Granit-Küchen

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Granit-Küchen
Hannover
NR. 255 · MITTWOCH, 31. OKTOBER 2012
HANNOVERSCHE ALLGEMEINE ZEITUNG
Ein fragwürdiger Gentleman
D
ie ganze Stadt war auf den Beinen. Seit 66 Jahren hatte sich
kein Herrscher mehr in Hannover sehen lassen; die Landesherren regierten in Personalunion im fernen London. Die Stadt sehnte sich nach königlichem Glanz. Als Georg IV. dann 1821
nach Hannover kam und gleich für drei
Wochen blieb, war das wie die Heimkehr
eines verlorenen Sohnes. Hoch zu Ross
und mit großem Pomp ritt der korpulente 59-Jährige in die Stadt ein, überschwänglich gefeiert mit Kanonensalven, Ehrenjungfrauen und Feuerwerk.
„Hannover’s Mauern fassten kaum die
Gäste / Die wallend strömten zu dem
Völkerfeste“, dichtete ein begeisterter
Zeitzeuge: „Erneuert ist der Glanz der
alten Krone / Hannover huldigt seinem
Königssohne“.
Jetzt steht Georg IV. in Hannover wieder im Mittelpunkt: Zum 250. Geburtstag des 1762 geborenen Monarchen richtet Ministerpräsident David McAllister
heute im Landesmuseum für geladene
Gäste eine Art Festakt aus. Da ehrt nicht
nur ein deutsch-britischer Landesvater
den anderen. Die Veranstaltung soll mit
Historikervorträgen und einem Grußwort von Welfenerbprinz Ernst August
auch auf die große Landesausstellung
zur Ära der Personalunion im Jahr 2014
einstimmen.
McAllister hat beim Bundesfinanzministerium inzwischen auch angeregt,
mit einer Sonderbriefmarke an die Personalunion zu erinnern. Dieses Kapitel
der niedersächsisch-britischen Historie
ist ihm ein Herzensanliegen, und vor so
einem großen Event wie der Landesausstellung muss man Monarchengeburtstage eben feiern, wie sie fallen. Dabei
war der Jubilar eine eher fragwürdige
Figur. In der langen Liste wenig ruhmreicher Welfenherrscher belegt er einen
der vorderen Plätze. Das Urteil vieler
Historiker über ihn fällt vernichtend
aus, seine Vita liest sich wie eine einzige
Chronique scandaleuse.
Georg IV. kommt in London zur Welt;
Hannovers Herrscher sind seit 1714 zugleich Könige von England. Sein Vater,
Georg III., hält den Jungen zeitlebens für
einen Taugenichts und lässt ihn das auch
spüren. Der Sohn verachtet im Gegenzug
das fromme Leben seiner Eltern – und
wird darüber zum rechten Bruder Leichtfuß: „Schürzenjägerei, Sauforgien und
Glücksspiel bestimmten bald den Alltag
des Prinzen“, urteilte die Historikerin
Anna E. Röhrig. Als Georgs bester Freund
gilt der berühmte Beau Brummell, das
Urbild aller Dandys. Dieser empfahl, Stiefel mit Champagner zu polieren, und er
soll oft Stunden zum Ankleiden gebraucht
haben. Auch Georg IV. lag in Modefragen
ganz weit vorn: „Er liebt Kleidung so sehr,
dass es fast wieder geschmacklos ist“, bemerkte die Herzogin von Devonshire einmal etwas pikiert.
„Georg IV. sah sich als ,ersten Gentleman Europas’ und war ein großer Kunstmäzen“, heißt es in der Einladung der
Staatskanzlei zum heutigen Festakt.
Das stimmt. Als sein Vater in geistiger
Umnachtung versank, übernahm er 1811
die Regentschaft – und er erweiterte die
königlichen Kunstsammlungen wie
kaum jemand sonst. Im Seebad Brighton,
wo er sich oft aufhielt, ließ er den Royal
Pavilion wie ein orientalisches Märchenschloss gestalten, und auch Buckingham Palace und Windsor Castle erhielten durch ihn ihre heutige Gestalt.
Georg IV. hatte Sinn für Kunst.
Kunstsinn attestiert man oft solchen
Herrschern, über deren Wirken sich
sonst nichts Gutes sagen lässt. „Politik
hat ihn nie wirklich interessiert“, schrieb
die Historikerin Ulrike Weiß. In London
überwarf Georg sich gleichermaßen mit
Whigs und Tories. Hannover wurde
während seiner Regentschaft zum Königreich erhoben und wuchs beträchtlich. Industrialisierung und Kolonien
machten Großbritannien zur wichtigen
Weltmacht – doch Georgs Anteil an alledem war gering. „Dass weder Volk noch
Land trotz seiner Unzulänglichkeiten
wesentlichen Schaden erlitten, war ein
Zeichen für den politischen Bedeutungsverlust der Krone“, urteilte der Historiker Hans-Georg Aschoff.
Vor 250 Jahren wurde Hannovers König Georg IV. geboren, das Land feiert ihn
heute mit einer Art Festakt – aber warum eigentlich?
Von B ernd H a aSe
„Schürzenjägerei, Sauforgien und Glücksspiel“: Skandale prägten das Leben von Georg IV.
Obwohl der König korpulent war, porträtierte der Maler Thomas Lawrence ihn als ranken, schmucken Herrscher.
Tatsächlich steckte die Monarchie zu
seiner Zeit in einer tiefen Krise: Sein
„Staatswagen Nr. 1“, heute ein Prunkstück im Historischen Museum, beschwört in seiner pompösen Pracht
zwar Macht und Größe vergangener
Tage – doch die Türen der goldenen
Kutsche lassen sich nur schwer von außen öffnen. Aufständische sollten die
Insassen nicht herauszerren können.
Georg IV. war beileibe nicht nur feinsinniger Bohemien und geistvoller Ästhet. Majestät neigte auch zur Fettleibigkeit – und zu Frauengeschichten,
die Empörung auslösten und die ihn eigentlich die Krone hätten kosten müssen. Mit 22 Jahren lernt er in der Oper
Maria Anne Fitzherbert kennen – und
ist hingerissen. Mit Liebesbriefen bedrängt er die Witwe, schließlich inszeniert er sogar einen Selbstmordversuch: Blutverschmiert ringt er ihr das
Versprechen ab, ihn zu heiraten. Am
Ende gibt sie nach. In ihrem Wohnzimmer gibt sie ihm in aller Heimlichkeit
ihr Jawort. Ein mehrfacher Gesetzesbruch: Erstens hatte der König der Ehe
nicht zugestimmt. Zweitens ist die Fitz-
herbert nicht standesgemäß. Und drittens ist sie katholisch. Die Ehe, die das
Zeug zu einer Staatsaffäre hat, bleibt
„geheim“ – was bedeutet, dass ganz
London sich darüber das Maul zerreißt.
In seiner Verschwendungssucht allerdings türmt Georg so immense
Schulden an, dass er am Ende nur noch
einen Ausweg sieht: die Ehe, diesmal
mit einer reichen Frau aus gutem Haus.
Obwohl schon verheiratet, heiratet er
im Jahr 1794 Caroline von Braunschweig-Wolfenbüttel, eine Frau von
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nac hg e fr agt
„Schwacher Welfenherrscher“
Und wie urteilen Sie über Georg IV.?
Die deutsche Geschichtsschreibung hat
sich wenig mit ihm befasst, in der britischen galt er lange als umstritten. Sein
Vater, Georg III., trat eher bürgerlich
auf und lebte moralisch untadelig. Umso
gravierender erschienen die Skandale
Veranstaltung an
der Yukon Bay
Verbotene Liebe: Georgs heimliche Ehe mit
der Katholikin Maria Anne Fitzherbert (oben)
war gegen das Gesetz, die offizielle Ehe mit
Caroline von Braunschweig-Wolfenbüttel (unten) geriet zum Fiasko.
Hang zum
Pompösen:
Georgs
„Staatswagen Nr. 1“ im
Historischen
Museum
Hannover.
Herr Professor Aschoff, das Land ehrt
Georg IV. mit einer Art Festakt. Ist das
seiner Person angemessen?
Mit Arnd Reitemeier und Thomas
Schwark werden dabei im Landesmuseum zwei renommierte Historiker Vorträge halten, die den König sicherlich
angemessen beurteilen werden. Die
Veranstaltung hat wohl auch den Zweck,
auf die Landesausstellung zur Epoche
der Personalunion im Jahr 2014 hinzuweisen.
Handwerk
wirbt um
Schulabgänger
Steiner (2), Archiv (2), Historisches Museum
Von S imon B enn e
Hans-Georg
Aschoff,
Historiker
an der
Leibniz
Universität
und die Verschwendungssucht von
Georg IV. Politisch ging von ihm wenig
Initiative aus, doch immerhin hatte er in
London und Hannover ganz brauchbare
Minister. Er war wohl einer der
schwächsten Welfenherrscher auf Englands Thron. Salopp gesagt: Wenn es
ihn nicht gegeben hätte, wäre das auch
nicht weiter schlimm gewesen.
Gibt es denn gar nichts Positives über
ihn zu sagen?
Immerhin war er ein Trendsetter in Modefragen, hatte echtes Interesse an
Kunst und Literatur, Architektur und
Möbeldesign. Er schuf Grundlagen für
die heutige Nationalgalerie und für den
Stadtausbau des Londoner Westens. Ein
großes Thema seiner Zeit war die Emanzipation der Katholiken in Großbritannien, die er anfangs – ebenso wie sein
Vater – bekämpfte. Als der Druck
wuchs, gab er seinen Widerstand jedoch
auf, und 1829 kam es zu einer gewissen
Gleichstellung. Er ließ sich also auch in
dieser Frage eher treiben, als selbst zu
agieren. Unterm Strich war er wohl ein
besserer Innenarchitekt als ein König.
Interview: Simon Benne
eher schlichtem Äußeren und bodenständigem Charakter.
Ihre Ehe mit dem Schöngeist gerät
zum Desaster, neben dem sich die Beziehung von Prinz Charles und Lady Di
ausnimmt wie eine Everlasting Love
Story. Als Georg seine Braut zum ersten
Mal sieht, verlangt er lautstark nach einem Brandy. Die Hochzeitsnacht soll er
im Kamin des Brautgemachs verschlafen haben, in den er betrunken gestürzt
war. Bald leben die beiden getrennt. Er
entzieht ihr die gemeinsame Tochter und
klagt sie vor dem Oberhaus des Ehebruchs an, um die Scheidung durchzusetzen. Sie kontert mit bitterem Humor:
Der einzige Ehebruch, den sie begangen
habe, sei der mit dem Gatten von Mrs.
Fitzherbert gewesen. Er selbst hingegen
hat eine Affäre nach der anderen.
Nach dem Tod seines Vaters wird
Georg 1821 König. Die Krönungszeremonie ist eine der prunkvollsten, die
England je gesehen hat. Als aber Caroline naht, lässt er die Türen der Westminster Abbey schließen und sperrt sie
aus – zur Freude der feixenden Volksmenge. Als Caroline bald darauf stirbt,
wird sie nicht in London bestattet, sondern in Braunschweig. Georg selbst, gezeichnet von Gicht und vom ausschweifenden Lebensstil, stirbt 1830 in Windsor Castle mit 67 Jahren.
Nachrufe sind nicht das ehrlichste aller literarischen Genres; sie lügen oft
noch den gröbsten Querulanten zum unkonventionellen Querdenker um. Die
„Times“ jedoch fand nach Georgs Ableben deutliche Worte: „Nie“, schrieb sie,
„wurde ein Mensch weniger von seinen
Mitmenschen betrauert als dieser verstorbene König.“
Schulabgänger, die mit einem Beruf im
Handwerk oder einem dualen Studiengang in diesem Bereich liebäugeln, sollten ihr Augenmerk auf den kommenden
Mittwoch, 7. November, 18 bis 21 Uhr, legen. Dann findet in der sogenannten Market Hall an der Yukon Bay im Zoo Hannover die fünfte Auflage der Veranstaltung mit dem Kunstnamen job@tachandwerk statt, einer Mischung aus
Bühnenprogramm und Informationsabend. Angeboten wird sie von der Berufsberatung der Arbeitsagentur sowie
der Beschäftigungsförderung der Region
Hannover. Als Kooperationspartner ist
der Landesverband Niedersachsen des
Vereins Deutscher Ingenieure (VDI) mit
im Boot.
„Bis kurz vor dem Schulabschluss wissen viele Schüler noch nicht, was sie werden wollen“, sagt Uwe Groth, Landesvorsitzender des VDI. Künftig würden Fachkräfte im technischen Bereich fehlen,
und davon sei auch das Handwerk betroffen: „Es nutzt zunehmend modernste
Technologien“, sagt Groth.
Die Veranstaltung im Zoo ist keine Berufsfachmesse, sondern dient zunächst
der beruflichen Orientierung. Damit es
lockerer zugeht, wird zunächst die Band
„GetSet“ auftreten. Außerdem führt die
Moderatorin Carola Schede vom NDR
Interviews mit Experten. Nach einer Imbisspause können sich die Teilnehmer
bei Firmen- und Verbandsvertretern an
Stehtischen Tipps und Informationen
holen.
Wegen der begrenzten Platzkapazität
ist eine Anmeldung erforderlich.Wer mitmachen will, kann sich entweder telefonisch unter (05 11) 16 97 99 33 oder unter
der Mailadresse vdi-niedersachsen@vdi.
de einen Platz sichern. Es gilt das Windhundprinzip – wer zuerst kommt, mahlt
zuerst.
Musicalstar singt
am Sonntag für
Stadtsportbund
Von T oBi aS m orcHn er
Noch vor wenigen Tagen stand Hannovers Musicalstar Maricel bei ihrem Halloweenkonzert mit Geistern und Vampiren auf einer Bühne. Am Sonntag ist sie
erneut in ihrer Heimatstadt zu sehen diesmal für einen guten Zweck. Gemeinsam mit dem Polizeiorchester Niedersachsen unter der Leitung von Thomas
Boger tritt die Sängerin zugunsten des
Jugend-Sport-Netzwerks des Stadtsportbundes auf. Musikalisch spannen sie den
Bogen von klassischen Kompositionen
unter anderem von Jacques Offenbach bis
hin zu Auszügen aus dem Queen-Musical
„We Will Rock You“. Mit dem Erlös des
Konzerts, das um 19 Uhr im Großen Sendesaal des NDR beginnt, sollen neue
Sportangebote für Jugendliche in der
Südstadt und im Sahlkamp finanziert
werden. Geplant ist unter anderem ein
großes Sportfest in der Südstadt und neue
Inline-Skating-Kurse.
Das
JugendSport-Netzwerk besteht seit 2008. „Durch
die Vernetzung von Vereinen und Sozialarbeit versuchen wir, Jugendliche, die
sonst auf der Straße sitzen und nicht wissen, was sie tun sollen, zu regelmäßigem
Sport zu bewegen“, erklärt Rita Girschikofsky, die Präsidentin des Stadtsportbundes. Sängerin Maricel freut sich ganz
besonders auf ihren zweiten Auftritt vor
heimischem Publikum. „Ich wollte schon
lange etwas in Hannover machen, bisher
hat das nicht geklappt, weil ich so viel unterwegs war“, sagt sie. Die Karten für das
Benefizkonzert gibt es an der Abendkasse. Sie kosten 18 Euro für Erwachsene.
Schüler und Studenten zahlen einen ermäßigten Preis von 8 Euro.
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