Lebenswelt und Milieus der Menschen mit

Transcription

Lebenswelt und Milieus der Menschen mit
„Lebenswelten und Milieus der Menschen mit
Migrationshintergrund in Deutschland“
Kernergebnisse
Repräsentativuntersuchung
„Lebenswelten und Milieus der Menschen mit
Migrationshintergrund in Deutschland und NRW“
inkl. Special Kunst und Kultur
im Auftrag von
Düsseldorf, 2009
1
„Lebenswelten und Milieus der Menschen mit
Migrationshintergrund in Deutschland“
Zusammenfassung allgemeine Ergebnisse










Repräsentative Studie
8 verschiedene Migrantenmilieus mit unterschiedlichen Lebensmustern
Gemeinsame Lebensmuster bestimmen Milieus, nicht die Herkunftskultur
Religiöse Traditionen werden überschätzt
Integrationsbarrieren in unterschichtigen Milieus ( Bildung, soz. Status, Einkommen,
kulturelle Teilhabe)
Ressourcen der Migranten werden unterschätzt
Selbstverständnis als Teil der multi-ethnischen deutschen Gesellschaft/ bi-kulturelles
Selbstbewusstsein
Integration ist bildungsabhängig
Beherrschung der deutschen Sprache ist wichtiger Integrationsfaktor
Bereitschaft zur Leistung ist stärker ausgeprägt
2
„Lebenswelten und Milieus der Menschen mit
Migrationshintergrund in Deutschland“
Zusammenfassung – Ergebnisse im Special Kunst und Kultur (1/2)

Kulturnutzung abhängig von
 Bildung
 Einstellung
 sozialer Lage
 und Herkunftsraum ( Großstadt vs Ländlicher Raum)
 nicht von der Herkunftskultur

Fünf grundsätzliche Einstellungsfaktoren für Kulturnutzung
1. Kulturkompetenz als Erfolgsfaktor (69 %)
2. Erlebte Zugangsbarrieren (43 %)
3. Affinität zu Kunst und Kultur (40 %)
4. Antikonventionalismus (37 %)
5. Festhalten an der Herkunftskultur (22 %)
3
„Lebenswelten und Milieus der Menschen mit
Migrationshintergrund in Deutschland“
Zusammenfassung – Ergebnisse im Special Kunst und Kultur (2/2)

Unabhängig vom Milieu hat kulturelle Bildung hohe Priorität

Ein Drittel der Kinder und Jugendlichen nutzt öffentliche Bibliotheken

Nutzung von Kulturveranstaltung in ethnischen kulturellen Zentren: nur 23 %

Wichtigste Informationsquellen: Empfehlungen von Freunden und Bekannten,
Plakate und Tageszeitungen

Knapp die Hälfte kennen das Angebot in ihrer Stadt nicht

Ausgaben für Kulturnutzung gering ( 28% : 0 Euro, 1/3 bis 50 Euro)
4
„Lebenswelten und Milieus der Menschen mit
Migrationshintergrund in Deutschland“
Inhalt
Untersuchungsdesign
Milieus der Menschen mit Migrationshintergrund in Deutschland und NRW“
Kunst und Kultur: Einstellungen, Präferenzen und Nutzung
Rahmenbedingungen für Kulturnutzung
Kulturelle Bildung
Kulturnutzung nach Milieus
Ausblick Interkultur-Forschung
5
„Lebenswelten und Milieus der Menschen mit
Migrationshintergrund in Deutschland“
Interkultur-Forschung in Nordrhein-Westfalen
Ausgangsfragestellungen:
 Welche kulturellen Präferenzen und Gewohnheiten haben Menschen mit
Migrationshintergrund?
 Mit welchen Angeboten und Marketingmaßnahmen können Kulturanbieter dieses
Zielpublikum erfolgreich ansprechen?
Bestandsaufnahme Interkultur-Forschung in NRW, 2006,
Repräsentative Pilotstudie zum Thema „Kulturelle Vielfalt in Dortmund“
Repräsentativuntersuchung zu Milieus von Menschen
mit Migrationshintergrund in Deutschland und Nordrhein-Westfalen
6
„Lebenswelten und Milieus der Menschen mit
Migrationshintergrund in Deutschland“
Untersuchungsdesign
•
Ziele
•
•
•
Methode
•
•
Identifikation von Lebenswelten und Lebensstilen von Menschen mit Migrationshintergrund in
Deutschland
Milieus fassen Menschen zusammen, die sich in Lebensauffassung und Lebensweise ähneln
(Grundorientierung, Werte, Lebensstil, soziale Lage)
Ganzheitliches Verstehen der Menschen, ihres Alltagsbewusstseins und Alltagshandelns,
grundlegender Werte, Lebensziele, Wünsche, Träume und Zukunftserwartungen
Repräsentative Stichprobe: N = 2.072 Menschen mit Migrationshintergrund ab 14 Jahren in
Deutschland; Feldzeit: 22.6.2008 bis 8.8.2008; Stichprobe für NRW N = 574
Persönlich-mündliche Interviews (PAPI), ca. 2 Stunden Dauer
Fragebögen in 8 Sprachen: Deutsch, Russisch, Türkisch, Polnisch, Englisch, Spanisch,
Italienisch, Serbokroatisch
Auftraggeber
7
„Lebenswelten und Milieus der Menschen mit
Migrationshintergrund in Deutschland“
Themenkatalog
Lebenswelt/ Migration
 Sinus-Milieuindikatoren
 Freizeitinteressen
 Mediennutzung
 Religionszugehörigkeit
 Staatsangehörigkeit,
Geburtsland
 Zuwanderung
 Einbürgerungsabsicht
 Sprachkompetenzen
 Bindung an Deutschland
 Netzwerke
Sozialstatistik/ Hintergrund
Kundenspezifische Teile
 Alter, Geschlecht,
Haushaltsgröße
 Familienstand,
Lebenssituation
 Berufstätigkeit,
Berufsgruppe
 Schulabschluss, Schul- /
Berufsausbildung
 Persönliches und
Haushaltsnettoeinkommen
 Haushaltsausstattung
 Immobilien, Kredite
 Parteisympathie
 Wohnen
 Bildung und Weiterbildung
 Politikeinstellung
 Geschlechtsrollenbilder,
Gleichstellung,
Heiratsverhalten
 Kindererziehung
 Nutzung Geldinstitute
 Mediennutzung
 Kunst
und Kultur
Kunst und Kultur
 Einstellungen zu Kunst
und Kultur
 Kulturelle Präferenzen
und Gewohnheiten
 Informations- und
Nutzungsverhalten
 Kulturelle Bildung
8
„Lebenswelten und Milieus der Menschen mit
Migrationshintergrund in Deutschland“
Definition: Menschen mit Migrationshintergrund
Zielgruppe für das Projekt sind Menschen mit Migrationshintergrund.
Diese Personengruppe wird wie folgt definiert:
Menschen mit ausländischer Staatsangehörigkeit oder
ca. 47% bundesweit
Menschen, die seit 1950 zugewandert sind oder
ca. 32% bundesweit
Menschen mit mindestens einem seit 1960
zugewanderten oder ausländischen Elternteil.
Menschen mit
Migrationshintergrund
Anteil in NRW:
23 %;
bundesweit 18,6 % *
ca. 21% bundesweit
* Quelle: Mikrozensus 2005
9
„Lebenswelten und Milieus der Menschen mit
Migrationshintergrund in Deutschland“
Inhalt
Untersuchungsdesign
Milieus der Menschen mit Migrationshintergrund in Deutschland und NRW
Kunst und Kultur: Einstellungen, Präferenzen und Nutzung
Rahmenbedingungen für Kulturnutzung
Kulturelle Bildung
Kulturnutzung nach Milieus
Ausblick Interkultur-Forschung
10
„Lebenswelten und Milieus der Menschen mit
Migrationshintergrund in Deutschland“
Menschen mit Migrationshintergrund in Deutschland
Herkunftsregion bzw. Herkunftsregion der Eltern
in %
21
Ex-Sowjetunion
19
Türkei
12
Südeuropa
11
Polen
10
Ex-Jugoslawien
9
Land in Asien
Andere EU-Länder
6
Andere osteuropäische
Länder
6
Land in Amerika
3
Land in Afrika
3
1
Andere Länder
* N = 2072
0
20
40
60
80
100
11
„Lebenswelten und Milieus der Menschen mit
Migrationshintergrund in Deutschland“
Die Dimension Grundorientierung bei Menschen mit Migrationshintergrund
Der langfristige Wandel von Werten und Lebensstilen
 Traditionelle Werte
und religiöser
Dogmatismus
(oft: islamisch)
 Selbstverständnis als
(dauerhafter) "Gast" –
auf niedrigem Integrationsniveau
 Soziale und kulturelle
Entwurzelung,
materialistische
Ersatzwerte
 Patriarchalisches
Weltbild, überkommene Familienwerte und Zwangsnormen
 Traditionelle Pflichtund Akzeptanzwerte,
Sparsamkeit, Bescheidenheit
 Streben nach Besitz
und Status, Konsum
und Genuss
 Rigide-konventionalistischer Lebensstil,
strenge Moral
 Kulturelle Enklave,
keine Integrationsbereitschaft
 Materielle Sicherheit,
bescheidener Wohl-stand
als Lebensziel
 Festhalten an den Traditionen und Gebräuchen
des Herkunftslandes, aber
Respektieren der
deutschen Mehrheitskultur
AI
AII
Vormoderne
Tradition
Ethnische
Tradition
Tradition
 Bemühen um
soziale Akzeptanz und
Anpassung,
Aufstiegsorientierung
 Individualisierung
der Überzeugun-gen
und Lebensstile,
Selbstverwirklichung als
zentraler Wert
 Kritische Auseinandersetzung mit
der Herkunftskultur
 Streben nach
Aufklärung und
Emanzipation
 Bi-kulturelle
Orientierung
BI
Konsum-Materialismus
BII
Individualisierung
Modernisierung
 Aufhebung kultureller Identitäten
und GruppenZugehörigkeiten
 Unsicherheit als
Grunderfahrung,
Sinnsuche
 Postmodernes
Werte- Patchwork,
Flexibilität und
Mobilität
 Multikulturelle
Identifikation,
Subkultur-Bildung
C
Multi-Optionalität
Neuidentifikation
12
„Lebenswelten und Milieus der Menschen mit
Migrationshintergrund in Deutschland“
Die Milieus der Menschen mit Migrationshintergrund
hoch
1
B12
Intellektuellkosmopolitisches
Milieu
AB12
mittel
Statusorientiertes
Milieu
11%
BC2
12%
2
Multikulturelles
Performermilieu
13%
B23
Adaptives
Bürgerliches Milieu
16%
AB3
niedrig
3
A3
16%
Religiösverwurzeltes
Milieu
AI
Vormoderne
Tradition
Konservativreligiös,
strenge, rigide
Grund- Wertvorstellungen,
orientierung kulturelle Enklave
Hedonistischsubkulturelles
Milieu
B3
15%
Entwurzeltes
Milieu
7%
Soziale
Lage
BC3
Traditionelles
Arbeitermilieu
AII
9%
BI
© Sinus Sociovision 2008
BII
C
Ethnische Tradition
Konsum-Materialismus
Individualisierung
Multi-Optionalität
Pflicht- und Akzeptanzwerte,
materielle Sicherheit,
traditionelle Moral
Status, Besitz, Konsum,
Aufstiegsorientierung,
soziale Akzeptanz und
Anpassung
Selbstverwirklichung,
Leistung, Genuss,
bi-kulturelle Ambivalenz
und Kulturkritik
Postmodernes WertePatchwork, Sinnsuche,
multikulturelle
Identifikation
Tradition
Modernisierung
Neuidentifikation
13
„Lebenswelten und Milieus der Menschen mit
Migrationshintergrund in Deutschland“
x% : Deutschland
y% : NRW
Verteilung der Migranten-Milieus in Deutschland vs. NRW
in %
hoch
1
B12
Intellektuellkosmopolitisches
Milieu
AB12
11
Statusorientiertes
Milieu
mittel
12
2
13
15
BC2
Multikulturelles
Performermilieu
15
13
B23
Adaptives
Integrationsmilieu
16
AB3
niedrig
3
Soziale
Lage
BC3
Traditionelles
Arbeitermilieu
A3
Religiösverwurzeltes
Milieu
7
18
16
15
AI
Konservativreligiös,
strenge,rigide
Grund- Wertvorstellungen,
orientierung kulturelle Enklave
B3
15
Entwurzeltes
Milieu
8
Archaische
Tradition
Hedonistischsubkulturelles
Milieu
4
9
AII
BI
11
© Sinus Sociovision 2008
BII
C
Ethnische Tradition
Konsum-Materialismus
Individualisierung
Multi-Optionalität
Pflicht- und Akzeptanzwerte, materielle Sicherheit, traditionelle Moral
Status, Besitz, Konsum,
Aufstiegsorientierung,
soziale Akzeptanz und
Anpassung
Selbstverwirklichung,
Leistung, Genuss,
bi-kulturelle Ambivalenz
Postmodernes WertePatchwork, Sinnsuche,
multikulturelle
Identifikation
Tradition
Modernisierung
Neuidentifikation
14
„Lebenswelten und Milieus der Menschen mit
Migrationshintergrund in Deutschland“
Vergleich der Migranten-Milieus vs. Gesamtbevölkerung
Oberschicht /
Obere
Mittelschicht
Etablierte
1
Konservative
Statusorientiertes Milieu
Multikulturelles
Performermilieu
Postmaterielle
Moderne
Bürgerliche Mitte
Mittlere
Mittelschicht
2
Traditionsverwurzelte
Untere
Mittelschicht /
Unterschicht
Intellektuell- Performer
kosmopolitisches
Milieu
3
Adaptives
DDRBürgerliches
Nostalgische
DDRNostalgische Milieu
Experimentalisten
ieu
l
i
h
M
Traditionelles
isc les
t
Traditionelles
is e l
Arbeitermilieu
on ltur
Arbeitermilieu KonsumHedonisten
d
e
u
Materialisten H bk
Religiössu
verwurzeltes
Entwurzeltes Milieu
Milieu
© Sinus Sociovision 2008
Soziale
Lage
Grundorientierung
A
Traditionelle Werte
Pflichterfüllung, Ordnung
B
C
Modernisierung
Neuorientierung
Individualisierung, Selbstverwirklichung, Genuss
Multi-Optionalität, Experimentierfreude, Leben in Paradoxien
15
„Lebenswelten und Milieus der Menschen mit
Migrationshintergrund in Deutschland“
Inhalt
Untersuchungsdesign
Milieus der Menschen mit Migrationshintergrund in Deutschland und NRW“
Kunst und Kultur: Einstellungen, Präferenzen und Nutzung
Rahmenbedingungen für Kulturnutzung
Kulturelle Bildung
Kulturnutzung nach Milieus
Ausblick Interkultur-Forschung
16
„Lebenswelten und Milieus der Menschen mit
Migrationshintergrund in Deutschland“
Einstellungen zu Kunst und Kultur (1/4)
in %
Musik- und Kunstunterricht in der Schule halte
ich für wichtig, damit die Kinder etwas über die
deutsche Kultur erfahren
73
75
68
67
Musik- und Kunstunterricht in der Schule gehört
zur Allgemeinbildung und vergrößert die
Chancen der Kinder im Berufsleben
66
Kunst- und Kulturangebote wie Theater, Oper,
Konzerte sind mir zu teuer
62
Bei Kunst und Kultur habe ich keine speziellen
Vorlieben
62
65
Alle Befragte
Befragte in NRW
56
Bei Kunst und Kultur gefallen mir harmonische
Produktionen am besten
52
51
54
Das Angebot etablierter Kulturbetriebe (Theater,
Oper, Museen) interessiert mich nicht
0
Basis: Alle Befragte N = 2.072; Befragte in NRW N = 574
20
40
60
80
100
Top-2-Boxes einer 4er-Skala von
"stimmt ganz genau„ bis "stimmt überhaupt nicht"
17
„Lebenswelten und Milieus der Menschen mit
Migrationshintergrund in Deutschland“
Einstellungen zu Kunst und Kultur (2/4)
in %
Kunst- und Kulturangebote wie Theater,
Museen oder Oper sind eher etwas für
Höhergestellte
49
49
Von Kunst und Kultur möchte ich mich
verzaubern lassen, in eine andere Welt
eintauchen
49
52
44
44
Ich habe keine Ahnung, welche Kunstund Kulturangebote es in meiner Stadt /
Gemeinde gibt
Alle Befragte
Befragte in NRW
44
43
Ich bin neugierig auf Kunst und Kultur,
die mir andere Kulturen näher bringt
42
42
Ich glaube, Kunst und Kultur ist für die
Entwicklung meiner Persönlichkeit ganz
wichtig
40
41
Kunst und Kultur - das ist für mich eine fremde
Welt
0
Basis: Alle Befragte N = 2.072; Befragte in NRW, N = 574
20
40
60
80
100
Top-2-Boxes einer 4er-Skala von
"stimmt ganz genau„ bis "stimmt überhaupt nicht"
18
„Lebenswelten und Milieus der Menschen mit
Migrationshintergrund in Deutschland“
Einstellungen zu Kunst und Kultur (3/4)
in %
Bei Kunst und Kultur muss man alles was es
gibt mal ausprobieren
40
37
Es sollte mehr kulturelle Vielfalt in meiner
Stadt / Gemeinde geben
39
35
Es gibt zu wenig Kulturangebote
für Zugewanderte
36
Alle Befragte
28
In deutschen Kultureinrichtungen fühle ich
mich immer als Außenseiter
Befragte in NRW
33
29
Der Besuch von Kulturveranstaltungen ist
wichtig, damit man im Bekannten- und
Kollegenkreis mitreden kann
Signifikanter
Unterschied
30
24
30
28
Kunst und Kultur haben in meinem Leben
einen hohen Stellenwert
0
Basis: Alle Befragte N = 2.072; Befragte in NRW n = 574
20
40
60
80
100
Top-2-Boxes einer 4er-Skala von
"stimmt ganz genau„ bis "stimmt überhaupt nicht"
19
„Lebenswelten und Milieus der Menschen mit
Migrationshintergrund in Deutschland“
Einstellungen zu Kunst und Kultur (4/4)
in %
29
Das deutsche Kulturangebot empfinde ich als
„kalt“
25
Kulturangebote von Migrantenselbstorganisationen interessieren mich sehr
28
24
Kunst und Kultur muss frech sein und
provozieren
26
27
Befragte in NRW
26
Signifikanter
Unterschied
Bei deutschen Kulturveranstaltungen ist die
Sprache für mich schwer zu verstehen
20
21
Kulturangebote mit religiösem Bezug
interessieren mich besonders
15
0
Basis: Alle Befragte N = 2.072
Befragte in NRW N = 574
Alle Befragte
20
40
60
80
100
Top-2-Boxes einer 4er-Skala von
"stimmt ganz genau„ bis "stimmt überhaupt nicht"
20
„Lebenswelten und Milieus der Menschen mit
Migrationshintergrund in Deutschland“
Zufriedenheit mit dem Kulturangebot vor Ort
Gesamt
NRW
in %
Unzufrieden /
sehr unzufrieden
Sehr
zufrieden
7
Unzufrieden /
sehr unzufrieden
10
9
Teils / teils
Teils / teils
Sehr
zufrieden
36
13
34
45
44
Zufrieden
Zufrieden
Basis: Alle Befragte N = 2.072;
Befragte in NRW N = 574
Frage: Ganz generell: wie zufrieden sind Sie insgesamt mit
dem Kulturangebot in Ihrer Stadt bzw. Ihrer Gemeinde?
21
„Lebenswelten und Milieus der Menschen mit
Migrationshintergrund in Deutschland“
Inhalt
Untersuchungsdesign
Milieus der Menschen mit Migrationshintergrund in Deutschland und NRW“
Kunst und Kultur: Einstellungen, Präferenzen und Nutzung
Rahmenbedingungen für Kulturnutzung
Kulturelle Bildung
Kulturnutzung nach Milieus
Ausblick Interkultur-Forschung
22
„Lebenswelten und Milieus der Menschen mit
Migrationshintergrund in Deutschland“
NRW
NRW
Kultur-Veranstaltungen: Genutzte Informationsquellen (1/2)
in %
Häufig / gelegentlich
genutzte Informationsquellen
Gespräche mit
Freunden / Bekannten
67
Tageszeitung
43
Plakate
38
Anzeigenblätter / Kostenlose
Stadt-, Regionalzeitungen
36
31
Radio
29
Fernsehen
N = 574
Die Informationsquellen werden
überwiegend auf Deutsch genutzt;
lediglich bei Gespräche mit Freunden/
Verwandten ist der KommunikationsAnteil „in einer anderen Sprache“
bzw. „gleich viel auf Deutsch und
andere Sprache“ höher.
0
20
40
60
80
100
Top-2-Boxes einer 4er-Häufigkeitsskala:
"häufig" / "gelegentlich" genutzt
23
„Lebenswelten und Milieus der Menschen mit
Migrationshintergrund in Deutschland“
NRW
NRW
Kultur-Veranstaltungen: Genutzte Informationsquellen (2/2)
in %
Häufig / gelegentlich
genutzte Informationsquellen
Stadtmagazine
34
Internet
28
Prospekte / Spielpläne der
Kultureinrichtungen,
Veranstalter
27
Flyer
20
Aushänge in Kneipen,
Restaurants usw.
17
E-Mail-Newsletter
9
Sonstiges
9
N = 574
Die Informationsquellen werden
überwiegend auf
Deutsch genutzt.
0
20
40
60
80
100
Top-2-Boxes einer 4er-Häufigkeitsskala:
"häufig" / "gelegentlich" genutzt
24
„Lebenswelten und Milieus der Menschen mit
Migrationshintergrund in Deutschland“
NRW
NRW
Ausgaben für Kulturveranstaltungen
in %
Über 100 Euro
Nichts ausgegeben
18
50 bis 100 Euro
28
18
34
Bis 50 Euro
N = 574
Frage: Wenn Sie an die letzten 6 Monate denken: Wie viel Geld haben Sie persönlich insgesamt für
Kulturveranstaltungen ausgegeben? (Listenvorgabe)
25
„Lebenswelten und Milieus der Menschen mit
Migrationshintergrund in Deutschland“
Inhalt
Untersuchungsdesign
Milieus der Menschen mit Migrationshintergrund in Deutschland und NRW“
Kunst und Kultur: Einstellungen, Präferenzen und Nutzung
Rahmenbedingungen für Kulturnutzung
Kulturelle Bildung
Kulturnutzung nach Milieus
Ausblick Interkultur-Forschung
26
„Lebenswelten und Milieus der Menschen mit
Migrationshintergrund in Deutschland“
Gesamt
Gesamt
Kinder von 3 bis 5 Jahren: Freizeitaktivitäten
in %
Regelmäßige Teilnahme…
Sport
48
Frühkindliche
Musikerziehung
18
Malkurse für Kinder
18
0
Basis: Befragte mit Kindern von 3 bis 5 Jahren
im Haushalt, N = 199
20
40
60
80
100
Listenvorgabe (Mehrfachnennungen)
27
„Lebenswelten und Milieus der Menschen mit
Migrationshintergrund in Deutschland“
Gesamt
Gesamt
Kinder von 6 bis 15 Jahren: Kreative Freizeitaktivitäten
in %
Mindestens ein Mal pro Monat…
Kreatives Basteln / Gestalten
24
Ein Musikinstrument spielen
23
Malen / Skulpturen machen
22
Tanzen, z. B. Ballet / Jazztanz /
Folklore / Hip-Hop etc.
19
Singen (z. B. im Chor)
16
Fotografieren / Filmen
12
Schreiben von Geschichten /
Artikeln / Gedichten
7
Theater spielen
6
0
Basis: Befragte mit Kindern von 6 bis 15 Jahren
im Haushalt, N = 502
20
40
60
80
100
Listenvorgabe (Mehrfachnennungen)
Mehrfachnennungen
28
„Lebenswelten und Milieus der Menschen mit
Migrationshintergrund in Deutschland“
6 bis 15jährige: Nutzung von öffentlichen Bibliotheken
in %
Öffentliche Bibliothek
der Stadt / Gemeinde
34
Deutschland
NRW
37
0
Basis: Befragte mit Kindern von 6 bis 15 Jahren im Haushalt:
Deutschland, n = 502; NRW, n = 142
20
40
60
80
100
In den letzten 6 Monaten mindestens ein Mal besucht
29
„Lebenswelten und Milieus der Menschen mit
Migrationshintergrund in Deutschland“
Inhalt
Untersuchungsdesign
Milieus der Menschen mit Migrationshintergrund in Deutschland und NRW“
Kunst und Kultur: Einstellungen, Präferenzen und Nutzung
Rahmenbedingungen für Kulturnutzung
Kulturelle Bildung
Kulturnutzung nach Milieus
Ausblick Interkultur-Forschung
30
„Lebenswelten und Milieus der Menschen mit
Migrationshintergrund in Deutschland“
Adaptives Bürgerliches Milieu
16 % bundesweit
18 % NRW
Die pragmatische moderne Mitte der Menschen mit
Migrationshintergrund, die nach sozialer Integration und einem
harmonischen Leben in gesicherten Verhältnissen strebt
 Geordnete Verhältnisse, finanzielle Absicherung
 Lebensqualität, Komfort, gemütliches Zuhause
 Harmonische Familie,
 Optimismus und Zufriedenheit
 Soziale Integration
 Leistungs- und Anpassungsbereitschaft
 Erfolg, Aufstieg, Etablierung
 Pragmatismus, Sparsamkeit
31
„Lebenswelten und Milieus der Menschen mit
Migrationshintergrund in Deutschland“
Adaptives Bürgerliches Milieu - Soziodemografisches Profil
Lebenssituation




Mittleres Bildungsniveau: Haupt- oder Realschule, bzw. vergleichbare ausländische
Schulabschlüsse; höchster Anteil von Personen mit abgeschlossener Berufsausbildung im
Milieuvergleich: 72% (Gesamt: 56%)
36% sind in Deutschland zur Schule gegangen (Gesamt: 32%)


Überwiegend voll berufstätig: 56% (Gesamt: 46%) durchschnittlicher Selbständigenanteil
Mittlere und qualifizierte Angestellte sowie Facharbeiter sind überrepräsentiert

Mittlere Einkommensklassen, Schwerpunkt: 2000 € bis unter 4.000 € monatliches
Haushaltsnettoeinkommen; überdurchschnittlicher Doppelverdieneranteil
32% haben Wohneigentum (Gesamt: 27%) – vor allem in Deutschland; leicht
überdurchschnittliche Kreditaufnahme (Baufinanzierungen)
Bildung
Beruf
Finanzielle
Situation
Mittlere Altersgruppen zwischen 30 und 60 Jahren;
ausgeglichenes Geschlechterverhältnis: je 50% Frauen und Männer
Überwiegend verheiratet mit Kindern; 3-Personen-Haushalte sind überrepräsentiert

32
„Lebenswelten und Milieus der Menschen mit
Migrationshintergrund in Deutschland“
Adaptives Bürgerliches Milieu - Nutzung von Kunst & Kultur

Kulturelle
Präferenzen



Aufgeschlossene, undogmatische Einstellung zu Kunst und Kultur – ohne ausgeprägte
thematische und stilistische Schwerpunkte (traditionell und modern, deutsch und
heimatkulturell, anspruchsvoll und trivial)
Vorliebe für harmonische, positiv stimmende Produktionen, insbesondere bei den Frauen
des Milieus ausgeprägtes Bedürfnis nach Romantik, Escape, "Making Magic" (sich
verzaubern lassen, Eintauchen in fremde Welten)
Große kulturelle Neugier; Wunsch, andere Kulturen und Lebensformen kennen zu lernen
Hohes Interesse für interkulturelle Events und Veranstaltungen
33
„Lebenswelten und Milieus der Menschen mit
Migrationshintergrund in Deutschland“
Adaptives Bürgerliches Milieu - Nutzung von Kunst & Kultur


Kulturnutzung

Kulturelle
Bildung

Nutzung von (hoch-) kulturellenAngeboten, allerdings ohne bildungsbürgerlichen
Anspruch: Konzerte berühmter Interpreten, Ausstellungen, Theateraufführungen, Musicals
Gelegentliche Nutzung von ethnischen Zentren, Kulturvereinen und
Migrantenorganisationen, um den Bezug zur Herkunftskultur nicht zu verlieren; häufig
Enttäuschung über das Niveau der Veranstaltungen, der „Rückständigkeit“ und einseitigen
Fixierung auf die "Heimat„; gegenüber der etablierten deutschen Vereinskultur bestehen
Schwellenängste
Nutzung von Volkshochschulen, Bibliotheken, interkulturellen Begegnungsstätten,
um sich weiter zu bilden, Fremdsprachen zu erlernen, sich musisch zu betätigen usw.; nicht
selten engagiert man sich aktiv für die kulturelle Integration von Landsleuten in
entsprechenden Einrichtungen
Wertschätzung des Kunst- und Musikunterrichts in den Schulen unter dem Aspekt des
(deutschen) Kulturerwerbs und der vielseitigen Förderung kindlicher Talente
34
„Lebenswelten und Milieus der Menschen mit
Migrationshintergrund in Deutschland“
Statusorientiertes Milieu
12 % bundesweit
13 % NRW
Klassisch aufstiegsorientiertes Milieu, das – aus kleinen Verhältnissen
kommend – für sich und seine Kinder etwas Besseres erreichen will
 Zielstrebigkeit, Erfolg, Karriere, Aufstieg
 Materieller Wohlstand, Geld, Besitz
 Soziale Anerkennung, Ansehen, Prestige
 Bildung und Wissen
 Geborgenheit, Sicherheit, Akzeptanz
 Anpassung, Pflichterfüllung
 Attraktives Aussehen, schöne Wohnung, Statussymbole
 Optimismus, Flexibilität, Dynamik
35
„Lebenswelten und Milieus der Menschen mit
Migrationshintergrund in Deutschland“
Statusorientiertes Milieu - Soziodemografisches Profil
Lebenssituation
•
•
•
Bildung
•
Beruf
•
•
•
Finanzielle
Situation
•
Altersschwerpunkt zwischen 20 und 50 Jahren;
überdurchschnittlicher Männeranteil: 56% (Gesamt: 51%)
Überwiegend verheiratet mit Kindern; 4-Personen-Haushalte sind überrepräsentiert
Gehobenes Bildungsniveau: mittlere und höhere Abschlüsse (mit denen
man studieren kann) sind deutlich überrepräsentiert; häufig qualifizierte Berufsausbildung
(z. B. Meisterbrief) oder Studium
35% sind in Deutschland zur Schule gegangen (Gesamt: 32%)
Höchster Anteil voll Berufstätiger im Milieuvergleich: 69% (Gesamt: 46%) auch Studenten
sind leicht überrepräsentiert
Hoher Anteil Selbständiger: 18% (Gesamt: 10%); qualifizierte und leitende Angestellte
Gehobene Einkommensklassen: 33% haben ein monatliches Haushaltsnettoeinkommen
über 3.000 € (Gesamt: 20%); viele Doppelverdiener
34% haben Wohneigentum (Gesamt: 27%); überdurchschnittliche Nutzung von
Baufinanzierungen und Existenzgründungsdarlehen
36
„Lebenswelten und Milieus der Menschen mit
Migrationshintergrund in Deutschland“
Statusorientiertes Milieu - Nutzung von Kunst & Kultur

Kulturelle
Präferenzen



Kulturnutzung


Meist nur oberflächliches Interesse an Kultur und Kunst: wenig wirkliche Kunstkenner,
Literatur- und Musikliebhaber, keine ausgeprägten Geschmacksvorlieben
Konsumeinstellung gegenüber Kunst und Kultur, die unterhalten und entspannen soll;
populäre sowie traditionelle Angebote der Herkunftskultur werden bevorzugt
Besuch von Theater, Museen, Ausstellungen sind eher Pflicht als Neigung; (hoch-)
kulturelle Kompetenz gilt als wichtiges Statusmerkmal, und viele wollen sich auch in diesem
Bereich gezielt fortbilden und "Wissen aneignen„
Bei Männern eher Interesse für Technik als für Kunst, populärwissenschaftliche und
Ratgeberangebote der tagesaktuellen Medien sind sehr beliebt
Bei Frauen stehen sozialer Austausch und Kontakte im Vordergrund, wenn sie Tanz-,
Koch-, Mal-, Gesprächsgruppen besuchen oder sich in Vereinen, Kulturzentren und
sozialen Einrichtungen engagieren
Bevorzugte Nutzung von Angeboten aus der Heimatkultur (Fernsehsendungen und
Zeitschriften, kulturelle Veranstaltungen, religiöse Feste)
37
„Lebenswelten und Milieus der Menschen mit
Migrationshintergrund in Deutschland“
Statusorientiertes Milieu - Nutzung von Kunst & Kultur
Kulturelle
Bildung
 Kulturelle Bildung wird als Voraussetzung für beruflichen und sozialen
Erfolg erachtet
 Kinder erhalten schon früh eine entsprechende Förderung (Kurse, Vereine,
zusätzlicher Unterricht)
 Kunst- und Musikunterricht an den Schulen wird befürwortet
38
„Lebenswelten und Milieus der Menschen mit
Migrationshintergrund in Deutschland“
Religiös verwurzeltes Milieu
7 % bundesweit
8 % NRW
Archaisches, bäuerlich geprägtes Milieu,
verhaftet in den sozialen und religiösen Traditionen der
Herkunftsregion
 Bewahren der kulturellen Identität
 Zusammenhalt in der Familie
 Heile Welt im Privaten
 Religiöse Pflichten
 Strikte Moral, Eiserne Selbstdisziplin
 Recht und Ordnung, Ehre, Respekt
 Sauberkeit, Reinheit
 Sparsamkeit, Bescheidenheit
 Wohltätigkeit, Menschlichkeit
39
„Lebenswelten und Milieus der Menschen mit
Migrationshintergrund in Deutschland“
Religiös verwurzeltes Milieu - Soziodemografisches Profil
Lebenssituation
Bildung
•
•
Mittlere Altersgruppen und Ältere (ab 40 Jahren); ganz überwiegend verheiratet
Höchster Anteil an 4- und mehr Personenhaushalten (Großfamilie) im Milieuvergleich;
kinderreichstes Milieu: in 54% der Haushalte leben Kinder unter 14 Jahren (Gesamt: 36%)
•
Niedriges Formalbildungsniveau: Grundschule, Hauptschule / Pflichtschule; höchster
Anteil ohne Schulabschluss und ohne beruflichen Ausbildungsabschluss im Milieuvergleich
84% sind nicht in Deutschland zur Schule gegangen (Gesamt: 68%)
•
Beruf
•
•
•
Finanzielle
Situation
•
Hoher Anteil von nicht Berufstätigen (28%) und Arbeitslosen (10%); durchschnittlicher
Rentneranteil (10%)
Höchster Anteil ungelernter / angelernter Arbeiter (52%) im Milieuvergleich (Gesamt: 25%)
Meist kleine Einkommen: 38% haben ein monatliches Haushaltsnettoeinkommen
unter 1.500 € (Gesamt: 27%); oft nur ein Verdiener im Haushalt
Kaum Immobilienbesitz: nur 17% haben Wohneigentum (Gesamt: 27%); geringste
Kreditnutzerrate im Milieuvergleich
40
„Lebenswelten und Milieus der Menschen mit
Migrationshintergrund in Deutschland“
Religiös verwurzeltes Milieu - Nutzung von Kunst & Kultur
Kulturelle
Präferenzen
 Immaterielle Güter, und damit auch kulturelle Werte, werden grundsätzlich
hoch geschätzt; Aufgeschlossenheit gegenüber Angeboten wie Museen,
Konzerte, Theater, Bibliotheken
 Starke Verwurzelung in der Volkskultur und der religiösen Tradition des
Herkunftslandes
 Motive: kulturelle Identität bewahren, eine lebendige Verbindung mit der Heimat
aufrecht erhalten und kulturelle und religiöse Traditionen an die nächste
Generation weiter geben
41
„Lebenswelten und Milieus der Menschen mit
Migrationshintergrund in Deutschland“
Religiös verwurzeltes Milieu - Nutzung von Kunst & Kultur
Kulturnutzung
Kulturelle
Bildung
 Besuch heimatlicher Musik-, Tanz-, Literatur- und Theaterveranstaltungen
 Religiöse Angebote: Beschäftigung mit religiösen Schriften, Austausch mit
Gleichgesinnten über religiöse und philosophische Themen ("Ich gehe fast
täglich zur Moschee – das ist doch Kultur!")
 Ethnisch geprägte Kulturzentren, Vereine, Cafés sowie Zusammenkünfte der
Kirchengemeinde werden häufig besucht; religiöse Feiertage und Familienfeste
sind wichtige kulturelle Ereignisse
 Wenig Zugang zum kulturellen Angebot im Zuzugsland (Sprachbarriere, Zeitund Kostengründe), gelegentlich auch Ablehnung des (zeitgenössischen)
deutschen Kulturangebots auf Grund von Werte- / Lifestyle-Barrieren
 Eher interessant ist das Kursangebot der Volkshochschulen, das auch
vereinzelt genutzt wird
 Wertschätzung des Kunst- und Musikunterrichts in der Schule, weil er die
Kreativität der Kinder fördert und ein Gegengewicht zu den Verlockungen der
Konsumgesellschaft darstellt
42
„Lebenswelten und Milieus der Menschen mit
Migrationshintergrund in Deutschland“
Traditionelles Arbeitermilieu
16 % bundesweit
15 % NRW
Traditionelles Blue Collar-Milieu der Arbeitsmigranten, das den
Traum einer Rückkehr in die Heimat aufgegeben hat
• Befriedigender Lebensstandard
Werte
• Harmonie im Privaten
• Vorsorge, Absicherung im Alter
• Traditionelles Arbeitsethos
• Traditionelle Familienwerte, Kinder
• Soziale Gerechtigkeit und Teilhabe
• Ordnung und Disziplin, Einfachheit, Sparsamkeit
43
„Lebenswelten und Milieus der Menschen mit
Migrationshintergrund in Deutschland“
Traditionelles Arbeitermilieu - Soziodemografisches Profil
•
Lebenssituation
•
Bildung
•
•
Beruf
•
•
Finanzielle
Situation
•
•
Älteste Gruppe im Milieuvergleich: 64% sind 50 Jahre und älter (Gesamt: 28%); leicht
überdurchschnittlicher Frauenanteil: 52% (Gesamt: 49%)
Überwiegend verheiratet, überdurchschnittlicher Anteil Verwitweter;
meist 2-Personen-Haushalte (ohne Kinder)
Niedrige Formalbildung: Hauptschule / Pflichtschule, oder auch nur Grundschule; 50%
haben eine abgeschlossene Berufsausbildung (Gesamt: 54%)
88% sind nicht in Deutschland zur Schule gegangen (Gesamt: 68%)
Hoher Anteil von Rentnern: 31% (Gesamt: 9%) und von Nicht-Berufstätigen;
überdurchschnittlich viele Minijobber und geringfügig Beschäftigte
Un- und angelernte Arbeiter sowie Facharbeiter sind überrepräsentiert
Niedriges Einkommensniveau, Schwerpunkt: bis unter 2.000 € monatliches
Haushaltsnettoeinkommen
Unterdurchschnittliche Kreditnutzung; wenn Kredit, dann Baufinanzierung
44
„Lebenswelten und Milieus der Menschen mit
Migrationshintergrund in Deutschland“
Traditionelles Arbeitermilieu - Nutzung von Kunst & Kultur
Kulturelle
Präferenzen
 Geringe Affinität zu Kunst und Hochkultur, die als Domäne der
Intellektuellen und Höhergestellten nicht zum praktisch-proletarischen
Selbstbild des Milieus passt
 Orientierung an der Kultur des Heimatlandes
 Kulturkonsum folgt dem Streben nach Harmonie und Geborgenheit,
bevorzugt werden gefühlvolle, unterhaltende Angebote: Liebes- und
Abenteuerromane, Komödien, volkstümliche Musik etc.
45
„Lebenswelten und Milieus der Menschen mit
Migrationshintergrund in Deutschland“
Traditionelles Arbeitermilieu - Nutzung von Kunst & Kultur
Kulturnutzung
Kulturelle
Bildung
 Kaum Zugang zum etablierten deutschen Kulturleben (Schwellenängste,
mangelnde Kompetenz, Sprachprobleme, knappe Finanzen, Angebote werden
teilw. als fremd und kalt erlebt), allerdings keine grundsätzliche Ablehnung
 Volkskulturelle Traditionen (Musik, Tanz, Esskultur) werden bewusst gepflegt,
traditionelle Familienfeste, Literatur und Filme in der Heimatsprache; religiöser
Traditionen, häufig Teilnahme an Festen und anderen Veranstaltungen der
Kirchengemeinde
 Begegnungen mit der deutschen Kultur eher über die Nutzung deutscher
Medien, organisierte Gruppen-ausflüge, Sprachkurse oder
Veranstaltungsangebote von Migrantenorganisationen; Offenheit gegenüber
deutschen Kulturangeboten nimmt mit steigendem Alter und verbrachter Zeit in
Deutschland tendenziell zu
 Wertschätzung des Kunst- und Musikunterrichts in der Schule, auch weil
er Wissen über die Kultur und Geschichte des Aufnahmelandes vermittelt
 Insbesondere bei Ruheständlern Interesse an Weiterbildungsangeboten
(z.B. Volkshochschule)
46
„Lebenswelten und Milieus der Menschen mit
Migrationshintergrund in Deutschland“
Multikulturelles Performermilieu
13 % bundesweit
15 % NRW
Junges, flexibles und leistungsorientiertes Milieu
mit bi- bzw. multikulturellem Selbstbewusstsein,
das nach Autonomie, beruflichem Erfolg und intensivem Leben strebt
 Freiheit, Mobilität, Internationalität
 Beruflicher Erfolg, Spitzenleistungen, Karriere
 Intensives Leben, Selbstverwirklichung
 Offenheit, Vielfalt, Multioptionalität
 materielle Sicherheit, Status, Geld
 Unterhaltung, Spaß, Genuss, Konsum
 Soziale Akzeptanz, Integration
 Fitness, Sportlichkeit
 Eigenständigkeit, Unabhängigkeit, Liberalität
 Technischer Fortschritt, Multimedia
47
„Lebenswelten und Milieus der Menschen mit
Migrationshintergrund in Deutschland“
Multikulturelles Performermilieu - Soziodemografisches Profil
•
Lebenssituation
•
•
Bildung
•
Beruf
•
•
•
Finanzielle
Situation
•
Jüngere Altersgruppen bis 30 Jahre, 45% sind zwischen 20 und 30 Jahre
alt (Gesamt: 23%); ausgeglichenes Geschlechterverhältnis
60% sind ledig (Gesamt: 30%), 31% leben noch bei den Eltern (Gesamt: 15%); 1- und 3Personenhaushalte sind überrepräsentiert
Gehobenes Bildungsniveau: mittlere Abschlüsse und Abschlüsse, mit
denen man studieren kann, sind deutlich überrepräsentiert; 68% haben
eine abgeschlossene Berufsausbildung (Gesamt: 56%)
60% sind in Deutschland zur Schule gegangen (Gesamt: 32%)
Voll Berufstätige sind überrepräsentiert, ebenso wie Personen in Ausbildung: 35%
Lehrlinge, Schüler und Studenten (Gesamt: 15%)
Häufig mittlere Angestellte und kleinere Selbstständige, auch Facharbeiter
Mittlere Einkommensklassen, Schwerpunkt: 2.000 € bis unter 4.000 € monatliches
Haushaltsnettoeinkommen
Viele sind noch am Anfang ihrer Karriere bzw. leben noch im elterlichen Haushalt; 31%
erwarten, dass es ihnen in einem Jahr finanziell besser gehen wird (Gesamt: 18%)
48
„Lebenswelten und Milieus der Menschen mit
Migrationshintergrund in Deutschland“
Multikulturelles Performermilieu - Nutzung von Kunst & Kultur
Kulturelle
Präferenzen
 Souveräner Umgang mit in- und ausländischen Medien- und
Kulturangeboten -ausschlaggebend für die Nutzung ist allein der persönliche
Bezug, die aktuelle Interessenlage bzw. die "Lust und Laune"; meist sind andere
Dinge als Kunst und Kultur wichtig, und man bekennt sich offen zu seinem
Desinteresse
 Das Milieu ist ohne bildungsbürgerliche oder intellektuelle Ambitionen,
konsumiert nach dem Lustprinzip alles von Klassik bis Pop: modernes Theater,
Filmklassiker, Kleinkunst, Trivialliteratur, Pop-Konzerte, Literatur-Cafés,
Tanzveranstaltungen, Raves
 Vorbehalte gegenüber dem etablierten Kulturbetrieb (Oper, Museum)
 Vorbehalte auch gegenüber den Angeboten der ethnisch geprägten Heimatund Kulturvereine und anderer Migrantenorganisationen ("Das sind Hilfen für
ältere Migranten")
 Das soziale und kulturelle Leben wird ausschließlich privat organisiert
49
„Lebenswelten und Milieus der Menschen mit
Migrationshintergrund in Deutschland“
Intellektuell-kosmopolitisches Milieu
11 % bundesweit
15 % NRW
Aufgeklärtes, nach Selbstverwirklichung strebendes Bildungsmilieu;
weltoffen - tolerante Grundhaltung und vielfältige intellektuelle Interessen
 Bildung, Wissen, Kultur
 Internationalität, Weltoffenheit
 Entfaltung der Persönlichkeit, Kreativität
 Emanzipation, Aufklärung
 Toleranz, Friedlichkeit, Solidarität
 Chancengleichheit, Gerechtigkeit, soziale Verantwortung
 Intakte Umwelt
 Multi-kulturelle Kommunikation, Vielfalt
 Leistung, Flexibilität
 Selbstbewusstsein, Erfolgsoptimismus
50
„Lebenswelten und Milieus der Menschen mit
Migrationshintergrund in Deutschland“
Intellektuell-kosmopolitisches Milieu - Soziodemografisches Profil
•
Lebenssituation
•
Bildung
•
•
Beruf
Finanzielle
Situation
Jüngere und mittlere Altersgruppen zwischen 20 und 50 Jahren;
Frauen sind deutlich überrepräsentiert: 60% (Gesamt: 49%)
Alleinlebende und Alleinerziehende sind überrepräsentiert; meist 1- bis 2Personenhaushalte; in 31% der Haushalte leben Kinder unter 14 Jahren (Gesamt: 36%)
Höchstes Bildungsniveau im Milieuvergleich: überwiegend Abitur / Hochschulreife; 41%
Akademiker (Gesamt: 14%)
41% sind in Deutschland zur Schule gegangen (Gesamt: 32%)
•
•
Überdurchschnittlicher Anteil Teilzeit Beschäftigter; 12% Studenten (Gesamt: 5%)
Selbstständige und insbesondere Freiberufler sind überrepräsentiert; ansonsten mittlere,
qualifizierte und leitende Angestellte; 19% sind oder waren im öffentlichen Dienst in
Deutschland beschäftigt (Gesamt: 9%)
•
Gehobenes Einkommensniveau: 33% haben ein monatliches Haushaltsnettoeinkommen
über 3.000 € (Gesamt: 20%); 79% bezeichnen ihre wirtschaftliche Situation als sehr gut oder
eher gut (Gesamt: 65%)
45% haben Wohneigentum (Gesamt: 27%) – überwiegend in Deutschland;
unterdurchschnittliche Kreditnutzung
•
51
„Lebenswelten und Milieus der Menschen mit
Migrationshintergrund in Deutschland“
Intellektuell-kosmopolitisches Milieu - Nutzung von Kunst & Kultur
Kulturelle
Präferenzen
 Vielfältige kulturelle Interessen – alle Formen von Kunst und Kreativität sind
interessant und machen Spaß: (zeitgenössische) Malerei, Literatur, Film, Tanz,
Plastik, Kleinkunst, Foto- und Videokunst etc.
 Viele Musikliebhaber und Kenner, viele spielen selbst ein Instrument; breit
gefächerter Musikgeschmack: klassische Musik (auch moderne E-Musik),
Weltmusik, Jazz, ethnische Musik (z.B. orientalisch, ostasiatisch)
 Kunst und Kultur spielt im Alltagsleben wie im Selbstverständnis eine
herausragende Rolle; viele sind selbst Künstler (Autoren, Schauspieler, bildende
Künstler, Musiker) oder betreiben ernsthaft künstlerische Hobbys; Kunst und
Kultur haben, neben sozialen Aktivitäten, Konsumpriorität
52
„Lebenswelten und Milieus der Menschen mit
Migrationshintergrund in Deutschland“
Intellektuell-kosmopolitisches Milieu - Nutzung von Kunst & Kultur
Kulturnutzung
Kulturelle
Bildung
 Kulturelle Angebote werden oft und gerne genutzt: Ausstellungen, Museen,
Vernissagen, Autorenlesungen, Oper, Ballett, Programmkinos, Bibliotheken
 Oft (ehrenamtliche) Tätigkeit als Kulturagenten, sie engagieren sich aktiv in
Kulturvereinen und organisieren kulturelle Events mit in- und ausländischen
Künstlern; dabei übernehmen sie bewusst eine vermittelnde Rolle zwischen den
Kulturen und sind offen für kulturellen Austausch (in alle ethnischen und
künstlerischen Richtungen)
 VHS, Bibliotheken, Kunst- und Musikschulen etc. werden gerne genutzt
 Plädoyer für mehr musische Bildung in den Schulen zur Förderung der
allseitigen Persönlichkeitsentwicklung sowie für mehr und anspruchsvollere
Kulturangebote speziell für Migranten
53
„Lebenswelten und Milieus der Menschen mit
Migrationshintergrund in Deutschland“
Entwurzeltes Milieu
9 % bundesweit
4 % NRW
Sozial und kulturell entwurzeltes (traumatisiertes) Milieu – vorwiegend
Flüchtlinge - stark materialistisch geprägt und ohne Integrationsperspektive
 Festes Einkommen, Unterkunft
 Gesundheit
 Geld, Reichtum, Luxus
 Geselligkeit, Spaß und Unterhaltung
 Traditionelle Familienwerte
 Heimat, Verwurzelung
 Macht, Stärke, Ehre
 Ansehen, Prestige
 Problemfreiheit, Stressfreiheit, Freizeit
 Konsumwerte
54
„Lebenswelten und Milieus der Menschen mit
Migrationshintergrund in Deutschland“
Entwurzeltes Milieu - Soziodemografisches Profil

Lebenssituation

Bildung


Beruf



Finanzielle
Situation

Jüngere und mittlere Altersgruppen zwischen 20 und 50 Jahren; überdurchschnittlicher
Männeranteil: 58% (Gesamt: 51%)
Überdurchschnittlicher Anteil allein Lebender; dennoch häufig Kinder
unter 14 Jahren im Haushalt: 46% (Gesamt: 36%)
Niedriges Bildungsniveau: Haupt- / Pflichtschule, oder gar kein Schulabschluss; 35% haben
keine Berufsausbildung (Gesamt: 25%)
75% sind nicht in Deutschland zur Schule gegangen (Gesamt: 68%)
Höchster Anteil von Arbeitslosen im Milieuvergleich: 15% (Gesamt: 6%); überdurchschnittlich
viele Teilzeitkräfte, Minijobber und geringfügig Beschäftigte
Un- und angelernte Arbeiter sowie einfache Angestellte sind überrepräsentiert
Niedrigstes Einkommensniveau im Milieuvergleich: 43% haben ein monatliches
Haushaltsnettoeinkommen unter 1.500 € (Gesamt: 27%);
60% schätzen ihre wirtschaftliche Situation als schlecht oder eher
schlecht ein (Gesamt: 35%)
Kaum Immobilienbesitz: nur 18% haben Wohneigentum (Gesamt: 27%) – und wenn, dann
überwiegend im Herkunftsland; 22% haben einen Anschaffungskredit laufen (Gesamt: 14%)
55
„Lebenswelten und Milieus der Menschen mit
Migrationshintergrund in Deutschland“
Entwurzeltes Milieu - Nutzung von Kunst & Kultur

Kulturelle
Präferenzen



Kulturnutzung


Meist keinerlei Interesse am etablierten Kulturangebot, insbesondere die Hochkultur ist
eine fremde Welt, zu der man keinen Zugang hat (weder im Herkunfts- noch im Zuzugsland);
viele waren noch nie in ihrem Leben im Theater oder im Museum und haben schon jahrelang
kein Buch mehr in die Hand genommen
Großes Interesse an unterhaltenden Angeboten jeder Art aus dem Bereich der
Populärkultur
Intensiver Fernsehkonsum (Sport, Musik-Clips, Telenovelas, Soaps und Thriller),
Beschäftigung
mit Video- und anderen Bildschirmspielen, Nutzung von Musikmedien
(Präferenz für Pop international, Mainstream, Charts)
Besuch von Sportveranstaltungen, Popkonzerten, Diskotheken und Kinos – trotz
notorisch knapper Finanzen
Kulturelle Zentren und Gemeinden der Herkunftsethnie sind wichtige Anlaufstationen
aufgrund von Sprachdefiziten und Orientierungsproblemen, wo man sich sicher und zugehörig
fühlen kann; dort werden auch Veranstaltungen mit traditionellen Kulturangeboten (z.B.
Folkloreabende) besucht, die man ansonsten meidet
Selten ernsthaftes Einlassen auf die „deutsche Kultur“ und Nutzung entsprechender
Angebote bzw. Integrationshilfen; viele leben in dem Bewusstsein, nur vorübergehend in
Deutschland zu sein
56
„Lebenswelten und Milieus der Menschen mit
Migrationshintergrund in Deutschland“
Hedonistisch-subkulturelles Milieu
15 % bundesweit
11 % NRW
57
„Lebenswelten und Milieus der Menschen mit
Migrationshintergrund in Deutschland“
Hedonistisch-subkulturelles Milieu
15 % bundesweit
11 % NRW
Die unangepasste 2. Generation mit defizitärer Identität und Perspektive, die
Spaß haben will und sich den Erwartungen der Mehrheitsgesellschaft
verweigert
 Fun & Action
 Stimulation, Thrill, Risiko
 Freizeit, "Feiern“, Party
 Konsumwerte (Auto, Kleidung, Multimedia)
 Reichtum, Luxus
 Anerkennung, Erfolg, soziale Zugehörigkeit
 Gemeinschaft in Szenen und Gangs
 (z.T. ethnische Enklaven, z.T. multiethnisch)
 Westlicher Lifestyle und provozierende (z.T. gewaltbereite) Sub/Gegenkultur
 Freiheit, Ungebundenheit
 Heimat, Identität, Sinn
58
„Lebenswelten und Milieus der Menschen mit
Migrationshintergrund in Deutschland“
Hedonistisch-subkulturelles Milieu - Soziodemografisches Profil

Lebenssituation
Bildung



Beruf
Finanzielle
Situation
Altersschwerpunkt unter 30 Jahren, 31% sind weniger als 20 Jahre alt (Gesamt: 10%);
Männer sind leicht überrepräsentiert: 54% (Gesamt: 51%)
53% sind ledig (Gesamt: 30%), 37% leben noch bei den Eltern (Gesamt: 15%); 3- und mehr
Personenhaushalte sind überrepräsentiert
Niedriges Formalbildungsniveau: ganz überwiegend Hauptschule bzw. Pflichtschule;
Personen, die noch in Ausbildung sind, besuchen meist Haupt- oder Realschule
42% sind in Deutschland zur Schule gegangen (Gesamt: 32%)


Viele sind noch in der Ausbildung, 23% sind Schüler (Gesamt: 7%)
Bei den Berufstätigen sind einfache Angestellte sowie un- und angelernte Arbeiter
überrepräsentiert

30% haben (noch) kein eigenes Einkommen (Gesamt: 15%);
die monatlichen Haushaltsnettoeinkommen sind leicht unterdurchschnittlich,
Schwerpunkt: 2.000 € bis 2.500 €
Überdurchschnittliche Kreditaufnahme (Anschaffungskredite)

59
„Lebenswelten und Milieus der Menschen mit
Migrationshintergrund in Deutschland“
Hedonistisch-subkulturelles Milieu - Nutzung von Kunst & Kultur
Kulturelle
Präferenzen
 Hohes Interesse an Kultur und Kunst – soweit es sich dem
Bildungsanspruch des etablierten Kulturbetriebs entzieht; besonders attraktiv
sind kreative Aktivitäten der Pop- und Jugendkultur (z.B. Gangsta-Rap, Graffiti,
Breakdance, experimentelles Theater, House- und Hip Hop-Partys) wegen ihres
subversiven Potentials und ihres hohen Spaßfaktors
 Manche Milieuangehörige sind auch selbst schöpferisch tätig, spielen in
Bands, schreiben Rap-Texte (etwa in "Kanak-Sprak"), zeichnen und malen – um
ihre Empfindungen, Stimmungen und Träume auszudrücken, und nicht zuletzt
auch, um sich als Lebenswelt / Subkultur jenseits des Mainstream zu artikulieren
und Gehör zu verschaffen
60
„Lebenswelten und Milieus der Menschen mit
Migrationshintergrund in Deutschland“
Hedonistisch-subkulturelles Milieu - Nutzung von Kunst & Kultur
Kulturnutzung
 Vorwiegend allerdings passive, ausschließlich lust- und
stimmungsabhängige Nutzung von Kultur- und Medienangeboten; dabei
stehen Abwechslung und Unterhaltung an erster Stelle – getrieben vom Bedürfnis
nach Ablenkung, Stimulation, Trost oder Alltagsflucht
 Insbesondere Musik- und Bildmedien (Fernsehen, Kino, DVD), werden
exzessiv genutzt, allerdings ohne Präferenzen (Tendenz zur Wahllosigkeit); auch
bei Musik werden unterschiedlichste Stilrichtungen konsumiert (von Charthits bis
heimatliche Folklore)
 Oft eine Sehnsucht nach der (großteils verlorenen) Herkunftskultur; Wunsch
nach Teilnahme an den traditionellen Veranstaltungen als "Kontrastprogramm"
zum sonstigen post-modernen Lebensstil; gelegentlicher Besuch
heimatsprachlicher Literaturabende, Theateraufführungen und Gesangs- /
Tanzveranstaltungen
61
„Lebenswelten und Milieus der Menschen mit
Migrationshintergrund in Deutschland“
Motive für die Nutzung von Kunst- und Kulturangeboten
(Schwerpunkte in den Milieus)
hoch
Neues erfahren, lernen
1
B12
AB12 Etwas
mittel
Statusorientiertes
Milieu
Intellektuellkosmopolitisches
Besonderes
erleben
Milieu
Abschalten,
genießen
2
Etwas
BC2
Aufregendes
erleben Multikulturelles
Performermilieu
B23
Nette
Leute treffen
Adaptives
Integrationsmilieu
niedrig
3
AB3
Etwas über die
Kultur meines
Herkunftslandes
erfahren
A3
AI
Archaische
Tradition
Konservativreligiös,
strenge,rigide
Grund- Wertvorstellungen,
orientierung kulturelle Enklave
BC3
Traditionelles
Arbeitermilieu
Hedonistischsubkulturelles
Milieu
B3
Religiösverwurzeltes
Milieu
Soziale
Lage
Mich entspannen, erholen
Entwurzeltes
Milieu
Einfach Spaß haben
© Sinus Sociovision 2008
AII
BI
BII
C
Ethnische Tradition
Konsum-Materialismus
Individualisierung
Multi-Optionalität
Pflicht- und Akzeptanzwerte, materielle Sicherheit, traditionelle Moral
Status, Besitz, Konsum,
Aufstiegsorientierung,
soziale Akzeptanz und
Anpassung
Selbstverwirklichung,
Leistung, Genuss,
bi-kulturelle Ambivalenz
Postmodernes WertePatchwork, Sinnsuche,
multikulturelle
Identifikation
Tradition
Modernisierung
Neuidentifikation
62
„Lebenswelten und Milieus der Menschen mit
Migrationshintergrund in Deutschland“
Nutzung von Kulturangeboten (Schwerpunkte in den Milieus)
hoch
1
Hochkultur: klassisch + modern
B12
Theater
AB12
M
L
2
ne
er
od
mittel
Statusorientiertes
r
atu
r
Milieu
e
it
Intellektuellkosmopolitisches
Milieu
Musical
r
lä
pu
Po
B23
Hip-Hop /
Techno
Adaptives
Integrationsmilieu
AB3
3
A3
BC3
B3
Religiösverwurzeltes
Milieu
r
ltu
ku
niedrig
Traditionelles
Arbeitermilieu
Musik aus der
Herkunftsregion
BC2
Multikulturelles
Performermilieu
Hedonistischsubkulturelles
Milieu
Entwurzeltes
Milieu
© Sinus Sociovision 2008
Soziale
Lage
AI
Archaische
Tradition
Konservativreligiös,
strenge,rigide
Grund- Wertvorstellungen,
orientierung kulturelle Enklave
AII
BI
BII
C
Ethnische Tradition
Konsum-Materialismus
Individualisierung
Multi-Optionalität
Pflicht- und Akzeptanzwerte, materielle Sicherheit, traditionelle Moral
Status, Besitz, Konsum,
Aufstiegsorientierung,
soziale Akzeptanz und
Anpassung
Selbstverwirklichung,
Leistung, Genuss,
bi-kulturelle Ambivalenz
Postmodernes WertePatchwork, Sinnsuche,
multikulturelle
Identifikation
Tradition
Modernisierung
Neuidentifikation
63
„Lebenswelten und Milieus der Menschen mit
Migrationshintergrund in Deutschland“
Inhalt
Untersuchungsdesign
Milieus der Menschen mit Migrationshintergrund in Deutschland und NRW“
Kunst und Kultur: Einstellungen, Präferenzen und Nutzung
Rahmenbedingungen für Kulturnutzung
Kulturelle Bildung
Kulturnutzung nach Milieus
Ausblick Interkultur-Forschung
64
„Lebenswelten und Milieus der Menschen mit
Migrationshintergrund in Deutschland“
Ausblick Interkultur-Forschung
Fortführung
Grundlagenforschung
Kommunikation der
Ergebnisse über
interkultur.pro
Ad Hoc-Studien
Kooperation
mit Hochschulen
Vernetzung mit Interkultur-Aktiven, um aktuelle Forschungsbedarfe zu ermitteln
65
„Lebenswelten und Milieus der Menschen mit
Migrationshintergrund in Deutschland“
Präsentationskonzept
Meral Cerci
Information und Technik
Nordrhein-Westfalen (IT.NRW)
- Geschäftsbereich Statistik Roßstraße 76
40476 Düsseldorf
Tel. 0211.9449-2891
[email protected]
Klaus Gerhards
iD-Agentur-Ruhr
ZukunftsZentrumZollverein Triple Z
Katernberger Str.107
45327 Essen
Tel: 0201. 28 97 053
[email protected]
66
„Lebenswelten und Milieus der Menschen mit
Migrationshintergrund in Deutschland“
Weitere Informationen zu interkultur.pro
Die Multimedia-Präsentation der Studie „ Lebenswelten und Milieus von Menschen mit
Migrationshintergrund in Deutschland“ wurde im Auftrag von interkultur.pro erstellt.
Gabriela Schmitt
Geschäftsführung
Düsseldorfer Institut für Soziale Dialoge
Mintropstraße 20
40215 Düsseldorf
Tel. 0211-93800-22
Fax 0211-93800-29
e-mail: [email protected]
www.interkulturpro.de
Wir danken dem Zweiten Deutschen Fernsehen für seine Unterstützung.
67