzichtet werden kann. Zudem sind noch
Silan zur Vorbehandlung der ZLS-Restauration und Ätzgel für
die Anwendung des Adhäsivs in der Etch-&-Rinse-Technik
enthalten.
Es bestehen immer wieder Zweifel daran, ob ein Adhäsiv
noch genügend Leistung entfaltet, wenn auf die separate
Lichthärtung der Adhäsivschicht verzichtet wird. Frankenberger et al. [3] untersuchten deshalb die Randqualität von Keramik-Inlays, die mit unterschiedlichen Zementierungssystemen
befestigt wurden. Die Prüfkörper wurden für 100.000 Zyklen
einem thermo-mechanischen Belastungstest unterzogen
(„Quasimodo“-Kausimulator, Universität Erlangen). Hierbei
wies das oben beschriebene System (XP BOND + Self Cure
Activator + Calibra) keinen signifikanten Unterschied zwischen chemischer Härtung und Lichthärtung auf. Auch der
Unterschied zu einem anderen gängigen System (Variolink II +
Syntac, Ivoclar Vivadent, Schaan) war nicht signifikant. Die
Randspaltanalyse zeigte jedoch für das vorstehend genannte
System signifikant bessere Ergebnisse als bei zwei anderen,
ebenfalls getesteten Systemen (Panavia F2.0, Kuraray Dental;
Multilink, Ivoclar Vivadent, Schaan).
Festigkeitswerte von Feldspatkeramik. Mit der zweiten (inklusive Glasurbrand) sind die Festigkeitswerte von Lithiumdisilikat
erreichbar, und dies bei ähnlicher Verarbeitungszeit. So eignet
sich das schnelle Verfahren für Inlays und Onlays, das andere für
Kronen. Wirtschaftlich gesehen stellt ZLS für Praxen, die bereits
eine CEREC-Maschine besitzen, eine zusätzliche Option dar, die
keine weiteren Investitionen benötigt, die Lagerhaltung aber
unmittelbar reduziert. Einsteiger können sich, indem sie von
vornherein ZLS vom Inlay bis zur Krone einsetzen, den Beginn
ihrer „Keramik-Karriere“ vereinfachen.
Literaturliste auf www.dentalmagazin.de,
Rubrik PraxisZahnmedizin, Prothetik
Leicht zu beschleifen
Neben Lithiumoxid und Siliziumdioxid enthält ZLS etwa zehn Prozent Zirkoniumdioxid (ZrO2), das hochdispers gelöst in der Glasphase der Keramik vorliegt. Dadurch wird eine Auskristallisation des
Zirkoniumdioxids vermieden, was die natürliche Transluzenz und
Opaleszenz dieser neuen Materialklasse ermöglicht. Das von Zirkoniumdioxidkeramik gewohnte eher opake Erscheinungsbild wird so
verhindert. Weiterhin werden durch den hochdispersen Anteil an
ZrO2 wesentlich mehr Keime für die Bildung der Kristallphase
erzeugt und durch die günstigeren thermodynamischen Kenndaten
wird bereits bei geringerer Energiezufuhr die Bildung von Kristallisationskeimen angeregt. Es entstehen eher viele kleinere Kristallite als
wenige große, weshalb die Glasphase bei der ZLS-Glaskeramik
einen größeren Anteil im Vergleich zu herkömmlicher Lithiumdisilikatkeramik einnimmt. Die gebildeten Kristalle sind deutlich kleiner
als bei Lithiumdisilikatkeramik.
Fazit
Der zehnprozentige Anteil von Zirkoniumdioxid ist nahezu in atomarer Größenordnung aufgelöst. Die dadurch hervorgerufenen
Strukturmerkmale in ZLS führen zu besonderen Eigenschaften dieser Materialklasse: Hervorzuheben sind die hohe intrinsische Festigkeit von 420 MPa1, die leichtere Beschleifbarkeit im auskristallisierten Zustand und die hohe Transluzenz und Opaleszenz und damit
sehr gute ästhetische Eigenschaften
Bislang war es üblich, zwei unterschiedliche Werkstoffe für
unterschiedliche Indikationen vorzuhalten. Jetzt reicht mit zirkonverstärktem Lithiumsilikat ein einziger für alle – vom Inlay
bis zur Krone. Die Verarbeitung ist auf die jeweilige Indikation
abgestimmt. Mit der ersten Variante kommt man rasch auf die
32
DEUTSCHER ÄRZTE-VERLAG | DENTAL MAGAZIN | 2013;31(4)
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DEUTSCHER ÄRZTE-VERLAG | DENTAL MAGAZIN | 2013;31(4)
Bechtold/Schmitz
Endo-Paro-Läsionen
Läsionen im Bereich des Parodonts und des Endodonts spielen eine große Rolle in der täglichen Praxis. Häufig erscheinen Patienten mit derartigen Erkrankungen als ungeplante
Schmerzpatienten. Um diesen Formenkreis schnell, effizient und vor allem richtig behandeln
zu können, hat sich Dr. Josef Diemer intensiv mit diesem Thema beschäftigt.
Dr. Markus Bechtold
gangen. Läsionen mit primär endodontischem Ursprung finden sich laut Diemer häufig nur an den unteren Molaren.
In der zweiten Gruppe werden die Erkrankungen mit
parodontalem Ursprung einer Endo-Paro-Läsion zusammengefasst. Dabei ist durch eine parodontale Destruktion die Entzündung apicalwärts in den Bereich des Foramen apicale
gewandert und hat in einem zweiten Schritt dort die Pulpa
infiziert.
Zur dritten Gruppe zählen kombinierte Defekte der EndoParo-Läsion.
Im Dental Online College präsentiert Dr. Josef Diemer den
Formenkreis der Endo-Paro-Läsion. Dabei geht er nicht nur
auf die Definitionen der Parodontitis im Zusammenhang mit
endodontischen Läsionen ein. Vielmehr grenzt er die verschiedenen Diagnosen voneinander ab, nennt hierzu zahlreiche klinische Beispiele und zeigt anhand diverser klinischer
Fälle, wie Endo-Paro-Läsionen erfolgreich behandelt werden
können.
Einteilung nach Ursprung
Richtig diagnostiziert
Klassifiziert werden Endo-Paro-Läsionen in drei Gruppen.
Dabei stellt die Gruppe I den Formenkreis der primär endodontisch bedingten Endo-Paro-Läsion dar. Hier ist eine primäre Erkrankung der Pulpa auf das umliegende Parodont überge-
Klinisch ist die Diagnostik im Bereich der Endo-Paro-Läsion
nicht einfach, oft sogar uneindeutig. Dabei täuscht entweder
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PRAXISZAHNMEDIZIN
Prophylaxe
Abb. 1: Ein AIR-N-GO-Handstück liegt leicht in der Hand und wird über die
Schnellkupplung einfach an die Behandlungseinheit angeschlossen. Dadurch
ist es sehr flexibel auch in verschiedenen Zimmern einsetzbar und benötigt keine zusätzliche Stellfläche wie ein Standgerät.
Betreuung und ein Höchstmaß an parodontaler Stabilität wird
erreicht [5]. Dieser „Kampf“ spielt sich in einem ganz speziellen Gebiet ab: In der Mundhöhle unterscheiden wir zwischen
desquamierenden (Schleimhäuten) und nicht desquamierenden (Zahn, Wurzeloberflächen, Zahnersatz, Implantate)
Oberflächen. Während es für Biofilme auf abschilfernden
Schleimhäuten schwierig ist, sich anzusiedeln und große
pathogene Strukturen aufzubauen, sieht die Situation auf den
nicht desquamierenden Oberflächen ganz anders aus. Dort
können die Biofilme fast ungestört reifen und Erkrankungen
hervorrufen und diese auch langfristig unterhalten. Durch den
parodontalen Attachmentverlust kann sich der Anteil nicht
desquamierender zu desquamierenden Oberflächen von
23 Prozent beim Gesunden schnell um 100 Prozent erhöhen
[6] Daher hat die Reinigung der nicht desquamierenden Oberflächen eine ganz entscheidende, im Grunde strategische
Bedeutung.
Das bedeutet, dass es die beste Therapie ist, eine Entstehung der Parodontitis von Anfang zu vermeiden. Dazu muss
allerdings bereits der gesunde, junge Patient konsequent in
Abb. 2: Ausgangszustand einer anatomisch bedingt schwierig zu reinigenden
Situation
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DEUTSCHER ÄRZTE-VERLAG | DENTAL MAGAZIN | 2013;31(4)
PRAXISZAHNMEDIZIN
Prophylaxe
Abb. 3: Schon nach dem ersten Reinigungsdurchgang mit Airpolishing
(Natriumbikarbonat) zeigt sich eine deutliche Reduktion der Verfärbungen. Im
Nachgang wird mit Glycin der empfindliche Wurzelbereich gereinigt.
Abb. 4: Supragingivale Anwendung mit der Supra-Düse
Dazu muss man sich nur immer wieder vor Augen führen, dass im Bereich der zu reinigenden Wurzeloberflächen
nur eine dünne Schicht Zement auf dem im Vergleich zum
Schmelz sehr weichen Dentin liegt. Eine aggressive ArbeitsWichtig: Regelmäßige Datenerhebung
weise, beispielsweise mit Küretten oder Natriumbikarbonat
in Pulverstrahlgeräten, kann daher längerfristig zu starkem
Die erfolgreiche Betreuung des Parodontitispatienten setzt
Substanzverlust führen [10, 11]. Klinisch können dann Ginregelmäßige Datenerhebung, Remotivation und vor allem
givarezessionen, freiligendes Dentin und Hypersensibilitäneben der professionellen Zahnreinigung (PZR) die Reiniten auftreten.
gung der Zahnfleischtaschen voraus.
Auch Wurzelkaries kann dann in der Folge mit einer
Ohne regelmäßige und gründliche Entfernung des
höheren Inzidenz erwartet werden. Ein Reattachment ist
gereiften Biofilms aus den subgingivalen Bereichen wird die
nach Verlust der Wurzelzementschicht nicht mehr möglich,
Parodontitis trotz regelmäßiger PZR (supragingival) weiter
es kommt nach der Behandlung nicht zu einer restitutio ad
voranschreiten [12]. Da für die Erreichung des oben
integrum.
genannten Therapieziels eine lebenslange und regelmäßige
Wie lässt sich der Biofilm langfristig substanzschonend,
Betreuung (vier Recall-Termine/Jahr oder mehr) notwendig
gründlich und gleichzeitig effizient aus den subgingivalen
ist [8], ist eine möglichst atraumatische und effiziente
Bereichen entfernen?
Arbeitsweise aus Gründen des Substanzerhalts und der KosGrundsätzlich werden Oberflächenbehandlungen mittels
tenersparnis anzustreben.
Druckluft in zwei Gruppen kategorisiert.
Luftabrasion, das sind Druckluft/PulVor-/Nachteile: Handy versus Standgeräte
ver-Anwendungen mit stark abrasiAIR-N-GO
Standgerät
Kommentar
ven Pulvern (Aluminiumoxid) zum
Etwa dreifache Investitionssumme beim
Oberflächenabtrag wie beispielsweise
Standgerät (plus Rollwagen, Anschluss
Kosten
+++
+
Sandstrahlen im zahntechnischen
an Druckluft und Wasser)
Labor oder kinetische KavitätenpräKeine zusätzlichen Anschlüsse, SchläuPlatzbedarf
+++
+
paration am Zahn.
che oder Rollwagen
Airpolishing, Luft-Pulver-WasserAn Handgröße anpassbar,
Ergonomie
+
++
strahl-Geräte, die mit weniger abrasiv
gut balanciert
wirkenden Pulvern (NatriumbikarboWartungsfreundlichkeit +++
+
Einfach zerlegbar
nat, Glycin) an Oberflächen anhaftende Beläge (Verfärbungen, BiofilZuverlässigkeit
+++
+
me) entfernen [3].
Die Erfahrung zeigt, dass einmal getrof Wirkprinzip beider Verfahren ist die
fene Einstellungen meist nicht mehr
Steuerbarkeit
+
+++
Freisetzung kinetischer Energie
angepasst werden
durch das durch Druckluft beschleuDuale Anwendung
Einfacher und schneller Wechsel der
nigte Pulver auf der bearbeiteten
+++
–
Supra/Subgingival
Pulverbehälter
Oberfläche.
ein Betreuungsprogramm eingebunden werden. Damit hat
man fast automatisch auch die Karies therapeutisch im Griff.
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Prophylaxe
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Abb. 5: Subgingivale Reinigung mit Glycin und der Supra-Düse. Ideal auch für
Implantate
Klinische Indikationsbereiche:
Entfernung supragingivaler Biofilme, Verfärbungen und
substanzschonende Politur der Oberfläche [3]
Entfernung subgingivaler Biofilme [1, 3]
Implantatprophylaxe
Prophylaxe bei kieferorthopädischen Patienten mit festsitzenden Apparaturen (Brackets) (Abb. 2, 3)
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MP 5 Tunnellierungstechnik und Gingivaverdickung
MP 6 Alveolarkammaufbau und Papillenrekonstruktion
Klinische Anwendung
Die klinische Anwendung wird als komfortabel, sicher und
schnell beschrieben. Damit dieses Ziel auch so erreicht wird,
sind die Auseinandersetzung mit der Technologie und das
Üben der Handhabung notwendig. Erfreulicherweise ist die zu
durchlaufende Lernkurve kurz. In der Regel wird Airpolishing
nach dem Debridement mit feinen Ansätzen in einem Ultraschallgerät (beispielseise P-Max Newtron XS mit nach links
und rechts abgewinkelten Spitzen TK2–1L und TK2–1R an
natürlichen Zähnen, PH2L und PH2R an Implantatoberflächen. Acteon, Mettmann) eingesetzt. Es sollte vorher anhand
des klinischen Befunds entschieden werden, welche Pulver
zum Einsatz kommen und welche Indikationen abgedeckt
werden sollen (Tabelle Pulverarten). Die Besonderheit des
AIR-N-GO-Handstücks ist, dass sich innerhalb von Sekunden
die Pulverbehälter für supra- oder subgingivales Arbeiten austauschen lassen und somit alle Indikationen komfortabel
abgedeckt werden können. Je einfacher und zuverlässiger sich
ein Gerät anwenden lässt, desto häufiger wird es auch tatsächlich in der Praxis benutzt (Abb. 4). Das AIR-N-GO-Handstück
besteht aus nur sieben Teilen, was die leichte Handhabung,
Wartung und Zuverlässigkeit erklärt sowie eine ergonomische
Adaptation an unterschiedlich große Hände ermöglicht. Am
vorderen Ende ist standardmäßig eine 120°-Supra-Düse montiert. Optional sind auch 90°-Supra-Düse sowie die PerioDüse für die subgingivale Anwendung mit Glyzin erhältlich.
Die dann folgende Griffhülse in zwei Längen ermöglicht die
leichte und perfekte ergonomische Anpassung an unter-
01.03.13
02.03.13
03.05.13
04.05.13
08.11.13
09.11.13
Meisterkurse Implantologie mit Live-OP & Hands-on Training
MI
3D Planung und Navigation
Orthograder und lateraler Sinuslift und Komplikationen
03.05.13
MII Extraktion, Socket Preservation, Hart- und Weichgewebe
Sofortimplantation und Freilegungstechniken
04.05.13
MIII Augmentation, Hart- und Weichgewebe
GBR mit Bone Lamina Technik
Bindegewebstransplantation
14.06.13
MIV Implantate in der ästhetischen Zone, Site development
Komplikationsmanagement
15.06.13
Intensivseminare
Chirurgische Basistechniken
Parodontalchirurgie I
Parodontalchirurgie II
Plastisch-Ästhetische Parodontalchirurgie I
Plastisch-Ästhetische Parodontalchirurgie II
Implantatchirurgie
01.02.13
02.02.13
19.04.13
20.04.13
15.11.13
16.11.13
Trainingscamp
Implantologie »My first implant«
05.07. + 06.07.13
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NEU IM IPI
Seminare Dentalhygiene
All on Four Intensivkurse (Termine im Internet )
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Richard-Strauss-Str. 69
81679 München
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41
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Stockleben (7)
PRAXISZAHNMEDIZIN
Prophylaxe
Abb. 6: AIR-N-GO-Handstück mit aufgesetztem Supra-Behälter
Abb. 7: AIR-N-GO-Handstück mit aufgesetztem Perio-Behälter
Supragingivale Anwendung
schiedliche Handgrößen. Die zentrale Handstückhülse
besteht aus einem vorderen und einem hinteren Teil und
umschließt das Bajonett. Am hinteren Ende wird standardmäßig der blaue Supra-Pulverbehälter (für Natriumbikarbonat)
mit einer 90°-Drehung im Uhrzeigerrichtung arretiert bzw.
entgegengesetzt gelöst. Optional gibt es für die subgingivale
Anwendung mit Glyzin einen Perio-Pulverbehälter in Grün,
was Verwechselungen des Pulvers und daraus resultierende
Verletzungen von Gingiva und Wurzeloberflächen verhindern
soll. Sehr sinnvoll. Der Deckel des Pulverbehälters lässt sich
zum Auffüllen leicht lösen. Pulver sollte nur bis zur Max-Markierung aufgefüllt werden. Der Pulverbehälter hat einen sehr
sinnvollen Stop-Powder-Druckknopf, der am Ende der Anwendung für wenige Sekunden gedrückt wird und für die Reinigung der Leitungswege im AIR-N-GO-Handstück sorgt. Nur
Wasser und Druckluft strömen dann durch die Leitungen und
verhindern wirkungsvoll ein Verstopfen mit feuchtem Pulver.
Der SUPRA-Behälter (Blau) wird entweder mit AIR-N-GO
„CLASSIC“ (Natriumbikarbonat) oder für noch mehr Patientenkomfort mit AIR-N-GO-„PEARL“ (Kalziumkarbonat)
befüllt. Für ein angenehmes Patientenerlebnis stehen fünf
Geschmacksrichtungen zur Verfügung. Die SUPRA-Düse wird
etwa 5 mm vom Zahnschmelz positioniert. Der Anstellwinkel
beträgt zwischen 30° und 60° und ist zur Inzisalkante gerichtet. Mit streichenden und rotierenden Bewegungen werden
Verfärbungen und Biofilme von der Schmelzoberfläche entfernt. [1]
Wichtig ist dabei folgendes: Den Pulverstrahl nicht auf
Dentin oder Gingiva richten, da das vergleichsweise harte Pulver zu starken Schäden an diesen weichen Geweben führt.
Neben Substanzverlust und schmerzhaften Verletzungen sind
das Hypersensibilitäten und Rauigkeiten, die für vermehrte
Biofilmakkumulation in der Zukunft verantwortlich sind.
Rauigkeiten am Zahnschmelz werden durch Ansatzwinkel
um 90° verursacht und sorgen in Zukunft für schnelleres Verfärben der Oberfläche.
Subgingivale Anwendung
Der Perio-Behälter (Grün) wird mit AIR-N-GO „Perio“ (Glyzin) befüllt. Dieses Pulver ist resorbierbar und atraumatisch
gegenüber den empfindlichen subgingivalen Strukturen.
In der Regel wird zur Erhaltungsthereapie und bei entzündungsarmen parodontalen Verhältnissen die SUPRA-Düse
verwendet. Sie wird 5 mm von der Gingiva positioniert und im
Winkel von 30° bis 60° zum Sulkus angesetzt. Mit leicht streichenden Bewegungen wird der Biofilm aus der Parodontaltasche entfernt. Dies funktioniert bis zu einer Tiefe von 5 mm
sehr gut und mit einem hohen Wirkungsgrad. Dauer etwa 5
Sekunden je Parodontium.
Für besonders tiefe und offene Parodontaltaschen
kommt die Perio-Düse zum Einsatz. Dabei handelt es sich um
eine sehr feine Düse mit seitlichen Deflektoren, die etwa eine
Woche nach einer Vorbehandlung in oben genannten Situationen angewendet werden kann. In kleinen, streichenden Bewegungen wird die Perio-Düse vom Taschenfundus zum Gingivalrand bewegt.
Implantatprophylaxe
Gerne wird in der Implantateuphorie von Behandlern und auch
Patienten vergessen, dass die rauen Titanoberflächen bei oralen
Biofilmen sehr beliebt sind. Vergessen wird ebenfalls, dass dem
Implantat die Schutzbarriere eines Bindegewebsfaserapparats
fehlt und deshalb eine Periimplantitis weitaus dramatischer und
direkter verläuft als eine Parodontitis, auch wenn beide Erkrankungen eine ähnliche Pathogenese mit identischer mikrobieller
Besiedlung aufweisen. Aufgrund mangelnder häuslicher sowie
professioneller Pflege und/oder unzureichender attached Gingiva nimmt mit der Zeit die Entzündung des Hart- und Weichgewebes um Implantate herum zu. Periimplantitis ist daher
inzwischen ein beliebtes Kongressthema.
In der professionellen Betreuung sind Stahlinstrumente wie
Küretten oder Ultraschallansätze nicht geeignet, den Biofilm
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DEUTSCHER ÄRZTE-VERLAG | DENTAL MAGAZIN | 2013;31(4)
45
DEUTSCHER ÄRZTE-VERLAG | DENTAL MAGAZIN | 2013;31(4)
PRAXISZAHNMEDIZIN
Endodontologie
Abb. 1: Röntgenaufnahme vor Entfernung von
Teleskopzahn 44
Abb. 2: Klinische Ausgangssituation nach Extraktion von Teleskopzahn 44 mit bereits entsprechend
erweiterter Teilprothese
zahn ist nicht unerheblich. Daher wird er zur Fixierung des
adhäsiven Aufbaus mit einem Glasfaserstift versorgt. Nach
Anlegen von Kofferdam, Entfernung der Füllungen und Kontrolle mit Caries Marker (VOCO) zeigt die gesunde Restsubstanz die Notwendigkeit einer adhäsiven, präprothetischen
Versorgung an (Abb. 3).
Zahn 43 hatte 2001 eine Wurzelfüllung erhalten, wurde
regelmäßig röntgenologisch kontrolliert und war über den
gesamten Zeitraum absolut beschwerdefrei. Nach Entfernung
der Wurzelfüllung mit einem Gates-Glidden-Bohrer bis auf die
geplante Tiefe erfolgt die Präzisionsbohrung mit dem zum
System gehörenden Bohrer passend zur entsprechenden
Stiftgröße (Abb. 4). Die Röntgen-Messaufnahme erfolgt mit
dem Rebilda Post-Drill mit dem Durchmesser 2 mm (Abb. 5). Die Aufnahme zeigt
die korrekte Passung unter Belassen der
Wurzelfüllung apikal von ca. 5 mm. Eine
optimale Bohrleistung wird durch zwischenzeitliches Reinigen des Kanals und
adäquate Elastizität verteilen sich auftretende Kräfte besser
auf die umgebende Zahnsubstanz, ohne dass es zu punktuellen Kraftspitzen in der Zahnwurzel kommt wie bei den zuvor
genannten Alternativen. Die physiologische Kraftverteilung
des adhäsiven Gesamtverbunds aus Glasfaser, Aufbaukomposit und erhaltener Zahnsubstanz apikal und koronal vermindert das Frakturrisiko.
Klinischer Fall
Bei einem 75-jährigen Patienten wurde der Teleskopzahn 44
(Abb. 1) extrahiert und als Interimslösung eine gebogene
Klammer an den Zahn 43 gelegt (Abb. 2). Nach entsprechender Wundheilung soll der endständige Zahn
43 mit einer Teleskopkrone versorgt und
der vorhandene Zahnersatz adäquat
rechtsseitig wiederhergestellt werden.
Der Zahn 43 ist allseitig großflächig
gefüllt und die Belastung als Endpfeiler-
Abb. 4: Stiftkanalaufbereitung mit zum Rebilda
Post-System gehörenden Bohrern
Abb. 3: Gesunde Restsubstanz von Zahn 43 vor
adhäsivem Aufbau
Abb. 5: Röntgenmessaufnahme mit Rebilda PostDrill (Durchmesser 2 mm)
47
DEUTSCHER ÄRZTE-VERLAG | DENTAL MAGAZIN | 2013;31(4)
Abb. 6: Positionskontrolle mit Rebilda Post-Glasfaserstift
PRAXISZAHNMEDIZIN
Endodontologie
Abb. 7: Einmassieren des Self-Etch-Bonds mit
Endo Tim in die Stiftbohrung
Abb. 8: Einbringen von Komposit Rebilda DC
(VOCO) mit dem biegsamen Applikationsaufsatz
der QuickMix-Spritze
Abb. 10: Fertig präparierter Zahn mit Rebilda
Post und Rebilda DC-Aufbau
Abb. 9: Eingesetzter Rebilda Post-Stift unter
Erzielung von Komposit-Überschüssen
Abb. 12: Eingegliederte Teleskop-Krone Zahn 43
Hermeler (13)
Lösungsmittel wird für 5 Sekunden mit
der Bohrer durch Spülen von Dentinölfreier Luft verblasen, Flüssigkeitsüberrückständen erreicht.
schüsse im Kanal werden mit PapierspitDer Rebilda Post wird vor der Einzen entfernt. Es entsteht eine glänzende
probe mit Alkohol gereinigt. Bei der
Abb. 11: Darstellung des homogenen, adhäsiven
Aufbaublocks im Röntgenbild
Bondingschicht, die nicht lichtgehärtet
Positionskontrolle im Mund füllt der
Wurzelstift den Kanal exakt aus, ohne
wird.
zu verkeilen (Abb. 6). Der Stift wird
Rebilda DC wird unter Verwendung
extraoral mit einem Feindiamanten auf
des dünnen, biegsamen Applikationsdie erforderliche Länge gekürzt (nicht
aufsatzes der QuickMix-Spritze direkt in
mit einer Zange oder Schere aufgrund
den Wurzelkanal eingebracht (Abb. 8),
des Delaminationsrisikos). Der Glasfaapikal beginnend, wobei die Kanülenserstift wird erneut mit Alkohol gereispitze während der Applikation im
nigt, getrocknet und mit dem im SysBefestigungskomposit
eingetaucht
tem enthaltenen Ceramic Bond für
bleibt. Der Rebilda Post wird in einer
60 Sekunden silanisiert, danach wiederDrehbewegung unter Erzielung von
um mit ölfreier Luft getrocknet. Vor der
Komposit-Überschüssen
eingesetzt
adhäsiven Befestigung wird der Wurzel(Abb. 9). Zur Fixierung des Stifts wird
kanal mit Wasser gespült sowie mit
für 40 Sekunden lichtgehärtet und weiAbb. 13: Der wiederhergestellte, teleskopierende
Zahnersatz
Papierspitzen getrocknet.
tere Rebilda-Schichten werden appliziert.
Futurabond DC wird durch Drücken
Der Stumpfaufbau kann pro Schicht mit
der SingleDose auf einen markierten Punkt aktiviert und durch
weiteren 40 Sekunden polymerisiert werden, die chemische
Durchstoßen der Folie und Kreisbewegungen mit dem Single
Aushärtung beträgt 5 Minuten.
Tim gemischt. Das Self-Etch-Bond wird mit dem feinen Endo
Rebilda DC lässt sich aufgrund seiner Konsistenz gut
Tim in den Kanal (Abb. 7) und mit dem Single Tim auf die restapplizieren, VOCO bietet zusätzlich Formhilfen zur Aufbauliche Zahnoberfläche für 20 Sekunden einmassiert, das
gestaltung an, die individuell für die Zahnform mit einer
48
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Endo Einfach Erfolgreich®
komfortable
Einstifttechnik
warme
Guttapercha
Innovation heißt,
Vorteile verbinden
mit praktischem
Pinzettengriff
3D-Wurzelkanalfüllung mit einem
Obturator komplett aus Guttapercha
• Abtrennen des Griffes ohne Zusatzinstrumente
• Vereinfachte Stiftbettpräparation
• Präzises Einführen des Obturators in den
Wurzelkanal mit Fingern oder Pinzette
®
GUTTAFUSION
www.vdw-dental.com
49
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Schmitz
Top-Links für Zahnärzte
Fachspezifische Links, die kaum zu toppen sind, hat das Institut für Pathologie der Universitätsklinik RET Aachen recherchiert und exklusiv dem DENTAL MAGAZIN zur Verfügung
gestellt. Die Liste wird auf www.dentalmagazin.de regelmäßig von den Autoren überarbeitet
und auf den aktuellsten Stand gebracht.
PD Dr. Joachim Böhm, Dr. Stefan Lindörfer
Basierend auf früheren Recherchen seines Doktorvaters
Böhm auf dem Gebiet der Pathologie-Websites hat Lindörfer,
praktizierender Zahnarzt aus Haiterbach im Schwarzwald, im
Rahmen seiner Doktorarbeit das Angebot an fachspezifischen
Websites für Ärzte im Kopf-Hals-Bereich wissenschaftlich
untersucht und dabei einen kommentierten Internet-Wegweiser für Zahnärzte erarbeitet. Böhm: „In mühseliger Kleinarbeit
hat Lindörfer aus dem riesigen, ungeordneten Bestand an
unterschiedlichsten Internetangeboten die für Zahnärzte
hochwertigsten Websites herausgefiltert und zusammengetragen. In vielen Fällen sind diese Websites kaum miteinander
zu vergleichen, da sie sich sowohl in Bezug auf Thematik, Ziel-
Das Internet ist gerade auch für Ärzte und Zahnärzte zu
einem nicht mehr wegzudenkenden globalen Informationsund Kommunikationsmedium geworden. Das Angebot an
fachspezifischen Websites für Mediziner ist vielfältig, zugleich
aber sehr unübersichtlich – ähnlich einem Patchwork. Vielfach
ist den Medizinern das bestehende Angebot an fachspezifischen Ressourcen im Internet nur unzureichend bekannt.
PD Dr. Joachim Böhm und Dr. Stefan Lindörfer kennen
sich aus: In bereits veröffentlichten Publikationen [1, 2] regten sie die Schaffung eines ständig aktualisierten zentralen
Medizin-Website-Katalogs an, um Ordnung in das WebsiteChaos zu bringen.
52
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PRAXISZAHNMEDIZIN
Top-Links
Webadresse
Relevanz für
Zahnärzte
Qualität der
Website und
der Inhalte
Bildmaterial
Colby, Kerr and Robinson’s Color Atlas
of Oral Pathology
http://edy.8k.com/pathology/
index.html
sehr hoch
mäßig
klinisch, radiologisch, mikround makroskopisch
Oral Cancer Foundation – Oral
Cancer Gallery
http://www.oralcancerfoundation.
org/dental/slide_show.htm
sehr hoch
mäßig
klinisch
The Internet’s HIV/AIDS Oral HealthcareResource – Picture Gallery
http://www.hivdent.org/_picturegalle
ry_/_picturegallery.htm
sehr hoch
mäßig
klinisch
Clínica de Ortodoncia Dr. Arthur Nouel
– Oral Diseases, Oral Pathology
http://adolfoarthur.com/ingles/
estomatologia.htm
sehr hoch
mäßig
klinisch, radiologisch
Oral Pathology, Radiology & Medicine – Atlas und Web Cases
http://www.uiowa.edu/~oprm/
sehr hoch
mäßig
klinisch, radiologisch, mikroskopisch
Bulletin Board for Oral Pathology –
Gallery und Forum (Fallsammlung)
http://dental.buffalo.edu/bbop/
sehr hoch
mäßig
klinisch, radiologisch, mikroskopisch
MedNet Hellas – Pictures and Quizzes
in Oral Pathology
http://www.mednet.gr/pim/oralpath.htm
sehr hoch
mäßig
klinisch, radiologisch, mikroskopisch
PathoPic – Pathologie-Bildddatenbank
(Teil der Lernplattform Pathorama.ch)
http://alf3.urz.unibas.ch/pathopic/
intro.htm
hoch
sehr gut
klinisch, radiologisch, mikround makroskopisch, Grafiken
DermAtlas – Dermatology Image
Atlas
http://dermatlas.med.jhmi.edu/derm/
hoch
gut
klinisch, mikroskopisch
Atlas of dermatology
https://atlases.muni.cz/atlases/kuze/
atl_en/sect_main.html
hoch
gut
mikro- und makroskopisch,
virtuelle Präparate
ONKODIN Bildatlas – Bilddatenbank
für hämatologische Zytologie
http://www.hematoimages.eu/con
tent/index_ger.html
mäßig
sehr gut
klinisch, mikroskopisch
Portal-Webtutor Dr. Senckenbergische
Anatomie – Praktikum Pathologie
http://www.kgu.de/zmorph/histopat
ho/patho/pub/index.html
mäßig
gut
klinisch, mikro- und makroskopisch
The rare tumors web site – Rare
Tumors List
http://www.raretumours.org/list.asp
mäßig
mäßig
mikroskopisch, virtuelle
Präparate
Atlas of Granulomatous Diseases
http://granuloma.homestead.com/
index.html
mäßig
mäßig
radiologisch, mikro- und
makroskopisch
Universität Zürich, Departement
Pathologie: Histologiekurs
http://www.pathol.uzh.ch/histologiekurs/
sehr hoch
sehr gut
Virtuelle Präparate
The Virtual Slidebox – Human
Histopathology Atlas
http://www.path.uiowa.edu/virtualslide
box/iowa_histopathology/index.html
hoch
gut
Virtuelle Präparate
SIAPEC Digital Pathology Atlas
http://www.siapec.it/index.php?Mod=
Pagina&Pagina=1375&ENG=1
mäßig
gut
Virtuelle Präparate
Plattform bzw. Webanwendung
Bildersammlungen
Virtuelle Mikroskopie
54
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Top-Links
Webadresse
Relevanz für
Zahnärzte
Qualität der
Website und der
Inhalte
Bildmaterial
University of Washington, School
of Dentistry: Case of the Month
http://dental.washington.edu/
case_of_month/
sehr hoch
gut
klinisch, radiologisch, mikroskopisch
Oral and Maxillofacial Surgery –
Case of the Month
http://www.srt-psc.com/case.
html
sehr hoch
mäßig
klinisch, radiologisch, mikroskopisch
Oral Pathology Laboratory – CPC
Cases
http://www.oralpathlab.com/
research.htm
sehr hoch
mäßig
klinisch, radiologisch, mikroskopisch
International Association of Oral
Pathologists – CPC Cases 2006, 2008
http://www.iaop.com/index.
cfm?/2006cpc/
sehr hoch
mäßig
klinisch, radiologisch
Dr. Galil’s Gross Anatomy, Embryology and Neuroanatomy site – Clinical
Cases (Schulich Dentistry)
http://instruct.uwo.ca/anatomy/636/
sehr hoch
mäßig
klinisch, radiologisch, mikro- und
makroskopisch
University of Pittsburgh, Department
of Pathology: Online Case Studies
http://path.upmc.edu/cases.html
hoch
gut
klinisch, radiologisch, mikro- und
makroskopisch, Grafiken
Web-Based Learning, U Oklahoma –
Pathology Case of the Month
http://moon.ouhsc.edu/kfung/
JTY1/Com/SpecialtyList.htm
hoch
gut
radiologisch, mikro- und makroskopisch, virtuelle Mikroskopie
Pathology Outlines – Case of the
Week
http://www.pathologyoutlines.
com/case1.htm
hoch
mäßig
klinisch, radiologisch, mikro- und
makroskopisch,
HNO – Radiologie/Sonographie
http://www.idr.med.uni-erlangen.
de/HNORAD/HNOStartseite.htm
hoch
gut
radiologisch, sonografisch
eMedicine – Medical Reference
http://emedicine.medscape.com/
specialties
sehr hoch
sehr gut
klinisch, radiologisch, mikro- und
makroskopisch
Zahnwissen – Medizinische Infos
rund um den Zahn
http://www.zahnwissen.de/
sehr hoch
gut
klinisch, radiologisch, mikround makroskopisch, Grafiken
EAOM – Oral Medicine Handbook
http://www.eaom.eu/emp
ty_24.html
sehr hoch
mäßig
klinisch, mikro- und makroskopisch
Atlas of Head & Neck Pathology
http://ent.osu.edu/atlas-headand-neck-pathology/
sehr hoch
mäßig
mikroskopisch
The Knowledge Hub For Pathology:
The Pathology Portal
http://www.uscap.org/index.
htm?hub.htm
hoch
sehr gut
klinisch, radiologisch, mikro- und
makroskopisch, virtuelle Mikroskopie
Erkrankungen der Nase und NNH
http://e-learning.studmed.unibe.ch/webtbs/hno_naseundnh/
hoch
gut
klinisch, makroskopisch
Bonetumor.org – Tumor information
http://www.bonetumor.org/
mäßig
gut
klinisch, radiologisch, mikro- und
makroskopisch
Plattform bzw. Webanwendung
Fallsammlungen
E-Books
55
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MARKT
Produkte
Philips
CAMLOG
Neue Implantatmarke iSy
Dental Coach als App
Mit der neuen Implantatmarke iSy bietet CAMLOG ein eigens entwickeltes Implantatkonzept für preisgünstigere, standardisierte
Implantatversorgungen an. iSy steht für „intelligentes System“: Es
ist mit nur 70 Komponenten extrem schlank dimensioniert und
ermöglicht die Behandlung der meisten Standard- und Low-RiskFälle. Zum Konzept gehört außerdem die Vereinfachung der Prozesse in der Praxis – vom Setzen des Implantats über das Bestell- bis
zum Teilemanagement. Durch die hohe Standardisierung lassen sich
Effizienzgewinne erzielen: Das zeigt sich am attraktiven Preis, ohne
dass Anwender und Patienten Kompromisse bei Qualität und Sicherheit machen müssen. Das Konzept wurde in enger Zusammenarbeit
mit erfahrenen Anwendern entwickelt.
Diese App bringt
die Zahnputzempfehlung der
Praxis ins Patientenbadezimmer
und hilft dem
Patienten, seine
Zähne besser zu
putzen. Der
Dental Coach braucht für die Zahnputzempfehlung das Praxisteamwissen. Danach erinnert und unterstützt die App den Patienten
dabei, die Zähne richtig zu pflegen. Und wenn die Empfehlung zum
Erfolg geführt hat, wird sie beim nächsten Praxisbesuch aktualisiert.
Nach dem Gratis-Download klickt das Praxisteam auf den verwendeten Zahnbürstentyp und wählt den passenden Reinigungsmodus
aus. Der Patient kann zusätzlich seine Lieblingszahnputzmusik aus
dem eigenen Archiv wählen. Dazu kommen individuelle Pflegetipps
für die Zähne oder Regionen, die besondere Pflege brauchen. Dies
wird über den „Zahnarztbereich“ (Kennwort: sonicare) gesteuert.
CAMLOG Vertriebs GmbH
Philips GmbH
Maybachstraße 5, 71299 Wimsheim
[email protected], www.camlog.de
www.isy-implant.com
Lübeckertordamm 5, 20099 Hamburg
Tel.: 040 2899-1509, Fax: 040 2899-71509
[email protected], www.philips.de/sonicare
büdingen dent Zahnärztliches Honorarzentrum
DÜRR DENTAL
Selektives Factoring
Neuer Speicherfolienscanner
Neben dem iQ Factoring mit der Sicherheitsgarantie bietet
das Unternehmen
auch das „Selektive
Factoring“. Hierbei
kauft das Honorarzentrum die Forderungen erst dann ab, wenn ein Patient diese bis zu
einem bestimmten Tag nach Rechnungsversand nicht bezahlt hat.
Die Gebühr richtet sich danach, ob eine Rechnung bis zum vereinbarten Stichtag beglichen wurde. Vorteile dieses Factoringmodells: Bei
einer moderaten Ausfallquote sind die zu zahlenden Gebühren
gering, trotzdem ist eine Risikoabsicherung gewährleistet.
Zahnärzte, die sofort mit ihrem Geld planen möchten, sollten hingegen
das iQ Factoring von büdingen dent nutzen. Es garantiert einen hundertprozentigen Ausfallschutz, da eine Ankaufsgarantie von Rechnungen für
die Zeit von der Auskunft über die gute Bonität eines Patienten bis sechs
Monate danach übernommen wird. Wer sich für das iQ Factoring interessiert, kann sich aktuell über ein 1.000-Euro-Startguthaben freuen.
Mit dem VistaScan Mini
View erweitert Dürr seine
VistaScan-Reihe um einen
kompakten Speicherfolienscanner mit hochauflösendem Touch-Display für
intraorale Aufnahmen.
Anwender können mehrere
Arbeitsplätze gleichzeitig
mit dem Gerät verbinden,
ohne dass es von einem Behandlungszimmer blockiert wird. Über
den ScanManager lassen sich Aufträge bei Bedarf auch flexibel starten und beenden. Die Flexibilität wird durch die Möglichkeiten, mit
WLAN und ohne PC zu arbeiten, erhöht. Der Röntgenvorgang mit
Speicherfolien ist mit dem Ablauf des analogen Röntgens identisch.
Einziger Unterschied: An die Stelle des Nassfilms treten die flexiblen
Folien. Diese lassen sich im Mundraum des Patienten leicht positionieren und sind schnell digitalisierbar. Im Vergleich zu den Vorgängermodellen ist das Handling noch einfacher und komfortabler.
büdingen dent Zahnärztliches Honorarzentrum
DÜRR DENTAL AG
Gymnasiumstraße 18–20, 63654 Büdingen
Telefon: 06042 882-209
[email protected], www.buedingen-dent.de
Höpfigheimer Straße 17, 74321 Bietigheim-Bissingen
Tel.: 07142 705-0, Fax: 07142 705-500
www.duerrdental.de
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MARKT
Produkte
GC Germany
Straumann
Technologie für Periimplantitis-Therapie
Schluss mit Materialfrakturen
Trotz aller Vorkehrungen ist
eine Periimplantitis nicht
immer vermeidbar. Je nach Stadium und Schwere der Infektion stehen mehrere Ansätze
der Behandlung zur Verfügung.
Bei einer frühzeitigen Diagnose
sind eine mechanische Reinigung, eine antiseptische Mundspülung oder eine Antibiotikatherapie indiziert. Die mechanischen Debridement-Verfahren reichen
vom Einsatz von Küretten über das manuelle Abkratzen des Biofilms
bis hin zur vollständigen Abtragung der infizierten Implantatoberfläche mit einer Dentalfräse. In dieser Hinsicht sieht Straumann die
TiBrush als wichtiges Element einer erfolgreichen PeriimplantitisTherapie. Im Vergleich zu einer Metallkürette schont sie die Implantatoberflächen aus Metall. Für optimale Ergebnisse beim Debridement und ein besseres taktiles Feedback wird der Einsatz in Verbindung mit einem oszillierenden Handstück empfohlen.
Das Unternehmen hat mit
everX Posterior ein glasfaserverstärktes KompositMaterial entwickelt, das
neue Möglichkeiten bei der
Versorgung großer Kavitäten eröffnet und Materialfrakturen – wie zum Beispiel
Risse in der Füllung – vorbeugt. In
Kombination mit einem konventionellen Komposit als Zahnschmelzersatz findet das Material als Dentinersatz Verwendung und kommt der
wachsenden Nachfrage nach einer ökonomischen Restaurationsalternative für große Defekte entgegen.
Die spezielle Materialstruktur mit besonders kurzen Fasern sorgt
nicht nur für einen minimalen horizontalen Schrumpf, sondern verhindert auch die Entstehung von Rissen und Frakturen in der fertigen Füllung. Die Bruchfestigkeitswerte sind im Vergleich zu anderen
Kompositen fast doppelt so hoch.
Straumann GmbH
GC Germany
Jechtinger Straße 9, 79111 Freiburg
Tel.: 0761 45010, Fax: 0761 4501149
[email protected], www.straumann.de
Seifgrundstr. 2, 61348 Bad Homburg
Tel.: 06172 99596-0, Fax: 06172 99596-66
[email protected], www.germany.gceurope.com
Heraeus Kulzer
Komet Dental
Lokalantibiotikum für Parodontitis-Therapie
Postendodontische Versorgung mit System
Mit Ligosan Slow
Release bietet Heraeus Kulzer ein Medikament zur adjuvanten
Therapie chronischer
und aggressiver Parodontitis. Es unterstützt die Therapie
der chronischen und
aggressiven ParodonDie einfache Handhabung von Ligosan Slow
titis bei einer
Release ermöglicht die gezielte Applikation des
Taschentiefe ≥ 5 mm.
Wirkstoffs bis in tiefe Taschen (Prof. Dr. Peter
Das Lokalantibiotikum
Eickholz).
verbindet den Wirkstoff Doxycyclin mit einer patentierten, gelartigen Darreichungsform. Das Gel sorgt für optimierte Wirkung, einfache Anwendung
und hohe Verträglichkeit. Die Freisetzung des Wirkstoffs erfolgt
kontinuierlich am Wirkort in ausreichend hoher Konzentration für
die Dauer von mindestens zwölf Tagen bei einmaliger Applikation.
Glasfaserverstärkte KompositStifte aus der Reihe des
ER-Systems weisen jetzt eine
verbesserte Röntgensichtbarkeit auf. Die sogenannten
DentinPosts aus in Epoxidharz
eingebetteten Glasfasern sind
in drei Ausführungen erhältlich: Der DentinPost für den Aufbau koronal teilzerstörter Zähne, der
DentinPost X mit ausgeprägtem Retentionskopf für tieferzerstörte
Situationen und der DentinPost Coated, vollständig silikatisiert, silanisiert und mit einer haftvermittelnden Polymerschicht versehen, um
apikal bis koronal einen durchgängigen Adhäsivverbund zu gewährleisten. Die Röntgensichtbarkeit wurde um 60 Prozent erhöht. Abgestimmt auf die DentinPosts sind das Komposit DentinBuild Evo zur
Stiftbefestigung und für den Stumpfaufbau sowie das dualhärtende,
selbstätzende Bonding DentinBond Evo. Gemeinsam ergeben sie ein
sicheres System für die nachhaltige postendodontische Versorgung.
Komet Dental
Gebr. Brasseler GmbH & Co KG
Trophagener Weg 25, 32657 Lemgo
Tel.: 05261 701-700, Fax: 05261 701-289
[email protected], www.kometdental.de
Heraeus Kulzer GmbH
Grüner Weg 11, 63450 Hanau
Tel.: 0800 43723368, Fax: 0800 4372329
[email protected], www.heraeus-kulzer.de
57
DEUTSCHER ÄRZTE-VERLAG | DENTAL MAGAZIN | 2013;31(4)
MARKT
Produkte
Mirus Mix
3M ESPE
Sattelstuhl mit Hybrid-Mechanik
Update Mini-Implantate
Auf der IDS 2013 stellte das Unternehmen einen neuen Sattelsitz vor.
Der patentierte „Perfect Hybrid“ verfügt über eine Mechanik, die sowohl
eine freie Bewegungs- als auch feste
Verriegelungsfunktion bietet. Die
Hybrid-Mechanik ermöglicht es dem
Benutzer, den Sitz aus seiner fixierten
Position zu lösen und frei in alle Richtungen zu neigen. Im freien Bewegungsmodus macht der Körper kontinuierlich kleine, häufig unmerkliche
ausgleichende Bewegungen, um das
Gleichgewicht auf dem Sitz zu halten,
und trainiert dabei eine Vielzahl von Muskeln, die üblicherweise in
der Ruheposition nicht genutzt werden.
Der Sattelstuhl ist mit einer verstellbaren Gasdruckfeder ausgestattet und kann in verschiedenen Farben bestellt werden. Die Garantie
beträgt fünf Jahre. Mehr Informationen gibt es online.
3M ESPE bietet nicht nur
mit den MDI Mini-DentalImplantaten ein ganzes
Portfolio an klinisch
bewährten Lösungen für
die Prothesenstabilisierung, sondern auch unter
der Dachmarke Espertise
ein entsprechendes Fortbildungsangebot.
Dr. Winfried Walzer (Berlin) während des
Vortrags in der Lounge des IDS-Messestands Für diejenigen, die an
von 3M ESPE
einem Einstieg in die minimalinvasive Implantologie interessiert sind, empfiehlt sich der
Besuch eines Informationsvortrags mit dem Titel „Update MDI:
Mini-Dental-Implantate in Wissenschaft und Praxis“. Hierbei bieten
ein Wissenschaftler und ein Praktiker gemeinsam einen Überblick
über aktuelle Studienergebnisse und klinische Erfahrungswerte.
Informationen zum gesamten Fortbildungsangebot sind online verfügbar.
Mirus Mix Handels-GmbH
3M ESPE
Römerstr. 13, 69198 Schriesheim
Tel.: 06203 64668, Fax: 06203 68422
[email protected], www.mirusmix.de
ESPE Platz, 82229 Seefeld
Tel.: 0800 2753773, Fax: 0800 3293773
[email protected], www.3MESPE.de/implantologie
Kuraray
Procter & Gamble
Die Lösung für hochästhetische Restaurationen
Studie belegt Stärken der Oral-B Zahnbürste
Mit CLEARFIL MAJESTY ES-2 hat
Kuraray ein Konzept entwickelt,
das für einen intuitiven Arbeitsablauf und ästhetische Ergebnisse sorgt. Die Auswahl der richtigen Farbe war noch nie so einfach und gleichzeitig genau. Der
Zahnarzt wählt einfach die
durch VITA1 zugelassene Farbe
und beginnt den natürlichen Zahn nachzubilden. Schichtprobleme
gehören der Vergangenheit an. Die natürlichen Schmelz- und Dentinschichten können mit der Premium-Enamel- beziehungsweise
Dentinfarbe kopiert werden. Wenn wenig Zeit zur Verfügung steht,
kann eine Ein-Schicht-Classic-Farbe gewählt werden.
Für die Herstellung einer perfekten Restauration wurde die pastöse
Konsistenz optimiert. Das gibt den Zahnärzten eine noch größere
Sicherheit bei der Schichtung.
Auf dem Gebiet der elektrischen Mundpflege stellen Zahnbürsten mit oszillierend-rotierendem Putzsystem sowie
Schallzahnbürsten die am weitesten verbreiteten dar. Eine zwölfwöchige klinische Studie von Dr. Malgorzata Klukowska et al.1 verglich nun erstmals die
Effektivität der jeweils führenden Modelle beider Technologien: die Oral-B Triumph aus dem Hause Procter & Gamble
sowie die Philips Sonicare DiamondClean. Die dabei erhobenen Messdaten
von insgesamt 130 Probanden und auch deren Befragung sprechen
für das oszillierend-rotierende System der Oral-B Triumph. Sie entfernte mehr Plaque und reduzierte die Anzeichen von Gingivitis
besser als die Schallzahnbürste im Test.
1
1
VITA ist ein Markenzeichen der VITA Zahnfabrik, Bad Säckingen
Klukowska et al.: 12-week clinical evaluation of a rotation/oscillation power
toothbrush versus a new sonic power toothbrush in reducing gingivitis and
plaque. Am J Dent. 2012 Oct; 25(5):287–92.
Kuraray Europe GmbH
BU Medical Products
Philipp-Reis-Straße 4, 65795 Hattersheim
Tel.: 069 30535835, Fax: 069 3059835835
www.kuraray-dental.eu
Procter & Gamble Germany GmbH
Professional Oral Health
Sulzbacher Straße 40, 65824 Schwalbach am Taunus
[email protected], www.oralb.de
58
DEUTSCHER ÄRZTE-VERLAG | DENTAL MAGAZIN | 2013;31(4)
MARKT
Produkte
VDW
Implant Direct
Homepage mit neuem Gesicht
Neues Implantat: Legacy 4
VDW ist mit einem neuen Webdesign online gegangen. Inhalte und
Bedienkomfort sind konzeptionell
überdacht und neu strukturiert.
Alle Angebote können schnell und
intuitiv abgerufen werden, egal ob
am PC, iPad oder Tablet. Im Vordergrund stehen Inhalte für den
Zahnarzt, von Produkt- und Anwendungsinformationen über Fortbildungsangebote, Archiv von Fachartikeln bis zu webcasts mit
Video-Tipps zu den wichtigsten Endogeräten. Inhalte für Patienten
werden schrittweise ausgebaut, auch der Fachhandel kann spezifische Inhalte abrufen.
In den nächsten Monaten will VDW über die neue Website mit
Endodontie-interessierten Zahnärzten, Wissenschaftlern und Handelspartnern in einen regen Austausch treten. Die VDW-Website
wird Basis für eine Kommunikation, die nicht nur Produktinformationen bietet, sondern eine Wissenswelt rund um die Endodontie
aufbaut. Interaktive und multimediale Elemente werden das Thema
anschaulich und attraktiv darstellen.
Das neue Legacy 4 ist chirurgisch und prothetisch
kompatibel mit dem Tapered-Screw-Vent-System
von Zimmer Dental. Das
neue Legacy-System garantiert maximale Flexibilität:
sechs Durchmesser- und
fünf Längenoptionen. Das
konische Implantatdesign mit der mikrorauen SBM-Oberflächentechnologie ist durch progressive, tiefere Gewindestrukturen (Buttres Threads) gekennzeichnet. Dies trägt zu einer verbesserten Primärstabilität bei. Ein vierfach geführtes Mini-Gewinde im Halsbereich der Implantate reduziert Spannungen auf den krestalen
Knochen, und drei lange Schneidekammern ermöglichen eine hohe
Primärstabilität. Legacy 4 zeichnet sich durch ein konkaves Abutmentdesign aus, das ein gutes Tissuemanagement ermöglicht. Das
Implantat bietet die Möglichkeit zum Platform-Switching mit vier
Sechskant-Prothetikplattformen.
Implant Direct
Postfach 83 09 54, 81709 München
www.vdw-dental.com
Hardturmstr. 161, CH-8005 Zürich
Tel.: 0800 40304030, Fax: 0041 44 5678101
[email protected], www.implantdirect.de
dentaltrade
Edenta
Top-Angebot für digital basierte Fertigung
Schonend Klebereste entfernen
VDW GmbH
Das Unternehmen bietet seinen Kunden die Möglichkeit, Zahnersatz auf
der Basis eines intraoralen Scans zu
attraktiven Konditionen fertigen zu
lassen. Behandler können ihre digitalen Auftragsdaten direkt in das dentaltrade Datencenter hochladen. Die
Fertigung erfolgt im führenden und
innovativsten Fräszentrum Europas.
Zahnärzte, die das testen möchten,
können sich über ein besonderes
Kennlernangebot freuen. So sind bei der ersten Arbeit, die auf
einem digitalen Datensatz basiert, alle Modelle kostenfrei. Zudem
erhalten Kunden auf die erste Arbeit bis zum 30. Juni 2013 einen
Rabatt von 50 Prozent. Für Neukunden gibt es ebenfalls noch im
gesamten Juni 2013 besondere Testangebote: So erhalten sie auf
die zahntechnischen Leistungen der ersten Arbeit eine Vergünstigung von 30 Prozent, auf die der zweiten 20 Prozent und auf die
der dritten Arbeit zehn Prozent Rabatt.
Es gibt verschiedene Verfahren zur
Entfernung von Klebstoffresten nach
Abnahme kieferorthopädischer Brackets. Um den Zahnschmelz nicht zu
beschädigen, empfiehlt das Unternehmen den neu entwickelten OrthoFlex
Polierer. Er erzeugt eine minimale Rautiefe bei geringstem Schmelzsubstanzverlust.
Die Vorteile der OrthoFlex Polierer:
Durch eine Spezialkörnung werden die
Klebstoffreste schonend, sicher und
substanzschonend entfernt. Diese Körnung sorgt für eine Polierleistung, die
nicht härter ist als die natürliche Zahnhartsubstanz. Es handelt sich also um
eine sichere Methode zur Entfernung
von Klebstoff- oder Zementresten mit
rotierenden Diamant- oder Metallinstrumenten (Art.No. 1332RA).
dentaltrade GmbH & Co. KG
Grazer Str. 8, 28359 Bremen
Tel.: 0800 2471471, Fax: 0421 2471479
[email protected], www.dentaltrade.de
EDENTA AG
Hauptstr. 7, CH-9434 Au/SG (Schweiz)
www.edenta.ch
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DEUTSCHER ÄRZTE-VERLAG | DENTAL MAGAZIN | 2013;31(4)
MARKT
Produkte
Wrigley
Implantis
Fortbildung mit SalivaDent
Individuelle OP-Sets
Zahnarztpraxen punkten bei ihren Patienten, wenn sie sie zur Prophylaxe motivieren – das ist das Ergebnis der ZahnarztImagestudie 2010 (Hochschule Augsburg). Immer mehr Patienten erwarten
eine kompetente Gesundheitsberatung
und kommen nicht erst in die Praxis,
wenn sie Beschwerden haben. Damit das
gesamte Praxisteam prophylaktisch kompetent auftreten kann, gibt es die Fortbildungsinitiative SalivaDent „Speichel &
Mundgesundheit“ von Wrigley Oral
Healthcare Program. Immer mehr Praxen nutzen dieses Programm,
oft während eines Teamfrühstücks oder in der gemeinsamen Mittagspause. Ziel von SalivaDent ist es, die medizinischen Grundlagen
einer Prophylaxeberatung wissenschaftlich fundiert und zugleich
verständlich dem Praxisteam zu vermitteln. SalivaDent (ein Ordner
mit Unterrichtsfolien und Skript) kann gegen eine Schutzgebühr
von 25 Euro inkl. MwSt. zzgl. Versand per Fax bestellt werden.
Individuelle
Bedürfnisse
erfordern
individuelle
Produkte. Mit
den individuellen OP-Sets
von Implantis
kann sich eine Praxis für das komplette OP-Team, den Patienten
und das Operationsfeld steril verpackte Behandlungssets für jeden
operativen Eingriff zusammenstellen, die genau die Komponenten
enthalten, die die Praxis benötigt. Aus den Kategorien Bekleidung,
Abdeckschutz für die Einrichtung, Absaug- und Kühlsysteme,
Instrumente und Geräte sowie Einwegartikel und -instrumente können beliebig viele Komponenten gewählt werden. Jedes Set wird
doppelt steril verpackt für maximale Sicherheit.
Der organisatorische Aufwand bei der OP-Vorbereitung wird reduziert, weil alles genau passend bereit liegt. Erforderliche Hygienestandards können eingehalten werden.
Wrigley Oral Healthcare Program
Implantis
Biberger Str. 18, 82008 Unterhaching
Tel.: 089 66510-514, Fax: 089 66510-457
[email protected], www.wrigley-dental.de
Mommsenstraße 6, 04329 Leipzig
Tel.: 0180 5907590, Fax: 0800 05055123
www.implantis.eu
Johnson & Johnson
Hager & Meisinger
Zahnmedizinische Frühprävention
Bone Management Roadshow
Zahnärztliche Frühpräventionskonzepte haben sich
für eine nachhaltige Mundhygiene als effizient
erwiesen. Entscheidende Weichen für die Mundgesundheit werden bereits während der Schwangerschaft und im Kleinkindalter gestellt. Wichtigste
Grundlage ist die tägliche 3-fach-Prophylaxe, eine
Kombination aus Zähneputzen, Zahnzwischenraumpflege und antibakterieller Mundspülung.
Für Schwangere empfiehlt sich eine alkoholfreie Mundspülung: Listerine Zero bringt die vier in Listerine enthaltenen ätherischen Öle erstmals ohne den Lösungsvermittler Alkohol
in eine stabile Lösung. Listerine Smart Kidz zeigt Kindern ab sechs
Jahren anschaulich die Wirksamkeit einer Mundspülung auf: Der
antibakterielle Wirkstoff Cetylpyridiniumchlorid (CPC) wirkt wie ein
Magnet, indem er Speisereste koaguliert und Bakterien bindet, die
die Zahnbürste nicht erreicht hat. Ein spezieller Farbstoff färbt diese Partikel ein, und die Kinder sehen den Effekt eindrucksvoll beim
Ausspülen im Waschbecken. Das motiviert kleine Patienten zu einer
gründlichen, täglichen Mundhygiene.
Die Hager & Meisinger
GmbH und Porsche feiern
2013 den fünften Geburtstag der „Bone Management Roadshow“: Renommierte Referenten informieren über neueste
Entwicklungen der Implantologiebranche.
Das Erfolgskonzept der Roadshow (Foto) wird auch im Jubiläumsjahr
2013 fortgeführt. Mit Themen wie dem „Zeitgemäßen Workflow
beim Sinuslift – Update und Leitfaden für den chirurgisch orientierten
Praktiker“, „Periimplantitis – was nun?“ oder „Faszination Kieferhöhle
– wann geht was und wie?“ dreht sich alles um aktuelle Themenstellungen der Implantologie. Mit Prof. Rainer Schmelzeisen, Prof. Ralf
Smeets und Prof. Ralf Schön konnten angesehene Experten aus Wissenschaft und Praxis gewonnen werden. Die Roadshow startete kürzlich im Porsche Zentrum Niederrhein in Moers und macht bis Ende
November in neun weiteren deutschen Städten halt.
Johnson & Johnson GmbH
Hager & Meisinger GmbH
Johnson & Johnson Platz 2, 41470 Neuss
Tel.: 02137 936-0, Fax: 02137 936-2333
www.jnjgermany.de, www.listerine.de
Hansemannstr. 10, 41468 Neuss
Tel.: 02131 2012-0, Fax: 02131 2012-222
[email protected], www.meisinger.de
60
DEUTSCHER ÄRZTE-VERLAG | DENTAL MAGAZIN | 2013;31(4)
mehr Sicherheit
kürzere Behandlungszeiten
hohe Patientenzufriedenheit
Curriculum Funktionsdiagnostik
und restaurative Therapie
Praxisorientierte Fortbildung
für Zahnärzte und Zahntechniker
Die Kursserie wird Ihnen helfen, den funktionell anspruchsvollen Patienten zu erkennen und Ihre Behandlungsstrategie nach diesem Patienten
auszurichten. Sie werden Ihre prothetische Komplikationsrate deutlich verringern. Durch eine klar definierte Vorgehensweise erarbeiten Sie
mit großer Sicherheit eine stabile, reproduzierbare Okklusion und eine gelungene Ästhetik. Sie werden durch eine höhere Patientenzufriedenheit und durch professionellen Imagegewinn belohnt.
■ On-Campus Modul A
■ Off-Campus Modul
■ On-Campus Modul B
Referent: Prof. Dr. Ulrich Lotzmann
Referent: Prof. Dr. Ulrich Lotzmann
Internet-Lektionen begleitend
13.09. – 14.09.2013
04.10. – 05.10.2013
von zu Hause absolvierbar
■ On-Campus Modul C
■ On-Campus Modul D
Referenten: Dr. Johannes Heimann
und Ztm. Bruno Jahn
Referent: Dr. Johannes Heimann
und Ztm. Bruno Jahn
25.10. – 26.10.2013
08.11. – 09.11.2013
Infos und Anmeldung unter Tel. +49 8243 9692-14
Teilnehmerkreis/
Zulassungsvoraussetzungen
Veranstaltungsort
Studiengebühr
Zahnärzte (m/w) mit abgeschlossenem
Studium und Zahntechniker (m/w) mit
abgeschlossener Berufsausbildung.
Abteilung für Orofaziale Prothetik und
Funktionslehre der Universitätszahnklinik
Marburg
Die Studiengebühr beträgt EUR 2.900,–
zzgl. MwSt.
Veranstalter
Informationen zum Studium
teamwork media GmbH
Hauptstraße 1
86925 Fuchstal
Fragen zum Studium richten Sie bitte per
E-Mail an [email protected]
oder telefonisch an Michael Höfler
unter +49 8243 9692-14.
Germany
Fon +49 8243 9692-0
Kostenlose Broschüre
Fax +49 8243 9692-22
61
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DENTAL MAGAZIN
| 2013;31(4)
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ag visuell/Fotolia.com
Leistungen zum Sonderpreis
Die gesetzlichen Richtlinien beim zahnärztlichen Werberecht sind schwer greifbar und ständigem Wandel unterzogen. Vor allem im Zusammenhang mit Internetportalen gibt es immer
wieder Streitfälle. Gerichtsurteile halten nun fest, dass unpersönliche Angebote mit hohen
Rabatten zum Schutze des Berufsbildes für unzulässig zu erklären sind.
RA Jens-Peter Jahn
Anforderungen an Eingriffe in die Berufsausübungsfreiheit der
betroffenen Zahnärzte. Regelmäßig wird das Allgemeininteresse, aber auch das Interesse des Zahnarztes an sachlicher
und zutreffender Information über Werbeverbote in Berufs-
Das zahnärztliche Werberecht ist regelmäßig Gegenstand
gerichtlicher Auseinandersetzungen. Dabei ist über die Jahre
eine zunehmende Liberalisierung im Werberecht für Zahnärzte und Ärzte zu verzeichnen. Die Rechtsprechung stellt hohe
64
DEUTSCHER ÄRZTE-VERLAG | DENTAL MAGAZIN | 2013;31(4)
PRAXISMANAGEMENT
Werbe-Recht
Lassen sich also in der Rechtsprechung immer liberalere
Tendenzen ausmachen, so gibt es dennoch Grenzen. Beispielhaft seien an dieser Stelle zwei Urteile des Landgerichts Köln
(Urteile vom 21.06.2012, Az. 31 O 25/12 und 31 O 767/11)
sowie ein Urteil des Landgerichts Berlin (Urt. v. 28.06.2012,
Az. 52 O 231/11) erwähnt. Gegenstand aller drei Verfahren
waren Internetportale, auf denen zahnärztliche Leistungen
(Zahnaufhellung/Bleaching in den Verfahren in Köln und PZR,
kieferorthopädische Zahnkorrektur, Implantat- und prothetische Versorgungen sowie Kompositfüllungen und Bleaching in
dem Verfahren in Berlin) mit extremen Rabatten und zu Festpreisen angeboten wurden.
Beide Gerichte kamen zu der Erkenntnis, dass es sich bei
dieser Form der Werbung aus verschiedenen Gründen um
berufsrechtswidrige und damit wettbewerbswidrige Werbung
handelt, und untersagten den jeweiligen Beklagten diese Praxis.
ordnungen gestellt. Es lassen sich gewisse Argumentationen
festhalten, die immer wieder den betreffenden Urteilen
zugrunde liegen:
Werbeverbote sind kein reiner Selbstzweck, sie dürfen
also nicht das alleinige Ziel haben, eingefahrene Strukturen
gegen Änderungen zu schützen. Es geht gerade nicht darum,
regulierend in den Wettbewerb zwischen den konkurrierenden Zahnärzten einzugreifen. Vielmehr sind Verbote insoweit
nur zulässig, wenn Gemeinwohlbelange konkret gefährdet
sind oder die Werbung irreführend oder reklamehaft, beziehungsweise anpreisend ist. Sind diese Grenzen nicht überschritten, hat der Zahnarzt grundsätzlich die Möglichkeit, seine Werbemittel frei zu wählen. Eine neue, bis dato in den entsprechenden Kreisen unübliche Methode, für die eigenen
Dienstleistungen zu werben, muss deswegen nicht gleich
reklamehaft sein. Dies wird sehr schnell deutlich, wenn
man sich vor Augen führt, dass es 1996 noch Verfahren
gab, in denen die Zulässigkeit einer Homepage für
zahnärztliche Praxen infrage gestellt wurde. Im Jahre
2002 setzte sich das Bundesverfassungsgericht mit
der Frage nicht anlassbezogener Werbung auseinander. Bis dahin gingen die Kammern regelmäßig davon
aus, dass eine Werbung nur anlässlich der Neueröffnung
einer Praxis, deren Verlegung oder beispielsweise bei Jubiläen
möglich ist. Das Bundesverfassungsgericht hat klargestellt,
dass dies keineswegs der Fall ist und ein Zahnarzt vielmehr
regelmäßig über seine Leistungsangebote informieren darf,
auch ohne dass es einen speziellen Anlass gibt. Galt bis vor
Kurzem noch das sog. „Kittelverbot“, ist auch dieses mittlerweile nicht mehr existent.
1. Die Verfahren in Köln
In beiden Verfahren richtete sich die Klage der Zahnärztekammer Nordrhein gegen Zahnärzte, die auf einer Internetplattform mit einem sogenannten „Deal“ für eine Zahnaufhellung
warben. Konkret handelte es sich um die Internetportale
Groupon bzw. Daily Deal. Die jeweiligen „Deals“ liefen über
einen Zeitraum von 24 Stunden auf den Portalen. Geworben
wurde mit einer professionellen Zahnreinigung für 19 statt
99 Euro und Bleaching für 159 statt 530 Euro. Das Gericht sah
in dieser Werbung einen Verstoß gegen § 4 Nr. 11 des Gesetzes gegen den unlauteren Wettbewerb (UWG) in Verbindung
mit § 15 der Berufsordnung der Zahnärzte Nordrhein (BO
NO). Konkret ging das Gericht davon aus, dass die Werbung
als reklamehaft zu betrachten sei. Indem derart hohe Rabatte
gewährt werden, wird der Kunde – der eine Zahnreinigung
oder ein Bleaching in der Regel selbst bezahlen muss, weil dies
nicht von der Krankenkasse übernommen wird – angelockt,
einen „Deal“ abzuschließen. Er wird dazu gedrängt, den Vertrag abzuschließen, weil die Laufzeit des „Deals“ eng begrenzt
ist. Dadurch ist die Werbung in hohem Maße anpreisend. Der
Verbraucher wird dazu verführt, allein wegen des extrem
günstigen Preises den „Deal“ abzuschließen und sich eventuell
nicht ausreichend Gedanken zu machen, ob er die Leistung
wirklich in Anspruch nehmen möchte. Das Gericht stellt in seiner weiteren Begründung nicht zuletzt auch darauf ab, dass in
der Regel gerade keine ärztlichen Leistungen, sondern Wellness-, Restaurantgutscheine und Ähnliches über die Plattform
verkauft werden.
In diesem Fall kam es nach Auffassung des Gerichts nicht
darauf an, ob die konkrete Behandlung mit gesundheitlichen
Risiken verbunden ist oder nicht. Die Vorschrift des § 15 BO
NO diene nicht vordergründig dazu, bei konkreten Angeboten, die unter Zahnarztvorhalt stehende Leistungen zum
Gegenstand haben, Reklame zu verbieten, sondern insge-
Neue Methoden nicht per se berufswidrig
Zur Verlosung von Zahnarztleistungen hat sich das Bundesverfassungsgericht in zwei jüngeren Beschlüssen geäußert
(BVerfG, Beschl. vom 01.06.2011, 1 BVR 233/10 und 1 BVR
235/10). Das Bundesverfassungsgericht ist der Auffassung,
dass allein daraus, dass eine Berufsgruppe ihre Werbung anders
als bisher üblich gestaltet, nicht folgt, dass das nunmehr geänderte Vorgehen berufswidrig wäre. Vielmehr hat der einzelne
Berufsangehörige es in der Hand, in welcher Weise er sich für
die interessierte Öffentlichkeit darstellt, solange er sich in den
durch schützenswerte Gemeinwohlbelange gezogenen Grenzen bewegt. Die Methode, eine Verlosung zu nutzen, um Aufmerksamkeit und Interesse zu wecken und hierdurch neue
Patienten für eine Zahnarztpraxis zu gewinnen, ist als solche
mithin noch nicht berufswidrig. Denn Gemeinwohlbelange, die
durch ein solches Vorgehen verletzt werden könnten, sind nicht
ersichtlich. Den Beschlüssen lässt sich jedoch entnehmen, dass
Gemeinwohlbelange sehr wohl verletzt sein können wenn
Behandlungen verlost werden, die mit nicht unerheblichen Risiken für den Patienten verbunden sind.
65
DEUTSCHER ÄRZTE-VERLAG | DENTAL MAGAZIN | 2013;31(4)
PRAXISMANAGEMENT
Werbe-Recht
LZÄK Brandenburg
dass der Zahnarzt insoweit involviert wäre, und kommen
dann in die Praxis, um den erworbenen Gutschein zum
bezahlten Preis einzulösen. Darauf, ob es sich bei Zahnreinigung und Bleaching um Leistungen handelt, die nicht im
Gebührenverzeichnis erwähnt sind, komme es nicht an.
Unabhängig davon findet sich in der neuen GOZ mittlerweile die Position 1040, mit der die PZR aufgenommen
wurde.
Soweit Leistungen nicht in der GOZ genannt sind und
es sich um Verlangensleistungen handelt, hätten diese auf
der Grundlage einer schriftlichen Vereinbarung (Heil- und
Kostenplan) erbracht werden müssen (§ 2 Abs. 3 GOZ).
Dies ist vorliegend nicht geschehen, denn der Heil- und
Kostenplan muss nach der Gesetzessystematik erstellt
werden, bevor der Preis festgesetzt wird. Auch im Übrigen
sei nicht von einer abweichenden Vereinbarung auszugehen, die die GOZ durchaus zulässt. In jedem Fall aber hat
eine solche Vereinbarung zwischen Zahnarzt und Zahlungspflichtigem schriftlich zu erfolgen und nicht zwischen
dem Zahnarzt und einem Internetportal.
Im Ergebnis hielt das Gericht also das Angebot zu
Festpreisen (auch bei nicht indizierten und nicht in der
GOZ enthaltenen Leistungen) für wettbewerbswidrig und
verpflichtete die teilnehmenden Zahnärzte, die Werbung
mit entsprechenden Internetauftritten künftig zu unterlassen.
Zahnpflegeprodukte dürfen in der Zahnarztpraxis angeboten werden, müssen aber
gesondert abgerechnet werden. Genauso wie Leistungen mit rein ästhetischem Hintergrund sind sie mehrwertsteuerpflichtig.
samt das Berufsbild des Zahnarztes zu schützen. Dies wird
aber auch dadurch gefährdet, dass ein Zahnarzt Angebote
abgibt, die derart niedrig sind, dass von einem kostendeckenden und gründlichen Arbeiten nicht mehr ausgegangen
werden kann, und zwar auch dann, wenn es sich nicht um
solche Leistungen handelt, die zwingend nur von einem
Zahnarzt erbracht werden dürfen. Zahnärztliche Leistungen
würden kommerzialisiert, was aber nach § 15 Abs. 2 BO NO,
der es dem Zahnarzt verbietet, seine Tätigkeit für gewerbliche Zwecke zu verwenden, gerade nicht vertretbar sei.
Darüber hinaus sah das Gericht einen Verstoß gegen § 4
Nr. 11 UWG in Verbindung mit den §§ 5 Abs. 2, 2 Abs. 3 GOZ.
Dies vor dem Hintergrund, dass die Leistungen zu einem Festpreis angeboten wurden. Nach Auffassung des Gerichts verstieß der Zahnarzt auch gegen diese Norm, weil er gerade ein
allgemeines Angebot für alle Patienten aussprach, ohne dass
er überhaupt wusste, wer diese Patienten sind. Die Patienten
schließen einen Vertrag mit Groupon oder Daily Deal, ohne
2. Urteil des Landgerichts Berlin
Das Verfahren in Berlin richtete sich unmittelbar gegen
die Betreiberin des Internetportals. Angeboten wurden
beispielsweise eine PZR für 24,90 Euro statt für 80 Euro,
ein Bleaching für 69 statt 169 Euro, mit einem angegebenen Rabatt von 65 Prozent, eine Zahnkorrektur durch
Invisaligen in einer kieferorthopädischen Praxis für 1.950 statt
4.500 Euro mit einem angegebenen Rabatt von 57 Prozent
sowie eine Implantatbehandlung für 999 statt 2.000 Euro mit
einem angegebenen Rabatt von 50 Prozent.
Das Gericht stellte maßgeblich darauf ab, dass die Werbung für zahnärztliche Leistungen in den streitgegenständlichen „Deals“ zu Festpreisen erfolgte und dies ein Verstoß
gegen § 4 Nr. 11 UWG in Verbindung mit §§ 2, 4 und 5 GOZ sei.
Gem. § 15 des Gesetzes über die Ausübung der Zahnheilkunde (ZHG) sind in der GOZ Mindest- und Höchstsätze für
die zahnärztlichen Leistungen festzusetzen. Nach § 5 Abs. 1
GOZ bemisst sich die Höhe der Gebühr nach dem 1- bis
3,5-Fachen des in dem Gebührenverzeichnis genannten
Gebührensatzes. Gem. § 5 Abs. 2 GOZ sind die Gebühren
durch den Zahnarzt innerhalb des Gebührenrahmens unter
Berücksichtigung der Schwierigkeit und des Zeitaufwands der
einzelnen Leistung sowie der Umstände bei der Ausführung
nach billigem Ermessen zu bestimmen. Durch diese Regelun-
66
DEUTSCHER ÄRZTE-VERLAG | DENTAL MAGAZIN | 2013;31(4)
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DEUTSCHER ÄRZTE-VERLAG | DENTAL MAGAZIN | 2013;31(4)
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DEUTSCHER ÄRZTE-VERLAG | DENTAL MAGAZIN | 2013;31(4)
Böll
Keine definitive Handhabe
Nur ein Zahnarzt mit DVT-Fachkunde-Nachweis darf eine Indikation zur DVT-Aufnahme stellen und eine solche befunden – so weit ist die Vorgabe klar. Wird ein Patient allerdings überwiesen, stellt sich gebührenrechtlich die Frage, wie der Zuschlag für eine unter anderer zahnmedizinischer Fragestellung durchgeführte 3D-Rekonstruktion angerechnet werden darf.
Steffi Scholl
spiel für digitales Röntgen (ggf. Ä5298 bei bestimmten Ziffern), Computerauswertung bei Datenfernübertragung oder
Computeranalyse bei Osteodensitometrie (Überbegriff für
unterschiedliche diagnostische Methoden zur Bestimmung
der Knochendichte).
Eine denkbare und durchaus verbreitete Fallkonstellation:
Ein Zahnarzt mit DVT-Fachkunde-Nachweis überweist einen
Patienten zur DVT-Aufnahme oder computergesteuerten
Tomografie (CT) im Kopfbereich (GOÄ-Nr. 5370) an einen
anderen Arzt oder Radiologen. Der rechnet die Nr. Ä5370
zzgl. Ä5377 ab und fertigt seinen Befundbericht nach pflichtgemäßer totaler Durchmusterung und sendet alles an den
Überweiser.
Bei diesem wird gegebenenfalls mit abweichender zahnmedizinischer Fragestellung eine spezielle computergesteuerte Analyse mit besonderer 3D-Rekonstruktion mittels einer
zahnmedizinischen Planungssoftware erbracht. Dann ist die
Möglichkeit, dass der Zahnarzt hierfür seinen Zuschlag nach
der GOÄ-Nr. 5377 berechnen kann, nur folgerichtig.
Doch gerade dieses Vorgehen ist gebührenrechtlich
umstritten: Nicht nur die Versicherer und Kostenerstatter zie-
Die Digitale Volumentomografie ist aufgrund ihrer dreidimensionalen bildgebenden digitalen Röntgentechnologie im Bereich der
Diagnostik in den vergangenen Jahren ein wesentlicher Bestandteil des zahnmedizinischen Fortschritts geworden. Doch eine
DVT ist nur so gut wie die daraus gewonnenen Erkenntnisse.
Unabhängig davon, ob die angefertigte DVT nach GOÄZiffer 5370 oder als Entsprechungsleistung gem. § 6 Abs. 1
GOZ berechnet wird, ist dennoch die anschließende computergesteuerte Analyse mit 3D-Rekonstruktion nach Ä5377
(Zuschlag für computergesteuerte Analyse – einschließlich
speziell nachfolgender 3D-Rekonstruktion) anzusetzen.
Dabei ist zu beachten: Der Zuschlag nach der GOÄ-Nr. 5377
ist nur mit dem einfachen Gebührensatz berechnungsfähig
und kann für jede Art einer computergesteuerten Rekonstruktion digitaler Röntgendaten berechnet werden. Dass die
Erstellung räumlicher Röntgenbilder als (dreidimensionale)
„3D-Rekonstruktion“ zum Beispiel bei der OP-Planung von
besonderer Bedeutung ist, kann unschwer für vielfältige
Bereiche der Oralchirurgie festgestellt werden.
Der Zuschlag nach Nr. Ä5377 ist allerdings nicht ansetzbar für anderweitige Computeranwendungen wie zum Bei72
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Eine Frage der Auslegung
Die zahnärztliche Praxis ist ein Unternehmen im Sinne des Umsatzsteuergesetzes, somit
unterliegen die Leistungen des Zahnarztes grundsätzlich der Umsatzsteuer – allerdings sieht
der Gesetzgeber für bestimmte Leistungen eine Befreiung von dieser vor: Bei solchen Leistungen muss immer ein therapeutisches Ziel gegeben sein.
Thomas Karch
(Untersuchung, Therapie oder gutachterliche Tätigkeit), für
wen sie erbracht wird (Patient, Gericht, Sozialversicherung)
oder wer sie erbringt (selbständiger oder angestellter Zahnarzt). Wichtig bleibt nur, dass ein therapeutisches Ziel im Vordergrund steht.
Nun gibt es auch in einer Zahnarztpraxis eine Reihe von
Leistungen, die von vornherein immer der Umsatzsteuer
unterliegen. Dazu gehören unter anderem der Verkauf von
Hilfsmitteln, wie Mundhygieneartikeln, Interdentalbürsten
Die Abgrenzung der Heilbehandlung von anderen Behandlungen ist in der Praxis teilweise schwierig. Nach der Rechtsprechung gehören zur umsatzsteuerfreien Heilbehandlung alle
Tätigkeiten, die zum Zweck der Vorbeugung, Diagnose,
Behandlung und – soweit möglich – zur Heilung von Krankheiten oder Gesundheitsstörungen bei Menschen vorgenommen werden. Die von der Umsatzsteuer befreiten Leistungen
müssen dem Schutz des Betroffenen dienen. Dies gilt unabhängig davon, welche konkrete Leistung erbracht wird
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DEUTSCHER ÄRZTE-VERLAG | DENTAL MAGAZIN | 2013;31(4)
PRAXISMANAGEMENT
Finanzen
mäßige PZR ist ein wissenschaftlich anerkannter Teil der
zahnärztlich empfohlenen Prophylaxe. Sie dient dem Schutz
der Zahngesundheit und ist damit therapeutisch indiziert –
unabhängig davon, dass diese Leistungen zu den Eigenleistungen gehören können und das Honorar vom Patienten selbst
gezahlt werden muss. Die PZR bleibt dennoch umsatzsteuerfreie zahnärztliche Leistung.
Ein weiterer Grenzfall ist die kieferorthopädische Versorgung über den von der Krankenkasse gezahlten Standard an
Materialien hinaus. Werden zum Beispiel statt herkömmlicher
Brackets Edelstahlbrackets, Brackets aus zahnfarbenen Materialien oder Lingualbrackets verwendet, trägt der Patient die
Kosten hierfür regelmäßig selbst. Es stellt sich die Frage, ob
nun diese Leistung mit Umsatzsteuer abzurechnen ist, da
neben der medizinischen Indikation auch eine ästhetische
Motivation für das höherwertige Material hinzugekommen ist.
Wenn und solange der Zahnarzt es vertreten kann, dass die
Leistung primär zahnmedizinisch veranlasst ist und ästhetische Motive lediglich hinzukommen, kann er insgesamt die
Umsatzsteuerfreiheit der zahnärztlichen Leistung beanspruchen, und sich dabei auf ein Urteil des FG Münster (vom
8.9.2009, AZ 5 K 3451/07) berufen. Dort wurde auch bei
Lasik-Operationen die Umsatzsteuerfreiheit bescheinigt, wenn
eine OP medizinisch indiziert ist und der ästhetisch bedingte
Wunsch des Patienten, keine Brille tragen zu wollen, hinzukommt. In jedem Fall sollte der Zahnarzt aber darauf achten,
die medizinische Indikation auch sorgfältig zu dokumentieren.
oder Zahnschmuck. Auch die Lieferung oder die Herstellung von Zahnprothesen sowie kieferorthopädischen Apparaten und Vorrichtungen wird von der Umsatzsteuer
erfasst, soweit diese im Eigenlabor des Zahnarztes hergestellt werden.
Ebenso nicht von der Umsatzsteuer befreit sind zahnärztliche Leistungen, bei denen eindeutig kein therapeutisches
Ziel im Vordergrund steht. Dies trifft insbesondere für zahnästhetische Leistungen zu. Da die Steuerbefreiung vom Steuerpflichtigen nachzuweisen ist, gehen die Finanzämter gerne
dann von einer Umsatzsteuerpflicht aus, wenn die Kosten
regelmäßig nicht von der Krankenkasse übernommen werden.
Bei Zahnärzten sind daher Leistungen der Zahnästhetik
wie beispielsweise kosmetische Behandlungen, Bleaching
oder die kosmetisch indizierte Versorgung gesunder Zähne
mit Veneers mit Umsatzsteuer zu belasten.
Will der Zahnarzt dennoch für zahnästhetische Leistungen eine Umsatzsteuerbefreiung in Anspruch nehmen, liegt
die Beweislast für das Vorliegen einer Heilbehandlung bei ihm
selbst. Gelingt dies nicht, drohen ihm im Nachhinein mitunter
hohe Umsatzsteuernachzahlungen.
Verlangensleistungen nach GOZ 2012
Mit Einführung der GOZ 2012 wurde die Diskussion um die
Umsatzsteuerpflicht zahnärztlicher Leistungen neu angefacht. Nach § 1 Abs. 2 GOZ 2012 darf der Zahnarzt Vergütungen nur für Leistungen berechnen, die nach den Regeln der
zahnärztlichen Kunst für eine zahnmedizinisch notwendige
Versorgung erforderlich sind. Darüber hinausgehende Leistungen darf der Zahnarzt nur berechnen, wenn sie auf Verlangen des Zahlungsverpflichteten erbracht werden.
Nach § 2 Abs. 3 GOZ 2012 müssen diese Zusatzleistungen
jetzt schriftlich vereinbart werden. In der Steuerfachliteratur
wird seitdem darüber diskutiert, ob die Verlangensleistungen
damit automatisch der Umsatzsteuer unterliegen, da sie über
das
medizinisch
notwendige
Maß
hinausgehen.
Diese Frage lässt sich nicht pauschal mit ja oder nein beantworten. Grundsätzlich könnte ein Finanzbeamter aus einer
Leistung, die dadurch gekennzeichnet ist, dass sie über „das
Maß einer medizinisch notwendigen zahnärztlichen Versorgung hinausgeht“, den Schluss ziehen, dass ein therapeutisches Ziel im umsatzsteuerlichen Sinn dann nicht gegeben ist.
Die umsatzsteuerliche Einordnung dieser zahnärztlichen Verlangensleistungen ist aber komplexer. Die Übernahme der
Kosten einer Leistung durch die Krankenkasse ist zwar regelmäßig ein Indiz für die Umsatzsteuerbefreiung. Andererseits
darf aus der fehlenden Kostenübernahme nach der Rechtsprechung nicht die Schlussfolgerung gezogen werden, dass die
Leistung umsatzsteuerpflichtig ist. Als Beispiel hierfür kann
die professionelle Zahnreinigung gesehen werden. Eine regel-
Umsatzsteuerfalle bei der Praxisabgabe
Aufgrund einer Entscheidung des europäischen Gerichtshofs
aus dem Jahr 2009 ist seit 2011 in Deutschland der sogenannte „Goodwill“ oder immaterielle Wert einer zahnärztlichen
Praxis nicht mehr von der Umsatzsteuer nach § 4 Nummer 28
UStG befreit. Hier drohen hohe Umsatzsteuerabgaben im Fall
der Übertragung des Goodwills, etwa bei der Praxisabgabe.
Aus umsatzsteuerlicher Sicht muss der Zahnarzt drei Fälle
unterscheiden.
1. Überträgt der Zahnarzt seine gesamte Praxis mit Einrichtung, medizinischen Geräten und dem Patientenstamm, so
bleibt der Verkauf weiterhin ohne Umsatzsteuerbelastung.
Aus umsatzsteuerlicher Sicht liegt dann eine sogenannte
Geschäftsveräußerung im Ganzen vor, die stets ohne
Umsatzsteuer abzuwickeln ist. Gleiches gilt für den Fall,
dass der Zahnarzt seine Praxis in eine BAG einbringt und
später seinen Praxisanteil insgesamt verkauft.
2. Überträgt der Zahnarzt hingegen nicht die gesamte Praxis,
sondern nur einen Praxisteil, liegt der Fall anders.
Beispiel: Zahnarzt Dr. A will kürzer treten und verkauft
einen Teil seiner Praxis an einen jungen Kollegen für einen
Preis von 400.000 Euro, davon entfallen 100.000 Euro auf
Einrichtung und Geräte sowie 300.000 Euro auf den „Good75
DEUTSCHER ÄRZTE-VERLAG | DENTAL MAGAZIN | 2013;31(4)
PRAXISMANAGEMENT
Abrechnungstipp
Beispiel: Kavitätenpräparation mit Laser
Die Präparation der Kavität ist im Leistungsumfang der Füllungsgebühren 2050 bis 2120 enthalten. Die besondere Art
der Kavitätenpräparation kann also allenfalls über eine entsprechende Bemessung der Gebühr berücksichtigt werden.
könnten nur die Materialien berechnen, die die GOZ auch
anführt, nicht gelten, denn wenn eine Leistung in der GOZ
nicht enthalten ist, kann u. U. das für die Leistungserbringung notwendige Material nicht als berechnungsfähig ausgewiesen werden.
Der Vergleich
Die selbstständige, nicht im Gebührenverzeichnis enthaltene
Leistung kann entsprechend einer nach Art, Kosten- und Zeitaufwand gleichwertigen Leistung des Gebührenverzeichnisses
berechnet werden. Die Regelung stellt damit auf die Gleichwertigkeit und nicht auf die Gleichartigkeit ab. Die Gleichwertigkeitsprüfung hat demnach nicht zwingend anhand des
Leistungsinhalts zu erfolgen. Der Zahnarzt hat somit in einer
Gesamtbewertung, die er eigenverantwortlich durchzuführen
hat, eine Leistung für die Analogbewertung auszuwählen, die
unter gleichmäßiger Berücksichtigung aller drei Kriterien mit
der erbrachten Leistung noch am meisten vergleichbar ist. Für
die Feststellung der Gleichwertigkeit hat der Zahnarzt Art,
Kosten- und Zeitaufwand der Leistung mit der hilfsweise zur
Berechnung ausgesuchten Analogleistung zu vergleichen.
Beispiel: Lokalanästhesie mit Parodontalgel
Das Gel wird bei Erwachsenen zur Kontrolle der Schmerzen
bei bestimmten Zahnbehandlungen wie Zahnsteinentfernung
und/oder Wurzelglättung und Sondieren angewendet. Eine
Packung Oraqix kostet z. B. 171,97 € und enthält 20 × 1,7 g.
Eine Patrone kostet demnach 8,60 €. Für die Anästhesierung
eines Quadranten benötigt der Zahnarzt eine Patrone. Nun ist
die vergleichbare Oberflächenanästhesie (GOZ-Nr. 0080) mit
3,88 € je Quadrant bei Faktor 2,3 vergütet. Selbst eine Anhebung des Faktors auf 3,5 (= 5,91 €) kann die Ausgaben des
Zahnarztes für das Medikament nicht decken. Hier kann nun
entweder eine andere Analogziffer gewählt werden, die
sowohl Honorar als auch Materialkosten abdeckt (z. B. GOZNr. 2360 Exstirpation der vitalen Pulpa, die mit 14,23 € vergütet wird), oder es wird die andere Gebühr angesetzt und das
Parodontalgel wird als Auslage zusätzlich in Ansatz gebracht.
1. Nach der Art vergleichbar
Dieses Kriterium stellt im Wesentlichen auf das Ziel der Leistung ab oder sie ist vom Behandlungsablauf her der nicht
beschriebenen Leistung verwandt. Dabei ist bei der Wahl der
Analoggebühr insbesondere darauf zu achten, eine Leistung
auszuwählen, die dem gleichen Behandlungsspektrum, also
z. B. den konservierenden Leistungen zuzuordnen ist.
3. Nach dem Zeitaufwand vergleichbar
Schließlich soll auch der Zeitaufwand vergleichbar sein. Der
Zeitaufwand erfordert einen Vergleich der individuell notwendigen Zeit der Leistungserbringung der nicht erfassten Leistung mit dem Zeitaufwand des Zahnarztes für die analog
herangezogene Leistung. In dem genannten Beispiel ist der
Zeitaufwand bei der Verwendung des Dentalgels möglicherweise eher mit dem der Oberflächenanästhesie als mit dem der
Vitalexstirpation vergleichbar, so dass unter dieser Betrachtung
der Wahl der Nr. 0080 GOZ ggf. der Vorzug zu geben wäre.
Der Zahnarzt hat bei der Analogiebewertung und der
Feststellung der Gleichwertigkeit einen Ermessensspielraum.
Da i. d. R. nicht eine bestimmte Analogleistung der erbrachten
Leistung in allen drei Kriterien im gleichen Maße vergleichbar
sein wird, hat der Zahnarzt im Rahmen einer Gesamtbetrachtung seiner Analogberechnung die Leistung zu wählen, die der
zu berechnenden Leistung insgesamt am ehesten entspricht.
Beispiel: Wurzelkanalreparatur (Via-falsa-Verschluss)
Diese Leistung ist in der GOZ nicht enthalten, ebenso wenig in
der GOÄ. Vom Behandlungsziel her ist sie den konservierenden Leistungen zuzuordnen, so dass in diesem Bereich die
entsprechende Analoggebühr zu suchen ist. Denkbar wäre es,
für diese Maßnahme eine Gebühr aus der Endodontie (z. B.
Nr. 2410 oder 2440 analog) anzusetzen.
2. Nach dem Kostenaufwand vergleichbar
Die Analogleistung soll ferner nach dem Kostenaufwand
vergleichbar sein. Der Kostenaufwand vergleicht die Kosten
der Leistungserbringung einschließlich der hier notwendigen Materialien und ggf. des Einsatzes besonders qualifizierten Personals. Dabei ist bei der Betrachtung der Materialkosten zunächst auf die üblichen Praxiskosten abzustellen. Wird für die analog zu berechnende Leistung ein
besonders teures Material verwandt, muss als Analoggebühr entweder eine auch in der Honorarhöhe entsprechende Leistung, die dann die Kosten für das verwendete Material beinhaltet, gesucht oder – wenn dies sinnvoll nicht möglich ist – das Material zusätzlich berechnet werden. Hier
kann der mögliche Einwand der Kostenerstatter, Zahnärzte
Der richtige Weg zur analogen Berechnung
Zunächst suchen Sie in der GOZ nach einer „gleichwertigen“
Leistung, wobei gleichwertig nicht gleichartig bedeutet!
Finden Sie in der GOZ keine „gleichwertige“ Leistung, können Sie eine „gleichwertige“ Leistung aus der GOÄ (für
Zahnärzte geöffneter Bereich) wählen.
Haben Sie die entsprechende gleichwertige Leistung nach
Ihrem Ermessen ausgewählt, sind für die Berechnung
zusätzlich die Bestimmungen des § 10 Abs. 2 und 4 der GOZ
zu beachten.
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31. Jahrgang
ISSN: 0176-7291 (print) / ISSN:
2190-8001 (online)
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Inserentenverzeichnis
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CAMLOG Vertriebs GmbH .......................................................... Seite 43
Dental Online College GmbH ..................................................... Seite 69
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Dürr Dental AG ............................................................ 2. Umschlagseite
Edenta AG .................................................................................... Seite 51
GC Germany GmbH .................................................................... Seite 37
Heraeus Kulzer GmbH ................................................................ Seite 19
Implant Direct Europe GmbH .................................................... Seite 39
IPI GmbH Privatinstitut für Parodontologie
und Implantologie GmbH ........................................................... Seite 41
Johnson & Johnson GmbH .......................................................... Seite 29
Komet Gebr. Brasseler GmbH & Co. KG ...................................... Seite 7
Kuraray Europe GmbH ................................................ 3. Umschlagseite
Philips GmbH ............................................................................... Seite 33
Procter & Gamble GmbH ...................... Seite 9 und 4. Umschlagseite
Straumann GmbH ....................................................................... Seite 35
teamwork media Verlags GmbH ................................................ Seite 61
VDW GmbH ................................................................................. Seite 49
Wrigley GmbH ............................................................................. Seite 45
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